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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

WARUM KOMMT DER REGENWURM BEI<br />

REGEN AUS DEM BODEN?<br />

Regenwürmer sind eigentlich Baumeister<br />

von fruchtbaren Böden, arbeiten totes<br />

Pflanzenmaterial in den Boden ein,<br />

produzieren wertvollen Humus und sorgen für<br />

eine optimale Bodenstruktur. Eigentlich müsste<br />

der Regenwurm Erdwurm heissen, seinen Namen<br />

hat er wahrscheinlich aber, weil er bei Regen an<br />

die Erdoberfläche kommt, und so sehen wir ihn<br />

auf Strassen, Wiesen und Feldern bei Regen.<br />

Wieso aber kommt der Regenwurm bei Regen an<br />

die Oberfläche?<br />

Es gibt verschiedene Vermutungen: Die Würmer<br />

flüchten, da sie sonst in ihren Röhren ersticken<br />

könnten. Die Würmer geraten in Panik, denn der<br />

Regen schaltet alle ihre Sinnesorgane aus und sie<br />

sind orientierungslos. Die Würmer nutzen günstige<br />

Witterungsbedingungen für die Nahrungsaufnahme<br />

und zur Fortpflanzung.<br />

Gegen das Ersticken im Wasser spricht, dass der<br />

Regenwurm weder Lungen noch Kiemen besitzt <strong>–</strong><br />

er atmet über die Haut und kann dadurch im Wasser<br />

gelösten Sauerstoff direkt aufnehmen. Wer einen<br />

Gartenteich besitzt und diesen reinigt, hat sicher<br />

schon massenweise lebende Regenwürmer am Boden<br />

des Teiches gefunden.<br />

Wissenschaftler der Universität Carlton in<br />

Ottawa (Kanada) sollen erforscht haben, dass das<br />

Geräusch der niederfallenden Regentropfen Schwingungen<br />

erzeugt, die die Regenwürmer irrtümlicherweise<br />

als Annähern ihres grössten Fressfeindes,<br />

des Maulwurfes, deuten, und dass sie deshalb an<br />

die Oberfläche kommen.<br />

Diese These könnte stimmen, denn angeblich<br />

sammeln Angler Regenwürmer als Köder ein,<br />

indem sie auf den Boden klopfen und damit ein<br />

Regen geräusch nachmachen <strong>–</strong> dadurch kommen die<br />

Regenwürmer ebenfalls nach oben. Ein interessantes<br />

Experiment für Kinder <strong>–</strong> aber bitte beobachtet die<br />

Regenwürmer nur und lasst sie ansonsten in Ruhe.<br />

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Regenwürmer<br />

zur Fortpflanzung an die Oberfläche<br />

kommen <strong>–</strong> denn da wären sie ein gefundenes Fressen<br />

für Vögel und andere Tiere <strong>–</strong>, aber aufgrund der<br />

Platzverhältnisse unter dem Boden nicht gänzlich<br />

ausgeschlossen.<br />

WOHER HAT DIE GRÜNE STINKWANZE<br />

IHREN NAMEN?<br />

Die Grüne Stinkwanze lebt auf Wiesen, an Weg- und<br />

Waldrändern, in Gärten, auf Sträuchern, Bäumen<br />

etc. und ist 10<strong>–</strong>14 mm gross. Im Sommer ist sie grün,<br />

im Herbst und Winter meist dunkler bis hin zu<br />

braunfarben. Ihren Namen hat diese Wanze dadurch,<br />

dass sie bei Gefahr aus den Stinkdrüsen am<br />

Hinterleib ein stark riechendes Sekret absondern<br />

und damit auch Beeren benetzen kann. Diese<br />

stinkende, ätzende Flüssigkeit, die sehr unangenehm<br />

riecht und haftet, kann bei manchen Menschen<br />

Allergien auslösen. Daher hat die Grüne Stinkwanze<br />

ihren Namen.<br />

Man kann die Wanze von August bis September<br />

und nach der Überwinterung wieder von Mai bis<br />

Juni finden. <strong>Das</strong> Weibchen legt nach der Paarung<br />

etwa 100 Eier an die Blattunterseite von Laubbäumen<br />

ab. Die Nymphen leben gesellig, bei Gefahr<br />

ver teilen sie sich aber kurzfristig. Die ausgewachsene<br />

Wanze ernährt sich von Beerenfrüchten, die sie<br />

mit ihrem starken Rüssel anbohrt und aus denen sie<br />

schliesslich den Saft saugt. Solch angebohrten<br />

Früchte sind dann für den menschlichen Genuss<br />

ungeniessbar (aber wir teilen doch gerne). Seltener<br />

ist sie beim Nektarsaugen auf Blüten zu beobachten.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9

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