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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Gänseblümchen wird auch als «Arnika der<br />

Gebärmutter» bezeichnet. Hebammen schätzen seine<br />

hilfreiche Wirkung nach einer schweren und langwierigen<br />

Geburt. Innerlich als Tee oder Globuli<br />

unterstützt Gänseblümchen die Rückbildung der<br />

Gebärmutter nach der Geburt. Dabei wird das Bindegewebe<br />

gestrafft und die Beckenmuskulatur gekräftigt.<br />

Gänseblümchentee oder verdünnte Tinktur<br />

wird äusserlich für Umschläge auf schlecht heilende<br />

Wunden, Verstauchungen, Prellungen oder bei<br />

kleinen Schürfwunden zur Wundheilung eingesetzt.<br />

Der Tee findet auch als Gesichtswasser zum Betupfen<br />

bei unreiner Haut oder Akne Anwendung.<br />

Der Saft eines frisch zerriebenen Blattes lindert<br />

als Wiesenpflaster schnell den Schmerz bei kleineren<br />

Verletzungen und nimmt den Juckreiz bei Insektenstichen.<br />

KLEINE PFLANZE <strong>–</strong> VIELFÄLTIGE WIRKUNG<br />

Gänseblümchen finden wir in Hustenteemischungen<br />

mit schleimlösender und auswurffördernder<br />

<strong>Das</strong> Gänseblümchen in der Wildkräuterküche<br />

Gänseblümchen kann man essen. Blüten und Blätter sind eine<br />

gesunde Delikatesse auf dem gebutterten Bauernbrot, im<br />

Wildkräutersalat oder in der Suppe.<br />

Gänseblümchen-Tee<br />

1 TL getrocknete oder 2 TL frische Blütenköpfe und Blätter mit ¼ l<br />

siedend heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen<br />

lassen. 3 Mal täglich 1 Tasse trinken.<br />

Neunkräutersuppe <strong>–</strong> «Ach du grüne Neune»<br />

In der Volksmedizin war schon immer bekannt, dass im ersten<br />

Grün, dass nach der langen Winterzeit spriesst, eine grosse Kraft<br />

steckt. So wurde aus den ersten Frühlingskräutern eine stärkende<br />

und kräftigende Suppe bereitet. In diese Suppe kamen neun<br />

Kräuter, die gerade frisch gewachsen waren. Zur Auswahl sind<br />

Gänseblümchen, Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Spitzwegerich,<br />

Schafgarbe, Vogelmiere, Sauerampfer, Kresse, Bärlauch,<br />

Wiesenschaumkraut, Holunderspitzen. Die zerkleinerten Kräuter in<br />

einem guten Öl andünsten, mit Gemüsebrühe ablöschen und<br />

einige Minuten köcheln lassen. Danach mit Sauerrahm, Muskatnuss,<br />

Salz und Pfeffer nach Belieben abschmecken. Guten<br />

Appetit!<br />

Wirkung. Es wird zu gleichen Teilen mit Schlüsselblumen,<br />

Thymian- und Spitzwegerichkraut und<br />

Holunderblüten gemischt. Dieser Tee ist für Kinder<br />

und Erwachsene geeignet.<br />

In der Volksheilkunde hat es seinen Platz als<br />

Kinderheilmittel bei Husten, Bauchweh und<br />

Blasenleiden. Pfarrer Künzli schätzte es besonders<br />

und empfahl es für Kinder, die trotz guter Kost nicht<br />

richtig gedeihen wollen.<br />

Seine stoffwechselanregende Wirkung nutzen wir<br />

in einem Tee als Frühjahrskur zur Entschlackung<br />

oder bei Hautbeschwerden.<br />

Nach Hildegard von Bingen bringt das Gänseblümchen<br />

die Kranken wieder zu Kräften und macht<br />

ihre Augen klar. Auch für Gesunde ist es gut zu<br />

essen, weil es das gute Blut vermehrt und einen<br />

klaren Verstand bereitet.<br />

Die Schulmedizin verwendet das Gänseblümchen<br />

nicht. Die Naturheilkunde jedoch kennt und schätzt<br />

seine Heilkraft. <strong>Das</strong> Zusammenspiel der zahlreichen<br />

Inhaltsstoffe macht die vielfältigen Wirkungen<br />

möglich.<br />

Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütengewächse<br />

(=Asteraceae) wie Ringelblume, Löwenzahn,<br />

Margerite, Huflattich, Arnika, Wegwarte.<br />

Text Ernestine Astecker Foto Virginia Knaus<br />

LITERATUR-TIPPS<br />

<strong>–</strong> Fischer, H., Frauenheilpflanzen,<br />

Nymphenburger, 2008<br />

<strong>–</strong> Madejsky M., Lexikon der Frauenkräuter,<br />

AT Verlag, 2008<br />

<strong>–</strong> Storl, W.-D., Heil kräuter und Zauberpflanzen<br />

zwischen Haustür und Gartentor, AT Verlag, 1996<br />

<strong>–</strong> Vonarburg, B., Homöotanik, Haug Verlag, 1996<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine <strong>–</strong><br />

im Frühjahr <strong>2014</strong><br />

Ernestine Astecker ist Apothekerin und Homöopathin und arbeitet<br />

in eigener Gesundheitspraxis in Jonen. In Kräuterkursen und<br />

auf Kräuterrundgängen gibt sie gerne ihre Begeisterung und ihr<br />

Wissen über die Kräuter weiter. Nähere Informationen unter<br />

www.eastecker.ch oder Telefon 043 322 86 70.<br />

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