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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin Ausgabe April 2013

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Schutzmassnahmen zeigen Erfolg<br />

Die Schweiz muss den Umgang mit den Grossraubtieren<br />

wieder lernen. Nachdem sie Ende des<br />

19. Jahrhunderts ausgerottet waren, hatte man<br />

aufgehört, sich selber adäquat zu verhalten und die<br />

Nutztiere zu schützen. Bär, Wolf und Luchs trafen<br />

deshalb bei ihrer Rückkehr auf einen gedeckten<br />

Tisch und machten in ungeschützten Herden und<br />

Bienenstöcken einfach Beute. Heute weiss man,<br />

dagegen vorzugehen. Herdenschutzhunde, Elektrozäune<br />

und eine ständige Behirtung der Herden sind<br />

sehr erfolgreich, ebenso bärensichere Abfalleimer<br />

und Komposthaufen. Doch die Massnahmen sind<br />

teuer, die öfentliche Hand deckt nur einen Teil der<br />

Kosten. Entschädigt werden hingegen Risse in<br />

Nutztierherden. Beim Bund laufen Bestrebungen,<br />

künftig mehr Mittel für den freiwilligen Herdenschutz<br />

bereit zu stellen. Dieser ist bis heute auf gut<br />

einem Drittel der Alpen umgesetzt.<br />

Umstrittener Schutzstatus<br />

Gewisse Alpen lassen sich aber nur schwer schützen,<br />

andernorts wehren sich die Betrofenen und fordern<br />

stattdessen den konsequenten Abschuss der Grossraubtiere.<br />

Doch Luchs, Bär und Wolf sind streng<br />

geschützt. Der Bund sieht Abschüsse nur vor, wenn<br />

in geschützten Herden übermässige Schäden<br />

entstehen oder ein Raubtier in einer Gegend neu<br />

auftaucht. Die Politik versucht jedoch, den Schutzstatus<br />

aufzuweichen und Abschüsse einfacher zu<br />

ermöglichen.<br />

Durchgesetzt haben sich bereits die Jäger. Die<br />

revidierte Jagdverordnung von 2012 ermöglicht die<br />

Regulation von Grossraubtieren, wenn diese in<br />

einem Gebiet zu viele Wildtiere jagen. Grundsätzlich<br />

machen Grossraubtiere Beute bei kranken, schwachen,<br />

alten oder verletzten Tieren und tragen so zu<br />

gesunden Wildtierbeständen bei. Durch ihre<br />

Anwesenheit ist das Wild aber aufmerksamer<br />

geworden, was die Jagd erschwert.<br />

Keine Gefahr bei richtigem Verhalten<br />

Für den Menschen stellen Wolf, Luchs und Bär keine<br />

Gefahr dar. Die Tiere sind sehr scheu, Begegnungen<br />

selten. Wie jedes andere Tier können sie aber<br />

angreifen, wenn sie verletzt sind, man ihren Jungen<br />

zu nahe kommt oder sie in die Enge getrieben<br />

werden. Die Tiere sollen nicht angefüttert werden,<br />

damit sie ihre Scheu behalten. Problemlos verlaufen<br />

sollte auch die Begegnung zwischen Menschen und<br />

Herdenschutzhund, wenn man sich richtig verhält.<br />

Ruhig bleiben, Provokationen vermeiden, die Hunde<br />

nicht berühren und keinen Augenkontakt herstellen,<br />

sich langsam entfernen und die Herde grossräumig<br />

umgehen lauten die Regeln. Eigene Hunde soll<br />

man frühzeitig an die Leine nehmen und eng bei<br />

sich führen.<br />

Die Erfahrung, auch aus anderen Ländern, zeigt:<br />

Wenn wir wollen, ist das Zusammenleben mit Wolf,<br />

Luchs und Bär möglich. Wichtig ist aber, dass wir<br />

uns mit den Grossraubtieren auseinandersetzen, uns<br />

über sie informieren und dass die Diskussion rund<br />

um ihre Anwesenheit auf einer sachlichen Ebene und<br />

frei von Vorurteilen abläuft. Wolf, Luchs und Bär<br />

sind Teil der einheimischen Natur. Genau wie wir.<br />

Text: Wildout Naturerlebnisse, Daniel Fleuti<br />

Herdenschutzhunde<br />

schützen<br />

Schafe und Ziegen<br />

wirkungsvoll<br />

vor Raubtierangriffen.<br />

Bei richtigem<br />

Verhalten sind<br />

Begegnungen<br />

von Mensch und<br />

Hund unproblematisch.<br />

Foto: Agridea.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>

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