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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
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Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Wir<br />

fühlen uns von euch bedroht. Versetzt euch doch<br />

mal in unsere Lage. Ihr seid Riesen für uns, und ihr<br />

könnt uns mit Leichtigkeit zerquetschen, indem<br />

ihr nur mal kurz mit dem grossen Zeh zuckt.<br />

Also versuchen wir, euch so schnell wie möglich<br />

von da, wo wir sind, zu vertreiben. Dazu benutzen<br />

wir unsere Kneifer und die Roten ihre Säure. <strong>Das</strong><br />

ist aber nicht persönlich gemeint. Wir haben einfach<br />

schon zu viele schlechte Erfahrungen mit euch<br />

Menschen gemacht. Was ihr nicht versteht und auch<br />

nicht eurem Schönheitsideal entspricht, wird vernichtet.<br />

Dabei wäre es so einfach. Wenn ihr euch nur<br />

mal die Zeit nehmen und uns genauer betrachten<br />

würdet, dann würdet ihr vielleicht erkennen, dass<br />

auch wir ein Teil der Schöpfung sind. Sprecht doch<br />

einfach mit uns und bittet uns, uns an gewisse<br />

Bereiche der Terrasse oder des Gartens zu halten.<br />

Klärt uns vorher auf, wenn ihr fegen wollt oder<br />

mäht. Wir verstehen euch schon. Auch ab und zu ein<br />

kleines Geschenk in Form von etwas Schinken<br />

oder Zucker wissen wir durchaus zu schätzen. Wenn<br />

wir merken, dass ihr uns mit Respekt behandelt,<br />

werden wir euch das danken. Wir sind genauso ein<br />

Teil dieser Erde wie ihr und haben genau dasselbe<br />

Recht, auf ihr zu leben, wie ihr.<br />

Es gibt Filme, in denen es Killerameisen<br />

gibt, die die Menschheit ausrotten. Wenn<br />

man es recht bedenkt, könntet ihr das<br />

tatsächlich tun. Es gibt ja schliesslich<br />

unzäh lige Ameisen auf der Welt. Habt ihr<br />

euch nie überlegt, wie es wäre, das zu tun?<br />

Was hätten wir denn für einen Nutzen daraus? Nur<br />

weil es dann niemanden mehr gäbe, der die Giftkeule<br />

schwingt? Ihr nehmt euch einfach zu wichtig. Wir<br />

denken nicht wie ihr. Die Natur ist ein steter Kreislauf<br />

von Werden und Vergehen. Ausserdem gibt es schliesslich<br />

auch noch andere Feinde, welche uns fressen<br />

wollen. <strong>Das</strong> gehört zum natürlichen Kreislauf dazu.<br />

Anton, gibt es etwas, das Ihr uns Menschen<br />

gerne sagen würdet? Was können wir von<br />

euch lernen?<br />

Ihr Menschen habt noch vieles zu lernen. Nicht nur<br />

von uns, sondern von vielen anderen Lebewesen<br />

auch. Wir würden euch gerne sagen, dass ihr euch<br />

nicht immer so wichtig nehmen sollt. Auch ihr seid<br />

nur ein Teil dieser Erde. Sie braucht euch nicht,<br />

aber ihr braucht sie. Also tragt Sorge zur Natur und<br />

schützt sie. Ihr zerstört nicht nur unseren Lebensraum,<br />

sondern auch euren. Lernt von uns, ihn<br />

zu erhalten, und dass ihr in der Gemeinschaft stark<br />

seid, dass jeder sein Talent zum Nutzen aller<br />

anbieten sollte. Seht euch als Teil des natürlichen<br />

Kreislaufs an, in der jeder seine Funktion hat<br />

und seinen Teil zum Wohle aller beisteuert. Respektiert<br />

alles Leben auf unserer Welt und geht auch<br />

miteinander respektvoll um. Wenn einer etwas nicht<br />

alleine bewältigen kann, dann macht es wie wir <strong>–</strong><br />

helft einander. Versucht nicht ständig, Beherrscher<br />

der Erde zu sein, sondern seid liebevolle Bewohner,<br />

die Mutter Erde wertschätzen.<br />

Vielen Dank, Anton, für diese weisen<br />

Worte. Hoffentlich werden wir noch viele<br />

Gespräche führen können.<br />

<strong>Das</strong> werden wir bestimmt und es war mir ein ganz<br />

besonderes Vergnügen, dieses Interview mit euch<br />

im Namen von uns Ameisen zu führen. Wir hoffen,<br />

dass wir damit viele Menschen zum Nachdenken<br />

bringen.<br />

Text Auszug aus «Ravensong <strong>–</strong> Auch Tiere haben<br />

eine Stimme» (in Arbeit) Bild Virginia Knaus,<br />

Illustration Sandra Huguenin, kunstdiebewegt.ch<br />

NATUR BEWAHREN<br />

fussend neues wagen<br />

urzyt<br />

natUrban<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse 16<br />

8926 Uerzlikon<br />

Tel. 044 72 99 333<br />

info@naturban.ch<br />

www.naturban.ch<br />

ärz<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27

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