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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Nr. 4 | <strong>März</strong> bis Mai <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Naturpark Thal<br />

Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

Biosphäre Entlebuch<br />

Trockene Karst- und<br />

blumige Moorlandschaften<br />

Wie Blinde die Natur erleben<br />

Es ist Frühling<br />

und ich bin blind<br />

Energie<br />

Sonnenenergie<br />

macht Schule<br />

Der Biber<br />

Der neue <strong>Schweizer</strong><br />

Burgherr<br />

Biodiversität<br />

Biodiversität im<br />

Siedlungsraum


ienenschutz.ch<br />

WAS WIRKLICH ZÄHLT, MERKT MAN<br />

ERST, WENN ES NICHT MEHR DA IST.<br />

Insektizide, die die Landwirtschaft im grossen Stil einsetzt, wie auch Krankheiten, Parasiten und<br />

artenarme Landschaften verursachen ein flächendeckendes Bienensterben.<br />

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT EINER SMS SPENDE:<br />

Bsp. CHF 20.<strong>–</strong>: «GP BIENEN 20» an 488 senden<br />

CHF 1.<strong>–</strong> bis CHF 99.<strong>–</strong> möglich <strong>–</strong> Ihre Telefonnummer wird nicht weiter verwendet.


EDITORIAL<br />

ZYT für dich<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Frühling, die Natur erwacht … so hätte das<br />

Editorial der Redaktion begonnen. Dann erreichte<br />

uns der Leserbrief von Martina Schiffer und<br />

alles wurde anders.<br />

<strong>NATURZYT</strong> inspiriert<br />

Der Titel dieses Magazins ist für mich inspirierend:<br />

<strong>NATURZYT</strong>, da frage ich mich, wie viel Zeit<br />

nimmt sich ein Mensch für sich.<br />

In der heutigen leistungsgetriebenen Gesellschaft<br />

kommt die Zeit für sich selber wohl eher zu<br />

kurz. Schon unsere Kinder haben ein volles<br />

Programm, für mich unverständlich, lebte ich doch<br />

als Kind vollkommen im Jetzt, liess mich nach<br />

der Schule vom Jetzt inspirieren. Je nach Jahreszeit<br />

wurden die Spiele, die ich spielte, angepasst.<br />

Wir bauten Hütten im Wald, streiften durch die<br />

Maisfelder … man kann wohl sagen, wir Kinder<br />

von damals hatten noch Zeit für uns.<br />

Der Leistungsdruck unserer Gesellschaft<br />

Jetzt wird man, wo man hinschaut, gefördert,<br />

eine wohl gut gemeinte Sache, die Frühförderung,<br />

doch ein Ende nimmt sie nicht, überall wird<br />

man gefördert, man hat kaum mehr Zeit für sich<br />

selbst. Der Leistungsdruck unserer Gesellschaft<br />

wächst in die Höhe. Wer dem Druck nicht mehr<br />

standhält, fällt und fällt und fällt. <strong>Das</strong> einzige<br />

Positive ist dann: Wenn der von Burn-out geplagte<br />

Mensch sich wieder Zeit für sich nehmen muss.<br />

Doch sind wir mal ehrlich: Muss es so weit<br />

kommen? Aus diesem Grund finde ich den Namen<br />

<strong>NATURZYT</strong> passend; der Leser wird angeregt,<br />

sich Zeit für die Natur zu nehmen; nimmt man<br />

sich Zeit für die Natur, ist man gleich selbst<br />

mit eingebunden.<br />

Ruht man auf einer Bank im Wald und hört den<br />

Vögeln zu, sieht wie sich die Baumwipfel im Wind<br />

bewegen, ist man sich selbst plötzlich so nah wie nie<br />

zuvor. Die Zeit scheint stehen zu bleiben. In diesem<br />

Moment der inneren Stille und des inneren Friedens<br />

kann sich unser Körpersystem regenerieren und<br />

auftanken. Es ist egal, wie lange man auf dieser Bank<br />

sitzt und sich Zeit für sich nimmt, auch wenn es<br />

nur fünf Minuten sind, fünf Minuten, in denen man<br />

nichts tut, keine Hektik an den Tag legt, nicht von<br />

Leistung getrieben ist, einfach nur bei sich selbst ist.<br />

Die Zeit bleibt stehen, sie wird von einem selbst<br />

angehalten; an diesem Punkt angekommen, ist<br />

man im Einklang mit der Natur, man kann<br />

den Klang des Waldes spüren, die Verbundenheit mit<br />

den Tieren und den Pflanzen, man ist angebunden<br />

an den Organismus der Erde, ist ein Teil davon,<br />

man fühlt sich plötzlich zu Hause. Vielleicht hast<br />

du genau diesen Moment auch schon gespürt. Hast<br />

dir dann vieles vorgenommen, dir mehr Zeit<br />

für solche Momente der inneren Einkehr zu nehmen,<br />

dir Zeit für dich und deine Mitmenschen zu gönnen<br />

etc. Wieder im Alltagsgeschehen angekommen,<br />

verblasst dieser Moment, man ist wieder getrieben<br />

vom Leistungstrieb, der natürlich fast ein Muss<br />

ist, schliesslich muss man ja auf diesem Planeten<br />

überleben. Man funktioniert für sich und das<br />

System, welches wir uns selbst aufgebaut haben.<br />

<strong>Das</strong> System für sich ist nicht unbedingt schlecht,<br />

und es liegt mir fern, darüber zu urteilen, bewege<br />

ich mich doch selbst darin. <strong>Das</strong> System sollte<br />

aber nicht die Macht über einen haben, sondern<br />

wir die Macht über das System. <strong>Das</strong> heisst: sich selbst<br />

zu entscheiden, was man tut und wie man es tut.<br />

So ist es möglich, sich jederzeit aus diesem System<br />

auszuklinken, sei es auch nur für fünf Minuten.<br />

Sich Zeit in der Natur zu gönnen, sich Zeit zu nehmen<br />

und die Vielfältigkeit, die uns die Erde schenkt,<br />

zu sehen und zu spüren.<br />

Im Einklang mit der Natur leben<br />

Viele von uns haben vergessen, wie man sich in der<br />

Natur bewegt, was die Natur uns jeden Tag Neues<br />

schenkt. Wir haben vergessen, im Einklang mit der<br />

Natur zu leben, im Gegensatz zu den indigenen<br />

Völkern, die noch immer angebunden sind an den<br />

grossen Organismus der Erde. Einige von den<br />

indigenen Völkern sind auch eingebunden in unser<br />

System und trotzdem haben sie sich nicht vom<br />

Organismus der Erde getrennt. Natürlich gibt es bei<br />

uns in der Schweiz auch noch urige Menschen,<br />

sie leben in dieser natürlichen Verbindung zur Natur,<br />

pflegen alte Bräuche und alte Rituale. Aber im<br />

Grossen und Ganzen ist vieles verloren gegangen.<br />

So ist es an der Zeit, sich zurückzubesinnen,<br />

alte natürliche Bräuche hervorzukramen, sich wieder<br />

anzubinden an den grossen Organismus der Erde.<br />

Sich Zeit zu nehmen für sich, hinzuhorchen, was<br />

man auf der Bank im Wald hören kann.<br />

Dafür sollten wir, liebe Leserin, lieber Leser uns<br />

ZYT nehmen und nachdenken.<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


12 Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

18 Der neue <strong>Schweizer</strong><br />

Burgherr<br />

36 Sonnenenergie<br />

macht Schule<br />

43 Es ist Frühling<br />

und ich bin<br />

blind<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

6 Leserbriefe<br />

8 <strong>NATURZYT</strong> Quiz<br />

Gewinnen Sie eine Solaranlage für den Balkon<br />

9 Wissenswertes<br />

Warum kommt der Regenwurm bei Regen aus dem Boden?<br />

10 Entdeckt & Fair<br />

Ein Paar Schuhe für mittellose Kinder.<br />

62 Vorschau Juni <strong>2014</strong>/Impressum<br />

Natur erfahren<br />

12 Stille Natur, lebendiges Thal<br />

Sonnige Jurahöhen, tiefe Schluchten, blumenreiche<br />

Wiesen und Weiden im Naturpark Thal.<br />

18 Wie der Biber die Schweiz erobert<br />

200 Jahre nach seiner Ausrottung in der Schweiz<br />

ist er wieder zurück und baut seine Burgen.<br />

Natur bewahren<br />

24 Tierisch gute Interviews<br />

<strong>NATURZYT</strong> im Gespräch mit A. Meise, Kolonial-Koordinator<br />

auf der Redaktionsterrasse.<br />

28 Ein Züchter gibt auf<br />

Die Nachfrage nach alten Sorten ist in den letzten Jahren<br />

extrem eingebrochen.<br />

30 Claudias naturnaher Garten<br />

Spüren Sie es schon, das Kribbeln im Körper, denn Drang<br />

rauszugehen? Wenn nicht, sind Sie in guter Gesellschaft<br />

mit der Zauneidechse.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

33 Biodiversität im Siedlungsraum<br />

50 Trockene Karst-, blumige Moorlandschaften<br />

im naturreichen Entlebuch<br />

33 Biodiversität im Siedlungsraum<br />

Garten, Balkon und Park sind nicht nur Erholungszone,<br />

die Grünflächen bieten auch zahlreichen Wildtieren Nahrung<br />

und Unterschlupf.<br />

36 Sonnenenergie macht Schule<br />

Ein Pionierprojekt in Winterthur macht Schule und setzt<br />

auf Solarenergie.<br />

Natur erleben<br />

40 Ernestines Kräuterapotheke<br />

Gänseblümchen <strong>–</strong> Kinder lieben es, jeder kennt es,<br />

nur wenige beachten es. Unscheinbare Pflanze mit<br />

grossartiger Heilkraft.<br />

43 Es ist Frühling und ich bin blind.<br />

Gerd B. liebt das Plätschern von wiedererwachten Bächen<br />

im Frühling oder das Läuten der Kuhglocken. Gerd B. erfährt<br />

die Natur mit vielen Sinnen <strong>–</strong> sehen tut er sie aber nicht.<br />

46 Pure Natur auf dem Teller<br />

Wildpflanzen sind gesund und bringen Abwechslung<br />

in die Küche. Manche Überraschung wächst direkt vor<br />

der Haustüre.<br />

50 Trockene Karst-, blumige Moorlandschaften<br />

Wilde Flüsse, karge Hochmoore, blumige Flachmoore<br />

und einzigartige Karstlandschaft. Auf Entdeckungsreise<br />

in der UNESCO-Biosphäre Entlebuch.<br />

57 Spezialitäten aus der Entlebucher Küche<br />

«Entlebucher Brot-Käse-Suppe», «Ziger-Münze-Köpfli»,<br />

«Falscher Salm» <strong>–</strong> Spezialitäten-Rezepte für Sie<br />

zusammengestellt.<br />

58 Frühlingsgefühle in der Schweiz<br />

<strong>NATURZYT</strong>-Naturtipps: Frühlingswanderung am Thurweg,<br />

Moorerlebnis auf dem Stoos, der Weg der drei Wasserfälle,<br />

am Emmenuferweg.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


LESERBRIEFE<br />

«Eine der<br />

besten»<br />

Nr. 3 | Dezember <strong>–</strong> Februar <strong>2014</strong> | CHF 7.90 Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Leserfoto<br />

Naturmomente<br />

sgestattet.<br />

ur 30 Minuten<br />

aschonend<br />

Sie sich<br />

Tierspuren im Winter<br />

Rücksichtsvoll durch den<br />

Landschaftspark Binntal<br />

Natur- und Tierpark Goldau<br />

Wenn das Murmeltier<br />

schläft<br />

Die Feldschnabel-Fliege genüsslich am Nektarnaschen. Astrid Schneider, Birmenstorf<br />

Schicken Sie uns Ihre schönsten Naturmomente und eine kurze Beschreibung dazu<br />

per E-Mail an redaktion@<strong>NATURZYT</strong>.ch. Die besten Naturmomente drucken wir<br />

auf der Leserbriefseite ab.<br />

n: 0 g/km<br />

alent:<br />

Schwyz<br />

Ungezähmte Natur und<br />

landschaftliche Schönheit<br />

mit Ökostrom gedeckt ist.<br />

Energie<br />

Einschalten und<br />

der Strom fliesst.<br />

Weihnachten<br />

Oh du nachhaltige<br />

Weihnachtszeit<br />

Schweiz erleben<br />

Wintererlebnisse<br />

in den Bergen<br />

25.10.13 09:29 64-01-umschlag.indd 1 13.11.13 10:42<br />

IN DER HEUTIGEN ZEIT<br />

Ich kann Ihnen nur gratulieren, dass in<br />

der heutigen Zeit, ein solch informatives<br />

und natürliches Magazin entstanden ist.<br />

Franz Bissig, Spiringen<br />

EINE DER BESTEN<br />

<strong>Das</strong> <strong>NATURZYT</strong> habe ich geschenkt<br />

bekommen und es gefällt mir sehr gut.<br />

Besonders interessant sind die bildreichen<br />

Strecken über unsere Natur und<br />

unsere Tiere in der Schweiz. Ihre<br />

Zeitschrift finde ich eine der besten.<br />

Anita Heimgartner, Zürich<br />

weise Sie darauf hin, dass gemäss<br />

meinen letzten Informationen das<br />

Bio-Label die artgerechte Tierhaltung<br />

nicht abschliessend regelt. Es gibt<br />

einzelne Gattungen, wie z. B. Hühner,<br />

wo Bio auch mit Freilandhaltung<br />

gleichzusetzen ist. Ansonsten hat<br />

Bio «lediglich» mit dem Ernährungsund<br />

Haltungskreislauf zu tun.<br />

Gemäss meinen Erfahrungen wissen<br />

dies immer noch viel zu wenig Kon sumenten.<br />

Falls Sie also mal ein Thema<br />

suchen, dann wäre die Aufklärung<br />

der vielschichtigen Lebensmittellabels<br />

bestimmt eine Herausforderung.<br />

Frau G aus S, per E-Mail (Name der<br />

Redaktion bekannt)<br />

GANZ ERSTAUNT<br />

Ich war ganz erstaunt, als ich Ihre<br />

Zeitschrift vom Nachbarn erhalten<br />

habe, dass es eine solch schöne Zeitschrift<br />

noch gibt. Die Themen und die<br />

Gestaltung laden zum Verweilen ein<br />

in unserer Artenvielfalt der Schweiz.<br />

Hanspeter Knaus, Reinach/BL<br />

GELUNGENE ZEITSCHRIFT<br />

Ich finde <strong>NATURZYT</strong> eine sehr<br />

gelungene Zeitschrift. Sehr spannende<br />

Themen. Ich hoffe, diese bleibt, wie sie<br />

ist. Eine Veränderung für diese geniale<br />

Zeitschrift wäre ein Rückschritt.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Daniel Kellenberger, Egg<br />

BIO-LABEL HEISST NICHT<br />

ARTGERECHTE TIERHALTUNG<br />

Mit viel Interesse verfolge ich Ihre neue<br />

Zeitschrift. Kompliment, Sie sprechen<br />

sehr viele Themen an. Auch gefällt<br />

mir, dass Sie jeweils Fachpersonen zu<br />

Wort kommen lassen. Dies gibt<br />

mir als Leserin das Gefühl, dass die<br />

Informationen echt sind.<br />

Und genau aus diesem Grund dürfen<br />

gerade hier keine Fehler unterlaufen. Ich<br />

Leserbriefe an <strong>NATURZYT</strong><br />

Ob Zustimmung, Lob, Kritik oder Anregung. Sagen Sie uns Ihre Meinung zum<br />

einen oder anderen Beitrag. Was hat Ihnen gefallen, was nicht. Was ist Ihre<br />

Meinung zur Natur <strong>–</strong> zum nachhaltigen Leben. Was würde Sie interessieren,<br />

wie gefällt Ihnen das Magazin, welche Artikel fanden Sie besonders interessant<br />

usw. Die Leserbriefe müssen mit vollständiger Adresse versehen sein. Die<br />

Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail,<br />

Post an: redaktion@naturzyt.ch oder: <strong>NATURZYT</strong>, Leserbriefe, Knaus Marketing<br />

& Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil.<br />

6 <strong>NATURZYT</strong>


Fit in den Frühling:<br />

Aktiv schön mit<br />

Weleda<br />

ADVERTORIAL<br />

Wenn der Morgentau auf<br />

den Grashalmen perlt<br />

und uns die Sonne<br />

wieder öfters zulacht,<br />

zwitschern es die Vögel vom Dach: Es<br />

wird Frühling! Grund genug, wieder in<br />

die Gänge zu kommen und etwas gegen<br />

das typisch weibliche Problem zu<br />

unternehmen: Cellulite. Eine gesunde<br />

Ernährung, die richtige Pflege und<br />

Bewegung haben hierbei einen grossen<br />

Einfluss.<br />

Weleda nutzt die besonderen<br />

Eigenschaften der Birke und hat ein<br />

innovatives Programm an Birken-<br />

Produkten geschaffen:<br />

<strong>Das</strong> porentief reinigende Birken-<br />

Douche-Peeling fördert die Zellaktivität<br />

und die natürliche Hauterneuerung,<br />

regt die Durchblutung an und verfeinert<br />

sichtbar das Hautbild. Die Haut wird<br />

sofort seidig zart, spürbar fein und glatt.<br />

<strong>Das</strong> Hautbild verbessernde Birken -<br />

Cellulite-Öl unterstützt das Gleichgewicht<br />

der Haut besonders bei Veranlagung<br />

und Neigung zu Cellulite mit dem<br />

Resultat, dass die Haut bei regelmässiger<br />

Anwendung an Spannkraft gewinnt und<br />

fühlbar straffer, glatter und schöner wird.<br />

Der Birkenherb-Aktiv-Saft aktiviert<br />

und belebt den Körper. Die reinigende<br />

Kraft junger Birken blätter unterstützt<br />

die natürlichen Entschlackungsprozesse<br />

im Körper und vollendet somit die<br />

ganzheitliche Cellulitebehandlung von<br />

innen und aussen.<br />

WELEDA 5-PUNKTE-PROGRAMM:<br />

ENDLICH STRAFFERE HAUT <strong>–</strong><br />

SCHON IN 28 TAGEN<br />

Punkt 1: Wenden Sie das Birken-<br />

Douche-Peeling je nach Bedarf<br />

mehrmals wöchentlich an: unter der<br />

Dusche auftragen und mit kreisenden<br />

Bewegungen sanft einmassieren.<br />

Ihre Haut wird seidenweich und erhält<br />

ein strahlendes Aussehen.<br />

Punkt 2: <strong>Das</strong> Birken-Cellulite-Öl<br />

in den ersten vier Wochen zweimal<br />

täglich mit kreisenden Bewegungen in<br />

die noch feuchte Haut einmassieren.<br />

Für den dauerhaften Erfolg am besten<br />

täglich weiterverwenden. Dermatologische<br />

Tests bestätigen Wirksamkeit<br />

nach 28-tägiger Anwendung.<br />

Punkt 3: 3 Mal täglich 1 Teelöffel<br />

Weleda Birkenherb Aktiv einnehmen.<br />

Verdünnt in Wasser, Tee, Apfelsaft oder<br />

Orangensaft, ergibt Weleda Birkenherb<br />

ein erfrischendes Getränk.<br />

Punkt 4: Eine einseitige Ernährung<br />

mit zu viel Säure bildenden Lebensmitteln<br />

kann mit der Zeit zu einer<br />

dauerhaften Übersäuerung des Körpers<br />

führen. Die möglichen Folgen reichen<br />

von Verdauungsbeschwerden über<br />

Störungen des vegetativen Nervensystems<br />

bis zur Schwächung des Bindegewebes.<br />

Die Hautzellen verschlacken,<br />

Cellulite entsteht <strong>–</strong> zusätzlich begünstigt<br />

durch weissen Zucker, der über eine erhöhte<br />

Insulinausschüttung die Fettverbrennung<br />

hemmt und den Fettaufbau<br />

im Hautgewebe fördert. Die besten<br />

Gegenmassnahmen: mehr basische<br />

Lebensmittel zu sich nehmen, um eine<br />

Übersäuerung des Körpers zu verhindern.<br />

Die Kunst, gesund zu essen, liegt<br />

in einer ausgewogenen Ernährung, die<br />

dem Körper alles gibt, was er braucht.<br />

Nicht mehr und nicht weniger.<br />

Punkt 5: Nicht Höchstleistungen,<br />

nicht Spitzensport, sondern sanfte <strong>–</strong><br />

und regelmässige <strong>–</strong> Bewegungsaktivitäten<br />

sind es, die gesund und beweglich<br />

erhalten. Beginnen Sie im Alltag. Immer<br />

wieder mal zu Fuss statt mit dem Auto<br />

oder der Strassenbahn vorwärtskommen.<br />

Und keine Treppe auslassen:<br />

Gut trainierte Bein- und Gesässmuskeln<br />

straffen das Hautgewebe. Spezifisch auf<br />

Cellulite abgestimmte Gymnastik stärkt<br />

und festigt die Muskulatur und das<br />

Bindegewebe von Problemzonen und<br />

verbessert die Zirkulation im Blut- und<br />

Lymphsystem. Integrieren Sie die eine<br />

oder andere Übung in Ihr persönliches<br />

Pflege- und Wellnessprogramm. Ihre<br />

Haut wird profitieren.<br />

Auf dem Weg zur Wunschfigur unterstützen<br />

zudem die hilfreichen Tipps unter<br />

www.weleda-birke.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


?<br />

QUIZ<br />

FRAGE 1<br />

In welchem Kanton befindet sich<br />

der Naturpark Thal?<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Solothurn<br />

?<br />

?<br />

<strong>NATURZYT</strong>-QUIZ<br />

Mitmachen und eines von vier ADE!geranium<br />

im Gesamtwert von CHF 3360 gewinnen.<br />

?<br />

Mitmachen ist ganz einfach, beantworten Sie uns einfach<br />

nachfolgende Fragen<br />

? ?<br />

FRAGE 2<br />

Was baut der Biber in der Schweiz?<br />

Wasserschloss<br />

Burgen<br />

Wasserkraftwerke<br />

FRAGE 3<br />

Was heisst «Bellis perennis»?<br />

Hundegebell<br />

Führerschein<br />

Gänseblümchen<br />

Vorname<br />

Strasse/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

FRAGE 4<br />

Wo lebt die Sumpfschnecke?<br />

in Steingärten<br />

in Mooren<br />

in Bern<br />

FRAGE 5<br />

Was kann ich für die Zauneidechse<br />

im Garten machen?<br />

Auslaufgehege<br />

Steinhaufen<br />

Blumenwiese<br />

FRAGE 6<br />

Was braucht Solarenergie?<br />

Regen<br />

Wärme<br />

Sonne<br />

Name<br />

E-Mail<br />

Wie gefällt Ihnen die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> <strong>NATURZYT</strong>? (Lob, Kritik etc.)<br />

Senden Sie den ausgefüllten Fragebogen bis zum 9. Mai <strong>2014</strong><br />

für das <strong>NATURZYT</strong>-Quiz 1 per Post an: Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

<strong>NATURZYT</strong>, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil<br />

Oder nehmen Sie online teil unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz<br />

Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Die Gewinner werden im Magazin und auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz aufgeführt.<br />

?<br />

??<br />

??<br />

ADE!geranium ist eine fixfertige<br />

Solaranlage, die mit wenigen<br />

Handgriffen am Balkon oder<br />

Fenster sims montiert werden kann,<br />

genau so wie die Geranien. Mehr<br />

Infos unter www.adegeranium.ch<br />

oder Telefon 031 55 202 55.<br />

?<br />

Gewinnen Sie ein<br />

ADE!geranium2 mit<br />

Strommeter im Wert<br />

von CHF 840.00<br />

<strong>NATURZYT</strong> verlost unter allen<br />

Teilnehmenden mit richtigen<br />

Antworten, vier ADE!geranium2<br />

mit Strommeter. <strong>Das</strong> <strong>NATURZYT</strong><br />

Quiz erscheint in jeder <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>2014</strong>. Je <strong>Ausgabe</strong> wird ein<br />

ADE!geranium2 verlost.<br />

Gewinner der Leserumfrage<br />

Vielen Dank allen Teilnehmern an<br />

der Leserumfrage. Leider hatten<br />

wir nur 4 × 2 Tageskarten für tolle<br />

Bergerlebnisse auf dem Stoos<br />

(SZ) im Wert von CHF 98.<strong>–</strong> zu<br />

verlosen.<br />

Die glücklichen Gewinner sind:<br />

<strong>–</strong> Karin Schäfer, Sissach/BL<br />

<strong>–</strong> Urs Schwegler, Hergiswil/LU<br />

<strong>–</strong> Gerhard Stoll, Wangen/ZH<br />

<strong>–</strong> Heidi Marty, Frauenfeld/TG<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>


WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

WARUM KOMMT DER REGENWURM BEI<br />

REGEN AUS DEM BODEN?<br />

Regenwürmer sind eigentlich Baumeister<br />

von fruchtbaren Böden, arbeiten totes<br />

Pflanzenmaterial in den Boden ein,<br />

produzieren wertvollen Humus und sorgen für<br />

eine optimale Bodenstruktur. Eigentlich müsste<br />

der Regenwurm Erdwurm heissen, seinen Namen<br />

hat er wahrscheinlich aber, weil er bei Regen an<br />

die Erdoberfläche kommt, und so sehen wir ihn<br />

auf Strassen, Wiesen und Feldern bei Regen.<br />

Wieso aber kommt der Regenwurm bei Regen an<br />

die Oberfläche?<br />

Es gibt verschiedene Vermutungen: Die Würmer<br />

flüchten, da sie sonst in ihren Röhren ersticken<br />

könnten. Die Würmer geraten in Panik, denn der<br />

Regen schaltet alle ihre Sinnesorgane aus und sie<br />

sind orientierungslos. Die Würmer nutzen günstige<br />

Witterungsbedingungen für die Nahrungsaufnahme<br />

und zur Fortpflanzung.<br />

Gegen das Ersticken im Wasser spricht, dass der<br />

Regenwurm weder Lungen noch Kiemen besitzt <strong>–</strong><br />

er atmet über die Haut und kann dadurch im Wasser<br />

gelösten Sauerstoff direkt aufnehmen. Wer einen<br />

Gartenteich besitzt und diesen reinigt, hat sicher<br />

schon massenweise lebende Regenwürmer am Boden<br />

des Teiches gefunden.<br />

Wissenschaftler der Universität Carlton in<br />

Ottawa (Kanada) sollen erforscht haben, dass das<br />

Geräusch der niederfallenden Regentropfen Schwingungen<br />

erzeugt, die die Regenwürmer irrtümlicherweise<br />

als Annähern ihres grössten Fressfeindes,<br />

des Maulwurfes, deuten, und dass sie deshalb an<br />

die Oberfläche kommen.<br />

Diese These könnte stimmen, denn angeblich<br />

sammeln Angler Regenwürmer als Köder ein,<br />

indem sie auf den Boden klopfen und damit ein<br />

Regen geräusch nachmachen <strong>–</strong> dadurch kommen die<br />

Regenwürmer ebenfalls nach oben. Ein interessantes<br />

Experiment für Kinder <strong>–</strong> aber bitte beobachtet die<br />

Regenwürmer nur und lasst sie ansonsten in Ruhe.<br />

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Regenwürmer<br />

zur Fortpflanzung an die Oberfläche<br />

kommen <strong>–</strong> denn da wären sie ein gefundenes Fressen<br />

für Vögel und andere Tiere <strong>–</strong>, aber aufgrund der<br />

Platzverhältnisse unter dem Boden nicht gänzlich<br />

ausgeschlossen.<br />

WOHER HAT DIE GRÜNE STINKWANZE<br />

IHREN NAMEN?<br />

Die Grüne Stinkwanze lebt auf Wiesen, an Weg- und<br />

Waldrändern, in Gärten, auf Sträuchern, Bäumen<br />

etc. und ist 10<strong>–</strong>14 mm gross. Im Sommer ist sie grün,<br />

im Herbst und Winter meist dunkler bis hin zu<br />

braunfarben. Ihren Namen hat diese Wanze dadurch,<br />

dass sie bei Gefahr aus den Stinkdrüsen am<br />

Hinterleib ein stark riechendes Sekret absondern<br />

und damit auch Beeren benetzen kann. Diese<br />

stinkende, ätzende Flüssigkeit, die sehr unangenehm<br />

riecht und haftet, kann bei manchen Menschen<br />

Allergien auslösen. Daher hat die Grüne Stinkwanze<br />

ihren Namen.<br />

Man kann die Wanze von August bis September<br />

und nach der Überwinterung wieder von Mai bis<br />

Juni finden. <strong>Das</strong> Weibchen legt nach der Paarung<br />

etwa 100 Eier an die Blattunterseite von Laubbäumen<br />

ab. Die Nymphen leben gesellig, bei Gefahr<br />

ver teilen sie sich aber kurzfristig. Die ausgewachsene<br />

Wanze ernährt sich von Beerenfrüchten, die sie<br />

mit ihrem starken Rüssel anbohrt und aus denen sie<br />

schliesslich den Saft saugt. Solch angebohrten<br />

Früchte sind dann für den menschlichen Genuss<br />

ungeniessbar (aber wir teilen doch gerne). Seltener<br />

ist sie beim Nektarsaugen auf Blüten zu beobachten.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


Entdeckt & Fair<br />

One for One <strong>–</strong> für jedes Paar Schuhe<br />

ein Paar für mittellose Kinder.<br />

TOMS wurde 2006 von dem<br />

jungen Amerikaner Blake<br />

Mycoskie gegründet, der auf<br />

einer Argentinien-Reise die<br />

Armut der lokalen Bevölkerung sah und<br />

nach einem Weg suchte, wie er sich<br />

für diese Menschen einsetzen konnte.<br />

Insbesondere dagegen, dass die<br />

Kinder allesamt keine Schuhe besassen<br />

und sich so Verletzungen und Infektionen<br />

holten, wollte der junge Reisende<br />

etwas unternehmen. Da sind ihm die<br />

traditionellen argentinischen Alpargatas<br />

in den Sinn gekommen, und er<br />

fing an, solche zu kaufen und<br />

an die Kinder zu verteilen.<br />

Daraus ist dann die Firma TOMS<br />

entstanden, die mittlerweile bereits<br />

über 10 Millionen Paar Schuhe an<br />

mittellose Kinder verteilt hat.<br />

<strong>Das</strong> Motto von TOMS ist «One for<br />

One». Pro verkauftes Paar Schuhe<br />

verschenkt TOMS ein weiteres<br />

Paar an ein Kind.<br />

Die TOMS Schuhe sind aber nicht<br />

nur sozial, sondern auch einfach tolle<br />

Sommerschuhe. Leicht und doch stabil<br />

und mit guten Sohlen versehen.<br />

In der Schweiz finden Sie ein breites<br />

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Damen, Herren und Kinder bei<br />

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die Kinderschuhe bei CHF 59.<strong>–</strong> und<br />

bei den Damen- und Herrenschuhen<br />

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10 <strong>NATURZYT</strong>


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Zürichsee produziert. Die Zusammenarbeit<br />

mit sozialen Instituten soll nicht<br />

nur die hohe Qualität der Produkte<br />

sichern, sondern auch den Leitgedanken<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 11


Naturpark Thal <strong>–</strong> Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere<br />

Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 13<br />

NATUR ERFAHREN


Bei Mümsliwil <strong>–</strong> ein optimaler Lebensraum<br />

für seltene Tiere und Pflanzen, weil sonnig,<br />

trocken und licht. (Foto: Stefan Dummermuth)<br />

Eingebettet in die ersten drei Solothurner Juraketten liegt<br />

der Naturpark Thal. Kaum hat man bei Oensingen die enge<br />

Klus von Balsthal passiert, eröffnet sich eine stille Landschaft,<br />

ein lebendiges Thal.<br />

Sonnige Jurahöhen, tiefe Schluchten,<br />

blumenreiche Wiesen und<br />

Weiden, gross flächige Wälder,<br />

markante Kalkfelswände<br />

<strong>–</strong> die Natur im Thal ist sehr vielfältig.<br />

Diese ursprüng liche Jura landschaft ist<br />

ein geeigneter Lebensraum für viele<br />

seltene Tier- und Pflanze narten und ein<br />

Die Zauneidechse ist als verletzliche<br />

Art auf der Roten Liste bedrohter<br />

Tiere. (Foto: Stefan Dummermuth)<br />

Gebiet zum Entdecken natürlicher<br />

Schätze.<br />

In der verhältnismässig sanften<br />

Landschaft mit grossflächigen Waldgebieten<br />

gedeihen verschiedene<br />

Waldformen, unter anderem Buchenwälder,<br />

Tannen-Buchen-Wälder oder<br />

Kiefernwälder. Auf den Jurahöhen,<br />

gepflegt durch eine extensive Weidewirtschaft,<br />

begegnet man wertvollen<br />

Wiesenlebensräumen (Trockenwiesen).<br />

Mehrere Fliessgewässer bieten einen<br />

optimalen Lebensraum unter anderem<br />

für Bach forelle und Wasseramsel.<br />

Nennenswert ist unter anderem<br />

die Dünnern, deren obere Hälfte den<br />

Naturpark durchfliesst und deren<br />

grösster Zufluss der Augstbach ist.<br />

In den grossen Wäldern leben verschiedene<br />

seltene Waldvögel, etwa<br />

Raufusskauz und Waldschnepfe.<br />

Möglicherweise gibt es noch einige<br />

wenige Auerhühner. In den grossen<br />

Weiden befindet sich ein optimaler<br />

Lebensraum für Mäuse und damit ein<br />

optimales Jagdgebiet für verschiedene<br />

Greifvögel. Verschiedene Fledermausarten,<br />

Gämskolonien, Rehe, aber auch<br />

Wildschweine, welche jedoch kaum<br />

zu sehen sind, Füchse, Dachs,<br />

Baummarder und Luchs besiedeln<br />

das Parkgebiet.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


SELTENE UND VOM AUSSTERBEN<br />

BEDROHTE TIERE<br />

In der vielseitigen, artenreichen Flora<br />

trifft das aufmerksame Auge auf<br />

die verletzliche und vom Aussterben<br />

bedrohte Zauneidechse, welche<br />

im lichten Wald die Sonne geniesst.<br />

Die Aspisviper, die im <strong>Schweizer</strong> Jura<br />

vorkommt und deshalb auch den<br />

Namen Juraviper trägt, ist ebenfalls<br />

im Parkgebiet zu Hause. Als wechselwarmes<br />

Tier braucht auch die Aspisviper<br />

besonnte Plätze, damit bringt sie<br />

an kühlen Tagen ihre Körpertemperatur<br />

in den optimalen Bereich von 28<strong>–</strong>35<br />

Grad. Wird es zu heiss, zieht sie sich in<br />

kühle Hohlräume oder in den Halbschatten<br />

zurück. Die giftige Juraviper,<br />

welche vom Aussterben bedroht ist,<br />

darf man auf keinen Fall anfassen. Sie<br />

ist aber nicht aggressiv und würde einen<br />

Menschen nur beissen, wenn man<br />

sie anfasst oder auf sie tritt. Sie bleibt<br />

meist ruhig liegen, solange man sich<br />

auf Distanz hält und keine schnellen<br />

Bewegungen macht.<br />

Der Geburtshelferkröte, auch<br />

Glögglifrosch genannt, da ihr glockenartiger<br />

Ruf so ausser gewöhnlich ist<br />

wie ihre Brutpflege, kann man im Park<br />

begegnen. Der Krötenvater trägt<br />

während Wochen die Eier huckepack,<br />

und sind die Kaul quappen schlupfbereit,<br />

liefert er sie zuverlässig am Wasser ab.<br />

Die stark bedrohte Amphibienart wurde<br />

von Pro Natura zum Tier des Jahres<br />

2013 gewählt.<br />

SELTENE PFLANZEN IM<br />

NATURPARK THAL<br />

Im Parkgebiet wachsen verschiedene<br />

Orchideen arten, Enziane, der Flaumige<br />

Seidenbast (Fluhrösli), Felsen-Bauernsenf<br />

(Ravellen-Blüemli) und die selten<br />

gewordene Grenobler Nelke (Fluhnägeli,<br />

Pfingst-Nelke).<br />

Die Grenobler Nelke liebt humusarme,<br />

flachgründige und stark besonnte<br />

Böschungskanten, Felsterrassen<br />

und -spalten, welche im Parkgebiet vorkommen.<br />

Manchmal geht sie auf<br />

Fels köpfen in den angrenzenden Föhrenwald<br />

über und gedeiht in Lagen von 500<br />

bis 1600 Metern. Sie ist geschützt,<br />

und darf man sie ent decken, geniesst<br />

man diese Schönheit mit den Augen.<br />

<strong>Das</strong> Gleiche gilt für die verschiedenen<br />

Orchideen arten, wie etwa das<br />

Rote Waldvögelein, welches zu den<br />

au fälligsten Orchideen im Naturpark<br />

gehört. Diese lieben lichte, trockene<br />

Laubwälder (besonders Buchenwälder),<br />

Kiefern- und Fichtenwälder und<br />

Gebüsche bis 2600 Meter, wobei die<br />

höchsten Lagen im Naturpark Thal<br />

bei knapp 1400 Metern sind.<br />

Der Geburtshelferkröte-Vater trägt<br />

die Eier huckepack, bis sie schlupfbereit<br />

sind. (Foto: Stefan Dummermuth)<br />

Die Aspisviper, im Volksmund auch<br />

bekannt als Juraviper, ist selten und<br />

giftig. (Foto: Stefan Dummermuth)<br />

Biodiversität hautnah erleben<br />

Erfahren Sie auf einer spannenden<br />

Exkursion mehr zum Schutz von<br />

Arten und Lebens räumen und<br />

dessen Umsetzung im Park.<br />

Sie wandern durch die geheimnisvolle<br />

Wolfsschlucht, ein Waldreservat<br />

im Naturpark, erfahren<br />

auf den Anhöhen der zweiten<br />

Jurakette an Beispielen die<br />

Bedeutung der Biodiversität im<br />

Naturpark, geniessen ein Mittagessen<br />

mit regionalen Produkten,<br />

be suchen den erratischen<br />

Block auf 1000 m ü.M. <strong>–</strong> ein<br />

Zeugnis der vergangenen Eiszeit<br />

<strong>–</strong> und streifen weiter über die<br />

blumen reiche Brandbergweide<br />

hinunter nach Herbetswil.<br />

Orchideen wie das Rote Waldvögelein sind geschützt. (Foto: Thomas Schwaller)<br />

1 Tag, ab 5 Personen (max. 15),<br />

ab CHF 72.<strong>–</strong> pro Person,<br />

täglich April bis Oktober.<br />

Inbegriffen: Exkursion, Informationen<br />

zur Biodiversität von<br />

lokalem Führer, Mittagessen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Im Naturpark Thal unterwegs, Wissenswertes<br />

über die Natur, die Tiere<br />

und Region erfahren <strong>–</strong> spannende und<br />

atemberaubende Natur momente<br />

erleben. In eine Anderswelt eintauchen<br />

auf dem Wolfsschlucht-Weg, ein Teil<br />

der Natur sein auf Husis Naturerlebnisweg<br />

oder mit den Augen der<br />

Zwerge die Natur kennen lernen.<br />

URSPRÜNGLICHE NATUR<br />

WOLFSSCHLUCHT-WEG<br />

Tief im Solothurner Jura hat das Wasser<br />

eine Anderswelt erschaffen. Im Naturschutzreservat<br />

zwischen hohen, zum<br />

Teil überhängenden Fels wänden führt<br />

der Wolfsschlucht-Weg hinauf durch<br />

die enge wildromantische Schlucht mit<br />

Höhlen und Auswaschungen.<br />

Am Ende des Aufstieges verlässt<br />

man die Wolfsschlucht über eine<br />

schmale Passage. Über wundervolle<br />

Juraweiden geht es via Tannmatt zur<br />

Mieschegg und weiter zum Hinter<br />

Brandberg.<br />

Immer wieder hat man einen<br />

hervor ragenden Blick auf die andere<br />

Talseite, wo sich eines der grössten<br />

zusammenhängenden Waldgebiete der<br />

Schweiz befindet. Der Abstieg führt<br />

mitten durch ein Luchsrevier zurück ins<br />

Tal nach Welschenrohr.<br />

Die Grenobler Nelke,<br />

auch als Fluhnägeli bekannt.<br />

(Foto: Michael Bur)<br />

Wanderungen im Naturpark<br />

Stille und ursprüngliche Natur<br />

Wegbeschreibung: Unterhalb der<br />

Haltstelle Wolfsschlucht folgen<br />

Sie der Wegweisung Richtung Obere<br />

Tannenmatt bis Obere Tannenmatt.<br />

Danach folgen Sie den Wegweisung<br />

Richtung Hinter Brandberg, ab dann<br />

Richtung Lochboden, Welschenrohr.<br />

Eine 4-stündige Naturerlebnis-Wanderung<br />

auf 14 km, welche Sie mitnimmt<br />

in eine Natur, die Sie so noch<br />

nicht erlebt haben.<br />

HUSIS REISE <strong>–</strong><br />

EIN NATURERLEBNISWEG<br />

Im Herbst ziehen Tausende von<br />

Zugvögeln über den Naturpark Thal.<br />

Viele rasten in den insektenreichen<br />

Weiden und laden hier ihre Energiereserven<br />

auf. Auf dem Naturerlebnisweg<br />

Husis Reise von Gänsbrunnen<br />

auf den Subigerberg erklärt Husi der<br />

Haus rotschwanz auf verschiedenen<br />

Tafeln die Tier- und Pflanzenwelt. Die<br />

Vogelberingungsstation Subigerberg<br />

ist im Herbst während der Beringungswochen<br />

täglich offen für Besucher<br />

(Daten auf www.vvso.ch; Beringungsaktion<br />

<strong>2014</strong>: 28. September bis<br />

24. Oktober).<br />

WIE ZWERGE DIE NATUR<br />

KENNEN LERNEN<br />

Der Zwergliweg mit Zwergliwegweiser<br />

führt ab Gänsbrunnen zum Berghof<br />

Montpelon: Gross und Klein lernen mit<br />

den Augen der Zwerge die Natur<br />

kennen. Verschiedene Bänke laden zum<br />

Verweilen ein, und obwohl die reine<br />

Wanderzeit nur 30 Minuten dauert,<br />

gibt es so viel zu entdecken und zu<br />

erfahren, dass daraus schnell 2 Stunden<br />

werden. Der Zwergliweg ist von Mai bis<br />

Oktober geöffnet. Auf dem Weg befindet<br />

sich ein grosser Spielplatz mit Feuerstelle<br />

<strong>–</strong> bei welchem sich Gross<br />

und Klein mit den Zwergen richtig<br />

aus toben kann.<br />

Auf dem Juraweg Thal viel über unsere Natur erfahren. (Foto: Hans Weber)<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


JURAWEG THAL<br />

Der Juraweg Thal bietet ein faszinierendes<br />

Wanderwegnetz auf der zweiten<br />

Jurakette im Herzen des Naturparks.<br />

Entlang der Wanderwege vermitteln<br />

57 Informationstafeln Wissenswertes<br />

zur Region aus Geografie, Geschichte,<br />

Natur, Jagd, Forst- und Landwirtschaft.<br />

Der Juraweg Thal ist bequem aus allen<br />

Thaler Gemeinden erreichbar. An<br />

Sonn- und Feiertagen vom 1. Mai bis<br />

1. November <strong>2014</strong> fährt wieder der<br />

NaturparkBus auf die zweite Jurakette<br />

(Balsthal<strong>–</strong>Brunnersberg und Welschenrohr<strong>–</strong>Obere<br />

Tannmatt). Mehr zum<br />

Juraweg unter www.jurawegthal.ch<br />

Der Naturpark Thal<br />

liegt zwischen Bern,<br />

Zürich und Basel<br />

NATUR ERFAHREN<br />

SOLOTHURNER<br />

WALDWANDERUNGEN<br />

Durch das Parkgebiet führen zwei<br />

Solothurner Waldwanderungen.<br />

Ab Holderbank nach Egerkingen führt<br />

der Weg zuerst durch den «Märliwald».<br />

Dort verbirgt sich eine mystische und<br />

märchenhafte Natur <strong>–</strong> der Fichtenwald<br />

mit tiefen Klüften zwischen grossen<br />

Felsblöcken und am Boden wachsenden<br />

Pflanzen sieht aus wie aus einer anderen<br />

Welt. Waldschratt und Feen können<br />

nicht weit entfernt sein. Krüppelige,<br />

niedrige Flaumeichen und der immergrüne<br />

Buchsbaum und eine vielfältige<br />

Vegetation mit seltenen, trocken-<br />

resistenten Arten zeigen die Vielfalt<br />

der Natur. Die Wanderzeit beträgt<br />

3,5 bis 4 Stunden und ist in der<br />

Bärlauch-Zeit von April bis Juni<br />

besonders schön.<br />

Die zweite Waldwanderung im<br />

Naturpark-Gebiet ist eine Rundwanderung<br />

ab Mümliswil über Passwang<br />

und Wasserfallen wieder nach<br />

Mümliswil. Luftige Kreten und tiefe<br />

Schluchten beeindrucken auf diesem<br />

Weg, der etwa 6 Stunden reine<br />

Wanderzeit in Anspruch nimmt.<br />

Auf den Solothurner Waldwanderungen<br />

stehen verschiedene<br />

Themenposten, um die typischen<br />

Pflanzen gemeinschaften und deren<br />

Besonderheiten kennen zu lernen.<br />

Text Michael Knaus Fotos Naturpark<br />

Thal, Stefan Dummermuth, Michael Bur,<br />

Thomas Schwaller<br />

Naturpark Thal<br />

Am 31. Oktober 2009 hat der<br />

Naturpark Thal vom Bundesamt<br />

für Umwelt das Label «Regionaler<br />

Naturpark von nationaler<br />

Bedeutung» erhalten. Der Park<br />

liegt zwischen Bern, Zürich und<br />

Basel und umfasst den ganzen<br />

Bezirk Thal im Kanton Solothurn<br />

mit seinen Gemeinden<br />

Gäns brunnen, Welschenrohr,<br />

Herbetswil, Aedermannsdorf,<br />

Matzendorf, Laupersdorf, Balsthal,<br />

Mümliswil-Ramiswil und Holderbank.<br />

Der Naturpark Thal verfolgt<br />

zwei Ziele: einerseits die Erhaltung<br />

und Aufwertung der Naturwerte<br />

und der Landschaft, andererseits<br />

die Stärkung der nachhaltigen<br />

Regionalwirtschaft.<br />

Mit den Zwergen die Natur kennen lernen, auf dem Zwergliweg in Gänsbrunnen.<br />

Infostelle Naturpark Thal<br />

Thalstation<br />

Hölzlistrasse 57<br />

4710 Balsthal<br />

Telefon 062 386 12 30<br />

info@regionthal.ch<br />

www.naturparkthal.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Wie der Biber mit Burgen<br />

die Schweiz zurückerobert<br />

200 Jahre nach seiner Ausrottung in der Schweiz und 60 Jahre<br />

nach den ersten Aussetzungen hat der Biber bei uns definitiv<br />

wieder Fuss gefasst. Immer mehr erobert sich das grösste<br />

einheimische Nagetier sein Stammland zurück. Rund 2000 Tiere<br />

besiedeln heute das <strong>Schweizer</strong> Mittelland. Kein anderes einheimisches<br />

Tier kann seinen Lebensraum so radikal verändern wie<br />

der Biber. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind auf die vom<br />

Biber geschaffenen Lebensräume angewiesen. Mit dem Biber kehrt<br />

auch die Artenvielfalt wieder an unsere Gewässer zurück. Wegen<br />

seiner Schaffenskraft macht sich der Biber aber nicht nur Freunde.<br />

Einblick in das verborgene Leben eines Tieres, von dem man<br />

meist nur seine Spuren sieht.<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Biber im Wasser: Nase, Augen<br />

und Ohren liegen auf<br />

einer Linie direkt über der<br />

Wasseroberfläche.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Biber markiert sein Revier<br />

am Ufer. Schön zu sehen sind<br />

die schuppige Kelle und<br />

die Schwimmhäute an den<br />

Hinterpfoten.<br />

PERFEKT AN EIN LEBEN IM<br />

WASSER ANGEPASST<br />

Der Europäische Biber, Castor fiber, ist<br />

das grösste einheimische Nagetier.<br />

Mit einem Gewicht von 20<strong>–</strong>25 kg und<br />

einer Körperlänge bis zu einem Meter<br />

ist er schwerer als ein Reh. Sein ganzer<br />

Körper ist an ein Leben im und am<br />

Wasser angepasst. An Land wirkt er<br />

eher gedrungen und plump, im Wasser<br />

ist er dafür umso agiler: Er besitzt einen<br />

torpedo förmigen Körper, der ihn zum<br />

perfekten Schwimmer macht. Im<br />

Wasser liegen Nase, Augen und Ohren<br />

auf einer Linie knapp über der Oberfläche.<br />

So kann er seine Umgebung<br />

überwachen und ist selbst nur schwer zu<br />

entdecken. Nebst dem für Biber<br />

typischen Schwanz, auch Kelle genannt,<br />

sind die unterschiedlich grossen<br />

Vorder- und Hinterpfoten sehr auffällige<br />

Merkmale. Die Hinterpfoten,<br />

so gross wie eine Menschenhand<br />

und ausgestattet mit Schwimmhäuten,<br />

dienen dem Biber als Antrieb beim<br />

Schwimmen. Die Vorderpfoten sind<br />

richtige Hände mit starken Krallen, mit<br />

denen er geschickt zugreifen kann.<br />

Damit gräbt er seine Baue auch in die<br />

härtesten Uferböschungen. Wohlig<br />

warm hat’s der Biber dank seinem<br />

äusserst dichten Fell mit bis zu 23 000<br />

Haaren pro Quadratzentimeter. Dieses<br />

schützt ihn selbst bei Minustemperaturen<br />

vor dem Erfrierungstod, wenn er<br />

klatschnass am Ufer sitzt.<br />

GEFRESSEN WIRD ALLES,<br />

WAS SPRIESST<br />

Als reiner Vegetarier ist der Biber in<br />

seiner Nahrungswahl sehr flexibel. Sein<br />

Speiseplan wird hauptsächlich von der<br />

Jahreszeit bestimmt. Im Sommer frisst<br />

er praktisch alle verfügbaren krautigen<br />

und verholzten Pflanzen. Im Winter,<br />

wenn die Vegetation ruht, ernährt er<br />

sich ausschliesslich von Rinde und<br />

Knospen von Sträuchern und Bäumen,<br />

mit Vorliebe Weichhölzer wie Weiden<br />

oder Pappeln. Weil er nicht klettern<br />

kann, fällt er die Bäume mit seinen<br />

scharfen Nagezähnen oder hinterlässt<br />

die typischen sanduhrförmigen Bäume.<br />

Ganz besonders lieben Biber aber<br />

landwirtschaft liche Erzeugnisse wie<br />

Zuckerrüben oder Mais, die ihnen<br />

bisweilen direkt vor die Haustür<br />

gepflanzt werden. Doch bleiben die<br />

Flächen, die sie auf ihren nächtlichen<br />

Touren leeren, meist sehr bescheiden<br />

und auf wenige Aren beschränkt.<br />

Die Verluste werden von Bund und<br />

Kantonen auch entschädigt.<br />

DIE FAMILIE IST ALLES<br />

Biber leben in einem engen Familienverband<br />

bestehend aus den Eltern und<br />

zwei Jungengenera tionen. Einmal im<br />

Jahr zwischen Mai und Juni bringt das<br />

Weibchen 2<strong>–</strong>4 Junge zur Welt. Zwei<br />

Jahre bleiben diese in der Familie und<br />

werden von den Eltern und den älteren<br />

Geschwistern stark umsorgt. Wenn die<br />

dritte Geschwistergeneration zur<br />

Welt kommt, gehen die 2-jährigen Biber<br />

auf Wanderschaft, sie müssen die<br />

Familie verlassen und ein eigenes Revier<br />

an einem freien Ufer suchen. Im Durch­<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


schnitt leben 5 Biber in einer Familie.<br />

Sie markieren und verteidigen einen<br />

Gewässer abschnitt gegen Artgenossen.<br />

Die Grösse der Reviere hängt von<br />

der Menge der vorhandenen Winternahrung<br />

ab, die einer Familie ein<br />

langfristiges Auskommen sichert.<br />

Ein Biberrevier ist zwischen 500 Meter<br />

und mehrere Kilometer lang.<br />

EINE BIBERPOPULATION WÄCHST<br />

NICHT INS UFERLOSE<br />

Biberfamilien verteidigen ihr Revier<br />

gegen junge Eindringlinge, mitunter<br />

bis zum Tod. Je mehr besetzte Reviere<br />

an einem Gewässer sind, desto höher<br />

wird die Sterblichkeit wandernder<br />

Zwei jähriger. Je dichter eine Population<br />

gepackt ist, desto mehr nimmt der<br />

innerartliche Stress zu, es kommt<br />

zu einer verminderten Nachwuchsrate<br />

und einer erhöhten Sterblichkeit, was zu<br />

einer Abnahme der Population führt.<br />

Eine Biberpopulation wächst also nicht<br />

ins Uferlose sondern nur gerade so weit,<br />

bis alle geeigneten Ufer besetzt sind.<br />

MEHRZIMMERWOHNUNG MIT<br />

UNTERWASSEREINGANG<br />

Biber bauen sich ihre Wohnungen<br />

selber. Ist die Uferböschung genügend<br />

hoch, graben sie sich eine Höhle ins<br />

Erdreich. Der Eingang dazu liegt<br />

sicherheitshalber immer unter Wasser.<br />

Ist die Böschung flach, schichten sie<br />

einen riesigen Holz haufen auf, in den sie<br />

ebenfalls vom Wasser her mit den<br />

Zähnen die Höhlen ins Holz «fräsen».<br />

Grosse Biberfamilien können so Burgen<br />

mit mehreren «Sälen» bauen.<br />

DER BIBER SCHAFFT NEUE<br />

LEBENSRÄUME<br />

Biber besitzen eine unglaubliche<br />

Schaffenskraft, wenn sie Zahn und Pfote<br />

an ihren Lebensraum anlegen. Falls ihr<br />

gewähltes Gewässer noch kein Biberparadies<br />

ist, helfen sie mit Geschick<br />

und Ausdauer solange nach, bis es ihren<br />

Vorstellungen entspricht und ihre<br />

Bedürfnisse befriedigt. Dazu stauen sie<br />

Bäche zu Teichen und regulieren mit<br />

ihren Dämmen den Wasserstand. Diese<br />

können Ausmasse von bis zu 3 Meter<br />

Höhe und mehrere hundert Meter Länge<br />

erreichen.<br />

Um an das benötigte Bauholz zu<br />

kommen, lichten sie Waldstücke auf,<br />

graben Tunnel und Verbindungs kanäle,<br />

leiten Wasser um und setzen ganze<br />

Flächen unter Wasser. Biber gestalten<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Wo der Biber den Zahn anlegt, fliegen die Späne.<br />

Auch vor grossen Bäumen macht er nicht halt.<br />

<strong>Das</strong> Leben spielt sich in der Familie ab: Eltern mit den<br />

3-monatigen Jungtieren beim Fressen und Putzen.<br />

Biberburg an einem Teich. Die Burg wird Anfang<br />

Winter mit Schlamm gegen Durchzug und Regenwasser<br />

abgedichtet.<br />

Mit einem Damm reguliert der Biber sein Gewässer.<br />

Aus einem ehemals einfach fliessenden Bächlein wird<br />

ein grosser Biberteich. Wo die Gewässer genügend<br />

Platz haben, schafft der Biber so vielfältige Lebensräume.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Hier hat eine Biberfamilie<br />

ganze Arbeit geleistet: Vier<br />

Hektaren Wald sind geflutet<br />

und grosse Flächen gerodet.<br />

Heute ist das Waldstück in<br />

Marthalen ein Waldreservat.<br />

und prägen seit Jahrmillionen die<br />

Gewässerlandschaft Europas. Durch<br />

den Biber sind überhaupt erst Teiche<br />

und Waldlichtungen in grosser Zahl<br />

ent standen und somit auch neue<br />

Konflikte mit Bibern<br />

Biber machen in unserer dicht<br />

besiedelten Kulturlandschaft nicht<br />

nur Freude. Wenn sie den falschen<br />

Baum fällen, mit ihren Dämmen<br />

ganze Drainagesysteme unter<br />

Wasser setzt oder Uferwege zum<br />

Einstürzen bringen, hört bei vielen<br />

der Spass auf. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Lösungen für Biberkonflikte<br />

(www.biberfachstelle.ch/Konflikte).<br />

Ganz allgemein kommt es aber<br />

überall da zu Konflikten, wo die<br />

Gewässer keinen Platz haben. Mit<br />

einem Uferstreifen von 10<strong>–</strong>20<br />

Metern lassen sich fast sämtliche<br />

Konflikte vermeiden.<br />

Biberprojekte in Ihrer Umgebung<br />

Hallo Biber! ist ein Projekt von<br />

Pro Natura und setzt sich für<br />

den Schutz und die Förderung<br />

des Bibers in der Schweiz ein.<br />

Mehr Infos dazu finden Sie unter<br />

www.hallobiber.ch<br />

Lebensräume, in denen sich neue Arten<br />

entwickeln konnten <strong>–</strong> der Biber wurde<br />

somit zu einem echten Evolutionsfaktor.<br />

Er schafft jedoch nicht nur Lebensräume,<br />

er sorgt auch für eine dauerhafte<br />

Dynamik, die die Biodiversität hoch<br />

hält: Biberteiche verlanden durch den<br />

ständigen Eintrag von Sedimenten,<br />

oder die Dämme brechen und die Teiche<br />

laufen aus. Dadurch entstehen viele<br />

kleinräumige Pionierstandorte, die von<br />

einer eigenen Tier- und Pflanzenwelt<br />

besiedelt werden. Durch das Fällen von<br />

Bäumen ändert der Biber die Lichtverhältnisse<br />

im Wald grundlegend. Gefällt<br />

wird vor allem dort, wo die bevorzugten<br />

Nahrungsbäume vorhanden sind oder<br />

wo gerade Bauholz für Dämme oder<br />

Burgen gebraucht wird. <strong>Das</strong> kann von<br />

Jahr zu Jahr stark variieren. Mehr Licht<br />

fällt auf den Boden und begünstigt vor<br />

allem Pionierarten wie Weiden oder<br />

Pappeln. Biber fördern so manche<br />

Pflanzenart und beeinflussen damit die<br />

Zusammensetzung der Baum-, Krautund<br />

Strauchschicht. Werden Bäume nur<br />

als Nahrung gefällt, bleibt bis zu<br />

dreimal mehr Totholz liegen als in<br />

biberfreien Auen <strong>–</strong> Totholz, ein Lebensraumtyp,<br />

der bei uns sehr rar ist:<br />

Totholzbewohner sind bei uns<br />

besonders gefährdet. Und nicht zuletzt<br />

gräbt er überall seine Baue und<br />

Fluchtröhren in die Uferböschung und<br />

schafft Angriffspunkte für die Erosion<br />

bei Hochwasser.<br />

Durch das Nebeneinander von<br />

sedimentreichen Biberteichen, Flachwasserzonen<br />

sowie sandigen oder<br />

kiesigen, sauerstoffreichen Fliessstrecken<br />

unterhalb der Biberdämme steigt auch<br />

die Zahl der Fischarten in Bibergewässern<br />

deutlich an. Im Freisinger<br />

Mühlbach in Bayern hat sich die Zahl<br />

der vorkommenden Fischarten durch die<br />

vom Biber neu geschaffenen Lebensräume<br />

von 8 auf 18 mehr als verdoppelt.<br />

Aber nicht nur die Artenzahl nimmt zu,<br />

sondern auch die Individuenzahl: Bis zu<br />

80 Mal höher ist die Fisch dichte im<br />

Biberrevier als im biberfreien Gewässer.<br />

WO DER BIBER AKTIV IST,<br />

DA BLÜHT DAS LEBEN<br />

Von seiner Schaffenskraft profitieren<br />

zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, ja sie<br />

sind zum Teil sogar direkt auf den Biber<br />

und seine Lebensräume angewiesen.<br />

Verschwindet der Biber, verschwinden<br />

mit ihm auch zahlreiche Arten. Zwar hat<br />

dies während der Ausrottung des Bibers<br />

kaum jemand dokumentiert. Mit seiner<br />

Rückkehr kann man jedoch in allen<br />

Teilen Europas beobachten, wie verschiedene<br />

Arten dank den von ihm geschaffenen<br />

Lebensräumen wieder heimisch<br />

werden und in ihren Beständen zum Teil<br />

stark zunehmen. Besonders profitieren<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


Fische, Amphibien, Reptilien, Libellen<br />

und Totholzbewohner sowie zahlreiche<br />

Pflanzen und Pilzarten. Der Biber gilt<br />

deshalb als Schlüsselart der Gewässer.<br />

EINE BEWEGTE GESCHICHTE<br />

Seit 15 Millionen Jahren entfaltet der<br />

Europäische Biber seine landschaftsgestalterischen<br />

Fähigkeiten und<br />

verändert die Gewässerlandschaft<br />

nachhaltig. Gegen 100 Millionen Tiere<br />

besiedelten einst die Gewässer zwischen<br />

Nordafrika und dem Polarkreis. Doch<br />

dann kam der Mensch und machte ihm<br />

innert kurzer Zeit beinahe den Garaus.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts blieben<br />

gerade noch 1000 Tiere übrig. Zum<br />

Verhängnis wurden ihm sein dichtes<br />

Fell und das Castoreum oder auch<br />

Bibergeil, ein Drüsen sekret, das zur<br />

Markierung seines Reviers dient. Dieses<br />

wurde wegen seines hohen Gehalts<br />

an Salicylsäure bisweilen mit Gold<br />

aufgewogen. Salicylsäure ist in Weidenrinde<br />

enthalten, der bevorzugten<br />

Nahrung der Biber im Winter. Salicylsäure<br />

ist heute Wirkstoff in Aspirin.<br />

Die komplette Veränderung der<br />

Gewässer und die damit zusammenhängende<br />

Vernichtung von Biber­<br />

Lebensräumen in der Schweiz hatte<br />

hingegen keinen Einfluss auf sein<br />

Verschwinden: Der letzte Biber der<br />

Schweiz wurde bereits Anfang des<br />

19. Jahrhunderts erlegt.<br />

er von der Weltnatur schutz organisation<br />

(IUCN) mit einer geschätzten Population<br />

von mindestens 700 000 Tieren von der<br />

Roten Liste entfernt und als nicht mehr<br />

gefährdet eingestuft worden.<br />

WICHTIGER PARTNER FÜR<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Der Biber muss in Zukunft unbedingt in<br />

Revitalisierungsprojekte mit einbezogen<br />

werden. Werden seine räumlichen<br />

Ansprüche von 10<strong>–</strong>20 Meter beidseits<br />

der Gewässer berücksichtigt, kann<br />

er die Gewässer konfliktfrei bewohnen<br />

und uns im Gegenzug helfen, diese<br />

natürlicher zu gestalten, und dies<br />

billiger und besser, als es jede menschliche<br />

Massnahme könnte. Schützen<br />

wir den Biber, schützen wir nicht nur<br />

eine einzelne Art, sondern ganze<br />

Lebens gemeinschaften und somit<br />

die Bio diversität an Gewässern.<br />

Text/Fotos Christof Angst, Biberfachstelle<br />

Wissenswertes zur<br />

Biberfachstelle<br />

Die Biberfachstelle ist eine<br />

Beratungs- und Koordinationsstelle<br />

des Bundes. Sie koordiniert<br />

in Sachen Biberfragen zwischen<br />

Bund und Kantonen sowie<br />

mit anderen Organisationen und<br />

Beratungsstellen. Sie berät bei<br />

Konflikten und hilft nach Lösungen<br />

suchen.<br />

Beobachtungen melden<br />

Die Biberfachstelle ist interessiert<br />

an Ihren Biber-Beobachtungen.<br />

Melden Sie Beobachtungen bitte<br />

unter www.webfauna.ch.<br />

Wie erkennen Sie Biberspuren?<br />

Eine Übersicht über alle möglichen<br />

Biberspuren finden Sie<br />

unter www.biberfachstelle.ch/<br />

Biberspuren erkennen<br />

Kontakt<br />

Biberfachstelle<br />

Passage Max. de Meuron 6<br />

2000 Neuenburg<br />

www.biberfachstelle.ch<br />

NATUR ERFAHREN<br />

STRENGER SCHUTZ UND<br />

WIEDERANSIEDLUNGEN<br />

Seit 1962 ist der Biber in der Schweiz<br />

streng geschützt. Zwischen 1956 und<br />

1977 sind 141 Tiere wieder angesiedelt<br />

worden. 1978 waren es aber nur noch<br />

132 und 1994 erst 350 Tiere. Aufgrund<br />

der wenigen Individuen und der weit<br />

verstreuten kleinen Populationen<br />

landete der Biber 1994 auf der Roten<br />

Liste in der höchsten Gefährdungsklasse<br />

als vom Aussterben bedroht. Im Winter<br />

2008 wurde das letzte Mal intensiv<br />

gezählt: 1600 Biber lebten damals in der<br />

Schweiz. Heute schätzen wir den<br />

Bestand bereits auf 2000 Tiere. Hoffentlich<br />

bald können wir den Biber von der<br />

Roten Liste streichen <strong>–</strong> ein grosses Ziel<br />

im Artenschutz wäre dann erreicht.<br />

Weltweit ist der Europäische Biber<br />

heute keine gefährdete Art mehr. 2008 ist<br />

Verbreitung des Bibers 2013. 2000 Tiere leben heute im <strong>Schweizer</strong> Mittelland.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


24 <strong>NATURZYT</strong><br />

Illustration von Sandra Huguenin,<br />

www.kunstdiebewegt.ch


Tierisch gute<br />

Interviews<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch sehen wir die Dinge immer nur aus unserer Sicht. Wie<br />

aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8- oder<br />

111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken und wie würden<br />

sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee <strong>–</strong> sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. <strong>NATURZYT</strong><br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

auszuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Wir leben in nächster Nähe mit ihnen zusammen,<br />

sehen Sie überall, doch wir nehmen sie meist<br />

nur am Rande wahr, und wenn dann empfinden wir<br />

ihre Anwesenheit als lästig und unhygienisch. Ein<br />

Volk so gross, dass es unser Vorstellungsvermögen<br />

sprengt. Jedes einzelne Individuum eine winzig<br />

kleine Persönlichkeit, sozial, loyal und stärker als<br />

Herkules. Also setzen wir uns hin und nehmen uns<br />

Zeit, um hinzusehen und hinzuhören <strong>–</strong> sie haben<br />

uns viel zu sagen und können uns vieles lehren,<br />

unsere Mitbewohner auf dieser Erde, die Ameisen.<br />

Interview mit Anton Ameise, Kolonial-<br />

Koordinator aus der Kolonie, welche sich bei<br />

uns auf der Redaktionsterrasse in einem Pflanzentrog<br />

niedergelassen hat. Wir sind anfangs oft<br />

aneinandergeraten, weil wir uns nicht wirklich<br />

verstanden. Doch nimmt man sich Zeit und versucht<br />

aufeinander einzugehen, ja versucht<br />

vielleicht sogar sich einmal in den anderen hineinzuversetzen,<br />

auch wenn es «nur» eine Ameise ist,<br />

wird das Verständnis plötzlich grösser, die Verständigung<br />

einfacher und irgendwann erwächst<br />

daraus gegenseitiger Respekt. Dann hat man<br />

plötzlich das Gefühl, sich mit ihr wie mit einem<br />

guten alten Freund zu unterhalten, und das kann<br />

wahrlich Erstaunliches zu Tage bringen.<br />

Deshalb hat es sich auch aufgedrängt, das erste<br />

Interview mit einer Ameise aus unserer Kolonie zu<br />

führen:<br />

Hallo, ich bin Anton und werde euch gerne alle eure<br />

Fragen beantworten. Wir alle haben schon lange<br />

gewartet, dass jemand sich einmal die Zeit nimmt<br />

und uns nach unserer Meinung fragt. Ihr alle<br />

könntet noch viel von uns lernen. Und ich wurde<br />

aus unserer Kolonie ausgewählt, als Vertreter<br />

unseres Volkes, um euch Rede und Antwort zu<br />

stehen.<br />

Es freut uns sehr, dich kennen zu lernen,<br />

Anton. Wir möchten gerne vieles von<br />

euch erfahren.<br />

Es freut uns auch, dass wir durch dieses Interview<br />

endlich eine Stimme bekommen, und wir sind sicher,<br />

dass ihr alles fragen werdet, was wichtig ist.<br />

Was uns natürlich als Erstes interessiert:<br />

Wie seid ihr denn eigentlich auf die<br />

Idee gekommen, euch bei uns auf der<br />

Redak tionsterrasse niederzulassen?<br />

<strong>Das</strong> war eigentlich gar nicht so geplant. Wir sind<br />

ganz einfach mit der Pflanze eingezogen. Wir waren<br />

nur ganz wenige, und anfangs habt ihr uns auch<br />

kaum bemerkt. Es ist nicht immer einfach, mit euch<br />

zusammenzuleben, und das Klima im Pflanzentrog<br />

ist auch nicht immer sehr ideal, aber wir haben uns<br />

mittlerweile daran gewöhnt und können damit<br />

umgehen. Und mit euch haben wir uns inzwischen<br />

auch schon gut zusammengerauft.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Vielen Dank, das freut uns zu hören.<br />

Nun möchten wir natürlich auch sehr gerne<br />

wissen, wie es denn bei euch zu Hause<br />

aussieht. Unterscheidet sich euer Zuhause<br />

von unserem und wenn ja worin?<br />

Natürlich unterscheidet sich unser Zuhause ganz<br />

wesentlich von eurem. Wir sind ja schliesslich ganz<br />

viele, die da wohnen. Wir haben alle unsere Aufgaben<br />

und auch unsere Bereiche, in welchen wir uns<br />

regelmässig bewegen. Ich glaube, jeder, der schon<br />

mal eine Ameisenfarm gesehen hat, weiss in etwa,<br />

wie unsere Behausungen aufgebaut sind, mit<br />

vielen Gängen und<br />

Kammern. Es gibt<br />

Kammern zum Lagern<br />

von Vorräten, Kinderstuben,<br />

Trainingsräume<br />

und Kammern zum<br />

Aus ruhen und Schlafen.<br />

Wir bauen die ganzen<br />

Anlagen so, dass, falls<br />

es mal sehr stark regnet,<br />

keine der Kammern<br />

voll Wasser läuft. So sind<br />

wir sicher und können<br />

überleben. Unter der<br />

Erde haben wir ein<br />

Klima, das sowohl im<br />

Sommer als auch<br />

im Winter mehr oder<br />

weniger konstant ist.<br />

Zumindest ist das<br />

normalerweise der Fall.<br />

Wir Pflanzentrog­ Be wohner haben da manchmal<br />

Mühe, weil es im Sommer sehr heiss werden kann<br />

und im Winter ziemlich kalt.<br />

Wir Menschen streiten uns häufig, wenn wir<br />

so nahe beieinander wohnen, und sind oft<br />

neidisch auf das, was der andere hat. Kennt<br />

ihr diese Gefühle auch?<br />

Nein. Für uns ist das Zusammenleben in grossen<br />

Gruppen normal, und keiner ist besser oder schlechter<br />

als der andere. Wir teilen alles gerecht auf, sodass<br />

keiner einen Mangel an Benötigtem hat. Wir haben,<br />

genau wie ihr Menschen, verschiedene Aufgaben und<br />

Talente, doch bei uns nutzt jeder das, was er am<br />

besten kann, zum Wohle der ganzen Gemeinschaft.<br />

Zusammen sind wir stark und schaffen Erstaunliches,<br />

und die Gemeinschaft sichert uns unser Überleben.<br />

Welche Aufgabe fällt dir denn in der<br />

Kolonie zu? Welche Aufgabe haben denn<br />

die Ameisen auf der Erde generell, und<br />

wovon lebt ihr?<br />

Meine Aufgabe in der Kolonie ist es, alles zu koordinieren.<br />

Sodass alles so läuft, wie es soll, und jeder<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Anton Ameise ist Kolonial-Koordinator des<br />

Ameisen Stammes auf der Redaktionsterrasse<br />

von Naturzyt. Neben seiner Haupt aufgabe der<br />

Gesamtkoordination arbeitet er auch aktiv mit.<br />

Es gibt bei den Ameisen immer viel zu tun und<br />

auch Führungs ameisen packen immer tatkräftig<br />

mit an. Niemand ist besser oder schlechter <strong>–</strong><br />

das Kollektiv ist entscheidend!<br />

weiss, was er zu tun hat. Wir sind wie alles in der<br />

Natur ein Teil des natürlichen Kreislaufs. Wir sind<br />

eine Art Reinigungstrupp. <strong>Das</strong> heisst, wir sind<br />

sowohl Aasfresser als auch Bauern. Wir verspeisen<br />

verstorbene Insekten, welche wir einsammeln und<br />

in unseren Bauen einlagern, so halten wir die<br />

Umgebung sauber, sodass sich keine Krankheiten<br />

ausbreiten können, und schaffen uns Vorräte für<br />

den Winter. Wir treffen aber auch Abkommen mit<br />

anderen Insekten. Wie beispielsweise den Blattläusen.<br />

Wir züchten sie, wo sie genug Futter finden,<br />

und beschützen sie gegen ihre Feinde wie beispielsweise<br />

Marienkäfer. Im<br />

Gegenzug bekommen<br />

wir von ihnen das süsse<br />

Sekret, welches sie ausscheiden.<br />

So haben wir<br />

beide etwas davon.<br />

<strong>Das</strong> sind sehr wichtige<br />

Funktionen,<br />

die Ihr da übernehmt.<br />

Nun gibt es ja sehr<br />

viele verschiedene<br />

Ameisenarten. Worin<br />

unterschieden sich<br />

denn die verschiedenen<br />

Arten, und zu<br />

welcher Art gehört<br />

euer Stamm?<br />

Wir unterschieden uns in<br />

Grösse, Farbe, Klicklauten<br />

und Verhalten. Ganz<br />

genau so, wie es bei euch Menschen ist. So lange wir<br />

uns nicht in die Quere kommen, halten wir Frieden.<br />

Wir vermischen uns aber nie. Wir sind immer loyal<br />

zu unserem Stamm. Unsere Kolonie stammt von den<br />

Schwarzameisen ab.<br />

Dann kennt ihr also Krieg auch?<br />

Ja, nur unterscheidet sich der Krieg, den wir führen,<br />

ganz erheblich von den Kriegen, die ihr Menschen<br />

führt. Wir kämpfen nämlich nur, wenn es um unser<br />

Überleben geht. Nicht wegen der Macht oder des<br />

Reichtums.<br />

Am Anfang habt ihr uns oftmals sehr gezwickt,<br />

wenn wir draussen am Tisch<br />

Redaktionssitzungen hielten, obwohl wir<br />

eigentlich nur dagesessen haben. Rote<br />

Ameisen pinkeln uns Menschen auch oft an.<br />

Deshalb greifen viele zur Giftkeule oder<br />

trampeln viele Ameisen einfach zu Tode.<br />

Weshalb tun Ameisen denn das? Und was<br />

können wir tun, um ein respektvolles<br />

Zusammenleben möglich zu machen, ohne<br />

gleich zu Gift zu greifen?<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Wir<br />

fühlen uns von euch bedroht. Versetzt euch doch<br />

mal in unsere Lage. Ihr seid Riesen für uns, und ihr<br />

könnt uns mit Leichtigkeit zerquetschen, indem<br />

ihr nur mal kurz mit dem grossen Zeh zuckt.<br />

Also versuchen wir, euch so schnell wie möglich<br />

von da, wo wir sind, zu vertreiben. Dazu benutzen<br />

wir unsere Kneifer und die Roten ihre Säure. <strong>Das</strong><br />

ist aber nicht persönlich gemeint. Wir haben einfach<br />

schon zu viele schlechte Erfahrungen mit euch<br />

Menschen gemacht. Was ihr nicht versteht und auch<br />

nicht eurem Schönheitsideal entspricht, wird vernichtet.<br />

Dabei wäre es so einfach. Wenn ihr euch nur<br />

mal die Zeit nehmen und uns genauer betrachten<br />

würdet, dann würdet ihr vielleicht erkennen, dass<br />

auch wir ein Teil der Schöpfung sind. Sprecht doch<br />

einfach mit uns und bittet uns, uns an gewisse<br />

Bereiche der Terrasse oder des Gartens zu halten.<br />

Klärt uns vorher auf, wenn ihr fegen wollt oder<br />

mäht. Wir verstehen euch schon. Auch ab und zu ein<br />

kleines Geschenk in Form von etwas Schinken<br />

oder Zucker wissen wir durchaus zu schätzen. Wenn<br />

wir merken, dass ihr uns mit Respekt behandelt,<br />

werden wir euch das danken. Wir sind genauso ein<br />

Teil dieser Erde wie ihr und haben genau dasselbe<br />

Recht, auf ihr zu leben, wie ihr.<br />

Es gibt Filme, in denen es Killerameisen<br />

gibt, die die Menschheit ausrotten. Wenn<br />

man es recht bedenkt, könntet ihr das<br />

tatsächlich tun. Es gibt ja schliesslich<br />

unzäh lige Ameisen auf der Welt. Habt ihr<br />

euch nie überlegt, wie es wäre, das zu tun?<br />

Was hätten wir denn für einen Nutzen daraus? Nur<br />

weil es dann niemanden mehr gäbe, der die Giftkeule<br />

schwingt? Ihr nehmt euch einfach zu wichtig. Wir<br />

denken nicht wie ihr. Die Natur ist ein steter Kreislauf<br />

von Werden und Vergehen. Ausserdem gibt es schliesslich<br />

auch noch andere Feinde, welche uns fressen<br />

wollen. <strong>Das</strong> gehört zum natürlichen Kreislauf dazu.<br />

Anton, gibt es etwas, das Ihr uns Menschen<br />

gerne sagen würdet? Was können wir von<br />

euch lernen?<br />

Ihr Menschen habt noch vieles zu lernen. Nicht nur<br />

von uns, sondern von vielen anderen Lebewesen<br />

auch. Wir würden euch gerne sagen, dass ihr euch<br />

nicht immer so wichtig nehmen sollt. Auch ihr seid<br />

nur ein Teil dieser Erde. Sie braucht euch nicht,<br />

aber ihr braucht sie. Also tragt Sorge zur Natur und<br />

schützt sie. Ihr zerstört nicht nur unseren Lebensraum,<br />

sondern auch euren. Lernt von uns, ihn<br />

zu erhalten, und dass ihr in der Gemeinschaft stark<br />

seid, dass jeder sein Talent zum Nutzen aller<br />

anbieten sollte. Seht euch als Teil des natürlichen<br />

Kreislaufs an, in der jeder seine Funktion hat<br />

und seinen Teil zum Wohle aller beisteuert. Respektiert<br />

alles Leben auf unserer Welt und geht auch<br />

miteinander respektvoll um. Wenn einer etwas nicht<br />

alleine bewältigen kann, dann macht es wie wir <strong>–</strong><br />

helft einander. Versucht nicht ständig, Beherrscher<br />

der Erde zu sein, sondern seid liebevolle Bewohner,<br />

die Mutter Erde wertschätzen.<br />

Vielen Dank, Anton, für diese weisen<br />

Worte. Hoffentlich werden wir noch viele<br />

Gespräche führen können.<br />

<strong>Das</strong> werden wir bestimmt und es war mir ein ganz<br />

besonderes Vergnügen, dieses Interview mit euch<br />

im Namen von uns Ameisen zu führen. Wir hoffen,<br />

dass wir damit viele Menschen zum Nachdenken<br />

bringen.<br />

Text Auszug aus «Ravensong <strong>–</strong> Auch Tiere haben<br />

eine Stimme» (in Arbeit) Bild Virginia Knaus,<br />

Illustration Sandra Huguenin, kunstdiebewegt.ch<br />

NATUR BEWAHREN<br />

fussend neues wagen<br />

urzyt<br />

natUrban<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse 16<br />

8926 Uerzlikon<br />

Tel. 044 72 99 333<br />

info@naturban.ch<br />

www.naturban.ch<br />

ärz<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Ein Züchter<br />

gibt auf<br />

Ob «Dänkeli», «Pensée» oder «Stiefmüeterli» <strong>–</strong> die Rede ist<br />

immer von der Viola wittrockiana, dem Garten-Stiefmütterchen, das<br />

es heute in unzähligen Farben, Formen und Grössen zu kaufen gibt.<br />

Bis in die 1990er-Jahre gehörten die<br />

Roggli-Stiefmütterchen mit ihren heimatverbundenen<br />

Namen wie «Blüemlisalp»<br />

oder «Eiger» zu den begehrtesten Sorten.<br />

Im Frühling 2010 musste Rudolf Roggli, der die<br />

Firma Rudolf Roggli AG in dritter Generation leitet,<br />

die Saatgutvermehrung und -zucht aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aufgeben! <strong>Das</strong> betrifft auch die<br />

beiden Roggli-Kohlrabi-Sorten «Lanro» und «Blaro».<br />

ProSpecieRara: Weshalb rentiert sich die<br />

Stiefmütterchenzucht nicht mehr?<br />

Rudolf Roggli: Die Nachfrage nach alten Sorten ist in<br />

den letzten Jahren extrem eingebrochen. Früher haben<br />

die Gärtnereien ihre eigenen Setzlinge angezogen,<br />

und vor allem war das Bewusstsein für spezielle Sorten<br />

sowohl beim Gärtner als auch beim Konsumenten<br />

ausgeprägt. Heute wird nur noch nach Farbe gekauft.<br />

Zudem werden Stiefmütterchen heute im Frühling<br />

gekauft; früher setzte man sie im Herbst, damit sie<br />

dann im Frühling blühen. Die heutigen F1-Hybriden,<br />

Sorten also, die schneller und einheitlicher wachsen,<br />

die aber nicht mit herkömmlichen Methoden vermehrt<br />

und gezüchtet werden können, erfüllen die modernen<br />

Ansprüche. Aber den Züchtungsaufwand können sich<br />

nur noch Grossfirmen leisten.<br />

Wie zeigt sich dieser Niedergang?<br />

In den 1960er- und 1970er-Jahren verkauften wir<br />

rund 350 kg Stiefmütterchen-Saatgut pro Jahr, was<br />

für 140 Millionen Pflanzen reichte. Wir mussten in<br />

der Folge die Produktion sogar nach Griechenland<br />

ausweiten, weil wir mit der <strong>Schweizer</strong> Produktion die<br />

Nachfrage nicht decken konnten. 2010 verkauften<br />

wir noch ca. 4 kg. Dieser Rückgang kam sehr schnell <strong>–</strong><br />

2006 hatten wir noch rund 20 kg verkauft. Zur<br />

Glanzzeit war das Geschäft auch wirtschaftlich<br />

interessant, seit einigen Jahren verdienen wir unser<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


Heute nur noch selten in den Gärten <strong>–</strong> das<br />

Roggli-Stiefmütterchen «Blüemlisalp».<br />

Foto: Markus Zuber, Küttigen<br />

Geld aber fast ausschliesslich mit der Setzlingsanzucht<br />

für Gärtnereien <strong>–</strong> zur Hauptsache aus<br />

eingekauftem Saatgut.<br />

beiden Sorten für den Hausgarten perfekt <strong>–</strong> sie sind,<br />

auch wenn sie grösser geerntet werden, sehr zart,<br />

tolerant gegenüber Spätfrösten, und sie reifen nicht<br />

alle auf einmal. Dieser letzte Punkt ist sicher einer,<br />

der gegen die industrielle Vermarktung spricht, denn<br />

dort soll alles miteinander geerntet werden können.<br />

Da die Hobby-Gärtner beim Gemüse nur einen<br />

kleinen Marktanteil haben, lohnt es sich nicht, extra<br />

für sie zu produzieren. Die Sativa Rheinau AG<br />

kümmert sich nun zusammen mit ProSpecieRara um<br />

die Erhaltung der Kohlrabisorten. Die Viola «Elitemischung»,<br />

«Alpenglühn» und «Höhenfeuer» sind<br />

bereits jetzt im Sortiment von Sativa, die anderen<br />

werden sukzessive aufgenommen. So gehen sie nicht<br />

ganz verloren und bleiben gerade auch für den<br />

Hobby-Gärtner erhalten.<br />

Was bedeutet es für Sie, dass diese<br />

Roggli-Sorten praktisch verschwinden?<br />

Es ist wohl der Lauf der Zeit, da kann man nichts<br />

machen. Es geht ja nicht nur mir so, sondern<br />

auch den meisten anderen Züchtern. Heute gibt es<br />

praktisch keine privaten Züchter mehr in der<br />

Schweiz <strong>–</strong> weder bei den Zierpflanzen noch beim<br />

Gemüse.<br />

Stolz bin ich darauf, dass sich die Hauptsorten<br />

«Eiger», «Thunersee» und «Elitemischung» während<br />

rund 80 Jahren erfolgreich im Markt behaupten<br />

konnten <strong>–</strong> mir sind keine anderen Stiefmütterchensorten<br />

bekannt, die so erfolgreich waren. Für viele<br />

neue Sorten haben die Züchter auf Roggli-Sorten<br />

zurückgegriffen, denn über lange Zeiten führte kein<br />

Weg an ihnen vorbei. Insofern leben sie so in neuer<br />

Form noch weiter.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Wie geht es weiter mit den Roggli-Sorten?<br />

Die Gartenbauschule Hünibach und ProSpecieRara<br />

haben sich zum Glück der Roggli-Stiefmütterchen<br />

angenommen. Ich unterstütze die beiden Institu tionen<br />

gerne mit Rat und Tat, möchte mich dann aber auch<br />

mal zurückziehen können. <strong>Das</strong> «Problem» bei den<br />

Stiefmütterchen ist, dass sie nicht so einfach selber vermehrt<br />

werden können. Die Sorten ver kreuzen leicht mit<br />

anderen und «verwässern» so. Deshalb muss man als<br />

Züchter am Ball bleiben und immer wieder ganz gezielt<br />

Auslese betreiben. Jede einzelne Farbe muss räumlich<br />

getrennt produziert werden, damit keine falschen<br />

Farbkreuzungen entstehen. Deshalb bin ich froh, dass<br />

ProSpecieRara mit der Gartenbauschule eine Partnerin<br />

gefunden hat, die wirtschaftlich nicht von den Stiefmütterchen<br />

abhängig ist, die aber dank dieser Arbeit<br />

auch ihren Schülern einen spannenden Einblick in die<br />

Pflanzenzucht geben kann.<br />

Und die Kohlrabi?<br />

Auch diesen Betriebszweig haben wir aufgegeben,<br />

da die Nachfrage zu gering ist. Zwar wären unsere<br />

Interview Nicole Egloff, Medienverantwortliche<br />

ProSpecieRara<br />

Die Kohlrabisorte «Blaro» ist nun in der Obhut<br />

von Sativa Rheinau und ProSpecieRara.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


Weibchen auf<br />

dem Steinhaufen.<br />

Claudias naturnaher Garten<br />

Die Zauneidechse <strong>–</strong><br />

seltener Gast im Garten<br />

Liebe garten- und naturbegeisterte Leserinnen und Leser,<br />

Spüren Sie es schon, das Kribbeln im Körper, den Drang,<br />

hinaus an die frische Luft zu gehen und den Garten frühlingstauglich<br />

zu machen? Wenn nicht, sind Sie in guter Gesellschaft<br />

mit der Zauneidechse (lacerta agilis). Sie erwacht auch erst so gegen<br />

Ende <strong>März</strong> / Anfang April, wenn die Sonne schon ein bisschen<br />

Kraft hat, um sie zu wärmen.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> möchte ich über<br />

die Zaun eidechse, ihren Lebenszyklus<br />

und ihren Lebensraum<br />

berichten. Speziell aber darüber,<br />

was Sie persönlich in Ihrem Garten<br />

zum Wohle der Zauneidechse beitragen<br />

können.<br />

DEN ORGANISMUS IN SCHWUNG<br />

BRINGEN<br />

Die Zauneidechse ist tagaktiv. Nach dem<br />

Aufstehen sucht sie sich als Erstes ein<br />

sonniges Plätzchen, um den Organismus<br />

in Schwung zu bringen und Energie für<br />

den ganzen Tag zu tanken. Ihre Körpertemperatur<br />

ist nämlich von der Umwelt<br />

abhängig. Dazu sitzt sie gerne auf direkt<br />

besonnten Steinen, Holzhaufen oder<br />

Wurzeln, von denen sie bei Gefahr auch<br />

schnell abtauchen und sich in Sicherheit<br />

bringen kann. Gefahr lauert nämlich<br />

von überall: Vögel (Greifvögel, Raben,<br />

Stare, Amseln), Marder, Füchse, Igel,<br />

Schlangen und Katzen. Vor allem am<br />

Morgen, wenn die Zauneidechse<br />

ihre «Betriebstemperatur» noch nicht<br />

erreicht hat, ist sie langsam und somit<br />

eine leichte Beute. Gerät die Zauneidechse<br />

in höchste Gefahr, hat sie die<br />

Möglichkeit, ihren Schwanz an einer<br />

von mehreren sogenannten Sollbruchstellen<br />

abzuwerfen. Der Feind soll vom<br />

abgefallenen, zappelnden Schwanzstück<br />

abgelenkt werden und ihr so die Flucht<br />

ermöglichen. Der Schwanz wächst<br />

wieder nach, allerdings nur einmal und<br />

er bleibt kürzer.<br />

Nach dem Sonnenbad ist es Zeit,<br />

sich etwas für den Magen zu besorgen.<br />

Da bieten sich Insekten wie Heuschrecken,<br />

Käfer und deren Larven,<br />

Ameisen, Spinnen und Regenwürmer<br />

an. Ihren Durst löscht sie mit Regenoder<br />

Tautropfen.<br />

PAARUNGSZEIT DER ZAUNEIDECHSE<br />

So gegen Ende April häuten sich die<br />

Zauneidechsen ein erstes Mal und bald<br />

darauf beginnt die Paarungszeit.<br />

Die Männchen zeigen sich von ihrer<br />

schönsten Seite. Kopf, Rumpf- und<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


Bauchseiten sind ganz grün gefärbt.<br />

Diese Verfärbung dauert bis zum Ende<br />

der Paarungszeit Ende Juni.<br />

Ab Mai fangen die Weibchen an,<br />

Eier zu legen. Dazu brauchen sie direkt<br />

besonnten, freien, weichen (sandigen)<br />

Untergrund, in den sie ca. 10 cm tiefe<br />

Löcher graben und dort hinein ihre Eier<br />

legen. Je nach Wetter und Temperatur im<br />

Inneren des Eiablage platzes dauert es<br />

zwei Monate, bis die Jungen schlüpfen.<br />

Sie sind dann etwa 5<strong>–</strong>6 cm lang.<br />

Sobald die Eidechsen genug Reserven<br />

für den Winter angelegt haben, machen<br />

sich die Männchen bereits im August auf,<br />

in ihr Winterquartier zu ziehen. Die<br />

Weibchen folgen ihnen im September.<br />

KEINE FREUDE AN<br />

AUFGE RÄUMTEN GÄRTEN<br />

Die Zauneidechse stellt an ihren Lebensraum<br />

nicht allzu grosse An sprüche, aber<br />

mit aufgeräumten Gärten, Landschaften<br />

und Kulturlandschaften kann sie nichts<br />

anfangen. Sie braucht viele sonnige,<br />

trockene und offene Plätze, die sich mit<br />

dichter bewachsenen Stellen abwechseln.<br />

Auch braucht sie in unmittelbarer Umgebung<br />

ihrer Sonnenplätze Verstecke<br />

wie Ast- und Steinhaufen, Wurzelstöcke<br />

oder Altgrasstreifen.<br />

In der Schweiz ist die Zauneidechse<br />

auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.<br />

Dies vor allem durch Lebensraumverlust,<br />

Zersiedelung der<br />

Landschaft und Zerstörung der Kleinstrukturen<br />

durch intensive Landwirtschaft.<br />

Unter Kleinstrukturen<br />

versteht man Ruheplätze, Vernetzungen,<br />

Trittsteine, um von A nach B zu gelangen<br />

in einer grossflächigen, monotonen,<br />

unstrukturierten Landschaft.<br />

Geeignete und im Garten gut umsetzbare<br />

Kleinstrukturen für Eidechsen sind:<br />

STEINHAUFEN<br />

Steinhaufen baut man am besten an<br />

einer gut besonnten, ruhigen Lage. Die<br />

Steine speichern die Wärme und leiten<br />

sie ins Innere des Haufens weiter. Steinhaufen<br />

werden von den Tieren gerne<br />

benutzt, um sich aufzuwärmen. Steinhaufen<br />

sind einfach anzulegen und haben<br />

dauerhaften Bestand. Der Grösse des<br />

Steinhaufens sind keine Grenzen gesetzt,<br />

je grösser, desto besser. Benötigt werden<br />

Steine unterschiedlicher Grösse und<br />

Form, um optimale Zwischenräume zu<br />

schaffen. Der Boden, der wasserdurchlässig<br />

sein muss, sollte etwa 30 cm<br />

tief aufgelockert werden, darauf werden<br />

einige wenige grosse Steine (sogenannte<br />

Stützsteine) verteilt, sodass viel Zwischenraum<br />

entsteht.<br />

Ein solcher Steinhaufen ist kein frostsicheres<br />

Winterquartier. Erst in einer<br />

Tiefe ab ca. 80 cm (abhängig von der Höhe<br />

des Wohnortes) ist eine frostfreie Überwinterung<br />

möglich.<br />

Da im Siedlungsraum oft eine grosse<br />

Katzen population vorhanden ist, kann es<br />

sinnvoll sein, den Steinhaufen und<br />

seine Sonne tankenden Bewohner mit<br />

Dornen ästen zu schützen.<br />

Ein Steinhaufen kann grundsätzlich<br />

das ganze Jahr angelegt werden, jedoch<br />

sollte das Aufschichten auf bestehende<br />

Haufen während der Winterpause<br />

(November bis <strong>März</strong>) durchgeführt<br />

werden.<br />

Alle paar Jahre sollte der Steinhaufen<br />

von Pflanzen befreit werden, damit<br />

er weiterhin die Funktion als Wärmespeicher<br />

ausüben kann.<br />

Eine Alternative zum Steinhaufen<br />

kann eine Trockenmauer sein, die aus<br />

regionalen Natursteinen fachgerecht<br />

und ohne Mörtel zwischen den Steinen<br />

aufgebaut wird. Auch hier müssen<br />

zwischen den Steinen genügend Hohlräume<br />

als Unterschlupf vorhanden sein.<br />

Ein Steinhaufen dient übrigens nicht<br />

nur Zaun eidechsen als Lebensraum,<br />

sondern auch verschiedenen Insekten<br />

wie Wildbienen, Schmetterlingen,<br />

Käfern, Spinnen oder Igeln und<br />

Amphibien.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

KLEINSTRUKTUREN FÜR<br />

ZAUNEIDECHSEN BAUEN<br />

Solche Kleinstrukturen bieten sich<br />

aufgrund der bereits vorhandenen<br />

Kleinräumigkeit sehr gut im Siedlungsraum<br />

als Vernetzung an. Es sollte unbedingt<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

verschiedene Klein strukturen vorhanden<br />

sind und die Abstände dazwischen<br />

nicht mehr als ca. 30 m betragen.<br />

Tiere verbringen nicht ihr ganzes Leben<br />

nur auf einem Stein- oder Asthaufen,<br />

sondern wandern zwischen den<br />

ver schiedenen Kleinstrukturen umher.<br />

Gut getarnt <strong>–</strong> die Zauneidechse auf dem Holzstapel.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


Totholzhaufen: Schichten Sie<br />

dicke und dünne Äste auf einen<br />

grossen oder kleinen Haufen.<br />

Ein Eidechsenmännchen<br />

zur<br />

Paarungszeit auf<br />

Brautschau.<br />

ASTHAUFEN<br />

Schichten Sie dicke und dünne Äste aus<br />

dem Garten an einem besonnten Ort<br />

auf einen grossen oder kleinen Haufen.<br />

Ein solcher Haufen wird übrigens auch<br />

Totholzhaufen genannt, aber er ist alles<br />

andere als tot. Mit der Zeit siedeln sich<br />

dort Flechten, Pilze, und Moose an.<br />

Für die Tiere bietet ein solcher Haufen<br />

Wohnung (Spinnen, Asseln, Käfer,<br />

Wildbienen), Rückzugsgebiet (Erdkröten,<br />

Molche, Zaun eidechsen,<br />

Spitzmäuse), Nistplatz (Zaunkönig,<br />

Rotkehlchen, Grasmücke) und Überwinterungsplatz<br />

(Igel, Marienkäfer,<br />

Schmetterlingspuppen).<br />

Mit der Zeit zerfällt das Holz in<br />

Humus, deshalb schichten wir jedes Jahr<br />

die neu im Garten anfallenden Äste<br />

und Zweige oben drauf.<br />

Claudias Veranstaltungstipp:<br />

Am Dienstag, 17. Juni <strong>2014</strong>, von 13.30 bis ca. 16.30 Uhr<br />

führe ich folgenden Kurs in meinem Garten durch:<br />

Erlebnis naturnaher Garten!<br />

Dieser Kurs ist der perfekte Einstieg in die Thematik des naturnahen Gartens.<br />

Sie finden vor Ort die verschiedensten Gartenbereiche und Kleinstrukturen.<br />

Sie lernen den Garten als Lebensraum für einheimische Pflanzen und Tiere<br />

kennen, erfahren Zusammenhänge zwischen Beetbepflanzung und Schmetterlingen,<br />

und beim Rundgang erhalten Sie viele Tipps für die eine oder andere<br />

Umsetzung im eigenen Garten.<br />

Ort: Büelweg 6, 5213 Villnachern<br />

Anmeldung: erwünscht unter info@natur-im-garten.ch oder 056 442 56 27<br />

Kosten: 30 Fr. pro Person<br />

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist.<br />

Ich freue mich auf zahlreiche Interessierte!<br />

Hat man im Garten genügend Platz,<br />

kann man den Totholzhaufen mehrere<br />

Meter lang machen.<br />

Auch trockengelagerte und nicht<br />

für Brennholz benötigte Holzscheite<br />

sind gute Totholzhaufen. Die Hohlräume<br />

zwischen den Scheiten werden von<br />

den verschiedensten Tieren genutzt.<br />

EIDECHSENHAUFEN<br />

An einer besonnten und besonders<br />

geschützten Stelle, zum Beispiel entlang<br />

von Hecken, Waldrändern usw. schichtet<br />

man zuerst ca. 0,5 m dünnes Material<br />

auf. Dies kann trockenes Schnittgut<br />

(Heu, Schilf) aber auch Sägemehl, Mist<br />

oder trockenes Laub sein.<br />

Darauf legt man anschliessend eine<br />

gleich dicke Schicht sperriger Äste oder<br />

Holzstücke. Nun die Äste noch einmal<br />

mit 0,5<strong>–</strong>1 m dünnem Material zudecken.<br />

<strong>Das</strong> Ganze wiederholen, bis der Haufen<br />

eine Höhe von ca. 1,0<strong>–</strong>1,5 m erreicht hat.<br />

Zu hoch hat keinen Wert, da die unteren<br />

Lagen sonst zu sehr zusammengepresst<br />

werden. Zum Schluss den ganzen Haufen<br />

rundum mit dornigen Ästen schützen.<br />

Mit der Zeit sackt der Haufen zusammen,<br />

dann einfach mit den<br />

einzelnen Schichten wieder erhöhen.<br />

Diese Arbeiten sollte man nicht in<br />

der Zeit der Winterruhe durchführen<br />

(November bis <strong>März</strong>) und während<br />

sich die Eier im Haufen befinden<br />

(Juli / August).<br />

Neben Zauneidechsen bewohnen<br />

den Haufen auch viele Insekten, Blindschleichen,<br />

Spinnen und Schnecken.<br />

Möchten Sie noch mehr Infos zu den<br />

Kleinstrukturen und deren Aufbau?<br />

Folgende Seiten verfügen über sehr gute<br />

Informationen: www.karch.ch (Link<br />

«Reptilien fördern», Praxismerkblätter),<br />

www.birdlife.ch (Link «Material und<br />

Service», Merkblätter)<br />

Es wäre schön, wenn möglichst viele<br />

Gartenbesitzer/innen vermehrt Kleinstrukturen<br />

in ihrem Garten anlegen<br />

würden. Und stellen sich keine Zauneidechsen<br />

ein, so gibt es noch unzählige<br />

andere Tiere, die von diesen Kleinstrukturen<br />

profitieren.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spass<br />

beim Aufstellen von Kleinstrukturen<br />

in Ihrem Garten als kleinen, aber enorm<br />

wichtigen Beitrag zum Wohle unserer<br />

einheimischen Tierwelt.<br />

Herzlich Claudia Ebling<br />

www.natur-im-garten.ch<br />

Text /Fotos Claudia Ebling<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


Biodiversität<br />

macht den Siedlungsraum attraktiver<br />

Garten, Balkon und Park sind nicht nur Erholungszone. Die<br />

Grünflächen bieten auch zahlreichen Wildtieren Nahrung und<br />

Unterschlupf. Natur im Siedlungsraum ist denn auch ein Schwerpunkt<br />

des Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz, den der<br />

Bundesrat Ende Jahr verabschieden will.<br />

Frei fliessende Gewässer statt eingedolte Bäche sind wertvolle Lebensräume <strong>–</strong> und attraktive Kinderspielplätze.<br />

jauchzt die dreijährige<br />

Milla <strong>–</strong> und zeigt begeistert auf<br />

ein 20 Zentimeter langes schlängelndes<br />

Etwas. Doch das Tier «Rägäwurm!»,<br />

neben der Gartenmauer entpuppt sich als Blindschleiche.<br />

Diese Reptilienart kommt hier zulande<br />

unter Druck. Denn wo der Rasen einen Bürstenschnitt<br />

trägt, jedes Laubblatt sofort weggerecht wird<br />

und fugenlose Betonmauern die Beete umfassen,<br />

haben Wildtiere kaum noch eine Chance. Eine<br />

Antwort auf den knapper werdenden Lebensraum<br />

heisst naturnaher Garten, wobei der Weg dazu in<br />

kleinen Schritten erfolgen kann, wie der Beitrag<br />

auf den Seiten 30 bis 32 zeigt.<br />

DER BALKON ALS GRÜNE BRÜCKE<br />

Doch auch wer keinen Garten hat, kann heimische<br />

Wildpflanzen ansiedeln <strong>–</strong> auf dem Balkon. «Zwar ist<br />

die Blütenpracht von Wildpflanzen etwas kleiner<br />

und unscheinbarer als von gezüchteten Exoten, doch<br />

das macht gerade ihren Reiz aus», sagt Sabine Mari,<br />

Projektleiterin bei der Umweltorganisation Pro<br />

Natura. Zudem freuen sich Bienen, Schmetterlinge,<br />

Käfer und andere Insekten über das schmackhafte<br />

Nektarbüffet und die Nistmöglichkeiten, die<br />

Wildpflanzen zu bieten haben. «Durch eine Balkonbegrünung<br />

mit einheimischen Pflanzen schafft<br />

man Brücken und bietet den Insekten somit eine<br />

Vernetzung ihrer Lebensräume an», so Mari.<br />

KLEINWÜCHSIGE GEHÖLZE WÄHLEN<br />

Zur Auswahl stehen Wildpflanzen in unterschiedlichen<br />

Höhen, sodass die Bepflanzung möglichst<br />

variantenreich gestaltet werden kann. Mittel hoch<br />

und pflegeleicht ist etwa die Gemeine Akelei, die sich<br />

praktischerweise gerne selbst versamt. Mit über<br />

einem Meter Höhe trumpfen Reseda und die Wilde<br />

Malve auf, die mit ihren leuchtenden pinkfarbenen<br />

Blüten entzückt. Doch auch das «Fussvolk» hat<br />

einiges zu bieten: Pfirsichglocken blume und<br />

Schlüssel blume setzen mit ihren blauen und gelben<br />

Blütenglöckchen farbige Akzente.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


NAHRUNGSQUELLE UND UNTERSCHLUPF<br />

Da Wildpflanzen in der freien Natur keine Pflege<br />

erhalten, sind sie entsprechend anspruchslos. «Für<br />

die Pflanzen ist in Töpfen und Kisten aber nur<br />

begrenzt Platz verfügbar, weshalb sie bei Bedarf in<br />

ein grösseres Gefäss umgetopft werden müssen»,<br />

erklärt Mari. Denn in stark durchwurzelten, engen<br />

Töpfen kommt es leichter zu Staunässe und Wurzelfäulnis.<br />

Während bei Geranien, Margeriten oder<br />

Petunien ständig Verblühtes abgezupft werden muss,<br />

um weitere Blüten anzuregen, darf man Wildpflanzen<br />

ruhig versamen lassen. «Die Blütenstände<br />

sind wichtige Nahrungsquellen für Vögel», so Mari.<br />

Im Herbst sollte man deshalb die vertrockneten<br />

Stängel und Blätter der Stauden ebenfalls nicht<br />

zurückschneiden. Mari: «Sie bieten Insekten einen<br />

idealen Unterschlupf für den Winter.»<br />

Naturwiesen statt steriler Rasen sind ein wichtiger Lebensraum<br />

für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.<br />

Ein wild wuchernder Wegrand dient Insekten als Habitat und<br />

Kleintieren zur Vernetzung ihrer Lebensräume.<br />

STADT BERN ALS VORREITERIN<br />

Was naturbewusste Garten- und Balkonbesitzer<br />

bereits heute umsetzen, soll auch im öffentlichen<br />

Raum zum Standard werden. Die Stadt Bern etwa<br />

verabschiedete vor einem Jahr ein Biodiversitätskonzept,<br />

das im Siedlungsraum mehr Nischen für<br />

Tiere und Pflanzen schaffen will. Dies steigere<br />

auch die Lebensqualität der Bevölkerung, sagt<br />

Sabine Tschäppeler, Leiterin der Fachstelle Natur<br />

und Ökologie von Stadtgrün Bern: «Die Attraktivität<br />

des Wohnorts hängt auch mit der Möglichkeit<br />

zusammen, die Natur erleben und beobachten zu<br />

können.» Städte spielen beim Erhalt der Biodiversität<br />

eine wichtige Rolle, da gefährdete Arten wie Gartenrotschwanz,<br />

Mauersegler oder Bienen­ Ragwurz<br />

paradoxerweise gerade hier noch Nischen finden, die<br />

in den intensiv genutzten Landwirtschaftszonen<br />

ausserhalb des Stadtgebiets fehlen. In Bern müssen<br />

bei allen Überbauungsordnungen und Planungen, an<br />

denen die Stadt beteiligt ist, mindestens 15 Prozent<br />

des Gesamtperimeters naturnah ausgestaltet sein.<br />

INVASIVE EXOTEN IM VISIER<br />

Weiter wurden in Bern in den letzten Jahren immer<br />

weitere Rasenflächen in Blumenwiesen umgewandelt:<br />

«Der Unterhalt ist zwar etwas aufwändiger,<br />

da man nicht einfach mit dem Rasenmäher drüberfahren<br />

kann, sondern zwei Mal pro Jahr den<br />

Balkenmäher nimmt und dann das Heu trocknen<br />

lässt, um die Blumen und Gräser absamen zu<br />

lassen», erklärt Christoph Teuscher, Leiter Unterhaltskreis<br />

Ost bei Stadtgrün Bern. Gewisse Streifen<br />

werden sogar erst im Frühling zum zweiten Mal<br />

gemäht. Teuscher: «Die für uns unansehnlichen<br />

braunen Halme sind für viele Insekten das Winterquartier.»<br />

Tabu ist in Bern die Pflanzung invasiver<br />

Neophyten, also gebietsfremder Pflanzen. Rund 1000<br />

in der Schweiz vorkommende Tier- und Pflanzenarten<br />

sind Neobiota, aber nur jede zehnte davon<br />

verhält sich invasiv. Besonders aktiv bei der<br />

Bekämpfung von Arten wie Goldrute, Springkraut<br />

und Knöterich ist die Ostschweiz, wo vor vier<br />

Jahren mehrere Gemeinden Ausmerzungsaktionen<br />

starteten; inzwischen macht fast der ganze Kanton<br />

St. Gallen mit. <strong>Das</strong> Ausreissen geschieht von Hand,<br />

was zwar aufwändig ist, aber wirksam <strong>–</strong> und giftfrei.<br />

SCHWEIZ KÄMPFT GEGEN ARTENRÜCKGANG<br />

Auch auf Bundesebene hat man den Stellenwert<br />

der Biodiversität erkannt. Eine 2012 vom BAFU<br />

ver öffentlichte Studie weist nach, dass ein Drittel<br />

der <strong>Schweizer</strong> Arten gefährdet ist. Die Verdrängung<br />

findet meist schleichend statt, denn hierzulande<br />

werden weder Wälder abgebrannt noch Monokulturen<br />

erstellt oder Gewässer verschmutzt wie in<br />

Südamerika, Afrika und Asien. Dennoch führt ein<br />

ständig wachsender Druck auf die Lebensräume<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


Ein bewachsenes Bachufer<br />

ist auch im städtischen Raum<br />

möglich und macht diesen<br />

attraktiver.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

und Ökosysteme auch bei uns dazu, dass viele Populationen<br />

von Tier- und Pflanzenarten aus gedünnt<br />

werden und schon bald ganz verschwinden könnten.<br />

Mit dem Artenrückgang schrumpft auch die<br />

genetische Vielfalt. Umgekehrt kommt die heutige<br />

Landnutzung nur ganz wenigen Tier- und Pflanzenarten<br />

entgegen. In der Folge gleichen sich die<br />

Naturräume der Schweiz zunehmend an, und<br />

die unterschiedlichen Lebensräume verlieren ihre<br />

ökologische Besonderheit.<br />

SCHWEIZ LANCIERT AKTIONSPLAN<br />

BIODIVERSITÄT<br />

Bei den Pflanzen hatten viele Experten gehofft,<br />

die punktuellen Schutzanstrengungen der letzten<br />

30 Jahre würden allmählich greifen. Doch diese<br />

Erwartung erfüllt sich nicht. Umso dringender ist<br />

es deshalb, nun mit der umfassenden Stärkung der<br />

Biodiversität vorwärts zu machen. Die Wichtigkeit<br />

dieses Anliegens hatte auch der Bundesrat erkannt,<br />

als er 2009 die Erarbeitung der Strategie Biodiversität<br />

Schweiz (SBS) lancierte. Im Frühling 2012<br />

verabschiedete der Bundesrat die SBS mit ihren<br />

zehn Zielen (vgl. Kasten) und erteilte den Auftrag,<br />

einen entsprechenden Aktionsplan zu erarbeiten.<br />

In einem partizipativen Prozess entstand 2013 ein<br />

ausführlicher Massnahmenkatalog, der als Grundlage<br />

zur Erarbeitung der Massnahmen des Aktionsplans<br />

SBS diente. Der Aktionsplan soll Ende <strong>2014</strong><br />

vom Bundesrat verabschiedet werden. Sarah Pearson,<br />

Leiterin des Aktionsplans Strategie Biodiversität<br />

Schweiz beim Bundesamt für Umwelt: «Doch<br />

unabhängig davon, welche Massnahmen beschlossen<br />

werden, braucht es engagierte Menschen, die sich<br />

vor Ort ganz praktisch für die Biodiversität<br />

einsetzen.»<br />

Text Pieter Poldervaart Fotos Stadtgrün Bern,<br />

Pieter Poldervaart ist freier Journalist schreibt unter<br />

anderem für das Bundesamt für Umwelt (BAFU).<br />

Literatur<br />

<strong>Das</strong> Wildpflanzen-Topfbuch. Ausdauernde Arten für Balkon,<br />

Terrasse und Garte <strong>–</strong> lebendig, pflegeleicht, nachhaltig,<br />

von Reinhard Witt, Reinhard Witt Verlag 2010, 39.90 Franken<br />

Links<br />

Pflanzenliste für Balkone und Terrassen:<br />

www.wildstauden.ch > Pflanzenliste > Balkonliste<br />

Die zehn Ziele der Strategie Biodiversität Schweiz<br />

1. Nachhaltige Nutzung der Biodiversität<br />

2. Ökologische Infrastruktur schaffen<br />

3. Erhaltungszustand von National Prioritären Arten verbessern<br />

4. Genetische Vielfalt erhalten und fördern<br />

5. Finanzielle Anreize überprüfen<br />

6. Ökosystemleistungen erfassen<br />

7. Wissen generieren und verteilen<br />

8. Biodiversität im Siedlungsraum fördern<br />

9. Internationales Engagement verstärken<br />

10. Veränderung der Biodiversität überwachen<br />

Mehr Informationen unter www.bafu.admin.ch/ap-biodiversitaet<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Sonnenenergie<br />

macht Schule<br />

Wer heute eine Solarstromanlage baut, kann rund 30 Jahre<br />

lang von der kostenlosen elektrischen Energie profitieren.<br />

Ein Pionierprojekt in Winterthur macht Schule und setzt den Erlös<br />

aus dem Stromverkauf wiederum in Klimaschutzprojekte um.<br />

Die Module für die Solarstromanlage auf dem Schulhaus Rychenberg in Winterthur werden montiert.<br />

die Sonne gäbe<br />

es kein Leben. Und<br />

wenn wir mit Solaranlagen<br />

Strom pro­<br />

«Ohne<br />

duzieren, ist diese Energie ein Geschenk<br />

der Sonne.» Hansjürg Germann erzählt,<br />

und die Begeisterung für das Thema<br />

Sonnenenergie ist ihm anzuhören und<br />

anzusehen. Der Schulleiter der Oberstufe<br />

Rychenberg in Winterthur ist<br />

daran mitbeteiligt, dass 2012 auf dem<br />

Schulhausdach eine 650 Quadratmeter<br />

grosse Solarstromanlage gebaut wurde.<br />

Sie produziert jährlich rund 90 000<br />

Kilowattstunden Strom, was etwa dem<br />

Stromverbrauch des Schulhauses oder<br />

von 30 Haushalten entspricht. Dieser<br />

Strom wird ins Netz eingespeist <strong>–</strong> und<br />

von dort bezieht die Schule auch wieder<br />

ihren Strom. Mit der Vergütung für den<br />

Strom von jährlich rund 4500 Franken<br />

setzt die Schule in den Folgejahren Projekte<br />

zum Thema Energie und Klimaschutz<br />

um.<br />

Die Sonne bescheint die Erdoberfläche<br />

täglich mit 220 Mal mehr Energie,<br />

als in der gleichen Zeit weltweit verbraucht<br />

wird. In einigen Stunden wird<br />

damit der Energiebedarf für die gesamte<br />

Weltbevölkerung für ein Jahr<br />

gedeckt. Die Einstrahlung beträgt<br />

rund 1000 bis 1500 kWh pro Quadratmeter<br />

und Jahr. In der Sahara ist die<br />

Ein strahlung «nur» 2,2 Mal höher als<br />

zum Beispiel in Winterthur. Eine Solarstromanlage<br />

ist somit auch in der<br />

Schweiz eine wertvolle Investition für<br />

die Zukunft. Heute installierte Solarmodule<br />

liefern über die gesamte<br />

Lebensdauer von mindestens 30 Jahren<br />

gratis Strom, der selbst verwendet<br />

oder verkauft werden kann.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


DIE ÖKOLOGISCHE BILANZ VON<br />

SOLARENERGIE<br />

Hansjürg Germann sagt von sich, er sei<br />

immer schon ein umweltbewusster<br />

Mensch gewesen: «Wir haben nur diese<br />

eine Welt. Wir können keine zweite<br />

Welt aus dem Keller holen, wenn wir<br />

unsere erste Welt zerstört haben.»<br />

Deutliche Worte eines engagierten<br />

Mannes, der vom Nutzen der Sonnenenergie<br />

überzeugt ist. Denn Solarzellen<br />

wandeln Sonnenstrahlen ohne Abfall,<br />

Lärm, Abgase in elektrische Energie<br />

um. <strong>–</strong> Aber stimmt diese Aussage auch,<br />

wenn man die «graue Energie», also<br />

diejenige Energie, die es für Herstellung<br />

und Entsorgung der Solarzellen braucht,<br />

in die ökologische Bilanz miteinbezieht?<br />

Ja, sie stimmt. Denn je nach Produktionsbedingungen<br />

müssen bei der 30-jährigen<br />

Lebenszeit eines Dachs nur zwei bis<br />

drei Jahre angerechnet werden, um den<br />

CO 2<br />

-Ausstoss von Herstellung und Entsorgung<br />

wieder auszugleichen. Damit<br />

die Solarenergie noch umweltfreundlicher<br />

wird, ist es wichtig, möglichst<br />

ressourcenschonend zu produzieren und<br />

die Solarmodule am Ende der Lebenszeit<br />

dem Recyclingkreislauf zuzuführen.<br />

FÜR EIN KLIMAFREUNDLICHES<br />

LEBEN SENSIBILISIEREN<br />

Gas, Kohle, Erdöl sind sowohl in der<br />

Produktion wie auch im Verbrauch sehr<br />

CO 2<br />

-intensiv. Bei der Atomenergie<br />

bleiben die radioaktiven Abfälle während<br />

mehrerer zehntausend bis sogar<br />

mehrerer hunderttausend Jahre lebensbedrohlich.<br />

Sonnenenergie ist also<br />

tatsächlich eine bestechend einfache<br />

Art der Energieversorgung. Aber auch<br />

Hansjürg Germann, ein Mann mit<br />

Wissen und Erfahrung, brauchte den<br />

Anstoss der Klimaschutzbewegung<br />

myblueplanet (siehe Box), um den<br />

ganzen Wert eines Projektes zu verstehen,<br />

das Solarstromanlagen baut und<br />

gleichzeitig Schülerinnen und Schüler<br />

und deren Umfeld sowie die ganze<br />

Gemeindebevölkerung für ein klimafreundliches<br />

Leben sensibilisiert.<br />

In Winterthur entschieden sich der<br />

Schulleiter und die Lehrerschaft des<br />

Unter- und Oberstufenschulhauses<br />

Rychenberg nach dem 11. <strong>März</strong> 2011,<br />

bei «Jede Zelle zählt» von myblueplanet<br />

mitzumachen: «Die Katastrophe von<br />

Hansjürg Germann, Schulleiter in Winterthur, bei der Einweihungsrede<br />

zur Solaranlage Solaranlage Rychenberg am 11. Mai 2012.<br />

Fukushima hatte die schrecklichen<br />

Auswirkungen aufgezeigt, die Atomenergie<br />

haben kann. Damals waren<br />

viele Menschen für das Thema sensibilisiert.<br />

<strong>Das</strong> stimmte uns zuversichtlich,<br />

die 2000 Solarzellen auch wirklich<br />

verkaufen zu können», sagt Hansjürg<br />

Germann. Die Schülerinnen und Schüler<br />

regten ihre Eltern zum Solarzellenkauf<br />

an und gingen in ihrem Quartier<br />

von Haus zu Haus, um die Bevölkerung<br />

vom Projekt zu über zeugen. Und so<br />

waren denn die Solarzellen, jede zu<br />

40 Franken, in weniger als einem Jahr<br />

verkauft; sie wurden auf der Website<br />

www.jzz.ch/rychenberg virtuell sichtbar<br />

gemacht.<br />

Sonne aufs Dach mit myblueplanet<br />

Mit der Kampagne «Jede Zelle zählt <strong>–</strong> Solarenergie macht Schule!» setzt sich<br />

myblueplanet dafür ein, nebst Bildungsarbeit in den Schulen und in der<br />

Gemeinde Solarstromanlagen auf Schulhäusern zu bauen, und leistet damit<br />

einen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende. Die Fachleute von «Jede Zelle<br />

zählt» beraten Schulen bei der technischen Realisierung des Anlagenbaus<br />

vernetzen alle beteiligten Parteien und unterstützen zusätzlich die Lehrkräfte<br />

bei der Umsetzung des Bildungsauftrags zu den Themen erneuerbare<br />

Energien und Klimaschutz. Die Grundidee der Kampagne: Schulleitung, Lehrer,<br />

Schülerinnen eines Schulhauses, dessen Dach sich von der Ausrichtung und<br />

Neigung her für eine Solarstromanlage eignet, übernehmen die Verantwortung<br />

für die Energieproduktion. Gemeinsam verkaufen sie die benötigten<br />

Solarzellen an die Bevölkerung, realisieren das Solardach und profitieren<br />

danach vom Stromverkauf.<br />

myblueplanet ist eine politisch und wirtschaftlich unabhängige Klimaschutzbewegung.<br />

Sie wurde 2006 in Winterthur von Menschen gegründet, die den<br />

Planeten Erde auch noch für künftige Generationen lebenswert erhalten wollen.<br />

myblueplanet will unter dem Motto «Wir zeigen im Kleinen, was im Grossen<br />

machbar ist» vor allem auf lokaler Ebene und im persönlichen Bereich konkret<br />

und messbar zum Klimaschutz beitragen, indem der CO 2<br />

-Ausstoss reduziert<br />

wird. myblueplanet konzentriert sich dabei auf die drei Bereiche klimagerechtes<br />

Verhalten, Effizienz steigern und erneuerbare Energien.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


ADVERTORIAL<br />

Solarpanel statt Geranien?<br />

Strom produzieren mit dem<br />

ADE!geranium!<br />

ADE!geranium2 ist ein Solarpanel aus europäischer Produktion und kann<br />

am Balkon mit wenigen Handgriffen montiert werden. Bestellen, auspacken,<br />

einstecken und Sonnenenergie einfangen <strong>–</strong> einfacher geht's nicht! Jetzt ADE!geranium2<br />

für nur CHF 740.<strong>–</strong> statt 790.<strong>–</strong> bestellen.<br />

Warum eigentlich<br />

ADE!geranium? Will<br />

die Energie Genossenschaft<br />

Schweiz (kurz<br />

EG!ch) den Geranien tatsächlich den<br />

Garaus machen? Amadeus Wittwer,<br />

Initiator des genossenschaftlichen Unternehmens,<br />

beschwichtigt: «Gera nien<br />

sollen bei uns auch weiterhin ihren Platz<br />

haben.» Die Botschaft sei vielmehr,<br />

dass ein Bruch mit Traditionen nötig sei,<br />

um die Zukunft im Einklang mit der<br />

Umwelt jetzt zu gestalten!<br />

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE<br />

<strong>Das</strong> ADE!geranium produziert einen<br />

Zehntel des jährlichen Stromverbrauchs<br />

eines durchschnittlichen <strong>Schweizer</strong>s.<br />

Mit dem erzeugten Strom kann<br />

z.B. Kühlschrank, E-Bike oder Fernseher<br />

solar betrieben werden. Dabei<br />

überzeugt das Solarpanel durch eine<br />

erstklassige CO 2<br />

-Bilanz wegen Energieeinsparung<br />

von bis zu 90% bei der<br />

Herstellung. Ein Montagekit für den<br />

Balkon liegt bei der Lieferung von<br />

jedem 1 m × 1,6 m grossen Panel bei.<br />

Die EG!ch verfolgt dabei in erster<br />

Linie ein qualitatives Ziel. «Wir wollen<br />

bei den Menschen ein Bewusstsein für<br />

Energie schaffen», so Wittwer. Noch<br />

heute mache sich die Mehrheit kaum<br />

Gedanken darüber, woher und wie viel<br />

Energie sie beziehe <strong>–</strong> weder bei der<br />

Stromrechnung noch an der Tankstelle.<br />

«Es ist und bleibt ein bewegendes<br />

Erlebnis, wenn meine Plug-and-Play-<br />

Solaranlage Strom produziert.»<br />

DIE SONNE IM ZENTRUM<br />

ADE!geranium ist indes nur ein kleiner<br />

Teil einer aussergewöhnlichen Solarpalette.<br />

Die EG!ch, so Wittwer, verfolgt<br />

das Ziel, erneuerbare Energie zu fördern,<br />

setzt sich gleichzeitig aber auch für einen<br />

massvollen Energiekonsum und solidarische<br />

Ökonomie ein. EG!ch ist der<br />

Ansicht, dass Strom und Wärme auf dem<br />

eigenen Dach produziert werden sollten.<br />

Deshalb ist die Firma auch in der<br />

Installation von Fotovoltaik-Anlagen<br />

tätig und optimiert den Eigenstromverbrauch.<br />

Ausserdem betreibt sie den<br />

einzigartigen Solardach-Energiekostenrechner<br />

EG!pvcalc, mit welchem<br />

Interessierte den Nutzen einer Fotovoltaikanlage<br />

im Vorfeld berechnen<br />

können.<br />

Aussergewöhnlich sind auch weitere<br />

Produkte, indem sie kein Eigenheim<br />

voraussetzen. Die EG!ch bietet z.B.<br />

crowd!PV an. Dabei werden Menschen<br />

Eigentümer eines oder mehrerer Solarmodule<br />

und erhalten die erwirtschaften<br />

Ein nahmen aus den Stromerträgen über<br />

20 Jahre immer per Ende Jahr zurückerstattet.<br />

Weitere Möglichkeiten beim<br />

Wunsch nach einer nachhaltigen<br />

Vermögens-Anlage bietet das Produkt<br />

EG!invest mit einem Zinssatz von bis zu<br />

3 Prozent und einem echten physischen<br />

Gegenwert.<br />

PREISWÜRDIG<br />

Die EG!ch hat im vergangenen Jahr<br />

gleich drei Preise ergattert: Im <strong>März</strong><br />

wurde EG!ch Zweite beim <strong>Schweizer</strong><br />

Nachhaltigkeitspreis Prix NATURE<br />

2013 in der Kategorie Generation<br />

Zukunft. Im Sommer war die Genossenschaft<br />

Preisträgerin beim WWF-<br />

Projektwettbewerb 2013, und im<br />

vergangenen Dezember wurde EG!ch<br />

bei der Verleihung der Oscars für die<br />

besten Energie-Kurzfilme geehrt: Der<br />

ADE!geranium-Clip wurde mit dem<br />

Prix Cinérgie in der Kategorie Commercial<br />

ausgezeichnet.<br />

www.adegeranium.ch oder via<br />

Telefon 031 55 202 55 (Mit dem<br />

Gutschein-Code «<strong>NATURZYT</strong>» erhalten<br />

Sie CHF 50.<strong>–</strong> Ermässigung für jede<br />

ADE!geranium2 Bestellung.<br />

Gültig bis 14.4.<strong>2014</strong>.)<br />

www.energiegenssenschaft.ch<br />

www.energiegenossenschaft.ch/pvcalc<br />

www.energiegenossenschaft.ch/invest<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


EINEN BEITRAG ZUR<br />

ENERGIE WENDE LEISTEN<br />

Am 5. Mai 2011, am Tag der Sonne,<br />

hatte die Kampagne mit einem Fest<br />

begonnen, es folgten Informationen,<br />

spannende Aktionen, an denen sich<br />

auch mehrere Persönlichkeiten<br />

aus Politik, Kultur und Gesellschaft<br />

beteiligten, und eine Projektwoche für<br />

das ganze Schulhaus. Dann kam die<br />

Bauphase. Am 11. Mai 2012 konnte das<br />

Solardach Rychenberg mit einem<br />

Fest eingeweiht werden. Alle Beteiligten<br />

hatten viel gelernt und praktische<br />

Erfahrungen zum Thema erneuerbare<br />

Energien gesammelt. Hansjürg<br />

Germann freut sich, «dass wir unseren<br />

kleinen Beitrag zur Energiewende<br />

leisten konnten».<br />

Die Sonne strahlt aufs Rychenberger<br />

Solardach <strong>–</strong> und das Dach strahlt weiter<br />

aus: Es beweist, wie einfach und<br />

natürlich Sonnenenergie funktioniert<br />

und wie viel Treibstoff aus Atom, Kohle,<br />

Gas, Erdöl damit eingespart werden<br />

kann. Und wie spannend es sein kann,<br />

dieses erfolgreiche Projekt auch auf<br />

vielen weiteren Schulhausdächern umzusetzen.<br />

Hansjürg Germann jedenfalls<br />

freut sich: «Die Erfahrungen mit<br />

unserem Dach sind höchst positiv.<br />

Wir hatten bisher sogar mehr Ertrag,<br />

als wir das dachten, und werden dieses<br />

Geld nun in eine Leib, Seele, Geist<br />

umfassende Projektwoche zum Thema<br />

Energie einsetzen. Ich bin voller<br />

Hoffnung, dass man junge Menschen<br />

immer besser aufs Thema Nachhaltigkeit<br />

ansprechen kann.»<br />

So wird aus Sonnenenergie elektrischer Strom<br />

Solarstromanlagen beruhen auf einem faszinierenden physikalischen Effekt:<br />

Licht erzeugt in den Solarzellen mit ihrer negativ und positiv leitenden Schicht<br />

ein elektrisches Feld. Verbindet man es mit einem Verbrauchsgerät, dann fliesst<br />

Gleichstrom. Ein Wechselrichter wandelt diesen in Wechselstrom um.<br />

Der daraus fliessende Strom wird über Kontakte an den Oberflächen der Zellen<br />

gesammelt. Mehrere zusammengeschlossene Solarzellen ergeben ein Solarmodul.<br />

In zwei bis drei Jahren produziert eine Fotovoltaikanlage die zu ihrer<br />

Produktion aufgewendete Energie (= graue Energie). Mindestens 30 Jahre lang<br />

liefert die Anlage Strom <strong>–</strong> bei minimalem Unterhalt.<br />

Der fotovoltaische Effekt wurde bereits 1839 vom französischen Physiker<br />

A. E. Becquerel entdeckt. Zur ersten technischen Anwendung kam es 1958 für<br />

die Energieversorgung von Satelliten. Die starke industrielle Nutzung setzte<br />

erst vor kurzer Zeit richtig ein. In den letzten fünf Jahren lag das Wachstum der<br />

Fotovoltaik-Branche weltweit bei über 35 Prozent jährlich.<br />

So profitieren Sie von der Solarenergie:<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Als Hausbesitzerin können Sie eine Solaranlage aufs Dach bauen.<br />

Unterstützung beim Vorgehen gibt der <strong>Schweizer</strong>ische Fachverband<br />

für Sonnenergie Swisssolar. www.swisssolar.ch<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Wenn Sie in Ihrer Region ein für Solarstrom geeignetes Schulhaus kennen,<br />

wenden Sie sich an «Jede Zelle zählt»: www.jzz.ch, info@jzz.ch<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Sie können aber auch beim Energiekauf auf Solarstrom aus der Steckdose<br />

setzen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Stromversorger nach den<br />

Bedingungen.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Text Cornelia Diethelm Fotos «Jede<br />

Zelle zählt»<br />

<strong>Das</strong> Engagement für Solarenergie<br />

scheint sichtlich Spass zu<br />

machen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Bellis perennis (Gänseblümchen) <strong>–</strong><br />

heilt Verletzungen und stärkt die<br />

innere Heilkraft<br />

Gänseblümchen <strong>–</strong> Kinder lieben es, jeder kennt es,<br />

nur wenige beachten es. Wie schade, denn dieser kleinen,<br />

unscheinbaren Pflanze ist eine grossartige Heilkraft zu<br />

eigen. Wer die kraftvolle Heilwirkung vom Gänseblümchen<br />

selber erlebt hat, wird ihm dankbar Achtung erweisen.<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


Bellis perennis, Tausendschön,<br />

Massliebchen<br />

Der botanische Name Bellis perennis leitet<br />

sich ab vom lateinischen «bellus» (=schön) und<br />

«perennis» (=ausdauernd), da es das ganze<br />

Jahr über blüht.<br />

Im Volksmund heisst es auch Tausendschön,<br />

es ist eine Pflanze für die Haut und Schönheit.<br />

Ein bekannter Volksname ist Mass liebchen,<br />

der sich aus dem mittelhochdeutschen Wort<br />

mas für Wiese und lief für Blatt ableitet.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

In der Blumensprache steht das Gänseblümchen<br />

für Reinheit und kindliche Unschuld.<br />

Kinder lieben es, daraus Halsketten und<br />

Blütenkränze zu flechten.<br />

Wie oft wird das Gänseblümchen<br />

getreten und steht doch wieder auf?<br />

Kurze Zeit lässt es den Kopf hängen,<br />

um dann erneut sein strahlendes<br />

Blütengesicht zu zeigen. Es lohnt sich, beim nächsten<br />

Spaziergang darauf zu achten.<br />

GÄNSEBLÜMCHEN HEILT VERLETZUNGEN<br />

Seit alters her zählt das Gänseblümchen zu den<br />

bewährten Wundheilpflanzen. Es wird bei<br />

Ver letzungen wie Verstauchungen, Prellungen,<br />

Quetschungen angewendet. Auch bei Folgen von<br />

Stürzen und Schlägen oder nach Überanstrengung<br />

mit einem Gefühl der Zerschlagenheit und<br />

bleischwerer Müdigkeit wird es hilfreich eingesetzt.<br />

Auch bei Knotenbildung in der Brust,<br />

die nach einem Schlag oder einer Quetschung<br />

ent standen ist, zeigt Gänseblümchen eine gute<br />

Wirkung.<br />

Gänseblümchen heilt nicht nur äussere Wunden.<br />

Es hilft Verletzungen, die tief im Inneren der Seele<br />

verborgen sind, an die Oberfläche zu bringen und<br />

so zu heilen. Es ist, wie wenn man nach einem Sturz<br />

von innen her aufgerichtet wird, um dadurch gestärkt<br />

und mit neuem Mut vor wärtszugehen.<br />

<strong>Das</strong> Gänseblümchen finden wir auf Wiesen,<br />

an Wegrändern, auf Bergmatten. Auf kurzgeschnittenen<br />

Wiesen bildet es prachtvolle<br />

Blütenteppiche. Und auf Gänseweiden wächst<br />

es besonders gut.<br />

Bellis lebt im Einklang mit der Sonne. Die Pflanze<br />

zählt zu den Wetterorakelblumen. Wenn die Blüten<br />

morgens geschlossen bleiben oder sich tagsüber<br />

schliessen, muss man mit Regen rechnen. Aber<br />

beim ersten Sonnenstrahl öffnen sie ihre Blütenköpfchen<br />

und strahlen der Sonne ins Gesicht. Die<br />

Blüte dreht sich im Tageslauf mit der Sonne von<br />

Ost nach West, öffnet und schliesst sich in deren<br />

Rhythmus. Bei den Alchemisten hiess das<br />

Gänseblümchen Sonnenauge.<br />

Bei den alten Germanen war das Gänseblümchen<br />

eine Blume der Liebesgöttin Freya,<br />

ein Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn.<br />

Wie vielen anderen Frühlingsblumen<br />

schreibt man den drei ersten im Jahr gefundenen<br />

Gänseblümchen besondere Heilkraft zu.<br />

Gänseblümchen ist auch der Frühlingsgöttin<br />

Ostara gewidmet, nach dieser ist unser Osterfest<br />

benannt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Gänseblümchen wird auch als «Arnika der<br />

Gebärmutter» bezeichnet. Hebammen schätzen seine<br />

hilfreiche Wirkung nach einer schweren und langwierigen<br />

Geburt. Innerlich als Tee oder Globuli<br />

unterstützt Gänseblümchen die Rückbildung der<br />

Gebärmutter nach der Geburt. Dabei wird das Bindegewebe<br />

gestrafft und die Beckenmuskulatur gekräftigt.<br />

Gänseblümchentee oder verdünnte Tinktur<br />

wird äusserlich für Umschläge auf schlecht heilende<br />

Wunden, Verstauchungen, Prellungen oder bei<br />

kleinen Schürfwunden zur Wundheilung eingesetzt.<br />

Der Tee findet auch als Gesichtswasser zum Betupfen<br />

bei unreiner Haut oder Akne Anwendung.<br />

Der Saft eines frisch zerriebenen Blattes lindert<br />

als Wiesenpflaster schnell den Schmerz bei kleineren<br />

Verletzungen und nimmt den Juckreiz bei Insektenstichen.<br />

KLEINE PFLANZE <strong>–</strong> VIELFÄLTIGE WIRKUNG<br />

Gänseblümchen finden wir in Hustenteemischungen<br />

mit schleimlösender und auswurffördernder<br />

<strong>Das</strong> Gänseblümchen in der Wildkräuterküche<br />

Gänseblümchen kann man essen. Blüten und Blätter sind eine<br />

gesunde Delikatesse auf dem gebutterten Bauernbrot, im<br />

Wildkräutersalat oder in der Suppe.<br />

Gänseblümchen-Tee<br />

1 TL getrocknete oder 2 TL frische Blütenköpfe und Blätter mit ¼ l<br />

siedend heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen<br />

lassen. 3 Mal täglich 1 Tasse trinken.<br />

Neunkräutersuppe <strong>–</strong> «Ach du grüne Neune»<br />

In der Volksmedizin war schon immer bekannt, dass im ersten<br />

Grün, dass nach der langen Winterzeit spriesst, eine grosse Kraft<br />

steckt. So wurde aus den ersten Frühlingskräutern eine stärkende<br />

und kräftigende Suppe bereitet. In diese Suppe kamen neun<br />

Kräuter, die gerade frisch gewachsen waren. Zur Auswahl sind<br />

Gänseblümchen, Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Spitzwegerich,<br />

Schafgarbe, Vogelmiere, Sauerampfer, Kresse, Bärlauch,<br />

Wiesenschaumkraut, Holunderspitzen. Die zerkleinerten Kräuter in<br />

einem guten Öl andünsten, mit Gemüsebrühe ablöschen und<br />

einige Minuten köcheln lassen. Danach mit Sauerrahm, Muskatnuss,<br />

Salz und Pfeffer nach Belieben abschmecken. Guten<br />

Appetit!<br />

Wirkung. Es wird zu gleichen Teilen mit Schlüsselblumen,<br />

Thymian- und Spitzwegerichkraut und<br />

Holunderblüten gemischt. Dieser Tee ist für Kinder<br />

und Erwachsene geeignet.<br />

In der Volksheilkunde hat es seinen Platz als<br />

Kinderheilmittel bei Husten, Bauchweh und<br />

Blasenleiden. Pfarrer Künzli schätzte es besonders<br />

und empfahl es für Kinder, die trotz guter Kost nicht<br />

richtig gedeihen wollen.<br />

Seine stoffwechselanregende Wirkung nutzen wir<br />

in einem Tee als Frühjahrskur zur Entschlackung<br />

oder bei Hautbeschwerden.<br />

Nach Hildegard von Bingen bringt das Gänseblümchen<br />

die Kranken wieder zu Kräften und macht<br />

ihre Augen klar. Auch für Gesunde ist es gut zu<br />

essen, weil es das gute Blut vermehrt und einen<br />

klaren Verstand bereitet.<br />

Die Schulmedizin verwendet das Gänseblümchen<br />

nicht. Die Naturheilkunde jedoch kennt und schätzt<br />

seine Heilkraft. <strong>Das</strong> Zusammenspiel der zahlreichen<br />

Inhaltsstoffe macht die vielfältigen Wirkungen<br />

möglich.<br />

Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütengewächse<br />

(=Asteraceae) wie Ringelblume, Löwenzahn,<br />

Margerite, Huflattich, Arnika, Wegwarte.<br />

Text Ernestine Astecker Foto Virginia Knaus<br />

LITERATUR-TIPPS<br />

<strong>–</strong> Fischer, H., Frauenheilpflanzen,<br />

Nymphenburger, 2008<br />

<strong>–</strong> Madejsky M., Lexikon der Frauenkräuter,<br />

AT Verlag, 2008<br />

<strong>–</strong> Storl, W.-D., Heil kräuter und Zauberpflanzen<br />

zwischen Haustür und Gartentor, AT Verlag, 1996<br />

<strong>–</strong> Vonarburg, B., Homöotanik, Haug Verlag, 1996<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine <strong>–</strong><br />

im Frühjahr <strong>2014</strong><br />

Ernestine Astecker ist Apothekerin und Homöopathin und arbeitet<br />

in eigener Gesundheitspraxis in Jonen. In Kräuterkursen und<br />

auf Kräuterrundgängen gibt sie gerne ihre Begeisterung und ihr<br />

Wissen über die Kräuter weiter. Nähere Informationen unter<br />

www.eastecker.ch oder Telefon 043 322 86 70.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Es ist Frühling<br />

und ich bin blind.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


44 <strong>NATURZYT</strong><br />

Im Frühling liebt Gerd B. das Plätschern von wiedererwachten<br />

Bächen oder das Läuten der Kuhglocken, wenn sie an<br />

Kühen hängend über die Weide getragen werden. Gerd B. erfährt<br />

die Natur mit vielen Sinnen und erschliesst daraus Bilder. Sehen<br />

tut er sie aber nicht.


In der Natur liebt Gerd B. besonders die Stille.<br />

Er muss sich nicht anstrengen, um seine<br />

Umwelt zu erfassen und die Gefahren zu<br />

hören. Kein Motorenlärm und auch keine<br />

Sprachausgabe am Computer, die ihm im Arbeitsalltag<br />

ununterbrochen Inhalte zur weiteren<br />

Verarbeitung vorliest. Und auch keine Stimmen, die<br />

durcheinanderreden und die Kommunikation ohne<br />

Gestik und Mimik schier unmöglich machen.<br />

DIE EIGENEN NATURBILDER MALEN<br />

An der Hand seiner Frau Ursula geht Gerd B. in<br />

der Natur wandern. Manchmal wird er gefragt, was<br />

er überhaupt vom Wandern habe. Nach den Strapazen<br />

sähe er noch nicht einmal die schöne Aussicht.<br />

Ein gewisser Schmerz sei natürlich schon<br />

da, obschon seine Frau und Freunde ihm alles<br />

beschrieben. Doch zum Glück habe er eine rege<br />

Fantasie und ein reichhaltiges inneres Film- und<br />

Fotoarchiv aus jener Zeit, als ihm das Sehen noch<br />

nicht versagt war. Dort nimmt er heraus, was er<br />

braucht, um die Beschreibungen seiner Mitwanderer<br />

zu komplettieren und innerlich seine eigenen<br />

Naturbilder zu malen.<br />

In der dritten Primarklasse erfuhr Gerd B. vom<br />

Augenarzt, seine Augen würden jenen eines uralten<br />

Mannes gleichen. Zwar würde er nie daran erblinden,<br />

denn an einer Makuladegeneration, wie<br />

damals die Diagnose lautete, erblindet man nicht.<br />

Doch seine Sicht verschlechterte sich fortan.<br />

Vor vier Jahren bekam er einen Hörsturz und eine<br />

Linsentrübung dazu. Hinter der Linsentrübung<br />

kam nur noch totes Netzhautgewebe zum<br />

Vorschein: Retinitis pigme ntosa, eine Netzhau t­<br />

degeneration, bei der die Fotorezeptoren zerstört<br />

werden.<br />

Seither benutzt Gerd B. nur noch sein inneres<br />

Film- und Fotoarchiv. Die Bilder, die er abruft, sind<br />

zwar schwächer als ein reales Bild, doch weil keine<br />

neuen Bilder mehr dazukommen, kann er die<br />

vorhandenen viel besser verwalten, wie in einer<br />

Mediathek. Die Qualität seines Bildmaterials ist<br />

beständig und kommt auch beim Wandern zum<br />

Einsatz.<br />

ALS TEIL DER NATUR FÜHLEN<br />

Auf Wanderschaft müssen auch Bäche überquert<br />

werden. Davor fürchtete sich Gerd B. anfangs sehr.<br />

Dann hat er rasch gelernt, andere Sinne kompensatorisch<br />

einzusetzen. Heute liebt er solche<br />

Aben teuer. Seine Frau geht ihm voraus und reicht<br />

ihm entweder die Hand oder er streckt seinen<br />

Stock nach ihr aus. Sie legt die Stockspitze auf den<br />

nächsten Stein. Er macht einen Schritt auf die<br />

Stockspitze zu und zieht den anderen Fuss nach.<br />

Und rundherum zischt und spritzt es, dann fühlt<br />

sich Gerd B. als Teil der Natur.<br />

DIE NATUR ERFAHREN<br />

Um die Natur zu erfahren, tastet Gerd B. auch<br />

Baumstämme und Wurzelstöcke ab und schnuppert<br />

an Pilzen und Blumen. Ein ausgewaschener Holzwurzelstock<br />

fühlt sich sehr schön an, ist spannend<br />

und taktil ästhetisch. Ein Stein ist rau, und ein<br />

besonders weiches Moospolster, wo man sich als<br />

winzig kleines Zwerglein am liebsten reinsetzen und<br />

einschlafen und die ganze Nacht darin verbringen<br />

würde, das sei besonders schön.<br />

In seinen Träumen ist Gerd B. meistens sehbehindert.<br />

Er ist aber ohne weissen Stock unterwegs.<br />

Es kommt auch vor, dass er im Traume sieht. Und<br />

manchmal muss er im Traume blind Auto fahren,<br />

obwohl er es noch nie gelernt hat, das fühle sich ganz<br />

schön stressig an.<br />

Der Waldboden federt weich unter seinen<br />

Füssen. «Es ist bald dunkel», flüstert seine Frau. Gerd<br />

B. bleibt ganz ruhig, damit sie die Tiere sehen kann.<br />

Ein Knistern im Unterholz. «Eine weisse Schwanzspitze<br />

verschwindet in der Nacht.» Gerd B. findet in<br />

seinem Bildarchiv einen Fuchs dazu.<br />

Text/Bild Antonietta Fabrizio, SZB<br />

Unterstützung für blinde Menschen<br />

Der <strong>Schweizer</strong>ische Zentralverein für das<br />

Blindenwesen (SZB) ist seit 1903 die Dachorganisation<br />

der in der Schweiz ansässigen<br />

Organisationen, die sich um Menschen mit<br />

einer Seh- oder Hörsehbehinderung kümmern.<br />

Der SZB leistet wichtige Informations- und<br />

Koordinationsarbeit im Sehbehinderten wesen.<br />

Er leistet auch direkte und professionelle Hilfe,<br />

insbesondere mit der ambulanten Beratung und<br />

Begleitung taubblinder Menschen sowie mit<br />

der Entwicklung und Bereitstellung spezieller<br />

Hilfsmittel. Er setzt sich dafür ein, dass<br />

taubblinde, blinde und sehbehinderte Menschen<br />

ihr Leben selbst bestimmen und in<br />

eigener Verantwortung gestalten können. Der<br />

SZB ist mit dem ZEWO-Gütesiegel für einen<br />

vertrauenswürdigen Umgang mit Spendengeldern<br />

ausgezeichnet. www.szb.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Pure Natur<br />

auf dem Teller<br />

Mit den Augen und der Nase prüfen, was auf den Tisch soll <strong>–</strong> die Knoblauchrauke ist da sehr kooperativ.<br />

Wildpflanzen sind gesund und bringen Abwechslung in<br />

die Küche. Wer sich auf Streifzüge in die frühlingshafte Natur begibt,<br />

findet einen reich gedeckten Tisch und manche Überraschung,<br />

was vor der Haustüre alles wächst und ein schmackhaftes Gericht ergibt.<br />

Zur Vorspeise eine Brennnesselsuppe, dann<br />

einen Blattsalat mit Giersch und zum<br />

Hauptgang Gschwellti mit Bärlauch-Quark,<br />

Gundermann-Frischkäse und Knoblauchrauken-Hüttenkäse.<br />

Was exotisch tönt, ist ein<br />

typisches Wildpflanzenmenü aus der heimischen<br />

Natur. Es ist gesund, nahrhaft und erfreut den<br />

Gaumen mit ungewohnten Geschmäcken. Doch bis es<br />

auf dem Tisch steht, ist einiges an Arbeit nötig.<br />

ZU HAUSE VORBEREITEN<br />

Eine Wildpflanzenexkursion beginnt mit der<br />

Vorbereitung. Bestimmungsbücher und Ratgeber<br />

liefern Angaben zu Standorten, Wachstumszeit und<br />

Merkmalen der gesuchten Pflanzen, sie geben<br />

Auskunft über Wirkung und mögliche Verwechslungen,<br />

und sie erklären, welche Teile der Pflanze<br />

verwendet werden, oft ergänzt mit Rezepten. Wer<br />

essbare Pflanzen sammelt, muss sich seiner Sache<br />

sicher sein. Mindestens ein Bestimmungsbuch<br />

gehört deshalb mit auf Tour. Behälter, ein Korb oder<br />

Rucksack und Handschuhe für die Brennnesseln<br />

ergänzen die Ausrüstung.<br />

Die Zutaten zu unserem Frühlingsmenu wachsen<br />

fast vor der Haustüre. Die Brennnessel ist im Wald und<br />

an Waldrändern zu Hause. Verwendet werden vor allem<br />

die jungen Triebe. Sie werden wie Spinat zubereitet,<br />

geben aber auch feine Suppen, Tees, Saucen und sogar<br />

Desserts. Der Brennnessel wird grosse Heilkraft<br />

zugeschrieben. Sie wirkt blutreinigend, harntreibend<br />

und entgiftend, soll Entzündungen hemmen und Krebs<br />

vorbeugen, und sie wird bei Verdauungsstörungen und<br />

Rheuma eingesetzt. Schmackhaft ist sie auf jeden Fall.<br />

Reichlich vorhanden ebenso.<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


UNKRAUT? VON WEGEN!<br />

Jedem Gartenfreund bekannt ist Giersch <strong>–</strong> als<br />

hartnäckiges Unkraut. Dabei ist er ausgesprochen<br />

nahrhaft und würzig, sein Geschmack erinnert an<br />

Petersilie, Fenchel und Sellerie. Giersch verleiht<br />

einem Blattsalat oder einer Suppe die spezielle Note<br />

und wird von Gourmets sehr geschätzt. Am besten<br />

schmecken die leuchtend hellgrünen, noch leicht<br />

gefalteten jungen Blätter. Früher wurde Giersch auch<br />

als Vitaminlieferant und zur Behandlung von<br />

Rheuma und Gicht eingesetzt und in manchem<br />

Klostergarten angebaut. Die Pflanze gehört zu den<br />

Doldengewächsen, einer Familie mit giftigen<br />

Vertretern wie dem Schierling. Dieser hat traurige<br />

Berühmtheit erlangt: Sokrates wurde mit Schierlingsaft<br />

hingerichtet. Eindeutig bestimmt, lässt sich<br />

Giersch bedenkenlos geniessen. Sein Blattstiel ist<br />

dreieckig, das Blatt gleicht einem Geissfuss und ist<br />

dreiteilig.<br />

Kleines Wildpflanzen-ABC<br />

Beim Sammeln und Zubereiten von Wildpflanzen<br />

sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />

Was sammeln: Grundsätzlich sammelt man<br />

nur, was man sicher bestimmen kann. Kommen<br />

bei einer Pflanze Zweifel auf, lässt man sie<br />

stehen. Geerntet werden möglichst junge,<br />

gesunde Pflanzen.<br />

Wo sammeln: Pflanzen sammelt man dort, wo<br />

sie häufig vorkommen. Strassenränder, Felder<br />

und gedüngte Wiesen meiden. Vorsicht ist bei<br />

Gewächsen im oder am Wasser geboten, vor<br />

allem wenn in der Nähe Tiere weiden.<br />

Wie sammeln: Jedes Blatt, jede Blüte und<br />

jede Knospe einzeln pflücken und aufmerksam<br />

bleiben. Ist die Pflanze gesund? Bin ich sicher,<br />

dass es sich um das gesuchte Objekt handelt?<br />

Die Pflanzen nach Arten getrennt sammeln <strong>–</strong><br />

das erspart mühsames Sortieren. Wildpflanzen<br />

sind schmackhaft und energiereich. Kleine<br />

Mengen genügen.<br />

Nicht sammeln: Einige Pflanzen sind nicht<br />

bekömmlich, wenige stark giftig bis tödlich.<br />

Giftpflanzen lernt man am besten vor Ort<br />

kennen und achtet darauf, was sie von den<br />

essbaren Verwandten unterscheidet. Giftige<br />

Pflanzen nicht mit Händen berühren. Tabu sind<br />

auch geschützte Pflanzen.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Brennnesseln <strong>–</strong> schmackhaft, gesund und problemlos zu finden.<br />

Wie zubereiten: Als Suppe, Tee, Kuchen,<br />

Gemüse, Salatkräuter, Sauce oder Dessert.<br />

Rezepte gibt es im Buchhandel und im Internet.<br />

Vor der Zubereitung die Pflanzen nach Arten<br />

getrennt in einem Salz-Essig-Wasserbad<br />

waschen und nochmals kontrollieren. So beugt<br />

man auch Krankheitserregern und Parasiten<br />

vor.<br />

Wo nachschlagen: Verzeichnis geschützter<br />

Pflanzen bei www.infoflora.ch. Nachschlagewerke<br />

mit Rezepten: «Essbare Wildpflanzen»<br />

von Steffen Guido Fleischhauer; Wildkräuter &<br />

Wildfrüchte für die Küche» von Gertrud Scherf;<br />

«Meine wilde Pflanzenküche» von Meret<br />

Bissegger; «Essbare Wildpflanzen» aus der<br />

Reihe Outdoor Basiswissen. Informieren Sie<br />

sich auch über den Fuchsbandwurm und<br />

schützen Sie sich vor Zecken.<br />

Der Gundermann ist häufig, man muss aber genau hinschauen, um<br />

die kleinen Pflanzen zu finden.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


BÄRLAUCH, DIE ALTE HEILPFLANZE<br />

Sicher sein muss man sich auch beim Bärlauch. Seine<br />

«falschen Freunde» Herbstzeitlose, Aronstab und<br />

Maiglöckchen sind wenig bekömmlich bis tödlich.<br />

Bärlauch wächst an feuchten Orten. Die etwas<br />

schlappen, lanzettlichen Blätter sind gestielt, haben<br />

auf der Rückseite eine durchgehende Mittelrippe und<br />

wachsen einzeln aus dem Boden. Typisch ist der<br />

Knoblauchgeruch. Doch nach einem Dutzend<br />

gepflückter Blätter riechen die Hände so stark, dass<br />

man sich nicht mehr auf den Duft verlassen sollte.<br />

Man sammelt Bärlauch so wie alle Wildpflanzen:<br />

nicht nach dem Rasenmäher-Prinzip, sondern Blatt<br />

für Blatt. Später im Frühling kann man auch die<br />

Blütenknöpfe verwenden; sie schmecken fast noch<br />

intensiver als die Blätter. In der Küche dient Bärlauch<br />

als Gewürz in Aufläufen, Teigwaren und<br />

Salaten oder zur Herstellung von Kräuterkäse und<br />

Gewürzsalz. Bärlauch wurde als Heilpflanze bereits<br />

von den Germanen und Kelten genutzt. Heute sind<br />

vielen seine verdauungsfördernden Eigenschaften<br />

bekannt. Darüber hinaus wirkt sich Bärlauch positiv<br />

aus auf Cholesterin und Blutdruck, er ist reinigend<br />

und regt den Stoffwechsel an. Wer empfindlich<br />

reagiert, sollte kleine Mengen geniessen.<br />

Wildpflanzenmenü<br />

zubereiten.<br />

Zusammen<br />

macht’s Spass.<br />

Wildpflanzen sammeln <strong>–</strong> zusammen<br />

macht’s Spass<br />

Haben Sie Lust, in die Welt der essbaren<br />

Wildpflanzen einzutauchen? Dann nehmen Sie<br />

an einem Wildpflanzentag teil. Professionelle<br />

Angebote gibt es viele, und in der Gruppe<br />

Pflanzen zu sammeln, zu verarbeiten und<br />

gemeinsam Kostproben oder gar ein Menü<br />

zu geniessen, macht Spass.<br />

Einen umfassenden Einblick gibt der Wildpflanzentag<br />

«Grüne Freunde» von Wildout<br />

Naturerlebnisse. In einer kleinen Gruppe begibt<br />

man sich am Morgen in die Frühlingsnatur rund<br />

um Elgg (ZH) und lernt verschiedene essbare<br />

Pflanzen kennen. In einer lauschigen Waldhütte<br />

werden die gesammelten Pflanzen sodann zu<br />

einem schmackhaften Menü zubereitet. Am<br />

Nachmittag werden Kräutersalz und Wiesenbalsam<br />

hergestellt.<br />

Der Wildpflanzentag eignet sich für alle, die<br />

gerne draussen sind und die heimische Natur<br />

von einer neuen Seite kennen lernen wollen.<br />

Er findet statt am Samstag, 27. April <strong>2014</strong>, und<br />

kostet pro Person 95 Franken inklusive<br />

Material, vegetarischer Vollverpflegung und<br />

Leitung durch Naturpädagogin. Ab fünf<br />

Personen kann der Wildpflanzentag auch<br />

individuell gebucht werden.<br />

Information und Anmeldung:<br />

Wildout Naturerlebnisse, Telefon 052 558 38 92,<br />

naturerlebnisse@wildout.ch, www.wildout.ch<br />

BÄRLAUCH GIBT‘S AUCH «LIGHT»<br />

Die sanfte Alternative zum Bärlauch ist die<br />

Knoblauch rauke. Die jungen hufeisenförmigen<br />

Blätter sind kaum zu verwechseln, ihr Geschmack<br />

nach Knoblauch ist dezent, der Abgang leicht scharf.<br />

Die Knoblauchrauke gehört zu den Kreuzblütlern<br />

und nicht zu den Liliengewächsen, weshalb sie für<br />

manche Menschen verträglicher ist. Die frischen<br />

Frühlingsblätter passen in den Salat oder Hüttenkäse,<br />

später im Jahr sammelt man die Samen und<br />

fertigt daraus Senf. Knoblauchrauke kommt im<br />

Laubwald und an Hecken- und Waldrändern vor<br />

und gesellt sich gern zur Brennnessel.<br />

Dem Gundermann (Gundelrebe) gefällt es in<br />

dieser Umgebung ebenfalls. Im Frühling sind die<br />

kleinen Pflanzen leicht zu übersehen. Einfacher wird<br />

es, wenn die typisch blau-violetten Lippenblüten da<br />

sind. Sie sind süsslich, die Blätter aromatisch und<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


herb. Man sollte sie sparsam verwenden, um Salate<br />

oder Frischkäse zu würzen; der Geschmack kann<br />

rasch dominieren. Gundermann ist ebenfalls eine<br />

alte Heilpflanze. Die heilige Hildegard von Bingen<br />

(1098<strong>–</strong>1179) empfahl sie zur Wundheilung und<br />

bei Erkrankung der Bronchien. Bei Husten und<br />

Schnupfen kann eine heisse Milch mit Honig und<br />

zwei Blättern Gundermann helfen, den Schleim zu<br />

lösen. Zudem gehört er in die Gründonnerstags-<br />

Suppe. Die stärkende Kräutersuppe wird mancherorts<br />

noch heute in der Woche vor Ostern gegessen.<br />

NICHT ZU VIEL VORNEHMEN<br />

Für seine ersten Streifzüge in die Welt der essbaren<br />

Wildpflanzen sollte man sich auf wenige Pflanzen<br />

beschränken. Die Standorte sind auf keiner Karte zu<br />

finden; die Suche gestaltet sich oft aufwändig und<br />

zeitintensiv. Statt ein ganzes Menu zu kochen, kann<br />

man einfach den Salat mit Wildkräutern anreichern<br />

oder eine Pflanzensuppe als Vorspeise zubereiten. So<br />

bleiben Enttäuschungen erspart, und auf jeder<br />

Exkursion gibt es wieder etwas Neues zu entdecken.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

Gehört zum typischen Wildpflanzengericht: der Bärlauch.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

unikat<br />

«Knackige Äpfel.»<br />

«Natürlich aus der Schweiz.»<br />

www.swissfruit.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


Trockene Karst- und<br />

blumige Moorlandschaften<br />

im naturreichen Entlebuch<br />

Wilde Flüsse, karge Hochmoore, blumige Flachmoore und eine<br />

einzigartige Karstlandschaft inmitten einer imposanten<br />

Naturlandschaft erfreuen die Frühlingsbetrachter. In der UNESCO-<br />

Biosphäre Entlebuch wirkt die Natur von sich aus anders.<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Farbenfrohe Moorwiese mit<br />

Orchideen im Gebiet Salwide<br />

bei Sörenberg.<br />

Es wird wärmer, im wilden Westen von<br />

Luzern <strong>–</strong> zentral zwischen Bern und<br />

Luzern gelegen <strong>–</strong> erwacht die Entlebucher<br />

Natur langsam aus dem Winterschlaf. Die<br />

wärmenden Frühsommerstrahlen lassen die eisigen<br />

Schneedecken schmelzen, die wilden und ursprünglichen<br />

Flüsse im Waldemmental zu neuem Leben<br />

erwachen. Die ersten Pflanzen in den Moorlandschaften<br />

und einzigarten Karstlandschaften<br />

strecken ihre Köpfe aus der Erde. Die speziellen<br />

Formen der Wälder, die artenreichen Alpwiesen<br />

und -weiden und der Auenlebensraum mit<br />

verschiedenen Artenvorkommen erwachen.<br />

Langsam kehrt nach einer erholsamen Winterruhe<br />

die Natur zurück, das Zwitschern und Singen<br />

der Vögel erklingt, die voralpinen Moor- und<br />

Karstlandschaften, welche mit 46 Hoch- und<br />

Übergangsmooren sowie 60 Flachmooren über<br />

2000 Hektaren das Entlebuch abdecken, begeistern<br />

die Augen des Betrachters. <strong>Das</strong> Entlebuch zeichnet<br />

sich aus durch eine sehr interessante Mischung an<br />

Lebensräumen. Mit dem Haupttal, der Napfseite,<br />

den Voralpenketten und dem Brienzer Rothorn sind<br />

zahlreiche und unterschiedliche Landschaftsaspekte,<br />

welche zu einer hohen Biodiversität beitragen, in fast<br />

unberührter Natur zu entdecken.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

MOORE <strong>–</strong> SO WEIT DAS AUGE REICHT<br />

Vier Moorlandschaften von nationaler Bedeutung<br />

liegen ganz oder teilweise im Entlebuch, dies sind<br />

Habkern/Sörenberg, Hilferenpass, Glaubenberg und<br />

Klein Entlen. Doch was sind Moore? Moore sind<br />

nasse Lebensräume, die auf einer wasserstauenden<br />

Unterlage (z.B. Lehm) entstehen. Die Bildung von<br />

typischen Hochmooren dauert Jahrtausende. Dabei<br />

werden abgestorbene Pflanzenreste zu Torf umgewandelt,<br />

da sie wegen des fehlenden Sauerstoffs im<br />

nassen Untergrund nicht verwesen. Diese Moore<br />

wachsen pro Jahr rund einen Millimeter in die Höhe.<br />

Mit fortschreitendem Wachstum werden die<br />

Moorpflanzen vom Grundwasser abgeschnitten und<br />

nur noch durch das nährstoffarme Regenwasser<br />

gespeist. So werden Flachmoore zu Hochmooren.<br />

Damit Hochmoore entstehen, braucht es ein<br />

kühl-feuchtes Klima wie im Entlebuch. Die Lebensbedingungen<br />

im Hochmoor sind extrem <strong>–</strong> nass,<br />

sauer und nährstoffarm. Nur noch rund 20 hochspezialisierte<br />

Blütenpflanzen können diesen Lebensraum<br />

besiedeln. Eine sehr aussergewöhnliche<br />

Anpassung an das karge Leben im Hochmoor haben<br />

fleischfressende Pflanzen gefunden: Einige Arten<br />

fangen Insekten, verdauen sie und können so<br />

zusätzlich Stickstoff und Mineralien aufnehmen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Bei der Wanderung durch die Moorlandschaften<br />

begegnet man einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Dazu gehören der Grasfrosch, die Erdkröte, der<br />

Bergmolch, die Mooreidechse, gewisse Libellenarten<br />

und die Sumpfschrecke. Die Chance ist gross, dass<br />

man Baumpieper, Bergpieper (beide Bodenbrüter),<br />

Turmfalke und Steinadler beobachten kann. Auch<br />

dem Auerhuhn begegnet man in den Mooren.<br />

Auffallend sind auch die häufigen und speziellen<br />

Moorpflanzen wie Wollgräser, Binsen und Orchideen<br />

(Knabenkräuter). Diese Pflanzen und Tiere haben<br />

sich während Jahrtausenden an die feuchten und<br />

sauren Lebensbedingungen im Moor angepasst.<br />

Wer die naturnahe Welt der Moore entdecken<br />

will, ist am besten ab zirka Mitte Mai unterwegs.<br />

In höheren Lagen sind Wanderungen erst ab Juni<br />

empfehlenswert. Eindrucksvoll sind die Moore<br />

wegen ihrer Farbenpracht auch zwischen Ende<br />

September bis Ende Oktober.<br />

Tipp: Im Mooraculum in Sörenberg befindet sich<br />

der grösste Moor-Erlebnispark der Alpen. An<br />

Schrattenfluh <strong>–</strong> eine aussergewöhnlich schöne und<br />

eigentümliche Landschaft.<br />

Kühlendes Naturschauspiel <strong>–</strong> Wasserfall Chessiloch in Flühli.<br />

verschiedenen Erlebnisstationen wird spielerisch<br />

viel Hintergrundwissen zum Thema Moorlandschaft<br />

(nicht nur an die kleinsten Entdecker) vermittelt.<br />

KARSTGEBIET SCHRATTENFLUH<br />

<strong>Das</strong> Voralpenmassiv «Schrattenfluh» erstreckt sich<br />

auf 6,6 Kilometer Länge und 2 Kilometer Breite und<br />

zeigt dem Beobachter eine aussergewöhnlich schöne,<br />

abwechslungsreiche und eigentümliche Landschaft<br />

mit zahlreichen Spalten, Schlunden und Höhlen.<br />

Die bisher grösste entdeckte Höhle mit 7,5 Kilometer<br />

ist die Neuenburgerhöhle. Neben weiteren Höhlen<br />

versteckt sich in den Gesteinen der Schrattenfluh ein<br />

unvorstellbar grosses Wassernetzwerk. Der Regen<br />

versickert sekundenschnell in den nackten und<br />

lückigen Karrenfeldern. <strong>Das</strong> Wasser fliesst auf der<br />

darunter liegenden undurchlässigen Gesteinsschicht,<br />

dem Drusberger Mergel, ab und verschwindet in<br />

verborgenen unterirdischen Bächen und Flüssen.<br />

In den tieferen Lagen findet man neben<br />

Nadelbäumen Buchen, Eschen und Erlen, sie säumen<br />

meist Fluss- und Bachläufe. Oberhalb der Baumgrenze<br />

auf rund 1700 Meter gibt es ganz unterschiedliche<br />

Lebensräume, von Mooren über Sümpfe bis hin<br />

zu Trockenwiesen wechseln sich wertvolle Vegetationen<br />

ab. Schuttflure und Blaugrashalden sind in<br />

den obersten Bereichen häufig. Orchideen sind keine<br />

Seltenheit, so begegnet man ohne weiteres dem<br />

Knabenkraut, dem Stendelwurz, dem Händelwurz<br />

oder dem Fliegen-Ragwurz. Feuerlilien und Türkenbundlilien<br />

kommen ebenfalls vor.<br />

In den steinigen Hängen sind Alpenschneehühner<br />

zu finden, auch der Steinadler brütet in einer<br />

Felswand der Schrattenfluh. Es ist auch gut möglich,<br />

dass sich ein Grün-, Bunt- oder Schwarzspecht<br />

bemerkbar macht.<br />

DER WASSERWEG KLEINE EMME<br />

Der Wasserweg zwischen Hasle und Wolhusen führt<br />

durch eine der reizvollsten Flusslandschaften des<br />

Kantons Luzern. Hier kann sich die «Kleine Emme»<br />

entfalten. Mal fliesst sie langsam, mal reissend,<br />

bringt Steine in Bewegung, unterhöhlt Ufer, schafft<br />

Lebensräume für Tiere und Pflanzen.<br />

Die beiden Ausgangspunkte Wolhusen und Hasle<br />

erreicht man in halbstündlichem Rhythmus bequem<br />

mit der Bahn. Der Weg führt weitgehend dem<br />

schattigen Ufer der Kleinen Emme entlang. Für die<br />

gesamte Strecke werden drei bis sechs Stunden<br />

benötigt, je nachdem, wie lange man an den einzelnen<br />

Stationen verweilt. An verschiedenen Stellen stehen<br />

Rastplätze mit Feuerstellen zur Verfügung.<br />

Für ausdauernde Wanderer empfiehlt sich der<br />

Emmenuferweg, welcher vom Emmensprung bis<br />

zur Mündung der Kleinen Emme in die Reuss in<br />

Emmenbrücke zieht. Gesamtdauer flexibel bis<br />

13 Stunden.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Schrattenfluh <strong>–</strong> die Spuren des<br />

Teufels sind bis heute deutlich<br />

sichtbar.<br />

Sagen und Mythen in der<br />

Region Entlebuch<br />

Ob einst oder jetzt, Helden und Revolutionäre präg(t)en<br />

das Entlebuch und seine Geschichte. Früher<br />

standen die Entlebucher zusammen, um sich gemeinsam<br />

Gehör zu verschaffen und ihre Anliegen bei der<br />

Obrigkeit zu deponieren. Heute beeinflussen sie<br />

mit ihrem Engagement und ihren Aktivitäten rund um<br />

die Philosophie der UNESCO-Biosphäre Entlebuch<br />

eine Vielzahl ländlicher Gebiete.<br />

Zum «grössten Buch der Erde» gehören aber auch<br />

Sagen und Mythen. Einige sind sehr bekannt, andere<br />

weniger.<br />

Die Sage der Schrattenfluh: Was heute eine karge<br />

und schwer begehbare Steinwüste ist, war einst die<br />

schönste Alp des Entlebuchs, besagt eine alte Sage.<br />

Die sonnige Südseite der Schrattenfluh wurde von<br />

saftigen Matten und blumigen Wiesen geziert und<br />

wurde als Alp bewirtschaftet.<br />

Hannes und Jost, zwei Brüder, erbten die Alp von<br />

ihren geliebten Eltern. Doch Hannes war unersättlich,<br />

was seinen Erbteil anging, und beraubte<br />

seinen blind geborenen Bruder Jost jedes Jahr um<br />

ein Stück von seinem Erbanteil. Die Raffgier und<br />

die Bosheit von Hannes verstand auch seine früh<br />

verstorbene Frau nicht. Gemeinsam hatten sie eine<br />

Tochter, die wunderschöne und zierliche Rösi. Zum<br />

Leidwesen aller erbte sie jedoch den bösen, hochmütigen<br />

und raffgierigen Charakter ihres Vaters. So<br />

verlangte sie von ihren zahlreichen Verehrern das<br />

Unmögliche <strong>–</strong> das Besteigen des Schibengütsch.<br />

Nicht wenige von ihnen stürzten dabei zu Tode.<br />

Trotz der Empörung und Erbitterung des Volkes<br />

über die Rücksichtslosigkeit von Hannes und seiner<br />

Tochter Rösi änderten beide ihr Tun nicht.<br />

Eines Tages konnte ein guter und treuer Knecht<br />

nicht länger mitansehen, wie der gemeine Hannes<br />

den blinden Bruder Jost um sein Land betrog, und<br />

entschied sich, dem Blinden davon zu berichten.<br />

Empört stellt Jost seinen Bruder zu Rede <strong>–</strong> aufgebracht<br />

fluchte jener: «Der Teufel soll die ganze Alp<br />

von Grund auf verwüsten, wenn ich eine Krume<br />

meiner Scholle unrechtmässig erworben habe.»<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Zeitgleich mit seinem Schwur brachen Donner und<br />

Blitz über die Matten und eine schwarze unheilvolle<br />

Wolkenwand türmte sich über dem Schibengütsch<br />

auf. Der Berg zitterte, als würde er in tausend<br />

Stücke zerschellen. <strong>Das</strong> Verderben bracht über die<br />

Schratten alp herein. Der Teufel riss mit seinen<br />

gewaltigen Klauen die blühenden Wiesen und saftigen<br />

Weiden von den Felsen und packte Hannes und<br />

Rösi und schleuderte sie in die Höhle unter dem<br />

Schibengütsch.<br />

Seit damals ist die Südseite der Schrattenfluh<br />

eine karge Steinwüste. Auch heute sieht man noch<br />

die Klauenspuren des Höllenfürsten und auch heute<br />

noch sind Hannes und Rösi in der Höhle gefangen.<br />

Nur einmal im Jahr <strong>–</strong> in der Karwoche, wenn in<br />

Marbach die Glocken zum Gloria läuten <strong>–</strong> können<br />

sie am Eingang der Gruft beobachtet werden.<br />

DIE SCHLACHT IN SÖRENBERG<br />

Im 14. Jahrhundert herrschte Krieg zwischen<br />

Obwaldnern und Entlebuchern. Es ging dabei um<br />

die hintersten Sörenberger Alpen, die schon<br />

länger von Obwaldnern geführt wurden, doch auch<br />

der im Entlebuch herrschende Habsburger Vogt<br />

erhob Anspruch auf die Alpen.<br />

Sagen erzählen von Plünderungen und Morden auf<br />

beiden Seiten. Die Obwaldner zogen mit einem<br />

grossen Heer Richtung Waldemmental. Hier erzählt<br />

eine Sage, wie das Brienzer Rothorn zu seinem<br />

Namen kam. Die Entlebucher stellten einen Wachposten<br />

auf die hintere Flue, der sie frühzeitig vor den<br />

Obwaldnern warnen konnte. Als die Feinde kamen,<br />

blies der Wächter derart kräftig ins Horn, dass seine<br />

Adern am Hals platzten und er verblutete. <strong>Das</strong> Horn<br />

wurde vom vielen Blut ganz rot und seither heisst<br />

dieser Berg Rothorn. Die Schlacht danach schien sich<br />

für die Obwaldner zu entscheiden, doch konnte der<br />

tapfere Windtrüeb den Kampf in letzter Sekunde<br />

noch für die Entlebucher entscheiden. Die Geschlagenen<br />

wollten sich später an ihm rächen, doch keiner<br />

traute sich in einem offenen Kampf an den Recken<br />

heran, und so verfolgten sie ihn nach Flühli und<br />

ermordeten ihn hinterhältig. Heute erinnert das<br />

Denkmal bei der Dorfbrücke in Flühli sowie der<br />

Gedenkstein im Chrutacher an den Helden Windtrüeb.<br />

Auf der Alp Schlacht, wo alles begann, hängt<br />

eine Holztafel, die Zeugnis über die Schlacht ablegt.<br />

Die mystische Stimmung im Entlebuch ist Basis für<br />

viele Sagen und Mythen.<br />

Alp Schlacht <strong>–</strong> einst Startpunkt einer Schlacht, heute ein<br />

Betrieb mit Alpkäserei und Hofladen.<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


Genuss<br />

Wenn scharfe Zungen spotten, im Entlebuch gebe es<br />

mehr Kühe als Menschen, dann antworten die<br />

Entlebucher stolz: Dank ihnen gibt’s bei uns so guten<br />

Käse. Die köstliche Palette reicht vom weichen<br />

Weissschimmelkäse über würzig-sanften Bergrahmkäse,<br />

delikaten Schaf- oder Ziegenkäse bis hin zum<br />

rassigen Sbrinz-Alpkäse: Gegen 100 Sorten werden<br />

in den 17 Berg- und Alpkäsereien produziert. Kühe<br />

und Rinder sind der wichtigste Betriebszweig in<br />

dieser hügeligen Berglandwirtschaft, in der andere<br />

Produktionsformen wohl stets bescheidene Nischen<br />

bleiben werden. Milchprodukte sind aus der Entlebucher<br />

Küche nicht wegzudenken, auch wenn zum<br />

Hauptgang bevorzugt ein saftiges, langsam und sanft<br />

geschmortes Fleischstück serviert wird. Hier stehen<br />

nicht nur die Filetstücke auf der Menükarte, sondern<br />

das ganze Tier wird verwertet, auch Kutteln, Leber<br />

oder Alpeneier. Die Spezialität der sechs Metzgereien<br />

der Region sind Würste in grosser Vielfalt für jeden<br />

Geschmack.<br />

KRÄUTER UND WEITERE SPEZIALITÄTEN<br />

In den letzten Jahren besinnen sich die Entlebucher<br />

wieder vermehrt auf das Kräuterwissen ihrer<br />

Grossmütter. Seit 26 Jahren werden in der Region<br />

Kräuter für Ricola kultiviert. Ein Teil der Ernte wird<br />

zusammen mit Wildpflanzen zu Tee mischungen<br />

und anderen Kräuterprodukten verarbeitet. Die<br />

Kräuter stehen als Beispiel vieler Initiativen, die<br />

im Entlebuch in den letzten Jahren entstanden<br />

sind. Dazu gehört auch, dass wieder einige Hektar<br />

UrDinkel, neu auch Roggen angebaut und zu<br />

Teigwaren verarbeitet werden. Oder Produkte aus<br />

Zyberli, einer alten Wildpflaumensorte, wovon in<br />

Romoos Dutzende gepflanzt wurden. Gegen 300<br />

gluschtig-köstliche Speziali täten werden heute<br />

unter dem Label «Echt Entlebuch» angeboten,<br />

welches Gewähr dafür bietet, dass die Produkte aus<br />

Entlebucher Rohstoffen sind und auch in der<br />

Region hergestellt wurden.<br />

Mehr Infos unter www.echtentlebuch.ch<br />

Tipp: Die Gastropartner der UNESCO-Biosphäre<br />

Entlebuch verarbeiten kreativ und vielfältig<br />

möglichst viele Entlebucher Produkte in ihrer<br />

Küche. <strong>2014</strong> kochen sie mit Chrut und Unchrut,<br />

inspiriert und beraten durch Chrüter-Oski. Start der<br />

Kampagne mit einem kulinarischen Abend am<br />

Donnerstag, 3. April <strong>2014</strong>, im Hotel Drei Könige in<br />

Entlebuch. Mehr unter www.gastropartner-ube.ch<br />

Text Michael Knaus, Sandra Steffen, Fabienne<br />

Stalder Fotos UNESCO-Biosphäre Entlebuch<br />

Wussten Sie,<br />

… dass das Entlebuch seit 2001 das erste UNESCO-Biosphärenreservat<br />

und seit 2008 erster regionaler Naturpark von<br />

nationaler Bedeutung der Schweiz ist?<br />

… dass die UNESCO-Biosphäre Entlebuch unter den Biosphärenreservaten<br />

als Modelregion gilt? Nur gerade 2% aller Biosphärenreservate<br />

erhalten diese Bezeichnung.<br />

… dass vier Moorlandschaften von nationaler Bedeutung ganz oder<br />

teilweise in der UNESCO-Biosphäre Entlebuch liegen?<br />

… das rund ein Zehntel der gesamten Hochmoorlandschaften im<br />

Entlebuch liegen?<br />

… dass das Brienzer Rothorn der höchste Berg des Kantons Luzern<br />

ist? Mit seinen 2350 m ü.M. überragt er alle anderen Gipfel im<br />

Kanton.<br />

… dass von der Marbachegg drei lecky-trails (Wanderwege, die<br />

sich für Wanderer in Begleitung eines Hundes besonders<br />

eignen) starten ?<br />

… dass in man beim Goldwaschen in Romoos Gold mit rund<br />

23 Karat findet?<br />

… dass das Wasser im Schwandalpweiher konstant 6 Grad hat?<br />

Auch im Winter.<br />

Mehr Informationen über das Entlebuch unter<br />

www.biosphaere.ch<br />

www.biosphaerenakademie.ch<br />

www.soerenberg.ch<br />

www.marbach-lu.ch<br />

www.napfgolderlebnis.ch<br />

www.kneipperlebnis.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Solarstromverkauf<br />

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56 <strong>NATURZYT</strong>


Rezepte <strong>–</strong> Spezialitäten aus dem Entlebuch<br />

ENTLEBUCHER BROT-KÄSE-SUPPE<br />

von Rolf Kaufmann, Hotel Kreuz Schüpfheim<br />

Zutaten (4 Personen)<br />

300 g altes Brot, 50 g Käserei-Butter, 1 Liter Gemüsefond, 100 g Entlebucher Käse<br />

(z.B. Napfköhler von der Biosphären-Bergkäserei Schüpfheim),<br />

2,5 dl Käserei-Rahm, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Petersilie<br />

Zubereitung<br />

Brotreste in kleine Würfel schneiden, mit Butter andünsten. Mit Gemüsefond<br />

aufgiessen und etwa 15 Minuten kochen lassen. Anschliessend die Suppe fein<br />

mixen, mit Rahm, Käse und den Gewürzen und Kräutern abschmecken.<br />

BIOSPHÄREN-ZIGER-MÜNZE-KÖPFLI<br />

von Willi Kuster, Ferien- und Wellnesshotel Rischli, Sörenberg<br />

Zutaten (4 Personen)<br />

320 g frischer Entlebucher Ziger, 3 frische Eier, 120 g Zucker, 40 g Puderzucker,<br />

2 dl Echt-Entlebuch-Münzensirup, 4 dl Käserei-Rahm, 10 Blatt Gelatine<br />

Zubereitung<br />

Die Gelatine in heissem Wasser einweichen und den Rahm schlagen. Die Eier mit dem<br />

Zucker schaumig schlagen, Ziger, Puderzucker, Sirup darunter rühren. Die Gelatine<br />

dazugeben und gut unterrühren, den Rahm unter die Masse ziehen. Die Masse in Formen<br />

füllen und für sechs Stunden in den Kühlschrank stellen.<br />

Varianten: Anstelle von Münzensirup können auch andere Entlebucher Sirupe verwendet<br />

werden (z.B. Zitronenmelisse, Goldmelisse). Anstelle von Gelatine und Eiern 400 g Quimik<br />

verwenden.<br />

FALSCHER SALM<br />

Von Willy Felder, Speiserestaurant Bahnhöfli Entlebuch<br />

Zutaten (für 4<strong>–</strong>6 Personen)<br />

Ca. 800 g Schweinsnierstück oder runder Mocken vom Kalb (falsches Filet)<br />

mit 1 ½ TL Salz einreiben.<br />

Kalte Beize: 5 dl trockener Weisswein, 2 dl Weissweinessig, 1 Zwiebel,<br />

1 Rüebli, 2 Lorbeerblätter, 10 Nelken, 1 TL weisse Pfefferkörner,<br />

6 Wacholderbeeren, 1<strong>–</strong>2 Estragonzweige<br />

Zubereitung<br />

<strong>Das</strong> Fleisch in einem Einmachglas in die kalte Beize legen und 3 bis 4 Tage<br />

bedeckt an einem kühlen Ort (Kühlschrank) ziehen lassen. <strong>Das</strong> Fleisch<br />

muss mit der Flüssigkeit bedeckt sein oder täglich wenden.<br />

Sud: Fleisch herausnehmen. ½ der Beize aufkochen, absieben, mit Wasser<br />

verdünnt erneut aufkochen. Fleisch beifügen und ca. 45 Minuten bei<br />

kleiner Hitze gar ziehen lassen.<br />

Dazu reicht man eine würzige Sauce béarnaise oder Senfsauce,<br />

Dörrbohnen und Ofenkartoffeln<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Der Thurweg <strong>–</strong> er führt<br />

von Wildhaus bis nach Wil.<br />

<strong>NATURZYT</strong> Naturtipps<br />

Wenn der Schnee schmilzt<br />

und die Natur erwacht<br />

Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf, die ersten Krokusse<br />

strecken ihre Köpfe aus der Erde <strong>–</strong> die Wiesen bereiten ihr<br />

Frühlingskleid aus, die Bäche und Flüsse füllen sich mit Schmelzwasser<br />

aus den Bergen. Es zieht uns wieder stärker raus in die<br />

Natur, in eine faszinierende Wasser- und Bergwelt.<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Die Natur erwacht <strong>–</strong> die<br />

Vögel kehren zurück, ein<br />

faszinierendes Wechselspiel<br />

in der Natur beginnt. In den<br />

höheren Lagen kehrt der Frühling etwas<br />

später zurück, ein Mosaik aus Schnee<br />

und Frühling beginnt und findet je nach<br />

Höhenlage etwas später ins Erwachen<br />

als in den tieferen Lagen der Schweiz.<br />

<strong>NATURZYT</strong> präsentiert Ihnen<br />

Naturtipps für erfrischende und schöne<br />

Frühlingserlebnisse in der Natur. Für<br />

Gross und Klein, für Jung und Alt.<br />

FRÜHLINGSWANDERUNG<br />

AM THURWEG<br />

Der Thurweg ist 60 Kilometer lang<br />

und führt von Wildhaus bis nach Wil.<br />

Der Weg verspricht ein vielfältiges<br />

Wandervergnügen im Frühling. Doch<br />

die ganze Strecke auf einmal tut sich<br />

niemand freiwillig an. 17 Stunden reine<br />

Wanderzeit sind auch für ganz schräge<br />

Wandervögel des Guten etwas zu viel.<br />

Aber man darf sich ja durchaus einfach<br />

die Rosinen herauspicken. Eine besonders<br />

schöne Etappe führt von Nesslau<br />

nach Ebnat-Kappel. Mit viel Wasserrauschen<br />

im lauschigen Laubwald, mit<br />

Holzbrücken, Grillstellen und Picknickplätzen.<br />

Knappe<br />

3 Stunden reine Wanderzeit. Auch<br />

nicht zu verachten sind die sonnigen<br />

Teilstücke im oberen Toggenburg,<br />

zum Beispiel von Starkenbach nach<br />

Unterwasser. Mehr Informationen zum<br />

Thurweg unter Telefon 071 999 99 11<br />

oder www.toggenburg.org.<br />

MOORERLEBNIS AUF DEM STOOS<br />

Die Moorlandschaft im Teufböni auf<br />

dem Stoos ist ein ideales Erlebnis nach<br />

der Schneeschmelze ab ca. Mitte Mai.<br />

Auf dem Rundweg beim Eingang<br />

ins Frontal wird auf grossen Tafeln<br />

viel Wissenswertes über das Moor<br />

mit geteilt. Auf spielerische Art und<br />

Weise werden spannende Gedichte und<br />

wohldosierte Lektüren zum Moor erlebt.<br />

In Kombination mit dem Frühlingserwachen<br />

ein spannendes Naturerlebnis<br />

für die ganze Familie. Was<br />

weisst du alles über das Moor? Wie<br />

fühlt sich das Moor an? Was weisst du<br />

über die Tiere, die im Moor leben?<br />

Ein «Moordsspass» <strong>–</strong> unterwegs finden<br />

Kinder acht «Moorsezeichen», welche<br />

in der Moor-Broschüre aufgerubbelt<br />

werden können. Für Kinder und<br />

sammelfreudige Erwachsene gibt es<br />

gegen den Tausch der vollen Moorsezeichen-Sammelkarte<br />

an der Bergstation<br />

der Luftseilbahn Morschach-Stoos eine<br />

kleine Überraschung! Geöffnet ist der<br />

Moorweg je nach Schneeschmelze von<br />

Mitte Mai bis Ende Oktober.<br />

Mehr Informationen unter<br />

Telefon 041 818 08 80 oder www.stoos.ch<br />

Auf dem Moorerlebnisweg Stoos viel Wissenswertes über das Moor erfahren.<br />

Auf dem Emmenuferweg<br />

lässt sich<br />

die Gestaltungskraft<br />

des Wassers<br />

hautnah erleben.<br />

DER EMMENUFERWEG<br />

Der Emmenuferweg erschliesst eine der<br />

reizvollsten Flusslandschaften des<br />

Kantons Luzern. Von der Quelle im<br />

Herzen der UNESCO-Biosphäre<br />

Entlebuch führt der Weg auf geheimnisvollen<br />

Pfaden in die pulsierende<br />

Agglomeration der Stadt Luzern. Auf<br />

jedem neuen Meter klingen die Wasser<br />

der Bäche und des Flusses ein wenig<br />

anders als zuvor und hüllen den<br />

Wanderer in einen sanften Rausch. Auf<br />

dem Emmenuferweg lassen sich die<br />

Gestaltungskraft des Wassers und<br />

eindrückliche Naturdenkmäler erleben.<br />

Mal fliesst die Emme langsam, mal<br />

reissend, bringt Steine in Bewegung,<br />

unterhöhlt Ufer, schafft Lebensräume<br />

für Tiere und Pflanzen. In fünf Tagesetappen,<br />

welche dank idealer Anbindung<br />

an den öffentlichen Verkehr<br />

auch einzeln erwandert werden können,<br />

bietet der Emmenuferweg Ein- und<br />

Ausblicke der ganz besonderen Art.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

044 485 88 50; www.biosphaere.ch<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Wasser kann plätschern,<br />

es kann gurgeln,<br />

zischen, rauschen, tosen<br />

und donnern.<br />

Atemberaubende<br />

Naturkulisse am<br />

Grossen Aletschgletscher.<br />

Tipp: Mit Bus und Bahn in die<br />

Natur. SBB RailAway bieten<br />

interessante Kombi-Angebote zu<br />

ermässigten Preisen an. Die<br />

Angebote sind online unter sbb.ch/<br />

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beim Rail Service (0900 300 300,<br />

CHF 1.19/Min. vom <strong>Schweizer</strong><br />

Festnetz) erhältlich. Auch GA-<br />

Kunden erhalten eine Ermässigung<br />

auf die Zusatzleistungen, wenn<br />

das Billett vorher online oder am<br />

Bahnschalter gelöst wird.<br />

DER WEG DER DREI WASSERFÄLLE<br />

Wasser kann plätschern, es kann<br />

gurgeln, zischen, rauschen, tosen und<br />

donnern. Weiss schäumend sprudelt es<br />

zu Tal, grünblau sammelt es sich im See.<br />

Seine Vielfalt zeigt das Element entlang<br />

des «Wegs der drei Wasserfälle». Von<br />

Bönigen über Iseltwald nach Brienz<br />

führt der Weg zu den Kaskaden des<br />

Erschwandenbachs, des Mülibachs und<br />

des Giessbachs. Je nach Lust und Zeit<br />

kann der Weg an einem Stück oder in<br />

einzelnen, zwischen 30 Minuten und<br />

zweieinhalb Stunden langen Etappen<br />

gewandert werden. Ausgangspunkt der<br />

Wanderung ist der Bahnhof Interlaken<br />

Ost / Bahnhof Brienz. Mehr Informationen<br />

unter Telefon 033 826 53 00,<br />

www.interlaken.ch<br />

Der Gletscherweg Aletsch kann auch in<br />

umgekehrter Richtung ab Fiescheralp<br />

begangen werden. Aktuelle Infos rund<br />

um Öffnungszeiten, Wanderwege,<br />

Bahnen unter Telefon 027 928 60 60,<br />

www.aletscharena.ch/sospo<br />

SPUREN DER HEIMLICHEN<br />

HÖHLENBEWOHNERN<br />

Auf den Spuren von heimlichen<br />

Höhlenbewohnern. Folgen Sie den<br />

Spuren eines Spechts, und finden Sie<br />

heraus, wo die Fledermaus tagsüber<br />

schläft. Dies ermöglicht die neue<br />

Unterschlupf für Wildbienen<br />

im Wildnispark Zürich.<br />

Sonderausstellung über heimliche<br />

Höhlenbewohner im Museum des<br />

Wildnisparks Zürich in Sihlwald.<br />

Erforschen Sie auf spielerische Weise die<br />

unterschiedlichen Höhlen wie Baumhöhle,<br />

Erdhöhle, Felshöhle oder Höhlen<br />

an Gebäuden. Und sogar ein Strohhalm<br />

kann als Unterschlupf dienen. Mit ihren<br />

vielen interaktiven und spielerischen<br />

Elementen eignet sich die Ausstellung<br />

ab 23. <strong>März</strong> für Gross und Klein.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

044 722 55 22, www.wildnispark.ch<br />

WANDERN AM ALETSCHGLETSCHER<br />

Atemberaubende Naturkulisse<br />

am Grossen Aletschgletscher auf dem<br />

Gletscher weg erwandern. Von der<br />

Gondelbahn Bergstation Moosfluh oder<br />

wahlweise vom Bettmerhorn führt dieser<br />

herrliche Bergweg hoch über dem<br />

Grossen Aletschgletscher zum Märjelensee<br />

<strong>–</strong> UNESCO-Welterbe pur.<br />

Weiter durch den beleuchteten<br />

Tälligrattunnel zurück zur Fiescheralp.<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Tierische<br />

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Tiere begeistern Gross und Klein. In den Zoos und Tierparks der Schweiz erleben Sie<br />

die verschiedensten Tierarten und erfahren allerlei Wissenswertes. Tickets mit bis<br />

zu 20 Prozent Rabatt auf die Anreise mit der Bahn inklusive Eintritt gibt es aktuell bei<br />

SBB RailAway. Neu auch online. Ein kurzweiliger Ausflug für die ganze Familie.<br />

Zoo Zürich. Kaeng Krachan Elefantenpark ab Juni.<br />

Die Elefanten bewohnen ab 7. Juni den neuen Elefantenpark, wo sie sich im<br />

Sand suhlen, ihr Futter mit Geschick aus den Verstecken klauben und wo die<br />

Besucher sie dank einem Unterwassereinblick sogar beim Schwimmen beobachten<br />

können.<br />

Auf dem neuen Spielplatz Pantanal locken übergrosse Pilze und ein Termitenhügel<br />

zum Klettern und Rutschen.<br />

Zoo Basel. Ganz nah beim Tier.<br />

Mit seiner faszinierenden Parklandschaft und liebevoll gestalteten Gehegen<br />

ist der Zoo Basel ein einzigartiges Ausflugsziel. Beobachten Sie die Schneeleoparden<br />

auf ihrem Felsen. Gleich nebenan gibt eine Gehegelandschaft mit<br />

Panzernashörnern und Zwergottern einen Einblick in die Tierwelt Asiens. Wer<br />

die Unterwasserwelt entdecken möchte, trifft im Vivarium auf eine bunte Vielfalt<br />

von Meerestieren wie Seepferdchen, Haie oder Pinguine.<br />

Natur- und Tierpark Goldau. Tierische Entdeckungen.<br />

Erleben Sie im Natur- und Tierpark Goldau den hautnahen Kontakt zu Tieren.<br />

Auf 34 Hektaren ursprünglicher Natur leben über 100 europäische Wildtierarten.<br />

In der grosszügigen Freilaufzone begegnen Sie Mufflons und Sikahirschen,<br />

die sich gerne füttern und streicheln lassen. Führungen, Entdeckerstationen,<br />

Abenteuerspielplätze, Grill- und Picknickplätze und ein Restaurant<br />

machen den Park zum idealen Ausflugsziel für Gross und Klein.<br />

Papiliorama Kerzers. Abenteuer im Dschungel.<br />

Bei jedem Wetter! Der Jungle Trek entführt Sie nach Shipstern, dem Papiliorama-Reservat<br />

in Zentralamerika. Spazieren Sie durch Tropenwälder, vorbei<br />

an Mangroven und Weihern, begleitet von Tukanen, Leguanen und vielem<br />

mehr. Höhepunkt: die sieben Meter hohe Panoramabrücke! Nicht zu vergessen<br />

der tropische Schmetterlingsgarten Papiliorama, das Nachthaus Nocturama,<br />

das Arthropodarium, der Streichelzoo und der grosse Naturspielplatz.<br />

RAIL BON<br />

IM WERT VON CHF<br />

10.<strong>–</strong><br />

Gültig zur Anrechnung an<br />

eines der folgenden<br />

RailAway-Kombi-Angebote:<br />

<strong>–</strong> Zoo Zürich<br />

<strong>–</strong> Zoo Basel<br />

<strong>–</strong> Natur- und Tierpark Goldau<br />

<strong>–</strong> Papiliorama Kerzers<br />

<strong>–</strong> Tierpark Dählhölzli Bern<br />

<strong>–</strong> Sea Life Konstanz<br />

Preisbeispiel: «Zoo Basel» 2. Klasse<br />

mit Halbtax ab Zürich HB, CHF 35.00<br />

statt CHF 45.00<br />

Der Rail Bon kann an den meisten <strong>Schweizer</strong><br />

Bahnhöfen beim Kauf des Angebotes an Zahlung<br />

gegeben werden. Der Rail Bon ist nicht kumulierbar<br />

(pro Person nur 1 Rail Bon). Keine Barauszahlung,<br />

Erstattung oder Weitergabe gegen Entgelt.<br />

Pay Serie 0214 0000 0226<br />

Gültig bis 31. August <strong>2014</strong><br />

Die SBB RailAway-Kombi-Angebote können Sie jetzt ganz einfach online, am Bahnhof oder beim<br />

Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom <strong>Schweizer</strong> Festnetz) kaufen. Wissenswertes dazu finden<br />

Sie auf sbb.ch/tiere.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


Vorschau<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 2. Juni <strong>2014</strong><br />

AUF DEN SPUREN DER NATUR IM TOGGENBURG<br />

Farbenprächtige Wiesen, landschaftliche Schönheit, spezielle Klänge und wundersame Pflanzen- und Tierwelt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> nimmt Sie mit auf den Spuren der Natur, von Sagen und Mythen in der Region Toggenburg.<br />

DER IGEL IM GROSSSTADT-<br />

REVIER<br />

<strong>NATURZYT</strong> begleitet den Igel<br />

durch das Grossstadtrevier<br />

beim Aufwachen aus dem<br />

Winterschlaf, auf der Futtersuche<br />

im Revier und der Partnersuche.<br />

Zeigt auf, dass wir unseren<br />

stachligen Nachbar akzeptieren<br />

sollten und wie wir ihn mit<br />

ein paar Tipps unterstützen<br />

können. Eine spannende Reise<br />

durch das Grossstadtrevier.<br />

SCHWEIZER KRAFTORTE<br />

Orte der Kraft sind Zonen mit erhöhter natürlicher<br />

Energie. Wir befinden uns ständig in einem<br />

energetischen Austausch mit unserer Umgebung.<br />

Wie dieser vor sich geht, lässt sich nicht genau<br />

nachweisen. Wir spüren es aber <strong>–</strong> wie den Elektrosmog<br />

einige von uns spüren. <strong>NATURZYT</strong> geht<br />

auf Entdeckungsreise zu den <strong>Schweizer</strong> Kraftorten.<br />

Ab 2. Juni <strong>2014</strong> am Kiosk erhältlich<br />

oder gleich abonnieren unter<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch und nichts mehr<br />

verpassen.<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 2. Jahrgang. Verlag, Herausgeber Knaus Marketing- & Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil Redaktion Telefon 044 946 01 66,<br />

redaktion@naturzyt.ch Anzeigen Michael Knaus, michael.knaus@kmvs.ch Freie und ständige Mitarbeiter Virginia Knaus, Michael Knaus, Veronika Dubi<br />

Jehle, Claudia Ebling, Oskar Bismark, Daniel Fleuti, Ernestine Astecker Grafik & Produktion Swissprinters Premedia, Zofingen Titelbild Fotolia.de<br />

Korrektorat Swissprinters Premedia, Zofingen Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen Abonnementspreise 1 Jahr mit 4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 39.50 (inkl. 2,5%<br />

MwSt.), 2 Jahre mit 8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 69.00 (inkl. 2,5% MwSt.). Auslandabonnemente auf Anfrage. Bestellung unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch / abonnieren, via<br />

E-Mail abo@naturzyt.ch, per Telefon 071 274 36 16 oder per Post an: Swissprinters AG, <strong>NATURZYT</strong>, Zürcherstrasse 505, 9015 St. Gallen. ISSN-Nummer<br />

2296-2859 © Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. <strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz<br />

auf 100% Recyclingpapier gedruckt.<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


Abonnieren Sie jetzt<br />

<strong>NATURZYT</strong> <strong>–</strong> für sich<br />

oder als Geschenk!<br />

Nr. 3 | Dezember <strong>–</strong> Februar <strong>2014</strong> | CHF 7.90 Belebte Schweiz.<br />

Nr. 4 | <strong>März</strong> bis Mai <strong>2014</strong> | CHF 7.90 Belebte Schweiz.<br />

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Ja, ich bestelle ein Jahresabo für CHF 39.50<br />

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