Jahresbroschur_2019_G²
Jahresrückblick der G² Gruppe Geotechnik an der HTWK Leipzig
Jahresrückblick der G² Gruppe Geotechnik an der HTWK Leipzig
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2 Grußwort
Liebe Leserinnen
und Leser
Das Ingenieurwesen hat eine lange Historie, die bis die Antike zurückreicht. Lange Zeit forschten Ingenieure
in getrennten Disziplinen und wurden ausschließlich auf ihrem Themenfeld ausgebildet. Erst im späten
18. Jahrhundert erkannte man, dass die Ingenieurwissenschaften eine gemeinsame naturwissenschaftliche
Basis haben. Auf diese Erkenntnis hin wurde das École Polytechnique im Paris gegründet und bildete
fortan Ingenieure erst in gemeinsamen Grundlagenfächern und dann in anwendungsspezifischen Spezialisierungen
aus. Dadurch wurde erreicht, dass Ingenieure auf der ganzen Welt jedweder Fachdisziplin
dieselbe wissenschaftliche Sprache beherrschen – die Basis der fächerübergreifenden, interdisziplinären
Zusammenarbeit war damit geschaffen.
Heute profitieren wir von dieser interdisziplinären und internationalen Verständigungsmöglichkeit. So ist
es mir als Maschinenbauingenieur möglich, bodendynamische Effekte während der Verdichtung mit Fallplatten
zu untersuchen und gemeinsam mit der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden im Rahmen
einer kooperativen Promotion zu erforschen. Meine Thesen kann ich mit Wissenschaftlern aus aller Welt
auf Fachtagungen diskutieren.
Die mathematischen Grundlagen einer dynamischen Berechnung sind für alle Fachdisziplinen gleich, die
Unterschiede liegen »nur« in der Herausforderung der Materialbeschreibung des Bodens. Mit dieser beschäftigen
sich Bauingenieure in Theorie und Praxis alltäglich. Die Komplexität von Boden ist schier grenzenlos;
er präsentiert immer noch neue Phänomene, die es zu erforschen gilt. Das macht für mich den
Reiz der Bodenmechanik aus.
Das Jahr 2019 war geprägt von neuen Aktivitäten auf unserem Forschungsschwerpunkt der Bodenverdichtung
und dem weiteren Fortschritt in der Entwicklung von verknüpfter und vernetzter Messtechnik im Boden. Alle
unsere Forschungsfelder werden durch interdisziplinäre Arbeitsgruppen bearbeitet. Netzwerke und der Blick
über den Tellerrand sind gelebter Arbeitsalltag und ein Markenzeichen unserer Gruppe. Es ist ein großes
Glück, Wissen teilen zu können. Eine Selbstverständlichkeit, deren Grundlage erst einige 100 Jahre zurückliegt.
Alexander Knut