SB_13.554B_LP
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2004<br />
Abschlussbericht<br />
DVS-Forschung<br />
Sicherung der Ausbeute<br />
und Zuverlässigkeit<br />
industriell gefertigter<br />
direkt wafergebondeter<br />
mikromechanischer<br />
Sensoren
Sicherung der Ausbeute und<br />
Zuverlässigkeit industriell<br />
gefertigter direkt wafergebondeter<br />
mikromechanischer<br />
Sensoren<br />
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />
IGF-Nr.: 13.554 B<br />
DVS-Nr.: 10.037<br />
Fraunhofer-Gesellschaft e.V. Fraunhofer-<br />
Institut für Zuverlässigkeit und<br />
Mikrointegration<br />
Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik<br />
IWM<br />
Förderhinweis:<br />
Das IGF-Vorhaben Nr.: 13.554 B / DVS-Nr.: 10.037 der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf, wurde über die AiF<br />
im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />
Bundestages gefördert.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />
unter: http://dnb.dnb.de<br />
© 2009 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
DVS Forschung Band 68<br />
Bestell-Nr.: 170177<br />
I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-067-0<br />
Kontakt:<br />
Forschungsvereinigung Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />
T +49 211 1591-0<br />
F +49 211 1591-200<br />
forschung@dvs-hg.de<br />
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />
vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.
Zusammenfassung<br />
Inhalt<br />
1 Zusammenfassung 3<br />
2 Einleitung 4<br />
3 Entwicklung von Waferbondverfahren bei niederen Temperaturen 5<br />
3.1 Herstellung der Teststrukturen 5<br />
3.2 Auswahl geeigneter Aktivierungsvarianten 6<br />
3.3 Ergebnisse nach dem Tempern: 7<br />
3.4 Ergebnisse nach dem Tempern und Trennschleifen: 7<br />
3.5 Bewertung der Bondverbindungen am IZM 8<br />
3.6 Schlussfolgerungen 10<br />
4 Charakterisierung der mechanischen Grenzflächeneigenschaften 10<br />
4.1 Mikro-Chevron-Test 10<br />
4.1.1 Finite Elemente Simulation 11<br />
4.1.2 Testdurchführung 14<br />
4.1.3 Ergebnisse 16<br />
4.2 Bondrahmen 17<br />
5 Einfluss von Strukturierungsprozessen 19<br />
5.1 Probenherstellung 19<br />
5.2 Beschreibung des Spannungszustandes an Kerbspitzen 21<br />
5.3 Festigkeitsmessungen 22<br />
5.3.1 Einfluss der Auslagerungstemperatur 24<br />
5.3.2 Einfluss des Ätzwinkels bei einer einseitigen Strukturierung 24<br />
6 Weitere Arbeiten 27<br />
6.1 Neue Materialien 27<br />
6.2 Herstellung elektrischer Durchkontaktierungen mittels Silizium Direkt Bonden bei<br />
niederen Temperaturen 28<br />
7 Veröffentlichungen 29<br />
8 Literatur 30<br />
Anhang A 31<br />
Fraunhofer IWM<br />
2
Einleitung<br />
2 Einleitung<br />
Das Forschungsvorhaben ist auf die Entwicklung von innovativen Konzepten gerichtet, die fertigungsbegleitend<br />
zur Sicherung und Erhöhung der Marktfähigkeit von industriell eingesetzten wafergebondeten Mikrosystemen<br />
beitragen.<br />
Das Vorhaben konzentriert sich des weiteren auf die Entwicklung von neuen Bondtechnologien im besonderen<br />
im Niedertemperaturbereich sowie der mechanischen Bewertung der Festigkeit und Lebensdauer der<br />
wafergebondeten Komponenten. Das durchgeführte Projekt umfasst folgende wissenschaftlich-technische<br />
Ziel:<br />
1. Entwicklung eines geeigneten, beim direkten Waferbonden einsetzbaren und in die industrielle Produktion<br />
integrierbaren Prüfverfahrens mit deutlich verbesserter Genauigkeit und Aussagefähigkeit auf<br />
der Basis des Mikro-Chevron-Tests, geeignet für die Technologiebewertung und Qualitätssicherung bei<br />
der Fertigung mikromechanischer Bauteile<br />
2. Entwicklung von verallgemeinerbaren Bewertungskriterien für den Einfluss von Strukturierungsprozessen<br />
(Ätzprozess, Ätzstruktur, Wechselwirkung mit der Plasmaaktivierung, Maskenversatz und Waferjustage)<br />
auf die Belastbarkeit der Bondverbindung in Wechselwirkung mit der Prozessführung beim<br />
Si-Si-Bonden,<br />
3. Entwicklung eines geeigneten betrieblich anwendbaren Mess- und Bewertungsverfahrens für die Zuverlässigkeit<br />
und Lebensdauer belasteter direkt wafergebondeter Bauteile, Bestimmung von Zuverlässigkeitskennwerten<br />
und –daten für relevante Bondverfahren<br />
4. Entwicklung eines werkstoffmechanisch begründeten Konzepts für die Qualitätssicherung beim Si-Si-<br />
Waferbonden<br />
5. Integration neuer Oberflächenmaterialien in den Waferbondprozess<br />
6. Optimierung und Weiterentwicklung des Niedertemperatur-Silizium-Direktbondens in Bezug auf technologische<br />
Parameter (Prozessfenster) für eine hohe Ausbeute, Zuverlässigkeit und Prozesskompatibilität<br />
zur bestehenden Siliziumtechnologie<br />
Fraunhofer IWM<br />
4
Entwicklung von Waferbondverfahren bei niederen Temperaturen<br />
3 Entwicklung von Waferbondverfahren bei niederen Temperaturen<br />
3.1 Herstellung der Teststrukturen<br />
Für die Bewertung der mechanischen Eigenschaften wurde eine Testmaske für einen 6´´-Wafer entworfen<br />
welche sowohl Mikro-Chevron-Proben (MC) und Bondrahmenstrukturen enthält. Mit Hilfe der MC-Proben ist<br />
eine Bestimmung der Bruchzähigkeit oder Grenzflächenenergie der gebondeten Grenzfläche möglich. Mit<br />
den Bondrahmenstrukturen läst sich die Sägeausbeute und die Zugfestigkeit in Abhängigkeit von der Testproben-<br />
und Bondrahmengröße ermitteln. Die entworfenen Probenstrukturen wiesen Kantenabmaße auf,<br />
die in der Größenordnung typischer mikromechanischer Bauteile liegen. Um verschiedenen Probengrößen<br />
auf einem 6´´ Wafer zu integrieren, wurde die Maske in vier Quadranten aufgeteilt. Der Waferverbund<br />
wurde nach dem Bonden dann zunächst geviertelt und anschließend wurden die Viertel entsprechen der<br />
vorhanden Probengröße vereinzelt. Die Größe der Probengröße betrug 5,0 x 5,0 mm 2 , 3,0 x 3,0 mm 2 , 2,5 x<br />
2,5 mm 2 bzw. 1,5 x 1,5 mm 2 . Die Abbildung 1 zeigt beispielhaft eine Infrarottransmissionsaufnahmen der<br />
Grenzfläche eines gebondeten Waferpaares mit den Teststrukturen.<br />
Abbildung 1:<br />
Infrarotaufnahme der<br />
Grenzfläche eines gebondeten<br />
Testwafer mit unterschiedlichen<br />
Bei der Fertigung der Testwafer mussten die Wafer von beiden Seiten strukturiert werden. In die Wafervorderseite<br />
wurden die Bondrahmen und die Chevronstrukturen als erhöhte Strukturen geätzt. Von der<br />
Waferückseite wurde in jedes Chip ein Belüftungsloch eingebracht, um während der Bondtemperung einen<br />
Fraunhofer IWM<br />
5
Entwicklung von Waferbondverfahren bei niederen Temperaturen<br />
Druckausgleich für die eingeschlossene Atmosphäre zu schaffen. Die notwendigen technologischen Schritte<br />
sind nachfolgend dargestellt.<br />
• Erzeugung der Markensysteme durch Si-Ätzen 1µm<br />
• Herstellung der Maskierung der Ätzgebiete<br />
• Si-Trockenätzen zur Herstellung der Strukturen 10µm<br />
• Erneute Maskierung mit Oxid und Nitrid<br />
• Herstellung der Belüftungslöcher von der Rückseite mittels KOH-Ätzen<br />
• Maskierung entfernen<br />
• Anodisches Bonden<br />
• Vereinzeln erst in Quadranten und dann in Chips<br />
Abbildung 2 zeigt die erzeugten Teststrukturen im gebondeten Zustand. Es kann eingeschätzt werden, dass<br />
die Bondungen erfolgreich durchgeführt werden konnten. Die Wafer wurden nach dem Vereinzeln an dem<br />
Projektpartner FhG IWM zur Charakterisierung bereitgestellt.<br />
Abbildung 2:<br />
Strukturen zum Test des<br />
Silizium Direkt Bondens<br />
Links: Belüftungslöcher von<br />
der Waferrückseite aus<br />
betrachtet<br />
Rechts: Unterschiedlich<br />
breite Bondrahmenstrukturen<br />
von der wafervorderseite<br />
betrachtet<br />
3.2 Auswahl geeigneter Aktivierungsvarianten<br />
Spezifische Anforderungen an die Bondtechnologie sind die Herstellung der Bondverbindung mit blanken Siliziumsubstraten<br />
bzw. auch das Bonden über isolierende Zwischenschichten am Bondinterface (vorzugsweise<br />
thermisches Oxid und/oder <strong>LP</strong>CVD-Nitrid bzw. auch PE-Oxide und PE-Nitride). Die Bondvorbehandlung<br />
muss gewährleisten, dass bestimmte Metallschichten, die als Metallisierungs- und Leitbahnebenen eingesetzt<br />
werden nicht zerstört werden. Ein typisches Material hierfür ist Aluminium, welches bei der Vorbehandlung<br />
nicht zerstört oder angegriffen werden sollte. Für den Einsatz im Projekt wurden eine Reihe von<br />
nasschemischer und plasmachemischer Vorbehandlungen sowie deren Kombinationen untersucht und die<br />
Oberflächenenergiedichten über die Spaltmethode bestimmt. Die einzelnen Vorbehandlungsarten und deren<br />
chemische Zusammensetzung sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Für die Wahl der geeignetsten Vorbehandlung<br />
wurden auch Kombinationen der genannten Vorbehandlungen bewertet.<br />
Fraunhofer IWM<br />
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