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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Ein Züchter<br />

gibt auf<br />

Ob «Dänkeli», «Pensée» oder «Stiefmüeterli» <strong>–</strong> die Rede ist<br />

immer von der Viola wittrockiana, dem Garten-Stiefmütterchen, das<br />

es heute in unzähligen Farben, Formen und Grössen zu kaufen gibt.<br />

Bis in die 1990er-Jahre gehörten die<br />

Roggli-Stiefmütterchen mit ihren heimatverbundenen<br />

Namen wie «Blüemlisalp»<br />

oder «Eiger» zu den begehrtesten Sorten.<br />

Im Frühling 2010 musste Rudolf Roggli, der die<br />

Firma Rudolf Roggli AG in dritter Generation leitet,<br />

die Saatgutvermehrung und -zucht aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aufgeben! <strong>Das</strong> betrifft auch die<br />

beiden Roggli-Kohlrabi-Sorten «Lanro» und «Blaro».<br />

ProSpecieRara: Weshalb rentiert sich die<br />

Stiefmütterchenzucht nicht mehr?<br />

Rudolf Roggli: Die Nachfrage nach alten Sorten ist in<br />

den letzten Jahren extrem eingebrochen. Früher haben<br />

die Gärtnereien ihre eigenen Setzlinge angezogen,<br />

und vor allem war das Bewusstsein für spezielle Sorten<br />

sowohl beim Gärtner als auch beim Konsumenten<br />

ausgeprägt. Heute wird nur noch nach Farbe gekauft.<br />

Zudem werden Stiefmütterchen heute im Frühling<br />

gekauft; früher setzte man sie im Herbst, damit sie<br />

dann im Frühling blühen. Die heutigen F1-Hybriden,<br />

Sorten also, die schneller und einheitlicher wachsen,<br />

die aber nicht mit herkömmlichen Methoden vermehrt<br />

und gezüchtet werden können, erfüllen die modernen<br />

Ansprüche. Aber den Züchtungsaufwand können sich<br />

nur noch Grossfirmen leisten.<br />

Wie zeigt sich dieser Niedergang?<br />

In den 1960er- und 1970er-Jahren verkauften wir<br />

rund 350 kg Stiefmütterchen-Saatgut pro Jahr, was<br />

für 140 Millionen Pflanzen reichte. Wir mussten in<br />

der Folge die Produktion sogar nach Griechenland<br />

ausweiten, weil wir mit der <strong>Schweizer</strong> Produktion die<br />

Nachfrage nicht decken konnten. 2010 verkauften<br />

wir noch ca. 4 kg. Dieser Rückgang kam sehr schnell <strong>–</strong><br />

2006 hatten wir noch rund 20 kg verkauft. Zur<br />

Glanzzeit war das Geschäft auch wirtschaftlich<br />

interessant, seit einigen Jahren verdienen wir unser<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>

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