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faktorAZUBI | Frühjahr 2020

Zukunftsplanung leicht gemacht! faktor AZUBI bringt die Azubis von Morgen mit den Arbeitgebern der Region zusammen. Zwei Mal im Jahr erscheint das Magazin für die Vorabschlussklassen in Südniedersachsen. Mit dabei sind stets konkrete Ausbildungsplatzangebote, hilfreiche Ratschläge zur richtigen Bewerbung, Expertentipps und jede Menge Unterhaltung.

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40<br />

Von wegen ,typisch‘<br />

Der Mädchentag MINT ist<br />

von Neugier geprägt und frei von<br />

allen Rollenvorstellungen.<br />

machen.“ Auch, wenn sich Laura ohnehin nie groß<br />

mit sozialen Tätigkeiten identifizieren konnte – der<br />

Mädchentag habe diese Überzeugung verstärkt.<br />

Und Julia meint: „Ich habe solche Rollenvorstellungen<br />

nie gehabt.“ Zu Hause habe sie beispielsweise<br />

ihrem Vater schon früh dabei geholfen, Computer<br />

zusammenzulöten. „Sprache kann ich einfach<br />

nicht, aber in Mathe bin ich recht gut. Auch, wenn<br />

mich meine Eltern nicht an Technik heran geführt<br />

hätten, hätte ich das gemacht.“<br />

Diese Offenheit scheint aber nach wie vor noch<br />

die Ausnahme zu sein. „Mädchen wählen ihre Berufe<br />

grundsätzlich viel eingeschränkter als Jungen“,<br />

ist die Erfahrung von Susanne Wädow, Beauftragte<br />

für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur<br />

Göttingen. „Schaut man sich etwa die<br />

Top 10 der Berufswahl an, dann ist das Berufespektrum<br />

bei Jungen deutlich breiter.“ Dabei könnten<br />

Frauen stark von den existierenden Chancen in<br />

vielleicht zunächst abwegiger erscheinenden Berufen<br />

profitieren. „Gerade die Elektro- und Metallberufe,<br />

die klassische Männerberufe sind, sind<br />

auch oft die Berufe, in denen Fachkräfte gesucht<br />

werden und in denen gut verdient wird – im Gegensatz<br />

zu typischen Frauenberufen“, so Wädow.<br />

Aktionen wie der Mädchentag seien einer der<br />

Tropfen, die den Stein der Vorurteile aushöhlten<br />

und Mädchen die Möglichkeit böten, ihre technischen<br />

Fähigkeiten und Talente zu erkunden und<br />

darauf vielleicht auch einen Beruf aufzubauen.<br />

Die Teilnahme am Mädchentag erfolgt freiwillig,<br />

doch mit großem Erfolg – dieses Jahr war die<br />

Nachfrage so groß, dass die Schule losen musste,<br />

da nur 15 Schülerinnern teilnehmen konnten. Das<br />

Hauptproblem: die Finanzierung. Theoretisch<br />

habe die Arbeitsagentur weitere Mittel für Mädchentage,<br />

so Susanne Wädow, allerdings braucht<br />

die Agentur dafür eine Co-Finanzierung wie etwa<br />

durch die Stiftung Niedersachsenmetall, die seit<br />

einigen Jahren den Mädchentag unterstützt – denn<br />

in den Schulen ist die Ausstattung dafür oft nicht<br />

ausreichend. Die Stiftung verfolgt das Ziel, junge<br />

Menschen für naturwissenschaftliche und technische<br />

Berufe zu begeistern. „Dazu initiieren und<br />

unterstützen wir zahlreiche Projekte in Südniedersachsen,<br />

auch einige Angebote speziell für Mädchen“,<br />

so Reiner Müller, Bildungsreferent der Stiftung.<br />

Die Projekte, die Mädchen an Technik heranführen<br />

sollen, laufen gut, so die Erfahrung der<br />

Stiftung – sei es in Osterode, Northeim oder<br />

Einbeck.<br />

Was rings um Göttingen recht gut klappt, stößt<br />

in der Stadt selbst jedoch noch auf Hindernisse,<br />

da die hiesigen Schulen nur eingeschränkt offen<br />

für diese Angebote sind. Auch haben sich in den<br />

umliegenden Städten Netzwerke von Schulen und<br />

Betrieben gebildet – in Osterode oder Northeim<br />

gibt es entsprechende Kooperationsvereinbarungen<br />

zwischen allgemeinbildenden Schulen und<br />

Betrieben. Daran mangelt es jedoch in Göttingen<br />

noch.<br />

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AZUBI 01/<strong>2020</strong>

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