Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 03/2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong><br />
Es muss nicht immer weiß sein ...<br />
Hochzeitsausstatter Philipp Druschke<br />
macht in dritter Generation Paare glücklich -<br />
und engagiert sich in der IHK (S. 32)<br />
„Die rote Laterne abgeben!“<br />
Zum Breitbandausbau<br />
in Sachsen-Anhalt (S. 22)<br />
Schwerpunkt:<br />
Grünes Licht<br />
für die<br />
Digitalisierung?<br />
Anforderungen, Bestandsaufnahme<br />
und Chancen (S. 18)<br />
www.halle.ihk.de
Ein analoges Heft zur digitalen Kundenansprache? Zugegeben,<br />
das entbehrt nicht einer gewissen Ironie – auch wenn einige<br />
unter Ihnen unser monatlich an alle IHK-Mitglieder versandtes<br />
Magazin als E-Paper lesen. Aber die meisten bevorzugen eben<br />
noch immer die Papierform, wie wir aus Befragungen wissen.<br />
Und damit sind wir beim Thema: Erfolgreich sind Unternehmen<br />
dann, wenn sie Kundenbedürfnisse optimal ausloten und perfekt<br />
bedienen können. Deshalb muss nicht auf jedem Geschäftsmodell<br />
das Etikett „4.0“ kleben. Aber Betriebsabläufe zu überprüfen,<br />
um sie besser, schneller, günstiger gestalten zu können,<br />
das gehört für Unternehmer seit jeher zum Tagesgeschäft.<br />
editorial<br />
Digitale Erfolgsgeschichten schreiben!<br />
Mehr Umsatz, aber auch höhere Investitionen<br />
Digitalisierung steigert Umsätze – dies trifft (nach aktuellen Umfragen der IHK-Organisation)<br />
auf vier von zehn deutschen Firmen zu. Die meisten Betriebe verbinden damit<br />
jedoch auch mehr Weiterbildungsbedarf beim Personal und einen höheren Investitionsaufwand.<br />
Neben Industrie und Mittelstand ist insbesondere der heimische Einzelhandel<br />
gefordert: Zwar erwirtschaften stationäre Geschäfte bundesweit immer noch<br />
rund 90 Prozent des Branchenumsatzes, aber die Wachstumsraten im Onlinegeschäft<br />
sind enorm. Zwei Drittel der Kunden kaufen inzwischen über das Internet ein. Über<br />
zusätzliche digitale Vertriebskanäle nachzudenken, kann sich also lohnen. Wer Händler<br />
in dieser Frage wie unterstützt, lesen Sie ab Seite 26.<br />
Modern denken, schnell surfen<br />
Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle brauchen leistungsfähige Internetverbindungen.<br />
Binsenweisheit hin oder her – inzwischen sind rund drei Viertel der Anschlüsse in Sachsen-Anhalt<br />
mindestens 50 Megabit pro Sekunde schnell. Wir haben aufgeholt, belegen<br />
aber im Bundesländervergleich weiterhin den letzten Platz. In manchen Gemeinden liegt<br />
der Breitbanderschließungsgrad noch unter zehn Prozent. Zwar sind die Förderbescheide<br />
mittlerweile alle erteilt, aber jetzt wollen viele Kommunen praktisch gleichzeitig loslegen.<br />
Die Folge: Stau beim Bau. Unser Landeswirtschaftsministerium ist dennoch zuversichtlich,<br />
dass unser Land die „rote Laterne“ in dieser Statistik bald abgeben kann.<br />
Wir brauchen (noch) mehr „digitale Erfolgsgeschichten“ in und aus Sachsen-Anhalt!<br />
Der gleichnamige Wettbewerb der gewerblichen Kammern ist übrigens gerade wieder<br />
gestartet. Auch in diesem Heft finden Sie positive Beispiele.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas<br />
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer<br />
Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ ist das<br />
Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir<br />
informieren hier über Themen, die aus<br />
Sicht der IHK für die <strong>Wirtschaft</strong> unserer<br />
Region relevant oder für Sie als<br />
Unternehmerin und Unternehmer<br />
nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied<br />
erhalten Sie das Heft regelmäßig.<br />
Lassen Sie sich inspirieren!<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Wie gefällt Ihnen die neue<br />
„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter<br />
miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.<br />
Dort können Sie uns übrigens auch<br />
mitteilen, wenn Sie das Magazin<br />
zukünftig nicht in der gedruckten<br />
Version, sondern nur online unter<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
lesen möchten.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 1
12<br />
Praktisch Lernen in PINK<br />
Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung<br />
18<br />
Von Wittenberg<br />
in 181 Länder<br />
Die Online-Apotheke mycare.de<br />
Inhalt<br />
MÄRZ <strong>2020</strong><br />
1 EDITORIAL<br />
4 BLICK ins land<br />
50 veranstaltungen<br />
52 BÖRSEN<br />
54 Wir für sie<br />
56 IMPRESSUM<br />
IHK-Service schnell gefunden:<br />
IHK-Kontakt<br />
IHK-Download<br />
Mehr Infos online<br />
Querverweis im Inhalt<br />
WIRTSCHAFT<br />
& REGION<br />
6 Was – Wann – Wo<br />
Digitale Erfolgsgeschichten gesucht<br />
und weitere Nachrichten<br />
10 Zahlen – Daten – Fakten<br />
Die Onlinekaufkraft in Sachsen-Anhalt<br />
12 Fachkräfte<br />
Praktisch Lernen in PINK:<br />
Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung<br />
Mütter als Fachkräfte gewinnen:<br />
Das Hotel Edelacker aus Freyburg<br />
Neuer Ausbildungsberuf:<br />
Verkaufen 4.0<br />
Angehende Banker im Altenheim:<br />
Top-Ausbildung bei der Sparkasse<br />
schwerpunkt:<br />
Grünes Licht für<br />
die Digitalisierung?<br />
18<br />
Praxisbeispiel Online-Apotheke:<br />
Von Wittenberg in 181 Länder<br />
Vom Rohschnitt zur Verpackung<br />
in fünf Minuten<br />
Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt:<br />
„Die rote Laterne im Sommer abgeben!“<br />
Digitale Lösungen live erleben<br />
Praxistipps für Einzelhändler<br />
Onlinemarktplatz für Eisleben:<br />
Bei Suchmaschinen nun ganz vorn!<br />
2<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
22<br />
Staatssekretär<br />
Thomas Wünsch<br />
zum Breitbandausbau<br />
in<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
26<br />
Digitale<br />
Lösungen<br />
live erleben<br />
32<br />
Ein Mann – viele Hochzeiten:<br />
Philipp Druschke engagiert sich in der IHK<br />
46<br />
Kooperationen mit Afrika:<br />
Möglichkeiten<br />
für Exportunternehmen<br />
WIRTSCHAFT<br />
& ENGAGEMENT<br />
32 Vollversammlung<br />
Ein Mann – viele Hochzeiten:<br />
Philipp Druschke engagiert sich in der IHK<br />
34 Interessenvertretung<br />
Studie zu vitalen Innenstädten<br />
35 Sachverständige<br />
Öffentlich bestellt und vereidigt<br />
WIRTSCHAFT<br />
& PRAXISWISSEN<br />
40 Recht<br />
Rechtsprechungssplitter<br />
Neue Regelungen im Fortbildungsbereich<br />
Neues aus dem Energie- und Umweltrecht<br />
42 Energie und Umwelt<br />
Umweltschutz spart Kosten<br />
Zuschüsse für Kälte- und Klimaanlagen<br />
45 Finanzierung und Förderung<br />
Digital schneller finanzieren<br />
46 International<br />
Kooperationsmöglichkeiten mit Afrika<br />
48<br />
IHK-Chatfunktion:<br />
Schnelle Hilfe für Unternehmen<br />
Die <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Web:<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 3
lick ins land<br />
4<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 02/<strong>2020</strong>
Lass‘ Blumen sprechen<br />
Kathrin Zeising hat einen der buntesten Berufe im Land - und nicht nur,<br />
wenn der Frühling kommt. Sie ist Inhaberin eines der rund 500 Blumenfachgeschäfte<br />
im IHK-Bezirk. Der Familienbetrieb in Halle (Saale) existiert seit 1877.<br />
Aber auch diese Branche hat es schwer. Immer mehr Kunden kaufen anderswo - nein,<br />
nicht unbedingt im Internet, aber beim Discounter oder im Supermarkt.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- Die und Reaktion Handelskammer der Floristin: Halle-Dessau Qualität aus <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> Meisterinnenhand spricht für sich. 5
WIRTSCHAFT & REGION<br />
was – wann – wo<br />
Digitale Erfolgsgeschichten gesucht<br />
Vom Start-up bis zum Traditionsbetrieb: Auch<br />
dieses Jahr suchen die gewerblichen Kammern<br />
des Landes wieder digitale Vorreiter aus<br />
allen Branchen. Diese können ihre Erfolge,<br />
verpackt in eine kurze und spannende Geschichte,<br />
bis zum 26. April <strong>2020</strong> einreichen.<br />
Die Sieger des Wettbewerbs „Digitale Erfolgsgeschichten<br />
aus Sachsen-Anhalt“ erhalten<br />
neben der medialen Aufmerksamkeit ein<br />
Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro.<br />
Die bisher gesammelten Praxisbeispiele stehen<br />
für die vielfachen Ansätze, digitale Technologien<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen<br />
– quer über alle Branchen und Größen von<br />
Unternehmen hinweg. Von der Entwicklung<br />
neuer, zentraler Onlinemärkte über interne<br />
Digitalisierungsstrategien für neue Geschäftsmodelle<br />
bis hin zum Handwerker, der mittels<br />
3D-Laserscan und CAD/CNC die Leistungsstärke<br />
eines Großunternehmens besitzt. Alle<br />
Erfolgsgeschichten werden auf der Internetseite<br />
des Wettbewerbs präsentiert. Die Teilnahme<br />
ist kostenfrei. Weitere Informationen<br />
und Teilnahmebedingungen unter www.digitale-erfolgsgeschichten-sachsen-anhalt.de<br />
Eine digitale Erfolgsgeschichte<br />
aus dem vergangenen Jahr:<br />
Der Onlinemarktplatz von Convela<br />
modernisiert das Bestattungsgeschäft.<br />
Funeral-market.place<br />
Vorreiter für Künstliche Intelligenz<br />
Onlinekurs KI<br />
Sachsen-Anhalt wird zum Vorreiter für<br />
Künstliche Intelligenz (KI): Als erste Einrichtung<br />
der Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“<br />
in den neuen Ländern erweitert das „Mittelstand<br />
4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg“<br />
seine Angebote um das Zukunftsfeld „Künstliche<br />
Intelligenz und Maschinelles Lernen“. Ab<br />
sofort unterstützen sogenannte KI-Trainer<br />
den heimischen Mittelstand dabei, Anwendungsfelder<br />
zu identifizieren. Ziel ist es, kleine<br />
und mittlere Unternehmen aus Industrie und<br />
Handwerk für die technologischen und wirtschaftlichen<br />
Potenziale von KI zu sensibilisieren<br />
und konkrete Anwendungsbeispiele aufzuzeigen.<br />
Zum kostenfreien Angebot gehören<br />
individuelle Sprechstunden, Workshops, Seminare<br />
und Vorträge.<br />
Informationen zum Kompetenzzentrum und<br />
zur Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“<br />
stehen unter www.vernetzt-wachsen.de und<br />
www.mittelstanddigital.de bereit.<br />
Mit einem kostenlosen Onlinekurs<br />
kann ab sofort jeder im Internet Wissen<br />
über Künstliche Intelligenz (KI) erwerben<br />
und testen. Der Kurs der Industrie-<br />
und Handelskammern soll<br />
dazu beitragen, möglichst viele Menschen<br />
mit KI in Berührung zu bringen<br />
und Ängste abzubauen. Der Deutsche<br />
Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) rechnet in den nächsten fünf<br />
Jahren mit einem stark wachsenden<br />
Einsatz von KI in allen Wertschöpfungsstufen.<br />
„Pepper“ ist als Serviceroboter des „Mittelstand<br />
4.0-Kompetenzzentrums“ im Einsatz – etwa als<br />
Kundenberater in Geschäften.<br />
Informationen zum Kurs sind unter<br />
www.elementsofai.de aufrufbar.<br />
6<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Fachkräfte und Azubis aus Marokko<br />
Fast 30 Prozent der Jugendlichen in Marokko<br />
sind arbeitslos. Deutsche Betriebe<br />
hingegen suchen händeringend Auszubildende.<br />
Das Projekt THAMM der Deutschen<br />
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) zielt darauf ab, beide Seiten<br />
zusammenzubringen. Vorrangig angesprochen<br />
sind deutsche Arbeitgeber der<br />
Berufstätige Feuerwehrleute sollen sich<br />
künftig in Sachsen-Anhalt einfacher für<br />
Einsätze und Ausbildung freinehmen können.<br />
Eine entsprechende Erklärung haben die<br />
Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern<br />
in Sachsen-Anhalt sowie die<br />
Landesregierung Anfang Februar <strong>2020</strong> in<br />
Halle (Saale) auf den Weg gebracht. Damit<br />
wollen sie Arbeitgeber für die Belange der<br />
Freiwilligen Feuerwehren sensibilisieren und<br />
dafür werben, Feuerwehrmitglieder für ihr<br />
Engagement freizustellen. Denn diese schützen<br />
auch die Unternehmen selbst und sind<br />
verarbeitenden Industrie. Interessierte<br />
Unternehmen können sich an die GIZ-<br />
Projektverantwortliche Christine Mikliss<br />
wenden (christine.mikliss@giz.de; Tel. 040<br />
80 81 956-09).<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4695670<br />
Freiwilliges Engagement stärken<br />
durch ihre Tätigkeit ein Gewinn für ihre Arbeitgeber.<br />
Die Kammern planen ein Merkblatt<br />
mit Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
zur Freistellung und zur<br />
Kostenerstattung.<br />
Unterzeichneten die Gemeinsame Erklärung:<br />
Innenminister Holger Stahlknecht,<br />
Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale) Thomas<br />
Keindorf, Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg<br />
Wolfgang März, Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer Halle (Saale)<br />
Dirk Neumann, Präsident der IHK Halle-Dessau<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der Handwerkskammer<br />
Magdeburg Hagen Mauer, Ministerpräsident<br />
Dr. Reiner Haseloff (v. l. n. r.).<br />
Chancen der Digitalisierung<br />
nutzen<br />
Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue<br />
Chancen und Geschäftsfelder. Profitieren<br />
kann davon auch Sachsen-Anhalt. Mit gezielten<br />
Unterstützungsangeboten des Zukunftszentrums<br />
„Digitale Arbeit Sachsen-<br />
Anhalt“ sollen die digitalen Potenziale<br />
gehoben, Vernetzungsangebote geschaffen<br />
und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) auf diesem Weg begleitet<br />
werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung<br />
am 2. April <strong>2020</strong> im Ministerium<br />
für Arbeit, Soziales, und Integration<br />
in Magdeburg informieren die<br />
Veranstalter über die verschiedenen Angebote.<br />
Zudem wollen sie mit den Teilnehmern<br />
über Fragen zur digitalen Transformation<br />
ins Gespräch kommen. Die Tagung<br />
richtet sich an Verbände, Interessenvertretungen<br />
sowie Akteure aus dem Spektrum<br />
der Digitalisierung, insbesondere KMU aus<br />
der Gesundheits- und Pflegewirtschaft, des<br />
Handwerks und des Tourismus, der Politik<br />
und der Verwaltung.<br />
www.zukunftszentrum-sachsen-anhalt.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 7
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Sonderpreis für<br />
drei Jungforscher<br />
Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser<br />
vom GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg<br />
haben beim Regionalwettbewerb „Jugend<br />
forscht und Schüler experimentieren“ einen<br />
Sonderpreis der IHK Halle-Dessau in der Kategorie<br />
„Arbeitswelt“ gewonnen. Die Schüler aus<br />
Quedlinburg untersuchten mögliche Alternativen<br />
zu Kunststofftrinkhalmen. Sie experimentierten<br />
mit verschiedenen Materialien und<br />
Flüssigkeiten, um zu testen, wie stabil und<br />
wiederverwertbar potenzielle Ersatzprodukte<br />
sind. Damit beweisen die zehn- und elfjährigen<br />
Schüler in jungen Jahren schon zukunftsweisendes<br />
und nachhaltiges Denken. Der Regionalwettbewerb<br />
unter dem Motto „Schaffst<br />
Du!“ fand bei der Schweißtechnischen Lehrund<br />
Versuchsanstalt Halle GmbH statt. Die IHK<br />
stiftete nicht nur die Sonderpreise, sondern<br />
beteiligte sich auch in der Jury. „Es ist uns ein<br />
großes Anliegen, junge Menschen an die technischen<br />
und naturwissenschaftlichen Berufe<br />
heranzuführen und ihren Forschergeist zu wecken.<br />
Denn sie sind die potenziellen Fachkräfte<br />
von morgen, die wir so dringend brauchen“,<br />
sagt IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel.<br />
Auf zum Landeswettbewerb<br />
13 Sieger wurden in sieben Kategorien gekürt.<br />
Sie nehmen am Landeswettbewerb<br />
(25. und 26. März <strong>2020</strong>) teil. Dieser wird von<br />
der IHK Halle-Dessau und der IHK Magdeburg<br />
unterstützt und findet dieses Jahr erstmals in<br />
Halle (Saale) statt. Ausrichter und Patenunternehmen<br />
sind die TGZ Halle Technologieund<br />
Gründerzentrum Halle GmbH und die<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH.<br />
Sprungbrett für<br />
eine erfolgreiche Karriere<br />
„Jugend forscht“ gibt es seit 1965. Die<br />
Karrieren der Alumni aus über fünf<br />
Jahrzehnten zeigen, dass der Wettbewerb<br />
ein äußerst wirksames Instrument<br />
zur Nachwuchsförderung ist:<br />
Bundesweit haben sich insgesamt<br />
296.764 junge Talente beteiligt. Neun<br />
von zehn der erfolgreichen Jungforscher<br />
studieren später ein Fach im Bereich<br />
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik (MINT). Im<br />
Anschluss sind etwa die Hälfte im Bereich<br />
von Forschung und Entwicklung<br />
in Hochschulen, außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen oder Unternehmen<br />
tätig.<br />
www.jugend-forscht.de<br />
Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser (v. l. n. r.)<br />
freuen sich über den von der IHK verliehenen Sonderpreis<br />
für ihr „Schüler experimentieren“-Projekt.<br />
8<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Zwei Unternehmen aus der Region geehrt<br />
Gleich dreifachen Grund zur Freude hat das<br />
Dorint Charlottenhof Halle (Saale). Das Traditionshotel<br />
wurde erneut mit dem renommierten<br />
HolidayCheck Award ausgezeichnet.<br />
Diese Auszeichnung verleiht das Online-Portal<br />
HolidayCheck jedes Jahr auf Basis von Hotelbewertungen<br />
an die weltweit beliebtesten Hotels.<br />
Darüber hinaus hat das hallesche Haus<br />
der Dorint Gruppe nach erneuter Prüfung die<br />
Zertifizierungen „Certified Conference Hotel“,<br />
„Certified Business Hotel“ und „Barrierefreiheit<br />
– Reisen für Alle“ für <strong>2020</strong> erfolgreich bestanden.<br />
Zudem ging das Hotel als Regionalsieger<br />
beim neuen Wettbewerb „Gästeliebling“ hervor.<br />
Der Tourismusverband Sachsen-Anhalt<br />
hatte Ende Februar in der IHK insgesamt 35<br />
Betriebe aus der Region ausgezeichnet. Sie<br />
kämpfen nun um den Landestitel.<br />
Eine Auszeichnung von international hohem<br />
Ansehen gab es auch für die Design- und Kreativagentur<br />
TRANSMEDIAL aus Zeitz: Sie erhielt<br />
einen der begehrten German Design Awards<br />
<strong>2020</strong> für das Redesign der Marke DEUREX. Die<br />
Jury zeichnete das eingereichte Projekt als<br />
“Winner” in der Kategorie “Excellent Communications<br />
Design - Corporate Identity” aus.<br />
Rezeptionsmitarbeiterin Lisa Pitloun<br />
begrüßt einen Gast<br />
im Dorint Charlottenhof Halle (Saale).<br />
Nachruf auf<br />
Heinz-Jürgen Preiss-Daimler<br />
Mitteldeutschland verliert eine prägende<br />
Unternehmerpersönlichkeit. Durch seinen<br />
Weitblick und sein unermüdliches Wirken<br />
hat Heinz-Jürgen Preiss-Daimler den Chemiepark<br />
Bitterfeld-Wolfen – den ältesten<br />
in Deutschland und größten in Europa<br />
– entscheidend mitgestaltet. Nach einem<br />
erfolglosen Privatisierungsversuch verhalf<br />
er dem Standort zwischen 2001 und 2013<br />
mit Hilfe von EU, Bund, Land und vielen<br />
Mitstreitern zu einem Neuanfang und entwickelte<br />
den Park zu einem Erfolgsprojekt.<br />
In den letzten Jahren haben sich hier auf<br />
einer Fläche von etwa 1.200 Hektar rund<br />
360 Firmen angesiedelt.<br />
Im Jahr 2001 hatte die von Preiss-Daimler<br />
geleitete P-D Group den Chemiepark als<br />
Betreiber übernommen. Insgesamt wurden<br />
über 400 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen<br />
von rund 230 Millionen Euro bei<br />
laufendem Geschäftsbetrieb am Chemiestandort<br />
umgesetzt. Parallel dazu flossen<br />
noch einmal 83 Millionen Euro in die Gebäudesanierung.<br />
Damit veränderte sich nicht nur<br />
das äußere Erscheinungsbild des traditionsreichen<br />
Industrieparks. Es wurden auch die<br />
Weichen gestellt, einen modernen und zukunftsfähigen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandort aufzubauen,<br />
der heute einzigartig in Europa ist.<br />
„Sein Motto ,Geht nicht, gibt’s nicht‘ hat er hier<br />
umgesetzt. Davon profitiert Bitterfeld-Wolfen<br />
und der Chemiepark noch heute und sie werden<br />
auch in Zukunft davon profitieren“, erklärt<br />
Chemiepark-Geschäftsführer Dr. Michael Polk,<br />
der viele Jahre eng mit Preiss-Daimler zusammengearbeitet<br />
hat. Im Jahr 2013 verkaufte die<br />
P-D Group die Chemiepark-Gesellschaft an<br />
die GELSENWASSER AG.<br />
Anfang Februar <strong>2020</strong> ist Heinz-Jürgen<br />
Preiss-Daimler nach schwerer Krankheit<br />
im Alter von 80 Jahren gestorben.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 9
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Zahlen Daten Fakten<br />
826 Euro fürs<br />
Onlineshopping<br />
Wie viel Geld geben Kunden potenziell im Vergleich<br />
zum stationären Einzelhandel inzwischen<br />
über das Internet aus? Das zu wissen,<br />
spielt eine immer größere Rolle – als Planungshilfe<br />
für Einzelhandel, Investoren und<br />
Kommunen genauso wie für Standortanalysen,<br />
Werbeplanung und Direktmarketing. Erstmals<br />
liegen der IHK Halle-Dessau nun Zahlen<br />
zur Sortiments- und Online-Kaufkraft im südlichen<br />
Sachsen-Anhalt für das Jahr 2019 vor.<br />
Die Kaufkraft im Einzelhandel<br />
<strong>Ausgabe</strong>n im stationären Einzelhandel werden<br />
durch die so genannte Kaufkraft im Einzelhandel<br />
abgebildet. Diese stellt, in 39 Sortimentsgruppen<br />
(zum Beispiel Elektro, Textilien<br />
oder Lebensmittel) untergliedert, den Teil des<br />
verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte<br />
dar, den diese für ihre Einkäufe im<br />
wohnortnahen Einzelhandel ausgeben.<br />
Beispiel IHK-Bezirk: Die einzelhandelsrelevante<br />
Kaufkraft pro Kopf im IHK-Bezirk bei<br />
Gemeinden mit über 8.000 Einwohnern liegt<br />
zwischen 5.769 Euro und 7.049 Euro. Alle Gemeinden<br />
liegen damit unter dem Bundesdurchschnitt<br />
von 7.068 Euro. Die regionalen<br />
Spitzenreiter sind Salzatal und Teutschenthal.<br />
<strong>Ausgabe</strong>n im Onlinehandel<br />
Mittlerweile konsumieren viele Kunden über<br />
das Internet, so dass Kaufkraftzahlen, die vor<br />
Ort berechnet werden, nicht mehr ohne weiteres<br />
vergleichbar sind. Der IHK stehen nun<br />
jedoch erstmals Zahlen zur so genannten<br />
Online-Kaufkraft zur Verfügung. Diese geben<br />
zusätzlich die Online-<strong>Ausgabe</strong>n in Euro sowie<br />
den entsprechenden Online-Anteil wieder. So<br />
lässt sich zum Beispiel herauslesen, in welchen<br />
Regionen am meisten über das Internet<br />
ausgegeben wird.<br />
Beispiel IHK-Bezirk: Die Online-Kaufkraft pro<br />
Kopf im IHK-Bezirk bei Gemeinden mit über<br />
8.000 Einwohnern liegt zwischen 826 Euro<br />
und 566 Euro. Damit liegen auch hier wieder<br />
alle Gemeinden unter dem Bundesdurchschnitt<br />
von 861 Euro. An der Spitze stehen<br />
Salzatal und Kabelsketal.<br />
Regionale Unterschiede<br />
An den Zahlen zur Online-Kaufkraft lassen<br />
sich regionale Unterschiede ablesen. Auffällig<br />
ist, dass die ersten acht Plätze von den insgesamt<br />
etwa 50 untersuchten Städten und<br />
Kommunen ausschließlich Gemeinden aus<br />
dem Saalekreis belegen. In diesen Kommunen<br />
steht den Einwohnern etwas mehr Kaufkraft<br />
für den Onlinehandel zur Verfügung als in den<br />
anderen Regionen. Des Weiteren finden sich<br />
viele Mittelzentren im hinteren Bereich wieder:<br />
Sieben dieser Städte belegen die letzten<br />
zehn Plätze der untersuchten Kommunen.<br />
Verbrauchsgüter auf ähnlichem Niveau<br />
Wie viel die Kunden ausgeben, ist auch je<br />
nach Sortiment verschieden. Kaum Unterschiede<br />
gibt es zum Beispiel bei den Nahrungsmitteln.<br />
Hier liegt der Anteil bei allen<br />
Kommunen zwischen 1,0 und 1,1 Prozent –<br />
Gleiches gilt für Baumarktgüter, Schnittblumen<br />
und Pflanzen (Anteile zwischen acht<br />
und neun Prozent). Insgesamt lässt sich feststellen,<br />
dass die Onlinekaufkraft für Verbrauchsgüter<br />
im IHK-Bezirk auf relativ<br />
gleichmäßigem Niveau ist.<br />
Größere Unterschiede hingegen gibt es wieder<br />
bei Damenmode (Anteile zwischen 28,6<br />
und 33,5 Prozent), Heimtextilien (zwischen<br />
14,4 und 17,9 Prozent), Elektrogroßgeräten<br />
(zwischen 21,6 und 27,6 Prozent), Spielwaren<br />
(zwischen 24,3 und 30,3 Prozent) und Büchern<br />
(zwischen 20,8 und 28,7 Prozent).<br />
Vergleich zur Bundesrepublik<br />
Im bundesweiten Vergleich liegen die untersuchten<br />
Kommunen mit einem durchschnittlichen<br />
Onlinekaufkraftanteil von 10,6 Prozent<br />
(670 Euro pro Kopf) leicht unter dem bundesdeutschen<br />
Schnitt von 12,1 Prozent (861<br />
Euro pro Kopf). Der Abstand ist hier etwas<br />
größer als bei der stationären Einzelhandelskaufkraft.<br />
Online-Kaufkraft im IHK-Bezirk Die Top 10<br />
Durchschnitt bundesweit<br />
Quelle: Michael Bauer<br />
Research Nürnberg GmbH;<br />
eigene Berechnungen<br />
861 E<br />
Salzatal...............................................................................................826 E<br />
Kabelsketal........................................................................................824 E<br />
Schkopau...........................................................................................8<strong>03</strong> E<br />
Teutschenthal..................................................................................801 E<br />
Petersberg.........................................................................................800 E<br />
Stadt Landsberg.............................................................................797 E<br />
Stadt Leuna......................................................................................745 E<br />
Goethestadt Bad Lauchstädt....................................................730 E<br />
Muldestausee..................................................................................717 E<br />
Stadt Lützen.....................................................................................715 E<br />
Die IHK stellt diese und weitere<br />
handelsrelevante Statistiken<br />
interessierten Unternehmen, Städten<br />
und Gemeinden kostenfrei zur<br />
Verfügung.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe- und Unternehmensförderung<br />
Daniel Loeschke<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />
dloeschke@halle.ihk.de<br />
10<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 11
WIRTSCHAFT & REGION<br />
FACHKRÄFTE<br />
Praktisch Lernen in PINK<br />
Lernen in der Praxis ist ein sinnvolles Instrument, um Schüler schon früh<br />
an künftige Berufe heranzuführen. Ein Paradebeispiel für erfolgversprechende<br />
Berufsorientierung in der Region ist das PINK-Projekt. Hier dürfen die<br />
Jugendlichen an sieben Tagen im Schulhalbjahr an die Werkbank.<br />
PINK bedeutet praxisnah, individuell, nachhaltig,<br />
konkret. Das Kooperationsprojekt der Bildungsakademie<br />
Leuna (BAL), der Interessengemeinschaft<br />
Bildung Leuna-Merseburg (IBLM)<br />
und des Vereins Arbeit und Leben (AuL) richtet<br />
sich an Schüler der achten und neunten Klassen<br />
von Sekundar- und Gemeinschaftsschulen<br />
aus dem Saalekreis. Im ersten Schulhalbjahr<br />
besuchen zunächst drei Mitarbeiter des AuL<br />
verschiedene achte Klassen, führen Gespräche,<br />
finden Talente heraus und treffen so eine Vorauswahl<br />
an Schülern, die Interesse an den<br />
jeweils angebotenen Berufsbildern haben.<br />
Experimentieren im Chemielabor: Die Schüler<br />
Alicia Spieß, Jeremy Martin und Paul Stahlberg (v. l. n. r.)<br />
nehmen am PINK-Projekt in Leuna teil.<br />
Einfach machen!<br />
Diese Schüler kommen dann an insgesamt<br />
sieben Tagen im Schulhalbjahr an den Standort<br />
der IBLM nach Leuna. „Dort haben wir<br />
ausreichend Kapazitäten und erfahrene Ausbilder,<br />
die sich an einem normalen Schultag<br />
von 7.30 bis 14.00 Uhr intensiv um die Schüler<br />
kümmern“, erklärt Steffen Staake, Geschäftsführer<br />
der BAL und Mitglied der IHK-<br />
Vollversammlung. Diese lernen dort ganz<br />
praxisnah – je nach Berufsfeld. „Das kann in<br />
der Chemie sein, genauso bieten wir aber Berufe<br />
in der Mechatronik, der Elektro- und Metalltechnik,<br />
in Lager und Logistik, in der Hauswirtschaft,<br />
im Handwerk und sogar in der<br />
Pflege an“, so Staake. Ganz konkret heißt das<br />
zum Beispiel einfache Lötverbindungen zu<br />
fertigen, Arbeiten an der Drehmaschine<br />
durchzuführen, Kommissionieraufträge zu<br />
bearbeiten oder unterschiedliche Speisen zuzubereiten<br />
und Tische einzudecken. In der<br />
neunten Klasse geht es dann darum, sich für<br />
ein Berufsfeld zu entscheiden. Am Ende absolvieren<br />
die Schüler eine Prüfung und erhalten<br />
eine schriftliche Zusammenfassung.<br />
Schüler werden begleitet<br />
Wie erfolgreich PINK ist, zeigen die Zahlen. Bis<br />
zum Februar dieses Jahres haben 1.700 Schülerinnen<br />
und Schüler der achten und neunten<br />
Klassen von sechs Sekundar- und Gemeinschaftsschulen<br />
aus dem Saalekreis teilgenommen.<br />
93 Prozent bewerteten das Projekt hinterher<br />
als gut bis sehr gut, rund die Hälfte<br />
empfand es als hilfreich bei der späteren Berufswahl.<br />
„Wir sehen uns als Ergänzung und<br />
Vertiefung zu anderen Berufsorientierungsmaßnahmen.<br />
Der Vorteil bei PINK ist: Wir<br />
sprechen direkt über die Wünsche, Neigungen<br />
und Stärken der Jugendlichen“, erzählt Staake.<br />
Denn von der ersten Kontaktaufnahme bis zur<br />
Empfehlung zu Bewerbungen begleitet PINK<br />
die Schüler kontinuierlich über zwei Jahre.<br />
Unternehmen profitieren<br />
Das Projekt bietet aber nicht nur einen großen<br />
Vorteil für die Mädchen und Jungen. „Mit<br />
PINK wollen wir auch den örtlichen Unternehmen<br />
helfen, an Auszubildende heranzukommen“,<br />
erklärt Staake. Immerhin arbeiten<br />
12<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
die Bildungsträger eng mit über 100 Partnern<br />
aus der heimischen <strong>Wirtschaft</strong>, wie der Infra-<br />
Leuna, DomoCapro Leuna oder der Total Raffinerie<br />
zusammen. Der BAL-Geschäftsführer<br />
kann sich aber auch vorstellen, das Projekt auf<br />
den Burgenlandkreis auszuweiten. Im Februar<br />
hat Staake deswegen PINK beim IHK-Unternehmerstammtisch<br />
in Weißenfels vorgestellt.<br />
„Überhaupt wäre das etwas für ganz Sachsen-<br />
Anhalt. Möglichkeiten dafür gibt es überall“,<br />
meint er. Entsprechende Gespräche mit Vertretern<br />
aus <strong>Wirtschaft</strong>, Politik und anderen<br />
Bildungseinrichtungen habe er dazu auch<br />
schon geführt.<br />
Steffen Staake, Geschäftsführer der BAL,<br />
an einer Werkbank für die Schüler<br />
Über das Projekt<br />
Als die IBLM und der AuL im September 2017<br />
das Projekt PINK aus der Taufe hoben, war<br />
der Erfolg nicht programmiert, aber sehr<br />
wahrscheinlich. „In Zeiten des Fachkräftemangels<br />
war es uns wichtig, mit zielgruppengerechten<br />
Angeboten Schüler in ihrer Berufswahl<br />
zu unterstützen und zu fördern“, sagt<br />
Staake. Die BAL wurde schließlich als weiterer<br />
Partner ins Boot geholt. Gefördert wird das<br />
Projekt durch die RÜMSA (Regionales Übergangsmanagement<br />
in Sachsen-Anhalt) im<br />
Saalekreis. Doch diese Förderung läuft im<br />
Herbst <strong>2020</strong> nach drei erfolgreichen Jahren<br />
aus. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Steffen<br />
Staake macht sich für eine Weiterführung<br />
stark. „PINK muss unbedingt fortgesetzt werden,<br />
weil für absehbare Zeit ja<br />
keine Veränderungen im Arbeitsmarkt<br />
erkennbar sind!“<br />
BAL Bildungs- und Beteiligungs GmbH<br />
Emil-Fischer-Straße 20<br />
06237 Leuna<br />
Tel. <strong>03</strong>461 82 46 0<br />
www.bal.de<br />
Praxislerntage in Sachsen-Anhalt<br />
Viele Ausbildungsbetriebe nutzen unterschiedliche<br />
Instrumente, um Schülern<br />
eine erste Berufsorientierung zu<br />
geben – und damit potenzielle Nachwuchskräfte<br />
zu gewinnen. Eine Möglichkeit<br />
in Sachsen-Anhalt sind die sogenannten<br />
Praxislerntage. Den Schülern<br />
werden dabei nicht nur allgemeinbildende<br />
Unterrichtsinhalte auf Grundlage<br />
des Lehrplanes vermittelt, sondern auch<br />
die praktische Tätigkeit in einem Unternehmen.<br />
Außerhalb der „Laborsituation“<br />
Schule sollen die Schüler fachliche, personelle<br />
und soziale Kompetenzen erwerben.<br />
Praxislerntage sind somit eine<br />
Form des Dualen Lernens. Dadurch können<br />
sich die Schüler intensiv auf den<br />
Übergang von der Schule in die Berufsund<br />
Arbeitswelt vorbereiten. Die Praxislerntage<br />
finden im 14-tägigen Rhythmus<br />
an einem Unterrichtstag pro<br />
Schulwoche in Praxislernorten der Region<br />
statt – das heißt in Unternehmen,<br />
berufsbildenden Schulen oder sozialen<br />
Einrichtungen.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Aus- und Weiterildung<br />
Dr. Simone Danek<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-346, sdanek@halle.ihk.de<br />
Anzeige<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 13
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Mütter als Fachkräfte gewinnen<br />
Küchenzeiten an die Kita anpassen, mehr Freizeit gewähren oder<br />
eine Tankfüllung bezahlen - wer Mitarbeitern familienfreundliche Bedingungen<br />
anbietet, kann im Wettbewerb um Fachkräfte punkten. So zum Beispiel das<br />
Weinberghotel Edelacker in Freyburg, als „Familienfreundliches Unternehmen<br />
2019“ im Burgenlandkreis ausgezeichnet.<br />
Die Zeiten in der Hotellerie haben sich geändert,<br />
berichtet Hoteldirektor Jan Thyen. „Vor<br />
etwa 15 Jahren war das noch anders. Da hatten<br />
wir auf eine Stellenausschreibung teilweise<br />
zehn Bewerbungen. Das ist heute längst<br />
nicht mehr so.“ Der Chef von derzeit 46 Mitarbeitern<br />
musste sich etwas einfallen lassen,<br />
um zum Beispiel auch alleinerziehende Mütter<br />
in die Gastronomie zu locken.<br />
Öffnungszeiten angepasst<br />
„Wir bemühen uns etwa, die Arbeitszeiten an<br />
die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen<br />
der Kinder anzupassen“, erzählt Personalverantwortliche<br />
Sandra Engel. Sie<br />
stimmt nicht nur die Dienstpläne mit den<br />
Mitarbeitern ab, die keine kleinen oder gar<br />
keine Kinder haben, sondern passt auch die<br />
Öffnungszeiten im Hotel selber an. „Da ist die<br />
Rezeption eben erst eine halbe Stunde später<br />
besetzt und die Küche macht abends eher<br />
zu“, erklärt Engel.<br />
Mehr Freizeit<br />
Doch das reiche nicht, um den Mitarbeiterstamm<br />
halten zu können. So seien manche<br />
Unternehmensbereiche etwa stärker besetzt,<br />
um flexibler agieren zu können. Deswegen<br />
übernimmt das Hotel die Kosten für Kita oder<br />
Hort und fährt die Arbeitszeiten Jahr um Jahr<br />
langsam herunter. „Eine Studentin hatte für<br />
ihre Bachelorarbeit unsere Mitarbeiter gefragt,<br />
was ihnen wichtiger sei - mehr Geld<br />
oder mehr Freizeit. Das Ergebnis war ganz<br />
klar die Freizeit“, erinnert sich Thyen.<br />
Rückkehr nach neun Jahren<br />
Das weiß auch Katja Hartung zu schätzen.<br />
Die alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern<br />
ist 2017 nach über neun Jahren Pause in<br />
das Weinberghotel zurückgekehrt. Hier hatte<br />
sie ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert<br />
und bis 2008 elf Jahre lang gearbeitet.<br />
„Ich liebe meinen Beruf und es hat wieder in<br />
den Fingern gejuckt. Im Edelacker werden<br />
Wünsche so weit wie möglich erfüllt, weil wir<br />
ein tolles Team sind, in dem der eine für den<br />
anderen einspringt“, erklärt Hartung. Sandra<br />
Engel fügt hinzu: „Das war auch für uns ein<br />
langer Lernprozess, der noch nicht zu Ende<br />
ist. Wir schauen immer, was wir verbessern<br />
können.“<br />
Servicekraft Katja Hartung (r.) ist ins Weinberghotel<br />
Edelacker zurückgekehrt, weil sie die familienfreundlichen<br />
Arbeitsbedingungen dort sehr schätzt.<br />
Hotel als Marke etablieren<br />
So werden beispielsweise alle Mitarbeiter mit<br />
einer kostenlosen Tankfüllung, einer betrieblichen<br />
Rente und einem Mitarbeiterrabatt im<br />
Unternehmen gehalten. „Unser Ziel ist es, das<br />
Hotel als Arbeitgebermarke zu etablieren. Da<br />
ist die Familienfreundlichkeit nur ein Faktor,<br />
aber natürlich ein sehr wichtiger“, meint<br />
Hoteldirektor Thyen.<br />
Weinberghotel Edelacker<br />
Schloss 25, 06632 Freyburg/Unstrut<br />
Tel. <strong>03</strong>4464.35-0<br />
www.edelacker.de<br />
14<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Neuer Ausbildungsberuf: Verkaufen 4.0<br />
Seit 2018 gibt es den neuen Ausbildungsberuf<br />
„Kaufmann/-frau im E-Commerce“. Doch<br />
im Bereich der IHK Halle-Dessau sind bis<br />
heute nur fünf Auszubildende registriert. Dabei<br />
bietet die Ausbildung viele Vorteile, wie<br />
Björn Bosse, Referent für Ausbildung bei der<br />
IHK, erläutert:<br />
Neue Herausforderungen – neuer Beruf<br />
Die bisher für den Handel und die Vermarktung<br />
von Dienstleistungen verfügbaren Ausbildungsberufe<br />
sind im Zuge der Digitalisierung<br />
nicht passgenau. Durch E-Commerce<br />
entstehen neue Prozesse und Geschäftsmodelle<br />
mit eigenen Arbeitsweisen und Vorgängen.<br />
Für diese sind eigene, umfassende Ausbildungsinhalte<br />
notwendig.<br />
Ein passgenaues Berufsbild<br />
An der Entwicklung des für Branchen wie<br />
Groß- und Einzelhandel, Tourismus, Banken<br />
und Versicherungen so wichtigen Berufsbildes<br />
Jasmin Schulze, Lea Weiner und Vanessa Schulz (v. l.)<br />
lernen bei myCARE den Beruf Kauffrau im E-Commerce.<br />
durch das Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
(BIBB) waren viele Interessengruppen beteiligt.<br />
In einem zweijährigen Prozess haben sie<br />
gemeinsam das Tätigkeitsprofil, die Rahmenbedingungen<br />
und die Lerninhalte des ersten<br />
für die digitale <strong>Wirtschaft</strong> geschaffenen Berufs<br />
entwickelt.<br />
Moderne Lerninhalte<br />
Im ersten Ausbildungsdrittel beschäftigen sich<br />
die Auszubildenden mit Produktdaten und lernen<br />
Tools zur Analyse des Kundenverhaltens<br />
kennen. Im zweiten Jahr stehen Service und<br />
Prozesse im Mittelpunkt: Wie gehen die angehenden<br />
Kaufleute im E-Commerce mit Kundenanfragen<br />
um, wie läuft die Kommunikation<br />
auf verschiedenen Kanälen wie Chats, Whats-<br />
App, E-Mail und Telefon. Eine große Rolle spielt<br />
natürlich auch das Thema Recht und Fair Play<br />
im Internet. Das dritte Ausbildungsjahr ist der<br />
Prozesssteuerung gewidmet: Marketing, Newsletter,<br />
Customer Journey usw. Schon in der<br />
Ausbildung lernen die Azubis, dass sich ihre<br />
Arbeitsweisen und Arbeitsprozesse ständig<br />
weiterentwickeln und verändern.<br />
Wer ausbilden kann<br />
Schwerpunktmäßig ausbildende Handelsunternehmen.<br />
Daneben kommen aber auch andere<br />
Branchen in Betracht, zum Beispiel Tourismus,<br />
Hotel- und Gastronomie, Chemie,<br />
Metall sowie Banken, Versicherungen und Verlage.<br />
Wichtig ist, dass das Unternehmen bereits<br />
Waren und/oder Dienstleistungen online<br />
anbietet und über Ausbildungspersonal verfügt,<br />
das den E-Commerce des Unternehmens<br />
fachlich betreut.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Björn Bosse<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-332<br />
bbosse@halle.ihk.de<br />
„Fachkräfte von morgen auszubilden,<br />
ist für uns eine wichtige Angelegenheit.<br />
Im Landkreis Wittenberg sind wir<br />
sogar der einzige Ausbildungsbetrieb<br />
für Kaufleute im E-Commerce. Da wir<br />
mehrere Online-Apotheken betreiben,<br />
erlernt jede unserer drei Auszubildenden<br />
an einem ‚eigenen Projekt‘ alle<br />
Geschäftsprozesse im E-Commerce.<br />
Dank dem Ehrgeiz, den unsere Azubis<br />
an den Tag legen, freuen wir uns bereits<br />
jetzt darauf, dass sie sich in wenigen<br />
Jahren gemeinsam mit uns den<br />
digitalen Herausforderungen stellen.“<br />
Madlen Schaller-Bock<br />
Leitung Marketing bei der Online-Apotheke<br />
myCARE aus der Lutherstadt Wittenberg<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 15
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Angehende Banker<br />
im Altenheim<br />
Top-Ausbildungsbetriebe bieten mehr: zum Beispiel den Blick über den Tellerrand.<br />
Die Sparkasse Mansfeld-Südharz schickt ihre Azubis in soziale Projekte.<br />
Von den 265 Mitarbeitern der Sparkasse<br />
Mansfeld-Südharz sind allein 16 Azubis und<br />
zwei duale Studenten. Um seinen Nachwuchs<br />
zu finden und ans Unternehmen zu binden,<br />
investiert das bereits drei Mal mit dem IHK-<br />
Gütesiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnete<br />
Kreditinstitut einiges an Ideen, Zeit<br />
und Geld.<br />
Blick über den Tellerrand<br />
„Wir organisieren zum Beispiel Unterstützungsunterricht<br />
bei der IHK und der Agentur<br />
für Arbeit oder haben in einem anderen Fall<br />
einer Auszubildenden, die mit stimmlichen<br />
Beschwerden kämpfte, die Betreuung durch<br />
eine Logopädin vermittelt“, schildert Personalleiterin<br />
Carola Frisch. Ganz besonders am<br />
Herzen liegt ihr der vielzitierte „Blick über den<br />
Tellerrand“. Um ihre soziale Kompetenz zu<br />
stärken, durchlaufen alle Azubis auch eine<br />
zweiwöchige Station in einer sozialen Einrichtung<br />
der Region wie Altenheim, Suchtklinik<br />
oder Tafel e. V. Auch das im 2. Lehrjahr<br />
fest verankerte Azubi-Projekt, neulich etwa<br />
eine Erhebung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement,<br />
diene dazu die „Soft Skills“<br />
weiterzuentwickeln.<br />
„Kennenlernwoche“<br />
vor Ausbildungsstart<br />
Eine Besonderheit der Sparkasse ist zudem,<br />
dass alle angehenden Bankkaufleute jeweils<br />
im August und damit noch vor ihrem eigentlichen<br />
Ausbildungsbeginn auf Firmenkosten<br />
zu einer „Kennenlern- und Einführungswoche“<br />
in ein Tagungshotel nach Potsdam<br />
eingeladen werden. „Das hat wirklich etwas<br />
gebracht“, meint Benjamin Jäschke, der sich<br />
inzwischen im 2. Lehrjahr befindet. Während<br />
der Ausbildungszeit selbst, die durch feste<br />
Lehrverantwortliche an den 16 Filialstandorten<br />
der Sparkasse Mansfeld-Südharz auch<br />
personell „greifbar“ untersetzt ist, werden<br />
durch regelmäßige Feedbackrunden mit den<br />
Azubis und deren Berufsschule frühzeitig etwaige<br />
Problemlagen identifiziert und ganz<br />
konkret angegangen.<br />
Potenzielle Azubis gewinnen<br />
Um die Ausbildung noch bekannter zu machen,<br />
stecke die Sparkasse auch viel Zeit und<br />
Geld in die Akquisition, wie Personalleiterin<br />
Carola Frisch betont. Sie zählt einige der<br />
Maßnahmen auf: das „Planspiel Börse“ etwa<br />
für die 9. und 10. Klassen, die landesweite<br />
Kampagne mehrerer sachsen-anhaltischer<br />
Sparkassen auf Radio Brocken und die Beteiligung<br />
an diversen Veranstaltungen und<br />
Messen zur Berufsorientierung – mit den eigenen<br />
Azubis als „Botschaftern“.<br />
„Weil immer mehr junge Menschen in Richtung<br />
Studium drängen, bringen wir ihnen<br />
ganz detailliert nahe, welche Karrierechancen<br />
sie in einem Ausbildungsberuf wie Bankkaufmann/-kauffrau<br />
haben“, fügt Frisch an.<br />
„<br />
„Wir verdeutlichen unseren<br />
potenziellen Azubis, dass wir einen<br />
nachhaltigen Ansatz verfolgen<br />
und sie dauerhaft zu unseren<br />
Mitarbeitern machen wollen –<br />
Übernahmegarantie und konkrete<br />
Weiterentwicklungsperspektive<br />
inklusive.“<br />
Carola Frisch<br />
Personalleiterin der Sparkasse Mansfeld-Südharz<br />
Sparkasse Mansfeld-Südharz<br />
Markt 2-4<br />
06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Tel. <strong>03</strong>475 6759-0<br />
www.sparkasse-msh.de<br />
16<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Benjamin Jäschke, Auszubildender zum Bankkaufmann<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> im 2. Lehrjahr, berät eine <strong>Wirtschaft</strong> Kundin. Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 17
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Von Wittenberg in 181 Länder<br />
Gründergeist macht sich bezahlt: 2004 war mycare.de eine der ersten Online-<br />
Apotheken Deutschlands. Inzwischen vertreibt das Unternehmen aus Wittenberg<br />
über 70.000 Produkte in 181 Länder und wurde mehrfach von der Stiftung<br />
Warentest und der Zeitschrift Computerbild ausgezeichnet.<br />
Was heute wie ein recht gewöhnlicher Schritt klingt, war<br />
2001 eine kleine Sensation. Christian und Matthias Buse<br />
wollten nach ihrem Studium mit der elterlichen Apotheke<br />
über die Lutherstadt Wittenberg hinaus tätig werden. Damals<br />
war das Internet bei Weitem nicht so verbreitet wie<br />
heute, noch nicht einmal die Hälfte der Bundesbürger war<br />
online. Doch den Brüdern erschien es als Vertriebsweg der<br />
Zukunft. Da man zu jener Zeit nur eine einzige Apotheke<br />
betreiben durfte, gründeten sie mit mycare.de zunächst<br />
einen Versandhandel für Heil- und Pflegemittel.<br />
Internet war Neuland<br />
Als Pharmazeut war das Internet für den damals 27-jährigen<br />
Christian Neuland. Der zwei Jahre jüngere Matthias<br />
studierte Betriebswirtschaft und kannte sich etwas<br />
besser aus. Das nötige Know-how mussten sich trotzdem<br />
beide erarbeiten. Die erste Website inklusive Shop<br />
ließen sie über eine Agentur erstellen. „An dem Tag, an<br />
dem wir online gegangen sind, hatten wir gleich eine<br />
Bestellung. Ich frage mich noch heute, wie uns jemand<br />
innerhalb der kurzen Zeit finden konnte. Spätestens da<br />
18<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Digitalisierung in der Kundenansprache<br />
war klar, dass das Internet ein eigener Kosmos ist“, erinnert<br />
sich Christian Buse.<br />
Medikamente ins Web gebracht<br />
Die Nachfrage nach den Produkten wuchs stetig – anfangs<br />
waren dies Hilfsmittel für Diabetiker, Vitamine, Kosmetik<br />
und Pflegebedarf. Als 2004 jedoch gesetzlich erlaubt<br />
wurde, auch Medikamente online zu verkaufen,<br />
nahm der Webshop Arzneimittel auf. Heute vertreibt er<br />
über 70.000 Produkte. 2010 entwickelten Mitarbeiter von<br />
mycare.de eine App, um Medikamente mobil bestellen zu<br />
können. Ein Jahr später folgte die Fanpage bei Facebook.<br />
Zwei Kollegen aus dem Marketingteam posten hier nach<br />
wie vor aktuelle Themen, Gewinnspiele und Produktvorstellungen.<br />
Auch auf Instagram ist mycare.de vertreten.<br />
Online-Marketing ist das A und O<br />
Um eine möglichst gute Platzierung im Google-Ranking zu<br />
erhalten, nutzt das Unternehmen verschiedene Online-<br />
Marketing-Instrumente. Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen<br />
stieg die Anzahl der Kunden in der myCARE Gruppe*<br />
auf über 3,3 Millionen – in 181 Ländern. Zurzeit<br />
arbeitet das Unternehmen an einem Relaunch der Website.<br />
Sie erhält interaktive Kundenkonten sowie ein responsives<br />
Design – das bedeutet, sie passt sich flexibel an das jeweils<br />
genutzte Endgerät an. Ziel: Die Online-Apotheke stets an<br />
den aktuellen Bedürfnissen der Kunden ausrichten.<br />
Eigene IT, Prozesse digitalisiert<br />
Nach und nach stellten die Brüder Mitarbeiter ein. Das<br />
erforderten nicht zuletzt die speziellen Anforderungen der<br />
Online-Apotheke. So sind von den heute rund 250 Mitarbeitern<br />
allein zehn in der IT-Abteilung beschäftigt. Sie<br />
synchronisieren zum Beispiel das ERP-System (ERP = Planung<br />
von Geschäftsressourcen, Enterprise Resource Planning)<br />
von Microsoft mit dem Shopsystem der Firma SAP.<br />
Zug um Zug hat das Unternehmen seine Prozesse automatisiert<br />
und digitalisiert – so zum Beispiel den Auftragseingang,<br />
die pharmazeutische Prüfung und Kommissionierung,<br />
die Prüfung der kommissionierten Ware und den Warenausgang.<br />
Die vollständige Digitalisierung des Bestellwesens<br />
hat zur Folge, dass ein Auftrag bereits nach 10 bis 15 Minuten<br />
in der Kommissionierung eingegangen ist. „Dies vereinfacht<br />
und beschleunigt den gesamten Ablauf enorm“, sagt<br />
Christian Buse.<br />
*zur myCARE Gruppe gehören mycare.de, mycare.at, apteka.de und clarasapotheke.de<br />
sowie eine Heim- und Klinikversorgung, ein Verblisterungsservice<br />
und drei Vorort-Apotheken.<br />
linke Seite: Blick in die<br />
automatisierte<br />
Kommissionierung.<br />
Aufgrund der vielen<br />
Maßnahmen zur<br />
Kundenansprache hat sich<br />
der ursprüngliche<br />
Onlineshop für Heil- und<br />
Pflegemittel in den<br />
vergangenen 19 Jahren zu<br />
einer der erfolgreichsten<br />
Online-Apotheken<br />
Deutschlands mit über 3,3<br />
Millionen Kunden in 181<br />
Ländern entwickelt.<br />
oben: Mitarbeiterin der<br />
pharmazeutischen<br />
Kundenbetreuung in der<br />
myCARE Gruppe<br />
Robert-Koch-Apotheke<br />
myCARE e.K.<br />
Friedrichstraße 125 b<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
www.mycare.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 19
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Vom Rohschnitt zur<br />
Verpackung in fünf Minuten<br />
Die Göpfert Möbelteile GmbH aus Weißenfels fertigt täglich<br />
rund 15.000 verschiedene Bauteile für die Küchenindustrie. Mit Hilfe von<br />
Digitalisierungsprozessen konnte das Unternehmen diesen Just-in-Time-<br />
Herstellungsprozess optimieren.<br />
„<br />
Der europaweit tätige Zulieferbetrieb der Möbelindustrie<br />
arbeitet nach einem ausgeklügelten Fertigungsleitsystem.<br />
Danach erhält jedes Bauteil eine eindeutige ID, welche den<br />
Weg durch die Produktion beschreibt. „So ist es uns möglich,<br />
im Idealfall eine Schrankfront vom Rohschnitt über<br />
die Bekantung bis zur Verpackung in nur vier bis fünf Minuten<br />
durch die Produktion laufen zu lassen“, erzählt<br />
Werkleiter Christian Christel. Den dahinterliegenden Digitalisierungsprozess<br />
hat das Unternehmen über die Jahre<br />
stufenweise ausgebaut. „Das muss Schritt für Schritt erfolgen.<br />
Wir müssen die Mitarbeiter einarbeiten und während<br />
der Implementierungsphase die Prozesse genau<br />
überwachen – und teilweise korrigieren“, erklärt Christel.<br />
Mitarbeiter überwachen nur noch<br />
Wo früher der Mitarbeiter die Bohr- und Fräßprogramme<br />
einprogrammiert habe, ermittle dies heute die Maschine.<br />
Der Mitarbeiter überwache das Ganze nur noch. „Das hat<br />
den Vorteil, dass wir effektiver und genauer arbeiten können.<br />
Auch die Ausfallteile während des Produktionsprozesses<br />
sind wesentlich zurückgegangen. Diese Digitalisierung<br />
ist sowohl für den Mensch, als auch für die<br />
Maschine eine Erleichterung. Sie bilden dabei eine Einheit.<br />
Im Grunde ist der ganze Prozess eine Einheit“, erläutert<br />
der Werkleiter.<br />
Dennoch oder vielmehr gerade aus diesem Grund hat<br />
Dank Digitalisierung und Investitionen in Maschinen und<br />
Gebäude das Unternehmen seit seiner Gründung eine<br />
jährliche zweistellige Wachstumsrate.<br />
Neue Software im Frühjahr<br />
Im kommenden Frühjahr wird auch die Verwaltung digitalisiert.<br />
„Wir befinden uns gerade in einem Softwareprojekt,<br />
um uns noch weiter zu vernetzen, so dass jeder Mitarbeiter<br />
jederzeit Zugriff auf alle nötigen Informationen<br />
hat. Ziel ist es auch, die Papierflut im Unternehmen zu<br />
minimieren“, erklärt Christel. Im nächsten Schritt wolle<br />
man die Lieferanten in dieses System einbinden und die<br />
Digitalisierung im Kunden- und Lieferantenumfeld kontinuierlich<br />
ausbauen. Und im Sommer folgt die nächste<br />
Anschaffung: eine weitere vollautomatisierte Anlage.<br />
Blick in die Produktionshalle von Göpfert Möbelteile.<br />
Ein Mitarbeiter befüllt die Kantenmagazine der vollautomatischen<br />
Bekantungsanlage.<br />
Wir investieren<br />
jedes Jahr in<br />
Maschinen und<br />
Gebäude. Dabei<br />
legen wir<br />
besonderen Wert<br />
darauf,<br />
Maschinen nicht<br />
nur anzuschaffen,<br />
sondern sie in die<br />
bestehenden<br />
Prozesse<br />
einzubinden und<br />
zu optimieren.“<br />
Christian Christel<br />
Werkleiter<br />
Weitere Aufgaben<br />
Durch den verringerten Arbeitsaufwand gewinne man<br />
einen gewissen Freiraum, der sich für neue Produktprozesse<br />
und -entwicklungen nutzen lasse. Dennoch hat das<br />
Unternehmen in den vergangenen Jahren immer auch in<br />
Personal investiert. Aktuell gibt es einen stabilen Stand<br />
von 100 Mitarbeitern.<br />
Göpfert Möbelteile GmbH<br />
Tagewerbener Straße 106<br />
06667 Weißenfels<br />
Tel. <strong>03</strong>443 33 74 30<br />
www. goepfert-moebelteile.de<br />
20<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Breitbandausbau –<br />
Voraussetzung für Digitalisierung<br />
Der zielgerichtete Ausbau digitaler Infrastrukturen<br />
ist entscheidend für Innovation,<br />
Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und<br />
nachhaltiges <strong>Wirtschaft</strong>swachstum in der<br />
Region und damit ein strategischer Standortfaktor.<br />
Bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 will die Landesregierung<br />
– nach Erreichen des Zwischenziels<br />
einer 50 Mbit/s-Versorgung im Land – flächendeckend<br />
Glasfasernetze verlegen.<br />
Diese sollen den Datenaustausch in Gigabit-Geschwindigkeit<br />
gewährleisten. Doch<br />
wie ist die aktuelle Lage? Ein Überblick<br />
So sieht der aktuelle<br />
Ausbaustand im<br />
südlichen Sachsen-<br />
Anhalt aus<br />
(Stand 8/2019).<br />
Unter folgendem<br />
Link lassen sich die<br />
verschiedenen<br />
Regionen Deutschlands<br />
betrachten:<br />
www.bmvi.de/DE/<br />
Themen/Digitales/<br />
Breitbandausbau/<br />
Breitbandatlas-<br />
Karte/start.html<br />
Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
Anzeige<br />
185 x 60.indd 1 21.02.20 13:47<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 21
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
„Die rote Laterne<br />
im Sommer abgeben!“<br />
Jegliche Digitalisierung bei Unternehmen läuft ins Leere, wenn die Infrastruktur<br />
nicht passt. Hier hat unser Land weiter Aufholbedarf. Fragen an Thomas Wünsch,<br />
Staatssekretär des Ministeriums für <strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft und Digitalisierung<br />
des Landes Sachsen-Anhalt.<br />
„<br />
Wie ist der aktuelle Stand beim Breitbandausbau?<br />
Thomas Wünsch: Sachsen-Anhalt kommt beim Breitbandausbau<br />
inzwischen gut voran. Nach der letzten Erhebung<br />
Mitte 2019 verfügen landesweit 74 Prozent der<br />
Haushalte über schnelles Internet mit einer Downloadgeschwindigkeit<br />
von 50 Megabit pro Sekunde. In den kreisfreien<br />
Städten liegt die Versorgungsquote höher, in ländlichen<br />
Gebieten aufgrund des erhöhten Förderbedarfs<br />
etwas niedriger.<br />
Wie sieht es in den kreisfreien Städten und Landkreisen<br />
im Süden des Landes konkret aus?<br />
Wünsch: In Dessau-Roßlau ist der geförderte Ausbau<br />
bereits abgeschlossen, in Halle (Saale) sollen in Kürze die<br />
noch unterversorgten Gebiete versorgt werden. Ich bin<br />
jedenfalls optimistisch, dass wir unser Ziel, Haushalte<br />
mit 50 Megabit pro Sekunde und Gewerbegebiete mit<br />
Glasfaser großflächig zu versorgen in einem übersichtlichen<br />
Zeitraum auch erreichen. Vor allem in den südlichen<br />
Landesteilen wurden die Netzausbauverträge für<br />
den geförderten Ausbau unterzeichnet und die Bauaktivitäten<br />
sind in vollem Gange.<br />
Sachsen-Anhalt kommt inzwischen<br />
gut voran. Die Bauaktivitäten sind in<br />
vollem Gange.“<br />
Ursprünglich sollten bis Ende 2018 flächendeckend Anschlüsse<br />
mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geschaffen<br />
sein. Warum wurde dieses Ziel verfehlt?<br />
Wünsch: Ein kurzer Rückblick: 2016 hat das <strong>Wirtschaft</strong>sministerium<br />
die Verantwortung für den Breitbandausbau<br />
hierzulande übernommen, seinerzeit lagen wir im Bundesländervergleich<br />
bei den Versorgungsquoten weit abgeschlagen<br />
auf dem letzten Platz. Nur 48,4 Prozent der<br />
Haushalte konnten damals auf schnelles Internet zugreifen,<br />
andere Ostbundesländer lagen im Schnitt neun Prozentpunkte<br />
vor uns. Den Rückstand binnen zwei Jahren<br />
aufzuholen, war schlicht zu ambitioniert. Bei der Bewilligung<br />
von Förderbescheiden gab es beim Bund starke<br />
Verzögerungen und es fehlten Planungs- und Tiefbaukapazitäten<br />
bei den Netzbetreibern.<br />
Welche neue Zielmarke haben Sie sich für den Ausbau<br />
gesetzt?<br />
Wünsch: Trotz dieser widrigen Umstände ist es uns gelungen,<br />
den Breitbandausbau zu beschleunigen und den<br />
Abstand zu den anderen Ostbundesländern auf 1,2 Prozentpunkte<br />
zu Mecklenburg-Vorpommern zu verringern.<br />
Wenn alles gut läuft, geben wir in diesem Sommer die rote<br />
Laterne im Ranking ab.<br />
Stichwort Gigabitstrategie: Was sind die Pläne des Landes<br />
für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur?<br />
Wünsch: In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel formuliert,<br />
bis 2025 den Glasfaserausbau mit 1.000 Megabit<br />
pro Sekunde flächendeckend voranzutreiben – allerdings<br />
unter der Voraussetzung, dass es eine auskömmliche Finanzierung<br />
von Land, Bund und EU geben wird. Um das<br />
Ziel zu erreichen, müssen zudem Förderverfahren beschleunigt<br />
werden und es müssen ausreichende Bau- und<br />
Planungskapazitäten vorhanden sein.<br />
Und wie ist der aktuelle Stand?<br />
Wünsch: Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten<br />
bereits heute Glasfaseranschlüsse, landesweit liegt die<br />
Trotz widriger<br />
Umstände<br />
ist es uns<br />
gelungen,<br />
den Breitbandausbau<br />
zu<br />
beschleunigen.“<br />
22<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
„<br />
In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel<br />
formuliert, bis 2025 den Glasfaserausbau<br />
mit 1.000 Megabit pro Sekunde<br />
flächendeckend voranzutreiben –<br />
allerdings unter der Voraussetzung,<br />
dass es eine auskömmliche Finanzierung<br />
von Land, Bund und EU geben wird.“<br />
Gigabit-Versorgungsquote von Haushalten bei sieben<br />
Prozent. Hier gibt es also noch viel zu tun. Gleichwohl<br />
geht es auch hier voran: Vodafone hat bereits angekündigt,<br />
rund 250.000 Haushalten bis Ende 2021 einen Glasfaseranschluss<br />
anzubieten und ich bin mir sicher, dass<br />
auch die anderen Unternehmen nachziehen werden, um<br />
die insgesamt rund 1,1 Millionen Haushalte in Sachsen-<br />
Anhalt zu versorgen.<br />
wir jüngst aufgrund der großen Nachfrage zum zweiten<br />
Mal innerhalb weniger Monate aufgestockt – von ursprünglich<br />
7 auf jetzt 37 Millionen Euro. Darüber hinaus<br />
gibt es bei uns im Land zahlreiche Partnernetzwerke und<br />
Kompetenzzentren, die Beratung anbieten. Qualifizierungsangebote<br />
wie Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG<br />
DIREKT haben wir ebenfalls in den vergangenen Jahren<br />
auf den Weg gebracht.<br />
Thomas Wünsch,<br />
Staatssekretär des<br />
Ministeriums für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft<br />
und Digitalisierung<br />
des Landes Sachsen-Anhalt,<br />
sieht noch Aufholbedarf<br />
beim Breitbandausbau.<br />
Bei der Gigabit-Versorgung<br />
gibt es noch viel zu tun.“<br />
Die Fragen stellte Andreas Scholtyssek.<br />
Welche Unterstützung bietet das Land den Unternehmen<br />
bei der Digitalisierung?<br />
Wir fördern Unternehmen mit einem breiten Angebot an<br />
Programmen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen,<br />
Entwicklung und Anwendung von IT-gestützten Technologien<br />
sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern. Das<br />
Programm „Sachsen-Anhalt DIGITAL INNOVATION“ haben<br />
Weitere Informationen unter:<br />
https://digital.sachsen-anhalt.de/foerderkompass/foerderung/<br />
www.ib-sachsen-anhalt.de/unternehmen/digitalisieren/sachsen-anhalt-digital-innovation<br />
Ministerium für <strong>Wirtschaft</strong>, Wissenschaft und Digitalisierung<br />
des Landes Sachsen-Anhalt<br />
Hasselbachstraße 4<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel. <strong>03</strong>91 567 4220<br />
www.bmvi.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 23
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
„Der Zugang zum Breitband ist unverzichtbar!“<br />
Fünf Stimmen aus der Region<br />
Da sich unser Büro im ländlichen<br />
Raum befindet, war der Breitbandausbau<br />
für uns sehr wichtig – auch weil wir<br />
bundesweit Kunden betreuen. Nur mit<br />
einer ausreichenden Breitbandversorgung<br />
können wir zum Beispiel<br />
entsprechende Finanzierungsunterlagen<br />
versenden. Zudem laufen bei uns sämtliche<br />
Programme online. Ohne schnelle Internetverbindung<br />
müssten wir unseren Standort verlegen. Beim Ausbau<br />
hatten wir Glück. Unser Büro liegt direkt an der Hauptstraße, die vor<br />
einigen Jahren erneuert wurde. Die Telekom nutzte dies, um die<br />
Voraussetzungen für schnelles Internet zu schaffen. So waren wir<br />
mit die ersten, die davon profitiert haben. Die bis zu 100 Mbit/s<br />
reichen für unsere geschäftlichen Bedürfnisse derzeit aus. Allerdings<br />
verfügen noch heute meines Wissens nicht alle Haushalte hier über<br />
schnelle Verbindungen.“<br />
Lars Duwe<br />
Finanzberater, Fachwirt für Versicherungen und Finanzen bei der Finanzkanzlei Duwe<br />
aus Bernburg<br />
Landkreis Mansfeld-Südharz<br />
Salzlandkreis<br />
Landkreis Anhalt-<br />
Halle<br />
Saalekreis<br />
Burgenlandkreis<br />
Niemand zweifelt daran: Eine<br />
gut ausgebaute Breitbandversorgung ist<br />
ein sehr wichtiger Standortfaktor - für<br />
Bürger und <strong>Wirtschaft</strong> gleichermaßen.<br />
Deshalb treiben wir den Ausbau<br />
hier im Landkreis massiv voran. Klar,<br />
es könnte alles schneller gehen, aber<br />
die Umsetzung eines derart umfangreichen<br />
Projektes verlangt Zeit. Dabei<br />
lassen sich Rückschläge leider nicht immer vermeiden. Aber – und<br />
das ist entscheidend – die Weichen für eine flächendeckende<br />
Versorgung sind erfolgreich gestellt. Der Ausbau schreitet voran:<br />
Weiße Flecken der Unterversorgung schrumpfen. Ein Großteil der<br />
Gemeinden wird im Frühjahr an das neue Netz angeschlossen sein.<br />
Ab Ende <strong>2020</strong> sind flächendeckende 50 Mbit/s bzw. für Unternehmen<br />
100 Mbit/s avisiert. Aktuell gibt es keine Hinderungsgründe, dass wir<br />
unser Ziel, neun von zehn Haushalten mit mindestens 50 Mbit/s<br />
zu versorgen, nicht erreichen sollten.“<br />
Sven Vogler<br />
Landkreis Mansfeld-Südharz, Leiter Fachbereich 1 - Bildung/Soziales/Bauen/<br />
Regionalplanung/Jugend<br />
24<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Dessau-<br />
Roßlau<br />
Bitterfeld<br />
Landkreis Wittenberg<br />
Nach jahrelanger Nutzung<br />
einer Zwischenlösung profitieren wir<br />
endlich vom Breitbandausbau und<br />
dem schnellen Netz mit 1Gbit/s,<br />
dessen Anschluss wir maßgeblich<br />
durch Beharrlichkeit gefördert<br />
haben. Wir nutzen diesen essenziellen<br />
Erfolgsfaktor für hoch performante<br />
Sicherungsleistungen, effektivere Work<br />
flows, Uploads großer Datenmengen und die schnelle<br />
Reaktionsfähigkeit auf unseren Hosting Plattformen. Der<br />
Zugang zum Breitband ist unverzichtbar für unser<br />
Unternehmen und sichert der Region als bedeutendem<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandort die Konkurrenzfähigkeit.“<br />
Matthias Dögel<br />
Geschäftsführer der Dögel GmbH aus Kabelsketal<br />
Erst mit dem von Stadtwerken<br />
und Wohnungswirtschaft bereits 2014<br />
errichteten Glasfasernetz war es für<br />
Dessau-Roßlau möglich, am Breitbandzeitalter<br />
teilzuhaben. Diese Erfahrungen<br />
sind in den weiteren Ausbau<br />
eingeflossen und haben maßgebend<br />
zum erfolgreichen Abschluss des<br />
aktuellen Projekts beigetragen: In den bisher unterversorgten Teilen des<br />
Stadtgebietes Dessau-Roßlau ist der flächendeckende Breitbandausbau<br />
seit Sommer 2019 technisch abgeschlossen. Im Auftrag der Stadt<br />
Dessau-Roßlau hat die DATEL Dessau in nur rund 14 Monaten elf<br />
Stadtteile und 19 Gewerbestandorte für die Anbindung an das schnelle<br />
Internet erschlossen – mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 50<br />
Mbit/s im privaten Bereich und bis zu 100 Mbit/s für den gewerblichen<br />
Bedarf. Dieser Ausbau ist für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität<br />
unserer Region ein entscheidender Vorteil. Äußerst kritisch<br />
beurteilen wir deshalb, wie Wettbewerber mit veralteter Vectoring-<br />
Technik die Glasfasergebiete überbaut haben. Dies hemmt die<br />
Investition in zukunftsfähige Übertragungstechnik und schadet dem<br />
regionalen Leistungspotenzial.“<br />
Thomas Zänger<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau und Mitglied der IHK-Vollversammlung<br />
Einwohner, Unternehmen und<br />
Bildungseinrichtungen sind auf gute<br />
Breitbandanschlüsse angewiesen. Im<br />
ländlichen Raum gibt es einige weiße<br />
Flecken, die Telekommunikationsunternehmen<br />
nicht eigenwirtschaftlich<br />
ausbauen wollten. Deshalb haben wir<br />
uns entschlossen, den Breitbandausbau<br />
mit einer Bundes- und Landesförderung<br />
anzugehen. Trotz damit verbundener bürokratischer Hürden zeigen<br />
sich erste Fortschritte: In fast allen Einheits- und Verbandsgemeinden<br />
finden umfassende Arbeiten statt. Am weitesten sind wir in Teuchern,<br />
im Droyßiger-Zeitzer Forst, Wethautal, in der Elsteraue, in Zeitz sowie<br />
An der Finne und im Unstruttal. In einigen Gemeinden haben die<br />
ausbauenden Unternehmen Verzögerungen gemeldet. Unser Ziel ist es<br />
weiterhin, bis Ende <strong>2020</strong> ein Breitbandnetz mit mindestens 50 Mbit/s<br />
auszubauen. Erfreulich ist, dass das Land Sachsen-Anhalt mit dem<br />
Programm ‚Schulen ans Netz‘ auch unsere Bildungseinrichtungen auf<br />
einen angemessenen technischen Stand bringt.“<br />
Götz Ulrich<br />
Landrat des Burgenlandkreises<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 25
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Digitale Lösungen live erleben<br />
Die Digitalisierung bringt viele neue Möglichkeiten mit sich – und das<br />
fortlaufend und in rasantem Tempo. Nicht immer ist es leicht, zu überblicken,<br />
welche Innovationen für das eigene Unternehmen geeignet sind.<br />
Experten stehen zur Unterstützung bereit.<br />
Hier leistet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />
Handel wertvolle Hilfe. Seit Juli 2019<br />
unterstützt es kleine und mittlere Händler bei<br />
allen Fragen rund um das Thema Digitalisierung.<br />
Das Angebot umfasst neben Workshops,<br />
Vorträgen und Unternehmenssprechstunden<br />
auch Infomaterial, das Hilfe zur<br />
Selbsthilfe bietet. Podcasts, Videos und Blogbeiträge<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
DigitalMobil auf Tour<br />
Es steht aber nicht allein Theorie auf dem<br />
Plan. Das Kompetenzzentrum hat auch Technologie<br />
zum Live-Erleben im Gepäck – in Form<br />
des DigitalMobils (DiMo). Dieses beherbergt<br />
derzeit acht digitale Lösungen von verschiedenen<br />
Partnern, die vor Ort erlebbar werden.<br />
Die Praxisbeispiele zeigen unter anderem, wie<br />
sich ein positives Einkaufserlebnis für die<br />
Kunden schaffen lässt. Um sicherzustellen,<br />
dass das DiMo aktuelle und zielgruppenrelevante<br />
Technologien präsentiert, werden diese<br />
zukünftig erweitert und angepasst.<br />
Kostenfreie Angebote deutschlandweit<br />
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />
gehört zur Initiative Mittelstand-Digital. Damit unterstützt<br />
das Bundesministerium für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />
Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen sowie dem Handwerk. Vier Partner<br />
mit jahrelanger Erfahrung im Bereich Groß-, Einzelund<br />
Online-Handel stehen hinter dem Projekt: der<br />
HDE, ibi research an der Universität Regensburg,<br />
das IFH Köln und das EHI Retail Institut. Sämtliche<br />
Angebote stehen kostenfrei zur Verfügung.<br />
Kontaktmöglichkeiten und Informationen<br />
Website:<br />
www.kompetenzzentrumhandel.de<br />
www.ibi.de<br />
Social Media:<br />
Facebook: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />
www.facebook.com/handelkompetent/<br />
Twitter: handelkompetent<br />
https://twitter.com/handelkompetent<br />
XING-Gruppe: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />
www.xing.com/communities/groups/mittelstand-4-punkt-0-<br />
kompetenzzentrum-handel-76aa-1089427/posts<br />
YouTube: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel<br />
www.youtube.com/channel/UCT9VvMyHmIW_1VOqr52nl2w<br />
Newsletter:<br />
www.kompetenzzentrumhandel.de/newsletter/<br />
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />
Handel gibt als<br />
bundesweite Anlaufstelle für<br />
kleine und mittlere<br />
Unternehmen Antworten auf<br />
Fragestellungen rund um den<br />
Handel der Zukunft.<br />
Mittelstand<br />
4.0-Kompetenzzentrum<br />
Handel<br />
Hauptgeschäftsstelle:<br />
Galgenbergstraße 25<br />
93053 Regensburg<br />
26<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
E-Commerce-Umsätze steigen<br />
Onlineshopping boomt. Und das nicht allein deshalb,<br />
weil es von vielen Menschen als praktisch<br />
empfunden wird: Es geht schnell, die Verfügbarkeit<br />
des gewünschten Artikels kann von der heimischen<br />
Couch aus geprüft und Preise problemlos<br />
verglichen werden. Der Gang ins Ladengeschäft<br />
vor Ort, um sich zu informieren, ist damit hinfällig.<br />
Kein Wunder also, dass die E-Commerce-Umsätze<br />
in Deutschland seit vielen Jahren zunehmen.<br />
Den stationären Einzelhandel setzt das zu Recht<br />
unter Druck. Neue technische Anforderungen,<br />
Wettbewerb aus dem Ausland oder veränderte<br />
und hinzukommende regulatorische Vorgaben<br />
lassen auch den Onlinehandel nicht langweilig<br />
werden.<br />
Digitale Sichtbarkeit ist Pflicht<br />
Laut Online-Monitor des Handelsverbands<br />
Deutschland (HDE) haben im Jahr 2018 bereits 65,7<br />
Prozent der Deutschen online eingekauft. Auch<br />
wenn der Onlinehandel nur einen geringen – aber<br />
stetig wachsenden – Anteil am Einzelhandelsumsatz<br />
ausmacht (2018: 10,1 Prozent laut HDE Online-Monitor),<br />
so hat der Kunde viele Teile seines<br />
Einkaufsprozesses mittlerweile ins Netz verlagert.<br />
Ob Infos, Ladensuche, Öffnungszeiten oder Bewertungen:<br />
Digitale Sichtbarkeit für den einzelnen<br />
Händler ist inzwischen Pflicht! Dafür muss er auch<br />
Investitionen tätigen: in Fachkräfte, Systeme oder<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Denkweise verändern!<br />
Doch trotz des Handlungsdrucks auf die Branche<br />
verlaufen Umsetzungsprozesse überwiegend zu<br />
langsam. Der Großteil der Einzelhändler verkauft<br />
nach wie vor von einer festen Vertriebsstätte aus,<br />
viele von ihnen sogar ausschließlich. Einige nutzen<br />
einen Onlineshop beziehungsweise eine Mehrkanalstrategie.<br />
Damit allein ist es aber nicht getan.<br />
„Der Handel muss seine Denkweise verändern und<br />
sich komplett neu erfinden“, fordert Dr. Georg Wittmann,<br />
Geschäftsführer des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums<br />
Handel. „Die Produkte, die ich in meinem<br />
Geschäft verkaufe, einfach online zu stellen,<br />
reicht nicht. Man muss seine Vorteile gegenüber der<br />
Konkurrenz herausstellen – auf allen Kanälen.<br />
Umfrage: Einzelhandel digital<br />
Wie nutzen Einzelhändler ihre Offline- und Online-Vertriebswege –<br />
und wie setzen sie neue Technologien ein? Um dies herauszufinden,<br />
hat die IHK gemeinsam mit ibi Research eine Händlerbefragung gestartet.<br />
Aktuelle Branchenthemen<br />
Welche Gründe sprechen für oder gegen einen Onlineshop?<br />
Wie digital sind innerbetriebliche Abläufe aktuell?<br />
Und wie schätzen Händler ihre Arbeit in der Zukunft ein?<br />
Zu diesen und anderen aktuellen Branchenthemen werden<br />
im Rahmen des Forschungsprojektes Handelsunternehmen<br />
verschiedener Vertriebstypen befragt – unter<br />
anderem Online-Händler, stationäre Händler und Multichannel-Händler.<br />
Die Ergebnisse der Studie sollen helfen<br />
herauszufinden, welchen Bedarf der Handel vor Ort in<br />
Bezug auf die Digitalisierung hat.<br />
Stationär und online<br />
In der Studie werden gezielt nicht allein Händler befragt,<br />
die ihre Produkte online vertreiben. Es geht auch darum,<br />
innerbetriebliche Abläufe und Aktivitäten im Bereich Kundenkommunikation<br />
und Marketing hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades<br />
zu analysieren. Zusätzlich wird die Entwicklung<br />
seit der Vorgängerstudie im Jahr 2017 betrachtet.<br />
Dort gab beispielsweise nur ein Fünftel der rund 2.000 befragten<br />
Händler an, bereits digitale Systeme im Back-Office<br />
einzusetzen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer verkaufte<br />
damals rein stationär, wobei mehr als ein Drittel davon bereits<br />
Online-Aktivitäten für die kommenden Jahre plante.<br />
Gefährdung durch globale Markplätze<br />
Schon 2017 sahen vier von zehn Händlern ihr Geschäftsmodell<br />
durch die Marktmacht globaler Marktplätze wie<br />
Amazon und eBay gefährdet. Auch in der Handelsstudie<br />
<strong>2020</strong> wird der Einfluss von Marktplätzen auf den lokalen<br />
Einzelhandel thematisiert.<br />
Laut Online-Monitor des<br />
Handelsverbands<br />
Deutschland haben im Jahr<br />
2018 bereits 65,7 Prozent<br />
der Deutschen online<br />
eingekauft.<br />
Interessierte Händler<br />
können bis zum<br />
31. März <strong>2020</strong> unter<br />
folgendem Link an der<br />
Befragung teilnehmen:<br />
www.ibi.de/<br />
handelsstudie<strong>2020</strong><br />
Die Beantwortung<br />
der Fragen dauert etwa<br />
15 Minuten. Die Studienergebnisse<br />
werden im<br />
Mai <strong>2020</strong> veröffentlicht.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Daniel Loeschke<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />
dloeschke@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 27
28<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Praxistipps für Einzelhändler<br />
Die Digitalisierung stellt besonders den Einzelhandel vor große Herausforderungen.<br />
Was ist zu tun, um am digitalen Wandel Teil zu haben? Die IHK bietet<br />
praktische Tipps und Hinweise.<br />
In vier Schritten das Geschäft digitalisieren<br />
Markt analysieren, Strategie entwickeln, Maßnahmen<br />
umsetzen, Erfolg kontrollieren: Wie Einzelhändler in vier<br />
Schritten ihr Geschäft digitalisieren können.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 3853454 ins Suchfeld eingeben<br />
Onlineratgeber: Digitalisierung richtig anpacken<br />
Wo stehen Unternehmen auf der Digitalisierungsleiter?<br />
Eine Einschätzung zum Status quo und konkrete Praxistipps,<br />
wie kleine und mittlere Handelsunternehmen einen<br />
erfolgreichen Digitalisierungsprozess durchlaufen, liefern<br />
ein kostenfreier Onlineratgeber und der dazugehörige<br />
Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur Handel.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 3821734<br />
Kontaktlos zahlen mit dem Mobiltelefon<br />
Digitale Technologien am Point of Sale einsetzen<br />
Von virtuellen Regalen über digitale Plakate bis hin zu<br />
Tablets als mobile Beratungsassistenten – die Digitalisierung<br />
der Handelswelt bringt neue Chancen mit sich, wie<br />
Einkaufserlebnis, Beratung und Prozesse in stationären<br />
Geschäften verbessert werden können. Ein Leitfaden der<br />
Mittelstand 4.0-Agentur Handel bietet nützliches Praxiswissen.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 3545822<br />
Tipps zum Einstieg in den Onlinehandel<br />
Von der Strategieentwicklung über die Wahl der Vertriebskanäle<br />
bis zur Kundenbindung: Die IHK gibt Tipps,<br />
wie kleine und mittlere Unternehmen in den Onlinehandel<br />
einsteigen können.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 3523512<br />
E-Commerce-Leitfaden: www.halle.ihk.de, Nr. 2480092<br />
Mehr Tipps finden<br />
interessierte Unternehmer<br />
unter<br />
www.halle.ihk.de/branchen.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Daniel Loeschke<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-267<br />
dloeschke@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 29
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?<br />
Bei Suchmaschinen nun<br />
ganz vorn!<br />
Wie es gelingen kann, den stationären Einzelhandel<br />
in den Innenstädten zu stärken, zeigt das zunehmend erfolgreiche Projekt<br />
„OnlineCity“ in der Lutherstadt Eisleben.<br />
Auch in Eisleben und Umgebung steht der lokale Einzelhandel<br />
vor großen Herausforderungen, Stichwort Onlineshopping.<br />
Um erfolgreich am digitalen Handel zu partizipieren,<br />
wurden gut 50 Einzelhändler und Dienstleister aus<br />
der Region aktiv. „Wir wollten und mussten dafür sorgen,<br />
dass wir auch online sichtbar werden“, schildert<br />
„OnlineCity“-Manager Rainer Gerlach, selbst Inhaber eines<br />
Fachgeschäfts für Kommunikations- und Sicherheitstechnik.<br />
„Es passierte einfach zu oft, dass hiesige Kunden<br />
bestimmte Produkte bei großen Portalen wie Amazon und<br />
Co. orderten, ohne überhaupt zu wissen, dass sie diese<br />
auch gleich um die Ecke hätten kaufen können – zu ähnlichen<br />
Preisen und vor allem inklusive Beratung und der<br />
Möglichkeit zum Ausprobieren.“<br />
Anbieter an Bord geholt<br />
Um eben diese Online-Sichtbarkeit zu schaffen, haben die<br />
Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH und die Lutherstadt<br />
Eisleben 2018 die Firma „Atalanda“ an Bord geholt,<br />
einen Anbieter von regionalen Online-Marktplätzen.<br />
Gemeinsam organisierten sie Workshops für die Händler,<br />
um die Plattform vorzustellen. „Die Zusammenarbeit läuft<br />
absolut auf Augenhöhe, mit sehr innovativen Ansätzen<br />
und fairen Gebühren von nur 20 respektive – inklusive Onlineshop<br />
– 30 Euro Monatsbeitrag für jeden Beteiligten“,<br />
betont „OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz, gleichzeitig<br />
Leiterin der städtischen <strong>Wirtschaft</strong>sförderung. „Auf Atalanda<br />
können die Unternehmen ihre Angebotspalette präsentieren<br />
und bei Bedarf ein Online-Bestelltool integrieren.“<br />
Auffindbarkeit optimiert<br />
Zentral sei dabei der Punkt der integrierten Suchmaschinenoptimierung<br />
(SEO). „Die Leute googeln ja nach Produkten;<br />
und dank dieser sehr wirksamen SEO werden wir regionalen<br />
Anbieter jetzt ganz weit vorn in den Trefferlisten<br />
angezeigt“, nennt Rainer Gerlach den wichtigsten Vorteil.<br />
„Einmal auf der Atalanda-Plattform gelandet, können die<br />
Leute sehen, welche anderen Produkte und Dienstleistungen<br />
sie direkt hier vor Ort erwerben können. Wir haben<br />
unseren ,Aktionsradius’ unter anderem bis zum Fischerhof<br />
An Eislebens<br />
Hauptverkehrsachse macht<br />
ein großes Werbeplakat auf<br />
das jüngste Projekt, den<br />
City-Gutschein,<br />
aufmerksam.<br />
„OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz<br />
präsentiert das jüngste Projekt des<br />
Netzwerks, den City-Gutschein Eisleben.<br />
Einmal erworben, kann dieser frei wählbar<br />
bei aktuell 22 ansässigen Händlern,<br />
Gastronomen oder Dienstleistern der Region<br />
eingelöst werden - online sowie vor Ort.<br />
rechts:<br />
Rainer Gerlach,<br />
„OnlineCity“-Manager und<br />
Inhaber eines<br />
Fachgeschäfts für<br />
Kommunikations- und<br />
Sicherheitstechnik<br />
30<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
am Kernersee oder Tierfutterhandel und Ballonshop in Helbra<br />
ausgeweitet, um einen möglichst umfassenden Branchenmix<br />
anzubieten“, ergänzt Gerlach. Nächste Ziele: Die<br />
„OnlineCity Eisleben“ noch besser mit Innenstadt-Veranstaltungen<br />
wie Frühlings- und Herbst-Shoppen verzahnen<br />
und eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.<br />
An Eislebens Hauptverkehrsachse wurde bereits ein großes<br />
Werbeschild errichtet.<br />
„<br />
Wir sind seit Juni 2018 mit einem Laden<br />
in Eisleben präsent, um einerseits zu den<br />
von uns angebotenen Leistungen im<br />
Pflegebereich zu beraten, und um<br />
andererseits regionale Spezialitäten<br />
zu verkaufen. Die ,OnlineCity’<br />
bringt uns die Kunden ins Geschäft,<br />
die wir in vergangenen Jahren noch<br />
an Amazon und Co. verloren haben.“<br />
Mitmachen bei „OnlineCity Eisleben“<br />
Die „OnlineCity Eisleben“ startete im Herbst 2018 mit<br />
damals 32 beteiligten Händlern. Inzwischen ist das<br />
Netzwerk auf 53 teilnehmende Läden angewachsen.<br />
Weitere Händler können sich dort beteiligen.<br />
„OnlineCity Eisleben“<br />
c/o Stabsstelle <strong>Wirtschaft</strong><br />
Leiterin Kathrin Gantz<br />
Münzstraße 10<br />
06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Tel. <strong>03</strong>475 655500<br />
www.onlinecity-eisleben.de<br />
René Jahn<br />
Mitarbeiter im „Wendepunkt“ Eisleben der Unternehmensgruppe Wend<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 31
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
Vollversammlung<br />
Ein Mann – viele Hochzeiten<br />
Philipp Druschke ist Inhaber des gleichnamigen Hochzeitshauses<br />
in Dessau-Roßlau. Der Jungunternehmer führt die seit 1906 bestehende<br />
Familientradition in fünfter Generation fort – und engagiert sich ehrenamtlich<br />
in der Vollversammlung und im Handelsausschuss der IHK.<br />
Vor kurzem haben Sie mit Ihrem alteingesessenen<br />
Geschäft den Standort innerhalb der<br />
Dessauer Innenstadt gewechselt. Haben sich<br />
Risiko und Investitionen gelohnt, sind Ihnen<br />
die Kunden treu geblieben?<br />
Philipp Druschke: Wir haben das Geschäft<br />
seit Sommer 2019 auf neue Beine gestellt,<br />
unser Konzept und die Präsentation modernisiert.<br />
Das kommt bei den Kunden sehr gut an.<br />
Für jeden Anlass die passende Krawatte<br />
Jetzt starten wir in eine aussichtsreiche Saison<br />
<strong>2020</strong>, in der besonders viele Hochzeiten<br />
stattfinden. Bis es soweit war, hatten wir jedoch<br />
einige Steine aus dem Weg zu räumen.<br />
Welche Probleme mussten Sie lösen?<br />
Druschke: Städtische Baumaßnahmen vor<br />
und in dem neuen Objekt führten zu Verzögerungen,<br />
aus dem alten Laden mussten wir<br />
aber raus. Mithilfe von IHK, Stadt und durch<br />
die Kooperation unseres Vermieters konnte<br />
letztlich alles geregelt werden. Diese Zusammenarbeit<br />
hat es uns ermöglicht, uns am<br />
neuen Standort zu etablieren.<br />
Das Ehrenamt hat in Ihrer Unternehmerfamilie<br />
Tradition: Bereits Ihr Großvater und<br />
Ihre Mutter haben sich in der IHK engagiert.<br />
Sie sind Kreissprecher der <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren<br />
und seit 2018 in der IHK-Vollversammlung<br />
sowie im Handelsausschuss aktiv. Welches<br />
Thema treibt Sie dabei besonders an?<br />
Druschke: Zum Beispiel der vieldiskutierte<br />
Fachkräftemangel. Uns fehlen potenzielle Arbeitskräfte,<br />
und es fehlt an Ausbildung bei<br />
uns im Land.<br />
„<br />
Die Betriebe könnten viel mehr<br />
ausbilden, sich Fachkräfte heranziehen,<br />
Kinder und Jugendliche<br />
für die Ausbildung begeistern –<br />
da ist viel zu tun. Nicht zuletzt<br />
müssen wir die Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen stärken.<br />
Unter anderem dafür setze ich<br />
mich in der IHK ein.“<br />
Bilden Sie selber aus?<br />
Druschke: Ja, und wir sind gerade auf der<br />
Suche nach einem neuen Azubi für den Beruf<br />
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel.<br />
32<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren, IHK-Vollversammlung,<br />
Handelsausschuss – wo sehen Sie Möglichkeiten,<br />
die Rahmenbedingungen für Unternehmen<br />
durch Ihre Tätigkeit zu verbessern?<br />
Druschke: Mittlerweile habe ich sehr gute<br />
Kontakte zur <strong>Wirtschaft</strong>sförderung hier in<br />
Dessau aufgebaut. Ich möchte die verschiedenen<br />
Netzwerke zusammenführen, damit<br />
die Kooperation und der Informationsaustausch<br />
verbessert werden. Nicht zuletzt, um<br />
die von Stadt oder Land zur Verfügung gestellten<br />
Förderprogramme mehr ins Bewusstsein<br />
unserer Mitglieder zu rücken.<br />
Zwei bis drei Jahre dauert die Übergangsphase,<br />
darauf sollte sich die Vorgängergeneration<br />
ebenfalls vorbereiten. Bei der Betriebsübernahme<br />
Beratung ins Haus zu holen ist ebenso<br />
wichtig. Hier hilft beispielsweise die IHK.<br />
Gerade beim Thema Businessplan sollte man<br />
auf externen Rat nicht verzichten.<br />
Die Fragen<br />
stellte Antje Bauer.<br />
Philipp Druschke zeigt ein Kleid<br />
in der Braut-Lounge.<br />
Beratung aus Leidenschaft für den Beruf:<br />
Philipp Druschke im Gespräch mit einer Kundin.<br />
Als Bindeglied zwischen <strong>Wirtschaft</strong>, Politik,<br />
Verwaltung und Interessenvertretung?<br />
Druschke: Genau, das ist mein Ziel.<br />
Ein großes Thema bei vielen IHK-Mitgliedsbetrieben<br />
ist die Unternehmensnachfolge. In<br />
Ihrer Familie ist sie geglückt. Wie hat das<br />
funktioniert – und was raten Sie anderen<br />
Firmen, die dies noch vor sich haben?<br />
Druschke: Auf jeden Fall Zeit einplanen!<br />
Druschke -<br />
HOCHZEITSHAUS<br />
FESTHAUS<br />
Philipp Druschke<br />
Kavalierstraße 73–75<br />
06844 Dessau-Roßlau<br />
Tel. <strong>03</strong>40 - 21 22 51<br />
www.druschke-dessau.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 33
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
Interessenvertretung<br />
Vitale Innenstädte<br />
Einkäufe verlagern sich ins Internet, Frequenzen verringern sich.<br />
Haben Innenstädte deshalb keine Zukunft mehr? Nein! Aber ihre Funktion wandelt<br />
sich zunehmend. Inwiefern, das untersucht das IFH Köln mit seiner Studie<br />
„Vitale Innenstädte“.<br />
Die Studie wird dieses Jahr nach 2016 und<br />
2018 erneut durchgeführt. Im Rahmen ihres<br />
vielfältigen Engagements für attraktive Innenstädte<br />
unterstützt die IHK Halle-Dessau<br />
die Teilnahme größerer Städte und Kommunen<br />
innerhalb des IHK-Bezirks. So hilft sie<br />
unter anderem dabei, die Studienergebnisse<br />
für den jeweiligen Standort zu bewerten und<br />
einzuordnen.<br />
Passantenbefragung Ende September<br />
Die Erhebung erfolgt an zwei Tagen Ende<br />
September <strong>2020</strong>. Mit einem standardisierten<br />
Fragebogen wird anhand einer Passantenbefragung<br />
ein umfassendes Bild über die Attraktivität<br />
der jeweiligen Innenstadt aus Kundensicht<br />
erstellt. Dieses Jahr sollen unter<br />
anderem die Besucherstruktur, die Wünsche<br />
und Anforderungen der Innenstadtbesucher,<br />
das Einkaufsverhalten und die zukünftigen<br />
Perspektiven analysiert werden.<br />
Zukunftsweisende Lösungen<br />
Zudem steht <strong>2020</strong> die „Visitor Journey“ im<br />
Fokus, die alle Kontaktpunkte beschreibt, die<br />
ein Innenstadtbesucher mit der Stadt hat: vom<br />
ersten Impuls und dem geweckten Interesse,<br />
eine Innenstadt aufzusuchen bis zu Besucherbindungsmaßnahmen,<br />
die zum erneuten Besuch<br />
animieren. Die aus der Befragung gewonnenen<br />
Erkenntnisse bilden die Grundlage<br />
dafür, zukunftsweisende Lösungen für die Innenstädte<br />
zu entwickeln und damit dauerhaft<br />
attraktive Standorte zu ermöglichen.<br />
Wie Städte die Ergebnisse nutzen können:<br />
lokal: Die Auswertungen der einzelnen<br />
Standorte sind vor allem für die teilnehmenden<br />
Städte relevant. Indem ein Durchschnitt<br />
von Ortsgrößenklassen gebildet wird, lassen<br />
sich die Aussagen verallgemeinern und dienen<br />
so als Vergleichsmaßstab zu anderen<br />
Städten mit gleicher Struktur.<br />
überregional: Die bundesweiten Ergebnisse<br />
zeigen allgemeine Trends auf, die den Diskurs<br />
mit Politik und Medien auf Bundes- und Länderebene<br />
ermöglichen.<br />
Leipzig gehört zu den Klassenbesten<br />
2018 konnte sich bei den Großstädten<br />
über 500.000 Einwohner wie schon<br />
2016 Leipzig durchsetzen. Die weiteren<br />
Top-Performer sind: Erfurt, Trier, Stralsund<br />
und Wismar. Damit schneiden<br />
diese Städte unter anderem in der Kategorie<br />
Ambiente, Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten,<br />
Ladenöffnungszeiten,<br />
Gastronomie und Einzelhandels-, Freizeit-<br />
sowie Dienstleistungsangebot<br />
durchschnittlich am besten ab.<br />
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle dabei,<br />
Besucher in die Innenstädte zu locken.<br />
Weitere Informationen zur Studie und den<br />
Teilnahmebedingungen unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4655468<br />
34<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
Mit Erlebnisfaktoren punkten<br />
Die Untersuchung zeigt: Städte, die beim Ambiente<br />
und dem Einzelhandelsangebot nicht<br />
punkten können, verlieren auch maßgeblich<br />
an Gesamtattraktivität. In diesen Dimensionen<br />
ist eine gute Bewertung durch die Besucher<br />
Pflicht. Was aber, wenn nun einmal keine<br />
pittoreske Altstadt vorhanden oder keine großen<br />
Modemarken verfügbar sind? Hier zeigt<br />
die Studie weitere Einflussfaktoren auf, die<br />
das Gesamtbild maßgeblich bestimmen: Convenience<br />
und Erlebnis. So können beispielsweise<br />
Events gerade für kleinere Städte ein<br />
Hebel sein, die Besuchsfrequenz zu erhöhen.<br />
sachverständige<br />
IHK-Vizepräsident Jörg Schlichting (r.) überreicht<br />
Dipl.-Ing. (FH) Martin Haubold aus Halle (Saale) seine<br />
Urkunde als öffentlich bestellter Sachverständiger der IHK.<br />
„Studienergebnisse nutzen!“<br />
„Bei der letzten Umfrage ‚Vitale Innenstädte‘<br />
2018 haben sich laut IFH Köln<br />
insgesamt 120 Städte in allen Regionen<br />
und Ortsgrößen beteiligt. Knapp 60.000<br />
Besucher wurden bundesweit befragt.<br />
Mit den Ergebnissen zum Einkaufsverhalten<br />
der Innenstadtbesucher ließen<br />
sich Rückschlüsse auf die Attraktivität<br />
der jeweiligen Standorte und ihrer Potenziale<br />
ziehen. Vor allem das Benchmarking<br />
mit den anderen Vergleichsstädten<br />
hat wertvolle Erkenntnisse<br />
geliefert. Dadurch konnten die kommunalen<br />
Verantwortlichen gezieltere Maßnahmen<br />
für eine höhere Standortattraktivität<br />
diskutieren und entwickeln<br />
– darunter übrigens auch einige der<br />
Forderungen aus unserem ‚Handelspolitischen<br />
Leitbild zur Förderung des stationären<br />
Einzelhandels, der zentralen<br />
Versorgungsbereiche und der Städte im<br />
Süden Sachsen-Anhalts‘, zum Beispiel:<br />
Erreichbarkeit sicherstellen, Stadtmarketing<br />
intensivieren, digitale Stadtinitiativen<br />
auf den Weg bringen.“<br />
Antje Bauer<br />
IHK-Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Antje Bauer<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-262, abauer@halle.ihk.de<br />
Daniel Loeschke<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-267, dloeschke@halle.ihk.de<br />
Sachverständiger öffentlich<br />
bestellt und vereidigt<br />
Am 30. Januar <strong>2020</strong> vereidigte IHK-Vizepräsident<br />
Jörg Schlichting Dipl.-Ing. (FH) Martin<br />
Haubold aus Halle (Saale) als öffentlich bestellten<br />
Sachverständigen der IHK. Zuvor<br />
hatte dieser seine besondere Sachkunde auf<br />
dem Gebiet „Geschwindigkeitsmessungen<br />
und Rotlichtüberwachungsanlagen“ vor dem<br />
entsprechenden Fachgremium bei der IHK<br />
Lahn-Dill nachgewiesen. Im Rahmen seiner<br />
Tätigkeit erstellt er unter anderem für Gerichte<br />
und Staatsanwaltschaften Gutachten<br />
aus Bereichen der Verkehrsmesstechnik.<br />
Öffentlich bestellte Sachverständige sind<br />
Fachleute, die über außergewöhnliche Erfahrung<br />
auf einem bestimmten Gebiet verfügen<br />
und sehr zuverlässig sind. Sie genießen besonderes<br />
Vertrauen, weil ihre Fachkompetenz<br />
und Zuverlässigkeit nach gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Kriterien überprüft werden und<br />
ihre Tätigkeit überwacht wird.<br />
Ausführliche Informationen<br />
zum Bestellungsverfahren:<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 2424,<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 37<strong>03</strong>472<br />
Bundesweites<br />
Sachverständigenverzeichnis:<br />
www.svv.ihk.de<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Recht und Fair Play<br />
Heike Sommer<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-220<br />
hsommer@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 35
36<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 37
38<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 39
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
recht<br />
Neue Regelungen<br />
im Fortbildungsbereich<br />
Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale<br />
Anschlussfähigkeit und eine Entlastung des<br />
Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das<br />
sind Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) erreicht werden<br />
sollen. So wurden in der Fortbildung die Berufsbezeichnungen<br />
modernisiert:<br />
Seit 1. Januar <strong>2020</strong> gelten nach BBiG für Fortbildungsabschlüsse<br />
die Bezeichnungen „Geprüfter<br />
Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“<br />
und „Master Professional“. Die neuen<br />
Begriffe bringen die Gleichwertigkeit von beruflicher<br />
und akademischer Bildung zum Ausdruck<br />
und sie unterstreichen die Praxisnähe<br />
und besonderen Fähigkeiten von Industriemeistern,<br />
Fachwirten oder Bilanzbuchhaltern.<br />
Der Zusatz „Professional“ gewährleistet die<br />
Abgrenzung zu akademischen Abschlüssen.<br />
Zudem erleichtern die Abschlüsse den internationalen<br />
Nachweis der beruflichen Kompetenz<br />
und unterstützen damit die Mobilität<br />
der Fachkräfte.<br />
Für Fortbildungsabschlüsse gelten<br />
künftig die Bezeichnungen „Geprüfter<br />
Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“<br />
und „Master Professional“ mit<br />
einem Zusatz.<br />
Damit die neuen Bezeichnungen verwendet<br />
werden können, sind sie zunächst in den einzelnen<br />
Fortbildungsordnungen anzupassen.<br />
Dies wird voraussichtlich im Frühjahr <strong>2020</strong><br />
der Fall sein.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Sabine Krüger<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-348<br />
skrueger@halle.ihk.de<br />
Aus- und Weiterbildungsberater<br />
Bitterfeld-Wolfen, Lutherstadt Wittenberg:<br />
Julia Wünsch<br />
Tel. <strong>03</strong>493 3757-29, jwuensch@halle.ihk.de<br />
Saalekreis: Cornelia Rasch<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-375, crasch@halle.ihk.de<br />
Burgenlandkreis: Dominique Dietze<br />
Tel. <strong>03</strong>443 4325-24, ddietze@halle.ihk.de<br />
Stadt Halle: Matthias Schwarze<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-342, mschwarze@halle.ihk.de<br />
Dessau-Roßlau, Bernburg, Köthen, Zerbst:<br />
Kathrin Lorisch<br />
Tel. <strong>03</strong>40 26011-15, klorisch@halle.ihk.de<br />
Sangerhausen, Eisleben: Berit Credo<br />
Tel. <strong>03</strong>464 260959-14 , bcredo@halle.ihk.de<br />
Unterlassungserklärung:<br />
Untersagte Werbung auch<br />
aus Suchmaschinen<br />
löschen lassen<br />
Nach einer Abmahnung wird häufig eine<br />
Unterlassungserklärung abgegeben. Wie<br />
weit die Pflicht, weitere Verstöße zu vermeiden,<br />
geht, entschied nun das Landgericht<br />
(LG) Trier (Urteil vom 18. September<br />
2019, Az.: 11 O 101/19). Der Schuldner<br />
müsse alles Erforderliche und Zumutbare<br />
tun, um Verstöße zu verhindern oder<br />
rückgängig zu machen. Dazu gehören<br />
auch Recherchen über die weitere Verwendung<br />
der untersagten Werbung und<br />
die Aufforderung zur Löschung. Die Beklagte,<br />
die Betreiberin eines Hotels, hatte<br />
in der Vergangenheit eine Unterlassungserklärung<br />
dahingehend abgegeben, nicht<br />
mehr mit einer Sternebewertung zu werben.<br />
Auf den Plattformen Trivago und<br />
Zoover erfolgte jedoch eine solche Werbung<br />
noch weiterhin. Der Kläger forderte<br />
die Zahlung einer Vertragsstrafe. Das LG<br />
Trier gab der Klage statt.<br />
Ausführliche Aussagen bzw.<br />
der Wortlaut des Urteils<br />
unter www.halle.ihk.de, Nr. 4671060<br />
Rundum informiert<br />
mit dem<br />
IHK-Infowürfel<br />
Heute lesen, was morgen<br />
für Ihr Geschäft wichtig ist!<br />
4 kompetent<br />
4 kompakt<br />
4 kostenfrei<br />
In der kommenden <strong>Ausgabe</strong> berichtet die „<strong>Mitteldeutsche</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>“ an dieser Stelle über<br />
Änderungen im Prüfungswesen.<br />
40<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Neues aus dem Energie- und Umweltrecht:<br />
Smart-Meter-Rollout startet<br />
Ab sofort sind Betreiber von Messstellen dazu<br />
verpflichtet, bestimmte Stromeinspeiser und<br />
Stromverbraucher mit einem Jahresverbrauch<br />
von 6.000 bis höchstens 100.000 kWh mit einem<br />
intelligenten Messsystem auszustatten.<br />
Grundlage ist das Gesetz zur Digitalisierung<br />
der Energiewende. Dieses hat zum Ziel, Stromnetze<br />
sowie Erzeugung und Verbrauch miteinander<br />
zu verknüpfen. Nach dem darin enthaltenen<br />
Messstellenbetriebsgesetz müssen<br />
die Betreiber intelligente Messsysteme – bestehend<br />
aus einem digitalen Stromzähler<br />
(Smart Meter) und einer Kommunikationseinheit<br />
zur Datenübertragung (Smart-Meter-<br />
Gateway) - einbauen. Der Rollout muss laut<br />
Gesetz je nach Verbrauchergruppe und Erzeugungsanlage<br />
in einem bestimmten Zeitraum<br />
erfolgen. Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) hatte am 31. Januar<br />
<strong>2020</strong> die erforderliche technische Möglichkeit<br />
festgestellt. Sie ist nun eingetreten, da drei<br />
voneinander unabhängige Unternehmen entsprechende<br />
vom BSI zertifizierte Systeme am<br />
Markt anbieten.<br />
Weitere Informationen<br />
finden betroffene Unternehmen unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4697736.<br />
Anzeige<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 41
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
UMWELT<br />
Umweltschutz spart Kosten<br />
Die Anforderungen an das betriebliche Umweltmanagementsystem EMAS<br />
sind streng. Warum sich eine Zertifizierung dennoch lohnt, erläutert<br />
Dr. Klaus-Peter Kalk, Operativer Leiter der LEUNA-Harze GmbH, einer der<br />
führenden Hersteller von Epoxidharzen in Europa.<br />
Sie erfüllen seit 20 Jahren die strengen Anforderungen<br />
an EMAS. Wie sind Sie darauf<br />
gekommen, sich zertifizieren zu lassen?<br />
Dr. Klaus-Peter Kalk: Als Chemieunternehmen<br />
haben Sie sich von Haus aus mit Umweltaspekten<br />
zu beschäftigen. Es war also nur<br />
konsequent, all unsere auf Ressourcen- und<br />
Umweltschonung abzielenden Maßnahmen<br />
unter dem überwölbenden Dach von EMAS<br />
zusammenzuführen. Die Motivation speiste<br />
sich aus der generellen Befürwortung des<br />
Umweltschutzes und aus unternehmerischen<br />
Überlegungen: Unser wachsender Kundenkreis<br />
im Bereich des Windkraftanlagenbaus<br />
legt auch an die Zulieferer hohe ökologische<br />
Maßstäbe an. Zudem bringt die EMAS-Zertifizierung<br />
uns als Strom-Großverbraucher mit<br />
einer Jahresabnahme von mehr als 1 Gigawatt<br />
eine teilweise Befreiung von der EEG-<br />
Umlage und damit Kostenentlastungen im<br />
hohen sechsstelligen Eurobereich. Konkret<br />
haben wir den Neubau unseres Werks Leuna-<br />
Harze 1 in den Jahren 1997 bis 1999 zum<br />
Anlass genommen, das betriebliche Umweltmanagementsystem<br />
bei uns zu etablieren –<br />
mit der Erstzertifizierung im Jahr 2000.<br />
Der Operative Leiter Dr. Klaus-Peter Kalk<br />
steht vor der 2012 bis 2014 geschaffenen<br />
und mit dem Preis der Umweltallianz<br />
Sachsen-Anhalt ausgezeichneten Abwasseraufbereitungsanlage<br />
der LEUNA-Harze<br />
GmbH – einem der Meilensteine<br />
bei der Umsetzung des EMAS-Umweltmanagementsystems.<br />
42<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Wie verlief der Start?<br />
Dr. Kalk: Zunächst ging es darum, unsere<br />
Verfahren und Verfahrensanweisungen in einem<br />
Managementhandbuch zu dokumentieren,<br />
mit dem abzugleichen, was die EMAS-<br />
Verordnung fordert, und dort, wo es<br />
erforderlich war, nachzujustieren. Dabei haben<br />
wir sehr sorgsam darauf geachtet, unsere<br />
Mitarbeiter einzubinden und „mitzunehmen“:<br />
Nur wer vom praktischen Nutzwert von EMAS<br />
überzeugt ist, wird es auch leben – heute stoßen<br />
Mitarbeiter in unserem innerbetrieblichen<br />
Vorschlagswesen auch viele umweltrelevante<br />
Verbesserungen an.<br />
Was waren Ihre Meilensteine im Umweltschutz?<br />
Dr. Kalk: Ich sehe das Ganze als fortlaufenden<br />
Prozess. Grundsätzlich ging und geht es<br />
darum, den Technologiefortschritt im Unternehmen<br />
zu etablieren. Beispielsweise wird<br />
unsere Druckluft heute nicht mehr von Kolbenkompressoren,<br />
sondern von sehr viel<br />
energieeffizienteren Schraubenkompressoren<br />
erzeugt, deren Herstellung zudem wesentlich<br />
ressourcenschonender ist. Bei der Vakuumerzeugung<br />
haben so genannte Trockenläufer<br />
mit besserer Leistung die früheren Wasserringpumpen<br />
mit ihrem enormen Wasserverbrauch<br />
ersetzt; bei der Antriebstechnik für<br />
unsere Pumpen und Rührwerke haben wir<br />
auf „Sanftanläufer“ mit weniger Stromverbrauch<br />
umgestellt.<br />
Sie zählten im April 2000 auch zu der damals<br />
neu gegründeten Umweltallianz Sachsen-<br />
Anhalt. Wie bringen Sie sich hier ein?<br />
Dr. Kalk: Nun, zuallererst mit konkreten Taten!<br />
Für unsere 2012 bis 2014 errichtete Abwasseraufbereitungsanlage<br />
haben wir sogar den<br />
Preis der Umweltallianz erhalten – für einen<br />
auch mit Blick auf EMAS weiteren Meilenstein:<br />
Mit diesem Pilotprojekt, der weltweit ersten<br />
Anlage dieser Art, schließen wir den Kreislauf,<br />
reduzieren den Salzeintrag in die Saale und<br />
erzielen durch die nunmehr mögliche Nutzung<br />
des salzhaltigen Abwassers als Rohstoff jährliche<br />
Kostenentlastungen im hohen sechsstelligen<br />
Eurobereich.<br />
Die Fragen stellte Andreas Löffler.<br />
LEUNA-Harze GmbH<br />
Dr. Klaus-Peter Kalk<br />
Am Haupttor – Bau 6619<br />
06237 Leuna<br />
Tel. <strong>03</strong>461 43-4366<br />
www.leuna-harze.de<br />
EMAS -<br />
ZUKUNFT MIT SYSTEM<br />
Umweltschutz, Betriebsprüfung<br />
und<br />
Berichterstattung aus<br />
einer Hand: EMAS ist<br />
das effiziente Managementinstrument<br />
für verantwortungsbewusste<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
aller Größenordnungen und<br />
Branchen.<br />
Mindestens sieben gute Gründe sprechen<br />
für EMAS:<br />
1. MEHR KLIMASCHUTZ<br />
Klimawandel begegnen, Energie effizient<br />
einsetzen, Emissionen minimieren<br />
2. MEHR RESSOURCENEFFIZIENZ<br />
Verbrauch und Kosten von Materialien,<br />
Roh- und Hilfsstoffen senken, Abfall<br />
reduzieren, Datenbasis aufbauen<br />
3. MEHR RECHTSSICHERHEIT<br />
Risiken minimieren, Schäden vermeiden,<br />
Ansehen steigern<br />
4. MEHR GRÜNE BESCHAFFUNG<br />
Wertschöpfungskette optimieren, Vorbildfunktion<br />
und Vorteile in Vergabeverfahren<br />
wahrnehmen<br />
5. MEHR MITARBEITERBETEILI-<br />
GUNG<br />
Wissen und Ideen nutzen, Gemeinschaft<br />
stärken, Informationen austauschen<br />
6. MEHR VERTRAUEN<br />
Öffentlichkeit einbeziehen, mit geprüfter<br />
Umwelterklärung informieren,<br />
EMAS-Logo nutzen<br />
7. MEHR NACHHALTIGKEIT<br />
Gesellschaftliche Verantwortung annehmen,<br />
langfristig denken, Ökonomie<br />
und Ökologie verbinden<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 1604<br />
sowie unter www.emas.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 43
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
energie<br />
Zuschüsse für<br />
Kälte- und Klimaanlagen<br />
Das Bundesamt für <strong>Wirtschaft</strong> und Ausfuhrkontrolle (BAFA) will<br />
Treibhausgasemissionen in der Kälte- und Klimatechnik in Deutschland mindern.<br />
Dafür fördert es Unternehmen, die bestehende gewerbliche Kälte- oder Klimaanlagen<br />
neu errichten oder sanieren, mit Zuschüssen.<br />
Fördergegenstand<br />
- Neuerrichtung oder Sanierung stationärer<br />
Kälte- und Klimaanlagen einschließlich ergänzender<br />
Komponenten (etwa Wärmepumpen<br />
sowie Wärme- und Kältespeicher)<br />
- Ausführungsplanung bei stationären Anlagen<br />
- Neuanschaffung von Klimaanlagen in Bussen<br />
und Schienenfahrzeugen bzw. Nachrüstung<br />
bei Schienenfahrzeugen<br />
- Errichtung von Regenerativenergiesystemen<br />
in Kombination mit stationären Anlagen<br />
(Kombinationsbonus)<br />
Antragsberechtigung<br />
Stationäre Anlagen:<br />
- Antragsberechtigte: Unternehmen, gemeinnützige<br />
Organisationen, Kommunen, kommunale<br />
Gebietskörperschaften, Zweckverbände<br />
und Eigenbetriebe, Hochschulen und<br />
Schulen, Krankenhäuser, kirchliche Einrichtungen<br />
- Antragsteller: Eigentümer/Pächter/Mieter<br />
des Grundstücks, auf dem sich die Anlage<br />
befindet oder ein von diesen beauftragtes<br />
Energiedienstleistungsunternehmen (Contractor)<br />
Fahrzeug-Klimaanlagen:<br />
- Antragsberechtigte: für im ÖPNV eingesetzte<br />
Fahrzeuge Gebietskörperschaften,<br />
Verkehrsverbünde sowie öffentliche und<br />
private Verkehrsunternehmen, die als Genehmigungsinhaber<br />
oder in deren Auftrag<br />
Beförderungsleistungen im ÖPNV übernehmen;<br />
für andere Fahrzeuge außerdem<br />
auch sonstige Unternehmen<br />
- Antragsteller: Eigentümer oder Betreiber<br />
der Fahrzeug-Klimaanlagen<br />
Fördervoraussetzungen<br />
- stationäre Kälte- und Klimaanlagen müssen<br />
mit nicht-halogenierten Kältemitteln betrieben<br />
werden<br />
- Fahrzeug-Klimaanlagen müssen mit Kohlenstoffdioxid<br />
als Kältemittel (R-744) betrieben<br />
werden und eine Kälteleistung von<br />
5 bis 45 kW aufweisen<br />
- geförderte Anlagen sind nach Inbetriebnahme<br />
mindestens fünf Jahre zweckentsprechend<br />
zu betreiben<br />
Förderhöhe<br />
- Zuwendung als Projektförderung in Form<br />
einer Festbetragsfinanzierung<br />
- Zuschuss in Höhe von max. 50 Prozent der<br />
förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
- stationäre Anlagen und Fahrzeugklimaanlagen:<br />
Höhe der Förderung richtet sich<br />
nach der jeweiligen Maßnahme<br />
- Ausführungsplanung: Pauschalen in Höhe<br />
von 500 Euro pro Luftkühler (mind. 1.000<br />
Euro/ max. 5.000 Euro), je 1.000 Euro für<br />
Integration eines oder mehrerer Wärmebzw.<br />
Kältespeicher<br />
- Regenerativenergiesysteme: Kombinationsbonus<br />
in Höhe von 50 Euro pro kW<br />
bereitgestellter Leistung bei Errichtung eines<br />
neuen Regenerativstromsystems oder<br />
1.000 Euro bei Errichtung einer neuen Solarthermieanlage<br />
- Förderhöchstgrenze: insgesamt 150.000<br />
Euro pro Maßnahme<br />
Antragstellung<br />
Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn<br />
beim BAFA ausschließlich online über<br />
die Antragsplattform<br />
Sonstiges<br />
- Gewährung der Beihilfen (Zuwendungen)<br />
erfolgt je nach Maßnahme auf Grundlage<br />
der AGVO oder als Deminimis-Beihilfe<br />
- Richtlinie ist bis 31. Dezember 2021 befristet<br />
Info: www.bafa.de | Energie | Energieeffizienz:<br />
Kälte- und Klimaanlagen<br />
Weitere Förderprogramme im Energie- und Umweltbereich<br />
finden interessierte Unternehmer in der<br />
IHK-Publikation „Förderprogramme im Bereich Energie<br />
und Umwelt“ unter www.halle.ihk.de, Nr. 7471.<br />
44<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
„<br />
Onlineplattformen für<br />
Unternehmensfinanzierung<br />
helfen Unternehmen dabei,<br />
die aufwändige<br />
Finanzierungssuche zu<br />
vereinfachen und somit den<br />
Wettbewerbserfolg langfristig<br />
zu sichern.“<br />
Achim Schaarschmidt<br />
Referent Unternehmenssicherung, -nachfolge<br />
und –finanzierung bei der IHK<br />
finanzierung<br />
Digital schneller finanzieren<br />
Geschwindigkeit ist für viele Unternehmer der<br />
wichtigste Faktor, wenn sie einen Bankkredit<br />
beantragen. Die meisten erwarten Finanzierungsentscheidungen<br />
vor Ort und setzen so<br />
auf analoge und damit auf eigentlich langsame<br />
Wege. Dabei gibt es inzwischen Anbieter,<br />
die digital Transparenz schaffen und schneller<br />
sind als die Hausbank. Diese Onlineplattformen<br />
verhelfen Unternehmen oftmals mit nur<br />
wenigen Klicks zu einer passenden Finanzierung<br />
für jedes realistische Vorhaben.<br />
Angebote passend zum Vorhaben<br />
Wichtig dabei ist, dass die digitalen Prozesse<br />
zwar schnell sind, Bewertung und Service aber<br />
ebenfalls stimmen - egal, wo der Unternehmer<br />
gerade ist. So können auf Onlineplattformen<br />
wie zum Beispiel COMPEON.de Selbstständige<br />
und Gewerbetreibende eine Finanzierungsanfrage<br />
einstellen. Im Anschluss geben die angeschlossenen<br />
Finanzpartner – darunter bekannte<br />
Banken, Sparkassen und Volksbanken –<br />
Angebote passend zum Vorhaben ab. Daraus<br />
sucht sich der Unternehmer dann das für ihn<br />
am besten Passende aus.<br />
Transparenter Anbietervergleich<br />
Dadurch, dass mehrere Finanzpartner parallel<br />
angesprochen werden, lässt sich viel Zeit im<br />
gesamten Prozess sparen. Ein weiterer Vorteil:<br />
Unternehmer bekommen einen transparenten<br />
Anbietervergleich in Bezug auf die Konditionen.<br />
Um den Prozess noch weiter zu verkürzen<br />
und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen<br />
Finanzierung zu erhöhen, kommen zu Beginn<br />
Technologien wie Machine Learning zum Einsatz.<br />
Unterstützt wird die digitale Lösung von<br />
Finanzierungsberatern, welche die Unternehmer<br />
persönlich unterstützen.<br />
Zeitersparnis durch Schnellkredite<br />
Durch digitale Schnittstellen zu den Bankpartnern<br />
ist es mittlerweile auch möglich, Schnellkredite<br />
anzubieten, mit denen sich innerhalb<br />
von 48 Stunden Summen bis zu 750.000 Euro<br />
bewilligen lassen – ein enormer Zeitgewinn.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Achim Schaarschmidt<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-272<br />
aschaarsch@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 45
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
international<br />
Top-Geschäftschancen<br />
in Nigeria<br />
2050 wird die junge, motivierte und technologieorientierte Bevölkerung Afrikas<br />
mit wachsender kaufkräftiger Mittelschicht größer sein als in China oder Indien.<br />
Für hiesige Unternehmen ergeben sich daraus vielfältige Geschäftschancen –<br />
speziell in Nigeria.<br />
Das westafrikanische Nigeria zählt zu den<br />
wachstumsstärksten Volkswirtschaften weltweit.<br />
Welche konkreten Chancen deren „Aufholentwicklung“<br />
sachsen-anhaltischen Firmen<br />
bietet, darüber informierten der nigerianische<br />
Botschafter Yussuf Tuggar und Abgesandte<br />
aus dem Bundesstaat Akwa Ibom beim Afrika-<br />
Stammtisch der IHK in Halle (Saale).<br />
Nigerias Botschafter Yussuf Tuggar im<br />
Gespräch mit Vertretern regionaler<br />
Unternehmen beim Afrika-Stammtisch in<br />
Halle (Saale)<br />
Nigeria ist nicht gleich Nigeria<br />
Mit Blick auf sich hartnäckig haltende Stereotype<br />
und Vorurteile warb der Botschafter für<br />
einen differenzierten Blick. „Selbst Nigeria ist<br />
nicht gleich Nigeria. Wenn es hierzulande Probleme<br />
auf Usedom gäbe, würde Sie das doch<br />
auch nicht von einer Investition am Bodensee<br />
abhalten“, zog er einen treffenden Vergleich<br />
und betonte die langjährige Stabilität der repräsentativen<br />
Demokratie in Nigeria. „Nachdem<br />
wir das Politische geklärt haben, liegt der<br />
Fokus nun auf der Ökonomie“, unterstrich<br />
Tuggar und führte exemplarisch den Gesundheitssektor<br />
als eine Branche mit besonderen<br />
Chancen für deutsche KMU an.<br />
„<br />
Angesichts unseres rasanten<br />
Bevölkerungswachstums entstehen<br />
gerade viele neue, auch private<br />
Hospitale. Medizinische<br />
Ausrüstung aus Deutschland sowie<br />
die Services drumherum genießen<br />
eine extreme hohe Anerkennung.“<br />
Yussuf Tuggar<br />
Botschafter<br />
Branchen mit Potenzial<br />
Enorme Potenziale biete auch der Bereich der<br />
Petrochemie: Nigeria besitzt bedeutende Vorkommen<br />
an Öl und Gas. „Da die Weltmarktpreise<br />
dafür sehr schwankend sind, wollen wir<br />
eine zu einseitige Abhängigkeit vermeiden und<br />
unsere <strong>Wirtschaft</strong> diversifizieren – beispielsweise,<br />
indem wir an unsere lange, auf sehr<br />
fruchtbaren Böden basierende Tradition als<br />
Agrarproduzent anknüpfen“, nannte er eine<br />
weitere Betätigungsmöglichkeit. Weitgehend<br />
unbekannt wäre die prosperierende Medienund<br />
Unterhaltungsindustrie in Nigeria. Filme<br />
46<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
aus „Nollywood“ seien sogar auf Netflix zu<br />
sehen. „Alles was mit Kameratechnik, Sound<br />
und Licht zu tun hat, ist gefragt.“<br />
Unterstützung für Investoren<br />
Last but not least lägen beim Ausbau der Infrastruktur<br />
in Sachen ultraschnelles Internet und<br />
namentlich der Energieversorgung erhebliche<br />
Geschäftspotenziale für deutsche Partner. „Bis<br />
2021 wollen wir in unserem Bundesstaat eine<br />
lückenlose und störungsfreie Belieferung mit<br />
Strom sicherstellen“, beschrieb Gabriel Ukpeh,<br />
Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“<br />
von Akwa Ibom das ambitionierte Ziel<br />
– von dessen Erreichung weitere ansiedlungswillige<br />
„<br />
Unternehmen profitieren könnten.<br />
Praxisbeispiel aus Wittenberg<br />
Für die Tesvolt GmbH aus Wittenberg, ein Anbieter<br />
von Batteriespeichersystemen für Industrie<br />
und Gewerbe, ist Afrika ein Schlüsselmarkt.<br />
„Der Kontinent ist wie gemacht für<br />
Solarenergie. Mit der Möglichkeit diese zu<br />
speichern, lassen sich auch ländliche und entlegene<br />
Gebiete und die dortigen Institutionen<br />
wie Krankenhäuser und Schulen verlässlich<br />
mit Strom versorgen“, unterstreicht Norbert<br />
Taphorn, Projekt- und Vertriebsingenieur für<br />
Afrika. Mit ihren Stromspeicherlösungen ist<br />
die Wittenberger Firma unter anderem bereits<br />
in Gambia, Kenia, Mali, Ruanda, Sierra Leone<br />
sowie Nigeria vertreten. Gleichzeitig beteiligt<br />
sich Tesvolt mit anderen deutschen Unternehmen<br />
am so genannten Solar Hub Westafrika,<br />
wo afrikanische Fachkräfte in Sachen<br />
Installation und Wartung der Anlagen ausgebildet<br />
werden. Sein Rat für am Afrika-Geschäft<br />
Interessierte: „Sie brauchen viel Zeit<br />
und Geduld. Und der persönliche Kontakt mit<br />
den Partnern vor Ort ist enorm wichtig.“<br />
Nach einer Schulung bei der West African Clean Energy<br />
& Environment Exhibition & Conference (WACEE) 2019<br />
in Accra führt Richard Acheampong, CEO der ghanischen<br />
Solarfirma KGL (r.), ein Vorstellungsgespräch<br />
mit Patrick Ikebudu, Trainee des „West Africa Solar Hubs“.<br />
Unser Komitee bietet Investoren<br />
dabei einen ,One-Stop-Shop’:<br />
Hier bekommen diese ihre Fragen<br />
und Anliegen geklärt.“<br />
Gabriel Ukpeh<br />
Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“<br />
von Akwa Ibom<br />
Ukpeh verwies auch auf die den Hochseehafen<br />
des nigerianischen Bundesstaats umgebende<br />
Freihandelszone am Atlantik. „Sie können<br />
dort produzieren und zoll- und abgabenfrei<br />
verschiffen.“<br />
Praxisbeispiel aus Halle (Saale)<br />
EZ-Scout unterstützt Unternehmen<br />
„Unternehmen sollten genau jetzt den<br />
Blick auf afrikanische Märkte richten“,<br />
sagt Katy Schröder. Als EZ-Scout organisiert<br />
sie dazu unter anderem den<br />
Afrika-Stammtisch für Firmen in Mitteldeutschland.<br />
Hier erhalten diese Informationen<br />
aus erster Hand zu entsprechenden<br />
Ländern und Märkten –<br />
inklusive wertvoller Praxisbeispiele.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
International<br />
Katy Schröder<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-276<br />
ez-scout@halle.ihk.de<br />
In Kenitra unweit von Marokkos Hauptstadt<br />
Rabat entsteht derzeit in Zusammenarbeit<br />
mehrerer deutscher Unternehmen ein Trainingszentrum<br />
mit sechs Schweißplätzen.<br />
Dort sollen künftig Einheimische in den drei<br />
Grundverfahren Elektroden-Handschweißen,<br />
WIG-Schweißen sowie MAG-Schweißen<br />
nach höchstem internationalen Standard<br />
ausgebildet und auch entsprechend zertifiziert<br />
werden. Die Schweißtechnische Lehrund<br />
Versuchsanstalt (SLV) Halle GmbH und<br />
Elektro-Thermit GmbH & Co. KG Halle, ein<br />
Unternehmen der Goldschmidt Gruppe, beteiligen<br />
sich an der Ausbildungswerkstatt<br />
des Industrieclusters „Schweißtechnik“. Während<br />
die SLV den Innenausbau plant und<br />
konzipiert, will die auf das aluminothermische<br />
Schweißen von Bahnschienen spezialisierte<br />
Firma Elektro-Thermit ihr Know-how<br />
zu diesem Spezialverfahren vermitteln. „Natürlich<br />
schulen wir auf unseren eigenen Geräten.<br />
Wer einmal auf dem Golf lernt, will<br />
dann auch Golf fahren“, hofft Alexander<br />
Müller, Sales Director North Africa, auf Folgegeschäfte.<br />
Neben einem langen Atem benötige<br />
man in Afrika einen verlässlichen lokalen<br />
Partner vor Ort. „Der hat einen ganz<br />
anderen Zugang zum dortigen Markt. Um<br />
einen geeigneten Kandidaten zu finden, sollte<br />
man unbedingt Rat und Hilfe von den<br />
AHKs sowie EZ-Scouts in Anspruch nehmen“,<br />
empfiehlt Müller.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 47
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Wie können wir Ihnen helfen?<br />
Schnell und unbürokratisch beantwortet die<br />
IHK Halle-Dessau seit knapp 100 Tagen Anfragen<br />
auch per Live-Chat.<br />
Unter www.halle.ihk.de kann jeder seine Anliegen<br />
direkt an die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des IHK-ServiceCenters richten<br />
– von A wie Ausbildung bis Z wie Zollanfragen.<br />
Die Kollegen helfen sofort weiter oder<br />
vermitteln den Kontakt zum jeweiligen Ansprechpartner.<br />
Das Chat-Team ist täglich von<br />
8.00 bis 16.00 Uhr online.<br />
Ein paar Kennziffern…<br />
Bereits über 800 Anfragen<br />
in 100 Tagen.<br />
4,4 von 5 Usern waren zufrieden<br />
mit der Beantwortung ihrer Fragen.<br />
Bei etwa drei Viertel aller Chatanfragen<br />
geht es um Prüfungstermine<br />
und -gebühren sowie<br />
Zulassungsvoraussetzungen.<br />
Aber auch zahlreiche Fragen zur<br />
Unternehmensgründung oder zu<br />
Rechtsthemen zählt das Team.<br />
Lieber zum Hörer greifen?<br />
Spezielle oder komplexe Fragestellungen<br />
lassen sich oftmals schneller am Telefon<br />
oder persönlich bei einem Beratungsgespräch<br />
klären.<br />
Hallo, Sie sprechen mit Jana Bieräugel.<br />
Wie kann ich Ihnen helfen?<br />
Guten Tag,<br />
wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Bereich der<br />
Abfallwirtschaft und stetig auf der Suche nach neuen Kunden<br />
und Partnern. Haben Sie hier einen Tipp für uns?<br />
Jana Bieräugel ist im Team des<br />
IHK-Service-Centers, das per Live-Chat<br />
schnell und umkompliziert weiterhilft.<br />
Ja, der IHK ecoFinder –<br />
eine neue Onlineplattform für die Umwelt- und Energiebranche<br />
– bietet hier einen bundesweiten Überblick. Händler und<br />
Dienstleister können ihre Leistungen kostenfrei vorstellen.<br />
Schauen Sie doch einfach mal herein:<br />
www.ihk-ecofinder.de<br />
Live-Chat<br />
www.halle.ihk.de<br />
Anzeige<br />
48<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 49
VeranstaltungEn<br />
Anhalt-Bitterfeld<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />
30. März <strong>2020</strong><br />
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
MehrGenerationenHaus Bitterfeld-Wolfen, Straße der<br />
Jugend 16, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />
2. April <strong>2020</strong><br />
„Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>45 2126-452<br />
21. April <strong>2020</strong><br />
IHK Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. <strong>03</strong>493 3757-0<br />
Burgenlandkreis<br />
11. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />
Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />
Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Erfolgreich international verkaufen<br />
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />
Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />
25. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />
Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />
Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />
7. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels<br />
<strong>03</strong>443 4325-31<br />
8. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des<br />
Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger<br />
Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. <strong>03</strong>443 4325-31<br />
22. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des Burgenlandkreises,<br />
Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale),<br />
Tel. <strong>03</strong>443 4325-0<br />
Dessau-Roßlau<br />
12. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />
06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
Business Roundtable „Herausforderung China meistern“<br />
Golf-Park Dessau, Junkerstraße 52, 06847 Dessau-Roßlau,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-284<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
Erfolgreich international verkaufen<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />
06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />
9. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />
06844 Dessau-Roßlau, Tel. <strong>03</strong>40 26011-0<br />
Halle (Saale) und Saalekreis<br />
11. März <strong>2020</strong><br />
Länderberatungstag Südkorea<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-0<br />
16. März <strong>2020</strong><br />
Umweltrecht aktuell<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-2<strong>03</strong><br />
18. März <strong>2020</strong><br />
Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-282<br />
18. März <strong>2020</strong><br />
Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums<br />
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-265<br />
19. März <strong>2020</strong><br />
Fachthementag „Datenschutz“<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-223<br />
20.–22. März <strong>2020</strong><br />
SaaleBau<br />
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-272<br />
26. März <strong>2020</strong><br />
Branchentreff privater Hausmeisterdienste<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-273<br />
7. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,<br />
06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />
15. April <strong>2020</strong><br />
Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums<br />
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-265<br />
16. April <strong>2020</strong><br />
Top Angebote und Preise anbieten<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-273<br />
28. April <strong>2020</strong><br />
Selbstständig im Nebenerwerb<br />
IHK Halle-Dessau, Tagungszentrum, Franckestraße 5,<br />
06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />
29. April <strong>2020</strong><br />
Vertriebsworkshop USA<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126 234<br />
5. Mai <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,<br />
06110 Halle (Saale), Tel. <strong>03</strong>45 2126-221<br />
Magdeburg<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Vergaberecht für Fördermittelempfänger<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />
Tel. <strong>03</strong>91 6230-446<br />
1. April <strong>2020</strong><br />
Drittmengenabgrenzung: Juristische und technische<br />
Anforderungen<br />
IHK Magdeburg, Alter Markt 8, 39104 Magdeburg,<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-409<br />
Mansfeld-Südharz<br />
12. März <strong>2020</strong><br />
Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“<br />
für das Jahr 2019<br />
Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-11<br />
18. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />
14. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />
22. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />
5. Mai <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. <strong>03</strong>464 260959-10<br />
Salzlandkreis<br />
31. März <strong>2020</strong><br />
Regionaler <strong>Wirtschaft</strong>stag „Gemeinsam in die digitale<br />
Zukunft“<br />
Schloss Bernburg, Schlossstraße 24, 06406 Bernburg<br />
1. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schloßstraße 11,<br />
06406 Bernburg, Tel. <strong>03</strong>471 659505<br />
Wittenberg<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum<br />
Arbeitsrecht“<br />
Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,<br />
Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />
26. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />
21. April <strong>2020</strong><br />
Wittenberger UnternehmerDIALOG „IT-Sicherheit im<br />
Unternehmen mit Live-Hacking“<br />
Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />
23. April <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. <strong>03</strong>491 670121<br />
Nähere Informationen<br />
zu den Veranstaltungen unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 1953<br />
50<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
VeranstaltungEn<br />
24. März <strong>2020</strong>, 9 bis 14 Uhr in Halle (Saale)<br />
Attraktive Arbeitgeber durch<br />
Digitalisierung?!<br />
Unternehmen lernen am besten von anderen<br />
Unternehmen. Daher bringen die IHK Halle-<br />
Dessau, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />
Magdeburg sowie die Univations GmbH<br />
Start-ups und etablierte Unternehmen zusammen.<br />
Diese stellen in einem Kurzimpuls<br />
ihre digitalen Ansätze vor, mit denen sie als<br />
Arbeitgeber attraktiver werden wollen. In der<br />
anschließenden moderierten Diskussion geht<br />
es um Erfahrungen und Hürden rund um die<br />
Arbeitgeberattraktivität.<br />
Dabei stehen folgende Themen im Fokus:<br />
• Mitarbeitergewinnung<br />
• Mitarbeiterbindung, attraktive Arbeitsbedingungen<br />
• Arbeits(zeit)gestaltung<br />
Diese Unternehmen stellen ihre Erfolgsgeschichte<br />
vor:<br />
• GISA GmbH<br />
• 3DQR GmbH<br />
• HomeBase GmbH<br />
• Diakonie Mitteldeutschland (angefragt)<br />
Die 3DQR GmbH aus Magdeburg entwickelt<br />
unter anderem individuelle 3D-Designs<br />
für interaktive Erlebnisse.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 157132343<br />
März/April <strong>2020</strong> in Dessau-Roßlau, Weißenfels und Sangerhausen<br />
Erfolgreich international verkaufen<br />
Mit einer neuen Veranstaltungsreihe für kleine<br />
und mittelständische Unternehmen unterstützt<br />
die IHK sowohl „Exporteinsteiger“<br />
als auch Firmen, die schon gelegentlich international<br />
aktiv waren und diese Geschäfte<br />
weiter ausbauen wollen.<br />
Die Teilnehmer der Workshops erhalten nicht<br />
nur wertvolles Wissen und Informationen,<br />
sondern können sich auch mit anderen Unternehmern<br />
austauschen.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen<br />
vor allem der hohe Praxisbezug und die Anleitung<br />
zur Selbsthilfe bei künftigen Auslandsgeschäften.<br />
Aus dem Programm:<br />
Gut informiert und vorbereitet auf den Markteintritt<br />
im Ausland<br />
Ins Ausland exportieren, aber wie?<br />
Unterstützungsmöglichkeiten von Seiten der Banken<br />
Ausgewählte Förderprogramme des Bundes und des<br />
Landes Sachsen-Anhalt<br />
Erfahrungsbericht eines international erfolgreichen<br />
Unternehmers<br />
Wie kann mich (m)eine Bank im internationalen<br />
Geschäft unterstützen?<br />
Termine:<br />
17. März <strong>2020</strong>, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Dessau<br />
24. März <strong>2020</strong>, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Weißenfels<br />
22. April <strong>2020</strong>, 14.00 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 157133666<br />
25. und 26. März <strong>2020</strong><br />
in Lutherstadt Wittenberg<br />
Workshop zu atmosphärischen<br />
Plasmen<br />
Mittels sogenannter Atmosphärendruckplasmen<br />
lassen sich Oberflächen verschiedenster<br />
Materialien bearbeiten, um<br />
sie so beispielsweise haftbarer, kratzfester<br />
oder lichtdurchlässiger zu machen. Welche<br />
breiten Anwendungsmöglichkeiten<br />
die innovative Technologie bietet, soll ein<br />
Workshop Ende März zeigen. Veranstalter<br />
ist der Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma<br />
aus Jena in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4679<strong>03</strong>2<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 51
BÖRSEN<br />
Kooperationsangebote<br />
aus der Datenbank des Enterprise<br />
Europe Networks (EEN)<br />
Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote<br />
unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/<br />
partnersuche.html.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Katharina Berger, Tel. <strong>03</strong>91 5693-342,<br />
E-Mail: berger@magdeburg.ihk.de<br />
Naturkosmetik – Vertrieb angeboten: Das<br />
wachsende Unternehmen, das auf den kanarischen<br />
Inseln beheimatet ist, hat bereits große<br />
Erfahrungen im Vertrieb von Bio-Kosmetik<br />
und sucht nach zertifizierten Herstellern in<br />
der EU von ätherischen Ölen, natürlichen<br />
Haarfärbeprodukten, Rohstoffen, DIY Kosmetika,<br />
Bio Sonnenschutz, Massageölen und<br />
Räucherwerken. (EG1219 ES01)<br />
Markteintritt in Belarus – Auftraggeber<br />
gesucht: Das belarussische Zentrum bietet<br />
Technologietransfer, Unternehmensberatung<br />
und Marketing-Dienstleistungen, die auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten<br />
sind. Das Zentrum bietet seine<br />
Dienstleistungen zur Unterstützung des<br />
Markteintritts und der Suche nach lokalen<br />
Partnern an, einschließlich des Zugangs zu<br />
seiner innovativen E-Commerce-Plattform.<br />
Gesucht werden ausländische Unternehmen,<br />
die professionelle Unterstützung bei der Aufnahme<br />
oder Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit<br />
in Belarus benötigen. Die Leistungen<br />
werden im Rahmen einer Outsourcing-Vereinbarung<br />
angeboten. (EG1219 BY04)<br />
Trinkhalme aus Schilf – Vertriebspartner<br />
gesucht: Ein estnisches Unternehmen ist<br />
spezialisiert auf die Produktion von 100 Prozent<br />
biologisch abbaubaren und wiederverwendbaren<br />
Trinkhalmen aus Schilf (eine<br />
reichlich vorhandene Feuchtpflanze). Dank<br />
der strohartigen Hohlform des Schilfes und<br />
der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser ist es<br />
für die Herstellung von Trinkhalmen bestens<br />
geeignet, um den allgegenwärtigen und für<br />
Tiere lebensbedrohlichen Kunststoff zu ersetzen.<br />
Das Unternehmen sucht Vertriebspartner<br />
im Ausland. (EG1219 EE01)<br />
Intelligenter Bodenablauf für Duschen –<br />
Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches<br />
Unternehmen hat einen intelligenten Bodenablauf<br />
für Duschen entwickelt, der wie ein<br />
normaler Bodenablauf funktioniert und<br />
gleichzeitig Energie einspart. Die Entwicklung<br />
des Unternehmens gewinnt Wärmeenergie<br />
aus dem abfließenden Duschwasser, mit der<br />
das kalte einlaufende Wasser vorgewärmt<br />
wird, so dass der Bedarf an Warmwasser insgesamt<br />
reduziert wird. Das Unternehmen<br />
sucht Vertriebspartner oder Handelsvertreter.<br />
(EG1219 FI01)<br />
Ledertaschen – Vertriebspartner gesucht:<br />
Das niederländische Unternehmen, gegründet<br />
1962, sucht nach neuen Handelspartnern,<br />
um den Vertrieb auszuweiten. Alle Ledertaschen<br />
werden per Hand und mit ökologisch<br />
gegerbtem Leder hergestellt. (EG1219 NL01)<br />
Glas- und Steinwolle – Lieferanten gesucht:<br />
Ein französisches Unternehmen ist<br />
auf Dämmlösungen (Schall- und Wärmedämmung<br />
von Dachböden, Wänden und Garagen)<br />
spezialisiert. Es bietet optimierte thermische<br />
Möglichkeiten für Bau- oder Renovierungsprojekte.<br />
Um die Lösungen auf den<br />
Markt zu bringen, kauft das Unternehmen<br />
Glas- und Steinwolle ein. Da diese Produkte<br />
nicht immer verfügbar sind, sucht das Unternehmen<br />
einen EU-zertifizierten Anbieter für<br />
eine Zuliefervereinbarung. (EG1219 FR07)<br />
E-Commerce-Plattform – Investoren gesucht:<br />
Ein georgisches KMU hat eine E-Commerce-Plattform<br />
geschaffen, die die Probleme<br />
von KMU durch ihre länderspezifische<br />
Anpassung löst. Die Plattform ermöglicht die<br />
Erstellung eines ausgeklügelten Onlineshops<br />
mit integrierten Modulen der wesentlichen<br />
Dienste. Die erstellten Online-Shops sind mit<br />
innovativen KI-Tools ausgestattet. Nach dem<br />
erfolgreichen Start auf dem georgischen<br />
Markt sucht das Unternehmen Investoren<br />
und/oder Joint Venture-Partner in Europa<br />
und darüber hinaus, um das Geschäftswachstum<br />
zu beschleunigen und neue Märkte zu<br />
erschließen. (EG1219 GE01)<br />
Technologie zum Testen und Erkennen<br />
von Legionellen – Vertriebspartner gesucht:<br />
Das schottische KMU ist ein schnell<br />
wachsender Hersteller von Legionellen-Tests,<br />
der seine globale Präsenz ausbauen möchte.<br />
Um Marktanteile zu gewinnen und seine Produkte<br />
grenzüberschreitend zu vertreiben,<br />
sucht das KMU im Rahmen eines Vertriebsdienstleistungsabkommens<br />
die Zusammenarbeit<br />
mit etablierten Vertriebspartnern mit<br />
lokalem Know-how und einem starken Kundennetzwerk<br />
in den Bereichen Gebäude- und<br />
Wassermanagement. (EG1219 UK07)<br />
Unternehmensbörse<br />
„nexxt-change“<br />
Die Unternehmensbörse dient einerseits dem<br />
Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem<br />
geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber<br />
behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern<br />
die Suche nach einem Unternehmen<br />
für eine Übernahme zu erleichtern.<br />
Kontakt:<br />
Susann Sommer, Tel. <strong>03</strong>45 2126-452,<br />
Fax: <strong>03</strong>45 212644-452 oder E-Mail: ssommer@halle.ihk.de<br />
Klassischer Containerdienst aus Altersgründen<br />
zu verkaufen. (157416)<br />
Nachfolger für ein seit 25 Jahren erfolgreich<br />
am Markt etabliertes Familienunternehmen,<br />
tätig im Vertrieb von Schwimmbädern, Poolund<br />
Terrassenabdeckungen, Saunatechnik und<br />
Bullerjan*Holzöfen gesucht. (157415)<br />
Gewerbeflächenbörse<br />
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine<br />
Haftung! Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de,<br />
Nr. 2504<br />
Kontakt:<br />
Elisabeth Günther, Tel. <strong>03</strong>45 2126-266,<br />
E-Mail: eguenther@halle.ihk.de<br />
06386 Osternienburger Land, OT Trebbichau:<br />
Privatperson verkauft unbebautes<br />
Grundstück ca. 3.800 m²; geeignet für Produktion,<br />
Handel und DL-Branche. (GB-1339)<br />
52<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 53
wir für Sie<br />
Die IHK Halle-Dessau<br />
auf einen Blick<br />
Präsidium<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Vizepräsidenten<br />
Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,<br />
Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,<br />
Michael Pirl, Jörg Schlichting, Michael Schrodke, Thies Schröder,<br />
Elke Simon-Kuch<br />
Ausschuss für Finanzdienstleistungen<br />
Handelsausschuss<br />
Tourismusausschuss<br />
Berufsbildungsausschuss<br />
Vollversammlung<br />
66 Mitglieder<br />
Sachverständigenausschuss<br />
Verkehrsausschuss<br />
Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe<br />
Standortpolitik<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Sekretariat<br />
Bianka Meyer<br />
Grundsatzfragen der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzpolitik<br />
Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel<br />
Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik<br />
Danny Bieräugel, Daniel Moritz<br />
Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund<br />
Immobilienwirtschaft<br />
Hendrik Senkbeil<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren, Landesgeschäftsführung<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Danny Bieräugel<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Antje Bauer<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Claudia Roschk, Laura Lennicke<br />
Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik<br />
Antje Bauer<br />
Existenzgründung<br />
Jörg Prochner, Jana Bieräugel<br />
Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung<br />
Achim Schaarschmidt<br />
Handel<br />
Daniel Loeschke<br />
Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft<br />
Daniela Wiesner<br />
Dienstleistungswirtschaft<br />
Clemens Winkel<br />
ServiceCenter<br />
Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,<br />
André Markovic, Susann Sommer,<br />
Anne Wasilewski-Brumme<br />
Stand: 1. Dezember 2019<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Halle (Saale)<br />
Dr. Simone Danek<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Kim Vanessa Sokol<br />
Bildungspolitik<br />
Dr. Simone Danek<br />
Bildungsaktivitäten, -organisation<br />
Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper<br />
Ausbildung<br />
Björn Bosse<br />
Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen<br />
Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,<br />
Kathrin Olejnik, Melissa Olschak, Theresa Rößler,<br />
Mike Romonath, Liane Waldmann, Matthias Weißbarth<br />
Aus- und Weiterbildungsberater<br />
Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),<br />
Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),<br />
Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-<br />
Wolfen)<br />
Fortbildung/Sachkunde<br />
Sabine Krüger<br />
Fortbildungsprüfungen<br />
Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter<br />
Sachkunde<br />
Frauke Lindner, Manuela Schröter, Eileen Zarski<br />
Projekt „ValiKom Transfer“<br />
Dr. Kathrin Rheinländer<br />
Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance<br />
Assistierte Ausbildung“<br />
Simone Henschel<br />
Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung<br />
Kathrin Olejnik<br />
Innovation und Umwelt<br />
International<br />
Birgit Stodtko<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Jenny Regeer<br />
Messen<br />
Anja Klepzig<br />
Außenwirtschaftspolitik<br />
Birgit Stodtko<br />
Außenwirtschafts- und Zollrecht,<br />
Außenwirtschaftsdokumente, Carnets<br />
Diana Hofmann, Anja Klepzig<br />
Asien, Russland, Ost- und Südeuropa<br />
Ralph Seydel<br />
EU, EFTA, Lateinamerika, EU-Projekte<br />
Michael Drescher<br />
Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika<br />
Katalin Stolzki<br />
EZ-Scout<br />
Katy Schröder<br />
Reinhard Schröter<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Sekretariat, Börsen<br />
Elisabeth Günther<br />
Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik<br />
Reinhard Schröter<br />
Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement<br />
Silvana Theis<br />
Industrie, Energie<br />
Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)<br />
Innovation, Forschung und Entwicklung,<br />
Technologietransfer<br />
Dr. Sophie Kühling<br />
Umwelt, Raumordnung<br />
Andreas Scholtyssek<br />
Verkehr/Fachkunde<br />
Alf Rost<br />
54<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Hauptgeschäftsführer<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Reinhard Schröter<br />
Hauptgeschäftsführung<br />
Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />
Cordula Henke<br />
Sekretariat<br />
Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker<br />
Kooperationszentrum „Energiesicherheit“<br />
Dr. Uwe Schrader<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)<br />
Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,<br />
Vanessa Schneider<br />
Arbeitskreis Außenwirtschaft<br />
Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer<br />
Arbeitskreis Bildung<br />
Arbeitskreis IHK-Finanzen<br />
und -Liegenschaften<br />
Recht und Fair Play<br />
Arbeitskreis Energiepolitik<br />
Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Vanessa Schneider<br />
Rechtspolitik<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Wettbewerbsrecht, Steuerrecht<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht,<br />
Datenschutzrecht, Außergerichtliche Streitbeilegung<br />
Christiane Loertzer<br />
Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht<br />
Heike Sommer<br />
Sachverständigenwesen/Handelsregister/Firmenrecht<br />
(Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten<br />
Petra Scheibe<br />
Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister<br />
(Sachbearbeitung)<br />
Andrea Dietrich<br />
Zentrale Dienste<br />
Dr. Markus Reinhardt<br />
Geschäftsführer<br />
Sekretariat<br />
Lisa Sophie Schmidt<br />
Finanzen, Personal, Syndikus<br />
Dr. Markus Reinhardt<br />
Personal<br />
Oliver Schmidt<br />
Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter<br />
Jens Hoffmann<br />
Organisation, Archiv, Bibliothek<br />
Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser<br />
EDV<br />
Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang<br />
Rechnungswesen/Controlling<br />
Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,<br />
Daniela Jobs, Nadine Kupfer<br />
Mitgliederdaten/Beiträge<br />
Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,<br />
Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,<br />
Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Renate Wolff, Matthias Wulf<br />
Innere Dienste<br />
Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,<br />
Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer<br />
(Kraftfahrer)<br />
Geschäftsstellen<br />
und<br />
Kontaktbüros<br />
Geschäftsstelle Sangerhausen<br />
Frank Lehmann<br />
Geschäftsstellenleiter, QMB<br />
Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen<br />
Tel.: <strong>03</strong>464 260959-0, Fax: <strong>03</strong>464 26095919<br />
Sekretariat: Norman Böttcher<br />
Michael Axt<br />
Kontaktbüro Eisleben<br />
Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Tel.: <strong>03</strong>475 6678186, Fax: <strong>03</strong>464 26095919<br />
Frank Lehmann<br />
Geschäftsstelle Dessau<br />
Sven Horn<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau<br />
Tel.: <strong>03</strong>40 26011-0, Fax: <strong>03</strong>40 260114421<br />
Sekretariat: Viola Wagner<br />
Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann<br />
Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen<br />
Andresenstraße 1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen<br />
Tel.: <strong>03</strong>493 3757-0, Fax: <strong>03</strong>493 37574421<br />
Sekretariat: Katja Schneider<br />
Andreas Baer, Birgit Enkerts<br />
Kontaktbüro Bernburg<br />
Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)<br />
Tel.: <strong>03</strong>471 659505, Fax: <strong>03</strong>40 260114424<br />
Sibylle Lohmann<br />
Kontaktbüro Lutherstadt Wittenberg<br />
Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Tel.: <strong>03</strong>491 670121, Fax: <strong>03</strong>493 37574424<br />
Andreas Baer<br />
Geschäftsstelle Weißenfels<br />
Tobias Voigt<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Markt 6, 06667 Weißenfels<br />
Tel.: <strong>03</strong>443 4325-0, Fax: <strong>03</strong>443 43254425<br />
Sekretariat: Tina Jahr<br />
Sylvia Strößner, Matthias Walther<br />
Kontaktbüro Naumburg<br />
Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale)<br />
Tel.: <strong>03</strong>445 732958, Fax: <strong>03</strong>443 43254425<br />
Tobias Voigt<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong> 55
zu guter letzt<br />
Karriere mit Lehre und Fortbildung<br />
36<br />
– bis zu diesem Alter verdienen Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
mehr als Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium.<br />
Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Angewandte <strong>Wirtschaft</strong>sforschung<br />
hervor. Sie hat die Lebenseinkommen von Absolventen einer Berufsausbildung mit<br />
denen eines Hochschulstudiums verglichen. Ein weiteres Ergebnis: Akademiker verdienen<br />
bis zu einem Alter von 60 Jahren weniger als Meister oder Techniker. Erst dann überholen<br />
sie diese, aber nur marginal.<br />
Vorschau<br />
Unser Schwerpunkt im April:<br />
175 Jahre IHK Halle-Dessau<br />
Ernährungsgewerbe:<br />
Strukturdaten<br />
zur Branche<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
Vollversammlung:<br />
Das Gremium der IHK<br />
im Fokus<br />
Exportwirtschaft:<br />
Geschäfte in Russland<br />
rechtssicher gestalten<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint am<br />
22. April <strong>2020</strong>.<br />
Wie gefällt Ihnen die neue „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie<br />
uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,<br />
sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.<br />
Impressum<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau<br />
30. Jahrgang Nr. 3/<strong>2020</strong><br />
Herausgeber<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />
Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)<br />
www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de<br />
Tel. <strong>03</strong>45 2126-0, Fax <strong>03</strong>45 2126-105<br />
Redaktion<br />
Isabel Reimann (verantw.), Tel. <strong>03</strong>45 2126-202,<br />
Fax <strong>03</strong>45 212644-202, ireimann@halle.ihk.de<br />
Markus Rettich (Leitung), Tel. <strong>03</strong>45 2126-204<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel<br />
Externe Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Andreas Löffler (S. 16, 30,<br />
31, 42, 43, 46, 47), Matthias Voss (S. 12, 13, 14, 20),<br />
Nicole Kirbach (S. 18, 19)<br />
Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,<br />
jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.<br />
Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr<br />
Erscheinungstermin: 14. März <strong>2020</strong><br />
Jahrgang <strong>2020</strong><br />
Anzeigen und Verlag<br />
Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH<br />
Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden<br />
Tel. <strong>03</strong>61 5668194, Fax <strong>03</strong>61 5668196<br />
Anzeigenservice: Andrea Albecker<br />
Anzeigenleitung: Achim Hartkopf<br />
medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />
gültig ab Januar <strong>2020</strong><br />
Layoutkonzept<br />
Jo Schaller & Angela Schubert<br />
Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung<br />
Druckhaus Schütze GmbH<br />
Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)<br />
Tel. <strong>03</strong>45 56666-0, Fax <strong>03</strong>45 5666666<br />
Vertrieb<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> Zeitungszustell-Gesellschaft mbH<br />
Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)<br />
Tel. <strong>03</strong>45 565-2411, Fax <strong>03</strong>45 565-2412<br />
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die Zeitschrift<br />
ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen<br />
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere<br />
Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das<br />
jährliche Abonnement 20,00 Euro. Das Einzelheft kostet Euro<br />
2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck<br />
signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers<br />
erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen<br />
Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.<br />
Abbildungen<br />
3DQR GmbH: S. 51, Andreas Löffler: S. 3 (unten r.), 16/17,<br />
30/31, 42/43, 46; Antje Klauss-Vorreiter: S. 47;<br />
Convela GmbH: S. 6 (oben); Dögel GmbH: S. 25 (l.);<br />
Dorint Charlottenhof Halle (Saale): S. 9 (oben); Freedomz_<br />
stock.adobe.com: S. 45; IHK Halle-Dessau: S. 15 (unten),<br />
34/35; Landkreis Mansfeld-Südharz: S. 24 (unten);<br />
Matthias Voss: S. 2 (l.), 12/13, 14; MI LSA: S. 7; Mittelstand<br />
4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg: S. 6 (unten), 26;<br />
mycare.de: S. 2 (r.), 18/19; Mymemo_stock.adobe.com:<br />
S. 27; NaMaKuKi_stock.adobe.com: S. 3 (unten l.);<br />
P-D Group: S. 9 (unten); Rudolf Schuba: S. 20; scharfsinn86_<br />
stock.adobe.com: S. 28; shutterstock_SergeBertasiusPhotography:<br />
S. 40; shutterstock: S. 48 (unten); sveta_stock.adobe.<br />
com: S. 41; Thomas Reinhardt: S. 15 (oben), 24 (oben),<br />
25 (oben), 48 (oben); Torsten Biel: S. 25 (unten);<br />
Uwe Köhn: Cover, S. 3 (oben r.), 4/5, 8, 32/33; Volker Seifert:<br />
S. 56; <strong>Wirtschaft</strong>sministerium/Harald Krieg: S. 3 (oben l.), 23<br />
56<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>
Anzeige<br />
Bauschäden/<br />
Immobilienberatung<br />
Druckerei<br />
DRUCKHAUS SCHÜTZE GMBH<br />
Fiete-Schulze-Straße 13a · 06116 Halle (Saale) · Tel.: <strong>03</strong>45 566660<br />
E-Mail: info@dhs-halle.de · www.dhs-halle.de<br />
Personaldienstleitungen<br />
Steuerberatung/<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung<br />
01_<strong>2020</strong> Ploeger 16.01.<strong>2020</strong> 17:35 Uhr Seite 1<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung/Unternehmensberatung