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Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 03/2020

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Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong><br />

Es muss nicht immer weiß sein ...<br />

Hochzeitsausstatter Philipp Druschke<br />

macht in dritter Generation Paare glücklich -<br />

und engagiert sich in der IHK (S. 32)<br />

„Die rote Laterne abgeben!“<br />

Zum Breitbandausbau<br />

in Sachsen-Anhalt (S. 22)<br />

Schwerpunkt:<br />

Grünes Licht<br />

für die<br />

Digitalisierung?<br />

Anforderungen, Bestandsaufnahme<br />

und Chancen (S. 18)<br />

www.halle.ihk.de


Ein analoges Heft zur digitalen Kundenansprache? Zugegeben,<br />

das entbehrt nicht einer gewissen Ironie – auch wenn einige<br />

unter Ihnen unser monatlich an alle IHK-Mitglieder versandtes<br />

Magazin als E-Paper lesen. Aber die meisten bevorzugen eben<br />

noch immer die Papierform, wie wir aus Befragungen wissen.<br />

Und damit sind wir beim Thema: Erfolgreich sind Unternehmen<br />

dann, wenn sie Kundenbedürfnisse optimal ausloten und perfekt<br />

bedienen können. Deshalb muss nicht auf jedem Geschäftsmodell<br />

das Etikett „4.0“ kleben. Aber Betriebsabläufe zu überprüfen,<br />

um sie besser, schneller, günstiger gestalten zu können,<br />

das gehört für Unternehmer seit jeher zum Tagesgeschäft.<br />

editorial<br />

Digitale Erfolgsgeschichten schreiben!<br />

Mehr Umsatz, aber auch höhere Investitionen<br />

Digitalisierung steigert Umsätze – dies trifft (nach aktuellen Umfragen der IHK-Organisation)<br />

auf vier von zehn deutschen Firmen zu. Die meisten Betriebe verbinden damit<br />

jedoch auch mehr Weiterbildungsbedarf beim Personal und einen höheren Investitionsaufwand.<br />

Neben Industrie und Mittelstand ist insbesondere der heimische Einzelhandel<br />

gefordert: Zwar erwirtschaften stationäre Geschäfte bundesweit immer noch<br />

rund 90 Prozent des Branchenumsatzes, aber die Wachstumsraten im Onlinegeschäft<br />

sind enorm. Zwei Drittel der Kunden kaufen inzwischen über das Internet ein. Über<br />

zusätzliche digitale Vertriebskanäle nachzudenken, kann sich also lohnen. Wer Händler<br />

in dieser Frage wie unterstützt, lesen Sie ab Seite 26.<br />

Modern denken, schnell surfen<br />

Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle brauchen leistungsfähige Internetverbindungen.<br />

Binsenweisheit hin oder her – inzwischen sind rund drei Viertel der Anschlüsse in Sachsen-Anhalt<br />

mindestens 50 Megabit pro Sekunde schnell. Wir haben aufgeholt, belegen<br />

aber im Bundesländervergleich weiterhin den letzten Platz. In manchen Gemeinden liegt<br />

der Breitbanderschließungsgrad noch unter zehn Prozent. Zwar sind die Förderbescheide<br />

mittlerweile alle erteilt, aber jetzt wollen viele Kommunen praktisch gleichzeitig loslegen.<br />

Die Folge: Stau beim Bau. Unser Landeswirtschaftsministerium ist dennoch zuversichtlich,<br />

dass unser Land die „rote Laterne“ in dieser Statistik bald abgeben kann.<br />

Wir brauchen (noch) mehr „digitale Erfolgsgeschichten“ in und aus Sachsen-Anhalt!<br />

Der gleichnamige Wettbewerb der gewerblichen Kammern ist übrigens gerade wieder<br />

gestartet. Auch in diesem Heft finden Sie positive Beispiele.<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas<br />

Brockmeier, Hauptgeschäftsführer<br />

Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ ist das<br />

Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir<br />

informieren hier über Themen, die aus<br />

Sicht der IHK für die <strong>Wirtschaft</strong> unserer<br />

Region relevant oder für Sie als<br />

Unternehmerin und Unternehmer<br />

nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied<br />

erhalten Sie das Heft regelmäßig.<br />

Lassen Sie sich inspirieren!<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Wie gefällt Ihnen die neue<br />

„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />

Auf Ihre Rückmeldung unter<br />

miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.<br />

Dort können Sie uns übrigens auch<br />

mitteilen, wenn Sie das Magazin<br />

zukünftig nicht in der gedruckten<br />

Version, sondern nur online unter<br />

https://miwi.halle.ihk.de/<br />

lesen möchten.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 1


12<br />

Praktisch Lernen in PINK<br />

Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung<br />

18<br />

Von Wittenberg<br />

in 181 Länder<br />

Die Online-Apotheke mycare.de<br />

Inhalt<br />

MÄRZ <strong>2020</strong><br />

1 EDITORIAL<br />

4 BLICK ins land<br />

50 veranstaltungen<br />

52 BÖRSEN<br />

54 Wir für sie<br />

56 IMPRESSUM<br />

IHK-Service schnell gefunden:<br />

IHK-Kontakt<br />

IHK-Download<br />

Mehr Infos online<br />

Querverweis im Inhalt<br />

WIRTSCHAFT<br />

& REGION<br />

6 Was – Wann – Wo<br />

Digitale Erfolgsgeschichten gesucht<br />

und weitere Nachrichten<br />

10 Zahlen – Daten – Fakten<br />

Die Onlinekaufkraft in Sachsen-Anhalt<br />

12 Fachkräfte<br />

Praktisch Lernen in PINK:<br />

Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung<br />

Mütter als Fachkräfte gewinnen:<br />

Das Hotel Edelacker aus Freyburg<br />

Neuer Ausbildungsberuf:<br />

Verkaufen 4.0<br />

Angehende Banker im Altenheim:<br />

Top-Ausbildung bei der Sparkasse<br />

schwerpunkt:<br />

Grünes Licht für<br />

die Digitalisierung?<br />

18<br />

Praxisbeispiel Online-Apotheke:<br />

Von Wittenberg in 181 Länder<br />

Vom Rohschnitt zur Verpackung<br />

in fünf Minuten<br />

Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt:<br />

„Die rote Laterne im Sommer abgeben!“<br />

Digitale Lösungen live erleben<br />

Praxistipps für Einzelhändler<br />

Onlinemarktplatz für Eisleben:<br />

Bei Suchmaschinen nun ganz vorn!<br />

2<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


22<br />

Staatssekretär<br />

Thomas Wünsch<br />

zum Breitbandausbau<br />

in<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

26<br />

Digitale<br />

Lösungen<br />

live erleben<br />

32<br />

Ein Mann – viele Hochzeiten:<br />

Philipp Druschke engagiert sich in der IHK<br />

46<br />

Kooperationen mit Afrika:<br />

Möglichkeiten<br />

für Exportunternehmen<br />

WIRTSCHAFT<br />

& ENGAGEMENT<br />

32 Vollversammlung<br />

Ein Mann – viele Hochzeiten:<br />

Philipp Druschke engagiert sich in der IHK<br />

34 Interessenvertretung<br />

Studie zu vitalen Innenstädten<br />

35 Sachverständige<br />

Öffentlich bestellt und vereidigt<br />

WIRTSCHAFT<br />

& PRAXISWISSEN<br />

40 Recht<br />

Rechtsprechungssplitter<br />

Neue Regelungen im Fortbildungsbereich<br />

Neues aus dem Energie- und Umweltrecht<br />

42 Energie und Umwelt<br />

Umweltschutz spart Kosten<br />

Zuschüsse für Kälte- und Klimaanlagen<br />

45 Finanzierung und Förderung<br />

Digital schneller finanzieren<br />

46 International<br />

Kooperationsmöglichkeiten mit Afrika<br />

48<br />

IHK-Chatfunktion:<br />

Schnelle Hilfe für Unternehmen<br />

Die <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Web:<br />

https://miwi.halle.ihk.de/<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 3


lick ins land<br />

4<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 02/<strong>2020</strong>


Lass‘ Blumen sprechen<br />

Kathrin Zeising hat einen der buntesten Berufe im Land - und nicht nur,<br />

wenn der Frühling kommt. Sie ist Inhaberin eines der rund 500 Blumenfachgeschäfte<br />

im IHK-Bezirk. Der Familienbetrieb in Halle (Saale) existiert seit 1877.<br />

Aber auch diese Branche hat es schwer. Immer mehr Kunden kaufen anderswo - nein,<br />

nicht unbedingt im Internet, aber beim Discounter oder im Supermarkt.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- Die und Reaktion Handelskammer der Floristin: Halle-Dessau Qualität aus <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> Meisterinnenhand spricht für sich. 5


WIRTSCHAFT & REGION<br />

was – wann – wo<br />

Digitale Erfolgsgeschichten gesucht<br />

Vom Start-up bis zum Traditionsbetrieb: Auch<br />

dieses Jahr suchen die gewerblichen Kammern<br />

des Landes wieder digitale Vorreiter aus<br />

allen Branchen. Diese können ihre Erfolge,<br />

verpackt in eine kurze und spannende Geschichte,<br />

bis zum 26. April <strong>2020</strong> einreichen.<br />

Die Sieger des Wettbewerbs „Digitale Erfolgsgeschichten<br />

aus Sachsen-Anhalt“ erhalten<br />

neben der medialen Aufmerksamkeit ein<br />

Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro.<br />

Die bisher gesammelten Praxisbeispiele stehen<br />

für die vielfachen Ansätze, digitale Technologien<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen<br />

– quer über alle Branchen und Größen von<br />

Unternehmen hinweg. Von der Entwicklung<br />

neuer, zentraler Onlinemärkte über interne<br />

Digitalisierungsstrategien für neue Geschäftsmodelle<br />

bis hin zum Handwerker, der mittels<br />

3D-Laserscan und CAD/CNC die Leistungsstärke<br />

eines Großunternehmens besitzt. Alle<br />

Erfolgsgeschichten werden auf der Internetseite<br />

des Wettbewerbs präsentiert. Die Teilnahme<br />

ist kostenfrei. Weitere Informationen<br />

und Teilnahmebedingungen unter www.digitale-erfolgsgeschichten-sachsen-anhalt.de<br />

Eine digitale Erfolgsgeschichte<br />

aus dem vergangenen Jahr:<br />

Der Onlinemarktplatz von Convela<br />

modernisiert das Bestattungsgeschäft.<br />

Funeral-market.place<br />

Vorreiter für Künstliche Intelligenz<br />

Onlinekurs KI<br />

Sachsen-Anhalt wird zum Vorreiter für<br />

Künstliche Intelligenz (KI): Als erste Einrichtung<br />

der Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“<br />

in den neuen Ländern erweitert das „Mittelstand<br />

4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg“<br />

seine Angebote um das Zukunftsfeld „Künstliche<br />

Intelligenz und Maschinelles Lernen“. Ab<br />

sofort unterstützen sogenannte KI-Trainer<br />

den heimischen Mittelstand dabei, Anwendungsfelder<br />

zu identifizieren. Ziel ist es, kleine<br />

und mittlere Unternehmen aus Industrie und<br />

Handwerk für die technologischen und wirtschaftlichen<br />

Potenziale von KI zu sensibilisieren<br />

und konkrete Anwendungsbeispiele aufzuzeigen.<br />

Zum kostenfreien Angebot gehören<br />

individuelle Sprechstunden, Workshops, Seminare<br />

und Vorträge.<br />

Informationen zum Kompetenzzentrum und<br />

zur Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“<br />

stehen unter www.vernetzt-wachsen.de und<br />

www.mittelstanddigital.de bereit.<br />

Mit einem kostenlosen Onlinekurs<br />

kann ab sofort jeder im Internet Wissen<br />

über Künstliche Intelligenz (KI) erwerben<br />

und testen. Der Kurs der Industrie-<br />

und Handelskammern soll<br />

dazu beitragen, möglichst viele Menschen<br />

mit KI in Berührung zu bringen<br />

und Ängste abzubauen. Der Deutsche<br />

Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHK) rechnet in den nächsten fünf<br />

Jahren mit einem stark wachsenden<br />

Einsatz von KI in allen Wertschöpfungsstufen.<br />

„Pepper“ ist als Serviceroboter des „Mittelstand<br />

4.0-Kompetenzzentrums“ im Einsatz – etwa als<br />

Kundenberater in Geschäften.<br />

Informationen zum Kurs sind unter<br />

www.elementsofai.de aufrufbar.<br />

6<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Fachkräfte und Azubis aus Marokko<br />

Fast 30 Prozent der Jugendlichen in Marokko<br />

sind arbeitslos. Deutsche Betriebe<br />

hingegen suchen händeringend Auszubildende.<br />

Das Projekt THAMM der Deutschen<br />

Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) zielt darauf ab, beide Seiten<br />

zusammenzubringen. Vorrangig angesprochen<br />

sind deutsche Arbeitgeber der<br />

Berufstätige Feuerwehrleute sollen sich<br />

künftig in Sachsen-Anhalt einfacher für<br />

Einsätze und Ausbildung freinehmen können.<br />

Eine entsprechende Erklärung haben die<br />

Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern<br />

in Sachsen-Anhalt sowie die<br />

Landesregierung Anfang Februar <strong>2020</strong> in<br />

Halle (Saale) auf den Weg gebracht. Damit<br />

wollen sie Arbeitgeber für die Belange der<br />

Freiwilligen Feuerwehren sensibilisieren und<br />

dafür werben, Feuerwehrmitglieder für ihr<br />

Engagement freizustellen. Denn diese schützen<br />

auch die Unternehmen selbst und sind<br />

verarbeitenden Industrie. Interessierte<br />

Unternehmen können sich an die GIZ-<br />

Projektverantwortliche Christine Mikliss<br />

wenden (christine.mikliss@giz.de; Tel. 040<br />

80 81 956-09).<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 4695670<br />

Freiwilliges Engagement stärken<br />

durch ihre Tätigkeit ein Gewinn für ihre Arbeitgeber.<br />

Die Kammern planen ein Merkblatt<br />

mit Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

zur Freistellung und zur<br />

Kostenerstattung.<br />

Unterzeichneten die Gemeinsame Erklärung:<br />

Innenminister Holger Stahlknecht,<br />

Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale) Thomas<br />

Keindorf, Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg<br />

Wolfgang März, Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer Halle (Saale)<br />

Dirk Neumann, Präsident der IHK Halle-Dessau<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der Handwerkskammer<br />

Magdeburg Hagen Mauer, Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff (v. l. n. r.).<br />

Chancen der Digitalisierung<br />

nutzen<br />

Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue<br />

Chancen und Geschäftsfelder. Profitieren<br />

kann davon auch Sachsen-Anhalt. Mit gezielten<br />

Unterstützungsangeboten des Zukunftszentrums<br />

„Digitale Arbeit Sachsen-<br />

Anhalt“ sollen die digitalen Potenziale<br />

gehoben, Vernetzungsangebote geschaffen<br />

und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) auf diesem Weg begleitet<br />

werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung<br />

am 2. April <strong>2020</strong> im Ministerium<br />

für Arbeit, Soziales, und Integration<br />

in Magdeburg informieren die<br />

Veranstalter über die verschiedenen Angebote.<br />

Zudem wollen sie mit den Teilnehmern<br />

über Fragen zur digitalen Transformation<br />

ins Gespräch kommen. Die Tagung<br />

richtet sich an Verbände, Interessenvertretungen<br />

sowie Akteure aus dem Spektrum<br />

der Digitalisierung, insbesondere KMU aus<br />

der Gesundheits- und Pflegewirtschaft, des<br />

Handwerks und des Tourismus, der Politik<br />

und der Verwaltung.<br />

www.zukunftszentrum-sachsen-anhalt.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 7


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Sonderpreis für<br />

drei Jungforscher<br />

Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser<br />

vom GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg<br />

haben beim Regionalwettbewerb „Jugend<br />

forscht und Schüler experimentieren“ einen<br />

Sonderpreis der IHK Halle-Dessau in der Kategorie<br />

„Arbeitswelt“ gewonnen. Die Schüler aus<br />

Quedlinburg untersuchten mögliche Alternativen<br />

zu Kunststofftrinkhalmen. Sie experimentierten<br />

mit verschiedenen Materialien und<br />

Flüssigkeiten, um zu testen, wie stabil und<br />

wiederverwertbar potenzielle Ersatzprodukte<br />

sind. Damit beweisen die zehn- und elfjährigen<br />

Schüler in jungen Jahren schon zukunftsweisendes<br />

und nachhaltiges Denken. Der Regionalwettbewerb<br />

unter dem Motto „Schaffst<br />

Du!“ fand bei der Schweißtechnischen Lehrund<br />

Versuchsanstalt Halle GmbH statt. Die IHK<br />

stiftete nicht nur die Sonderpreise, sondern<br />

beteiligte sich auch in der Jury. „Es ist uns ein<br />

großes Anliegen, junge Menschen an die technischen<br />

und naturwissenschaftlichen Berufe<br />

heranzuführen und ihren Forschergeist zu wecken.<br />

Denn sie sind die potenziellen Fachkräfte<br />

von morgen, die wir so dringend brauchen“,<br />

sagt IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel.<br />

Auf zum Landeswettbewerb<br />

13 Sieger wurden in sieben Kategorien gekürt.<br />

Sie nehmen am Landeswettbewerb<br />

(25. und 26. März <strong>2020</strong>) teil. Dieser wird von<br />

der IHK Halle-Dessau und der IHK Magdeburg<br />

unterstützt und findet dieses Jahr erstmals in<br />

Halle (Saale) statt. Ausrichter und Patenunternehmen<br />

sind die TGZ Halle Technologieund<br />

Gründerzentrum Halle GmbH und die<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH.<br />

Sprungbrett für<br />

eine erfolgreiche Karriere<br />

„Jugend forscht“ gibt es seit 1965. Die<br />

Karrieren der Alumni aus über fünf<br />

Jahrzehnten zeigen, dass der Wettbewerb<br />

ein äußerst wirksames Instrument<br />

zur Nachwuchsförderung ist:<br />

Bundesweit haben sich insgesamt<br />

296.764 junge Talente beteiligt. Neun<br />

von zehn der erfolgreichen Jungforscher<br />

studieren später ein Fach im Bereich<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik (MINT). Im<br />

Anschluss sind etwa die Hälfte im Bereich<br />

von Forschung und Entwicklung<br />

in Hochschulen, außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen oder Unternehmen<br />

tätig.<br />

www.jugend-forscht.de<br />

Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser (v. l. n. r.)<br />

freuen sich über den von der IHK verliehenen Sonderpreis<br />

für ihr „Schüler experimentieren“-Projekt.<br />

8<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Zwei Unternehmen aus der Region geehrt<br />

Gleich dreifachen Grund zur Freude hat das<br />

Dorint Charlottenhof Halle (Saale). Das Traditionshotel<br />

wurde erneut mit dem renommierten<br />

HolidayCheck Award ausgezeichnet.<br />

Diese Auszeichnung verleiht das Online-Portal<br />

HolidayCheck jedes Jahr auf Basis von Hotelbewertungen<br />

an die weltweit beliebtesten Hotels.<br />

Darüber hinaus hat das hallesche Haus<br />

der Dorint Gruppe nach erneuter Prüfung die<br />

Zertifizierungen „Certified Conference Hotel“,<br />

„Certified Business Hotel“ und „Barrierefreiheit<br />

– Reisen für Alle“ für <strong>2020</strong> erfolgreich bestanden.<br />

Zudem ging das Hotel als Regionalsieger<br />

beim neuen Wettbewerb „Gästeliebling“ hervor.<br />

Der Tourismusverband Sachsen-Anhalt<br />

hatte Ende Februar in der IHK insgesamt 35<br />

Betriebe aus der Region ausgezeichnet. Sie<br />

kämpfen nun um den Landestitel.<br />

Eine Auszeichnung von international hohem<br />

Ansehen gab es auch für die Design- und Kreativagentur<br />

TRANSMEDIAL aus Zeitz: Sie erhielt<br />

einen der begehrten German Design Awards<br />

<strong>2020</strong> für das Redesign der Marke DEUREX. Die<br />

Jury zeichnete das eingereichte Projekt als<br />

“Winner” in der Kategorie “Excellent Communications<br />

Design - Corporate Identity” aus.<br />

Rezeptionsmitarbeiterin Lisa Pitloun<br />

begrüßt einen Gast<br />

im Dorint Charlottenhof Halle (Saale).<br />

Nachruf auf<br />

Heinz-Jürgen Preiss-Daimler<br />

Mitteldeutschland verliert eine prägende<br />

Unternehmerpersönlichkeit. Durch seinen<br />

Weitblick und sein unermüdliches Wirken<br />

hat Heinz-Jürgen Preiss-Daimler den Chemiepark<br />

Bitterfeld-Wolfen – den ältesten<br />

in Deutschland und größten in Europa<br />

– entscheidend mitgestaltet. Nach einem<br />

erfolglosen Privatisierungsversuch verhalf<br />

er dem Standort zwischen 2001 und 2013<br />

mit Hilfe von EU, Bund, Land und vielen<br />

Mitstreitern zu einem Neuanfang und entwickelte<br />

den Park zu einem Erfolgsprojekt.<br />

In den letzten Jahren haben sich hier auf<br />

einer Fläche von etwa 1.200 Hektar rund<br />

360 Firmen angesiedelt.<br />

Im Jahr 2001 hatte die von Preiss-Daimler<br />

geleitete P-D Group den Chemiepark als<br />

Betreiber übernommen. Insgesamt wurden<br />

über 400 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 230 Millionen Euro bei<br />

laufendem Geschäftsbetrieb am Chemiestandort<br />

umgesetzt. Parallel dazu flossen<br />

noch einmal 83 Millionen Euro in die Gebäudesanierung.<br />

Damit veränderte sich nicht nur<br />

das äußere Erscheinungsbild des traditionsreichen<br />

Industrieparks. Es wurden auch die<br />

Weichen gestellt, einen modernen und zukunftsfähigen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstandort aufzubauen,<br />

der heute einzigartig in Europa ist.<br />

„Sein Motto ,Geht nicht, gibt’s nicht‘ hat er hier<br />

umgesetzt. Davon profitiert Bitterfeld-Wolfen<br />

und der Chemiepark noch heute und sie werden<br />

auch in Zukunft davon profitieren“, erklärt<br />

Chemiepark-Geschäftsführer Dr. Michael Polk,<br />

der viele Jahre eng mit Preiss-Daimler zusammengearbeitet<br />

hat. Im Jahr 2013 verkaufte die<br />

P-D Group die Chemiepark-Gesellschaft an<br />

die GELSENWASSER AG.<br />

Anfang Februar <strong>2020</strong> ist Heinz-Jürgen<br />

Preiss-Daimler nach schwerer Krankheit<br />

im Alter von 80 Jahren gestorben.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 9


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Zahlen Daten Fakten<br />

826 Euro fürs<br />

Onlineshopping<br />

Wie viel Geld geben Kunden potenziell im Vergleich<br />

zum stationären Einzelhandel inzwischen<br />

über das Internet aus? Das zu wissen,<br />

spielt eine immer größere Rolle – als Planungshilfe<br />

für Einzelhandel, Investoren und<br />

Kommunen genauso wie für Standortanalysen,<br />

Werbeplanung und Direktmarketing. Erstmals<br />

liegen der IHK Halle-Dessau nun Zahlen<br />

zur Sortiments- und Online-Kaufkraft im südlichen<br />

Sachsen-Anhalt für das Jahr 2019 vor.<br />

Die Kaufkraft im Einzelhandel<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im stationären Einzelhandel werden<br />

durch die so genannte Kaufkraft im Einzelhandel<br />

abgebildet. Diese stellt, in 39 Sortimentsgruppen<br />

(zum Beispiel Elektro, Textilien<br />

oder Lebensmittel) untergliedert, den Teil des<br />

verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte<br />

dar, den diese für ihre Einkäufe im<br />

wohnortnahen Einzelhandel ausgeben.<br />

Beispiel IHK-Bezirk: Die einzelhandelsrelevante<br />

Kaufkraft pro Kopf im IHK-Bezirk bei<br />

Gemeinden mit über 8.000 Einwohnern liegt<br />

zwischen 5.769 Euro und 7.049 Euro. Alle Gemeinden<br />

liegen damit unter dem Bundesdurchschnitt<br />

von 7.068 Euro. Die regionalen<br />

Spitzenreiter sind Salzatal und Teutschenthal.<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im Onlinehandel<br />

Mittlerweile konsumieren viele Kunden über<br />

das Internet, so dass Kaufkraftzahlen, die vor<br />

Ort berechnet werden, nicht mehr ohne weiteres<br />

vergleichbar sind. Der IHK stehen nun<br />

jedoch erstmals Zahlen zur so genannten<br />

Online-Kaufkraft zur Verfügung. Diese geben<br />

zusätzlich die Online-<strong>Ausgabe</strong>n in Euro sowie<br />

den entsprechenden Online-Anteil wieder. So<br />

lässt sich zum Beispiel herauslesen, in welchen<br />

Regionen am meisten über das Internet<br />

ausgegeben wird.<br />

Beispiel IHK-Bezirk: Die Online-Kaufkraft pro<br />

Kopf im IHK-Bezirk bei Gemeinden mit über<br />

8.000 Einwohnern liegt zwischen 826 Euro<br />

und 566 Euro. Damit liegen auch hier wieder<br />

alle Gemeinden unter dem Bundesdurchschnitt<br />

von 861 Euro. An der Spitze stehen<br />

Salzatal und Kabelsketal.<br />

Regionale Unterschiede<br />

An den Zahlen zur Online-Kaufkraft lassen<br />

sich regionale Unterschiede ablesen. Auffällig<br />

ist, dass die ersten acht Plätze von den insgesamt<br />

etwa 50 untersuchten Städten und<br />

Kommunen ausschließlich Gemeinden aus<br />

dem Saalekreis belegen. In diesen Kommunen<br />

steht den Einwohnern etwas mehr Kaufkraft<br />

für den Onlinehandel zur Verfügung als in den<br />

anderen Regionen. Des Weiteren finden sich<br />

viele Mittelzentren im hinteren Bereich wieder:<br />

Sieben dieser Städte belegen die letzten<br />

zehn Plätze der untersuchten Kommunen.<br />

Verbrauchsgüter auf ähnlichem Niveau<br />

Wie viel die Kunden ausgeben, ist auch je<br />

nach Sortiment verschieden. Kaum Unterschiede<br />

gibt es zum Beispiel bei den Nahrungsmitteln.<br />

Hier liegt der Anteil bei allen<br />

Kommunen zwischen 1,0 und 1,1 Prozent –<br />

Gleiches gilt für Baumarktgüter, Schnittblumen<br />

und Pflanzen (Anteile zwischen acht<br />

und neun Prozent). Insgesamt lässt sich feststellen,<br />

dass die Onlinekaufkraft für Verbrauchsgüter<br />

im IHK-Bezirk auf relativ<br />

gleichmäßigem Niveau ist.<br />

Größere Unterschiede hingegen gibt es wieder<br />

bei Damenmode (Anteile zwischen 28,6<br />

und 33,5 Prozent), Heimtextilien (zwischen<br />

14,4 und 17,9 Prozent), Elektrogroßgeräten<br />

(zwischen 21,6 und 27,6 Prozent), Spielwaren<br />

(zwischen 24,3 und 30,3 Prozent) und Büchern<br />

(zwischen 20,8 und 28,7 Prozent).<br />

Vergleich zur Bundesrepublik<br />

Im bundesweiten Vergleich liegen die untersuchten<br />

Kommunen mit einem durchschnittlichen<br />

Onlinekaufkraftanteil von 10,6 Prozent<br />

(670 Euro pro Kopf) leicht unter dem bundesdeutschen<br />

Schnitt von 12,1 Prozent (861<br />

Euro pro Kopf). Der Abstand ist hier etwas<br />

größer als bei der stationären Einzelhandelskaufkraft.<br />

Online-Kaufkraft im IHK-Bezirk Die Top 10<br />

Durchschnitt bundesweit<br />

Quelle: Michael Bauer<br />

Research Nürnberg GmbH;<br />

eigene Berechnungen<br />

861 E<br />

Salzatal...............................................................................................826 E<br />

Kabelsketal........................................................................................824 E<br />

Schkopau...........................................................................................8<strong>03</strong> E<br />

Teutschenthal..................................................................................801 E<br />

Petersberg.........................................................................................800 E<br />

Stadt Landsberg.............................................................................797 E<br />

Stadt Leuna......................................................................................745 E<br />

Goethestadt Bad Lauchstädt....................................................730 E<br />

Muldestausee..................................................................................717 E<br />

Stadt Lützen.....................................................................................715 E<br />

Die IHK stellt diese und weitere<br />

handelsrelevante Statistiken<br />

interessierten Unternehmen, Städten<br />

und Gemeinden kostenfrei zur<br />

Verfügung.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe- und Unternehmensförderung<br />

Daniel Loeschke<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />

dloeschke@halle.ihk.de<br />

10<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


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WIRTSCHAFT & REGION<br />

FACHKRÄFTE<br />

Praktisch Lernen in PINK<br />

Lernen in der Praxis ist ein sinnvolles Instrument, um Schüler schon früh<br />

an künftige Berufe heranzuführen. Ein Paradebeispiel für erfolgversprechende<br />

Berufsorientierung in der Region ist das PINK-Projekt. Hier dürfen die<br />

Jugendlichen an sieben Tagen im Schulhalbjahr an die Werkbank.<br />

PINK bedeutet praxisnah, individuell, nachhaltig,<br />

konkret. Das Kooperationsprojekt der Bildungsakademie<br />

Leuna (BAL), der Interessengemeinschaft<br />

Bildung Leuna-Merseburg (IBLM)<br />

und des Vereins Arbeit und Leben (AuL) richtet<br />

sich an Schüler der achten und neunten Klassen<br />

von Sekundar- und Gemeinschaftsschulen<br />

aus dem Saalekreis. Im ersten Schulhalbjahr<br />

besuchen zunächst drei Mitarbeiter des AuL<br />

verschiedene achte Klassen, führen Gespräche,<br />

finden Talente heraus und treffen so eine Vorauswahl<br />

an Schülern, die Interesse an den<br />

jeweils angebotenen Berufsbildern haben.<br />

Experimentieren im Chemielabor: Die Schüler<br />

Alicia Spieß, Jeremy Martin und Paul Stahlberg (v. l. n. r.)<br />

nehmen am PINK-Projekt in Leuna teil.<br />

Einfach machen!<br />

Diese Schüler kommen dann an insgesamt<br />

sieben Tagen im Schulhalbjahr an den Standort<br />

der IBLM nach Leuna. „Dort haben wir<br />

ausreichend Kapazitäten und erfahrene Ausbilder,<br />

die sich an einem normalen Schultag<br />

von 7.30 bis 14.00 Uhr intensiv um die Schüler<br />

kümmern“, erklärt Steffen Staake, Geschäftsführer<br />

der BAL und Mitglied der IHK-<br />

Vollversammlung. Diese lernen dort ganz<br />

praxisnah – je nach Berufsfeld. „Das kann in<br />

der Chemie sein, genauso bieten wir aber Berufe<br />

in der Mechatronik, der Elektro- und Metalltechnik,<br />

in Lager und Logistik, in der Hauswirtschaft,<br />

im Handwerk und sogar in der<br />

Pflege an“, so Staake. Ganz konkret heißt das<br />

zum Beispiel einfache Lötverbindungen zu<br />

fertigen, Arbeiten an der Drehmaschine<br />

durchzuführen, Kommissionieraufträge zu<br />

bearbeiten oder unterschiedliche Speisen zuzubereiten<br />

und Tische einzudecken. In der<br />

neunten Klasse geht es dann darum, sich für<br />

ein Berufsfeld zu entscheiden. Am Ende absolvieren<br />

die Schüler eine Prüfung und erhalten<br />

eine schriftliche Zusammenfassung.<br />

Schüler werden begleitet<br />

Wie erfolgreich PINK ist, zeigen die Zahlen. Bis<br />

zum Februar dieses Jahres haben 1.700 Schülerinnen<br />

und Schüler der achten und neunten<br />

Klassen von sechs Sekundar- und Gemeinschaftsschulen<br />

aus dem Saalekreis teilgenommen.<br />

93 Prozent bewerteten das Projekt hinterher<br />

als gut bis sehr gut, rund die Hälfte<br />

empfand es als hilfreich bei der späteren Berufswahl.<br />

„Wir sehen uns als Ergänzung und<br />

Vertiefung zu anderen Berufsorientierungsmaßnahmen.<br />

Der Vorteil bei PINK ist: Wir<br />

sprechen direkt über die Wünsche, Neigungen<br />

und Stärken der Jugendlichen“, erzählt Staake.<br />

Denn von der ersten Kontaktaufnahme bis zur<br />

Empfehlung zu Bewerbungen begleitet PINK<br />

die Schüler kontinuierlich über zwei Jahre.<br />

Unternehmen profitieren<br />

Das Projekt bietet aber nicht nur einen großen<br />

Vorteil für die Mädchen und Jungen. „Mit<br />

PINK wollen wir auch den örtlichen Unternehmen<br />

helfen, an Auszubildende heranzukommen“,<br />

erklärt Staake. Immerhin arbeiten<br />

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WIRTSCHAFT & REGION<br />

die Bildungsträger eng mit über 100 Partnern<br />

aus der heimischen <strong>Wirtschaft</strong>, wie der Infra-<br />

Leuna, DomoCapro Leuna oder der Total Raffinerie<br />

zusammen. Der BAL-Geschäftsführer<br />

kann sich aber auch vorstellen, das Projekt auf<br />

den Burgenlandkreis auszuweiten. Im Februar<br />

hat Staake deswegen PINK beim IHK-Unternehmerstammtisch<br />

in Weißenfels vorgestellt.<br />

„Überhaupt wäre das etwas für ganz Sachsen-<br />

Anhalt. Möglichkeiten dafür gibt es überall“,<br />

meint er. Entsprechende Gespräche mit Vertretern<br />

aus <strong>Wirtschaft</strong>, Politik und anderen<br />

Bildungseinrichtungen habe er dazu auch<br />

schon geführt.<br />

Steffen Staake, Geschäftsführer der BAL,<br />

an einer Werkbank für die Schüler<br />

Über das Projekt<br />

Als die IBLM und der AuL im September 2017<br />

das Projekt PINK aus der Taufe hoben, war<br />

der Erfolg nicht programmiert, aber sehr<br />

wahrscheinlich. „In Zeiten des Fachkräftemangels<br />

war es uns wichtig, mit zielgruppengerechten<br />

Angeboten Schüler in ihrer Berufswahl<br />

zu unterstützen und zu fördern“, sagt<br />

Staake. Die BAL wurde schließlich als weiterer<br />

Partner ins Boot geholt. Gefördert wird das<br />

Projekt durch die RÜMSA (Regionales Übergangsmanagement<br />

in Sachsen-Anhalt) im<br />

Saalekreis. Doch diese Förderung läuft im<br />

Herbst <strong>2020</strong> nach drei erfolgreichen Jahren<br />

aus. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Steffen<br />

Staake macht sich für eine Weiterführung<br />

stark. „PINK muss unbedingt fortgesetzt werden,<br />

weil für absehbare Zeit ja<br />

keine Veränderungen im Arbeitsmarkt<br />

erkennbar sind!“<br />

BAL Bildungs- und Beteiligungs GmbH<br />

Emil-Fischer-Straße 20<br />

06237 Leuna<br />

Tel. <strong>03</strong>461 82 46 0<br />

www.bal.de<br />

Praxislerntage in Sachsen-Anhalt<br />

Viele Ausbildungsbetriebe nutzen unterschiedliche<br />

Instrumente, um Schülern<br />

eine erste Berufsorientierung zu<br />

geben – und damit potenzielle Nachwuchskräfte<br />

zu gewinnen. Eine Möglichkeit<br />

in Sachsen-Anhalt sind die sogenannten<br />

Praxislerntage. Den Schülern<br />

werden dabei nicht nur allgemeinbildende<br />

Unterrichtsinhalte auf Grundlage<br />

des Lehrplanes vermittelt, sondern auch<br />

die praktische Tätigkeit in einem Unternehmen.<br />

Außerhalb der „Laborsituation“<br />

Schule sollen die Schüler fachliche, personelle<br />

und soziale Kompetenzen erwerben.<br />

Praxislerntage sind somit eine<br />

Form des Dualen Lernens. Dadurch können<br />

sich die Schüler intensiv auf den<br />

Übergang von der Schule in die Berufsund<br />

Arbeitswelt vorbereiten. Die Praxislerntage<br />

finden im 14-tägigen Rhythmus<br />

an einem Unterrichtstag pro<br />

Schulwoche in Praxislernorten der Region<br />

statt – das heißt in Unternehmen,<br />

berufsbildenden Schulen oder sozialen<br />

Einrichtungen.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Aus- und Weiterildung<br />

Dr. Simone Danek<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-346, sdanek@halle.ihk.de<br />

Anzeige<br />

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WIRTSCHAFT & REGION<br />

Mütter als Fachkräfte gewinnen<br />

Küchenzeiten an die Kita anpassen, mehr Freizeit gewähren oder<br />

eine Tankfüllung bezahlen - wer Mitarbeitern familienfreundliche Bedingungen<br />

anbietet, kann im Wettbewerb um Fachkräfte punkten. So zum Beispiel das<br />

Weinberghotel Edelacker in Freyburg, als „Familienfreundliches Unternehmen<br />

2019“ im Burgenlandkreis ausgezeichnet.<br />

Die Zeiten in der Hotellerie haben sich geändert,<br />

berichtet Hoteldirektor Jan Thyen. „Vor<br />

etwa 15 Jahren war das noch anders. Da hatten<br />

wir auf eine Stellenausschreibung teilweise<br />

zehn Bewerbungen. Das ist heute längst<br />

nicht mehr so.“ Der Chef von derzeit 46 Mitarbeitern<br />

musste sich etwas einfallen lassen,<br />

um zum Beispiel auch alleinerziehende Mütter<br />

in die Gastronomie zu locken.<br />

Öffnungszeiten angepasst<br />

„Wir bemühen uns etwa, die Arbeitszeiten an<br />

die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen<br />

der Kinder anzupassen“, erzählt Personalverantwortliche<br />

Sandra Engel. Sie<br />

stimmt nicht nur die Dienstpläne mit den<br />

Mitarbeitern ab, die keine kleinen oder gar<br />

keine Kinder haben, sondern passt auch die<br />

Öffnungszeiten im Hotel selber an. „Da ist die<br />

Rezeption eben erst eine halbe Stunde später<br />

besetzt und die Küche macht abends eher<br />

zu“, erklärt Engel.<br />

Mehr Freizeit<br />

Doch das reiche nicht, um den Mitarbeiterstamm<br />

halten zu können. So seien manche<br />

Unternehmensbereiche etwa stärker besetzt,<br />

um flexibler agieren zu können. Deswegen<br />

übernimmt das Hotel die Kosten für Kita oder<br />

Hort und fährt die Arbeitszeiten Jahr um Jahr<br />

langsam herunter. „Eine Studentin hatte für<br />

ihre Bachelorarbeit unsere Mitarbeiter gefragt,<br />

was ihnen wichtiger sei - mehr Geld<br />

oder mehr Freizeit. Das Ergebnis war ganz<br />

klar die Freizeit“, erinnert sich Thyen.<br />

Rückkehr nach neun Jahren<br />

Das weiß auch Katja Hartung zu schätzen.<br />

Die alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern<br />

ist 2017 nach über neun Jahren Pause in<br />

das Weinberghotel zurückgekehrt. Hier hatte<br />

sie ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert<br />

und bis 2008 elf Jahre lang gearbeitet.<br />

„Ich liebe meinen Beruf und es hat wieder in<br />

den Fingern gejuckt. Im Edelacker werden<br />

Wünsche so weit wie möglich erfüllt, weil wir<br />

ein tolles Team sind, in dem der eine für den<br />

anderen einspringt“, erklärt Hartung. Sandra<br />

Engel fügt hinzu: „Das war auch für uns ein<br />

langer Lernprozess, der noch nicht zu Ende<br />

ist. Wir schauen immer, was wir verbessern<br />

können.“<br />

Servicekraft Katja Hartung (r.) ist ins Weinberghotel<br />

Edelacker zurückgekehrt, weil sie die familienfreundlichen<br />

Arbeitsbedingungen dort sehr schätzt.<br />

Hotel als Marke etablieren<br />

So werden beispielsweise alle Mitarbeiter mit<br />

einer kostenlosen Tankfüllung, einer betrieblichen<br />

Rente und einem Mitarbeiterrabatt im<br />

Unternehmen gehalten. „Unser Ziel ist es, das<br />

Hotel als Arbeitgebermarke zu etablieren. Da<br />

ist die Familienfreundlichkeit nur ein Faktor,<br />

aber natürlich ein sehr wichtiger“, meint<br />

Hoteldirektor Thyen.<br />

Weinberghotel Edelacker<br />

Schloss 25, 06632 Freyburg/Unstrut<br />

Tel. <strong>03</strong>4464.35-0<br />

www.edelacker.de<br />

14<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Neuer Ausbildungsberuf: Verkaufen 4.0<br />

Seit 2018 gibt es den neuen Ausbildungsberuf<br />

„Kaufmann/-frau im E-Commerce“. Doch<br />

im Bereich der IHK Halle-Dessau sind bis<br />

heute nur fünf Auszubildende registriert. Dabei<br />

bietet die Ausbildung viele Vorteile, wie<br />

Björn Bosse, Referent für Ausbildung bei der<br />

IHK, erläutert:<br />

Neue Herausforderungen – neuer Beruf<br />

Die bisher für den Handel und die Vermarktung<br />

von Dienstleistungen verfügbaren Ausbildungsberufe<br />

sind im Zuge der Digitalisierung<br />

nicht passgenau. Durch E-Commerce<br />

entstehen neue Prozesse und Geschäftsmodelle<br />

mit eigenen Arbeitsweisen und Vorgängen.<br />

Für diese sind eigene, umfassende Ausbildungsinhalte<br />

notwendig.<br />

Ein passgenaues Berufsbild<br />

An der Entwicklung des für Branchen wie<br />

Groß- und Einzelhandel, Tourismus, Banken<br />

und Versicherungen so wichtigen Berufsbildes<br />

Jasmin Schulze, Lea Weiner und Vanessa Schulz (v. l.)<br />

lernen bei myCARE den Beruf Kauffrau im E-Commerce.<br />

durch das Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

(BIBB) waren viele Interessengruppen beteiligt.<br />

In einem zweijährigen Prozess haben sie<br />

gemeinsam das Tätigkeitsprofil, die Rahmenbedingungen<br />

und die Lerninhalte des ersten<br />

für die digitale <strong>Wirtschaft</strong> geschaffenen Berufs<br />

entwickelt.<br />

Moderne Lerninhalte<br />

Im ersten Ausbildungsdrittel beschäftigen sich<br />

die Auszubildenden mit Produktdaten und lernen<br />

Tools zur Analyse des Kundenverhaltens<br />

kennen. Im zweiten Jahr stehen Service und<br />

Prozesse im Mittelpunkt: Wie gehen die angehenden<br />

Kaufleute im E-Commerce mit Kundenanfragen<br />

um, wie läuft die Kommunikation<br />

auf verschiedenen Kanälen wie Chats, Whats-<br />

App, E-Mail und Telefon. Eine große Rolle spielt<br />

natürlich auch das Thema Recht und Fair Play<br />

im Internet. Das dritte Ausbildungsjahr ist der<br />

Prozesssteuerung gewidmet: Marketing, Newsletter,<br />

Customer Journey usw. Schon in der<br />

Ausbildung lernen die Azubis, dass sich ihre<br />

Arbeitsweisen und Arbeitsprozesse ständig<br />

weiterentwickeln und verändern.<br />

Wer ausbilden kann<br />

Schwerpunktmäßig ausbildende Handelsunternehmen.<br />

Daneben kommen aber auch andere<br />

Branchen in Betracht, zum Beispiel Tourismus,<br />

Hotel- und Gastronomie, Chemie,<br />

Metall sowie Banken, Versicherungen und Verlage.<br />

Wichtig ist, dass das Unternehmen bereits<br />

Waren und/oder Dienstleistungen online<br />

anbietet und über Ausbildungspersonal verfügt,<br />

das den E-Commerce des Unternehmens<br />

fachlich betreut.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Björn Bosse<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-332<br />

bbosse@halle.ihk.de<br />

„Fachkräfte von morgen auszubilden,<br />

ist für uns eine wichtige Angelegenheit.<br />

Im Landkreis Wittenberg sind wir<br />

sogar der einzige Ausbildungsbetrieb<br />

für Kaufleute im E-Commerce. Da wir<br />

mehrere Online-Apotheken betreiben,<br />

erlernt jede unserer drei Auszubildenden<br />

an einem ‚eigenen Projekt‘ alle<br />

Geschäftsprozesse im E-Commerce.<br />

Dank dem Ehrgeiz, den unsere Azubis<br />

an den Tag legen, freuen wir uns bereits<br />

jetzt darauf, dass sie sich in wenigen<br />

Jahren gemeinsam mit uns den<br />

digitalen Herausforderungen stellen.“<br />

Madlen Schaller-Bock<br />

Leitung Marketing bei der Online-Apotheke<br />

myCARE aus der Lutherstadt Wittenberg<br />

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WIRTSCHAFT & REGION<br />

Angehende Banker<br />

im Altenheim<br />

Top-Ausbildungsbetriebe bieten mehr: zum Beispiel den Blick über den Tellerrand.<br />

Die Sparkasse Mansfeld-Südharz schickt ihre Azubis in soziale Projekte.<br />

Von den 265 Mitarbeitern der Sparkasse<br />

Mansfeld-Südharz sind allein 16 Azubis und<br />

zwei duale Studenten. Um seinen Nachwuchs<br />

zu finden und ans Unternehmen zu binden,<br />

investiert das bereits drei Mal mit dem IHK-<br />

Gütesiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnete<br />

Kreditinstitut einiges an Ideen, Zeit<br />

und Geld.<br />

Blick über den Tellerrand<br />

„Wir organisieren zum Beispiel Unterstützungsunterricht<br />

bei der IHK und der Agentur<br />

für Arbeit oder haben in einem anderen Fall<br />

einer Auszubildenden, die mit stimmlichen<br />

Beschwerden kämpfte, die Betreuung durch<br />

eine Logopädin vermittelt“, schildert Personalleiterin<br />

Carola Frisch. Ganz besonders am<br />

Herzen liegt ihr der vielzitierte „Blick über den<br />

Tellerrand“. Um ihre soziale Kompetenz zu<br />

stärken, durchlaufen alle Azubis auch eine<br />

zweiwöchige Station in einer sozialen Einrichtung<br />

der Region wie Altenheim, Suchtklinik<br />

oder Tafel e. V. Auch das im 2. Lehrjahr<br />

fest verankerte Azubi-Projekt, neulich etwa<br />

eine Erhebung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement,<br />

diene dazu die „Soft Skills“<br />

weiterzuentwickeln.<br />

„Kennenlernwoche“<br />

vor Ausbildungsstart<br />

Eine Besonderheit der Sparkasse ist zudem,<br />

dass alle angehenden Bankkaufleute jeweils<br />

im August und damit noch vor ihrem eigentlichen<br />

Ausbildungsbeginn auf Firmenkosten<br />

zu einer „Kennenlern- und Einführungswoche“<br />

in ein Tagungshotel nach Potsdam<br />

eingeladen werden. „Das hat wirklich etwas<br />

gebracht“, meint Benjamin Jäschke, der sich<br />

inzwischen im 2. Lehrjahr befindet. Während<br />

der Ausbildungszeit selbst, die durch feste<br />

Lehrverantwortliche an den 16 Filialstandorten<br />

der Sparkasse Mansfeld-Südharz auch<br />

personell „greifbar“ untersetzt ist, werden<br />

durch regelmäßige Feedbackrunden mit den<br />

Azubis und deren Berufsschule frühzeitig etwaige<br />

Problemlagen identifiziert und ganz<br />

konkret angegangen.<br />

Potenzielle Azubis gewinnen<br />

Um die Ausbildung noch bekannter zu machen,<br />

stecke die Sparkasse auch viel Zeit und<br />

Geld in die Akquisition, wie Personalleiterin<br />

Carola Frisch betont. Sie zählt einige der<br />

Maßnahmen auf: das „Planspiel Börse“ etwa<br />

für die 9. und 10. Klassen, die landesweite<br />

Kampagne mehrerer sachsen-anhaltischer<br />

Sparkassen auf Radio Brocken und die Beteiligung<br />

an diversen Veranstaltungen und<br />

Messen zur Berufsorientierung – mit den eigenen<br />

Azubis als „Botschaftern“.<br />

„Weil immer mehr junge Menschen in Richtung<br />

Studium drängen, bringen wir ihnen<br />

ganz detailliert nahe, welche Karrierechancen<br />

sie in einem Ausbildungsberuf wie Bankkaufmann/-kauffrau<br />

haben“, fügt Frisch an.<br />

„<br />

„Wir verdeutlichen unseren<br />

potenziellen Azubis, dass wir einen<br />

nachhaltigen Ansatz verfolgen<br />

und sie dauerhaft zu unseren<br />

Mitarbeitern machen wollen –<br />

Übernahmegarantie und konkrete<br />

Weiterentwicklungsperspektive<br />

inklusive.“<br />

Carola Frisch<br />

Personalleiterin der Sparkasse Mansfeld-Südharz<br />

Sparkasse Mansfeld-Südharz<br />

Markt 2-4<br />

06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Tel. <strong>03</strong>475 6759-0<br />

www.sparkasse-msh.de<br />

16<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Benjamin Jäschke, Auszubildender zum Bankkaufmann<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> im 2. Lehrjahr, berät eine <strong>Wirtschaft</strong> Kundin. Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 17


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Von Wittenberg in 181 Länder<br />

Gründergeist macht sich bezahlt: 2004 war mycare.de eine der ersten Online-<br />

Apotheken Deutschlands. Inzwischen vertreibt das Unternehmen aus Wittenberg<br />

über 70.000 Produkte in 181 Länder und wurde mehrfach von der Stiftung<br />

Warentest und der Zeitschrift Computerbild ausgezeichnet.<br />

Was heute wie ein recht gewöhnlicher Schritt klingt, war<br />

2001 eine kleine Sensation. Christian und Matthias Buse<br />

wollten nach ihrem Studium mit der elterlichen Apotheke<br />

über die Lutherstadt Wittenberg hinaus tätig werden. Damals<br />

war das Internet bei Weitem nicht so verbreitet wie<br />

heute, noch nicht einmal die Hälfte der Bundesbürger war<br />

online. Doch den Brüdern erschien es als Vertriebsweg der<br />

Zukunft. Da man zu jener Zeit nur eine einzige Apotheke<br />

betreiben durfte, gründeten sie mit mycare.de zunächst<br />

einen Versandhandel für Heil- und Pflegemittel.<br />

Internet war Neuland<br />

Als Pharmazeut war das Internet für den damals 27-jährigen<br />

Christian Neuland. Der zwei Jahre jüngere Matthias<br />

studierte Betriebswirtschaft und kannte sich etwas<br />

besser aus. Das nötige Know-how mussten sich trotzdem<br />

beide erarbeiten. Die erste Website inklusive Shop<br />

ließen sie über eine Agentur erstellen. „An dem Tag, an<br />

dem wir online gegangen sind, hatten wir gleich eine<br />

Bestellung. Ich frage mich noch heute, wie uns jemand<br />

innerhalb der kurzen Zeit finden konnte. Spätestens da<br />

18<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Digitalisierung in der Kundenansprache<br />

war klar, dass das Internet ein eigener Kosmos ist“, erinnert<br />

sich Christian Buse.<br />

Medikamente ins Web gebracht<br />

Die Nachfrage nach den Produkten wuchs stetig – anfangs<br />

waren dies Hilfsmittel für Diabetiker, Vitamine, Kosmetik<br />

und Pflegebedarf. Als 2004 jedoch gesetzlich erlaubt<br />

wurde, auch Medikamente online zu verkaufen,<br />

nahm der Webshop Arzneimittel auf. Heute vertreibt er<br />

über 70.000 Produkte. 2010 entwickelten Mitarbeiter von<br />

mycare.de eine App, um Medikamente mobil bestellen zu<br />

können. Ein Jahr später folgte die Fanpage bei Facebook.<br />

Zwei Kollegen aus dem Marketingteam posten hier nach<br />

wie vor aktuelle Themen, Gewinnspiele und Produktvorstellungen.<br />

Auch auf Instagram ist mycare.de vertreten.<br />

Online-Marketing ist das A und O<br />

Um eine möglichst gute Platzierung im Google-Ranking zu<br />

erhalten, nutzt das Unternehmen verschiedene Online-<br />

Marketing-Instrumente. Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen<br />

stieg die Anzahl der Kunden in der myCARE Gruppe*<br />

auf über 3,3 Millionen – in 181 Ländern. Zurzeit<br />

arbeitet das Unternehmen an einem Relaunch der Website.<br />

Sie erhält interaktive Kundenkonten sowie ein responsives<br />

Design – das bedeutet, sie passt sich flexibel an das jeweils<br />

genutzte Endgerät an. Ziel: Die Online-Apotheke stets an<br />

den aktuellen Bedürfnissen der Kunden ausrichten.<br />

Eigene IT, Prozesse digitalisiert<br />

Nach und nach stellten die Brüder Mitarbeiter ein. Das<br />

erforderten nicht zuletzt die speziellen Anforderungen der<br />

Online-Apotheke. So sind von den heute rund 250 Mitarbeitern<br />

allein zehn in der IT-Abteilung beschäftigt. Sie<br />

synchronisieren zum Beispiel das ERP-System (ERP = Planung<br />

von Geschäftsressourcen, Enterprise Resource Planning)<br />

von Microsoft mit dem Shopsystem der Firma SAP.<br />

Zug um Zug hat das Unternehmen seine Prozesse automatisiert<br />

und digitalisiert – so zum Beispiel den Auftragseingang,<br />

die pharmazeutische Prüfung und Kommissionierung,<br />

die Prüfung der kommissionierten Ware und den Warenausgang.<br />

Die vollständige Digitalisierung des Bestellwesens<br />

hat zur Folge, dass ein Auftrag bereits nach 10 bis 15 Minuten<br />

in der Kommissionierung eingegangen ist. „Dies vereinfacht<br />

und beschleunigt den gesamten Ablauf enorm“, sagt<br />

Christian Buse.<br />

*zur myCARE Gruppe gehören mycare.de, mycare.at, apteka.de und clarasapotheke.de<br />

sowie eine Heim- und Klinikversorgung, ein Verblisterungsservice<br />

und drei Vorort-Apotheken.<br />

linke Seite: Blick in die<br />

automatisierte<br />

Kommissionierung.<br />

Aufgrund der vielen<br />

Maßnahmen zur<br />

Kundenansprache hat sich<br />

der ursprüngliche<br />

Onlineshop für Heil- und<br />

Pflegemittel in den<br />

vergangenen 19 Jahren zu<br />

einer der erfolgreichsten<br />

Online-Apotheken<br />

Deutschlands mit über 3,3<br />

Millionen Kunden in 181<br />

Ländern entwickelt.<br />

oben: Mitarbeiterin der<br />

pharmazeutischen<br />

Kundenbetreuung in der<br />

myCARE Gruppe<br />

Robert-Koch-Apotheke<br />

myCARE e.K.<br />

Friedrichstraße 125 b<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

www.mycare.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 19


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Vom Rohschnitt zur<br />

Verpackung in fünf Minuten<br />

Die Göpfert Möbelteile GmbH aus Weißenfels fertigt täglich<br />

rund 15.000 verschiedene Bauteile für die Küchenindustrie. Mit Hilfe von<br />

Digitalisierungsprozessen konnte das Unternehmen diesen Just-in-Time-<br />

Herstellungsprozess optimieren.<br />

„<br />

Der europaweit tätige Zulieferbetrieb der Möbelindustrie<br />

arbeitet nach einem ausgeklügelten Fertigungsleitsystem.<br />

Danach erhält jedes Bauteil eine eindeutige ID, welche den<br />

Weg durch die Produktion beschreibt. „So ist es uns möglich,<br />

im Idealfall eine Schrankfront vom Rohschnitt über<br />

die Bekantung bis zur Verpackung in nur vier bis fünf Minuten<br />

durch die Produktion laufen zu lassen“, erzählt<br />

Werkleiter Christian Christel. Den dahinterliegenden Digitalisierungsprozess<br />

hat das Unternehmen über die Jahre<br />

stufenweise ausgebaut. „Das muss Schritt für Schritt erfolgen.<br />

Wir müssen die Mitarbeiter einarbeiten und während<br />

der Implementierungsphase die Prozesse genau<br />

überwachen – und teilweise korrigieren“, erklärt Christel.<br />

Mitarbeiter überwachen nur noch<br />

Wo früher der Mitarbeiter die Bohr- und Fräßprogramme<br />

einprogrammiert habe, ermittle dies heute die Maschine.<br />

Der Mitarbeiter überwache das Ganze nur noch. „Das hat<br />

den Vorteil, dass wir effektiver und genauer arbeiten können.<br />

Auch die Ausfallteile während des Produktionsprozesses<br />

sind wesentlich zurückgegangen. Diese Digitalisierung<br />

ist sowohl für den Mensch, als auch für die<br />

Maschine eine Erleichterung. Sie bilden dabei eine Einheit.<br />

Im Grunde ist der ganze Prozess eine Einheit“, erläutert<br />

der Werkleiter.<br />

Dennoch oder vielmehr gerade aus diesem Grund hat<br />

Dank Digitalisierung und Investitionen in Maschinen und<br />

Gebäude das Unternehmen seit seiner Gründung eine<br />

jährliche zweistellige Wachstumsrate.<br />

Neue Software im Frühjahr<br />

Im kommenden Frühjahr wird auch die Verwaltung digitalisiert.<br />

„Wir befinden uns gerade in einem Softwareprojekt,<br />

um uns noch weiter zu vernetzen, so dass jeder Mitarbeiter<br />

jederzeit Zugriff auf alle nötigen Informationen<br />

hat. Ziel ist es auch, die Papierflut im Unternehmen zu<br />

minimieren“, erklärt Christel. Im nächsten Schritt wolle<br />

man die Lieferanten in dieses System einbinden und die<br />

Digitalisierung im Kunden- und Lieferantenumfeld kontinuierlich<br />

ausbauen. Und im Sommer folgt die nächste<br />

Anschaffung: eine weitere vollautomatisierte Anlage.<br />

Blick in die Produktionshalle von Göpfert Möbelteile.<br />

Ein Mitarbeiter befüllt die Kantenmagazine der vollautomatischen<br />

Bekantungsanlage.<br />

Wir investieren<br />

jedes Jahr in<br />

Maschinen und<br />

Gebäude. Dabei<br />

legen wir<br />

besonderen Wert<br />

darauf,<br />

Maschinen nicht<br />

nur anzuschaffen,<br />

sondern sie in die<br />

bestehenden<br />

Prozesse<br />

einzubinden und<br />

zu optimieren.“<br />

Christian Christel<br />

Werkleiter<br />

Weitere Aufgaben<br />

Durch den verringerten Arbeitsaufwand gewinne man<br />

einen gewissen Freiraum, der sich für neue Produktprozesse<br />

und -entwicklungen nutzen lasse. Dennoch hat das<br />

Unternehmen in den vergangenen Jahren immer auch in<br />

Personal investiert. Aktuell gibt es einen stabilen Stand<br />

von 100 Mitarbeitern.<br />

Göpfert Möbelteile GmbH<br />

Tagewerbener Straße 106<br />

06667 Weißenfels<br />

Tel. <strong>03</strong>443 33 74 30<br />

www. goepfert-moebelteile.de<br />

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Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Breitbandausbau –<br />

Voraussetzung für Digitalisierung<br />

Der zielgerichtete Ausbau digitaler Infrastrukturen<br />

ist entscheidend für Innovation,<br />

Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und<br />

nachhaltiges <strong>Wirtschaft</strong>swachstum in der<br />

Region und damit ein strategischer Standortfaktor.<br />

Bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 will die Landesregierung<br />

– nach Erreichen des Zwischenziels<br />

einer 50 Mbit/s-Versorgung im Land – flächendeckend<br />

Glasfasernetze verlegen.<br />

Diese sollen den Datenaustausch in Gigabit-Geschwindigkeit<br />

gewährleisten. Doch<br />

wie ist die aktuelle Lage? Ein Überblick<br />

So sieht der aktuelle<br />

Ausbaustand im<br />

südlichen Sachsen-<br />

Anhalt aus<br />

(Stand 8/2019).<br />

Unter folgendem<br />

Link lassen sich die<br />

verschiedenen<br />

Regionen Deutschlands<br />

betrachten:<br />

www.bmvi.de/DE/<br />

Themen/Digitales/<br />

Breitbandausbau/<br />

Breitbandatlas-<br />

Karte/start.html<br />

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

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185 x 60.indd 1 21.02.20 13:47<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 21


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

„Die rote Laterne<br />

im Sommer abgeben!“<br />

Jegliche Digitalisierung bei Unternehmen läuft ins Leere, wenn die Infrastruktur<br />

nicht passt. Hier hat unser Land weiter Aufholbedarf. Fragen an Thomas Wünsch,<br />

Staatssekretär des Ministeriums für <strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft und Digitalisierung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

„<br />

Wie ist der aktuelle Stand beim Breitbandausbau?<br />

Thomas Wünsch: Sachsen-Anhalt kommt beim Breitbandausbau<br />

inzwischen gut voran. Nach der letzten Erhebung<br />

Mitte 2019 verfügen landesweit 74 Prozent der<br />

Haushalte über schnelles Internet mit einer Downloadgeschwindigkeit<br />

von 50 Megabit pro Sekunde. In den kreisfreien<br />

Städten liegt die Versorgungsquote höher, in ländlichen<br />

Gebieten aufgrund des erhöhten Förderbedarfs<br />

etwas niedriger.<br />

Wie sieht es in den kreisfreien Städten und Landkreisen<br />

im Süden des Landes konkret aus?<br />

Wünsch: In Dessau-Roßlau ist der geförderte Ausbau<br />

bereits abgeschlossen, in Halle (Saale) sollen in Kürze die<br />

noch unterversorgten Gebiete versorgt werden. Ich bin<br />

jedenfalls optimistisch, dass wir unser Ziel, Haushalte<br />

mit 50 Megabit pro Sekunde und Gewerbegebiete mit<br />

Glasfaser großflächig zu versorgen in einem übersichtlichen<br />

Zeitraum auch erreichen. Vor allem in den südlichen<br />

Landesteilen wurden die Netzausbauverträge für<br />

den geförderten Ausbau unterzeichnet und die Bauaktivitäten<br />

sind in vollem Gange.<br />

Sachsen-Anhalt kommt inzwischen<br />

gut voran. Die Bauaktivitäten sind in<br />

vollem Gange.“<br />

Ursprünglich sollten bis Ende 2018 flächendeckend Anschlüsse<br />

mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geschaffen<br />

sein. Warum wurde dieses Ziel verfehlt?<br />

Wünsch: Ein kurzer Rückblick: 2016 hat das <strong>Wirtschaft</strong>sministerium<br />

die Verantwortung für den Breitbandausbau<br />

hierzulande übernommen, seinerzeit lagen wir im Bundesländervergleich<br />

bei den Versorgungsquoten weit abgeschlagen<br />

auf dem letzten Platz. Nur 48,4 Prozent der<br />

Haushalte konnten damals auf schnelles Internet zugreifen,<br />

andere Ostbundesländer lagen im Schnitt neun Prozentpunkte<br />

vor uns. Den Rückstand binnen zwei Jahren<br />

aufzuholen, war schlicht zu ambitioniert. Bei der Bewilligung<br />

von Förderbescheiden gab es beim Bund starke<br />

Verzögerungen und es fehlten Planungs- und Tiefbaukapazitäten<br />

bei den Netzbetreibern.<br />

Welche neue Zielmarke haben Sie sich für den Ausbau<br />

gesetzt?<br />

Wünsch: Trotz dieser widrigen Umstände ist es uns gelungen,<br />

den Breitbandausbau zu beschleunigen und den<br />

Abstand zu den anderen Ostbundesländern auf 1,2 Prozentpunkte<br />

zu Mecklenburg-Vorpommern zu verringern.<br />

Wenn alles gut läuft, geben wir in diesem Sommer die rote<br />

Laterne im Ranking ab.<br />

Stichwort Gigabitstrategie: Was sind die Pläne des Landes<br />

für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur?<br />

Wünsch: In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel formuliert,<br />

bis 2025 den Glasfaserausbau mit 1.000 Megabit<br />

pro Sekunde flächendeckend voranzutreiben – allerdings<br />

unter der Voraussetzung, dass es eine auskömmliche Finanzierung<br />

von Land, Bund und EU geben wird. Um das<br />

Ziel zu erreichen, müssen zudem Förderverfahren beschleunigt<br />

werden und es müssen ausreichende Bau- und<br />

Planungskapazitäten vorhanden sein.<br />

Und wie ist der aktuelle Stand?<br />

Wünsch: Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten<br />

bereits heute Glasfaseranschlüsse, landesweit liegt die<br />

Trotz widriger<br />

Umstände<br />

ist es uns<br />

gelungen,<br />

den Breitbandausbau<br />

zu<br />

beschleunigen.“<br />

22<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


„<br />

In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel<br />

formuliert, bis 2025 den Glasfaserausbau<br />

mit 1.000 Megabit pro Sekunde<br />

flächendeckend voranzutreiben –<br />

allerdings unter der Voraussetzung,<br />

dass es eine auskömmliche Finanzierung<br />

von Land, Bund und EU geben wird.“<br />

Gigabit-Versorgungsquote von Haushalten bei sieben<br />

Prozent. Hier gibt es also noch viel zu tun. Gleichwohl<br />

geht es auch hier voran: Vodafone hat bereits angekündigt,<br />

rund 250.000 Haushalten bis Ende 2021 einen Glasfaseranschluss<br />

anzubieten und ich bin mir sicher, dass<br />

auch die anderen Unternehmen nachziehen werden, um<br />

die insgesamt rund 1,1 Millionen Haushalte in Sachsen-<br />

Anhalt zu versorgen.<br />

wir jüngst aufgrund der großen Nachfrage zum zweiten<br />

Mal innerhalb weniger Monate aufgestockt – von ursprünglich<br />

7 auf jetzt 37 Millionen Euro. Darüber hinaus<br />

gibt es bei uns im Land zahlreiche Partnernetzwerke und<br />

Kompetenzzentren, die Beratung anbieten. Qualifizierungsangebote<br />

wie Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG<br />

DIREKT haben wir ebenfalls in den vergangenen Jahren<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Thomas Wünsch,<br />

Staatssekretär des<br />

Ministeriums für<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft<br />

und Digitalisierung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt,<br />

sieht noch Aufholbedarf<br />

beim Breitbandausbau.<br />

Bei der Gigabit-Versorgung<br />

gibt es noch viel zu tun.“<br />

Die Fragen stellte Andreas Scholtyssek.<br />

Welche Unterstützung bietet das Land den Unternehmen<br />

bei der Digitalisierung?<br />

Wir fördern Unternehmen mit einem breiten Angebot an<br />

Programmen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen,<br />

Entwicklung und Anwendung von IT-gestützten Technologien<br />

sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern. Das<br />

Programm „Sachsen-Anhalt DIGITAL INNOVATION“ haben<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://digital.sachsen-anhalt.de/foerderkompass/foerderung/<br />

www.ib-sachsen-anhalt.de/unternehmen/digitalisieren/sachsen-anhalt-digital-innovation<br />

Ministerium für <strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft und Digitalisierung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Hasselbachstraße 4<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel. <strong>03</strong>91 567 4220<br />

www.bmvi.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 23


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

„Der Zugang zum Breitband ist unverzichtbar!“<br />

Fünf Stimmen aus der Region<br />

Da sich unser Büro im ländlichen<br />

Raum befindet, war der Breitbandausbau<br />

für uns sehr wichtig – auch weil wir<br />

bundesweit Kunden betreuen. Nur mit<br />

einer ausreichenden Breitbandversorgung<br />

können wir zum Beispiel<br />

entsprechende Finanzierungsunterlagen<br />

versenden. Zudem laufen bei uns sämtliche<br />

Programme online. Ohne schnelle Internetverbindung<br />

müssten wir unseren Standort verlegen. Beim Ausbau<br />

hatten wir Glück. Unser Büro liegt direkt an der Hauptstraße, die vor<br />

einigen Jahren erneuert wurde. Die Telekom nutzte dies, um die<br />

Voraussetzungen für schnelles Internet zu schaffen. So waren wir<br />

mit die ersten, die davon profitiert haben. Die bis zu 100 Mbit/s<br />

reichen für unsere geschäftlichen Bedürfnisse derzeit aus. Allerdings<br />

verfügen noch heute meines Wissens nicht alle Haushalte hier über<br />

schnelle Verbindungen.“<br />

Lars Duwe<br />

Finanzberater, Fachwirt für Versicherungen und Finanzen bei der Finanzkanzlei Duwe<br />

aus Bernburg<br />

Landkreis Mansfeld-Südharz<br />

Salzlandkreis<br />

Landkreis Anhalt-<br />

Halle<br />

Saalekreis<br />

Burgenlandkreis<br />

Niemand zweifelt daran: Eine<br />

gut ausgebaute Breitbandversorgung ist<br />

ein sehr wichtiger Standortfaktor - für<br />

Bürger und <strong>Wirtschaft</strong> gleichermaßen.<br />

Deshalb treiben wir den Ausbau<br />

hier im Landkreis massiv voran. Klar,<br />

es könnte alles schneller gehen, aber<br />

die Umsetzung eines derart umfangreichen<br />

Projektes verlangt Zeit. Dabei<br />

lassen sich Rückschläge leider nicht immer vermeiden. Aber – und<br />

das ist entscheidend – die Weichen für eine flächendeckende<br />

Versorgung sind erfolgreich gestellt. Der Ausbau schreitet voran:<br />

Weiße Flecken der Unterversorgung schrumpfen. Ein Großteil der<br />

Gemeinden wird im Frühjahr an das neue Netz angeschlossen sein.<br />

Ab Ende <strong>2020</strong> sind flächendeckende 50 Mbit/s bzw. für Unternehmen<br />

100 Mbit/s avisiert. Aktuell gibt es keine Hinderungsgründe, dass wir<br />

unser Ziel, neun von zehn Haushalten mit mindestens 50 Mbit/s<br />

zu versorgen, nicht erreichen sollten.“<br />

Sven Vogler<br />

Landkreis Mansfeld-Südharz, Leiter Fachbereich 1 - Bildung/Soziales/Bauen/<br />

Regionalplanung/Jugend<br />

24<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Dessau-<br />

Roßlau<br />

Bitterfeld<br />

Landkreis Wittenberg<br />

Nach jahrelanger Nutzung<br />

einer Zwischenlösung profitieren wir<br />

endlich vom Breitbandausbau und<br />

dem schnellen Netz mit 1Gbit/s,<br />

dessen Anschluss wir maßgeblich<br />

durch Beharrlichkeit gefördert<br />

haben. Wir nutzen diesen essenziellen<br />

Erfolgsfaktor für hoch performante<br />

Sicherungsleistungen, effektivere Work<br />

flows, Uploads großer Datenmengen und die schnelle<br />

Reaktionsfähigkeit auf unseren Hosting Plattformen. Der<br />

Zugang zum Breitband ist unverzichtbar für unser<br />

Unternehmen und sichert der Region als bedeutendem<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstandort die Konkurrenzfähigkeit.“<br />

Matthias Dögel<br />

Geschäftsführer der Dögel GmbH aus Kabelsketal<br />

Erst mit dem von Stadtwerken<br />

und Wohnungswirtschaft bereits 2014<br />

errichteten Glasfasernetz war es für<br />

Dessau-Roßlau möglich, am Breitbandzeitalter<br />

teilzuhaben. Diese Erfahrungen<br />

sind in den weiteren Ausbau<br />

eingeflossen und haben maßgebend<br />

zum erfolgreichen Abschluss des<br />

aktuellen Projekts beigetragen: In den bisher unterversorgten Teilen des<br />

Stadtgebietes Dessau-Roßlau ist der flächendeckende Breitbandausbau<br />

seit Sommer 2019 technisch abgeschlossen. Im Auftrag der Stadt<br />

Dessau-Roßlau hat die DATEL Dessau in nur rund 14 Monaten elf<br />

Stadtteile und 19 Gewerbestandorte für die Anbindung an das schnelle<br />

Internet erschlossen – mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 50<br />

Mbit/s im privaten Bereich und bis zu 100 Mbit/s für den gewerblichen<br />

Bedarf. Dieser Ausbau ist für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität<br />

unserer Region ein entscheidender Vorteil. Äußerst kritisch<br />

beurteilen wir deshalb, wie Wettbewerber mit veralteter Vectoring-<br />

Technik die Glasfasergebiete überbaut haben. Dies hemmt die<br />

Investition in zukunftsfähige Übertragungstechnik und schadet dem<br />

regionalen Leistungspotenzial.“<br />

Thomas Zänger<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau und Mitglied der IHK-Vollversammlung<br />

Einwohner, Unternehmen und<br />

Bildungseinrichtungen sind auf gute<br />

Breitbandanschlüsse angewiesen. Im<br />

ländlichen Raum gibt es einige weiße<br />

Flecken, die Telekommunikationsunternehmen<br />

nicht eigenwirtschaftlich<br />

ausbauen wollten. Deshalb haben wir<br />

uns entschlossen, den Breitbandausbau<br />

mit einer Bundes- und Landesförderung<br />

anzugehen. Trotz damit verbundener bürokratischer Hürden zeigen<br />

sich erste Fortschritte: In fast allen Einheits- und Verbandsgemeinden<br />

finden umfassende Arbeiten statt. Am weitesten sind wir in Teuchern,<br />

im Droyßiger-Zeitzer Forst, Wethautal, in der Elsteraue, in Zeitz sowie<br />

An der Finne und im Unstruttal. In einigen Gemeinden haben die<br />

ausbauenden Unternehmen Verzögerungen gemeldet. Unser Ziel ist es<br />

weiterhin, bis Ende <strong>2020</strong> ein Breitbandnetz mit mindestens 50 Mbit/s<br />

auszubauen. Erfreulich ist, dass das Land Sachsen-Anhalt mit dem<br />

Programm ‚Schulen ans Netz‘ auch unsere Bildungseinrichtungen auf<br />

einen angemessenen technischen Stand bringt.“<br />

Götz Ulrich<br />

Landrat des Burgenlandkreises<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 25


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Digitale Lösungen live erleben<br />

Die Digitalisierung bringt viele neue Möglichkeiten mit sich – und das<br />

fortlaufend und in rasantem Tempo. Nicht immer ist es leicht, zu überblicken,<br />

welche Innovationen für das eigene Unternehmen geeignet sind.<br />

Experten stehen zur Unterstützung bereit.<br />

Hier leistet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />

Handel wertvolle Hilfe. Seit Juli 2019<br />

unterstützt es kleine und mittlere Händler bei<br />

allen Fragen rund um das Thema Digitalisierung.<br />

Das Angebot umfasst neben Workshops,<br />

Vorträgen und Unternehmenssprechstunden<br />

auch Infomaterial, das Hilfe zur<br />

Selbsthilfe bietet. Podcasts, Videos und Blogbeiträge<br />

ergänzen das Portfolio.<br />

DigitalMobil auf Tour<br />

Es steht aber nicht allein Theorie auf dem<br />

Plan. Das Kompetenzzentrum hat auch Technologie<br />

zum Live-Erleben im Gepäck – in Form<br />

des DigitalMobils (DiMo). Dieses beherbergt<br />

derzeit acht digitale Lösungen von verschiedenen<br />

Partnern, die vor Ort erlebbar werden.<br />

Die Praxisbeispiele zeigen unter anderem, wie<br />

sich ein positives Einkaufserlebnis für die<br />

Kunden schaffen lässt. Um sicherzustellen,<br />

dass das DiMo aktuelle und zielgruppenrelevante<br />

Technologien präsentiert, werden diese<br />

zukünftig erweitert und angepasst.<br />

Kostenfreie Angebote deutschlandweit<br />

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />

gehört zur Initiative Mittelstand-Digital. Damit unterstützt<br />

das Bundesministerium für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />

Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen sowie dem Handwerk. Vier Partner<br />

mit jahrelanger Erfahrung im Bereich Groß-, Einzelund<br />

Online-Handel stehen hinter dem Projekt: der<br />

HDE, ibi research an der Universität Regensburg,<br />

das IFH Köln und das EHI Retail Institut. Sämtliche<br />

Angebote stehen kostenfrei zur Verfügung.<br />

Kontaktmöglichkeiten und Informationen<br />

Website:<br />

www.kompetenzzentrumhandel.de<br />

www.ibi.de<br />

Social Media:<br />

Facebook: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />

www.facebook.com/handelkompetent/<br />

Twitter: handelkompetent<br />

https://twitter.com/handelkompetent<br />

XING-Gruppe: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />

www.xing.com/communities/groups/mittelstand-4-punkt-0-<br />

kompetenzzentrum-handel-76aa-1089427/posts<br />

YouTube: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />

www.youtube.com/channel/UCT9VvMyHmIW_1VOqr52nl2w<br />

Newsletter:<br />

www.kompetenzzentrumhandel.de/newsletter/<br />

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />

Handel gibt als<br />

bundesweite Anlaufstelle für<br />

kleine und mittlere<br />

Unternehmen Antworten auf<br />

Fragestellungen rund um den<br />

Handel der Zukunft.<br />

Mittelstand<br />

4.0-Kompetenzzentrum<br />

Handel<br />

Hauptgeschäftsstelle:<br />

Galgenbergstraße 25<br />

93053 Regensburg<br />

26<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

E-Commerce-Umsätze steigen<br />

Onlineshopping boomt. Und das nicht allein deshalb,<br />

weil es von vielen Menschen als praktisch<br />

empfunden wird: Es geht schnell, die Verfügbarkeit<br />

des gewünschten Artikels kann von der heimischen<br />

Couch aus geprüft und Preise problemlos<br />

verglichen werden. Der Gang ins Ladengeschäft<br />

vor Ort, um sich zu informieren, ist damit hinfällig.<br />

Kein Wunder also, dass die E-Commerce-Umsätze<br />

in Deutschland seit vielen Jahren zunehmen.<br />

Den stationären Einzelhandel setzt das zu Recht<br />

unter Druck. Neue technische Anforderungen,<br />

Wettbewerb aus dem Ausland oder veränderte<br />

und hinzukommende regulatorische Vorgaben<br />

lassen auch den Onlinehandel nicht langweilig<br />

werden.<br />

Digitale Sichtbarkeit ist Pflicht<br />

Laut Online-Monitor des Handelsverbands<br />

Deutschland (HDE) haben im Jahr 2018 bereits 65,7<br />

Prozent der Deutschen online eingekauft. Auch<br />

wenn der Onlinehandel nur einen geringen – aber<br />

stetig wachsenden – Anteil am Einzelhandelsumsatz<br />

ausmacht (2018: 10,1 Prozent laut HDE Online-Monitor),<br />

so hat der Kunde viele Teile seines<br />

Einkaufsprozesses mittlerweile ins Netz verlagert.<br />

Ob Infos, Ladensuche, Öffnungszeiten oder Bewertungen:<br />

Digitale Sichtbarkeit für den einzelnen<br />

Händler ist inzwischen Pflicht! Dafür muss er auch<br />

Investitionen tätigen: in Fachkräfte, Systeme oder<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Denkweise verändern!<br />

Doch trotz des Handlungsdrucks auf die Branche<br />

verlaufen Umsetzungsprozesse überwiegend zu<br />

langsam. Der Großteil der Einzelhändler verkauft<br />

nach wie vor von einer festen Vertriebsstätte aus,<br />

viele von ihnen sogar ausschließlich. Einige nutzen<br />

einen Onlineshop beziehungsweise eine Mehrkanalstrategie.<br />

Damit allein ist es aber nicht getan.<br />

„Der Handel muss seine Denkweise verändern und<br />

sich komplett neu erfinden“, fordert Dr. Georg Wittmann,<br />

Geschäftsführer des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums<br />

Handel. „Die Produkte, die ich in meinem<br />

Geschäft verkaufe, einfach online zu stellen,<br />

reicht nicht. Man muss seine Vorteile gegenüber der<br />

Konkurrenz herausstellen – auf allen Kanälen.<br />

Umfrage: Einzelhandel digital<br />

Wie nutzen Einzelhändler ihre Offline- und Online-Vertriebswege –<br />

und wie setzen sie neue Technologien ein? Um dies herauszufinden,<br />

hat die IHK gemeinsam mit ibi Research eine Händlerbefragung gestartet.<br />

Aktuelle Branchenthemen<br />

Welche Gründe sprechen für oder gegen einen Onlineshop?<br />

Wie digital sind innerbetriebliche Abläufe aktuell?<br />

Und wie schätzen Händler ihre Arbeit in der Zukunft ein?<br />

Zu diesen und anderen aktuellen Branchenthemen werden<br />

im Rahmen des Forschungsprojektes Handelsunternehmen<br />

verschiedener Vertriebstypen befragt – unter<br />

anderem Online-Händler, stationäre Händler und Multichannel-Händler.<br />

Die Ergebnisse der Studie sollen helfen<br />

herauszufinden, welchen Bedarf der Handel vor Ort in<br />

Bezug auf die Digitalisierung hat.<br />

Stationär und online<br />

In der Studie werden gezielt nicht allein Händler befragt,<br />

die ihre Produkte online vertreiben. Es geht auch darum,<br />

innerbetriebliche Abläufe und Aktivitäten im Bereich Kundenkommunikation<br />

und Marketing hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades<br />

zu analysieren. Zusätzlich wird die Entwicklung<br />

seit der Vorgängerstudie im Jahr 2017 betrachtet.<br />

Dort gab beispielsweise nur ein Fünftel der rund 2.000 befragten<br />

Händler an, bereits digitale Systeme im Back-Office<br />

einzusetzen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer verkaufte<br />

damals rein stationär, wobei mehr als ein Drittel davon bereits<br />

Online-Aktivitäten für die kommenden Jahre plante.<br />

Gefährdung durch globale Markplätze<br />

Schon 2017 sahen vier von zehn Händlern ihr Geschäftsmodell<br />

durch die Marktmacht globaler Marktplätze wie<br />

Amazon und eBay gefährdet. Auch in der Handelsstudie<br />

<strong>2020</strong> wird der Einfluss von Marktplätzen auf den lokalen<br />

Einzelhandel thematisiert.<br />

Laut Online-Monitor des<br />

Handelsverbands<br />

Deutschland haben im Jahr<br />

2018 bereits 65,7 Prozent<br />

der Deutschen online<br />

eingekauft.<br />

Interessierte Händler<br />

können bis zum<br />

31. März <strong>2020</strong> unter<br />

folgendem Link an der<br />

Befragung teilnehmen:<br />

www.ibi.de/<br />

handelsstudie<strong>2020</strong><br />

Die Beantwortung<br />

der Fragen dauert etwa<br />

15 Minuten. Die Studienergebnisse<br />

werden im<br />

Mai <strong>2020</strong> veröffentlicht.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Daniel Loeschke<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />

dloeschke@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 27


28<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Praxistipps für Einzelhändler<br />

Die Digitalisierung stellt besonders den Einzelhandel vor große Herausforderungen.<br />

Was ist zu tun, um am digitalen Wandel Teil zu haben? Die IHK bietet<br />

praktische Tipps und Hinweise.<br />

In vier Schritten das Geschäft digitalisieren<br />

Markt analysieren, Strategie entwickeln, Maßnahmen<br />

umsetzen, Erfolg kontrollieren: Wie Einzelhändler in vier<br />

Schritten ihr Geschäft digitalisieren können.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 3853454 ins Suchfeld eingeben<br />

Onlineratgeber: Digitalisierung richtig anpacken<br />

Wo stehen Unternehmen auf der Digitalisierungsleiter?<br />

Eine Einschätzung zum Status quo und konkrete Praxistipps,<br />

wie kleine und mittlere Handelsunternehmen einen<br />

erfolgreichen Digitalisierungsprozess durchlaufen, liefern<br />

ein kostenfreier Onlineratgeber und der dazugehörige<br />

Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur Handel.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 3821734<br />

Kontaktlos zahlen mit dem Mobiltelefon<br />

Digitale Technologien am Point of Sale einsetzen<br />

Von virtuellen Regalen über digitale Plakate bis hin zu<br />

Tablets als mobile Beratungsassistenten – die Digitalisierung<br />

der Handelswelt bringt neue Chancen mit sich, wie<br />

Einkaufserlebnis, Beratung und Prozesse in stationären<br />

Geschäften verbessert werden können. Ein Leitfaden der<br />

Mittelstand 4.0-Agentur Handel bietet nützliches Praxiswissen.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 3545822<br />

Tipps zum Einstieg in den Onlinehandel<br />

Von der Strategieentwicklung über die Wahl der Vertriebskanäle<br />

bis zur Kundenbindung: Die IHK gibt Tipps,<br />

wie kleine und mittlere Unternehmen in den Onlinehandel<br />

einsteigen können.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 3523512<br />

E-Commerce-Leitfaden: www.halle.ihk.de, Nr. 2480092<br />

Mehr Tipps finden<br />

interessierte Unternehmer<br />

unter<br />

www.halle.ihk.de/branchen.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Daniel Loeschke<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />

dloeschke@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 29


Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />

Bei Suchmaschinen nun<br />

ganz vorn!<br />

Wie es gelingen kann, den stationären Einzelhandel<br />

in den Innenstädten zu stärken, zeigt das zunehmend erfolgreiche Projekt<br />

„OnlineCity“ in der Lutherstadt Eisleben.<br />

Auch in Eisleben und Umgebung steht der lokale Einzelhandel<br />

vor großen Herausforderungen, Stichwort Onlineshopping.<br />

Um erfolgreich am digitalen Handel zu partizipieren,<br />

wurden gut 50 Einzelhändler und Dienstleister aus<br />

der Region aktiv. „Wir wollten und mussten dafür sorgen,<br />

dass wir auch online sichtbar werden“, schildert<br />

„OnlineCity“-Manager Rainer Gerlach, selbst Inhaber eines<br />

Fachgeschäfts für Kommunikations- und Sicherheitstechnik.<br />

„Es passierte einfach zu oft, dass hiesige Kunden<br />

bestimmte Produkte bei großen Portalen wie Amazon und<br />

Co. orderten, ohne überhaupt zu wissen, dass sie diese<br />

auch gleich um die Ecke hätten kaufen können – zu ähnlichen<br />

Preisen und vor allem inklusive Beratung und der<br />

Möglichkeit zum Ausprobieren.“<br />

Anbieter an Bord geholt<br />

Um eben diese Online-Sichtbarkeit zu schaffen, haben die<br />

Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH und die Lutherstadt<br />

Eisleben 2018 die Firma „Atalanda“ an Bord geholt,<br />

einen Anbieter von regionalen Online-Marktplätzen.<br />

Gemeinsam organisierten sie Workshops für die Händler,<br />

um die Plattform vorzustellen. „Die Zusammenarbeit läuft<br />

absolut auf Augenhöhe, mit sehr innovativen Ansätzen<br />

und fairen Gebühren von nur 20 respektive – inklusive Onlineshop<br />

– 30 Euro Monatsbeitrag für jeden Beteiligten“,<br />

betont „OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz, gleichzeitig<br />

Leiterin der städtischen <strong>Wirtschaft</strong>sförderung. „Auf Atalanda<br />

können die Unternehmen ihre Angebotspalette präsentieren<br />

und bei Bedarf ein Online-Bestelltool integrieren.“<br />

Auffindbarkeit optimiert<br />

Zentral sei dabei der Punkt der integrierten Suchmaschinenoptimierung<br />

(SEO). „Die Leute googeln ja nach Produkten;<br />

und dank dieser sehr wirksamen SEO werden wir regionalen<br />

Anbieter jetzt ganz weit vorn in den Trefferlisten<br />

angezeigt“, nennt Rainer Gerlach den wichtigsten Vorteil.<br />

„Einmal auf der Atalanda-Plattform gelandet, können die<br />

Leute sehen, welche anderen Produkte und Dienstleistungen<br />

sie direkt hier vor Ort erwerben können. Wir haben<br />

unseren ,Aktionsradius’ unter anderem bis zum Fischerhof<br />

An Eislebens<br />

Hauptverkehrsachse macht<br />

ein großes Werbeplakat auf<br />

das jüngste Projekt, den<br />

City-Gutschein,<br />

aufmerksam.<br />

„OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz<br />

präsentiert das jüngste Projekt des<br />

Netzwerks, den City-Gutschein Eisleben.<br />

Einmal erworben, kann dieser frei wählbar<br />

bei aktuell 22 ansässigen Händlern,<br />

Gastronomen oder Dienstleistern der Region<br />

eingelöst werden - online sowie vor Ort.<br />

rechts:<br />

Rainer Gerlach,<br />

„OnlineCity“-Manager und<br />

Inhaber eines<br />

Fachgeschäfts für<br />

Kommunikations- und<br />

Sicherheitstechnik<br />

30<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


am Kernersee oder Tierfutterhandel und Ballonshop in Helbra<br />

ausgeweitet, um einen möglichst umfassenden Branchenmix<br />

anzubieten“, ergänzt Gerlach. Nächste Ziele: Die<br />

„OnlineCity Eisleben“ noch besser mit Innenstadt-Veranstaltungen<br />

wie Frühlings- und Herbst-Shoppen verzahnen<br />

und eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.<br />

An Eislebens Hauptverkehrsachse wurde bereits ein großes<br />

Werbeschild errichtet.<br />

„<br />

Wir sind seit Juni 2018 mit einem Laden<br />

in Eisleben präsent, um einerseits zu den<br />

von uns angebotenen Leistungen im<br />

Pflegebereich zu beraten, und um<br />

andererseits regionale Spezialitäten<br />

zu verkaufen. Die ,OnlineCity’<br />

bringt uns die Kunden ins Geschäft,<br />

die wir in vergangenen Jahren noch<br />

an Amazon und Co. verloren haben.“<br />

Mitmachen bei „OnlineCity Eisleben“<br />

Die „OnlineCity Eisleben“ startete im Herbst 2018 mit<br />

damals 32 beteiligten Händlern. Inzwischen ist das<br />

Netzwerk auf 53 teilnehmende Läden angewachsen.<br />

Weitere Händler können sich dort beteiligen.<br />

„OnlineCity Eisleben“<br />

c/o Stabsstelle <strong>Wirtschaft</strong><br />

Leiterin Kathrin Gantz<br />

Münzstraße 10<br />

06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Tel. <strong>03</strong>475 655500<br />

www.onlinecity-eisleben.de<br />

René Jahn<br />

Mitarbeiter im „Wendepunkt“ Eisleben der Unternehmensgruppe Wend<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 31


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

Vollversammlung<br />

Ein Mann – viele Hochzeiten<br />

Philipp Druschke ist Inhaber des gleichnamigen Hochzeitshauses<br />

in Dessau-Roßlau. Der Jungunternehmer führt die seit 1906 bestehende<br />

Familientradition in fünfter Generation fort – und engagiert sich ehrenamtlich<br />

in der Vollversammlung und im Handelsausschuss der IHK.<br />

Vor kurzem haben Sie mit Ihrem alteingesessenen<br />

Geschäft den Standort innerhalb der<br />

Dessauer Innenstadt gewechselt. Haben sich<br />

Risiko und Investitionen gelohnt, sind Ihnen<br />

die Kunden treu geblieben?<br />

Philipp Druschke: Wir haben das Geschäft<br />

seit Sommer 2019 auf neue Beine gestellt,<br />

unser Konzept und die Präsentation modernisiert.<br />

Das kommt bei den Kunden sehr gut an.<br />

Für jeden Anlass die passende Krawatte<br />

Jetzt starten wir in eine aussichtsreiche Saison<br />

<strong>2020</strong>, in der besonders viele Hochzeiten<br />

stattfinden. Bis es soweit war, hatten wir jedoch<br />

einige Steine aus dem Weg zu räumen.<br />

Welche Probleme mussten Sie lösen?<br />

Druschke: Städtische Baumaßnahmen vor<br />

und in dem neuen Objekt führten zu Verzögerungen,<br />

aus dem alten Laden mussten wir<br />

aber raus. Mithilfe von IHK, Stadt und durch<br />

die Kooperation unseres Vermieters konnte<br />

letztlich alles geregelt werden. Diese Zusammenarbeit<br />

hat es uns ermöglicht, uns am<br />

neuen Standort zu etablieren.<br />

Das Ehrenamt hat in Ihrer Unternehmerfamilie<br />

Tradition: Bereits Ihr Großvater und<br />

Ihre Mutter haben sich in der IHK engagiert.<br />

Sie sind Kreissprecher der <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren<br />

und seit 2018 in der IHK-Vollversammlung<br />

sowie im Handelsausschuss aktiv. Welches<br />

Thema treibt Sie dabei besonders an?<br />

Druschke: Zum Beispiel der vieldiskutierte<br />

Fachkräftemangel. Uns fehlen potenzielle Arbeitskräfte,<br />

und es fehlt an Ausbildung bei<br />

uns im Land.<br />

„<br />

Die Betriebe könnten viel mehr<br />

ausbilden, sich Fachkräfte heranziehen,<br />

Kinder und Jugendliche<br />

für die Ausbildung begeistern –<br />

da ist viel zu tun. Nicht zuletzt<br />

müssen wir die Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen stärken.<br />

Unter anderem dafür setze ich<br />

mich in der IHK ein.“<br />

Bilden Sie selber aus?<br />

Druschke: Ja, und wir sind gerade auf der<br />

Suche nach einem neuen Azubi für den Beruf<br />

Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel.<br />

32<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren, IHK-Vollversammlung,<br />

Handelsausschuss – wo sehen Sie Möglichkeiten,<br />

die Rahmenbedingungen für Unternehmen<br />

durch Ihre Tätigkeit zu verbessern?<br />

Druschke: Mittlerweile habe ich sehr gute<br />

Kontakte zur <strong>Wirtschaft</strong>sförderung hier in<br />

Dessau aufgebaut. Ich möchte die verschiedenen<br />

Netzwerke zusammenführen, damit<br />

die Kooperation und der Informationsaustausch<br />

verbessert werden. Nicht zuletzt, um<br />

die von Stadt oder Land zur Verfügung gestellten<br />

Förderprogramme mehr ins Bewusstsein<br />

unserer Mitglieder zu rücken.<br />

Zwei bis drei Jahre dauert die Übergangsphase,<br />

darauf sollte sich die Vorgängergeneration<br />

ebenfalls vorbereiten. Bei der Betriebsübernahme<br />

Beratung ins Haus zu holen ist ebenso<br />

wichtig. Hier hilft beispielsweise die IHK.<br />

Gerade beim Thema Businessplan sollte man<br />

auf externen Rat nicht verzichten.<br />

Die Fragen<br />

stellte Antje Bauer.<br />

Philipp Druschke zeigt ein Kleid<br />

in der Braut-Lounge.<br />

Beratung aus Leidenschaft für den Beruf:<br />

Philipp Druschke im Gespräch mit einer Kundin.<br />

Als Bindeglied zwischen <strong>Wirtschaft</strong>, Politik,<br />

Verwaltung und Interessenvertretung?<br />

Druschke: Genau, das ist mein Ziel.<br />

Ein großes Thema bei vielen IHK-Mitgliedsbetrieben<br />

ist die Unternehmensnachfolge. In<br />

Ihrer Familie ist sie geglückt. Wie hat das<br />

funktioniert – und was raten Sie anderen<br />

Firmen, die dies noch vor sich haben?<br />

Druschke: Auf jeden Fall Zeit einplanen!<br />

Druschke -<br />

HOCHZEITSHAUS<br />

FESTHAUS<br />

Philipp Druschke<br />

Kavalierstraße 73–75<br />

06844 Dessau-Roßlau<br />

Tel. <strong>03</strong>40 - 21 22 51<br />

www.druschke-dessau.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 33


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

Interessenvertretung<br />

Vitale Innenstädte<br />

Einkäufe verlagern sich ins Internet, Frequenzen verringern sich.<br />

Haben Innenstädte deshalb keine Zukunft mehr? Nein! Aber ihre Funktion wandelt<br />

sich zunehmend. Inwiefern, das untersucht das IFH Köln mit seiner Studie<br />

„Vitale Innenstädte“.<br />

Die Studie wird dieses Jahr nach 2016 und<br />

2018 erneut durchgeführt. Im Rahmen ihres<br />

vielfältigen Engagements für attraktive Innenstädte<br />

unterstützt die IHK Halle-Dessau<br />

die Teilnahme größerer Städte und Kommunen<br />

innerhalb des IHK-Bezirks. So hilft sie<br />

unter anderem dabei, die Studienergebnisse<br />

für den jeweiligen Standort zu bewerten und<br />

einzuordnen.<br />

Passantenbefragung Ende September<br />

Die Erhebung erfolgt an zwei Tagen Ende<br />

September <strong>2020</strong>. Mit einem standardisierten<br />

Fragebogen wird anhand einer Passantenbefragung<br />

ein umfassendes Bild über die Attraktivität<br />

der jeweiligen Innenstadt aus Kundensicht<br />

erstellt. Dieses Jahr sollen unter<br />

anderem die Besucherstruktur, die Wünsche<br />

und Anforderungen der Innenstadtbesucher,<br />

das Einkaufsverhalten und die zukünftigen<br />

Perspektiven analysiert werden.<br />

Zukunftsweisende Lösungen<br />

Zudem steht <strong>2020</strong> die „Visitor Journey“ im<br />

Fokus, die alle Kontaktpunkte beschreibt, die<br />

ein Innenstadtbesucher mit der Stadt hat: vom<br />

ersten Impuls und dem geweckten Interesse,<br />

eine Innenstadt aufzusuchen bis zu Besucherbindungsmaßnahmen,<br />

die zum erneuten Besuch<br />

animieren. Die aus der Befragung gewonnenen<br />

Erkenntnisse bilden die Grundlage<br />

dafür, zukunftsweisende Lösungen für die Innenstädte<br />

zu entwickeln und damit dauerhaft<br />

attraktive Standorte zu ermöglichen.<br />

Wie Städte die Ergebnisse nutzen können:<br />

lokal: Die Auswertungen der einzelnen<br />

Standorte sind vor allem für die teilnehmenden<br />

Städte relevant. Indem ein Durchschnitt<br />

von Ortsgrößenklassen gebildet wird, lassen<br />

sich die Aussagen verallgemeinern und dienen<br />

so als Vergleichsmaßstab zu anderen<br />

Städten mit gleicher Struktur.<br />

überregional: Die bundesweiten Ergebnisse<br />

zeigen allgemeine Trends auf, die den Diskurs<br />

mit Politik und Medien auf Bundes- und Länderebene<br />

ermöglichen.<br />

Leipzig gehört zu den Klassenbesten<br />

2018 konnte sich bei den Großstädten<br />

über 500.000 Einwohner wie schon<br />

2016 Leipzig durchsetzen. Die weiteren<br />

Top-Performer sind: Erfurt, Trier, Stralsund<br />

und Wismar. Damit schneiden<br />

diese Städte unter anderem in der Kategorie<br />

Ambiente, Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten,<br />

Ladenöffnungszeiten,<br />

Gastronomie und Einzelhandels-, Freizeit-<br />

sowie Dienstleistungsangebot<br />

durchschnittlich am besten ab.<br />

Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle dabei,<br />

Besucher in die Innenstädte zu locken.<br />

Weitere Informationen zur Studie und den<br />

Teilnahmebedingungen unter<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 4655468<br />

34<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

Mit Erlebnisfaktoren punkten<br />

Die Untersuchung zeigt: Städte, die beim Ambiente<br />

und dem Einzelhandelsangebot nicht<br />

punkten können, verlieren auch maßgeblich<br />

an Gesamtattraktivität. In diesen Dimensionen<br />

ist eine gute Bewertung durch die Besucher<br />

Pflicht. Was aber, wenn nun einmal keine<br />

pittoreske Altstadt vorhanden oder keine großen<br />

Modemarken verfügbar sind? Hier zeigt<br />

die Studie weitere Einflussfaktoren auf, die<br />

das Gesamtbild maßgeblich bestimmen: Convenience<br />

und Erlebnis. So können beispielsweise<br />

Events gerade für kleinere Städte ein<br />

Hebel sein, die Besuchsfrequenz zu erhöhen.<br />

sachverständige<br />

IHK-Vizepräsident Jörg Schlichting (r.) überreicht<br />

Dipl.-Ing. (FH) Martin Haubold aus Halle (Saale) seine<br />

Urkunde als öffentlich bestellter Sachverständiger der IHK.<br />

„Studienergebnisse nutzen!“<br />

„Bei der letzten Umfrage ‚Vitale Innenstädte‘<br />

2018 haben sich laut IFH Köln<br />

insgesamt 120 Städte in allen Regionen<br />

und Ortsgrößen beteiligt. Knapp 60.000<br />

Besucher wurden bundesweit befragt.<br />

Mit den Ergebnissen zum Einkaufsverhalten<br />

der Innenstadtbesucher ließen<br />

sich Rückschlüsse auf die Attraktivität<br />

der jeweiligen Standorte und ihrer Potenziale<br />

ziehen. Vor allem das Benchmarking<br />

mit den anderen Vergleichsstädten<br />

hat wertvolle Erkenntnisse<br />

geliefert. Dadurch konnten die kommunalen<br />

Verantwortlichen gezieltere Maßnahmen<br />

für eine höhere Standortattraktivität<br />

diskutieren und entwickeln<br />

– darunter übrigens auch einige der<br />

Forderungen aus unserem ‚Handelspolitischen<br />

Leitbild zur Förderung des stationären<br />

Einzelhandels, der zentralen<br />

Versorgungsbereiche und der Städte im<br />

Süden Sachsen-Anhalts‘, zum Beispiel:<br />

Erreichbarkeit sicherstellen, Stadtmarketing<br />

intensivieren, digitale Stadtinitiativen<br />

auf den Weg bringen.“<br />

Antje Bauer<br />

IHK-Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Antje Bauer<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-262, abauer@halle.ihk.de<br />

Daniel Loeschke<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-267, dloeschke@halle.ihk.de<br />

Sachverständiger öffentlich<br />

bestellt und vereidigt<br />

Am 30. Januar <strong>2020</strong> vereidigte IHK-Vizepräsident<br />

Jörg Schlichting Dipl.-Ing. (FH) Martin<br />

Haubold aus Halle (Saale) als öffentlich bestellten<br />

Sachverständigen der IHK. Zuvor<br />

hatte dieser seine besondere Sachkunde auf<br />

dem Gebiet „Geschwindigkeitsmessungen<br />

und Rotlichtüberwachungsanlagen“ vor dem<br />

entsprechenden Fachgremium bei der IHK<br />

Lahn-Dill nachgewiesen. Im Rahmen seiner<br />

Tätigkeit erstellt er unter anderem für Gerichte<br />

und Staatsanwaltschaften Gutachten<br />

aus Bereichen der Verkehrsmesstechnik.<br />

Öffentlich bestellte Sachverständige sind<br />

Fachleute, die über außergewöhnliche Erfahrung<br />

auf einem bestimmten Gebiet verfügen<br />

und sehr zuverlässig sind. Sie genießen besonderes<br />

Vertrauen, weil ihre Fachkompetenz<br />

und Zuverlässigkeit nach gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Kriterien überprüft werden und<br />

ihre Tätigkeit überwacht wird.<br />

Ausführliche Informationen<br />

zum Bestellungsverfahren:<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 2424,<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 37<strong>03</strong>472<br />

Bundesweites<br />

Sachverständigenverzeichnis:<br />

www.svv.ihk.de<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Recht und Fair Play<br />

Heike Sommer<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-220<br />

hsommer@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 35


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WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

recht<br />

Neue Regelungen<br />

im Fortbildungsbereich<br />

Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale<br />

Anschlussfähigkeit und eine Entlastung des<br />

Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das<br />

sind Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz<br />

(BBiG) erreicht werden<br />

sollen. So wurden in der Fortbildung die Berufsbezeichnungen<br />

modernisiert:<br />

Seit 1. Januar <strong>2020</strong> gelten nach BBiG für Fortbildungsabschlüsse<br />

die Bezeichnungen „Geprüfter<br />

Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“<br />

und „Master Professional“. Die neuen<br />

Begriffe bringen die Gleichwertigkeit von beruflicher<br />

und akademischer Bildung zum Ausdruck<br />

und sie unterstreichen die Praxisnähe<br />

und besonderen Fähigkeiten von Industriemeistern,<br />

Fachwirten oder Bilanzbuchhaltern.<br />

Der Zusatz „Professional“ gewährleistet die<br />

Abgrenzung zu akademischen Abschlüssen.<br />

Zudem erleichtern die Abschlüsse den internationalen<br />

Nachweis der beruflichen Kompetenz<br />

und unterstützen damit die Mobilität<br />

der Fachkräfte.<br />

Für Fortbildungsabschlüsse gelten<br />

künftig die Bezeichnungen „Geprüfter<br />

Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“<br />

und „Master Professional“ mit<br />

einem Zusatz.<br />

Damit die neuen Bezeichnungen verwendet<br />

werden können, sind sie zunächst in den einzelnen<br />

Fortbildungsordnungen anzupassen.<br />

Dies wird voraussichtlich im Frühjahr <strong>2020</strong><br />

der Fall sein.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Sabine Krüger<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-348<br />

skrueger@halle.ihk.de<br />

Aus- und Weiterbildungsberater<br />

Bitterfeld-Wolfen, Lutherstadt Wittenberg:<br />

Julia Wünsch<br />

Tel. <strong>03</strong>493 3757-29, jwuensch@halle.ihk.de<br />

Saalekreis: Cornelia Rasch<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-375, crasch@halle.ihk.de<br />

Burgenlandkreis: Dominique Dietze<br />

Tel. <strong>03</strong>443 4325-24, ddietze@halle.ihk.de<br />

Stadt Halle: Matthias Schwarze<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-342, mschwarze@halle.ihk.de<br />

Dessau-Roßlau, Bernburg, Köthen, Zerbst:<br />

Kathrin Lorisch<br />

Tel. <strong>03</strong>40 26011-15, klorisch@halle.ihk.de<br />

Sangerhausen, Eisleben: Berit Credo<br />

Tel. <strong>03</strong>464 260959-14 , bcredo@halle.ihk.de<br />

Unterlassungserklärung:<br />

Untersagte Werbung auch<br />

aus Suchmaschinen<br />

löschen lassen<br />

Nach einer Abmahnung wird häufig eine<br />

Unterlassungserklärung abgegeben. Wie<br />

weit die Pflicht, weitere Verstöße zu vermeiden,<br />

geht, entschied nun das Landgericht<br />

(LG) Trier (Urteil vom 18. September<br />

2019, Az.: 11 O 101/19). Der Schuldner<br />

müsse alles Erforderliche und Zumutbare<br />

tun, um Verstöße zu verhindern oder<br />

rückgängig zu machen. Dazu gehören<br />

auch Recherchen über die weitere Verwendung<br />

der untersagten Werbung und<br />

die Aufforderung zur Löschung. Die Beklagte,<br />

die Betreiberin eines Hotels, hatte<br />

in der Vergangenheit eine Unterlassungserklärung<br />

dahingehend abgegeben, nicht<br />

mehr mit einer Sternebewertung zu werben.<br />

Auf den Plattformen Trivago und<br />

Zoover erfolgte jedoch eine solche Werbung<br />

noch weiterhin. Der Kläger forderte<br />

die Zahlung einer Vertragsstrafe. Das LG<br />

Trier gab der Klage statt.<br />

Ausführliche Aussagen bzw.<br />

der Wortlaut des Urteils<br />

unter www.halle.ihk.de, Nr. 4671060<br />

Rundum informiert<br />

mit dem<br />

IHK-Infowürfel<br />

Heute lesen, was morgen<br />

für Ihr Geschäft wichtig ist!<br />

4 kompetent<br />

4 kompakt<br />

4 kostenfrei<br />

In der kommenden <strong>Ausgabe</strong> berichtet die „<strong>Mitteldeutsche</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>“ an dieser Stelle über<br />

Änderungen im Prüfungswesen.<br />

40<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Neues aus dem Energie- und Umweltrecht:<br />

Smart-Meter-Rollout startet<br />

Ab sofort sind Betreiber von Messstellen dazu<br />

verpflichtet, bestimmte Stromeinspeiser und<br />

Stromverbraucher mit einem Jahresverbrauch<br />

von 6.000 bis höchstens 100.000 kWh mit einem<br />

intelligenten Messsystem auszustatten.<br />

Grundlage ist das Gesetz zur Digitalisierung<br />

der Energiewende. Dieses hat zum Ziel, Stromnetze<br />

sowie Erzeugung und Verbrauch miteinander<br />

zu verknüpfen. Nach dem darin enthaltenen<br />

Messstellenbetriebsgesetz müssen<br />

die Betreiber intelligente Messsysteme – bestehend<br />

aus einem digitalen Stromzähler<br />

(Smart Meter) und einer Kommunikationseinheit<br />

zur Datenübertragung (Smart-Meter-<br />

Gateway) - einbauen. Der Rollout muss laut<br />

Gesetz je nach Verbrauchergruppe und Erzeugungsanlage<br />

in einem bestimmten Zeitraum<br />

erfolgen. Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) hatte am 31. Januar<br />

<strong>2020</strong> die erforderliche technische Möglichkeit<br />

festgestellt. Sie ist nun eingetreten, da drei<br />

voneinander unabhängige Unternehmen entsprechende<br />

vom BSI zertifizierte Systeme am<br />

Markt anbieten.<br />

Weitere Informationen<br />

finden betroffene Unternehmen unter<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 4697736.<br />

Anzeige<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 41


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

UMWELT<br />

Umweltschutz spart Kosten<br />

Die Anforderungen an das betriebliche Umweltmanagementsystem EMAS<br />

sind streng. Warum sich eine Zertifizierung dennoch lohnt, erläutert<br />

Dr. Klaus-Peter Kalk, Operativer Leiter der LEUNA-Harze GmbH, einer der<br />

führenden Hersteller von Epoxidharzen in Europa.<br />

Sie erfüllen seit 20 Jahren die strengen Anforderungen<br />

an EMAS. Wie sind Sie darauf<br />

gekommen, sich zertifizieren zu lassen?<br />

Dr. Klaus-Peter Kalk: Als Chemieunternehmen<br />

haben Sie sich von Haus aus mit Umweltaspekten<br />

zu beschäftigen. Es war also nur<br />

konsequent, all unsere auf Ressourcen- und<br />

Umweltschonung abzielenden Maßnahmen<br />

unter dem überwölbenden Dach von EMAS<br />

zusammenzuführen. Die Motivation speiste<br />

sich aus der generellen Befürwortung des<br />

Umweltschutzes und aus unternehmerischen<br />

Überlegungen: Unser wachsender Kundenkreis<br />

im Bereich des Windkraftanlagenbaus<br />

legt auch an die Zulieferer hohe ökologische<br />

Maßstäbe an. Zudem bringt die EMAS-Zertifizierung<br />

uns als Strom-Großverbraucher mit<br />

einer Jahresabnahme von mehr als 1 Gigawatt<br />

eine teilweise Befreiung von der EEG-<br />

Umlage und damit Kostenentlastungen im<br />

hohen sechsstelligen Eurobereich. Konkret<br />

haben wir den Neubau unseres Werks Leuna-<br />

Harze 1 in den Jahren 1997 bis 1999 zum<br />

Anlass genommen, das betriebliche Umweltmanagementsystem<br />

bei uns zu etablieren –<br />

mit der Erstzertifizierung im Jahr 2000.<br />

Der Operative Leiter Dr. Klaus-Peter Kalk<br />

steht vor der 2012 bis 2014 geschaffenen<br />

und mit dem Preis der Umweltallianz<br />

Sachsen-Anhalt ausgezeichneten Abwasseraufbereitungsanlage<br />

der LEUNA-Harze<br />

GmbH – einem der Meilensteine<br />

bei der Umsetzung des EMAS-Umweltmanagementsystems.<br />

42<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Wie verlief der Start?<br />

Dr. Kalk: Zunächst ging es darum, unsere<br />

Verfahren und Verfahrensanweisungen in einem<br />

Managementhandbuch zu dokumentieren,<br />

mit dem abzugleichen, was die EMAS-<br />

Verordnung fordert, und dort, wo es<br />

erforderlich war, nachzujustieren. Dabei haben<br />

wir sehr sorgsam darauf geachtet, unsere<br />

Mitarbeiter einzubinden und „mitzunehmen“:<br />

Nur wer vom praktischen Nutzwert von EMAS<br />

überzeugt ist, wird es auch leben – heute stoßen<br />

Mitarbeiter in unserem innerbetrieblichen<br />

Vorschlagswesen auch viele umweltrelevante<br />

Verbesserungen an.<br />

Was waren Ihre Meilensteine im Umweltschutz?<br />

Dr. Kalk: Ich sehe das Ganze als fortlaufenden<br />

Prozess. Grundsätzlich ging und geht es<br />

darum, den Technologiefortschritt im Unternehmen<br />

zu etablieren. Beispielsweise wird<br />

unsere Druckluft heute nicht mehr von Kolbenkompressoren,<br />

sondern von sehr viel<br />

energieeffizienteren Schraubenkompressoren<br />

erzeugt, deren Herstellung zudem wesentlich<br />

ressourcenschonender ist. Bei der Vakuumerzeugung<br />

haben so genannte Trockenläufer<br />

mit besserer Leistung die früheren Wasserringpumpen<br />

mit ihrem enormen Wasserverbrauch<br />

ersetzt; bei der Antriebstechnik für<br />

unsere Pumpen und Rührwerke haben wir<br />

auf „Sanftanläufer“ mit weniger Stromverbrauch<br />

umgestellt.<br />

Sie zählten im April 2000 auch zu der damals<br />

neu gegründeten Umweltallianz Sachsen-<br />

Anhalt. Wie bringen Sie sich hier ein?<br />

Dr. Kalk: Nun, zuallererst mit konkreten Taten!<br />

Für unsere 2012 bis 2014 errichtete Abwasseraufbereitungsanlage<br />

haben wir sogar den<br />

Preis der Umweltallianz erhalten – für einen<br />

auch mit Blick auf EMAS weiteren Meilenstein:<br />

Mit diesem Pilotprojekt, der weltweit ersten<br />

Anlage dieser Art, schließen wir den Kreislauf,<br />

reduzieren den Salzeintrag in die Saale und<br />

erzielen durch die nunmehr mögliche Nutzung<br />

des salzhaltigen Abwassers als Rohstoff jährliche<br />

Kostenentlastungen im hohen sechsstelligen<br />

Eurobereich.<br />

Die Fragen stellte Andreas Löffler.<br />

LEUNA-Harze GmbH<br />

Dr. Klaus-Peter Kalk<br />

Am Haupttor – Bau 6619<br />

06237 Leuna<br />

Tel. <strong>03</strong>461 43-4366<br />

www.leuna-harze.de<br />

EMAS -<br />

ZUKUNFT MIT SYSTEM<br />

Umweltschutz, Betriebsprüfung<br />

und<br />

Berichterstattung aus<br />

einer Hand: EMAS ist<br />

das effiziente Managementinstrument<br />

für verantwortungsbewusste<br />

Unternehmen und Organisationen<br />

aller Größenordnungen und<br />

Branchen.<br />

Mindestens sieben gute Gründe sprechen<br />

für EMAS:<br />

1. MEHR KLIMASCHUTZ<br />

Klimawandel begegnen, Energie effizient<br />

einsetzen, Emissionen minimieren<br />

2. MEHR RESSOURCENEFFIZIENZ<br />

Verbrauch und Kosten von Materialien,<br />

Roh- und Hilfsstoffen senken, Abfall<br />

reduzieren, Datenbasis aufbauen<br />

3. MEHR RECHTSSICHERHEIT<br />

Risiken minimieren, Schäden vermeiden,<br />

Ansehen steigern<br />

4. MEHR GRÜNE BESCHAFFUNG<br />

Wertschöpfungskette optimieren, Vorbildfunktion<br />

und Vorteile in Vergabeverfahren<br />

wahrnehmen<br />

5. MEHR MITARBEITERBETEILI-<br />

GUNG<br />

Wissen und Ideen nutzen, Gemeinschaft<br />

stärken, Informationen austauschen<br />

6. MEHR VERTRAUEN<br />

Öffentlichkeit einbeziehen, mit geprüfter<br />

Umwelterklärung informieren,<br />

EMAS-Logo nutzen<br />

7. MEHR NACHHALTIGKEIT<br />

Gesellschaftliche Verantwortung annehmen,<br />

langfristig denken, Ökonomie<br />

und Ökologie verbinden<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 1604<br />

sowie unter www.emas.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 43


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

energie<br />

Zuschüsse für<br />

Kälte- und Klimaanlagen<br />

Das Bundesamt für <strong>Wirtschaft</strong> und Ausfuhrkontrolle (BAFA) will<br />

Treibhausgasemissionen in der Kälte- und Klimatechnik in Deutschland mindern.<br />

Dafür fördert es Unternehmen, die bestehende gewerbliche Kälte- oder Klimaanlagen<br />

neu errichten oder sanieren, mit Zuschüssen.<br />

Fördergegenstand<br />

- Neuerrichtung oder Sanierung stationärer<br />

Kälte- und Klimaanlagen einschließlich ergänzender<br />

Komponenten (etwa Wärmepumpen<br />

sowie Wärme- und Kältespeicher)<br />

- Ausführungsplanung bei stationären Anlagen<br />

- Neuanschaffung von Klimaanlagen in Bussen<br />

und Schienenfahrzeugen bzw. Nachrüstung<br />

bei Schienenfahrzeugen<br />

- Errichtung von Regenerativenergiesystemen<br />

in Kombination mit stationären Anlagen<br />

(Kombinationsbonus)<br />

Antragsberechtigung<br />

Stationäre Anlagen:<br />

- Antragsberechtigte: Unternehmen, gemeinnützige<br />

Organisationen, Kommunen, kommunale<br />

Gebietskörperschaften, Zweckverbände<br />

und Eigenbetriebe, Hochschulen und<br />

Schulen, Krankenhäuser, kirchliche Einrichtungen<br />

- Antragsteller: Eigentümer/Pächter/Mieter<br />

des Grundstücks, auf dem sich die Anlage<br />

befindet oder ein von diesen beauftragtes<br />

Energiedienstleistungsunternehmen (Contractor)<br />

Fahrzeug-Klimaanlagen:<br />

- Antragsberechtigte: für im ÖPNV eingesetzte<br />

Fahrzeuge Gebietskörperschaften,<br />

Verkehrsverbünde sowie öffentliche und<br />

private Verkehrsunternehmen, die als Genehmigungsinhaber<br />

oder in deren Auftrag<br />

Beförderungsleistungen im ÖPNV übernehmen;<br />

für andere Fahrzeuge außerdem<br />

auch sonstige Unternehmen<br />

- Antragsteller: Eigentümer oder Betreiber<br />

der Fahrzeug-Klimaanlagen<br />

Fördervoraussetzungen<br />

- stationäre Kälte- und Klimaanlagen müssen<br />

mit nicht-halogenierten Kältemitteln betrieben<br />

werden<br />

- Fahrzeug-Klimaanlagen müssen mit Kohlenstoffdioxid<br />

als Kältemittel (R-744) betrieben<br />

werden und eine Kälteleistung von<br />

5 bis 45 kW aufweisen<br />

- geförderte Anlagen sind nach Inbetriebnahme<br />

mindestens fünf Jahre zweckentsprechend<br />

zu betreiben<br />

Förderhöhe<br />

- Zuwendung als Projektförderung in Form<br />

einer Festbetragsfinanzierung<br />

- Zuschuss in Höhe von max. 50 Prozent der<br />

förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

- stationäre Anlagen und Fahrzeugklimaanlagen:<br />

Höhe der Förderung richtet sich<br />

nach der jeweiligen Maßnahme<br />

- Ausführungsplanung: Pauschalen in Höhe<br />

von 500 Euro pro Luftkühler (mind. 1.000<br />

Euro/ max. 5.000 Euro), je 1.000 Euro für<br />

Integration eines oder mehrerer Wärmebzw.<br />

Kältespeicher<br />

- Regenerativenergiesysteme: Kombinationsbonus<br />

in Höhe von 50 Euro pro kW<br />

bereitgestellter Leistung bei Errichtung eines<br />

neuen Regenerativstromsystems oder<br />

1.000 Euro bei Errichtung einer neuen Solarthermieanlage<br />

- Förderhöchstgrenze: insgesamt 150.000<br />

Euro pro Maßnahme<br />

Antragstellung<br />

Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn<br />

beim BAFA ausschließlich online über<br />

die Antragsplattform<br />

Sonstiges<br />

- Gewährung der Beihilfen (Zuwendungen)<br />

erfolgt je nach Maßnahme auf Grundlage<br />

der AGVO oder als Deminimis-Beihilfe<br />

- Richtlinie ist bis 31. Dezember 2021 befristet<br />

Info: www.bafa.de | Energie | Energieeffizienz:<br />

Kälte- und Klimaanlagen<br />

Weitere Förderprogramme im Energie- und Umweltbereich<br />

finden interessierte Unternehmer in der<br />

IHK-Publikation „Förderprogramme im Bereich Energie<br />

und Umwelt“ unter www.halle.ihk.de, Nr. 7471.<br />

44<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

„<br />

Onlineplattformen für<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

helfen Unternehmen dabei,<br />

die aufwändige<br />

Finanzierungssuche zu<br />

vereinfachen und somit den<br />

Wettbewerbserfolg langfristig<br />

zu sichern.“<br />

Achim Schaarschmidt<br />

Referent Unternehmenssicherung, -nachfolge<br />

und –finanzierung bei der IHK<br />

finanzierung<br />

Digital schneller finanzieren<br />

Geschwindigkeit ist für viele Unternehmer der<br />

wichtigste Faktor, wenn sie einen Bankkredit<br />

beantragen. Die meisten erwarten Finanzierungsentscheidungen<br />

vor Ort und setzen so<br />

auf analoge und damit auf eigentlich langsame<br />

Wege. Dabei gibt es inzwischen Anbieter,<br />

die digital Transparenz schaffen und schneller<br />

sind als die Hausbank. Diese Onlineplattformen<br />

verhelfen Unternehmen oftmals mit nur<br />

wenigen Klicks zu einer passenden Finanzierung<br />

für jedes realistische Vorhaben.<br />

Angebote passend zum Vorhaben<br />

Wichtig dabei ist, dass die digitalen Prozesse<br />

zwar schnell sind, Bewertung und Service aber<br />

ebenfalls stimmen - egal, wo der Unternehmer<br />

gerade ist. So können auf Onlineplattformen<br />

wie zum Beispiel COMPEON.de Selbstständige<br />

und Gewerbetreibende eine Finanzierungsanfrage<br />

einstellen. Im Anschluss geben die angeschlossenen<br />

Finanzpartner – darunter bekannte<br />

Banken, Sparkassen und Volksbanken –<br />

Angebote passend zum Vorhaben ab. Daraus<br />

sucht sich der Unternehmer dann das für ihn<br />

am besten Passende aus.<br />

Transparenter Anbietervergleich<br />

Dadurch, dass mehrere Finanzpartner parallel<br />

angesprochen werden, lässt sich viel Zeit im<br />

gesamten Prozess sparen. Ein weiterer Vorteil:<br />

Unternehmer bekommen einen transparenten<br />

Anbietervergleich in Bezug auf die Konditionen.<br />

Um den Prozess noch weiter zu verkürzen<br />

und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen<br />

Finanzierung zu erhöhen, kommen zu Beginn<br />

Technologien wie Machine Learning zum Einsatz.<br />

Unterstützt wird die digitale Lösung von<br />

Finanzierungsberatern, welche die Unternehmer<br />

persönlich unterstützen.<br />

Zeitersparnis durch Schnellkredite<br />

Durch digitale Schnittstellen zu den Bankpartnern<br />

ist es mittlerweile auch möglich, Schnellkredite<br />

anzubieten, mit denen sich innerhalb<br />

von 48 Stunden Summen bis zu 750.000 Euro<br />

bewilligen lassen – ein enormer Zeitgewinn.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Achim Schaarschmidt<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-272<br />

aschaarsch@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 45


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

international<br />

Top-Geschäftschancen<br />

in Nigeria<br />

2050 wird die junge, motivierte und technologieorientierte Bevölkerung Afrikas<br />

mit wachsender kaufkräftiger Mittelschicht größer sein als in China oder Indien.<br />

Für hiesige Unternehmen ergeben sich daraus vielfältige Geschäftschancen –<br />

speziell in Nigeria.<br />

Das westafrikanische Nigeria zählt zu den<br />

wachstumsstärksten Volkswirtschaften weltweit.<br />

Welche konkreten Chancen deren „Aufholentwicklung“<br />

sachsen-anhaltischen Firmen<br />

bietet, darüber informierten der nigerianische<br />

Botschafter Yussuf Tuggar und Abgesandte<br />

aus dem Bundesstaat Akwa Ibom beim Afrika-<br />

Stammtisch der IHK in Halle (Saale).<br />

Nigerias Botschafter Yussuf Tuggar im<br />

Gespräch mit Vertretern regionaler<br />

Unternehmen beim Afrika-Stammtisch in<br />

Halle (Saale)<br />

Nigeria ist nicht gleich Nigeria<br />

Mit Blick auf sich hartnäckig haltende Stereotype<br />

und Vorurteile warb der Botschafter für<br />

einen differenzierten Blick. „Selbst Nigeria ist<br />

nicht gleich Nigeria. Wenn es hierzulande Probleme<br />

auf Usedom gäbe, würde Sie das doch<br />

auch nicht von einer Investition am Bodensee<br />

abhalten“, zog er einen treffenden Vergleich<br />

und betonte die langjährige Stabilität der repräsentativen<br />

Demokratie in Nigeria. „Nachdem<br />

wir das Politische geklärt haben, liegt der<br />

Fokus nun auf der Ökonomie“, unterstrich<br />

Tuggar und führte exemplarisch den Gesundheitssektor<br />

als eine Branche mit besonderen<br />

Chancen für deutsche KMU an.<br />

„<br />

Angesichts unseres rasanten<br />

Bevölkerungswachstums entstehen<br />

gerade viele neue, auch private<br />

Hospitale. Medizinische<br />

Ausrüstung aus Deutschland sowie<br />

die Services drumherum genießen<br />

eine extreme hohe Anerkennung.“<br />

Yussuf Tuggar<br />

Botschafter<br />

Branchen mit Potenzial<br />

Enorme Potenziale biete auch der Bereich der<br />

Petrochemie: Nigeria besitzt bedeutende Vorkommen<br />

an Öl und Gas. „Da die Weltmarktpreise<br />

dafür sehr schwankend sind, wollen wir<br />

eine zu einseitige Abhängigkeit vermeiden und<br />

unsere <strong>Wirtschaft</strong> diversifizieren – beispielsweise,<br />

indem wir an unsere lange, auf sehr<br />

fruchtbaren Böden basierende Tradition als<br />

Agrarproduzent anknüpfen“, nannte er eine<br />

weitere Betätigungsmöglichkeit. Weitgehend<br />

unbekannt wäre die prosperierende Medienund<br />

Unterhaltungsindustrie in Nigeria. Filme<br />

46<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

aus „Nollywood“ seien sogar auf Netflix zu<br />

sehen. „Alles was mit Kameratechnik, Sound<br />

und Licht zu tun hat, ist gefragt.“<br />

Unterstützung für Investoren<br />

Last but not least lägen beim Ausbau der Infrastruktur<br />

in Sachen ultraschnelles Internet und<br />

namentlich der Energieversorgung erhebliche<br />

Geschäftspotenziale für deutsche Partner. „Bis<br />

2021 wollen wir in unserem Bundesstaat eine<br />

lückenlose und störungsfreie Belieferung mit<br />

Strom sicherstellen“, beschrieb Gabriel Ukpeh,<br />

Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“<br />

von Akwa Ibom das ambitionierte Ziel<br />

– von dessen Erreichung weitere ansiedlungswillige<br />

„<br />

Unternehmen profitieren könnten.<br />

Praxisbeispiel aus Wittenberg<br />

Für die Tesvolt GmbH aus Wittenberg, ein Anbieter<br />

von Batteriespeichersystemen für Industrie<br />

und Gewerbe, ist Afrika ein Schlüsselmarkt.<br />

„Der Kontinent ist wie gemacht für<br />

Solarenergie. Mit der Möglichkeit diese zu<br />

speichern, lassen sich auch ländliche und entlegene<br />

Gebiete und die dortigen Institutionen<br />

wie Krankenhäuser und Schulen verlässlich<br />

mit Strom versorgen“, unterstreicht Norbert<br />

Taphorn, Projekt- und Vertriebsingenieur für<br />

Afrika. Mit ihren Stromspeicherlösungen ist<br />

die Wittenberger Firma unter anderem bereits<br />

in Gambia, Kenia, Mali, Ruanda, Sierra Leone<br />

sowie Nigeria vertreten. Gleichzeitig beteiligt<br />

sich Tesvolt mit anderen deutschen Unternehmen<br />

am so genannten Solar Hub Westafrika,<br />

wo afrikanische Fachkräfte in Sachen<br />

Installation und Wartung der Anlagen ausgebildet<br />

werden. Sein Rat für am Afrika-Geschäft<br />

Interessierte: „Sie brauchen viel Zeit<br />

und Geduld. Und der persönliche Kontakt mit<br />

den Partnern vor Ort ist enorm wichtig.“<br />

Nach einer Schulung bei der West African Clean Energy<br />

& Environment Exhibition & Conference (WACEE) 2019<br />

in Accra führt Richard Acheampong, CEO der ghanischen<br />

Solarfirma KGL (r.), ein Vorstellungsgespräch<br />

mit Patrick Ikebudu, Trainee des „West Africa Solar Hubs“.<br />

Unser Komitee bietet Investoren<br />

dabei einen ,One-Stop-Shop’:<br />

Hier bekommen diese ihre Fragen<br />

und Anliegen geklärt.“<br />

Gabriel Ukpeh<br />

Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“<br />

von Akwa Ibom<br />

Ukpeh verwies auch auf die den Hochseehafen<br />

des nigerianischen Bundesstaats umgebende<br />

Freihandelszone am Atlantik. „Sie können<br />

dort produzieren und zoll- und abgabenfrei<br />

verschiffen.“<br />

Praxisbeispiel aus Halle (Saale)<br />

EZ-Scout unterstützt Unternehmen<br />

„Unternehmen sollten genau jetzt den<br />

Blick auf afrikanische Märkte richten“,<br />

sagt Katy Schröder. Als EZ-Scout organisiert<br />

sie dazu unter anderem den<br />

Afrika-Stammtisch für Firmen in Mitteldeutschland.<br />

Hier erhalten diese Informationen<br />

aus erster Hand zu entsprechenden<br />

Ländern und Märkten –<br />

inklusive wertvoller Praxisbeispiele.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

International<br />

Katy Schröder<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-276<br />

ez-scout@halle.ihk.de<br />

In Kenitra unweit von Marokkos Hauptstadt<br />

Rabat entsteht derzeit in Zusammenarbeit<br />

mehrerer deutscher Unternehmen ein Trainingszentrum<br />

mit sechs Schweißplätzen.<br />

Dort sollen künftig Einheimische in den drei<br />

Grundverfahren Elektroden-Handschweißen,<br />

WIG-Schweißen sowie MAG-Schweißen<br />

nach höchstem internationalen Standard<br />

ausgebildet und auch entsprechend zertifiziert<br />

werden. Die Schweißtechnische Lehrund<br />

Versuchsanstalt (SLV) Halle GmbH und<br />

Elektro-Thermit GmbH & Co. KG Halle, ein<br />

Unternehmen der Goldschmidt Gruppe, beteiligen<br />

sich an der Ausbildungswerkstatt<br />

des Industrieclusters „Schweißtechnik“. Während<br />

die SLV den Innenausbau plant und<br />

konzipiert, will die auf das aluminothermische<br />

Schweißen von Bahnschienen spezialisierte<br />

Firma Elektro-Thermit ihr Know-how<br />

zu diesem Spezialverfahren vermitteln. „Natürlich<br />

schulen wir auf unseren eigenen Geräten.<br />

Wer einmal auf dem Golf lernt, will<br />

dann auch Golf fahren“, hofft Alexander<br />

Müller, Sales Director North Africa, auf Folgegeschäfte.<br />

Neben einem langen Atem benötige<br />

man in Afrika einen verlässlichen lokalen<br />

Partner vor Ort. „Der hat einen ganz<br />

anderen Zugang zum dortigen Markt. Um<br />

einen geeigneten Kandidaten zu finden, sollte<br />

man unbedingt Rat und Hilfe von den<br />

AHKs sowie EZ-Scouts in Anspruch nehmen“,<br />

empfiehlt Müller.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 47


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Wie können wir Ihnen helfen?<br />

Schnell und unbürokratisch beantwortet die<br />

IHK Halle-Dessau seit knapp 100 Tagen Anfragen<br />

auch per Live-Chat.<br />

Unter www.halle.ihk.de kann jeder seine Anliegen<br />

direkt an die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des IHK-ServiceCenters richten<br />

– von A wie Ausbildung bis Z wie Zollanfragen.<br />

Die Kollegen helfen sofort weiter oder<br />

vermitteln den Kontakt zum jeweiligen Ansprechpartner.<br />

Das Chat-Team ist täglich von<br />

8.00 bis 16.00 Uhr online.<br />

Ein paar Kennziffern…<br />

Bereits über 800 Anfragen<br />

in 100 Tagen.<br />

4,4 von 5 Usern waren zufrieden<br />

mit der Beantwortung ihrer Fragen.<br />

Bei etwa drei Viertel aller Chatanfragen<br />

geht es um Prüfungstermine<br />

und -gebühren sowie<br />

Zulassungsvoraussetzungen.<br />

Aber auch zahlreiche Fragen zur<br />

Unternehmensgründung oder zu<br />

Rechtsthemen zählt das Team.<br />

Lieber zum Hörer greifen?<br />

Spezielle oder komplexe Fragestellungen<br />

lassen sich oftmals schneller am Telefon<br />

oder persönlich bei einem Beratungsgespräch<br />

klären.<br />

Hallo, Sie sprechen mit Jana Bieräugel.<br />

Wie kann ich Ihnen helfen?<br />

Guten Tag,<br />

wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Bereich der<br />

Abfallwirtschaft und stetig auf der Suche nach neuen Kunden<br />

und Partnern. Haben Sie hier einen Tipp für uns?<br />

Jana Bieräugel ist im Team des<br />

IHK-Service-Centers, das per Live-Chat<br />

schnell und umkompliziert weiterhilft.<br />

Ja, der IHK ecoFinder –<br />

eine neue Onlineplattform für die Umwelt- und Energiebranche<br />

– bietet hier einen bundesweiten Überblick. Händler und<br />

Dienstleister können ihre Leistungen kostenfrei vorstellen.<br />

Schauen Sie doch einfach mal herein:<br />

www.ihk-ecofinder.de<br />

Live-Chat<br />

www.halle.ihk.de<br />

Anzeige<br />

48<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 49


VeranstaltungEn<br />

Anhalt-Bitterfeld<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />

1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />

30. März <strong>2020</strong><br />

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

MehrGenerationenHaus Bitterfeld-Wolfen, Straße der<br />

Jugend 16, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />

2. April <strong>2020</strong><br />

„Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />

IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />

1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>45 2126-452<br />

21. April <strong>2020</strong><br />

IHK Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />

1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />

Burgenlandkreis<br />

11. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />

Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />

Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Erfolgreich international verkaufen<br />

IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />

Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />

25. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />

Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />

Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />

7. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels<br />

<strong>03</strong>443 4325-31<br />

8. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />

Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />

Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />

22. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des Burgenlandkreises,<br />

Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale),<br />

Tel. <strong>03</strong>443 4325-0<br />

Dessau-Roßlau<br />

12. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />

06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

Business Roundtable „Herausforderung China meistern“<br />

Golf-Park Dessau, Junkerstraße 52, 06847 Dessau-Roßlau,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-284<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

Erfolgreich international verkaufen<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />

06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />

9. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />

06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />

Halle (Saale) und Saalekreis<br />

11. März <strong>2020</strong><br />

Länderberatungstag Südkorea<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-0<br />

16. März <strong>2020</strong><br />

Umweltrecht aktuell<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-2<strong>03</strong><br />

18. März <strong>2020</strong><br />

Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-282<br />

18. März <strong>2020</strong><br />

Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums<br />

TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-265<br />

19. März <strong>2020</strong><br />

Fachthementag „Datenschutz“<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-223<br />

20.–22. März <strong>2020</strong><br />

SaaleBau<br />

HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-272<br />

26. März <strong>2020</strong><br />

Branchentreff privater Hausmeisterdienste<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-273<br />

7. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,<br />

06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />

15. April <strong>2020</strong><br />

Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums<br />

TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-265<br />

16. April <strong>2020</strong><br />

Top Angebote und Preise anbieten<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-273<br />

28. April <strong>2020</strong><br />

Selbstständig im Nebenerwerb<br />

IHK Halle-Dessau, Tagungszentrum, Franckestraße 5,<br />

06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />

29. April <strong>2020</strong><br />

Vertriebsworkshop USA<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126 234<br />

5. Mai <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,<br />

06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />

Magdeburg<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Vergaberecht für Fördermittelempfänger<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />

Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />

Tel. <strong>03</strong>91 6230-446<br />

1. April <strong>2020</strong><br />

Drittmengenabgrenzung: Juristische und technische<br />

Anforderungen<br />

IHK Magdeburg, Alter Markt 8, 39104 Magdeburg,<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-409<br />

Mansfeld-Südharz<br />

12. März <strong>2020</strong><br />

Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“<br />

für das Jahr 2019<br />

Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-11<br />

18. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />

06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />

14. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />

22. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />

06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />

5. Mai <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />

Salzlandkreis<br />

31. März <strong>2020</strong><br />

Regionaler <strong>Wirtschaft</strong>stag „Gemeinsam in die digitale<br />

Zukunft“<br />

Schloss Bernburg, Schlossstraße 24, 06406 Bernburg<br />

1. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schloßstraße 11,<br />

06406 Bernburg, Tel. <strong>03</strong>471 659505<br />

Wittenberg<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum<br />

Arbeitsrecht“<br />

Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,<br />

Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />

26. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />

21. April <strong>2020</strong><br />

Wittenberger UnternehmerDIALOG „IT-Sicherheit im<br />

Unternehmen mit Live-Hacking“<br />

Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />

23. April <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />

Nähere Informationen<br />

zu den Veranstaltungen unter<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 1953<br />

50<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


VeranstaltungEn<br />

24. März <strong>2020</strong>, 9 bis 14 Uhr in Halle (Saale)<br />

Attraktive Arbeitgeber durch<br />

Digitalisierung?!<br />

Unternehmen lernen am besten von anderen<br />

Unternehmen. Daher bringen die IHK Halle-<br />

Dessau, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />

Magdeburg sowie die Univations GmbH<br />

Start-ups und etablierte Unternehmen zusammen.<br />

Diese stellen in einem Kurzimpuls<br />

ihre digitalen Ansätze vor, mit denen sie als<br />

Arbeitgeber attraktiver werden wollen. In der<br />

anschließenden moderierten Diskussion geht<br />

es um Erfahrungen und Hürden rund um die<br />

Arbeitgeberattraktivität.<br />

Dabei stehen folgende Themen im Fokus:<br />

• Mitarbeitergewinnung<br />

• Mitarbeiterbindung, attraktive Arbeitsbedingungen<br />

• Arbeits(zeit)gestaltung<br />

Diese Unternehmen stellen ihre Erfolgsgeschichte<br />

vor:<br />

• GISA GmbH<br />

• 3DQR GmbH<br />

• HomeBase GmbH<br />

• Diakonie Mitteldeutschland (angefragt)<br />

Die 3DQR GmbH aus Magdeburg entwickelt<br />

unter anderem individuelle 3D-Designs<br />

für interaktive Erlebnisse.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 157132343<br />

März/April <strong>2020</strong> in Dessau-Roßlau, Weißenfels und Sangerhausen<br />

Erfolgreich international verkaufen<br />

Mit einer neuen Veranstaltungsreihe für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen unterstützt<br />

die IHK sowohl „Exporteinsteiger“<br />

als auch Firmen, die schon gelegentlich international<br />

aktiv waren und diese Geschäfte<br />

weiter ausbauen wollen.<br />

Die Teilnehmer der Workshops erhalten nicht<br />

nur wertvolles Wissen und Informationen,<br />

sondern können sich auch mit anderen Unternehmern<br />

austauschen.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen<br />

vor allem der hohe Praxisbezug und die Anleitung<br />

zur Selbsthilfe bei künftigen Auslandsgeschäften.<br />

Aus dem Programm:<br />

Gut informiert und vorbereitet auf den Markteintritt<br />

im Ausland<br />

Ins Ausland exportieren, aber wie?<br />

Unterstützungsmöglichkeiten von Seiten der Banken<br />

Ausgewählte Förderprogramme des Bundes und des<br />

Landes Sachsen-Anhalt<br />

Erfahrungsbericht eines international erfolgreichen<br />

Unternehmers<br />

Wie kann mich (m)eine Bank im internationalen<br />

Geschäft unterstützen?<br />

Termine:<br />

17. März <strong>2020</strong>, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Dessau<br />

24. März <strong>2020</strong>, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Weißenfels<br />

22. April <strong>2020</strong>, 14.00 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 157133666<br />

25. und 26. März <strong>2020</strong><br />

in Lutherstadt Wittenberg<br />

Workshop zu atmosphärischen<br />

Plasmen<br />

Mittels sogenannter Atmosphärendruckplasmen<br />

lassen sich Oberflächen verschiedenster<br />

Materialien bearbeiten, um<br />

sie so beispielsweise haftbarer, kratzfester<br />

oder lichtdurchlässiger zu machen. Welche<br />

breiten Anwendungsmöglichkeiten<br />

die innovative Technologie bietet, soll ein<br />

Workshop Ende März zeigen. Veranstalter<br />

ist der Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma<br />

aus Jena in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK.<br />

www.halle.ihk.de, Nr. 4679<strong>03</strong>2<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 51


BÖRSEN<br />

Kooperationsangebote<br />

aus der Datenbank des Enterprise<br />

Europe Networks (EEN)<br />

Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote<br />

unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/<br />

partnersuche.html.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Katharina Berger, Tel. <strong>03</strong>91 5693-342,<br />

E-Mail: berger@magdeburg.ihk.de<br />

Naturkosmetik – Vertrieb angeboten: Das<br />

wachsende Unternehmen, das auf den kanarischen<br />

Inseln beheimatet ist, hat bereits große<br />

Erfahrungen im Vertrieb von Bio-Kosmetik<br />

und sucht nach zertifizierten Herstellern in<br />

der EU von ätherischen Ölen, natürlichen<br />

Haarfärbeprodukten, Rohstoffen, DIY Kosmetika,<br />

Bio Sonnenschutz, Massageölen und<br />

Räucherwerken. (EG1219 ES01)<br />

Markteintritt in Belarus – Auftraggeber<br />

gesucht: Das belarussische Zentrum bietet<br />

Technologietransfer, Unternehmensberatung<br />

und Marketing-Dienstleistungen, die auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten<br />

sind. Das Zentrum bietet seine<br />

Dienstleistungen zur Unterstützung des<br />

Markteintritts und der Suche nach lokalen<br />

Partnern an, einschließlich des Zugangs zu<br />

seiner innovativen E-Commerce-Plattform.<br />

Gesucht werden ausländische Unternehmen,<br />

die professionelle Unterstützung bei der Aufnahme<br />

oder Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit<br />

in Belarus benötigen. Die Leistungen<br />

werden im Rahmen einer Outsourcing-Vereinbarung<br />

angeboten. (EG1219 BY04)<br />

Trinkhalme aus Schilf – Vertriebspartner<br />

gesucht: Ein estnisches Unternehmen ist<br />

spezialisiert auf die Produktion von 100 Prozent<br />

biologisch abbaubaren und wiederverwendbaren<br />

Trinkhalmen aus Schilf (eine<br />

reichlich vorhandene Feuchtpflanze). Dank<br />

der strohartigen Hohlform des Schilfes und<br />

der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser ist es<br />

für die Herstellung von Trinkhalmen bestens<br />

geeignet, um den allgegenwärtigen und für<br />

Tiere lebensbedrohlichen Kunststoff zu ersetzen.<br />

Das Unternehmen sucht Vertriebspartner<br />

im Ausland. (EG1219 EE01)<br />

Intelligenter Bodenablauf für Duschen –<br />

Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches<br />

Unternehmen hat einen intelligenten Bodenablauf<br />

für Duschen entwickelt, der wie ein<br />

normaler Bodenablauf funktioniert und<br />

gleichzeitig Energie einspart. Die Entwicklung<br />

des Unternehmens gewinnt Wärmeenergie<br />

aus dem abfließenden Duschwasser, mit der<br />

das kalte einlaufende Wasser vorgewärmt<br />

wird, so dass der Bedarf an Warmwasser insgesamt<br />

reduziert wird. Das Unternehmen<br />

sucht Vertriebspartner oder Handelsvertreter.<br />

(EG1219 FI01)<br />

Ledertaschen – Vertriebspartner gesucht:<br />

Das niederländische Unternehmen, gegründet<br />

1962, sucht nach neuen Handelspartnern,<br />

um den Vertrieb auszuweiten. Alle Ledertaschen<br />

werden per Hand und mit ökologisch<br />

gegerbtem Leder hergestellt. (EG1219 NL01)<br />

Glas- und Steinwolle – Lieferanten gesucht:<br />

Ein französisches Unternehmen ist<br />

auf Dämmlösungen (Schall- und Wärmedämmung<br />

von Dachböden, Wänden und Garagen)<br />

spezialisiert. Es bietet optimierte thermische<br />

Möglichkeiten für Bau- oder Renovierungsprojekte.<br />

Um die Lösungen auf den<br />

Markt zu bringen, kauft das Unternehmen<br />

Glas- und Steinwolle ein. Da diese Produkte<br />

nicht immer verfügbar sind, sucht das Unternehmen<br />

einen EU-zertifizierten Anbieter für<br />

eine Zuliefervereinbarung. (EG1219 FR07)<br />

E-Commerce-Plattform – Investoren gesucht:<br />

Ein georgisches KMU hat eine E-Commerce-Plattform<br />

geschaffen, die die Probleme<br />

von KMU durch ihre länderspezifische<br />

Anpassung löst. Die Plattform ermöglicht die<br />

Erstellung eines ausgeklügelten Onlineshops<br />

mit integrierten Modulen der wesentlichen<br />

Dienste. Die erstellten Online-Shops sind mit<br />

innovativen KI-Tools ausgestattet. Nach dem<br />

erfolgreichen Start auf dem georgischen<br />

Markt sucht das Unternehmen Investoren<br />

und/oder Joint Venture-Partner in Europa<br />

und darüber hinaus, um das Geschäftswachstum<br />

zu beschleunigen und neue Märkte zu<br />

erschließen. (EG1219 GE01)<br />

Technologie zum Testen und Erkennen<br />

von Legionellen – Vertriebspartner gesucht:<br />

Das schottische KMU ist ein schnell<br />

wachsender Hersteller von Legionellen-Tests,<br />

der seine globale Präsenz ausbauen möchte.<br />

Um Marktanteile zu gewinnen und seine Produkte<br />

grenzüberschreitend zu vertreiben,<br />

sucht das KMU im Rahmen eines Vertriebsdienstleistungsabkommens<br />

die Zusammenarbeit<br />

mit etablierten Vertriebspartnern mit<br />

lokalem Know-how und einem starken Kundennetzwerk<br />

in den Bereichen Gebäude- und<br />

Wassermanagement. (EG1219 UK07)<br />

Unternehmensbörse<br />

„nexxt-change“<br />

Die Unternehmensbörse dient einerseits dem<br />

Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem<br />

geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber<br />

behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern<br />

die Suche nach einem Unternehmen<br />

für eine Übernahme zu erleichtern.<br />

Kontakt:<br />

Susann Sommer, Tel. <strong>03</strong>45 2126-452,<br />

Fax: <strong>03</strong>45 212644-452 oder E-Mail: ssommer@halle.ihk.de<br />

Klassischer Containerdienst aus Altersgründen<br />

zu verkaufen. (157416)<br />

Nachfolger für ein seit 25 Jahren erfolgreich<br />

am Markt etabliertes Familienunternehmen,<br />

tätig im Vertrieb von Schwimmbädern, Poolund<br />

Terrassenabdeckungen, Saunatechnik und<br />

Bullerjan*Holzöfen gesucht. (157415)<br />

Gewerbeflächenbörse<br />

Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine<br />

Haftung! Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de,<br />

Nr. 2504<br />

Kontakt:<br />

Elisabeth Günther, Tel. <strong>03</strong>45 2126-266,<br />

E-Mail: eguenther@halle.ihk.de<br />

06386 Osternienburger Land, OT Trebbichau:<br />

Privatperson verkauft unbebautes<br />

Grundstück ca. 3.800 m²; geeignet für Produktion,<br />

Handel und DL-Branche. (GB-1339)<br />

52<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 53


wir für Sie<br />

Die IHK Halle-Dessau<br />

auf einen Blick<br />

Präsidium<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Vizepräsidenten<br />

Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,<br />

Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,<br />

Michael Pirl, Jörg Schlichting, Michael Schrodke, Thies Schröder,<br />

Elke Simon-Kuch<br />

Ausschuss für Finanzdienstleistungen<br />

Handelsausschuss<br />

Tourismusausschuss<br />

Berufsbildungsausschuss<br />

Vollversammlung<br />

66 Mitglieder<br />

Sachverständigenausschuss<br />

Verkehrsausschuss<br />

Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe<br />

Standortpolitik<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Sekretariat<br />

Bianka Meyer<br />

Grundsatzfragen der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzpolitik<br />

Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel<br />

Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik<br />

Danny Bieräugel, Daniel Moritz<br />

Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Hendrik Senkbeil<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren, Landesgeschäftsführung<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Danny Bieräugel<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Antje Bauer<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Claudia Roschk, Laura Lennicke<br />

Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik<br />

Antje Bauer<br />

Existenzgründung<br />

Jörg Prochner, Jana Bieräugel<br />

Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung<br />

Achim Schaarschmidt<br />

Handel<br />

Daniel Loeschke<br />

Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft<br />

Daniela Wiesner<br />

Dienstleistungswirtschaft<br />

Clemens Winkel<br />

ServiceCenter<br />

Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,<br />

André Markovic, Susann Sommer,<br />

Anne Wasilewski-Brumme<br />

Stand: 1. Dezember 2019<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Hauptgeschäftsstelle<br />

Halle (Saale)<br />

Dr. Simone Danek<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Kim Vanessa Sokol<br />

Bildungspolitik<br />

Dr. Simone Danek<br />

Bildungsaktivitäten, -organisation<br />

Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper<br />

Ausbildung<br />

Björn Bosse<br />

Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen<br />

Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,<br />

Kathrin Olejnik, Melissa Olschak, Theresa Rößler,<br />

Mike Romonath, Liane Waldmann, Matthias Weißbarth<br />

Aus- und Weiterbildungsberater<br />

Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),<br />

Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),<br />

Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-<br />

Wolfen)<br />

Fortbildung/Sachkunde<br />

Sabine Krüger<br />

Fortbildungsprüfungen<br />

Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter<br />

Sachkunde<br />

Frauke Lindner, Manuela Schröter, Eileen Zarski<br />

Projekt „ValiKom Transfer“<br />

Dr. Kathrin Rheinländer<br />

Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance<br />

Assistierte Ausbildung“<br />

Simone Henschel<br />

Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung<br />

Kathrin Olejnik<br />

Innovation und Umwelt<br />

International<br />

Birgit Stodtko<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Jenny Regeer<br />

Messen<br />

Anja Klepzig<br />

Außenwirtschaftspolitik<br />

Birgit Stodtko<br />

Außenwirtschafts- und Zollrecht,<br />

Außenwirtschaftsdokumente, Carnets<br />

Diana Hofmann, Anja Klepzig<br />

Asien, Russland, Ost- und Südeuropa<br />

Ralph Seydel<br />

EU, EFTA, Lateinamerika, EU-Projekte<br />

Michael Drescher<br />

Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika<br />

Katalin Stolzki<br />

EZ-Scout<br />

Katy Schröder<br />

Reinhard Schröter<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Sekretariat, Börsen<br />

Elisabeth Günther<br />

Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik<br />

Reinhard Schröter<br />

Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement<br />

Silvana Theis<br />

Industrie, Energie<br />

Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)<br />

Innovation, Forschung und Entwicklung,<br />

Technologietransfer<br />

Dr. Sophie Kühling<br />

Umwelt, Raumordnung<br />

Andreas Scholtyssek<br />

Verkehr/Fachkunde<br />

Alf Rost<br />

54<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


Hauptgeschäftsführer<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Reinhard Schröter<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />

Cordula Henke<br />

Sekretariat<br />

Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker<br />

Kooperationszentrum „Energiesicherheit“<br />

Dr. Uwe Schrader<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)<br />

Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,<br />

Vanessa Schneider<br />

Arbeitskreis Außenwirtschaft<br />

Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer<br />

Arbeitskreis Bildung<br />

Arbeitskreis IHK-Finanzen<br />

und -Liegenschaften<br />

Recht und Fair Play<br />

Arbeitskreis Energiepolitik<br />

Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Vanessa Schneider<br />

Rechtspolitik<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Wettbewerbsrecht, Steuerrecht<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht,<br />

Datenschutzrecht, Außergerichtliche Streitbeilegung<br />

Christiane Loertzer<br />

Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />

Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht<br />

Heike Sommer<br />

Sachverständigenwesen/Handelsregister/Firmenrecht<br />

(Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten<br />

Petra Scheibe<br />

Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister<br />

(Sachbearbeitung)<br />

Andrea Dietrich<br />

Zentrale Dienste<br />

Dr. Markus Reinhardt<br />

Geschäftsführer<br />

Sekretariat<br />

Lisa Sophie Schmidt<br />

Finanzen, Personal, Syndikus<br />

Dr. Markus Reinhardt<br />

Personal<br />

Oliver Schmidt<br />

Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter<br />

Jens Hoffmann<br />

Organisation, Archiv, Bibliothek<br />

Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser<br />

EDV<br />

Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang<br />

Rechnungswesen/Controlling<br />

Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,<br />

Daniela Jobs, Nadine Kupfer<br />

Mitgliederdaten/Beiträge<br />

Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,<br />

Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,<br />

Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Renate Wolff, Matthias Wulf<br />

Innere Dienste<br />

Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,<br />

Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer<br />

(Kraftfahrer)<br />

Geschäftsstellen<br />

und<br />

Kontaktbüros<br />

Geschäftsstelle Sangerhausen<br />

Frank Lehmann<br />

Geschäftsstellenleiter, QMB<br />

Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen<br />

Tel.: <strong>03</strong>464 260959-0, Fax: <strong>03</strong>464 26095919<br />

Sekretariat: Norman Böttcher<br />

Michael Axt<br />

Kontaktbüro Eisleben<br />

Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Tel.: <strong>03</strong>475 6678186, Fax: <strong>03</strong>464 26095919<br />

Frank Lehmann<br />

Geschäftsstelle Dessau<br />

Sven Horn<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau<br />

Tel.: <strong>03</strong>40 26011-0, Fax: <strong>03</strong>40 260114421<br />

Sekretariat: Viola Wagner<br />

Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann<br />

Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen<br />

Andresenstraße 1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen<br />

Tel.: <strong>03</strong>493 3757-0, Fax: <strong>03</strong>493 37574421<br />

Sekretariat: Katja Schneider<br />

Andreas Baer, Birgit Enkerts<br />

Kontaktbüro Bernburg<br />

Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)<br />

Tel.: <strong>03</strong>471 659505, Fax: <strong>03</strong>40 260114424<br />

Sibylle Lohmann<br />

Kontaktbüro Lutherstadt Wittenberg<br />

Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Tel.: <strong>03</strong>491 670121, Fax: <strong>03</strong>493 37574424<br />

Andreas Baer<br />

Geschäftsstelle Weißenfels<br />

Tobias Voigt<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Markt 6, 06667 Weißenfels<br />

Tel.: <strong>03</strong>443 4325-0, Fax: <strong>03</strong>443 43254425<br />

Sekretariat: Tina Jahr<br />

Sylvia Strößner, Matthias Walther<br />

Kontaktbüro Naumburg<br />

Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale)<br />

Tel.: <strong>03</strong>445 732958, Fax: <strong>03</strong>443 43254425<br />

Tobias Voigt<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 55


zu guter letzt<br />

Karriere mit Lehre und Fortbildung<br />

36<br />

– bis zu diesem Alter verdienen Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />

mehr als Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium.<br />

Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Angewandte <strong>Wirtschaft</strong>sforschung<br />

hervor. Sie hat die Lebenseinkommen von Absolventen einer Berufsausbildung mit<br />

denen eines Hochschulstudiums verglichen. Ein weiteres Ergebnis: Akademiker verdienen<br />

bis zu einem Alter von 60 Jahren weniger als Meister oder Techniker. Erst dann überholen<br />

sie diese, aber nur marginal.<br />

Vorschau<br />

Unser Schwerpunkt im April:<br />

175 Jahre IHK Halle-Dessau<br />

Ernährungsgewerbe:<br />

Strukturdaten<br />

zur Branche<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

Vollversammlung:<br />

Das Gremium der IHK<br />

im Fokus<br />

Exportwirtschaft:<br />

Geschäfte in Russland<br />

rechtssicher gestalten<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint am<br />

22. April <strong>2020</strong>.<br />

Wie gefällt Ihnen die neue „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />

Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie<br />

uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,<br />

sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.<br />

Impressum<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer<br />

Halle-Dessau<br />

30. Jahrgang Nr. 3/<strong>2020</strong><br />

Herausgeber<br />

Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />

Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />

Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)<br />

www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de<br />

Tel. <strong>03</strong>45 2126-0, Fax <strong>03</strong>45 2126-105<br />

Redaktion<br />

Isabel Reimann (verantw.), Tel. <strong>03</strong>45 2126-202,<br />

Fax <strong>03</strong>45 212644-202, ireimann@halle.ihk.de<br />

Markus Rettich (Leitung), Tel. <strong>03</strong>45 2126-204<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel<br />

Externe Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Andreas Löffler (S. 16, 30,<br />

31, 42, 43, 46, 47), Matthias Voss (S. 12, 13, 14, 20),<br />

Nicole Kirbach (S. 18, 19)<br />

Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,<br />

jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.<br />

Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr<br />

Erscheinungstermin: 14. März <strong>2020</strong><br />

Jahrgang <strong>2020</strong><br />

Anzeigen und Verlag<br />

Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH<br />

Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden<br />

Tel. <strong>03</strong>61 5668194, Fax <strong>03</strong>61 5668196<br />

Anzeigenservice: Andrea Albecker<br />

Anzeigenleitung: Achim Hartkopf<br />

medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />

gültig ab Januar <strong>2020</strong><br />

Layoutkonzept<br />

Jo Schaller & Angela Schubert<br />

Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)<br />

Druck und buchbinderische Verarbeitung<br />

Druckhaus Schütze GmbH<br />

Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)<br />

Tel. <strong>03</strong>45 56666-0, Fax <strong>03</strong>45 5666666<br />

Vertrieb<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> Zeitungszustell-Gesellschaft mbH<br />

Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)<br />

Tel. <strong>03</strong>45 565-2411, Fax <strong>03</strong>45 565-2412<br />

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die Zeitschrift<br />

ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen<br />

im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere<br />

Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das<br />

jährliche Abonnement 20,00 Euro. Das Einzelheft kostet Euro<br />

2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck<br />

signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers<br />

erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen<br />

Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.<br />

Abbildungen<br />

3DQR GmbH: S. 51, Andreas Löffler: S. 3 (unten r.), 16/17,<br />

30/31, 42/43, 46; Antje Klauss-Vorreiter: S. 47;<br />

Convela GmbH: S. 6 (oben); Dögel GmbH: S. 25 (l.);<br />

Dorint Charlottenhof Halle (Saale): S. 9 (oben); Freedomz_<br />

stock.adobe.com: S. 45; IHK Halle-Dessau: S. 15 (unten),<br />

34/35; Landkreis Mansfeld-Südharz: S. 24 (unten);<br />

Matthias Voss: S. 2 (l.), 12/13, 14; MI LSA: S. 7; Mittelstand<br />

4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg: S. 6 (unten), 26;<br />

mycare.de: S. 2 (r.), 18/19; Mymemo_stock.adobe.com:<br />

S. 27; NaMaKuKi_stock.adobe.com: S. 3 (unten l.);<br />

P-D Group: S. 9 (unten); Rudolf Schuba: S. 20; scharfsinn86_<br />

stock.adobe.com: S. 28; shutterstock_SergeBertasiusPhotography:<br />

S. 40; shutterstock: S. 48 (unten); sveta_stock.adobe.<br />

com: S. 41; Thomas Reinhardt: S. 15 (oben), 24 (oben),<br />

25 (oben), 48 (oben); Torsten Biel: S. 25 (unten);<br />

Uwe Köhn: Cover, S. 3 (oben r.), 4/5, 8, 32/33; Volker Seifert:<br />

S. 56; <strong>Wirtschaft</strong>sministerium/Harald Krieg: S. 3 (oben l.), 23<br />

56<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>


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01_<strong>2020</strong> Ploeger 16.01.<strong>2020</strong> 17:35 Uhr Seite 1<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung/Unternehmensberatung

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