PHÖNIX - Wirtschaftsregion Heilbronn - Franken
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BUNDESWEIT EINMALIG UND INNOVATIV<br />
STADTPORTRÄT: BAD MERGENTHEIM MIT NEUEM SCHWUNG<br />
E 52586<br />
Nr. 10/2011 Oktober<br />
11. Jahrgang<br />
Euro 3,20
Niki de<br />
Saint Phalle<br />
Spiel mit<br />
mir<br />
Sammlung Würth<br />
und Leihgaben<br />
Kunsthalle Würth<br />
Schwäbisch Hall<br />
17. April bis<br />
16. Oktober 2011<br />
täglich 11 bis 18 Uhr<br />
Zur Ausstellung<br />
erscheint ein Katalog<br />
im Swiridoff Verlag.<br />
Bitte beachten Sie<br />
auch unsere besonderen<br />
kulinarischen<br />
Angebote für Gruppen<br />
in Kooperation mit<br />
dem Sudhaus an der<br />
Kunsthalle Würth.<br />
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in der Region geht es Schlag auf Schlag. Nach der Experimenta in <strong>Heilbronn</strong>,<br />
Süddeutschlands größtem Science Center, und dem Kocherquartier in Schwäbisch<br />
Hall wird das nächste Leuchtturmprojekt eingeweiht. Der Bildungscampus<br />
<strong>Heilbronn</strong> zählt zu den außergewöhnlichsten Bildungsstätten<br />
Deutschlands, nachzulesen auf den Seiten 10 bis 22 in<br />
Ihrem aktuellen pro-Magazin, das eigens zur Campus-Einweihung<br />
etwas früher erscheint als üblich. Eine staatliche<br />
und eine private Hochschule arbeiten mit einer Weiterbildungsakademie<br />
auf einem Campus. Diesen revolutionären<br />
Ansatz hat die Dieter-Schwarz-Stiftung entwickelt und an<br />
herausragender Stelle in <strong>Heilbronn</strong> umgesetzt. Für das Geschenk<br />
und die zahlreichen anderen Initiativen für Bildung<br />
in der Region müsste man dem Vorzeigeunternehmer eigentlich<br />
ein Denkmal setzen.<br />
Bund und Land, die eigentlich Zuständigen für Bildung,<br />
können solche Projekte nicht mehr schultern. Die jahrzehn-<br />
Thomas Zimmermann,<br />
telange Verschuldungspolitik schränkt die Handlungsfähig-<br />
pro-Chefredakteur<br />
keit des Staates drastisch ein, und der Mut zur Trendwende<br />
hat die Politiker längst verlassen – eine gefährliche Entwicklung.<br />
Doch wer will Wasser in den Wein gießen angesichts der feierlichen Eröffnung<br />
des Bildungscampus am 30. September und der nachfolgenden Tage der<br />
offenen Tür mit tollem Programm für alle Teile der Bevölkerung.<br />
Seit Mai hat Bad Mergentheim in Udo Glatthaar einen neuen Oberbürgermeister.<br />
Transparenz und Offenheit hat sich der Neue in der Kurstadt auf die Fahnen<br />
geschrieben. Damit scheint er in den ersten Monaten gut gefahren zu sein. Nun<br />
gilt es die begonnenen Projekte wie die Sanierung des Freizeitbades Solymar erfolgreich<br />
zu Ende zu bringen. In unserem Stadtporträt ab S. 54 zeigen wir, was<br />
sich sonst noch tut in der Gesundheitsstadt im Main-Tauber-Kreis.<br />
Bildung wird auch in anderen Teilen der Region großgeschrieben. In Schwäbisch<br />
Hall wurde im Kocherquartier das Haus der Bildung eingeweiht und Wertheim<br />
bewirbt sich um ein biotechnologisches Gymnasium. Auch am nächsten Hochschulgelände<br />
wird bereits gebaut. Neben dem neuen Bildungscampus entsteht<br />
die neue Heimat der Wirtschaftsfakultät 2 der Hochschule <strong>Heilbronn</strong>. Es bleibt<br />
also spannend in der Region – nicht nur beim Thema Bildung.<br />
E-Mail: t.zimmermann@eppinger-verlag.de<br />
EDITORIAL<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 3
INHALT 10/2011<br />
SPEZIAL BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Ein einzigartiges Projekt ist im Herzen von <strong>Heilbronn</strong> entstanden: Der neue Bildungscampus<br />
vereint staatliche und private Aus- und Weiterbildung an einem zentralen Ort. Hier gibt es<br />
nicht nur Platz zum Lernen, sondern auch viele Möglichkeiten, neue Netzwerke zu bilden.<br />
Seite 10<br />
EXTRA<br />
Die Bera GmbH ist für ihr großes Engagement<br />
bekannt. Ob durch soziale<br />
Projekte oder Weiterbildungsprogramme<br />
– der Personaldienstleister erntet<br />
mit seinen innovativen Ideen viel<br />
Lob und Aufmerksamkeit. Auch beim<br />
zweiten deutschen Arbeitsmarktforum<br />
in Neckarsulm im November<br />
engagiert sich das Unternehmen. Der<br />
Wandel des Arbeitsmarkts bietet auch<br />
dieses Jahr genügend Gesprächsstoff.<br />
Seite 41<br />
4 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: fotolevel andi Schmid<br />
BAD MERGENTHEIM<br />
Bad Mergentheim und die Kur sind in<br />
der Wahrnehmung vieler Menschen<br />
untrennbar verbunden. Doch der<br />
Kostendruck im Gesundheitswesen<br />
macht auch vor der idyllischen Kurstadt<br />
an der Tauber nicht halt. Mit<br />
einem neuen Image als Gesundheits-<br />
und Wohlfühlstadt, frischen Angeboten<br />
für Touristen und viel Neuem für<br />
Einwohner und Gäste will sich die<br />
Stadt zukunftssicher positionieren.<br />
Seite 54<br />
FOTO: Bera<br />
FOTO: Wolfgang Fischer<br />
FOTO: Walter Kress<br />
POLITIK<br />
Baden-Württemberg wird grün – das gilt<br />
nicht nur für die Landesregierung, sondern<br />
auch für die Energieversorgung im Land.<br />
Noch steht hinter dem Umbau ein dickes<br />
Fragezeichen. Wie ist der Wandel in der<br />
Energiepolitik praktisch umzusetzen? In der<br />
Region ist jedenfalls Potenzial vorhanden.<br />
Seite 24<br />
WIRTSCHAFT<br />
Biologisch erzeugte Lebensmittel sind seit<br />
einigen Jahren gefragt. Daneben entsteht in<br />
letzter Zeit ein weiterer Trend: Regionalität.<br />
Produkte von Bio-Bauern aus der eigenen<br />
Region haben viele Vorteile. Sie sind frisch,<br />
haben keine langen Transportwege und<br />
erzeugen ein Gefühl der Heimat.<br />
Seite 66<br />
Unser Titelbild<br />
Endlich ist es soweit: Der neue Bildungscampus<br />
<strong>Heilbronn</strong> öffnet seine Tore.<br />
Die zentrale Lage und kurzen Wege werden<br />
die Studenten freuen. FOTO: Wolfgang Fischer<br />
FOTO: Dr. Leo Haaf
SPEZIAL BILDUNG<br />
10 Wissen hoch fünf: Mit dem Bildungscampus<br />
erhält die Region eine einzigartige Einrichtung<br />
14 Netzwerk für Bildung: Die Geschäftsführer der<br />
Dieter-Schwarz-Stiftung sind voller Vorfreude<br />
16 Der wichtigste Rohstoff: Die Dieter-Schwarz-<br />
Stiftung fördert lebenslanges Lernen<br />
22 Chancen für Generationen: Der Bildungscampus<br />
bietet viele Möglichkeiten für Jung und Alt<br />
POLITIK<br />
24 Bündel an Maßnahmen: Umweltminister Franz<br />
Untersteller benennt die energiepolitischen<br />
Ziele der neuen Landesregierung<br />
28 Viel Potenzial in Hohenlohe: Windkraft soll verstärkt<br />
zur Energiegewinnung genutzt werden<br />
30 Elektromotor als Zukunftsmodell: Die Mobilität<br />
steht vor einem Wandel<br />
WIRTSCHAFT<br />
36 Arena für Innovationen: Unternehmen aus der<br />
Region stellen auf der Industriemesse Motek aus<br />
50 Schwere Wahl für Anleger: Gute Beratung in<br />
Finanzfragen ist gefragt<br />
66 Regional ist erste Wahl: Erzeugnisse aus<br />
heimischen Landen bieten Mehrwert<br />
EXTRA ARBEITSMARKTFORUM<br />
42 Von der Vision zur Praxis: Der Personaldienstleister<br />
Bera setzt Zeichen in der Branche<br />
45 Auf einen Blick: Das Programm des zweiten<br />
Arbeitsmarktforums in Neckarsulm<br />
46 „Exzellenz in Qualität“: Bera-Geschäftsführer<br />
Bernd Rath im Interview<br />
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
54 Stadt zum Wohlfühlen: Die traditionsreiche<br />
Kurstadt Bad Mergentheim blickt voraus<br />
60 Politik nah am Bürger: Interview mit dem neuen<br />
Oberbürgermeister Udo Glatthaar<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
74 Kirch oder Kärch: In der Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> sind Dialektforscher unterwegs<br />
75 Historisches Porträt: Der <strong>Heilbronn</strong>er Reformator<br />
Johann Lachmann<br />
78 Menschen aus der Region: Steffen Schoch hat als<br />
WHF-Chef für <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> getrommelt<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
6 Aktuell<br />
9 Personen<br />
34 Firmen<br />
69 Bürgerinitiative pro Region<br />
72 Mosaik<br />
76 Veranstaltungskalender<br />
78 Impressum<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 5<br />
SONDERAUSGABE<br />
Januar 2012<br />
Zum 2. Deutschen Kongress der Weltmarktführer<br />
am 25. und 26. Januar 2012 in Schwäbisch Hall<br />
Begleitend zu diesem Top-Event in der<br />
<strong>Wirtschaftsregion</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> für Vertreter<br />
deutscher Spitzen unter nehmen, Wirtschaftsexperten<br />
und Politiker publiziert das Magazin pro ein breit<br />
angelegtes Kongress-Spezial mit dem Titel<br />
Deutsche Weltmarktführer<br />
im globalen Wettbewerb<br />
Mit seiner zweiten Sonderausgabe begleitet pro<br />
erneut die Zielsetzungen des Kongresses.<br />
Renommierte Autoren reflektieren die Themen felder<br />
wie Eurokrise, Ressourcenschutz, Demografie und<br />
Schwellenländer. Im Fokus steht aber vor allem<br />
wieder die <strong>Wirtschaftsregion</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>,<br />
die deutschlandweit über die höchste Dichte an<br />
Weltmarktführern verfügt.<br />
Nutzen auch Sie die Gelegenheit, Ihr Haus in der<br />
pro-Sonderausgabe zu präsentieren.<br />
Bereits zum ersten Kongress in<br />
diesem Jahr hat das<br />
Magazin pro die vielbeachtete<br />
Sonderausgabe „Weltmarkt im<br />
Blick“ veröffentlicht<br />
Anzeigenschluss: 21.11.2011<br />
Erscheinungstermin: 20.01.2012<br />
Auflage: 20 000 Exemplare<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Land- und Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong><br />
Nicole Genthner, Tel. 07 91/9 50 61-34<br />
Landkreis Schwäbisch Hall und Hohenlohekreis<br />
Klaus Kopplin, Tel. 07 91/9 50 61-23<br />
Main-Tauber-Kreis<br />
Sophia Eppinger, Tel. 07 91/9 50 61-32
AKTUELL<br />
HEILBRONN<br />
Streit um Schleusenausbau beigelegt<br />
Der Schleusenausbau in Lauffen ist ab Ende 2012 geplant. Das<br />
Gesamtprojekt soll bis 2025 abgeschlossen sein.<br />
Das Land Baden-Württemberg<br />
steht hinter dem Ausbau der 27<br />
Neckarschleusen von Mannheim<br />
bis Plochingen. Der baden-württembergische<br />
Minister für Verkehr<br />
und Infrastruktur, Winfried<br />
Hermann (Grüne), betonte dies<br />
Anfang September bei einer<br />
Informationsfahrt durch den<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Hafen. Zuletzt hatte<br />
Hermann Zweifel geäußert, ob<br />
SCHWÄBISCH HALL<br />
Haus der Bildung eröffnet<br />
Gelungener Wandel im Herzen<br />
Halls: Von der Justizvollzugsanstalt<br />
zum Haus der Bildung.<br />
Mitte September wurde in der<br />
ehemaligen Justizvollzugsanstalt<br />
(JVA) in Schwäbisch Hall das<br />
Haus der Bildung eröffnet. Das<br />
6 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Stadt Schwäbisch Hall<br />
der Ausbau von <strong>Heilbronn</strong> bis<br />
Stuttgart wegen des geringeren<br />
Warenverkehrs und aus ökologischen<br />
Gründen sinnvoll sei.<br />
Angesichts der Finanzierungsengpässe<br />
des Bundes spricht<br />
sich Verkehrsminister Hermann<br />
nun für einen dreistufigen<br />
Schleusenausbau aus. Priorität<br />
habe dabei der Neckarabschnitt<br />
Mannheim–<strong>Heilbronn</strong>. In einem<br />
Gebäude, das Teil des Stadtteils<br />
Kocherquartier ist, beherbergt<br />
nach zweijähriger Bauzeit nun<br />
die Volkshochschule, die Musikschule,<br />
das Stadtorchester,<br />
die Bildungsregion und die Beratungseinrichtung<br />
Pro Familia.<br />
Vereine und Institutionen können<br />
ein Wechselbüro für ihre<br />
Beratungsangebote nutzen.<br />
Seit dem Umzug der JVA 1996<br />
in das Industriegebiet Stadtheide<br />
stand das Gebäude leer. Mit<br />
der Einweihung des zehn Millionen<br />
Euro teuren Hauses der<br />
Bildung im Beisein der badenwürttembergischenIntegrationsministerin<br />
Bilkay Öney ist die<br />
Entwicklung des Kocherquartiers<br />
abgeschlossen.<br />
FOTO: Fatima Bakhouche<br />
FOTO: Ralf Reichert<br />
zweiten Schritt soll die Teilstrecke<br />
<strong>Heilbronn</strong> bis zum Hafen<br />
Stuttgart und anschließend der<br />
sehr teure Schleusenausbau bis<br />
Plochingen in Angriff genommen<br />
werden.<br />
Seit vier Jahren ist die Verlängerung<br />
der Schleusen von derzeit<br />
110 Meter auf 140 Meter durch<br />
den Bund beschlossen. Damit<br />
könnten Schiffe der 135-Meter-<br />
Klasse, die vermehrt auf dem<br />
Rhein unterwegs sind, auch<br />
auf dem Neckar verkehren. Hermann<br />
fordert vom Bund, der<br />
Bauträger des auf 650 Millionen<br />
Euro veranschlagten Großprojektes<br />
ist, einen neuen Kriterienkatalog,<br />
in dem der Neckar als<br />
wichtige Binnenwasserstraße<br />
erhalten bleibt.<br />
Nach dem aktuellen Zeitplan<br />
soll die Schleuse bei Lauffen<br />
Ende 2012 oder Anfang 2013<br />
von Grund auf erneuert werden.<br />
Die Verlängerung ist zu einem<br />
späteren Zeitpunkt vorgesehen.<br />
Der gesamte Ausbau der Neckarschleusen<br />
soll bis zum Jahr<br />
2025 abgeschlossen sein.<br />
KÜNZELSAU<br />
Sorge um Polizeidirektion<br />
Nachdem der neue Innenminister<br />
Reinhold Gall eine Polizeireform<br />
angekündigt hat, gibt<br />
es im Hohenlohekreis Befürch-<br />
Steht die PD Künzelsau auf der<br />
Kippe? Im Innenministerium<br />
werden Reformen diskutiert.<br />
REGION<br />
Fass ohne Boden<br />
Der Präsident des Landkreistages,<br />
der Hohenloher Landrat<br />
Helmut Jahn, schlägt in Sachen<br />
Sozialausgaben Alarm. Die<br />
Landkreise in Baden-Württemberg<br />
müssen so viel Geld für<br />
Sozialleistungen ausgeben wie<br />
nie zuvor. „Der Zuschussbedarf<br />
steigt ungebremst“, so Jahn Anfang<br />
September. 2011 erhöhten<br />
sich die Sozialausgaben aller<br />
Kreise im Land um 25 Millionen<br />
Euro auf 3,084 Milliarden. Für<br />
2012 rechnet der Landkreistag<br />
mit einem weiteren Anstieg der<br />
Kosten.<br />
Vor allem die Jugendhilfe (plus<br />
sechs Prozent) und die Eingliederungshilfe<br />
für Behinderte (plus<br />
4,5 Prozent) benötigen immer<br />
mehr Geld. „Das ist ein Fass<br />
ohne Boden. Ohne strukturelle<br />
Änderungen werden die Landkreise<br />
von den Sozialausgaben<br />
erdrückt“, macht Jahn klar und<br />
forderte echte Reformen und<br />
eine Beteiligung des Bundes an<br />
den Kosten. Hoffnungen auf ein<br />
Sinken der Hebesätze verwies<br />
Jahn deshalb in weite Ferne.<br />
tungen, dass die Künzelsauer<br />
Polizeidirektion nach <strong>Heilbronn</strong><br />
verlagert wird. Gall will die Präsenz<br />
der Polizeistreifen verbessern,<br />
die Reviere verjüngen und<br />
stärken sowie die Zahl der Ausbildungsplätze<br />
bei der Polizei<br />
erhöhen. In einer Projektgruppe<br />
und einem Lenkungsausschuss<br />
lässt der Innenminister derzeit<br />
die Lage analysieren.<br />
Im Land gibt es 37 Polizeidirektionen,<br />
darunter drei Polizeipräsidien.<br />
Künzelsau zählt mit 184<br />
Beschäftigten zu den kleineren<br />
Direktionen im Land. Seit der<br />
Verwaltungsreform 2005 gibt es<br />
in Hohenlohe nur noch die Polizeiposten<br />
Bretzfeld, Krautheim<br />
und Niedernhall.
WERTHEIM<br />
Vorstoß zur Einrichtung eines Bio-Gymnasiums<br />
Stadt und Main-Tauber-Kreis<br />
halten an der Einrichtung eines<br />
biotechnologischen Gymnasiums<br />
in Wertheim fest. Derzeit<br />
werden die Chancen der Biotechnologie<br />
im Kreis erkundet.<br />
Damit soll der 2009 eingeleitete<br />
Ausbau des Bildungsangebotes<br />
LEHRENSTEINSFELD<br />
Kooperation<br />
Das Fusions-Karussel der Weingärtnergenossenschaften<br />
in<br />
der Region dreht sich immer<br />
schneller. Anfang September<br />
wurde der Kooperationsvertrag<br />
zwischen der Genossenschaftskellerei<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Erlenbach-<br />
Weinsberg und der Weingärtnergenossenschaft<br />
Lehrensteinsfeld<br />
unterschrieben. Die Lehrensteinsfelder<br />
Weingärtner können<br />
demnach ab Januar 2012<br />
Mitglied der Genossenschaftskellerei<br />
<strong>Heilbronn</strong> werden.<br />
Ab dem Jahrgang 2012 liefert<br />
Lehrensteinsfeld seine Trauben<br />
nach <strong>Heilbronn</strong>, die Geschäftsstelle<br />
in Lehrensteinsfeld wird<br />
stillgelegt. Parallel dazu soll im<br />
ersten Halbjahr 2012 die Fusion<br />
rückwirkend zum Jahresbeginn<br />
vorbereitet werden. „Je stärker<br />
wir gemeinsam am Markt sind,<br />
desto besser geht es unseren<br />
Mitgliedern“, so Karl Seiter, der<br />
Geschäftsführer der <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Genossenschaftskellerei.<br />
Karl Frank (l.) und Justin Kircher<br />
unterzeichnen für Lehrensteinsfeld<br />
den Kooperationsvertrag.<br />
FOTO: Gerhard Schwinghammer<br />
im Kreis fortgesetzt werden. Ein<br />
erster Antrag der Landkreisverwaltung<br />
auf Einrichtung eines<br />
biotechnologischen Gymnasiums<br />
blieb ohne Erfolg.<br />
„Wir möchten jetzt den Bedarf<br />
exakter nachweisen“, begründet<br />
Landrat Reinhard Frank den<br />
neuen Antrag. Parallel zu einer<br />
ausführlichen Schülerinformationsrunde<br />
hat die Landkreisverwaltung<br />
auch zu Wertheimer<br />
Unternehmen Kontakt aufgenommen,<br />
um das Potenzial an<br />
Arbeitsplätzen in biotechnischen<br />
Berufen zu erfragen.<br />
FOTO: BilderBox<br />
AKTUELL<br />
Der Main-Tauber-Kreis will das<br />
Bildungsangebot ausbauen.<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 7
AKTUELL<br />
HEILBRONN<br />
Experimenta nimmt Zeit in den Blick<br />
Die <strong>Heilbronn</strong>er Lern- und Erlebniswelt<br />
Experimenta hat am<br />
Eine spannende Zeitreise<br />
verspricht die neue Sonderausstellung<br />
in der Experimenta.<br />
8 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: BilderBox<br />
30. September ihre erste eigene<br />
Sonderausstellung mit dem Titel<br />
„Zeit – Expedition in die vierte<br />
Dimension“ eröffnet. Auf einer<br />
Fläche von knapp 600 Quadratmetern<br />
laden 40 Exponate<br />
bis zum 29. April 2012 dazu<br />
ein, dem Phänomen Zeit spielerisch<br />
auf den Grund zu gehen.<br />
Die Ausstellung spürt der Zeit<br />
in Natur und Kosmos nach und<br />
widmet sich der menschlichen<br />
Wahrnehmung von Zeit und Altern:<br />
Was prägt unsere Lebensspanne<br />
als Mensch? Was ist die<br />
Basis unserer Zeiteinteilung?<br />
Welche Grenzen hat die Wahrnehmung<br />
sehr schneller Prozesse?<br />
Auch die Zeitmessung ist<br />
Thema der Sonderausstellung.<br />
HEILBRONN-FRANKEN<br />
Werbung für Fachkräfte im Skigebiet<br />
Zum fünften Mal präsentiert sich<br />
die Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
auf der außergewöhnlichen Recruting-Veranstaltung„Studenten<br />
on Snow“ im Skigebiet Grubigstein/Lermoos<br />
(Tirol). Neben<br />
dem sportlichen Vergnügen mit<br />
Skitest und dem „Reply University<br />
Funrace“ steht auf Europas<br />
höchster Jobbörse der Kontakt<br />
mit namhaften Firmen im Mittelpunkt.<br />
Unternehmen wie Bayer,<br />
BASF, Continental, Reply, Ernst &<br />
Young, NET, Bürkert oder Beck-<br />
häuser präsentieren sich den<br />
Studenten als attraktive Arbeitgeber.<br />
Auch die Bundesagentur<br />
für Arbeit zeigt Präsenz bei der<br />
von Gauger Marketing in Gaildorf<br />
und der <strong>Wirtschaftsregion</strong><br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> (WHF) ins<br />
Leben gerufenen Veranstaltung.<br />
Die Schirmherrschaft der Veranstaltung<br />
hat der Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Joachim Pfeifer<br />
übernommen. Er ist wirtschaftspolitischer<br />
Sprecher der CDU/<br />
CSU-Fraktion.<br />
Ein Pumpspeicherkraftwerk soll in Gaildorf Windenergie speichern.<br />
GAILDORF<br />
Pilotprojekt für Naturstromspeicher<br />
Die Stadt Gaildorf (Landkreis<br />
Schwäbisch Hall) wird Standort<br />
eines Pilotprojekts, das regenerative<br />
Stromerzeugung und<br />
Speichertechnologie kombiniert.<br />
Ein Kraftwerk soll die Erzeugung<br />
und Speicherung von Windenergie<br />
mithilfe von Wasserkraft garantieren.<br />
Die Anlage aus vier<br />
Windkraftwerken und einem<br />
Pumpspeicherkraftwerk soll in<br />
LÖWENSTEIN<br />
Erste Klinik mit DGE-Zertifikat<br />
Die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung (DGE) hat die Lungenfachklinik<br />
Löwenstein mit<br />
dem neuen Zertifikat „Station<br />
Ernährung“ für vollwertige, gesundheitsfördernde<br />
Verpflegung<br />
ausgezeichnet. Staatssekretär<br />
spätestens drei Jahren fertiggestellt<br />
sein. Am Projekt beteiligt<br />
sind der Weltmarktführer für<br />
Pumpspeicherkraft, Voith Hydro<br />
aus Heidenheim und Max Bögl<br />
aus Sengenthal (Oberpfalz). Die<br />
Patente für die Anlage sind angemeldet,<br />
die Naturstromspeicher<br />
GmbH steht vor dem Start.<br />
In Kürze soll es in der Sache<br />
eine Bürgerversammlung geben.<br />
Dr. Robert Kloos überreichte die<br />
Ehrung an Klinikgeschäftsführer<br />
Dieter Bopp, Gastronomieleiter<br />
Otto Vogelmann und Diätassistentin<br />
Jasmin Wolter. „Das ist die<br />
Krönung für unser Küchenteam“,<br />
so Bopp bei der Verleihung.<br />
FOTO: Inga F/Fotolia.com
Dr. Lothar Barth (Bild) ist zum<br />
neuen Personaldezernenten<br />
der Stadt Aachen (Nordrhein-<br />
Westfalen) gewählt worden. Der<br />
ehemalige Oberbürgermeister<br />
der Stadt Bad<br />
Mergentheim<br />
setze sich im<br />
Stadtrat mit<br />
den Stimmen<br />
von CDU, SPD<br />
und Grünen<br />
gegen einen<br />
Gegenkandidaten<br />
durch. Barth war von<br />
2003 bis zum Frühjahr 2011<br />
Oberbürgermeister von Barth<br />
Mergentheim und unterlag im<br />
zweiten Wahlgang am 27. März<br />
hauchdünn seinem Gegenkandidaten<br />
Udo Glatthaar.<br />
Wolfgang Wilmsen, langjähriger<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
MaschinenbauersWeinig<br />
in Tauberbischofsheim,<br />
hat am 21.<br />
September<br />
seinen 70.<br />
Geburtstag<br />
gefeiert. Der<br />
Sohn einer Handwerkerfamilie<br />
aus der Nähe von Siegen<br />
studierte Volkswirtschaft und<br />
stieg 1982 als Nachfolger von<br />
Firmenchef Berthold Weinig in<br />
das Unternehmen ein. Unter der<br />
Leitung von Wilmsen wuchs der<br />
Kehlmaschinen-Marktführer zu<br />
einer weltweit aktiven Firmengruppe<br />
mit gegenwärtig rund<br />
800 Beschäftigten.<br />
Wilhelm Ehrenfried ist vom<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
zum neuen geschäftsführenden<br />
Schulleiter für die Beruflichen<br />
Schulen im Main-Tauber-Kreis<br />
bestellt worden.<br />
Er tritt<br />
die Nachfolge<br />
des<br />
langjährigen<br />
geschäftsführenden<br />
Schulleiters<br />
Philipp Häusler<br />
an, der zum Ende des vergangenen<br />
Schuljahres in den<br />
Ruhestand ging. Ehrenfried ist<br />
seit 2007 Schulleiter der Kaufmännischen<br />
Schule Bad Mergentheim<br />
und seit 1995 stellvertretender<br />
Schulleiter.<br />
Der Main-Tauber-Kreis ist Schulträger<br />
von insgesamt sechs Beruflichen<br />
Schulen mit insgesamt<br />
7100 Schülern.<br />
Manfred Tschacher wird ab<br />
dem ersten Advent neuer Leiter<br />
der katholischen Seelsorgeeinheit<br />
Eppingen. Das teilte<br />
das Erzbistum Freiburg mit. Der<br />
53-Jährige wird Nachfolger von<br />
Dekan Bernhard Knobelspies,<br />
der aus persönlichen Gründen<br />
an den Bodensee wechselt.<br />
Derzeit leitet Tschacher die Seelsorgeeinheit<br />
Mühlhausen im<br />
Dekanat Wiesloch.<br />
Martin Sauter ist neuer Gesamt-Vertriebsleiter<br />
des Unternehmensbereichs<br />
„Consumer“<br />
der Optima-Group Schwäbisch<br />
Hall. Der 39-jährige Betriebswirt<br />
aus Crailsheim leitete zuletzt<br />
den Verkauf der IPS, ein Tochterunternehmen<br />
der Gerhard Schubert<br />
GmbH in Crailsheim.<br />
„Ich habe Respekt vor der Aufgabe,<br />
und ich freue mich darauf“,<br />
sagte Sauter bei seiner<br />
Vorstellung. Er verantwortet den<br />
weltweiten Verkauf in die Nahrungsmittel-,<br />
chemische und<br />
kosmetische Industrie. Zu seinem<br />
Ressort gehören auch die<br />
Projektierung, das Projektmanagement<br />
und der After Sales<br />
Service.<br />
Georg Heitlinger (Bild) ist zum<br />
neuen Ortsvorsteher des Eppinger<br />
Teilortes Rohrbach gewählt<br />
worden. Der<br />
streitbare<br />
Ortschaftsrat,<br />
der auch für<br />
die Freie-Bürger-Wählervereinigung<br />
Eppingen im<br />
Stadtrat sitzt,<br />
erhielt in geheimer Wahl lediglich<br />
13 Ja-Stimmen von 13 nötigen.<br />
Sieben Stadträte stimmten<br />
im Eppinger Gemeinderat gegen<br />
ihn, vier enthielten sich. Heitlinger<br />
hatte in der vergangenen<br />
Legislaturperiode sein Amt als<br />
Stadtrat aufgegeben. Er folgt<br />
Fred Hildenbrand nach, der<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
aufhörte.<br />
Der Rohrbacher Ortschaftsrat<br />
hatte sich zu 100 Prozent hinter<br />
Heitlinger gestellt und ihn dem<br />
Gemeinderat als Ortsvorsteher<br />
vorgeschlagen.<br />
PERSONEN<br />
Alexander Gerst (Bild) aus Künzelsau<br />
ist für seine erste Mission<br />
zur Internationalen<br />
Raumstation<br />
ISS nominiert<br />
worden. Der<br />
35-jährige<br />
ESA-Astronaut<br />
soll im<br />
Dezember<br />
2014 für eine Langzeitmission<br />
zum größten Außenposten der<br />
Menschheit im All aufbrechen.<br />
Diese Entscheidung der EuropäischenWeltraumorganisation<br />
ESA verkündete Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Philipp<br />
Rösler beim Tag der Luft- und<br />
Raumfahrt beim Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR) in Köln. Der Geophysiker<br />
Alexander Gerst ist damit nach<br />
Thomas Reiter der erste Deutsche,<br />
der als ESA-Astronaut<br />
mehrere Monate lang in 400<br />
Kilometern Höhe auf der ISS leben<br />
und arbeiten wird.<br />
Volker Hüneburg ist seit 1.<br />
September neuer Verwaltungsleiter<br />
des Schwäbisch Haller<br />
Goethe-Instituts. Der 57-Jährige<br />
war zuvor knapp fünf Jahre lang<br />
Verwaltungsleiter des Goethe-<br />
Instituts in der indonesischen<br />
Hauptstadt Jakarta. Hüneburg,<br />
der aus Niedersachsen stammt,<br />
kümmert sich künftig um die<br />
Personalverwaltung sowie die<br />
Organisation des Haller Institutsbetriebes.<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 9
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
QUALITÄT hoch fünf<br />
Mit dem Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong> erhält die Region eine einzigartige<br />
Bildungseinrichtung. Eine staatliche und eine private<br />
Hochschule arbeiten künftig gemeinsam mit einer Weiterbildungsakademie<br />
für Kindertagesstätten und Schulen auf einem<br />
Campus. Möglich gemacht hat dies die Dieter-Schwarz-Stiftung.<br />
10 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Studenten und Bildungshungrige<br />
können sich auf einen ganz besonderen<br />
Bildungstempel freuen.<br />
FOTOS: Wolfgang Fischer, Kurhan/Shutterstock; MONTAGE: Stefanie Schumm<br />
AIM, GGS, DHBW, Bildungscampus<br />
lautet die Steigerung für die<br />
Wissenschaftsstadt <strong>Heilbronn</strong><br />
und die Bildungsregion <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>.<br />
Der imposante Campus am nördlichen<br />
Eingangstor der Stadt, der auf der<br />
Karte wie ein Fünfeck aussieht, setzt<br />
deutschlandweit neue Impulse. Das Fünfeck<br />
für Wissen, das am 30. September feierlich<br />
eingeweiht wird, bietet mit gleich<br />
drei Instituten ein breites Studienangebot.<br />
Die Außenstelle der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg (DHBW)<br />
Mosbach, die bereits im Oktober 2010<br />
ihren Studienbetrieb in <strong>Heilbronn</strong> aufgenommen<br />
hat, startet mit dem Wintersemesterbeginn<br />
am 4. Oktober auf dem<br />
neuen Bildungscampus durch. Insgesamt<br />
werden 220 Studienanfänger in den beiden<br />
Studiengängen Konsumgüterhandel<br />
und Dienstleistungsmanagement ihr Studium<br />
beginnen. Nach und nach sollen bis<br />
zu 1500 DHBW-Studenten in der <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Außenstelle unterrichtet werden.<br />
Denkfabrik für die Region<br />
Die German Graduate School of Management<br />
and Law (GGS) zieht erst vier<br />
Wochen später vom Neckarturm in den<br />
Bildungscampus. Die private, staatlich<br />
anerkannte Hochschule für Unternehmensführung,<br />
die 2004 von der Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung gegründet wurde, will<br />
vor allem verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten<br />
in Management<br />
und Recht aus- und weiterbilden und<br />
Denkfabrik für die Region sein.<br />
Dritte im Bunde und auf dem Campus<br />
ist die Akademie für innovative Bildung<br />
und Management (AIM), die vor allem<br />
Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg<br />
ins Berufsleben begleiten und auch Lehrer<br />
und Wiedereinsteiger in den Beruf unterstützten<br />
will.<br />
Mit der AIM zieht auch die Kinderuni<br />
auf den Campus. Das Kooperationsprojekt<br />
mit der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> und<br />
der <strong>Heilbronn</strong>er Stimme bietet spannende<br />
und unterhaltsame Vorlesungen von<br />
echten Professoren für Schüler zwischen<br />
acht und zwölf Jahren und kann kostenlos<br />
besucht werden.<br />
Der Bildungscampus mit der staatlichen<br />
Hochschule DHBW und den pri-
ABB.: DHBW Mosbach<br />
39<br />
Kalistraße<br />
Got<br />
Bahnhofstraße<br />
Edisonstraße<br />
Fügerstraße<br />
Kranenstraße<br />
Weipertstraße<br />
Gaswerkstraße<br />
39<br />
Weipertstraße<br />
Dammstr.<br />
vaten Instituten GGS und AIM an einem<br />
Standort dokumentiert den Ansatz des lebenslangen<br />
Lernens, den sich die 1999 gegründete<br />
Dieter-Schwarz-Stiftung auf die<br />
Fahnen geschrieben hat. „Bildung muss<br />
heute in allen Lebensphasen stattfinden.<br />
Das gelingt nur, wenn Bürger, Staat und<br />
Wirtschaft zusammenwirken“, betont<br />
Dieter Schwarz in seinem Grußwort zur<br />
Campuseröffnung. Seinen Einsatz versteht<br />
der Gründer und Eigentümer der<br />
Schwarz-Gruppe auch als Dank und Vermächtnis<br />
an seine Heimatstadt, in der er<br />
vor gut 50 Jahren seine unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichte begann.<br />
Im vierten Würfel auf dem mit einer<br />
großen Grünfläche im Zentrum gestalteten<br />
Campus sind die Aula für rund 400<br />
Personen, die Mensa, die Bibliothek und<br />
eine Cafeteria untergebracht. Der bereits<br />
zuvor bestehende fünfte Bau, das<br />
sogenannte Hofkammergebäude an der<br />
Ecke der Mannheimer Straße, schließt<br />
den Campus Richtung Osten ab. Er beherbergt<br />
die Dieter-Schwarz-Stiftung und<br />
die Verwaltung der Experimenta.<br />
Die räumliche Nähe der drei Bildungseinrichtungen<br />
auf einem Campus bringt<br />
Synergieeffekte, zum Beispiel durch die<br />
gemeinsame Nutzung von Aula, Mensa<br />
und Bibliothek. Zum anderen sollen sich<br />
die Institute auch gegenseitig befruchten.<br />
„Die drei Einrichtungen haben durch den<br />
Neubau und die enge Nachbarschaft viel<br />
größere Möglichkeiten und können auch<br />
neue Ideen und Bildungsangebote entwickeln“,<br />
so Erhard Klotz, der gemeinsam<br />
mit Klaus Czernuska die Dieter-Schwarz-<br />
Stiftung als Geschäftsführer leitet.<br />
e<br />
Gaswerkstraße Gaswerkstraße<br />
Mannheimer Str.<br />
Schaeuffelenstr.<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
27<br />
Paulinenstraße Paulinenstra<br />
39<br />
Dammstraße Dammstraße<br />
Allee<br />
Burenstraße<br />
Pestalozzistraße<br />
Lessingstraße<br />
Weinsberger Str.<br />
Gartenstraße<br />
27<br />
27<br />
Der Preis für den Bildungscampus<br />
kann nur geschätzt werden, da die Stiftung<br />
dazu keine Angaben macht. Allgemein<br />
wird von 35 Millionen Euro Baukosten<br />
ausgegangen, die die Stiftung trägt.<br />
Zudem beteiligt sie sich in den nächsten<br />
15 Jahren mit knapp 40 Millionen Euro<br />
an den Personal-, Raum- und Sachkosten.<br />
Das Land Baden-Württemberg zahlt aus<br />
dem Ausbauprogramm Hochschule 2012<br />
jährlich rund 2,2 Millionen Euro. Die<br />
Stadt <strong>Heilbronn</strong> steuert einen einmaligen<br />
Zuschuss von 2,6 Millionen Euro für das<br />
Leuchtturmprojekt für Bildung bei.<br />
„Dieter Schwarz ist ein wahrer Glücksfall<br />
für <strong>Heilbronn</strong>“, weiß Oberbürgermeister<br />
Helmut Himmelsbach, bei wem<br />
er sich zu bedanken hat. Für die Stadt<br />
bedeutet der neue Bildungscampus einen<br />
enormen städtebaulichen und bildungspolitischen<br />
Gewinn, zumal das Gelände,<br />
auf dem er erbaut wurde, zuvor wahrlich<br />
nicht zu den schönsten Plätzen <strong>Heilbronn</strong>s<br />
gehörte. Nach Umsetzung des<br />
architektonischen Glanzstücks, des Stuttgarter<br />
Büros Glück und Partner hat das<br />
nördliche Eingangstor der Käthchenstadt<br />
ein modernes Gesicht bekommen.<br />
Das Gelände an der Mannheimer Straße<br />
ist nach der im November 2009 eingeweihten<br />
Experimenta im Getreidespeicher<br />
Hagenbucher schon das zweite bedeutende<br />
Areal der Stadt, das durch das<br />
Engagement der Dieter-Schwarz-Stiftung<br />
eine enorme Aufwertung erfahren hat.<br />
Das größte Science Center Süddeutschlands<br />
ist dabei als wichtige Ergänzung<br />
der umfangreichen Bildungsaktivitäten<br />
der Stiftung zu sehen. Mit seinem<br />
Gartenstraße<br />
Gartenstraße<br />
Schillerstraße<br />
Burenstraße<br />
Nordstraße<br />
Wartbergstraße<br />
Karlstraße Karlstraße<br />
Wartbergstraße<br />
Oststraße<br />
��������������<br />
���������������<br />
Mit der Einweihung des Bildungscampus<br />
geht in <strong>Heilbronn</strong> ein deutschlandweit<br />
einmaliges Projekt an den Start. Durch<br />
das ebenso großzügige wie weitblickende<br />
Engagement der Dieter-Schwarz-Stiftung<br />
ist mitten in der Stadt ein Hochschulzentrum<br />
entstanden, das weit über<br />
<strong>Heilbronn</strong> und die Region hinaus national<br />
und international ausstrahlen wird.<br />
Der Dieter-Schwarz-Stiftung und allen,<br />
die an der Realisierung des Bildungscampus<br />
<strong>Heilbronn</strong> beteiligt waren, gilt<br />
mein Dank für einen ungewöhnlichen<br />
Einsatz. Der Stifter hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, seine Heimatstadt als einzigartigen<br />
Ort für lebenslanges Lernen zu<br />
positionieren und in <strong>Heilbronn</strong> einen<br />
Hochschulstandort mit unverwechselbarem<br />
Profil entstehen zu lassen.<br />
Jetzt ist es so weit: Die private, staatlich<br />
anerkannte German Graduate School<br />
of Management and Law (GGS), die<br />
Außenstelle der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg Mosbach (DHBW)<br />
und die Akademie für innovative Bildung<br />
und Management (AIM) beziehen auf<br />
dem Campus neue Gebäude. Es stehen<br />
Vorlesungs- und Seminarräume für<br />
über 1250 Studierende zur Verfügung<br />
und im Herzen des Campus sind eine<br />
Aula für 400 Personen und eine gemeinsam<br />
zu nutzende Hochschulbibliothek<br />
entstanden. Die räumliche Nähe wird<br />
die beabsichtigten Kooperationen bei<br />
Veranstaltungen, Masterstudiengängen<br />
und Forschungsprojekten entscheidend<br />
stimulieren und in der praktischen Arbeit<br />
erleichtern.<br />
Ich bin ganz sicher: Der Bildungscampus<br />
<strong>Heilbronn</strong> wird unserer reichen<br />
Hochschullandschaft ein neues Glanzlicht<br />
aufsetzen,<br />
Anziehungskraft<br />
entwickeln und<br />
sich als großer<br />
Gewinn für die<br />
Stadt <strong>Heilbronn</strong><br />
und unser Land<br />
Baden-Württemberg<br />
erweisen.<br />
Winfried Kretschmann<br />
Ministerpräsident des Landes Baden-<br />
Württemberg<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 11
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Mit der neuen Außenstelle <strong>Heilbronn</strong> der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach<br />
kommt auch mehr studentisches Leben in die Innenstadt.<br />
spannenden Angebot für Kinder und Jugendliche<br />
weckt es Interesse an Technik<br />
und Wissenschaft. Schon heute ist die Experimenta<br />
eine Erfolgsgeschichte. Nach<br />
knapp eineinhalb Jahren konnte im Februar<br />
2011 der 250 000. Besucher in der<br />
Lern- und Erlebniswelt begrüßt werden.<br />
Belebung der Innenstadt<br />
Dass der Bildungscampus durch den<br />
schrittweisen Ausbau der DHBW bis<br />
auf 1500 Studenten auch studentisches<br />
Leben in die Innenstadt von <strong>Heilbronn</strong><br />
bringen wird, ist ein wichtiger gesellschaftspolitischer<br />
Aspekt. Hinzu kommt<br />
die Ansiedlung der neuen Wirtschaftsfakultät<br />
2 der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> nur<br />
ein Steinwurf vom Bildungscampus entfernt.<br />
Sie zieht bereits mit Beginn des<br />
Gute Bildung ist der Schlüssel für Beschäftigung,<br />
Sicherheit des Arbeitsplatzes und<br />
damit Voraussetzung für den Erhalt unseres<br />
Wohlstands. Bildung muss heute in allen<br />
Lebensphasen stattfinden. Das gelingt nur,<br />
wenn Bürger, Staat und Wirtschaft zusammenwirken.<br />
Deshalb setzt sich die Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung für eine offene, dauerhafte<br />
und effiziente Wissensgesellschaft ein.<br />
Wir wollen Bildungseinrichtungen betreiben<br />
und fördern, die sich auch neuen Zielgruppen<br />
öffnen, die lernwillige Persönlichkeiten<br />
unterstützen und vor allem die Möglichkeit<br />
12 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Wintersemesters 2011/2012 mit einem<br />
Teil der Professoren und Studenten in<br />
das umgebaute Gebäude der <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Versorgungs GmbH (HVG), das bis vor<br />
Kurzem noch von der DHBW genutzt<br />
wurde. Der nächte Schritt ist die Unterbringung<br />
der gesamten Fakultät in dem<br />
im Juli 2011 begonnenen Neubau mit<br />
Beginn des Wintersemesters 2012/2013.<br />
Damit wird am Stammsitz der Hochschule<br />
<strong>Heilbronn</strong> in Sontheim Platz frei<br />
für den weiteren dynamischen Ausbau<br />
der Studienplätze. Auch diese Investition<br />
konnte nur durch eine Gemeinschaftsaktion<br />
geschultert werden. Die Stadtsiedlung<br />
<strong>Heilbronn</strong> hat dafür den vorhandenen<br />
Gebäudekomplex sowie die Flächen<br />
für den Neubau von der <strong>Heilbronn</strong>er Versorgungs<br />
GmbH (HVG) erworben und<br />
investiert neun Millionen Euro in den<br />
�������������������������������<br />
eines lebenslangen Lernens eröffnen. Der<br />
neue Bildungscampus in <strong>Heilbronn</strong> steht<br />
für ein partnerschaftliches Miteinander von<br />
Bildungseinrichtungen. Die AIM (Akademie<br />
für innovatives Lernen und Management)<br />
unterstützt Kindertagesstätten und Schulen,<br />
die GGS bietet mit ihren Master-Studiengängen<br />
eine weitere Qualifizierung von<br />
Führungskräften, und die Duale Hochschule<br />
ermöglicht ein praxisorientiertes Studium<br />
für Abiturienten. Mit der Experimenta unweit<br />
des Bildungscampus wollen wir bei<br />
Jugendlichen Interesse an Technik und<br />
FOTO: DHBW Mosbach<br />
Ausbau. Weitere Zuschüsse kommen von<br />
der IHK <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> (eine Million<br />
Euro), der Dieter-Schwarz-Stiftung<br />
(850 000 Euro) und dem Landkreis <strong>Heilbronn</strong><br />
(700 000 Euro). Das Land stellt<br />
Zuschüsse von insgesamt 2,7 Millionen<br />
Euro für die Anmietung der Flächen und<br />
weitere 500 000 Euro für die Erstausstattung<br />
des Campus zur Verfügung. Nach<br />
dem Komplettumzug werden bis zu 1200<br />
Studenten in dem neuen Gebäudekomplex<br />
lernen.<br />
„Damit kommen wir dem Ziel einer<br />
gemeinsamem Bildungsregion und der<br />
Einheit der Hochschulregion einen großen<br />
Schritt näher“, freut sich Professor<br />
Jürgen Schröder, Rektor der Hochschule<br />
<strong>Heilbronn</strong>. Und auch die Studenten der<br />
Wirtschaftsfakultät 2 können sich freuen.<br />
Sie können künftig die moderne Mensa<br />
und die Bibliothek des nahe gelegenen<br />
privaten Campus mitbenutzen.<br />
Diese Weiterentwicklung der Hochschule<br />
<strong>Heilbronn</strong> an ihrem neuen zweiten<br />
Standort zeigt, welche positiven Impulse<br />
die Investitionen der Dieter-Schwarz-<br />
Stiftung auch auf die gesamte Bildungslandschaft<br />
der Stadt und der Region<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> ausstrahlt. Sie zeigt<br />
auch, was möglich ist, wenn Wirtschaft,<br />
Kammern und Politik an einem Strang<br />
ziehen. Zwar ist <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> beim<br />
Verhältnis der Zahl der Studenten zur<br />
Einwohnerzahl immer noch Schlusslicht<br />
in Baden-Württemberg. Die Region hat<br />
sich aber aufgemacht, die Rote Laterne<br />
schnellstmöglich abzugeben. Auf diesem<br />
Weg werden der neue Bildungscampus<br />
<strong>Heilbronn</strong> und die dadurch angestoßenen<br />
Entwicklungen für den nötigen Schub<br />
sorgen. Thomas Zimmermann<br />
Naturwissenschaften wecken, denn nur im<br />
Bereich dieser Berufsbilder können Innovationen<br />
entstehen, die dann helfen, unseren<br />
Wohlstand zu sichern.<br />
Mit dem Bildungscampus und dem benachbarten<br />
Science Center Experimenta leistet<br />
die Dieter-Schwarz-Stiftung somit ihren<br />
Beitrag für ein attraktives Bildungsangebot<br />
für <strong>Heilbronn</strong> und die Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong>. Dieter Schwarz<br />
Der <strong>Heilbronn</strong>er Unternehmer Dieter<br />
Schwarz gründete 1999 die Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung, mit der er Bildung, Erziehung<br />
und Wissenschaft fördert.
Lidl gratuliert<br />
allen Beteiligten zur<br />
Eröffnung des<br />
Bildungscampus<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 13
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
NETZWERK für Bildung<br />
Die rechtzeitige Fertigstellung des Bildungscampus ist eine bauliche<br />
Meisterleistung, das Bildungsangebot sucht seinesgleichen.<br />
Für die Dieter-Schwarz-Stiftung und ihre Geschäftsführer Erhard<br />
Klotz und Klaus Czernuska ist ein Meilenstein erreicht.<br />
Vorfreude auf eine einmalige Bildungseinrichtung: Die Geschäftsführer der Dieter-Schwarz-<br />
Stiftung Erhard Klotz und Klaus Czernuska vor dem neuen Bildungscampus.<br />
PRO: Herr Klotz, Herr Czernuska, das<br />
kleine Wunder ist vollbracht. Das ehrgeizige<br />
Projekt Bildungscampus kann nach<br />
nur eineinhalb Jahren Bauzeit pünktlich<br />
eingeweiht werden. Wie fühlen Sie sich?<br />
KLOTZ: Da fallen viele Steine vom Herzen<br />
und die Freude über das Gelingen<br />
wird freigesetzt. Es war eine gewaltige<br />
Herausforderung, und ich meine, wir haben<br />
das zusammen sehr gut gemeistert.<br />
CZERNUSKA: Wir hatten die Eröffnungsfeier<br />
schon vor Abschluss der Planung<br />
festgelegt, weil die Duale Hochschule<br />
am 4. Oktober im Bildungscampus<br />
startklar sein musste. Dadurch kam der<br />
enge Zeitplan zustande. Im Grunde hatten<br />
wir 19 Monate Bauzeit für vier verschiedene<br />
Gebäude mit drei Nutzern. Es<br />
ist fast unglaublich, dass das geklappt hat.<br />
PRO: Was ist Ihr Eindruck vom Bauwerk<br />
und was kann der Bildungscampus in einer<br />
Stadt wie <strong>Heilbronn</strong> bewirken?<br />
14 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
KLOTZ: Wir alle, der Stifter und die Geschäftsführer,<br />
sind der Meinung, dass der<br />
Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong> ein städtebaulich<br />
und architektonisch sehr gelungenes<br />
Werk ist. Hinzu kommt die innenstadtnahe<br />
Lage am Rande der City. Das macht<br />
den Campus für alle und vor allem für die<br />
Stadt <strong>Heilbronn</strong> sehr attraktiv. Diese Entwicklung<br />
hat schon mit der Experimenta<br />
begonnen und setzt sich hier fort. Beide<br />
Stadtviertel waren ja vorher nicht sehr<br />
attraktiv und werden jetzt extrem aufgewertet.<br />
Mit dem Bildungscampus geben<br />
wir auch den Impuls für den Campus II,<br />
den die Hochschule nur einen Steinwurf<br />
entfernt baut. Nach Fertigstellung werden<br />
hier über 2000 junge Menschen studieren<br />
und Leben in die Stadt bringen. Die Idee<br />
und der Wunsch von Dieter Schwarz war<br />
immer, mit dem Thema Bildung zum<br />
Image der Stadt beizutragen.<br />
CZERNUSKA: Mit diesen Möglichkeiten<br />
und Bildungsangeboten der Akademie<br />
für innovative Bildung und Management<br />
FOTO: Wolfgang Fischer<br />
(AIM), der German Graduate School of<br />
Management and Law (GGS) und der<br />
Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) an ganz zentraler Stelle erhält<br />
<strong>Heilbronn</strong> einen weiteren großen Schub<br />
in Richtung Bildungsstadt. Auch das studentische<br />
Leben wird der City gut tun<br />
und für frischen Wind sorgen.<br />
PRO: Kann der Bildungscampus zusammen<br />
mit der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> so<br />
etwas wie eine Bildungsschmiede der Region<br />
werden?<br />
CZERNUSKA: Das Wort Bildungsschmiede<br />
gefällt mir in diesem Zusammenhang<br />
nicht besonders. Die Bezeichnung<br />
Bildungscampus steht dagegen für<br />
das sehr interessante Miteinander verschiedener<br />
Bildungseinrichtungen. Wo<br />
sonst gibt es etwas Vergleichbares. Dieses<br />
breit gefächerte Angebot fördert die Entwicklung<br />
der ganzen Region.<br />
KLOTZ: Wir wollen schon, dass sich das<br />
sehr heterogene <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> auch<br />
als Bildungsregion darstellt. Deshalb sind<br />
wir froh, dass letztendlich auf unsere Initiative<br />
auch das regionale Hochschulportal,<br />
das gemeinsame Informationsangebot<br />
der Hochschule <strong>Heilbronn</strong>, der DHBW<br />
Mosbach und der GGS, zustande kam.<br />
Wir hoffen, dass sich aus dem Campus<br />
heraus auch neue Dinge entwickeln. Auch<br />
die Aula soll mit dem Thema Bildung mit<br />
Leben gefüllt werden, mit Veranstaltun-<br />
Zur Person<br />
Dr. Erhard Klotz (73) war Bürgermeister,<br />
ab 1973 Oberbürgermeister von Neckarsulm.<br />
1992 wurde er Ministerialdirektor<br />
im Innenministerium, 1996 Hauptgeschäftsführer<br />
des Städtetags Baden-<br />
Württemberg. Seit 2003 ist er Geschäftsführer<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung.<br />
Klaus Czernuska (68) war von 1976 bis<br />
1989 Bürgermeister von Bad Wimpfen<br />
und von 1989 bis 2005 Landrat des<br />
Landkreises <strong>Heilbronn</strong>. Bis 2008 war<br />
er Berater in der Unternehmensgruppe<br />
Schwarz. Seit Mai 2008 ist er Geschäftsführer<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung.
gen, die entweder zum Stiftungszweck<br />
oder zu den Nutzern passen.<br />
PRO: Sind Sie mit der Einweihung des<br />
Bildungscampus dem Ziel, die lebenslange<br />
Bildung in der Region dauerhaft zu<br />
fördern, einen großen Schritt nähergekommen?<br />
CZERNUSKA: Eindeutig ja! Es ist ein<br />
großer Schritt, dem sicher noch weitere<br />
Schritte folgen können. Wir wollen mit<br />
den Angeboten der Bildungseinrichtungen<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung ja nicht<br />
stehen bleiben, sondern sie entsprechend<br />
dem vorhandenen Bedarf und der Nachfrage<br />
für <strong>Heilbronn</strong> und die Region weiterentwickeln.<br />
PRO: Und was wird der nächste Coup<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung?<br />
KLOTZ: (lächelt) Darüber reden wir natürlich<br />
nicht. Wir wollen erst das verarbeiten<br />
und zum Erfolg bringen, was wir<br />
nun geschaffen haben und den Bildungscampus<br />
mit Leben erfüllen. Dann werden<br />
wir sicher noch die eine oder andere Entwicklung<br />
im Bildungsbereich in Gang setzen<br />
und fördern, ganz im Sinne des Stifters<br />
Dieter Schwarz. Wir wollen die Weichen<br />
so stellen, dass es in seinem Sinne<br />
weitergeht, auch wenn wir schon längst<br />
nicht mehr bei der Arbeit sind. Das ist ein<br />
Stück Lebenswerk, auf das wir stolz sind.<br />
Und dass wir in diesem Alter noch etwas<br />
für junge Leute tun können, erfreut mich<br />
besonders, das hält auch jung.<br />
Interview: Thomas Zimmermann<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
STIMMEN AUS DER REGION<br />
Geballte Vorfreude zum Start<br />
Der Bildungscampus in <strong>Heilbronn</strong> ist<br />
ein strahlendes Leuchtturmprojekt. Gemeinsam<br />
mit der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg (DHBW) planen wir<br />
derzeit einen neuen Master-Studiengang<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Marketing. Durch die<br />
räumliche Nähe lassen<br />
sich außerdem künftig<br />
gemeinsame Veranstaltungen<br />
und Vortragsreihen<br />
gestalten.<br />
Damit könnte der Bildungscampus<br />
auch bundesweite Signale<br />
für die Bildung setzen.<br />
Prof. Dirk Zupancic (42), GGS-Präsident<br />
Der Bildungscampus der Dieter-Schwarz-<br />
Stiftung bündelt Ressourcen und Kräfte,<br />
die eine systematische und kontinuierliche<br />
Entwicklung von Potenzialen in der<br />
Region und für die Region ermöglichen.<br />
Die räumliche Nähe der Einrichtungen<br />
bietet außerdem beste<br />
Bedingungen auch für<br />
gemeinsame Projekte.<br />
Das Team der AIM<br />
freut sich sehr auf die<br />
hervorragenden Arbeitsbedingungen,<br />
die<br />
alle Teilnehmer dort<br />
vorfinden werden.<br />
Tatjana Linke (52), AIM-Geschäftsführerin<br />
Mit der Einweihung des Bildungscampus<br />
feiern wir die Vollendung der größten<br />
privaten Bildungsinvestition<br />
in <strong>Heilbronn</strong>,<br />
deren Konzeption<br />
deutschlandweit ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Damit setzt die Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung einen<br />
echten Meilenstein in<br />
Wissensvermittlung, Städtebau und Bürgerengagement<br />
mit großer Signalwirkung<br />
in die Region und krönt ihren vorbildlichen<br />
Einsatz um den Ausbau des Bildungsstandorts<br />
<strong>Heilbronn</strong>.<br />
Helmut Himmelsbach (65), OB <strong>Heilbronn</strong><br />
Am Campus <strong>Heilbronn</strong> positionieren und<br />
profilieren wir uns mit den Studienangeboten<br />
Konsumgüter-<br />
Handel und Dienstleistungsmanagement,<br />
die<br />
perfekt auf den Bedarf<br />
der Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> abgestimmt<br />
sind. Besonders erfreulich<br />
ist, dass mit jedem<br />
neuen Studienplatz der DHBW ein in der<br />
Regel langfristig angelegter Arbeitsplatz<br />
entsteht. Wachstum ist daher für uns kein<br />
Selbstzweck, sondern eine gesellschaftliche<br />
Verpflichtung.<br />
Prof. Dirk Saller (38), Rektor der DHBW
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Der wichtigste ROHSTOFF<br />
Die Dieter-Schwarz-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, lebenslanges<br />
Lernen in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> zu fördern. Mit der<br />
Einrichtung des Bildungscampus in <strong>Heilbronn</strong> hat die Stiftung<br />
eine Königsetappe auf diesem Weg erreicht.<br />
Die Bildungseinrichtungen der Dieter-Schwarz-Stiftung arbeiten vielfach zusammen. So<br />
hält Experimenta-Chef Wolfgang Hansch auch Vorlesungen an der Kinder-Uni.<br />
Bildung ist unser wichtigster Rohstoff.<br />
Diesen Rohstoff will die Dieter-Schwarz-Stiftung<br />
in der Region<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> fördern. Deshalb unterstützt<br />
sie Bildungsangebote dort, wo<br />
die staatlichen Organe oder Anbieter sie<br />
nicht oder nicht ausreichend erfüllen<br />
können. Die Stiftung orientiert sich in ihren<br />
Programmen an den Lebensphasen<br />
des Menschen. Dies zeigt das Komplettangebot<br />
im Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Ein Campus – drei Institutionen<br />
Die Akademie für Innovative Bildung<br />
und Management (AIM) beispielsweise<br />
kümmert sich seit 2002 um die Weiterbildung<br />
in Kindergärten und Schulen und<br />
16 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
entwickelt Lehr- und Lernmethoden für<br />
Lehrer. Sie fördert zusätzlich Migranten<br />
und unterstützt sie bei Sprachproblemen.<br />
Die Außenstelle der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg (DHBW)<br />
Mosbach in <strong>Heilbronn</strong> wurde Anfang<br />
2009 nach einer Förderzusage der Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung über 15 Jahre durch die<br />
baden-württembergische Landesregierung<br />
genehmigt. Sie bietet Unternehmen<br />
die Möglichkeit, ihre Studenten praxisorientiert<br />
auszubilden. Mit Abschluss des<br />
Studiums an der DHBW erwerben die<br />
Studenten so einen ersten akademischen<br />
Grad als Bachelor.<br />
Drittes Standbeim im neuen Bildungscampus<br />
ist die German Graduate School<br />
of Management and Law (GGS). Die<br />
FOTO: Dittmar Dirks<br />
Master-Studiengänge der GGS bieten<br />
jungen Menschen und Führungskräften<br />
die Chance, sich berufsbegleitend für weiterführende<br />
Positionen in Unternehmen<br />
zu qualifizieren. Das Ziel ist, verantwortungsbewussteFührungspersönlichkeiten<br />
auszubilden und so einen Beitrag zu<br />
nachhaltigem unternehmerischem Erfolg<br />
und Wirtschaftswachstum in der Region<br />
und darüber hinaus zu leisten.<br />
Die GGS versteht sich aber nicht<br />
nur als Hochschule, sie will auch „Think<br />
Tank“ für neues Wissen im Bereich<br />
„Management und Recht“ sein und engagiert<br />
sich als Sparringspartner und Berater<br />
für die Praxis.<br />
Experimenta ergänzt das Angebot<br />
Die Dieter-Schwarz-Stiftung hat auf<br />
dem Bildungscampus auch ein Zentralgebäude<br />
– das sogenannte „Forum“ errichtet.<br />
In ihm ist eine Aula für 400 Personen,<br />
eine Bibliothek und eine Mensa des Studentenwerks<br />
Heidelberg untergebracht.<br />
Damit öffnet sich der Campus für Menschen,<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
der Stadt <strong>Heilbronn</strong>, der Region und darüber<br />
hinaus. Er wird zu einer Stätte der<br />
Kommunikation und kann ein Netzwerk<br />
für Bildung entwickeln.<br />
Beides sind wichtige Schlüssel für Innovation<br />
und Fortschritt, aber auch für<br />
Integration, gegenseitigen Respekt und<br />
Offenheit. Denn hinter allen Aktivitäten<br />
der beiden Geschäftsführer der Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung, Dr. Erhard Klotz und<br />
Klaus Czernuska, steht das Motto des<br />
Stifters: Bildung ist unser wichtigster<br />
Rohstoff für die Zukunft.<br />
Ergänzt wird dieses neue Bildungsangebot<br />
für die Region durch das im<br />
November 2009 mit Unterstützung<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung eröffnete<br />
Science Center Experimenta. In rund 500<br />
Meter Entfernung vom Bildungscampus<br />
weckt es mit seinen Mitmachstationen,<br />
seiner „Talentschmiede“ und seinen Forschungslaboren<br />
die Freude und das Interesse<br />
am spielerischen Experimentieren,<br />
Entdecken und Forschen auf den unterschiedlichsten<br />
Gebieten. So wird für Kinder<br />
und Jugendliche das Tor zu Wisssenschaft<br />
und Technik geöffnet.
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Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>: 63.254<br />
Baden-Württemberg: 505.380<br />
Deutschland: k.A.<br />
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Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>: 13,3<br />
Baden-Württemberg: 14,1<br />
Deutschland: k.A.<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Endlich mehr Raum für Bildung!<br />
Mit 1500 neuen Studienplätzen in den Bereichen Konsumgüterhandel und Dienstleistungsmanagement<br />
ist ein einzigartiger Ort des Lernens entstanden.<br />
Als Arbeitgeber freuen wir uns auf die Vermittlung von kern(igen) Kompetenzen und knackigem Wissen.<br />
Kaufl and gratuliert allen Beteiligten zur Eröffnung des Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong>.<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 17
FOTO: Wolfgang Fischer<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
AIM<br />
Die Akademie für Innovative Bildung<br />
und Management <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
(AIM) wurde im Jahr 2002 gegründet.<br />
Sie kümmert sich um schulische und<br />
berufliche Weiterbildung in allen Lebensphasen.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
wird auf Schulübergänge, Einstieg und<br />
Wiedereinstieg ins Berufsleben gelegt.<br />
IHK, Hochschule <strong>Heilbronn</strong>, DHBW<br />
Friends for life e.V. und die Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung ermöglichen als Gesellschafter<br />
kostenfreie oder günstige<br />
Angebote. www.aim-akademie.org<br />
Forum des Campus<br />
Den Abschluss des Bildungscampus<br />
nach Westen bildet ein zweistöckiger<br />
Würfel, der das Forum, die Aula und die<br />
Bibliothek beherbergt. Dort sind auch<br />
die Mensa und eine Cafeteria untergebracht.<br />
Die Einrichtungen stehen allen<br />
Lernenden zur Verfügung. Damit ist das<br />
fünfte Campusgebäude eine Begegnungsstätte,<br />
die der Vernetzung der<br />
Bildungsinstitutionen dient.<br />
Erfolg und<br />
Karriere<br />
im Beruf<br />
German Graduate School (GGS)<br />
Die German Graduate School of Management<br />
and Law <strong>Heilbronn</strong> (GGS)<br />
wurde Ende 2004 von der Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung gegründet. Die private<br />
staatlich anerkannte Hochschule für<br />
Unternehmensführung orientiert sich an<br />
internationalen Top-Standards und will<br />
auch „Think Tank“ für die Region sein.<br />
Die GGS bietet für Hochschulabsolventen<br />
berufsbegleitende international<br />
ausgerichtete Master-Studiengänge im<br />
Bereich Management und Recht (MBA,<br />
MSc und LL.M.). www.ggs.de<br />
DHBW Mosbach <strong>Heilbronn</strong><br />
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) bildet praxisnah qualifizierten<br />
Nachwuchs auf akademischem<br />
Niveau heran. Die Studenten werden<br />
je zur Hälfte von der DHBW und einem<br />
Betrieb ausgebildet. Neben dem Hauptstandort<br />
Mosbach gehört seit 2002 der<br />
Campus Bad Mergentheim zur DHBW.<br />
In <strong>Heilbronn</strong> starten zunächst Kurse der<br />
Studiengänge Internationaler Handel<br />
und Dienstleistungsmanagement. Der<br />
weitere Ausbau des Standorts ist geplant.<br />
www.dhbw-mosbach.de<br />
Hofkammergebäude<br />
Das sogenannte Hofkammergebäude in<br />
der Mannheimer Straße wurde bereits<br />
im Jahr 1993 erbaut und gehörte dem<br />
Hause Württemberg. Im Dezember 2012<br />
geht es in den Besitz der Schwarz-<br />
Gruppe über. Es beherbergt bereits heute<br />
Teile der Verwaltung der Lern- und<br />
Erlebniswelt Experimenta. Im November<br />
zieht auch die Verwaltung der Dieter-<br />
Schwarz-Stiftung in das Gebäude ein.
Aus einer HAND<br />
In nur 15 Monaten wurde der Bau des Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong><br />
bewältigt. Diese Aufgabe erforderte eine erstklassige Planung<br />
und ein Management aus einer Hand. Drees und Sommer<br />
zeichnete für die Projektsteuerung verantwortlich.<br />
Steht man heute auf dem Bildungscampus<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung,<br />
ist kaum vorstellbar, dass dort<br />
vor 15 Monaten nur triste Brachflächen<br />
zu sehen waren. Nur die Projektplanung<br />
aus einer Hand ermöglichte die Umsetzung<br />
eines derart komplexen Bauvorhabens<br />
in so kurzer Zeit. Mit dem Auftrag<br />
an Drees und Sommer, das General Construction<br />
Management zu übernehmen,<br />
hatte die Dieter-Schwarz-Stiftung den<br />
Rücken frei, um ihre Vorstellungen in die<br />
Planung und den Bau des einmaligen Bildungscampus<br />
einzubringen. Schließlich<br />
ging es auch darum, ein für die Stadt<br />
<strong>Heilbronn</strong> und die Region wichtiges städtebauliches<br />
Infrastrukturprojekt umzusetzen.<br />
Drees und Sommer übernahm die<br />
Verantwortung für den gesamten Planungs-,<br />
Architektur und Bauprozess – von<br />
der Projektinitiierung bis zur Fertigstellung<br />
des Bildungscampus. Dazu zählten<br />
alle Fachplanungs-, Ausschreibungs- und<br />
Bauleitungsaufgaben und die Koordination<br />
der Schnittstellen zwischen den Beteiligten.<br />
Rund 40 Mitarbeiter beschäftigten<br />
sich in interdisziplinären Teams mit dem<br />
Bauprojekt.<br />
Am 28. September 2008 begann das<br />
Abenteuer Bildungscampus. Lange bevor<br />
der erste Entwurf aufs Papier gebracht<br />
wurde, analysierten die Experten gemein-<br />
Das Semester kann beginnen!<br />
Spirit for Success<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Die Vollendung des Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong><br />
in nur 15 Monaten war eine Meisterleistung<br />
aller am Bau Beteiligten.<br />
sam mit der Dieter-Schwarz-Stiftung, was<br />
die Anforderungen der staatlichen und<br />
privaten Bildungseinrichtungen sind und<br />
wie diese funktional und baulich umgesetzt<br />
werden können. Ins Detail ging es<br />
dann, als Glück und Partner, als Sieger<br />
des Architektenwettbewerbs, mit seinem<br />
Entwurf die architektonische Verbindung<br />
der verschiedenen Gebäude gelang. Der<br />
enge Zeitplan erforderte von Anfang an<br />
die Integration der Nutzeranforderungen<br />
in die Planung. So wurde zwischen den<br />
Gebäuden der Dualen Hochschule und<br />
der AIM eine Verbindungsbrücke gebaut,<br />
welche die gemeinsame Nutzung der<br />
Räume ermöglicht. Der ökologische und<br />
wirtschaftliche Gebäudebetrieb wurde<br />
durch hochwertige Klinkerfassaden, die<br />
nicht gereinigt werden müssen, sowie<br />
eine Gebäudetechnik mit der campuseigenen<br />
Holzpelletanlage, die nur ein Minimum<br />
an Energie verbraucht, gesichert.<br />
Doch es gab auch überraschende Herausforderungen,<br />
die nur ein erfahrenes<br />
Projektmanagement meistern konnte. So<br />
belasteten Kriegsbomben und Altlasten<br />
den Boden, und das Areal musste zunächst<br />
von allerlei Unrat befreit werden.<br />
Damit der ohnehin schon knappe Terminplan<br />
nicht aus den Fugen geriet, mussten<br />
die Projektmanager flexibel reagieren.<br />
Seit dem ersten Spatenstich im Februar<br />
2010 herrschte reges Treiben auf<br />
der Baustelle. Zum Teil befanden sich<br />
150 Arbeiter gleichzeitig auf dem Gelände.<br />
Drees und Sommer koordinierte<br />
und steuerte diese, sodass die einzelnen<br />
Schritte fast nahtlos ineinander übergingen.<br />
Planmäßig konnte Ende 2010 mit<br />
dem Innenausbau begonnen werden. Vom<br />
Einpassen des Bodens, dem Verlegen von<br />
Leitungen über den Einbau von sanitären<br />
Einrichtungen bis hin zur Installation von<br />
Internetzugang und Lichtschaltern – alles<br />
hatte im Terminplan einen festen Platz.<br />
Außerdem berieten die Experten auch<br />
zum Facility Management, um auf viele<br />
Jahre hinaus den funktionalen und wirtschaftlichen<br />
Betrieb der Bildungseinrichtungen<br />
zu sichern – auch dann noch,<br />
wenn die ersten Abschlussjahrgänge des<br />
Bildungscampus ihr Examen längst in der<br />
Tasche haben.<br />
INFO: www.dreso.com<br />
Mit General Construction Management haben wir Planung und Bau des Bildungscampus <strong>Heilbronn</strong> gesteuert. Die Dieter<br />
Schwarz Stiftung erhielt alle Leistungen aus einer Hand und gewann Zeit fürs Wesentliche: Denn Bildungsförderung kann<br />
einfach nicht warten! Wir freuen uns mit der Dieter Schwarz Stiftung über die erfolgreiche Realisierung.<br />
FOTO: Drees & Sommer<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 19
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
HNV-SEMESTERTICKET<br />
Günstig unterwegs<br />
Immer mehr Studenten „bewegen“ sich<br />
per Bus oder Bahn zu den Vorlesungen<br />
in ihre Hochschule. Grund ist das<br />
günstige Semesterticket-Angebot des<br />
<strong>Heilbronn</strong>er-Hohenloher-Haller Nahverkehrs<br />
für sechs Monate. Es gilt im<br />
gesamten HNV-Land und im gesamten<br />
Netz des Kreis-Verkehrs Schwäbisch<br />
Hall für Bus, Bahn und Stadtbahn.<br />
„Der günstige Preis von 108 Euro pro<br />
Semester ist möglich, da alle Studierenden<br />
über einen Solidarbeitrag zur<br />
Gesamtfinanzierung beitragen“, so<br />
HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross.<br />
Das Semesterticket gilt für alle Studenten,<br />
die am Campus der Hochschule<br />
<strong>Heilbronn</strong>, am Campus in Schwäbisch<br />
Hall oder am Campus der Reinhold-<br />
Würth-Hochschule Künzelsau immatrikuliert<br />
sind. Mit Beginn des Wintersemesters<br />
können außerdem auch die<br />
Schüler der Schule für Gestaltung des<br />
Kolping-Bildungswerks in <strong>Heilbronn</strong> auf<br />
dieses Angebot zurückgreifen.<br />
Erhältlich ist das Semesterticket gegen<br />
Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung<br />
in den ASTA-Büros<br />
in <strong>Heilbronn</strong> und Künzelsau, den HNV-<br />
Kundencentern in <strong>Heilbronn</strong>, Öhringen,<br />
Künzelsau und Schwäbisch Hall sowie<br />
in den Reisezentren der Deutschen<br />
Bahn.<br />
Für Studenten, die in <strong>Heilbronn</strong>, Schwäbisch<br />
Hall oder Künzelsau studieren,<br />
aber in den Nachbarlandkreisen wohnen,<br />
bieten die Partner-Verkehrsverbünde<br />
Anschluss-Semestertickets an.<br />
INFO: www.h3nv.de<br />
FOTO: Andreas Veigel<br />
Die neue regionale Internetseite für Hochschulen bündelt Infos für Studenten.<br />
HOCHSCHULENHOCH3<br />
Info-Portal für das Studium in der Region<br />
Die regionale Hochschullandschaft ist mit<br />
der Eröffnung des Bildungscampus in <strong>Heilbronn</strong><br />
noch stärker in Bewegung geraten. In<br />
<strong>Heilbronn</strong>, aber auch in Mosbach, Künzelsau,<br />
Schwäbisch Hall und Bad Mergentheim<br />
steigt die Zahl der Studenten. Um sie für das<br />
Leben in <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> zu begeistern<br />
und als Fachkräfte für die regionale Wirtschaft<br />
zu binden, gibt es seit einigen Wochen<br />
die Internetseite www.hochschulenhoch3.de.<br />
Die Webseite berichtet über alles<br />
Wissenswerte rund um Studium und Freizeit<br />
in der Region. Außerdem bietet sie ein elektronisches<br />
Schwarzes Brett für kostenlose<br />
Kleinanzeigen, WG-Zimmer und Nebenjobs.<br />
Ein Studiengangfinder zeigt alle Angebote<br />
der Hochschulen.<br />
Hinter dem Portal steht der neue Förderverein<br />
der Hochschulregion <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>,<br />
der im Januar von der Hochschule <strong>Heilbronn</strong>,<br />
der Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />
(Mosbach) und der privaten German Graduate<br />
School (GGS) gegründet wurde. „Wir<br />
wollen die Vorzüge des Bildungsstandorts<br />
zeigen und die Attraktivität der Hochschulen<br />
steigern“, sagt Ruth Fleuchaus, Prorektorin<br />
der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> und Vorsitzende<br />
des Fördervereins.<br />
Auch Hochschulmitarbeiter und Unternehmen<br />
aus <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> sind Zielgruppen<br />
der Internetseite. Für sie werden Nachrichten<br />
aus den Hochschulen zusammengefasst<br />
und Forschungsprojekte vorgestellt.<br />
„Mit dem Internetportal haben wir einen<br />
weiteren Kanal geschaffen, um die Hochschulregion<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> zu stärken“,<br />
freut sich Nicole Graf, Leiterin des Campus<br />
<strong>Heilbronn</strong> der DHBW Mosbach und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Fördervereins.<br />
INFO: www.hochschulenhoch3.de
Klar, am besten mit Bus, Bahn und Stadtbahn!<br />
www.h3nv.de<br />
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In Bad Mergentheim<br />
berufsbegleitend studieren<br />
Nutzen Sie die Vorteile eines Fernstudiums und<br />
informieren Sie sich über unseren Studiengang<br />
Betriebswirtschaft (B. A.)<br />
Nächste Infoveranstaltung am:<br />
11.10.2011/18.00 Uhr<br />
HFH-Studienzentrum Bad Mergentheim<br />
Industriepark Würth / Drillberg 6<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
Anmeldung und weitere Infos<br />
www.hamburger-fh.de<br />
Ob neuer Bildungscampus<br />
oder bestehende Hochschule,<br />
ob Erstsemester oder kurz vor<br />
dem Abschluss, ob Vorlesung<br />
oder Praxisphase …<br />
… mit Sunshine-Ticket oder<br />
Semester-Ticket gibt‘s im<br />
HNV-Land für alle die<br />
nötige Bewegungsfreiheit.<br />
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SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
www.hamburger-fh.de<br />
Studieren probieren<br />
Schnuppertage<br />
der Hochschule <strong>Heilbronn</strong><br />
an allen drei Standorten<br />
Programm:<br />
www.hs-heilbronn.de/<br />
schnupperstudium<br />
Anmeldung:<br />
schnupperstudium@hs-heilbronn.de<br />
Mittwoch, 2. Nov. 2011<br />
Donnerstag, 3. Nov. 2011<br />
Freitag, 4. Nov. 2011<br />
Campus <strong>Heilbronn</strong><br />
Campus Künzelsau<br />
Reinhold-Würth-Hochschule<br />
Campus Schwäbisch Hall<br />
Eine erlebnisreiche Expedition in die Vielfalt<br />
der Zeit-Phänomene und der Zeit-Räume bietet<br />
eine Sonderausstellung der experimenta <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Hier können Kinder, Jugendliche und<br />
Familien anhand 40 interaktiver Mitmachstationen<br />
dem Phänomen Zeit nachspüren.<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 21
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung<br />
im Südwesten ist inzwischen<br />
auf 42,8 Jahre gestiegen.<br />
Es scheint, als stünde die einst von Alt-<br />
Bundespräsident Roman Herzog heraufbeschworene<br />
„senile Rentner-Demokratie“<br />
im industriell geprägten <strong>Heilbronn</strong><br />
unmittelbar bevor. Doch von Senilität ist<br />
in <strong>Heilbronn</strong> gerade nichts zu spüren – im<br />
Gegenteil: Ein neuer Geist der Wissenschaft<br />
und Bildung weht durch die Innenstadt.<br />
Der Bildungscampus öffnet seine<br />
Pforten und die Studenten werden das<br />
Stadtbild beleben. <strong>Heilbronn</strong> mausert<br />
22 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Ideale Bedingungen für Studenten: In<br />
diesem Teil des Bildungscampus ist<br />
die <strong>Heilbronn</strong>er Außenstelle der Dualen<br />
Hochschule Mosbach untergebracht.<br />
CHANCEN für<br />
Generationen<br />
Jeder spricht von den Problemen des demografischen Wandels,<br />
während die Chancen meist vergessen werden. Für die Region<br />
bietet der Bildungscampus mit wachsenden Studentenzahlen<br />
spannende Möglichkeiten für Jung und Alt. | Von Nicole Graf<br />
sich von der Industrie- zur Wissenschaftsstadt.<br />
Gemeinsam mit den Studenten der<br />
Hochschule <strong>Heilbronn</strong> werden die Hochschüler<br />
am Bildungscampus für ein neues<br />
Flair in der Kernstadt sorgen.<br />
Die Studierenden treffen sich am Kiliansplatz<br />
auf eine Latte Macchiato, gehen<br />
Einkaufen oder joggen eine Runde entlang<br />
des Neckarufers. Dabei stehen die<br />
Interessen der wachsenden Gruppe der<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Best Ager den Interessen der<br />
Studentengeneration kaum entgegen – im<br />
Gegenteil. Noch nie sind die „Alten“ so<br />
fit, lebenslustig, optimistisch und aktiv in<br />
FOTO: Bernhard J. Lattner<br />
die Jahre gekommen wie heute. Das statistische<br />
Lebensalter wächst, das subjektiv<br />
empfundene „Eigenalter“ wird dagegen<br />
geringer. Im Schnitt fühlen sich die Deutschen<br />
15 Jahre jünger als ihr biologisches<br />
Alter – und entwickeln damit auch andere<br />
Konsumbedürfnisse. Durch den Bildungscampus<br />
werden in <strong>Heilbronn</strong> neue<br />
studentische Angebote entstehen, die<br />
künftig durchaus auch von einer deutlich<br />
älteren Zielgruppe in Anspruch genommen<br />
werden könnten.<br />
Veränderte Märkte<br />
Die Konsumausgaben der über 50-Jährigen<br />
in Deutschland liegen bei 32 Prozent<br />
und wachsen stetig weiter. Eine<br />
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
sieht ihren Anteil bis<br />
2050 bei über 42 Prozent. Silver-Shopper<br />
sind wesentlich qualitäts- und serviceorientierter<br />
als jüngere Einkäufer – eine große<br />
Chance für die heimische Wirtschaft.<br />
Die durch die Ansprüche einer alternden<br />
Bevölkerung veränderten Märkte machen<br />
strategische Veränderungen in den Unternehmen<br />
nötig. Am DHBW-Campus<br />
<strong>Heilbronn</strong> werden die Studenten darauf<br />
vorbereitet. In den beiden betriebswirtschaftlichen<br />
Studiengängen Konsumgüter-Handel<br />
und Dienstleistungsmanagement<br />
setzen sie sich mit den neuen<br />
Bedürfnissen und Erfordernissen am<br />
Markt auseinander.<br />
Im Studienangebot Konsumgüter-Handel<br />
stehen Themen wie „der Handel und<br />
seine besondere Kompetenz des Verkaufens“,<br />
„Konsumgüter und die besonderen<br />
Bedürfnisse von Verbrauchern“ und die<br />
Führung von Geschäften und Mitarbeitern<br />
im Vordergrund. Im Bereich Dienstleistungsmanagement<br />
werden auf Basis<br />
eines grundständigen BWL-Studiums<br />
maßgeschneiderte fachliche, methodische,<br />
sprachliche, soziale und interkulturelle<br />
Fähigkeiten für diese Branche vermittelt.<br />
So bietet die wachsende Wissenschaftsregion<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> Chancen, von<br />
denen alle Generationen profitieren.<br />
Die Autorin<br />
Prof. Dr. Nicole Graf<br />
ist seit Januar 2010<br />
Leiterin des<br />
Campus <strong>Heilbronn</strong><br />
der Dualen<br />
Hochschule Baden-<br />
Württemberg<br />
Mosbach.
Der „Fluid Manager“ Lutz Pumpen<br />
gilt als einer der weltweit<br />
führenden Hersteller im Bereich<br />
elektrischer und pneumatisch angetriebener<br />
Fass- und Behälterpumpen. Abgerundet<br />
wird das Angebot durch ölfreie<br />
Doppelmembranpumpen, vertikale und<br />
horizontale Zentrifugalpumpen sowie<br />
Durchflusszähler-Systeme. Lutz sieht sich<br />
als Partner unterschiedlichster Industriezweige<br />
und erhebt den Anspruch, seinen<br />
Kunden Pumpensysteme zu<br />
liefern, die sich<br />
SPEZIAL�|�BILDUNGSCAMPUS HEILBRONN<br />
PR-Anzeige<br />
Von Wertheim in die Welt<br />
Die Nachwuchsförderung spielt bei Lutz-Pumpen eine wichtige Rolle.<br />
Das mittelständische Unternehmen Lutz Pumpen GmbH wurde<br />
1954 gegründet und hat sich in fast 60 Jahren zu einem Firmenverbund<br />
entwickelt. Zu ihm gehören leistungsfähige Firmen aus<br />
unterschiedlichen Branchen mit Standorten im In- und Ausland.<br />
Lutz produziert erstklassige Fass- und Behälterpumpen.<br />
technisch auf dem höchstmöglichen Niveau<br />
befinden. Dies gilt insbesondere mit<br />
Blick auf die Sicherheit und den Umweltschutz.<br />
In diesen Segmenten will Lutz<br />
seine Technologieführerschaft weltweit<br />
konsequent weiter ausbauen.<br />
Mitarbeiter sind die Säulen des Unternehmens,<br />
heißt es bei Lutz, denn kein<br />
Unternehmen definiert sich allein über<br />
die Produkte. Auch unter dem Gesichtspunkt<br />
der globalen Aktivitäten kommt<br />
den Mitarbeitern eine Schlüsselrolle<br />
zu. Für das Unternehmen<br />
Lutz ist es<br />
ganz entscheidend,<br />
dass die Kom petenz<br />
der Mitarbeiter, deren<br />
technisches Knowhow<br />
und deren Serviceorientierung<br />
in die Produkte<br />
einfließen, die<br />
den Kunden angeboten<br />
werden.<br />
Dabei liegt die<br />
Messlatte für<br />
neue Mitarbeiter<br />
FOTOS: Lutz Pumpen<br />
hoch. Die Ansprüche, die das Unternehmen<br />
Lutz an Produkte und Systemlösungen<br />
rund um die Fördertechnik stellt, sind<br />
zugleich auch die Entscheidungskriterien<br />
für neue Mitarbeiter: Qualität, Professionalität,<br />
Fähigkeit zur Teamarbeit, Flexibilität<br />
und Entscheidungssicherheit. Und<br />
wie kommt ein Unternehmen zu diesen<br />
aktiven, engagierten Mitarbeitern?<br />
Der Schülerwettbewerb „Kreative<br />
Köpfe“ hat sich inzwischen im ganzen<br />
Main-Tauber-Kreis etabliert. In diesem<br />
Jahr fand der Wettbewerb erstmals auch<br />
an Wertheimer Schulen statt. Unter der<br />
Initiativpartnerschaft der Unternehmensgruppe<br />
Lutz konnten zahlreiche Firmen<br />
und die Stadt Wertheim für diesen Wettbewerb<br />
gewonnen werden, an dem Schüler<br />
aus verschiedenen Schulen teilnahmen<br />
und in Zusammenarbeit mit Firmenmitarbeitern<br />
ihre Ideen in die Tat umsetzen<br />
konnten.<br />
Genauso engagiert sich Lutz bei den<br />
sogenannten „Berufsorientierungstagen“,<br />
an denen Schüler aus den umliegenden<br />
Schulen die Möglichkeit bekommen, in<br />
einzelne Abteilungen des Unternehmens<br />
„hineinzuschnuppern“. Die Schüler sollen<br />
so einen Einblick in ein modernes<br />
Unternehmen bekommen und ihre Lust<br />
auf eine künftige berufliche Ausbildung<br />
soll geweckt werden. Seit Jahren liegt die<br />
Ausbildungsquote im Unternehmen überdurchschnittlich<br />
hoch.<br />
Die Berufsbilder bei Lutz sind vielfältig.<br />
Dazu zählen IT-Kaufmann, Technischer<br />
Zeichner, Industriekaufmann und<br />
Feinwerkmechaniker. In diesen Ausbildungsberufen<br />
konnte Lutz in der Vergangenheit<br />
schon manchen Kammersieger<br />
stellen. Lutz ist deshalb davon überzeugt,<br />
dass die jahrzehntelangen Erfolge auf<br />
den Ideenreichtum und das Engagement<br />
seiner Mitarbeiter zurückzuführen sind.<br />
Dies stärkt das Vertrauen, dass Lutz auch<br />
die Herausforderungen der Zukunft meistern<br />
wird.<br />
INFO: Lutz Pumpen GmbH<br />
Erlenstr. 5-7<br />
97877 Wertheim<br />
Tel. 0 93 42/8 79-0<br />
Fax 0 93 42/8 79-4 04<br />
www.lutz-pumpen.de<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 23
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
BÜNDEL an Maßnahmen<br />
Baden-Württemberg ist auf dem Weg zur führenden Energie-<br />
und Klimaschutzregion in Deutschland und Europa. Die neue<br />
Landesregierung setzt auf den zügigen Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien. | Von Umweltminister Franz Untersteller<br />
Die neue baden-württembergische Landesregierung setzt auf einen breiten Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien. Neben der Windkraft spielt die Solarenergie eine große Rolle.<br />
24 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Mahey/Fotolia.com<br />
Mit der im Juli beschlossenen gestaffelten<br />
Abschaltung der vier<br />
Atomkraftwerke in Baden-<br />
Württemberg verzichten wir auf eine<br />
Kraftwerkskapazität in der Größenordnung<br />
von 4500 Megawatt. Knapp die<br />
Hälfte dieser Kapazität ist bereits vom<br />
Netz. Wer aus der Atomkraft aussteigt,<br />
muss natürlich in eine andere Art der<br />
Energiegewinnung einsteigen. Daher wollen<br />
wir den konsequenten Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien voranbringen. Die<br />
Versorgungssicherheit hat dabei oberste<br />
Priorität.<br />
Erste konkrete Maßnahmen zur Energiewende<br />
wurden bereits eingeleitet, indem<br />
mit der beabsichtigten Novelle des<br />
Landesplanungsgesetzes zum 1. Januar<br />
2012 die jahrelange Blockade bei der<br />
Windkraft im Land beendet wird. Ein<br />
Winderlass zur Genehmigungspraxis wird<br />
folgen. Im Herbst werben wir auf Regionalkonferenzen<br />
in allen Landesteilen um<br />
Akzeptanz für einen flexiblen und schnellen<br />
Ausbau der Windkraft.<br />
Bis 2020 will die Landesregierung<br />
mindestens zehn Prozent des Strombedarfs<br />
aus „heimischer“ Windkraft decken.<br />
Zahlreiche neue regionale Windkraftanlagen<br />
können auch den Bedarf an zusätzlichen<br />
Übertragungsnetzen reduzieren.<br />
Kommunen und Bürger sollen sich am<br />
Bau von Windparks und Windkraftanlagen<br />
finanziell beteiligen können. Diese<br />
„Bürgerwindräder“ stärken die Akzeptanz<br />
der Anlagen und bringen eine höhere<br />
Rendite als niedrige Bankzinsen.<br />
Infrastruktur bereitstellen<br />
Daneben ist auch der weitere Ausbau<br />
der Fotovoltaik, der Wasserkraft und mit<br />
Augenmaß auch der Biomassenutzung<br />
erforderlich. Trotz der jüngsten Schadensereignisse<br />
im Landkreis Böblingen<br />
darf auch die Geothermie als wichtiger<br />
Baustein der Energiewende nicht vernachlässigt<br />
werden. Um weitere Schäden<br />
zu verhindern, darf eine oberflächennahe<br />
Geothermie bis auf Weiteres nur bei<br />
einer Tiefenbegrenzung der Bohrung bis<br />
zum ersten Grundwasserstockwerk zugelassen<br />
werden. Die Genehmigung von<br />
tieferen Bohrungen, deren Ausführung in<br />
der ganz überwiegenden Anzahl der Fäl-
Biogasanlagen wie die von Landwirt Michael<br />
Reber aus Schwäbisch Hall tragen<br />
ihren Teil zur Energiewende bei.<br />
le bisher ohne Probleme verlief, wird von<br />
praxistauglichen Vorschlägen der Geothermie-Branche<br />
abhängig gemacht. Erste<br />
Ankündigungen der Branche gehen in die<br />
richtige Richtung.<br />
Der zügige Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien erfordert zudem eine weitgehende<br />
Umstellung des Energieversorgungssystems<br />
und die Bereitstellung der<br />
hierfür benötigten Infrastruktur. Um den<br />
MVV Energie –<br />
Der Zukunftsversorger<br />
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
MVV Energie setzt als Zukunftsversorger auf Nachhaltigkeit, Effi zienz und Regionalität. Bei uns steht der<br />
Schalter auf grün. Vor allem mit dem Ausbau der Windenergie an Land wollen wir den Anteil der erneuerbaren<br />
Energien an unserer Stromerzeugung bis 2020 auf 30 Prozent steigern. Damit sind wir ein marktorientierter<br />
Vorreiter der Energiewende und als kommunal verankerte Unternehmensgruppe ein verlässlicher,<br />
langfristig ausgerichteter Partner für nachhaltige Energiekonzepte. Denn: Wir können Energie.<br />
www.mvv-energie.de<br />
FOTO: Stadtwerke Schwäbisch Hall<br />
von Offshore-Windkraftanlagen gewonnenen<br />
Strom im Binnenland nutzen zu<br />
können, ist der Ausbau der Übertragungsnetze<br />
erforderlich.<br />
Zudem müssen künftig verstärkt<br />
Energiespeicher wie Pumpspeicherkraftwerke<br />
oder Erdgasspeicher bereitgestellt<br />
werden. Hiermit verbundene nachteilige<br />
Auswirkungen müssen in einem offenen<br />
und transparenten Prozess mit den Betroffenen<br />
vor Ort diskutiert werden, wie<br />
dies derzeit beim geplanten Pumpspeicherkraftwerk<br />
in Atdorf im Landkreis<br />
Waldshut der Fall ist.<br />
Da die Vollversorgung mit erneuerbaren<br />
Energien noch Zeit braucht und um<br />
den Strombedarf auch zu Spitzenlastzeiten<br />
zu decken, müssen auf absehbare Zeit<br />
weiterhin konventionelle Kraftwerke mit<br />
entsprechenden Kapazitäten bereitstehen.<br />
Daher werden zusätzliche, gut regelbare,<br />
flexible und hocheffiziente Gaskraftwerke<br />
benötigt. Allerdings ermöglicht das<br />
derzeitige System der Strompreisbildung<br />
an der Strombörse keinen kostendeckenden<br />
Betrieb für neu zu bauende Gaskraftwerke<br />
und die betriebswirtschaftlich realistische<br />
Amortisation der investierten<br />
Mittel. Daher müssen finanzielle An-<br />
NACHHALTIGKEITSBEIRAT<br />
Ratgeber der Politik<br />
Der Nachhaltigkeitsbeirat Baden-Württemberg<br />
(NBBW) untersucht als unabhängiges<br />
wissenschaftliches Gremium<br />
der Landesregierung Baden-Württemberg<br />
die Umweltsituation im Land und<br />
bewertet Trends und Entwicklungen<br />
der Nachhaltigkeitspolitik. Hierzu veröffentlicht<br />
der Beirat in unregelmäßigen<br />
Abständen Gutachten. Eine weitere<br />
Aufgabe des Beirats ist die Überprüfung<br />
der im Umweltplan Baden-Württemberg<br />
formulierten Ziele.<br />
Aktuell befasst sich der NBBW mit der<br />
Energiewende. In einem Gutachten<br />
werden die Auswirkungen des Umbaus<br />
der Energiesysteme im Hinblick auf Flächenverbrauch,<br />
Biodiversität und Klimaschutz<br />
im Land beschrieben. Außerdem<br />
werden Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung<br />
thematisiert und Empfehlungen<br />
für eine gelingende Energiewende in<br />
Baden-Württemberg gegeben. (red)<br />
INFO: www.nachhaltigkeitsbeirat-bw.de<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 25
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
Viele Tankstellen in der Region bieten bereits alternative Kraftstoffe an. Dieses Angebot soll in den nächsten Jahren ausgeweitet werden.<br />
reize für Kraftwerksinvestoren geschaffen<br />
werden. Hier könnte die Schaffung<br />
von Kapazitätsmärkten das geeignete Instrument<br />
sein. Um diese Möglichkeit zu<br />
prüfen, hat die Landesregierung ein Gutachten<br />
in Auftrag gegeben und über den<br />
Bundesrat eine entsprechende Initiative<br />
gestartet.<br />
Die Energiewende umfasst neben der<br />
bezahlbaren Erzeugung von Strom und<br />
Wärme aus erneuerbaren Energien auch<br />
das wichtige Thema Energieeffizienz und<br />
Energieeinsparung. Sowohl aus ökologischer<br />
als auch aus ökonomischer Sicht<br />
ist die effizientere Nutzung knapper<br />
Rohstoffe und Energieträger unverzichtbar.<br />
Eingesparte Energie ist und bleibt<br />
die beste Energie. Nach einer Expertise<br />
der Deutschen Unternehmerinitiative<br />
Energieeffizienz (DENEFF) liegt das Einsparpotenzial<br />
bundesweit beim Strom<br />
bei über 68 Terawattstunden und bei<br />
der Wärmeenergieeffizienz bei etwa 155<br />
Terawattstunden pro Jahr. Die energetische<br />
Sanierung von Gebäuden ist dabei<br />
ein wichtiger Beitrag.<br />
Um den Anteil erneuerbarer Energien<br />
an der Wärmeversorgung in Gebäuden<br />
zu erhöhen, wollen wir das Erneuerbare-<br />
Wärme-Gesetz (EWärmeG) 2013 novel-<br />
26 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
lieren. So sollen auch private Nichtwohngebäude,<br />
zum Beispiel Bürogebäude, in<br />
das E-WärmeG einbezogen und auch<br />
für sie verpflichtende Vorgaben gemacht<br />
werden. Der Pflichtanteil an erneuerbarer<br />
Energie bei Heizung und Warmwasser<br />
soll zudem von derzeit zehn auf zunächst<br />
15 Prozent erhöht werden.<br />
Klimaschutz soll Gesetz werden<br />
Bis Ende 2012 soll ein Klimaschutzgesetz<br />
vorliegen, in dem konkrete Ziele<br />
für die Treibhausgasminimierung festgeschrieben<br />
werden. Entsprechend den<br />
Empfehlungen des Weltklimarates IPCC<br />
(Intergovernmental Panel on Climate<br />
Change) wollen wir bis 2050 die CO 2-<br />
Emissionen gegenüber dem Jahr 1990<br />
um rund 90 Prozent reduzieren. Für die<br />
Jahre 2020, 2030 und 2040 sollen Zwischenziele<br />
entwickelt und in einem integrierten<br />
Energie- und Klimaschutzkonzept<br />
konkrete Maßnahmen erarbeitet werden,<br />
um unsere Klimaschutzziele zu erreichen.<br />
Der Klimaschutz muss endlich einen<br />
rechtlich verbindlichen Stellenwert<br />
bekommen. Während der Schutz von<br />
Menschen, Tieren, Pflanzen oder Wasser<br />
längst Standard und Basis jeder Landes-,<br />
Regional- und Bauleitplanung ist, sind<br />
klimaschutzpolitische Anforderungen<br />
als Planungsvorgabe bisher noch nicht<br />
gesetzlich verankert. Klimagesetz und<br />
Klimaschutzkonzept sollen diese Lücke<br />
schließen.<br />
Auch das Land selbst sieht sich in der<br />
Pflicht. Deshalb soll es möglichst schnell<br />
zu einer klimaneutralen Landesverwaltung<br />
kommen, wozu auch die Umstellung<br />
der Stromversorgung der landeseigenen<br />
Liegenschaften auf 100 Prozent<br />
Ökostrom gehört.<br />
Wir gehen die Energiewende ambitioniert<br />
und konsequent an, weil wir darin<br />
große Chancen für die Umwelt und den<br />
Klimaschutz, aber auch für die Wirtschaft<br />
sehen. Schließlich ist das Land schon heute<br />
bei modernen Umwelt- und Energietechniken<br />
führend.<br />
Der Autor Franz<br />
Untersteller (54)<br />
MdL ist seit Mai<br />
dieses Jahres<br />
Minister für<br />
Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg.<br />
FOTO: Gustav Döttling
ENBW<br />
Strom von der Ostsee für 50 000 Haushalte<br />
Während in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
der Ausbau der Windkraft diskutiert wird, ist<br />
in der Ostsee der erste kommerziell genutzte<br />
Offhore-Windpark Deutschlands in Betrieb<br />
gegangen. Die EnBW setzt bei Baltic 1 auch<br />
auf die Kooperation mit Stadtwerken.<br />
Bereits im März 2008 hatte die EnBW die<br />
Projektrechte für EnBW Baltic 1 erworben<br />
und im Frühjahr 2010 den symbolischen<br />
Grundstein gelegt. Knapp drei Jahre nach<br />
dem Start, Mitte 2011, stehen die 21 kirchturmhohen<br />
Windkraftanlagen und die rund<br />
1000 Tonnen schwere Umspannplattform<br />
16 Kilometer vor der Küste Mecklenburg-<br />
Vorpommerns. Jedes Windrad hat eine installierte<br />
Leistung von 2,3 Megawatt. Zusammen<br />
kommen sie damit auf 48,3 Megawatt<br />
und können jährlich bis zu 185 Gigawattstunden<br />
Strom produzieren – genug für<br />
50 000 Haushalte.<br />
Die EnBW setzt auch auf die Partnerschaft<br />
mit interessierten Stadtwerken. Im Rahmen<br />
von EnBW Baltic 1 nutzten 19 Unternehmen<br />
die Möglichkeit, sich im Bereich der<br />
Offshore-Windenergie zu engagieren. So<br />
Die Energiezukunft ist hier.<br />
EnBW Regional AG<br />
Regionalzentrum Neckar-<strong>Franken</strong><br />
74076 <strong>Heilbronn</strong><br />
www.enbw.com/kommunen<br />
sicherte sich die ZEAG Energie AG aus <strong>Heilbronn</strong><br />
insgesamt zwei Megawatt. Dies entspricht<br />
rund 7,6 Gigawattstunden Strom pro<br />
Jahr – genug für den Strombedarf von rund<br />
2550 Haushalten.<br />
Der im Windpark EnBW Baltic 1 erzeugte<br />
Strom wird auf der Umspannplattform auf<br />
die Übertragungsspannung hochtransformiert<br />
und dann über ein rund 60 Kilometer<br />
langes Seekabel an die Küste transportiert.<br />
Vom Ostseestrand fließt der Strom durch ein<br />
Landkabel über ein Umspannwerk ins deutsche<br />
Übertragungsnetz. Sein Ziel sind die<br />
Verbrauchszentren im Süden und Westen<br />
Deutschlands.<br />
Hans Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der<br />
EnBW, zeigt sich auch für die kommenden<br />
Projekte zuversichtlich: „Die Erfahrungen, die<br />
wir jetzt gemeinsam gemacht haben, werden<br />
wir bei unserem nächsten und sechs<br />
Mal größeren Projekt EnBW Baltic 2 nutzen<br />
können.“ Hierfür sind die Aufträge bereits<br />
vergeben und die Planungen laufen. Baubeginn<br />
ist voraussichtlich nächstes Jahr. (red)<br />
INFO: www.enbw.com<br />
FOTO: EnBW / Tim Buchheister<br />
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
EnBW-Windpark Baltic 1: Windkraftanlagen<br />
auf dem Meer liefern ein Drittel mehr<br />
Strom als gewöhnliche Anlagen an Land.<br />
Für uns ist Heimat mehr<br />
als nur ein Markt.<br />
Bei der EnBW Regional AG arbeitet jeder zu Hause – denn als größtes Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg<br />
sind wir im ganzen Land daheim. Mit unseren elf Standorten sind wir der naheliegende Partner für Kommunen und Stadtwerke in der Region<br />
Neckar-<strong>Franken</strong>. Grundlage unseres Erfolges sind dabei langfristige Partnerschaften und das Wissen, für wen wir eigentlich arbeiten:<br />
die Menschen in unserer Heimat.
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
Viel POTENZIAL in Hohenlohe<br />
Viele Energiequellen müssen dazu beitragen, damit der Umstieg<br />
von der Atomkraft zur erneuerbaren Energie geschafft wird. Alle<br />
Experten sind sich dabei einig, dass vor allem der Anteil der<br />
Windenergie deutlich steigen muss. | Von Walter Döring<br />
Die Europäische Union, die Bundesregierung<br />
und die neue grünrote<br />
Landesregierung verfolgen<br />
nach dem Atomunfall von Fukushima<br />
ganz ähnliche klima-, umwelt- und energiepolitische<br />
Ziele. Die Landesregierung<br />
will deshalb künftig jährlich bis zu 150<br />
Windkraftanlagen aufstellen, nachdem es<br />
2010 in ganz Baden-Württemberg gerade<br />
einmal acht neue Anlagen gab.<br />
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen,<br />
müssen mehr Gebiete für Windkraftanlagen<br />
ausgewiesen und zugelassen werden,<br />
schnellere Genehmigungsverfahren ermöglicht<br />
werden, und die Anlagen selbst<br />
müssen leistungsfähiger werden. Die<br />
Vorteile für Baden-Württemberg wären<br />
enorm. Schon heute gibt es mehr als 300<br />
Stadt Crailsheim<br />
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74564 Crailsheim<br />
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28 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Unternehmen, die mit Windkraftanlagen<br />
und Windenergie hohe Umsätze erzielen<br />
und über 15 000 Menschen beschäftigen<br />
– Tendenz stark steigend.<br />
Neuer Windcluster<br />
Auch deshalb haben sich knapp 40<br />
Unternehmen zum Windcluster Baden-<br />
Württemberg zusammengeschlossen.<br />
Gemeinsam mit Windfors, einer Vereinigung<br />
von 14 Forschungsinstituten und<br />
Universitäten, wird der Windcluster mit<br />
Unterstützung der Landesregierung ein<br />
„Testfeld Windenergie“ errichten zur weiteren<br />
Erforschung von Windenergie und<br />
Windkraftanlagen. So sollen Leistungssteigerungen<br />
und Lärmreduzierungen<br />
Crailsheim belegte in der Konkurrenz der Mittelstädte Platz 1 in der<br />
Champions League für Erneuerbare Energien. Darin konkurrieren<br />
mehr als 3.500 Kommunen aus Bulgarien, Deutschland, Frankreich,<br />
Italien, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn. Crailsheim<br />
qualifizierte sich über die Solarbundesliga, in der man 2008 Meister<br />
und 2009 sowie 2010 Vizemeister war.<br />
realisiert, neue Materialien erprobt und<br />
der Schutz von Fauna und Flora erreicht<br />
werden. Diese kontinuierlichen Verbesserungen<br />
sind aus wirtschaftlichen Gründen,<br />
zur Sicherung der Stromversorgung<br />
und zur Akzeptanz von Windkraftanlagen<br />
notwendig.<br />
Unabhängig davon werden in den<br />
nächsten Jahren zahlreiche neue Anlagen<br />
gebaut, wobei sogenannte „Bürgerwindanlagen“<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />
Bei diesen Parks sind Bürger aus<br />
der Standortgemeinde Mitgesellschafter,<br />
wodurch in der Regel eine höhere Akzeptanz<br />
erreicht wird.<br />
Die Region und besonders das Hohenloher<br />
Land wird für den Bau von Windkraftanlagen<br />
deutlich an Bedeutung gewinnen.<br />
Denn laut neuem Windatlas der<br />
Landesregierung ist Hohenlohe – neben<br />
der Ostalb und Teilen des Schwarzwalds<br />
– für die Errichtung von Windanlagen besonders<br />
geeignet. Dabei ist wichtig, dass<br />
die Bevölkerung von Anfang an in die<br />
Planungen einbezogen und umfangreich<br />
Europameister.<br />
Sieger der Champions League Erneuerbare Energien 2011<br />
www.salzer-werbeagentur.de Bild: Stadtwerke Crailsheim GmbH
FOTO: Landratsamt Hohenlohekreis<br />
Die Hohenloher Ebene ist nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern auch ein besonders guter Standort für Windkraftanlagen.<br />
informiert wird. Denn die Entscheidung,<br />
ob ein Windpark gebaut werden soll oder<br />
nicht, wird nach den Vorstellungen des<br />
Landeskabinetts ab 2012 in den Kommunen,<br />
also unmittelbar „vor Ort“ fallen.<br />
Dabei müsen zunächst Vorbehalte in der<br />
Bevölkerung gegen Windkraftanlagen ausgeräumt<br />
werden. Der bei vielen befürchteten<br />
„Verspargelung“ der Landschaft soll<br />
dadurch begegnet werden, dass Windparks<br />
mit mehreren Anlagen konzentriert<br />
an weniger Orten gebaut werden.<br />
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Der Aufbau solcher Anlagen bringt<br />
eine beachtliche Wertschöpfung in die<br />
Region: Wegebau, Aushub, Betonierungsarbeiten,<br />
Kabelverlegung, Renaturierungsmaßnahmen,<br />
Wartungsaufgaben<br />
und andere Dienstleistungen schaffen<br />
Arbeitsplätze, sichern Landwirten zusätzliche<br />
Pachteinnahmen und nicht zuletzt<br />
den Städten und Gemeinden Gewerbesteuereinnahmen.<br />
Wer „ja“ sagt zur<br />
Energiewende, kann nicht „nein“ sagen zu<br />
der deutlich verstärkten Nutzung der er-<br />
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neuerbaren Energien. Unter ihnen gilt die<br />
Windenergie als „Königin“.<br />
Der Autor Dr.<br />
Walter Döring (57)<br />
ist Vorsitzender des<br />
Windcluster Baden-<br />
Württemberg. Von<br />
1996 bis Juli 2004<br />
war er Wirtschaftsminister<br />
des Landes<br />
Baden-Württemberg.
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
Smart-„Car2go“: Daimler hat ein Mobilitätskonzept<br />
nach dem Prinzip „Auto mieten<br />
statt besitzen“ für die Stadt gestartet.<br />
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30 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Daimler AG<br />
ELEKTROMOTOR als<br />
Zukunftsmodell<br />
Im Zeichen der Energiewende steht die Mobilität moderner Gesellschaften<br />
vor einem großen Wandel. Dabei kommt dem Elektromotor<br />
eine besondere Rolle zu. Auch neue Mobilitätskonzepte<br />
sind gefragt. | Von Martin Wietschel<br />
Weltweit steht die Energieversorgung<br />
vor großen Herausforderungen.<br />
Die Weltbevölkerung<br />
wird den Prognosen nach von heute<br />
knapp sieben Milliarden auf rund zehn<br />
Milliarden Menschen im Jahr 2050 steigen.<br />
Verbunden mit einem steigenden<br />
materiellen Wohlstand, insbesondere in<br />
den bevölkerungsreichen Ländern China,<br />
Indien und Brasilien, führt dies zu einem<br />
weiteren drastischen Anstieg der Energienachfrage.<br />
Diese geht einher mit einem<br />
Rückgang an fossilen Energiereserven, der<br />
sich heute schon bei Erdöl bemerkbar<br />
Energie, die ankommt.<br />
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macht. Damit stellt sich die Frage, wie der<br />
künftige Energiehunger zu stillen sein<br />
wird. Hinzu kommen bedeutende Herausforderungen<br />
im Umweltschutz. Diese<br />
Diskussionen werden derzeit von den<br />
Themen des Klimawandels und der Sicherheit<br />
von Kernkraftwerken dominiert.<br />
In einer Reihe von Ländern, wie<br />
Deutschland und Japan, wird an einer klimaverträglichen<br />
und sicheren Energieversorgung<br />
gearbeitet. Darunter werden vor<br />
allem die Nutzung erneuerbarer Energien<br />
und Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />
verstanden.<br />
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Der Verkehrssektor ist von diesen Entwicklungen<br />
unmittelbar betroffen: Dort<br />
wird rund 25 Prozent der Primärenergie<br />
verbraucht. Die meisten Studien gehen<br />
davon aus, dass sich die Zahl an Kraftfahrzeugen<br />
von aktuell knapp einer Milliarde<br />
bis 2050 verdoppeln wird. Aufgrund der<br />
Verknappung von Erdöl weiß man heute,<br />
dass die bekannten erdölangetriebenen<br />
Kraftfahrzeuge nicht die Lösung der Zukunft<br />
sein werden können.<br />
Wenn das offizielle Zwei-Grad-Ziel<br />
der Klimaerwärmung der Vereinten Nationen<br />
noch erreicht werden soll, müssen<br />
bis zum Jahr 2050 die CO 2-Emissionen<br />
eines PKW auf rund 20 Gramm pro gefahrenen<br />
Kilometer gesenkt werden.<br />
Solch ein Wert ist mit heutigen Kraftfahrzeugen<br />
technisch nicht erreichbar. Massive<br />
Maßnahmen bei Fahrzeuggröße und<br />
-leistung, im Leichtbau und bei effizienten<br />
Motoren können die heutigen Werte<br />
von 150 Gramm CO 2 pro Kilometer bestenfalls<br />
auf rund 80 Gramm reduzieren.<br />
Somit stellt sich die Frage, was der<br />
Treibstoff und das Antriebssystem des<br />
Fahrzeuges der Zukunft sein könnte. Die<br />
Biokraftstoffe der ersten und zweiten<br />
Generation können die Treibhausgase<br />
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deutlich reduzieren, wenn beim Anbau<br />
Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden.<br />
Allerdings sind die Potenziale von<br />
Biokraftstoffen weltweit beschränkt, weil<br />
es eine Nutzungskonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion,<br />
zur Strom- und<br />
Wärmeproduktion und zu industrieller<br />
Verwendung gibt. So wird das Potenzial<br />
von Biokraftstoffen zur Deckung der<br />
Kraftstoffnachfrage weltweit auf maximal<br />
15 bis 20 Prozent geschätzt.<br />
Auf Dauer keine Biokraftstoffe<br />
Bedenkt man, dass der Fernverkehr,<br />
insbesondere der Flug- und Schiffsverkehr,<br />
mangels Alternativen noch sehr<br />
lange auf flüssige Kraftstoffe angewiesen<br />
sein wird, so kommt man zu dem Schluss,<br />
dass die knappen Biokraftstoffe als Alternative<br />
zu Erdöl vermehrt für den Bereich<br />
des Ferntransportes einzusetzen sind. Der<br />
Einsatz von Biokraftstoffen im Pkw-Sektor<br />
wird man deshalb wohl mittel- und<br />
langfristig wieder verlassen.<br />
Auch Gasfahrzeuge, die derzeit ein<br />
bis zwei Prozent des Pkw-Marktes ausmachen,<br />
erscheinen langfristig nicht als<br />
tragbare Lösungen, da billige und um-<br />
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POLITIK ENERGIEWENDE<br />
weltschonend erschließbare Gasreserven<br />
künftig weniger werden. Die Abhängigkeit<br />
Europas vom russischen Erdgas wird<br />
deutlich steigen. Die Gewinnung von synthetischen<br />
Kraftstoffen, beispielsweise auf<br />
Kohlebasis, scheidet aus Effizienz- und<br />
Klimaschutzgründen aus.<br />
Somit bleibt derzeit für den motorisierten<br />
Pkw-Individualverkehr die Elektromobilität<br />
als Zukunftslösung übrig.<br />
Wenn man diese weit fasst und neben<br />
reinen Batteriefahrzeugen auch die Plugin-Hybrid-<br />
und Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
mit Wasserstoff als Kraftstoff einschließt,<br />
kommen fast alle Studien zu dem Schluss,<br />
dass dies das Lösungskonzept der Zukunft<br />
sein kann.<br />
Die Plug-in-Hybride kombinieren eine<br />
vom Stromnetz aufladbare Batterie<br />
mit einem Verbrennungsmotor, künftig<br />
vielleicht auch einmal mit einer Brennstoffzelle.<br />
Sie haben somit kein Problem<br />
mit der Reichweite, wie dies beim reinen<br />
Batteriefahrzeug der Fall ist.<br />
Wichtig für eine positive Umweltbilanz<br />
von Elektromobilen ist, dass die<br />
Strom- oder Wasserstoffproduktion aus<br />
einer treibhausgasarmen oder freien<br />
Quelle, wie die erneuerbaren Energi-
POLITIK ENERGIEWENDE<br />
en, sichergestellt wird. Studien zur Kundenakzeptanz<br />
belegen auch, dass viele<br />
Kunden sich eine umweltfreundliche<br />
Strom- oder Wasserstoffproduktion für<br />
die Mobilität wünschen.<br />
Die Elektromobilität ist mit dem<br />
Ausbau der erneuerbaren Energieträger<br />
insofern gut vereinbar, weil hierdurch<br />
Speicherpotenziale entstehen. Diese benötigt<br />
man künftig zum Ausgleich durch<br />
die schwankende Einspeisung von Wind-<br />
und Sonnenkraftwerken. Autos werden in<br />
Deutschland zeitlich nur zu fünf Prozent<br />
genutzt. In der übrigen Zeit kann man sie<br />
nach energiewirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />
beladen. Bei weiter deutlich sinkenden<br />
Batteriepreisen lässt sich bei Batteriefahrzeugen<br />
oder Plug-in-Hybriden<br />
auch an eine Rückspeisung vom Fahrzeug<br />
ins Stromnetz denken. Wasserstoff lässt<br />
sich in großen Mengen in geologischen<br />
Speichern gut lagern und kann somit<br />
auch als Energiespeicher genutzt werden.<br />
Wende im Verkehrsbereich<br />
In Zukunft wird also die Elektromobilität<br />
im motorisierten Individualverkehr<br />
eine wichtige Rolle spielen. Die<br />
Markteroberung wird aber durch den<br />
noch zu hohen Preis und die zu geringe<br />
Lebensdauer der Batterie und die noch<br />
die fehlende Wasserstoffinfrastruktur bei<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen, langsam voranschreiten.<br />
Generell ist zu klären, ob wir nicht<br />
auch im Verkehrssektor eine Wende<br />
brauchen. Mobilitätskonzepte, die durch<br />
Multi-Modalität wie der Kombination<br />
von Auto und Bahn und Auto-Sharing-<br />
Konzepte geprägt sein werden, könnten<br />
an Bedeutung gewinnen. Speziell für<br />
Megastädte sind Themen wie integrierte<br />
Mobilitätsdienstleistungen, elektrische<br />
Klein- und Kleinstfahrzeuge, ein starker<br />
öffentlicher Nahverkehr und – ein von allen<br />
Verkehrsteilnehmern gemeinsam genutzter<br />
Bereich – Eckpfeiler eines solchen<br />
Wandels, um ein Stadtumfeld mit hoher<br />
Lebensqualität zu erreichen.<br />
32 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Unser Autor Prof.<br />
Dr. Martin Wietschel<br />
ist Leiter des<br />
Geschäftsfelds Energiewirtschaft<br />
am<br />
Fraunhofer-Institut<br />
für System- und Innovationsforschung<br />
(ISI) in Karlsruhe.<br />
MVV ENERGIE, MANNHEIM<br />
Konzepte in Kooperation mit den Kommunen<br />
Bei MVV Energie steht der Schalter auf<br />
Grün. Im Mittelpunkt stehen der Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien, die Kraft-<br />
Wärme-Kopplung und die umweltfreundliche<br />
Fernwärme<br />
sowie eine höhere<br />
Energieeffizienz.<br />
Den Anteil der erneuerbaren<br />
Energien an der eigenen<br />
Stromerzeugung will die regional verwurzelte<br />
Unternehmensgruppe weiter<br />
steigern. Bis zum Jahr 2020 plant sie<br />
rund drei Milliarden Euro in Wachstum<br />
sowie in die bestehenden Netze und<br />
Anlagen zu investieren. Dabei setzt<br />
das Energieunternehmen vor allem auf<br />
Windkraft an Land und auf Biomasse.<br />
Bei Biomasse zählen die Mannheimer<br />
bereits zu den Markführern in Deutschland.<br />
Mit eigenen Windparks ist die<br />
Unternehmensgruppe als langfristig<br />
ZEAG ENERGIE, HEILBRONN<br />
Gesellschaft für erneuerbare Energien gegründet<br />
Die ZEAG Energie AG, <strong>Heilbronn</strong>, hat eine<br />
neue Gesellschaft gegründet, um regionale<br />
Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien<br />
zu realisieren. Daran können sich Partner<br />
vor Ort wie Bürger und Kommunen beteiligen.<br />
„Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie<br />
entfallen für uns Erzeugungskapazitäten in<br />
der Region“, betont Eckard Veil. „Wir beabsichtigen<br />
daher in den nächsten Jahren verstärkt<br />
in die Erzeugung aus regenerativen<br />
Energiequellen zu investieren, um diese<br />
Lücke zu schließen“, so der Vorstand der<br />
ZEAG Energie AG weiter. Für Investitionen in<br />
diesem Bereich sind in den nächsten drei<br />
Jahren Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro<br />
vorgesehen.<br />
Die Projekte in der Region sind vielfältig.<br />
Denkbar sind zum Beispiel Investitionen in<br />
Blockheizkraftwerke. Schwerpunkte bilden<br />
jedoch Fotovoltaik- und Windkraftanlagen,<br />
von denen sich das Energieunternehmen<br />
die größten Strommengen erhofft. Für diese<br />
Projekte sollen mit der ZEAG Erneuerbare<br />
Energien GmbH Betreibergesellschaften mit<br />
Sitz in der jeweiligen Kommune gegründet<br />
werden. Die Beteiligten bringen ihre Einlage<br />
ein, beispielsweise ein Grundstück für<br />
FOTO: MVV<br />
FOTO: Zeag<br />
orientierter Partner auch erfolgreich<br />
in den Windenergiemarkt eingestiegen.<br />
Gerade die Regionen Hohenlohe<br />
und Tauberfranken bieten nach<br />
Einschätzungen von Gutachtern für<br />
den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen<br />
attraktive Bedingungen.<br />
Dabei möchte das Unternehmen in<br />
enger Zusammenarbeit mit Kom-<br />
munen, Regionalverbänden,<br />
Stadtwerken und Grundstückseigentümern<br />
die Nutzung der<br />
Windenergie in regionalen<br />
Energiekonzepten verwirklichen.<br />
Die Bürger sollen frühzeitig an der<br />
Umsetzung der Pläne beteiligt werden.<br />
Ziel ist es, Windkraftanlagen auf<br />
der Grundlage wirtschaftlich tragbarer<br />
Konzepte langfristig erfolgreich zu<br />
betreiben. (red)<br />
INFO: www.mvv-energie.de<br />
ZEAG-Energie-Vorstand Eckard Veil (Mitte)<br />
mit den Geschäftsführern der neuen ZEAG<br />
Erneuerbare Energien GmbH, Bernd Molzahn<br />
(li.) und Harald Endreß.<br />
eine Windkraftanlage oder finanzielle Mittel.<br />
„Durch unser Modell erreichen wir, dass die<br />
Gewinne, Steuern und Abgaben aus der regenerativen<br />
Energieerzeugung zum größten<br />
Teil in der Kommune verbleiben“, erläutert<br />
Harald Endreß, Geschäftsführer der ZEAG Erneuerbare<br />
Energien GmbH.<br />
INFO: www.zeag-erneuerbare-energie.de
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PRO-MAGAZIN 10/2011 33
FIRMENNEWS<br />
WÜRTH INDUSTRIE SERVICE<br />
Innovative Ideen im Logistikzentrum<br />
Meisterwerk der Technik: Das neue Logistikzentrum von Würth<br />
Industrie Service in Bad Mergentheim.<br />
Würth Industrie Service in Bad<br />
Mergentheim setzt Zeichen im<br />
C-Teile-Management. So präsentierte<br />
die Würth-Industrie-<br />
Geschäftsführung anlässlich der<br />
Vorstellung ihres neuen Logistikzentrums<br />
den intelligenten<br />
Fachboden. Dieser erkennt den<br />
darauf abgestellten Leerbehälter<br />
und ordert automatisch Nachschub<br />
an neuen passenden<br />
34 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Teilen für die Produktion. Revolutionär<br />
ist auch die Technik im<br />
neuen Logistikzentrum.<br />
„Um die geforderten C-Teile immer<br />
in der richtigen Menge, der<br />
richtigen Qualität, zum richtigen<br />
Zeitpunkt und am richtigen Ort<br />
liefern zu können, haben wir<br />
auch für unseren neuen Logistikkomplex<br />
passgenaue Lösungen<br />
gefunden“, so Stefan Reuss,<br />
DIEFFENBACHER<br />
Spende an das Kindernest Eppingen<br />
Betriebsratsvorsitzender Gerhard<br />
Barth und Personalleiter<br />
Dr. Ralph Weber (v.r.) übergeben<br />
den Scheck.<br />
Bei der Firma Dieffenbacher<br />
aus Eppingen ist es Tradition,<br />
den Erlös der jährlichen Weihnachtstombola<br />
für einen guten<br />
FOTO: Dieffenbacher<br />
Zweck zu spenden. Auch 2010<br />
sammelten die Mitarbeiter des<br />
Unternehmens wieder einen<br />
ansehnlichen Betrag, den die<br />
Geschäftsführung des Unternehmens<br />
nochmals großzügig<br />
auf insgesamt 2796 Euro verdoppelte.<br />
Die Spende erhielt<br />
die Kindertagesstätte Kindernest<br />
Eppingen e.V. zur Weiterentwicklung<br />
ihres ganzheitlichen<br />
pädagogischen Angebots. Unterstützt<br />
wird insbesondere das<br />
innovative Konzept des Vereins<br />
mit einer durchgängigen Kinderbetreuung<br />
vom Säuglingsalter<br />
bis zur vierten Klasse. Schon ab<br />
6.45 Uhr werden die Kinder dort<br />
rundum versorgt.<br />
INFO: www.dieffenbacher.de<br />
FOTO: Würth Industrie Service<br />
Leiter der Logistik bei Würth-<br />
Industrie.<br />
Das neue Hochregallager bietet<br />
in der ersten Baustufe 24 000<br />
Palettenstellplätze. Es dient als<br />
Palettenlager für alle C-Teile, die<br />
im Rahmen eines Kanban-Systems<br />
zum Einsatz kommen und<br />
umfasst vier Regalbediengeräte<br />
zur vollautomatischen Ein- und<br />
Auslagerung der Artikel. So wird<br />
sichergestellt, dass aus den<br />
420 000 Artikeln das jeweilige<br />
C-Teil sicher in der Produktion<br />
beim Kunden verfügbar ist.<br />
Der neue Logistikkomplex legt<br />
den Grundstein für weiteres<br />
Wachstum der Würth-Industriesparte.<br />
Bis zum Jahr 2020 soll<br />
der Umsatz auf über eine Milliarde<br />
Euro steigen, die Zahl der<br />
Mitarbeiter sich auf über 2000<br />
verdoppeln.<br />
Die Einweihung des neuen<br />
Logistikzentrums wurde am 17.<br />
und 18. September mit mehreren<br />
Zehntausend Besuchern und<br />
vielen Aktionen bei einem Tag<br />
der offenen Tür gefeiert.<br />
INFO: www.wuerth-industrie.com<br />
Für die Wittenstein AG aus<br />
Igersheim war das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr 2010/11<br />
das bisher erfolgreichste in der<br />
Unternehmensgeschichte: „Wir<br />
haben unseren Umsatz um 44<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
auf 197 Millionen Euro gesteigert<br />
und damit ein Rekordergebnis<br />
erzielt“, so Finanz-Vorstand<br />
Klaus Spitzley. Vom Rekordwert<br />
schüttet der Mechatronik-Spezialist<br />
eine Gewinnbeteiligung in<br />
bislang unerreichter Höhe von<br />
insgesamt rund 1,7 Millionen<br />
Euro aus. Im Durchschnitt erhält<br />
damit jeder Vollzeitmitarbeiter<br />
etwa 1900 Euro. Die Auszahlung<br />
erfolgt nach einem genau<br />
festgelegten Verteilerschlüssel<br />
HEILBRONNER STIMME<br />
Auszeichnung<br />
Das Medienunternehmen <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Stimme GmbH & Co. KG<br />
erhält vom Verband der Weltpresse<br />
WAN-Ifra im Rahmen des<br />
Internationalen Junge Leser Preises<br />
2011 eine Auszeichnung.<br />
Damit würdigt der Verband die<br />
Aktion zum Weltkindertag im<br />
September 2010. Die Ausgabe<br />
dieses Tages erschien mit einer<br />
Titelseite von Kindern und einer<br />
von Redakteuren gemacht. Die<br />
internationale Jury hat beeindruckt,<br />
„dass die Zeitung Kindern<br />
im wahrsten Sinne eine<br />
Stimme gegeben hat, indem<br />
sie über Nachrichten selbst entscheiden<br />
durften“. Dass die Leser<br />
über die beiden Titelseiten<br />
abstimmen durften, fand die<br />
Jury vorbildlich. Der Internationale<br />
Junge Leser Preis wird jedes<br />
Jahr an Zeitungen verliehen,<br />
die beispielhafte Projekte zur<br />
Gewinnung und Bindung junger<br />
Leser durchgeführt haben. Mitte<br />
Oktober werden die insgesamt<br />
16 Preise und Auszeichnungen<br />
an die Zeitungen überreicht.<br />
INFO: www.stimme.de<br />
WITTENSTEIN<br />
Mitarbeiter am Erfolg beteiligt<br />
FOTO: Wittenstein<br />
mit der Betriebszugehörigkeit<br />
als wichtigstem Faktor bei der<br />
Berechnung.<br />
INFO: www.wittenstein.de<br />
Die Mitarbeiter bei Wittenstein<br />
dürfen sich über eine Beteiligung<br />
am Rekordgewinn freuen.
Die neue Führungsriege bei Gemü mit Patrick Zurbuchen, Stephan<br />
Müller, Gert Müller und Firmengründer Fritz Müller (v.l.).<br />
GEMÜ<br />
Unternehmensnachfolge geregelt<br />
Gemü-Gründer Fritz Müller hat<br />
den nächsten Schritt in der<br />
Nachfolgeregelung vollzogen.<br />
Zum 1. Oktober rückt sein Sohn<br />
Gert Müller in die Geschäftsführung<br />
des Ventilherstellers aus<br />
Ingelfingen auf. Bereits vor einem<br />
Jahr wurde Neffe Stephan<br />
Müller zum Finanzgeschäftsführer<br />
ernannt. Gert Müller soll<br />
künftig die Technik und den<br />
Vertrieb verantworten. „Ich bin<br />
überzeugt, dass die beiden<br />
den Betrieb in meinem Sinne<br />
weiterführen“, so Fritz Müller,<br />
der ankündigte, das operative<br />
Geschäft nach und nach abzugeben.<br />
„Ich will künftig wieder<br />
mehr die Tochterfirmen besuchen<br />
und Ideen für die Produktion<br />
entwickeln“, machte der<br />
Seniorchef klar, dass er seinem<br />
Unternehmen erhalten bleibt.<br />
„Die weitere Entwicklung der<br />
Gemü vom gesunden mittelständischen<br />
Unternehmen zu einem<br />
erfolgreichen internationalen<br />
Konzern will ich aktiv mitgestalten“,<br />
betonte Gert Müller,<br />
der bis zum Einstieg bei Gemü<br />
die Firma GFM Solutions leitete.<br />
INFO: www.gemue.de<br />
RÜDINGER SPEDITION GMBH, KRAUTHEIM<br />
Die Drehzahl deutlich erhöht<br />
Nach der Krise ist die Krautheimer Spedition<br />
Rüdinger voll durchgestartet. Der Umsatz<br />
im ersten Halbjahr 2011 stieg um 18<br />
Prozent. Dazu trägt die gute Auftragslage<br />
aus der Maschinenbaubranche bei, mit<br />
der Rüdinger 35 Prozent seines Umsatzes<br />
macht. Zudem profitiert die Spedition<br />
überproportional vom Wachstum in der<br />
Region der Weltmarktführer. Der Schlüssel<br />
für diesen Erfolg liegt auch in der intensiven<br />
Ausbildung im Unternehmen. Mit 41<br />
Azubis bei 205 Mitarbeitern liegt die Ausbildungsquote<br />
bei stolzen 20 Prozent.<br />
Selbst in den schwierigen Krisenjahren<br />
2009 und 2010 hat Rüdinger alle Azubis<br />
übernommen und startete so nach der Krise<br />
durch. Zudem stärkte Roland Rüdinger<br />
FOTO: Gemü<br />
das Markenprofil und schwörte sein Team<br />
auch abseits des Arbeitsalltags auf die<br />
„Hohenloher Werte“ Leistung und Vertrauen<br />
ein. „Jeder Mitarbeiter, der zu unseren<br />
Kunden kommt, muss wissen, was unsere<br />
Marke bedeutet und welche Regeln einzuhalten<br />
sind“, so der Firmenchef. Das war<br />
auch das zentrale Thema beim großen<br />
Familienfest für die 500 Beschäftigten und<br />
Familienmitglieder, mit dem der Zusammenhalt<br />
im Unternehmen gestärkt wurde.<br />
Beim folgenden familiären Kundentag mit<br />
Besichtigung der Kreisstadt Künzelsau und<br />
einer Kanufahrt auf der Jagst konnten die<br />
Kunden Hohenlohe live erleben.<br />
Künftig will Rüdinger die Lagerlogistik und<br />
sein Leistungsangebot der Werksverkehr-<br />
+++++ Kurz notiert +++++<br />
Audi. Der Autobauer plant eine Neuauflage des Modells A2. Die erste<br />
Generation des Kompaktwagens wurde von 1997 bis 2005 im Neckarsulmer<br />
Werk gebaut, konnte aber damals die Erwartungen nicht<br />
erfüllen. Bei der neuen Linie soll nun alles besser werden, dank<br />
einem neuen Design und elektrischem Antrieb.<br />
Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall. Das Klinikum präsentiert sich mit<br />
einer neu gestalteten Seite im Netz. Unter www.dasdiak-klinikum.de<br />
wollen die Haller mit einer modernen grafischen Gestaltung, übersichtlichen<br />
Informationen sowie neuen Serviceangeboten wie etwa<br />
elektronischen Genesungskarten überzeugen.<br />
Volksbank Hohenlohe. Beim 42. Internationalen Jugendwettbewerb<br />
„jugend creativ“ sucht die Volksbank Hohenlohe eG ab dem 4. Oktober<br />
die besten Bilder und Kurzfilme zum Thema „Jung und Alt:<br />
Gestalte, was uns verbindet!“. Kreative Kinder und Jugendliche bis 18<br />
Jahre können beim Wettbewerb tolle Preise gewinnen.<br />
Wirtschaftstag. Am 21. Oktober findet bereits zum fünften Mal der<br />
Wirtschaftstag des Magischen Dreiecks Crailsheim-Dinkelsbühl-Ellwangen<br />
statt. Ab 9.30 Uhr treffen sich im Automobilforum Stegmaier<br />
in Crailsheim Firmenchefs und Führungskräfte zum Netzwerken.<br />
Würth. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG aus Künzelsau setzt weiter<br />
auf verstärkte Kundenorientierung und verdichtet ihr Netz an Verkaufsniederlassungen.<br />
Im Moment betreibt der Spezialist für Montage-<br />
und Befestigungsmaterial bundesweit über 340 Verkaufsstellen.<br />
Unterstützung weiter ausbauen. In Boxberg<br />
wird daher die neunte Lagerhalle mit<br />
einer Fläche von 2000 Quadratmetern gebaut.<br />
Bedauern äußert Roland Rüdinger als<br />
Spezialist für übergroße Transporte über<br />
die Entscheidung der neuen Landesregierung,<br />
keine Lang-Lkw in Baden-Württemberg<br />
zuzulassen. „Wir hatten einen Antrag<br />
gestellt am Großversuch teilzunehmen“, so<br />
der Firmenchef. „Lang-Lkw können 40 Prozent<br />
Kraftstoff sparen, ich verstehe nicht,<br />
warum das die neue Landesregierung verhindert“,<br />
ärgert sich Rüdinger.<br />
Um die Transporttechnik weiter zu optimieren,<br />
tüfteln die Krautheimer dennoch<br />
weiter an Lkw, die weniger Diesel verbrauchen<br />
oder mehr Ladung aufnehmen können.<br />
Schließlich ist Rüdinger auch Marktführer<br />
im Transport übergroßer XXL-Güter<br />
im Planentieflader. (red)<br />
INFO: www.ruedinger.de<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 35
WIRTSCHAFT MESSE MOTEK<br />
Die Motek, die weltweit führende Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation, feiert in diesem Jahr Jubiläum.<br />
Arena für INNOVATIONEN<br />
Mit einem Jubiläum wartet die Motek 2011 vom 10. bis 13.<br />
Oktober in der Neuen Messe Stuttgart auf. Die Leitmesse für<br />
Montage-, Handhabungstechnik und Automation findet zum 30.<br />
Mal statt mit zahlreichen Neuheiten von Firmen aus der Region.<br />
Die internationale Fachmesse Motek<br />
ist die weltweit führende<br />
Veranstaltung in den Bereichen<br />
Produktions- und Montageautomatisierung,<br />
Materialfluss sowie Rationalisierung<br />
durch Handhabungstechnik. Im vergange-<br />
36 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
nen Jahr zeigten 940 Aussteller aus 23<br />
Ländern auf einer Fläche von 60 000<br />
Quadratmetern ihre Produkte. 31 000<br />
Fachbesucher aus 82 Ländern informierten<br />
sich über die neuesten Entwicklungen<br />
bei der Automatisierung der Produktion,<br />
APS die modularen Systemarbeitsplätze<br />
Arbeitswelten neu gestalten?<br />
der Montage und der Intralogistik. Auch<br />
in diesem Jahr ist der Andrang groß, denn<br />
die Motek ist die einzige Fachveranstaltung,<br />
die von Komponenten über Subsysteme<br />
und Komplettlösungen die ganze<br />
Welt der Automation abbildet. Für die<br />
Besucher hat dies den Vorteil, dass Konstrukteure<br />
und Anwender bereichsübergreifende<br />
Lösungsansätze vermittelt bekommen.<br />
Die Aussteller zeigen die ganze Bandbreite<br />
von der Detaillösung und bis hin<br />
zu schlüsselfertigen Systemlösungen. Die<br />
Wer Prozesse verbessern und Effizienz steigern will, braucht neben strategischen Ansätzen flexible<br />
Produktlösungen und einen Partner, dessen Kompetenz die Umsetzung dieser Aufgaben ist. Denn Basis<br />
jeden Erfolgs ist frisches Denken und professionelles Handeln zugleich.<br />
bott. Partner für effizientes Arbeiten.<br />
bott.de<br />
FOTO: P. E. Schall
parallel zur Motek stattfindende fünfte<br />
Bondexpo, die internationale Fachmesse<br />
für Klebtechnologie, präsentiert die zukunftsweisenden<br />
Entwicklungen in der<br />
Verbindungstechnologie. Für viele Aussteller<br />
und Fachbesucher bieten sich beim<br />
Besuch beider Fachmessen zahlreiche<br />
Synergie-Effekte.<br />
Die Motek ist aber nicht nur Schaufenster<br />
der Branche, sondern auch Kommunikations-,<br />
Business- und Innovationsplattform.<br />
Dies zeigte sich im Jahr 2010<br />
mit der erstmals durchgeführten „Arena<br />
of Innovation“. Die Arena als interdisziplinäres<br />
Erfinder- und Tüftlerforum übertraf<br />
die Erwartungen aller Beteiligten und<br />
findet im Jahr 2011 ihre Fortsetzung.<br />
Diese konsequente Zielgruppen-<br />
Orientierung ist eines der Erfolgsgeheimnisse<br />
der Motek, die im Herzen des<br />
wirtschaftsstarken Süden Deutschlands<br />
stattfindet und in der Branche eine echte<br />
Technologie- sowie Business-Leitfunktion<br />
innehat. Haupt-Zielgruppen der Messe<br />
sind Unternehmen aus den Branchen<br />
Automobil-, Maschinen- und Gerätebau,<br />
die Elektro- und Elektronik-Industrie, die<br />
Medizintechnik und die Solarproduktion<br />
sowie die gesamte metall- und kunststoff-<br />
verarbeitende Industrie samt ihren Zulieferern.<br />
Die große Bedeutung der Motek für<br />
diese Branchen haben auch die Firmen<br />
aus der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> längst<br />
erkannt. Rund 20 Aussteller aus der Region<br />
werden sich deshalb in diesem Jahr<br />
wieder an der Leitmesse beteiligen, die an<br />
den vier Tagen jeweils von 9 bis 17 Uhr<br />
geöffnet hat.<br />
Firma MBO Oßwald mit dabei<br />
Seit 2007 ist die Firma MBO Oßwald<br />
auf der Motek vertreten. Das Unternehmen<br />
aus Külsheim-Steinbach im Main-<br />
Tauber-Kreis produziert seit 40 Jahren<br />
Verbindungselemente wie Bolzen, Gabelköpfe,<br />
Gabel- und Winkelgelenke sowie<br />
Sicherungselemente und vertreibt diese<br />
weltweit. Auf der Motek zeigt MBO<br />
Produkte die aus besonderen Edelstählen<br />
und hochfestem Stahl hergestellt sind.<br />
Die Hera Laborsysteme GmbH aus<br />
Blaufelden stellt in diesem Jahr Neuheiten<br />
und kundenspezifischen Produktlösungen<br />
vor. Dazu zählt das Montagetischprogramm<br />
Easy-Flex, das dem Nutzer variable<br />
Möglichkeiten bietet. Die spe-<br />
Mehr Minimum!<br />
Unsere revolutionäre TwinPower-Technologie arbeitet mit zwei Spulen. Deshalb sind unsere Magnetventile<br />
jetzt um bis zu 50% kleiner – bei gleichen fluidischen Eigenschaften. Mehr Minimum für Ihre großen Ideen.<br />
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BOTT, GAILDORF<br />
Effiziente Lösungen<br />
Die Firma Bott aus Gaildorf präsentiert<br />
in diesem Jahr auf der Motek in Stuttgart<br />
neue Lösungen für die effiziente<br />
Montage. Neue Fertigungs- und Logistikkonzepte<br />
sowie die zunehmende<br />
Alterung der Belegschaften und der<br />
demografische Wandel stellen hohe<br />
Anforderungen an die ergonomische<br />
Arbeitsplatzgestaltung. Aus diesem Verständnis<br />
heraus entwickelt Bott seine<br />
Arbeitsplatzsysteme und Betriebseinrichtungen.<br />
Flexibilität, Modularität und Funktionalität<br />
sind dabei die Systemvorteile der<br />
Montagearbeitsplätze, Systempacktische<br />
sowie Montage- und Transportlinien<br />
des Gaildorfer Spezialisten.<br />
Das System richtet sich an die modernen<br />
Logistik- und Produktionskonzepte.<br />
Die Chipline, ein Aluminium-Profil-System,<br />
bietet den Projekt-Konstrukteuren<br />
von Bott unbegrenzte Möglichkeiten.<br />
INFO: www.bott.de
WIRTSCHAFT MESSE MOTEK<br />
zielle drehbare LED-Arbeitsplatzleuchte<br />
von Hera sorgt für optimale Lichtverhältnisse.<br />
Weitere Hera-Neuheit auf der Motek<br />
ist der Kompaktkanal Plus, ein flexibles<br />
System für die Energieversorgung am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Gleich drei Firmen aus der Wittenstein-Gruppe<br />
sind in diesem Jahr auf der<br />
Motek vertreten. Die Wittenstein Motion<br />
Control GmbH zeigt am gemeinsamen<br />
Messestand in Halle 9 elektromechanische<br />
und mechatronische Servosysteme.<br />
Die Wittenstein Cyber Motor GmbH<br />
präsentiert die Servomotorenbaureihe<br />
„industrial line“. Die Wittenstein Alpha<br />
GmbH stellt Getriebe und Aktuatoren<br />
vor, die elektronische Signale in mechanische<br />
Bewegung umsetzen. (red)<br />
INFO: www.hera.de<br />
www.messe-motek.de<br />
www.mbo-osswald.de<br />
www.wittenstein.de<br />
Im Folgenden sollen aktuelle steuerliche Fragestellungen<br />
im Zusammenhang mit dem sog.<br />
„Direktverbrauch“ beim Betrieb einer Photovoltaik-Anlage<br />
(PV-Anlage) erläutert werden.<br />
Direktverbrauch<br />
Ein Direktverbrauch von Strom (auch dezentraler<br />
Verbrauch genannt) liegt vor, wenn<br />
dieser in unmittelbarer Nähe zur Anlage durch<br />
den Anlagenbetreiber selbst oder einen Dritten<br />
genutzt und nicht in das allgemeine<br />
Stromnetz eingespeist wird.<br />
Ertragsteuerrechtliche Würdigung<br />
Unabhängig von seiner sonstigen Tätigkeit<br />
erzielt der Anlagenbetreiber durch den Betrieb<br />
der PV-Anlage Einnahmen aus einer gewerblichen<br />
Tätigkeit i.S. des § 15 EStG.<br />
Nutzt der Betreiber Strom im Rahmen des Direktverbrauchs<br />
selbst, z.B. zur Versorgung des<br />
eigenen Wohnhauses, hat er für diesen selbst<br />
genutzten Strom eine Entnahme zu erfassen,<br />
die als Betriebseinnahme zu versteuern ist.<br />
Aus Vereinfachungsgründen lässt die Finanzverwaltung<br />
eine Schätzung des Entnahme-<br />
38 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
BÜRKERT, INGELFINGEN<br />
Neuheiten in der Prozesstechnik<br />
Die Firma Bürkert Fluid Control Systems mit<br />
Stammsitz in Ingelfingen (Hohenlohekreis)<br />
zeigt auf der Motek Lösungen für viele<br />
unterschiedliche Branchen. Der Spezialist<br />
für die Fluidtechnik und weltweit führende<br />
Das Bürkert-Systemhaus in Ingelfingen ist<br />
bekannt für seinen Erfindungsreichtum.<br />
werts in Anlehnung an den Strompreis für<br />
aus dem Netz des Energieversorgers bezogenen<br />
Strom zu. Wird der Strom im Rahmen des<br />
Direktverbrauchs nicht selbst genutzt, sondern<br />
an einen Dritten veräußert, welcher den<br />
Strom seinerseits in unmittelbarer Nähe zur<br />
Anlage nutzt, ist anstelle einer Entnahme der<br />
vom tatsächlichen Stromabnehmer gezahlte<br />
Strompreis als Betriebseinnahme zu erfassen.<br />
Umsatzsteuerrechtliche Würdigung<br />
Nach Ansicht der Finanzverwaltung wird die<br />
gesamte vom Anlagenbetreiber mit der PV-<br />
Anlage erzeugte Elektrizität an den Netzbetreiber<br />
geliefert. Dies gilt unabhängig davon,<br />
wo der Strom tatsächlich verbraucht wird.<br />
Soweit der Anlagenbetreiber den Strom selbst<br />
verbraucht oder an Dritte veräußert, liegt<br />
umsatzsteuerlich eine (Rück-)Lieferung des<br />
Netzbetreibers an diesen vor.<br />
Die Bemessungsgrundlage für die (fingierte)<br />
Rücklieferung des Netzbetreibers entspricht<br />
der Differenz zwischen der regulären Einspeisevergütung,<br />
die dem Anlagenbetreiber<br />
bei vollständiger Einspeisung zustehen würde,<br />
FOTO: Rolf Schwarz<br />
Hersteller von Mess- und Regelsystemen für<br />
Flüssigkeiten und Gase bietet über 30 000<br />
Produkte und ein umfassendes Dienstleistungsangebot<br />
unter anderem für Brauereien,<br />
die Medizin- und Biotechnologie und die<br />
Raumfahrttechnik. Das Vertriebsnetz in 35<br />
Ländern garantiert weltweit Kundennähe.<br />
In vier Forschungszentren und fünf Systemhäusern<br />
in Deutschland, China und den USA<br />
werden innovative Produkte entwickelt.<br />
Auf der Motek präsentiert Bürkert Fluidiksysteme<br />
für die Prozessautomatisierung. Besonderes<br />
Highlight ist die Twin-Power-Technologie,<br />
die im Antrieb von Magnetventilen<br />
durch das Zusammenspiel von zwei Spulen<br />
die Leistung deutlich steigert. Dadurch können<br />
Twin-Power-Ventile bei gleicher Leistung<br />
deutlich kompakter gebaut werden. (red)<br />
INFO: www.buerkert.de<br />
Steuern · Wirtschaft · Recht – KANZLEI STERR & KOLLEGEN<br />
Steuerrechtliche Beurteilung des Direktverbrauchs von selbst erzeugtem Strom<br />
KANZLEI STERR & KOLLEGEN, Marcalistraße 36, 74653 Künzelsau<br />
Tel. 0 79 40/91 10-0, Fax 0 79 40/91 10-90, www.sterr.de<br />
und der verminderten Einspeisevergütung für<br />
den direkt verbrauchten Strom.<br />
In der Praxis wird die Abrechnung insgesamt<br />
von den Energieversorgungsunternehmen<br />
durch geführt.<br />
Wenn der selbst genutzte Strom im eigenen<br />
Wohnhaus verbraucht wird, kann die für<br />
die Rücklieferung zu zahlende Umsatzsteuer<br />
nicht als Vorsteuer geltend gemacht werden.<br />
Nur für den Fall, dass der selbst genutzte<br />
Strom in einem Betrieb verwendet wird, kann<br />
ein Vorsteuerabzug in Frage kommen.<br />
Markus Walber<br />
Steuerberater
Die Suche nach FACHKRÄFTEN<br />
Fachkräftemangel und Fachkräfterekrutierung sind Themen, die<br />
die Unternehmen in und außerhalb der Region beschäftigen.<br />
Beim zweiten Arbeitsmarktsymposium am 15. November in der<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Innovationsfabrik werden Lösungen gesucht.<br />
Bettina Banaj wird das zweite Arbeitsmarktsymposium moderieren.<br />
Beim zweiten Arbeitsmarktsymposium<br />
am 15. November in der Innovationsfabrik<br />
<strong>Heilbronn</strong> wollen die<br />
Veranstalter die Frage diskutieren, wie<br />
Fachkräfte für die Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> dauerhaft zu gewinnen und langfristig<br />
zu binden sind. Die Veranstalter,<br />
das sind die Agentur für Eventmarketing,<br />
Vertrieb und Coaching kreativ-hoch-drei,<br />
die Personalberatung Beckhäuser Personal<br />
& Lösungen und das Unternehmen ZMM<br />
Zeitmanager München GmbH, das sich<br />
auf die Vermittlung von Führungskräften<br />
spezialisiert hat. Zwei Schwerpunktthe-<br />
men sollen auf dem Symposium ausführlich<br />
diskutiert werden. Zum einen wie<br />
Unternehmen Fachkräfte für die Region<br />
gewinnen können und zum anderen wie<br />
diese gewonnenen Fachkräfte dauerhaft<br />
an die Region gebunden werden können.<br />
Hintergrund ist der demographische<br />
Wandel, der unweigerlich zu einer sinkenden<br />
Bevölkerungszahl in Deutschland<br />
und somit auch in <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
führen wird.<br />
Die Region wirbt mit dem Slogan „Region<br />
der Weltmarktführer“ in Deutschland.<br />
Für sie stellt sich daher ganz beson-<br />
FOTO: Eberhard Spaeth<br />
PR-Anzeige<br />
ders die Frage, wie die Unternehmen in<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> angesichts sinkender<br />
Bevölkerungszahlen dieses Niveau halten<br />
können und was Firmen dafür leisten<br />
müssen. Auch die Verbände sind gefragt,<br />
wenn es darum geht, Fachkräfte an den<br />
Main und an den Neckar zu holen. Um<br />
all diesen Fragen gerecht zu werden, wurden<br />
Vertreter aus den verschiedenen Bereichen<br />
eingeladen und ein hochkarätiges<br />
Podium zusammengestellt.<br />
Unter der Moderation von Bettina<br />
Banaj von der Firma kreativ-hoch-drei<br />
diskutieren Tanja Blum, Geschäftsführung<br />
Beckhäuser Personal & Lösungen,<br />
mit Gwendolin Geiger, Account-Managerin<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> der ZMM<br />
Zeitmanager München GmbH, und Dr.<br />
Andreas Schumm vom Regionalverband<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>. Die Arbeitgeber vertritt<br />
Rolf Blaettner, Geschäftsführer der<br />
Südwestmetall-Bezirksgruppe <strong>Heilbronn</strong>,<br />
für das Thema Bildung stehen Prof. Dr.<br />
Kathrin Köster, Prorektorin für Forschung<br />
und Weiterbildung der Hochschule <strong>Heilbronn</strong>,<br />
und Renate Rabe, Geschäftsführerin<br />
des IHK-Zentrum für Weiterbildung.<br />
Bewusst wurde beim zweiten Arbeitsmarktsymposium<br />
auf große Vorträge<br />
verzichtet. Dafür soll sich eine lebhafte<br />
Diskussion entwickeln, bei der auch das<br />
Publikum mit einbezogen wird.<br />
Eine Showeinlage sorgt für die Auflockerung<br />
der Veranstaltung, die um 18.30<br />
Uhr mit einem Grußwort des Hausherrn<br />
der Innovationsfabrik <strong>Heilbronn</strong> Peter<br />
Heinke beginnt. Nach der Podiumsdiskussion<br />
bleibt beim „Get together“ Zeit<br />
für weitere Gespräche zum Diskussionsthema<br />
und zu anderen interessanten Themen.<br />
(red)<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 39
Foto: © Rüdiger Nehmzow (r.o.); © Kai-Uwe Gundlach (übrige)<br />
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2. deutsches<br />
Visionen vermitteln – Austausch fördern<br />
25. November 2011<br />
- Extra<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 41
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
Von der Vision zur Praxis<br />
Die Bera GmbH ist weit mehr als ein modernes Personaldienstleistungsunternehmen. Sie setzt Zeichen für<br />
die gesamte Branche. Als strategischer Partner in allen Personalfragen, mit sozialen Projekten und mit dem<br />
Arbeitsmarktforum, das am 25. November bereits zum zweiten Mal stattfindet.<br />
Visionen vermitteln – Austausch<br />
fördern“ lautet unverändert das<br />
Moto auch des zweiten deutschen<br />
Arbeitsmarktforums, das die Bera<br />
Personaldienstleistungen GmbH am<br />
25. November in Neckarsulm ausrichtet.<br />
Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung<br />
im November 2010 will der<br />
Personaldienstleister das Netzwerk ausweiten<br />
und den dramatischen Wandel der<br />
Arbeitswelt ausführlich beleuchten.<br />
„Die mit immer größerer Geschwindigkeit<br />
voranschreitenden Veränderungen waren der<br />
42 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Grund dafür, dass wir das Forum ins Leben<br />
gerufen haben. Wir wollen wissenschaftlich<br />
fundiert schauen, wohin die Reise geht und<br />
den Unternehmen zeigen, was in der Arbeitswelt<br />
auf uns zukommt“, so Bernd Rath,<br />
Geschäftsführer der Bera.<br />
Unter der bewährten Regie von Professorin<br />
Jutta Rump, einer der führenden Köpfe des<br />
Personalwesens in Deutschland und wissenschaftliche<br />
Beirätin des Kongresses, stehen<br />
daher Themen wie Fachkräftesicherung,<br />
Internationalisierung, zukünftige Organisationsformen<br />
von Arbeit und lebensphasen-<br />
orientierte Personalpolitik im Mittelpunkt<br />
des Programms. Diskutiert werden auch<br />
neue Entwicklungen wie die Bedeutung von<br />
Social Media für das Personalmanagement,<br />
das „gesunde Unternehmen“ als Managementaufgabe<br />
und die Ideen, die unter dem<br />
Stichwort Lernende Organisation zusammengefasst<br />
sind. „Dabei geht es darum, die<br />
Kompetenzen der Mitarbeiter zu erhalten<br />
und zu steigern, sich lebenslang motiviert<br />
mit dem Unternehmen zu identifizieren und<br />
gesund zu bleiben. Dieses magische Dreieck<br />
ist die ganzheitliche Grundlage für ein er-
FOTO: Santiago Cornejo/Shutterstock<br />
folgreiches Personalmanagement“, betont<br />
Jutta Rump. Dieser Ansatz sei umso wichtiger,<br />
da die Wirtschaftszyklen immer enger<br />
werden und eine hohe Geschwindigkeit in<br />
den Märkten herrsche. „Heute reicht es nicht<br />
mehr aus nach Plan zu kalkulieren, die Unternehmen<br />
müssen in Szenarien denken. Für<br />
das moderne Personalmanagement ergibt<br />
sich daraus die Maxime, die Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte in Bewegung zu halten und<br />
ihnen Balance zu geben“, so die Leiterin des<br />
Instituts für Beschäftigung und Employability<br />
in Ludwigshafen.<br />
Diese Ansätze will das Forum, bei dem mit<br />
rund 200 Teilnehmern gerechnet wird, aus<br />
unterschiedlicher Perspektive diskutieren.<br />
Dabei sollen vor allem praxisnahe Beispiele<br />
und Ideen aus der Arbeitswelt im Mittelpunkt<br />
stehen. Deshalb werden die Referenten<br />
in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden<br />
auch Anregungen aus dem<br />
Unternehmensalltag vermitteln. „Wir holen<br />
hochkarätige Experten als Referenten in die<br />
Region und wollen als strategischer Partner<br />
unserer Kunden nachhaltige Lösungen und<br />
Konzepte vorstellen, um auch morgen noch<br />
ein erfolgreiches Personalmanagement bieten<br />
zu können“, betont Barbara Röhr, Marketingleiterin<br />
bei Bera.<br />
Mit seinem Auftaktvortrag „Drehbuch Zukunft<br />
– Der Quantensprung der Welt“<br />
wird Professor Jürgen Kleiber-Wurm die<br />
Kon gressbesucher auf die anstehenden<br />
Ver änderungen im Personalmanagement<br />
ein stimmen. „Veränderungen als unternehmerische<br />
Herausforderung“ lautet das Thema<br />
des erfahrenen Trainers und Mentors<br />
Hans-Joachim Contius. Über „Arbeitswelten<br />
der Wissensgesellschaften“ referiert Wolf<br />
Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung.<br />
Als regionaler Vertreter stellt Professor<br />
Dirk Zupancic von der German Graduate<br />
School in <strong>Heilbronn</strong> „elf innovative Ideen<br />
zur Gewinnung von Fach- und Führungskräften“<br />
vor. IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Elke Schweig spricht über neue Konzepte<br />
zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der<br />
Region. Nach den Vorträgen und Diskussionsforen<br />
steht am Ende des Kongresses der<br />
Ausblick auf die anstehenden Zukunftsthemen.<br />
„Ich bin sicher, dass eine lebensphasenorientierte<br />
Personalpolitik die Strategie für<br />
die Zukunft ist. Darüber wollen wir auf dem<br />
Arbeitsmarktforum diskutieren und neue Erkenntnisse<br />
gewinnen“, freut sich Jutta Rump<br />
auf das zweite deutsche Arbeitsmarktforum<br />
im Audi-Forum in Neckarsulm. Der exklusive<br />
Ort bietet wieder den passenden Rahmen<br />
für eine außergewöhnliche Veranstaltung.<br />
Thomas Zimmermann<br />
Wenn wir jetzt nicht gegensteuern,<br />
wird das Angebot an Arbeitskräften<br />
in den nächsten<br />
15 Jahren um bis zu 6,5 Millionen<br />
schrumpfen. Quer durch alle Branchen<br />
und Regionen wird der Fachkräftemangel<br />
schmerzlich spürbar sein. Wenn die Fachkräfte<br />
fehlen, schmälert das auch die<br />
Chancen von geringer Qualifizierten:<br />
Bleibt die Ingenieurstelle unbesetzt, gibt<br />
es auch keine Arbeit für den technischen<br />
Zeichner, die Sekretärin, die Reinigungskräfte.<br />
Der Fachkräftemangel ist die Herausforderung<br />
der nächsten Jahre.<br />
Die Schlüsselfrage ist: Wer kann die Arbeit<br />
von morgen leisten? Das größte Potenzial<br />
liegt bei den Älteren und bei den Frauen. Die<br />
Abschaffung der Vorruhestandsregelungen<br />
und die behutsame Einführung der Rente<br />
mit 67 bis 2029 waren richtig. Hier können<br />
vor allem Unternehmen durch kluge Weiterbildungs-<br />
und Vorsorgestrategien dazu<br />
beitragen, dass ältere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter lange mit ihrer Arbeitskraft und<br />
ihrem Betriebswissen zur Verfügung stellen.<br />
Auch viele Frauen wollen arbeiten oder ihre<br />
Arbeitszeit erhöhen. Weitere Anstrengungen<br />
bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
lohnen sich also. Bund, Länder und Kommunen<br />
haben hier in den letzten Jahren große<br />
Schritte nach vorne gemacht. Insbesondere<br />
bei den Alleinerziehenden werden wir unsere<br />
Anstrengungen noch einmal verstärken,<br />
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
PERSPEKTIVEN ??????????<br />
Fachkräfte sichern –<br />
Wohlstand erhalten<br />
Grußwort von Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit<br />
und Soziales, zum zweiten deutschen Arbeitsmarktforum<br />
Partner des zweiten Arbeitsmarktforums<br />
um sie für den Arbeitsmarkt zu aktivieren.<br />
Wie wir es auch drehen und wenden: Wir<br />
werden die Lücken nicht allein mit hiesigen<br />
Arbeitskräften schließen können. Wir brauchen<br />
insbesondere in Mangelberufen auch<br />
gut qualifizierte Fachkräfte aus Europa und<br />
aus Drittstaaten. Dafür müssen Staat und<br />
Wirtschaft die Rahmenbedingungen schaffen<br />
und in der Gesellschaft eine Willkommenskultur<br />
entstehen. Wir sollten auch von<br />
anderen Ländern lernen, die bei der qualifizierten<br />
Zuwanderung erfolgreicher sind.<br />
Wenn Staat, Sozialpartner und Unternehmen<br />
das Richtige tun, können wir Deutschland<br />
zu einem Land der neuen Chancen machen:<br />
familienfreundlich, altersgerecht und weltoffen.<br />
Dann wird unsere Soziale Marktwirtschaft<br />
eine gute Zukunft haben.
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
Starker Auftakt<br />
Das erste Arbeitsmarktforum der Bera im November 2010 hat sich zu einem vielbeachteten Kongress entwickelt.<br />
Erstklassige Referenten und praxisnahe Diskussionen auf hohem Niveau gaben im Neckarsulmer<br />
Audi-Forum neue Denkanstöße in der Personalpolitik.<br />
Gute Vorträge: Franz Kühmayer sprach<br />
über „die neue Welt der Arbeit“.<br />
Die tiefgreifenden Strukturveränderungen<br />
auf dem Arbeitsmarkt<br />
standen im Mittelpunkt des ersten<br />
deutschen Arbeitsmarktforums am<br />
25. November 2010, das die Bera GmbH<br />
unter dem Motto „Visionen vermitteln –<br />
Austausch fördern“ ins Leben gerufen<br />
hat. „Die zunehmende Beschleunigung<br />
von Arbeitsabläufen stellt die Unternehmen<br />
vor neue Herausforderungen“, wies<br />
Jutta Rump, Professorin an der Fachhochschule<br />
Ludwigshafen, vor 140 Teilnehmern<br />
aus Wirtschaft, Verbänden und Politik<br />
auf einen grundlegenden Wandel in<br />
der Personalpolitik hin. Die Leiterin des<br />
Instituts für Beschäftigung und Employability<br />
und wissenschaftliche Beirätin des<br />
Arbeitsmarktforums wies zudem darauf<br />
hin, dass sich der Arbeitsmarkt immer<br />
stärker spezialisiert. Dafür sorgen die erhöhte<br />
Wissensintensität und steigende<br />
Komplexität in den Unternehmen sowie<br />
die Globalisierung. „Eine der größten Herausforderungen<br />
wird es sein, unseren<br />
Wohlstand angesichts dieser Entwicklung<br />
zu halten und Abwanderung zu vermeiden“,<br />
so Jutta Rump.<br />
Über allen Diskussionsbeiträgen schwebte<br />
das Stichwort demografischer Wandel und<br />
seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.<br />
„Wer die Demografie ignoriert, akzeptiert einen<br />
Abbau des Wohlstandes um 30 Prozent“,<br />
lautete die Warnung von Staatssekretär Hans<br />
Joachim Fuchtel aus dem Bundesarbeits-<br />
44 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTOS: Bera<br />
Gute Laune: Elke Schweig, seit Juli<br />
2011 IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Gute Begrüßung:<br />
Staatssekretär Hans-<br />
Joachim Fuchtel<br />
In den Pausen blieb Zeit für ...<br />
... anregende Diskussionen.<br />
Gute Gespräche: Bera-Chef Bernd<br />
Rath und Ralf Lauterwasser<br />
ministerium. Da weder die steigende Produktivität<br />
noch Zuwanderung diese Lücke<br />
ausgleichen könne, müsse die Bevölkerung<br />
sich auf längere Arbeitszeiten einstellen.<br />
Auch flexiblere Arbeitszeiten und flexiblere<br />
Arbeitsbedingungen seien künftig gefordert.<br />
Und es gelte schlafende Potenziale wie<br />
Langzeitarbeitslose und erwerbslose Frauen<br />
zu wecken, so der Staatssekretär.<br />
„Traditionelle Erwerbsbiografien und Beschäftigungsverhältnisse<br />
werden sich auflösen“,<br />
lautet die Einschätzung von Trendforscher<br />
Franz Kühmeier aus Wien. Daher<br />
zähle bei der immer wichtiger werdenden<br />
Wissensarbeit, die richtigen Leute am richtigen<br />
Platz zu haben. Für die Führungspersönlichkeiten<br />
im Unternehmen bedeutet dies in<br />
erster Linie, im Unternehmen dafür zu sorgen,<br />
dass sich Kreativität entwickeln kann.<br />
In drei mal drei Vortragsblöcken diskutierten<br />
die Teilnehmer des Arbeitsmarktforums<br />
angeregt über „Strategien zur Zukunftssicherung“,<br />
„Bildung als Wettbewerbsfaktor“ und<br />
Arbeitnehmer mit Handicup.<br />
„Wir spüren die revolutionären Entwicklungen<br />
und wollten eine Plattform zum<br />
Thema Arbeitsmarkt und Personal bieten.<br />
Ich hoffe, dass sich daraus ein Netzwerk für<br />
Personalentscheider entwickelt“, zog Bernd<br />
Rath Bilanz des ersten Arbeitsmarktforums.<br />
Noch vor Ende des Kongresses kündigte der<br />
Bera-Geschäftsführer an, dass das Forum zu<br />
einer dauerhaften Veranstaltung ausgebaut<br />
werden soll. Thomas Zimmermann
Programm des zweiten Arbeitsmarktforums<br />
am 25. November im Audi-Forum Neckarsulm<br />
9:30 Uhr Einlass<br />
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
10:00 Uhr Begrüßung Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
10:30 Uhr Keynote<br />
Prof. Jürgen Kleiber-Wurm Drehbuch Zukunft – Der Quantensprung der Welt<br />
11:45 Uhr Forum I<br />
Prof. Dr. Jutta Rump� ��������������������������������������������������������������������<br />
Elke Schweig� �������������������������������������������������������������<br />
Welf Schröter � �������������������������������������������������������������<br />
� � � �����������������������<br />
13:45 Uhr Forum II<br />
Prof. Dr. Sonja Salmen� ���������������������������������������������������������������� �<br />
Dr. Martin Reti<br />
Katrin Kaufmann� ������������������������������������������������������<br />
� � � �����������������������������������������������������������<br />
15:00 Uhr Forum III<br />
Prof. Dr. Dirk Zupancic� �������������������������������������������������������������������<br />
Dr. Regina-Viola Frey� ��������������������������<br />
Hans-Joachim Contius��� ��������������������������������������������������������<br />
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� � � �����������������<br />
16:00 Uhr Ausblick<br />
Dr. Sebastian Spörer� ������������������������������������������������������������<br />
Audi AG� ����������������������<br />
17:00 Uhr Ende� ������������������������������������������<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Anmeldung<br />
��������������������������������������������������������������������������www.arbeitsmarktforum.com. Dort können Sie sich auch<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 45
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
�Exzellenz in Qualität �<br />
Bernd Rath kam zur Personaldienstleistungsbranche wie die Jungfrau zum Kind. In kürzester<br />
Zeit machte er aus seiner Firma die Nummer eins in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>.<br />
Auch in Zukunft hat der 52-Jährige noch viel vor, wie er im pro-Interview verrät.<br />
pro: Herr Rath, Sie waren vor dem Einstieg<br />
in die Personaldienstleistungsbranche Manager<br />
in regionalen und überregionalen Unternehmen.<br />
Wieso dann dieser Schritt?<br />
Rath: Ich habe genau diese Herausforderung<br />
gesucht. Die Branche lag am Boden, als ich<br />
mich 2001 entschloss, meine Firma zu gründen.<br />
Ich hatte die Personaldienstleistung damals<br />
als Interimsgeschäftsführer bei Bechtle<br />
von der Unternehmerseite her erlebt, und<br />
ich wollte alles anders machen. Damit ich<br />
eine Überlebenschance hatte, habe ich mir<br />
aber zum Start mit der Dekra einen namhaften<br />
Partner gesucht. Die wollten mich<br />
erst gar nicht haben und sagten, „entweder<br />
es wird ein Riesenerfolg oder Sie fallen total<br />
auf die Nase“. Und heute haben wir 1300<br />
Projektmitarbeiter und 100 Interne.<br />
pro: Was ist das Geheimnis dieses Erfolges?<br />
Rath: Wir haben von Anfang an auf Qualität<br />
gesetzt und uns als Partner für den Mittelstand<br />
verstanden. Dann sind wir sehr schnell<br />
in die Personalberatung und in weitere<br />
Dienstleistungen rund um das Thema Personal<br />
eingestiegen und haben auch gleich mit<br />
der Agentur für Arbeit zusammengearbeitet.<br />
Ein Grund war auch, dass ich früher auf der<br />
anderen Seite saß und die Probleme der Firmen<br />
kannte, und wir sind immer authentisch<br />
geblieben. Das haben die Kunden honoriert.<br />
Zudem setzen wir auf qualifizierte und motivierte<br />
Mitarbeiter und laufende Weiterbildung.<br />
Die Bera beschäftigt sieben Studenten<br />
bei der Dualen Hochschule und hat in<br />
Zusammenarbeit mit der German Gradua-<br />
46 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Gründer und Bera-Chef: Bernd Rath.<br />
te School in <strong>Heilbronn</strong> die Bera Corporate<br />
University gegründet, ein innerbetriebliches<br />
Weiterbildungssystem auf Hochschulniveau.<br />
Und als neueste Innovation erhalten alle<br />
unsere Mitarbeiter kostenlos ein I-Phone,<br />
das als flächendeckendes Kommunikationsinstrument<br />
und zur Zeiterfassung dient. Natürlich<br />
dürfen unsere Mitarbeiter das Gerät<br />
auch privat nutzen.<br />
pro: Wie kam es zur Idee, ein Arbeitsmarktforum<br />
ins Leben zu rufen?<br />
Rath: Die Idee hatten wir Anfang 2010, als<br />
sich abzeichnete, dass der Arbeitsmarkt unglaublich<br />
in Bewegung gerät. Damals gab es<br />
noch genügend Arbeitskräfte, aber die Themen<br />
Demografie und Wandel der Arbeitswelt<br />
standen bereits auf der Tagesordnung.<br />
Das war der Grund für das erste deutsche<br />
Arbeitsmarktforum in Neckarsulm, das vom<br />
Arbeitsministerium unterstützt und wissenschaftlich<br />
von Jutta Rump, Professorin und<br />
Leiterin des Instituts für Beschäftigungsfähigkeit<br />
an der FH Ludwigshafen, begleitet<br />
wurde. Die hervorragende Resonanz hat uns<br />
bestätigt, die Reihe fortzusetzen. Auch in<br />
diesem Jahr werden hochkarätige Referenten,<br />
den Unternehmen in der Region wertvolle<br />
Impulse für deren Weiterentwicklung<br />
liefern.<br />
pro: Wie wird sich die Personaldienstleistungsbranche<br />
in dieser sich schnell wandelnden<br />
Arbeitswelt entwickeln?<br />
Rath: Die klassische Zeitarbeit wird sterben,<br />
die qualifizierte Personaldienstleistung<br />
wird massiv an Bedeutung gewinnen. In<br />
zwei Jahren wird sich Equal Pay, also der<br />
gleiche Lohn für Zeitarbeiter und Festangestellte,<br />
durchgesetzt haben. Wir bezahlen<br />
heute schon für rund 50 Prozent unserer<br />
Mitarbeiter gleiche Löhne. Die Kunden<br />
erwarten in Zukunft vom Personaldienstleister<br />
ein umfassendes Leistungsspektrum<br />
von der Beratung, Vermittlung, Betreuung<br />
bis hin zur Qualifizierung des Personals.<br />
Da sind wir gut aufgestellt. Wir bauen beispielsweise<br />
unser Angebot im Gesundheitsbereich<br />
und unser Schulungszentrum aus,<br />
weil das eine Wachstumsbranche ist. Wir<br />
wollen künftig noch stärker auf Exzellenz<br />
setzen. Das heißt, die richtigen Leute an<br />
der richtigen Stelle haben. Das qualifizierte<br />
Geschäft wird also zunehmen. Damit<br />
wollen wir den Markt gestalten und unsere<br />
Marktführerschaft in der Region ausbauen.<br />
Interview: Thomas Zimmermann<br />
Komplettanbieter für Personallösungen<br />
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������������������������������������INFO: www.bera.eu<br />
FOTO: Bera
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
Innovative Projekte für die Region<br />
Ganz gleich ob Personalaufbau,<br />
-entwicklung oder -bindung, die<br />
Bera GmbH bietet ihren Kunden<br />
sämtliche moderne Dienstleistungen im<br />
Bereich Human Resources. Sie unterstützt<br />
mit bewährten Konzepten und innovativen<br />
Strategien, die stets auf die Unternehmenssituation<br />
abgestimmt sind. So<br />
kann sich der Kunde auf seine Kernkompetenzen<br />
konzentrieren. Der regionale<br />
Markt- und Innovationsführer Bera hat verschiedenste<br />
Projekte ins Leben gerufen, damit<br />
Unternehmen der Region trotz der Veränderungen<br />
auf dem Arbeitsmarkt auch<br />
weiterhin erfolgreich bleiben. Der sogenannte<br />
„atmende Personalkörper“ bietet dabei<br />
entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Strategische Partnerschaften<br />
Schon seit Jahren bestehen strategische<br />
Partnerschaften zwischen der Bera und renommierten<br />
Unternehmen in der Region.<br />
So sind die Personalexperten beispielsweise<br />
bei Würth Elektronik Circuit Board Technologie<br />
Niedernhall als Master Vendor tätig.<br />
Bei dieser Dienstleistung koordiniert<br />
die Bera als leitender Anbieter sowohl den<br />
Einsatz ihrer eigenen als auch aller anderen<br />
flexiblen Kräfte im Unternehmen. Vorteil<br />
für die Würth Elektronik: Sie hat nur einen<br />
Ansprechpartner für das gesamte temporäre<br />
Personal. Die Bera kümmert sich um alles,<br />
von der effektiven Personaleinsatzplanung<br />
über die Einweisung vor Ort bis hin zur<br />
Rechnungsstellung. Durch die Auslagerung<br />
von Personalprozessen spart das Unternehmen<br />
einen erheblichen administrativen<br />
Verwaltungs- und Kostenaufwand und dank<br />
der Einbindung von Co-Lieferanten stehen<br />
außerdem eine größere Anzahl von potenziellen<br />
Mitarbeitern zur Verfügung. Damit<br />
ist die Versorgung mit passendem Personal<br />
zu jeder Zeit sichergestellt.<br />
Ein anderes Beispiel für die strategische Zusammenarbeit<br />
mit den Unternehmen in der<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> sind die wissenschaftlich<br />
basierten Potenzialanalyseverfahren<br />
der Bera. Der Dienstleister stellt diese<br />
seinen Kunden zur effizienten Auswahl von<br />
Mitarbeitern und bei der Weiterentwicklung<br />
des bestehenden Personals zur Verfügung.<br />
Unternehmen erhalten so mehr Entscheidungssicherheit<br />
bei der Mitarbeiterauswahl<br />
und -besetzung.<br />
Weiterbildung<br />
Die Bera versteht sich als lernende Organisation,<br />
die sich ständig weiterentwickelt und<br />
gerne kreative Lösungen durch zukunftweisende<br />
Konzepte gestaltet. In verschiedensten<br />
Projekten ging das Unternehmen deshalb<br />
auch gemeinsam mit seinen Kunden aktiv<br />
gegen den fortschreitenden Fachkräftemangel<br />
vor. So führte die Bera beispielsweise<br />
mit dem Audi-Bildungswesen Neckarsulm<br />
und der Agentur für Arbeit eine spezielle<br />
Weiterbildung durch. Bei dem erfolgreich<br />
abgeschlossenen einjährigen Qualifizierungsprojekt<br />
wurden Teilnehmer zum Maschinen-<br />
und Anlagenführer ausgebildet.<br />
Dadurch konnte zusammen mit dem Automobilhersteller<br />
gezielt auf den steigenden<br />
Fachkräftebedarf reagiert werden. Derartige<br />
Maßnahmen sind für alle eine Gewinn, der<br />
Teilnehmer bekommt einen sicheren Arbeitsplatz<br />
und der Kunde Mitarbeiter mit<br />
der benötigten Qualifikation.<br />
Auch bei der Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter<br />
geht der Personaldienstleister mit<br />
der Bera Corporate University neue Wege.<br />
Als erster Mittelständler führte das inhabergeführte<br />
Unternehmen diese besondere<br />
Form der betrieblichen Weiterbildung ein.<br />
Der Partner in diesem Bereich ist die German<br />
Graduate School of Management and<br />
Law (GGS) mit Sitz in <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Zugehörig zur Bera Corporate University<br />
ist das Seminarzentrum der Bera im Schloss<br />
zu Hopferau. Dort werden Mitarbeitern der<br />
Bera und Kundenmitarbeitern Kurse zu verschiedenen<br />
Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung<br />
und Work-Life-Balance angeboten.<br />
(red)<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 47
EXTRA�|�ARBEITSMARKTFORUM<br />
Als mittelständischer Unternehmer<br />
mit starken Wurzeln in der Region<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> hat Bernd<br />
Rath seit Gründung der Bera immer auch<br />
die soziale Komponente im Blick. Wirtschaftlicher<br />
Erfolg und eine wertebewusste<br />
Unternehmensführung gehören für den<br />
52-Jährigen zusammen. Deshalb hat das<br />
Personaldienstleistungsunternehmen von<br />
Anfang an Hilfsprojekte unterstützt. Im<br />
Mai dieses Jahres reisten 17 freiwillige<br />
Helfer der Bera GmBH ins rumänische<br />
Cluj, um dort gemeinsam mit der Hilfsorganisation<br />
Habitat for Humanity ein Haus<br />
für eine bedürftige Familie zu bauen. Das<br />
finanzielle Engagement belief sich für Bera<br />
auf über 40 000 Euro für Baumaterial<br />
und Reisekosten. Die Teilnehmer opferten<br />
zwei Wochenenden und zwei Ur-<br />
48 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTOS: Bera<br />
Mit vereinten Kräften: Im Frühjahr 2011 organisierte die Bera GmbH den Hausbau für eine bedürftige Familie in Rumänien. Jüngste Errungenschaft<br />
des Personaldienstleisters ist ein Schloss in Hopferau. Es soll als Gesundheitszentrum für Mitarbeiter und Gäste dienen.<br />
Soziale Verantwortung<br />
laubstage. Belohnt wurden sie durch die<br />
strahlenden Gesichter und das mit Händen<br />
zu greifende Glück der verwitweten<br />
Daniela Moldovan und ihrer Töchter Maria<br />
und Dana. Im kommenden Jahr plant<br />
Bera den Bau von zehn Häusern und einer<br />
Brunnenanlage in Addis Abeba.<br />
Mit der Gründung der Bera Corporate University<br />
setzt der Personaldienstleister auf die<br />
qualifizierte Weiterbildung seiner Fach- und<br />
Führungskräfte. Denn die Zukunft sieht der<br />
Markt- und Innovationsführer der Branche<br />
in der ganzheitlichen exzellenten Betreuung<br />
der Kunden. In Kooperation mit der German<br />
Graduate School of Management and Law<br />
(GGS) in <strong>Heilbronn</strong> wurde deshalb ein spezielles<br />
Konzept entwickelt, das durch eine<br />
berufsbegleitende modulare Weiterbildung<br />
eine Qualifizierung auf Master-Niveau er-<br />
möglicht. Schwerpunkte sind die Themen<br />
Recht, Managementtechniken Personalführung<br />
Marketing und Vertrieb. Die mehrtägigen<br />
Module finden im neuen eigenen Schloss<br />
in Hopferau im Allgäu statt. Hier plant die<br />
Bera auch ein Entschleunigungszentrum für<br />
gestresste Mitarbeiter und Kunden. Sie sollen<br />
sich in idyllischer Umgebung vom anstrengenden<br />
Alltag erholen und neue Kräfte<br />
tanken.<br />
Das vielfältige soziale Engagement zahlt<br />
sich aus. 2009 verlieh die evangelische Kirche<br />
der Bera das Gütesiegel „Arbeit plus“<br />
für zukunftsfähige und gesellschaftlich verantwortungsbewusste<br />
Unternehmen. Neben<br />
weiteren Auszeichnungen wie „Deutschlands<br />
Kundenchampion“ und „großer Preis<br />
des Mittelstandes“ ein Prädikat auch für die<br />
soziale Kompetenz der Bera GmbH. (zim)<br />
Zu den Auszeichnungen der Bera zählen das Gütesiegel Arbeit plus der evangelischen Kirche, der Oskar des Mittelstandes in Silber sowie<br />
Ehrungen als kundenfreundlichster Personaldienstleister und Top Consultant der Personalberater (v. l.).
WIRTSCHAFT GELDANLAGE<br />
Die Verunsicherung ist bei den<br />
Sparern angesichts der anhaltenden<br />
Eurokrise groß. Gute Tipps<br />
für Anleger sind gefragt.<br />
Schwere WAHL für Anleger<br />
Die Zukunfts- und Finanzplanung ist durch die Turbulenzen an<br />
den Finanzmärkten schwieriger geworden. Die Verunsicherung,<br />
wie man sein Geld richtig anlegt, wächst. Einen Königsweg gibt<br />
es nicht, daher ist gute Beratung besonders wichtig.<br />
Die Wirtschafts- und Finanzkrise,<br />
die im September 2008 durch<br />
die Pleite der amerikanischen Investmentbank<br />
Lehman Brothers ausgelöst<br />
wurde, hat die Weltkonjunktur in starke<br />
Schwankungen versetzt. Dem größten<br />
Einbruch der deutschen Wirtschaft seit<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges mit einem<br />
Minus des bereinigten Bruttoinlandsprodukts<br />
im Jahr 2009 von 4,7 Prozent folgte<br />
ein unerwartet schneller Aufschwung.<br />
2010 wuchs die deutsche Wirtschaft<br />
schon wieder um 3,6 Prozent, der stärkste<br />
Zuwachs seit der Wiedervereinigung.<br />
Nach einem erneuten starken Wachstum<br />
50 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
im ersten Halbjahr 2011 verläuft die<br />
Wachstumskurve der deutschen Wirtschaft<br />
inzwischen wieder flacher. Aber die<br />
Konjunkturindikatoren signalisieren die<br />
Fortsetzung des Aufschwungs auch im<br />
zweiten Halbjahr. Auch der Beschäftigungsaufbau<br />
setze sich, wenn auch leicht<br />
gedämpft, weiter fort, so die Prognosen<br />
der Experten.<br />
Da die Ausgaben der Privathaushalte<br />
zuletzt gestiegen sind, ist der Aufschwung<br />
in Deutschland mittlerweile auch gut<br />
binnenwirtschaftlich verankert. Ob diese<br />
positive Entwicklung anhält, hängt<br />
allerdings vom weiteren Verlauf der sich<br />
zuspitzenden Eurokrise ab. Sie sorgt inzwischen<br />
für die größte Unsicherheit und<br />
die meisten Zukunftsängste unter den<br />
Deutschen.<br />
Die Weltkonjunktur hat bereits einen<br />
Gang zurückgeschaltet. Die konjunkturelle<br />
Erholung in den USA und in Japan<br />
kommt kaum voran. Als Reaktion auf<br />
Überhitzungserscheinungen haben wichtige<br />
Schwellenländer ihre Geldpolitik bereits<br />
gestrafft.<br />
Erhöhte Konjunkturrisiken<br />
FOTO: Fantasista/Fotolia.com<br />
Hochverschuldete Länder mit gravierenden<br />
Haushaltsproblemen haben dagegen<br />
schwere strukturelle Anpassungsprozesse<br />
zu bewältigen und werden kaum<br />
Konjunkturimpulse für die deutsche<br />
Wirtschaft geben können. Die konjunkturellen<br />
Risiken haben sich damit deutlich<br />
erhöht. Die weltweit gestiegene Unsi-
cherheit zeigt sich nicht zuletzt in einer<br />
hohen Volatilität der Finanzmärkte.<br />
So brachen weltweit die Aktienmärkte<br />
seit Ende August dramatisch ein. Der<br />
deutsche Aktienindex stürzte von seinem<br />
Höchststand im Mai bei 7500 Punkten<br />
auf rund 5000 Punkte Mitte September.<br />
Ein Einbruch vergleichbar mit den<br />
Reaktionen auf die Lehman-Pleite. Die<br />
weitere Entwicklung an den Aktienmärkten<br />
ist aufgrund der Turbulenzen in der<br />
Eurozone sowie der Arbeitsmarkt- und<br />
Verschuldungsprobleme der USA und<br />
der Wirtschaftsschwäche Japans selbst für<br />
Experten nur sehr schwer vorherzusehen.<br />
Die Märkte werden daher wohl auch in<br />
den nächsten Wochen und Monaten starken<br />
Schwankungen unterworfen bleiben.<br />
Der Einstieg in Wertpapiere ist deshalb<br />
nur Anlegern zu empfehlen, die langfristig<br />
denken, nicht schnell auf ihre Rücklagen<br />
zugreifen müssen und bereit sind, ein<br />
gewisses Risiko einzugehen. Andererseits<br />
bieten die zuletzt stark gesunkenen Kurse<br />
auch wieder Entwicklungspotenzial nach<br />
oben.<br />
Auch die Sorge um eine mögliche Inflation<br />
treibt die Bundesbürger um. Die<br />
enorme Verschuldung nahezu aller west-<br />
lichen Staaten erfordert es, dass viel Geld<br />
in den Markt gepumpt wird. Bei einer<br />
Geldentwertung könnten die Schuldenstaaten<br />
zwar ihre Schulden leichter zurückzahlen.<br />
Da die Staatsanleihen aber<br />
indexgebunden sind, würden andererseits<br />
auch die Zinsen steigen, und das ist für<br />
keinen der Verschuldungsstaaten erstrebenswert.<br />
Mittelfristig sind aber inflationäre<br />
Tendenzen nicht auszuschließen, was<br />
„...nur noch kurz<br />
den Garantiezins<br />
für Sie retten!”<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
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Denn der Gesetzgeber hat entschieden: Der Garantiezins für neue Lebens- und<br />
Rentenversicherungen wird zum 1.1.2012 von 2,25 % auf 1,75 % gesenkt!<br />
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FOTO: Dan Race/Fotolia.com<br />
Der Dax stürzt ab: Die vergangenen<br />
Wochen haben die deutschen Aktienhändlern<br />
viele Nerven gekostet.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
WIRTSCHAFT GELDANLAGE<br />
Gold- und Immobilienanlagen attraktiv<br />
macht.<br />
Was die Geldanlagen bei Geldinstituten<br />
betrifft, sind Einlagen bei deutschen<br />
Banken sicher. Sogenannte Sichteinlagen<br />
bei Banken – dazu zählen vor allem<br />
Guthaben auf dem Giro- oder Sparkonto<br />
sowie Tagesgelder – sind mit 50 000 Euro<br />
pro Kunde abgesichert. Die meisten deutschen<br />
Banken gehören diesem Einlagensicherungsfonds<br />
an. Diese Einlagen bringen<br />
aber auch nur niedrige Zinsen, auch wenn<br />
zuletzt die Tagesgeldzinsen etwas gestiegen<br />
sind. Geldanlagen auf Festgeldkonten<br />
erbringen etwas mehr Rendite, sind allerdings<br />
nicht sofort verfügbar. Die Gelder<br />
können in der Regel von drei Monaten bis<br />
fünf Jahre angelegt werden. Dabei gilt: je<br />
länger die Laufzeit, desto höher sind die<br />
Zinsen. Wer ruhig schlafen will und deshalb<br />
sein Geld sehr sicher anlegt, kann<br />
auch in Bundesanleihen investieren. Aber<br />
auch hier wird die Sicherheit mit einer<br />
geringen Rendite erkauft. Gegen Inflation<br />
kann man sich absichern, indem man indexgebundene<br />
Anleihen kauft.<br />
Gold gilt derzeit geradezu als sicherster<br />
Hafen. Der Nachteil beim Gold ist<br />
aber, das Invest wirft weder Zinsen<br />
Bis<br />
31.12.2011<br />
für Sie im<br />
Dauereinsatz!<br />
Volksbank<br />
Hohenlohe eG
WIRTSCHAFT GELDANLAGE<br />
noch Dividende ab. Und das Edelmetall<br />
Gold ist inzwischen so teuer wie noch<br />
nie. Der Preis je Feinunze ist aufgrund<br />
der hohen Nachfrage auf über 1800 US-<br />
Dollar geklettert. Damit droht durchaus<br />
ein Rückschlag risiko.<br />
Auch Immobilien als Kapitalanlage<br />
sind in Krisenzeiten immer gefragt. Neben<br />
der Wertstabilität und den Ertragschancen<br />
durch Mieteinnahmen sind Immobilien<br />
auch aus steuerlichen Aspekten<br />
interessant.<br />
Niedrige Hypothekenzinsen<br />
Bei vermieteten Immobilien können<br />
bestimmte Werbungskosten mit den entsprechenden<br />
Mieteinnahmen verrechnet<br />
werden. Übersteigen die Werbungskosten<br />
die Mieteinnahmen, so entstehen „Verluste<br />
aus Vermietung und Verpachtung“,<br />
die steuerlich geltend gemacht werden<br />
können. Allerdings sollten Lage und<br />
Standort der Immobilie sehr genau geprüft<br />
werden. Wertsteigerungen und gute<br />
Mieteinnahmen werden nur in attraktiven<br />
Städten erzielt. Dort ist das Preisniveau in<br />
der Regel aber ebenfalls sehr hoch. Für<br />
Immobilien sprechen derzeit aber auch<br />
die Hypothekenzinsen, die nach wie vor<br />
niedrig sind. Zuletzt sind die Zinsen für<br />
Baukredite sogar wieder gesunken.<br />
Generell gilt aber bei der Geldanlage:<br />
genau hinsehen und vergleichen und vor<br />
allem gut überlegen, was ich mit meiner<br />
Geldanlage erreichen will. Wer das Risiko<br />
scheut, sollte das berücksichtigen. Eine<br />
gute Beratung in Sachen Geldanalage ist<br />
auf jeden Fall eine gute Wahl. (red)<br />
BW-BANK<br />
Betongold als Zukunftsinvestition beliebt<br />
Kurse fallen, ganze Länder gelten mittlerweile<br />
als überschuldet und auch die Rentenerwartungen<br />
sind unsicherer denn je.<br />
Zu den Investments, die bei der Zukunftsplanung<br />
Rückendeckung geben, zählt die<br />
eigene Immobilie. Nicht umsonst trägt sie<br />
inzwischen den Spitznamen Betongold.<br />
In den vergangenen Jahren befand sich<br />
das Zinsniveau auf einem historischen<br />
Wer sein Geld in Immobilien anlegt, investiert<br />
in bleibende Werte.<br />
Tief und auch die Immobilienpreise stagnierten<br />
– optimale Marktbedingungen<br />
für einen Hauskauf. Das wirtschaftliche<br />
Umfeld hat sich heute etwas gewandelt.<br />
In der ersten Jahreshälfte brummte der<br />
Konjunkturmotor ordentlich, mittlerweile<br />
hat die Dynamik etwas nachgelassen.<br />
Im Immobilienumfeld haben die Preise<br />
für Neubauten und Bestandsimmobilien<br />
in guten Lagen der Ballungszentren mit<br />
dem Nachfrageboom deutlich angezogen.<br />
FOTO: Franz Pfluegl/Fotolia.com<br />
Die Zinsen sind dagegen auf einem günstigen<br />
Niveau geblieben. Deshalb sind die<br />
Bedingungen für den Erwerb der eigenen<br />
Immobilie nach wie vor gut.<br />
Interessenten sollten die Finanzierung<br />
umsichtig planen, sodass sie auch unruhigen<br />
Zeiten standhält. Die Ratenbelastung<br />
muss den finanziellen Möglichkeiten<br />
angepasst und mögliche Risiken im Finanzierungskonzept<br />
berücksichtigt werden.<br />
Hierfür hat die BW-Bank ergänzend<br />
zur Baufinanzierung ein Sicherheitspaket<br />
für Privatkunden und Selbstständige entwickelt.<br />
Mit dem „BW ImmoSafePaket“<br />
und der „Plus“-Variante kann der Kunde<br />
seine Investition in die Immobilie umfassend<br />
schützen. Im Falle von Krankheit,<br />
Unfall oder unverschuldeter Arbeitslosigkeit<br />
sind die Ratenzahlungen abgesichert.<br />
Auch im Todesfall des Hauptverdieners<br />
greift ein Schutzmechanismus, der die<br />
Rückzahlung deutlich erleichtert. Dadurch<br />
werden die Hinterbliebenen in einer<br />
emotional schwierigen Zeit nicht zusätzlich<br />
finanziell belastet. Denn eine solide<br />
Planung ist das beste Fundament für eine<br />
Baufinanzierung. (red)<br />
INFO: Baden-Württembergische Bank<br />
Hohenlohe/<strong>Franken</strong>,<br />
Tel. 0 93 42/29 01-54<br />
<strong>Heilbronn</strong>, Tel. 0 71 31/8 84-2 50<br />
www.bw-bank.de<br />
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Wer etwas für seine Zukunftsvorsorge tun will, der sollte jetzt<br />
schnell handeln. Denn nur wer bis zum 31. Dezember eine<br />
private oder betriebliche Altersvorsorge abschließt, kann<br />
sich noch den attraktiven Garantiezins von 2,25 Prozent<br />
sichern. Anschließend sinkt der Zins auf 1,75 Prozent – so<br />
der Beschluss des Bundesfinanzministeriums angesichts der<br />
lang anhaltenden Niedrigzinsphase. Die Vorgabe ist für alle<br />
Anbieter von Lebensversicherungen verbindlich. Der einmal<br />
vereinbarte Garantiezins gilt unverändert bis zum Ende der<br />
Laufzeit. Für alle schon bestehenden Verträge ändert sich<br />
deshalb nichts. Hier gilt weiterhin der bei Vertragsabschluss<br />
garantierte Zins.<br />
Weitere Gründe machen den Abschluss einer Lebens- oder<br />
Rentenversicherung noch im Jahr 2011 besonders attraktiv.<br />
Denn die Einführung der gesetzlichen Rente mit 67 hat auch<br />
Auswirkungen auf die Lebens- und Rentenversicherungen.<br />
Bei allen Riester- und Rürup-Renten sowie bei Verträgen der<br />
betrieblichen Altersversorgung verschiebt sich ab 2012 der<br />
frühestmögliche Rentenbeginn vom 60. auf das 62. Lebensjahr.<br />
Ein Abschluss noch in diesem Jahr sichert dem Sparer<br />
einen flexiblen Rentenbeginn ab dem 60. Lebensjahr.<br />
Ganz ähnlich ist es bei den Steuervorteilen. Bisher gilt: Bei<br />
Auszahlung der Kapitalleistung muss der Anleger nach einer<br />
Vertragslaufzeit von mindestens zwölf Jahren wenigstens 60<br />
Jahre alt sein, um die steuerlichen Vorteile auch nutzen zu<br />
können. Bei allen neuen Verträgen, die nach dem 1. Januar<br />
2012 geschlossen werden, steigt diese Grenze auf 62 Jahre<br />
an. (red)<br />
FOTO: Volksbank Hohenlohe eG<br />
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STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
STADT zum Wohlfühlen<br />
Bad Mergentheim ist eine feste Größe in Sachen Gesundheit.<br />
Doch die traditionsreiche und vielbesuchte Kurstadt an der Tauber<br />
ruht sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern macht sich<br />
mit großen Schritten auf in ihre Zukunft.<br />
Als größte Kurstadt in Baden-<br />
Württemberg hat sich Bad Mergentheim<br />
seit Jahrzehnten bundesweit<br />
einen Namen gemacht. Diesen<br />
hohen Bekanntheitsgrad verdankt die<br />
Stadt einem kuriosem Zufall: Ein einfacher<br />
Schäfer entdeckt am Morgen des 13.<br />
Oktober 1826 die heutige Wilhelmsquelle.<br />
Der Kurbetrieb nahm am 23. Juni<br />
Daten & Fakten Bad Mergentheim<br />
Einwohnerzahl: 22 394 (10 561 Männer,<br />
11 833 Frauen)<br />
Teilorte: 13<br />
Markungsfläche: 129,96 km 2<br />
Arbeitsplätze am Ort: 11 047<br />
Gesundheits- und Kurbetriebe: 20<br />
Hotels und Unterkünfte: 100<br />
Unternehmen und Betriebe: rund 500<br />
Steueraufkommen: rund 6 Mio. Euro<br />
Gewerbesteuerhebesatz: 350 v. H.<br />
Kindergartenplätze: 944<br />
54 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTOS: Brigitte Blesl, fotolevel andi Schmid, Wildpark Bad Mergentheim<br />
1829 seinen Anfang und gewann mit den<br />
Jahren immer mehr an Bedeutung. Der<br />
stetige Anstieg der Kurgastzahlen fand im<br />
Jahr 1972 mit fast anderthalb Millionen<br />
Übernachtungen seinen Höhepunkt. Den<br />
Rang als „Übernachtungsmillionärin“<br />
konnte die Stadt trotz Gesundheitsreformen<br />
auch zwischen 1987 und 1995 behaupten.<br />
Mit über 750 000 Übernachtun-<br />
Anzahl Schüler: 3381<br />
Studienplätze: 600<br />
Soziale Einrichtungen: 20<br />
Herausragende Sehenswürdigkeiten:<br />
Deutschordenmuseum, Stuppacher Madonna,<br />
Münsterschatz, Ottmar-Mergenthaler-Gedenkstätte,<br />
Historische Altstadt,<br />
Wein- u. Erholungsort Markelsheim<br />
Anzahl der Vereine: 140<br />
Herausragende Freizeitmöglichkeiten:<br />
Wildpark, Kurpark, Solymar<br />
gen und 20 Gesundheits- und Kurbetrieben,<br />
darunter zahlreiche Spezialkliniken,<br />
zählt Bad Mergentheim auch heute noch<br />
zur ersten Liga in der Branche.<br />
Aufgrund des hohen Kostendrucks der<br />
Krankenkassen und demzufolge sinkender<br />
Zahlen bei den gesetzlich versicherten<br />
Patienten steht die Gesundheitsstadt<br />
Bad Mergentheim vor neuen Herausforderungen.<br />
Der veränderte Markt verlangt<br />
nach individuellen Angeboten. Die traditionsreiche<br />
Kurstadt hat diesen Trend erkannt<br />
und will sich neue Besucherschichten<br />
erschließen. Die modernen Konzepte<br />
mischen klassische Kurangebote mit Wellness,<br />
Freizeit, Kultur und Genuss.<br />
„Angestaubtes Kurambiente war gestern.<br />
Wir setzen auf bewegende Angebote,<br />
auf Heilen mit Charme und Leichtigkeit“,<br />
bekräftigt Kurdirektorin Katrin Löbbecke.<br />
Die Gäste sollen in der modernen<br />
Gesundheitsstadt im Kurpark zwischen<br />
Lavendelfeldern, Rosengarten und Japangarten<br />
Kraft tanken, Radtouren durch das<br />
„Liebliche Taubertal“ oder entlang der<br />
Romantischen Straße unternehmen, kulinarisch<br />
auf Sterneniveau schlemmen oder<br />
den Geist bei den jährlich rund 800 Kulturveranstaltungen<br />
anregen lassen.<br />
In diese Richtung zielen auch die Umbaupläne<br />
für das Solymar. Nach dem am<br />
4. Oktober beginnenden Umbau soll der
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
Bad Mergentheim hat viele Gesichter: Das Solymar steht für die Kur- und Gesundheitsstadt, der Wildpark für die Familienfreundlichkeit<br />
und der Marktplatz für die mittelalterliche Tradition der alten Deutschordensstadt.<br />
Bade- und Wellnesspark für Gesundheitstouristen<br />
noch attraktiver werden.<br />
Dazu wird die Fläche in die fünf Bereiche<br />
„Kids & Fun“, „Schwimmen & Fit“, den<br />
Solebadebereich, den Saunabereich sowie<br />
einen neugestalteten Eingangsbereich mit<br />
Kasse, Gastronomie und Shop aufgeteilt.<br />
Bis zum Dezember 2012 sollen die Arbeiten<br />
abgeschlossen sein.<br />
Die Umbaupläne schlugen im Vorfeld<br />
Wellen. Vor allem die Schwimmabteilung<br />
des TV Bad Mergentheim, die lokalen<br />
DLRG-Gruppen und Schulen fühlten<br />
sich bei den Planungen nicht ausreichend<br />
berücksichtigt. Hauptkritikpunkte sind<br />
die neuen Umkleiden und die Überschneidung<br />
von normalem Badebetrieb<br />
und Schwimmtraining.<br />
Oberbürgermeister Udo Glatthaar<br />
setzt nun auf Offenheit und brachte bereits<br />
im Juli die Kritiker und Baubeteilig-<br />
ten an einen ersten Runden Tisch. Eine<br />
zweite öffentliche Informationsveranstaltung<br />
im September hat den Dialog der<br />
beiden Gruppen weiter vorangetrieben.<br />
Gesundheitscluster geplant<br />
Eine wichtige Rolle für die Gesundheitsstadt<br />
Bad Mergentheim spielt auch<br />
die Duale Hochschule Baden-Württemberg<br />
Mosbach. Auf ihrem Campus in Bad<br />
Mergentheim bietet sie unter anderem<br />
die Studiengänge Gesundheitsmanagement<br />
und Health Care Industry an. Beide<br />
Fachgebiete beschäftigen sich mit den<br />
komplexen Anforderungen im Gesundheitssektor<br />
auf der betriebswirtschaftlichen<br />
und organisatorischen Ebene. Oberbürgermeister<br />
Glatthaar hat klare Vorstellungen<br />
des künftigen Zusammenspiels:<br />
„Wir wünschen uns eine noch engere<br />
Verzahnung und einen weiteren Ausbau<br />
des Studienangebots vor allem im medizintechnischen<br />
Bereich.“<br />
Mit ihrem Expertenstatus in Sachen<br />
Gesundheit hofft Bad Mergentheim langfristig<br />
auch Unternehmen anzulocken, die<br />
auf Produkte für den Gesundheitssektor<br />
spezialisiert sind. Die Einrichtung eines<br />
Gesundheitsclusters soll Produkthersteller,<br />
Abnehmer, Konsumenten und zukünftige<br />
Fachkräfte in die Stadt bringen.<br />
Auch die bereits angesiedelten Unternehmen<br />
können sich sehen lassen und<br />
zeichnen sich durch mittelständisch geprägte<br />
Strukturen und eine starke Verwurzelung<br />
in Stadt und Region aus. Ein<br />
Zugpferd der städtischen Wirtschaft ist<br />
Würth Industrie Service, auf dessen Ansiedlung<br />
auf dem ehemaligen Kasernengelände<br />
Drillberg im Westen der Stadt man<br />
besonders stolz ist. Das Unternehmen<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 55
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
bringt nicht nur Arbeitsplätze und Einnahmen,<br />
sondern investiert auch kräftig.<br />
Derzeit erweitert Würth Industrie Service<br />
für über 26 Millionen Euro das europäische<br />
Logistikzentrum und schafft am<br />
Standort weitere 100 Arbeitsplätze. Noch<br />
in diesem Jahr soll die 1000-Mitarbeiter-<br />
Marke überschritten werden. Weitere<br />
namhafte Bad Mergentheimer Unternehmen<br />
sind Roto (Dach- und Solartechnologie),<br />
Bartec (Sicherheitstechnik), Bembé<br />
(Parkett), Müller Martini (Buchtechnologie)<br />
und Palux (Kücheneinrichtungen).<br />
Neben der umfangreichen Sanierung<br />
des Solymar stehen in Bad Mergentheim<br />
weitere Großprojekte an. Dazu zählt das<br />
Einkaufszentrum der Activ-Group aus<br />
Schemmerhofen bei Ulm auf dem ehemaligen<br />
Güterbahnhofareal im Norden<br />
der historischen Altstadt. Die Stadt erhofft<br />
sich davon Synergieeffekte und setzt<br />
auf eine klare Qualitätsunterscheidung.<br />
Hochwertiges finden Bürger und Besucher<br />
weiterhin in der Altstadt.<br />
Lebensfreude pur<br />
Schnäppchenjäger werden dagegen<br />
eher in der Einkaufsgalerie fündig. Das<br />
Activ-Center, das seit Juni in Bau ist, wird<br />
auf mehr als 9 000 Quadratmetern eine<br />
breite Sortimentsauswahl mit namhaften<br />
Anbietern wie den beiden Ankermietern<br />
Edeka und K&L Ruppert bieten. Die Ansiedlung<br />
des Filialisten C&A im Frühjahr<br />
2012 in der Burgstraße wertet die Einkaufsstadt<br />
weiter auf. Verbesserungen in<br />
der Verkehrsinfrastruktur soll die Südumgehung<br />
mit Anschluss an die B 19 bringen.<br />
An dieser neuen Achse ist auch das<br />
Holzhackschnitzelheizkraftwerk geplant,<br />
mit dem die Kurstadt seine Energiebilanz<br />
verbessern will. Auch die Erweiterung<br />
der Bad Mergentheimer Außenstelle der<br />
INTERNATIONAL.<br />
56 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Stadt Bad Mergentheim<br />
Nicht nur für Touristen ist das Deutschordensschloss mit dem angegliederten Museum<br />
das herausragende Bauwerk der Stadt.<br />
Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) Mosbach ist ein Meilenstein<br />
für die Stadt. Insgesamt wurden mehr als<br />
1,6 Millionen Euro in den neuen Campus<br />
investiert, der im Jahr 2002 an den Start<br />
ging. Im Rahmen des Ausbauprogramms<br />
„Hochschule 2012“ der Landesregierung<br />
sollen die Studienplätze bis 2020 von derzeit<br />
600 auf 1000 anwachsen.<br />
Das Motto der Stadt „Leben Sie auf“<br />
ist eine Einladung an alle Gäste, Bad Mergentheim<br />
mit allen Sinnen zu erleben.<br />
Dazu zählen die zahlreichen Freizeit- und<br />
Kulturangebote. Allein die historischen<br />
Denkmäler sind eine Reise ins Taubertal<br />
wert. Die Geschichte der Stadt ist<br />
untrennbar mit dem Deutschen Orden<br />
verbunden. Bis 1809 war das Deutschordensschloss<br />
für fast drei Jahrhunderte die<br />
Residenz der Hoch- und Deutschmeister<br />
und lange Zeit auch Ordenssitz.<br />
Heute beherbergt es das Deutschordensmuseum<br />
mit einer eigenen Abteilung<br />
für die „Geschichte des Deutschen Ordens“.<br />
Auch das Alte Rathaus am Markt-<br />
FASZINATION SICHERHEITSTECHNIK<br />
platz, das 1564 vom Hoch- und Deutschmeister<br />
Wolfgang Schutzbar erbaut wurde,<br />
zeugt von der Herrschaft des Ordens.<br />
Auf dem „Lokalen Panoramaweg“, der auf<br />
rund 20 Kilometern Länge einmal rund<br />
um die Stadt führt, können die Schätze<br />
Bad Mergentheims wunderbar erwandert<br />
werden.<br />
Literaturfreunde kommen auf dem<br />
„Eduard-Mörike-Rundweg“ auf ihre Kosten.<br />
Der schwäbische Dichter lebte und<br />
arbeitete von1844 bis 1851 in Mergentheim.<br />
In Anlehnung an seinen berühmte<br />
Vers, „Frühling lässt sein blaues Band<br />
wieder flattern durch die Lüfte“ in seinem<br />
Gedicht „Er ist’s“, mit einem blauen<br />
Band gekennzeichnet, führt der Pfad vom<br />
Marktplatz aus über das Wachbacher Tal<br />
zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Mörike-Fans sollten sich das Mörike-<br />
Kabinett im Deutschordensmuseum<br />
nicht entgehen lassen. Dort gibt ein penibel<br />
geführtes Haushaltsbuch Einblicke in<br />
das Alltagsleben der Familie. Auch die sieben<br />
Kilometer lange Tour „Von Stup-<br />
BARTEC, das sind mehr als 1.600 Menschen, die sich für den Explosionsschutz<br />
engagieren. Mit Ingenieurwissen und Kreativität neue Technologien entwickeln<br />
und mit herausragenden Produkten Maßstäbe setzen, das ist unser Anspruch.<br />
Attraktives Arbeitsumfeld. Zukunftssichere Arbeitsplätze. Beste Karrierechancen.<br />
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einer engen Gemeinschaft und genießen die bunte Tagesgestaltung.<br />
Dabei liegt die Individualität des Einzelnen<br />
unseren Mitarbeitern besonders am Herzen.<br />
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� Tagesbetreuung in netter Gesellschaft<br />
� moderne, individuelle Therapieangebote<br />
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� traditionelle Küche bei offenem Mittagstisch und<br />
für den Service „Essen auf Rädern“<br />
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Herzlichst Ihr Georg Susset.<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 57
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
pach bis Bad Mergentheim“ lohnt sich:<br />
Hier wartet als Highlight, farbenfroh und<br />
strahlend hell, die weltberühmte Stuppacher<br />
Madonna vom Meister Matthias<br />
Grünewald aus dem 16. Jahrhundert. Bis<br />
Januar 2012 ist das Kunstwerk allerdings<br />
verreist und wartet als Teil der Ausstellung<br />
„Himmlischer Glanz: Raffael, Dürer<br />
und Grünewald malen die Madonna“ in<br />
Dresden auf den bevorstehenden Besuch<br />
von Papst Benedikt XVI.<br />
Neue Trends und fröhliche Feste<br />
Trendbewusst gibt sich Bad Mergentheim<br />
auch im Radtourismus. Anfang Juli<br />
haben sich die Touristikgemeinschaft<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Land, die „Genießerregion<br />
Hohenlohe“ mit Bad Mergentheim,<br />
Weikersheim und Niederstetten und<br />
der Rems-Murr-Kreis zur MOVELO-<br />
Region Nördliches Baden-Württemberg<br />
zusammengeschlossen. Von den Elektrofahrrädern<br />
stehen allein in Bad Mergentheim<br />
14 zur Verfügung. An der bisher<br />
58 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
größten MOVELO-Region in<br />
Deutschland beteiligen sich in<br />
Bad Mergentheim sechs Übernachtungsbetriebe<br />
sowie der<br />
Wildpark.<br />
Vor den Toren der Stadt<br />
beherbergt der Wildpark Bad<br />
Mergentheim sein berühmtes<br />
Wolfsrudel, Luchse, Bären,<br />
Greifvögel, Wildkatzen und<br />
viele weitere Tierarten in ih-<br />
rem natürlichen Lebensraum.<br />
Höhepunkt eines jeden Besuchs<br />
ist die Fütterungsführung,<br />
die zwei Mal am Tag<br />
stattfindet und bei der die Mutigsten mit<br />
zu den Geiern ins Gehege dürfen.<br />
Auch die vielen Feste sind immer ein<br />
guter Grund für einen Besuch in Bad<br />
Mergentheim. Nächster Höhepunkt ist<br />
der Weihnachtsmarkt vom 15. bis 18.<br />
Dezember, bei dem sich die Innenstadt<br />
in festlichem Glanz präsentiert. In den<br />
Stadtteilen gibt es zur Adventszeit heimelige<br />
Märkte, etwa auf dem Stuppacher<br />
Ambitionierte Projekte der Stadtentwicklung<br />
Projekt Investitionssumme Baubeginn<br />
(geplant)<br />
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FOTO: fotolevel andi Schmid<br />
Faszination Holz.<br />
Für Fahrradtouristen und Ausflügler ist die Kurstadt<br />
Bad Mergentheim ein beliebtes Reiseziel.<br />
Dorfplatz oder im Weinort Markelsheim.<br />
Weitere Highlights im Veranstaltungskalender<br />
sind der Pferdemarkt Anfang März,<br />
das Weinfest in Markelsheim Mitte Juni,<br />
das Stadtfest Ende Juni, das kunstvoll illuminierte<br />
Kurparkfest Mitte Juli sowie das<br />
fröhliche Volksfest im August. So weckt<br />
Bad Mergentheim die Lebensgeister bei<br />
Bürgern, Kurgästen und Touristen.<br />
Ramona Fritz<br />
Geplante<br />
Fertigstellung<br />
Activ-Center Über 30 Mio. Euro Juni 2011 August 2012<br />
Umbau Solymar 16,5 Mio. Euro 4. Oktober 2011 Dezember 2012<br />
Holzhackschnitzelheizkraftwerk Rund 14 Mio. Euro Noch nicht bekannt Noch nicht bekannt<br />
Südumgehung Rund 9 Mio. Euro Sommer 2012 Frühjahr 2014<br />
QUELLE: Stadt Bad Mergentheim, Activ-Group, Stadtwerk Tauberfranken, Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Verlegen & Renovieren<br />
seit 1780<br />
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KRIEGER SOLAR<br />
Dach als Kraftwerk<br />
Um die Energiewende zu schaffen, muss<br />
die Nutzung regenerativer Energien gesteigert<br />
und gefördert werden. Großes Potenzial<br />
liegt noch im Solarstrom, der bei den Privathaushalten<br />
bisher nur einen Anteil von 1,5<br />
Prozent hat.<br />
„Bei Nutzung aller zur Installation einer Fotovoltaikanlage<br />
geeigneten Dächer in unserer<br />
Region, ließe sich der Energiebedarf<br />
aller Haushalte in unserem Gebiet zu 100<br />
Prozent mit Solarstrom decken“, so Günter<br />
Krieger, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Krieger Solar GmbH aus Bad Mergentheim.<br />
Dies belegt eine Studie von Prof. Dr.<br />
Martina Klärle aus Schäftersheim aus dem<br />
Jahr 2009, die im Rahmen ihres Sun-Area-<br />
Projektes zu diesem Ergebnis kam.<br />
„Die Technik ist ausgereift, wartungsarm und<br />
zuverlässig und unsere Region hat noch viel<br />
Potenzial beim Ausbau der Fotovoltaik“, so<br />
Krieger.<br />
Das Team von Krieger Solar analysiert kostenlos<br />
die Eignung jeder Dachfläche zur<br />
Familien willkommen!<br />
Attraktive Bauplätze in Bad Mergentheim.<br />
Mitten im Grünen oder innenstadtnah? Großes Grundstück oder<br />
kleine Oase? Auf hohe Lebensqualität und eine familienfreundliche<br />
Infrastruktur können Sie in Bad Mergentheim immer bauen – und<br />
das bei erschwinglichen Preisen! Noch Wünsche?<br />
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Michael Gabel · 0 79 31 / 57-2305<br />
www.bad-mergentheim.de<br />
FOTO: Krieger Solar<br />
Krieger Solar-Chef Günter Krieger sieht<br />
noch Potenzial bei der Sonnenenergie.<br />
Nutzung der Sonnenenergie für die Stromproduktion.<br />
Auf Kundenwunsch werden<br />
nach der Analyse Fotovoltaikanlagen schlüsselfertig<br />
installiert. „Uns geht es dabei auch<br />
um eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer<br />
und ökonomischer Hinsicht“ betont<br />
der Chef der Krieger Solar GmbH. (red)<br />
INFO: www.kriegersolar.de<br />
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
Senioren- und Pflegezentren<br />
<strong>PHÖNIX</strong> – internationale Größe<br />
Als Tochter der französischen Korian-Gruppe ist <strong>PHÖNIX</strong> Teil<br />
eines wirtschaftlich starken Unternehmensverbundes. Davon<br />
profitieren unsere Bewohner und Mitarbeiter tagtäglich.<br />
Korian in Zahlen:<br />
� über 230 Einrichtungen in Frankreich, Deutschland, Italien<br />
� mehr als 22.500 Pflegeplätze<br />
� rund 15.000 Mitarbeiter<br />
� 920 Millionen Euro Umsatz<br />
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Seniorendiensten Schönblick)<br />
Der Beruf des staatlich geprüften Physiotherapeuten<br />
bietet nach wie vor<br />
viele Möglichkeiten im Wachstumsmarkt<br />
Gesundheit. An der Fachschule<br />
für Physiotherapie in Bad Mergentheim<br />
dauert diese Ausbildung drei Jahre.<br />
Wer gerne mit Menschen und mit medizinischen<br />
Sachverhalten umgeht, hat<br />
bereits gute Voraussetzungen für die<br />
Physiotherapie. Sinnvoll ist ein pflegerisches<br />
Praktikum, denn das zeigt, ob<br />
man mit der körperlichen und psychischen<br />
Belastung umgehen kann. Auch<br />
der Realschulabschluss und die gesundheitliche<br />
Eignung gehören zu den<br />
Bewerbungsanforderungen. Die Schulplätze<br />
werden nach einem Aufnahmetest<br />
vergeben. Am 24. Januar 2012<br />
um 18.30 Uhr lädt die Physioschule zu<br />
einem Informationsabend ein.<br />
INFO: www.bildungszentrum-mgh.de<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 59
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
Politik nah am BÜRGER<br />
Im März eroberte der gebürtige Sigmaringer Udo Glatthaar den<br />
Chefsessel im Bad Mergenheimer Rathaus. Sein erstes Ziel in<br />
der Kurstadt ist eine neue Offenheit.<br />
Der neue Oberbürgermeister Udo Glatthaar fühlt sich am Arbeitsplatz sichtlich wohl.<br />
PRO: Herr Glatthaar, am 20.Mai haben<br />
Sie Ihr Amt als Oberbürgermeister angetreten.<br />
Wie fällt Ihre erste Bilanz aus?<br />
GLATTHAAR: Ich fühle mich sehr gut<br />
angenommen und erlebe eine große Offenheit<br />
und freundliche Neugier. Bad<br />
Mergentheim ist ein starkes Mittelzent-<br />
Werden<br />
auch Sie ein<br />
Solarkrieger<br />
Krieger Solar GmbH<br />
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97980 Bad Mergentheim<br />
Tel.: +49 (0) 79 31/ 9 64 42 - 0<br />
Fax: +49 (0) 79 31/ 9 64 42 - 29<br />
info@kriegersolar.de<br />
www.kriegersolar.de<br />
60 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
rum mit viel Potenzial. Die Leute erwarten,<br />
dass man daraus auch etwas macht.<br />
Ich habe das Gefühl, dass mit meiner<br />
Wahl die Erwartung verbunden ist, eine<br />
gewisse Stagnation zu lösen.<br />
PRO: Wo werden Sie in nächster Zeit die<br />
Schwerpunkte Ihrer Arbeit setzen?<br />
Die Kernkompetenz unseres Unternehmens ist der Bereich Photovoltaik.<br />
Zu unserem Leistungsportfolio gehören der Handel mit Photovoltaikanlagen und deren Konzeption<br />
(technische Auslegung) bis hin zur kompletten Installation der Systeme bundesweit.<br />
GLATTHAAR: Ich möchte ein guter<br />
Oberbürgermeister sein. Dazu braucht<br />
man Offenheit und Geduld und muss die<br />
Menschen mitnehmen.<br />
Beim begonnenen Bau des Einkaufszentrums<br />
wollen wir den Investor so unterstützen,<br />
dass wir gemeinsam im Herbst<br />
2012 Eröffnung feiern können. Ein zweites<br />
wichtiges Thema ist das städtische Alten-<br />
und Pflegeheim. Ich hoffe, dass wir<br />
das Projekt, das man fast fünf Jahre vor<br />
sich hergeschoben hat, zu einer guten Lösung<br />
bringen. Beim Umbau des Solymar<br />
kochen die Emotionen hoch, weil vor<br />
allem ein Informationsdefizit herrscht.<br />
Beim Zukunftsthema Energie wollen<br />
wir die Pläne für den Bau des Holzhackschnitzelheizkraftwerks<br />
an der B 290 im<br />
Oktober endgültig auf den Weg bringen.<br />
PRO: Ständige Gesundheitsreformen<br />
sorgen in der weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannten Kurstadt für Verunsicherung.<br />
Wie kann man sich als Gesundheitsstadt<br />
der Zukunft positionieren?<br />
GLATTHAAR: Die Stadt hat eine gute<br />
Zukunft, wenn sie auf ihre Stärken im<br />
Gesundheitsbereich und die Heilquellen<br />
setzt. Auch die neue Zertifizierung der<br />
Kur ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />
Bei der Zahl der Kassenpatienten haben<br />
wir die Talsohle erreicht. Als Gesundheitsstadt<br />
wollen wir aber ein Angebot<br />
an alle Menschen machen, die etwas für<br />
Unser Service beinhaltet die Begutachtung der einzelnen Objekte vor Ort und die Analyse entsprechender<br />
Standorte im Hinblick auf deren Rentabilität zum Betrieb einer Solarstromanlage.<br />
Unsere Produktpalette umfasst Module und Photovoltaikkomponenten von führenden deutschen<br />
Herstellern sowie Module von renommierten japanischen, kanadischen und chinesischen Lieferanten.<br />
Alle Komponenten sind zertifiziert (Schutzklasse II, TÜV Rheinland, IEC 61215, ICE 61730, CE, ISO 9001/2000).<br />
FOTO: Ramona Fritz
ihre Gesundheit tun wollen und sich das<br />
auch leisten können. Auch das betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement für Firmen<br />
wollen wir ausbauen. Gemeinsam mit der<br />
Dualen Hochschule mit ihren beiden Studiengängen<br />
Gesundheitsmanagement und<br />
Health Care Industry kann sich hier ein<br />
Gesundheitscluster entwickeln.<br />
PRO: Der Umbau des Solymar ist eines<br />
der Großprojekte. Warum kommt so viel<br />
Kritik aus der Bevölkerung?<br />
GLATTHAAR: Die Kritik kommt vornehmlich<br />
von einzelnen Nutzergruppen.<br />
Anfangs herrschte große Unzufriedenheit,<br />
weil die Transparenz gefehlt hat. Deshalb<br />
haben wir jetzt mit den Gruppen Detailgespräche<br />
geführt. Alle Wünsche wird<br />
man nie erfüllen können. Das Solymar<br />
wird aber für den Schulsport, den Vereinssport<br />
und für die DLRG genauso zu<br />
nutzen sein wie bisher. Zudem wird das<br />
Bad dem zahlenden Besucher, den wir<br />
zum Überleben brauchen, der Wellness,<br />
die Thermal-Mineralbecken und die Sauna<br />
genießen will, noch bessere Möglichkeiten<br />
bieten. Wir werden ein tolles Bad<br />
für Groß und Klein bekommen.<br />
Highlights<br />
2011<br />
3. Okt. Träubelesmarkt · Fronhof Markelsheim<br />
16. Okt. Museumskonzert · Liederabend Andreas Weller<br />
Beethoven in Mergentheim · Deutschordensmuseum<br />
28. Okt. Musikkabarett mit Armin Fischer · Kulturforum<br />
18. Nov. Mezzo – Voll dazwischen · Musikkabarett<br />
Edeltraut Rupek · Kulturforum<br />
10. Dez. Die unendliche Geschichte · Kindertheater · WLB Esslingen<br />
Tourist - Information 0 79 31 / 57- 48 15<br />
www.bad-mergentheim.de<br />
Leben Sie auf.<br />
PRO: Von außerhalb kommt man zu<br />
der Einschätzung, Bad Mergentheim ist<br />
schwer zu regieren ...<br />
GLATTHAAR: Bad Mergentheim ist wie<br />
jede andere Stadt gut zu regieren, wenn<br />
man auf Bürger und Gemeinderat zugeht<br />
und sich als vermittelnden Moderator mit<br />
Leitungsfunktion sieht. Ich bin überzeugt,<br />
wir werden auch künftig ein gutes Miteinander<br />
haben, so wie in der Startphase.<br />
PRO: Viele Städte haben 2010 unter<br />
dem Gewerbesteuereinbruch gelitten.<br />
Wie viel Spielraum bleibt, um Kommunalpolitik<br />
aktiv zu gestalten?<br />
GLATTHAAR: Die Gewerbesteuereinnahmen<br />
haben sich wieder erholt und wir<br />
sind zuversichtlich, dass wir unser Spitzenniveau<br />
von acht Millionen wieder erreichen.<br />
Die Zukunft hängt davon ab, wie<br />
sich unsere Firmen entwickeln. Deshalb<br />
müssen wir eine gesunde mittelständische<br />
Wirtschaft weiterentwickeln, die Arbeitsplätze,<br />
Steuereinnahmen und Lebensperspektiven<br />
für junge Menschen bringt.<br />
Nach den zwei problematischen Jahren<br />
müssen sich die Haushalte in den<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
nächsten drei Jahre solide entwickeln.<br />
Den kommunalen Spielraum sehe ich<br />
darin, dass man es schafft mit knappen<br />
Mitteln, sowohl die größeren Projekte<br />
am Laufen zu halten und genug Geld für<br />
„Kleinigkeiten“ zu haben, von denen das<br />
Wohlgefühl der Bevölkerung abhängt.<br />
PRO: Können Sie schon etwas mit der<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> anfangen?<br />
GLATTHAAR: <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> hat<br />
eine starke Wirtschaftskraft, eine gute<br />
Industrie, einen soliden Mittelstand und<br />
ist gut aufgestellt. Ich bin froh, dass Bad<br />
Mergentheim über den Main-Tauber-<br />
Kreis in diese Region mit eingebunden ist.<br />
Wir können davon nur profitieren.<br />
Interview: Ramona Fritz<br />
Senioren- und Pflegezentren<br />
<strong>PHÖNIX</strong> – starke Gruppe<br />
<strong>PHÖNIX</strong> ist einer der führenden Betreiber von Wohn- und<br />
Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Als Familienunternehmen<br />
gegründet ist <strong>PHÖNIX</strong> eine Gruppe mit Tradition und<br />
hohen Qualitätsansprüchen.<br />
<strong>PHÖNIX</strong> in Zahlen:<br />
� 42 Häuser<br />
� in 7 Bundesländern vertreten<br />
� über 3.500 Mitarbeiter<br />
� rund 5.000 Pflegeplätze<br />
Zur Person<br />
Alte Ziegelei 1 . 97999 Igersheim . Das <strong>PHÖNIX</strong>-Haus Schönblick in Ihrer Nähe:<br />
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stationäre Pflege . Service-Wohnen . Essen auf Rädern<br />
ambulante Pflege (in Partnerschaft mit<br />
Seniorendiensten Schönblick)<br />
Udo Glatthaar (50) ist seit 20. Mai Oberbürgermeister<br />
von Bad Mergentheim. Bei<br />
der Wahl setzte sich der Diplom-Verwaltungswissenschaftler<br />
im zweiten Wahlgang<br />
äußerst knapp gegen Amtsinhaber<br />
Lothar Barth durch.<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 61
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
Parkettboden von Bembé: Das Unternehmen veredelt Wohnräume meisterhaft mit Holz.<br />
BEMBE<br />
Parkett sorgt für echte Wohlfühlräume<br />
Ein Parkettboden schafft einen emotionalen<br />
Gegenpol zu unserer auf Funktionalität<br />
ausgerichteten Welt aus Beton, Glas und<br />
Kunststoff, in der wir unseren Alltag verbringen.<br />
Bembé Parkett aus Bad Mergentheim<br />
bringt das Naturprodukt Holz in seiner vollen<br />
Schönheit zurück zu den Menschen.<br />
Mit seiner besonderen Ästhetik verleiht ein<br />
Holzboden jedem Raum einen unverwechselbaren<br />
Charakter und erzeugt Atmosphäre.<br />
Unbewusst wird der Parkettboden zum architektonischen<br />
Gestaltungsmittelpunkt und<br />
deshalb sollte ihm auch entsprechend viel<br />
Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />
Doch Parkett verspricht nicht nur einen ästhetischen<br />
Mehrwert, sondern auch einen<br />
hygienischen und gesundheitlichen Nutzen.<br />
Es ersetzt zunehmend den Teppichboden<br />
und schafft ein gesundes Wohnklima. Zudem<br />
ist ein Parkettboden umweltfreundlich.<br />
Ausbildung zum/zur Physiotherapeut/in<br />
3-jährige Ausbildung in kleiner Schule mit<br />
großer Erfahrung, engagierten Dozenten und<br />
Unterricht aus der Praxis für die Praxis.<br />
Infoabend am 24.01.2012, 18.30 Uhr.<br />
Schüler, Physio-Team und Schulleitung sind für<br />
Ihre Fragen da. Wir beraten Sie gerne!<br />
62 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Mit einer nahezu unbegrenzten Vielfalt an<br />
Parkettarten, Hölzern, Designs und Verlegetechniken<br />
verwandelt Bembé Parkett jedes<br />
Zuhause in einen Ort, an dem man zur Ruhe<br />
kommt. So ist es nicht verwunderlich, dass<br />
sich zunehmend Wohnungs- und Eigenheimbesitzer<br />
für den Bodenklassiker entscheiden.<br />
Er verbindet perfekt Tradition und<br />
Moderne und wertet jede Immobilie auf.<br />
Ob helle Holzarten, rustikale, strukturierte<br />
oder dunkle geräucherte Eiche – ein Parkettboden<br />
von Bembé Parkett fügt sich harmonisch<br />
in jedes bestehende Ambiente ein:<br />
Behaglich und warm unterstreicht er den<br />
Country-Style, kreativ und klar wirkt er in<br />
modernen Wohnumgebungen, elegant und<br />
charakterstark präsentiert er sich im klassischen<br />
Ambiente und pflegeleicht sowie<br />
belastbar zeigt er sich in Business-Räumen.<br />
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Fachschule für<br />
Physiotherapie<br />
Bildungszentrum<br />
Bad Mergentheim<br />
Berufs- und Persönlichkeitsbildung<br />
Johann-Hammer-Straße 24<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
Telefon: (07931) 9870-0, Fax 30<br />
info@bildungszentrum-mgh.de<br />
www.bildungszentrum-mgh.de<br />
FOTO: Bembé<br />
FOTO: Besserer<br />
DEUTSCHORDENSMUSEUM<br />
Bewegte Geschichte<br />
Im Schloss von Mergentheim wurde<br />
1996 auf rund 3000 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche das moderne<br />
Deutschordensmuseum eröffnet. Die<br />
bewegte Geschichte des Deutschen<br />
Ordens von den Anfängen 1190 bis<br />
heute wird hier veranschaulicht. Die<br />
neu eingerichtete Museumsabteilung<br />
„Deutscher Orden heute seit 1809“ beleuchtet<br />
seit Mitte 2009 schwerpunktmäßig<br />
die Entwicklung des Ordens ab<br />
dem 19. Jahrhundert. Auch Zeugen der<br />
Baugeschichte finden sich: Palasarkaden<br />
aus der Romantik, die Berwarttreppe<br />
aus der Renaissance, das Götterzimmer<br />
aus dem Rokoko und der<br />
Kapitelsaal aus dem Klassizismus. Juwel<br />
der Residenz ist die Schlosskirche.<br />
Gezeigt wird ebenso die Geschichte<br />
Mergentheims von ihren Anfängen als<br />
fränkische Siedlung bis zur Kurstadt.<br />
Im Deutschordensmuseum erinnert<br />
das Mörike-Kabinett an die Zeit des<br />
Dichters in Bad Mergentheim.<br />
Das Mörike-Kabinett erinnert an den<br />
langjährigen Aufenthalt des Dichters<br />
in der Stadt (1844–51). Eine eigene<br />
Abteilung bildet die Sammlung von<br />
„Altertümern“, die Freiherr Carl Joseph<br />
von Adelsheim 1864 der Stadt stiftete.<br />
Nostalgische Einblicke in das Leben<br />
vergangener Zeiten bieten die 40 Puppenstuben<br />
und Kaufläden aus dem<br />
19. und 20. Jahrhundert.<br />
Das Museum bietet ein abwechslungsreiches<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
für Kinder und Erwachsene. Darüber<br />
hinaus gibt es Sonderausstellungen.<br />
Ab 21. Oktober bis 4. März ist die Sonderausstellung<br />
„Trautes Heim. Puppenstuben<br />
von 1890 bis 1970“ zu sehen.<br />
INFO: www.deutschordensmuseum.de
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PRO-MAGAZIN 10/2011 63
STADTPORTRÄT BAD MERGENTHEIM<br />
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Im Juli 2001 gründeten Dr. Heinrich Konrad<br />
und Dr. Bernd Dollmann die Kanzlei Konrad<br />
Rechtsanwälte in Bad Mergentheim.<br />
Ziel sollte die Realisierung einer regionalen<br />
Beratungseinheit mit Expertise in allen wirtschaftsrechtlichen<br />
Kerngebieten sein. Im Juli<br />
2011 feierte die Anwaltskanzlei ihr zehnjähriges<br />
Bestehen.<br />
Die Gründungspartner der mittlerweile überregional<br />
tätigen Wirtschaftskanzlei mit Sitz<br />
in Bad Mergentheim blicken auf eine sehr<br />
erfolgreiche Aufbauphase zurück: Mit anfänglich<br />
starker Ausrichtung auf Rechtsangelegenheiten<br />
im Bau- und Architektenrecht<br />
und im Arbeitsrecht erwarben die Partner<br />
im Jahre 2003 und 2005 die jeweiligen Fachanwaltsbezeichnungen.<br />
2006 stand im<br />
Zeichen der erforderlichen räumlichen und<br />
personellen Expansion. Planungen für einen<br />
modernen und funktionellen Kanzleineubau<br />
wurden in die Tat umgesetzt und die eige-<br />
64 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTOS: Konrad Rechtsanwälte<br />
Dr. Heinrich Konrad, Iris Rosenbauer, Dr. Michael Szczesny, Dr. Bernd Dollmann (v. l.) stehen für die Kanzlei Konrad in Bad Mergentheim.<br />
KONRAD RECHTSANWÄLTE<br />
Wirtschaftskanzlei feiert zehnjähriges Bestehen<br />
nen Räumlichkeiten zum Jahreswechsel fertig<br />
gestellt und bezogen.<br />
2007 trat mit Herrn Rechtsanwalt Dr. Michael<br />
Szczesny ein ausgewiesener Fachmann<br />
für wirtschafts- und steuerrechtliche Fragestellungen<br />
als Partner der Sozietät bei. Seit<br />
Anfang 2008 sind die Inhaber in der Rechtsform<br />
der Partnerschaftsgesellschaft tätig.<br />
Durch Iris Rosenbauer, Rechtsanwältin und<br />
Europajuristin, wurde das Team 2009 im nationalen<br />
und internationalen Handels- und<br />
Vertriebsrecht und im gewerblichen Rechtschutz<br />
verstärkt.<br />
Heute ist die Kanzlei Konrad Rechtsanwälte<br />
überwiegend für Unternehmen unterschiedlicher<br />
Größe und Wirtschaftszweige, für Kliniken<br />
und soziale Einrichtungen sowie die<br />
öffentliche Hand der Regionen <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> und Mainfranken tätig. Bearbeitet<br />
werden wirtschaftsrechtliche Angelegenheiten<br />
im weitesten Sinne, einschließlich der<br />
jeweiligen Bezüge zum Europarecht, mit<br />
Schwerpunkten im Bereich des Bau-, Ingenieur-<br />
und Architektenrechts, des Handels-,<br />
Vertrags- und Vertriebsrechts, des gesamten<br />
Gesellschaftsrechts, des gewerblichen<br />
Rechtsschutzes, des Steuerrechts und des<br />
Arbeitsrechts. Kernkompetenzen der Anwälte<br />
liegen zudem im Steuerstraf- und Wirtschaftsstrafrecht,<br />
im Erbrecht und der Unternehmensnachfolge<br />
und insbesondere im<br />
Vergaberecht, im öffentlichen Baurecht und<br />
öffentlichen Dienstrecht.<br />
Durch die Konzentration auf wenige Fachbereiche<br />
erhalten die Mandanten der Kanzlei<br />
kompetente rechtliche Betreuung, auf die<br />
sie sich verlassen können. Schnelligkeit,<br />
Zuverlässigkeit und persönliche Begleitung<br />
sind für die Partner selbstverständlich. Für<br />
die nächsten Jahre haben sich die Inhaber<br />
vorgenommen, bedarfsgerecht weitere Beratungsfelder<br />
aufzubauen, um die heimische<br />
Wirtschaft in weiteren Bereichen bei<br />
anstehenden Projekten, Transaktionen und<br />
Rechtsgeschäften zu begleiten.<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 65
WIRTSCHAFT LANDWIRTSCHAFT<br />
REGIONAL ist erste Wahl<br />
Lebensmittel vor Ort transparent erzeugt, leisten einen Beitrag<br />
zur lokalen Wertschöpfung. Sogar Discounter haben den Trend<br />
der Regionalität entdeckt. | Von Walter Kress<br />
Je mehr die Globalität in<br />
unser Leben tritt, die Welt<br />
also täglich zum Greifen<br />
nah ist, und das Arbeitsleben<br />
immer virtueller wird – je stärker<br />
steigt die Sehnsucht nach<br />
lokaler Beschaulichkeit und<br />
Übersicht. Gesucht werden<br />
Rückzugszonen, heimische Gerüche,<br />
Gerichte und Essen, und<br />
sei es nur fürs Wochenende.<br />
Essen und Trinken vermitteln<br />
den Menschen im Innersten<br />
das Gefühl von Heimat<br />
und Geborgenheit. Was gibt es<br />
Schöneres als mit Familie oder<br />
Freunden an einem gedeckten<br />
Tisch zu sitzen und den Geschmack<br />
der Heimat auf dem<br />
Teller und im Glas zu haben?<br />
Regionalität kann also zum wichtigen<br />
Wohlfühlfaktor werden, wenn es um<br />
die Bindung von Mitarbeitern geht. Das<br />
zeigen konkrete Beispiele aus <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong>, die belegen, dass einige vorausdenkende<br />
Mittelständler den Wert der<br />
regionalen Lebensmittel erkannt haben.<br />
Bei Kaco new energy in Neckarsulm<br />
bekommen die Mitarbeiter beispielsweise<br />
BESCHEIDENE ERNTE<br />
Turbulentes Jahr<br />
Das Erntejahr 2011 war geprägt von extremem<br />
Wettergeschehen. Den geringen<br />
Niederschlagsmengen im Frühjahr folgte<br />
ab Juni eine regenreiche Witterungsperiode.<br />
Im Landesdurchschnitt gingen die Ernteerträge<br />
deshalb zurück. „Ich rechne mit<br />
durchschnittlichen Ertragseinbußen von<br />
über 15 Prozent im Vergleich zum langjährigen<br />
Mittel“, so der Präsident des Landesbauernverbands,<br />
Joachim Rukwied, bei einer<br />
Pressekonferenz zur Erntebilanz 2011.<br />
Kennzeichnend sei vor allem die starke<br />
Schwankungsbreite der Ernteerträge. „Der<br />
66 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Bei Bio-Bauer Walter Kress haben die hällischen Weideschweine<br />
viel Platz und Freiheit.<br />
im Winterhalbjahr täglich eine Bio-Obsttüte.<br />
Das stärkt die Bindung zum Arbeitgeber<br />
hält die Mitarbeiter fit und senkt<br />
die Erkältungsanfälligkeit.<br />
Bei ebm-papst in Mulfingen macht<br />
man sich intensive Gedanken, wie sich<br />
die „Green Tech-Philosophie“, die in der<br />
Produktion umgesetzt wird, auch auf<br />
dem Mittagstisch wiederfindet. PSW au-<br />
Norden war extrem von der Frühjahrstrockenheit<br />
betroffen. In der Main-Tauber-Region<br />
ist bei Raps zum Teil mit Totalausfall<br />
zu rechnen“, so Rukwied. Positiver ist die<br />
Situation im Süden Baden-Württembergs.<br />
Die Obst- und Gemüseernte im Land fiel<br />
durchschnittlich aus. Bis zur EHEC-Krise<br />
verzeichneten die Landwirte gute Umsätze.<br />
Dann gingen Konsum und<br />
Preise deutlich zurück und haben<br />
sich bis heute, besonders<br />
bei Gurken, Tomaten<br />
und Salaten, nicht<br />
erholt.<br />
Der Weinherbst<br />
2011 geht in<br />
die Geschichte<br />
FOTO: Kesipun/Fotolia.com<br />
FOTO: Haaghof<br />
FOTO: Kaanates/Fotolia.com<br />
tomotive in Neckarsulm stellt wöchentlich<br />
einen Bio-Obstkorb ins Büro – zur<br />
Freude und Motivation der Mitarbeiter.<br />
Intersport entwickelte zusammen mit<br />
seinem Caterer Aramark und Natur-Talent<br />
in Neckarsulm ein Versorgungskonzept<br />
nach den Vorgaben regional, vollwertig<br />
und biologisch.<br />
Neben diesen positiven Ansätzen gibt<br />
es aber auch andere Erfahrungen. Manche<br />
Unternehmen kaufen zentral ein und<br />
benötigen keine authentischen Lieferanten<br />
vor Ort. Auch der Lebensmitteleinzelhandel<br />
und Discounter, die unter der<br />
„Regional-Flagge“ fahren, tun dies oft nur<br />
halbherzig und wenig konsequent. So ist<br />
das regionale Pflänzchen ein Pflänzchen,<br />
das gehegt und gepflegt werden muss.<br />
Dabei sind die besten und authentischsten<br />
Vertreter der „Regional-Idee“ die<br />
Bio-Bauern und Bio-Lebensmittelhandwerker.<br />
Kein Wunder, denn im direkten<br />
Kontakt merkt der Kunde sehr schnell, ob<br />
es um echte Nachhaltigkeit geht.<br />
In der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> gibt<br />
es zahlreiche engagierte und erfolgreiche<br />
Lebensmittel-Botschafter. Es lohnt sich,<br />
ihre Produkte zu testen.<br />
Unser Autor Walter Kress (55) betreibt seit<br />
30 Jahren Ökolandbau auf seinem Haaghof<br />
in Hardhausen-Gochsen und führt in<br />
Neckarsulm den Fein- und Naturkostmarkt<br />
„naturTalent“.<br />
der Region ein. Nach dem Frost am 4. Mai<br />
und Hagel im Juli liegen die Erwartungen<br />
zwischen Totalausfall im Taubertal und<br />
schweren Verlusten in den frostgeschädigten<br />
Gebieten in Hohenlohe, im <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Land und im Raum Ludwigsburg bis zu<br />
einem Vollherbst vor allem im Stuttgarter<br />
Raum. Nach der frühen Reife wird aber mit<br />
Spitzenqualitäten gerechnet. Angesichts<br />
der Frost- und Hagelschäden wird mit<br />
einem ähnlich kleinen Jahrgang gerechnet<br />
wie im vergangenen<br />
Jahr. 2010 lag die Weinernte<br />
mit 75,3 Millionen<br />
Litern rund 40 Prozent<br />
unter dem langjährigen<br />
Durchschnitt. (zim)
BÄUERLICHE GEMEINSCHAFT<br />
Hohenloher Projekte<br />
Seit fast 25 Jahren betreibt die Bäuerliche<br />
Erzeugergemeinschaft Schwäbisch<br />
Hall (BESH) in der Region Hohenlohe<br />
Projekte zur ländlichen Entwicklung.<br />
Junge Bauern sollen eine Chance haben,<br />
ihre Höfe nachhaltig zu bewirtschaften<br />
und qualitativ hochwertige<br />
Erzeugnisse zu erzeugen.<br />
Mit acht Bauern gegründet, gehören<br />
inzwischen über 1400 Bauernhöfe<br />
in der Region zur BESH mit Sitz in<br />
Wolpertshausen. Wichtigste Projekte<br />
waren in den vergangenen Jahren<br />
die Sicherung und Entwicklung des<br />
Schwäbisch-Hällischen Landschweins,<br />
der Aufbau des Erzeugerschlachthofs<br />
Schwäbisch Hall und die Eröffnung<br />
des Regionalmarkts Hohenlohe in Wolpertshausen.<br />
Hinzu kommen zahlreiche<br />
Aktivitäten im agrarkulturellen und<br />
sozialen Sektor.<br />
Die Produkte<br />
der BESH sind<br />
bundesweit<br />
bekannt und<br />
haben einen<br />
guten Ruf als<br />
Rudolf Bühler (59)<br />
ist Vorstandsvorsitzender<br />
der Bäuerlichen<br />
ErzeugergemeinschaftSchwäbisch<br />
Hall<br />
regionale Delikatessen.<br />
Sie<br />
trugen, gemeinsam<br />
mit den<br />
vielen Sterneköchen<br />
dazu<br />
bei, Hohenlohe<br />
als Genießerregion<br />
bekannt<br />
zu machen. Hier findet sich auch die<br />
größte Dichte an Biobetrieben europaweit.<br />
460 von ihnen sind Mitglied bei<br />
der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft.<br />
In Zukunft sollen der eingeschlagene<br />
Kurs konsequent beibehalten, die<br />
Gentec-freie Region Hohenlohe verteidigt<br />
sowie die natürlichen Potenziale<br />
im Wert erhalten werden. Dazu zählen<br />
das als Mohrenköpfle bekannte Hällische<br />
Landschwein, das Bœuf de Hohenlohe<br />
aus den Talauen von Kocher,<br />
Bühler und Jagst, ökologische Kräuter<br />
und Gewürze und regionstypische<br />
Rebsorten wie der Tauberschwarz. Hohenlohe<br />
soll eine blühende Landschaft<br />
bleiben mit stolzen Bauern, die den<br />
aufrechten Gang nie verlernt haben.<br />
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WIRTSCHAFT LANDWIRTSCHAFT<br />
ENGEL BIERMANUFAKTUR, CRAILSHEIM<br />
Irdische Preise für himmlische Biere<br />
Wilhelm und Alexander Fach (v. l.) freuen<br />
sich über den DLG-Bundesehrenpreis.<br />
Eine der besten Brauereien Deutschlands<br />
kommt aus Crailsheim. Die Biermanufaktur<br />
Engel, die schon seit Jahren reihenweise<br />
Auszeichnungen bei den großen Preisverleihungen<br />
einfährt, wurde 2011 von der<br />
Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
(DLG) mit dem Bundesehrenpreis für Bier in<br />
Gold geehrt. „Das macht uns natürlich stolz,<br />
und diese Preise helfen, unseren Bekanntheitsgrad<br />
zu steigern“, sagt Geschäftsführer<br />
Wilhelm Fach. Bis in die Schweiz und nach<br />
BAG HOHENLOHE<br />
Partner der Landwirte<br />
Seit 1898 und damit über 100 Jahre lang<br />
ist die BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG Partner<br />
und Komplettversorger der Landwirtschaft<br />
in Hohenlohe. In dieser langen Zeit<br />
hat sich die Genossenschaft stets weiter-<br />
68 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Engel<br />
Italien hat sich die Qualität der Crailsheimer<br />
inzwischen herumgesprochen. Dort sind die<br />
Engel-Bierspezialitäten in einigen Restaurants<br />
und bei ausgewählten Getränkehändlern<br />
zu haben.<br />
Seit Jahren setzt die Biermanufaktur Engel<br />
mit einem jährlichen Bierausstoß von 55 000<br />
Hektolitern auf einige Besonderheiten. „Wir<br />
gehen konsequent den Weg der Qualität<br />
mit besten Rohstoffen aus der Region und<br />
bieten mit 22 Bieren eine Vielfalt, die selten<br />
ist“, betont Juniorchef Alexander Fach.<br />
So hat die Brauerei, deren Name auf den<br />
Crailsheimer Traditionsgasthof „Zum goldenen<br />
Engel“ zurückgeht, auch ein dunkles<br />
und ein alkoholfreies Kellerbier im Angebot.<br />
Das helle wie das dunkle Bockbier sind<br />
ganzjährig zu haben. „Mit dieser Vielfalt und<br />
unserer handgemachten Qualität können<br />
wir punkten und auch Nischen bei vielen<br />
echten Bierliebhabern besetzen“, so Wilhem<br />
Fach, in vierter Generation Geschäftsführer<br />
der Crailsheimer Brauerei. Deshalb nennt<br />
sich die Traditionsbrauerei, die seit 1877 in<br />
Händen der Familie Fach ist, auch Biermanufaktur.<br />
„Den Begriff haben wir bewusst<br />
wieder eingeführt, um unsere handwerkliche<br />
Tradition und unseren Qualitätsanspruch zu<br />
zeigen“, sagt Alexander Fach.<br />
Auch durch die Flaschenform hebt sich Engel-Bier<br />
von der Konkurrenz ab. Die wuchtige<br />
Flasche mit kurzem Hals und Schraubverschluss<br />
ist einmalig in Süddeutschland. „Uns<br />
ist es wichtig, echte deutsche Bierkultur<br />
hochzuhalten“, betont Alexander Fach, der<br />
wie sein Vater diplomierter Biersommelier<br />
ist. Diese Bierkultur wird sogar in Mexiko geschätzt.<br />
Vor einem halben Jahr hat dort ein<br />
Händler erstmals Engel-Bier geordert. Den<br />
Mexikanern scheint es sehr gut zu schmecken.<br />
„Die haben schon zwei Mal nachbestellt“<br />
freut sich Wilhelm Fach. (zim)<br />
INFO: www.engelbier.de<br />
entwickelt. Ein grundlegender Trend ist<br />
der Wandel vom reinen Handelspartner<br />
hin zum integrierten genossenschaftlichen<br />
Handels- und Dienstleistungsunternehmen.<br />
Dies erfordert eine immer komplexer<br />
werdende Welt, die rasante technologische<br />
Entwicklung und die hohe Volatilität<br />
der Märkte. Die hohe Regulierungsdichte<br />
und die sinkende Halbwertszeit von Wis-<br />
LANDGASTHOF ROGER<br />
Spaß und Erholung<br />
Inmitten der idyllischen Landschaft<br />
der Löwensteiner Berge liegt das „Flair<br />
Hotel Landgasthof Roger“. Hotel, Weinstube<br />
und Restaurant, in dem Hotel-<br />
Chef Michael Roger noch selbst kocht,<br />
verwöhnen mit regionalen Spezialitäten<br />
und bieten alle Möglichkeiten für<br />
Events und Tagungen.<br />
Neuerdings setzt der Landgasthof<br />
verstärkt auf Unterhaltung. Dinner &<br />
Show heißt die Reihe, die ab 21. Oktober<br />
mit den Bronnweiler Weibern<br />
beginnt. Bis 30. März 2012 werden<br />
kulinarische und künstlerische Besonderheiten<br />
geboten. Mit dabei ist<br />
der Kabarettist und Fragenkünstler<br />
Klaus Birk am 28. Oktober inklusive<br />
Herbstmenü, Babette Walter am 18.<br />
November mit Weinmenü oder das<br />
Krimi-Dinner am 3. Dezember mit dem<br />
interaktiven Kriminalstück „Der letzte<br />
Wille des William Chattney“. Der Travestiekünstler<br />
Wommy Wonder gastiert<br />
am 9. Dezember, dazu passend wird<br />
ein Candlelight-Dinner serviert. (red)<br />
INFO: www.landgasthof-roger.de<br />
Wommy Wonder tritt am 9. Dezember<br />
im „Landgasthof Roger“ auf.<br />
sen machen Partner nötig wie die BAG-Hohenlohe,<br />
die den Landwirten auch durch<br />
fundierte Beratung und Informationen<br />
Unterstützung anbieten und mit Rat und<br />
Tat zur Seite stehen. Mit ihren Standorten,<br />
Kundendienst- und Lieferfahrzeugen stellt<br />
sie eine flächendeckende Präsenz in Hohenlohe<br />
sicher.<br />
INFO: www.bag-hohenlohe.de<br />
FOTO: Landgasthof Roger
Die KRÄFTE bündeln<br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> ist in erster Linie bekannt als ein innovativer<br />
Wirtschaftsstandort. Doch auch die Tourismusregion hat ein<br />
enormes Potenzial. | Von Jochen K. Kübler<br />
Zwischen Main und Neckar finden<br />
sich malerische Burgen, Schlösser,<br />
pittoreske Altstädte, idyllische<br />
Flusslandschaften und ein dichtes Rad-<br />
und Wanderwegenetz. Die Touristikgemeinschaften,<br />
die Landkreise, die Kommunen,<br />
die <strong>Wirtschaftsregion</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> (WHF) und die Kammern leisten<br />
hervorragende Arbeit, um diese besondere<br />
Tourismusregion zu vermarkten.<br />
Dennoch herrscht auch im Tourismusbereich<br />
noch immer ein gewisses Kirchturmdenken.<br />
Eine Vielzahl von Organisationen<br />
bearbeitet unser vergleichsweise<br />
kleines Gebiet, was Konkurrenzdenken<br />
begünstigt. Hier müssen wir die Kräfte<br />
Frische Eier<br />
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Klaus Kopplin<br />
Landkreis Schwäbisch Hall<br />
und Hohenlohekreis<br />
(07 91) 9 50 61-23<br />
k.kopplin@eppinger-verlag.de<br />
ANZEIGEN-<br />
HOTLINE:<br />
stärker bündeln und gemeinsame Plattformen<br />
schaffen. Dabei geht es nicht darum,<br />
bestehende Strukturen und Organisationen<br />
zusammenzuführen oder zu nivellieren.<br />
Ziel müsste es aber sein, die Region<br />
als ein gemeinsames touristisches Gebiet<br />
zu vermarkten, ohne die Identität einzelner<br />
Kreise aufzugeben.<br />
Eine Bündelung der Kräfte auch im<br />
Tourismus ist notwendig, um in einem<br />
Europa der Regionen die von allen Touristikern<br />
aufgebaute gute Position weiter<br />
auszubauen. Als Mittler und neutrale<br />
Plattform möchte pro Region diese Bündelung<br />
befördern. Deshalb laden wir die<br />
Tourismusorganisationen und die poli-<br />
Nicole Genthner<br />
Land- und Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong><br />
(07 91) 9 50 61-34<br />
n.genthner@eppinger-verlag.de<br />
Sophia Eppinger<br />
Main-Tauber-Kreis<br />
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s.eppinger@eppinger-verlag.de<br />
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FOTO: Hohenloher Freilandmuseum<br />
Immer ein Besuch wert: Das Hohenloher<br />
Freilandmuseum in Wackershofen.<br />
tischen Vertreter herzlich ein, an dem<br />
von pro Region und dem pro-Magazin<br />
angeregten Tourismus-Workshop am<br />
7. Dezember 2011 teilzunehmen, damit<br />
wir gemeinsam unsere Region zum Wohle<br />
aller weiter voranbringen können.<br />
Jochen K. Kübler (58) ist Vorsitzender von<br />
pro Region. Er war Landtagsabgeordneter<br />
von 2001 bis 2011 und OB von Öhringen.<br />
Baumschulen<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 69
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70 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
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PRO-MAGAZIN 10/2011 71
MOSAIK<br />
Emil Wachters „Malerische Schöpfungen“<br />
� Dem Karlsruher Künstler Emil Wachter<br />
widmet das Museum Würth in Künzelsau<br />
ab dem 2. Oktober eine umfangreiche Ausstellung<br />
mit über 100 Werken. Im Zentrum<br />
steht der reichhaltige Bestand an Gemälden<br />
und Zeichnungen in der Sammlung Würth,<br />
ergänzt durch ausgewählte Leihgaben. Dabei<br />
reicht das Spektrum von zarten Aquarellarbeiten<br />
und grafischen Zeichnungszyklen<br />
über farblich verdichtete Ölbilder bis hin<br />
zu großformatigen Triptychen. Aber auch die<br />
so wichtige sakrale Kunst Wachters, insbesondere<br />
seine zahlreichen Kirchenfenster,<br />
sowie die bildhauerische Arbeit werden in<br />
der Ausstellung berücksichtigt.<br />
Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Theologe<br />
Emil Wachter, geboren 1921, wirkte von<br />
Anfang an abseits der gängigen Maßstäbe<br />
des künstlerischen Zeitgeschehens und<br />
ist doch fest verwoben im kulturellen Erbe<br />
Europas. Der Öffentlichkeit wurde er seit<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Sinfonie-Orchester startet fulminant in die Saison<br />
� Es ist soweit: das <strong>Heilbronn</strong>er Sinfonie-<br />
Orchester startet in die Konzertsaison<br />
2011/2012. Und die virtuosen Musiker<br />
zeichnen sich wieder einmal durch ein<br />
attraktives Konzertprogramm aus. Große<br />
sinfonische Werke, selten im Konzertsaal<br />
zu hörende Musikstücke und musikalische<br />
Höhepunkte aus Opern und Filmen sollen<br />
für das Publikum zu einem besonderen<br />
Erlebnis werden. Mit dem diesjährigen Eröffnungskonzert<br />
am 23. Oktober wagt sich<br />
das Orchester an eine vollständige Opernaufführung:<br />
Ähnlich wie vor vier Jahren, als<br />
Mozarts „Così fan tutte“ in einer vielumjubelten<br />
Inszenierung erklungen ist, geht<br />
diesmal die komische Oper „Der Barbier<br />
von Sevilla“ von Gioacchino Rossini über<br />
die Bühne der <strong>Heilbronn</strong>er Harmonie. Musikalischer<br />
Partner dieser Opernproduktion<br />
ist wie schon bei Mozarts „Così fan tutte“<br />
das Internationale Opernstudio Zürich.<br />
Ausgewählte Sänger dieser renommierten<br />
Talentschmiede für angehende Opernsänger<br />
präsentieren zusammen mit dem<br />
<strong>Heilbronn</strong>er Sinfonie-Orchester eine leicht<br />
gekürzte szenische Fassung von Rossinis<br />
Meisterwerk. Das Konzert in der <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Harmonie beginnt um 19.30 Uhr.<br />
INFO: Tel. 0 71 31/2 04 96 10<br />
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den 1950er-Jahren vor allem durch seine<br />
Kirchenausstattungen bekannt, so zum<br />
Beispiel die Bildprogramme in St. Oswald,<br />
Buchen/Odenwald, St. Kilian, Osterburken,<br />
und die Gestaltung der Autobahnkirche<br />
St. Christophorus in Baden-Baden.<br />
Im Zentrum von Wachters Schaffen steht<br />
der Mensch. Immer wieder rührt der Künstler<br />
an Grundfragen menschlicher Existenz<br />
und greift hierzu vor allem auf die Bibel<br />
zurück. Neben den eher metaphorischen<br />
Themen entstehen ganze Zyklen, die er den<br />
klassischen Disziplinen Landschaft, Stillleben<br />
und Porträt widmet. In jüngster Zeit<br />
gesellen sich als Motivgruppe zahlreiche<br />
„Vögel“ hinzu, deren Welt vom Künstler<br />
auch stellvertretend für menschliches Gebaren<br />
gesehen wird. Seit Jahren ist Wachter<br />
ein Garant für dichte Kompositionen.<br />
INFO: Tel. 0 79 40/15-22 00<br />
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Karasek ergründet die Psychologie des Humors Rückkehr der „Mütter“<br />
� Der bekannte Literaturkritiker Hellmuth<br />
Karasek erweist mit einer Lesung dem<br />
Kunstverein Tauberbischofsheim anlässlich<br />
dessen 30-jährigem Vereinsjubiläums am<br />
Montag, 17. Oktober um 20 Uhr im Engelsaal<br />
die Ehre. Eckart von Hirschhausen und<br />
Hellmuth Karasek haben eine gemeinsame<br />
Leidenschaft – das Witze-Erzählen. Aber<br />
sie erzählen nicht nur gern Witze – das tun<br />
sie in diesem Buch reichlich –, sie interessieren<br />
sich auch für die Psychologie hinter<br />
der Pointe: Was macht Witze witzig? Gibt<br />
72 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Volker Naumann, Schönaich<br />
es ganz neue oder nur Varianten? Unterscheidet<br />
sich der Humor von Frauen und<br />
Männern? Sie machen sich stark für eine<br />
Kultur, die angeblich keine ist. Zwei Welten<br />
prallen hier aufeinander: Hochkomik und<br />
Hirnforschung, Sigmund Freuds Theorien<br />
und Hirschhausens therapeutische Praxis,<br />
geistreiche Zitate und unterirdische Zoten.<br />
Ein irres Unterfangen, ein Schlagabtausch,<br />
ein Experiment mit umwerfendem Ergebnis.<br />
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aus Andi Kraus, Don Svezia und Matze<br />
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Am 27. Oktober können sich auch<br />
die letzten Zweifler und Kritiker um 20 Uhr<br />
in der Kultura von der einzigartigen Show<br />
der drei Stuttgarter überzeugen lassen. Ihr<br />
aktuelles Programm trägt den typografisch<br />
anspruchsvollen Titel „Nix da ,Leck mich!‘<br />
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Reformator in der Reichsstadt<br />
In <strong>Heilbronn</strong> war Johann Lachmann an St. Kilian lange vergessen.<br />
Geburtstag und Todestag sind so<br />
unbekannt wie seine Grabstätte.<br />
Ein Porträt von ihm gibt es auch<br />
nicht. Die Rede ist von Johann Lachmann,<br />
der ausgleichende wie zielstrebige<br />
Reformator der Reichsstadt <strong>Heilbronn</strong>,<br />
die damals 6000 Einwohner zählte.<br />
1491 kam Lachmann als Sohn eines<br />
angesehenen Glockengießers in der Neckarstadt<br />
zur Welt, besuchte die heimische<br />
Lateinschule und machte nach dem<br />
üblichen Grundstudium 1508 seinen Magister<br />
in Heidelberg. Das nachfolgende<br />
Jurastudium brach er ab. 1514 wurde er<br />
in Würzburg zum Priester geweiht, was<br />
damals noch möglich war. Lachmann amtierte<br />
als Pfarrverweser; der eigentliche<br />
Kilianspfarrer, ein Würzburger Domherr,<br />
ließ sich kaum einmal am Neckar blicken.<br />
1521 erhielt Lachmann den juristischen<br />
Doktor und bekam die Predigerstelle<br />
an der Hauptkirche. Dieses Amt<br />
gründete auf einer Stiftung und unterstand<br />
dem Rat der Stadt. Das verschaff-<br />
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Johann Lachmann dargestellt als Prophet<br />
Habakuk am Käthchenhaus in <strong>Heilbronn</strong>.<br />
te ihm Spielraum, als er sich dem neuen<br />
protestantischen Glauben zuwandte.<br />
Vielleicht hatte er in Heidelberg schon<br />
Melanchthon und den späteren Haller<br />
Reformer Brenz kennengelernt. Luthers<br />
KULTUR & FREIZEIT HISTORISCHES PORTRÄT<br />
FOTO: Stadtarchiv <strong>Heilbronn</strong>/ M. Jehle<br />
Lehre gewann in <strong>Heilbronn</strong> rasch Zulauf.<br />
In seinem Auftrag verfasste der Lateinlehrer<br />
Kaspar Gräter den <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Katechismus. 1528 wurde erstmals beim<br />
Abendmahl der Laienkelch gereicht und<br />
eine deutsche Liturgie eingeführt. Schon<br />
zuvor hatte Lachmann geheiratet. Verstorben<br />
ist er wahrscheinlich 1539.<br />
Da der Prediger kaum Schriften hinterließ<br />
und sich auf den Aufbau der neuen<br />
Kirchenordnung beschränkte, wurde<br />
er in seiner Vaterstadt rasch vergessen,<br />
Der Prophet Habakuk, dessen Relief am<br />
1535 vollendeten Renaissance-Erker des<br />
Käthchenhauses prangt, soll Lachmanns<br />
Züge tragen. Die Darstellung prominenter<br />
Zeitgenossen in biblischen Bildern<br />
war damals geläufig. Sowohl gegen die<br />
Aufständischen des Bauernkriegs 1525 als<br />
auch gegen die Wiedertäufer, die andernorts<br />
auf den Scheiterhaufen kamen, hat<br />
sich Johann Lachmann maßvoll verhalten.<br />
� � Carlheinz Gräter<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 73
KULTUR & FREIZEIT DIALEKTE IN DER REGION<br />
KIRCH oder KÄRCH<br />
Der Norden Baden-Württembergs und damit die Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
ist in seinen Dialekten kaum erforscht. An diese<br />
Mammutaufgabe hat sich nun ein Forscherteam der Universität<br />
Tübingen gemacht. | Von Hubert Klausmann<br />
Diese Grenze sieht seltsam aus.<br />
Bald läuft sie hoch und dick dahin<br />
wie eine chinesische Mauer,<br />
bald verzweigt sie sich in kleine Mäuerchen,<br />
die bald schön aufrecht stehen, bald<br />
zerbröckeln.“ So beschrieb schon vor<br />
über 80 Jahren der große Dialektforscher<br />
Karl Bohnenberger die schwäbisch-fränkische<br />
Dialektgrenze zwischen Karlsruhe,<br />
<strong>Heilbronn</strong> und Crailsheim. Anhand<br />
einiger Lautkriterien wie<br />
fränkisch Zait, gegenüber schwäbischem<br />
Zeit, (im Schwäbischen<br />
also mit e-i gesprochen), fränkischem<br />
Zuwwer gegenüber<br />
schwäbischem Zuuber (Zuber)<br />
oder fränkischem uns gegenüber<br />
schwäbischem oos hatte er den<br />
Grenzverlauf zu bestimmen versucht.<br />
Diese Grenze wurde immer<br />
wieder mithilfe solcher Kriterien<br />
untersucht, ohne dass sich an<br />
dem von Bohnenberger gegebenen<br />
Bild etwas veränderte. Es ging<br />
dabei immer um die lautlichen<br />
Unterschiede, nie um Unterschiede<br />
im Wortschatz oder in der<br />
Grammatik.<br />
Über das Gebiet nördlich der<br />
schwäbisch-fränkischen Sprach-<br />
74 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
grenze wusste man bis heute fast gar<br />
nichts. Hier findet man nur einzelne<br />
Kleinraum- oder Ortsuntersuchungen,<br />
etwa zur Mundart oder zum Dialekt und<br />
zur Regionalsprache von <strong>Heilbronn</strong>. Eine<br />
großräumig angelegte Untersuchung der<br />
Dialekte des Raumes Karlsruhe-Ulm-<br />
Würzburg-Heidelberg fehlt völlig. Wäh-<br />
FOTOS: Archiv HFM-Wackershofen, Ulrike Kugler<br />
rend der Südteil unseres<br />
Bundeslandes in einer<br />
jahrzehntelangen Untersuchung<br />
der Universität<br />
Freiburg erforscht wurde<br />
und auch die Nachbargebiete<br />
des Elsass,<br />
der Schweiz, Vorarlbergs<br />
und Bayerns ihre Sprachatlanten<br />
erstellt haben,<br />
stellt der Norden Baden-<br />
Württembergs bis heute<br />
einen weißen Fleck in der<br />
süddeutschen Dialektforschung dar. Um<br />
dieses Defizit nun zu verringern, wurde<br />
vor zwei Jahren am Ludwig-Uhland-Institut<br />
der Universität Tübingen das Projekt<br />
„Sprachalltag in Nord-Baden-Württemberg“<br />
(SNBW) ins Leben gerufen.<br />
Finanziell unterstützt von der Landesregierung,<br />
der Universität Tübingen und<br />
dem Förderverein „Schwäbische Mundart“<br />
versucht eine kleine Forschergruppe<br />
unter der Leitung des Kulturwissenschaftlers<br />
Bernhard Tschofen und des Autors<br />
dieser Zeilen, in drei Jahren die Grundmundarten<br />
in 150 ausgesuchten Orten zu<br />
erheben.<br />
Die bäuerliche Welt liefert die Grundlage für den Sprachatlas Nord-<br />
Baden-Württemberg. Nina Kim Leonhardt (r.) protokolliert in Lautschrift<br />
den örtlichen Dialekt der Beilsteinerin Ilse Wiedenmann.<br />
Wie bei den oben erwähnten Sprachatlanten<br />
wird beim SNBW mit einem<br />
Fragebuch gearbeitet, das sich vor allem<br />
auf die alte bäuerliche Welt bezieht. Nur<br />
so ist eine Vergleichbarkeit aller Atlanten<br />
gewährleistet. Während aber bei unseren<br />
Vorgängern diese alte Welt noch präsent<br />
war, müssen wir Personen finden, die sich<br />
noch daran erinnern, wie man früher das<br />
Heu eingeholt hat, wie die einzelnen Teile<br />
am alten Leiterwagen geheißen haben,<br />
wie man Holz gemacht hat oder wie beim<br />
Zusammensitzen der Nachbarn geredet
wurde. Es ist in der Tat ein Projekt in letzter<br />
Minute, und nach zwei Jahren können<br />
wir sagen, dass wir es gerade noch schaffen,<br />
den Wortschatz einer größtenteils untergegangenen<br />
Welt zu erfassen.<br />
Die über 200 000 Mundartwörter, die<br />
am Ende unserer Sammlung auf unseren<br />
Beleglisten stehen werden, müssen dann<br />
ausgewertet werden. Die Auswertung<br />
des in einer eigenen Umschrift niedergeschriebenen<br />
Materials muss durch die<br />
Sprachforscher selber erfolgen und kann<br />
nicht einer späteren Generation überlassen<br />
werden. Ist das Material geordnet und<br />
nach sprachwissenschaftlichen Kriterien<br />
überprüft, so ergibt sich die Möglichkeit,<br />
alle Sprachunterschiede auf Karten darzulegen.<br />
Ein Sprachatlas ist also ein Atlas mit<br />
vielen Karten wie andere Atlanten auch.<br />
Verwendet wird allerdings stets die gleiche<br />
Grundkarte, also das Gebiet von<br />
Nord-Baden-Württemberg. Darauf wird<br />
dann eingetragen, wo man das Wort<br />
„breit“ als brait (westlich <strong>Heilbronn</strong>),<br />
braat (östlich <strong>Heilbronn</strong>), broat (westlich<br />
von Stuttgart) oder broit (östlich<br />
von Stuttgart) ausspricht. Wenn weitere<br />
Gegensätze im Raum aufgezeigt werden,<br />
wie etwa der Unterschied zwischen<br />
Wurscht und Worscht, zwischen Kirch<br />
und Kärch, zwischen er hat und er hot,<br />
zwischen gee, gau und gange, zwischen<br />
Fenger und Finger, zwischen Kaminfeger<br />
und Schlotfeger, zwischen Los, Dausch<br />
und Kosel (Mutterschwein), zwischen<br />
Mücke und Fliege und zwischen Huhn<br />
und Henne, dann werden wir die einzelnen<br />
Sprachräume Nord-Baden-Württem-<br />
bergs genauer bestimmen können. Gibt<br />
es eine Mundart der Ostalb? Gibt es eine<br />
Hohenloher Mundart? Wie unterscheidet<br />
sich das Kurpfälzische von seinen Nachbarmundarten?<br />
Schlagen sich die Landesgrenzen<br />
auch in der Mundart nieder? Wie<br />
stark schwäbisch ist der Raum zwischen<br />
<strong>Heilbronn</strong> und Stuttgart, wie stark fränkisch?<br />
Sprechen die Leute, die von sich<br />
behaupten fränkisch zu sprechen, wirklich<br />
mehr fränkisch als schwäbisch? Auf<br />
die Beantwortung dieser Frage sind wir<br />
schon selbst sehr gespannt.<br />
Weites Forschungsfeld<br />
Sind die Sprachkarten erst einmal erstellt,<br />
dann können auch andere Disziplinen<br />
diese Karten für ihre Forschung<br />
nutzen. Ein besonderes Merkmal des<br />
SNBW-Projekts ist es, dass es an einem<br />
kulturwissenschaftlichen Institut angesiedelt<br />
ist. Daher werden begleitend zu den<br />
Spracherhebungen von den drei Exploratoren<br />
Rudolf Bühler, Rebekka Bürkle und<br />
Nina Kim Leonhardt auch noch andere<br />
Daten erfragt, wie die Einstellung zum<br />
Dialekt, die Verwendung des Dialekts im<br />
Alltag und im Beruf. Interessant wird es<br />
auch sein, die gefundenen Räume mit Erkenntnissen<br />
aus der Siedlungs- und Territorialgeschichte,<br />
der Wirtschaftsgeografie,<br />
der Kirchengeschichte oder der Geografie<br />
in Verbindung zu bringen. Mithilfe von<br />
Sprachatlanten wie zum Beispiel dem<br />
Vorarlberger Sprachatlas konnte man zeigen,<br />
wie sich die Siedlungsgeschichte des<br />
Landes in den heutigen Mundarträumen<br />
widerspiegelt.<br />
Das Projekt SNBW erforscht zum<br />
ersten Mal die Mundarten des Nordens<br />
von Baden-Württemberg und damit<br />
auch die fränkischen Mundarten unseres<br />
Bundeslandes. Sollte die Fortsetzung der<br />
Finanzierung gelingen und das mühsam<br />
erhobene Material ausgewertet werden<br />
können, dann wird die Dialektforschung<br />
in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> einen<br />
großen Schritt nach vorne machen.<br />
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Klausmann<br />
(56) lehrt seit 2000 an der Universität<br />
Bayreuth und leitet das Projekt „Sprachalltag<br />
in Nord-Baden-Württemberg“.<br />
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1.10.- Lauffen<br />
1.2.12 „120 Jahre Drehstromübertragung<br />
Lauffen-Frankfurt“<br />
Ort: Museum Klosterhof<br />
1.- Tauberbischofsheim<br />
16.10.11 „TBB – Die Stadt“, Perspektiven,<br />
künstlerische Ansichten des Künstlersymposions<br />
2011<br />
Ort: Engelsaal<br />
2.- Gaildorf<br />
23.10.11 Ausstellung Sabine Conradt und<br />
Gabriele Burmester<br />
Ort: Galerie im Alten Schloss<br />
5.- Bad Mergentheim<br />
28.10.11 „60 Jahre Liebliches Taubertal“,<br />
Wanderausstellung<br />
Ort: Kulturforum<br />
7.- Oberrot<br />
23.10.11 Oberroter Künstler stellen aus<br />
Ort: Rathaus<br />
9.- Ilshofen<br />
30.10.11 „Dialog der Farben“, Margarete<br />
Dietz, Doris Lehmann & Karin Reu<br />
Ort: Pfarrscheuer<br />
9.10.- Neuenstadt<br />
29.1.12 „Werke von Salvador Dali aus der<br />
Sammlung Rebmann“<br />
Ort: Museum im Schafstall<br />
15.10.- Bad Rappenau<br />
13.11.11 „Experimente“, Eberhard Oesterle<br />
Ort: Kulturhaus Forum<br />
Fränkischer Hof<br />
16.10.- Fichtenau-Wildenstein<br />
18.12.11 „Wir beginnen unsere Seele zu<br />
entdecken“, spirituelle Malerei von<br />
Gabriele Deis, Rainau<br />
Ort: Rathaus<br />
16.10.- Kirchberg an der Jagst<br />
6.1.12 „Kirchberg gemalt und fotografiert“,<br />
Sonderausstellung<br />
Ort: Sandel’sches Museum<br />
21.10.- Bad Mergentheim<br />
4.3.12 „Trautes Heim: Puppenstuben von<br />
1890–1970“<br />
Ort: Deutschordensmuseum<br />
Bis Schrozberg<br />
14.10.11 Gemeinschaftsausstellung der<br />
Mitglieder der Künstlervereinigung<br />
Form und Farbe Crailsheim e.V.<br />
Ort: Schloss, Rathaus (Erdgeschoss)<br />
76 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
Veranstaltungskalender Oktober 2011<br />
Bis <strong>Heilbronn</strong><br />
23.10.11 „Robert Förch – Rückblick auf<br />
sechs Jahrzehnte Grafik“<br />
Ort: Museum im Deutschhof<br />
Bis Öhringen<br />
23.10.11 „Alle meine Tiere“, Sonderausstellung:<br />
Historisches Spielzeug,<br />
Bauernhof, Zoo, Arche Noah,<br />
Haus- und Waldtiere und anderes<br />
Ort: Weygang-Museum<br />
Bis Schwäbisch Hall<br />
23.10.11 „Niki de Saint-Phalle – Spiel mit<br />
mir“, Sammlung Würth und<br />
Leihgaben<br />
Ort: Kunsthalle Würth<br />
Bis Rot am See<br />
28.10.11 „Bilderausstellung, verschiedene<br />
Maltechniken“, Marianne Schloten<br />
und Irene Hornung<br />
Ort: Rathaus<br />
Bis Künzelsau<br />
31.10.11 Kunst aus dem Elektronenmikroskop<br />
Ort: Reinhold-Würth-Hochschule<br />
Bis Schwäbisch Hall<br />
31.10.11 Peter Odenwaeller: „Raumbildhauerei“<br />
Ort: Hirtenscheuer<br />
Bis Vellberg<br />
31.10.11 6. Straßengalerie-Kunstprojekt<br />
„Pyramiden“<br />
Ort: Innenstadt<br />
Bis Wertheim<br />
1.11.11 „Max Liebermann und Mitglieder<br />
der Berliner Secession“<br />
Ort: Schlösschen im Hofgarten<br />
Bis Künzelsau<br />
6.11.11 „Walter Wörn: Arkadische Gegenwelten<br />
1918–63“<br />
Ort: Hirschwirtscheuer<br />
Bis Schwäbisch Hall-Wackershofen<br />
6.11.11 „Ärzte, Heiler und Patienten“<br />
Ort: Hohenloher Freilandmuseum<br />
Bis Bad Wimpfen<br />
13.11.11 Klaus Fussmann<br />
Ort: Galerie im Alten Spital<br />
Bis Eppingen<br />
25.11.11 „Homo Eppingengensis“<br />
Ort: Galerie im Rathaus<br />
Bis Schwäbisch Hall<br />
8.1.12 „Riemenschneider im Chor“, das<br />
Bode-Museum Berlin zu Gast<br />
Ort: Johanniterhalle<br />
Bis Neckarsulm<br />
5.2.12 „Die heißgeliebten Minimobile auf<br />
vier Rädern“<br />
Ort: Deutsches Zweirad- und NSU-<br />
Museum<br />
Dauer- Schwäbisch Hall<br />
ausstel- „Vom Dunkel ins Licht“ – Alte<br />
lung Meister in der Sammlung Würth<br />
Ort: Johanniterhalle<br />
FESTE/MESSEN<br />
1.- Wertheim<br />
9.10.11 190. Michaelismesse, verkaufsoffener<br />
Sonntag am 9. Oktober<br />
Ort: Main-Tauber-Halle<br />
Zeit: 12 Uhr<br />
1.- Wertheim-Bettingen<br />
9.10.11 Oktoberfest im Expocamp, mit<br />
verkaufsoffenem Sonntag am 9.10.<br />
Ort: Expocamp<br />
2.10.11 Lauffen<br />
Lauffener Herbst, Herbst-Einkaufsvergnügen<br />
mit vielen Attraktionen<br />
Ort: Innenstadt<br />
Zeit: 13 Uhr<br />
8.- Öhringen<br />
9.10.11 2. Gewerbeschau<br />
Ort: Industriegebiet West<br />
8.- Rot am See<br />
13.10.11 Muswiese<br />
Ort: Muswiesengelände<br />
14.- Bad Rappenau<br />
17.10.11 2. Bad Rappenauer Oktoberfest<br />
und Kerwe<br />
Ort: Festplatz<br />
14.- Tauberbischofsheim<br />
17.10.11 Martini-Messe mit Leistungsschau,<br />
großem Vergnügungspark und<br />
Krämermarkt<br />
Ort: Stadthalle, Grünewaldhalle,<br />
Vitryallee und Marktplatz<br />
15.10.11 Öhringen<br />
Poststraßenfest<br />
Ort: Poststraße<br />
16.- Crailsheim<br />
17.10.11 Onolzheimer Hammeltanz<br />
Ort: Rund um die Turn- und Festhalle<br />
in Onolzheim<br />
21.- Crailsheim<br />
23.10.11 Fischmarkt mit verkaufsoffenem<br />
Sonntag<br />
Ort: Schweinemarktplatz
Ein Service der Bürgerinitiative pro Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> e.V.<br />
KLEINKUNST<br />
6.10.11 Künzelsau-Gaisbach<br />
Lisa Fitz<br />
Ort: Akademie Würth, Alma-Würth-<br />
Saal, Zeit: 20 Uhr<br />
9.10.11 Bad Rappenau-Grombach<br />
Kurpfälzisches Mundartkabarett,<br />
Christian „Chako“ Habekost<br />
Ort: Scheune, Zeit: 12 Uhr<br />
13.10.11 Künzelsau-Gaisbach<br />
Dieter Hildebrandt<br />
Ort: Akademie Würth, Alma-Würth-<br />
Saal, Zeit: 20 Uhr<br />
15.10.11 Ilshofen<br />
„D’Lisbeth ond ’s Emmale“,<br />
schwäbisch-badische Mundart<br />
Ort: Rathausfoyer<br />
Zeit: 20 Uhr<br />
21.10.11 Neckarsulm<br />
Nepo Fitz, „Pimpftown“<br />
Ort: Brauhaus, Zeit: 20 Uhr<br />
28.10.11 Bad Wimpfen<br />
Tomy Nube: „D’r Schwoab regiert<br />
die Welt“<br />
Ort: Kursaal, Zeit: 20 Uhr<br />
28.10.11 Flein<br />
Lisa Fitz: „Super Plus! – Tanken &<br />
Beten“<br />
Ort: Flina Kulturhalle, Zeit: 20 Uhr<br />
29.10.11 Abstatt<br />
Bernd Kohlhepp: „Hämmerle trifft<br />
Elvis“<br />
Ort: Vereinszentrum Goldschmiedstraße,<br />
Zeit: 20 Uhr<br />
KONZERTE<br />
2.10.11 Künzelsau<br />
20 Jahre Würth Chor und Würth<br />
Band, Jubiläumskonzert<br />
Ort: Freie Schule Anne-Sophie<br />
Zeit: 19 Uhr<br />
8.10.11 Bad Mergentheim<br />
„Hänsel und Gretel“, von Engelbert<br />
Humperdinck<br />
Ort: Kurhaus Großer Kursaal<br />
Zeit: 19.30 Uhr<br />
16.10.11 Künzelsau-Gaisbach<br />
Musik-Werkstatt Würth „Laut und<br />
leise“, mit Matthias Holtmann<br />
Ort: Akademie Würth, Alma-Würth-<br />
Saal, Zeit: 11 Uhr<br />
21.10.11 Weinsberg<br />
Romantischer Klavierabend mit<br />
Massimo Folliero (Italien)<br />
Ort: Klinikum am Weissenhof<br />
Zeit: 20 Uhr<br />
23.10.11 Bad Wimpfen<br />
Romantisches Klavierkonzert,<br />
Massimo Folliero spielt Werke von<br />
Schubert, Chopin, Liszt<br />
Ort: Altes Spital, Zeit: 20 Uhr<br />
23.10.11 Kirchberg an der Jagst<br />
Schloss-Konzerte „solo für drei“,<br />
Harfenkonzert, altirische<br />
Volksweisen<br />
Ort: Rittersaal des Schlosses<br />
Zeit: 17 Uhr<br />
23.10.11 Wertheim<br />
Meisterkonzert im Schlösschen mit<br />
Orfeo Mandozzi, Violoncello und<br />
Ulrike Payer, Klavier<br />
Ort: Schlösschen im Hofgarten<br />
Zeit: 17 Uhr<br />
MIX<br />
8.10.11 <strong>Heilbronn</strong><br />
Neurologisch-Psychiatrischer<br />
Gesundheitstag der niedergelassenen<br />
Ärzte<br />
Ort: Tanzschule Brenner<br />
Zeit: 10 Uhr<br />
8.- <strong>Heilbronn</strong><br />
9.10.11 Jazz & Einkauf, Live-Jazz-Musik<br />
Ort: Innenstadt<br />
8.- Künzelsau<br />
9.10.11 32. Neuwagenmarkt<br />
Ort: Innenstadt<br />
13.10.11 Bad Mergentheim<br />
Das Kultmusical „Hair“<br />
Ort: Kurhaus Großer Kursaal<br />
Zeit: 19.30 Uhr<br />
14.10.11 Lauda-Königshofen<br />
Jazz in der Aula: Barrelhouse<br />
Jazz Gala<br />
Ort: Martin-Schleyer-Gymnasium<br />
Zeit: 20 Uhr<br />
17.10.11 Tauberbischofsheim<br />
Hellmuth Karasek: „Soll das ein<br />
Witz sein?“<br />
Ort: Engelsaal, Zeit: 20 Uhr<br />
17.- Wüstenrot<br />
23.10.11 Betreute Herbstferienwoche<br />
Ort: Seniorenzentrum Martha Maria<br />
KONTAKT<br />
Bürgerinitiative pro Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> e.V., c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach, 74650 Künzelsau<br />
Ansprechpartner für Termine:<br />
Ralph Wachter, Tel. 0 79 40/15 23 29<br />
Internet: www.pro-region.de<br />
25.10.11 Zaberfeld<br />
Krämermarkt in der Innenstadt<br />
26.10.11 Ilshofen<br />
Annaweech<br />
Ort: Stadthalle, Zeit: 20 Uhr<br />
27.10.11 Bad Mergentheim<br />
„50 Jahre Stephan Sulke“,<br />
Ort: Kurhaus Großer Kursaal<br />
Zeit: 19.30 Uhr<br />
27.10.11 Künzelsau<br />
Pasadena Roof Orchestra /<br />
Helen Schneider<br />
Ort: Freie Schule Anne-Sophie<br />
Zeit: 20 Uhr<br />
28.10.11 Gaildorf-Unterrot<br />
Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle<br />
Ort: Festhalle, Zeit: 20 Uhr<br />
28.10.11 Künzelsau<br />
Simon-Judä-Krämermarkt<br />
Ort: Innenstadt<br />
28.10.11 Schwaigern<br />
Lange Einkaufsnacht „Feier-Abend“<br />
Ort: Innenstadt<br />
30.10.11 Offenau<br />
Zuckerrübenmarkt mit verkaufsoffenem<br />
Sonntag<br />
Ort: Innenstadt, Zeit: 10 Uhr<br />
THEATER<br />
8.10.11 Ilshofen<br />
Württembergische Landesbühne<br />
Esslingen: „Nathan der Weise“<br />
Ort: Stadthalle, Zeit: 20 Uhr<br />
15.10.11 <strong>Heilbronn</strong><br />
Premiere: „Die Präsidentinnen“<br />
Ort: Kammerspiele, Zeit: 20 Uhr<br />
16.10.11 Eppingen<br />
Badische Landesbühne:<br />
„Der zerbrochene Krug“<br />
Ort: Stadthalle, Zeit: 19.30 Uhr<br />
19.10.11 Bad Wimpfen<br />
Badische Landesbühne: „I will<br />
survive – ein musikalisches Überlebenstraining“<br />
Ort: Kursaal, Zeit: 19.30 Uhr<br />
27.10.11 <strong>Heilbronn</strong><br />
Premiere: „Die Wanze“<br />
Ort: Kammerspiele, Zeit: 11 Uhr<br />
PRO-MAGAZIN 10/2011 77<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Weitere Termine unter www.pro-region.de
MENSCHEN AUS DER REGION<br />
Der REGIONAUT<br />
Gut zwölf Jahre hat Steffen Schoch unermüdlich für die Region<br />
geworben. In <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>, Deutschland und Europa. Nun<br />
geht der WHF-Chef von Bord – mit einem weinenden Auge.<br />
Ich verlasse die Region ja nicht“, winkt<br />
Steffen Schoch ab. „Ich wohne weiterhier<br />
und wechsle nur den Arbeitsplatz“,<br />
so der Geschäftsführer der <strong>Wirtschaftsregion</strong><br />
<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> (WHF).<br />
Und doch ist sein Weggang ein Einschnitt<br />
in seinem Leben und in der Institution,<br />
die er seit ihrer Gründung leitete.<br />
Denn seine Heimatregion zu vermarkten<br />
und für sie in Deutschland, Europa<br />
und der Welt zu werben, war für den<br />
45-jährigen gebürtigen <strong>Heilbronn</strong>er, der<br />
in Talheim wohnt, kein Job wie jeder andere.<br />
„Was kann es Schöneres geben, als<br />
Hat zwölf Jahre die Fahne der Region<br />
hochgehalten: Nun verlässt Steffen Schoch<br />
die <strong>Wirtschaftsregion</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>.<br />
die Region zu vertreten, die man liebt<br />
und in der man lebt“, so Schoch. Dass<br />
er diese Region dennoch zum Jahresende<br />
beruflich verlässt, liegt zum einen an<br />
der noch unklaren Struktur, wie die WHF<br />
in Zukunft aufgestellt sein soll und zum<br />
anderen an der Herausforderung, die ihn<br />
an seinem neuen Job als Unternehmensberater<br />
in einer renommierten international<br />
agierenden Personalberatungsagentur<br />
reizt. „Dass man tatsächlich die Kräfte<br />
bündelt und die WHF als übergeordnetes<br />
Dach für Wirtschaftsförderung, Tourismus<br />
und Marketing für die ganze Region<br />
78 PRO-MAGAZIN 10/2011<br />
FOTO: Privat<br />
installiert, das hat nicht so recht funktioniert<br />
oder man hat es nicht wirklich<br />
gewollt“, nennt Steffen Schoch eines der<br />
Probleme seiner zwölfjährigen Amtszeit.<br />
Dem stehen eine ganze Reihe Erfolge<br />
gegenüber. Veranstaltungen im Landtag<br />
von Baden-Württemberg und die Stallwächterparty<br />
in Berlin 2001 und 2008<br />
hat Steffen Schoch ebenso organisiert wie<br />
die Präsentation der Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
<strong>Franken</strong> bei der Einweihung der badenwürttembergischen<br />
Landesvertretung in<br />
Brüssel und die WM-Drehscheibe Süd<br />
zur Fußball-WM 2006 mit den hervorragend<br />
besuchten Fandörfern in <strong>Heilbronn</strong>,<br />
Tauberbischofsheim und Ilshofen.<br />
Bleiben wird auch das Markenzeichen<br />
„Region der Weltmarktführer“, das Steffen<br />
Schoch durch die Strategietreffen der<br />
Weltmarktführer und die Installation des<br />
ersten Deutschen Kongresses der Weltmarktführer<br />
im Januar 2011 in Schwäbisch<br />
Hall kreierte. „Ich glaube schon,<br />
dass ich dadurch einen Beitrag leisten<br />
konnte, um <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> bekannter<br />
zu machen und das Regionsbewusstsein<br />
zu schärfen“, so der Vater von sechsjährigen<br />
Zwillingen, der Kochen, Reisen, Radfahren<br />
und Wein zu seinen Hobbys zählt.<br />
Ein wenig stolz ist er auch auf die Einrichtung<br />
der größten regionalen Akademikerbörse<br />
Europas mit jährlich über 1,8<br />
Millionen Jobaufrufen und das europaweite<br />
Hochschulnetzwerk zur Fachkräftegewinnung.<br />
Schoch hat dessen Betrieb<br />
bereits 2003 gestartet, als von Fachkräftemangel<br />
noch nicht die Rede war.<br />
Seinem Nachfolger, der noch nicht<br />
feststeht, will er keine Ratschläge geben,<br />
er hofft aber, dass dieser mit klaren Vorgaben<br />
starten kann. „Eine gut aufgestellte<br />
WHF mit den großen Gesellschaftern<br />
IHK, Stadt <strong>Heilbronn</strong>, den Landkreisen,<br />
dem Regionalverband und dem Handwerk<br />
im Rücken wird auch weiterhin einiges<br />
bewegen“, sagt er. Dies wird der leidenschaftliche<br />
Akkordeon-Spieler künftig<br />
von außen betrachten – nicht ohne einen<br />
Schuss Wehmut. Thomas Zimmermann<br />
IMPRESSUM<br />
pro – Magazin<br />
für die Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />
Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />
pro Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> e.V.<br />
www.pro-region.de<br />
Gründer: Hans P. Eppinger<br />
Herausgeber: Eppinger-Verlag<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführung: Jürgen Eppinger,<br />
Nicole Klingenschmitt<br />
Chefredakteur: Thomas Zimmermann (zim)<br />
Bildredaktion: Ramona Fritz (rf)<br />
Schlussredaktion: Jörg Benzing<br />
Redaktionelle Mitarbeiter<br />
dieser Ausgabe: Gustav Döttling, Carlheinz<br />
Gräter, Simone Heiland<br />
Gastautoren: Rudolf Bühler, Dr. Walter<br />
Döring, Prof. Dr. Hubert Klausmann, Walter<br />
Kress, Franz Untersteller, Prof. Dr. Martin<br />
Wietschel<br />
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Anzeigenleitung: Jürgen Eppinger<br />
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Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht in jedem Fall<br />
die Meinung der Redak tion wieder.<br />
ISSN 1615-7524<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am<br />
31. Oktober 2011
Deutschland<br />
Schwäbisch Hall Land<br />
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uns auf Sicherheit, auf Geborgenheit, auf Verlässlichkeit<br />
und Beständigkeit. Heimat schaffen. Mit der Nr. 1.*<br />
*Bzgl. der Kundenanzahl privater Bausparkassen.