17.02.2020 Aufrufe

NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe September 2013

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 2 | <strong>September</strong><strong>–</strong>November <strong>2013</strong> | CHF 7.90<br />

Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Wolfsspuren<br />

<strong>Das</strong> Märchen vom<br />

bösen Wolf<br />

Fährtenlese<br />

Im wilden Osten der<br />

Schweiz<br />

Berner Oberland<br />

Auf den Spuren der Natur,<br />

Sagen und Mythen<br />

Sinnvoll<br />

Omas Möbel <strong>–</strong><br />

Aus Alt mach Neu<br />

Schützen<br />

Augen auf beim<br />

Papierkauf<br />

Schweiz erleben<br />

Mit der Bahn ins<br />

Wanderparadies


Erleben.<br />

Die wirkliche NATUR, die Artenvielfalt der Flora und Fauna in der Schweiz erleben.<br />

Erfahren.<br />

Mehr über unsere Natur erfahren. ZYT nehmen, anzuhalten, zu staunen<br />

und bewusster hinzuschauen.<br />

Bewahren.<br />

Die Natur bewahren und schützen. Den Alltag nachhaltiger und<br />

rücksichtsvoller im Einklang mit der Natur leben.<br />

<strong>–</strong><br />

ist<strong>NATURZYT</strong> <strong>Das</strong><br />

naturbewusster und nachhaltiger Lesegenuss.<br />

Lesegenuss mit einem guten Gefühl zum Wohle der Natur.<br />

Jedes Abonnement unterstützt mit CHF 10.00 konkrete Naturprojekte oder Projekte von Pro Natura, Pro Igel, CHWOLF,<br />

Igelzentrum Zürich, Bergwaldprojekt etc. (vollständige Liste finden Sie auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch).<br />

Sie bestimmen! Reichen Sie uns Projekte ein, die sich für die Natur einsetzen, die <strong>NATURZYT</strong> unterstützen soll. Darüber<br />

berichten wir regelmässig im Magazin <strong>–</strong> und Sie entscheiden.<br />

Abonnieren Sie <strong>NATURZYT</strong> online unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnement, per Telefon 071 274 36 16<br />

oder mit dem im Magazin eingehefteten Einzahlungsschein.<br />

Abonnement-Preise: Jahres-Abonnement CHF 39.50 (4 <strong>Ausgabe</strong>n), 2-Jahres-Abonnement CHF 69.00 (8 <strong>Ausgabe</strong>n)


EDITORIAL<br />

Täglich lernen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Gewinnoptimierung, Wachstumsteigerung,<br />

Stellenabbau vonMitarbeitern, weil derMilliardengewinn<br />

in diesem Jahr um 10 %zurückgegangen<br />

ist. In derWirtschaft müssen wirtäglich lernen,<br />

um in unseremFachgebietàjourzubleiben und<br />

dieseLeistungenerbringenzukönnen.<br />

Bereitsinder Schule,inder Grundausbildung<br />

werden wirdaraufvorbereitet <strong>–</strong>imBerufsleben<br />

iststetige Weiterbildunggefragt,uminseinem<br />

Fachgebiet einSpezialistzubleiben.Viele leiden<br />

bereitsheute unterdem Druck, demStress <strong>–</strong>einige<br />

landen im Bournout,anderenehmensichdas<br />

Leben, weil siedamit nichtmehrklarkommen.<br />

Trend zurück zur Natur<br />

Deshalbgehtder Trendzum Ausgleich<br />

«zurückzur Natur»,in<br />

dienatürlicheFreizeit, in unsere<br />

Bergezum Entspannen,Biken,<br />

Wandern, BadenimSee oder<br />

Skifahren. Viele Medien nehmen<br />

diesen Trendauf <strong>–</strong>zeigendie<br />

schöne <strong>Schweizer</strong>Natur,<br />

Gourmetfreudenauf derAlp,<br />

Wander-und Ausflugsziele.Alte<br />

Traditionen, dieamAussterben<br />

sind.Zurückzur Besinnung,<br />

zurEntschleunigung,zurückzur<br />

Natur,umanschliessendmit<br />

genügend PowerimArbeitsalltag,<br />

erholt undmotiviert,unsere<br />

Leistung erbringenzukönnen.<br />

Daraus lernen wirtäglich <strong>–</strong>ein<br />

Ausgleichist wichtig. <strong>Das</strong>s wiruns richtigverstehen<br />

<strong>–</strong>auchwir findendiesenTrend in Ordnung,<br />

stellenuns aber dieFrage,obdieserTrend ohne<br />

Rücksichtauf dieNatur in 20 oder 50 Jahren noch<br />

möglichist <strong>–</strong>ohnedasswir lernen,auchRücksichtzunehmen.<br />

Alles ist ersetzbar<br />

Alleskannersetzt werden,das lerntuns unsere<br />

«Wegwerfgesellschaft» <strong>–</strong>esist genügend Geld<br />

vorhanden <strong>–</strong>woliegt also das Problem? Genauhier.<br />

Achtlos, nichtmal absichtlich, bikenwir<br />

aufspeziellenStrecken durchden Wald,denndas<br />

Angebotist da!Nachder Wanderungauf den<br />

Gipfel stehen wirvor vollen Restaurants<strong>–</strong>wir sind<br />

Michael Knaus lernt gerade, dass<br />

nicht immer alles gerade wächst.<br />

nichtdie einzigen,alsowirddie Infrastruktur in den<br />

Bergen weiter ausgebaut<strong>–</strong>das Bedürfnis der<br />

Konsumenten istvorhanden undrechtfertigtdiese<br />

Massnahme. Wirstaunen über einige Mitmenschen,<br />

dieachtlos ihrenAbfallentsorgthaben,welchen<br />

wirbei Wanderungenimmer wieder begegnen.<br />

Weshalb soll ichdiesenmitnehmen <strong>–</strong>bei irgendeiner<br />

Bergputzetewirddieserdannentsorgt.<br />

<strong>Das</strong>sollkeinVorwurf sein <strong>–</strong>wir habeneseinfach<br />

nichtgelernt oder verlernt achtsamzusein,<br />

schliesslich sind wireineKonsumgesellschaft <strong>–</strong>die<br />

Angebote werden aufunseren Konsumausgerichtet,<br />

also istder Anbieter in derPflicht<strong>–</strong><br />

schliesslich zahlen wirfür denKonsum«Zurück zur<br />

Natur».Und dieMedienzeigenuns,was wo im<br />

Bereich«Zurück zurNatur» erlebt werden kann.<br />

Medien stehen in der Pflicht<br />

WirMedienstehen in derPflicht<strong>–</strong>nicht nurden<br />

natürlichen Konsumzukommunizieren,sondern<br />

auch zu sensibilisieren,aufzuzeigen<br />

undvorzuleben.<br />

<strong>Das</strong>giltauchfür <strong>NATURZYT</strong><br />

<strong>–</strong>soschützenwir mitdieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>mehrWaldund Klima,<br />

denn auch wirlernendazu<strong>–</strong>das<br />

FSC-Mix-Papierwohlnachhaltigist,<br />

aber nichtgut genug. Mehr dazu<br />

aufSeite 36.<br />

Für jedes Abonnement CHF 10.00<br />

für den Naturschutz<br />

<strong>NATURZYT</strong> kommuniziert nicht<br />

nurNatur <strong>–</strong>wir helfen mitzu<br />

schützen.Deshalb unterstützenwir<br />

Naturprojekte vonverschiedenen<br />

Organisationen mitCHF 10.00je<br />

Abonnement im Jahr.Denn<br />

<strong>NATURZYT</strong> stehtfür:<br />

NATUR <strong>–</strong>für Naturerleben,Natur sehen, die<br />

Artenvielfaltder Natur erhalten <strong>–</strong>die Naturin<br />

derSchweiz kennen,schätzenund schützen lernen.<br />

ZYT um umzudenken <strong>–</strong>für nachhaltiges,<br />

umweltbewusstes Lebeninder Schweiz<strong>–</strong>imGarten,<br />

beim Bauen undWohnen, in derMobilität,<br />

beim Konsum, in derFreizeitund beim Reisenin<br />

derSchweiz <strong>–</strong>umdie Natur zu erhalten.<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


10 Auf Fährtenlese<br />

20 Der Wolf <strong>–</strong><br />

Grimm vs. Realität<br />

41 Aus Alt mach Neu<br />

50 Auf Duund Du<br />

mit der Natur<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

6 Leserbriefe<br />

<strong>NATURZYT</strong> goes Down Under<br />

7 Wissenswertes<br />

Isst der Igel Obst? Wie clever sind Raben?<br />

8 Entdeckt &Fair<br />

Mode mit sozialer Verantwortung. Exotisch fruchtig.<br />

18 Fotowettbewerb<br />

Die Top 5-Gewinner des Fotowettbewerbs<br />

«Herbst erleben»<br />

66 Vorschau Dezember<br />

66 Impressum<br />

Natur<br />

10 Im wilden Osten<br />

Auf Fährtenlese im<strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark.<br />

Haben wir in der technisierten Welt von heute den<br />

direkten Zugang zur Natur verloren?<br />

20 <strong>Das</strong> Märchen vom bösen Wolf<br />

Viele haben Angst vor dem Wolf <strong>–</strong> einem Raubtier <strong>–</strong> eine<br />

Gefahr für Mensch und Tier. Brauchen wir ihn wirklich zu<br />

fürchten. Märchen oder Wahrheit?<br />

ProSpecieRara<br />

26 Der Kürbis <strong>–</strong> eine besondere Beere<br />

Die Früchte «Canada Crookneck», «Yokohama» <strong>–</strong>der<br />

Reisenkürbis «Galeux d’Eysines» und der kleine «Pomme<br />

d’or» unterscheiden sich markant im Geschmack.<br />

«Olive» und «Violina» sind kulinarische Köstlichkeiten.<br />

30 Traditionelles Handwerk neu belebt<br />

Selber vermehren oder die Samen in Hülle und Fülle<br />

im Handelssortiment kaufen? Ein traditionelles Handwerk<br />

neu entdeckt <strong>–</strong> der Samenanbau.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

36 Wald und Klima schützen<br />

54 Berner Oberland<br />

Nachhaltig Leben<br />

32 Claudias naturnaher Garten<br />

Wertvoll für Bienen und Schmetterlinge <strong>–</strong> Herbstblühende<br />

Blumen.<br />

36 Papier ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Wald und Klima schützen mit der richtigen Papierwahl und<br />

Optimierung des Papierverbrauches.<br />

41 Wohn-Design <strong>–</strong> aus Alt mach Neu<br />

Wie Omas und Opas Qualitätsmöbel inneuem Glanz<br />

erstrahlen.<br />

Natur erleben<br />

44 Ganzheitliches Wahrnehmen<br />

Dort, woich wohne, umgibt mich eine Landschaft von<br />

wilder Schönheit. Ich schaue auf das Land und lausche<br />

den Geschichten.<br />

48 Mutter Naturs Hausapotheke<br />

Dagegen ist ein Kraut gewachsen. Unkraut gibt esnicht,<br />

denn jedes Kraut hat einen Nutzen.<br />

50 Auf Duund Du mit der Natur<br />

Der Wald ist mehr <strong>–</strong> wenn man bereit ist, sich auf<br />

ihn einzulassen, lernt man die Heimat vieler Tiere und<br />

Pflanzen kennen.<br />

Ferien und Freizeit<br />

54 Auf den Spuren der Natur, Sagen und Mythen<br />

<strong>NATURZYT</strong> war auf Streifzug durchs Berner Oberland <strong>–</strong><br />

auf den Spuren der Natur, Sagen und Mythen.<br />

61 Aus der Küche des Berner Oberlands<br />

«Chäsbrätel», «Alti Lengger Brotsuppe», «Brienzer<br />

Krapfen», «Meringues» <strong>–</strong>einfach und schnell zubereitet.<br />

62 Herbstwandern<br />

Herbstliche Wälder und Täler, mit der Bahn die Schweiz<br />

erleben.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


LESERBRIEFE<br />

Nr. 1 | April <strong>2013</strong> | CHF 11.50 Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

«<strong>NATURZYT</strong><br />

goes Down Under»<br />

Im Rhythmus<br />

der Natur<br />

Flora und Fauna im<br />

Naturpark Diemtigtal<br />

PAPIERWAHL FÜR <strong>NATURZYT</strong><br />

Wir gratulieren Ihnen zur neuen<br />

Zeitschrift <strong>NATURZYT</strong>. Sie greift<br />

aktuelle Themen auf, ist attraktiv<br />

gelayoutet und bietet attraktive und<br />

dennoch anspruchsvolle Unterhaltung.<br />

Etwas gestört haben wir uns an der<br />

Verwendung von Papier, das mit dem<br />

Label «FSC Mix» ausgezeichnet ist.<br />

<strong>Das</strong> Label bringt leider aus ökologischer<br />

Sicht nur wenig. Zwar garantiert das<br />

Ökosiegel, dass das Produkt keine<br />

Fasern aus Raubbau enthält. Aber der<br />

Altpapieranteil liegt meist tief. Die<br />

Verwendung von Recyclingpapier ist<br />

weit umweltverträglicher als von Papier<br />

aus Neufasern. Für Zeitschriften wie<br />

Ihre empfehlen wir Recyclingpapier.<br />

Vielleicht können Sie in einer nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> von <strong>NATURZYT</strong> zum Thema<br />

«Papier <strong>–</strong> Wald und Klima schützen»<br />

etwas berichten.<br />

Barbara Würmli FUPS Förderverein<br />

für umweltverträgliche Papiere und<br />

Büroökologie Schweiz<br />

HERDENSCHUTZHUNDE<br />

REISSEN SCHAFE<br />

Ich finde Ihr Magazin recht gut, der<br />

Beitrag «Wolf, Luchs und Bär <strong>–</strong> die<br />

neuen <strong>Schweizer</strong>» ist mir allerdings<br />

sauer aufgestossen. Jeden Tag liest, hört<br />

und sieht man, wie gut der Herdenschutz<br />

funktioniere. Ich und viele<br />

meiner Kollegen haben da ganz andere<br />

Erfahrungen gemacht! Mir sind<br />

zahlreiche Fälle bekannt, wo Herdenschutzhunde<br />

Ziegen und Schafe<br />

töteten, die sie eigentlich beschützen<br />

sollten. Aber das wird ja verschwiegen,<br />

die betroffenen Tierhalter haben<br />

ja sowieso nichts dazu zu sagen. Wir<br />

sollen uns anpassen und schweigen …<br />

A.Staudenmann (Hobbyschafhalter)<br />

per Mail<br />

ECHTES MITEINANDER VON<br />

MENSCH UND NATUR<br />

Ich habe die Erstausgabe von NATUR-<br />

ZYT in den Händen und erkenne<br />

sofort, dass <strong>NATURZYT</strong> nicht<br />

Naturthemen «vermarktet», sondern<br />

für ein echtes Miteinander von<br />

Mensch und Natur eintritt und auf<br />

verlässliche Informationen setzt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> gibt mir ein gutes Gefühl.<br />

Stefan Pfander per E-Mail<br />

00-00-umschlag-einzelverkauf.indd 2<br />

Nachhaltige<br />

Mobilität<br />

Autotrends <strong>2013</strong><br />

<strong>NATURZYT</strong> GOES<br />

AUSTRALIEN<br />

Ich bin normalerweise nicht so eine<br />

Magazin-Frau <strong>–</strong> aber bei meinem<br />

<strong>Schweizer</strong>besuch «zu Hause» im April<br />

habe ich die erste <strong>Ausgabe</strong> von<br />

<strong>NATURZYT</strong> mitgenommen und war<br />

sehr beeindruckt von den Beiträgen,<br />

den Bildern und natürlich dem Ziel,<br />

dass Sie und Ihre Mitarbeiter verfolgen<br />

<strong>–</strong> den <strong>Schweizer</strong>n die Natur und<br />

naturbewusstes Leben näher<br />

zu bringen. Und habe alles im Flug<br />

von Zürich nach Australien lesen<br />

können. Bravo. Weiter so.<br />

Rita Schaad Australien per E-Mail<br />

Leserbriefe an <strong>NATURZYT</strong><br />

Ob Zustimmung, Lob, Kritik oder Anregung. Sagen Sie uns Ihre Meinung zum<br />

einen oder anderen Beitrag. Was hat Ihnen gefallen, was nicht. Was ist Ihre<br />

Meinung zur Natur <strong>–</strong> zum nachhaltigen Leben. Was würde Sie interessieren,<br />

wie gefällt Ihnen das Magazin, welche Artikel fanden Sie besonders interessant<br />

usw.? Die Leserbriefe müssen mit vollständiger Adresse versehen sein. Die<br />

Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per Mail an<br />

redaktion@naturzyt.ch oder per Post an: <strong>NATURZYT</strong>, Leserbriefe, Knaus<br />

Marketing & Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil.<br />

6 <strong>NATURZYT</strong>


WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

ISST DER IGEL APFEL UND OBST?<br />

Aufdem Speiseplandes Igelsstehen naturgemäss<br />

an erster Stelle Käfer, Raupen, Heuschrecken,<br />

Ohrwürmer undandereInsekten. Aber auch<br />

Regenwürmerund<br />

Tausendfüssler<br />

schmecken dem<br />

Stacheltier. Schnecken<br />

hingegen machen nur<br />

etwa 10 %der Igelnahrungaus.PflanzlicheNahrung<br />

hingegenist<br />

fürden Igel<br />

nichtgeeignet, sein<br />

einfachgebauter<br />

Darmtraktkanndiese<br />

nichtverwerten.Der<br />

Igel,der sich an Fallobst<br />

gütlichzutun<br />

scheint, interessiert sich<br />

deshalb wohl eher fürden Wurm im Apfelals für<br />

denApfel selber. Essei denn, es herrscht Trockenheit<br />

unddie Trinkgelegenheiten fehlen, dann kann<br />

auch malder Wasserbedarf viaObstgedecktwerden.<br />

Undabund an wissen scheinbarauchIgelnicht so<br />

genau, wasihnen wirklich guttut undman kann<br />

beobachten, wiesie,auchohneDurst,ein kleines<br />

StückreifesObstverzehren <strong>–</strong>die Stachelkerle haben<br />

nämlicheineVorliebefür Süsses!<br />

WAS GESCHIEHT, WENN AMEISEN VON EINEM<br />

REGENTROPFEN GETROFFEN WERDEN?<br />

Ameisenkönnennicht schwimmen, aber ihr<br />

Gewichtist so gering, dasssie an derWasseroberflächegehaltenwerden.<br />

Werden Sie jedoch unter<br />

Wasser gedrückt,ertrinkensie wiewir Menschen.<br />

SIND RABEN CLEVER?<br />

Rabenund Krähen gehörenzuden intelligentesten<br />

Vögeln derWelt. DieTiere können nämlichvorausschauendplanenund<br />

handeln<strong>–</strong>was sie vorallem<br />

nutzen, um an Nahrungzukommenodererbeutete<br />

Nahrungzuverstecken.Zum Beispiel legensie<br />

Scheinversteckean, um Artgenossenüberden<br />

wahren Verbleib ihrerNahrung zu täuschen.Denn<br />

gelingt es einemRabenvogel, einenanderen beim<br />

Füllen einesFutterversteckszubeobachten, dann<br />

plündert er dieses beinächster<br />

Gelegenheit. Auch können<br />

sich Rabenvögel enorm<br />

vieleFutterverstecke<br />

merken.<br />

So intelligent sind<br />

Rabenvögel:Sie lassen<br />

Kastanienaus grosserHöhe<br />

herabfallen, damitdie Schale<br />

aufplatztund sie an dieFrucht<br />

kommen.<br />

Wasgeschieht aber beieinem kräftigenRegenguss?Sie<br />

ziehen sich zurück in ihrenBau und<br />

kriegendortsoschnell keinenassenFüsse. Denn,so<br />

wieineineKäseglockekeinWassereindringt,wenn<br />

mansie unterWasserdrückt, bleiben auch beieinem<br />

starkenRegengussnochLufträumeimBoden.Und<br />

dieseKapillaren im Erdreich dienen denAmeisen<br />

alsRückzugsräume.<br />

BefindetsichjedocheineAmeise beiRegen<br />

ausserhalb desBausund wird voneinem Regentropfen<br />

erwischt,ist ihrSchicksal besiegelt. Denn<br />

dieOberflächenspannungdes Wassers, dieden<br />

Tropfen zusammenhält,ist so stark, dasssichdie<br />

Ameise nichtbefreienkannund jämmerlich<br />

ertrinkt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt &Fair<br />

Modelabel mit sozialer Verantwortung<br />

Wie ungerechtund<br />

Menschen verachtend<br />

dieArbeitsbedingungen<br />

fürTextilarbeiterinnen<br />

in Billiglohnländernmeist sind,zeigt<br />

derkatastrophaleFabrikeinsturzin<br />

Bangladesch.<br />

<strong>Das</strong>s es auch anders geht,zeigt das<br />

Modelabel UNICA. Dieaus NaturmaterialienhergestellteModewirdnach<br />

denKriterien desFairenHandels<br />

hergestellt.<strong>Das</strong> heisst,die Erzeugnisse<br />

können bisanden Ursprung zurück<br />

verfolgt werden.Die Konsumentin hat<br />

Gewähr,dassalle, dieentlang der<br />

mehrstufigenProduktionskette am<br />

Kleidungsstückgearbeitethaben, soziale<br />

Arbeitsbedingungen habenund einen<br />

gerechtenLohnerhalten. Eine vonihnen<br />

istdie Organisation Craft Aidauf<br />

Mauritius. Sie stellt Kleideraus biologisch<br />

angebauter Baumwolleher.Infrastruktur<br />

undArbeitsplätze fürdie Zuschneiderinnenund<br />

Näherinnen sind modern<br />

eingerichtet undentsprechen den<br />

Sicherheitsstandards.Auchhinsichtlich<br />

sozialer Standardshat Craft Aidinder<br />

TextilbrancheVorbildcharakter: nebst<br />

festen Anstellungsbedingungen zu einem<br />

Lohn,der weit über demgesetzlich<br />

vorgeschriebenenMindestlohn liegt,<br />

erbringt das Unternehmensoziale<br />

Leistungen wieFahrdienst,Gesundheitsvorsorge<br />

oder Ausbildungsbeiträge für<br />

dieKinderder Arbeiterinnen.<br />

Produkte desFairtrade-Modelabels<br />

UNICAsinderhältlichinden UNICA<br />

LädeninZürich,Basel,Luzernund<br />

Altdorfsowie in ausgewählten<br />

Fachgeschäftenund im Online-Shop<br />

voncaritasfairtrade unter:<br />

www.shop.caritas.ch<br />

Schlafen statt schwitzen!<br />

Körperfreundliche Naturmaterialien sorgen<br />

für einen besseren Temperatur- und<br />

Feuchtigkeitsausgleich und garantieren ein<br />

gesundes Schlafklima.<br />

Natürlich • Komfortabel • Ohne Schadstoffe<br />

Schöne moderne Betten aus einheimischem<br />

Massivholz und kuschelige Bio-Bettwaren.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

(Auch Lieferung und Versand.)<br />

VitaLana • Peter +Marianne Müller • Kniestrasse 29<br />

8640 Rapperswil • Telefon 055 21110 66<br />

vitalana@bluewin.ch • www.vitalana.ch<br />

Einkaufen bei<br />

www.tierherzen.ch<br />

und damit älteren und<br />

kranken Tieren<br />

helfen.<br />

Tierherzen.ch ist ein Netzwerk von verschiedenen Online-Shops<br />

wie Cede.ch, Fleurop, MigrosLeShop, Mövenpick-Wein,<br />

Qualipet, Sprüngli, Weltbild, Zalando u.v.m. mit dem Ziel durch<br />

die Verkaufserlöse älteren und kranken Tieren zuhelfen.<br />

Und natürlich können Sie im Tierherzen-Shop Katzen- und<br />

Hundefutter zu normalen Ladenpreisen einkaufen, welches<br />

garantiert andie Haustüre geliefert wird.<br />

Papiliorama<br />

Nocturama<br />

Jungle Trek<br />

Arthropodarium<br />

Swiss Butterfly Garden<br />

Minizoo<br />

Pongo Plaza<br />

Werden Sie ein Tierherz mit Ihrem Einkauf auf<br />

www.tierherzen.ch<br />

Tierherzen Shop<br />

<strong>Das</strong> Netzwerk, das Tieren hilft<br />

www.tierherzen.ch<br />

Wir danken Ihrem Magazin, welche tierherzen.ch mit dieser Anzeige<br />

unterstützt.<br />

Kerzers /Chiètres ● 031 756 04 60 ● www.papiliorama.ch<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>


KONSUM<br />

Exotische Fruchtriegel bio und fair<br />

Sie schmecken fruchtig fein<br />

undspenden neue Energie. Die<br />

Bio-Fruchtriegel in den<br />

erfrischenden Sorten Ananas<br />

Cherry, Mango Cashew und Passionsfrucht.<br />

Aromatische Trockenfrüchte<br />

bilden die Grundlage für diese neue<br />

Riegelgeneration, die glutenfrei ist und<br />

ausschliesslich den natürlichen Zucker<br />

der Früchte enthält. Alle Zutaten<br />

stammen aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau.<br />

Die Fairtrade-Fruchtriegel sind<br />

erhältlich im claro Laden in Ihrer Nähe,<br />

in Weltläden, in ausgewählten Lebensmittelfachgeschäften<br />

sowie im claro<br />

Online-Shop auf www. claro.ch<br />

Quelle claro<br />

Moderne Designhäuser<br />

FACHPARTNER<br />

Für sinnliches und entspanntes Wohnen. Mit dem gesunden und<br />

ökologischen Baustoff Holz und erstaunlichen Energiesparwerten.<br />

Infos und Katalog: Tel. 033-3459700<br />

info@baufritz-ny.ch·www.baufritz-ny.ch<br />

>Grüne Räume fürAlle<<br />

Besuchen Sie unser neu eröffnetes<br />

Kompetenzzentrum in Uetendorf/Thun<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


Auf Fährtenlese im <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark (GR)<br />

Im wilden Osten<br />

der Schweiz<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 11<br />

NATUR


In unserer heutigen, technisierten Welt haben die meisten<br />

Menschen der Industrienationen den direkten Zugang<br />

zur Natur verloren. <strong>NATURZYT</strong> geht auf Fährtenlese <strong>–</strong> im<br />

wilden Osten der Schweiz <strong>–</strong> im <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark.<br />

Der Lai dal Dragun (Drachensee)<br />

auf der Seenplatte Macun.<br />

Im Hintergrund die Berge der<br />

Silvretta. In diesem See lebt der<br />

sagenumwobene Drache von Macun.<br />

Ziel ist es, die Natur sich<br />

frei von Einflüssen durch<br />

Mensch und Haustier entfalten<br />

zu lassen. Als Motiv<br />

steht also nicht der Mensch mit seinen<br />

Bedürfnissen im Vordergrund,<br />

sondern der natürliche Lebensraum,<br />

seine ungestörte Entwicklung und<br />

die wissenschaftliche Erforschung der<br />

natürlichen Veränderungen. Nicht<br />

reiner Naturgenuss ist das Ziel, sondern<br />

das umfassende Verständnis der Natur,<br />

das sich zeigt in einem sorgsamen<br />

Umgang mit unserer Welt. Dies war vor<br />

99 Jahren der Grundstein zum heutigenNationalpark.<br />

EINE URSPRÜNGLICHE<br />

VEGETATION ENTDECKEN<br />

Der <strong>Schweizer</strong>ische Nationalpark liegt<br />

im Osten des Landes im Gebiet der<br />

Unterengadiner Dolomiten, einemvorwiegend<br />

brüchigen, kalkhaltigen<br />

Gestein, das langsam und andauernd<br />

verwittert und sich in grossflächigen,<br />

langen Schutthalden zu Tale schiebt.<br />

Nur in den südlichen und östlichen<br />

Randbereichen, eingangs Val Trupchun<br />

oder am Munt la Schera, finden wir<br />

den rötlichen Verrucano.<br />

Als geologische Besonderheit weist<br />

der Park neben kleineren zwei<br />

grosse Blockgletscher auf, die in der Val<br />

da l’Acqua und der Val Sassa seit Jahrtausenden<br />

zu Tale fliessen.<br />

Auffällig sind an vielen Stellen mit<br />

Vegetation bedeckte Erdzungen, so<br />

genannte Erdströme, die in Abhängigkeit<br />

von Temperaturwechseln abwärts<br />

gleiten. In den tieferen Lagen des Parks<br />

ist die Landschaft geprägt von ausgedehnten<br />

Wäldern. Aus den Wäldern<br />

aufsteigend, erreichen wir die Zwergstrauchgürtel,<br />

die übergehen in subalpine<br />

und alpine Rasen, riesige Weideflächen,<br />

die heute von den grossen Huftieren<br />

und von Murmeltieren genutzt werden.<br />

Den tiefsten Punkt mit 1380 m<br />

finden wir dort, wo der Talfluss der<br />

Val S-charl, die Clemgia, den Nationalpark<br />

verlässt. Als höchste Gipfel<br />

erheben sich im Norden der Piz Pisoc<br />

(3174 m) und im Süden der Piz Quattervals<br />

(3165 m), an dem 4 Täler ihren<br />

Ursprung haben.<br />

EINE INTAKTE FLORA IM<br />

TROCKENGEBIET<br />

Rund 30 Prozent der Fläche sind von<br />

Wäldern bedeckt, alpine Weiden<br />

umfassen gut 20 Prozent. Die übrige,<br />

kaum von Vegetation bedeckte Fläche<br />

setzt sich aus Fels, Schutt, Schnee<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


und Wasser zusammen. Der Park liegt<br />

mitten im inneralpinen Trockengebiet,<br />

dem Föhrenbezirk der Zentralalpen.<br />

Die Waldgrenze erreicht die<br />

aussergewöhnliche Höhe von 2200<br />

bis 2300 m. An den Wald schliessen<br />

Zwergstrauchgesellschaften mit<br />

Alpenrosen, Zwergweiden, Wacholder<br />

und Rauschbeeren an und leiten<br />

über zu den alpinen Rasen. Vor allem<br />

hier findet der Wanderer eine Fülle<br />

farbenprächtiger Alpenpflanzen wie<br />

Enziane, Edelweiss und Alpenveilchen.<br />

Noch höher, in der Felsregion, wachsen<br />

Polsterpflanzen und Pionierarten<br />

und in den Schotterfeldern etwa der<br />

goldgelbe Rhätische Alpenmohn.<br />

LuChS, Bär, WoLf uND<br />

BartGeier<br />

Bereits vor der Gründung des <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalparks im Jahr 1914<br />

waren die Grossraubtiere Braunbär, Wolf<br />

und Luchs sowie der Bartgeier ausgerottet<br />

worden. Der letzte Bär der Schweiz<br />

wurde am 1. <strong>September</strong> 1904 im S­charl­<br />

Tal erlegt. 2007 erreichte erstmals<br />

wieder ein Luchs aus der Nordostschweiz<br />

den Nationalpark. 2005 wanderte der<br />

erste Jungbär in die Nationalparkregion<br />

ein. Seitdem haben 7 weitere Tiere den<br />

Weg nach Graubünden gefunden. In den<br />

letzten Jahren sind in regelmässigen<br />

Neugierige junge Gämse.<br />

Die seltene Mont Cenis-Glockenblume ziert die hochalpinen, kalkhaltigen<br />

Schutthalden im Nationalpark und ist eine begehrte Nektarquelle.<br />

Abständen Wölfe von den Westalpen<br />

her in die Schweiz eingewandert.<br />

Von 1991 bis 2007 wurden im <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalpark insgesamt<br />

26 Bartgeier ausgewildert.<br />

Von den 4 heute viel beachteten<br />

Huftierarten fehlten Hirsch und Steinbock<br />

zur Zeit der Gründung. Während<br />

der Hirsch ab etwa 1918 aus Vorarlberg<br />

wieder einwanderte, geht der aktuelle<br />

Steinbockbestand auf Aussetzungen<br />

zwischen dem 20. Juni 1920 und<br />

dem 6.Juli 1934 zurück. Immer im<br />

Gebiet geblieben war einzig die Gämse,<br />

während das Reh erst anfangs des<br />

20. Jahrhunderts in die Region<br />

eingewandert ist und die tieferen Lagen<br />

dauerhaft besiedelt hat. In vielen<br />

Kolonien über das ganze Parkgebiet<br />

verstreut, lebt das leicht zu beobachtende<br />

Alpenmurmeltier. Der Alpenschneehase<br />

bewohnt den Nationalpark<br />

zwar in grösserer Zahl, ist aber schwierig<br />

zu beobachten. <strong>Das</strong> an sich häufige<br />

Eichhörnchen schwankt erheblich in<br />

seinem Bestand. Füchse können,<br />

wenn auch selten, bei hellem Tageslicht<br />

entdeckt werden. Beobachtungen von<br />

Hermelin und Mauswiesel sind<br />

Glücksfälle.<br />

Die zahlreichen Kleinsäuger wie<br />

Gartenschläfer, Schneemaus oder<br />

Feldmaus werden in der Regel nur von<br />

Spezialisten entdeckt, sind aber<br />

nicht selten.<br />

Im <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark<br />

brütet der Steinadler in 6 Paaren.<br />

Turmfalken, Kolkraben und Alpendohlen<br />

horsten wie der Steinadler an<br />

steilen Felswänden. An Wildhuhnarten<br />

sind Auer­, Birk­, Schnee­ und Steinhuhn<br />

nachgewiesen. In den Wäldern<br />

kommen die verschiedenen Meisenarten<br />

und vor allem der Buntspecht häufig<br />

vor. Seltener sind hingegen Schwarzund<br />

Dreizehenspecht, und nur lokal<br />

tritt der Grünspecht auf. Auf den<br />

alpinen Weiden singen Steinschmätzer<br />

und Bergpieper. Im Nationalpark liegt<br />

mit 2400 m eines der höchstgelegenen<br />

Brutgebiete der Feldlerche. Von<br />

den Lurchen finden wir nur zwei Arten,<br />

den Grasfrosch und den Bergmolch.<br />

Zwei Arten Reptilien kommen vor:<br />

die Bergeidechse und die Kreuzotter<br />

(Vorsicht: Giftschlange).<br />

Trotz des rauen Klimas pflanzen<br />

sich alle Amphibien­ und Reptilienarten<br />

fort. Mehr als 5000 Arten wirbelloser<br />

Tiere konnten im <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalpark bis heute bestimmt<br />

werden.<br />

Natur<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


«ich zeige dir, was dunicht siehst»<br />

ist das motto des kinderpfads<br />

Champlönch.<br />

Wanderungen im Nationalpark<br />

bieten spannende Naturerlebnisse.<br />

Der Besuchdes Nationalparkzentrumsliefert<br />

dieHintergründe<br />

dazu.Inunberührter<br />

Natur wandern, Murmeltiere<br />

aufkurze Distanzbeobachten,Edelweiss<br />

am Wegrandbestaunen,Ausschau<br />

nacheinem Bartgeierhalten, miteinem<br />

Parkwächterdiskutieren:das sind<br />

Erlebnisse, dieprägen.<br />

MitseinervielfältigenInformationsarbeit<br />

bringt derNationalparkden<br />

Besuchern dieNatur näher. Geführte<br />

Exkursionen, Naturlehrpfade,Lehrerfortbildungskurse,<br />

Angebote fürKinder<br />

undSchulen,Ausstellungen,digitale<br />

Wanderführer,Publikationen und<br />

Vorträge sind Bausteine im Umweltbildungsprogramm.<strong>Das</strong><br />

Besucherzentrum<br />

in Zernez bietet eine Fülle<br />

voninteraktiven, erlebnisorientierten<br />

Angeboten. Damitdient es Grossund<br />

Kleinals idealerOrt fürdie Vor- und<br />

Nachbereitungeiner Wanderung.<br />

NatioNalparkzeNtrum<br />

zerNez<br />

Erleben, erfahren undentdecken,<br />

staunenund hinterfragen,mitgestalten:<br />

in denvierAusstellungsräumen des<br />

Besucherzentrums nähert mansichdem<br />

Thema Nationalpark,seinerFauna und<br />

Flora, seiner Geschichte,der unerschöpflichenVielfaltder<br />

Natur aufganz<br />

neue Art. Bereichert undinspiriert<br />

bricht manzur nächstenNationalparkwanderungauf.<br />

In Raum 1indie Floraund Fauna<br />

eintauchen.Hautnah undspektakulär,<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


so zeigen sich die Tiere des Nationalparks<br />

auf drei Grossleinwänden <strong>–</strong><br />

gefilmt von Andreas Moser und seinem<br />

Netz-Natur-Team. Spüren der Kraft<br />

der Natur im Raum 2 <strong>–</strong> die nie endende<br />

Dynamik natürlicher Prozesse. Und<br />

welchen Einfluss hat der Mensch auf die<br />

Natur? Raum 3 widmet sich den<br />

unzähligen Spielarten dieser wechselvollen<br />

Beziehung. Eine Vision steht am<br />

Anfang jeder Pioniertat. In Raum 4<br />

schauen wir zurück, um die Gegenwart<br />

zu verstehen. Den Schritt in die Zukunft<br />

wagen! Selber zum Pionier werden.<br />

NATURLEHRPFAD<br />

Der Naturlehrpfad im Gebiet Il Fuorn<br />

vermittelt Aspekte zur Ökologie des<br />

Nationalparks. Spezielle Juniorentafeln<br />

sind kindergerecht angeordnet.<br />

Der Rundgang beginnt beim Hotel Parc<br />

Naziunal Il Fuorn und dauert etwa<br />

4 Stunden. Eine Begleitbroschüre ist<br />

für CHF 9.00 im Besucherzentrum<br />

erhältlich.<br />

KINDERPFAD CHAMPLÖNCH<br />

«Ich zeige dir, was du nicht siehst»<br />

ist das Motto des Kinderpfads<br />

Champlönch. Dem geheimnisvollen<br />

Treiben der Hirsche auf Champlönch<br />

auf den Grund gehen, Säumer von anno<br />

dazumal bei ihren Gesprächen belauschen,<br />

die Wahrheit über Zwerge und<br />

Murmeltiere erfahren <strong>–</strong> das und vieles<br />

mehr bietet der Kinderpfad. Wandert<br />

eine Familie von P1 über Champlönch<br />

nach Il Fuorn, kann sie vorgängig<br />

im Nationalparkzentrum einen digitalen<br />

Wanderführer mit GPS ausleihen<br />

und ein Büchlein mit CD beziehen.<br />

Bei Parkplatz 1/Champlönch begrüsst<br />

Parkwächter Marchet die Kinder und<br />

bittet sie, ihn zu unterstützen. Entlang<br />

des Weges meldet sich das Gerät an<br />

10 Standorten mit einem «kuckuck».<br />

Eine Figur oder ein Tier erscheint auf<br />

dem Display und erzählt eine interessante<br />

Geschichte, die mit der Umgebung<br />

in direktem Zusammenhang steht.<br />

BÄRENERLEBNISWEG IN<br />

S-CHARL<br />

An neun interaktiven Stationen können<br />

Erwachsene und Kinder mit allen Sinnen<br />

erleben, wie es sich anfühlt, ein Bär zu<br />

sein. Praktische Tipps erläutern, wie<br />

man sich in einem Bärengebiet verhalten<br />

sollte. Die neue Postauto-Haltestelle<br />

Ravitschana erlaubt eine problemlose<br />

Anbindung an den öffentlichen Verkehr.<br />

Der Weg endet nach knapp 2 Stunden<br />

beim Museum Schmelzra, wo zur idealen<br />

Ergänzung die Bärenausstellung des<br />

Nationalparks besucht oder im Freigelände<br />

mit dem Bärenspiel auf lustvolle<br />

Weise das persönliche Bärenwissen<br />

getestet werden kann.<br />

Geführte Wanderangebote<br />

Tageswanderungen (7 Std.): Von<br />

Ende Juli bis Mitte Oktober am<br />

Dienstag über Margunet zur<br />

Aussichtskanzel des Nationalparks<br />

und am Donnerstag in die<br />

wildreiche Val Trupchun. Kosten<br />

Erwachsene CHF 25.<strong>–</strong>, Kinder<br />

bis 16 Jahre CHF 10.<strong>–</strong>, Familien<br />

CHF 50.<strong>–</strong><br />

Eine Anmeldung im Besucherzentrum<br />

Zernez ist erforderlich:<br />

Tel. +41 (0)81 851 41 41<br />

Digitaler Wanderführer<br />

Dank GPS vermittelt der digitale<br />

Wanderführer vielfältige standortbezogene<br />

Informationen zum<br />

Nationalpark. Geräte können im<br />

Besucherzentrum gemietet<br />

werden.<br />

NATUR<br />

Auf dem Bärenerlebnisweg<br />

an neun interaktiven Stationen<br />

mit allen Sinnen erleben.<br />

Auszug aus den Vorschriften<br />

<strong>–</strong> Die markierten Wanderwege<br />

dürfen nicht verlassen werden.<br />

<strong>–</strong> Keinerlei Abfälle liegen lassen.<br />

<strong>–</strong> Tiere, Pflanzen und Naturgegenstände<br />

wie Hölzer oder<br />

Steine dürfen nicht mitgenommen<br />

werden.<br />

<strong>–</strong> Kein Mitführen von Hunden,<br />

auch nicht an der Leine.<br />

<strong>–</strong> Keine Wintersportarten (Skioder<br />

Schneeschuhtouren),<br />

Fahrräder oder Fluggeräte.<br />

<strong>–</strong> Kein Baden in Seen und Bächen.<br />

<strong>–</strong> Kein Feuer machen.<br />

<strong>–</strong> Kein Übernachten, auch nicht<br />

in Fahrzeugen entlang der<br />

Ofenpassstrasse.<br />

<strong>–</strong> Die Natur darf nicht verändert<br />

werden.<br />

Auf dem Naturlehrpfad begegnet<br />

man auch Murmeltieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


unikat<br />

Artikeltitel<br />

«Wann findet der<br />

Tag des Apfels statt?»<br />

«Am 20. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>!»<br />

www.swissfruit.ch<br />

: swissfruit<br />

Aus Liebe zum Garten.<br />

Allesrundumden Zier-und Nutzgarten,Tipps,<br />

Trends,Praxiswissen, Pflanzenporträts,Neuheiten,<br />

Reportagen,Wettbewerbe,Ausflugstipps,...<br />

Schenken SieBlumen<br />

malandersfür nur<br />

CHF49.50,inkl. Abo-<br />

Prämie fürIhren Garten.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong><br />

Besuchen Sieuns aufFacebook.<br />

www.freudeamgarten.ch


Natur pur. Wissenswertes<br />

über den Nationalpark<br />

NatUr<br />

Bushaltestelle<br />

Bahnhof<br />

Parkplätze<br />

Treffpunkt geführte<br />

Wanderungen<br />

Naturlehrpfad<br />

Kinderpfad<br />

Champlönch<br />

Bärenerlebnispfad<br />

Senda da l’uors<br />

Wer die farbenprächtige Alpenflora<br />

erleben möchte, wählt für einen Besuch<br />

die Monate Juni und Juli. In dieser<br />

Zeit lassen sich auch die meisten<br />

Jungtiere beobachten. Für hochgelegene<br />

Wanderungen wie zur Seenplatte von<br />

Macun oder über die Fuorcla Val Sassa<br />

eignen sich Juli und August am besten.<br />

Die berühmte Hirschbrunft findet<br />

in der zweiten Hälfte <strong>September</strong> statt.<br />

Im Oktober schliesslich verwandeln<br />

die Engadiner Lärchen ihre Nadeln<br />

in leuchtendes Gold. Im Winter ist der<br />

Nationalpark geschlossen, damit die<br />

Tiere nicht in ihren Wintereinständen<br />

gestört werden.<br />

Wildnisgebiete sind einzigartige<br />

Lehrstücke, um die Natur in allen ihren<br />

komplexen Wirkungsweisen kennen<br />

und verstehen zu lernen. Indem wir der<br />

Natur mit Respekt begegnen, tragen<br />

wir zum langfristigen Erhalt des<br />

Wildnis-Charakters bei und<br />

ermöglichen auch Generationen nach<br />

uns, Natur pur zu erleben.<br />

100 Jahre NatioNalpark<br />

Am 1. August 2014 feiert der älteste<br />

Nationalpark der Alpen ein ganz<br />

besonderes Jubiläum: Vor 100 Jahren,<br />

am 1. August 1914, legten Naturschutz-Pioniere<br />

den Grundstein für<br />

eine einzigartige Naturoase.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.nationalpark.ch/jubilaeum<br />

text/Fotos Michael Knaus (NTZ),<br />

Hans Lozza (snp)<br />

Zahlen und Fakten<br />

<strong>–</strong> Fläche: 170,3 km 2<br />

<strong>–</strong> Gründung: 1. August 1914<br />

<strong>–</strong> Gemeinden: Zernez, Scuol,<br />

S-chanf, Val Müstair, Lavin<br />

<strong>–</strong> Rechtsform: öffentlich-rechtliche<br />

Stiftung<br />

<strong>–</strong> Höhenlage: 1400 bis 3173 m<br />

(Piz Pisoc)<br />

<strong>–</strong> Struktur: 28% Wald, 21 % alpine<br />

Matten, 51 % Fels, Geröll<br />

<strong>–</strong> Gestein: zu 80% Dolomit<br />

und Kalk<br />

<strong>–</strong> Säugetiere: 30 Arten<br />

<strong>–</strong> Vögel: 100 Arten, wovon 60 als<br />

Brutvögel<br />

<strong>–</strong> Wirbellose: 5000 Arten<br />

<strong>–</strong> Höhere Pflanzen: 650 Arten<br />

<strong>–</strong> Wanderwege: 21 Routen,<br />

insgesamt 80 km<br />

<strong>–</strong> Jährliche Besucher:<br />

rund 150 000<br />

Weitere informationen:<br />

Nationalparkzentrum Zernez<br />

www.nationalpark.ch<br />

info@nationapark.ch<br />

Tel. +41 (0)81 851 41 41<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Produkten<br />

Gewinnerbild, aufgenommen bei einer Stockhorn-Wanderung im<br />

Herbst 2011, Ausblick während des Abstiegs der Wanderung von<br />

Olga Hammerschmid, Bern.<br />

Natur im Herbst<br />

Nr. 2 | <strong>September</strong><strong>–</strong>November <strong>2013</strong> | CHF 7.90 Belebte Schweiz.<br />

Die Wahl fiel nicht leicht<strong>–</strong> doch jetzt steht<br />

sie fest <strong>–</strong> die Gewinnerin des Fotowettbewerbs<br />

«Natur imHerbst». Herzliche Gratulation<br />

an Olga Hammerschmid aus Bern, deren Foto<br />

das Cover der <strong>September</strong>-<strong>Ausgabe</strong> ziert.<br />

Platz imoekom<br />

Einzelhändler.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Wolfsspuren<br />

<strong>Das</strong> Märchen vom<br />

bösen Wolf<br />

Fährtenlese<br />

Im wilden Osten der<br />

ressourcenschonend,<br />

Schweiz<br />

Oecoplan<br />

Es fiel der Redaktion nicht<br />

leicht, den Gewinner<br />

des Fotowettbewerbs «Natur<br />

im Herbst» auszuwählen.<br />

Unzählige E-Mails mit vielen schönen<br />

Fotos erreichten uns. Typische Herbstbilder<br />

waren Pilze in verschiedenen<br />

Grössen und Arten. Auch ganz<br />

tolle Bilder von Tieren und Landschaften,<br />

viele davon leider nicht im<br />

Herbst aufgenommen <strong>–</strong> welche<br />

der guten Fairness halber nicht<br />

beurteilt werden konnten. Auch<br />

musste beurteilt werden, ob die<br />

technisch erforderliche Bildqualität<br />

stimmte. Ein weiterer<br />

wichtiger Punkt war, dass die<br />

Aufnahmen naturbelassen sind <strong>–</strong> und<br />

nicht mittels technischer Bildbearbeitungsprogrammeverfremdet<br />

wurden.<br />

er<br />

Berner Oberland<br />

Auf den Spuren der Natur,<br />

Sagen und Mythen<br />

00-00-umschlag-einzelverkauf.indd 1<br />

Sinnvoll<br />

Omas Möbel <strong>–</strong><br />

Aus Alt mach Neu<br />

Schützen<br />

Augen auf beim<br />

Papierkauf<br />

Schweiz erleben<br />

Mit der Bahn ins<br />

Wanderparadies<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


Weitere top-Bilder, Welche in<br />

der engsten AusWAhl stAnden.<br />

FotoWettBeWerB<br />

Weinbergschnecke amreben-Weg bei<br />

twann am Bielersee von Jolanda ernst,<br />

utzenstorf.<br />

«the ugly» entstand an einem herbstlichen<br />

Morgen im hardwald nänikon/<br />

uster 2011 von Astrid hauzenberger,<br />

nänikon, und hat nur hauchdünn das<br />

cover verpasst.<br />

Jungfüchse <strong>–</strong> Kampf ums Futter oder nur spielerei auf der Malanseralp,<br />

calfeisental inVättis, von Kurt Kressig, pfäfers. Auch dieses Bild nur haarscharf<br />

am cover vorbei.<br />

herbstspinne, nähe Ziegelried, von sonja Vogelsanger,<br />

Ziegelried Be.<br />

«Fischmaul», Felskopf beim tätschen, Blatten/Belalp<br />

Vs, von Albert &rita Wyss Knecht, langnau a.A.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Auf den Spuren des <strong>Schweizer</strong> Wolfes <strong>–</strong><br />

<strong>Das</strong> Märchen<br />

vom bösen Wolf<br />

Samu, Europäischer<br />

Grauwolf, Tierpark<br />

Goldau.<br />

Im Märchen wird der Wolf meist als Menschenfresser und<br />

Bösewicht dargestellt. <strong>Das</strong> Märchen der Gebrüder Grimm<br />

«<strong>Das</strong> Rotkäppchen» hat dieses Bild für Generationen von Kindern<br />

geprägt. Viele haben Angst vor dem Wolf <strong>–</strong> ein Raubtier <strong>–</strong> eine<br />

Gefahr für uns Menschen. Doch ist der Wolf wirklich soböse?<br />

Brauchen wir uns vor ihm zu fürchten? Ein Märchen <strong>–</strong> oder einfach<br />

Unwissenheit. Kennen wir den Wolf wirklich? Oder schrecken<br />

uns die Meldungen <strong>–</strong> der Wolf hat wieder ein Schaf gerissen <strong>–</strong> das<br />

könnte auch uns passieren, einfach ab?<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


NATURYZTgehtzusammen<br />

mitdem Verein CHWOLF<br />

aufdie Spuren des<strong>Schweizer</strong>Wolfes<strong>–</strong>und<br />

zeigtauf,<br />

dassder Wolf mehr Angsthat voruns<br />

<strong>–</strong>lernenwir denWolfkennenund<br />

verstehen <strong>–</strong>und räumen aufmit dem<br />

Märchenvom bösenWolf.<br />

DER WOLF <strong>–</strong> EIN RAUBTIER<br />

KENNEN LERNEN<br />

DerWolfist einhochentwickeltes<br />

undextremanpassungsfähigesRaubtier.<br />

Er lebt in einemFamilienverband (Rudel)<br />

undhat einausgeprägtesSozialverhalten.<br />

Eine Wolfsfamilie bestehtinEuropa<br />

meistaus denElterntieren, denWelpen<br />

undden Jungtieren ausdem letztenJahr.<br />

Jungwölfeverlassen normalerweise bei<br />

Erreichender Geschlechtsreife mitca.<br />

1<strong>–</strong>2JahrenihreFamilie,umeinen<br />

Partnerzufinden unddannimeigenen<br />

Revier eine Familiezugründen.Dabei<br />

können siesehrweite Strecken zurücklegen.<br />

Es kamschon vor, dassein Wolf in<br />

wenigenMonaten bis1000 km gewandert<br />

ist. DieReviergrösseist abhängig vom<br />

Nahrungsangebotund beträgt in Europa<br />

im Mittel 150bis 350km 2 .Seine enorm<br />

leistungsfähigenSinnesorganemachen<br />

denWolfzum Top­Beutegreifer der<br />

nördlichen Erdhalbkugel.Seine Hauptnahrungsquelle<br />

in derSchweiz istRehundRotwild.Seit1995wandern<br />

immer<br />

wieder einzelne Wölfevon Italienund<br />

Frankreich in dieSchweiz ein. DieRückkehr<br />

desWolfeserfolgt also natürlich.<br />

UnserAlpenraum mitdem grossen<br />

Reh­ undRotwildbestandbietetideale<br />

Lebensbedingungen fürWölfe.Sie<br />

fühlen sich überallwohl, wo siegenügend<br />

Nahrung, Wasser undRückzugsmöglichkeiten<br />

fürdie Welpenaufzucht finden.<br />

Obwohl dieSchweiz sehr kleinund im<br />

Flachlandund denTälerndicht besiedelt<br />

ist, findensie genügend Platzund alles,<br />

wassie zumLeben brauchen.Wölfe<br />

brauchen keineWildnis!<br />

Gleichgewichtgehaltenwerden. Wölfe<br />

erbeuten vielfach nurdie nichtreproduzierendenschwachen<br />

Tiere(ganz<br />

junge, alte oder kranke). So können sich<br />

vorallem diegesundenund starken<br />

Tierefortpflanzen.Damit verhelfendie<br />

Wölfezueinem kräftigenund gesunden<br />

Wildtierbestand.<strong>Das</strong>ie nichtimmer<br />

gleich dieganze Beutefressen,können<br />

vieleAasfresser vonden herumliegendenÜberrestenprofitieren.Der<br />

Wolf<br />

öffnetsomit fürviele Organismen neue<br />

ökologischeNischen.<strong>Das</strong> Nahrungsnetz<br />

wird grösser, da dieseTiere wiederum<br />

eine Nahrungsgrundlagefür andere<br />

Tieredarstellen. Auch zersetzenviele<br />

Destruenten(Bakterien, Pilze, Würmer)<br />

das restlicheAas underzeugenaus dem<br />

totenMaterialwiederanorganische<br />

Stoffe (sehrnährstoffreicheErde),<br />

diewiederum eine Grundlagefür viele<br />

Pflanzenist.<br />

Durchdie Rückkehr desWolfesund<br />

dessen natürlicheRegulierung des<br />

Wildbestandesverändert sich auch das<br />

Verhaltender Hirscheund Rehe.<br />

Sie wandernmehrumher,wodurch die<br />

Vegetation Zeit hat, um sich zu<br />

regenerieren.Auchkönnensichdie<br />

Schutzwälder dadurchbesser verjüngen.<br />

Aufdiese Weise werden Erosion<br />

unddamit Erdrutsche,Lawinen<br />

Wolfsrudel im Tierpark Goldau.<br />

NATUR<br />

NUTZEN FÜR DAS ÖKOSYSTEM<br />

DerWolfist einwichtiger Bestandteil<br />

der Biodiversität. DieRückkehrdes<br />

Wolfes in dieSchweiz wird fürdas<br />

Ökosystemvon grossemVorteilsein. Es<br />

isterwiesen, dassdie Wölfeaktivdazu<br />

beitragen, dassWildtierbeständevitaler<br />

werden undÖkosystemenatürlich im<br />

Wolfswelpe Runa, 7Wochen alt, imWildpark Schorfheide (D).<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


v<br />

Präsenzgebiete<br />

Nachweise<br />

Hinweise/Sichtungen<br />

Wolfsnachweise und<br />

sichtungen in der schweiz<br />

(Stand Juli <strong>2013</strong>)<br />

W<br />

F05<br />

M20<br />

M34<br />

M38<br />

M38<br />

M34/M38<br />

M38<br />

M26<br />

M33<br />

M34<br />

M38<br />

F07<br />

M30<br />

M36<br />

M37<br />

M36<br />

M32<br />

W<br />

M35<br />

F08<br />

undHochwasserauf natürlicheWeise<br />

verringertoderverhindert.<br />

Wölfe sind intelligent und<br />

scheu <strong>–</strong> Wie verhält man sich<br />

richtig?<br />

Wölfesindsehrintelligenteund scheue<br />

Tiere. Sie habeneineangeboreneAngst<br />

vordem Menschen, derihr grösster<br />

Feindist.Ein gesunder Wolf in freier<br />

Wildbahn riecht,hörtund sieht einen<br />

Menschen, langebevor wirden Wolf<br />

überhauptwahrnehmen. DerWolfwird<br />

demMenschenausweichenund sich<br />

zurückziehen.Dank seiner Fellfarbe<br />

istersehrgut getarntund wenn er sich<br />

nichtbewegt, isterschlechtvon der<br />

Umgebung zu unterscheiden.Die<br />

Chance, einemWolfinfreierWildbahn<br />

zu begegnen, istalsoäusserst gering.<br />

WervielGlück hat, kann ihnvielleicht<br />

füreinen kurzen Moment aufweite<br />

Distanzbeobachten.<br />

Sollte es doch einmal zu einem<br />

dieser seltenen Zusammentreffen<br />

kommen, bleiben Sie stehen, verhalten<br />

Sie sich ruhigund gebenSie demWolf<br />

dieMöglichkeit sich zurückzuziehen.<br />

Vorallem junge, noch unerfahrene<br />

Wölfesindmeist neugieriger<br />

undweniger scheuals alte Wölfeund<br />

begeben sich eher einmal in eine<br />

unvorteilhafteSituation.<br />

falls der Wolf nicht von<br />

selbst Wegläuft und ihnen die<br />

situation nicht geheuer ist:<br />

<strong>–</strong> SprechenSie laut oder klatschen<br />

Sie in dieHände.<br />

<strong>–</strong> LaufenSie nichtdavon,sondern<br />

gehenSie langsamrückwärts.<br />

Eine solche Situationstellt fürSie<br />

keineGefahrdar.<br />

Wölfesindsehranpassungsfähige<br />

Tiere, wasihnen einÜberleben bei<br />

unterschiedlichsten Lebensbedingungen<br />

undsichveränderndenUmweltbedingungen<br />

ermöglicht.Sie können<br />

sich somitauchproblemlos in von<br />

Menschen besiedeltenGebieten<br />

aufhalten undniederlassen, wieviele<br />

andere Tiereauch. Gerade in der<br />

dichtbesiedeltenSchweiz müssen wir<br />

deshalb bewusst vermeiden,dasssich<br />

derWolfzusehranuns Menschen<br />

gewöhntund dadurchseine natürliche<br />

Scheuverliert. Eine solche Verhaltensänderung<br />

beiWildtierenführt vielfach<br />

vonProblemenbis hinzugefährlichen<br />

Situationen.<br />

so kann eine geWöhnung an<br />

menschen vermieden Werden:<br />

<strong>–</strong> Tiere beiKontakt strikteignorieren.<br />

<strong>–</strong> Tiere niefüttern,auchnicht passiv!<br />

<strong>–</strong> Abfalldeponien in derNähevon<br />

Menschen undHäusern vermeiden<br />

(künstlicheFutterstellen).<br />

<strong>–</strong> KeinTierfuttervon Haustieren<br />

draussen herumstehen lassen.<br />

Werden alle dieseeinfachen<br />

Verhaltensregeln befolgt, können viele<br />

Probleme präventiv vermieden werden.<br />

Solangeder Wolf seinenatürlicheScheu<br />

vordem Menschen behält,stellt er<br />

füruns auch keineGefahrdar.<br />

für nutztiere kann der Wolf<br />

gefährlich sein<br />

Seit derWolfwiederindie Schweiz<br />

zurückgekehrtist,kommt es immer<br />

wieder zu SchädenanNutztieren. Um<br />

seinen Energiehaushalt zu schonen und<br />

auch Verletzungen vorzubeugen,<br />

bevorzugtder Wolf einfachzujagende<br />

Beutetiere.Dazugehören auch unsere<br />

ungeschütztenNutztiere wieSchafeoder<br />

Ziegen, da dieseTiere,wennsie nicht<br />

ausreichendgeschützt sind,für denWolf<br />

eine sehr leichteBeute darstellen. Damit<br />

dieseSchädenmöglichst geringgehalten<br />

werden können, brauchteseinen gut<br />

funktionierenden Herdenschutz.<br />

Dieverschiedenen Herdenschutzmassnahmen<br />

wieHerdenschutzhunde,<br />

Behirtung,Einsatz vonZäunenund<br />

NachtpferchenoderauchEselund<br />

Lamashaben sich sehr bewährt. Überall<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


dort,woprofessionell undkonsequent<br />

Herdenschutz betrieben wird,gibtes<br />

nurnochseltenÜbergriffe auf<br />

Nutztiere.<br />

Jährlich verbringen ca. 250000<br />

Schafe den Sommer inden <strong>Schweizer</strong><br />

Alpen. Durchschnittlich werden in<br />

dieser Zeit ungefähr 200 Schafe von<br />

Wölfen gerissen, allerdings mit grossen<br />

jährlichen Unterschieden: Die Zahl<br />

variiert seit 1999 laut KORA zwischen<br />

weniger als 20 und bis zu 350 Tieren<br />

jährlich (2012 waren es ca.120 Tiere).<br />

In jedem Sommer sterben aber viel<br />

mehr Schafe auf den Alpen durch<br />

andere Ursachen. Ca. 5000<strong>–</strong>10000<br />

Tiere verenden anKrankheiten,<br />

Abstürzen, Stein- oder Blitzschlag oder<br />

frühzeitigem Schneeeinbruch. Meist<br />

geschehen diese Verluste auf unbehirteten<br />

Alpweiden in schwierigem<br />

Gelände. Also kann der Wolf nur für<br />

einen sehr kleinen Teil von ca. 2%<br />

aller getöteten Schafe verantwortlich<br />

gemacht werden.<br />

Einguter Herdenschutz bringt noch<br />

weiterewichtigeVorteile mitsich:<br />

<strong>–</strong> Durch dieBehirtung können viele<br />

Unfälleund Abstürze verhindert<br />

werden undsomit überlebendank<br />

des Herdenschutzesgenerellviel<br />

mehr Schafe denSommerauf derAlp.<br />

<strong>–</strong> Dankder Behirtung undder<br />

gezieltenFührung derSchafewird<br />

erreicht,dassdie Weiden überall<br />

regelmässigabgefressen werden.<br />

Nicht behirtete Schafe fressen am<br />

liebstendas frische, jungeGras,<br />

wasrasch zu einerÜbernutzung<br />

derAlpen führt.<br />

Einerfolgreicher Schutz istaberauch<br />

immerabhängigvon denbetrieblichen,<br />

topographischen, ökologischen und<br />

sozioökonomischenFaktoren. Beisehr<br />

steilenund topographischschwierigen<br />

Alpenist derEinsatz vonZäunennicht<br />

überallmöglich.JenachGelände,<br />

Grösse derAlp undAnzahlder Tiere<br />

muss beurteilt werden,welcheHerdenschutzmassnahmen<br />

fürdiese Alpam<br />

besten sind.Die Umsetzung des<br />

optimalenHerdenschutzesist fürden<br />

Alpbewirtschafter immermit einem<br />

finanziellenund vor allemauchgrossen<br />

zeitlichen Mehraufwandverbunden.<br />

Eine Begegnung mit einem frei lebenden Wolf ist sehr selten.<br />

Ist der Wolf gefährlich für Menschen?<br />

In seltenen Fällen können Wölfe infreier Natur für den Menschen gefährlich<br />

werden. Dies bei Tollwut (kommt in der Schweiz jedoch seit 1999 nicht mehr<br />

vor!) oder wenn sie durch Menschen angefüttert werden und die natürliche<br />

Scheu verlieren.<br />

<strong>–</strong> In den letzten 50 Jahren sind inEuropa 5Fälle von tödlichen Angriffen auf<br />

Menschen durch tollwütige Wölfe bekannt geworden.<br />

<strong>–</strong> In den USA sind einzelne tödliche Angriffe auf Menschen bekannt, die alle<br />

auf Anfütterung zurückzuführen sind.<br />

<strong>–</strong> In derselben Zeit starben allein in der Schweiz ca. 25000 Menschen durch<br />

Verkehrsunfälle, weltweit mehrere Millionen.<br />

<strong>–</strong> Seit der Rückkehr der Wölfe indie Schweiz (1995) und in Deutschland (1996)<br />

mit bereits 13 Rudeln ist kein einziger Wolfsangriff auf Menschen bekannt.<br />

Wolfsituation in der Schweiz<br />

Alle bis jetzt in der Schweiz genetisch nachgewiesenen Wölfe stammen aus<br />

der italienischen Population.<br />

<strong>–</strong> 1995 wanderte der erste männliche Wolf von Süden her in die Schweiz ein,<br />

im Wallis gab eserste Schäden durch den Wolf. Die Identität von M01 wurde<br />

mittels Kotanalyse bestätigt.<br />

<strong>–</strong> 2002 wurde der erste weibliche Wolf (F01) imWallis nachgewiesen.<br />

<strong>–</strong> 2010 wurde imWallis ein erstes Wolfspaar bestätigt. Nachdem sie aber zwei<br />

Rinder gerissen hatten, wurde ein Tier zum Abschuss freigegeben.<br />

Drei Tage später wurde das männliche Tier abgeschossen.<br />

<strong>–</strong> 2011 wurden in der Schweiz zehn verschiedene Wölfe genetisch<br />

nachgewiesen.<br />

<strong>–</strong> Ende August 2012 tappte im Calandagebiet ein Wolfswelpe in eine<br />

Fotofalle!. Dies ist der erste Nachweis einer Wolfsfamilie inder Schweiz seit<br />

der Wiedereinwanderung 1995! Es wird vermutet, dass esdrei Welpen sind.<br />

Seit Dezember 2012 ist bekannt, dass das Rudel aus acht Wölfen besteht.<br />

<strong>–</strong> 2012 lebten mindestens fünfzehn Wölfe in der Schweiz, davon wurden elf<br />

genetisch nachgewiesen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


CHWOLF und seine Tätigkeit für die<br />

Wölfe unterstützen <strong>–</strong> mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

CHWOLF fördert den Schutz des Wolfes inder<br />

Schweiz durch Aufklärungsarbeit über den Wolf,<br />

seinen Lebensraum, seine Rolle imgesamten<br />

Ökosystem und seine <strong>Das</strong>einsberechtigung.<br />

Abonnieren Sie <strong>NATURZYT</strong> mit dem im Magazin<br />

eingeheftetem Einzahlungsschein, online unter<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnement oder per<br />

Telefon 071 274 36 16 <strong>–</strong> mit Kennwort WOLF.<br />

Damit unterstützen Sie CHWOLF mit jährlich<br />

CHF 10.00.<br />

Abonnement-Preise:<br />

Jahres-Abonnement CHF 39.50 (4 <strong>Ausgabe</strong>n)<br />

2Jahres-Abonnement CHF 69.00 (8 <strong>Ausgabe</strong>n)<br />

Ihrpersönlicher<br />

Schutzengel<br />

alsSchlüsselanhänger vonHerzenscraft.ch<br />

Jeder Engelist einliebevollvon Hand gefertigtes<br />

Unikat. Mit echtenSteinen.<br />

Schutzengel<br />

in grün<br />

Erhältlichinden Farben:<br />

Grün, Orange,Schwarz-Violett undBeige-Braun.<br />

Karabiner fürein oder mehrereSchlüssel.<br />

Je Stück CHF29.00 zzgl. Versandkosten.<br />

Bestellen perTelefon 079605 57 49 oder via<br />

www.herzenscraft.ch<br />

Beige-Braun<br />

Orange<br />

Schwarz-Violett<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR<br />

Elektrozaun und Herdenschutzhund <strong>–</strong> eine optimale Sicherheit für die Nutztiere.<br />

HERDENSCHUTZHUNDE<br />

HerdenschutzhundewerdenseitJahrhunderteninEuropaund<br />

Asien<br />

erfolgreicheingesetzt, um dieHerden<br />

vorRaubtierenwie Wolf,Luchs und<br />

Bärzuschützen. In denLändern,woder<br />

Wolf nieausgestorbenwar,wie z.B.<br />

in Italienund Rumänien,ist es ganz<br />

selbstverständlich, dieHerdenmit<br />

Hirten undHerdenschutzhundenzu<br />

schützen.<br />

EinHerdenschutzhundwirdvon<br />

Geburt an aufdas Umfeld derNutztiere<br />

geprägt, denn dieengesoziale Bindung<br />

zu denSchafen istzentral fürseine<br />

Aufgabe. DieBindung zumMenschen<br />

beschränkt sich aufein Minimum.<br />

DieAufzuchtund Ausbildung zum<br />

einsatzfähigen Herdenschutzhund<br />

dauertca. 2Jahre.SeinSchutzverhalten<br />

istvererbt undmussihm nichtbeigebracht<br />

werden.Ein Herdenschutzhund<br />

arbeitet sehr selbstständigund schützt<br />

dieHerde,indem er sein Territorium<br />

markiert durchabschreckendesBellen<br />

undDominanzverhalten gegenüber<br />

demAngreifer.<br />

Es gibt über 30 verschiedene<br />

Herdenschutzhunderassen, die<br />

meisten davon stammen aus Europa<br />

und Asien. Inder Schweiz werden<br />

meist der französische «Montagnedes<br />

Pyrénées» und der italienische<br />

«Maremmano Abruzzese» eingesetzt.<br />

Text Michael Knaus (NTZ), Christina<br />

Steiner, Verein CHWOLF<br />

Fotos ©Verein CHWOLF<br />

Verein CHWOLF<br />

Der Verein CHWOLF wurde imJanuar 2011 gegründet und betreibt vor<br />

allem Aufklärungsarbeit über den Wolf und sein ökologisches Umfeld.<br />

Mit Vermittlung von Wissen soll die Akzeptanz gegenüber der Natur, dem<br />

Wolf und seiner Wiederintegration inunsere Umwelt gefördert werden.<br />

CHWOLF setzt sich dafür ein, dass auch auf schwierigen und exponierten<br />

Alpen der bestmögliche Herdenschutz betrieben und der enorme Mehraufwand<br />

für den Schutz und die Gesundheit der Nutztiere erbracht wird.<br />

Kontaktinformationen: Verein CHWOLF, Nüburg 1,8840Einsiedeln,<br />

www.chwolf.org<br />

Vorträge und Seminare<br />

Am 8. November um 19.30 Uhr findet im Kirchgemeindehaus Zürich­Hottingen<br />

ein Dia­Vortrag zum Thema «Nachbar Wolf <strong>–</strong> eine Herausforderung und<br />

Bereicherung» mit Monty Sloan statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Am 9./10. November findet ein 2­Tages­Wolf­Seminar «Wolf <strong>–</strong> Mensch <strong>–</strong> Natur,<br />

lernen mit dem Wolf zu leben», jeweils von 9bis 18 Uhr inEinsiedeln statt.<br />

Mehr Infos unter www.chwolf.org<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Der Kürbis <strong>–</strong> eine ganz<br />

besondere Beere<br />

Auch nach 30 Jahren tun sich bei ProSpecieRara noch immer<br />

neue Felder auf <strong>–</strong> so hat eine Bachelorarbeit den<br />

Startschuss für das Kürbis-Erhaltungsprojekt gegeben. Zehn<br />

Sorten wurden nun neu ins Sortiment aufgenommen.<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


PROSPECIERARA<br />

Kürbisse sind Fremdbefruchter, die<br />

sortenreine Vermehrung ist deshalb<br />

nicht ganz einfach.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


WILDOUT<br />

Ein Teil der Ernte von<br />

Hisko Baas.<br />

Die Familieder Kürbisgewächse umfasst<br />

vielePflanzenarten, vondenen einzelne,<br />

wiez.B.der Flaschenkürbis,bereits<br />

seit 10 000 Jahren durchden Menschen<br />

genutztwerden. Vonden Kürbissender Gattung<br />

Cucurbita<strong>–</strong>heute alsdie eigentlichen Kürbisse<br />

bekannt<strong>–</strong>werdenvor allemdie Garten-, RiesenundMuskatkürbisseverwendet.Sie<br />

gelangtenerst<br />

nachder EntdeckungAmerikaszuuns nach<br />

Europa.Die damaligenSeefahrer warendermassen<br />

fasziniert vondiesenlange haltbarenund<br />

gesunden Früchten, dasssie vieleunterschiedliche<br />

Exemplareaus verschiedenenGegendenmit<br />

nachHause brachten.Somit trafen diverseTypen<br />

dererwähnten drei Artenineuropäischen<br />

Gärten aufeinander. Durchspontaneodergezielte<br />

Kreuzungen entwickelte sich daraus in kurzer<br />

Zeit eine enorme VielfaltanFruchtformenund<br />

Farben.<br />

KÜRBISSE MIT HOCHS UND TIEFS<br />

Ab dem20. Jahrhundertginghierzulandedie<br />

Popularitätder Kürbisse jedoch starkzurück;<br />

siewurdenmeist nurnochals Viehfutter<br />

verwendet. Erst mitdem Kürbisboomder letzten<br />

Jahrzehnte widmeteman sich in derSchweiz wieder<br />

vermehrt denunzähligenSortenund ihren<br />

Eigenschaften.Heute existieren trotzdieservorübergehenden<br />

Verschmähung weit über 1000 Sorten,<br />

vonwelchen jedoch immer mehr hybriden<br />

Ursprungs sind undsomit nichtselberweitervermehrt<br />

werden können.<br />

PROBLEMATISCHE VERMEHRUNG<br />

Währendviele Gemüsearten auch nachmehrmaliger<br />

Vermehrung im Hausgarten noch ziemlich gleich<br />

aussehen, istdiesbeimKürbisnicht unbedingt der<br />

Fall <strong>–</strong>erist einausgesprochener Fremdbefruchter.<br />

WachsenimUmkreis von250 Metern andere<br />

Kürbisse oder Zucchetti, bestehtdie Gefahr einer<br />

Verkreuzung. Eine Verkreuzungmit Zierkürbissen<br />

führtimJahrdaraufzuungeniessbarenodergar<br />

giftigen Kürbissen! DeshalbmüssenKürbisse, welche<br />

fürdie Samengewinnung genutztwerdensollen,<br />

meistens vonHandbestäubtwerden. Dies setzt<br />

einigesanWissenvoraus. Entsprechend selten sind<br />

deshalb dieursprünglichen, früherenSortenheute<br />

noch.<br />

RARITÄTEN AUFGESPÜRT<br />

DieRecherchenimRahmendieserArbeithaben<br />

aber aufgezeigt,dasseinigeder früher in Europa<br />

genutztenSortennocherhältlichsind. Dazu gehören<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


ProSpecieRara-Agenda<br />

Der Moschuskürbis «Violina» ist eine<br />

kulinarische Köstlichkeit.<br />

ProSpecieRara-Staudenvermehrungs-Kurs<br />

Samstag, 7.<strong>September</strong> <strong>2013</strong>, 09.15 Uhr bis 16.30 Uhr<br />

Stadtgärtnerei Bern<br />

ProSpecieRara-Vielfaltsmarkt<br />

Samstag, 14. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>, 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Vor der Markthalle im Viadukt, Zürich<br />

Hofmarkt &Kartoffelausstellung<br />

Samstag, 21. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>, 10.00 Uhr bis<br />

Sonntag, 22. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>, 18.00 Uhr<br />

8187 Weiach, Bachserstr. 2<br />

ProSpecieRara-Dreschtag gemeinsam mit<br />

Urban Agriculture Basel<br />

Sonntag, 22. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>, 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

ProSpecieRara, Merian Gärten, Basel<br />

ProSpecieRara-Reutenmarkt<br />

Sonntag, 20. Oktober <strong>2013</strong>, 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Heiternplatz, Zofingen<br />

Apfelvielfalt inMostindien<br />

Sonntag, 3. November <strong>2013</strong>, 13.00, Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Obstbaubetrieb Hans-Rudolf <strong>Schweizer</strong>, Bühlstr.4, 9217 Neukirch<br />

a.d.Thur<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.prospecierara.ch/de/veranstaltungen<br />

unter anderem zwei der<br />

ältesten Muskatkürbisse,<br />

«Canada Crookneck» und «Yokohama», der einzig-<br />

artige Riesenkürbis «Galeux d’Eysines» oder der<br />

kleine, runde Gartenkürbis<br />

«Pomme d’or».<br />

Der Autor hat 21dieser alten Sorten angebaut und<br />

getestet. <strong>Das</strong> Resultat: Die Früchte unterscheiden<br />

sich teilweise markant voneinander in Bezug auf<br />

Geschmack, Lagerfähigkeit und Verwendungs-<br />

möglichkeit.<br />

«Olive» und «Violina» sind kulinarische<br />

Köstlichkeiten, «Canada Crookneck» und<br />

«Boston<br />

Marrow» lassen sich sehr lange lagern,<br />

«Yokohama»<br />

als Blickfang und<br />

«Potiron deGenève» als<br />

historische <strong>Schweizer</strong> Sorte eignen sich gut für die<br />

Direktvermarktung und<br />

«Pomme d’or» gedeiht<br />

auch gut imkleineren Hausgarten.<br />

Text/Fotos: Hisko Baas*<br />

*Hisko Baas hat ander Fachhochschule Wädenswil (ZHAW)<br />

Hortikultur studiert. Diesen Artikel hat erals Abschluss seiner<br />

Bachelorarbeit verfasst.<br />

Renaissance: der Riesenkürbis «Galeux d’Eysines», der heute unter der<br />

Nummer GE-2494 inder Datenbank von ProSpecieRara vermerkt ist.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


Ein ungewohntes Bild:<br />

Salatfruchtstände mit<br />

reifen Samen.<br />

Samenbau <strong>–</strong><br />

Ein traditionelles<br />

Handwerk neu belebt<br />

Warum soll ichSaatgut heutzutage<br />

noch selber vermehren, wo<br />

doch derHandel SameninHülle<br />

undFülle anbietet?Und wie<br />

machtman das überhaupt? Gründe fürdie<br />

Vermehrung im eigenenGartengibtesviele.<strong>Das</strong><br />

Wissen um dieses alte Handwerk isteng verbunden<br />

mitder ErhaltungseltenerSorten. ProSpecieRara<br />

sorgtdafür,dassesnicht in Vergessenheit gerät.<br />

Bisvor wenigenJahrzehnten waresüblich, seine<br />

Haus-oderHofsorten jedesJahranzubauen<br />

unddavon Saatgutzugewinnen. Meistwurdendiese<br />

Sorten mitdem Hofweitervererbt. So entstanden<br />

vieleLokalsorten, dieheute z.T. in derObhut von<br />

ProSpecieRara sind.Leider istdiese Tradition<br />

unddas Wissen rund um dieSamenvermehrung bei<br />

Bauern undHobbygärtnernweitgehendverloren<br />

gegangen.<br />

PROSPECIERARA-SORTEN SIND VERMEHRBAR<br />

Diemeisten dergut 1200 Gemüse-und Zierpflanzensorten<br />

im Fundus vonProSpecieRara sind im Handel<br />

nichtzufinden.Umdie vomAussterbenbedrohten<br />

Sorten zu erhalten unddamit SaatgutanInteressierte<br />

weitergegebenwerdenkann, muss dieVermehrung<br />

in Hausgärten in derganzenSchweiz passieren.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


Mitden traditionellen ProSpecieRara-Sortenist eine<br />

Vermehrung möglich, da es sich um samenfeste,<br />

offenabblühende Sorten handelt, dieihreErbeigenschaften<br />

an ihre Nachkommen weitergeben.<br />

DieNachkommengleichenden Eltern unddie<br />

Sorteneigenschaften ändern sich nurlangsam.Dies<br />

im GegensatzzuHybridsaatgut (manchmalmit F1<br />

aufder Samentütegekennzeichnet), welchesim<br />

Hausgarten nichtsinnvollweitervermehrt<br />

werden kann,daentwedernur unbefruchtete Samen<br />

ausgebildetwerdenoderdie Nachkommen<br />

nichtmehrder ursprünglichen Sorteentsprechen.<br />

Hybridsaatgutmussdemnachjährlichneu<br />

gekauft werden.<br />

«MASSGESCHNEIDERTE» SORTEN<br />

Baut maneineSorte über mehrereJahre im eigenen<br />

Garten an,kannsie sich an diespezifischen<br />

Umweltbedingungen vorOrt anpassen.Dainder<br />

Regelvon denschönsten,gesündesten undschmackhaftesten<br />

PflanzenSaatgut geerntet undimFolgejahr<br />

wieder ausgesätwird, fördertjedeGärtnerin<br />

automatischden Pflanzentyp,der in ihremGarten<br />

am besten gedeiht.Zudem bewahrtman sich so<br />

dieUnabhängigkeitvon dengrossen Saatgutfirmen.<br />

TRADITIONELLES WISSEN WEITERGEBEN<br />

Da das Wissen um dieVermehrungeineVoraussetzung<br />

fürdas Weiterbestehen deralten Sorten ist,<br />

sorgtdie Stiftungdafür,dasseslebendigbleibt. Rund<br />

60 Personen besuchen jedesJahrdie angebotenen<br />

Samenbaukurseund erlernen dort das alte Handwerk.<strong>Das</strong>sjedeArt<br />

unterschiedliche Anforderungen<br />

an denSamenvermehrerstellt,wirddabei schnell<br />

klar.Soist es z.B. wichtig, über dieBestäubungsverhältnisse<br />

einerArt Bescheidzuwissenund<br />

zwischen Selbst-und Fremdbefruchtern,einjährigen<br />

undzweijährigenKulturen unterscheiden zu können.<br />

EINGETÜTETE VORFREUDE<br />

<strong>Das</strong>Reinigendes Saatgutesoder, fachlich<br />

gesprochen,das Dreschen istein weiteres Thema,<br />

das gelerntwerdenwill.Bohnenschältman<br />

problemlos ausden trockenen Hülsen,TomatenundZucchettisamenwerdennassgereinigt,und<br />

Salatsaatgut verliert im Siebseine Fallschirm<br />

chen,umnur einige Beispielezunennen. So aufwändig<br />

undkompliziert sich das anhören mag,<br />

so befriedigend istdie Arbeit,wennimHerbstdie<br />

Samentütchen schön säuberlich beschriftet und<br />

verstautsindund mansichganzder Vorfreude aufs<br />

neue Gartenjahr hingeben kann.<br />

Text/Fotos: Mira Langegger, Fachexpertin Saatgut<br />

bei ProSpecieRara<br />

Helfen Sie mit, Sorten zuretten<br />

Die über 1200 Gemüsesorten werden von<br />

einem Netzwerk engagierter Hobbygärtner/-innen<br />

regelmässig angebaut und somit vor<br />

dem Verschwinden bewahrt. ProSpecieRara ist<br />

auf der Suche nach weiteren Sortenerhalter/-innen.<br />

Interessierte können bei der Stiftung<br />

ein Probierset bestellen und den Samenbaukurs<br />

besuchen. Melden Sie sich bei<br />

info@prospecierara.ch oder<br />

Telefon 061 545 9911(vormittags).<br />

Bohnen <strong>–</strong> schon<br />

fast bereit fürs<br />

Winterquartier.<br />

PROSPECIERARA<br />

Salatsamen nach<br />

dem Dreschen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


32 <strong>NATURZYT</strong>


Claudias naturnaher Garten<br />

Herbstblühende Blumen <strong>–</strong><br />

wertvoll für Bienen und<br />

Schmetterlinge<br />

Liebe garten- und naturbegeisterte Leserinnen und Leser,<br />

kaum hat der Sommer richtig begonnen, ist esschon wieder Zeit,<br />

sich mit dem Herbst auseinanderzusetzen.<br />

Sokurzwie unserSommerist auch<br />

derLebenszyklusder meistenunserer<br />

einheimischenPflanzen. Wasim<br />

Frühlingmit schnellemWachstum beginnt<br />

undim(Früh)Sommermit derNektar- und<br />

Blütenbildungihren Höhepunkterreicht, endet<br />

im Herbst, meistjedochschon im Spätsommer,<br />

mitder Samen-bildungund somitmit dem<br />

Fortbestand dieser Pflanzenart.<br />

FürunsereInsekten, allenvoran Wildbienen<br />

undSchmetterlinge, dievon Frühlingbis Sommer<br />

voneinem reichgedecktenNektar- undPollenbuffet<br />

profitieren konnten, bedeutetder Herbstofteine<br />

Durststrecke. Seitensder einheimischenPflanzen<br />

wird nämlichkaummehrNektarangeboten.<br />

Schaffen wirinunserem Garten also Abhilfe<br />

mitdem Nektarengpass undschliessen diese<br />

Lückemit nichteinheimischen, spät blühenden<br />

Zierpflanzen, diedas Nahrungsangebotfür Insekten<br />

bisweitinden Herbst, ja zeitweise bisinden<br />

November hinein,aufrechterhalten.<br />

Studienaus denUSA habengezeigt,dass<br />

Wildbienen sehr wohl dieses nichteinheimische<br />

Angebotnutzen, wenn eben keineodernur noch<br />

wenigeinheimische Floradaist.Gerade Wildbienen<br />

habenaus derenormen Anzahl Pflanzenfamilien<br />

ganz klar ihre Favoriten. Diesezukennenist<br />

vonVorteil, um dann herbstblühendePflanzenaus<br />

eben diesen Pflanzenfamilienzusetzen.<br />

Ich möchte Ihnen nun gerne ein paar<br />

Beispiele aus vier bevorzugten Pflanzenfamilien<br />

vorstellen, diesehr gut in einen naturnahen<br />

Garten passen.<br />

FAMILIE 1: KORBBLÜTLER (ASTERACEAE)<br />

DieFamilie derKorbblütler isteinegrosse(ca.24000<br />

Arten) undsehrwichtigeFamilie fürInsekten.<br />

Einige einheimische wieHabichtskräuter,Schafgarbe,<br />

Löwenzahn, RainfarnoderDistelnblühenbis<br />

<strong>September</strong>, Anfang Oktober. Dann istaberdefinitiv<br />

Schluss.<br />

Die 2bis 4cmgrossen Blütenköpfe der Raublattastern<br />

blühen von <strong>September</strong> bis Oktober je nach<br />

Sorte in Weiss, Rosa, Rot oder Blau.<br />

Nunkommt derAuftritt derHerbstastern.<br />

Astern gibt es in nahezu allenFarbenund<br />

in denverschiedensten Höhen, vonder einheimischenKalkaster<br />

mitihren 30<strong>–</strong>50cmbis hin<br />

zu denMyrtenasternmit bis120cm,die<br />

auch noch bisinden November hinein blühen.<br />

Astern lieben einensonnigen, warmen Standort,<br />

das istfastallen gemeinsam. DieBodenansprüche<br />

sind unterschiedlich, dieeinen lieben kompostangereicherten<br />

Bodenund Wassergabe bei<br />

Trockenheit,die anderenmagere, trockeneBöden.<br />

Da muss mangenau wissen, wohindie Aster<br />

im Garten gesetzt werden soll,und gemäss den<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


dortigen Standortbedingungen wird dieentsprechende<br />

Sorteausgesucht.Eshat keinen Wert,eine<br />

feuchtigkeitsliebendeAster an einentrockenen<br />

Standort zu setzen, Sie werden in denmeisten Fällen<br />

enttäuscht.<br />

Familie 2: Dickblattgewächse<br />

(crassulaceae)<br />

Bekannte Vertreteraus derDickblattgewächse-<br />

Familiesindbeispielsweise derMauerpfeffer,<br />

Haus-und Rosenwurz. Einbei Mensch undTier<br />

beliebtesBeispielaus dieser Familieist die<br />

relativgrosseFetthenne,Sedum telephium.Sie<br />

machtfastdas ganze Jahr über eine gute<br />

Figur. Auch sieblüht bisinden Oktoberhinein<br />

undessindzahlreicheSortenvon ihrerhältlich.<br />

Sie wird ca.50<strong>–</strong>70cmhochund istrecht<br />

anspruchslos.Sie fühltsichimHalbschattenwie<br />

auch in derSonne wohl.Wirdsie mitden Jahren<br />

zu breit, so kann mansie im Frühling getrost<br />

ausgrabenund mitdem Spaten halbieren.<br />

DieverblühtenSamenstände lässtman über<br />

denWinterstehen, nichtnur weil siedekorativ<br />

aussehen unddem Garten Struktur geben, sondern<br />

weil diehohlenStängel wunderbare Versteckeund<br />

Überwinterungsquartierefür Insekten sind und<br />

dieletzten Samennochvon denVögelngenascht<br />

werden.<br />

Im Frühling, wenn dann dieneuenTriebeihre<br />

Köpfeaus derErdestrecken, istesZeit, dieverdorrtenStängel<br />

abzuschneiden undLicht undLuft<br />

fürdie neuen Triebe zu schaffen.Legen Siedie<br />

altennocheineWeile aufeinen Haufen, um auch<br />

denletzten Insekten noch dieGelegenheit<br />

zu geben, ausden Stängeln herauszukrabbeln.<br />

Familie 3:eisenkrautgewächse<br />

(Verbenaceae)<br />

DieFamilie derEisenkrautgewächse kenntnur<br />

gerade eine einheimische Vertreterin,das Eisenkraut<br />

Verbenaofficinalis.Esblüht nurbis <strong>September</strong>,<br />

währendder Blütenzauber despatagonischen<br />

Eisenkrautes (verbena bonariensis) erst im Juli<br />

beginnt undbis weit in denOktober hinein dauert.<br />

<strong>Das</strong>patagonische Eisenkraut isteinjährig,versamt<br />

sich aber an ihmzusagendenStellendankbarund<br />

taucht in dendarauffolgendenJahrenanimmer<br />

neuen Stellenauf.Die Pflanze istsehrfiligran und<br />

wird über einenMeter hoch.Soüberragt<br />

siemanch andere Staude,ohnejedochdominant<br />

oder aufdringlichzuwirken.<br />

Familie 4: hahnenFussgewächse<br />

(ranunculaceae)<br />

Bekannte Vertreteraus dieser Pflanzenfamilie<br />

sind zumBeispieldie Christrose,die grüneund<br />

diestinkende Nieswurz,Akeleien,Rittersporn,<br />

Clematis,die Kuhschelleoderdie Eisenhüte. Mein<br />

letzterVorschlag istdie Anemone, besser gesagt<br />

dieHerbstanemone,die ausChina undJapan<br />

stammt.Auchhiergibtesviele züchterische Sorten.<br />

Wenn mandiese Pflanze alsNektar- oder<br />

Pollenspenderinden Garten holt,ist es wichtig,<br />

dassdie Blüten einfach(ungefüllt)odermaximal<br />

halb gefüllt sind.Unter gefüllten Blüten versteht<br />

manzusätzliche gezüchtete Blütenblätter, die<br />

ausden Staubgefässenstammen.Soentstehtinder<br />

Blütekeinodernur noch ganz wenigPollen. Für<br />

Insekten gibt es dort so gutwie nichts zu fressen.<br />

DieHerbstanemone isteineHalbschattenpflanze,<br />

es gibt sieinvielenverschiedenen Farben, vonWeiss<br />

Die herbstanemonen<br />

blühen<br />

von september<br />

bis Oktober und<br />

mögen gerne<br />

halbschattige<br />

Plätze.<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>Das</strong> patagonische Eisenkraut blüht erst im Juli und bis weit<br />

in den Oktober hinein.<br />

bisRosa, Lila oder Dunkelrotund Grössenvon 50cm<br />

bisübereinen Meter. Auch nachder Blütezeitist sie<br />

eine Schönheit undverzaubertden Garten im Winter<br />

mitden pelzigen Samenständen, an denenauch<br />

Insekten undVögel ihre Freude haben, indemdie<br />

einendie Samenfressen unddie anderensicheinfach<br />

darin gemütlichmachen.<br />

WeralsoWildbienen, Schmetterlingenund Co.<br />

dauerhaftimGartenNahrung anbieten möchte,<br />

dermusssichumein reichhaltigesBlütenbuffet von<br />

Februarbis November bemühen.<br />

Undvor allemzuden Randzeiten Anfang und<br />

Ende Jahr dürfen Sie getrostauf Nichteinheimischeszurückgreifen,<br />

es muss ja nichtgerade<br />

Rhododendron undKirschlorbeer sein.<br />

Ihre ClaudiaEbling<br />

Text/Fotos Claudia Ebling<br />

Mehr zu Claudia Ebling<br />

Claudia Ebling Wagner ist verheiratet, Mutter<br />

eines 9-jährigen Jungen, und leidenschaftliche<br />

Hobbygärtnerin. Die Liebe zur Natur und<br />

zu den Tieren begleitet sie schon ein Leben<br />

lang. Auf ihrem 2800-m 2 -Grundstück finden<br />

die verschiedensten Gartenbereiche mühelos<br />

Platz: Ziergarten, Weiher, magere und<br />

fette Wiese, Kräutergarten, Wildstauden- und<br />

Rosenrabatten und diverse Kleinstrukturen.<br />

Mehr unter www.natur-im-garten.ch<br />

Claudias Herbsttipp:<br />

Pflanzen Sie jetzt Zwiebeln von Frühblühern!<br />

Von <strong>September</strong> bis November ist die ideale<br />

Zeit, umTulpen- und Blumenzwiebeln zu<br />

setzen. Die Auswahl ist riesig: Anemonen,<br />

Buschwindröschen, Lerchensporne, Krokusse,<br />

Winterlinge, Vorfrühlings-Alpenveilchen,<br />

Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen, Blausterne,<br />

Traubenhyazinthen usw. Beachten<br />

Sie die Standortansprüche für die jeweiligen<br />

Zwiebelpflanzen, und suchen Sie sich die<br />

passenden aus. Denken Sie dran, jeden Herbst<br />

ein paar neue Zwiebeln zu setzen, umden<br />

Bestand imGarten zuerhalten. Die Zwiebeln<br />

werden gerne auch von Mäusen gefressen.<br />

Am Wochenende vom 28./29. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

findet auf Schloss Wildegg im Kanton<br />

Aargau der Tulpenzwiebelmarkt statt. Neben<br />

historischen Sorten und Klassikern findet man<br />

auch Wildtulpen und andere Zwiebelpflanzen.<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Die Fetthenne vor der Blütezeit.<br />

Die Fetthenne (Sedum telephium) wird<br />

ca. 50<strong>–</strong>70 cm hoch und ist recht anspruchslos.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Mit sparsamerem Papierverbrauch<br />

und der richtigen<br />

Papierwahl kann man<br />

Wald und Klima schützen.<br />

Papier ist aus unserem alltag nicht mehr wegzudenken,<br />

ob als zeitung beim Frühstück, als schulheft im<br />

Klassenzimmer, als dossier imBüro, als Papierserviette<br />

beim essen, als toilettenpapier oder als Krimi<br />

am Feierabend.<br />

Die Schweiz, Deutschlandund Österreich<br />

gehörenmit über 200kgpro Kopf<br />

undJahrzuden zehn globalen SpitzenreiternbeimPapierverbrauch<br />

(siehe<br />

GrafikS.38).Dochhäufig verschwenden wirdas<br />

Papier gedankenlos<strong>–</strong>und es istuns nichtbewusst,<br />

dassMenschen, Tiereund Pflanzendadurch<br />

unwiderruflich ihrenLebensraumverlieren.Denn<br />

Papier bestehtaus Holz,diesesstammtteilweise<br />

noch immer ausUrwäldern,die zurProduktion<br />

unseresPapierbedarfskahlgeschlagenwerden.<br />

der eigene KonsuM entscheidet<br />

Es sind Kleinigkeiten,die im Altpapierlanden<strong>–</strong><br />

seiesdurch unerwünschte WerbungimBriefkasten,<br />

Kataloge,die vomVersandhandel zugestellt<br />

werden, teilweise doppelt, weil Tochterund Frau<br />

beiJelmolibestellen.E-Mails,Bestellbestätigungen<br />

desOnline-Shops, E-Rechnungen derSwisscom<br />

etc. werden ausgedruckt, um sieimOrdnerabzulegen<strong>–</strong>werdenaberdennoch<br />

zu Altpapier. Es liegt<br />

deshalb an jedemEinzelnen vonuns,seinVerhalten<br />

im Papierverbrauchzuüberprüfen.<br />

Kleine MassnahMen schützen Wald<br />

und KliMa<br />

Wenn Werbeprospekte insHausflattern,die<br />

unerwünschtsind, <strong>–</strong>reichtein «Stopp-Werbekleber»<br />

am Briefkasten.Unerwünschte oder doppeltzugestellteKatalogedes<br />

Versandhandelskönnenper Mail<br />

oder Telefon abbestellt werden.Ungewünschte<br />

adressierteWerbebriefe vonFirmen oder Spendenbriefe<br />

vongemeinnützigenOrganisationen,<br />

diedirektimAltpapier landen, gehenzurückan<br />

denAbsendermit Vermerk«bitteAdressestreichen».<br />

Wenn überhauptkeine adressierteWerbung gewünschtwird,<br />

in derRobinsonliste (www.sdv-konsumenteninfo.ch/selbstregulierung/robinsonlisten)<br />

eintragenlassen. Im Zeitalterdes Internet kann<br />

problemlos aufviele gedruckteAngebotsprospekte<br />

verzichtet werden <strong>–</strong>trägt mansichinNewsletter<br />

ein, erhält mandiese perMail.<br />

Papier wird alsTrägervon Informationennie<br />

ganz verschwinden, seiesals Briefe,Postkarten<br />

oder auch Informationsträgerwie Zeitungen,<br />

Zeitschriften.Dennoch,mit einembewussteren<br />

Umgang lässtsichder Papierverbrauchreduzieren.<br />

EinenE-Mail-Newsletter,der nichtmehr<br />

gewünschtwird, bestellt manper Klickab. Gleiches<br />

sollte fürgedruckte Sendungengeschehen,<br />

auch wenn dies etwasaufwändiger istals einKlick.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 37<br />

NACHHALTIG LEBEN


Es geht auch nichtdarum,Werbetreibenden<br />

oder gemeinnützigen Organisationen dieMöglichkeit<br />

wegzunehmen, Kunden undGönnerzu<br />

finden. Auch <strong>NATURZYT</strong> istauf solche Kontakte<br />

angewiesen.Dochjeder gedruckteKontakt,<br />

derunbeachtetimAltpapier landet,verursacht<br />

unnötigeKostenund verbraucht Ressourcen.<br />

Undjeder istdankbar,wennzielgerichtet möglichst<br />

nurjenePersonenerreichtwerden, diesich<br />

auch tatsächlichdafür interessieren<strong>–</strong>nicht nur<br />

derUmweltzuliebe.<br />

AUch im Büro lässt sich der PAPierverBrAUch<br />

Um75%redUzieren<br />

Mitden richtigenMassnahmenlässt sich nichtnur<br />

Papier sparen, sondernauchKostensenken.<br />

ProPersonund TagwerdenimBüroimSchnitt<br />

40 bis50Blatt Papier verbraucht.Auchhierlässt<br />

sich durchbewussteren Umgang Papier einsparen<strong>–</strong><br />

gleiches gilt natürlich auch fürdas private<br />

Homeoffice.<br />

PraktischalleDruckertreiberkennendie<br />

Duplexfunktion (beidseitigdrucken)<strong>–</strong>odereslassen<br />

sich 2respektive 4Seiten aufeineSeite drucken.<br />

DieKombination mit2Seiten aufeineSeite sowie<br />

2-seitigbedrucken bringt eine Einsparung von<br />

75%(4Blatt Papier auf1Blatt Papier).<br />

Gleiches gilt beim Fotokopieren:Wieso also 4Seiten<br />

kopieren, dieimOrdnerabgelegtwerden<strong>–</strong>wenn<br />

allesbeidseitigauf 1Blatt Platzhat.Diesspart nicht<br />

nurPapier, sondernauchArchivraumund Ordner.<br />

Unnötige AUsdrUcke redUzieren<br />

Achtet mandarauf, wieviele E-Mailsund PDF-<br />

Dokumenteman täglichausdruckt,weiles<br />

angenehmer ist, siesozulesen oder kurzfristig auf<br />

denPendenzenstapel zu legen, kann manweiter<br />

Papier einsparen. Ob ausgedrucktoderimE-Mail-<br />

Eingangspielteigentlichkeine Rolle,zuerledigen<br />

istdas Mail so oder so.<br />

Undwenndaraufnicht verzichtet werden kann,<br />

dann solltenwenigstensmehrere Seiten auf<br />

1Blatt Papier gedruckt werden.Gehtdas vergessen,<br />

kann das ausgedruckte Papier,das im Altpapier<br />

landet,vorhernochauf derRückseite alsNotizblatt<br />

verwendetwerden.<br />

WAld Und klimA schützen dUrch die<br />

richtige PAPierWAhl<br />

Jederfünfte Baum,der weltweit gefälltwird,<br />

landet in derPapierherstellung.DennHolzbesteht<br />

knapp zurHälfte ausZellulosefasern,dem<br />

wichtigstenRohstoff fürdie Papierherstellung.<br />

WeitereBestandteile sind Lignin undHemizellose.<br />

Durchschnittlicher Papierverbrauch inKilogramm<br />

pro Kopf imJahr 2010 (Quelle FUPS, Papier.info)<br />

330<br />

264<br />

248 240<br />

204<br />

168<br />

152<br />

118<br />

Weltdurchschnitt 57<br />

69<br />

47 25 9<br />

Belgien<br />

österreich<br />

deutschland<br />

UsA<br />

schweiz<br />

liechtenstein<br />

grossbritannien<br />

Frankreich<br />

Polen<br />

china<br />

Brasilien,<br />

russland<br />

indonesien<br />

indien<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>Das</strong> unnötige Abholzen<br />

von schönen Wäldern<br />

muss nicht sein, mit der<br />

richtigen Papierwahl.<br />

TIPPS UM DEN PAPIERVERBRAUCH<br />

ZU REDUZIEREN<br />

<strong>Das</strong>Herauslösen dereinzelnen Fasern ausdem<br />

Holz istder energie- undwasserintensivste Schritt<br />

fürdie Papierherstellung.Liegendiese Fasern<br />

einmal vor, können diesedank Recyclingbis zu<br />

sechsmalwiederverwendet werden.Darin besteht<strong>–</strong><br />

nachder Papiervermeidung <strong>–</strong>der wichtigste<br />

Beitrag, um denHolzverbrauch zu senken und<br />

denDruck aufden Wald zu reduzieren.<br />

Wird AltpapierwiederzuneuemPapieraufbereitet,was<br />

wieerwähnt biszusechsmal<br />

möglichist,werdendafür keineBäume gefällt<strong>–</strong><br />

das Holz bleibtimWald. Darüberhinaus<br />

spartdas Recyclingpapiergegenüber demPrimärfaserpapierbis<br />

zu 60 %Energie sowiebis zu 70 %<br />

Wasser undverursachtdeutlichweniger CO 2<br />

.<br />

<strong>–</strong> Bestellen Sie unerwünschte oder<br />

doppelt zugestellte Kataloge,<br />

Prospekte und Zeitschriften ab<br />

<strong>–</strong>Lassen Sie sich aus Verteilerlisten<br />

streichen<br />

<strong>–</strong> Unerwünschte Prospekte gehen<br />

retour mit dem Vermerk «zurück an<br />

den Absender <strong>–</strong> Adresse streichen»<br />

<strong>–</strong> Am Briefkasten schützt der Hinweis<br />

«Bitte keine Werbung» vor unadressierten<br />

Prospekten, dieselbe<br />

Anweisung funktioniert auch, wer dies<br />

beim Postfach vormerken lässt<br />

<strong>–</strong> Sich in die Robinsonliste (www.<br />

sdv-konsumenteninfo.ch/selbstregulierung/robinsonlisten)<br />

eintragen und<br />

im Telefonbuch den Stern setzen,<br />

schützt vor unerwünschter Werbung<br />

<strong>–</strong> Die automatische Duplexfunktion<br />

beim Druckertreiber senkt den<br />

Papierverbrauch ganz bequem<br />

<strong>–</strong> Am Kopierer erinnert ein Hinweis<br />

daran, doppelseitig zukopieren<br />

beziehungsweise das <strong>Ausgabe</strong>format<br />

zu verkleinern: zwei oder vier<br />

Seiten auf eine<br />

<strong>–</strong> Viele Informationen lassen sich<br />

digital archivieren oder sind<br />

tagesaktuell im Internet zu finden<br />

<strong>–</strong> A4-grosse Stapelboxen sammeln<br />

einseitig bedrucktes Altpapier, dessen<br />

Rückseite sich für Probeausdrucke<br />

oder Notizen optimal eignet;<br />

Datenschutz beachten<br />

<strong>–</strong> Digitalisierung von Dokumenten spart<br />

Papier und Archivraum<br />

<strong>–</strong> Die Scan-to-E-Mail-Funktion bietet die<br />

Möglichkeit, Dokumente direkt vom<br />

Netzwerkscanner aus anden<br />

Mail-Empfänger zu versenden.<br />

<strong>–</strong> Green-Printing-Software entfernt<br />

leere Seiten und unnötige Infos aus<br />

der zudruckenden Datei<br />

<strong>–</strong> Bei Publikationen lassen sich<br />

Einsparungen durch leichtere, dünnere<br />

Papiere und knapp kalkulierte<br />

Auflagen realisieren. Ein kreatives<br />

Layout hilft, die Seitenanzahl sinnvoll<br />

zu reduzieren.<br />

(Quelle FUPS, Papier.info)<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


RecyclingpapieR ist eine sinnvolle<br />

alteRnative<br />

Vorurteile halten sich leider hartnäckig<strong>–</strong>so<br />

meinen noch immer etlicheEinkäufer,<br />

Recyclingpapiersei immer grau oder anfällig für<br />

Störungen im DruckeroderKopierer. <strong>Das</strong><br />

istaberlängstnicht mehr so.FührendeGeräteherstellerverkaufen<br />

Recyclingpapiere unterihrem<br />

eigenenProduktnamenund beweisendamit,<br />

dassdiesesVorurteilder Vergangenheitangehört.<br />

Auch sind Recyclingpapiere nichtgrundsätzlich<br />

alle grau,was auch das Recyclingpapierbeweist,auf<br />

demdas <strong>NATURZYT</strong> ab der<strong>Ausgabe</strong> <strong>September</strong><br />

gedruckt wird.<br />

Kurzum, mitder Optimierungdes Papierverbrauchsund<br />

derrichtigen Papierwahl eines<br />

Recyclingpapiers schonen wirUmweltund Wald<br />

ohne Qualitätsverlust <strong>–</strong>und leistendarüberhinaus<br />

einenaktivenBeitrag fürunzählige Tier-und<br />

Pflanzenarten, dievom Aussterben bedrohtsind,<br />

weil dieAbholzung beängstigend schnellvoranschreitet.<br />

BlaueR engel <strong>–</strong> ein laBel, das hilft<br />

Nebender Wahl desPapiers spielt auch die<br />

Produktion sowiedie Waldbewirtschaftungeine<br />

Rolle.Echte Recyclingpapiere solltenwennimmer<br />

möglichmit denLogos Blauer EngeloderFSC 100%<br />

Recyclingausgezeichnet sein.<br />

DerBlaue Engelkannals strengstes Gütezeichen<br />

fürRecyclingpapieregesehen werden, denn es<br />

garantiert im Gegensatzzum FSC-Recyclingnicht<br />

nurdie Rohstoffherkunft, sonderneinen Produktionsprozess,<br />

welcher ohne unnötige Chemikalien<br />

auskommt.Mussesausnahmsweise dennoch<br />

Neufaserpapier sein,sollteman unbedingt auf<br />

das FSC-Label «FSC MixedSources»achten. Dieses<br />

stehtfür Fasern,die auseiner verantwortungsvollen<br />

Waldwirtschaftstammen undsindPapiere<br />

mitgeringeremRecyclinganteil(sieheBox).<br />

Diemeisten Papeterien, Supermärkte<br />

undBürodiscounter führen einzumindest kleines<br />

SortimentanRecyclingpapieren. Auch Toilettenpapier,Küchenrollenund<br />

Taschentücher<br />

aus100%Altpapier gibt es heute. Achten Sie auf<br />

dieLabelsoderfragenSie danach.<br />

deR Blaue engel<br />

<strong>Das</strong> Umweltlabel des deutschen<br />

Umweltbundesamtes zeichnet<br />

Papiere mit 100% Altpapieranteil<br />

aus. Der Blaue Engel zeichnet<br />

Produkte aus, die ineiner ganzheitlichen<br />

Betrachtung besonders<br />

umweltfreundlich sind und zugleich<br />

hohe Ansprüche an den Gesundheitsund<br />

Arbeitsschutz sowie an die<br />

Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Der<br />

Blaue Engel kann als strengstes<br />

Gütezeichen für Recyclingpapier<br />

gesehen werden.<br />

fsc ® 100% Recycling<br />

Als Bedingung für das Label<br />

FSC­Recycling muss das<br />

eingesetzte Altpapier aus<br />

Sammelware stammen. Im<br />

Gegensatz zum noch strengeren<br />

Label Blauer Engel wird bei<br />

FSC­Recycling nur die Rohstoffherkunft,<br />

nicht aber der<br />

Produktionsprozess beurteilt.<br />

fsc ® Mixed souRces<br />

<strong>Das</strong> FSC­Mix­Label zeichnet<br />

Papiere aus, die aus<br />

verantwortungsvollen Quellen<br />

stammen. Eskann einen Anteil<br />

an Recyclingpapier enthalten.<br />

Tipp: Der Ratgeber «Papier <strong>–</strong> Wald und Klima schützen»<br />

mit weiteren Informationen kann kostenlos gegen ein<br />

adressiertes und frankiertes C5­Couvert bestellt<br />

werden bei: FUPS, Postfach 705, 9501 Wil <strong>–</strong> oder auf<br />

www.papierinfo.ch als PDF heruntergeladen werden.<br />

Cxxxxxx<br />

Cxxxxxx<br />

text/fotos Michael Knaus<br />

Quellen FUPS/papierinfo.ch<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


Wohn-Design <strong>–</strong> aus Alt mach Neu <strong>–</strong><br />

Wie Grossmutters Möbel in neuem<br />

Glanz erstrahlen<br />

Qualitätsmöbel aus Grossmutters Zeiten landen heute auf<br />

dem Sperrmüll oder imBrockenhaus <strong>–</strong> der Trend zu billigen<br />

Möbelstücken, dank IKEA, Otto’s und Co., hat unseren<br />

Alltag geprägt <strong>–</strong> und uns zur Wegwerfgesellschaft erzogen.<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Esist noch nichtlange her,<br />

da wurden Möbelstückein<br />

hoherQualitätaus Massivholz<br />

gebaut,sie warendeshalb<br />

auch teuerund unsere Grosseltern<br />

habeneinigeMonatedafür gespart<strong>–</strong>und<br />

wirwerfendiese heuteachtlos in den<br />

Müll.Sie sind alt, aber noch nichtantik,<br />

dieFarbe oder das Design gefälltnicht<br />

undgenügtden heutigen Ansprüchen<br />

nichtmehr<strong>–</strong>und wirsindesgewohnt,<br />

Alteswegzuwerfen.<br />

Würden wiruns dieZeitnehmen,<br />

dieseMöbelstücke genauerzu<br />

betrachten, dieHandwerksqualität<br />

darin zu sehenund wiewir diese<br />

in dekorativeEinzelstückeverwandeln<br />

können, so würdemanches Möbelin<br />

neuem Glanz erstrahlen <strong>–</strong>und seinen<br />

PlatzimmodernenWohnraum<br />

wiederfinden.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Alte möbelstücke in neuem Glanz<br />

Schon eine neue Lackierung lässtGrossmuttersMöbelstückinneuemGlanz<br />

erstrahlen, eine andere Oberflächeder<br />

Schubladen, zumBeispielmit Bemusterung<br />

oder handgefertigtenOrnamenten,<br />

gebeneinen dekorativen Farbkontrast.Und<br />

schon entstehtein<br />

dekorativesUnikatfür einmodernes<br />

Wohnumfeld.<br />

Nicht jedemist handwerkliches<br />

undfachmännischesGeschickin<br />

dieWiege gelegt.Esgibtinder Schweiz<br />

spezialisierte Unternehmen, dieaus<br />

Grossmutters Kommode, Nachttisch<br />

oder Schränkchen moderneUnikate<br />

erstellen.<br />

Aus Alt mAch neu<br />

Patrizia Bernardinisund Daniel<br />

Schneider vonAltrimentiinSchaffhausen<br />

habenein Faible fürausrangierte<br />

Möbelund habendiese Passionzu<br />

ihremBeruf gemacht. Sie schleifendie<br />

altenMöbel nichtnur ab undverpassen<br />

ihneneineneue Lackierung,sondern<br />

geheneinen Schrittweiter und<br />

grundieren dieOberflächender Möbel<br />

neuund bemalensie dann mitHilfe<br />

vonSchablonen, diesie aufhistorischen<br />

Tapetenfinden.Darausentstehen<br />

spezielleund unverwechselbare<br />

Unikate, diejeden Raum aufhellen<br />

undgarantiertbei Freunden und<br />

Bekanntenauf grosse Aufmerksamkeit<br />

stossenwerden.<br />

Vorher und nachher <strong>–</strong> einzigartige Unikate von Altrimenti.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Neue Formen und bunte Mischung<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Alte Werkzeugschublade inneuem Möbelglanz von Marc Riedo.<br />

DerInnenarchitektund SchreinerMarc<br />

Riedoerstellt ausalten Möbelteilen<br />

neue Möbel-Kreationen.Sowirdzum<br />

Beispiel ausden Schubladenvon<br />

GrossvatersWerkzeugbank einneues,<br />

schlichtes Sideboard. BeiZweitform<br />

geht es darum,die Qualität,den<br />

Charakterund alte Möbeltraditionen<br />

zu wahren undsie gleichberechtigt<br />

mitdem Neuen zu verbinden.<br />

DieMöbel erzählen ihre ganz eigene<br />

Geschichte unddürfendas Erlebteauch<br />

zeigen.Abnutzungen bleiben sichtbar<br />

undErinnerungenwerdenwach.<br />

Eine gelungeneKombination vonneuer<br />

Formund alterHandwerksarbeit.So<br />

erhalten dieMöbel ihrenindividuellen,<br />

einzigartigenCharakter undwerden<br />

zumUnikat.<br />

Text Michael Knaus Fotos Altrimenti/<br />

Zweitform<br />

Wer ein altes Möbelstück von<br />

Grossmutter umgestalten lassen<br />

will, ist bei Altrimenti, Gewerbezentrum<br />

ARova, Gebäude 1,<br />

1. Stock, Winterthurerstrasse 710,<br />

8247 Flurlingen, Telefon 079 433<br />

91 20, www.altrimenti.ch<br />

in den richtigen Händen.<br />

Aus alten Möbelteilen neue<br />

Designer-Möbel von Marc Riedo<br />

erstellen lassen <strong>–</strong> ist bei Zweitform<br />

Atelier, Schulhausstrasse 16, 4800<br />

Zofingen, Telefon 079 254 9745<br />

www.zweitform.ch bestens<br />

aufgehoben.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Serie <strong>–</strong> Ganzheitliches Wahrnehmen (2.Teil)<br />

Ganzheitliches Wahrnehmen<br />

in der Natur, anOrten der<br />

Stille und Kraft<br />

Dort, woich wohne, umgibt mich eine Landschaft von<br />

wilder Schönheit. Wenn ich einen Stein berühre oder unter einem<br />

Baum stehe, befinde ich mich in Gegenwart fühlender Wesen.<br />

Was empfinden sie oder wie sieht es in ihnen aus? Sie sehen aus<br />

wie Trolle, Gnome und Elfen …Ich schaue auf das Land und<br />

lausche auf die Geschichten, die eserzählen möchte.<br />

Brian Froud’s World ofFaerie<br />

Imersten Teil unsererSerie «Ganzheitliches<br />

Wahrnehmen» in der<strong>Ausgabe</strong> April<strong>2013</strong><br />

wurdedie Einführunginganzheitliches<br />

Wahrnehmeninder Natur behandelt. Über<br />

eine ganz erstaunliche Erfahrung<strong>–</strong>die unser<br />

Redaktionsteam«wahrgenommen»hat.Imzweiten<br />

Teil gehenwir etwastiefer<strong>–</strong>Sie erfahren heute,<br />

wieSie das ganzheitlicheWahrnehmen<strong>–</strong>erleben<br />

können <strong>–</strong>wie dieKommunikation mitder Natur<br />

funktioniert <strong>–</strong>und mitwem mankommunizieren<br />

kann.Vorausgesetzt,man öffnetsichfür diese<br />

Erfahrung.<br />

Erster Teil verpasst <strong>–</strong>auf www.NATuRzyT.ch<br />

können Sie denArtikel alsPDF-Version nachlesen.<br />

Wie funktioniert naturkommunikation?<br />

Will manmittelstelepathischerKommunikation<br />

Kontakt aufnehmen mit einem Wesen, bedingt dies,<br />

dassman zuallererst seinen Verstandausschalten<br />

und seinen Herzensraum öffnen muss. Gelingt<br />

dies nicht, erhält manentwederfehlerhafteRückmeldungen<br />

oder oberflächliche Antworten. Man<br />

erdet sichund erstellt einenSchutzfür sich unddas<br />

Wesen, mitdem mankommunizieren möchte.Dies<br />

deshalb,weilwir niezum Voraus wissen können,<br />

ob sich nichtein Wesenaus derAstralweltzugang<br />

zumTieroderBaumverschafft, um so mituns<br />

Kontakt aufzunehmen. Bevorman mitder eigentlichen<br />

Kommunikationbeginnt.stellt mansichkurz<br />

vorund tauschtzuerst einpaarHöflichkeiten aus.<br />

Es istselbstverständlich, dassman zuerst fragt,<br />

ob derPartner miteinem kommunizierenmöchte.<br />

Stellt mannun eine Frage, so erfolgtdie Antwort<br />

meistens so rasch, dassdabei der Verstandvöllig<br />

ausgetrickst wird.Man hatgar keinezeitdarüber<br />

nachzudenken, woherdie Antwortkommenkönnte.<br />

Somitist das Tempo, mitder wirdie Antwort<br />

erhalten, ausschlaggebend, um zu überprüfen, ob es<br />

sich tatsächlichumeinetelepathische Antwort<br />

handelt, oder um eine Antwort, dieaus dem<br />

Verstandabgeleitetwurde.Die Antwortensindmeist<br />

klar,deutlich, direkt,kurzund dabeiimmer<br />

liebevoll. Noch niehabeich freche,unflätigeoder<br />

drohende Antwortenvon Naturwesenoder<br />

Tieren erhalten.Kommt dies vor, kann manmit<br />

Sicherheit annehmen, dasssichdaeinefremde<br />

Wesenheiteingeklinkt hat. Dies istzugleichauch<br />

eine derGefahrenbeimKommunizieren, vor<br />

allemwennman noch nichtgenug Übungdamit hat.<br />

Die Antworten können inBildform, als Gefühle,<br />

Gerüche, geschriebene Sätze, gesprocheneWorte etc.<br />

empfangenwerden. Dabei istwichtig,dasswir die<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 45<br />

NATUR ERLEBEN


erhaltenen Antworteneinfach so annehmen, wiesie<br />

sind,und nichtgleichbeginnen, diesemit dem<br />

Verstandzuanalysieren oder zu beurteilen. Nach<br />

einerKommunikation danktman fürs Gespräch,<br />

verabschiedetsichund trennt dieVerbindungwieder<br />

ganz klar.DiesesVorgehenkannman in Kursen<br />

erlernen.<br />

Was kann und darf man fragen?<br />

Mandarf allesfragen, da gibt es keineGrenzen,<br />

wenn mandie Antwortnicht scheut.<br />

Voraussetzungen<br />

Wasbraucht es,damit mantelepathischkommunizieren<br />

kann?Vor allemOffenheit,das heisst:keine<br />

vorgefassten Meinungenund Ideen, kein Urteilen<br />

undBeurteilen, grossenRespekt undeinetiefe<br />

Liebezur Natur undden Tieren, Zeit,Geduldund<br />

einoffenes Ohr.<br />

mit Wem kann man kommunizieren?<br />

mit tieren, Haus- und Wildtieren. Unsere<br />

Haustierekommunizieren oft undgerne mituns.<br />

Wirkönnensoerfahren, wiesie sich fühlen, wiees<br />

ihnengeht, wasfür Wünscheund Träume sie<br />

habenetc.Mit Wildtierenist dieKommunikation<br />

nichtimmer so einfach. Durchsie können wirviel<br />

Wissenswertesüberdie Natur unddas Lebenin<br />

derNatur erfahren.Sollten wirineineNotlage,zum<br />

Beispiel mitaggressiven Tieren geraten, kann<br />

telepathische Kommunikationebenfalls hilfreich<br />

sein.Desgleichen beivermisstenTieren.<br />

Persönlich half mir dietelepathische Kommunikation<br />

einige Male ausder Patsche. ZumBeispiel<br />

aufeiner Pilgerwanderung imNorden Englands,<br />

wo ichalleine unterwegswar.Dabei musste ich<br />

einige Kuhherdendurchqueren mitkräftigenBullen<br />

undeinsame Bauernhöfemit sichtlichaggressiven<br />

Hunden.Dafruchtete so einkurzesGesprächmit<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Ganzheitliches Wahrnehmen inder Natur, an Orten der Stille<br />

und Kraft selber erleben und fühlen<br />

der Bitte, mich einfach ruhig passieren zu lassen,<br />

enorm viel. Berührend war auch ein anderes Erlebnis<br />

in England. Auf der Suche nach den prähistorischen<br />

Ring Stones inhüfthohem Farn vernahm ich<br />

eine sanfte, aber eindringliche Stimme. Als ich mich<br />

umschaute, um zu sehen, wer denn damit mir<br />

spricht, erblickte ich eine kleine Eidechse auf einem<br />

der Farnblätter. Sie schaute mich anund sagte:<br />

Pass auf, da, woich bin, gibt es auch Schlangen.<br />

Die Suche nach den Ring Stones habe ich nach dieser<br />

deutlichen Warnung nicht mehr fortgesetzt.<br />

Bienen, Wespen und Ameisen sind hochintelligente<br />

Wesen und wenn man sie bittet, sich der Wohnung,<br />

dem Balkon oder dem Gartensitzplatz fernzuhalten,<br />

so klappt dies meistens und man braucht<br />

nicht zum Giftmörder zuwerden. Ebenso kann<br />

man mit Mäusen verfahren. So melden sich immer<br />

wieder Bauern bei mir, die eine Mäuseplage im<br />

Haus haben. Die Erfolge solcher Tier-Gespräche<br />

sind oft verblüffend.<br />

Mit Bäumen und Pflanzen. Bäume sind<br />

uralte, weise Wesen, die esverstehen, untereinander<br />

über weite Distanzen zukommunizieren und sich<br />

so auch auszutauschen. Bäume halten uns liebevoll<br />

den Spiegel vor. Sie leben absolut im Moment,<br />

im Hier und Jetzt. Wir armen getriebenen Seelen,<br />

immer auf der Suche nach neuen Impulsen<br />

und Herausforderungen können daenorm viel von<br />

ihnen lernen. Nämlich einfach mal still zu stehen,<br />

zu lauschen, zu beobachten, ja einfach nur zu sein,<br />

ohne etwas zutun, sich zubewegen oder auch<br />

nur zudenken. Lehnen wir aneinen Baumstamm<br />

oder umarmen wir einen Baumfreund, kommen wir<br />

sofort zu innerer Ruhe. Die Erfahrung, einem<br />

alten weisen Baum wirklich zubegegnen, kann tief<br />

berührend sein. Ich kenne so einen Baum aus<br />

meiner Kindheit. Eine alte, hohle Lärche. Ich zog<br />

mich als Kind oftund gerne indiesen hohlen<br />

Baum zurück, fühlte mich dort wohl und geborgen<br />

und die Lärche war soetwas wie ein guter Freund.<br />

Ich habe sie dann aus den Augen verloren. 30 Jahre<br />

später träumte ich eines Nachts von ihr und so<br />

habe ich mich Richtung Wallis aufgemacht und die<br />

alte Lärche besucht. Eswar ein berührender<br />

Moment, meinen Freund aus der Kindheit wiederzusehen.<br />

Mein Mann hat während meiner<br />

Kommunikation mit dem Baum Fotos gemacht<br />

und man kann dabei deutlich sehen, wie das Baumwesen<br />

sich zumir neigt und mit mir kommuniziert.<br />

Seither bin ich oftinVerbindung mit dem<br />

Baumfreund und unsere Beziehung hat sich noch<br />

vertiefen dürfen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> war selber dabei <strong>–</strong> und kann diese spezielle<br />

Erfahrung nur empfehlen, nächste Erlebnistage für Ganzheitliches<br />

Wahrnehmen in der Natur mit Veronika Dubi Jehle<br />

finden statt im Berner Oberland oder im schönen Oberried<br />

im Schwarzwald.<br />

14.9.<strong>2013</strong> in Habkern imBerner Oberland, von 10 bis 17Uhr<br />

oder 12.10.<strong>2013</strong> in Oberried im Schwarzwald, von<br />

10 bis 17Uhr. Die Kurskosten pro Person exkl. Verpflegung<br />

und Übernachtung betragen CHF 80.00. Voraussetzungen<br />

sind die Liebe zur Natur, wetterfeste Kleidung und gutes<br />

Schuhwerk. Für die eigene Verpflegung sorgt jeder selber,<br />

welche unterwegs in der Natur als Picknick (ohne Feuerstelle)<br />

eingenommen wird. Teilnehmerzahl ist pro Kurs auf max.<br />

10 Personen beschränkt.<br />

Mehr Informationen und Anmeldung bei Veronika Dubi Jehle,<br />

Telefon 078 6736004, rugen10@yahoo.de<br />

Im letztenTeilder SerieGanzheitlichesWahrnehmeninder<br />

<strong>Ausgabe</strong>Dezember: «Mitwem kann<br />

noch kommuniziert werden?»<br />

Text/Fotos Veronika Dubi Jehle<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


Dagegen ist ein Kraut gewachsen <strong>–</strong><br />

ein kleiner Einblick in die Hausapotheke<br />

von Mutter Natur<br />

Die Hagebutte, auch Hundsrose (Rosa<br />

canina), Heckenrose oder Wildrose<br />

genannt, ist auch eine Augenweide im<br />

häuslichen Garten.<br />

UNKRAUT GIBT ESNICHT, DENN JEDES<br />

KRAUT HAT EINEN NUTZEN!<br />

Es gibt so vielePflanzen, dieeinen sehr grossen<br />

Nutzen haben, seiesals Nahrungoderauch<br />

alsHeilpflanze. Deshalbhaben wirvon <strong>NATURZYT</strong><br />

beschlossen, jeweilsinjeder <strong>Ausgabe</strong>ein solches<br />

«Pflänzlein» näherzubetrachtenund dabeiaufzuzeigen,<br />

aufwie vielfältigeArt undWeise es uns<br />

nutzen kann.Und es istüberall in derNatur<br />

erhältlich,alles waseskostet, istetwas Zeit,eszu<br />

sammeln.<br />

Passendzur kommendenJahreszeitwerdenwir<br />

unsheute etwasmit derHagebutte beschäftigen.<br />

DieHagebutte,auchHundsrose (Rosacanina),<br />

Heckenrose oder Wildrose genannt, istein toller<br />

Vitamin-C-Lieferantund das istgenau das, waswir<br />

zumAnfangder kalten Jahreszeit gebrauchen<br />

können.<br />

DerstacheligeStrauch kann biszu3Meter<br />

hoch werden undman findetihn an Waldrändern,<br />

Wegrändern,anHecken undinGärten. Die<br />

Laubblättersindunpaariggefiedert, wieman sie<br />

vonRosen kennt.<br />

Etwa im Juni beginnt derStrauch zu blühen.<br />

Ausden Blüten entstehen dann im Spätsommer<br />

dieroten Scheinfrüchte,welchebis spät in den<br />

Winter hinein hängen bleiben. Bestimmtfindet die<br />

heutigeJugendgenauso Gefallen an diesen Früchtenwie<br />

wirdamals. Denn darin sind dieharten<br />

Schliessfrüchte,welchen diefeinenHärchen<br />

anhaften, enthalten, diewir auch in unsererKindheit<br />

noch alsJuckpulververwendet haben.<br />

Fürdie Vogelweltsinddiese Beeren einbegehrter<br />

Vitamin-C-Snack, denwir eben so einfachbeim<br />

Vorbeigehennaschen können.Entzweischneiden,<br />

Samenherausschälen undessen.Die Früchtewerden<br />

nach demersten Frostnochetwas süsser.<br />

BereitsimMittelalterwurde dieHagebutte in<br />

derHeilkunde verwendetund beiden alten<br />

Germanen wardie Hagebutteder Göttin Freya<br />

gewidmet.<br />

Sie wirktdas Immunsystemsteigernd,leicht<br />

harntreibend,abführend (keine Angst, das heisst<br />

nicht, dassSie gleich Durchfallbekommenwerden)<br />

undblutreinigend.Ausserdem habenneuere Studien<br />

ergeben, dassmedizinischesPulveraus Hagebutten<br />

beiArthrose undRückenschmerzen helfen kann.<br />

Eine bessereBeweglichkeit undSchmerzlinderung<br />

wurdevon denProbanden bestätigt.<br />

Sie können dieHagebutte beiErkältungen,<br />

Frühjahrsmüdigkeit,Durchfall undzur Stärkung<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Wichtigist,dassSie dieHagebuttenbewusst<br />

sammeln. Nehmen Sie nursoviel, wieSie brauchen,<br />

undnicht allesvon einemStrauch.Sie möchtenja<br />

gernenächstes Jahr auch wieder kleine Vitaminbomben<br />

ernten.Ausserdem brauchen auch unsere<br />

einheimischenTiere denbeliebten Vitamin-C-<br />

Lieferanten, um gutdurch denWinterzukommen.<br />

Also,nicht egoistischseinund auch an diePflanzen<br />

undTiere denken.Die HagebuttewirdesIhnen<br />

im nächsten Herbstwiedermit tollen Scheinfrüchten<br />

danken.<br />

Text: Virginia Knaus Fotos: Virginia Knaus, Fotalia<br />

Rezept für eine leckere<br />

Hagebuttenmarmelade<br />

Die reifen roten Scheinfrüchte<br />

der Hagebutte sehen nicht nur<br />

dekorativ aus, sie sind auch<br />

richtige kleine Vitamin-C-Bomben.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

desImmunsystemsverwenden.Dazuverwendet<br />

mandie Schalender Früchte, aber auch sofern<br />

verträglichdie Samen. Dienennenswerten Inhaltsstoffe<br />

derHagebutte sind VitaminC(biszu<br />

500mg/100g), Flavone, Rutin, Vitamine E, A, B1.<br />

DieHagebuttenwerdenimHerbstgesammelt.<br />

Nach derErnte schneiden Sie siemittigdurch<br />

undschälen dieSamen heraus.DanachkönnenSie<br />

dieFrüchte entweder im Ofen bei40Gradoder<br />

aufder Heizungtrocknen. Lichtgeschützt undkühl<br />

aufbewahrt, sind siesobis zu 1Jahrhaltbar.Für<br />

einenTee 1<strong>–</strong>2TLmit gekochtemWasserüberbrühen,<br />

ziehen lassen, abseihen undwarmtrinken. Leider<br />

leidet durchdas Aufbrühen derVitamin-C-Gehalt<br />

etwas. DenTee beiHalsschmerzen, Entzündungen<br />

im Rachenraum oder beiZahnschmerzen gurgeln.<br />

Sie können dieScheinfrucht, welche etwas<br />

tomatenartig schmeckt, auch pürieren, dann ist<br />

derVitamin-C-Gehaltamhöchsten.Oder, wasauch<br />

sehr lecker schmeckt, isteineMarmelade aus<br />

Hagebutten.Zwarleidetauchdader Vitamin-C-<br />

Gehalt,aberwer magsichnicht denStart in<br />

denkommenden Tagversüssen?!<br />

Im Frühjahr dann kann mandie jungen Blätter<br />

auch alsGewürzinEintöpfegeben.Sie habendann<br />

einenleichtapfelartigenGeschmack.<br />

3kgHagebutten<br />

(ergibt ca. 1,5kgHagebuttenmus)<br />

Leckere Hagebuttenmarmelade<br />

auch zuKäse und Nüssen eine<br />

tolle Ergänzung.<br />

Blüten- und Stielansatz entfernen, danach halbieren und Kernen<br />

entfernen. <strong>Das</strong> Ganze dann in ca. 2Liter Wasser etwa 1Stunde lang<br />

weichkochen.<br />

Die weichen Hagebutten absieben, mit dem Stabmixer<br />

fein pürieren und durch ein Sieb streichen. Wenn Sie ein Passevite<br />

haben, können Sie dieses benutzen.<br />

Mischen Sie das Hagebuttenmus mit ca. 4<strong>–</strong>6dlOrangensaft<br />

und geben Sie 2<strong>–</strong>2,5kgGelierzucker dazu.<br />

(Ich gebe noch einen Schuss Orangenlikör oder Cointreau dazu, das<br />

hebt den Geschmack der Früchte noch mehr hervor und gibt eine<br />

schönere Farbe.)<br />

Aufkochen und ca. 5Min. leise köcheln lassen, danach heiss<br />

in Marmeladegläser abfüllen <strong>–</strong> fertig. Erkalten lassen und auf einem<br />

Stück knusprig frischem Brot geniessen!<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


Auf Duund Du<br />

mit der Natur<br />

Wälder sind beliebte Naherholungsgebiete. Die meisten nutzen<br />

sie für Spaziergänge, Wanderungen oder einen Grillplausch.<br />

Doch der Wald ist mehr. Wer bereit ist, sich auf ihn einzulassen,<br />

lernt die Heimat vieler Tiere und Pflanzen neu kennen, kommt<br />

Geheimnissen der Wildnis vor der Haustüre auf die Spur und erlebt,<br />

wie wir Menschen Teil der Natur sind.<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


soll ichhierstehen<br />

bleiben unddie Umgebung<br />

beobachten?Wozusoll<br />

«Weshalb<br />

ichauf diesen verwachsenen<br />

Pfad einbiegen? Warum sollen wirschweigen und<br />

denGeräuschenumuns herum lauschen?» Die<br />

Fragen wird sich mancheiner stellen, wenn er sich<br />

daranmacht,den Wald neuzuentdecken.Wir<br />

sind unsgewohnt,auf vorgegebenen, bestens<br />

markierten undunterhaltenen Wegendurch die<br />

Landschaftgeführt zu werden.Wir habenuns<br />

angewöhnt, unsmehroderweniger zügig fortzubewegen<br />

undnicht an jederEckestehen zu bleiben.<br />

Undwir findenesanregend, mitanderen unterwegs<br />

zu sein,damit manplaudernund sich austauschen<br />

kann.Die Natur nehmen wirdabei zwar<br />

wahr undgeniessen sie, aber eher alsZuschauer<br />

dennals Teil vonihr.<br />

Beispiel WildoutNaturerlebnisse anbietet,gibtdie<br />

nötigen Impulse undermöglichtden Austausch<br />

in derGruppe(sieheKastenSeite 53).<br />

Spuren lesen, beobachten, lauschen, schmecken<br />

<strong>–</strong>was sich heutewie einSpiel anhört, warfrüher<br />

überlebenswichtig. DieMenschenlebtensehrstark<br />

vonund mitder Natur.Nur werihreGesetze kannte,<br />

werspürteund fühlte,wie siefunktioniert, fand<br />

genügend Nahrungund Schutz.ImUnterschied zu<br />

heuteverstandman sich aber auch viel stärkerals<br />

Teil derNatur,begegnete ihrmit Achtung, Respekt<br />

undDankbarkeit. Dieser engeNaturbezug ist<br />

teilweise noch beiUrvölkern vorhanden. Wissen<br />

undVerständnis wurdevon Generation zu<br />

Generationen überliefert, das Lebenvon undmit<br />

derNatur gehörtzum Alltag.<br />

DÜFTE, FARBEN UND FORMEN WAHRNEHMEN<br />

Mitein paar einfachenTechniken, Neugier<br />

undEntdeckergeistlässt sich dies ändern.Als Erstes<br />

brauchtesdazuRespekt.Der Wald istdie Heimat<br />

vieler Tiereund Pflanzen, wirhaltenuns quasiin<br />

ihremWohnzimmer auf. Manstelle sich vor,<br />

wieman sich Besuchwünscht:anständig, achtsam<br />

undrücksichtsvoll. Genausoverhalten wiruns<br />

aufunseren Entdeckungsreisen. Diesemüssennicht<br />

einmal lang sein undweitvom Wanderweg<br />

wegführen.<br />

So isteszum Beispiel einspeziellesErlebnis, eine<br />

halbeStundelangauf einerLichtungodereinem<br />

altenForstwegzusitzenund einfachmal zuzuhören<br />

undzubeobachten.Was nimmtman wahr?Wie<br />

sieht dieUmgebungaus, dieBäume,der Boden?<br />

Wieschmecktdie Luft? WasregtsichimGebüsch?<br />

DieListe derFragenist praktischunerschöpflich,<br />

undmit dernötigen Ruhe undGeduldtun sich<br />

Welten auf. Zu Beginn istdie «Ausbeute» vielleicht<br />

noch klein. Doch je öfter mansolche Beobachtungen<br />

unternimmt, destomehrentdecktman.Hilfreich<br />

istes, sich aufnur etwaszukonzentrieren:<br />

Geräusche, Farben, FormenoderDüfte. Istman<br />

zu zweitoderdritt,lässt sich das Erlebtenachher<br />

untereinanderaustauschen.<br />

Wer sich Zeit nimmt, entdeckt Neues und<br />

Bekanntes. Zum Beispiel ein Eichhörnchen.<br />

Farben, Formen, Düfte <strong>–</strong> der Wald steckt voller<br />

Geheimnisse.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

WALDBODEN <strong>–</strong> EIN AUFGESCHLAGENES BUCH<br />

Eine weitereMöglichkeit,sichdie Waldnatur<br />

zu erschliessen:NachSpurensuchen. Wildtiere<br />

zu sehenist schwierig, ihre Spuren zu findenim<br />

Vergleicheinfach.Tannzapfen, Trittsiegel,<br />

abgeknickteÄste, Löcher <strong>–</strong>der Waldboden istwie<br />

einBuch, ausdem manlesen kann.Und wenn<br />

manihn malselberspürenmöchte: Schuhe ausziehen<br />

undbarfussloslaufen. Es gibt zahlreiche weitere<br />

Möglichkeiten fürEntdeckungenund Naturbegegnungen<br />

im Wald.Ein Waldtag,wie ihnzum<br />

Überraschende Vielfalt gleich neben dem Wegrand.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


WILDOUT<br />

Vögel sorgen für<br />

Musik imWald.<br />

Im Wald wachsen<br />

viele essbare<br />

Pflanzen, zum Beispiel<br />

der Giersch.<br />

Klein, aber ein<br />

Kunstwerk für sich.<br />

Platz nehmen, zuhören<br />

und beobachten.<br />

Ein Erlebnis.


DienatürlicheUmgebung, oder ganz einfach<br />

dieSchöpfung, istein wunderbaresGanzes, in dem<br />

allesund jedesseinenPlatz undseine Funktion hat.<br />

Werden Schrittauf sie zu macht, kommtdem<br />

Lebenund dereigenen Lebendigkeit eingrosses<br />

Stücknäher.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

Einmal im Wald zu Hause<br />

Einen Tag lang inden Wald eintauchen und ihn mit allen Sinnen<br />

erfahren <strong>–</strong> das kann man mit dem Tourenveranstalter Wildout<br />

Naturerlebnisse. <strong>Das</strong> Programm «Wilder Waldtag» lädt ein<br />

zu einem Perspektivenwechsel. Wie wäre es, wenn wir bei Reh,<br />

Fuchs und Eichhörnchen zu Hause wären? Welche Sinne müssten<br />

wir einsetzen, welche Bewegungsmuster anwenden, welche<br />

Techniken lernen?<br />

Mit Neugier und Freude amEntdecken kommen die Gäste<br />

dem Leben im Wald auf die Spur. Wir lernen auf Kleinigkeiten zu<br />

achten, die Aufschluss geben über Tiere, Pflanzen und ihre<br />

Lebensräume. Wir erfahren, wie sich der Boden anfühlt, wenn<br />

wir barfuss unterwegs sind. Wir probieren aus, kleinste<br />

Veränderungen wahrzunehmen und uns anhand natürlicher<br />

Wegzeichen zu orientieren. Und natürlich üben wir uns darin,<br />

nur mit Hilfe natürlicher Materialien sowie mit Flint und Stahl ein<br />

Feuer zuentfachen, das uns wärmt und als Waldküche dient.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Respektvoller Blick hinter den Wanderweg<br />

In der Regel sind wir im Wald als Spaziergänger und Erholung<br />

Suchende unterwegs. Ziel des «Wilden Waldtages» ist es, diese<br />

ausgetretenen Pfade zuverlassen und mit Respekt und Achtsamkeit<br />

die Natur dahinter zuentdecken und ein Teil unserer<br />

natürlichen Umgebung zuwerden. <strong>Das</strong>s wir dabei auf die anderen<br />

Lebewesen grösstmögliche Rücksicht nehmen und schonend<br />

mit ihrem Daheim umgehen, ist selbstverständlich.<br />

IN DER NATUR DAS LEBEN FÜHLEN<br />

Dermoderne Mensch brauchtdiese engeVerbindung<br />

zurNatur nichtmehr. Oder etwa doch?Wir nutzen<br />

heutedie Umwelt so,wie sieuns dient. Oft stehen<br />

dabeiunsereBedürfnisse im Mittelpunkt, vieles wird<br />

alsselbstverständlicherachtet. DieNatur wird zur<br />

Sportarena,Tiere undPflanzenzuStatisten.Wer sich<br />

mitder Natur aufeiner tieferen Ebeneauseinanderzusetzenbeginnt<br />

undauf seinen Entdeckungsreisenund<br />

Streifzügen in denWaldTeilder natürlichen<br />

Umgebung wird,der ändert auch seineSicht<br />

derDinge.Man öffnetden Blickfür Details,<br />

erkenntZusammenhänge,gewinnt Verständnis<br />

underlebteinevermeintlichvertraute Welt neu.<br />

Ein Erlebnis inder Gruppe<br />

<strong>Das</strong> Programm richtet sich an grosse und kleine Entdecker<br />

ab zirka 10 Jahren. Unterwegs sind wir in Gruppen von maximal<br />

12 Personen. Spezielle Fähigkeiten sind nicht nötig, mitbringen<br />

muss man einzig Freude und Neugier sowie die Bereitschaft, in<br />

einer Gemeinschaft bei jedem Wetter einen Tag in der Natur<br />

zu verbringen. Geleitet wird der Anlass von Wildnispädagogin<br />

Andrea Kippe und von Wanderleiter Daniel Fleuti.<br />

Datum: Samstag, 26.Oktober <strong>2013</strong>. Preis: 75 Franken pro<br />

Person inkl. Leitung, zwei Workshops, vegetarische Vollverpflegung<br />

und Material. Familienpreise auf Anfrage. Anmeldung<br />

über www.wildout.ch, über Telefon 052 5583892 oder über Mail<br />

naturerlebnisse@wildout.ch. Der «Wilde Waldtag» wird auch<br />

für Privatgruppen, Vereine und Firmen an selbst gewählten Daten<br />

durchgeführt. Mindestteilnehmerzahl vier Personen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


54 <strong>NATURZYT</strong>


Im Berner Oberland auf<br />

den Spuren der Natur,<br />

Sagen &Mythen<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

Einzigartige Naturlandschaften erzählen viel über die<br />

Besonderheiten der Pflanzen- und Tierwelt und über Sagen<br />

und Geschichten. <strong>NATURZYT</strong> war auf Streifzug durchs<br />

Berner Oberland <strong>–</strong> auf den Spuren der Natur, Sagen und<br />

Mythen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Wildwasserweg<br />

Kandertal: Die Kraft des<br />

Wassers erleben.<br />

desWassers.Ob35Minuten oder<br />

3Stunden oder mehr.Wasserkennt<br />

keineZeit, es fliesstund fliesst. Dieses<br />

Naturspektakel sprichtalleSinne gleichzeitig<br />

an.IndieserNatur zu staunen,<br />

zu schauen undzugeniessen istjedem<br />

empfohlen. DenhektischenAlltag<br />

hinter sich lassen <strong>–</strong>einfach mitfliessen.<br />

DerWildwasserweg istbesonders<br />

in denMonaten Juni bisAugustbeeindruckend,dadie<br />

Wassermengewegen<br />

derSchneeschmelzebesonders grossist.<br />

Wanderungins Tal: Griesalp bis<br />

Tschingel35Min.Von derGriesalp und<br />

durchdie Griessschlucht, vorbei am<br />

Pochtenfallund demHexenkessel,<br />

einemtieferbrodelnden Topf.Weiter<br />

führtder WegamTschingelseeund dem<br />

Gornerewasser vorbei bisins Kiental.<br />

Dauer 3Stunden.<br />

Auf den Spuren der Natur <strong>–</strong><br />

Naturerlebnisse Berner Oberland<br />

Wandern,stehen bleiben<br />

undbeobachten <strong>–</strong><br />

mitoffenen Augendie<br />

Natur sehen<strong>–</strong>und<br />

offenen Ohreneinfach malzuhören.<br />

Entscheidendsindnicht diezurückgelegten<br />

Kilometer, denGipfel<br />

erreicht zu haben<strong>–</strong>und stolzauf die<br />

körperlicheLeistungzusein. Es<br />

geht darum,die Natur zu erfahren,<br />

dieVielfältigkeitund das Wunder der<br />

Natur zu erleben. Sich dieZeitzu<br />

nehmen, wirklich da zu sein <strong>–</strong><br />

zu erleben<strong>–</strong>und dieNaturwunder<br />

aufzunehmen.<br />

Kraterlandschaft Stübleni<br />

und Moorlandschaft<br />

Haslerberg (Höhenrundweg<br />

Gryden inLenk).<br />

AUF DEM WILDWASSERWEG<br />

IM KANDERTAL<br />

DieKraftdes Wassersinseiner<br />

ursprünglichsten Arterleben.Ein<br />

Naturschauspiel,das seinem Namenalle<br />

Ehre macht: DerWildwasserweg führt<br />

vorbei an tiefen Schluchten, tosenden<br />

Wasserfällen, steilenFelswänden<br />

undamHexenkessel bishinaufzur<br />

Region Griesalp.<br />

DerPfadist in verschiedene Ebenen<br />

eingeteilt,somit istder Abstieg besonders<br />

einfach. Aufdem Weg gibteskeine<br />

Informationstafeln, denn es geht die<br />

ganze Zeit einzig um diegewaltigeKraft<br />

KRATERLANDSCHAFT STÜBLENI<br />

UND MOORLANDSCHAFT<br />

HASLERBERG (HÖHENRUNDWEG<br />

GRYDEN IN LENK)<br />

<strong>Das</strong>GebietzwischenRothornim<br />

Südenbis zumTrütlisberg im Norden<br />

gehört in denBereich derultrahelvetischenZone.<br />

In dieser Zone befindet<br />

sich das Gebiet Stübleni,andessen<br />

Nordhang sich eine kraterartige,bizarre<br />

Gesteinslandschaftausbreitet<strong>–</strong>die<br />

Gryden.<br />

<strong>Das</strong>Gebietist vonder Bergstation<br />

Leiterli aufdem ausgeschilderten<br />

Rundwanderweg«Gryden»erreichbar.<br />

Stübleni undGrydenbestehenaus<br />

Rauwacke undGipsstein. Gips istein<br />

Kalziumsulfatmineral.Bei der langsamenAuflösungdes<br />

Gesteins durch<br />

Regenwasserund dieanschliessende<br />

unterirdische Versickerung bilden sich<br />

Versickerungstrichter (Dolinen),<br />

diedem Geländeeinen kraterartigen<br />

Aspekt verleihen.<br />

<strong>Das</strong>Gelände zwischenLeiterli und<br />

Trütlisbergpassist eine geschützte<br />

Moorlandschaftund figuriert seit 1996<br />

alsMoorlandschaft Haslerberg im<br />

Bundesinventar derMoorlandschaften<br />

vonbesondererSchönheit undvon<br />

nationaler Bedeutung.Auf demaus<br />

undurchlässigenTonschiefernbestehenden<br />

Gesteinsuntergrund sind die<br />

Bödendauernd nass (staunass).Darauf<br />

habensichFlachmoore, stellenweise<br />

auch Hochmooregebildet. Im Früh-<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Aareschlucht im Haslital.<br />

sommer undimHerbstsinddiese<br />

Mooreaufgrundihrer gelbbraunen bis<br />

orangebraunenFarbe im Geländeleicht<br />

auch ausgrosser Distanzerkennbar.<br />

DiePflanzendeckeder Flachmoore<br />

bilden hauptsächlichSeggen(grasartig<br />

aussehende Pflanzen),inHochmooren<br />

vorwiegend Torfmoose.Die grosse<br />

Bedrohungder Mooreist die<br />

Entwässerung unddie Düngung.<br />

MOORLANDSCHAFT SPAREN-<br />

MOOS IN ZWEISIMMEN<br />

DieMoorlandschaft Sparenmoos liegt<br />

aufeiner Terrasse mitmehreren<br />

langgezogenenHügelnoberhalbvon<br />

Zweisimmen.Sie zeichnet sich durchein<br />

abwechslungsreichesMosaikvon<br />

Mooren, Weiden undkleinen Wäldchen<br />

aus. Drei spannendeThemenwege<br />

führen durchdie Moorlandschaftund<br />

bringendem Wanderer diesenäher.<br />

Der Moorweg startetund endet<br />

beider Bushaltestelle Sparenmoos und<br />

dauertca. 2Stunden.Auf Info-Tafeln<br />

entlangdes Wegeserfährt manviel<br />

Wissenswertesüberdie feuchten,<br />

nährstoffarmenund sauren Lebensräumeder<br />

Tier-und Pflanzenweltund<br />

über dieses schützenswerte Ökosystem.<br />

Aufdem Kulturweg erfährtman<br />

viel WissenswertesüberBrauchtum,<br />

Berggeschichten, undwandert vorbei an<br />

traditionellen Alphäusern undblumenreichenWeiden.Start-und<br />

Endpunkt<br />

istdie Bushaltestelle Sparenmoos.Dauer<br />

ca.2Stunden.<br />

Der Wildweg <strong>–</strong>ein Wegfür<br />

Frühaufsteher:Die besteZeit, Wildtiere<br />

in freier Naturzuerleben, sind die<br />

Morgenstundenzwischen5und 9Uhr<br />

im Frühjahr.Tiere wieRothirsch,<br />

Gämse,Reh undSchneehasesindscheu<br />

undmeiden den Menschen.Mit etwas<br />

Glückund einemFernglaslassensie sich<br />

vomWildweg ausgut beobachten.<br />

Start- undEndpunkt istdie Bushaltestelle<br />

Sparenmoos.Dauer ca.2Stunden.<br />

UNTERWEGS INDER AARE-<br />

SCHLUCHT IM HASLITAL<br />

Zwischenden Ortschaften Meiringen<br />

undInnertkirchen hatdie Aare in<br />

Tausendenvon Jahren einenLauf<br />

erodiert unddabei eine 1,4Kilometer<br />

langebis zu 200Meterntiefe Schlucht<br />

geschaffen.<br />

Beieinem Spaziergangdurch die<br />

Aareschlucht fühlen Sie dieKraftder<br />

Natur so starkwie an kaum einemanderenOrt.Unter<br />

IhrenFüssenpresstsich<br />

das eisige Gletscherwasserunermüdlich<br />

durchdie schmaleSchluchtund über<br />

Ihnen steigengewaltigeFelswände<br />

in scheinbarunendlicheHöhen.Ein<br />

mystischesErlebnis!<br />

Moorlandschaft Sparenmoos<br />

in Zweisimmen.<br />

DieSchluchtkannseitüberhundert<br />

Jahren aufsicheremStegund durch<br />

Tunnelsbequem begangenwerden.<br />

DAS HINTERE LAUTERBRUNNEN-<br />

TAL INDER JUNGFRAUREGION<br />

<strong>Das</strong>Hintere Lauterbrunnental,welches<br />

zumUNESCO-WelterbeJungfrau-Aletsch<br />

gehört,ist nebstseinenWasserfällen<br />

reichanLandschafts- undKulturgütern.<br />

<strong>Das</strong>Tal aufeindrückliche und<br />

nachhaltige Weise mitall IhrenSinnen<br />

entdecken, heisst das Motto. Die<br />

Themenwegebeginnenander Info-Tafel<br />

am Tordes UNESCO-Welterbes<br />

in Stechelberg. Aufgut beschilderten<br />

WegenzuneuenErfahrungen und<br />

Begegnungenbewegtman sich zu den<br />

ThemenAlpwirtschaft, Kraftorte,<br />

Wasserfälle, Historisches&Sagen und<br />

Flora&Fauna.Folgt mandem Bildsymbol<br />

desThemenwegesauf den<br />

braunenWegweisern,gelangt manan<br />

bedeutenden OrtenzuSchildern,welche<br />

vertiefte Informationenenthalten.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Sagen und Mythen im Berner Oberland<br />

Ums Berner Oberland ranken sich verschiedene Sagen und<br />

Mythen. Vielleicht liegt esanden Nebelschwaden<br />

über den Bergen und Tälern, aneiner zerfallenen Hütte,<br />

durch die der Wind heult. Die winterliche Jahreszeit<br />

übernimmt die Regie, Natur und Bauten bilden die Bühne<br />

und imKopf entsteht die eigene Fantasie.<br />

<strong>Das</strong> Berner Oberland hateine<br />

MengesolcherQuellen, um<br />

diesichGeschichten, Sagen<br />

undSchauermärchen<br />

Auf den Spuren von<br />

Beatus (Beatusweg).<br />

ranken.Was wirklich ist<strong>–</strong>und was<br />

durchunsereVorfahren währendden<br />

dunklen, langen Winternächten<br />

entstanden ist, werden wirnie erfahren.<br />

Aber faszinierend sind dieseallemal.<br />

DIE SAGE DER BLÜMLISALP<br />

Wo sich heutedie Firnmuldenund<br />

Gletscherder Blümlisalp befinden,<br />

warenfrühergrasreicheWeiden.Eskam<br />

vor, dassdie Kühe dreimaldes Tages<br />

gemolkenwerdenkonnten.Die schöne,<br />

blumigeAlp gehörteeinem jungen<br />

Sennen, dermit seinen Knechten und<br />

einergrossen Herdejeden Sommer<br />

denBergbezog.<br />

Einmal nahm sich derSennein<br />

junges Weib,das ihnzuallem<br />

Schlechten verleitete.Damit sie nicht<br />

aufden harten Steinengehen brauchte,<br />

bauteervon derHütte zumKäsespeicher<br />

eine Treppe ausschweren, goldgelben<br />

Käsen, pflastertediese mitButter<br />

ausund wuschsie jedenTag mitMilch<br />

sauber ab.Von diesem übermütigenTun<br />

vernahmdie alte Mutter desSennenim<br />

Tale undeines Tagesmachtesie sich<br />

aufden Weg, um ihrenSohnzuwarnen.<br />

Matt,erschöpftund durstig langte sie<br />

oben an undbat um einenTrunk Milch.<br />

Da gabihr derschlechte Sohn unter<br />

demGelächter seiner Frau einBecken<br />

voller Molke, in dieerUnrat gestreut<br />

hatte. Empört erhobsichdie Mutter und<br />

sprach einenschrecklichen Fluchüber<br />

ihnaus:«DerBergsollsichmit Eis<br />

bedecken undduund deineKathrin<br />

unddeine Herdesollendarunter<br />

begrabenwerden!»Dannnahmsie<br />

ihrenStabund stiegden steilenWeg<br />

insTal hinab.<br />

Kaum hattesie dieAlp verlassen, so<br />

löstesichvom Berggipfel eingrosser Teil<br />

desGletscherslos,stürzteüberdie<br />

saftigenTriftenhin undbedeckte die<br />

Menschen, das Viehund dieHüttenmit<br />

mächtigenEis-und Firnmassen. Noch<br />

heutehörtman das Gejohle des<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


sündigen Sohnes unddas Brüllenseiner<br />

schönsten Leitkuh.<br />

SAGENWEGE KANDERTAL<br />

Aufdem Sagenweg erfährtman,was<br />

dahinter stecktund wandertauf den<br />

KientalerSagenwegenvon AlpzuAlp,<br />

voneinem Sagenschauplatzzum andern.<br />

Wanderung: Alpenruhe<strong>–</strong>Tschingelsee<br />

<strong>–</strong>Bärenpfad <strong>–</strong>Golderli<strong>–</strong>Pochtenalp<br />

<strong>–</strong>Wildwasserweg <strong>–</strong>Tschingel (2 Std. 30<br />

Min.)FolgenSie ab Postauto-Haltestelle<br />

«Kiental,RestaurantAlpenruhe»den<br />

braunenWegweisern «Kientaler<br />

Sagenwege» in Richtung Tschingelsee.<br />

VomTschingel-Parkplatz bringt Sie das<br />

Postauto zurück nachReichenbach.<br />

DIE SAGE VOM HEILIGEN<br />

BEATUS<br />

VorvielenHunderten vonJahrenkamen<br />

ausder Fremde zwei sonderbare Männer<br />

mitlangenPilgerstäbenüberden<br />

Brünig. Beatus undJustushiessen sie.<br />

Überallauf ihremWeg erzähltensie den<br />

Menschen vonJesus Christus.Gar<br />

freundlich wurden sievom Hirtenvolk<br />

undden FischersleutenamThunersee<br />

aufgenommen. Vonden Einwohnern<br />

erfuhren Beatus undJustus, dassein gar<br />

schrecklicher Drache in denHöhlenbei<br />

Sundlauenen sein Unwesentrieb.Die<br />

beiden beschlossen, diesen aufzusuchen<br />

undzuvertreiben. Alssie am nächsten<br />

Morgen denDrachen entdeckten,<br />

streckte Beatus demfurchterregenden<br />

Ungetümmutig sein Kreuzentgegen.<br />

Darauf stürzteder Drache zischend<br />

undfauchendinden Thunersee undist<br />

seitherverschwunden.<br />

Beatus richtete nunbei den Höhlen, wo<br />

er denDrachen vertrieben hatte, seine<br />

Wohnstätte ein, um denMenschendie<br />

froheBotschaftzuverkünden.Von weit<br />

herkamen dieLeute mitihren Sorgen zu<br />

ihmund fanden Hilfeund Erleichterung.<br />

DerSagenachist Beatus einurchristlicher<br />

Missionar, derum12n.Chr.in<br />

Sagenwege im Kandertal <strong>–</strong> was<br />

erwartet uns noch?<br />

Beatus-Höhlen <strong>–</strong><br />

mystische Begegnungen<br />

und Kraft.<br />

Schottland geborenwurde undum<br />

112n.Chr.amThunersee gestorbenist.<br />

ST.-BEATUS-HÖHLEN<br />

Hoch über demThunersee liegen die<br />

Tropfsteinhöhlendes St.Beatus:<br />

einJahrmillionenaltes Naturwunder,<br />

das seineBesucherinStaunen versetzt.<br />

DerSagenachdienten dieTropfsteinhöhlen<br />

alsUnterschlupf fürden<br />

heiligen Beatus.Nochheute strahlen<br />

dieSt.-Beatus-Höhlen mitihren<br />

Innenschluchten, imposanten Hallen<br />

undWasserfälleneinebesondere<br />

Kraft aus.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

BEATUSWEG <strong>–</strong> SAGE ODER<br />

WAHRHEIT<br />

Aufden Spuren einersagenhaften<br />

Geschichte.Auf demBeatusweg wird<br />

an verschiedenenStationen dieSage<br />

desBeatusetappenweise erzählt.<br />

EinAbenteuerfür Jung undAlt.<br />

Auf dem 3,5Kilometer langen Weg<br />

gelangtman zurSpielburg,dem Schiff,<br />

demDrachenplatzund vielem mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Genuss<br />

wussten sie …<br />

…dass das Berner Oberland mit einer<br />

Gesamtfläche von 2903 km 2 rund die<br />

Hälfte des Kantons Bern ausmacht<br />

…dass die ersten Lenker in der Jungsteinzeit<br />

in der Tierberghöhle zuoberst<br />

im Simmental, auf 2660m Höhe lebten<br />

... dass sich Prinzessin Juliane, Tochter der<br />

holländischen Königin Wilhelmine,<br />

während eines Aufenthalts im Kurhotel<br />

Weissenburg in Lenk mit Prinz Bernhard<br />

verlobte?<br />

…dass <strong>2013</strong> der Eiger «75 Jahre Erstbesteigung<br />

Eigernordwand» feiert<br />

…dass das Jungfraujoch die höchstgelegene<br />

Bahnstation Europas ist<br />

…dass imBlausee Bioforellen gezüchtet<br />

werden<br />

…dass die Aareschlucht <strong>2013</strong> ihr<br />

125­jähriges Jubiläum feiert<br />

…dass die berühmte Romanfigur Sherlock<br />

Holmes im Kampf gegen Moriarty indie<br />

Reichenbachfälle stürzte und starb<br />

…dass die Aare am Grimselpass entspringt<br />

Mehr Informationen über das Berner<br />

Oberland unter:<br />

www.kandertal.ch<br />

www.lenk­simmental.ch<br />

www.haslital.ch<br />

www.gstaad.ch<br />

www.jungfrauregion.ch<br />

www.interlaken.ch<br />

www.adelboden.ch<br />

Kulinarisches imBerner<br />

OBerland<br />

<strong>Das</strong>BernerOberlandhat einige<br />

Leckereien undlokaleSpezialitäten zu<br />

bieten.Sozum Beispiel die«Eiger-<br />

Spitzli» eine edle Schokolade,welchein<br />

derhöchstgelegenenConfiserie Europas<br />

aufdem Jungfraujoch in 3454mü.M.<br />

hergestellt werden.Oderdie Thunerläckerli<br />

undThunfischli <strong>–</strong>ein<br />

edlesMandelgebäck, welche alle von<br />

derBäckereiSteinmanninThun<br />

(www.confiserie-steinmann.ch)<br />

hergestellt werden.<br />

Auch derHaslikuchen, einrunder<br />

Kuchen ausBlätterteig mitHaselnüssen<br />

undder gebackene BrienzerKrapfen<br />

mitseinerBirnenfüllung sind weitere<br />

süsseVersuchungen.<br />

DASBernerOberlandGericht gibt<br />

es wohl nicht<strong>–</strong>abernatürlich dieBerner<br />

Röschtiinvielenverschiedenen Variationen<br />

undlokaleSpezialitäten. Zum<br />

Beispiel derGumpesel<strong>–</strong>eineRohwurst<br />

mitSchweine- undRindfleisch.<br />

Dierecht grossenSpeckwürfelgeben<br />

der Wurstaussenseiteeineausgeprägte<br />

Struktur.Der Gumpesel wird vorwiegend<br />

in Meiringen produziert und<br />

konsumiert.<br />

ÜBrigens meiringen <strong>–</strong><br />

wussten sie, dass dies<br />

der geBurtsOrt der<br />

meringue ist!<br />

Im Kochkunst-MuseuminFrankfurt<br />

am Main wurdevor demZweiten<br />

Weltkriegdie Quelle derHerkunft der<br />

«Meringue» entdeckt. Anhanddieser<br />

Unterlagen (die leider im Kriegdann<br />

zerstörtwurden) isteseineTatsache,<br />

dassdie «Meringue» zumersten Mal<br />

voneinem KonditornamensGasparini<br />

um 1600 in Meiringen hergestellt<br />

wurde. Er selbst benannte seineneue<br />

Schöpfungdannnachdem Ort, in dem<br />

er tätigwar,und das warMeiringen.<br />

Fortanhiessen dieluftigen Eiweissschalen«Meiring»oderinder<br />

Mehrzahl<br />

«Meiringe».<strong>Das</strong>ichdie neue Gebäckerfindung<br />

alsbaldauchnachÖsterreich<br />

undSüddeutschland ausbreitete, ergab<br />

sich mundartlichdortdie Bezeichnung<br />

«Meirinken»und «Merinken».InNorddeutschland<br />

kamesspäterzuder<br />

Wortschöpfung«SpanischerWind».In<br />

Frankreichwurde derursprüngliche<br />

Taufname in «Meringue» französisiert.<br />

text Michael Knaus Fotos BE! Tourismus<br />

(Kandertal, Gstaad, Lenk, Haslital,<br />

Jungfrauregion, Interlaken)<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Rezepte <strong>–</strong> lokale Spezialitäten aus dem Berner Oberland<br />

Lokale Spezialitäten aus dem Berner Oberland<br />

«CHÄSBRÄTEL»<br />

Zutaten:<br />

grosses Stück jungen Alpkäse, 1Laib Schwarzbrot, ein offenes Kamin<br />

oder Herdfeuer (Racletteofen), Pfeffer aus der Mühle, Muskat, Paprika<br />

Zubereitung:<br />

<strong>Das</strong> Brot wird ingrosse Scheiben geschnitten, den Käse hält man mit der<br />

flachen Seite andie heisse Glut. Wenn eine Schicht flüssig geworden ist<br />

und sich goldbraun färbt, streicht man sie mit einem Messer auf eine<br />

Brotscheibe ab. So fährt man portionenweise fort. Zum Chäsbrätel trinkt<br />

man Tee oder auch ein Schlückchen guten «Weissen».<br />

GRUNDREZPET MERINGUES<br />

Zutaten für ca. 6Stück<br />

Backpapier für das Blech, 2Eiweiss, 60 gZucker, 50 gPuderzucker, ¾ELMaisstärke<br />

Zubereitung:<br />

1. <strong>Das</strong> Eiweiss steif schlagen. Die Hälfte des Zuckers beigeben, weiter<br />

schlagen, bis die Masse glänzt. Restlichen Zucker zufügen, nur kurz weiter<br />

schlagen. Puderzucker und Maisstärke mischen, dazusieben, sorgfältig<br />

unter die Masse ziehen.<br />

2. Masse ineinen Spritzsack mit glatter Tülle füllen, schneckenartig 6Rondellen<br />

von ca. 7cmØauf das mit Backpapier belegte Blech spritzen. Mit der restlichen<br />

Masse 6Türmchen von ca. 5cmØauf das Papier spritzen. In der Mitte des auf<br />

100 °C vorgeheizten Ofens ca. 1¾Stunden backen, imleicht geöffneten Ofen<br />

auskühlen lassen.<br />

Ca. 2Wochen altes Eiweiss ergibt einen festeren Eischnee als ganz frisches.<br />

<strong>Das</strong> Eiweiss muss zum Steifschlagen ganz kalt sein. Ofentüre beim Backen evtl.<br />

leicht öffnen.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

FERIEN<br />

ALTI LENGGER BROTSUPPE<br />

Dieses Rezept ist für ca. 4Personen.<br />

Zutaten: weisses oder halbweisses Restenbrot, gewürfeltes Wintergemüse,<br />

Fleischsud oder Bouillon, gehackte Zwiebel<br />

Zubereiten: Restenbrot inButter hellgelb anziehen. Wintergemüse und gehackte<br />

Zwiebeln in heissem Fett andämpfen. <strong>Das</strong> Ganze im Fleischsud oder inder<br />

Bouillon ablöschen und das Brot mit dem Schwingbesen zerschlagen. Wenn nötig<br />

Salz und eine kleine Prise Safran beigeben.<br />

BRIENZER KRAPFEN<br />

Teig: 500 ggeriebener Teig<br />

Füllung: 200 ggedörrte, gekochte und passierte<br />

Birnen mit geriebenen oder gehackten Baumnüssen<br />

(ca 20% des Birnengewicht) mit Zucker ca. 5% vom<br />

Birnengewicht mischen.<br />

Die Füllung bis zum nächsten Tag ruhen lassen.<br />

Den Teig auswallen und Vierecke inder Grösse von ca. 8x8cmausschneiden. Auf die eine<br />

Hälfte die Birnenmasse streichen. Deckel überschlagen. Den Rand fest andrücken. Der Krapfen<br />

wird fritiert. Ambesten mit Fritieröl vegetabil.<br />

Tipp: Den besten Brienzer Krapfen geniesst man im Hotel Brienzerburli in Brienz<br />

(www.brienzerburli.ch)


Die Schweiz erleben mit der Bahn <strong>–</strong><br />

Faszination Wandern und<br />

Natur imHerbst<br />

Herbstliche Wälder und Täler <strong>–</strong> ob in den Bergen oder an<br />

Flüssen entlang <strong>–</strong> ein Erlebnis für die ganze Familie.<br />

In der Schweiz gibt es einiges zuentdecken und die wunderschöne<br />

Natur zuerkunden. Gerade im Herbst mit der<br />

wundervollen Farbenpracht <strong>–</strong> ein eindrückliches Schauspiel<br />

erleben, welches die Natur uns bietet.<br />

<strong>NATURZYT</strong> zeigtIhnen<br />

einige Ausflugstipps für<br />

den Herbst<strong>–</strong>und dies mit<br />

interessanten Kombi-<br />

Angebotenzuermässigten Preisen<br />

zusammen mitunserem PartnerSBB<br />

RailAway.WeitereDetails zu diesen<br />

sowieweitereAusflugstippsfinden Sie<br />

im Online-Shop untersbb.ch/wandern.<br />

VIER-SEEN-WANDERUNG<br />

EinKlassiker derHöhenwanderungen<br />

in derZentralschweiz: dieVier-<br />

Seen-Wanderung vonEngelberg nach<br />

Melchsee-Frutt. Unterwegserwartet<br />

Sie eineinzigartiges Alpenpanorama<br />

mitSicht bisindie Berner Alpen.<br />

ZudemkönnenSie vielfältigePflanzen<br />

undTiere betrachten undkommenan<br />

denglasklarenGewässerndes Trüb-,<br />

Engstlen-, Tannen-und Melchsees<br />

vorbei.<br />

Infos zur Wanderung<br />

<strong>–</strong> BahnfahrtnachEngelberg;10Minuten<br />

FusswegoderBus vomBahnhof biszur<br />

Talstation<br />

<strong>–</strong> GondelbahnfahrtEngelberg <strong>–</strong>Trübsee<br />

<strong>–</strong> Route:Trübsee<strong>–</strong>Jochpass<strong>–</strong>Engstlenalp<strong>–</strong>Tannalp<br />

<strong>–</strong>Melchsee-Frutt<br />

<strong>–</strong> Wanderzeit: ca.4Stunden;<br />

Anforderung: mittelschwer<br />

Vier-Seen-<br />

Wanderung.<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


Passwandern am<br />

Lötschberg.<br />

<strong>–</strong> Gondelbahn Melchsee-Frutt<strong>–</strong>Stöckalp<br />

<strong>–</strong> abStöckalpmit Postauto nach<br />

Bahnhof Sarnen, Weiterfahrtmit<br />

derZentralbahn<br />

<strong>–</strong> Option: Zusätzlich mitSesselliftfahrt<br />

Jochpass oder Engstlenalpbuchbar<br />

(bei Billettkaufangeben <strong>–</strong>Wanderzeit<br />

1Stundeweniger)<br />

<strong>–</strong> Tipp: DieWanderung istauchin<br />

umgekehrterRichtungmöglich<br />

Mehr Informationenzur Wanderung<br />

Tel. 058668 86 20,www.zentralbahn.ch.<br />

PASSWANDERN AMLÖTSCHBERG<br />

Wandernüberhistorische Alpenpässe.<br />

ErlebenSie PasswandernamLötschberg<br />

zwischenKandersteg,Kiental,Leukerbad<br />

undLötschental.<br />

Entdecken Sie spannende und<br />

vielfältige Wandermöglichkeiten an<br />

denPassübergängen rund um den<br />

Lötschberg. Schneebedeckte Gipfel von<br />

Gletschern umgeben, kristallklare<br />

Bergseen und grüne Wiesen begleiten<br />

Sie auf Ihrer Wanderung. Die historischen<br />

Spuren führen Sie auf alten<br />

Handelsrouten über das spektakuläre<br />

Amdener<br />

Höhenweg.<br />

Hohtürli vorbei an der Blüemlisalp<br />

insmalerische Kiental, auf den Spuren<br />

von Thomas Cook über den Gemmipass<br />

nach Leukerbad oder über den<br />

Lötschenpass ins urtümliche Lötschental.<br />

Infos zur Wanderung<br />

<strong>–</strong> Route 1:Kandersteg <strong>–</strong>Selden<strong>–</strong><br />

Lötschenpass<strong>–</strong>Lauchernalp <strong>–</strong>Wiler,<br />

10 Std. 15 Min.<br />

<strong>–</strong> VerkürzteWanderung:Selden<strong>–</strong><br />

Lötschenpass<strong>–</strong>Lauchernalp <strong>–</strong>Wiler,<br />

7Std.<br />

<strong>–</strong> Route 2:Kandersteg <strong>–</strong>Sunnbüel<strong>–</strong><br />

Gemmipass<strong>–</strong>Leukerbad,8Std.<br />

<strong>–</strong> Verkürzte Wanderung: Sunnbüel <strong>–</strong><br />

Gemmipass, 2Std.45Min.<br />

<strong>–</strong> Route 3:Kandersteg <strong>–</strong>Oeschinen <strong>–</strong><br />

Hohtürli<strong>–</strong>Griesalp,8Std.15Min.<br />

<strong>–</strong> Verkürzte Wanderung: Oeschinen<strong>–</strong><br />

Hohtürli<strong>–</strong>Griesalp,6Std.45Min.<br />

<strong>–</strong> Diverse Wegzeitverkürzungen<br />

durchFahrten mitBus undSeilbahn<br />

möglich<br />

<strong>–</strong> alleWanderungen auch in umgekehrterRichtungmöglich<br />

Mehr Informationenzur Wanderung<br />

www.loetschberger.ch/passwandern.<br />

AMDENER HÖHENWEG<br />

EinStreifzug durchs Hochmoor:<br />

DieMoorlandschaft «HinterHöhi» ist<br />

vonnationalerBedeutung undbildet<br />

einesder eindrücklichsten Torfgebiete<br />

derSchweiz.<br />

DiegemütlicheWanderung aufdem<br />

Höhenweg oberhalb vonAmden führtSie<br />

aufgut acht Kilometern aneinzigartigen<br />

Naturschauspielen vorbei,unter anderem<br />

amHochmoor vonnationalerBedeutung.<br />

Währendder WanderungkommenSie<br />

auch immer wieder anschönen Rastplätzen,<br />

gemütlichenAlpbeizli,saftigen<br />

Wiesen undgrünen Wäldernvorbei.<br />

Geniessen auch Sie aufdieserTourinden<br />

sonnenverwöhnten Bergen oberhalb<br />

desWalenseesdie traumhafteAussicht<br />

über denSee unddie Glarner und<br />

Appenzeller Alpen.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 63


Hängebrücke<br />

Belalp-Riederalp.<br />

5-Seen-Wanderung Pizol.<br />

Region Ritom-<br />

Piora (Tessin).<br />

Mehr Informationenzur Wanderung:<br />

Amden&WeesenTourismus,<br />

Tel. 058228 2830,www.amden-weesen.ch<br />

HÄNGEBRÜCKE BELALP<strong>–</strong>RIEDERALP<br />

Nervenkitzel in luftigerHöhe: Überqueren<br />

Sie die80Meter tiefeMassaschlucht<br />

aufder spektakulärenHängebrücke<br />

undgeniessen Sie deneinmaligen<br />

Blickauf denAletschgletscher. Seit<br />

Sommer 2008 führteine124 Meterlange<br />

Hängebrückerund80Meter hoch über<br />

dieimposante Massaschluchtund<br />

ermöglicht Ihnen so eine Wanderung<br />

derSuperlative vonder Riederalpauf die<br />

Belalp.Nervenkitzelinluftiger Höhe<br />

istdabei garantiert.Die Hängebrücke<br />

verbindetdie zwei Aussichtspunkte<br />

Belalp undRiederalp.Egalinwelche<br />

Richtung Sie wandern<strong>–</strong>von der<br />

Hängebrückehaben Sieeineatemberaubende<br />

Aussicht aufden Grossen<br />

Aletschgletscher.<br />

Infos zur Wanderung<br />

<strong>–</strong> Fahrt mit der Matterhorn Gotthard<br />

Bahn bis nach Mörel; Gondel-/<br />

Luftseilbahnfahrt auf die Riederalp<br />

<strong>–</strong> wunderschöner Wanderwegdurch<br />

das UNESCO-Welterbe«<strong>Schweizer</strong><br />

AlpenJungfrau-Aletsch» aufdie<br />

Belalp<br />

<strong>–</strong> LuftseilbahnfahrtnachBlatten;<br />

Rückfahrtmit demPostauto<br />

<strong>–</strong> Schwierigkeitsgrad:mittel<br />

<strong>–</strong> Dauer der Wanderungca. 5Stunden<br />

<strong>–</strong> Höhepunkt derWanderung istdie<br />

Hängebrücke, ca.80müberder<br />

tosenden Massa<br />

<strong>–</strong> Sie können dieWanderung auch in<br />

umgekehrterRichtungunternehmen<br />

Mehr Informationenzur Wanderung<br />

Tel. 027921 60 40,www.brig-belalp.ch<br />

5-SEEN-WANDERUNG PIZOL<br />

WeitblickübervierLänder: Geniessen<br />

Sie aufder 5-Seen-Wanderung das wunderbare<br />

Panorama über denBodensee<br />

sowieüberdie Bündner, Glarner und<br />

Vorarlberger Alpen.<br />

Die5-Seen-Wanderungerreichen<br />

Sie bequem ab derPizolbahn Wangs mit<br />

derneuen8-erGondelbahn undden<br />

Sesselbahnen biszum Ausgangspunktauf<br />

2227MeternHöhe. Undder Wegführt<br />

Sie in herrlicher alpinerNatur an fünf<br />

sagenumwobenen Seen unddem<br />

Pizolgletscher vorbei.<br />

Dauer der Wanderung4bis 5Std.,<br />

empfehlenswert fürKinderabca.<br />

7Jahren.<br />

Mehr Informationenzur Wanderung<br />

Tel. 081300 48 20 (Anfrage Begehbarkeit),<br />

www.pizol.com<br />

REGION RITOM-PIORA<br />

<strong>Das</strong>steilste Gefühl seit 1921:Mit der<br />

Standseilbahn insNatur-und Wanderparadies<br />

Ritom-Piora.<br />

<strong>Das</strong>Piora-Tal (1793mü.M.) bietet<br />

Ihnen dieMöglichkeit,unberührte<br />

Landschaftenfernabdes Alltagsauf<br />

leichten Spaziergängenund ausgedehntenWanderungen<br />

zu erkunden.Die<br />

Ritombahn<strong>–</strong>eineder steilstenSeilbahnenEuropas<br />

<strong>–</strong>bringt Sie bequem in<br />

eine bezauberndeSee-und Bergwelt.<br />

Mehr Informationen undRoutenvorschläge,<br />

Naturlehrpfad um denRitomsee<br />

unterwww.ritom.choderTelefon<br />

Tel. 091868 31 51<br />

Text/Fotos Michael Knaus, RailAway AG<br />

Faszination Wandern und Natur<br />

im Herbst mit SBB RailAway<br />

Die SBB RailAway-Kombi-Billette<br />

sind unter sbb.ch/wandern, am<br />

Bahnhof sowie im Rail Service<br />

0900 300 300 (CHF 1.19/Min vom<br />

<strong>Schweizer</strong> Festnetz) erhältlich.<br />

Tipp: Auch GA-Kunden erhalten<br />

eine Ermässigung auf die Zusatzleistungen,<br />

wenn das Billett vorher<br />

online oder amBahnschalter<br />

gelöst wird.<br />

64 <strong>NATURZYT</strong>


Wandern.<br />

Erleben.<br />

Geniessen.<br />

Die schönsten Wanderungen<br />

zu ermässigten Preisen erhalten<br />

Sie unter sbb.ch/wandern.<br />

Tipp: Auch GA-Kunden erhalten eine Ermässigung<br />

auf die Zusatzleistungen, wenn das Billett<br />

vorher online oder am Bahnschalter gelöst wird.<br />

SBB RAILAWAY-<br />

KOMBI-ANGEBOTE<br />

BIS ZU<br />

20% *<br />

RABATT<br />

*z.B. Kombi-Angebot «Vier Seen Wanderung» vom 15. Juni bis 13. Oktober <strong>2013</strong> mit 20% Ermässigung<br />

auf die Bahn- und Busfahrt nach Engelbergund zurück ab Stöckalp, auf die Gondelbahnen Engelberg<strong>–</strong><br />

Trübsee und Melchsee-Frutt<strong>–</strong>Stöckalp sowie wahlweise mit oder ohne Jochpass- oder Engstlenalplift.


VORSCHAU DEZEMBER<br />

Tierspuren im Winter <strong>–</strong><br />

rücksichtsvoll durch den Landschaftspark Binntal (VS)<br />

Alte Tierrassen haben überlebt.<br />

Sagenhaftes, Mystisches<br />

und natürliches aus dem Kanton<br />

Schwyz.<br />

WeitereThemen:<br />

<strong>–</strong>Wenndas Murmeltier schläft,ist viel los<br />

im Tierpark Goldau<br />

<strong>–</strong>Patente gefährdendie Biodiversität<br />

<strong>–</strong>Ein naturnaher Garten im Winterschlaf<br />

<strong>–</strong>Einschalten undder Stromfliesst<br />

<strong>–</strong>Umweltgerecht Essen<strong>–</strong>ein nachhaltiger<br />

Genuss<br />

<strong>–</strong>GanzheitlichesWahrnehmeninder Natur<br />

(Serie 3. Teil)<br />

<strong>–</strong>Dagegen istein Krautgewachsen<strong>–</strong>Die Mistel<br />

<strong>–</strong>Auf zu Winter-Erlebniswanderungen<br />

<strong>–</strong>Natürlicher Winterzauber mitder Bahn<br />

Dienächste <strong>Ausgabe</strong>ist ab 2. Dezember am Kiosk erhältlich<br />

oder gleich abonnieren unterwww.<strong>NATURZYT</strong>.ch und<br />

nichts mehr verpassen.<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 1. Jahrgang. Verlag, Herausgeber Knaus Marketing- &Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil Redaktion Telefon 044 9460166,<br />

redaktion@naturzyt.ch Anzeigen Michael Knaus, michael.knaus@kmvs.ch Freie und ständige Mitarbeiter Virginia Knaus, Michael Knaus, Veronika Dubi<br />

Jehle, Claudia Ebling, Oskar Bismark, Daniel Fleuti, Frank Meier Grafik &Produktion Swissprinters Premedia, Zofingen Titelbild Olga Hammerschmid, Bern<br />

Korrektorat Swissprinters Premedia, Zofingen Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen Abonnementspreise 1Jahr mit 4<strong>Ausgabe</strong>n CHF 39.50 (inkl. 2,5%<br />

MwSt.), 2Jahre mit 8<strong>Ausgabe</strong>n CHF 69.00 (inkl. 2,5% MwSt.). Auslandabonnemente auf Anfrage. Bestellung unter www.nATurZyT.ch/abonnement, via<br />

E-Mail abo@naturzyt.ch, per Telefon 071 274 3616oder per Post an: Swissprinters AG, nATurZyT,Zürcherstrasse 505, 9015 St. Gallen. ISSn-nummer<br />

2296-2859 ©Alle rechte vorbehalten. nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. <strong>Das</strong> Magazin wird inder Schweiz<br />

klimaneutral auf 100% recyclingpapier gedruckt. umschlag FSC Mix.<br />

66 <strong>NATURZYT</strong>


SCHULTHESS Waschmaschinen<br />

Die umweltfreundliche<br />

Wahl für Ihr Zuhause<br />

Die Schulthess-Geräte werden mit viel Stolz und Engagement<br />

in Wolfhausen im Zürcher Oberland entwickelt und<br />

produziert! Wir leisten unseren Beitrag, damit heutige<br />

und künftige Generationen in einer intakten Umwelt leben<br />

können. Schulthess steht für:<br />

•Niedriger Strom- und Wasserverbrauch<br />

•Robuste Bauweise und Langlebigkeit<br />

•Sehr einfache Bedienung<br />

•Äusserst leise im Betrieb<br />

•Schnelle Waschprogramme<br />

A+++<br />

Sie finden uns im Fachhandel oder unter www.schulthess.ch<br />

Der Audi A1 Sportback mit<br />

cylinder on demand Technologie.<br />

Der Audi A1 mit cylinder on demand Technologie entscheidet selbst, ob 4oder 2Zylinder des TFSI ® Motors zum<br />

Einsatz kommen. <strong>Das</strong> Ergebnis: noch weniger Verbrauch beim normalen Fahren und sportliche Dynamik, wenn mehr<br />

Performance zählt. Für noch mehr Effizienz sorgen ausserdem Rekuperation und Start-Stop-System <strong>–</strong>optional auch<br />

in Kombination mit einem Stronic ® Getriebe. Mehr Details erfahren Sie bei uns.<br />

Jetzt Probe fahren<br />

AMAG RETAIL Autowelt Zürich<br />

Giessenstrasse 4, 8600 Dübendorf<br />

Tel. 044 325 45 45, Fax 044 325 47 47<br />

www.autowelt.amag.ch


Coop belegte 2011den 1. Platz im oekom<br />

Corporate Rating der Einzelhändler.<br />

Für alle, die nach uns kommen.<br />

Tragen Sie der Umwelt Sorge: Recyclingpapier von Oecoplan ist umwelt- und ressourcenschonend,<br />

ohne dabei an Qualität einzubüssen. Überzeugen Sie sich selbst und entdecken Sie die grosse<br />

Oecoplan-Auswahl von Reinigungsmitteln über Papeterieartikel bis zu Wasser sparenden Produkten<br />

in grösseren Coop Supermärkten und in Ihrem Coop Bau+Hobby-Markt. www.coop.ch/oecoplan<br />

Coop Oecoplan<br />

Windeln Maxi<br />

50 St., Fr.16.95<br />

Coop Oecoplan<br />

WC-Reiniger<br />

Lemongrass<br />

750ml, Fr.2.95<br />

Coop Oecoplan<br />

WC-Papier<br />

Aloe weiss<br />

9Rollen, Fr.5.20<br />

Coop Oecoplan<br />

Anticalc<br />

Sofortentkalker<br />

1l, Fr.4.60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!