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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe September 2013

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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und Wasser zusammen. Der Park liegt<br />

mitten im inneralpinen Trockengebiet,<br />

dem Föhrenbezirk der Zentralalpen.<br />

Die Waldgrenze erreicht die<br />

aussergewöhnliche Höhe von 2200<br />

bis 2300 m. An den Wald schliessen<br />

Zwergstrauchgesellschaften mit<br />

Alpenrosen, Zwergweiden, Wacholder<br />

und Rauschbeeren an und leiten<br />

über zu den alpinen Rasen. Vor allem<br />

hier findet der Wanderer eine Fülle<br />

farbenprächtiger Alpenpflanzen wie<br />

Enziane, Edelweiss und Alpenveilchen.<br />

Noch höher, in der Felsregion, wachsen<br />

Polsterpflanzen und Pionierarten<br />

und in den Schotterfeldern etwa der<br />

goldgelbe Rhätische Alpenmohn.<br />

LuChS, Bär, WoLf uND<br />

BartGeier<br />

Bereits vor der Gründung des <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalparks im Jahr 1914<br />

waren die Grossraubtiere Braunbär, Wolf<br />

und Luchs sowie der Bartgeier ausgerottet<br />

worden. Der letzte Bär der Schweiz<br />

wurde am 1. <strong>September</strong> 1904 im S­charl­<br />

Tal erlegt. 2007 erreichte erstmals<br />

wieder ein Luchs aus der Nordostschweiz<br />

den Nationalpark. 2005 wanderte der<br />

erste Jungbär in die Nationalparkregion<br />

ein. Seitdem haben 7 weitere Tiere den<br />

Weg nach Graubünden gefunden. In den<br />

letzten Jahren sind in regelmässigen<br />

Neugierige junge Gämse.<br />

Die seltene Mont Cenis-Glockenblume ziert die hochalpinen, kalkhaltigen<br />

Schutthalden im Nationalpark und ist eine begehrte Nektarquelle.<br />

Abständen Wölfe von den Westalpen<br />

her in die Schweiz eingewandert.<br />

Von 1991 bis 2007 wurden im <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalpark insgesamt<br />

26 Bartgeier ausgewildert.<br />

Von den 4 heute viel beachteten<br />

Huftierarten fehlten Hirsch und Steinbock<br />

zur Zeit der Gründung. Während<br />

der Hirsch ab etwa 1918 aus Vorarlberg<br />

wieder einwanderte, geht der aktuelle<br />

Steinbockbestand auf Aussetzungen<br />

zwischen dem 20. Juni 1920 und<br />

dem 6.Juli 1934 zurück. Immer im<br />

Gebiet geblieben war einzig die Gämse,<br />

während das Reh erst anfangs des<br />

20. Jahrhunderts in die Region<br />

eingewandert ist und die tieferen Lagen<br />

dauerhaft besiedelt hat. In vielen<br />

Kolonien über das ganze Parkgebiet<br />

verstreut, lebt das leicht zu beobachtende<br />

Alpenmurmeltier. Der Alpenschneehase<br />

bewohnt den Nationalpark<br />

zwar in grösserer Zahl, ist aber schwierig<br />

zu beobachten. <strong>Das</strong> an sich häufige<br />

Eichhörnchen schwankt erheblich in<br />

seinem Bestand. Füchse können,<br />

wenn auch selten, bei hellem Tageslicht<br />

entdeckt werden. Beobachtungen von<br />

Hermelin und Mauswiesel sind<br />

Glücksfälle.<br />

Die zahlreichen Kleinsäuger wie<br />

Gartenschläfer, Schneemaus oder<br />

Feldmaus werden in der Regel nur von<br />

Spezialisten entdeckt, sind aber<br />

nicht selten.<br />

Im <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark<br />

brütet der Steinadler in 6 Paaren.<br />

Turmfalken, Kolkraben und Alpendohlen<br />

horsten wie der Steinadler an<br />

steilen Felswänden. An Wildhuhnarten<br />

sind Auer­, Birk­, Schnee­ und Steinhuhn<br />

nachgewiesen. In den Wäldern<br />

kommen die verschiedenen Meisenarten<br />

und vor allem der Buntspecht häufig<br />

vor. Seltener sind hingegen Schwarzund<br />

Dreizehenspecht, und nur lokal<br />

tritt der Grünspecht auf. Auf den<br />

alpinen Weiden singen Steinschmätzer<br />

und Bergpieper. Im Nationalpark liegt<br />

mit 2400 m eines der höchstgelegenen<br />

Brutgebiete der Feldlerche. Von<br />

den Lurchen finden wir nur zwei Arten,<br />

den Grasfrosch und den Bergmolch.<br />

Zwei Arten Reptilien kommen vor:<br />

die Bergeidechse und die Kreuzotter<br />

(Vorsicht: Giftschlange).<br />

Trotz des rauen Klimas pflanzen<br />

sich alle Amphibien­ und Reptilienarten<br />

fort. Mehr als 5000 Arten wirbelloser<br />

Tiere konnten im <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalpark bis heute bestimmt<br />

werden.<br />

Natur<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13

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