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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe September 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Aus Liebe zur Natur<br />

Nr. 6 | <strong>September</strong> bis November <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Herbstliche Wanderflüge<br />

Wohnungswechsel bei<br />

den Fledermäusen<br />

Natur erfahren im Aargau<br />

Auf Entdeckungsreise<br />

im Jurapark Aargau<br />

Auf den Spuren der Natur<br />

Wunderland <strong>–</strong> Waadtland<br />

Herbstwanderung<br />

Im Land des Absinth<br />

am Abgrund<br />

Ernestines Kräuterapotheke<br />

Die Engelwurz <strong>–</strong><br />

ein Lebenselixier<br />

<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Kraftvolle<br />

Wasserwelten


Unsere Baubiologen<br />

schuften täglich für nichts:<br />

Keine Luftschadstoffe. Kein Elektrosmog.<br />

Keine allergieauslösenden<br />

Baumaterialien.<br />

Baufritz verzichtet zu 100% auf gesundheitsbedenkliche Baustoffe.<br />

Unsere Fachberater sind keine Gesundheitsapostel.<br />

Sondern zertifizierte Baubiologen (IBN)<br />

und damit das Beste, was Ihnen beim Hausbau<br />

passieren kann. Ob Schadstoffprüfung, Raumluftmessung,<br />

Elektrosmog-Schutzebene ‚Xund-E‘<br />

oder allergikergerechtes Wohnen <strong>–</strong> wir haben<br />

etwas gegen gesundheitsbedenkliche Stoffe.<br />

<strong>Das</strong> versprechen wir Ihnen!<br />

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EDITORIAL<br />

Respektlos!<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser<br />

Ist es nicht wunderschön in unserer Natur? <strong>Das</strong><br />

Sommerwetter war schön, Ausflüge in und durch die<br />

Natur waren ein Genuss. Die vielfältige Flora und<br />

Fauna zeigte sich in ihrer Sommerpracht. Auch wird<br />

uns der Herbst noch farbenfrohe Tage in unserer<br />

schönen Natur bescheren. Geniessen wir diese mit<br />

Bedacht und Verstand, bevor die Natur in den<br />

Winterschlaf geht.<br />

Konsumwert der Natur<br />

Die Natur bringt uns Erholung, stellt uns vielfältige<br />

Nahrungsmittel zur Verfügung <strong>–</strong> und viele sehen die<br />

Natur achtlos als<br />

Konsumgut. <strong>Das</strong><br />

traurige Beispiel des<br />

Open-Air Frauenfeld<br />

zeigt dieses Bild bei<br />

den jugendlichen<br />

Teilnehmern deutlich.<br />

Fun und Action in der<br />

Natur <strong>–</strong> günstige<br />

Konsumartikel.<br />

Weshalb soll man ein<br />

Zelt aus dem Discountmarkt<br />

von unter<br />

100 Franken überhaupt<br />

reinigen. Lassen wir es<br />

liegen, zerstören wir<br />

es <strong>–</strong> der Veranstalter<br />

hat dann zu schauen, wie er mit dem Müll fertig wird.<br />

Auch am See ein ähnliches Bild. Pet-Flaschen,<br />

Bierdosen und vieles mehr liegt im Gebüsch, am<br />

Wegrand <strong>–</strong> zwei Meter weiter vorne ein leerer<br />

Achtlos weggeworfener Müll am Wegrand <strong>–</strong><br />

respektlos nicht nur gegenüber der Natur.<br />

Abfalleimer der Gemeinde. Ein herrliches Panorama<br />

an der Küstenstrasse am Meer, ein traumhafter<br />

Sonnenuntergang <strong>–</strong> was will man mehr? Einblick<br />

neben die Schutzmauer vor der Klippe <strong>–</strong> ein Abfallberg<br />

aus Dosen und anderen unschönen Dingen,<br />

achtlos ins Grüne geworfen. Unser Wald spendet<br />

angenehme Frische und Kühle im Sommer und gute<br />

Verstecke für Hundekot-Säcke und anderen Abfall.<br />

Geht dich einen Scheiss an!<br />

Fragt man höflich nach, weshalb so respektlos alles<br />

weggeworfen wird, wenn doch weiter vorne ein<br />

Abfallkübel steht, ist die nette Antwort oft, «geht<br />

dich einen Scheiss an». Wir hätten früher eine<br />

geknallt bekommen <strong>–</strong> heute hast du aber gleich eine<br />

Klage wegen Körperverletzung<br />

am Hals.<br />

Oder «weiss auch<br />

nicht» aber noch besser<br />

finde ich die Antwort<br />

«es gibt die Reinigungstrupps,<br />

für das sind die<br />

schliesslich da».<br />

Also geniesse die<br />

Natur, den Dreck kann<br />

jemand anderer wegräumen,<br />

aber wehe, ein<br />

Vogel «kackt» auf mein<br />

frisch gewaschenes<br />

Auto, dann wird<br />

gelästert und gemozt.<br />

Wieso eigentlich,<br />

solange wir die Natur respektlos behandeln, weshalb<br />

sollte sie uns respektvoll behandeln?<br />

Ihr Michael Knaus<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 2. Jahrgang. Verlag, Herausgeber Knaus Marketing- & Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil Redaktion Telefon 043 542 72 91,<br />

redaktion@naturzyt.ch Anzeigen Michael Knaus, michael.knaus@kmvs.ch Freie und ständige Mitarbeiter Virginia Knaus, Michael Knaus, Philippe Elsener,<br />

Claudia Ebling, Daniel Fleuti, Ernestine Astecker, Claudia Wartmann Grafik & Produktion Swissprinters Premedia, Zofingen Titelbild Virginia Knaus<br />

Korrektorat Swissprinters Premedia, Zofingen Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen Abonnementspreise 1 Jahr mit 4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2,5%<br />

MwSt.), 2 Jahre mit 8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2,5% MwSt.). Auslandabonnemente auf Anfrage. Bestellung unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/ abonnieren,<br />

via E-Mail abo@ naturzyt.ch, per Telefon 043 542 72 91 oder per Post an: Knaus Marketing-& Verlagsservice, <strong>NATURZYT</strong>, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil.<br />

ISSN- Nummer 2296-2859 © Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. <strong>Das</strong> Magazin wird<br />

in der Schweiz auf 100% Recyclingpapier gedruckt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


12 Natur erfahren<br />

im Aargau<br />

18 Wohnungswechsel bei<br />

den Fleder mäusen<br />

38 Die Engelwurz <strong>–</strong><br />

ein Lebenselixier<br />

46 Wunderland <strong>–</strong><br />

Waadtland<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

Solange wir die Natur respektlos behandeln,<br />

weshalb sollte sie uns respektieren?<br />

3 Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

6 Fotosession mit Mister Eichelhäher<br />

Ein scheuer Vogel gibt <strong>NATURZYT</strong> die Ehre.<br />

8 Wissenswertes<br />

Sind Blindschleichen wirklich blind? Nistet sich der<br />

Ohrenmüggler in unseren Ohren ein?<br />

10 Entdeckt & Fair<br />

Die Solarlampe im Einmachglas. Plastikmüll aus dem<br />

Meer wird zur Verpackung.<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>-Quiz<br />

Gewinnen Sie eine Solaranlage für den Balkon.<br />

Natur erfahren<br />

12 Natur erfahren im Aargau<br />

Weitläufige Buchenwälder und lauschige Bäche, in<br />

welchen sich seltene Dohlen- und Steinkrebse tummeln,<br />

zahlreiche lichte Föhrenwälder mit graziösen Orchideen,<br />

artenreiche Trockenwiesen und von der Natur zurückeroberte<br />

Steinbrüche bieten wertvolle Lebensräume für<br />

Pflanzen und Tiere.<br />

18 Wohnungswechsel bei den Fledermäusen<br />

Während sich die einen Fledermausarten auf den Wegzug<br />

ins Winterquartier Richtung Alpen vorbereiten, treffen<br />

andere nun in Scharen aus Nordosteuropa bei uns in der<br />

Schweiz ein. Doch vor dem grossen Winterschlaf geht<br />

noch so richtig die Post ab. Bei den Fledermäusen ist im<br />

Herbst Paarungszeit und die Männchen legen sich noch<br />

einmal mächtig ins Zeug.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

30 Pärke bewahren die<br />

Artenvielfalt<br />

54 Mystische Majestäten <strong>–</strong><br />

geheime Naturgemächer<br />

Natur bewahren<br />

22 Tierisch gute Interviews<br />

Adrenalin-Junkie, Spring-ins-Feld und betörender<br />

Spinnendale-Tänzer Edgar Spiderman im Gespräch<br />

mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

26 Claudias naturnaher Garten<br />

Totholz ist lebendes Holz! Totholz ist eigentlich ein<br />

Sammelbegriff für abgestorbene Bäume oder Teile davon.<br />

Totholz ist ein wichtiges Element im natürlichen Kreislauf<br />

und darf im naturnahen Garten nicht fehlen.<br />

30 Pärke bewahren die Artenvielfalt<br />

Seit dem 1. Dezember 2007 sind in der Schweiz die<br />

rechtlichen Grundlagen zur Schaffung von Pärken von<br />

nationaler Bedeutung in Kraft. Unterteilt werden die<br />

Pärke in die Kategorien Nationalpark, Regionaler Naturpark<br />

oder Naturerlebnispark. Was ist der Unterschied?<br />

Was unternimmt ein regionaler Naturpark zur Erhaltung<br />

der Artenvielfalt?<br />

Natur erleben<br />

34 Wasserwelten<br />

In unserer Serie über die <strong>Schweizer</strong> Kraftorte nehmen<br />

wir Sie mit in die Taminaschlucht und zum «Le Bief de<br />

Vautenaivre» bei Goumois.<br />

38 Ernestines Kräuterapotheke<br />

Die Engelwurz <strong>–</strong> Lebenselixier und kraftvolle Schutzpflanze<br />

unserer Ahnen.<br />

42 Im Land des Absinth am Abgrund<br />

Ein Schritt. Noch ein Schritt und unter mir breitet sich ein<br />

gewaltiger Felsenkessel aus.<br />

46 Wunderland <strong>–</strong> Waadtland<br />

Schroffe Alpgipfel und mystische Juralandschaften.<br />

<strong>NATURZYT</strong> auf Entdeckungsreise im Waadtland.<br />

54 Mystische Majestäten <strong>–</strong> geheime Naturgemächer<br />

<strong>Das</strong> Elbsandsteingebirge in Ostdeutschland.<br />

58 Farbenprächtig <strong>–</strong> der Herbst in der Schweiz<br />

5 <strong>NATURZYT</strong>-Naturtipps für den Herbst.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


6 <strong>NATURZYT</strong>


Fotosession mit<br />

Mister Eichelhäher<br />

Der Eichelhäher (Garrulus<br />

glandarius) ist ein Singvogel<br />

aus der Familie der Rabenvögel.<br />

Mit seinem rätschenden<br />

Ruf fällt der prächtig gefärbte Vogel<br />

fast das ganze Jahr über auf. Mit einem<br />

Gewicht von etwas 170 g ist der Eichelhäher<br />

mit 33<strong>–</strong>35 cm knapp taubengross.<br />

Als scheuer Vogel ist er äusserst aufmerksam,<br />

doch für <strong>NATURZYT</strong> hat er<br />

eine Ausnahme gemacht und sich für<br />

eine ausgiebige Fotosession zur Verfügung<br />

gestellt. Er nimmt überwiegend<br />

pflanzliche Nahrung zu sich. Im Herbst<br />

transportiert er in seinem Kehlsack bis<br />

zu zehn Eicheln gleichzeitig und<br />

vergräbt diese als Wintervorrat im<br />

Boden. Dank ihres ausgezeichneten<br />

Gedächtnisses finden sie die meisten<br />

auch unter hohen Schneedecken wieder.<br />

Auf diese Weise sorgen die Eichelhäher<br />

für die Verbreitung der Samen <strong>–</strong> und<br />

haben daher auch ihren Namen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

SIND BLINDSCHLEICHEN WIRKLICH BLIND?<br />

Blindschleichen sind nicht blind, sie haben sogar<br />

ziemlich gute Augen. Mit diesen und ihrem ausgezeichneten<br />

Geruchsinn spüren sie Insekten, die sich<br />

langsam bewegen, auf. Auch gerne dabei sind<br />

Spinnen, Regenwürmer und Schnecken. Die meiste<br />

Zeit verbringt die Blindschleiche in einem Versteck<br />

und gräbt sich gerne in weichem Untergrund ein.<br />

Doch woher kommt der Name? Wissenschaftlich<br />

spricht man bei der Blindschleiche von Anguis<br />

fragilis <strong>–</strong> was «zerbrechliche Schlange» bedeutet.<br />

Obwohl die Blindschleiche keine Schlange ist,<br />

sondern zu den Arten der Echsen gehört. «Zerbrechlich»<br />

kommt daher, weil sie wie die Echsen, sich bei<br />

Gefahr ihres Schwanzes entledigen kann. Dieser<br />

verfügt nicht nur über mehrere Sollbruchstellen,<br />

sondern bewegt sich auch noch eine Zeitlang<br />

selbstständig weiter. Damit lenkt sie ihre Feinde ab.<br />

Dies ist aber noch keine Erklärung für den<br />

Namen. Im Althochdeutschen hiess die Blindschleiche<br />

«Plitslicho», was so viel bedeutet wie «blendender<br />

Schleicher». Denn wenn sich die Blindschleiche in<br />

der Sonne bewegt, dann leuchten ihre glatten<br />

Schuppen <strong>–</strong> und manch Betrachter wird «geblendet»<br />

<strong>–</strong> und weil sie langsam «schleicht» ist daraus der<br />

heutige bekannte Name entstanden. Viele denken,<br />

dass aufgrund ihres Glanzes die Blindschleiche<br />

glitschig und feucht ist, doch ihre Haut fühlt sich<br />

trocken an. Unter optimalen Lebensbedingungen<br />

können Blindschleichen bis zu 50 Jahre alt werden<br />

und eine Länge von bis zu 50 Zentimetern erlangen.<br />

Doch meistens werden sie von uns Menschen<br />

erschlagen, weil ihre Schlangenähnlichkeit uns<br />

Angst macht. Schade eigentlich.<br />

NISTET SICH DER OHRENMÜGGLER IN<br />

UNSEREN OHREN EIN?<br />

Panik, ein Ohrenmüggler (Ohrenwurm) im Schlafzimmer.<br />

Der muss unbedingt raus, der nistet sich<br />

sonst in meinen Ohren ein… Zugegeben auch ich<br />

habe diese Geschichten immer wieder gehört und<br />

zwar so oft, dass der Glaube daran tief verankert ist.<br />

Doch stimmt das überhaupt? Natürlich nicht.<br />

Früher wurden die Tiere pulverisiert als Medizin<br />

gegen Ohrkrankheiten und Taubheit verabreicht.<br />

Wahrscheinlich ist daraus auch der Glaube und die<br />

Geschichten entstanden, dass die Ohrenmüggler sich<br />

in unseren Ohren einnisten würden. Weil die Tiere<br />

mit ihren Zangen auch noch so gefährlich aussehen,<br />

welche diese nur bei der Jagd auf kleine Insekten<br />

einsetzen und zur Verteidigung nutzen, kann man<br />

sich gut vorstellen, wie die kleinen Tiere sich in<br />

unseren Ohren einnisten und Schaden anrichten<br />

könnten. Aber Ohrenmüggler oder Ohrenwürmer<br />

sind für uns Menschen vollkommen ungefährlich.<br />

Die Ohrenmüggler ernähren sich von Pflanzenteilen,<br />

einige Arten sind auch gute Räuber und jagen<br />

Insekten. Sie sind nacht- und dämmerungsaktiv und<br />

halten sich tagsüber unter Steinen oder anderen<br />

Verstecken auf. Einige Arten der Ohrenwürmer<br />

fressen zum Beispiel auch Blattläuse oder Schmetterlingsraupen<br />

<strong>–</strong> sind also gute Nützlinge. Aber auch<br />

Schädlinge, wenn er weiche Pflanzenteile anfrisst,<br />

wie die Blüten. Harte Schalen oder Fruchthäute kann<br />

er aber nicht öffnen, so kann er Trauben oder Äpfel<br />

nur nutzen, wenn bereits Schadstellen vorhanden<br />

sind und ist für diese nicht verantwortlich. Eine<br />

weitere Beruhigung, denn unsere Ohren sind damit<br />

auch zu hart für ihn.<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>


ADVERTORIAL<br />

Die Weleda Körperöle:<br />

<strong>Das</strong> Kostbarste aus der Natur<br />

Tag für Tag schützt unsere<br />

Haut den Körper vor äusseren<br />

Einflüssen und zahlreichen<br />

unterschiedlichsten Reizen.<br />

Danken wir ihr doch mit einer<br />

zarten Hülle, die sie wärmt, schützt und<br />

pflegt. Die Weleda Körperöle aus fein<br />

abgestimmten Pflanzenölen und<br />

Pflanzenauszügen unterstützen die<br />

verschiedensten Bedürfnisse und helfen<br />

der Haut den täglichen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden.<br />

Gesund und strahlend wirkt das<br />

Hautbild, wenn seine äussere Schicht im<br />

Gleichgewicht ist. Unsere Haut ist<br />

natürlicherweise umgeben von einem<br />

wasserabweisenden Lipidfilm, der<br />

Feuchtigkeit binden kann und die<br />

physikalische Barrierefunktion der<br />

Hautoberfläche intakt hält. Um die<br />

natürliche Balance und die Schutzfunktion<br />

zu erhalten, benötigt die Haut<br />

besonders sorgfältige Pflege. Natürliche<br />

Pflanzenöle sind mit dem Lipidmantel<br />

des Menschen verwandt: Sie sind reich<br />

an wertvollen Vitalstoffen und fördern<br />

die aufbauenden Lebensprozesse und<br />

die natürliche Regeneration der Haut.<br />

Womit könnte man die Haut also besser<br />

pflegen als mit Substanzen, die<br />

ihr vertraut sind?<br />

Aber nicht nur die kostbaren<br />

Wirkstoffe machen die Weleda<br />

Körperöle so einzigartig. Die feinen<br />

und sorgfältig komponierten Duftnoten<br />

wirken auf Stimmungen und<br />

Gefühle und verstärken mit ihrem<br />

spezifischen Charakter den gewünschten<br />

Effekt der Öle.<br />

<strong>Das</strong> Granatapfel Regenerations-Öl:<br />

regt die Zellerneuerung an und<br />

wirkt antioxidativ.<br />

<strong>Das</strong> Sanddorn Pflegeöl: unterstützt<br />

den natürlichen Wärmeprozess,<br />

indem es den Körper in einen hauchzarten<br />

Schutz einhüllt.<br />

<strong>Das</strong> Wildrosenöl: pflegt die Haut<br />

intensiv und bewahrt sie vor Feuchtigkeitsverlust.<br />

<strong>Das</strong> Arnika Massageöl: kräftigt die<br />

Haut und hält sie elastisch.<br />

<strong>Das</strong> Citrus Erfrischungsöl: macht<br />

die Haut geschmeidig und schützt sie<br />

vor Feuchtigkeitsverlust.<br />

<strong>Das</strong> Lavendel Entspannungsöl:<br />

verhindert ein Austrocknen der<br />

Haut und macht sie samtweich und<br />

geschmeidig.<br />

<strong>Das</strong> Birken Cellulite-Öl: fördert das<br />

Gleichgewicht der Haut besonders bei<br />

Neigung zu Cellulite.<br />

Seit mehr als 90 Jahren hat sich<br />

Weleda zu einem renommierten<br />

Experten auf dem Gebiet pflegender<br />

Körperöle und Funktionsölen entwickelt.<br />

Alle Weleda Körperöle sind frei<br />

von synthetischen Duft-, Farb- und<br />

Konservierungsstoffen und Rohstoffen<br />

auf Mineralölbasis.<br />

WELEDA-TIPPS <strong>–</strong> KLEINE<br />

AUSZEIT MIT GROSSEM<br />

EFFEKT<br />

Tipp 1: Nach dem Baden oder<br />

Duschen hauchzart auf die noch<br />

feuchte Haut aufgetragen, ziehen<br />

die Körperöle rasch ein und<br />

werden von der Haut gut aufgenommen.<br />

<strong>Das</strong> Besondere: Sie<br />

bilden keinen Film auf der Haut.<br />

So kann sie atmen und sich auf<br />

natürliche Weise regenerieren.<br />

Tipp 2: Ein paar Tropfen des<br />

Weleda Lavendel Entspannungs-Öl<br />

vor dem Schlafengehen auf das<br />

Kopfkissen tröpfeln und entspannt<br />

und beruhigt die Nacht geniessen.<br />

Tipp 3: Eine wärmende Massage<br />

vor und nach dem Sport mit dem<br />

Weleda Arnika-Massageöl fördert<br />

die Durch blutung, lockert die<br />

Muskulatur und schützt so vor<br />

unangenehmem Muskelkater.<br />

Masseure und Sportler schätzen<br />

das Arnika-Massageöl als ideales<br />

Hautfunktions- und Massageöl.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


Entdeckt & Fair<br />

©<br />

sonnenglas<br />

Sonnenglas <strong>–</strong> Die Solarlampe im Einmachglas<br />

Solarzellen auf dem Deckel laden<br />

tagsüber einen Akku auf,<br />

der Nachts die Energie für die<br />

Lampe bietet. <strong>Das</strong> Ganze ist in<br />

einem transparenten Einmachglas<br />

verpackt, das auch dekoriert werden<br />

kann.<br />

<strong>Das</strong> Sonnenglas ist in diversen<br />

Situationen nicht nur nützlich, sondern<br />

auch dekorativ. Ob auf dem Balkon,<br />

der Dachterrasse oder im Garten, die<br />

Solarlampe gibt Licht, wo der Stromanschluss<br />

fehlt. 1 Stunde Sonneneinstrahlung<br />

ergibt 1 Stunde Licht.<br />

<strong>Das</strong> Sonnenglas ist ein echtes<br />

Fair-Trade-Produkt aus Südafrika:<br />

Es wurde entwickelt als vollwertige<br />

Lichtquelle für Menschen in Gebieten<br />

ohne Stromversorgung und hat bisher<br />

über 55 Vollzeit-Arbeitsplätze für<br />

zuvor arbeitslose Männer und Frauen<br />

aus Alexandra und Soweto geschaffen.<br />

In Südafrika hat sich das Sonnenglas<br />

mittlerweile zum richtigen Kultprodukt<br />

entwickelt. Es spart Energie, schont<br />

die Umwelt und macht Spass.<br />

<strong>Das</strong> Sonnenglas ist erhältlich bei<br />

rrrevolve.ch und im rrrevolve concept<br />

store in Zürich für CHF 45.<strong>–</strong>.<br />

Obstbäume<br />

Sehr viele alte, robuste<br />

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Die nächste <strong>Ausgabe</strong> ab 2. Dezember am Kiosk.<br />

Oder jetzt abonnieren unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

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Unsere Manufaktur<br />

im Bergell<br />

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Alpenrohstoffe<br />

zu hochwertigen<br />

Spezialiäten<br />

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und Handarbeit<br />

verbinden sich<br />

dabei zu einem<br />

respektvollen Umgang<br />

mit der Bergwelt.<br />

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10 <strong>NATURZYT</strong>


KONSUM<br />

Plastikmüll aus dem Meer wird zu<br />

hochwertiger Verpackung<br />

Jährlich verenden eine Million<br />

Seevögel, 100 000 Haie, Schildkröten,<br />

Delfine und Wale,<br />

weil sie Plastik wie Nahrung zu<br />

sich genommen haben. Weniger<br />

Plastikmüll in Meeren würde sich nicht<br />

nur positiv auf die Tierwelt der Ozeane<br />

auswirken, sondern auch zur Reduktion<br />

von Mikroplastik in Nahrungsmitteln<br />

und Trinkwasser beitragen.<br />

Ecover und Held eco leisten Pionierarbeit<br />

beim Aufbau einer systematischen<br />

Säuberung der Meere und lanciert<br />

nun die erste Flasche mit recyceltem<br />

Plastikmüll aus dem Ozean, dem<br />

sogenannten «Ocean Plastic». Der neu<br />

designte Flaschenkörper besteht<br />

ausschliesslich aus recyceltem Plastik,<br />

davon stammen zehn Prozent aus dem<br />

Meer.<br />

Die Entwicklung dieser Flasche stellt<br />

einen Meilenstein in der Nachhaltigkeitsforschung<br />

dar und ist zunächst als<br />

umfangreicher Testlauf angelegt.<br />

Die Herstellungsprozesse sollen jedoch<br />

weiter ausgebaut werden, um in den<br />

kommenden Jahren noch mehr Plastikmüll<br />

aus den Meeren nutzen zu können.<br />

In diesem Jahr verwendet Ecover eine<br />

Tonne Plastikmüll aus dem Meer, im<br />

kommenden Jahr sollen es bereits drei<br />

Tonnen sein.<br />

<strong>Das</strong> Plastik wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem europäischen Projekt «Waste<br />

Free Oceans» gesammelt, welches<br />

sich für eine sichere und faire Müllsammlung<br />

in den Meeren einsetzt.<br />

Mehr zu den Held-Produkten<br />

unter www.held-clean.ch oder im<br />

Concept-Store bei Held in Steffisburg.<br />

SCHULTHESS Waschmaschinen<br />

Die umweltfreundliche<br />

Wahl für Ihr Zuhause<br />

Die Schulthess-Geräte werden mit viel Stolz und Engagement<br />

in Wolfhausen im Zürcher Oberland entwickelt und<br />

produziert! Wir leisten unseren Beitrag, damit heutige<br />

und künftige Generationen in einer intakten Umwelt leben<br />

können. Schulthess steht für:<br />

• Niedriger Strom- und Wasserverbrauch<br />

• Robuste Bauweise und Langlebigkeit<br />

• Sehr einfache Bedienung<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 11


Blick von der Wasserflue<br />

(Foto: Renato Bagattini)<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Auf Entdeckungsreise im Jurapark Aargau<br />

Natur erfahren<br />

im Aargau<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Der Aargauer Jura erhebt sich als grüner Rücken zwischen den<br />

Agglomerationen am Jurasüdrand, Basel und Zürich. Eine vielfältige<br />

Landschaft öffnet sich, die totz ihrer Nähe zu dichtbesiedelten<br />

Gebieten einzigartige Lebensräume bietet.<br />

Im Jurapark Aargau entfaltet sich<br />

die Natur: Weitläufige Buchenwälder,<br />

lauschige Bäche, in<br />

welchen sich seltene Dohlen- und<br />

Steinkrebse tummeln, zahlreiche lichte<br />

Föhrenwälder mit graziösen Orchideen,<br />

artenreiche Trockenwiesen und von<br />

der Natur zurückeroberte Steinbrüche<br />

bieten wertvolle Lebensräume für<br />

Pflanzen und Tiere.<br />

LEBENSRAUM FÖHRENWALD<br />

In den lichten Föhrenwäldern, durch<br />

deren Lücken viel Sonnenlicht zum<br />

Boden dringt, gedeihen zahlreiche<br />

Orchideen und andere Pflanzenarten.<br />

Neben einem grossen Orchideenreichtum<br />

wachsen dort vor allem Gräser,<br />

insbesondere das Pfeifengras.<br />

Auf dem Pfeifengras, das in lichten<br />

Föhrenwäldern wächst, entwickeln sich<br />

die Raupen des seltenen Gelbringfalters.<br />

Nördlich der Alpen ist dieser anspruchsvolle<br />

Schmetterling selten und<br />

nur lückenhaft verbreitet. Er meidet<br />

dichte Wälder ebenso wie offene,<br />

baumlose Wiesen und ist somit völlig<br />

auf die lichten Pfeifengras-Föhrenwälder<br />

angewiesen. Auch sonst ist der<br />

Gelbringfalter selten zu sehen: Die<br />

kleinen Naturjuwelen leben gerade<br />

einmal anderthalb Monate als Schmetterling.<br />

Besonders wertvoll sind die lichten<br />

Föhrenwälder auch für kalkliebende<br />

Orchideenarten wie Hummel- und<br />

Wespenragwurz, deren Blüten Insekten<br />

nachahmen und sich von Bienenmännchen<br />

im Paarungsrausch bestäuben<br />

lassen. Eine der schönsten und<br />

bekanntesten Orchideen, der Frauenschuh,<br />

tritt ebenfalls hier auf.<br />

LEBENSRAUM TROCKENWIESEN<br />

Artenreiche Trockenwiesen sind<br />

wichtige Naturwerte im Jurapark<br />

Aargau. Auf den trockenen und<br />

mageren Böden können sich seltenere,<br />

konkurrenzschwache Pflanzen<br />

etablieren. Niedrige, lockerwüchsige<br />

Magerwiesen bieten vielen Kräutern<br />

und Gräsern sowie seltenen Orchideen<br />

einen Lebensraum, unter anderem<br />

Bocks-Riemenzungen, Spitzorchis und<br />

verschiedenen Ragwurzen sowie<br />

Nahrung für eine Vielzahl von Schmetterlingen,<br />

Heuschrecken und Wildbienen.<br />

Höherwüchsige Magerwiesen<br />

in der Nähe von Hecken und Waldrändern<br />

sind ebenfalls wertvoll: Neben<br />

Feldhasen und Füchsen beherbergen<br />

sie eine grosse Fülle von Grossinsekten,<br />

auf welche Fledermäuse und Neuntöter<br />

angewiesen sind.<br />

LEBENSRAUM GRUBEN<br />

In der Abenddämmerung kann zwischen<br />

Frühling und Spätsommer im<br />

Jurapark Aargau vielerorts ein flötender,<br />

glockenartiger Ruf gehört werden.<br />

Dieser stammt von den in Erdhöhlen<br />

und unter Steinen verborgenen Geburtshelferkröten,<br />

im Volksmund ihres Rufs<br />

wegen auch «Glögglifrösche» genannt.<br />

Der gefährdete Glögglifrosch lebt<br />

im Jurapark Aargau und war 2013<br />

sogar Tier des Jahres. (Foto: Dave<br />

Augustin)<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


Mit Unterstützung des Parks<br />

wurden zwischen 2009 und 2012<br />

insgesamt 23 neue Laichgewässer<br />

angelegt und die umliegenden Landlebensräume<br />

aufgewertet. Die Schwerpunktgebiete<br />

liegen zwischen Herz nach<br />

und Oberhof, Linn und Zeihen und in<br />

Wegenstetten. Zudem wurde die<br />

Strihengrube in Densbüren aufgewertet.<br />

Besonnte, vegetationsarme Weiher<br />

bieten vielen seltenen Amphibien<br />

einen Lebensraum, so auch der Gelbbauchunke,<br />

der Kreuzkröte oder dem<br />

Grasfrosch. In den kargen, sandigen<br />

Uferzonen wachsen gefährdete<br />

Pionierpflanzen wie die Sicheldolde,<br />

das Kleine Tausendgüldenkraut oder<br />

der Acker-Wachtelweizen. Ebenso<br />

in Gruben heimisch sind die wärmeliebenden<br />

Blauflügelige Ödlandschrecke<br />

und die vom Aussterben bedrohte<br />

Blau flügelige Sandschrecke.<br />

Hummelragwurz eine<br />

kalkliebende Orchideenart.<br />

Der Gelbringfalter, ein kleines Naturjuwel, lebt gerade einmal anderthalb<br />

Monate als Schmetterling. (Foto: Manfred Lüthy)<br />

ACHTUNG, PILZ!<br />

Ein invasiver Hautpilz verbreitet sich<br />

über die ganze Erdkugel und befällt<br />

nahezu alle Amphibienarten. Wer in<br />

denselben Gummistiefeln von Feuchtgebiet<br />

zu Feuchtgebiet stapft, kann<br />

den Pilz versehentlich mit sich herumschleppen.<br />

Deshalb: Gummistiefel nach<br />

jedem Ausflug an einen Teich oder<br />

Weiher vollständig trocknen lassen. <strong>Das</strong><br />

tötet die Pilzsporen ab.<br />

LEBENSRAUM<br />

HOCHSTAMM OBSTGÄRTEN<br />

Hochstammbäume, insbesondere<br />

Kirschbäume, prägen das Gesicht des<br />

Aargauer Juras. Im Gegensatz zu<br />

kurzlebigen Niederstämmen beherbergen<br />

die knorrigen Riesen ganze Ökosysteme<br />

mit einer grossen Artenvielfalt: Flechten,<br />

Moose, Insekten, Spinnen, Vögel<br />

und Fledermäuse leben auf und von<br />

den Obstbäumen oder der umgebenden<br />

Wiese.<br />

Zum Beispiel ist der Gartenrotschwanz,<br />

der einen Grossteil seiner<br />

Nahrung am Boden erbeutet, auf<br />

blumenreiche, lückig bewachsene<br />

Obstwiesen angewiesen, die ein gutes<br />

Nahrungsangebot für seine Beuteinsekten<br />

aufweisen. Die Grosse Hufeisennase<br />

(Fledermausart) ist ebenso auf insektenreiche<br />

Wiesen an gewiesen. Sie erbeutet<br />

vor allem Falter, Schnaken und Blatthornkäfer<br />

in einem Umkreis von<br />

5 Kilometern um ihre Wochenstube,<br />

meist ein grosser Dachstock mit<br />

Stauhitze. In der Schweiz verbleiben nur<br />

noch drei Wochenstuben: eine im<br />

Wallis, eine in Graubünden und eine im<br />

Jurapark (Wegenstetten).<br />

Jeder alte Obstbaum ist ein eigenes<br />

kleines Ökosystem voller Flechten,<br />

Moose, Schnecken, Insekten und<br />

Spinnen. Dieser Mikrokosmos dient als<br />

Nahrungsgrundlage für Vögel wie<br />

Gold ammer, Feldsperling und Grauschnäpper.<br />

In den Wiesen zwischen den<br />

Bäumen finden Finken, Amseln und<br />

Drosseln ein reichhaltiges Buffet von<br />

Samen und wirbellosen Tieren.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Die Linner Linde ist<br />

rund 800 Jahre alt.<br />

Auf dem Fricktaler<br />

Chriesiwäg ist gut<br />

Kirschen essen.<br />

Der Park-Perimeter des<br />

Jurapark wird im Norden<br />

aus dem Tafeljura und<br />

im Süden aus den letzten<br />

Ausläufern des Kettenjuras gebildet.<br />

Treten im Tafeljura typische Tafelflächen,<br />

schroffe Felskanten, Gehängeschutt<br />

und Risse auf, finden sich im<br />

Kettenjura vermehrt Überschiebungen,<br />

Sackungen, Rutschungen und Dolinen.<br />

Die Zusammenhänge zwischen Landschaft<br />

und Geologie können vielerorts<br />

im Jurapark Aargau unmittelbar erlebt<br />

werden. In den Gesteinsschichten des<br />

Juras treten bemerkenswerte Versteinerungen<br />

aus der Zeit des Urmeers Tethys<br />

auf. In den Sedimenten des untiefen<br />

Meerwassers finden sich auch Schichten<br />

aus Eisenoolith, die nirgends in der<br />

Schweiz so dick sind wie im Jurapark.<br />

Der Abbau von Erz um die Dörfer<br />

Herznach und Wölflinswil hat eine<br />

lan ge Tradition und dementsprechend<br />

viele Stollen hinterlassen. <strong>Das</strong> ehemalige<br />

Bergwerk in Herznach beheimatet<br />

eine Ausstellung zur Bergwerksgeschichte,<br />

zur Geologie des Juras und<br />

seiner Fossilien (jeweils 1. So im Monat<br />

von April bis Oktober, 13 <strong>–</strong> 17 Uhr<br />

oder auf Anfrage geöffnet). Bei schönem<br />

Wetter fährt auch die Stollenbahn.<br />

AUF DEN SPUREN DER ZEIT<br />

Seit der Trias-Zeit vor 245 Millionen<br />

Jahren haben Meeresüberflutungen,<br />

Gebirgsfaltungen und Erosion die<br />

Land schaft des Kettenjuras geprägt und<br />

immer wieder umgeformt. Auf dem<br />

Geo-Wanderweg Küttigen <strong>–</strong> Staffelegg<br />

können auf einer einfachen Wanderung<br />

und mit Hilfe von Informationstafeln<br />

die wichtigsten Stationen der Kettenjura-Entstehung<br />

und Wissenswertes<br />

über Gesteine und Fossilien erlebt und<br />

erfahren werden. Ein kleiner Rastplatz<br />

mit Grillgelegenheit beim Gips-Aufschluss<br />

«Stägelimatt» lädt zum Verweilen<br />

ein. Der Geo-Wanderweg Küttigen <strong>–</strong><br />

Staffelegg startet bei der Bushaltestelle<br />

Küttigen, Giebel (Bus 135) und hat eine<br />

Länge von ca. 2,5 km.<br />

Auf dem Evolutionspfad von<br />

Zeiningen bis Zuzgen erlebt man die<br />

Entstehungsgeschichte des Menschen<br />

hautnah. Der Pfad beginnt beim Hotel<br />

Eden im Park, Rheinfelden (Langroute<br />

ab Urknall, 14 km, ca. 4 Stunden) oder<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


an der Postautostation Zeiningen Post<br />

(Kurzroute ab der Entstehung unseres<br />

Sonnensystems, 4,5 km, ca. 1,5 Stunden)<br />

und endet mit dem Auftreten des<br />

modernen Menschen im Nachbardorf<br />

Zuzgen.<br />

KULTUR, NATUR UND WALD<br />

Auf dem Natur- und Kulturweg Linn,<br />

dessen Start- und Endpunkt die<br />

riesige Linner Linde ist, einer der<br />

ältesten Bäume im Aargau, werden auf<br />

insgesamt vierzehn informativen Tafeln<br />

das Ortsbild von Linn (Ort von nationaler<br />

Bedeutung) und die umliegende<br />

Natur und Landschaft präsentiert.<br />

Von Linn geht’s durch Obsthaine und<br />

offene Kulturlandschaften hinunter<br />

ins wilde Sagenmülital, wo im Sommer<br />

zwei Dutzend verschiedene Orchideenarten<br />

bestaunt werden können.<br />

Schliesslich führt der Weg über Felder<br />

und Wiesen wieder zurück zur Linde.<br />

Je nach Gangart werden für die 4 km<br />

Strecke zwischen 1 <strong>–</strong> 2 Stunden benötigt.<br />

Als kleiner Umweg auf dem Wanderweg<br />

von Schupfart nach Gipf-Oberfrick<br />

führt der Waldlehrpfad Schupfart<br />

über einen lauschigen Waldweg.<br />

Anhand von Infotafeln lernen Wissbegierige<br />

das Ökosystem des Waldes näher<br />

kennen. Zudem werden 34 Strauch- und<br />

Baumarten entlang des Weges beschrieben.<br />

Start und Ende ab Wanderweg<br />

Schupfart<strong>–</strong>Gipf-Oberfrick, 10 Min.<br />

ab Bushaltestelle Schupfart, Dorf. Die<br />

Weglänge ist ca. 1 km.<br />

HOCHSTÄMMER UND CHRIESI<br />

Über fünfeinhalb Kilometer führt der<br />

«Fricktaler Chriesiwäg» durch die<br />

wunderschöne Landschaft des Fricktals,<br />

vermittelt Wissenswertes zum Kirschenanbau<br />

und zeigt unter anderem traditionelle,<br />

naturnah bewirtschaftete<br />

Hochstammbestände, die zahlreichen<br />

Tieren einen Lebensraum bieten <strong>–</strong><br />

z.B. dem seltenen Gartenrotschwanz<br />

Wissenswertes<br />

Eingebettet zwischen Aare und Rhein liegt die vielseitige Hügellandschaft<br />

des Juraparks Aargau. Er ist mit dem Label «Regionaler Naturpark von<br />

nationaler Bedeutung» ausgezeichnet.<br />

Mit einem Jurapark-Landschaftsführer die nahe Natur erkunden. Zum Beispiel<br />

mit einer Exkursion auf dem Waldlehrpfad, auf einem Glögglifrosch-Gartenrundgang,<br />

in die Welt der Bienen, auf den Rübliacker oder an der Bachexkursion in<br />

die faszinierende Natur eintauchen. Der Jurapark bietet verschiedene Exkursionen<br />

mit fixen Terminen im Jahresprogramm oder auf Anfrage für Gruppen<br />

für pauschal CHF 200 mit persönlichem Landschaftsführer an. Ein Naturerlebnis,<br />

welches sich lohnt. Mehr Information unter www.jurapark-aargau.ch<br />

oder Telefon 062 877 15 04.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

Jurapark Aargau<br />

Linn 51<br />

5225 Bözberg<br />

Telefon 062 877 15 04<br />

info@jurapark-aargau.ch<br />

www.jurapark-aargau.ch<br />

und der Zauneidechse. Während<br />

der Saison darf direkt von den markierten<br />

Bäumen genascht werden. Start und<br />

Ziel ist die Postautohaltestelle Gipf-<br />

Oberfrick, Brücke. Die familienfreundliche<br />

Wanderung dauert 2 Stunden<br />

(reine Wanderzeit). Auf halber Wegstrecke<br />

geniesst man einen einmaligen<br />

Ausblick übers Fricktal und eine Grillstelle<br />

(mit WC) lädt zum Verweilen ein.<br />

NATURPERLEN IM AARGAU<br />

<strong>Das</strong> Naturwaldreservat Tierstein berg<strong>–</strong><br />

Homberg<strong>–</strong>Horn: Auf seiner Fläche wird<br />

50 Jahre lang kein Baum gefällt <strong>–</strong> es<br />

sei denn, er gefährde Erholungssuchende.<br />

Die Waldeigentümer verzichten<br />

zugunsten einer natürlichen Waldentwicklung<br />

auf die Holznutzung. Damit<br />

lassen sie der Natur ihren freien Lauf<br />

und leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zur Biodiversität im Wald. Ausgangspunkte<br />

für Wanderungen sind Gipf-<br />

Oberfrick, Wittnau, Schupfart oder<br />

Wegenstetten.<br />

Vom Aussichtspunkt Wasserflue<br />

eröffnet sich ein herr licher Blick über<br />

das Mittelland, die Alpen, den Jura und<br />

den Schwarzwald. Tipp: Nicht nur den<br />

Blick in die Ferne schweifen lassen, denn<br />

im Som mer tummeln sich zahlreiche<br />

hübsch gemusterte Mauereidechsen auf<br />

den Felsen. Ausgangspunkte<br />

für Wanderungen sind Bänkerjoch,<br />

Saal höhe, Staffelegg, Küttigen.<br />

Text: Michael Knaus<br />

Fotos: Jurapark Aargau<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Herbstliche Wanderflüge quer durch Europa<br />

Jetzt ist saisonaler Wohnungswechsel<br />

bei den Fledermäusen<br />

Die heimlichen Untermieterinnen sind plötzlich ausgezogen.<br />

Den ganzen Sommer über waren die typischen Spuren auf<br />

Fenstersims und Balkon unübersehbar: «Chegeli», kleine Kotkrümel.<br />

Sie haben verraten, wo sich die Winzlinge tagsüber versteckten.<br />

Hinter Wandverschalungen, unter Schindeln, in Rollladenkästen und<br />

verkrochen unter Dachziegeln oder Flachdächern.<br />

Jetzt im <strong>September</strong> sind nun alle<br />

Jungtiere flügge und selbstständig<br />

genug für einen Wohnungswechsel.<br />

Während sich die einen Fledermausarten<br />

auf den Wegzug<br />

ins Winterquartier Richtung Alpen<br />

vorbereiten, treffen andere nun in<br />

Scharen aus Nord osteuropa bei uns in<br />

der Schweiz ein, um hier im Mittelland<br />

zu über wintern. Doch vor dem grossen<br />

Schlaf geht nochmals so richtig die Post<br />

ab: Bei den Fledermäusen ist im Herbst<br />

Paarungszeit! Die Männchen legen sich<br />

mächtig ins Zeug, um den Weibchen<br />

mit Showflügen und Balzgesängen<br />

zu imponieren. An lauen <strong>September</strong>abenden<br />

lassen sich Fledermäuse darum<br />

in der Dämmerung zu Dutzenden<br />

beobachten, besonders eindrücklich<br />

an See- und Flussufern, am Waldrand<br />

oder im Schein der Strassenlampen.<br />

DIE Fledermaus gibt es nicht. In der<br />

Schweiz kennt man 30 Arten, was einem<br />

Drittel der einheimischen wildlebenden<br />

Säugetierarten entspricht. Und so<br />

unterschiedlich wie sie aussehen, so<br />

ver schieden sind ihre Lebensraum‐<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


ansprüche, ihre saisonale Präsenz und<br />

eben auch ihr Paarungsverhalten.<br />

Im Siedlungsraum fallen hauptsächlich<br />

die Zwergfledermäuse (Pipistrellus<br />

pipistrellus) auf. Sie gebären versteckt in<br />

Spalten an Gebäudefassaden im Juni<br />

und Juli Junge. Oft sind es in einer<br />

sol chen Wochenstube 50 und mehr<br />

er wachsene Tiere, ausschliesslich<br />

Weibchen, denn männliche Zwergfledermäuse<br />

leben den Sommer über<br />

solitär. Jede Mutter, selber kaum<br />

so gross wie eine Walnuss, bringt meist<br />

nur einen einzigen, etwa bienengrossen<br />

Sprössling zur Welt. Sie baut ihm<br />

kein Nest und trägt auch kein Futter<br />

ein, sondern säugt ihn tagsüber im<br />

engen Versteck. Dort hält er sich selber<br />

mit Fuss- und Daumenkrallen fest,<br />

wenn seine Mutter zur nächtlichen Jagd<br />

ausfliegt. Nach vier bis sechs Wochen<br />

ist das Junge ebenso gross wie die Mutter<br />

und flügge und frisst nun selbstständig<br />

Insekten. Kurz nach Sonnenuntergang<br />

fliegen Zwergfledermäuse zur Jagd aus.<br />

Oft sieht man sie ums Haus und an den<br />

Strassenlampen herumflattern. Sie<br />

jagen aber auch an Waldrändern und an<br />

Gewässerufern nach Mücken, Fliegen,<br />

Schnaken und Faltern. Pro Nacht frisst<br />

eine Zwergfledermaus gut und gerne<br />

2000 Kleininsekten, was rund der Hälfte<br />

ihres eigenen Körpergewichts entspricht.<br />

Zwergfledermäuse besiedeln<br />

erfolg reich das ganze Mittelland und<br />

die Alpentäler und sind die im Siedlungsraum<br />

am häufigsten zu beobachtende<br />

Fledermausart. Im Herbst<br />

scheinen sie Richtung Alpen zu<br />

ziehen und werden von den paarungsbereiten<br />

Männchen erwartet. In den<br />

Voralpen gibt es kaum einen Gaden, um<br />

den nicht ein Zwergfledermausmännchen<br />

nimmermüde im Showflug balzend<br />

seine Runden drehen würde. Immer<br />

wieder fliegt es lockend eine Spalte in der<br />

Fassade an, um den vorbeiziehenden<br />

Weibchen anzuzeigen, dass es hier seit<br />

Wochen ein «Hochzeitsquartier» gegen<br />

alle anderen rivalisierenden Männchen<br />

verteidigt.<br />

IMMIGRANTEN AUS DEM<br />

NORDOSTEN<br />

Doch im Herbst wird unser Land<br />

auch attraktiv für Fledermausarten,<br />

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). Eine Fledermausmutter<br />

zieht jährlich nur einen Säugling gross.<br />

Die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) ist auch ein Winzling<br />

und nur gerade 8 Gramm schwer.<br />

welche ihre Jungen in Nordosteuropa<br />

aufgezogen haben. Zu ihnen gehört<br />

die Rauhautfledermaus (Pipistrellus<br />

nathusii). Auch sie ist ein Winzling mit<br />

einer Flügelspannweite bis 24 cm und<br />

einem Gewicht von rund 8 Gramm. Die<br />

Jungenaufzucht findet mehrheitlich<br />

im Nordosten Europas statt, etwa im<br />

Baltikum, in Weissrussland und<br />

in Ostdeutschland. Im Spätsommer<br />

beginnen die Wanderflüge über Hunderte<br />

von Kilometern nach Südwesten,<br />

oft auch mit Ziel Schweiz. Hier ist<br />

die Rauhautfledermaus darum hauptsächlich<br />

Wintergast. Zu Tausenden<br />

entfliegen diese kleinen Säugetiere so<br />

alljährlich dem bitterkalten Winterwetter<br />

im Nordosten Europas. Fledermäuse<br />

halten einen Winterschlaf, weil<br />

in der kalten Jahreszeit nicht genü gend<br />

Beuteinsekten verfügbar sind. Die<br />

herbstlichen Wanderflüge aus dem<br />

Nordosten in die Wintereinstandsgebiete<br />

im Südwesten ermöglichen den<br />

Tieren einen Winterschlaf in Gebieten,<br />

in denen sie signifikant weniger<br />

Frost nächte zu überdauern haben, als sie<br />

das in ihren Geburtsregionen müssten.<br />

So sparen sie Energie und erhöhen ihre<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit, denn in<br />

jeder Frostnacht müssten sie übermässig<br />

viel vom im Herbst angefressenen<br />

Reservefett in Körperwärme umsetzen,<br />

um nicht vollkommen auszukühlen.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii). Aus Nordosteuropa kommend<br />

überwintern Rauhautfledermäuse gerne in Brennholzstapeln.<br />

Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula). Seine Baumhöhle ist sein Hochzeitquartier,<br />

in das er Weibchen mit Balzrufen lockt.<br />

Rauhautfledermäuse balzen zwar<br />

auch im Showflug, aber lieber versteckt<br />

vom «Hochzeitsquartier» aus, das<br />

dann später auch gleich als Winterquartier<br />

dienen kann. Sie überwintern gerne<br />

in Brennholzstapeln. An besonnten<br />

und vom Wind geschützten Hausfassaden<br />

kann man Brennholzstapel speziell<br />

für Rauhautfledermäuse aufschichten<br />

und über den Winter stehen lassen.<br />

Eine Miniaturbeige von zwei Dutzend<br />

Cheminéeholzscheitern genügt bereits<br />

als Quartier und wird gerne besiedelt.<br />

Sogar auf Terrassen im siebten Stockwerk<br />

wurden Rauhautfledermäuse im<br />

Winter schlafend zwischen Cheminéeholzscheitern<br />

aufgefunden.<br />

LOCKRUFE AUS DER BAUMHÖHLE<br />

Ein «Riese» unter den im Herbst<br />

balzenden und hier in der Schweiz<br />

überwinternden Fledermausarten<br />

ist der Grosse Abendsegler (Nyctalus<br />

noctula). Er ist nicht nur eine der<br />

grössten, sondern auch eine der am<br />

schnellsten fliegenden Fledermausarten<br />

und fliegt kurz nach Sonnenuntergang,<br />

also sehr früh in der Dämmerung aus.<br />

Wegen seiner schmalen Flügel, und weil<br />

er hoch am Himmel, oft über Baumwipfelhöhe<br />

fliegt, wird er auch gerne mit<br />

Schwalben oder Spyren (Mauerseglern)<br />

verwechselt.<br />

Abendsegler sind oft «Nachmieter»<br />

in Spechthöhlen, denn sie können selber<br />

keine Baumstämme aushöhlen. Sie sind<br />

also abhängig vom Vorkommen verschiedener<br />

Spechtarten und diese<br />

ihrerseits von einem reichlichen Ange bot<br />

an stehendem Alt- und Totholz <strong>–</strong> d.h.<br />

Bäume älter als 120 Jahre <strong>–</strong> im Wald, in<br />

Parkanlagen und Alleen. Notwendig<br />

wären rund 40 solcher Spechthöhlenbäume<br />

pro 10 ha Wald. Bevorzugte<br />

Wälder sind Laubwälder mit guter<br />

Durch mischung, was die Artenzusammensetzung<br />

und die Altersstruktur<br />

anbelangt. Und bevorzugte Baumarten<br />

sind Eiche, Wildkirsche und Buche.<br />

Monotone Nadelholzbestände oder<br />

Wälder mit einheitlicher Altersstruktur<br />

sind für diese Fledermausart qualitativ<br />

ungenügend.<br />

Abendsegler werden rund ein<br />

Dutzend Jahre alt und die weiblichen<br />

Grossen Abendsegler migrieren<br />

alljährlich zwischen Sommer- und<br />

Wintereinstandsgebieten hin und her.<br />

Sie ziehen ihr Junges im Sommer<br />

mehrheitlich in Nordosteuropa auf und<br />

treffen ab <strong>September</strong> wieder hier bei<br />

uns ein, um sich zu paaren und zu<br />

über wintern. Doch die Männchen<br />

verbleiben mehrheitlich in der Schweiz.<br />

Im August und <strong>September</strong>, vor dem<br />

Eintreffen der Weibchen, bezieht jedes<br />

geschlechtsreife Männchen ein<br />

«Hochzeitsquartier», in der Regel eine<br />

Baumhöhle, selten eine Fassadenspalte.<br />

Es verteidigt diese gegen andere<br />

Männchen. In der Dämmerung beginnt<br />

es, aus dem Baumhöhlenloch herausschauend,<br />

mit lauten Balzrufen die<br />

vor beifliegenden Weibchen auf sich<br />

aufmerksam zu machen. Es ist eine<br />

eigentliche «Bräutigamschau», denn es<br />

sind die Weibchen, welche sich nun<br />

die Männchen auswählen. Wahlkriterium<br />

ist die Fitness des Männchens,<br />

d.h. seine Fähigkeit, die Baumhöhle<br />

erfolgreich gegen Rivalen zu verteidigen.<br />

Erfolgreiche Männchen locken pro<br />

Nacht ein Harem von fünf oder sieben<br />

Weibchen ins «Hochzeitsquartier».<br />

Die Weibchen verpaaren sich aber mit<br />

mehreren von ihnen auserwählten<br />

Männchen. So «sammeln» sie ein ganzes<br />

Set von Samen erfolgreicher Männchen.<br />

Und sie speichern diese Samen die<br />

ganze Winterschlafzeit über im Uterus.<br />

Erst im kommenden Frühjahr kommt<br />

es dann zur Befruchtung durch den<br />

überlebensfähigsten Samen <strong>–</strong> und dann<br />

fliegen die trächtigen Weibchen wieder<br />

nach Nordosteuropa, um dort in diesen<br />

weiten und insektenreichen Landschaften<br />

ihr Junges aufzuziehen.<br />

Text/Fotos: Hans-Peter B. Stutz<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Fledermausschutz<br />

in der Schweiz<br />

Um viele der 30 einheimischen Fledermausarten<br />

ist es schlecht bestellt.<br />

Ihnen fehlen in der intensiv genutzten<br />

Agrarlandschaft die Beuteinsekten.<br />

Die im Rahmen von Meliorationen<br />

eliminierten Sümpfe, Weiher, Flussaltläufe<br />

und Auenwälder produzierten<br />

einst grosse Biomassen an Insektenarten<br />

<strong>–</strong> deren Larven sich im Wasser entwickelten<br />

<strong>–</strong> und diese bildeten über die<br />

ganze Saison hinweg eine verlässliche<br />

Nahrungsgrundlage für viele Fledermausarten.<br />

Wegen der intensiven und<br />

monotonen Bewirtschaftung der<br />

Landschaft durch die Land- und Forstwirtschaft<br />

sind auch grosse Arten<br />

von Nachtfaltern, Schwärmern und<br />

Käfern selten geworden. Kommt hinzu,<br />

dass viele Fledermausarten darauf<br />

spezialisiert sind, strukturgebunden<br />

in dunklen und ruhigen Lebensräumen<br />

Beute zu suchen. Ihnen zerschneidet<br />

ein immer dichteres Strassennetz die<br />

Lebensräume und die zunehmende<br />

Lichtverschmutzung lässt für sie ganze<br />

Landschaftsräume unnutzbar werden.<br />

Die «Wohnungsnot» macht den<br />

Fledermäusen zusätzlich zu schaffen:<br />

Es fehlt an stehendem Totholz mit<br />

Unterschlupfmöglichkeiten im Wald<br />

und in den einst ausgedehnten Hochstammobstgärten.<br />

Und die heutige<br />

Grosses Mausohr (Myotis myotis). Einst in fast jedem Kirchendachstock<br />

heimisch und heute selten und gefährdet.<br />

energiebewusste Bauweise mit hermetisch<br />

abgedichteter Gebäudehülle wie<br />

auch der Ausbau der Dachstöcke zu<br />

Wohnzwecken bietet den im Siedlungsraum<br />

einst häufigen Fledermausarten<br />

kaum mehr Unterschlupfmöglichkeiten.<br />

Fazit: Der Hälfte der einheimischen<br />

Fledermausarten geht es schlecht. Auf<br />

der Roten Liste sind dann auch drei<br />

Arten als «vom Aussterben bedroht» und<br />

ein Dutzend weitere als «stark gefährdet»<br />

oder «gefährdet» aufgeführt.<br />

Seit 30 Jahren kümmern sich der<br />

Bund und die Kantone intensiv um die<br />

Förderung der Fledermäuse. Kantonale<br />

Fledermausschutz-Beauftragte und<br />

rund 500 ausgebildete ehrenamtliche<br />

Lokale Fledermausschützende setzen<br />

den bundesrechtlichen Schutz der<br />

Fledermäuse vor Ort um. Kompetenzzentrum<br />

und Drehscheibe der fledermauskundlichen<br />

Information ist die<br />

Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse<br />

in der Schweiz, welche dank der<br />

Unterstützung durch ihre Gönnerinnen<br />

und Gönner und den Zürcher Tierschutz<br />

auch eine Notpflege-Station für<br />

Fledermausfindlinge im Zoo Zürich<br />

betreiben kann.<br />

Spenden sind herzlich willkommen:<br />

PC-Konto: 80-7223-1,<br />

IBAN: CH71 0900 0000 8000 7223 1<br />

KONTAKT UND MEHR<br />

INFORMATIONEN<br />

Stiftung Fledermausschutz,<br />

Zürichbergstr. 221, 8044 Zürich,<br />

Telefon 044 254 26 80,<br />

www.fledermausschutz.ch<br />

Kleine Hufeisennase (Rhinolophus<br />

hipposideros). Im Mittelland<br />

ausgestorben und in den Alpentälern<br />

stark gefährdet.<br />

Braunes Langohr (Plecotus auritus).<br />

Würde mit Riesenohren Falter flattern<br />

hören, doch findet man heute kaum<br />

mehr welche und die Art ist gefährdet.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


22 <strong>NATURZYT</strong><br />

Illustration von Sandra Huguenin,<br />

www.kunstdiebewegt.ch


Tierisch gute<br />

Interviews<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch sehen wir die Dinge immer nur aus unserer Sicht. Wie<br />

aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8- oder<br />

111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken und wie würden<br />

sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden? Eine spannende Idee <strong>–</strong><br />

sähen wir das Ganze einmal aus ihrer Sicht und erführen,<br />

was sie uns alles zu sagen hätten. <strong>NATURZYT</strong> hat sich deshalb<br />

entschlossen, neue Wege auszuprobieren und sich darüber<br />

Gedanken zu machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Von tödlich giftig bis absolut harmlos.<br />

Dicht behaart oder fast nackt. Winzig<br />

klein oder riesengross. Sie spalten die<br />

Meinungen der Menschen. Die einen<br />

lieben sie, halten sie sogar als Haustiere <strong>–</strong> die<br />

anderen ekeln sich. Einige fürchten sich sogar<br />

vor ihnen <strong>–</strong> dem Albtraum aus Jeremias Gotthelfs<br />

Buch <strong>–</strong> den Spinnen.<br />

Da sitzen wir am Schreibtisch, redigieren die<br />

Texte, wählen optimale Bilder aus und auf einmal<br />

springt etwas über den Tisch. Was war das? Da,<br />

mitten in der Bildauswahl für die neue <strong>NATURZYT</strong><br />

sitzt etwas Schwarzes. Eine Fliege denke ich, aber<br />

nein <strong>–</strong> es ist eine Spinne <strong>–</strong> 8 Augen schauen mich an,<br />

sieht im ersten Moment komisch aus. Bei näherer<br />

Betrachtung, nach dem ersten Schreck, ein faszinierendes<br />

Tier. Was soll man sagen … Ach ja, ein<br />

Hinweis fürs nächste Interview. Also Block raus,<br />

Kamera an.<br />

Hallo, mein Name ist Edgar Spiderman und ich<br />

vertrete meine Spezies im heutigen Interview.<br />

Heute können wir hoffentlich mit ein paar Vor urteilen<br />

uns gegenüber aufräumen.<br />

Hallo, lieber Edgar, es ist schön, dass du mit<br />

uns dieses Interview führen willst. Wir haben<br />

ein paar Fragen vorbereitet, die hoffentlich<br />

dabei helfen, dass wir Menschen euch auch<br />

mal mit etwas anderen Augen sehen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


Ja, das wäre auch unser Wunsch. Was möchtet ihr<br />

denn gerne über uns erfahren?<br />

Zuerst möchten wir natürlich gerne mehr<br />

über dich wissen. Zu welcher Gattung gehörst<br />

du und was sind denn die Spezialitäten<br />

deiner Gattung?<br />

Ich bin eine sogenannte<br />

Zebra-Springspinne<br />

und gehöre zur Gattung<br />

der Webspinnen. Wir<br />

sind die am meisten<br />

vertretene Art in dieser<br />

Gattung.<br />

Was sind denn die<br />

auffälligsten Merkmale,<br />

die euch von<br />

anderen Spinnentieren<br />

unterscheiden?<br />

Du meinst sowas wie,<br />

weshalb wir die coolsten<br />

und lustigsten Spinnen<br />

aller Arten sind, richtig?<br />

Genau, sowas in der<br />

Richtung.<br />

Dann schau mir in die<br />

Augen kleines … nicht in<br />

alle 8, sondern nur in die<br />

beiden vorne am Kopf.<br />

Wie du siehst, sind die<br />

beiden vorne am Kopf<br />

viel grösser als die<br />

anderen 6. <strong>Das</strong> ist so,<br />

weil wir in diesen Augen<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Edgar Spiderman als humorvoller Springspinnen-Mann<br />

in der <strong>NATURZYT</strong>-Redaktion und<br />

spontan bereit für unser Interview. Erfolgreicher<br />

Lauerjäger, Adrenalin-Junkie, Spring-ins-<br />

Feld und betörender Spinnendale-Tänzer lässt<br />

er die Spinnenfrauen-Herzen höher schlagen.<br />

Die Bildauswahl war mit ihm nicht ganz einfach<br />

<strong>–</strong> aber wir konnten uns am Schluss doch noch<br />

einigen. Danke Edgar.<br />

Glaskörper haben und somit nicht nur die bestaussehendsten<br />

Spinnen sind, sondern auch die, die am<br />

besten sehen können. Mit diesen Augen können wir<br />

nicht nur betören, sondern wir erkennen auch unsere<br />

Beute, Feinde und hübsche Spinnenmädchen auf<br />

eine Distanz von bis zu 30 cm.<br />

<strong>Das</strong> ist wirklich cool.<br />

Und mit lustigsten<br />

Spinnen meinst<br />

du doch sicher, weil<br />

ihr so lustig in der<br />

Gegend herumspringt<br />

oder?<br />

Nein, wir sind die<br />

lustigsten, weil wir so<br />

viel Humor haben. Wir<br />

pflegen nicht einfach so<br />

in der Gegend herumzuspringen.<br />

Wir lauern<br />

auf Beute, pirschen uns<br />

strategisch heran und<br />

wenn wir nahe genug<br />

sind, dann springen wir<br />

sie an und erlegen sie. Da<br />

wir so gut sehen, sind wir<br />

die einzigen Spinnen, die<br />

auch tote Beute erkennen<br />

können. Die müssen wir<br />

dann auch nicht mehr<br />

anspringen.<br />

Spinnt ihr eigentlich<br />

auch Fangnetze?<br />

Nein, das ist bei unserer<br />

Technik nicht nötig.<br />

Sonnige Aussichten für Ihr Geld<br />

Seit 1991 bauen wir Solarkraftwerke, verwirklichen<br />

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24 <strong>NATURZYT</strong>


urzyt<br />

ärz<br />

urzyt<br />

ni<br />

Dann habt ihr also gar keine Spinnenseide?<br />

Natürlich haben wir Spinnenseide. Wir sind<br />

schliesslich auch Spinnen. Nur weben wir keine<br />

Netze damit, um Beute zu fangen, sondern wir<br />

brauchen sie, um Ei-Kokons herzustellen oder als<br />

Sicherungsseil, wenn wir wie Akrobaten von Blatt zu<br />

Blatt springen oder uns wie Bunge-Jumper nach<br />

unten auf Beute stürzen. Falls wir unser Ziel mal<br />

verfehlen, was sehr selten vorkommt, können wir<br />

uns immer wieder hoch ziehen und an den Ausgangspunkt<br />

zurückkehren.<br />

fussend neues wagen<br />

Du hast vorhin mal hübsche Spinnen mädchen<br />

erwähnt. Bei uns nennt man Frauen, die einen<br />

Männerverschleiss haben, Schwarze Witwen,<br />

natUrban<br />

weil diese ja bekanntlich ihre Freier nach der<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Paarung fressen. Wie ist das eigentlich bei<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse euch Edgar. 16 Läufst du auch Gefahr gefressen<br />

zu 8926 werden Uerzlikonwenn du ein passendes Mädchen<br />

Tel. 044 72 99 333<br />

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Es ist schon speziell bei uns. Da wir eigentlich alles,<br />

was kleiner als wir ist, als Beute betrachten, laufen<br />

wir Männchen immer Gefahr, gefressen oder<br />

zumindest verletzt zu werden, da unsere Weibchen<br />

meist grösser als wir sind. Aber dafür haben wir<br />

ja spezielle Tänze und andere Merkmale, wie zum<br />

Beispiel schöne, schillernde, farbige Haare, die wir<br />

benutzen, um unsere Weibchen milde zu stimmen<br />

und zu beruhigen. Man muss halt ein Frauen-Versteher<br />

sein, dann verliert man vielleicht höchstens<br />

mal ein Bein und nicht gleich sein Leben.<br />

Na, da bin ich aber froh, dass ich ein Mensch<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

bin, wobei; Pirmin Rohrer ich wär ja dann ein Weibchen …<br />

Spass Alte Kappelerstrasse beiseite, 4 gibt es noch irgendetwas,<br />

8926 Uerzlikon<br />

was Tel. du 044 uns 72 99 gerne 333 sagen möchtest Edgar,<br />

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etwas, das du uns Menschen als Ratschlag<br />

eurer Rasse mit auf den Weg geben möchtest?<br />

Ich möchte euch gerne sagen, dass Schönheit immer<br />

im Auge des Betrachters liegt. Also bitte, schaut uns<br />

mal ganz genau an und ekelt euch nicht vor uns.<br />

Weshalb solltet ihr uns also fürchten, ihr seid viel<br />

grösser als wir und könntet uns mit Leichtigkeit<br />

zerquetschen, deshalb gehen wir euch aus dem Weg,<br />

so gut es eben geht. Wir halten eure Umgebung so<br />

gut wie möglich mücken- und fliegenfrei auf ganz<br />

biologische Weise. Wir können gut zusammenleben,<br />

wenn wir uns gegenseitig respektieren und uns<br />

Raum geben. Also versuchen wir’s doch einfach mal<br />

miteinander.<br />

Vielen lieben Dank Edgar für dieses tolle,<br />

fröhliche Gespräch. Es hat uns riesig Spass<br />

gemacht und wir wünschen dir alles Gute für<br />

die Zukunft.<br />

Danke, auch ich fand es sehr schön, mit euch zu<br />

plaudern, und ich wünsche euch viel Erfolg für die<br />

Zukunft. Tanzt, lacht, seid fröhlich und geniesst<br />

das Leben jede Sekunde.<br />

Text Auszug aus «Ravensong <strong>–</strong> Auch Tiere haben<br />

eine Stimme» (in Arbeit)<br />

flirten und zwinkern<br />

Foto Virginia Knaus<br />

Illustration Sandra Huguenin, kunstdiebewegt.ch<br />

natUrban<br />

NATUR BEWAHREN<br />

grazil und eigenwillig<br />

urzyt<br />

ept<br />

natUrban<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse 4<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 25


Tote Bäume sind<br />

voller Leben.<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


Claudias naturnaher Garten<br />

Totholz ist<br />

lebendes Holz!<br />

Liebe garten- und naturbegeisterte Leserinnen und Leser<br />

Dieser Titel mag bei einigen von Ihnen für Verwirrung sorgen, für<br />

diejenigen aber, die sich bereits mit Totholz auseinandergesetzt<br />

haben, ist klar, was damit gemeint ist.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Totholz ist eigentlich ein<br />

Sammelbegriff für abgestorbene<br />

Bäume oder Teile<br />

davon. Totholz ist ein wichtiges<br />

Element im natürlichen Kreislauf<br />

und darf in einem naturnahen Garten<br />

nicht vergessen werden. Wer sich einmal<br />

vertieft mit Totholz auseinandergesetzt<br />

hat, kommt nicht mehr davon los.<br />

Totholz wird unterschieden in<br />

stehendes, sogenanntes Trockenholz,<br />

und liegendes, sogenanntes Morschholz,<br />

das mit dem Erdboden in Berührung<br />

kommt.<br />

Deshalb, liebe Leserin, lieber Leser,<br />

widme ich diesen Artikel dem Totholz,<br />

das nicht tot, sondern voller Leben<br />

ist, und ich hoffe, dass Sie nach dem<br />

Lesen ein völlig anderes Verständnis<br />

haben und die Faszination für diesen<br />

Lebensraum nicht nur verstehen,<br />

sondern im Garten auch umsetzen.<br />

TOTE BÄUME SIND VOLLER LEBEN<br />

Überlässt man einen Baum seinem<br />

natürlichen Lebenszyklus und wird er<br />

nicht gefällt, so stirbt er irgendwann,<br />

zuerst teilweise, dann als Ganzes, ab.<br />

Diese Phase ist der letzte Abschnitt im<br />

natürlichen Lebenszyklus und gehört<br />

zu einem geschlossenen Kreislauf.<br />

Doch noch ist dies nicht das Ende, denn<br />

nun wird das tote oder kranke Holz<br />

buchstäblich von Leben überrannt:<br />

Tausende von verschiedenen Arten<br />

besiedeln nun dieses Holz und nutzen<br />

es als Lebensraum: Pilze, Käfer und ihre<br />

Larven, Fliegen, Wildbienen, Ameisen,<br />

Vögel und Säugetiere. Die einen<br />

ernähren sich vom toten Holz (Pilze),<br />

die anderen legen darin ihre Eier<br />

ab (Wildbienen, andere Insekten) und<br />

wieder andere ernähren sich von<br />

den Eiern, Larven und adulten Tieren<br />

(Vögel, Igel, Mäuse und andere Säugetiere).<br />

WALDNUTZUNG UND TOTHOLZ<br />

Holz ist ein Wirtschaftszweig, und<br />

damit wurde die Waldnutzung in einem<br />

Ausmass intensiviert, in dem der Baum<br />

nicht mehr eines natürlichen Todes<br />

stirbt und auch der letzte Rest Holz im<br />

Wald weggeräumt und in der Heizung<br />

verschwindet. Nichts wird mehr auf<br />

dem Waldboden liegengelassen. Damit<br />

wird nicht nur vielen Tierarten (unter<br />

anderem vielen Nützlingen wie dem<br />

Marienkäfer, der Florfliege, dem Igel<br />

und vielen mehr) der Lebensraum<br />

genommen, sondern dem Wald werden<br />

auch wertvolle Nährstoffe entzogen.<br />

Längst haben wir uns leider an den<br />

Anblick aufgeräumter Wälder gewöhnt,<br />

und sollte doch einmal Rest- oder<br />

Totholz herumliegen, ist das Argument<br />

der unschönen Optik schnell zur Stelle.<br />

Hier ist Aufklärung dringend notwendig.<br />

Denn Ordnung ist ein vom Menschen<br />

künstlich geschaffener Wert und<br />

hat mit der Natur und ihrer biologischen<br />

Vielfalt herzlich wenig zu tun.<br />

Und was im Wald als störend empfunden<br />

wird, das wird noch weniger im<br />

Garten geduldet. Schade, denn gerade<br />

im Garten ist Totholz ein wichtiger<br />

Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht<br />

und zur Artenvielfalt. Wissenschaftler<br />

gehen davon aus, dass rund<br />

5000 Arten auf den Lebensraum Totholz<br />

angewiesen sind.<br />

TOTHOLZ IM GARTEN<br />

Im nun folgenden Abschnitt möchte ich<br />

Ihnen ein paar Ideen liefern, wie Sie<br />

Totholz im Garten verwenden können.<br />

Die Liste ist natürlich nicht vollständig,<br />

der Fantasie sind fast keine Grenzen<br />

gesetzt. Haben Sie aber zu wenig eigenes<br />

Schnittholz im Garten, so gehen Sie bitte<br />

nicht einfach in den Wald und holen sich<br />

im grossen Stil herumliegendes Holz.<br />

Dieses ist nämlich dort, wo es steht oder<br />

liegt, bestens aufgehoben. Fragen Sie<br />

stattdessen den Förster oder private<br />

Waldbesitzer, die wissen meist, wo Holz<br />

und Wurzelstücke gehäckselt werden<br />

sollen und die somit für wenig Geld zu<br />

haben sind. Auch können Sie Landwirte<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Holzstapel<br />

Alte oder tote Bäume<br />

Holzbeige<br />

Ein Zaun aus Totholz<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


fragen, die gerade Obst bäume fällen<br />

oder selber Schwemmholz sammeln.<br />

Natürlich ist Totholz umso wertvoller,<br />

je naturnaher der Garten auch<br />

sonst gestaltet ist, denn ein solcher<br />

Garten weist in der Regel eine wesentlich<br />

höhere Artenvielfalt auf. Und je<br />

mehr private Gärten naturnah gestaltet<br />

sind, desto besser funktioniert die<br />

Vernetzung der naturnahen Lebensräume.<br />

Diese Vernetzung erlaubt es den<br />

verschiedenen Tier- und Pflanzenarten<br />

zu wandern und sich auszubreiten.<br />

Denken Sie immer daran, dass Totholz,<br />

ob stehend oder liegend, für eine<br />

grosse Artenvielfalt von Nutzen ist. Egal<br />

ob Sie das Holz an feuchten, schattigen<br />

Stellen hinlegen, wo es schneller<br />

vermodert oder an sonnigen, trockenen,<br />

es wird von den entsprechenden<br />

Tierarten besiedelt. Laubholz wie Eiche,<br />

Buche oder Obstbaum ist artenreicher<br />

als Nadelholz, dicke Äste sind wertvoller<br />

als dünne, aber schliesslich ist es<br />

die Abwechslung, die am meisten<br />

Nutzen bringt.<br />

WURZELSTÖCKE<br />

Wurzelstöcke sehen sehr dekorativ aus<br />

und lassen sich an den unterschiedlichsten<br />

Orten im Garten platzieren. Sie<br />

dienen Eidechsen und Schmetterlingen<br />

als Sonnenplatz, und die Wurzelhohlräume<br />

werden von den verschiedensten<br />

Tierarten als Versteck genutzt.<br />

ZAUN AUS TOTHOLZ<br />

Ein Zaun kann auf zwei verschiedene<br />

Arten hergestellt werden: der einfache<br />

Zaun, geflochten als Weidenzaun, oder<br />

der gefüllte. Dazu werden im Abstand<br />

von etwa 1m dicke Pfähle genügend tief<br />

in den Boden geschlagen, entsprechend<br />

der gewünschten Höhe und Länge des<br />

Zauns. Die Pfähle sollten unbedingt<br />

unbehandelt und wenn möglich<br />

berindet sein. Je nach gewünschter<br />

Breite des Zaunes werden nun parallel<br />

zur ersten Reihe weitere Pfähle jeweils<br />

versetzt in die Lücken der ersten Reihe<br />

geschlagen. Der Raum zwischen den<br />

beiden Pfahlreihen wird nun mit Ästen,<br />

Zweigen, Schilfhalmen und sonstigem<br />

Material gefüllt. Zwischendurch werden<br />

die Zweige niedergetreten, damit das<br />

ganze Material verdichtet und stabiler<br />

wird. Alternativ kann der Zaun auch<br />

wie auf dem Foto mit Armierungsgitter<br />

hergestellt und mit Weidenästen gefüllt<br />

werden. Mit der Zeit verrottet das Holz<br />

und man schichtet einfach wieder neues<br />

oben drauf. Vor dem Zaun kann man<br />

auch noch ein Wildstaudenbeet anlegen,<br />

das sieht sehr schön aus und bietet den<br />

im Totholz lebenden Insekten direkt vor<br />

der «Haustüre» ein reiches Nahrungsangebot.<br />

HOLZSTAPEL<br />

Ein Holzstapel ist ganz einfach anzulegen:<br />

Schichten Sie einfach Äste, die Sie<br />

nicht mehr brauchen, auf einen Haufen,<br />

fertig. Empfinden Sie einen solchen<br />

Haufen als störend, dann legen Sie ihn<br />

hinter Büschen an. Von Zeit zu Zeit<br />

wieder neues Material auflegen,<br />

ansonsten aber in Ruhe lassen.<br />

HOLZBEIGE<br />

Kunstvoll aufgeschichtete Holzbeigen<br />

aus Scheiten, die eigentlich als Brennholz<br />

gedacht waren, sind eine ästhetische<br />

Variante für einen Totholzhaufen.<br />

Bitte dann aber das Holz auf keinen Fall<br />

mehr verbrennen!<br />

SCHNITZELWEG <strong>–</strong> SCHNITZELPLATZ<br />

Heben Sie einen Platz oder einen Weg<br />

30 cm tief aus und füllen Sie ihn mit<br />

gemischten Laubholz-Schnitzeln auf.<br />

Die Schnitzel verrotten mit der Zeit und<br />

bieten vielen Insekten einen Lebensraum.<br />

Ab und zu, wenn sich der Boden<br />

abzusenken beginnt, einfach neue<br />

Schnitzel darauf verteilen.<br />

ALTE ODER TOTE BÄUME<br />

Wenn alte oder tote Bäume oder<br />

abgestorbene Äste kein Sicherheitsrisiko<br />

darstellen, dann lassen Sie sie unbedingt<br />

stehen. Solche Bäume oder Äste aus<br />

optischen Gründen zu entfernen ist alles<br />

andere als ökologisch sinnvoll. Wie Sie<br />

zu Beginn dem Artikel entnehmen<br />

konnten, können solche Bäume noch<br />

viele Jahre einen grossen ökologischen<br />

Beitrag leisten.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

und gutes Gelingen bei Ihrem Totholzprojekt.<br />

Herzlich Claudia Ebling<br />

www.natur-im-garten.ch<br />

Text/Fotos Claudia Ebling<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Wurzelstöcke<br />

Claudias Totholz-Tipp<br />

In der Herbst-Winterzeit schneiden die meisten Landwirte und Privatpersonen<br />

ihre Obstbäume und ihre Sträucher. Die meisten lassen das Schnittgut häckseln<br />

oder führen es ab in eine Kompostieranlage. Auch können Sie bei Stauwehren<br />

nach Schwemmholz fragen, insbesondere nach Hochwasser. <strong>Das</strong> ist eine gute<br />

Gelegenheit zu Ästen zu kommen und, wenn Sie noch gar kein Totholz im<br />

Garten haben, mit einem Asthaufen zu starten. Kröten, Igel und viele andere<br />

Tiere nutzen den Haufen, um sich darin zu verstecken, oder wenn er gross<br />

genug ist, sogar darin zu überwintern.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


Artenreiche Blumenwiese in Schwenden, einem Bergdorf auf 1200 Meter über Meer im Naturpark Diemtigtal. Im<br />

Hintergrund drei alte Diemtigtaler Bauernhäuser. (Foto: Beat Straubhaar)<br />

Pärke bewahren<br />

die Artenvielfalt<br />

Seit dem 1. Dezember 2007 sind in der Schweiz die rechtlichen<br />

Grundlagen zur Schaffung von Pärken von nationaler Bedeutung in Kraft.<br />

Unterteilt werden die Pärke in die Kategorien Nationalpark, Regionaler<br />

Naturpark oder Naturerlebnispark. Was ist der Unterschied? Und was unternimmt<br />

ein regionaler Naturpark zur Erhaltung der Artenvielfalt?<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


Zu den wichtigsten Werten<br />

eines Parks gehören vielfältige<br />

Wälder und Gewässer, seltene<br />

Lebensräume wie Moore,<br />

Auen und Trockenwiesen sowie einzig ­<br />

artige, schöne Landschaften wie die<br />

Jurahöhen im Jurapark Aargau oder die<br />

Gletscher im Parc Adula (GR). Die<br />

Umgebungszonen von Nationalpärken<br />

und den Regionalen Naturpärken<br />

verfügen zudem über gepflegte Kulturlandschaften<br />

mit intakten Siedlungen<br />

und wertvollen Kulturgütern <strong>–</strong> wie das<br />

UNESCO-Welterbe Kloster St. Johann<br />

in der Biosfera Val Müstair (GR).<br />

Die <strong>Schweizer</strong> Pärke bieten den<br />

Besucherinnen und Besuchern echte<br />

Naturerlebnisse, faszinierende Geschichten<br />

und den Genuss regionaler<br />

Spezialitäten. In den Kernzonen der<br />

Nationalpärke und der Naturerlebnispärke<br />

allerdings ist der Zutritt für<br />

Besucher(innen) nicht oder nur auf klar<br />

bezeichneten Wegen möglich. Hier<br />

darf sich die Natur frei und dynamisch<br />

ohne Störungen durch die Menschen<br />

entfalten.<br />

In den Umgebungs- und Übergangszonen<br />

der Pärke sowie in den Naturpärken<br />

ist ein respektvoller Umgang mit<br />

den Lebensräumen, der Flora und der<br />

Fauna angesagt. Damit diese unbe zahlbaren<br />

Werte der Natur auch den künf ­<br />

tigen Generationen erhalten bleiben.<br />

die Kernzone vor negativen Einflüssen<br />

ab. Der bereits 100-jährige <strong>Schweizer</strong>ische<br />

Nationalpark untersteht einem eigenen<br />

Gesetz. Sein Parkgebiet ist eines der<br />

bestgeschützten Wildnisgebiete der<br />

Alpen.<br />

REGIONALER NATURPARK<br />

Ein Regionaler Naturpark ist ein länd ­<br />

liches Gebiet, das sich durch vielfältige<br />

Landschaften, eine reiche Biodiversität<br />

und einzigartige Kulturgüter wie die<br />

Rhätische Bahn im Parc Ela auszeichnet.<br />

Diese Werte sollen erhalten und gefördert,<br />

aber auch für eine nachhaltige<br />

Entwicklung der Region genutzt werden.<br />

NATURERLEBNISPARK<br />

Ein Naturerlebnispark ist in eine Kernund<br />

eine Übergangszone unterteilt.<br />

Ein Reptilien habitat im Naturpark Thal, mit lichten Wäldern.<br />

(Foto: Stefan Dummermuth)<br />

NATUR BEWAHREN<br />

NATIONALPARK, REGIONALER<br />

NATURPARK ODER NATUR­<br />

ERLEBNISPARK?<br />

<strong>Das</strong> Bundesamt für Umwelt (BAFU)<br />

zeichnet Pärke, die die Anforderungen<br />

des Bundes erfüllen, mit dem Parklabel<br />

für die Dauer von zehn Jahren aus.<br />

Die Einteilung erfolgt in drei Kategorien:<br />

Nationalpärke, Regionale Naturpärke<br />

und Naturerlebnispärke.<br />

NATIONALPARK<br />

Ein Nationalpark besteht aus einer<br />

Kern- und einer Umgebungszone.<br />

In der Kernzone kann sich die Natur<br />

in unberührten Lebensräumen frei<br />

entfalten. Menschliche Aktivitäten sind<br />

stark beschränkt. Die Umgebungszone<br />

umfasst Dörfer mit ihren naturnah<br />

bewirtschafteten Kulturlandschaften<br />

und ihrem touristisch und forstwirtschaftlich<br />

genutzten Gebiet; sie schirmt<br />

Fakten und Zahlen<br />

Sechzehn Pärke befinden sich in der Betriebsphase:<br />

<strong>–</strong> der <strong>Schweizer</strong>ische Nationalpark (seit 1914),<br />

<strong>–</strong> die Unesco-Biosphäre Entlebuch (seit 2008),<br />

<strong>–</strong> der Wildnispark Zürich-Sihlwald und der Naturpark Thal (seit 2009),<br />

<strong>–</strong> die Biosfera Val Müstair (seit 2010),<br />

<strong>–</strong> die Naturpärke Binntal, Chasseral, Diemtigtal, Ela, Gantrisch, Jurapark<br />

Aargau und Gruyère Pays-d’Enhaut (seit 2011)<br />

<strong>–</strong> sowie Beverin, Doubs, Jura vaudois und Pfyn-Finges (seit 2012)<br />

Vier weitere Parkprojekte (Nationalparkkandidaten Adula und Locarnese<br />

sowie Naturpark Neckertal und Naturpark Schaffhausen) haben mit<br />

der Errichtung begonnen und führen das Label «Kandidat». Weitere 3 bis<br />

7 Projekte befinden sich in der Abklärung.<br />

Drei Pärke fallen auf die Kategorie «Nationalpark», einer auf Naturerlebnispark,<br />

die übrigen 16 auf die Kategorie «Regionaler Naturpark».<br />

Fläche<br />

Die 20 Pärke in Betrieb oder in Errichtung belegen insgesamt 632 603 Hektar<br />

bzw. 6325 Quadratkilometer. Dies entspricht 15.32% der Fläche der Schweiz.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


Die Mauereidechse fühlt sich wohl in den lichten Wäldern<br />

des Naturparks Thal. (Foto: Stefan Dummermuth)<br />

In der Kernzone bietet er der einheimischen<br />

Tier- und Pflanzenwelt unberührte<br />

Lebensräume. Die Übergangszone<br />

dient als Puffer für die Kernzone.<br />

Sie eröffnet vielfältige Bildungs-, Erleb nisund<br />

Erholungsmöglichkeiten und leistet<br />

so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität der städtischen<br />

Bevölkerung. Ein Naturerlebnispark<br />

ist höchstens 20 Kilometer vom<br />

Zentrum einer Agglomeration entfernt<br />

und mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

gut erreichbar. Zurzeit trägt dieses Label<br />

nur der Wildnispark Zürich.<br />

REGIONALE NATURPÄRKE<br />

FÖRDERN DIE ARTENVIELFALT<br />

Aktuell gibt es in der Schweiz 16 Regionale<br />

Naturpärke (siehe Box Seite 31),<br />

welche sich für Natur, Kultur und<br />

Wirtschaft der Region einsetzen. Wie<br />

sieht der Einsatz für die Natur genau<br />

aus? <strong>NATURZYT</strong> fragte beim Naturpark<br />

Thal im Kanton Solothurn nach.<br />

Der Naturpark Thal setzt sich dafür<br />

ein, dass die Lebensräume bedrohter<br />

Tiere und Pflanzen erhalten und<br />

aufgewertet und langfristig gesichert<br />

werden. Wald, Weide und Weiher sind<br />

das Zuhause für viele Ar ten, etwa<br />

für die Aspisviper, die Heidelerche<br />

oder die Geburtshelferkröte.<br />

«Im Artenschutz gibt es keine<br />

Generalrezepte», sagt Stefan Dummermuth,<br />

Repti lienbeauftragter Kanton<br />

Solothurn bei der Koordinationsstelle<br />

für Amphi bi en- und Reptilienschutz in<br />

der Schweiz (KARCH). Management in<br />

der Natur ist heute nötig, um die<br />

Arten vielfalt zu erhalten. Der Naturpark<br />

Thal hat zusammen mit Partnern<br />

(örtliche Natuschutzvereine, Pro Natura<br />

Solothurn, KARCH, Vogelschutzverband<br />

Kan ton Solothurn sowie kantonalen<br />

Fachstellen) so genannte Zielarten<br />

festgelegt, die es besonders zu schützen<br />

und zu stärken gilt. Beispiele davon sind:<br />

das Gelbstielige Bärtchenmoos, die Birken-Schwarznapfflechte,<br />

der<br />

Felsen-Bauernsenf, die Gekerbte<br />

Jura-Haarschnecke oder die Heide lerche.<br />

Zu ihrem Schutz und für weitere<br />

seltene Pflanzen und Tiere läuft<br />

eine mehrjährige Planung. Der Naturpark<br />

Thal hat Massnahmen eingeleitet,<br />

wie man die Räume Wald, Weide<br />

und Weiher für bedrohte Tiere und<br />

Pflanzen aufwerten kann.<br />

IM WALD GEHT ES VOR ALLEM<br />

UM LICHT UND WÄRME<br />

Gemeinsam mit den Forstbetrieben<br />

bringt der Naturpark Thal mehr Licht<br />

in den Thaler Wald. An geeigneten<br />

Standorten wird der Wald durch Holzschlag<br />

aufgelichtet. Davon profitieren<br />

Tier- und Pflanzenarten, die auf<br />

Sonnenlicht und Wärme angewiesen<br />

sind, wie etwa der Gelbringfalter<br />

und seine Raupe, die Aspisviper oder<br />

die Grenobler Nelke. Sie alle stehen<br />

auf der Roten Liste der in der Schweiz<br />

vom Aussterben bedrohten Arten.<br />

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

herrschten für diese Arten vielerorts<br />

ideale Lebensbedingungen, weil<br />

der Wald durch die Menschen intensiv<br />

genutzt wurde: als Lieferant für<br />

Brennholz und als Weidegebiet zum<br />

Beispiel für Ziegen. Schon lange lohnt<br />

sich die Nutzung der steilen, schlecht<br />

zugänglichen und ertragsarmen Wälder<br />

nicht mehr. Wird aber kein Holz mehr<br />

geschlagen, wachsen die Bäume<br />

ungehindert. <strong>Das</strong> Kronendach wird<br />

dichter und es fällt immer weniger Licht<br />

auf den Waldboden. So verschwinden<br />

die Licht bedürftigen Arten im Wald.<br />

Der Naturpark Thal will diese Entwicklung<br />

stoppen. Dazu werden im ganzen<br />

Parkgebiet geeignete Waldstücke<br />

ausgesucht, in denen sich eine Aufwertung<br />

lohnt. Ausschlaggebend sind<br />

dabei folgende Fragen: Wie viele Arten<br />

sind noch vorhanden? Wie stark sind<br />

sie gefährdet? Mit welchen Massnahmen<br />

kann der Lebensraum erhalten und<br />

aufgewertet werden? Lohnt sich der<br />

Ein griff? Ist der Waldeigentümer<br />

einverstanden? Die Thaler Forstbetriebe<br />

führen im Wald die Arbeiten durch, der<br />

Naturpark Thal finanziert die Eingriffe<br />

grösstenteils. Manche Arbeiten sind von<br />

externen Geldgebern bezahlt, etwa<br />

engagiert sich der Fonds Landschaft<br />

Schweiz FLS im Naturpark Thal.<br />

Ausserdem finden in den Parkgemeinden<br />

sogenannte «Tage der Natur» statt,<br />

an denen die Bevölkerung mithilft,<br />

Wald, Weide und Weiher zu pflegen.<br />

Hans-Peter Rusterholz ist Biologe der<br />

Uni Basel und erklärt, weshalb diese<br />

Arbeiten nützen:<br />

«Die Schmetterlingsfauna,<br />

Orchi deen und Lilien reagieren sofort<br />

auf solche Eingriffe. Ihre Anzahl<br />

nimmt danach rasch zu.» Bei andern<br />

Arten dauert es drei bis fünf Jahre,<br />

bis man eine Veränderung des Bestandes<br />

feststellt. Diese Erkenntnis<br />

stärkt die Hoffnung, dass man in Thal<br />

in weni gen Jahren Veränderungen<br />

beobachten kann.<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


AUF WEIDEN GEHT ES UM OFFEN­<br />

HEIT UND STRUKTURVIELFALT<br />

In den Jahren 2009 bis 2012 richtete<br />

der Naturpark Thal bei der Artenförderung<br />

auf Weiden das Augenmerk<br />

auf die Heidelerche. Auf der Herbetswiler<br />

Allmend und im Gebiet Hinter<br />

Fluh Aedermannsdorf wurden für die<br />

Heidelerche Weiden aufgewertet.<br />

Die Heidelerche bewohnt mehr oder<br />

weniger offene, eher trockene und<br />

mit nur lückiger Vegetation versehene<br />

Landschaften. Sie ist eine Charakterart<br />

der Juraweiden. Ihr schöner und<br />

auffallender, flötender Gesang «Lululu»,<br />

welcher meistens länger als eine Minute<br />

andauert, ertönt sogar nachts.<br />

AN UND IN WEIHERN GEHT ES UM<br />

GENÜGEND LICHT UND BLEIBENDES<br />

WASSER<br />

Auch die Geburtshelferkröte gehört zu<br />

den bedrohten Tierarten in der Schweiz.<br />

Ihr Bestand nimmt sehr schnell ab.<br />

Hauptgrund ist der rasche und massive<br />

Verlust von Lebensräumen. Dem will<br />

der Naturpark Thal entgegenwirken. Bis<br />

2015 sollen mehrere Weiher geschaffen<br />

oder aufgewertet werden.<br />

Ein aktuelles Objekt ist der Rütiweiher<br />

in Laupersdorf. Hier ist der Bau<br />

von vier zusammenhängenden Weihern<br />

geplant. <strong>Das</strong> Grundstück gehört<br />

mehreren Umweltschutzorganisationen.<br />

«<strong>Das</strong> erlaubt uns, dieses Areal grosszügig<br />

für die Amphibien einzurichten.<br />

Welche schliesslich kommen, wissen wir<br />

nicht. Wir wollen einfach die Struktur<br />

für die Zuwanderung und Vermehrung<br />

schaffen», sagt Peter Geissbühler,<br />

Am phibienbeauftragter für den Kanton<br />

Solothurn bei der KARCH.<br />

In der Nähe von Balsthal haben<br />

die KARCH-Vertreter Peter Geissbühler<br />

und Stefan Dummermuth unzählige<br />

Amphibienarten gesichtet, darunter die<br />

Geburtshelferkröte, der Fadenmolch<br />

und der Feuersalamander. Reptilien sind<br />

ebenfalls mit vielen Arten vertreten.<br />

Auch hier sind Arbeiten für diese Tiere<br />

vorgesehen. «Dem Naturpark Thal<br />

sind diese Arbeiten sehr wichtig. Wir<br />

setzen gezielt Geld, Wissen und<br />

Arbeitskraft ein, um Arten und Lebensräume<br />

im Parkgebiet zu schützen», sagt<br />

Richard Bolli, Leiter Naturpark Thal.<br />

Text Michael Knaus, Sandra von<br />

Ballmoos Fotos Stefan Dummermuth<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Naturpark<br />

Unser Tal, dein Park.<br />

Willkommen im Naturpark<br />

<strong>Das</strong> Diemtigtal ist eine 16 Kilometer lange<br />

landschaftliche Oase, ausgezeichnet mit<br />

dem «Wakkerpreis» sowie dem Gütesiegel<br />

«Familien willkommen» und gilt seit<br />

November 2011 als «Landschaft von nationaler<br />

Bedeutung».<br />

Kraftort Grimmiwasser<br />

Der Kraftort Grimmiwasser ist eine hochgelegene<br />

Alp (1840 m.ü.M) am Talabschluss<br />

des Diemtigtals.<br />

Auf dem Panorama-Bergweg Grimmiwasser,<br />

zwischen den Alpen «Erbs Grimmi»<br />

und «Uelis Grimmi», wird der eigentliche<br />

Kraftort mit dem wilden Hochalpencharakter<br />

durchquert. Kleine Bergseen, seltene<br />

Alpenblumen und die eisenhaltigen Quellen<br />

wirken wie natürliche Energiespender.<br />

<strong>Das</strong> rote Wasser der Eisenquellen wurde<br />

Ende des 19. Jahrhunderts zum damaligen<br />

Grand-Hotel Grimmialp hinuntergeleitet<br />

und hatte heilende Wirkung.<br />

Diemtigtal Tourismus ¦ CH-3753 Oey<br />

Tel. +41 (0)33 681 26 06<br />

info@diemtigtal.ch www.diemtigtal.ch<br />

Quelle Rotwasser<br />

Kraftort Grimmiwasser<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Wasserwelten<br />

Ich erinnere mich, es war ein verregneter Tag, ein Tag an<br />

dem man eigentlich gar nicht aus dem Haus gehen mag.<br />

Dennoch, es zog mich hinaus und ich wurde an einen wundersamen<br />

Ort geführt, wild, kraftvoll, spritzig und erfrischend …<br />

H<br />

eute nehme ich Sie an zwei<br />

Orte mit, deren Besuch<br />

bei gutem Wetter lohnenswert<br />

ist, die aber erst an<br />

regnerischen Tagen ihre ganze Kraft<br />

und Ausstrahlung entfalten. Der eine<br />

im Osten unseres Landes ist besser bekannt<br />

<strong>–</strong> die Taminaschlucht, der andere<br />

im Westen und kaum bekannt <strong>–</strong> Le Bief<br />

de Vautenaivre bei Goumois. Kommen<br />

Sie mit, machen wir uns auf zu den<br />

Elementen Wasser und Stein.<br />

Unsere erste Reise beginnt in Bad<br />

Ragaz und führt dem Lauf der Tamina<br />

entlang hinauf zum alten Bad Pfäffers<br />

und weiter hinein in die Taminaschlucht<br />

zur warmen Paracelsusquelle.<br />

Die Tamina entspringt zuhinterst im<br />

Calfeisental, unterhalb des Piz Sardona.<br />

Kraftvoll fliesst sie zu Tal und dementsprechend<br />

faszinierend ist es, ihrem<br />

Lauf zu folgen und immer wieder auf<br />

Unerwartetes und Faszinierendes<br />

zu treffen. <strong>Das</strong> graue, fast dickflüssig<br />

anmutende Wasser rauscht über Stufen,<br />

wirbelt um grosse Steine <strong>–</strong> ein faszinierendes<br />

Schauspiel. Wie aus dem Nichts<br />

stehen zwei grosse Steinbrocken wie versteinerte<br />

Wächter am Weg. Ob sie einst<br />

den Zugang zur Schlucht bewachten?<br />

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf<br />

und folgen Sie Ihren inneren Bildern<br />

und Gefühlen.<br />

Vielleicht wird Ihnen auffallen, dass<br />

es sich in der Mitte der Strasse trotz<br />

der leichten Steigung überraschend leicht<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


gehen lässt. Wie fühlt es sich an, wenn<br />

Sie am Rand der Strasse gehen? Spüren<br />

Sie den Unterschied? Nach ein paar<br />

hundert Metern führt der Weg über eine<br />

Betonbrücke <strong>–</strong> wie fühlen Sie sich auf<br />

dieser? Beim Wechseln von der Brücke<br />

auf die Naturstrasse fühlte es sich für<br />

mich an, als wäre ich angeschubst<br />

worden.<br />

WAS FÜR EIN HERRLICHES<br />

SCHAUSPIEL<br />

An Regentagen wie diesem fällt und<br />

spritzt das Wasser über Schroffen und<br />

Felsen, sammelt sich am Strassenrand<br />

zu Rinnsalen. Was für ein herrliches<br />

Schauspiel, am liebsten würde man<br />

darin rumplanschen, wie wir’s als<br />

Kinder taten. All dieses Plätschern und<br />

Rauschen erfrischt nicht nur die Sinne,<br />

es ist auch eine Wohltat für die Seele.<br />

Beim Schwattenfall <strong>–</strong> gut die halbe<br />

Weglänge zum Eingang der Schlucht ist<br />

geschafft <strong>–</strong> spendet ein Brunnen warmes<br />

Wasser der Paracelsusquelle. Die<br />

passende Gelegenheit eine kurze Rast<br />

einzulegen.<br />

Der Weg zum alten Bad Pfäffers<br />

gestaltet sich abwechslungsreich.<br />

Für den aufmerksamen Beobachter<br />

zeigen sich immer wieder energetische<br />

Phänomene: schwungvoll verlaufende<br />

Schiefergesteinsschichten, verzwirbelter<br />

Baumwuchs mit Elfenauge, markante<br />

Felspartien, Bäche, die zu Tale stürzen,<br />

keiner wie der andere. Bald schon<br />

wird das alte Bad Pfäffers mit seinem<br />

imposanten barocken Badehaus<br />

zwischen dem Laub der Bäume<br />

erkennbar.<br />

Trotz des nassen Wetters sind<br />

wir an diesem Ort kaum allein. Die<br />

Taminaschlucht ist ein beliebter<br />

Ausflugsort und viele Besucher fahren<br />

mit dem Postauto bis zum Badehaus.<br />

Etwas oberhalb der Brücke ist ein<br />

passender Platz sich zu sammeln und<br />

mit dem Ort zu verbinden. Dieser Platz<br />

ist ein kraftvoller Ort.<br />

DAS WETTER PASST PERFEKT<br />

Hinein in die Schlucht. <strong>Das</strong> Wetter passt<br />

perfekt, kurze Regenschauer wechseln<br />

sich mit sonnigen Abschnitten ab,<br />

ideales Wetter für einen energiegeladenen<br />

Besuch. Eintauchen in den Schoss<br />

von Mutter Erde, in eine wilde Wasser-<br />

Wächter-Steine auf dem Weg in die Taminaschlucht?<br />

Taminaschlucht <strong>–</strong> Wasser und Stein ziehen uns in ihren Bann.<br />

und Steinwelt. Geben Sie sich hin und<br />

lassen Sie sich von den hier wirkenden<br />

Naturkräften durchströmen. Atmen<br />

Sie tief durch und geniessen Sie jeden<br />

Augenblick. Wie mag die Tamina hier<br />

unten einst getobt haben, bevor sie<br />

von Menschenhand mit den beiden<br />

Stauseen, dem Gigerwald- und dem<br />

Mapaggsee gezähmt wurde?<br />

Mochte sie sich noch so wild<br />

gebärden, nichts konnte die Menschen<br />

Gruss & Dank!<br />

Kein Ort in der Natur ist unbeseelt. Daher begrüssen wir den Ort (und<br />

sein Wesen) beim Betreten und bedanken uns für die uns gewährte Gastfreundschaft.<br />

Beim Verlassen des Ortes verabschieden wir uns mit Gruss<br />

und Dank, genauso, wie wir es unter uns auch tun.<br />

Mehr Infos zu den beschriebenen Plätzen:<br />

Tamina <strong>–</strong> altes Bad Pfäffers, www.heidiland.ch<br />

Goumois <strong>–</strong> Bief de Vautenaivre, www.juratourisme.ch<br />

zurückhalten, sich an Seilen hängend<br />

zum Grund der Schlucht zur Heil<br />

versprechenden warmen Quelle zu<br />

begeben. Später wurde das Wasser<br />

in naturgerechten Holzrohren aus der<br />

Schlucht zum weitaus besser zugänglichen<br />

Badehaus geführt. Paracelsus,<br />

der grosse Naturforscher, Philosoph und<br />

Arzt hat hier als erster Badarzt gewirkt,<br />

daher der Name der Quelle. Die<br />

Schlucht vereinigt das, was wir in der<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Die Schönheit des frei<br />

fliessenden Doubs<br />

Natur als das Weibliche betrachten;<br />

das Dunkle, das Wasser, die Frische,<br />

die Lebenskraft, das Reinigende, das<br />

Zentrierende, das Weiche. Letzteres<br />

lässt sich wunderbar an den formschön<br />

ausgewaschenen Wänden der Schlucht<br />

erkennen.<br />

SPÜREN, WO ES LEICHTER GEHT<br />

<strong>Das</strong> Spiel fallender Tropfen und das<br />

Dunkel erhellende Sonnenstrahlen<br />

schaffen eine ganz spezielle Stimmung.<br />

Die warme Paracelsusquelle im Berg<br />

ist durch einen Stollen erreichbar.<br />

Am Eingang das Bildstöcklein mit der<br />

heiligen Barbara mit Turm, Schutzpatronin<br />

der Mineure, und nach<br />

alpin- keltischer Tradition jene der drei<br />

Bethen, welche am Ende des Lebens<br />

zurück in die Anderswelt führt.<br />

Hin- und Rückwege haben etwas<br />

Faszinierendes an sich: Obschon man<br />

beide Male an denselben Orten vorbei<br />

kommt, nehmen wir sie doch unterschiedlich<br />

wahr. Dies gilt auch für den<br />

Weg zurück nach Bad Ragaz.<br />

Versuchen Sie erneut zu spüren, wo<br />

es sich leichter gehen lässt <strong>–</strong> in der Mitte<br />

der Naturstrasse oder an ihren Rändern?<br />

Jetzt werden Sie in der Mitte einen<br />

leichten Widerstand spüren, während<br />

es sich an den Rändern auffällig leicht<br />

gehen lässt.<br />

Die Erklärung ist eine einfache:<br />

In der Strasse verläuft die Leitung, in<br />

der das Thermalwasser nach Bad Ragaz<br />

zu den Badeeinrichtungen geführt wird.<br />

Gehen Sie gegen die Strömung, werden<br />

Sie die Levitationskraft wahrnehmen.<br />

Diese macht sich als Leichtigkeit beim<br />

Gehen bemerkbar. Gehen Sie mit der<br />

Strömung, kommt Ihnen die Levitationskraft<br />

entgegen. Jetzt nehmen Sie diese<br />

als leichten Widerstand wahr. Diese<br />

Kraft beobachtete der begnadete<br />

Naturforscher Viktor Schauberger, als<br />

die Forelle über den Wasserfall sprang.<br />

Sonne und Regen am Fluss <strong>–</strong> ein faszinierendes Schauspiel.<br />

CHUTE DU BIEF DE VAUTENAIVRE<br />

Für den zweiten Kraftort, den ich Ihnen<br />

vorstellen möchte, begeben wir uns in<br />

die Freiberge, genauer nach Goumois an<br />

den Doubs, mystischer Grenzfluss an der<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


Landesgrenze zu Frankreich. Die Talsohle<br />

liegt knappe 500 m tiefer als das<br />

Hochplateau bei Saignelégier; dementsprechend<br />

ist das Klima hier deutlich<br />

wärmer und feuchter als oben: Auffällig<br />

bemooste Bäume am Ufer des Doubs,<br />

die Hänge tiefgrün bewaldet, voller<br />

Moose und von verschiedensten Farnen<br />

fast urwaldartig überwachsen. Dann der<br />

Wegweiser zum Wasserfall. Hirschzungenfarne<br />

und üppiges Grün begleiten<br />

uns <strong>–</strong> Erinnerungen an Spielbergs<br />

Jurassic Parc steigen auf. Der Eindruck<br />

verstärkt sich noch, als der Pfad sich<br />

zwischen dick mit Moos überzogenen<br />

Bäumen im Wald zu verlieren scheint.<br />

Dann ein Felsband, trutzig, so als wollte<br />

es sagen: Überleg dir gut, ob du weiter<br />

eindringen willst. Nun, wir wollen.<br />

<strong>Das</strong> Ziel ist fast erreicht, noch ein paar<br />

Schritte dem schroffen Kalkstein entlang<br />

und … Als wäre die Zeit um Jahrtausende<br />

zurückgedreht <strong>–</strong> ein Gefühl, eben eine<br />

Terra inkognita entdeckt zu haben,<br />

macht sich breit.<br />

Ein wundersamer Ort, um sich<br />

dem Wesen der Natur hinzugeben,<br />

Mutter Erde zu spüren. Die Höhle wirkt<br />

als Resonanzkörper und begünstigt<br />

die Wahrnehmung.<br />

Hier lässt sich gut Innehalten,<br />

Entschleunigen, Meditieren und sich<br />

Den Naturkräften auf der Spur<br />

Ganz bewusst kein Führer, dafür Ansporn sich selber auf den Weg zu machen,<br />

sich zu öffnen für das Unerwartete, Überraschende, ob am Wasser, bei den<br />

Steinen und Bäumen, im Ballungsraum oder in der unberührten Natur. Die<br />

Kapitel:<br />

<strong>–</strong> Kräfte in der Natur<br />

<strong>–</strong> Reizvolle Orte <strong>–</strong> Orte, die reizen<br />

<strong>–</strong> Kraftplätze erschaffen<br />

<strong>–</strong> «der pfad» <strong>–</strong> ein Naturenergieweg<br />

<strong>–</strong> Was uns Sagen erzählen<br />

<strong>–</strong> Naturgerechtes Verhalten<br />

<strong>–</strong> Wahrnehmen und Verstehen<br />

Urzeitliche Stimmung im vermoosten Wald.<br />

Philippe Elsener, Den Naturkräften auf der Spur, Hardcover, gebunden,<br />

176 Seiten, durchgehend farbig bebildert. ISBN 978-3-03781-057-6, Fr. 34.90<br />

<strong>Das</strong> Buch ist im Buchhandel erhältlich.<br />

Mehr zu Philipp Elsener<br />

Philippe Elsener ist Naturenergetiker und Buchautor und wohnt in Thal SG.<br />

Er beobachtet seit Jahren die Beziehungen zwischen Mensch und Ort, Ort im<br />

Sinne von Wohn-, Arbeits- und Lebensraum. Sein besonderes Augenmerk gilt<br />

der Signatur der Dinge, dem ihnen innewohnenden Wesen. Als Mitglied des<br />

Vereins für Radiästhesie St. Gallen, des Österreichischen Verbandes für<br />

Radiästhesie und Geobiologie, der <strong>Schweizer</strong>ischen Akademie für Burnout­<br />

Prophylaxe und des Naturkräfte-Rundwegs «der pfad» bringt er sein Wissen<br />

ein. Er bietet verschiedene Naturenergie-Workshops und Erlebnistage an.<br />

Mehr unter www.naturenergetik.ch<br />

dem Wesen der Natur hingeben. Die<br />

Energiewerte sind wunderbar. Gönnen<br />

Sie sich die Zeit am Ort zu verweilen,<br />

ihn auf sich einwirken zu lassen. Ein Ort<br />

mit Kultplatz-Potential. Ob er das in<br />

alten Zeiten jemals war, wer weiss?<br />

Kinder haben Höhlenmalerei betrieben,<br />

wie Zeichnungen unschwer erkennen<br />

lassen. Besucher haben Steinmännchen<br />

aufgebaut <strong>–</strong> spielerische Kommunikation<br />

mit den Kräften der Natur. Hier<br />

lässt sich geerdete Naturspiritualität<br />

wunderbar erleben und jegliches<br />

Zeitgefühl verlieren.<br />

Sollte sich irgendwann dann doch<br />

noch ein Hungergefühl bemerkbar<br />

machen und Sie wieder an die Wirklichkeit<br />

physischen <strong>Das</strong>eins erinnern,<br />

empfehle ich Ihnen, sich die kulinarische<br />

Spezialität der Region nicht<br />

entgehen zu lassen: «La Truite du<br />

Doubs» <strong>–</strong> die frische Forelle <strong>–</strong> natürlich<br />

aus regionaler Zucht. Mein Favorit:<br />

Die wunderschön am Fluss, in einer<br />

mystisch anmutenden Umgebung<br />

gelegene einstige Mühle, das Gasthaus<br />

von Le Theusseret.<br />

<strong>Das</strong> nächste Mal nehme ich Sie mit<br />

zu alpinen Kraftplätzen.<br />

Bis bald und geniessen Sie mit<br />

Freude die farbigen Herbsttage.<br />

Herzlich Philippe Elsener,<br />

Naturenergetiker<br />

Text/Fotos Philippe Elsener<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Die Engelwurz <strong>–</strong> Lebens elixier<br />

und kraftvolle Schutzpflanze<br />

unserer Ahnen<br />

Die Engelwurz wurde in Pestzeiten aufgrund ihrer vielfältigen<br />

Wirkung zur Bekämpfung der Pest eingesetzt. Heute nutzt die<br />

moderne Phytotherapie die Engelwurz als Tonikum, bei Verdauungsstörungen<br />

und Atemwegserkrankungen sowie als Antiseptikum.<br />

Ihre mannshohe und imposante Erscheinung vermittelt ein Gefühl<br />

von Kraft, Geborgenheit und Schutz.<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


Alten Legenden zu Folge<br />

erschien in Pestzeiten ein<br />

Erzengel einem Einsiedler<br />

und hat diesen in grösster<br />

Not auf die Heilkraft der Pflanze<br />

aufmerksam gemacht. Er war von der<br />

Pest befallen und wurde auf wundersame<br />

Weise geheilt. Diese Geschichte soll<br />

der Engelwurz ihren Namen gegeben<br />

haben. Der botanische Name der echten<br />

Engelwurz Angelica archangelica<br />

stammt aus dem Lateinischen Angelus,<br />

was Engel heisst.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

VIELE NAMEN <strong>–</strong> VIELFÄLTIGE<br />

WIRKUNG<br />

Die Engelwurz hat viele Namen <strong>–</strong><br />

Brust-, Luft-, Erzengel-, Heilig-Geist-,<br />

Theriakwurzel, Heiligenbitter, <strong>–</strong> sie<br />

deuten auf die vielfältige Anwendung<br />

der Engelwurz hin. Im Mittelalter<br />

wurde sie bei der Bekämpfung der Pest<br />

eingesetzt. Auch bei Paracelsus finden<br />

wir einen Hinweis auf das Pestkraut. Sie<br />

war hochgeschätzt wegen ihrer wirkungsvollen<br />

und verschiedenartigen<br />

heilenden Eigenschaften gegen schwere<br />

Krankheiten. Als Amulett getragen,<br />

sollte sie bösen Zauber abwenden. In der<br />

modernen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)<br />

wird Engelwurz als vielseitig<br />

verwendbares Tonikum, bei Verdauungsstörungen,<br />

Atemwegsinfektionen<br />

und als Antiseptikum verwendet.<br />

Die Heimat der Engelwurz ist der hohe<br />

Norden, wo sie nicht nur als Heilmittel<br />

verwendet wurde, sondern auch als<br />

Nahrungsmittel von Bedeutung war. Bei<br />

uns wächst die Engelwurz an feuchten,<br />

schattigen Standorten, in Wiesen, an<br />

Bachufern oder Waldlichtungen. Die<br />

echte Engelwurz kommt in der Natur<br />

sehr selten vor. Sie lässt sich jedoch im<br />

Kräutergarten aus den Samen ziehen.<br />

Eine Blütendolde kurz vor dem Erwachen mit weissen oder grünlichen Blüten.<br />

Engelwurz in der Kräuterapotheke<br />

Engelwurztee<br />

1 TL geschnittene Wurzel mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen, zum Sieden<br />

erhitzen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abgiessen. 4 Wochen lang 2 bis 3<br />

Tassen täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten trinken. Der Tee schmeckt<br />

bitter, und dieses «Bitter» macht genau die Wirkung aus! Ein geflügeltes Wort<br />

sagt: «Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund».<br />

Engelwurztinktur<br />

Getrocknete oder frische Wurzel klein schneiden, und in einem Schraubglas mit<br />

hochprozentigem Kornschnaps auffüllen. An einem hellen Ort stehen lassen,<br />

täglich schwenken und nach 2 Wochen abfiltrieren. In eine dunkle Flasche<br />

abfüllen und kühl lagern. 3 x täglich 5 bis 10 Tropfen mit etwas Wasser vor oder<br />

nach dem Essen einnehmen. Bei körperlichen und psychischen Schwächezuständen,<br />

als Tonikum zur Stärkung der Nerven, bei Magen-Darm-Krämpfen, Völlegefühl,<br />

Blähungen oder zur Auswurfförderung bei Atemwegserkrankungen.<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist Apothekerin und Homöopathin und arbeitet in eigener<br />

Gesundheitspraxis in Jonen/AG. In Kräuterkursen und auf Kräuterrundgängen<br />

gibt sie gerne ihre Begeisterung und ihr Wissen über Kräuter weiter. Nähere<br />

Informationen unter www.eastecker.ch oder Telefon 043 322 86 70.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


In unseren Gegenden finden wir die<br />

Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris).<br />

Aus ihrer rübenartigen Wurzel wächst<br />

ein gerillter, runder Stängel, der oft<br />

rötlich überlaufen ist. Daran entfalten<br />

sich aus bauchigen Blattscheiden lang<br />

gestielte, 2- bis 3-fach gefiederte<br />

Blätter. An der bis zu 2 m hohen<br />

Pflanze zeigen sich im Juli und August<br />

Blütenschirme (Blütendolden) mit<br />

weissen oder grünlichen Blüten. Die<br />

Engelwurz gehört zur Familie der<br />

Doldenblütler wie Liebstöckel, Dill,<br />

Kümmel, Fenchel, Wiesenkerbel und<br />

darf nicht mit giftigen Pflanzen dieser<br />

Familie wie Schierling, Riesenbärenklau<br />

oder Kälberkropf verwechselt werden.<br />

Zu Heilzwecken werden die<br />

Wurzeln der echten Engelwurz und<br />

der Wald- Engelwurz verwendet.<br />

Die Wirkung der Wald-Engelwurz<br />

ist etwas geringer, der Geschmack<br />

der Wurzel bitterer.<br />

WURZELN ERNTEN UND<br />

AUFBEWAHREN<br />

Wer Engelwurz sammelt, sollte beachten,<br />

dass empfindliche Menschen bei<br />

Berührung mit dieser Pflanze, insbesondere<br />

mit den Blättern, allergisch<br />

reagieren können.<br />

Die Wurzeln werden nach dem<br />

ersten Jahr im Frühling, bevor die<br />

Stängel austreiben, geerntet. Die Wurzel<br />

wird vorsichtig gesäubert, in kleine<br />

Stücke geschnitten, rasch getrocknet<br />

und aromageschützt aufbewahrt.<br />

STÄRKT DAS IMMUNSYSTEM<br />

UND DIE NERVEN<br />

Als aromatische Bitterpflanze stärkt<br />

Engelwurz das Immunsystem und wirkt<br />

allgemein kräftigend. Sie durchwärmt<br />

den ganzen Körper und stärkt das Herz.<br />

Erschöpfte Menschen bekommen mehr<br />

Antriebskraft und überreizte Menschen<br />

können besser entspannen. Engelwurz<br />

ist ein wichtiges Stärkungsmittel in<br />

Zeiten grosser Belastung oder nach<br />

einer langen Krankheit. Aufgrund ihrer<br />

antiseptischen Wirkung steigert<br />

Engelwurz in Grippezeiten die Abwehr<br />

und hilft ausserdem bei immer wiederkehrenden<br />

Infekten.<br />

BESTANDTEIL VON<br />

LEBENSELIXIEREN<br />

Die Engelwurz ist Bestandteil von<br />

verdauungsunterstützenden und<br />

entgiftenden Gesundheits- und Lebenselixieren,<br />

wie dem Schwedenbitter oder<br />

dem Kartäuserlikör. Engelwurz fördert<br />

die Produktion der Verdauungssäfte, so<br />

wird schweres Essen besser verdaut und<br />

Blähungen entgegengewirkt.<br />

BRUSTWURZ HEILSAM<br />

BEI ERKÄLTUNGEN<br />

Ein anderer Name für Engelwurz ist<br />

Brustwurz. Tee und Tinktur der<br />

Kraftvolle Produkte, die natürlich keine<br />

Spuren hinterlassen<br />

30%<br />

auf das ganze Sortiment<br />

mit Code: <strong>NATURZYT</strong>14<br />

Angebot gültig bis 30.11.<strong>2014</strong> im Online-Shop<br />

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den hohen Anforderungen des WWF<br />

© 1986 Panda symbol / W WF <strong>–</strong> World Wide Fund for Nature /<br />

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«W WF» is a W WF Registered Trademark www.held-clean.ch


Brustwurz sind auch für alle Brust- und<br />

Bronchialbeschwerden heilsam. Sie<br />

stärkt das Lungengewebe und wirkt<br />

schleimlösend sowie auswurffördernd<br />

bei chronischem Husten.<br />

In der chinesischen Medizin kennt<br />

man den Zusammenhang zwischen<br />

Atemwegserkrankungen und Verdauungsstörungen.<br />

BOTSCHAFT DER ENGELWURZ<br />

Bei der Begegnung in der Natur sind wir<br />

von der erhabenen und vor Kraft<br />

strotzenden Erscheinung beeindruckt.<br />

Ihre lichtvolle Ausstrahlung vermittelt<br />

ein Gefühl von Geborgenheit, Schutz<br />

und Mut.<br />

Text/Fotos Ernestine Astecker,<br />

Apothekerin und Homöopathin<br />

An der bis 2 Meter hohen<br />

Pflanze zeigen sich im Juli und<br />

August die Blütenschirme.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

unikat<br />

«Wenn es um eine natürliche und<br />

gesunde Ernährung geht …»<br />

«… schneiden <strong>Schweizer</strong> Äpfel<br />

sehr gut ab.»<br />

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Vom Rand des Felskessels Creux du Van<br />

schweift der Blick über das Valée des<br />

Ponts hinaus in die Weite.<br />

Im Land des Absinth<br />

am Abgrund<br />

Ein Gefühl wie fliegen kommt auf, wenn man der Krete des<br />

Creux du Van entlangwandert, dem gewaltigen Felskessel im<br />

Neuenburger Jura. Eine Tour durch das älteste Naturschutzgebiet<br />

der Schweiz bietet aber mehr als spektakuläre Tief- und Weitblicke:<br />

Begegnungen mit Steinböcken, Gämsen und Falken zum Beispiel.<br />

Und einen unvergesslichen Sonnenauf- und -untergang.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


und auf den «Sentier des 14 Contours» einbiegen,<br />

den Weg der 14 Haarnadelkurven.<br />

Hart am Abgrund: Der Creux du Van bietet<br />

zahl lose spektakuläre Aussichtsplätze über<br />

der Steilwand.<br />

WO DIE GRÜNE FEE ZU HAUSE IST<br />

Schmal und steil führt er über die waldigen Abhänge<br />

des Creux du Van in die Höhe, Kehre um Kehre, mit<br />

guter Sicht ins Val de Travers. Bekannt geworden ist<br />

dieses durch seine Asphaltminen, das Uhrenhandwerk<br />

und die Grüne Fee: Absinth. Die wermuthaltige<br />

Spirituose wird noch heute in zahlreichen Brennereien<br />

im Tal hergestellt und erlebt seit einigen Jahren<br />

eine Renaissance. 1910 wurden Herstellung und<br />

Genuss von Absinth in der Schweiz per Volksabstimmung<br />

verboten, nachdem bestimmte Inhaltsstoffe als<br />

Auslöser für einen Familienmord verantwortlich<br />

gemacht worden waren. <strong>Das</strong> Verbot hielt sich bis<br />

2005, seither wird Absinth wieder legal hergestellt.<br />

Mit dem Degustieren sollte man aber warten bis zum<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Ein Schritt. Noch ein Schritt. Und dann <strong>–</strong><br />

vorsichtig beuge ich mich nach vorn, wage<br />

einen Blick über den Wiesenrand und<br />

staune. Vor und vor allem unter mir breitet<br />

sich ein gewaltiger Felsenkessel aus. 500 Meter geht<br />

es jäh hinunter, zuerst über 160 Meter hohe, senkrechte<br />

Kalkwände, dann über steilen Tannen- und<br />

Buchenwald. Der Creux du Van im Herzen des Val<br />

de Travers ist eine gewaltige, nahezu halbrunde<br />

Naturarena, von deren Rand man einen beklemmenden<br />

Blick in die Tiefe und einen befreienden in die<br />

Weite erlebt, weit über den Neuenburger- und<br />

Bielersee hinaus bis zu den Alpen. Beeindruckend<br />

sind auch die Ausmasse: Der Creux du Van ist einen<br />

Kilometer breit und vier lang, das bedeutet eine<br />

Stunde Wandern am Abgrund, je nach Wahl des<br />

Weges näher oder weiter weg vom luftigen Nichts.<br />

Wandern am Abgrund im letzten Abendlicht: Der Weg verläuft<br />

zwischen der Mauer des Friedens und den Steilwänden.<br />

NOIRAIGUE <strong>–</strong> DAS TOR ZU DEN<br />

SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

Bevor es soweit ist, heisst es aufsteigen. Der Ausgangspunkt<br />

zur Tour, Noiraigue, liegt 700 Höhenmeter<br />

weiter unten <strong>–</strong> ein schmuckes Dorf, das an<br />

schönen Wochenenden aus allen Nähten platzt. Hier<br />

startet nicht nur die beliebte Wanderung zum Creux<br />

du Van, sondern auch der Weg durch die Areuseschlucht,<br />

einem weiteren touristischen Höhepunkt<br />

des Neuenburger Jura. Also ziehen wir mit vielen<br />

anderen los und erreichen auf breiten Waldwegen<br />

Les Oeuillons, wo der eigentliche Aufstieg zum<br />

Felsenkessel beginnt. Wer noch einer Stärkung<br />

bedarf, ist in der lauschigen Schenke des Bauernhofs<br />

bestens bedient. Ansonsten heisst es tief durchatmen<br />

Logenplatz über dem Felsenkessel. Mit etwas Glück entdeckt<br />

man in den Steilwänden Steinböcke und Gämsen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Wiesenkante hinaus ins Nichts zu treten. Ein<br />

Streifen Land ist zwischen Mauer und Felsenkante<br />

des Creux du Van übrig geblieben, breit genug für<br />

den Wanderweg den Steilwänden entlang. Wem das<br />

zu kribbelig ist, der bleibt einfach auf der anderen<br />

Seite der Mauer.<br />

Gelungener Abschluss: Wer die Tour in Champ-du-Moulin beendet,<br />

nimmt noch einen kleinen Teil der Areuseschlucht mit, zum<br />

Beispiel den Pont de Brot.<br />

Schluss der Tour, sicherer Tritt ist gefragt am Creux<br />

du Van.<br />

AN DER MAUER DES FRIEDENS<br />

Gut eine Stunde nach dem Start in Les Oeuillons ist<br />

die 14. Haarnadelkurve geschafft. Ins Blickfeld<br />

rücken <strong>–</strong> eine blumenübersäte Wiese, eine Mutterkuhherde<br />

und ein typischer Jurabauernhof. Auffallend<br />

ist einzig die Trockensteinmauer, welche die Wiese<br />

begrenzt. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

in Fronarbeit von Menschen aus aller Welt erbaut,<br />

heisst deshalb Mauer des Friedens und schützt<br />

Mensch und Tier davor, ahnungslos über die<br />

Gemeinsam den Felsenkessel entdecken<br />

Der Creux du Van ist ein Naturerlebnis der Extraklasse. Genauso<br />

spannend sind aber die Geschichten, die hinter dem Creux du Van<br />

und der Region Val de Travers stecken. Auf einer geführten Tour<br />

von Wildout Naturerlebnisse erfährt man viel über die Flora und<br />

Fauna sowie über die Entstehung des ersten geschützten Gebiets<br />

der Schweiz. Natürlich gehört zum Programm auch eine Übernachtung<br />

auf der Ferme du Soliat, einem typischen Jurabauernhof<br />

gleich hinter der Krete des Felsenkessels. Hier isst und schläft man<br />

in uriger Umgebung, und es ist nicht weit bis zum Rand des Creux<br />

du Van, wo sich frühmorgens ein zauberhafter Sonnenaufgang<br />

erleben lässt.<br />

DER SCHWEIZ ÄLTESTES NATURSCHUTZGEBIET<br />

Den Mut zusammenzunehmen lohnt sich nicht nur<br />

der Aussicht und Tiefblicke wegen. In den steilen<br />

Hängen und dichten Wäldern leben Falken, Hirsche,<br />

Gämsen und Steinböcke, zudem wurden in den<br />

70er- Jahren zwei Luchspaare ausgesetzt. Sie alle<br />

fühlen sich am Creux du Van pudelwohl, denn das<br />

älteste Naturschutzgebiet der Schweiz ist zugleich<br />

Jagdbanngebiet. Dessen Gründung geht auf den Club<br />

Jurassien zurück, einen Verein namhafter Neuenburger,<br />

der 1870 am Creux du Van 24,5 Hektaren Land<br />

erwarb und unter Schutz stellte. <strong>Das</strong> Gebiet ist<br />

mittlerweile auf 25 Quadratkilometer angewachsen<br />

und steht unter der Schirmherrschaft von Bund und<br />

Kanton.<br />

Tagsüber ist den Tieren meist zu viel Betrieb, sie<br />

ziehen sich zurück. Abends und frühmorgens jedoch<br />

lassen sie sich aus nächster Nähe beobachten. <strong>Das</strong><br />

spricht für eine Übernachtung in einem der drei<br />

Berggasthäuser, allesamt Bauernhöfe mit urigen<br />

Zimmern und Massenlagern. Und noch etwas lohnt<br />

die Zweitagestour: der Sonnenuntergang und der<br />

Sonnenaufgang über dem Creux du Van. Beide sind,<br />

gutes Wetter vorausgesetzt, märchenhaft.<br />

VOM FELSENKESSEL IN DIE SCHLUCHT<br />

Der Rückweg ins Tal steht dem Aufstieg in nichts<br />

nach. Er ist anfangs steil und rutschig, später breit<br />

und gemütlich. Bei der Ferme Robert mit ihrem<br />

kleinen Informationszentrum zum Naturschutzgebiet<br />

könnte man direkt nach Noiraigue zurückkehren.<br />

Spannender ist aber das Kontrastprogramm<br />

zum Felsenkessel: die Areuseschlucht. Auf dem Weg<br />

nach Champ-du-Moulin erwarten uns eine enge<br />

Klus, zwei schwindelerregende Brücken und tosende<br />

Wasserfälle. Und zum Abschluss das historische<br />

Restaurant «La Truite» mit seinen Fischspezialitäten<br />

<strong>–</strong> und mit Blick auf den Creux du Van.<br />

Text / Fotos Daniel Fleuti<br />

Die Tour mit Wildout Naturerlebnisse wird Ende Mai / Anfang Juni<br />

2015 durchgeführt. Nähere Informationen dazu gibt es ab November<br />

<strong>2014</strong> auf www.wildout.ch<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


Durch die Natur mit unseren Vorfahren<br />

«Stonehenge im Säuliamt»<br />

Steinreihe auf dem Homberg<br />

im Säuliamt.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Leicht hängt der Nebel über der schönen Säuliamter Natur<br />

bei unserer Rundwanderung von Affoltern am Albis, via Grüt,<br />

Homberg, Herferswil nach Mettmenstetten.<br />

Im Gebiet Grüt und Homberg fallen<br />

uns rätselhafte Steine auf und eine<br />

Gruppe, die sich interessiert um<br />

die Steine versammelt. Wir hören<br />

zu und erfahren, dass es sich hier um<br />

Steine handelt, von denen der schwerste<br />

etwa drei Tonnen wiegt, und die vor<br />

mehr als 3000 Jahren aufgestellt<br />

wurden. Weshalb? <strong>Das</strong> weiss niemand<br />

so genau.<br />

Hans Wiesner, welcher die Exkur sion<br />

leitet, erzählt uns, dass die Gegend rund<br />

um Mettmenstetten voll ist von solchen<br />

Steinreihen, Steinkreisen und bearbeiteten<br />

Einzelsteinen. Die einen haben ein<br />

Loch, durch das die Sonne bei der<br />

Sommersonnenwende scheint. Andere<br />

bilden Gestirne ab und wurden vielleicht<br />

für kultische Zwecke benutzt. Da uns<br />

unsere Vorfahren keine lesbaren Zeichen<br />

oder Inschriften hinterliessen, erzählt<br />

er uns, stehen wir bezüglich Sinn und<br />

Bedeutung dieser Zeitzeugen vor einem<br />

Rätsel und sind weitgehend auf Vermutungen<br />

angewiesen. Als gesichert gilt<br />

aber die astronomische Ausrichtung.<br />

Man geht im Weiteren davon aus, dass<br />

einige Steinreihen entlang von unterirdischen<br />

Energielinien entstanden sind.<br />

Die Gruppe um Hans Wiesner zieht<br />

beeindruckt weiter durch die Kulturgeschichte<br />

unserer Vorfahren im Säuliamt<br />

Wandernachmittag «Stonehenge im Säuliamt».<br />

und wir sind etwas reicher an Erfahrung<br />

und wissen, eine nächste Wanderung<br />

durch Natur und Geschichte im<br />

Säuliamt werden wir mit Hans Wiesner<br />

unternehmen, um mehr über die<br />

Stonehenge im Säuliamt zu erfahren.<br />

Text Michael Knaus Foto Imbach Reisen<br />

Auf einer dreistündigen Wanderung führt der Imbach-Geschäftsführer, Hans<br />

Wiesner zu spannenden Zeugen der Geschichte und Natur in seiner Heimat, im<br />

Knonaueramt, in welcher er seit 30 Jahren lebt und wandert.<br />

Datum: Samstag, 8. November <strong>2014</strong><br />

Treffpunkt: 13.30 Uhr am Bahnhof Affoltern am Albis.<br />

Wanderung ca. 8 km auf Wanderwegen und kurzen weglosen Abschnitten.<br />

Höhendifferenz: + 200 m / <strong>–</strong> 200 m<br />

Preis pro Teilnehmer 50 Franken, inklusive Zvieri in einem Landgasthof.<br />

Anmeldung bei Imbach Reisen AG, Luzern. Telefon 041 418 00 00 oder<br />

www.imbach.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Auf den Spuren der Natur, Sagen und Mythen<br />

Wunderland <strong>–</strong><br />

Waadtland<br />

Eingebettet in eine intakte<br />

Natur bezaubert das Waadtland<br />

mit sonnenverwöhnten<br />

Reb bergen, imposanten<br />

alpinen Gletscherwelten und der wilden<br />

Schönheit des Juras mit seinen<br />

schier unend lichen Wäldern, Hochebenen<br />

und idyllischen Seelandschaften.<br />

<strong>NATURZYT</strong> nimmt Sie mit auf eine<br />

Streiftour durch die Waadtländer Alpen<br />

und den Jura.<br />

WAADTLÄNDER JURA UND ALPEN<br />

Die Westschweizer Sonnenstube lockt<br />

mit herrlichen Naturlandschaften<br />

und atemberaubenden Panoramen. Für<br />

Wanderfreunde ist das Waadtland<br />

schlicht ein Paradies. Was für ein herrliches<br />

Gefühl ist es doch, nach einem<br />

steilen Aufstieg auf einen Alpgipfel die<br />

grandiose Rundsicht zu geniessen.<br />

Wem die alpinen Felswände zu schroff<br />

und die Gletscherwelt zu unwirtlich<br />

erscheinen, den zieht es wohl eher in<br />

den mystisch-schönen Jura mit seinen<br />

wildromantischen Tälern und den<br />

weiten Wäldern, die an den hohen<br />

Norden erinnern.<br />

LES DIABLERETS <strong>–</strong> EIN ALPDORF<br />

ZU FÜSSEN DES GLETSCHERS<br />

Idyllisch im Herzen der Waadtländer<br />

Alpen, am Fusse eines imposanten Gletschers<br />

gelegen, hat sich Les Diablerets<br />

seinen urtümlichen Charakter als<br />

traditionsreiches Bergdorf bewahrt.<br />

Der Ort in den Teufelsbergen, wie das<br />

Diablerets-Massiv zu Deutsch heisst,<br />

ist ein alpines Naturparadies mit klaren<br />

Bergseen und blühenden Alpwiesen,<br />

wo man schon mal auf Gämsen, Steinböcke<br />

oder Murmeltiere treffen kann.<br />

Auf Höhen von 1200 bis 3200 Metern<br />

werden Wanderer wie auch Alpinisten<br />

und Kletterer immer wieder mit<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>Das</strong> Waadtland ist ein Wunderland,<br />

geprägt von schroffen Alpgipfeln<br />

und mystischen Juralandschaften<br />

(Foto: Sémio Stéphane de Trey)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

spektakulären Ausblicken für ihre<br />

körperliche Anstrengung belohnt. Und<br />

wer ganz hoch hinaus will, unternimmt<br />

eine Tour auf den gut ausgeschilderten<br />

Wanderwegen von Glacier 3000 und<br />

geniesst die grossartige Fernsicht vom<br />

Gletscher.<br />

VALLÉE DE JOUX <strong>–</strong><br />

EINE GEHEIMNIS UMWOBENE IDYLLE<br />

Gesäumt von Seen und grünen Weiden<br />

ist das unberührte Vallée de Joux ein<br />

wahres Juwel und Wanderparadies.<br />

Der Risoud-Wald bildet die natürliche<br />

Grenze zu Frankreich und ist dank<br />

seiner grossen Biodiversität und der<br />

Vielfalt seiner Fauna einzigartig. Hier<br />

gedeihen unzählige schattenspendende<br />

Bäume und erfreuen Spaziergänger,<br />

die mit etwas Glück Auerhühner,<br />

Kragenhühner oder Luchse beobachten<br />

können. Dem Wald mit seinem<br />

dichten Unterholz und den spärlichen<br />

Lichtungen mutet etwas Unheimliches<br />

an <strong>–</strong> nicht umsonst erzählte man sich<br />

hier einst Geschichten über Bären,<br />

Wölfe, Schmuggler und Räuber. Aber<br />

auch die Gegend von Vallorbe ist<br />

sagenumwoben. Eine Karstquelle der<br />

Orbe hat hier Tropf steinhöhlen<br />

entstehen lassen, die zu den schönsten<br />

Europas gehören.<br />

ÜBER STOCK UND STEIN <strong>–</strong> UND EIS<br />

Wer den Erlebnispfad «Eis und Wasser»<br />

unter die Füsse nimmt, begibt sich quasi<br />

auf eine Reise zum Ursprung des<br />

Lebens. Vom Glacier 3000 aus führt<br />

der Weg über Schneefelder vorbei am<br />

Tsanfleurongletscher, einem der<br />

kleinsten Gletscher der Schweiz. Dessen<br />

Schmelzwasser trägt zur Entstehung<br />

idyllischer Natur bei. Weiter geht’s<br />

vorbei an Seen und Gebirgsbächen bis<br />

zum Sanetschpass. Bei der Quelle der<br />

Saane sprudelt Wasser aus dem Boden,<br />

das dereinst in der Nordsee sein<br />

Zuhause findet.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


ALPENPFLANZEN AUS<br />

DER GANZEN WELT<br />

Seit über 100 Jahren verschreiben sich die<br />

Waadtländer Alpengärten bereits dem<br />

Schutz von Bergpflanzen aus der ganzen<br />

Welt. Der botanische Alpen garten in<br />

Pont de Nant liegt im Naturschutzgebiet<br />

«La Thomasia» und beherbergt an die<br />

3000 Pflanzenarten. Dazu zählen nebst<br />

heimischen Gewächsen auch Blumen aus<br />

dem Himalaya, den Rocky Mountains,<br />

aus Neuseeland und der Arktis. 800<br />

Meter höher werden auf einem Bergmassiv<br />

im Alpengarten «La Rambertia»<br />

gegen 1000 Arten alpiner Pflanzen<br />

kultiviert.<br />

BEGEGNUNG MIT STEINBOCK<br />

UND ADLER<br />

Was in den Alpengärten die Pflanzen,<br />

sind im Naturschutzgebiet «La Pierreuse»<br />

die Begegnungen geduldiger Besucher<br />

mit Steinböcken, Gämsen, Murmeltieren,<br />

Luchsen und Königsadlern. Zusammen<br />

mit der pflanzlichen und geologischen<br />

Vielfalt machen die seltenen Tiere<br />

die Faszination des Naturparks «Gruyère<br />

Pays-d’Enhaut» aus. Die typische<br />

Voralpen landschaft ist eine unvergleichliche<br />

Wanderidylle. Für Feinschmecker<br />

wartet in den Alphütten zudem ein<br />

Lecker bissen: Von den Weiden von «La<br />

Pierreuse» stammt der AOC-Käse<br />

L’Etivaz.<br />

WISSENSCHAFT UND<br />

ERLEBNIS ZUGLEICH<br />

Auch im Jura kommt dem Schutz der<br />

Flora besondere Bedeutung zu. Auf<br />

den 200 Hektaren des Arboretums von<br />

Aubonne werden nicht weniger als<br />

4000 Bäume und Sträucher aus allen<br />

Kontinenten kultiviert. Im Obstgarten<br />

werden zudem alte, heute aufgegebene<br />

Obstsorten bewahrt. Die Pflanzen<br />

im Arboretum sind Gegenstand<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen,<br />

bilden aber auch eine Erlebniswelt<br />

für die Besucher. Kinder beispielsweise<br />

freuen sich, mit Fred dem Biber auf<br />

einer Rallye den Wald zu erkunden.<br />

Eine unvergessliche Wanderidylle in einer pflanzlichen und<br />

geologischen Vielfalt. (Foto: OTV)<br />

<strong>Das</strong> Naturreservat «Grande Cariçaie» ist das grösste<br />

Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz. (Foto: Benoît Renevey)<br />

ALTE BÄUME UND FLINKE FISCHE<br />

Der 1,2 Kilometer lange Lehrpfad «Bois<br />

des Ages» führt durch eine wunderbare<br />

Waldlandschaft von Prangnis zum<br />

Genfersee hinab. Zahlreiche Informationstafeln<br />

weihen die Passanten in die<br />

Geheimnisse des Waldes ein. Über rund<br />

7 Kilometer führt der «Forellenpfad»<br />

entlang der Boiron von Morges nach<br />

St-Prex. Auf diesem Lernspaziergang<br />

stehen nicht Bäume, sondern Fische im<br />

Fokus. Jungen und junggebliebenen<br />

Entdeckern bietet sich die Gelegenheit,<br />

die tierischen Bewohner und das<br />

Ökosystem des feuchten Seeufergebiets<br />

kennenzulernen.<br />

ARTENREICHE UFERLANDSCHAFT<br />

<strong>Das</strong> Naturreservat «Grande Cariçaie»<br />

ist das grösste zusammenhängende<br />

Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz und<br />

beherbergt etwa einen Viertel der Flora<br />

und Fauna des Landes. Dieses Schutzgebiet<br />

der Rast- und Brutplätze von<br />

Zugvögeln ist im Rahmen der Juragewässerkorrektion<br />

entstanden und<br />

geniesst Anerkennung weit über die<br />

Grenzen hinaus. Die Landschaft<br />

präsentiert sich dem Spaziergänger<br />

wie ein langer Schal aus Sumpfgebieten,<br />

gesäumt von Uferwäldern und<br />

herrlichen Auen.<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Die Grotten von Vallorbe sollen von Feen<br />

bewohnt sein. (Foto: Claude Jaccard)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Sagen und Mythen<br />

Rund 730 000 Menschen bewohnen das Waadtland <strong>–</strong> und eine Hand voll Feen. In den Alpen<br />

wacht eine Fee über ihre Juwelen, die sie vor langer Zeit noch in Gestalt einer edlen Dame<br />

im Lac de Chavonnes vor Plünderern versteckte. Im Jura verstecken die Feen in den Grotten<br />

von Vallorbe etwas ganz anderes: ihre Füsse. Zwei Sagen aus dem Waadtland.<br />

In den Alpen wacht eine Fee über ihre<br />

Juwelen, die sie vor langer Zeit noch in<br />

Gestalt einer edlen Dame im Lac de<br />

Chavonnes vor Plünderern versteckte.<br />

Im Jura verstecken die Feen in den<br />

Grotten von Vallorbe etwas ganz<br />

anderes: ihre Füsse. Zwei Sagen aus dem<br />

Waadtland.<br />

Als im 17. Jahrhundert eine Invasion<br />

von Wallisern drohte, gingen die<br />

Alphirten von Les Diablerets zur edlen<br />

Dame Isabeau und warnten sie vor den<br />

Plünderern. Isabeau nahm ihren<br />

Schmuck und flüchtete in den Wald.<br />

Ihre Juwelen versteckte sie auf dem<br />

Grund des Chavonnes-Sees. Weil die<br />

Dame so schön war, machten die<br />

Waldgeister sie zu einer Fee. Heute noch<br />

wacht die unsterbliche Isabeau über<br />

ihren Schatz im sogenannten Smaragdsee.<br />

<strong>Das</strong> von ihr zum Leben erweckte<br />

Seemonster beisst alle, die den Schmuck<br />

zu stehlen versuchen. Wer bei Vollmond<br />

geduldig hinschaut, kann am Ufer des<br />

Sees Isabeau entdecken, wie sie ihre funkelnden<br />

Juwelen bewacht.<br />

DAS GEHEIMNIS DER FEENFÜSSE<br />

Als der kühne und angeberische<br />

Eisenarbeiter Donat hörte, dass die<br />

Grotten von Vallorbe von Feen bewohnt<br />

seien, machte er sich zu den Höhlen auf.<br />

Müde dort angekommen, legte er sich<br />

hin und schlief ein. Als er erwachte,<br />

erblickte er eine Fee. «Du gefällst mir»,<br />

sprach sie. «Willst du bei mir bleiben?»<br />

Der junge Mann würde jeden Tag ein<br />

Goldstück und eine Perle bekommen,<br />

unter der Bedingung, dass er die Fee<br />

niemals in ihren Gemächern aufsuche.<br />

Bald jedoch war Donats Neugier so<br />

gross, dass er in den Raum schlich, wo<br />

die Fee ruhte. Unter deren Kleid<br />

bemerkte er ihre hässlichen Krähenfüsse.<br />

Wütend vertrieb die Fee den<br />

ungebetenen Gast und legte ihm nahe,<br />

nichts zu verraten. Donat aber erzählte<br />

in der Schmiede von seiner Entdeckung <strong>–</strong><br />

und erntete nur Spott. Als Beweis zog er<br />

die Goldstücke und Perlen aus seiner<br />

Tasche. Zum Vorschein kamen verwelkte<br />

Herbstblätter und Wacholderbeeren.<br />

Gedemütigt ging Donat fort und ward<br />

nie mehr gesehen.<br />

Sind im Chavonnes-See Juwelen<br />

versteckt (Foto: Villars Tourisme)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


<strong>Das</strong> Waadtland und die Schweiz im Herbst erleben<br />

Foto: CIO/Lydie Nesvadba<br />

MOUDON, CHARME EINER<br />

HISTORISCHEN STADT<br />

Moudon liegt in einer wunderschönen<br />

Lage im Herzen der waadtländischen<br />

Natur, welche zahlreiche Möglichkeiten<br />

für Ausflüge zu dem Jorat-Plateau<br />

und dem Broye-Tal bietet. Malerische<br />

Weiler beleben diese hauptsächlich<br />

land wirtschaftliche Umgebung und<br />

bieten Panoramaausblicke auf die<br />

Alpen. Unzählige Wasserläufe haben<br />

im Laufe der Zeit das Gestein,<br />

die Gletscher töpfen, Talmulden und<br />

Molassefelsen geformt. Mehr Info<br />

unter www.moudon.ch<br />

AUSFLUGSPARADIES GLACIER 3000<br />

Glacier 3000 ist ein Ausflugs- und<br />

Wanderparadies im Sommer! Auf 3000<br />

Metern warten ein atemberaubendes<br />

Panorama mit Aussicht auf 24 Viertausender<br />

sowie spannende Aktivitäten<br />

in einer faszinierenden Gletscherwelt.<br />

Eine Fahrt mit der höchstgelegenen<br />

Rodelbahn der Welt sorgt für ein<br />

spannendes Erlebnis und Nervenkitzel.<br />

Mit über 75 km vielfältigen Bergwanderwegen<br />

und alpinen Routen sowie einem<br />

Klettersteig bietet Glacier 3000 für<br />

jeden Gast das Passende. Mehr Info<br />

unter www.glacier3000.ch.<br />

OLYMPIA ERLEBEN<br />

<strong>Das</strong> Olympische Museum und seine<br />

Museumsgestaltung auf über 3000 m 2<br />

laden Sie zu einer unglaublich lebendigen<br />

Reise durch das olympische<br />

Universum ein. Der olympische Park<br />

verbindet Natur, Kunst und Sport auf<br />

einzigartige Weise. Der Park ist in<br />

majestätische Natur eingebettet und<br />

bietet eine wunderschöne Aussicht auf<br />

den See. Mit seinem zeitgemässen<br />

Design, schlägt das TOM-Café verspielt<br />

einen Bogen zum Sport und schafft eine<br />

fröhliche und lockere Atmosphäre.<br />

www.olympic.org/museum<br />

WILDE BEEREN UND RÖHRENDE<br />

HIRSCHE<br />

Tauchen Sie ein in die farbenprächtige<br />

Landschaft am Grossen Aletsch gletscher<br />

und erleben Sie die Welt der Wildbeeren<br />

und ihre kulinarische Bedeutung<br />

oder die röhrenden Hirsche im Aletschwald.<br />

Ob geführte Wanderung,<br />

der Besuch der Ausstellungen, ein<br />

genussvoller Aufenthalt im Tee-Salon<br />

oder eine Übernachtung in der historischen<br />

Villa Cassel: das Pro Natura<br />

Zentrum Aletsch macht Ihnen den<br />

Herbst zum unvergess lichen Erlebnis:<br />

www.pronatura-aletsch.ch<br />

HERBST AM ZUGERSEE<br />

Die Zugersee-Schifffahrt sorgt für<br />

erfrischende Momente und grosse<br />

Erlebnisse. Und dies immer kombiniert<br />

mit feinen Köstlichkeiten auf den<br />

Schiffen. Im <strong>September</strong> stehen kulinarische<br />

Abendfahrten mit Buffets à<br />

discrétion zu den Themen «Mediterranes<br />

Italien» und «Bayerischer Biergarten»<br />

auf dem Speiseplan. Frühstücksgenüsse<br />

gibt es täglich. Und wer es etwas ausgelassener<br />

mag, auf den warten noch<br />

einige Musikfahrten in dieser Schiffsaison.<br />

Alle Angebote und Fahrplan<br />

unter www.zugersee-schifffahrt.ch<br />

WANDERFRÜHSTÜCK IN FRUTIGEN<br />

Der Herbst lockt mit seinen Farben<br />

und der Oeschinensee verzaubert mit<br />

seiner stahlblauen Oberfläche und<br />

den nahen Berggipfeln. Ob Sie nun<br />

gemütlich von der Bergstation zum See<br />

wandern oder eine anspruchsvolle<br />

Tour machen; das leckere Frühstück von<br />

Di bis So ab 8.45 Uhr serviert Ihnen das<br />

Tropenhaus Frutigen. Nur einen<br />

Zwischenstopp entfernt, können Sie<br />

sich bei uns für Ihre Tour stärken und<br />

auch gleich das Gondelticket dazu<br />

erwerben. Mehr Informationen unter<br />

www.tropenhaus-frutigen.ch<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Genuss<br />

(Foto Olivier Buhagiar)<br />

Eine Frau sitzt auf der mit Reben eingefassten lauschigen<br />

Terrasse eines kleinen Restaurants an der Waadtländer<br />

Riviera. Ihr Blick schweift über den Genfersee und zu ihrem<br />

Begleiter. Dann widmet sie sich der Geschmackssymphonie<br />

auf ihrem Teller. Ihre leicht geschlossenen Augen verraten,<br />

dass sie es geniesst. Kein Wunder, denn ihre Waadtländer<br />

Heimat hat einen ausgezeichneten Ruf als Feinschmeckerkanton.<br />

Dank der unvergleichlichen Dichte an Wirtshäusern<br />

mit Auszeichnung. Und dank Spezialitäten, wie den berühmten<br />

Saucissons oder dem Vacherin Mont-d‘Or. <strong>Das</strong>s die Frau<br />

sachte mit ihren Füssen im Takt wippt, ist ein weiteres<br />

Zeichen ihrer Freude, der Gaumenfreude. Aussergewöhnlich<br />

ist ihre Leichtfüssigkeit indes nicht. Als Waadtländerin hat<br />

sie den Rhythmus quasi im Blut. <strong>Das</strong> ganze Jahr hindurch ist<br />

ihr Zuhause Austragungsort unzähliger Musikfeste. Mit<br />

Weltruf. <strong>Das</strong> Montreux Jazz Festival, das Paléo Festival in<br />

Nyon, die Opern in Avenches und noch viele mehr.<br />

IM WEIN LIEGT DAS ERBE<br />

Mit einem Glas Weisswein stösst die Frau mit ihrem Gegenüber<br />

auf die Zweisamkeit an der Mittagssonne des Genfersees<br />

an. Beim Geniessen eines fruchtigen Schlucks schweift ihr<br />

Blick in die Ferne. Am Horizont reifen die Trauben auf den<br />

Terrassen des Lavaux zu Spitzenweinen. Dieses UNESCO­<br />

Welterbe ist nur eines von sechs AOC-Gebieten, die das<br />

Waadtland zum zweitgrössten <strong>–</strong> und vielfältigsten <strong>–</strong> Weinproduzenten<br />

der Schweiz machen. Die Zeit vergeht. Der letzte<br />

Bissen der Tarte à la raisinée, einer weiteren Waadtländer<br />

Delikatesse, ist verzehrt. Die Frau blickt auf ihre Uhr. Zeit zu<br />

gehen? Nein. Sie wirkt nicht gestresst, vielmehr stolz. Stolz<br />

auf den schmucken Zeitmesser um ihr Handgelenk, der in der<br />

Wiege der <strong>Schweizer</strong> Uhrmacherkunst, im Waadtländer Jura<br />

gefertigt wurde. Zum krönenden Abschluss gönnt sich die<br />

Frau einen Kaffee, ihr Vis-à-Vis einen Bitter des Diablerets.<br />

Beide geniessen abermals das unvergleichliche Panorama.<br />

Wussten Sie,<br />

… dass die 2007 zum UNESCO-Welterbe gekürten<br />

Weinberg-Terrassen des Lavaux bereits im<br />

12. Jahrhundert von Mönchen kultiviert wurden?<br />

… dass im Waadtland mit der 3000 Hektar umfassenden<br />

Grande Cariçaie das grösste <strong>Schweizer</strong> Seeuferfeuchtgebiet<br />

beheimatet ist?<br />

… dass der gefrorene Lac de Joux im Winter jeweils<br />

zu einer der grössten Natureisbahnen von ganz<br />

Europa zählt?<br />

… dass der Waadtländer Jura mit rund 440 Loipen-<br />

Kilometern zu einem der ausgedehntesten<br />

Langlaufgebiete Mitteleuropas gehört?<br />

… dass das Waadtland mit 96 Restaurants mehr<br />

im Restaurantführer «GaultMillau» vertreten ist<br />

als sämtliche anderen Kantone?<br />

... dass sich mit dem «Maison d’Ailleurs» Europas<br />

einziges Science-Fiction-Museum in Yverdon- les-<br />

Bains befindet?<br />

… dass am Tulpenfest in Morges, welches jeden Frühling<br />

im Parc de l’indépendence stattfindet, nicht weniger<br />

als 100 000 Tulpen blühen?<br />

… dass das Waadtland unter anderem schon folgende<br />

Berühmtheiten beherbergte: Kaiserin Sisi, Charlie<br />

Chaplin, Audrey Hepburn und natürlich Freddie<br />

Mercury?<br />

Mehr Informationen über das Waadtland unter<br />

www.genferseegebiet.ch<br />

www.grande-caricaie.ch<br />

www.myvalleedejoux.ch<br />

www.ailleurs.ch<br />

www.morges-tourisme.ch<br />

Text / Fotos Ursula Krebs, Waadtland Tourismus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Natur- und Wanderferien in<br />

OBERGOMS: DEN HERBST ERWANDERN<br />

Warme Tage und kühle Nächte: mein Mein Pauschalangebot für 3 Nächte<br />

Herbst im Obergoms! Die Alpweiden im Landhaus in Münster: CHF 333.<strong>–</strong><br />

färben sich rot, die Wälder ziehen ihr inklusive Halbpension, 2 Lunchpaketen<br />

goldenes Kleid an und die Berge<br />

und vielem mehr. Jetzt buchen jeweils<br />

schmücken sich schon mit dem ersten von Sonntag bis Mittwoch noch bis<br />

Weiss. Herrlich so eine Wanderung, Ende Oktober: Telefon 027 973 22 73<br />

herrlich so ein paar Tage Erholung! www.landhaus-obergoms.ch<br />

DISENTIS: DER NÄCHSTE<br />

WINTER KOMMT BALD!<br />

Unser Hotel liegt direkt an den Bergbahnen<br />

ins Skigebiet Disentis3000.<br />

Wir bieten traditionelles Ambiente,<br />

bodenständige Küche, kleine Wellnessanlage,<br />

grosszügige Zimmer mit DU/<br />

WC/TV, Telefon, Balkon und herrlichem<br />

Bergblick. Gemütliche Restaurants und<br />

Kaminstube laden zum Verweilen ein.<br />

Kostenfreier Parkplatz! Unser Highlight:<br />

4 Nächte / 5 Tage / inkl. Frühstück,<br />

Abendessen, Skipass 4 Tage ab<br />

CHF 550.00 Kinderermässigung im<br />

Zimmer der Eltern! Informationen:<br />

www.hotel-baur.ch<br />

BELLWALD: ANDERS…<br />

Eigentlich ist unser Betrieb einer wie<br />

alle andern: an einem der wunderschönsten<br />

Fleckchen Erde gelegen; ein<br />

Ort zum Verweilen und Geniessen;<br />

mit einem Team, das Sie nach Strich<br />

und Faden verwöhnt; mit einer Küche,<br />

die Sie in solcher Raffinesse hier kaum<br />

erwarten würden. Und trotzdem sind<br />

wir vielleicht doch ein bisschen anders<br />

als alle andern… Entdeckerangebot:<br />

2 Nächte inkl. Gourmethalbpension<br />

zum halben Preis. Mehr Infos auf<br />

www.alte-gasse.ch. Saison vom 1. Juni<br />

bis 19. Oktober <strong>2014</strong>.<br />

HOTEL SCHLOSS SONNENBURG,<br />

SÜDTIROL<br />

Sie erleben Hotel-Komfort, behutsam<br />

und liebevoll in uralte Klostermauern<br />

integriert. Im luxuriösen Sonnenburg­<br />

Spa mit seinen romanischen Gewölben<br />

und gotischen Fresken spüren Sie die<br />

Kraft purer Meditation. Sie geniessen<br />

Ruhe und Sonne auf Terrassen und in<br />

den Gärten mit Infinitypool der weitläufigen<br />

Burganlage. Zu Ihren Füssen<br />

liegt das Pustertal mit grandiosen Ausblicken<br />

bis in die Dolomiten. Viel gelobt<br />

ist die Gourmetküche und die herzliche<br />

Gastfreundschaft. www.sonnenburg.com<br />

FAMILIENFERIEN IN DER TIROLER<br />

ZUGSPITZARENA<br />

Berwang ist der höchstgelegene Ort der<br />

Tiroler Zugspitzarena. Familien können<br />

hier gemeinsam die Natur erleben.<br />

<strong>Das</strong> grosszügige Hotelareal des 4-Sterne­<br />

Hotels Kaiserhof ist umgeben von<br />

duftenden Bergwiesen und saftig<br />

grünen Almen. Eine perfekte Kombination<br />

aus Ruhe und Erholung sowie<br />

Sport und Wellness. Während die<br />

Kleinen professionell betreut werden,<br />

können Mama und Papa ein bisschen<br />

Zeit ganz für sich allein geniessen.<br />

Mehr unter www.kaiserhof.at<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Rezepte <strong>–</strong> Spezialitäten aus dem Waadtland<br />

MALAKOFF<br />

von Jean-Claude Daglia, Café Restaurant l’Union Bursins<br />

Zutaten (4 Personen)<br />

400 g Jurakäse oder halbrezenter Greyerzer, 200 g Mehl, 3 dl La Côte Weisswein,<br />

1,5 dl Milch, 3 Eier, 1 EL Öl, Salz<br />

Zubereitung<br />

Käse in daumengrosse Stäbchen schneiden und danach mehrere Stunden im Weisswein<br />

marinieren lassen. Mehl, Eier und Milch zu einer glatten Masse vermischen. Eine Prise<br />

Salz und etwas Öl beigeben. Käse aus dem Wein entfernen, mit Mehl bestreuen und<br />

dann aus giebig im Teig rollen und zu Kugeln formen. Bei 180 °C im Öl frittieren, bis die<br />

Krapfen knusprig braun sind. Malakoffs auf Haushaltpapier abtropfen lassen. Warm mit<br />

einem schmackhaften grünen Salat servieren.<br />

(FOTO: OTV)<br />

PAPET VAUDOIS (4 <strong>–</strong> 6 PERSONEN)<br />

Rezept von www.charcuterie-vaudoise.ch<br />

Zutaten<br />

Je nach Grösse 2 <strong>–</strong> 4 Saucisses aux choux, 1 kg Lauch, 600 g Kartoffeln,<br />

2 kleine Zwiebeln, 1 EL Kochbutter / Fett, 2 dl Weisswein, 1 dl Bouillon,<br />

2 dl Milch, Salz, Pfeffer, Muskat<br />

(FOTO: OTV)<br />

Zubereitung<br />

Lauch waschen und in Stücke von 4 cm schneiden. Zwiebeln hacken, in einer<br />

Bratpfanne in Butter dünsten und Lauch beifügen. Mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

mit Wein und Bouillon ablöschen, zugedeckt während 10 Minuten kochen.<br />

Kartoffeln und Würste beifügen und langsam während 15 bis 20 Minuten ziehen<br />

lassen. In dieser Zeit in einer kleinen Pfanne restliche Butter und Mehl dünsten,<br />

mit Milch und 3 dl Flüssigkeit aus der Pfanne ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und<br />

Muskat würzen. 10 Minuten kochen lassen und dem Gericht beigeben. Gemüse<br />

auf vorgewärmter Servierplatte anrichten. Würste anstechen, um das Fett<br />

auslaufen zu lassen, danach ringförmig auf Platte anordnen.<br />

VACHERIN MONT-D’OR AOC IM BACKOFEN<br />

Rezept von www.genferseegebiet.ch<br />

Zutaten<br />

1 Vacherin Mont-d’Or AOC, 1<strong>–</strong>2 Knoblauchzehen,<br />

1 dl trockener Weisswein, Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Den Käse mit Alufolie umwickeln. Danach wie einen Kuchenteig mit der Gabel<br />

einstechen und nach Belieben 1 bis 2 Knoblauchzehen in den Laib stecken.<br />

Mit trockenem Weisswein übergiessen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 C°<br />

während 25 Minuten backen. Etwas Pfeffer aus der Mühle darübergeben und<br />

löffelweise<br />

über geschwellte Kartoffeln servieren. Der Vacherin Mont-d’Or aus dem Ofen<br />

kann natürlich auch wie ein Fondue mit Brot genossen werden.<br />

(FOTO: CLAUDE JACCARD)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Elbsandsteingebirge<br />

Mystische Majestäten und<br />

geheime Gemächer der Natur<br />

Wahrhaft würdevoll steht er da. Die Ostseite in das zarte<br />

Orange des Sonnenaufgangs getaucht, umspielt von den Resten<br />

des Morgennebels. Die Elbe macht einen respektvollen Bogen<br />

um die imposante Erscheinung. Untertänig ducken sich die wenigen<br />

Häuschen in seiner Nähe <strong>–</strong> und setzen pittoreske Kontrapunkte zu<br />

seiner herrschaftlichen Präsenz.<br />

Wer das Glück hat, den<br />

Lilienstein so zu erleben<br />

<strong>–</strong> früh am Morgen, von<br />

der Festung Königstein<br />

aus <strong>–</strong>, versteht sofort, warum er<br />

das Wahrzeichen des Nationalparks<br />

Sächsische Schweiz ist. Er ist nicht nur<br />

einer der markantesten Berge der<br />

Region, sondern auch einer der schönsten.<br />

Und er hat alles, was ein Tafelberg<br />

haben muss: ein Gipfelplateau flach wie<br />

ein Tisch, fast senkrechte Steilhänge<br />

und einen breiten, bewaldeten Sockel<br />

aus Bruchgestein.<br />

Der Lilienstein steht auch für<br />

die geglückte Wiederansiedlung bereits<br />

ausgestorbener Tierarten in der Nationalparkregion.<br />

In den 1990er-Jahren<br />

wurden hier über siebzig junge Wanderfalken<br />

ausgewildert. Einige blieben<br />

im Elbsandsteingebirge, das mit seiner<br />

zer klüfteten Felsenwelt viele ideale<br />

Brutreviere bietet. Heute leben in der<br />

Sächsischen und Böhmischen Schweiz<br />

wieder 30 Wanderfalkenpaare mit ihrem<br />

Nachwuchs.<br />

MAJESTÄTISCHE TAFELBERGE<br />

Wie Monumente für die Ewigkeit ragen<br />

der Lilienstein, der Königstein oder<br />

der Pfaffenstein aus der Landschaft. Ihre<br />

zerschundenen Silhouetten erinnern<br />

daran, dass diese Landschaft noch<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


immer in Bewegung ist. In einigen<br />

Millionen Jahren wird auch der letzte<br />

steinerne Rest des kreidezeitlichen<br />

Meeres verschwunden sein. Der Mensch<br />

wird dann nur eine Episode und das<br />

heutige Elbsandsteingebirge nur eine<br />

Momentaufnahme eines malerischen<br />

Zerfalls gewesen sein.<br />

Die Bastei ist ein ausgezeichneter<br />

Ort, um den Status quo dieses Naturkunstwerkes<br />

im Wandel zu betrachten.<br />

Der atemberaubende Ausblick und seine<br />

gute Erreichbarkeit haben das Felsmassiv<br />

einst zur Keimzelle für den Tourismus<br />

in der Region gemacht. Erst kamen<br />

die Maler der Romantik mit ihren<br />

Skizzenbüchern und Staffeleien, dann<br />

der Rest der Welt. In der Hochsaison<br />

sind das einige tausend Besucher pro<br />

Tag. Zum Glück gibt es noch zahlreiche<br />

weitere, ebenso eindrucksvolle, aber<br />

weniger frequentierte Aussichtspunkte.<br />

Zum Beispiel den Brand, auch «Balkon<br />

der Sächsischen Schweiz» genannt,<br />

317 Meter über dem Meeresspiegel,<br />

unweit des Städtchens Hohnstein im<br />

Norden des Elbsandsteingebirges<br />

oder <strong>–</strong> für die Betrachtung vom Süden<br />

her <strong>–</strong> den Grossen Zschirnstein, die<br />

mit 561 Metern über Meer höchste<br />

Erhebung der Sächsischen Schweiz.<br />

Beinahe alles Felsige, was man in der<br />

Region gesehen haben muss, hat<br />

man von diesen beiden Punkten aus im<br />

Blick. Weitere gute Alternativen sind<br />

die Waitzdorfer Höhe bei Waitzdorf, der<br />

sogenannte Kuhstall <strong>–</strong> eine Höhle mit<br />

Aussicht <strong>–</strong> südlich von Lichtenhain oder<br />

die Schrammsteinkette nahe Bad<br />

Schandau.<br />

GEHEIME GEMÄCHER <strong>–</strong> GRÜNDE,<br />

SCHLUCHTEN, TÄLER<br />

Die Berge und Aussichtspunkte sind<br />

beeindruckend, keine Frage. Kenner<br />

empfehlen jedoch vor allem das andere<br />

Extrem des Höhenprofils der Region für<br />

besonders spektakuläre Naturerlebnisse:<br />

die Täler und Schluchten. Die dunklen,<br />

kühlen, oft von schroffen, üppig begrünten<br />

Felswänden umstandenen Gründe<br />

mit ihren klaren Bachläufen wurden in<br />

der Vorstellungswelt der Einheimischen<br />

in vormoderner Zeit gern mit Nixen,<br />

Kobolden, Geistern und Dämonen<br />

bevölkert. Und selbst als abgeklärter<br />

Mensch des digitalen Zeitalters kann<br />

Die Basteibrücke im Herbst <strong>–</strong> ein ausgezeichneter Ort, um das Naturwerk<br />

im Wandel zu betrachten. (Foto: Frank Richter)<br />

<strong>Das</strong> Uttewalder Tor <strong>–</strong> hier stossen wir in die geheimen Gemächer der<br />

Natur vor. (Foto: Rene Gaens)<br />

man sich der Mystik dieser Orte,<br />

an denen bis heute Pflanzen der Eiszeit<br />

überdauert haben, nicht entziehen.<br />

<strong>Das</strong> erlebt man zum Beispiel im<br />

Amselgrund, der südlich von Rathewalde<br />

als romantische Felsenschlucht beginnt,<br />

und am Amselsee, kurz vor Rathen,<br />

endet. Wer hier wandert, wird begleitet<br />

vom wandlungsfähigen Grünbach, der<br />

sich mal schmal, mal breit, mal langsam,<br />

mal schnell fliessend zeigt, dann<br />

zwischen den Felsen verschwindet um<br />

wenig später als der grösste Wasserfall<br />

weit und breit wieder aufzutauchen.<br />

GEHEIMNISVOLLE MELANCHOLIE<br />

Als Motiv entdeckt und mit einem<br />

Namen versehen wurde das Elbsandsteingebirge<br />

von den Künstlern der<br />

Romantik. Hofmaler Alexander Thiele<br />

hält 1726 eine Ansicht der Festung<br />

Königstein fest. 40 Jahre später zieht es<br />

die <strong>Schweizer</strong> Maler Adrian Zingg und<br />

Anton Graff in die Gegend, von deren<br />

Schönheit sie sofort ergriffen werden.<br />

Ihnen verdankt die Region ihre Bezeichnung<br />

«Sächsische Schweiz», da sie sich<br />

an ihre Heimat erinnert fühlen. Die<br />

Reisenotizen und Ansichten inspirieren<br />

weitere Künstler. So entstehen im Laufe<br />

der Jahre unzählige Kupferstiche,<br />

Ölgemälde und Aquarelle. Auch Dichter<br />

folgen dem Ruf der Natur und Komponisten<br />

beginnen, die Melodie der<br />

Landschaft zu suchen. Hans Christian<br />

Andersen begeistert sich für die<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Der Kuhstall <strong>–</strong> eine Höhle mit<br />

Ausblick. (Foto: Frank Richter)<br />

Imposanter Blick auf den Lilienstein (links) und die Festung Königstein.<br />

(Foto: Frank Exss)<br />

«geheimnisvolle Melancholie» des<br />

Felsenreichs. Richard Wagner lässt sich<br />

hier für den «Lohengrin» inspirieren<br />

und Carl Maria von Webers Librettist<br />

zur Wolfsschluchtszene im »Freischütz».<br />

Später dann auch Mary Shelley, seit<br />

ihrem «Frankenstein» eine der bekanntesten<br />

britischen Schriftstellerinnen<br />

ihrer Zeit.<br />

So haben die Künstler malend,<br />

dichtend und komponierend das Elbsandsteingebirge<br />

weltberühmt gemacht.<br />

Heute führen 112 zauberhafte Wanderkilometer<br />

als «Malerweg» zu ihren<br />

Lieblingsorten. Prämiert als «Schönster<br />

Wanderweg Deutschlands» führt der<br />

Rundweg in acht Tagesetappen zu den<br />

schönsten Punkten in der Sächsischen<br />

Schweiz. Bereits auf der ersten Wanderetappe<br />

kommt man durch den Uttewalder<br />

Grund. Es ist ein besonders geheimnisvoller<br />

Ort. Reizvoll ist vor allem der<br />

Einstieg bei Uttewalde. Fast meint man,<br />

den Eingang zu einem verwunschenen<br />

Märchenreich gefunden zu haben.<br />

Oder in Mary Shelleys Worten: «Wir<br />

stossen in die geheimen Gemächer der<br />

Natur vor, von ihr ausgeschmückt in<br />

der wildesten Launenhaftigkeit.»<br />

Text Sebastian Thiel, Michael Knaus<br />

Fotos Frank Exss, Frank Richter,<br />

Rene Gaens<br />

<strong>Das</strong> Elbsandsteingebirge<br />

<strong>Das</strong> Elbsandsteingebirge <strong>–</strong> bestehend aus Sächsischer Schweiz und Böhmischer<br />

Schweiz <strong>–</strong> ist eine der spektakulärsten Naturlandschaften Europas. Tafelberge<br />

faszinieren weltweit und sind Raritäten, da für die Entstehung bestimmte<br />

geologische Faktoren zusammenkommen müssen. Über 140 Millionen Jahre<br />

dauert es von den zarten Anfängen bis zur heutigen Pracht: Sedimente lagern<br />

sich auf dem Grund des damals noch die Region bedeckenden Meeres ab,<br />

werden zu Stein. Die so entstandene, mehrere hundert Meter dicke Sandsteinplatte<br />

wird gehoben und zerbricht. Wind und Wetter lassen die bizarren<br />

Fels formationen entstehen. Die Elbe gräbt sich etwa 300 Meter tief in den<br />

Sandsteinsockel ein. Härtere Bereiche bleiben dabei als Tafelberge stehen.<br />

Mehrere Dutzend Tafelberge mit Höhen bis 730 Meter prägen die Silhouette<br />

des Elbsandsteingebirges.<br />

Welche Tafelberge man kennen sollte<br />

Die mit etwa 730 Metern höchste Erhebung ist der Děčínský Sněžník (Hoher<br />

Schneeberg) in der Böhmischen Schweiz. Der Grosse Zschirnstein (561 Meter)<br />

ist der höchste Tafelberg der Sächsischen Schweiz. Der Königstein trägt die<br />

gleichnamige, weit sichtbare, einst uneinnehmbare Festung. Der Pfaffenstein,<br />

bekannt für seine Felsnadel «Barbarine» ist ein Muss. Seine zerklüftete Form<br />

lässt ihn wie eine eigene, wildromantische Landschaft wirken. Meist führen gut<br />

ausgebaute Wanderwege bis zum Gipfel. <strong>Das</strong> Elbsandsteingebirge befindet<br />

sich in Ostdeutschland, in Sachsen, südwestlich von Dresden.<br />

Mehr Informationen<br />

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.<br />

Bahnhofstrasse 21, 01796 Pirna, Deutschland<br />

Telefon 0049 3501 47 01 47<br />

info@saechsische-schweiz.de<br />

www.saechsische-schweiz.de<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


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<strong>NATURZYT</strong> 57


<strong>NATURZYT</strong> Naturtipps<br />

Farbenprächtig!<br />

Die Schweiz im Herbst.<br />

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Natur zeigt sich noch<br />

einmal in ihrer schönsten Farbenpracht. Rot-braun schimmernd<br />

zeigen sich die herbstlichen Wälder. Die Wiesen blühen ein letztes Mal<br />

auf, bevor sie sich für den Winterschlaf bereit machen. Ein eindrückliches<br />

Naturschauspiel bietet uns die Natur im Herbst.<br />

Aussicht auf dem Panoramarundweg<br />

auf der Höhe Meielisalp.<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Der fröhliche Gesang der<br />

Vögel verstummt und ganze<br />

Schwärme ziehen gegen<br />

Süden. Die Tiere sieht man<br />

emsig auf der Futtersuche. Die Tage<br />

werden kürzer, die Winde etwas stärker.<br />

Ein herrliches Schauspiel von tanzenden<br />

Blättern im Wald beginnt. Die Natur<br />

wird gemächlicher, bereitet sich vor und<br />

entspannt. Geniessen wir diese schöne<br />

Jahreszeit in der Natur, bevor die Tage<br />

kälter werden.<br />

PANORAMA-RUNDWEG THUNERSEE<br />

Rund um den Thunersee entsteht mit<br />

sanft in die Landschaft eingebetteten,<br />

sechs Hängebrücken über die Cholerenschlucht,<br />

Kellischlucht, Riderbachschlucht,<br />

Guntenbachschlucht, über den<br />

Chrutbachgraben und Spissigraben<br />

der Panoramarundweg mit insgesamt<br />

56 km. Der Weg führt durch eine<br />

wunderschöne Landschaft mit Sicht auf<br />

ein atemberaubendes Alpenpanorama<br />

vor dem tiefblauen Thunersee. Bereits<br />

eröffnet sind die Panoramabrücke in<br />

Sigriswil mit einer Spannweite von<br />

340 m und einer Höhe von 180 m über<br />

Grund, die Überquerung hin und<br />

zurück kostet CHF 8.00. Die Panoramabrücke<br />

Leissigen über den Spissibach<br />

wurde als erste Fussgängerhängebrücke<br />

eröffnet. Mehr Informationen unter<br />

www.brueckenweg.ch.<br />

Tipp: Der Panoramaweg in Leissigen<br />

führt am Restaurant Meielisalp vorbei,<br />

eine Einkehr zur Stärkung kann die<br />

<strong>NATURZYT</strong>-Redaktion nur empfehlen.<br />

Ursprüngliche Schluchten, Seen und Wasserfälle im Naturpark Doubs.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

AUF DEN SPUREN DES DOUBS<br />

Ursprüngliche Schluchten, Seen und<br />

Wasserfälle im Naturpark Doubs.<br />

Auf einer Strecke von 40 Kilometern<br />

bildet der Doubs eine natürliche Grenze<br />

zwischen der Schweiz und Frankreich.<br />

Ein besonderes Naturschauspiel bietet<br />

sich unterhalb von Les Brents, wo sich<br />

Wasser zwischen steilen Felswänden zu<br />

einem stillen, grünblau schimmernden<br />

See staut, bevor es beim Saut-du-Doubs<br />

schäumend in die Tiefe stürzt. Ein<br />

Fussweg führt von der Bootsanlegestelle<br />

bis zum Wasserfall. Von dort zieht der<br />

Doubs weiter durch wilde Schluchten<br />

und durch das geteilte Dorf Goumois<br />

bis zum Clos-du-Doubs, wo er in einer<br />

Schleife nach Frankreich weiterfliesst.<br />

Der Wildpark Roggenhausen <strong>–</strong> schönster Hirschpark der Schweiz.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

032 420 46 70, www.parcdoubs.ch.<br />

SCHÖNSTER HIRSCHPARK<br />

Im Wildpark Roggenhausen tummeln<br />

sich Hirsche, Mufflons, Wildschweine<br />

und seltene Haustierarten. Im grossen<br />

Gehege mit Wald und offenem Land<br />

zeigen sich die schönsten Hirsche der<br />

Schweiz. Auf dem Naturlehrpfad erfährt<br />

man mehr über den Gesteinsuntergrund<br />

und die darauf wachsende Pflanzendecke.<br />

Auf den Hangwiesen im Süden des Tälis<br />

finden sich rund 50 hochstämmige<br />

Apfel-, Birn-, Zwetschgen-, Kirsch- und<br />

Pflaumenbäume. Der Wildpark Roggenhausen<br />

ist westlich der Stadt Aarau<br />

angesiedelt. Der Zugang ist kostenlos<br />

und das ganze Jahr möglich. Ein<br />

Spielplatz direkt beim Restaurant laden<br />

Gross und Klein zum Verweilen ein.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

062 822 34 05, www.roggenhausen.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Ab in die Natur<br />

mit dem Cabrio.<br />

Tipp: Mit Bus und Bahn in die<br />

Natur. SBB RailAway bieten<br />

interessante Kombi-Angebote zu<br />

ermässigten Preisen an. Die<br />

Angebote sind online unter sbb.ch/<br />

online-kaufen, am Bahnhof sowie<br />

beim Rail Service (0900 300 300,<br />

CHF 1.19/Min. vom <strong>Schweizer</strong><br />

Festnetz) erhältlich. Auch GA-<br />

Kunden erhalten eine Ermässigung<br />

auf die Zusatzleistungen, wenn<br />

das Billett vorher online oder am<br />

Bahnschalter gelöst wird.<br />

MIT DEM CABRIO DIREKT IN DIE<br />

NATUR AM STANSERHORN<br />

<strong>Das</strong> Stanserhorn im Herzen der Schweiz<br />

ist der ideale Wanderberg in schönster<br />

Natur. Schon die Fahrt auf das Stanserhorn<br />

ist ein Naturerlebnis der anderen<br />

Art, denn bei der Bergfahrt mit der<br />

Cabrio-Bahn schwebt man unter freiem<br />

Himmel, wie ein Adler im Wind,<br />

zur Bergstation. Auf dem Stanserhorn<br />

erfährt man von 16 naturerfahrenen<br />

Rangern, die täglich von 10 bis 16 Uhr<br />

unterwegs sind, viel über die Flora und<br />

Fauna. Diese wissen, wo die Gämsen<br />

grasen, die Adler ihre Kreise ziehen und<br />

wo die schönsten Blumen blühen.<br />

Auch kennen sie sagenumwobene<br />

Geschichten und Anekdoten. Übrigens<br />

wird man im Bergrestaurant Rondorama<br />

nicht nur kulinarisch verwöhnt,<br />

zum Beispiel mit Älplermagronen,<br />

sondern hat im Dreh restaurant auch<br />

einen herrlichen Rundblick auf ein 100<br />

Kilometer umfassendes Alpen panorama<br />

und zehn <strong>Schweizer</strong> Seen. Mehr<br />

Informationen unter Telefon 041 618 80<br />

40, www.cabrio.ch<br />

einen der Ausgangspunkte und kann<br />

eine längere oder kürzere Wanderung<br />

unternehmen. Ein gut erreichbarer<br />

Ausgangspunkt ist die Seilbahn<br />

Eggberge (Bergstation 1445 m), deren<br />

Talstation in der Nähe des Flüeler<br />

Hauptbahnhofs ist. Vom Hünderegg<br />

(1814 m) geniesst man die gesamte Urner<br />

Alpenwelt. Ein Stück weiter liegt die<br />

Ruogig-Bergstation (1730 m). Eine gute<br />

halbe Stunde später gelangt man zum<br />

Biel (1720 m) und von hier geht es<br />

Richtung Klausenpass weiter bis zur<br />

Luftseilbahn Ratzi (1520 m). Einige<br />

heimelige Bergrestaurants laden zu<br />

einem gemütlichen Abstecher ein.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

041 870 15 49, www.schaechentalerhoehenweg.ch.<br />

SCHÄCHENTALER HÖHENWEG <strong>–</strong><br />

EIN NATURPARADIES<br />

Auf dem Schächentaler Höhenweg wird<br />

man mit einer fantastischen Landschaft,<br />

majestätischen Bergen und einer eindrücklichen<br />

Blumen- und Pflanzenwelt<br />

belohnt. Dank den vier Seilbahnen<br />

(Eggberge, Ruogig-Fleschsee, Biel-<br />

Kinzig und Ratzi) erreicht man schnell<br />

Wunderschöner Ausblick auf dem<br />

Schächentaler Höhenweg.<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Einzigartige<br />

Aussichten.<br />

z.B. auf der Tyrolienne,<br />

beim rodeln oder im<br />

Adventure Park auf dem<br />

Monte Tamaro im Tessin.<br />

sbb.ch/berge<br />

ZUG- Und<br />

GOndELBAHnFAHRT<br />

MIT<br />

20% *<br />

RABATT<br />

* Kombi-Angebot «Monte Tamaro», gültig vom 5. April bis 2. November <strong>2014</strong>,<br />

mit 20% Ermässigung auf die Zugfahrt nach Rivera-Bironico sowie<br />

auf die Gondelbahnfahrt auf die Alpe Foppa (einfach oder retour).<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


?<br />

QUIZ<br />

<strong>NATURZYT</strong>-QUIZ<br />

Mitmachen und eines von vier ADE!geranium<br />

im Gesamtwert von CHF 3360 gewinnen.<br />

FRAGE 1<br />

Wo liegt der Jurapark?<br />

im Jura<br />

in England<br />

im Aargau<br />

FRAGE 2<br />

Wer zieht gerade um?<br />

<strong>NATURZYT</strong><br />

die Fledermäuse<br />

der Hausmeister<br />

FRAGE 3<br />

Wer ist ein lustiger<br />

SpringinsFeld?<br />

Hans<br />

Edgar<br />

Fränzi<br />

Vorname<br />

Strasse/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

?<br />

?<br />

Mitmachen ist ganz einfach, beantworten Sie uns einfach<br />

nachfolgende Fragen<br />

FRAGE 4<br />

Welcher Fluss fliesst durch die<br />

Taminaschlucht?<br />

Rhein<br />

Tamina<br />

Sihl<br />

FRAGE 5<br />

Was ist ein Malakoff?<br />

ein Wodka<br />

ein Käsegericht<br />

ein Nachname<br />

?<br />

FRAGE 6<br />

Wo liegt das Elbsandsteingebirge?<br />

in Graubünden<br />

in Ostdeutschland<br />

in Frankreich<br />

Name<br />

E-Mail<br />

Ihre Meinung zum aktuellen <strong>NATURZYT</strong> interessiert uns (Lob, Kritik etc.).<br />

??<br />

??<br />

Gewinnen Sie ein<br />

ADE!geranium2 mit<br />

Strommeter im Wert<br />

von CHF 840.00<br />

ADE!geranium ist eine fixfertige<br />

Solaranlage, die mit wenigen<br />

Handgriffen am Balkon oder<br />

Fenster sims montiert werden kann,<br />

genauso wie die Geranien. Mehr<br />

Infos unter www.adegeranium.ch<br />

oder Telefon 031 55 202 55.<br />

<strong>NATURZYT</strong> verlost unter allen<br />

Teilnehmenden mit richtigen<br />

Antworten vier ADE!geranium2<br />

mit Strommeter. <strong>Das</strong> <strong>NATURZYT</strong>-<br />

Quiz erscheint in jeder <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>2014</strong>. Je <strong>Ausgabe</strong> wird ein<br />

ADE!geranium2 verlost.<br />

? ?<br />

?<br />

?<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

dem Gewinner des <strong>NATURZYT</strong>-<br />

Quiz Juni <strong>2014</strong><br />

Arthur Schelbert, Brunnen<br />

Senden Sie den ausgefüllten Fragebogen bis zum 7. November <strong>2014</strong><br />

für das <strong>NATURZYT</strong>-Quiz 3 per Post an: Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

<strong>NATURZYT</strong>, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil<br />

Oder nehmen Sie online teil unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz<br />

Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Die Gewinner werden im Magazin und auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz aufgeführt.<br />

Auflösung Quiz Juni<br />

Frage 1: ca. 2 Minuten<br />

Frage 2: Parc Ela<br />

Frage 3: Sommerflieder<br />

Frage 4: Nationalpark<br />

Frage 5: Hinterrugg<br />

Frage 6: Ein Käfer<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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<strong>NATURZYT</strong> <strong>–</strong> <strong>Das</strong> neue <strong>Schweizer</strong><br />

Magazin. Aus Liebe zur Natur.<br />

Kennenlern-Angebot!<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n für nur CHF 29.50<br />

(statt CHF 39.50)<br />

Jetzt auch<br />

am Kiosk<br />

Aus Liebe zur Natur<br />

Nr. 6 | <strong>September</strong> bis November <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Nr. 4 | März bis Mai <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Belebte Schweiz.<br />

Nr. 5 | Juni bis August <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

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Herbstliche Wanderflüge<br />

Wohnungswechsel bei<br />

den Feldermäusen<br />

Naturpark Thal<br />

Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

Auf den Spuren der Natur<br />

Naturklang im<br />

Toggenburg<br />

Natur erfahren im Aargau<br />

Auf Entdeckungsreise<br />

im Jurapark Aargau<br />

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Biosphäre Entlebuch<br />

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Wie Blinde die Natur erleben<br />

Es ist Frühling<br />

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Der Biber<br />

Der neue <strong>Schweizer</strong><br />

Burgherr<br />

Biodiversität<br />

Biodiversität im<br />

Siedlungsraum<br />

Der Braunbrustigel<br />

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Sympathieträger<br />

Auf Entdeckungsreise im grössten Naturpark der Schweiz<br />

Im Herzen von Graubünden<br />

durch die Natur<br />

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Der Sommerflieder <strong>–</strong><br />

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Mit Liebe und Verständnis für unsere Natur gemacht.<br />

Erfahren Sie in faszinierenden Reportagen mehr über unsere Naturwunder. Wir berichten über die schönsten Orte zum<br />

Wandern und Geniessen. Über unsere tierischen Freunde in der Natur, über die Natur ums Haus und in der Kräuterküche<br />

und vieles mehr.<br />

Jetzt abonnieren unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren oder Telefon 043 542 72 91.<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (statt wie bisher CHF 39.50) / 8 <strong>Ausgabe</strong>n 56.50 (statt wie bisher 69.00)

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