2020_03_impuls

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Fasnachtsfieber in St. Leonhard im Pitztal 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Medieninhaber, Verleger: Oberländer VerlagsGmbH 6410 Telfs, Bahnhofstraße 24 Tel. 05262/67491, Fax: -13 www.impuls-magazin.at impressum Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/ impressum.html abgerufen werden. Herausgeber: Günther Lechner, Wolfgang Weninger Redaktion: Friederike Bundschuh-Rieseneder (fb), Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado), Meinhard Eiter (me), Jakob Matt (jama), Irmgard Nikolussi (irni), Christian Novak (novi), Daniel Rundl, Nina Schrott (nisch), Johanna Tamerl (jota) e-mail: redaktion@impuls-magazin.at Anzeigen: Simone Amplatz, Tel. 0676 - 846 573 - 19 e-mail: sa@impuls-magazin.at Nicole Egger, Tel. 0676-846 573 - 15 e-mail: ne@impuls-magazin.at Cornelia Falkensteiner, Tel. 0676-846 573 - 28 e-mail: cf@impuls-magazin.at Martina Witting, Tel. 0676-846 573 - 21 e-mail: mw@impuls-magazin.at Druck: Walstead NP Druck GmbH Die nächste Ausgabe erscheint am 3. März 2020 12 13 14 15 Die Fasnacht hat heuer auch die Pitztaler Gemeinde St. Leonhard fest im Griff. Alle vier Jahre findet hier das Blochziehen statt. Die Hauptfiguren der Pitztaler Fasnacht sind die Miasund Taschenmander, natürlich sind auch Roller und Scheller sowie Hexen und Bären wesentliche Charaktere der Fasnacht. Der Bloch, eine Fichte aus dem hinteren Pitztal, hatte diesmal eine Länge von rund 28 Meter und einen Durchmesser von rund 55 cm. Eine schwere Last, die die Figuren durch den Ort ziehen mussten. 1 Simon Neururer, Benjamin Santeler, Marcel Möderle, Riccardo Rimml und Elija Eberhart warteten gespannt auf den offiziellen Startschuss des Blochziehens. 2 Philipp Gaugg, Josef Pfeifhofer und Benjamin Walser wirkten als Scheller bei der Fasnacht mit. 3 Roswitha Larcher hatte noch alle Hände voll zu tun, damit alles perfekt sitzt und der Umzug starten kann. 4 Hermann Rauch und Raphael Eiter wirkten beim Blochziehen als Mias- und Taschenmander mit. 5 Fasnachtsobmann Alfred Rauch konnte sich auch mal was Gutes gönnen. 6 An einem der Fasnachtswägen war Schützenhauptmann Alois Neururer zu finden. 7 Daniel und Philip Eiter waren als Musikgruppe beim Umzug dabei und konnten die Fasnachtsfiguren musikalisch begleiten. 8 Daniel Ennemoser und Bernhard Neururer aus Zaunhof sorgten in den Fasnachtswägen für ordentlich Stimmung. 9 Auch die Bürgermeister der Nachbargemeinden waren bei der Fasnacht mit dabei. Hier im Bild Josef Knabl, Elmar Haid und Karl Raich. 10 Mal ins Warme, dachten sich Alfred Rauch und Monika Eiterer. Eine kleine Stärkung, bevor es dann wieder zum bunten Treiben geht. 11 Dominic Eiter und Patrick Dobler waren hinter der Bar im Einsatz. 12 Johannes Höllrigl von der Feuerwehr Zaunhof sorgte für die nötige Sicherheit vor Ort. 13 Ein begeisterter Fasnachtler ist Franz Neururer. Er war auch bei der Imster Fasnacht als Wagenfahrer mit dabei. 14 Für den Landtagsabgeordneten und Imster Bürgermeister Stefan Weirather sind solche Traditionsveranstaltungen Pflichttermine. 15 Mathias Melmer und Christian Melmer in guter Laune trotz dem trüben Wetter. Aber wenn Fasnacht ist, dann ist das Wetter nebensächlich. Fotos: Rundl 2 18. Februar 2020

Im Leben fährt man weite Bögen Die Arlberger Skilehrer-Legende Franz Klimmer ist mit der „Ein-Mann-Skischule Arlalpin“ noch immer voll aktiv Was gibt es Schöneres, als ringsum eine weiße Winterlandschaft, zu Füßen eine herrliche Abfahrt und unter den Brettl´n a g´führiger Schnee? Wenn die Arlberger Skilehrer-Legende Franz Klimmer mit einem Gast die gepflegten Pisten von St. Christoph und St. Anton hinunterkurvt oder eine Skitour unternimmt, freut er sich jedes Mal aufs Neue darüber, dass er den schönsten Beruf der Welt hat: „Es ist ein Privileg, das Hobby zum Beruf machen zu können und sich in dieser herrlichen Natur und der guten Luft bewegen zu können. Außerdem hat man es meistens mit sehr netten und interessanten Menschen aus der ganzen Welt zu tun.“ Franz Klimmer wurde 1946 in St. Anton geboren und stand – wie die meisten Kinder vom Arlberg – schon im Alter von drei Jahren auf den Skiern. „Wir hatten den Nassereiner Lift ja sozusagen hinterm Haus, da ist es normal, dass man gut Skifahren lernt. Außerdem waren auch mein Vater und zwei meiner Onkel Skilehrer.“ Im Alter von 16 Jahren war Franz ein sogenannter „Lehrling“ in der Skischule Arlberg, was bedeutete, dass er die Lehrer beim Unterricht begleiten durfte und sich abschaute, wie man Anfängern und Fortgeschrittenen die richtige Technik beibringt. Danach fing er seine richtige Ausbildung an und legte die staatliche Skilehrerprüfung ab. Australien und Amerika Damals ereilte viele Arlberger Skilehrer der Ruf ins Ausland und auch Franz gefiel es, sich die Welt anzuschauen und dabei seinen geliebten Sport ausüben zu können. Mit 19 Jahren machte er sich auf den Weg nach Australien, um dort in einer Skischule sein Können weiterzugeben, 1969 kam er zum ersten Mal nach Sun Valley in Idaho, Amerika. Dort hatten sich viele Hollywoodgrößen ein Domizil gebaut und fast alle wollten sie Skifahren lernen. Die schneidigen Arlberger Burschen waren als Lehrer sehr beliebt und es entstanden daraus herzliche Freundschaften, die zum Teil bis heute andauern. Acht Jahre arbeitete Franz als Skilehrer in Sun Valley, danach flog er mindestens ein- bis zweimal im Jahr dorthin, um diese Freundschaften aufzufrischen. Inzwischen gingen allerdings Freundschaften in der Heimat zu Bruch, weil Franz sich in den Kopf gesetzt hatte, in St. Anton neben der Skischule Arlberg eine weitere, eigene Skischule zu gründen. Aus heutiger Sicht ein legitimes Ansinnen, aber damals, Mitte der 1980er-Jahre, stieß er mit seinem Plan im Heimatort auf allgemeines Unverständnis. Das Tiroler Skischulgesetz ließ pro Ort nur eine Skischule zu, aber Franz focht gerichtlich bis zum Verfassungsgericht aus, dass dieses Gesetz geändert wurde. Er begann mit zwei Skilehrern und beschäftigte schon nach wenigen Jahren 60 Angestellte, aber den Erfolg konnte er nie so richtig genießen. „Von vielen Menschen im Ort wurde ich ausgegrenzt, als hätte ich etwas verbrochen, das war sehr schmerzlich für mich. Aus heutiger Sicht hätte ich aufgeben sollen, dann hätte ich mir viele Nerven, polarisierende Medienberichte und Rechtsstreitigkeiten erspart. Aber es war immer mein Wunsch und Lebensplan gewesen, eine eigene Skischule zu führen. Und solche Träume begräbt man nicht so leicht und ein bissl dickköpfig war ich vielleicht auch.“ Franz Klimmer ist auch mit über 70 Jahren noch als Skilehrer im Einsatz. • Hochzeitsfloristik • Hoteldekoration • Trauerbinderei und vieles mehr Zams · T 05442/65666 www.blumenkrismer.at Genussfahrer der alten Schule Im Leben fährt man eben oftmals weite, manchmal zu weite Bögen. Nach 15 Jahren legte Franz dann doch einen betrieblichen Bremsschwung hin. Er verkaufte seine Skischule an die Skischule Arlberg, wodurch wieder mehr Ruhe in sein Leben einkehrte, 2008 verkaufte er auch sein Haus und sein beliebtes Restaurant „Einkehr“ in St. Anton und zog nach Pettneu, wo er sich mit seiner Tochter niederließ. Seit seiner Pensionierung arbeitet Franz als „Ein-Mann-Skischule“ und kann es sich aussuchen, welchen Gästen er die winterlichen Schönheiten des Arlberg auf ausgewählten Abfahrten zeigt. Er zieht die Genussfahrer, die gern auch einmal innehalten, um die Natur zu bestaunen, den wilden Horden vor, die gestresst die Pisten hinunterkurven. „Die wollen nur ständig rauf runter, rauf runter, um den Skipass voll auszunützen, das hat mit Genussfahren nicht mehr viel zu tun.“ Treu geblieben ist Franz nicht nur seiner Auffassung vom Genuss- Skifahren, sondern auch seinem Fahrstil. „Meine alten Arlberger Kollegen und ich haben die Auswüchse wie Jetschwung usw. nie mitgemacht, sondern fahren schon seit 50 Jahren ungefähr den gleichen Stil.“ Warum auch nicht, wenn dieser Stil sich so bewährt und noch dazu den Arlberg berühmt gemacht hat. Für Franz gehören zum Gesamterlebnis auf der Piste auch die wichtigen Pausen. Dazu sucht er sich ein besonders aussichtsreiches Plätzchen und sagt dann zu seinen Gästen: „Schaut euch mal die Gegend hier an, ist das nicht überwältigend?“ Wie lange möchte er seinen Beruf eigentlich noch ausüben? „So lange es meine Gesundheit erlaubt, und ich hoffe, dass das noch lange der Fall sein wird“, lacht Franz. Seine vielen begeisterten Schüler und Gäste hoffen das auch. 18. Februar 2020 3

Im Leben fährt man weite Bögen<br />

Die Arlberger Skilehrer-Legende Franz Klimmer ist mit der<br />

„Ein-Mann-Skischule Arlalpin“ noch immer voll aktiv<br />

Was gibt es Schöneres, als ringsum<br />

eine weiße Winterlandschaft,<br />

zu Füßen eine herrliche<br />

Abfahrt und unter den Brettl´n<br />

a g´führiger Schnee? Wenn die<br />

Arlberger Skilehrer-Legende<br />

Franz Klimmer mit einem Gast<br />

die gepflegten Pisten von St.<br />

Christoph und St. Anton hinunterkurvt<br />

oder eine Skitour unternimmt,<br />

freut er sich jedes Mal<br />

aufs Neue darüber, dass er den<br />

schönsten Beruf der Welt hat:<br />

„Es ist ein Privileg, das Hobby<br />

zum Beruf machen zu können<br />

und sich in dieser herrlichen Natur<br />

und der guten Luft bewegen<br />

zu können. Außerdem hat man<br />

es meistens mit sehr netten und<br />

interessanten Menschen aus der<br />

ganzen Welt zu tun.“<br />

Franz Klimmer wurde 1946 in St.<br />

Anton geboren und stand – wie<br />

die meisten Kinder vom Arlberg –<br />

schon im Alter von drei Jahren auf<br />

den Skiern. „Wir hatten den Nassereiner<br />

Lift ja sozusagen hinterm<br />

Haus, da ist es normal, dass man<br />

gut Skifahren lernt. Außerdem waren<br />

auch mein Vater und zwei meiner<br />

Onkel Skilehrer.“ Im Alter<br />

von 16 Jahren war Franz ein sogenannter<br />

„Lehrling“ in der Skischule<br />

Arlberg, was bedeutete, dass er<br />

die Lehrer beim Unterricht begleiten<br />

durfte und sich abschaute, wie<br />

man Anfängern und Fortgeschrittenen<br />

die richtige Technik beibringt.<br />

Danach fing er seine richtige<br />

Ausbildung an und legte die<br />

staatliche Skilehrerprüfung ab.<br />

Australien und Amerika<br />

Damals ereilte viele Arlberger Skilehrer<br />

der Ruf ins Ausland und<br />

auch Franz gefiel es, sich die Welt<br />

anzuschauen und dabei seinen geliebten<br />

Sport ausüben zu können.<br />

Mit 19 Jahren machte er sich auf<br />

den Weg nach Australien, um dort<br />

in einer Skischule sein Können<br />

weiterzugeben, 1969 kam er zum<br />

ersten Mal nach Sun Valley in Idaho,<br />

Amerika. Dort hatten sich viele<br />

Hollywoodgrößen ein Domizil<br />

gebaut und fast alle wollten sie<br />

Skifahren lernen. Die schneidigen<br />

Arlberger Burschen waren als Lehrer<br />

sehr beliebt und es entstanden<br />

daraus herzliche Freundschaften,<br />

die zum Teil bis heute andauern.<br />

Acht Jahre arbeitete Franz als Skilehrer<br />

in Sun Valley, danach flog er<br />

mindestens ein- bis zweimal im<br />

Jahr dorthin, um diese Freundschaften<br />

aufzufrischen.<br />

Inzwischen gingen allerdings<br />

Freundschaften in der Heimat zu<br />

Bruch, weil Franz sich in den Kopf<br />

gesetzt hatte, in St. Anton neben<br />

der Skischule Arlberg eine weitere,<br />

eigene Skischule zu gründen. Aus<br />

heutiger Sicht ein legitimes Ansinnen,<br />

aber damals, Mitte der<br />

1980er-Jahre, stieß er mit seinem<br />

Plan im Heimatort auf allgemeines<br />

Unverständnis. Das Tiroler<br />

Skischulgesetz ließ pro Ort nur<br />

eine Skischule zu, aber Franz focht<br />

gerichtlich bis zum Verfassungsgericht<br />

aus, dass dieses Gesetz geändert<br />

wurde. Er begann mit zwei<br />

Skilehrern und beschäftigte schon<br />

nach wenigen Jahren 60 Angestellte,<br />

aber den Erfolg konnte er<br />

nie so richtig genießen. „Von vielen<br />

Menschen im Ort wurde ich<br />

ausgegrenzt, als hätte ich etwas<br />

verbrochen, das war sehr schmerzlich<br />

für mich. Aus heutiger Sicht<br />

hätte ich aufgeben sollen, dann<br />

hätte ich mir viele Nerven, polarisierende<br />

Medienberichte und<br />

Rechtsstreitigkeiten erspart. Aber<br />

es war immer mein Wunsch und<br />

Lebensplan gewesen, eine eigene<br />

Skischule zu führen. Und solche<br />

Träume begräbt man nicht so<br />

leicht und ein bissl dickköpfig war<br />

ich vielleicht auch.“<br />

Franz Klimmer ist<br />

auch mit über 70<br />

Jahren noch als<br />

Skilehrer im Einsatz.<br />

• Hochzeitsfloristik<br />

• Hoteldekoration<br />

• Trauerbinderei<br />

und vieles mehr<br />

Zams · T 05442/65666<br />

www.blumenkrismer.at<br />

Genussfahrer der alten Schule<br />

Im Leben fährt man eben oftmals<br />

weite, manchmal zu weite Bögen.<br />

Nach 15 Jahren legte Franz dann<br />

doch einen betrieblichen Bremsschwung<br />

hin. Er verkaufte seine<br />

Skischule an die Skischule Arlberg,<br />

wodurch wieder mehr Ruhe in<br />

sein Leben einkehrte, 2008 verkaufte<br />

er auch sein Haus und sein<br />

beliebtes Restaurant „Einkehr“ in<br />

St. Anton und zog nach Pettneu,<br />

wo er sich mit seiner Tochter niederließ.<br />

Seit seiner Pensionierung<br />

arbeitet Franz als „Ein-Mann-Skischule“<br />

und kann es sich aussuchen,<br />

welchen Gästen er die winterlichen<br />

Schönheiten des Arlberg<br />

auf ausgewählten Abfahrten zeigt.<br />

Er zieht die Genussfahrer, die gern<br />

auch einmal innehalten, um die<br />

Natur zu bestaunen, den wilden<br />

Horden vor, die gestresst die Pisten<br />

hinunterkurven. „Die wollen<br />

nur ständig rauf runter, rauf runter,<br />

um den Skipass voll auszunützen,<br />

das hat mit Genussfahren<br />

nicht mehr viel zu tun.“<br />

Treu geblieben ist Franz nicht nur<br />

seiner Auffassung vom Genuss-<br />

Skifahren, sondern auch seinem<br />

Fahrstil. „Meine alten Arlberger<br />

Kollegen und ich haben die Auswüchse<br />

wie Jetschwung usw. nie<br />

mitgemacht, sondern fahren<br />

schon seit 50 Jahren ungefähr den<br />

gleichen Stil.“ Warum auch nicht,<br />

wenn dieser Stil sich so bewährt<br />

und noch dazu den Arlberg berühmt<br />

gemacht hat. Für Franz gehören<br />

zum Gesamterlebnis auf der<br />

Piste auch die wichtigen Pausen.<br />

Dazu sucht er sich ein besonders<br />

aussichtsreiches Plätzchen und<br />

sagt dann zu seinen Gästen:<br />

„Schaut euch mal die Gegend hier<br />

an, ist das nicht überwältigend?“<br />

Wie lange möchte er seinen Beruf<br />

eigentlich noch ausüben? „So lange<br />

es meine Gesundheit erlaubt,<br />

und ich hoffe, dass das noch lange<br />

der Fall sein wird“, lacht Franz.<br />

Seine vielen begeisterten Schüler<br />

und Gäste hoffen das auch.<br />

18. Februar <strong>2020</strong> 3

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