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faktorAZUBI | Frühjahr 2020

Zukunftsplanung leicht gemacht! faktor AZUBI bringt die Azubis von Morgen mit den Arbeitgebern der Region zusammen. Zwei Mal im Jahr erscheint das Magazin für die Vorabschlussklassen in Südniedersachsen. Mit dabei sind stets konkrete Ausbildungsplatzangebote, hilfreiche Ratschläge zur richtigen Bewerbung, Expertentipps und jede Menge Unterhaltung.

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29<br />

Selten sprachlos<br />

Nazret Afworki lebt erst seit etwas mehr als drei Jahren in Deutschland.<br />

Doch ihre Sprachbarriere hindert sie nicht im Geringsten daran, eine<br />

Ausbildungsstelle mit viel Kundenkontakt anzunehmen.<br />

Vorgestellt<br />

Verkäufer/-in und Kassierer/-in<br />

TEXT STEFAN LIEBIG<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

azret Afworki vermisst ihre<br />

Familie, ihre Freunde und<br />

die Wärme in ihrer Heimat<br />

Eritrea. Mit dem afrikanischen<br />

Klima kann Hann. Münden leider nicht mithalten,<br />

doch eine Heimat hat die 19-Jährige, die<br />

2016 nach Deutschland geflohen ist, hier dennoch<br />

gefunden. Geholfen haben ihr dabei zunächst die<br />

Berufsbildenden Schulen Hann. Münden (siehe<br />

auch Bericht ab Seite 42), in die sie nach einer dreimonatigen<br />

Übergangszeit in Göttingen eingeschult<br />

wurde. Neben einem intensiven Deutschkurs absolvierte<br />

Nazret hier innerhalb von zwei Jahren den<br />

Hauptschulabschluss. Wenn man bedenkt, dass sie<br />

bei ihrer Ankunft kein einziges Wort Deutsch<br />

sprach und sich in einem völlig fremden Kulturkreis<br />

zurechtfinden musste – eine bewundernswerte<br />

Leistung. Aufgrund von Perspektivlosigkeit verließ<br />

sie ihr Heimatland und ließ ihre gesamte Familie<br />

in Eritrea zurück. „Auf die Details möchte ich<br />

nicht weiter eingehen“, sagt Nazret, während sie<br />

sich offensichtlich traurig an alles Zurückgelassene<br />

erinnert.<br />

N<br />

Doch spricht man mit ihr über ihre Ausbildung,<br />

die sie im vergangenen Sommer begonnen<br />

hat, beginnen ihre Augen zu funkeln: Sie ist froh,<br />

diese Chance zu erhalten, obwohl sie noch nicht<br />

fließend Deutsch spricht. Zwei Jahre dauert ihr<br />

Weg zur fertigen Kassiererin und Verkäuferin im<br />

Hann. Mündener Penny-Markt in der Wilhelmshäuser<br />

Straße. Wenn alles gut läuft, hängt sie<br />

noch ein Jahr dran und ist dann ausgebildete<br />

Einzelhandelskauffrau. „Ich hatte im Nachbarmarkt<br />

ein vierwöchiges Praktikum absolviert.<br />

Das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, erzählt<br />

Nazret. „Darum habe ich mich nach dem Schulabschluss<br />

auch direkt auf eine Ausbildungsstelle<br />

beworben.“<br />

Hier lernt sie nun seit einigen Monaten die innerbetrieblichen<br />

Abläufe kennen. Lernt, wie die Lagerhaltung<br />

funktioniert, wie und wann Regale bestückt<br />

werden und wie das Bestellwesen funktioniert.<br />

Anstrengend sind für sie vor allem die<br />

Wechsel schichten. „Ich mag die erste Schicht und<br />

bin lieber schon um 14 Uhr fertig“, sagt die<br />

Frühaufsteherin fröhlich.<br />

››<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>

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