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Quantenphysik / Mikroobjekte - Josef Leisen - Studienseminar für ...

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I. Didaktischer Teil<br />

1. Die Rolle des Doppelspaltexperiments in der Schulphysik<br />

1.1 Der Einstieg in die <strong>Quantenphysik</strong><br />

Der Einstieg in die <strong>Quantenphysik</strong> über den Fotoeffekt hat Tradition. Als "Geburtstag" der<br />

<strong>Quantenphysik</strong> gilt der 14. Dezember 1900, jener Tag, an dem Max PLANCK seine Ergebnisse<br />

in der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vortrug und im Zusammenhang<br />

mit den Strahlungsgesetzen die Formel E=h f in Ansatz brachte. In seinem legendären<br />

Aufsatz "Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen<br />

Gesichtspunkt" im Band 17 der Annalen der Physik des Jahres 1905 wandte Albert<br />

EINSTEIN die Quantisierungsideen PLANCK's auf den Fotoeffekt an. Der Fotoeffekt begleitete<br />

somit schon frühzeitig die rasante Entwicklung der <strong>Quantenphysik</strong>.<br />

Bedingt durch die experimentellen Möglichkeiten, hin bis zur h-Bestimmung, entwickelte<br />

sich der Fotoeffekt als der Standardeinstieg in die <strong>Quantenphysik</strong> der Schule. Das Experimentieren<br />

mit freien Elektronen war weniger weit entwickelt, wenn man bedenkt, dass<br />

MILLIKAN seine Öltröpfchen-Experimente zur Bestimmung der Elementarladung erst in<br />

den Jahren um 1911 und später anstellte. Weitere experimentelle Vorteile begünstigten den<br />

Zugang zur <strong>Quantenphysik</strong> über Licht. Licht lässt sich leicht mittels eines Prismas oder Gitters<br />

auf eine Frequenz hin 'präparieren'. Durch die zwischenzeitlich gut entwickelte Physik<br />

der Röntgenstrahlung erschlossen sich weitere experimentelle Möglichkeiten (Grenzwellenlänge),<br />

denkt man an die Experimente von W.H. und L. BRAGG zur Streustrahlung (Bragg-<br />

Reflexion) oder an die Experimente von Max von LAUE, W. FRIEDRICH und P. KNIP-<br />

PING zur Kristallgitterbeugung von Röntgenstrahlen. Elektronen als <strong>Mikroobjekte</strong> wurden<br />

historisch vornehmlich in gebundenen Zuständen, nämlich in der Atomtheorie der zwanziger<br />

Jahre, erforscht. Mit freien Elektronen als <strong>Mikroobjekte</strong>n wurde erst später im Verlaufe der<br />

sich entwickelnden Beschleunigertechnik experimentiert.<br />

Nach wie vor gibt es Gründe, den Einstieg in die <strong>Quantenphysik</strong> über den Fotoeffekt zu<br />

wählen. Der neue Lehrplan ermöglicht dies durch Vorziehen des Bausteins <strong>Mikroobjekte</strong> III.<br />

Gleichwohl gibt es inzwischen bewährte Alternativen mit hervorstechenden Vorzügen. So<br />

bietet sich, angestoßen durch Feynman's Bücher, der Einstieg in die <strong>Quantenphysik</strong> über das<br />

Doppelspaltexperiment an, sei es mit Licht oder Elektronen durchgeführt. Der Lehrplan legt<br />

diesen Weg nahe, ohne aber andere auszuschließen.<br />

1.2 Das Doppelspaltexperiment als didaktischer Alleskönner<br />

"Das zentrale Geheimnis der Quantentheorie steckt im Doppelspaltexperiment." So schätzt<br />

R. FEYNMAN die Rolle und Bedeutung des Doppelspaltexperiments ein. Das erklärt auch<br />

die Tatsache, dass in seinen Büchern immer wieder auf das Doppelspaltexperiment Bezug<br />

genommen wird. Im Blick auf den Unterricht stellen sich folgende Fragen:<br />

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