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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Heute nur noch selten in den Gärten <strong>–</strong> das<br />

Roggli-Stiefmütterchen «Blüemlisalp».<br />

Foto: Markus Zuber, Küttigen<br />

Geld aber fast ausschliesslich mit der Setzlingsanzucht<br />

für Gärtnereien <strong>–</strong> zur Hauptsache aus<br />

eingekauftem Saatgut.<br />

beiden Sorten für den Hausgarten perfekt <strong>–</strong> sie sind,<br />

auch wenn sie grösser geerntet werden, sehr zart,<br />

tolerant gegenüber Spätfrösten, und sie reifen nicht<br />

alle auf einmal. Dieser letzte Punkt ist sicher einer,<br />

der gegen die industrielle Vermarktung spricht, denn<br />

dort soll alles miteinander geerntet werden können.<br />

Da die Hobby-Gärtner beim Gemüse nur einen<br />

kleinen Marktanteil haben, lohnt es sich nicht, extra<br />

für sie zu produzieren. Die Sativa Rheinau AG<br />

kümmert sich nun zusammen mit ProSpecieRara um<br />

die Erhaltung der Kohlrabisorten. Die Viola «Elitemischung»,<br />

«Alpenglühn» und «Höhenfeuer» sind<br />

bereits jetzt im Sortiment von Sativa, die anderen<br />

werden sukzessive aufgenommen. So gehen sie nicht<br />

ganz verloren und bleiben gerade auch für den<br />

Hobby-Gärtner erhalten.<br />

Was bedeutet es für Sie, dass diese<br />

Roggli-Sorten praktisch verschwinden?<br />

Es ist wohl der Lauf der Zeit, da kann man nichts<br />

machen. Es geht ja nicht nur mir so, sondern<br />

auch den meisten anderen Züchtern. Heute gibt es<br />

praktisch keine privaten Züchter mehr in der<br />

Schweiz <strong>–</strong> weder bei den Zierpflanzen noch beim<br />

Gemüse.<br />

Stolz bin ich darauf, dass sich die Hauptsorten<br />

«Eiger», «Thunersee» und «Elitemischung» während<br />

rund 80 Jahren erfolgreich im Markt behaupten<br />

konnten <strong>–</strong> mir sind keine anderen Stiefmütterchensorten<br />

bekannt, die so erfolgreich waren. Für viele<br />

neue Sorten haben die Züchter auf Roggli-Sorten<br />

zurückgegriffen, denn über lange Zeiten führte kein<br />

Weg an ihnen vorbei. Insofern leben sie so in neuer<br />

Form noch weiter.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Wie geht es weiter mit den Roggli-Sorten?<br />

Die Gartenbauschule Hünibach und ProSpecieRara<br />

haben sich zum Glück der Roggli-Stiefmütterchen<br />

angenommen. Ich unterstütze die beiden Institu tionen<br />

gerne mit Rat und Tat, möchte mich dann aber auch<br />

mal zurückziehen können. <strong>Das</strong> «Problem» bei den<br />

Stiefmütterchen ist, dass sie nicht so einfach selber vermehrt<br />

werden können. Die Sorten ver kreuzen leicht mit<br />

anderen und «verwässern» so. Deshalb muss man als<br />

Züchter am Ball bleiben und immer wieder ganz gezielt<br />

Auslese betreiben. Jede einzelne Farbe muss räumlich<br />

getrennt produziert werden, damit keine falschen<br />

Farbkreuzungen entstehen. Deshalb bin ich froh, dass<br />

ProSpecieRara mit der Gartenbauschule eine Partnerin<br />

gefunden hat, die wirtschaftlich nicht von den Stiefmütterchen<br />

abhängig ist, die aber dank dieser Arbeit<br />

auch ihren Schülern einen spannenden Einblick in die<br />

Pflanzenzucht geben kann.<br />

Und die Kohlrabi?<br />

Auch diesen Betriebszweig haben wir aufgegeben,<br />

da die Nachfrage zu gering ist. Zwar wären unsere<br />

Interview Nicole Egloff, Medienverantwortliche<br />

ProSpecieRara<br />

Die Kohlrabisorte «Blaro» ist nun in der Obhut<br />

von Sativa Rheinau und ProSpecieRara.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29

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