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faktorAZUBI | Frühjahr 2020

Zukunftsplanung leicht gemacht! faktor AZUBI bringt die Azubis von Morgen mit den Arbeitgebern der Region zusammen. Zwei Mal im Jahr erscheint das Magazin für die Vorabschlussklassen in Südniedersachsen. Mit dabei sind stets konkrete Ausbildungsplatzangebote, hilfreiche Ratschläge zur richtigen Bewerbung, Expertentipps und jede Menge Unterhaltung.

Zukunftsplanung leicht gemacht! faktor AZUBI bringt die Azubis von Morgen mit den Arbeitgebern der Region zusammen. Zwei Mal im Jahr erscheint das Magazin für die Vorabschlussklassen in Südniedersachsen. Mit dabei sind stets konkrete Ausbildungsplatzangebote, hilfreiche Ratschläge zur richtigen Bewerbung, Expertentipps und jede Menge Unterhaltung.

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www.mehralseinmagazin.de 7. Jahrgang Heft 10 <strong>2020</strong> 3 Euro<br />

Mehr als ein Magazin<br />

AZUBI<br />

über<br />

150<br />

Ausbildungsplätze<br />

Alternativ<br />

FSJ statt direkt in<br />

den Beruf S. 44<br />

Der richtige Durchblick<br />

Ausbildung zum Verfahrensmechaniker<br />

S. 22<br />

Absolut kein Chaos<br />

Tipps für deine Ordnung zu Hause<br />

S. 46<br />

Voll auf die Messe<br />

Erfolgreich punkten auf der<br />

Jobbörse S. 32


PAPER | PACKAGING | SOLUTIONS<br />

Ich pack’ das!<br />

Starte Deine Berufsausbildung in einer innovativen Wachstumsbranche:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Papiertechnologe (m/w/d)<br />

Packmitteltechnologe (m/w/d)<br />

Maschinen- & Anlagenführer (m/w/d)<br />

Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />

Industriemechaniker (m/w/d)<br />

Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

Industriekaufleute (m/w/d)<br />

Kontakt: Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH<br />

Telefon: 05521 / 82-276 · Ansprechpartnerin: Anna Maria Werner<br />

E-Mail: bewerbung.hzb-sb@smurfitkappa.de oder über unser Onlineportal<br />

unter www.smurfitkappa.de/people/jobad<br />

#lovemyjob<br />

#IT #Kaufmännisch #Technik<br />

#6Ausbildungsberufe #2dualeStudiengänge<br />

#35Auszubildende #bewirbdichjetzt<br />

www.harzenergie.de/ausbildung<br />

Mitglieder im MEKOM Regionalmanagement Osterode am Harz e.V.


3<br />

Editorial<br />

uf der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz?<br />

Da bist du bei uns genau richtig! Wir bringen dich – als Azubi von<br />

morgen – mit tollen Unternehmen aus deiner Region zusammen.<br />

Unter anderem stellen wir dir in dieser Ausgabe die GöBit vor, die<br />

größte Berufsmesse in Südniedersachsen. Du erfährst, welche Aussteller du in diesem<br />

Jahr dort antreffen kannst und wie du dich optimal auf eine solche Chance vorbereitest,<br />

um im besten Fall direkt mit einem konkreten Ausbildungsplatz wieder nach Hause zu<br />

gehen. Neben der GöBit finden in Südniedersachsen natürlich auch noch weitere Jobmessen<br />

statt, die wir für dich auf einen Blick zusammengestellt haben – siehe Seite 35.<br />

Wenn du noch gar nicht weißt, wohin deine Reise einmal gehen soll, dann helfen dir<br />

vielleicht unsere Azubiporträts weiter. Wir stellen wieder die verschiedensten Berufe und<br />

Azubis vor. Was macht eigentlich ein Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik?<br />

Wie wird man Hörakustiker? Und welche Eigenschaften sollte man als<br />

Forstwirt mitbringen? All das erfährst du ab Seite 12.<br />

Aber vergiss nicht: Bei all dem Bewerbungsstress ist es ebenso wichtig, sich auch mal<br />

eine Pause zu gönnen. Ein Blick in unsere Auszeittipps ab Seite 48 verrät dir, welche<br />

Möglichkeiten Göttingen und die ganze Region für deine Freizeitgestaltung bereithält.<br />

Egal, ob du deine Kreativität ausleben möchtest, Kultur erleben oder dich einfach nur<br />

auspowern willst – da ist für jeden etwas dabei.<br />

A<br />

Nun wünsche ich aber erst einmal viel Spaß beim Lesen und drücke dir ganz fest<br />

die Daumen für eine erfolgreiche Bewerbung und eine tolle Ausbildungszeit!<br />

COVERFOTO: LUKA GORJUP // ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />

Elena Schrader, Chefredakteurin<br />

schrader@faktor-magazin.de<br />

Impressum<br />

<strong>faktorAZUBI</strong> ,Entscheider Medien GmbH, Berliner Str. 10, 37073 Göttingen, Tel. 0551 3098390, Fax 0551 30983911, info@faktor-magazin.de , www.faktor-magazin.de<br />

Herausgeber: Marco Böhme (V. i. S. d. P.), Chefredaktion: Elena Schrader (schrader@faktor-magazin.de),<br />

Redaktion: Lea van der Pütten, weitere Autoren: Stefan Liebig, Sven Grünewald<br />

Lektorat: CoLibris-Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel, Art-Direktion & Layout: Julia Braun, Fotografie: Alciro Theodoro da Silva, Luka Gorjup Vertrieb: Horst Wolf (Leitung), Claudia Krüger<br />

Auflage: 7.500, Druck: Silber Druck OHG<br />

Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos, Zeichnungen etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Von <strong>faktorAZUBI</strong> gestaltete Anzeigen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus gebers und einer Nutzungsentschädigung möglich. Ein Nachdruck der in <strong>faktorAZUBI</strong> veröffentlichten Beiträge (auch<br />

auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


Inhalt<br />

10<br />

32 Wie du den GöBit richtig nutzt!<br />

Voll auf die Messe<br />

6 Neues aus der Region<br />

Gut zu wissen<br />

10 Ausbildungsberufe im Check<br />

Die Qual der Wahl<br />

AZUBIS STELLEN VOR:<br />

12 Berufskraftfahrer/-in<br />

Immer auf Achse<br />

16 Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/-in<br />

„Mit gutem Gewissen nach<br />

Hause kommen“<br />

18 Forstwirt/-in<br />

Retter des Waldes<br />

18<br />

24<br />

36 Personalerin gibt Antworten<br />

Tach auch!<br />

38 Mädchentage gegen Vorurteile<br />

Von wegen Berührungsangst<br />

42 BBS Münden als Vorreiter der<br />

Flüchtlingsintegration<br />

„Wir schaffen das“<br />

44 Alternative: FSJ<br />

Eine Herausforderung,<br />

die sich lohnt<br />

46 Ordnung ist das halbe Leben<br />

Tipps gegen das Chaos zu Hause<br />

48 Zeit für Abwechslung<br />

Freistunde<br />

22 Verfahrensmechaniker/-in<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

28<br />

50 Comic<br />

Komisch, is' aber so.<br />

24 Hörakustiker/-in<br />

Zurück zum Hören<br />

46<br />

28 Verkäufer/-in und<br />

Kassierer/-in<br />

Selten sprachlos<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


Unsere Ausbildungsangebote im Verkauf und in der Verwaltung:<br />

I Verkäufer (m/w/d)<br />

I Kaufmann im Einzelhandel (m/w/d)<br />

I Handelsfachwirt (m/w/d)<br />

I Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />

I Duales Bachelor Studium (m/w/d)<br />

I Duales Masterstudium (m/w/d)<br />

I Schülerpraktikum (m/w/d)<br />

I Praktikum 4 Wochen Zukunft (m/w/d)<br />

Wir als Nr. 1 im Discount haben Dir jede Menge zu bieten:<br />

I abwechslungsreiche Ausbildung<br />

I umfassendes Seminarangebot<br />

I Top-Branchengehalt:<br />

1. Ausbildungsjahr 950 € brutto<br />

2. Ausbildungsjahr 1.050 € brutto<br />

3. Ausbildungsjahr 1.200 € brutto<br />

I übertarifliche Zusatzleistungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld)<br />

I sicheren Arbeitsplatz<br />

I leistungsstarkes und angenehmes Arbeitsumfeld mitten in einem Team,<br />

das sich auf Dich freut!<br />

Unsere Ausbildung – für echte Kaufleute<br />

Unsere Mitarbeiter sind echte Kaufleute. Bei allem, was wir tun, orientieren wir uns an den<br />

verbindlichen Werten der Kaufleute. Im Umgang mit unseren Mitarbeitern, mit Kunden und Lieferanten<br />

setzen wir auf Respekt, Ehrlichkeit, Offenheit, Fairness und Verlässlichkeit. Bei allem, was wir tun,<br />

versprechen wir nie mehr, als wir halten können.<br />

Deine Ausbildung kann der Startschuss für eine interessante Zukunft bei Aldi sein. Nach absolvierter<br />

Ausbildung bieten sich sehr interessante Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten, denn unsere<br />

Nachwuchsführungskräfte finden wir am liebsten im Unternehmen.<br />

Du hast Interesse? Dann sprich uns gern hier vor Ort an oder bewirb dich online.<br />

Wir freuen uns auf dich.<br />

ALDI GmbH & Co. KG Hann. Münden Graseweg 4, 34346 Hann. Münden<br />

www.aldi-nord.de/karriere


6<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Spot on Jobs<br />

Durchblick im Berufe-Dschungel<br />

Was mache ich nach dem Abschluss?<br />

Diese Frage muss sich jeder Schüler<br />

einmal stellen. Doch wie den Überblick<br />

behalten bei der schier unendlichen<br />

Vielzahl an Möglichkeiten?<br />

‚Spotlight – das Jobkino‘ ermöglicht dir den Durchblick.<br />

Die Internetplattform aus Südniedersachsen stellt<br />

Arbeitgeber aus deiner Region vor. Hier kannst du das<br />

Berufsangebot durch stöbern und dich von den verschiedensten<br />

Ausbildungs stellen inspirieren lassen. In je zwei kurzen,<br />

unterhaltsamen Filmen stellen sich zunächst die Firmen<br />

selbst und dann ihre Azubis die Ausbildung und ihre<br />

weiteren Berufsperspektiven vor. Zudem erhältst du eine<br />

pdf-Datei mit Unternehmensdetails und wirst bei Interesse<br />

gleich zur Bewerberseite weitergeleitet.<br />

Hier geht's zum Kino! www.spotlight-dasjobkino.de<br />

FOTO: PFH<br />

Starthilfe für pfiffige Schülerideen<br />

Eine Schulhofkampagne gegen Mobbing, die Aufnahme<br />

eines eigenen Albums der Schulband oder die Entdeckung<br />

eines umweltfreundlichen Waschmittels bei<br />

‚Jugend forscht‘ – alles tolle, aber teure Ideen. Was aber<br />

meist fehlt, ist die finanzielle Unterstützung. Um solche<br />

Einfälle zu fördern, hat die PFH Private Hochschule<br />

Göttingen nun den Crowdfunding- Wettbewerb ‚Schulideenbeweger‘<br />

ausgeschrieben. Angesprochen sind<br />

Gruppen, die eine unternehmerische, soziale oder kulturelle<br />

Idee verfolgen. Diese Ideen sollen dann mittels<br />

Crowdfunding finanziert und umgesetzt werden. Noch bis<br />

zum 9. März können sich Teams beim ZE Zentrum für<br />

Entrepreneurship der PFH mit ihrem Projekt bewerben.<br />

Weitere Infos gibt’s unter: www.ideenbeweger.org<br />

Aspect Change<br />

Mehr und mehr schauen Unternehmen bei ihren Bewerbern auch auf<br />

die Soft Skills, auf Fähigkeiten, die fachlich zunächst einmal nichts mit<br />

dem eigentlichen Beruf zu tun haben. Engagiert sich ein Bewerber sozial?<br />

Macht die Person eine Mannschaftssportart? Führt der Bewerber ein<br />

aktives und verantwortungsvolles Leben? Aspect Change bietet Azubis hier eine Möglichkeit<br />

zur eigenen Horizonterweiterung. In dem Projekt tauschen Azubis für eine Woche<br />

ihren gewohnten Arbeitsplatz gegen eine Mitarbeit im sozialen Bereich. Das können<br />

diakonische Werkstätten und Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen, soziale<br />

Kaufhäuser, Altenheime, Bahnhofsmissionen oder auch Treffpunkte für wohnungslose<br />

Menschen sein.<br />

Ziel des Projekts ist es, die Wirtschaft und die sozialen Einrichtungen weiter zu vernetzen<br />

und den Azubis die Möglichkeit des Perspektivwechsels zu geben. Nach einer<br />

Vorbereitungsphase, in der auch auf die Befürchtungen und Fragen der Azubis eingegangen<br />

wird, folgt ein viertägiger Aufenthalt in der sozialen Einrichtung. Am letzten Tag<br />

können die Auszubildenden ihre Erfahrungen und Erlebnisse vortragen und mit anderen<br />

darüber reflektieren. Mehr Infos gibt’s hier: www.aspect-change.de<br />

FOTO/ILLUSTRATIONEN: STOCK.ADOBE.COM<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


7<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Filmkulisse:<br />

Göttingen<br />

,Mix it‘ – das ist ein Filmbildungsprojekt,<br />

das seit 2016 Jugendliche mit<br />

und ohne Fluchtgeschichte zusammenbringt,<br />

um gemeinsam Filme zu drehen.<br />

Diese erfolgreiche Initiative, bei der<br />

bereits mehr als 800 Jugendliche aus<br />

30 verschiedenen Ländern teilgenommen<br />

haben, findet jährlich an mehreren<br />

Standorten statt und hat im vergangenen<br />

November nun auch erstmals in Niedersachsen<br />

– genauer in Göttingen – Halt<br />

gemacht. Vom 4. bis zum 8. Novem ber<br />

haben sich 30 Jugendliche in Kurzfilmen<br />

mit dem Thema ‚Mein Körper‘ auseinandergesetzt.<br />

Die Ergebnisse dieses Filmworkshops<br />

feierten im Januar auf der<br />

großen Kinoleinwand Premiere. Wirf<br />

doch auch mal einen Blick hinein, unter:<br />

www.youtube.com/mixitfilmprojekt<br />

IT macht Schule<br />

Die Entscheidung für einen Beruf erweist sich für junge Menschen<br />

während des immer näher rückenden Schulabschlusses oft<br />

als quälend. Gleichzeitig stellt der Fachkräftemangel Unternehmen<br />

bundesweit vor große Herausforderungen. Hier setzt die<br />

Initiative ‚IT macht Schule‘ an. 2017 in der Region Hannover<br />

gestartet, begeistert sie seitdem Schüler für das Spektrum der<br />

IT- Berufe und bringt Unternehmen mit interessiertem Nachwuchs<br />

in Kontakt. So können Schüler beispielsweise in Praktika die<br />

Bandbreite an beruflichen Möglichkeiten und Chancen in der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie kennenlernen.<br />

Als erster Kooperationspartner der Initiative übernimmt nun die<br />

Bildungsregion Südniedersachsen e. V. das Konzept für unsere<br />

Region. „Mit dem Projekt möchten wir die Jugendlichen bei der<br />

Entscheidungsfindung unterstützen und auch nachhaltig zur<br />

Fachkräfte sicherung in der Region beitragen“, so Renate Sydow,<br />

Bildungs koordinatorin bei der Bildungsregion Südniedersachsen.<br />

Weitere Infos gibt’s hier: https://itms.online<br />

FOTO: LEA VAN DER PÜTTEN<br />

TOPAS: Finde die Edelsteine unter<br />

den Arbeitgebern<br />

Ausbildungsplätze gibt es viele – doch wie stellst<br />

du fest, ob ein potenzieller Arbeitgeber auch ein guter Arbeitgeber<br />

ist? TOPAS kann dir dabei helfen – denn das Label steht seit<br />

einigen Jahren für ‚Top Arbeitgeber Südniedersachsen‘. Um diese<br />

Auszeichnung zu erhalten, müssen sich die Unternehmen zunächst<br />

mit ihren eigenen Zielen und Werten auseinandersetzen. Diese<br />

werden anschließend über ein Jahr in verschiedenen Workshops<br />

weiterentwickelt und in konkrete Maßnahmen umgesetzt. Erst,<br />

wenn ihnen dies erfolgreich gelingt, dürfen sie sich fortan mit dem<br />

Label schmücken. So werden ihr Engagement und das Bemühen<br />

um ihre Mitarbeiter nach außen getragen.<br />

Alle bereits zertifizierten TOPAS-Unternehmen findest du unter:<br />

www.suedniedersachsenstiftung.de/projekte/topas/unternehmen<br />

Know IT<br />

Am 13. November fand im Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen<br />

der Fachkongress ‚Know IT‘ statt. Ein ganz normaler<br />

Fachkongress? Nicht ganz, denn die Referenten sind allesamt<br />

IT-Azubis aus Betrieben in Südniedersachsen. So verbindet<br />

die ‚Know IT‘ fachlichen Austausch und Berufsorientierung<br />

auf innovative Art und Weise. Von der Prof. Schumann<br />

GmbH referierten gleich vier Auszubildende aus dem<br />

zweiten Lehrjahr. Azubi Jan Riedel hielt den Vortrag ‚Bitcoin<br />

– Magic Internet Money‘, in dem er den Schülern die<br />

technischen Details von Bitcoin erklärt. Referent Marco<br />

Emmel nutzte die Gelegenheit des jungen Publikums und<br />

hielt eine ‚Hassrede‘ auf Smartphones. Geschäftsführerin<br />

Martina Städtler-Schumann zeigte sich angesichts der Kreativität<br />

und des Engagements begeistert: „Ich sehe das<br />

nicht nur als Chance, neue Azubis auf uns aufmerksam zu<br />

machen, sondern auch als Förderung unserer Azubis, als<br />

‚Training on the job‘. Hinterher sind alle stärker.“<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


8<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Schon gewusst?<br />

Auch Ausbildung in<br />

Teilzeit kann möglich sein<br />

Es gibt immer Fälle, in denen eine Ausbildung in Vollzeit zu<br />

belastend ist: sei es eine familiäre Notlage, seien es psychische<br />

Belastungen oder die Kinderbetreuung, um nur einige<br />

zu nennen. In solchen Fällen kann eine Reduzierung der<br />

täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit unter Umständen<br />

helfen. Die Möglichkeit dazu besteht grundsätzlich.<br />

Dazu muss das Gespräch mit dem Ausbildungsbetrieb oder der zuständigen<br />

Kammer gesucht werden, um gemeinsam zu überlegen, ob eine Reduzierung<br />

infrage kommt und in welchem Umfang. Im Falle einer<br />

Einigung kann die Ausbildungszeit verkürzt werden – und zwar bis maximal<br />

zur Hälfte der täglichen oder wöchentlichen Zeit. Dafür ver längert sich allerdings<br />

in demselben Verhältnis die gesamte Ausbildungsdauer. Das heißt, eine<br />

Verlängerung bis zum Eineinhalbfachen ist möglich.<br />

Da der Berufsschulunterricht normalerweise parallel zur Vollzeitausbildung<br />

abläuft, sollte auch mit der Berufsschule die Situation besprochen werden –<br />

möglicherweise gibt es auch hier die Chance, die Unterrichtszeit zu verkürzen.<br />

Eine Kürzung der Ausbildungszeit kann auch Folgen für die Vergütung haben:<br />

Diese kann maximal um denselben Anteil gekürzt werden wie die wöchentliche<br />

Ausbildungszeit – weniger zu kürzen ist zulässig, mehr zu kürzen nicht.<br />

Wahlpflichtkurs Feuerwehr<br />

Mehr als ein Jahr Planung, Organisation und Tüftelei – doch nun ist der<br />

Wahlpflichtkurs ‚Feuerwehr‘ an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in<br />

Kooperation mit der Göttinger Berufsfeuerwehr endlich gestartet. Insgesamt<br />

hatten sich rund 40 Schüler auf die 16 freien Plätze beworben. Die<br />

angehenden Feuerwehrleute werden in Theorie und Praxis durch die Profis<br />

auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr Göttingen ausgebildet. Zum Unterricht<br />

gehört neben regelmäßiger Beteiligung und Fleiß auch die Persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA). Hintergrund des Projekts ist, dass die Freiwilligen<br />

Feuerwehren zunehmend Probleme bei der Nachwuchsgewinnung<br />

haben, während Schulen wiederum stets nach interessanten Angeboten für<br />

ihre Schüler suchen. Der Kurs soll neben spannenden Inhalten so auch zur<br />

Berufsorientierung dienen.<br />

FOTOS: STOCK.ADOBE.COM<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


PROFIL<br />

Sehen. Staunen. Verstehen.<br />

Tag der offenen Tür am 16. Mai <strong>2020</strong> an der HAWK<br />

Fakultät Naturwissenschaften und Technik<br />

Wie funktionieren eigentlich autonome<br />

Roboter, was passiert in<br />

einem Elektroantrieb und was<br />

macht ein virtueller Doktor? Antworten auf<br />

diese und viele weitere Fragen gibt es am<br />

Samstag, dem 16. Mai <strong>2020</strong>, beim Tag der<br />

offenen Tür an der HAWK Fakultät Naturwissenschaften<br />

und Technik auf den Göttinger<br />

Zietenterrassen.<br />

Von 11 bis 17 Uhr informieren Mitarbeiter/<br />

innen, Lehrende und Studierende über Studiengänge<br />

und -inhalte, die verschiedenen<br />

Labore und Werkstätten sind geöffnet und<br />

bieten vielfältige Einblicke in die Welt der Forschung.<br />

Bei zahlreichen Mitmach-Aktionen<br />

und Vorträgen wie zum Beispiel ,Die Physik<br />

in Hollywood‘, ,Von Jung zu Alt in Sekunden<br />

im Aging-Anzug‘ und ,Wie funktioniert ein<br />

3D-Drucker?‘ können neue spannende Erfahrungen<br />

gemacht werden. Für die kleinen<br />

Besucher wird ein Extra­ Programm angeboten.<br />

Außerdem ist den ganzen Tag über für das<br />

leibliche Wohl gesorgt: In der Mensa des<br />

Studentenwerks gibt es unter anderem frischen<br />

Kaffee und Kuchen, und das Grill-Café<br />

der Fachschaft lockt mit Würstchen & Co.<br />

Übrigens: Wir sind auch auf dem GöBit<br />

am 7. März!<br />

FOTO: HAWK<br />

KONTAKT<br />

HAWK<br />

Fakultät Wissenschaften und Technik<br />

Von-Ossietzky-Straße 99<br />

37085 Göttingen<br />

Tel. 0551 3705-166<br />

wwww.hawk.de/n<br />

Beweg Menschen.<br />

In deiner Ausbildung. Bei uns.<br />

Bewirb dich jetzt für den Ausbildungsstart <strong>2020</strong>:<br />

www.ottobock.com/ausbildung<br />

Besuch uns auf der GÖBIT <strong>2020</strong>.


10<br />

Die Qual der Wahl<br />

Wer einen Blick auf die alljährliche Top-Ten-Liste der beliebtesten<br />

Ausbildungsberufe wirft, wird hier in der Regel eines nicht finden: Exoten.<br />

Und das, obwohl es in Deutschland über 330 spannende und außergewöhnliche<br />

Ausbildungsberufe gibt, die man erlernen kann.<br />

Eine kleine Auswahl davon stellen wir dir auf den nächsten Seiten vor.<br />

Die meistgewählten Ausbildungsberufe<br />

von Jungen:<br />

KfZ-Mechatroniker<br />

Kaufmann im Einzelhandel<br />

Elektroniker<br />

Industriemechaniker<br />

Fachinformatiker<br />

Die meistgewählten Ausbildungsberufe<br />

von Mädchen:<br />

Kauffrau für Büromanagement<br />

Kauffrau im Einzelhandel<br />

Medizinische Fachangestellte<br />

Verkäuferin<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

Welche Benefits sollte ein Ausbildungsbetrieb leisten?<br />

Gründe von Schülern, sich für einen Ausbildungsbetrieb zu entscheiden:*<br />

Frage an Schüler, Bewerber und<br />

Auszubildende:<br />

Welche der folgenden Leistungen/<br />

Zusatzleistungen sollten Deiner Meinung<br />

nach die Ausbildungsbetriebe<br />

bieten?<br />

Übernahmegarantie nach<br />

der Abschlussprüfung<br />

Fahrtkostenübernahme<br />

39,1 %<br />

58,4 %<br />

53,4 %<br />

42,4 %<br />

Frage an<br />

Ausbildungsverantwortliche<br />

Welche der folgenden Leistungen/<br />

Zusatzleistungen bieten Sie Ihren<br />

Auszubildenden?<br />

moderne<br />

Arbeitsplatzausstattung<br />

Unterstützung bei Nachhilfe<br />

und Prüfungsvorbereitung<br />

44,7 %<br />

51,8 %<br />

56,0 %<br />

76,0 %<br />

*Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting<br />

Trends 2019 Management Summary<br />

kostenfreie Parkplätze<br />

33,2 %<br />

70,2 %<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


11<br />

Ausbildungsberufe mit Zukunft<br />

Neben den bestbezahlten Ausbildungsberufen gibt es auch weitere, die als Berufe mit Zukunft gelten.<br />

Das heißt, diese Berufe werden in den kommenden Jahren sehr nachgefragt werden, und du findest mit hoher<br />

Sicherheit einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz.<br />

im technischen<br />

Bereich:<br />

in der IT-Branche:<br />

im medizinischen<br />

Bereich:<br />

in der chemischen<br />

Produktion:<br />

Im kaufmännischen<br />

Bereich<br />

Da sich unsere Welt und<br />

die Wirtschaft immer<br />

rasanter dreht und wir<br />

dafür Menschen brauchen,<br />

die Maschinen<br />

entwickeln, bedienen<br />

und reparieren können,<br />

werden Ingenieure immer<br />

stärker nachgefragt.<br />

Datensicherheit spielt<br />

in unserem Leben<br />

zunehmend eine Rolle,<br />

und immer mehr Systeme,<br />

zum Beispiel in<br />

Autos oder im Haushalt,<br />

bestehen aus Elektronik<br />

und Informatik. So wird<br />

die IT-Branche in den<br />

kommenden Jahren<br />

noch weiter wachsen.<br />

Wer sich für den Bereich<br />

des menschlichen<br />

Körpers interessiert<br />

und helfen möchte, das<br />

Leben von Menschen zu<br />

verbessern, für den<br />

bieten sich folgende<br />

medizinischen Ausbildungen<br />

an, die in<br />

Zukunft vermehrt nachgefragt<br />

werden.<br />

Wer Interesse an<br />

Naturwissen schaften<br />

und Chemie hat, den<br />

erwartet eine vielversprechende<br />

Zukunft<br />

– denn die Bevölkerung<br />

wächst und damit auch<br />

die Nachfrage nach<br />

Nahrungsmitteln und<br />

Medikamenten.<br />

Kaufmännische Berufe<br />

sind auch in Zukunft<br />

in Unternehmen viel<br />

gefragt. Wer gut organisiert<br />

ist, mit Zahlen<br />

umgehen kann und<br />

kommunikationsfreudig<br />

ist, der ist vielleicht gut<br />

in einem der folgenden<br />

Berufe mit Zukunft<br />

aufgehoben.<br />

• Elektroniker/-in für<br />

Betriebstechnik<br />

• Mechatroniker/-in<br />

• Technische/-r<br />

Systemplaner/-in<br />

• Fachinformatiker/-in<br />

• Informatikkaufmann/-frau<br />

• Mathematischtechnische/-r<br />

Softwareentwickler/-<br />

in<br />

• Altenpfleger/-in<br />

• Augenoptiker/-in<br />

• Hörakustiker/-in<br />

• Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/-in<br />

• Chemielaborant/-in<br />

• Lebensmittel<br />

techniker/-in<br />

• Chemikant/in<br />

• Kaufleute für<br />

E-Commerce<br />

• Industriekaufleute<br />

• Kaufleute für Büromanagement<br />

• Kaufleute im Großund<br />

Außenhandel<br />

QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />

Welche Ausbildungsberufe sind beliebt?<br />

1. Kaufleute für Büromanagement<br />

2. Einzelhandelskaufleute<br />

3. Verkäufer/-in<br />

4. KfZ-Mechatroniker/-in<br />

5. Industriekaufleute<br />

6. Medizinische Fachangestellte<br />

7. Kaufleute für Groß- und Außenhandel<br />

8. Elektroniker/-in<br />

9. Fachinformatiker/-in<br />

10. Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

GET RICH OR DIE TRYIN'<br />

– die bestbezahltesten Ausbildungsberufe <strong>2020</strong><br />

1. Fluglotse/Fluglotsin<br />

2. Polizeivollzugsbeamter/-beamtin<br />

3. Finanzwirt/-in<br />

4. Sozialversicherungsfachangestellte/-r<br />

5. Bankkaufleute<br />

6. Kaufleute für Versicherungen<br />

und Finanzen<br />

7. Physiklaborant/-in<br />

8. Biologielaborant/-in<br />

9. Technischer Systemplaner/-in<br />

10. Verwaltungsfachangestelle/-r<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


12<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


13<br />

Immer auf Achse<br />

Vorgestellt<br />

Berufskraftfahrer/-in<br />

Sie lieben es, unterwegs zu sein. Mohamed und Nico machen eine Ausbildung<br />

zum Berufskraftfahrer. Technikbegeisterung, Geduld und Stressresistenz<br />

sind gefragt – Abwechslung ist garantiert.<br />

TEXT STEFAN LIEBIG<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

en ganzen Tag im Büro zu<br />

sitzen, ist nichts für mich“,<br />

sagt Nico Stüber. Der<br />

18-Jährige ist im ersten<br />

Ausbildungsjahr zum Berufskraftfahrer bei der<br />

Göttinger Zufall logistics group. Das Erstaunliche:<br />

Er hatte vor zwei Jahren einen schlimmen Verkehrsunfall.<br />

Mit seinem Motorrad wurde er von<br />

einem Auto angefahren. Eine lange Reha-Zeit<br />

zwang ihn, die Schule abzubrechen. Den Hauptschulabschluss<br />

hat er, aber eigentlich sollte es der<br />

Realschulabschluss werden. Wieso er trotzdem beruflich<br />

hinters Steuer will? „Ich lasse mich von dem<br />

Unfall nicht einschränken – ich will unterwegs sein<br />

und etwas von der Welt sehen“, sagt er und schaut<br />

motiviert in die Zukunft. Und dabei ist er nicht<br />

allein. Bei Zufall gibt es noch zwei weitere Auszubildende,<br />

mit denen Nico eng zusammenarbeitet.<br />

Einer von ihnen ist Mohamed Anous-El Aloui. Der<br />

35-Jährige ist bereits im zweiten Ausbildungsjahr,<br />

Vater von drei Kindern und seit vier Jahren in<br />

Deutschland. Bevor der Marokkaner seine Frau<br />

D<br />

kennenlernte, jobbte er unter anderem in Katar für<br />

einen Sicherheitsdienst und war dort auch selbstständig<br />

tätig. Doch eigentlich wollte er schon immer<br />

Lkw-Fahrer werden. „In Marokko war das<br />

aber nicht möglich“, erklärt er den Grund, warum<br />

er erst in Deutschland mit der Ausbildung beginnen<br />

konnte.<br />

Die Ausbildung bei Zufall gefällt Mohamed<br />

sehr gut. Er möchte Verantwortung übernehmen<br />

und mag den Kontakt zu den Kunden. Da er Familie<br />

hat, wird er überwiegend im Nahverkehr eingesetzt<br />

– so ist er abends wieder zu Hause. Nico hingegen<br />

möchte lieber die weiteren Fahrten übernehmen und<br />

länger auf Achse sein. Doch das dauert noch etwas.<br />

In den ersten Monaten der Ausbildung sammelt der<br />

Azubi im Tagesgeschäft zunächst Erfahrungen in der<br />

unternehmenseigenen Werkstatt und lernt im Umschlaglager<br />

wichtige Dinge für die Be- und Ent ladung<br />

kennen sowie für die Ladungssicherung nebst der<br />

gesetzlichen Vorgaben. Und natürlich will zu aller erst<br />

der Lkw-Führerschein bestanden sein. ››<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


14<br />

„Der schlechte Ruf des Berufskraftfahrers ist unberechtigt.<br />

Der Beruf ist vielseitig, verantwortungsvoll, abwechslungsreich<br />

und nichts für Schreibtischhocker.“<br />

Dorte Watermann<br />

Im Wechsel besucht Nico eine Woche die Berufsschule<br />

und ist dann zwei Wochen im Betrieb. Die<br />

gesamte Technik von Lkw und Anhängern sowie<br />

verschiedenen Kupplungen dazwischen müssen<br />

verstanden und deren Bedienung erlernt werden.<br />

Natürlich beschäftigen sich die angehenden Fahrer<br />

auch mit der rasanten Entwicklung der autonomen<br />

Fahrtechnik. Angst, dass sie als Fahrer eines Tages<br />

wegen selbstfahrender Lkw überflüssig werden,<br />

haben sie aber nicht. „Das sehe ich als Unterstützung.<br />

Bis die Systeme wirklich ohne Menschen<br />

fahren können, wird aber noch viel Zeit vergehen“,<br />

sagt Nico und lässt sich nicht bange machen.<br />

Auf die ,Piste‘ geht es zunächst aber nur als Beifahrer<br />

von erfahrenen Kollegen. Mohamed hat mit<br />

seinen 35 Jahren schon einen großen Erfahrungsvorsprung,<br />

doch Nico holt auf. Einig sind sich die<br />

beiden, dass sie sich nicht stressen lassen wollen.<br />

Denn das große Verkehrsaufkommen kostet viel<br />

Zeit. Maximale gesetzliche Lenkzeiten müssen eingehalten<br />

werden, während die Kunden eine pünktliche<br />

Lieferung erwarten. „Der Zeitdruck ist da,<br />

aber gegen den Verkehr kann man sowieso nichts<br />

machen“, sagt Mohamed. „Eine gute Planung und<br />

Flexibilität helfen. Und letztlich muss man einfach<br />

versuchen, möglichst gut durchzukommen.“<br />

Doch genau diese schwierige Verkehrslage und die<br />

durch die Medien flimmernden Bilder von vollen<br />

Lkw-Rastplätzen sind der Grund für die überall fehlenden<br />

Lkw-Fahrer. „Der schlechte Ruf des Berufskraftfahrers<br />

ist unberechtigt. Der Beruf ist vielseitig,<br />

verantwortungsvoll, abwechslungsreich und nichts<br />

für Schreibtischhocker“, sagt die Ausbildungsleiterin<br />

Dorte Watermann. Sie begleitet die drei Azubis,<br />

die die ersten bei Zufall ausgebildeten Berufskraftfahrer<br />

sein werden. Durch die Finanzierung der<br />

Lkw-Führerscheine stellt dies für das Unternehmen<br />

eine hohe Investition dar. Der Fahrer mangel auf<br />

dem Bewerbermarkt und das klare Bekenntnis der<br />

Unternehmensleitung zur innerbetrieblichen Ausbildung<br />

sprechen aber für diese Entscheidung.<br />

Neben der guten theoretischen und praktischen<br />

Schulung und den exzellenten Jobaussichten nach<br />

ihrer dreijährigen Lehrzeit, profitieren Nico, Mohamed<br />

und ihre Kollegen von dem umfangreichen<br />

und ausbildungsbegleitenden Programm bei Zufall.<br />

Die beiden Azubis sind rundum zufrieden<br />

mit ihrer Wahl – das spürt man, wenn sie von<br />

ihrem künftigen Beruf und ihrem Einsatz auf der<br />

Straße erzählen. Zwei, die wirklich Gas geben<br />

wollen. ‹‹<br />

Welche Stärken sollte man mitbringen?<br />

• Spaß am Autofahren<br />

• Interesse für Technik und Kraftfahrzeuge<br />

• handwerkliches Geschick<br />

• Konzentrationsfähigkeit<br />

• Stressresistenz<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Kommunikationsfähigkeit beim Kundenkontakt<br />

• Spaß am Lernen (Gesetze, Verkehrsregeln, Technik)<br />

Was lernt man in der Ausbildung?<br />

• Lkw zu fahren, Be- und Entladen<br />

• Ladungssicherung<br />

• Lenkzeitenkontrolle<br />

• Dispositionsabläufe<br />

• gesetzliche Bestimmungen für Transport- und<br />

Lieferverkehr<br />

• Umgang mit dem Transportgut (z. B. verderbliche<br />

Ware oder Gefahrgut)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


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Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

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Ausbildungsbeginn: 1. April<br />

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Voraussetzungen: 18. Lebensjahr,<br />

mindestens zehnjährige Schulbildung<br />

Einsätze auf den Stationen sowie im OP und auf der<br />

Intensivstation des EKW möglich<br />

externe Einsätze im Hospiz, in Seniorenheimen,<br />

in der ambulanten Pflege und Psychiatrie<br />

Möglichkeit zur Teilnahme am ausbildungsbegleitenden<br />

Bachelor-Studiengang<br />

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der Region<br />

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Ausbildungsdauer:<br />

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16<br />

Ausbildungsgehalt<br />

1. Lehrjahr: 1.040 Euro<br />

2. Lehrjahr: 1.100 Euro<br />

3. Lehrjahr: 1.200 Euro<br />

Einstiegsgehalt: 2.400–2.600 Euro<br />

(brutto)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


17<br />

„Mit gutem Gewissen<br />

nach Hause kommen“<br />

Trotz großer Herausforderungen – aufzugeben ist für Maira Kreutzfeldt keine Option.<br />

Sie ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, liebt<br />

ihren Job und den täglichen Umgang mit Menschen.<br />

TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

Vorgestellt<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />

W<br />

enn ich merke, dass es hilft,<br />

was ich für die Patienten<br />

mache, ist das die schönste<br />

Bestätigung, die es gibt“,<br />

sagt Maira Kreutzfeldt. Die<br />

Göttingerin begann im Herbst vor zwei Jahren ihre<br />

dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin im Ev. Krankenhaus Göttingen-<br />

Weende. Seither durchläuft sie hier und im dazugehörigen<br />

Krankenhaus Neu-Mariahilf die verschiedenen<br />

Stationen. Die Auszubildende lernt die<br />

Operationssäle, die Anästhesie, Chirurgie, Geria trie,<br />

Gynäkologie und Innere Medizin kennen, trifft<br />

immer wieder auf neue Kollegen und Patienten<br />

und stellt sich immer wieder auf neue Abläufe und<br />

medizinische Problemfelder ein. Viel Abwechslung<br />

ist garantiert, denn sie arbeitet in jedem Bereich<br />

immer nur ein paar Wochen – dann heißt es schon<br />

wieder wechseln. Das Ganze in Verbindung mit<br />

dem Schicht- und Wochenenddienst – eine echte<br />

Herausforderung!<br />

„Die Umstellung im Alltag war für mich anfangs<br />

nicht einfach“, räumt Maira ein. Zwar hilft ihr die<br />

Unterstützung von Familie und Freunden, doch hin<br />

und wieder falle es schon schwer, Termine abzusagen,<br />

einfach weil es der Dienstplan so will. „Ich<br />

könnte das nicht“, hört sie dann öfter in ihrem<br />

Bekanntenkreis. Doch aufzugeben ist für Maira keine<br />

Option – auch wenn das längst nicht ihre einzige<br />

Schwierigkeit im Alltag ist. „Ich habe eine Weile<br />

gebraucht, zu erkennen, welcher Patient gerade<br />

besondere moralische Unterstützung braucht“, so<br />

die 20-Jährige. Doch bei knappem Personal immer<br />

genügend Zeit für die zu pflegenden Menschen zu<br />

finden, das sei nicht leicht. Schon gar nicht als Azubi<br />

– wenn plötzlich eigene Fragen auftauchen und<br />

die ebenso eingespannten Kollegen nicht immer<br />

ausreichend Puffer zur Beantwortung finden. „Vor<br />

allem aber muss man lernen, nach Feierabend abzuschalten<br />

und nicht mehr an kranke oder auch<br />

verstorbene Patienten zu denken“, sagt Maira.<br />

Und dennoch, man merkt der Auszubildenden<br />

bei all diesem Stress ganz eindeutig an: Ihre Entscheidung<br />

für den Beruf der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin bereut sie nicht. Sie meistert die<br />

vielfältigen Aufgaben mit Leidenschaft, und der<br />

Umgang mit Menschen bereitet ihr wahre Freude:<br />

Patienten bei der Körperhygiene und der Nahrungsaufnahme<br />

unterstützen, Medikamente verabreichen,<br />

Verbände und Schienen anlegen, Operationen vorbereiten,<br />

Pflegepläne erstellen, Abrechnungen<br />

durchführen, den Materialbestand verwalten, und<br />

und und. Bei wirklichen Problemen unterstützen<br />

dann eben doch die Kollegen, und es helfen Gespräche<br />

und Supervisionen in der Krankenpflegeschule.<br />

Maira hat sich sicher keinen leichten Ausbildungsberuf<br />

ausgesucht – „aber einen, der sehr<br />

wichtig für die Gesellschaft ist“, sagt sie bestimmt.<br />

Der tägliche Kontakt zu den Patienten ist für sie<br />

Bestätigung genug, sich richtig entschieden zu haben.<br />

„Ich möchte nur noch lernen, mit gutem Gewissen<br />

nach Hause zu kommen, ohne zu erschöpft<br />

zu sein“, sagt Maira und blickt erwartungsvoll und<br />

motiviert in die Zukunft.<br />

››<br />

Welche Stärken solltest<br />

du mitbringen?<br />

• Konzentration und<br />

Sorgfalt<br />

• Multitaskingfähigkeit<br />

• Konzentrationsfähigkeit<br />

• Stressresistenz<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Kommunikationsfähigkeit<br />

beim Patientenkontakt<br />

• Spaß am Lernen<br />

• Flexibilität (Schichtdienst,<br />

auf Menschen<br />

eingehen)<br />

• Fähigkeit, nach Feierabend<br />

abschalten zu<br />

können<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


18<br />

Ausbildungsgehalt<br />

1. Lehrjahr: 650 Euro<br />

2. Lehrjahr: 700 Euro<br />

3. Lehrjahr: 750 Euro<br />

Einstiegsgehalt: 1.500–2.000 Euro<br />

(brutto)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


19<br />

Vorgestellt<br />

Forstwirt/-in<br />

Retter des Waldes<br />

In Australien brennt der Wald, im Harz wütet der Borkenkäfer und<br />

deutschlandweit sterben die Buchen ab. Die Forstwirtschaft ist eine Branche im<br />

Wandel. Umso mehr ist sie heutzutage auf die Forstwirte angewiesen, die sich um<br />

die Pflege des Waldes kümmern – so wie Christian Peter.<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

n voller Arbeitsmontur mit<br />

Schutzhelm und Kettensäge<br />

bewaffnet stapft Christian<br />

Peter durch den Wald bei Bovenden/Reyershausen.<br />

Der 26-Jährige absolviert derzeit sein zweites Ausbildungslehrjahr<br />

im Forstamt Reinhausen der niedersächsischen<br />

Landesforsten. Mit einem kräftigen<br />

Ruck schmeißt Christian die Kettensäge an und<br />

schneidet unter lautem Geknatter das Unterholz<br />

rund um die große Buche frei, die gleich gefällt<br />

werden soll. Schon seit einigen Wochen sind er und<br />

seine Kollegen dabei, Hauungen auf dem Plesseplateau<br />

vorzunehmen, denn unter anderem bedingt<br />

durch die letzten heißen Sommer sind viele der<br />

Buchen von einem Pilz befallen und sterben langsam<br />

ab. „Das stellt für Spaziergänger oder uns<br />

Forstwirte eine Gefahr dar“, erklärt Christian,<br />

nämlich dann, wenn die morschen Bäume einfach<br />

abbrechen. „Jetzt – solange das Holz noch einigermaßen<br />

gesund ist – fällen wir sie, damit wir das<br />

Holz noch verkaufen können. Später will das niemand<br />

mehr haben.“ Diese Aufgabe ist eine<br />

I<br />

Gratwanderung – zum einen müssen die erkrankten<br />

Bäume erkannt und die Gefahr, die von ihnen<br />

ausgeht, eingeschätzt werden. Gleichzeitig müssen<br />

die Forstwirte aufpassen, dass sie nicht zu viele<br />

Lichtflächen auf dem Waldboden entstehen lassen,<br />

da das wiederum Auswirkungen auf das Ökosystem<br />

hat. Ein Job mit viel Verantwortung.<br />

„Man sollte die Ausbildung zum Forstwirt<br />

nicht unterschätzen“, sagt Christian. Natürlich ist<br />

es eine tolle Vorstellung, jeden Tag an der frischen<br />

Luft zu arbeiten, aber diese Arbeit sei eben auch<br />

körperlich sehr anstrengend. Auch die Anwendung<br />

der in der Berufsschule erlangten theoretischen<br />

Kenntnisse – wie die Berechnung von Höhen und<br />

Winkeln oder die Bestimmung von bestimmten<br />

Pflanzenarten – auf die Wirklichkeit ist nicht immer<br />

ganz einfach. Mehrfach im Jahr fährt Christian für<br />

zwei bis fünf Wochen zur Berufsschule nach Seesen.<br />

Dort erlernt er neben Fächern wie Politik, Deutsch,<br />

EDV oder BWL vor allem forstfachliche Kenntnisse.<br />

Das fängt bei den theoretischen Grundlagen ››<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


20<br />

„Es wird mit Sicherheit nicht<br />

langweilig. Der Beruf bleibt, ebenso<br />

wie der Wald selbst, durch<br />

die klimabedingten Veränderungen<br />

im steten Wandel.“<br />

über die Sicherheitstechniken wie etwa bei Hauungen<br />

an – und geht bis hin zu Natur- und Pflanzenkunde<br />

sowie Waldbau.<br />

„Mir gefällt an meiner Ausbildung besonders,<br />

dass immer so viele verschiedene Arbeiten an stehen<br />

– je nach Saison und was gerade anfällt“, erzählt<br />

Christian. Am meisten Spaß machen ihm jedoch<br />

das Bestimmen von Pflanzen sowie die Jungbaumpflege<br />

bzw. waldbauliche Eingriffe. „Es ist einfach<br />

schön, den Prozess von der kleinen Pflanze bis hin<br />

zum großen erntereifen Baum zu beobachten“,<br />

sagt der Azubi schwärmend. Neben Hauungen<br />

stehen regelmäßig auch Läuterungen auf seinem<br />

Ausbildungsplan, also die Pflege junger Pflanzen,<br />

ebenso wie Pflanzungen von ganzen Kulturen wie<br />

etwa Eichen oder das Bauen von Zäunen. Jede<br />

dieser Aufgaben kann dabei mehrere Wochen Zeit<br />

in Anspruch nehmen. Dann trifft sich das Forstteam<br />

früh morgens um 7 Uhr an der Werkstatt, legt<br />

die Arbeitsausrüstung an, macht die Geräte fit und<br />

lädt alles auf den Anhänger. Oben im Wald wird<br />

zunächst die Schutzhütte vorgeheizt, und dann<br />

startet ein langer und manchmal auch schweißtreibender<br />

Arbeitstag. „Es kann auch schon einmal<br />

sein, dass wir den ganzen Tag lang Holz hacken“,<br />

sagt Christian und lächelt dabei zufrieden über<br />

seine Ausbildungswahl.<br />

Bevor Christian allerdings seine Ausbildung als<br />

Forstwirt begann, hatte er bereits ein Bachelorstudium<br />

in Geografie absolviert. Hierbei stellte er jedoch<br />

fest, dass er beruflich doch lieber praxisorientierter<br />

arbeiten möchte. Zu diesem Zeitpunkt engagierte er<br />

sich in seiner Freizeit schon seit über zehn Jahren<br />

ehrenamtlich bei der Deutschen Waldjugend und<br />

brachte hier Kindern auf spielerische Art und Weise<br />

den Wald und die Forstwirtschaft näher. Den grünen<br />

Daumen in der Tasche fiel ihm die Neuorientierung<br />

somit leicht. „So konnte ich zum Glück auch<br />

schon einiges an Grundlagenwissen mit in die Ausbildung<br />

bringen und wusste, was mich erwartet“,<br />

erklärt Christian. Die ist auch der Grund, warum er<br />

jedem, der diesen Weg anstrebt, empfiehlt, sich die<br />

Arbeit vorher einmal genau anzuschauen. „Es ist<br />

kein ganz einfacher Job, und man sollte sich bewusst<br />

sein, dass Forstwirte an vielen Stellen nicht mehr<br />

gefahrlos arbeiten können“, so der Azubi. Gleichzeitig<br />

sei es aber ein Beruf mit Sinn und Zukunft. Es<br />

werden künftig mehr Forstwirte gebraucht, Sicherheitstechniken<br />

werden angepasst und neue Aufgaben<br />

kommen auf. „Es wird mit Sicherheit nicht<br />

langweilig. Der Beruf bleibt, ebenso wie der Wald<br />

selbst, durch die klimabedingten Veränderungen im<br />

steten Wandel.“ ‹‹<br />

Welche Charaktereigenschaften sollte ein Forstwirt<br />

mitbringen?<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Rücksichtnahme<br />

• Belastbarkeit<br />

Welche Möglichkeiten hat man nach Abschluss<br />

der Ausbildung?<br />

• Weiterbildung zum Forsttechniker<br />

• den Forstwirtschaftsmeister machen<br />

• Forstwirtschaft studieren<br />

• einen eigenen Forstbetrieb gründen<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


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zwischen 18 und 70 Jahre alt sein<br />

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Niedersachsen und die Ausbildung finden<br />

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Ihre Bewerbung senden Sie auch gern per E­Mail an<br />

azubi@mrvzn-moringen. niedersachsen.de oder per Post an<br />

Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen<br />

– Personalabteilung –<br />

Mannenstraße 29, 37186 Moringen<br />

Erfahre mehr über uns: www.klinikum-werra-meissner.de<br />

www.mrvzn.niedersachsen.de


22<br />

Ausbildungsgehalt<br />

1. Lehrjahr: 620–850 Euro<br />

2. Lehrjahr: 670–880 Euro<br />

3. Lehrjahr: 720–940 Euro<br />

Einstiegsgehalt: 1.800–2.400 Euro<br />

(brutto)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


23<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Produkte aus Plastik und Gummi – sie begegnen uns tagtäglich und überall.<br />

Dass Kunststoff jedoch nicht gleich Kunststoff ist und Kautschuk nicht gleich<br />

Kautschuk, das weiß Marcel Loewner am besten. Er absolviert derzeit sein drittes<br />

Ausbildungslehrjahr als Verfahrensmechaniker.<br />

Vorgestellt<br />

Verfahrensmechaniker/-in<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

nders, als man vielleicht<br />

vermuten könnte, braut<br />

Marcel Loewner in seiner<br />

Ausbildung zum Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

bei KKT in Lerbach bei Osterode keine Plastik- und<br />

Gummi rezepturen zusammen. Das übernehmen seine<br />

Kollegen in der Elastica, einem zur KKT Holding<br />

gehörenden Werk, das firmenintern liebevoll auch<br />

Hexen küche genannt wird. Bei Marcels Arbeitsplatz<br />

hingegen stehen die Maschinen, die die unterschiedlichen<br />

fertigen Kunststoff- und Kautschukmassen<br />

schließlich in ihre Form pressen. Je nachdem,<br />

was gerade produziert wird, entstehen hier<br />

Teile für Atemschutzmasken für die Feuerwehr,<br />

Umlenkhebel für den VW-Konzern oder ganze<br />

Schalt abdeckungen, etwa für den Golf GTI. Diese<br />

erhalten, nachdem sie ihre grobe Form bekommen<br />

haben, anschließend noch einen Feinschliff und<br />

werden dann an die Kunden geliefert.<br />

A<br />

Marcels Aufgabe ist es, die verschiedenen Formen<br />

in den Maschinen zu rüsten und zu säubern.<br />

Wenn eine Form beispielsweise nicht vollständig<br />

mit der Gummimasse ausgefüllt und das entstandene<br />

Produkt dadurch fehlerhaft ist, nimmt Marcel<br />

die entsprechenden Anpassungen vor. „Manchmal<br />

kann es auch sein, dass ein Teil rissig ist, dann kann<br />

es helfen, wenn man die Temperatur verändert“,<br />

erklärt der 21-Jährige. „Wenn ich bei einem<br />

Problem mal wirklich nicht weiterkomme, sind<br />

aber auch immer hilfsbereite Kollegen in der Nähe,<br />

die man fragen kann.“ Die Fehler- und Problembehebung<br />

sowie die Optimierung der maschinellen<br />

Prozesse machen dem Auszubildenden bei seiner<br />

Arbeit am meisten Spaß.<br />

Einmal wöchentlich besucht Marcel die Berufsschule<br />

in Osterode Mitte. Dort lernt er von Maschinenbau<br />

über Pneumatik bis hin zur Qualitätssicherung<br />

alles, was er für seinen späteren Beruf braucht.<br />

„Mir gefällt besonders gut, dass die Berufsschule<br />

auch so praktisch orientiert ist“, berichtet er. So<br />

stehen in der Schule Maschinen, an denen sie Prozesse<br />

durchgehen, verschiedene Parameter einstellen<br />

und diese durchrechnen. Auch hier steht die<br />

Fehlerbehebung ganz oben auf dem Lehrplan. Aber<br />

auch die Theorie kommt nicht zu kurz: Die Azubis<br />

lernen Formeln zur Ausdehnung und zur Schließkraft,<br />

behandeln politische und fachspezifische<br />

Themen, wie etwa die Qualitätssicherung, und<br />

analysieren verschiedene Prozesse.<br />

In seinem ersten Lehrjahr hat Marcel eine Fortbildung<br />

zum Ausbildungsbotschafter bei der IHK<br />

gemacht. Jetzt bringt er Schülern auf Ausbildungsmessen<br />

– zum Beispiel auf dem GöBit (siehe hierzu<br />

auch Seite 32 ff.) – das, was er in Betrieb und Berufsschule<br />

gelernt hat, näher und macht damit<br />

Werbung für den Beruf als Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik.<br />

››<br />

Welche Eigenschaften<br />

sollte ein potenzieller<br />

Azubi mitbringen?<br />

• technisches Verständnis<br />

• Fleiß<br />

• Kombinationsvermögen<br />

• er sollte Hitze abkönnen<br />

(die Maschinen arbeiten<br />

teilweise bei 160 Grad<br />

Celsius)<br />

• mindestens ein guter<br />

Hauptschulabschluss<br />

oder ein Realschulabschluss<br />

Warum sollte man<br />

Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und<br />

Kautschuk technik<br />

werden?<br />

• gute Aufstiegschancen<br />

• vielfältig einsetzbar<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


24<br />

Ausbildungsgehalt<br />

1. Lehrjahr: 515 Euro<br />

2. Lehrjahr: 611 Euro<br />

3. Lehrjahr: 695 Euro<br />

Einstiegsgehalt: 1.700–1.100 Euro<br />

(brutto)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


25<br />

Zurück zum Hören<br />

Vorgestellt<br />

Hörakustiker/-in<br />

Rund 15 Millionen Menschen deutschlandweit leiden unter einem Hörverlust.<br />

Dieser wird leider meist viel zu spät erkannt und behandelt.<br />

An dieser Stelle hilft er weiter: der Hörakustiker – so wie Maximilian Schielke,<br />

der gerade im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung steckt.<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

ine Glocke klingelt beim<br />

Betreten des Hörakustik-<br />

Geschäftes Geers in der<br />

Barfüßerstraße in der Göttinger<br />

Innenstadt. Hinter dem Empfangstresen sitzt<br />

ein junger Mann und begrüßt fröhlich die eintretenden<br />

Personen. Der Laden ist schmal und langgezogen,<br />

wirkt sauber und modern. In einer der<br />

Anpasskabinen wird gerade eine Kundin beraten.<br />

Das ist die Arbeitswelt von Maximilian Schielke.<br />

„Ich bin sehr glücklich, hier gelandet zu sein“, sagt<br />

er über seinen Ausbildungsbetrieb.<br />

Nach dem Abitur in Einbeck war Maximilian zunächst<br />

unschlüssig, wohin es für ihn beruflich gehen<br />

sollte. „Als Kind änderte sich mein Berufswunsch<br />

beinah wöchentlich“, sagt er und lacht.<br />

„Aber technisch versiert war ich schon immer.“ So<br />

entschied sich der heute 24-Jährige, der in seiner<br />

E<br />

Freizeit leidenschaftlich gerne Miniroboter baut,<br />

erst einmal an einer zehnmonatigen berufsvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahme der Agentur für<br />

Arbeit teilzunehmen. Hier lernte er, Lebensläufe zu<br />

schreiben, trainierte Bewerbungsgespräche und<br />

bekam Praktika vermittelt. „Gerade diese haben<br />

mir da wirklich weitergeholfen“, berichtet Maximilian<br />

rückblickend. So konnte er bei einem Praktikum<br />

in Einbeck auch schon einmal in den Berufsalltag<br />

eines Hörakustikers hineinschnuppern<br />

und wusste schnell: „Genau das ist es!“<br />

Der Beruf setzt sich aus einem sozialen, einem<br />

technischen, einem handwerklichen und einem<br />

kaufmännischen Teil zusammen und bietet so eine<br />

Vielfalt an Tätigkeiten. Maximilian ist inzwischen<br />

in seinem zweiten Ausbildungsjahr und berät Kunden<br />

über Hörsysteme oder Hörschutz, passt ››<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


26<br />

die Hörgeräte an die jeweiligen Bedürfnisse der<br />

Kunden an oder führt in den kleinen Kabinen<br />

audio metrische Tests durch, um das Hörvermögen<br />

einschätzen zu können. In der filialinternen Werkstatt<br />

können die Hörgeräte zudem gewartet und<br />

gereinigt werden. „So eine Grundreinigung kann<br />

manchmal schon Wunder bewirken und eine Vielzahl<br />

an Problemen lösen“, erklärt Maximilian<br />

bestimmt.<br />

Doch manchmal steht der technikbegeisterte<br />

Azubi auch vor einer Herausforderung, immer dann,<br />

wenn er den Fehler eines defekten Gerätes einfach<br />

nicht finden kann. „Dann ist es – auch vor dem<br />

Kunden – wichtig, gelassen zu bleiben, auch wenn<br />

man vielleicht selbst mal etwas verun sichert ist“,<br />

so Maximilian. „Im Zweifel ist immer ein Kollege<br />

da, der einem weiterhilft.“ Ist der Fehler aber partout<br />

nicht zu finden, schickt Maximi lian das Gerät<br />

einfach weiter ins Labor, wo es sich der Hersteller<br />

nochmal anschaut.<br />

Dreimal im Jahr fährt der Azubi nach Lübeck.<br />

Dort befindet sich die größte und älteste Berufsschule<br />

für Hörakustiker. Drei bis sechs Wochen<br />

wohnen die Auszubildenden dann dort am Campus<br />

und lernen die Theorie hinter den im Betrieb<br />

gewonnenen Fertigkeiten. Neben den allgemeineren<br />

Fächern wie Wirtschaft oder Politik lernen die<br />

Azubis dort auch die Anatomie des Ohres kennen:<br />

im ersten Lehrjahr die des Außen- und des Mittelohrs,<br />

und im zweiten Lehrjahr geht es weiter mit<br />

dem Innenohr bis hin zu den Nervenbahnen. Aber<br />

auch die Ausbreitung des Schalls und die Physik,<br />

die dahintersteckt, stellen wichtige Ausbildungsinhalte<br />

dar, die in den drei Jahren immer weiter<br />

vertieft werden – ebenso wie die rechtlichen und<br />

hörakustikspezifischen Normen und Regeln des<br />

Berufes.<br />

Neben diesem theoretischen Teil bietet Maximilians<br />

Ausbildungsbetrieb auch mehrmals im Jahr zusätzlich<br />

Workshops und Schulungen in einer Akademie<br />

in Dortmund an. Diese sind deutlich praxisorientierter<br />

angelegt und perfekt auf die Produkte des<br />

Betriebes zugeschnitten. Dort können Azubis<br />

gemein sam das Fräsen von Einzelteilen der Hörgeräte<br />

üben, Ohrabformungen abnehmen und Otoplastiken<br />

herstellen. „So komme ich auch mal aus<br />

dem Tages betrieb heraus und kann mich mit anderen<br />

austauschen“, erklärt Maximilian zufrieden.<br />

Die Ausbildung zum Hörakustiker kann er nur<br />

empfehlen. „Keine Berührungsängste vor fremden<br />

Menschen zu haben, ist sicher ebenso von Vorteil<br />

wie sich vor Ohrenschmalz nicht zu ekeln“, sagt<br />

Maximilian noch mit einem Augenzwinkern.<br />

„Aber gerade für eher technisch Interessierte bietet<br />

der Beruf jede Menge Spaß.“ ‹‹<br />

Was sollte ich als Hörakustiker mitbringen?<br />

• technisches Verständnis<br />

• Offenheit und Kommunikationsstärke<br />

• keine Berührungsängste<br />

Welche Vorteile bietet die Ausbildung?<br />

• Beruf mit Zukunft<br />

• Vielfalt – das Berufsbild setzt sich aus kaufmännischen,<br />

sozialen, technischen und handwerklichen<br />

Teilen gleichermaßen zusammen<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


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Pflegeausbildung: Stark im Verbund!<br />

Ab 01.04.<strong>2020</strong> ist es soweit: die bisher getrennten Ausbildungen in<br />

der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege<br />

werden durch den einheitlichen Ausbildungsberuf Pflegefachfrau /<br />

Pflegefachmann abgelöst. Diese Ausbildung orienert sich an den<br />

Bedürfnissen von Menschen aller Altersgruppen.<br />

Um eine gute Ausbildung zu sichern, hat sich jetzt der „Ausbildungsverbund<br />

Pflege Südniedersachsen (AVP)“ gegründet. 15 Betriebe der<br />

ambulanten und staonären Pflege aus Südniedersachsen sowie die<br />

Berufsfachschule Pflege von ARBEIT UND LEBEN übernehmen gemeinsam<br />

Verantwortung für eine qualitav hochwerge und moderne<br />

Ausbildung in der Region. Die Teilnehmenden an dieser neuen<br />

Ausbildung werden in allen Versorgungsbereichen der Pflege Praxiserfahrungen<br />

sammeln können, denn es gibt – für alle verpflichtend –<br />

Ausbildungsphasen sowohl im Krankenhaus als auch in einem Pflegeheim,<br />

in der ambulanten Pflege, in der pädiatrische Versorgung und<br />

in der Psychiatrie.<br />

Die Vernetzung der verschiedenen Bereiche wird die Arakvität<br />

und Professionalität des Berufes erhöhen und den erfolgreichen Absolventen<br />

noch bessere Perspekven auf dem Arbeitsmarkt bieten.<br />

Mit dem Ausbildungsverbund wurde ein Instrument geschaffen, in<br />

dessen Rahmen die praksche und theoresche Ausbildung opmal<br />

miteinander verzahnt und die Praxiseinsätze der Schüler zentral<br />

geplant werden können.


28<br />

Ausbildungsgehalt<br />

1. Lehrjahr: 750 Euro<br />

2. Lehrjahr: 835 Euro<br />

Einstiegsgehalt: 1.470–1.800 Euro<br />

(brutto)<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


29<br />

Selten sprachlos<br />

Nazret Afworki lebt erst seit etwas mehr als drei Jahren in Deutschland.<br />

Doch ihre Sprachbarriere hindert sie nicht im Geringsten daran, eine<br />

Ausbildungsstelle mit viel Kundenkontakt anzunehmen.<br />

Vorgestellt<br />

Verkäufer/-in und Kassierer/-in<br />

TEXT STEFAN LIEBIG<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

azret Afworki vermisst ihre<br />

Familie, ihre Freunde und<br />

die Wärme in ihrer Heimat<br />

Eritrea. Mit dem afrikanischen<br />

Klima kann Hann. Münden leider nicht mithalten,<br />

doch eine Heimat hat die 19-Jährige, die<br />

2016 nach Deutschland geflohen ist, hier dennoch<br />

gefunden. Geholfen haben ihr dabei zunächst die<br />

Berufsbildenden Schulen Hann. Münden (siehe<br />

auch Bericht ab Seite 42), in die sie nach einer dreimonatigen<br />

Übergangszeit in Göttingen eingeschult<br />

wurde. Neben einem intensiven Deutschkurs absolvierte<br />

Nazret hier innerhalb von zwei Jahren den<br />

Hauptschulabschluss. Wenn man bedenkt, dass sie<br />

bei ihrer Ankunft kein einziges Wort Deutsch<br />

sprach und sich in einem völlig fremden Kulturkreis<br />

zurechtfinden musste – eine bewundernswerte<br />

Leistung. Aufgrund von Perspektivlosigkeit verließ<br />

sie ihr Heimatland und ließ ihre gesamte Familie<br />

in Eritrea zurück. „Auf die Details möchte ich<br />

nicht weiter eingehen“, sagt Nazret, während sie<br />

sich offensichtlich traurig an alles Zurückgelassene<br />

erinnert.<br />

N<br />

Doch spricht man mit ihr über ihre Ausbildung,<br />

die sie im vergangenen Sommer begonnen<br />

hat, beginnen ihre Augen zu funkeln: Sie ist froh,<br />

diese Chance zu erhalten, obwohl sie noch nicht<br />

fließend Deutsch spricht. Zwei Jahre dauert ihr<br />

Weg zur fertigen Kassiererin und Verkäuferin im<br />

Hann. Mündener Penny-Markt in der Wilhelmshäuser<br />

Straße. Wenn alles gut läuft, hängt sie<br />

noch ein Jahr dran und ist dann ausgebildete<br />

Einzelhandelskauffrau. „Ich hatte im Nachbarmarkt<br />

ein vierwöchiges Praktikum absolviert.<br />

Das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, erzählt<br />

Nazret. „Darum habe ich mich nach dem Schulabschluss<br />

auch direkt auf eine Ausbildungsstelle<br />

beworben.“<br />

Hier lernt sie nun seit einigen Monaten die innerbetrieblichen<br />

Abläufe kennen. Lernt, wie die Lagerhaltung<br />

funktioniert, wie und wann Regale bestückt<br />

werden und wie das Bestellwesen funktioniert.<br />

Anstrengend sind für sie vor allem die<br />

Wechsel schichten. „Ich mag die erste Schicht und<br />

bin lieber schon um 14 Uhr fertig“, sagt die<br />

Frühaufsteherin fröhlich.<br />

››<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


30<br />

Wo gibt es Unterstützung?<br />

Deutschkurse und Deutsch-Integrationskurse bieten im<br />

Landkreis Göttingen unterschiedliche Bildungsträger an –<br />

zum Beispiel die Volkshochschule Göttingen/<br />

Osterode, die an mehreren Standorten eine individuelle<br />

Beratung und Einstufung zu Deutschkursen anbietet.<br />

Auch bei der Anmeldung zu Integrationskursen kann<br />

die Deutschberatung vor Ort unterstützen.<br />

Spannend wird es, wenn Nazret demnächst an ihren<br />

eigentlichen Ausbildungsplatz kommt und an der<br />

Kasse arbeitet – denn die angehende Verkäuferin<br />

hat trotz ihrer beeindruckenden Sprachkenntnisse<br />

noch gehörigen Respekt vor dem direkten Kontakt<br />

mit den Kunden. Mit sprachlichen Problemen hat<br />

sie durchaus auch zu kämpfen, wenn sie mit Fachbegriffen<br />

im Markt oder mit Prüfungsaufgaben in<br />

der Berufsschule konfrontiert wird. Aber sie bekommt<br />

viel Unterstützung: Die Auszubildende aus<br />

dem Nachbarmarkt hilft ihr bei der Vorbereitung,<br />

das Penny-Team sowie Marktleiter Oliver Rau und<br />

Bezirksleiter Stephan Thomik schalten sich bei<br />

Problemen ebenfalls direkt ein. Thomik war es<br />

auch, der sich ganz konkret für Nazret als Auszubildende<br />

eingesetzt hat. „Ich bin selbst im Alter<br />

von sechs Jahren aus Simbabwe nach Deutschland<br />

gekommen und möchte anderen helfen, ebenfalls<br />

beruflich Fuß zu fassen“, erklärt der Bezirksleiter<br />

und stellt dabei umgehend klar, dass sich Nazret<br />

diese Chance aber nicht durch ihre Herkunft, sondern<br />

durch ihre motivierte und offene Art verdient<br />

hat. Dies ist sicher auch der Grund, warum diese<br />

auch ausgiebig vom guten Teamwork und ihren<br />

netten Kollegen erzählt, als sie nach den positivsten<br />

Erfahrungen in ihrer Ausbildung gefragt wird.<br />

Auch über das örtliche Jobcenter hat Nazret nur<br />

Positives zu berichten. So nutzt die 19-Jährige die<br />

angebotene Sprachförderung, wann immer sie<br />

kann, wenn sie in ihrer Freizeit nicht gerade liest<br />

oder trotz des kalten deutschen Klimas in der Natur<br />

spazieren geht. Man merkt, wie gern sie fließender<br />

sprechen möchte, um noch besser durch den<br />

Alltag zu kommen. Markleiter Oliver Rau weiß,<br />

was für hohe Ansprüche heute an Verkäuferinnen<br />

und Kassiererinnen gestellt werden, und erkennt<br />

Nazrets „tolle Leistung“ umso mehr an und sichert<br />

ihr „jede erdenkliche Hilfe“ zu. Von ihrem Ehrgeiz<br />

ausgehend, stehen Nazret aber mit Sicherheit auch<br />

so sämtliche der vielseitigen Karrierechancen offen,<br />

die sich Kaufleuten in großen Einzelhandelsketten<br />

bieten. Ihr Bezirksleiter Stephan Thomik könnte<br />

mit seinen afrikanischen Wurzeln da durchaus ein<br />

Vorbild sein. ‹‹<br />

Welche Stärken sollte man mitbringen?<br />

• Konzentration und Sorgfalt<br />

• Multitaskingfähigkeit<br />

• Konzentrationsfähigkeit<br />

• Stressresistenz<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Kommunikationsfähigkeit beim Kundenkontakt<br />

• Bereitschaft zum Schichtdienst<br />

Was lernt man in der Ausbildung?<br />

• Kasse und Kassensystem<br />

• Warendisposition<br />

• Regalplanung<br />

• Lagerhaltung<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


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32<br />

Voll auf die Messe<br />

Der GöBit ist die größte Jobbörse der Region und für viele Schüler ein ideales Forum,<br />

sich über mögliche Berufsfelder oder Unternehmen zu informieren –<br />

und sich sogar ganz konkret ins Gespräch für einen Ausbildungsplatz zu bringen.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTO STOCK.ADOBE.COM<br />

napp 200 Aussteller sind<br />

dieses Jahr wieder auf dem<br />

Göttinger Berufsinfor mationstag<br />

– kurz GöBit –<br />

vertreten, und zwar am 7. März in der Lokhalle:<br />

vom Messtechniknetzwerk Measurement Valley an<br />

Stand 1 bis zur Diakonie Adelebsen Alma-Louisenstift<br />

an Stand 194. Die aller meisten von ihnen bieten<br />

Ausbildungsplätze – und damit auch eine exzellente<br />

Gelegenheit, sich auf der größten Berufsmesse<br />

der Region über ein sehr breites Spektrum der<br />

Berufe zu informieren oder schon den direkten<br />

Kontakt zu einem Betrieb zu suchen.<br />

K<br />

Allerdings: Was jeder einzelne Besucher vom<br />

GöBit mitnimmt, hängt stark davon ab, mit welchen<br />

Zielen und wie gut vorbereitet er dort hingeht.<br />

Dies gilt im Übrigen für sämtliche Jobmessen, die<br />

in Südniedersachsen durchaus zahlreich angeboten<br />

werden. „Es gibt im Wesentlichen zwei Besuchergruppen<br />

auf dem GöBit“, so die Erfahrung von<br />

Petra Gerke, Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur<br />

Göttingen. „Diejenigen, die schon wissen, wo<br />

sie beruflich hinwollen, und diejenigen, die sich<br />

erst einmal einen generellen Überblick verschaffen<br />

wollen. Gleichzeitig gibt es jene, die super vorbereitet<br />

kommen, und die, die sich im Vorfeld keine<br />

Gedanken gemacht haben und sich von der Vielfalt<br />

des Angebots fast überrollt fühlen.“ Die gute<br />

Nachricht: Für jeden – ob zielbewusst oder ohne<br />

konkreten Plan – hat der GöBit etwas zu bieten.<br />

Wer die Gelegenheit nutzt und sich auf den Messebesuch<br />

entsprechend vorbereitet, kann später mit<br />

einem Mehrwert wieder nach Hause gehen.<br />

Wer schon mit einem klaren Berufsziel vor Augen<br />

auf die Messe geht, kann sich die für ihn passenden<br />

Unternehmen heraussuchen und sich bei<br />

ihnen gezielt über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten<br />

informieren. Wer bereits konkrete<br />

Bewerbungspläne hat, kann auch ruhig gleich eine<br />

Bewerbungsmappe mitbringen, denn unter Umständen<br />

kann es vor Ort zu einem Bewerbungs-<br />

Speeddating kommen – eine ideale Gelegenheit,<br />

Eindruck zu hinterlassen. Wer auf Nummer sicher<br />

gehen will, kann am Stand der Arbeitsagentur seine<br />

Bewerbungsmappe durchchecken lassen oder<br />

sich online darüber informieren, was drin sein<br />

sollte (siehe Kasten rechts).<br />

Wer sich beruflich erst einmal orientieren möchte,<br />

dem rät Petra Gerke: „Stellt Fragen! Die Aussteller<br />

freuen sich über euer Interesse. Und gerade den<br />

Azubis der vertretenen Firmen könnt ihr wirklich<br />

alle Fragen stellen. Wer nur mit einem fragenden<br />

Blick über die Messe geht, sich aber nicht überwinden<br />

kann, Fragen zu stellen oder Mitmachangebote<br />

zu nutzen, der ist hinterher meist wenig klüger<br />

als vorher.“ Wer ohne eigene Initiative auf Inspiration<br />

und Hilfe bei der Berufswahl hofft, hofft in<br />

aller Regel vergebens. „Daher überlegt euch vorab<br />

Fragen, die euch beschäftigen, und traut euch, die<br />

Mitarbeiter an den Ständen anzusprechen.“ An<br />

vielen Ständen sind auch Azubis des jeweiligen Unternehmens<br />

vertreten, die einfach noch sehr dicht<br />

an den Schülern dran sind, solche Orientierungsprobleme<br />

mitunter aus eigener Anschauung kennen<br />

und daher auf Augenhöhe weiterhelfen können.<br />

Egal, wie zielbewusst man auf die Messe kommt,<br />

ein paar Grundregeln sollten alle beherzigen, die<br />

einen guten Eindruck hinterlassen wollen. Der Anzug<br />

muss es dabei natürlich nicht sein, aber: „Ein<br />

gepflegtes Auftreten ist schon wichtig“, so Gerke.<br />

„Ich finde die Frisur wichtig, dass man keine ausgelatschten<br />

Turnschuhe trägt, die Jogginghose sollte<br />

ebenfalls zu Hause bleiben. Und beim Make-up<br />

nicht übertreiben.“ Man sollte sich nie verstellen,<br />

aber ein wenig auf sich zu achten, hilft. ››<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


33<br />

Infos aus dem Netz<br />

Für diejenigen, die noch überhaupt keine Ahnung haben, welche Berufe zu ihnen passen, bietet<br />

die Bundesagentur für Arbeit auf dem GöBit einen Berufswahltest für Unentschlossene an.<br />

Vorab gibt es bereits online ein Selbsterkundungstool unter:<br />

www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt<br />

Wer sich generell über Berufe und Berufsfelder informieren möchte, findet auf den folgenden<br />

Portalen viele Details über Ausbildungsinhalte, verwandte Berufe, spätere Tätigkeitsfelder,<br />

berufliche sowie finanzielle Perspektiven, aber auch konkrete Tipps, was im Vorstellungsgespräch<br />

gut ankommt und welche Fehler es zu vermeiden gilt:<br />

www.goebit.de<br />

www.berufenet.arbeitsagentur.de<br />

www.berufe-tv.de<br />

www.planet-beruf.de<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


34<br />

Tipps und Tricks für den<br />

perfekten Messebesuch<br />

VOR DER MESSE<br />

› Auswählen<br />

Du hast keine Zeit, alle Aussteller auf der Jobmesse<br />

zu besuchen. Mach dir daher vorher Gedanken, mit<br />

welchen Unternehmen du sprechen möchtest. Plane<br />

pro Gespräch etwa 45 Minuten ein. Um dir die Sache<br />

noch mehr zu erleichtern, mach dir vorab eine Liste,<br />

auf der du die für dich interessanten Unternehmen in<br />

eine Reihenfolge bringst, und lege dir deine Termine<br />

so, dass dein Traumarbeitgeber etwa an dritter Stelle<br />

steht. So kannst du dein Auftreten vorher schon ein<br />

bisschen üben, aber dir raucht noch nicht der Kopf von<br />

zu viel Input.<br />

› Kontaktieren<br />

Mach deine Termine frühzeitig. Die begehrtesten<br />

Unternehmen sind meistens völlig überlaufen, da<br />

bekommst du spontan wahrscheinlich keinen Termin<br />

mehr. Informiere dich also vorab über die Aussteller<br />

und kontaktiere die für dich interessanten Unternehmen<br />

per E-Mail, Telefon oder Xing. Das kommt gut an!<br />

› Packen<br />

Du solltest zwei bis drei vollständige Bewerbungsmappen<br />

(Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsfoto<br />

und Zeugnisse) mit zur Berufsmesse nehmen – für<br />

deine favorisierten Unternehmen. Hier punktest du<br />

mit einem individuell an das Unternehmen angepassten<br />

Motivationsschreiben. Für weitere interessante<br />

Unternehmen kannst du zudem eine Kurzbewerbung<br />

erstellen. Diese besteht aus einem kurzen Anschreiben<br />

– auch hier gerne auf das Unternehmen zugeschnitten<br />

– und einem Lebenslauf. Für Unternehmen, die du<br />

spontan auf der Messe triffst und spannend findest,<br />

lohnt es sich, einen Bewerbungsflyer zu erstellen, auf<br />

dem du deinen Lebenslauf als eine Art Leistungsprofil<br />

zusammenfasst.<br />

› Anziehen<br />

Der erste Eindruck zählt! Verzichte daher auf die alte<br />

Jeans oder den Minirock. Dein Outfit sollte zu der<br />

Branche passen, in der du später arbeiten möchtest.<br />

Es lohnt sich, Deo und Kosmetik einzupacken sowie<br />

Pflaster, falls du dir in den Schuhen Blasen läufst, und<br />

Pfefferminzbonbons oder Kaugummi für den frischen<br />

Atem – den vor dem Gespräch jedoch wieder herausnehmen!<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


35<br />

› Anreisen<br />

Plane genug Zeit für deine Anreise ein. Solltest du<br />

lange im Zug oder im Bus sitzen, zieh dir bequeme<br />

Klamotten an und wechsle erst auf der Messe in dein<br />

Business-Outfit, nicht dass es auf der Fahrt zerknittert.<br />

Auch ein zweites Paar Schuhe mitzunehmen, empfiehlt<br />

sich. Für den Aufenthalt bei der Messe deponierst du<br />

die Wechselsachen einfach in einem Schließfach.<br />

AUF DER MESSE<br />

› Ansprechen<br />

Geh zielstrebig auf den Stand zu, stell dich freundlich<br />

mit vollem Namen vor und frag nach deiner Ansprechperson.<br />

› Abwarten<br />

Fall nicht gleich mit der Tür ins Haus und frag direkt<br />

nach einem Praktikum! Beginne lieber mit etwas<br />

Small Talk und stelle Fragen, zum Beispiel, wie sie die<br />

Messe bisher erlebt haben.<br />

› Interessieren<br />

Bereite dich gut auf das Gespräch vor. Mach dir vorab<br />

ein Bild von dem Unternehmen, der Branche, den Produkten<br />

und der aktuellen Berichterstattung. Mach auf<br />

dich aufmerksam, indem du deine Stärken direkt auf<br />

die Stelle zuschneidest. Vermeide hingegen Floskeln.<br />

› Ausnutzen<br />

Nutze auch Pausen zwischen deinen Gesprächen und<br />

schaue ins Programm, welche Workshops oder Vorträge,<br />

die interessant für dich sind, angeboten werden.<br />

› Vermeiden<br />

Vermeide es, zu viel Gepäck mitzuschleppen. Deine<br />

Bewerbungsunterlagen, ein Notizbuch und ein Stift<br />

sind völlig ausreichend. Verstell dich außerdem nicht,<br />

sondern zeig dich authentisch, so wie du bist.<br />

MESSEN AUF EINEN BLICK<br />

7. März // 10 bis 15 Uhr<br />

GöBit – Göttinger Berufsinformationstag<br />

Zahlreiche Unternehmen stellen Ausbildungsberufe und duale Studienangebote,<br />

viele Hochschulen ihre Studienangebote vor. Darüber hinaus<br />

gibt es viele Informationen über schulische Ausbildungen oder Freiwilligendienste.<br />

Interessante Vorträge behandeln Themen wie Bewerbung und<br />

Vorstellungsgespräch, Studienfinanzierung oder beleuchten unterschiedliche<br />

Perspektiven nach dem Abi. Für Jugendliche, die sich beruflich<br />

orientieren möchten oder schon einen konkreten Ausbildungsplatz<br />

suchen, und für Eltern, die ihre Kinder in dieser Phase begleiten möchten,<br />

gibt es hier gleich viel zu entdecken und zu erfahren.<br />

Ort: Lokhalle Göttingen, Bahnhofsallee 1<br />

14. Mai // 16 bis 20 Uhr und 15. Mai // 8 bis 13 Uhr<br />

BerufsInfoMarkt Northeim (BIM)<br />

Zahlreiche Unternehmen stellen Ausbildungsberufe und die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

in ihren Unternehmen vor. Es gibt viel zu sehen und<br />

auszuprobieren. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere mit dem<br />

Donnerstag-Angebot an Jugendliche in der Orientierungs- und Berufswahlphase<br />

sowie deren Eltern.<br />

Ort: BBS II Northeim, Sudheimer Straße 24<br />

19. September // 10 bis 15 Uhr<br />

Berufsinformationstag Osterode (BITO)<br />

Geboten wird eine Übersicht der verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten in<br />

den Beruf, sei es durch Ausbildung, ein duales Studium oder auch ein<br />

Hochschulstudium. Ein Besuch, der sich für Jugendliche und Eltern lohnt,<br />

denn zahlreiche Unternehmen stellen Ausbildungsberufe und die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

in ihren Unternehmen vor.<br />

Ort: BBS I und II Osterode, Neustädter Tor<br />

25. September // 10 bis 16 Uhr<br />

Einbecker Ausbildungsmesse<br />

Jugendliche und Interessierte erleben hier ein breites Spektrum an<br />

Ausbildungsberufen, dualen Studiengängen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Unternehmen aus der Region stellen sich den<br />

potenziellen Bewerbern und zukünftigen Auszubildenden vor.<br />

Ort: Berufsbildende Schulen Einbeck, Hullenser Tor 4<br />

Weitere Veranstaltungen findest du unter:<br />

www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen<br />

NACH DER MESSE<br />

› Erinnern<br />

Frag den Personaler nach dem Gespräch nach einer<br />

Visitenkarte und melde dich in den nächsten zwei<br />

Tagen bei ihm per E-Mail. Bedank dich außerdem für<br />

das Gespräch und bekunde nochmals deinen Wunsch,<br />

für das Unternehmen zu arbeiten.<br />

› Pflegen<br />

Knüpfe Kontakte zum Beispiel über Social Media oder<br />

Xing. Schicke Kontaktanfragen an die Mitarbeiter,<br />

mit denen du gesprochen hast, immer zusammen mit<br />

einem kurzen Begleitschreiben! Du kannst außerdem<br />

Posts zur Messe teilen und Bilder des Unternehmens<br />

liken. All das unterstreicht nochmal dein Interesse.<br />

Checkliste<br />

+ Termine mit Zielunternehmen machen<br />

+ Hintergründe recherchieren und Rück fragen<br />

überlegen<br />

+ individuelle Bewerbungsmappen erstellen<br />

+ Stift und Notizblock nicht vergessen und<br />

ebenso ein geladenes Smartphone<br />

+ angemessene Kleidung anziehen<br />

+ Pfefferminzbonbons oder Kaugummi<br />

und Deo einstecken<br />

+ rechtzeitig losfahren<br />

+ Pausen machen<br />

+ Immer lächeln!<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


36<br />

Tach auch!<br />

Der erste Eindruck zählt! Darum hat <strong>faktorAZUBI</strong> einmal bei Sabine Schlüer,<br />

Personalreferentin beim Messtechnik-Hersteller Mahr in Göttingen, nachgefragt,<br />

womit Bewerber bei ihr punkten können und welche Fehler es unbedingt<br />

zu vermeiden gilt.<br />

Wie sollte sich ein Bewerber<br />

im Bewerbungsgespräch vorstellen?<br />

Wir freuen uns, wenn ein Bewerber oder eine<br />

Bewerberin im Bewerbungsgespräch möglichst<br />

authentisch ist. Wir möchten die Bewerber gern<br />

persönlich kennenlernen, um zu sehen, ob sie<br />

ins Team passen. Also wollen wir keine auswendig<br />

gelernten Antworten hören, sondern erfahren,<br />

inwieweit sich der zukünftige Azubi auf<br />

den Beruf und unser Unternehmen vorbereitet<br />

hat und welche Motivation sowie erste Erfahrungen<br />

im gewünschten Einsatz gebiet er oder<br />

sie schon gesammelt hat.<br />

Welche Fehler kann man in einem<br />

Bewerbungsgespräch machen?<br />

Zu viel oder zu wenig reden, das erleben wir<br />

tatsächlich oft bei Bewerbern. Ein bisschen<br />

Aufregung gehört natürlich dazu, und die<br />

äußert sich bei manchen Bewerbern darin,<br />

dass sie sehr schüchtern wirken, auch wenn sie<br />

es vielleicht gar nicht sind. Deswegen ist eine<br />

gewisse Portion Selbstbewusstsein immer von<br />

Vorteil. Angemessene Kleidung ist auch immer<br />

ein Thema, denn was ,passend‘ ist, ist auch je<br />

nach Berufsbild und Unternehmen unterschiedlich.<br />

Wie kann man solche Fehler<br />

vermeiden?<br />

Wichtig ist eine gute Vorbereitung, also im<br />

Vorfeld möglichst viel über das Unternehmen<br />

und den angestrebten Beruf herauszufinden.<br />

Und gern mal mit Freunden, Eltern oder auch<br />

vor einem Spiegel eine ,Trockenübung‘ für<br />

ein Bewerbungsgespräch durchlaufen. Übung<br />

macht auch hier den Meister.<br />

Was zählt bei Ihnen mehr, wenn es<br />

darum geht, einen Azubi einzustellen:<br />

gute Noten oder soziale<br />

Kompetenzen?<br />

Sicher sind die Noten in relevanten Fächern<br />

wie Mathe, Deutsch, Englisch oder auch den<br />

Naturwissenschaften wichtig, aber wir<br />

bewerten die Kandidaten und Kandidatinnen<br />

eher ,ganzheitlich‘. Dazu gehören<br />

ganz klar die sozialen Kompetenzen,<br />

denn gute Noten nützen<br />

uns nichts, wenn Bewerber nicht<br />

im Team arbeiten können oder<br />

zum Beispiel Arbeitsergebnisse<br />

nicht gut präsentieren können.<br />

Was war die kurioseste<br />

Situation, die Sie während<br />

eines Bewerbungsgespräches<br />

erlebt haben?<br />

Ein Bewerber für die Ausbildung<br />

zum Industriekaufmann<br />

antwortete auf die Frage, was er<br />

denn über unser Unternehmen<br />

wisse: „Nichts, aber das ist eine<br />

Frage, die ich sowieso noch stellen<br />

wollte. Was macht ihr denn hier so?“<br />

Meine Kollegin und ich waren erstmal<br />

sprachlos …<br />

Azubi 1/<strong>2020</strong>


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139<br />

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für Systemintegration<br />

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38<br />

Von wegen Berührungsangst<br />

Die Erfahrung hat gezeigt: Mädchentage helfen, Vorurteile und Hemmnisse vor Naturwissenschaften<br />

und Technik abzubauen. Doch gerade in Göttingen sitzen Schulen und Betriebe leider noch nicht<br />

an einem Tisch, um mit gemeinsamen Angeboten zu überzeugen.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

E<br />

in unscheinbares Gebäude<br />

im Göttinger Industriegebiet<br />

Grone. Werkbänke<br />

voller Lötkolben, eine konzentrierte, ruhige Arbeitsatmosphäre<br />

liegt in der Luft – und alles Mädchen,<br />

die hier arbeiten. Bei der GUF Gesellschaft für<br />

Umschulung und Fortbildung findet seit 2013 bislang<br />

einmal pro Jahr der Mädchentag MINT statt,<br />

seit einigen Jahren ist die Kooperationsschule das<br />

Grotefend- Gymnasium in Hann. Münden. Auch<br />

dieses Jahr wieder waren 15 Schülerinnen aus den<br />

zehnten Klassen bei der GUF und sollten eines bekommen:<br />

einen praktischen Kontakt mit Technik.<br />

Drei Tage in Vollzeit werkelten die Schülerinnen<br />

an ihrem Projekt herum: Sie konstruierten einen<br />

Gitterwürfel aus Draht mit 27 Leuchtdioden und<br />

einem Schaltkreis, den sie selbst mit einem Blinkmuster<br />

programmieren konnten. Dazu wurden Platinen<br />

zusammengelötet, Draht geschnitten, Technik<br />

geprüft. Und um diese Hauptaufgabe herum gab es<br />

theoretischen Unterricht zu den zu verwendenden<br />

Bauteilen und Einblicke ins Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden<br />

in der Metallwerkstatt.<br />

„Diese außerschulischen Lernorte sind wichtig“,<br />

sagt Physiklehrer Niels Borth. „Die Schülerinnen<br />

sammeln hier Erfahrungen, die wir in der Schule<br />

nicht ermöglichen können, weil es der Lehrplan<br />

nicht hergibt, zumal wir die Möglichkeiten einer<br />

Werkstatt gar nicht besitzen.“ Seit drei Jahren ist<br />

das Grotefend-Gymnasium der Schulpartner beim<br />

Mädchentag, das Interesse von Schülerinnen an einer<br />

Teilnahme nimmt zu. Aber ob ein solcher Tag<br />

wirklich etwas bringt, also mehr Mädchen dazu<br />

motiviert werden, tatsächlich nach der Schule eine<br />

technische Ausbildung oder ein technisches Studium<br />

zu absolvieren, lässt sich nicht verlässlich sagen,<br />

auch wenn die Statistik auf den ersten Blick einen<br />

leichten Anstieg von Frauen in technischen Berufen<br />

zeigt. Manche Effekte sind jedoch sichtbar. In den<br />

Schulen hat Ute Eichhorn, Projektleiterin bei der<br />

GUF, die Beobachtung gemacht, dass Mädchen,<br />

wenn sie in gemischtgeschlechtlichen Gruppen gefragt<br />

werden, ob sie an einem Mädchentag teilnehmen<br />

wollen, sich nicht melden. Dass sie sich aber<br />

sehr wohl darauf einlassen, wenn sie in reinen<br />

Mädchengruppen danach gefragt werden.<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


39<br />

Von Berührungsängsten keine Spur Die Schülerinnen konstruieren einen Gitterwürfel aus Draht mit 27 Leuchtdioden und einem<br />

Schaltkreis, den sie selbst mit einem Blinkmuster programmieren.<br />

„Es ist mein erster Ausflug in den Bereich Technik<br />

und Handwerk – ich habe vorher noch nie gelötet“,<br />

sagt Emelie. „Und ich muss ehrlich zugeben, dass es<br />

interessant ist und Spaß macht. Das hätte ich absolut<br />

nicht erwartet. Man muss geduldig sein und<br />

ruhige Finger haben.“ Berührungsängste habe es<br />

natürlich auch gegeben, denn der Lötkolben soll um<br />

die 300 Grad heiß sein. Doch Mitschülerin Laura hat<br />

fest gestellt, dass es nicht wirklich weh tut und an den<br />

Vorurteilen, dass technische Berufe automatisch körperlich<br />

sehr anstrengend sind, nicht so viel dran ist.<br />

Vorurteile und Berührungsängste von Mädchen<br />

gegenüber klassischen Männerberufen? Da ist<br />

etwas dran, beobachtet Ute Eichhorn in Fortbildungsmaßnahmen<br />

und Umschulungen etwa für<br />

Berufsrückkehrerinnen. „Es gibt seitens der Frauen<br />

immer die Vorbehalte, dass man sich in einer Männerdomäne<br />

besonders behaupten muss oder dass<br />

es keine sauberen Berufe sind.“ Das halte Frauen<br />

häufig davon ab, für technische Berufe offen zu<br />

sein. „Und es gibt natürlich von zu Hause aus einige<br />

Vorurteile, dass man als Frau manche Sachen nicht<br />

machen könne.“ Dabei seien Firmen sehr an Mitarbeiterinnen<br />

in technischen Berufen interessiert,<br />

weil sie sehr zuverlässig und präzise arbeiteten und<br />

meistens auch die besten Abschlüsse machten.<br />

„Entsprechend sind die Perspektiven für Frauen im<br />

gewerblich-technischen Bereich um ein Vielfaches<br />

besser, sie ergänzen die Teams, weil in gemischten<br />

Teams wesentlich effektiver gearbeitet wird.“<br />

„Ich nehme schon bestimmte Rollenerwartungen<br />

wahr“, sagt Emelie. Man erlebe, dass Jungs mehr<br />

Ahnung in den Naturwissenschaften haben und<br />

viele später in technischen Berufen arbeiten. Da<br />

habe sich die Frage aufgedrängt, ob sie nicht doch<br />

in den sozialen Bereich gehen solle. „Aber inzwischen<br />

habe ich auch in Chemie und Physik Themen<br />

entdeckt, die mich interessieren. Nur weil es so war,<br />

dass Männer mehr in den Naturwissenschaften<br />

arbeiten und Frauen mehr in sozialen Berufen, sollte<br />

das einen nicht dazu verleiten, es auch so zu ››<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


40<br />

Von wegen ,typisch‘<br />

Der Mädchentag MINT ist<br />

von Neugier geprägt und frei von<br />

allen Rollenvorstellungen.<br />

machen.“ Auch, wenn sich Laura ohnehin nie groß<br />

mit sozialen Tätigkeiten identifizieren konnte – der<br />

Mädchentag habe diese Überzeugung verstärkt.<br />

Und Julia meint: „Ich habe solche Rollenvorstellungen<br />

nie gehabt.“ Zu Hause habe sie beispielsweise<br />

ihrem Vater schon früh dabei geholfen, Computer<br />

zusammenzulöten. „Sprache kann ich einfach<br />

nicht, aber in Mathe bin ich recht gut. Auch, wenn<br />

mich meine Eltern nicht an Technik heran geführt<br />

hätten, hätte ich das gemacht.“<br />

Diese Offenheit scheint aber nach wie vor noch<br />

die Ausnahme zu sein. „Mädchen wählen ihre Berufe<br />

grundsätzlich viel eingeschränkter als Jungen“,<br />

ist die Erfahrung von Susanne Wädow, Beauftragte<br />

für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur<br />

Göttingen. „Schaut man sich etwa die<br />

Top 10 der Berufswahl an, dann ist das Berufespektrum<br />

bei Jungen deutlich breiter.“ Dabei könnten<br />

Frauen stark von den existierenden Chancen in<br />

vielleicht zunächst abwegiger erscheinenden Berufen<br />

profitieren. „Gerade die Elektro- und Metallberufe,<br />

die klassische Männerberufe sind, sind<br />

auch oft die Berufe, in denen Fachkräfte gesucht<br />

werden und in denen gut verdient wird – im Gegensatz<br />

zu typischen Frauenberufen“, so Wädow.<br />

Aktionen wie der Mädchentag seien einer der<br />

Tropfen, die den Stein der Vorurteile aushöhlten<br />

und Mädchen die Möglichkeit böten, ihre technischen<br />

Fähigkeiten und Talente zu erkunden und<br />

darauf vielleicht auch einen Beruf aufzubauen.<br />

Die Teilnahme am Mädchentag erfolgt freiwillig,<br />

doch mit großem Erfolg – dieses Jahr war die<br />

Nachfrage so groß, dass die Schule losen musste,<br />

da nur 15 Schülerinnern teilnehmen konnten. Das<br />

Hauptproblem: die Finanzierung. Theoretisch<br />

habe die Arbeitsagentur weitere Mittel für Mädchentage,<br />

so Susanne Wädow, allerdings braucht<br />

die Agentur dafür eine Co-Finanzierung wie etwa<br />

durch die Stiftung Niedersachsenmetall, die seit<br />

einigen Jahren den Mädchentag unterstützt – denn<br />

in den Schulen ist die Ausstattung dafür oft nicht<br />

ausreichend. Die Stiftung verfolgt das Ziel, junge<br />

Menschen für naturwissenschaftliche und technische<br />

Berufe zu begeistern. „Dazu initiieren und<br />

unterstützen wir zahlreiche Projekte in Südniedersachsen,<br />

auch einige Angebote speziell für Mädchen“,<br />

so Reiner Müller, Bildungsreferent der Stiftung.<br />

Die Projekte, die Mädchen an Technik heranführen<br />

sollen, laufen gut, so die Erfahrung der<br />

Stiftung – sei es in Osterode, Northeim oder<br />

Einbeck.<br />

Was rings um Göttingen recht gut klappt, stößt<br />

in der Stadt selbst jedoch noch auf Hindernisse,<br />

da die hiesigen Schulen nur eingeschränkt offen<br />

für diese Angebote sind. Auch haben sich in den<br />

umliegenden Städten Netzwerke von Schulen und<br />

Betrieben gebildet – in Osterode oder Northeim<br />

gibt es entsprechende Kooperationsvereinbarungen<br />

zwischen allgemeinbildenden Schulen und<br />

Betrieben. Daran mangelt es jedoch in Göttingen<br />

noch.<br />

››<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


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in Göttingen<br />

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42<br />

„Wir schaffen das!“<br />

Wie die BBS Münden zum Vorreiter der Flüchtlingsintegration wurde.<br />

TEXT STEFAN LIEBIG<br />

m Jahr 2019 waren erstmals<br />

mehr als 70 Millionen<br />

Menschen weltweit auf der Flucht, darunter auch<br />

viele Frauen und Kinder. Für diejenigen, die den<br />

langen und beschwerlichen Weg nach Europa suchen,<br />

ist Deutschland mit seiner Willkommenskultur<br />

ein beliebtes Ziel. Doch auch hier in der neuen<br />

Fremde stehen die Geflüchteten vor einer Vielzahl<br />

an Herausforderungen – seien es überfüllte Sprachkurse,<br />

rassistische Anfeindungen oder auch der erschwerte<br />

Zugang zum Arbeitsmarkt.<br />

I<br />

Vorkämpfer sind gefordert. An den Berufsbildenden<br />

Schulen Münden (BBS) handelt die<br />

Schulleitung: Die vielen Jugendlichen, die vor den<br />

Gefahren in den Kriegsgebieten flohen, sollen<br />

Zukunfts chancen erhalten. „Wir wussten nicht,<br />

was uns erwartet. Aber das gesamte Kollegium<br />

wollte helfen, neue Strukturen aufzubauen“, sagt<br />

BBS-Schulleiter Gerd Reddig. Ministerien, Kreisbehörden<br />

und Nachbarn müssen angesprochen<br />

werden, um Genehmigungen, neue Lehrer und<br />

zusätzliche Räumlichkeiten sowie vor allem finanzielle<br />

Mittel zu bekommen. Berge von Formularen<br />

wandern über den Schreibtisch des engagierten<br />

Schulleiters, und schnell müssen Sprachlehrer<br />

für Deutsch als Fremdsprache gefunden<br />

werden. „Insbesondere die Jugendhilfe Südniedersachsen<br />

und der Landkreis Göttingen haben uns<br />

nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit finanziellen<br />

Mitteln zur Seite gestanden“, sagt Reddig<br />

und lobt damit die oft unbürokratische und<br />

zügige Zusammenarbeit.<br />

Und es funktioniert: Die BBS Münden kann<br />

schnell ein funktionierendes System aufbauen.<br />

Über 90 Schüler aus fernen Ländern beginnen – zumeist<br />

ohne Deutschkenntnisse und mit unterschiedlicher<br />

Vorbildung – ihre Schullaufbahn.<br />

„Motivierend war neben dem Engagement des<br />

Kollegiums auch die Offenheit, mit der unsere<br />

Schüler auf ihre neuen Mitschüler zugingen“, sagt<br />

Reddig rückblickend. Sicher hilft, dass die Schule<br />

seit 2014 aktiv an dem Programm ,Schule ohne<br />

Rassismus – Schule mit Courage‘ teilnimmt. So können<br />

sich die jungen Menschen schnell ein soziales<br />

Umfeld im fremden Land aufbauen. Über gemeinsamen<br />

Sport im Schulfitnessraum oder Kickerturniere<br />

in der Pausenhalle und den Unterricht<br />

kommen neue Kontakte zustande. Im Deutschunterricht<br />

werden schnell die Grundlagen geschaffen,<br />

um auch den Inhalten der anderen Fächer<br />

folgen zu können.<br />

„Unser Ziel war und ist, Migranten über intensiven<br />

Sprachunterricht zu einem Schulabschluss zu<br />

führen und ihnen so den Zugang zu einer Berufsausbildung<br />

zu ermöglichen“, so Reddig. Wie gut<br />

das gelungen ist, zeigen die beeindruckenden Zahlen:<br />

Von den 92 immigrierten Schülern, die an der<br />

BBS eingeschult wurden, haben inzwischen 30 eine<br />

Ausbildungsstelle, 20 befinden sich in einem festen<br />

Arbeitsverhältnis. Drei machen gerade ihr Fachabitur.<br />

„Die ersten sieben geflüchteten Schüler, die<br />

wir 2013 einschulten, sind mit ihrer Ausbildung<br />

inzwischen fertig beziehungsweise haben eine Arbeitsstelle“,<br />

sagt Schulsozialpädagogin Susanne<br />

Smetan mit berechtigtem Stolz. Als Anlagen- und<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


43<br />

Das Gelände, der alte<br />

Schulgarten, wurde urbar<br />

gemacht, mit alten Blumentöpfen,<br />

Gießkannen und<br />

Holzkisten, teils vom<br />

Sperrmüll, ausgestattet, ein<br />

Gewächshaus und ein<br />

Gartenhaus als Trockenarbeitsplatz<br />

gebaut. Hilfe kam<br />

auch aus der Bauabteilung der<br />

BBS Münden. Die Schüler der<br />

Berufseinstiegsklasse Technik<br />

unterstützten beim Aufbau<br />

des Gartenhauses und<br />

fertigten vier Hochbeete aus<br />

Lärchenholz an.<br />

FOTO: BBS MÜNDEN<br />

Geschafft Schüler der BBS Münden sowie Schulleiter Gerd Reddig (1. v. l.), Birgit Gebhardt (3. v. l.) und<br />

Christian Rank (5. v. l.) freuen sich, dass das Gartenprojekt erfolgreich angelaufen ist.<br />

Die Schüler haben jedes Jahr<br />

Gelegenheit, die Aussaat, den<br />

Anbau und die Ernte<br />

mitzuerleben. Jeder Schüler<br />

kommt in den Genuss, den<br />

Garten in allen vier Jahreszeiten<br />

zu erleben. Die<br />

gemeinsame Gartenarbeit<br />

schweißt die Klasse zusammen,<br />

fördert die Kommunikationsfähigkeit,<br />

das Selbstbewusstsein<br />

und das<br />

Verantwortungsgefühl.<br />

Maschinenführer in Hamburg, Orthopädietechniker<br />

in Kassel, Maurer in Hannover oder als Fachkraft<br />

für Lagerlogistik in Göttingen haben die Jugendlichen<br />

in ihrem neuen Zuhause dauerhaft Fuß<br />

gefasst.<br />

Wichtig ist den Lehrern der BBS aber auch, dass<br />

die Integration keine Einbahnstraße ist und die<br />

Zugewanderten ihre Wurzeln nicht vergessen, sondern<br />

sich mit den hiesigen Schülern austauschen.<br />

Gemeinsame Kochkurse mit Gerichten aus den<br />

Heimatländern, Gespräche und Veranstaltungen<br />

zu den Sitten hier und in den fernen Ländern und<br />

Fortbildungen zur Gewaltprävention stehen auf<br />

der Tagesordnung.<br />

Allerdings läuft bei all den Erfolgen nicht alles<br />

perfekt. „Natürlich gab es Differenzen zwischen<br />

Schülern, die zu ethnischen Gruppen gehören, die<br />

in der Heimat verfeindet sind. Aber wir konnten<br />

dies immer schlichten“, so Reddig. Leider kann er<br />

auch nicht dauerhaft auf das qualifizierte Personal<br />

setzen, dass sich um die neuen Schüler kümmert,<br />

denn die Verträge sind den gesetzlichen Vorgaben<br />

entsprechend zumeist auf zwei Jahre befristet. In<br />

dem ein oder anderen Fall gelang es Reddig aber,<br />

die Kollegen in Festanstellung zu übernehmen.<br />

Was den Schulleiter aber wirklich stört, sind umständliche<br />

Wege zur Identitätsfeststellung einiger<br />

Schüler und die sprachlich zu komplizierten Prüfungsaufgaben<br />

für handwerkliche Berufe. „Beides<br />

ist häufig ein Rückschlag für die motivierten<br />

Flüchtlinge und ein Hindernis für den Berufseinstieg“,<br />

kritisiert der Schulleiter. Und obwohl er viel<br />

Unterstützung erfahre, dauere es häufig viel zu<br />

lange, Neuregelungen oder Ausnahmegenehmigungen<br />

umzusetzen. Dennoch fällt seine Bilanz positiv<br />

aus: „Was wir trotz aller Probleme umgesetzt haben,<br />

macht mich stolz. Ich wünsche mir zwar vom Gesetzgeber<br />

etwas mehr Kontinuität, bin aber froh,<br />

dass wir mit der Hilfe der hiesigen Institutionen so<br />

vielen jungen Menschen einen guten Start ermöglicht<br />

haben.“<br />

››<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


44<br />

Eine Herausforderung, die sich lohnt!<br />

Mit der Schule bist du durch, doch welche Richtung du in deinem künftigen Arbeitsleben einschlagen<br />

möchtest, ist dir noch nicht ganz klar? Um nicht tatenlos auf eine Eingebung zu warten und nach der<br />

theorielastigen Schulzeit etwas Praktisches und dazu noch äußerst Sinnvolles zu tun, bietet sich ein<br />

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an.<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM/IRACOSMA<br />

Das FSJ ist ein sozialer Freiwilligendienst für<br />

Jugendliche, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und<br />

noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben.<br />

Dieser Dienst dauert in der Regel zwölf Monate,<br />

nach Absprache ist eine Dauer zwischen sechs und<br />

18 Monaten möglich. Dabei engagierst du dich<br />

zeitlich befristet auf sozialer Ebene und hilfst anderen<br />

Menschen. Du lernst Dinge, die dir auch später<br />

im Leben weiterhelfen können, und triffst auf interessante<br />

und gleichgesinnte Menschen.<br />

Der Unterschied eines Freiwilligendienstes<br />

im Vergleich zu einem Praktikum ist die professionelle<br />

pädagogische Begleitung, das Bildungsangebot<br />

und die bessere Anerkennung durch viele<br />

weiterführende Bildungseinrichtungen wie Hochschulen,<br />

Ausbildungsstätten usw.<br />

Warum ein FSJ?<br />

›› Ein FSJ gibt dir Impulse für die persönliche Weiterentwicklung.<br />

›› Es hilft bei der beruflichen Orientierung – insbesondere im sozialen<br />

und pädagogischen Berufsfeld.<br />

›› Du kannst nach der langen Schulzeit endlich mal in der Praxis<br />

arbeiten – bevor es in die Ausbildung oder ins Studium geht.<br />

›› Du kannst dich für die Gesellschaft engagieren und anderen<br />

Menschen helfen.<br />

›› Das FSJ kann bei bestimmten Ausbildungen als (Vor-)Praktikum<br />

oder Anerkennungsjahr anerkannt werden.<br />

›› Solltest du deinen gewünschten Ausbildungsplatz nicht sofort<br />

bekommen, kannst du mit einem FSJ das Jahr sinnvoll überbrücken.<br />

Das FSJ ist kein Arbeitsverhältnis. Rechtlich<br />

sind die FSJler Auszubildenden gleichgestellt. Dieser<br />

Status soll verhindern, dass die Freiwilligen als<br />

kostengünstige Arbeitskräfte missbraucht werden.<br />

Neben einer pädagogischen Begleitung erhalten sie<br />

eine finanzielle Vergütung, die oft als Taschengeld<br />

bezeichnet wird. Hinzu kommen je nach Bedarf<br />

Verpflegung, Unterkunft und eine Fahrtkostenerstattung.<br />

Die Höhe des Taschengeldes unterscheidet<br />

sich letztlich von Träger zu Träger.<br />

Die Einsatzbereiche für das FSJ liegen alle im<br />

sozial-karitativen oder gemeinnützigen Bereich.<br />

Seit einigen Jahren wurden sie allerdings ausgedehnt,<br />

sodass das FSJ nun auch in Einrichtungen<br />

des Sports, der Denkmalpflege sowie der Politik<br />

und Kultur absolviert werden kann. Und auch ein<br />

FSJ im Ausland ist möglich.<br />

Und wo bitte?<br />

Interessante Stellen für deinen Freiwilligendienst in<br />

Südniedersachen findest du beim ,Internationalen<br />

Bund Freiwilligendienste Göttingen‘:<br />

www.ib-freiwilligendienste.de/goettingen<br />

AZUBI 01/<strong>2020</strong>


Heimat<br />

ist da, wo man immer<br />

gerne hinfährt<br />

Finden Sie Ihre berufliche Heimat<br />

dort, wo Ihnen alle Möglichkeiten<br />

offen stehen. Denn hier gibt es für<br />

Berufsstarter nicht nur Theorie<br />

und Praxis, sondern auch reichlich<br />

Abwechslung.<br />

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und Finanzen,<br />

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Zukunft schon geplant?<br />

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Göttingen sowie in unseren Vertretungen tun<br />

wir alles, um Sie bestens auf diesen vielseitigen und zukunftssicheren<br />

Beruf vorzubereiten. Sie gehen von Anfang<br />

an mit realen Aufgaben um, bei denen Ihnen unsere Profis<br />

stets mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Damit überzeugen Sie uns:<br />

· erweiterter Sekundarabschluss I oder allg. Hochschulbzw.<br />

Fachhochschulreife<br />

· gute Leistungen in Mathematik und Deutsch<br />

· Engagement, Ausdauer und Leistungsbereitschaft<br />

· Teamfähigkeit, Kommunikations- und Kontaktfreude<br />

· Interesse an der Arbeit im Außendienst<br />

Sind Sie bereit, zu zeigen, was in Ihnen steckt?<br />

Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung<br />

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Ausbildungsbeginn ist der 1. August <strong>2020</strong>.<br />

Refratechnik Cement GmbH<br />

Personalabteilung<br />

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Telefon: 0551 4953-6713<br />

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46<br />

Tipps gegen dein CHAOS zu Hause<br />

Wer kennt es nicht? Schnell den<br />

Rucksack auspacken, Blöcke<br />

Stifte und Mappen auf den<br />

Schreibtisch werfen – und schon<br />

geht es weiter zum nächsten<br />

Termin. So sammelt sich in<br />

regelmäßigen Abständen ein<br />

Sammelsurium an losen Blättern,<br />

Lernunterlagen, Tassen und<br />

anderem Kleinkram auf dem<br />

Schreibtisch an. Doch jeder weiß:<br />

In so einem Chaos lernt es sich<br />

schlecht. Darum haben wir<br />

hier für euch:<br />

‚Rezepte zur Ordnung‘.<br />

Nimm dir Zeit,<br />

um Ordnung zu schaffen<br />

Gestalte deine Arbeits -<br />

um gebung so, dass du dich<br />

wohlfühlst<br />

Häufig sind Arbeitsplätze sehr trist<br />

und dunkel eingerichtet. Schaff dir mit<br />

farbigen Ordnern, Ablageboxen und<br />

weiteren Arbeitsutensilien oder Dekorationen<br />

eine Wohlfühlatmosphäre.<br />

QUELLE: WWW.LEITZ.COM<br />

AZUBI 1/<strong>2020</strong>


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Kampf der Zettelwirtschaft<br />

Finde das Ordnungssystem,<br />

das zu dir passt<br />

Natürlich hast du deine eigenen persönlichen<br />

Präferenzen und Lerntaktiken.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass du dein eigenes<br />

Ordnungssystem entwickelst. Es geht<br />

darum, dir eine Struktur zu schaffen, die<br />

dir Erleichterung in deinen Arbeits- und<br />

Lernalltag bringt. So steigerst du deine<br />

Produktivität maßgeblich.<br />

Plane Pausen ein und nutze sie aktiv<br />

Die meisten Menschen schaffen es nicht, über einen<br />

längeren Zeitraum konzentriert an einem Thema zu<br />

arbeiten, selbst an einem aufgeräumten und schönen<br />

Arbeitsplatz ohne Ablenkungen. Deshalb solltest<br />

du dir zwischendurch aktiv eine Pause setzen. Diese<br />

kann auch als Belohnung für das Absolvieren einer<br />

anstrengenden Aufgabe dienen. Die Pause soll dir<br />

und deinem Gehirn eine Auszeit bieten. Auch hier<br />

empfiehlt es sich, das Smartphone ausgeschaltet zu<br />

lassen.<br />

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FREISTUNDE<br />

48<br />

FREISTUNDE<br />

Nacht der Kultur<br />

Am 13. Juni findet in Göttingen wieder einmal die Nacht der<br />

Kultur von Pro-City statt. Mit mehreren Open-Air-Bühnen und<br />

größtenteils Göttinger Künstlern wird für vielfältige Unterhaltung<br />

und eine tolle Atmosphäre gesorgt. Zahlreiche<br />

Kultureinrichtungen aus dem gesamten Stadtgebiet beteiligen<br />

sich an dem Programm. Viele Kirchen der Innenstadt, Galerien<br />

oder das Städtische Museum nutzen den Abend, um ihr kulturelles<br />

Angebot in Göttingen zu präsentieren. Bist du Theaterliebhaber,<br />

Musikfan oder willst du dich einfach überraschen<br />

lassen? Egal – denn bei der Nacht der Kultur kommt jeder auf<br />

seine Kosten. Das Programm findest du hier:<br />

www.procity.de/events-und-aktionen/nacht-der-kultur<br />

CityBeach Cup<br />

Du willst dich neben dem Lernen und Bewerben<br />

mal so richtig auspowern? Am liebsten gepaart<br />

mit einer Auszeit am Meer? So weit musst du gar<br />

nicht reisen! Denn zwischen dem 5. und 7. Juni<br />

kannst du echtes Strandfeeling auch mitten im<br />

Harz genießen, wenn sich die Osteroder<br />

Innenstadt einmal mehr in eine Beachvolleyball-<br />

Hochburg verwandelt. Mach mit, unter:<br />

www.kindersportstiftung.com<br />

Starke Leistung: 100 Jahre Händel!<br />

Vom 20. Mai bis zum 1. Juni verwandelt sich Göttingen erneut in ,die‘<br />

Händel- Stadt der Republik – und in diesem Jahr tut sie dies sogar bereits<br />

zum 100. Mal. Ein besonderes Jubiläum und Grund genug für die Veranstalter<br />

gleich alle 42 Händel-Opern mit ins Programm zu bringen<br />

– als szenische und konzertante Produktionen, Crossover‐ und<br />

Kammerkonzerte, als Tanzarrangements und Lesungen oder als<br />

Festspielmitschnitte auf der Kinoleinwand und im Netz.<br />

Du machst auch selbst Barockmusik? Dann nimm doch deinem<br />

Ensemble zusammen vom 18. bis 21. Mai bei der Göttingen<br />

Händel Competition <strong>2020</strong> teil und übe eine der Opern ‚Flavio‘,<br />

‚re de’ Longobardi‘ und ‚Berenice, regina d’Egitto‘ ein. Das<br />

Gewinnerensemble darf am 21. Mai im Welfenschloss<br />

Hann. Münden vor einem großen Publikum spielen.<br />

Weitere Infos gibt’s hier: www.haendel-festspiele.de<br />

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FREISTUNDE<br />

49<br />

ILLUSTRATION: DYLAN SARA<br />

FREISTUNDE<br />

Zeichnen mit Dylan Sara in der<br />

MUSA<br />

Seit diesem Jahr bietet der australische Künstler und<br />

Illustrator Dylan Sara jeden Dienstagabend von<br />

19.30 bis 21.30 Uhr eine offene Zeichenrunde in der<br />

Göttinger MUSA an. Die Abende sind als unkomplizierte,<br />

kreative und künstlerische Treffen konzipiert –<br />

von Aktzeichnen über Porträts bis hin zu Stillleben<br />

ist für jeden etwas dabei. Begleitet wird der Abend<br />

von Musik und einer lockeren Atmosphäre. Kostenpunkt:<br />

gerade einmal 5 Euro. Wenn auch du Lust<br />

hast, mal etwas Neues zu probieren, schnapp dir<br />

deinen Zeichenblock und Stifte und mach<br />

dich auf zum künstlerischen Schaffen.<br />

Weitere Infos unter www.dylansara.<br />

com oder auf Instagram: dylan_sara<br />

Virtuelle Realität erleben<br />

Wenn dir der ganze Bewerbungsstress zu viel wird,<br />

nimm dir doch mal eine Auszeit in der Veelix<br />

VR- Lounge in der Göttinger Innenstadt. Hier kannst<br />

du in vollkommen unbekannte Welten abtauchen –<br />

und das nur durch eine Brille. Diese entführt dich in<br />

virtuelle Realitäten, mitten hinein in zahlreiche Videospiele:<br />

Geschwindigkeit, Action und Geschick – und<br />

alles ganz ohne Risiko. Die Brille und die Controller<br />

setzen dabei jede kleinste Bewegung deines Körpers 1:1<br />

in die neue Welt um. Mehr unter:<br />

www.veelix-vrlounge.de<br />

✎<br />

VOKABELTEST<br />

(Es gibt Worte in anderen Sprachen, die<br />

kann man einfach nicht übersetzen!)<br />

AKIHI<br />

(Hawaiianisch)<br />

Wenn einem der Weg beschrieben<br />

wird, man losläuft und feststellt,<br />

dass man sich nix gemerkt hat<br />

dann geht man 'akihi'.<br />

FOTO/ILLUSTRATIONEN: STOCK.ADOBE.COM<br />

Abtauchen in andere Welten<br />

Du hast keine Lust auf Action und möchtest lieber mal die Seele baumeln<br />

lassen? Dann lauf doch einfach mal durch Göttingen – früher oder später kommst du an den sogenannten<br />

Bücherschränken vorbei. Nimm dir einfach ein Buch heraus, das dich interessiert, setz dich in den Botanischen<br />

Garten oder dein Lieblingscafé und versinke in einer fremden Welt. Hast du das Buch durch, stell es einfach<br />

zurück in den Schrank – oder bestücke ihn mit deinen eigenen Büchern. So schaffst du Platz bei dir daheim und<br />

gibst anderen Menschen die Chance, wieder neue Geschichten zu entdecken. Eine Liste aller Bücherschränke in<br />

Göttingen findest du hier: www.goettinger-umweltzentrum.de/leben-in-goettingen<br />

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AZUBI 1/<strong>2020</strong>


Spaß beim Lernen statt Paukfrust – familiäre Atmosphäre statt<br />

Anonymität – persönliche Förderung in kleinen Lerngruppen statt<br />

volle Hörsäle. Die PFH Private Hochschule Göttingen bietet ein<br />

angenehmes Lernumfeld, um sich in der Studienzeit mit voller<br />

Konzentration auf den Wunschjob vorzubereiten. Im direkten<br />

Kontakt zu Professoren, mit spannenden und individuell wählbaren<br />

Studienschwerpunkten.<br />

Jetzt informieren über die Campusstudiengänge in Management,<br />

Psychologie, Orthobionik und Technologie:<br />

www.pfh.de/studium<br />

Bild: ©deagreez - fotolia.com<br />

Hier läuft‘s<br />

andersrum!<br />

PFH Private Hochschule Göttingen


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Ausbildung zum<br />

Fachinformatiker für<br />

Anwendungsentwicklung<br />

(all genders)<br />

www.arineo.com/go/azubi<br />

Arineo GmbH │ Paulinerstraße 12 │ 37073 Göttingen │ Sarah Peters +49 (0)551 521 381 19 │ bewerbung@arineo.com

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