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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin Ausgabe April 2013

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Nr. 1 | <strong>April</strong> <strong>2013</strong> | CHF 11.50<br />

Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Im Rhythmus<br />

der Natur<br />

Flora und Fauna im<br />

Naturpark Diemtigtal<br />

Nachhaltige<br />

Mobilität<br />

Autotrends <strong>2013</strong>


www.biotta.ch<br />

Mehr Naturgeht<br />

in keine Flasche<br />

22<br />

Säfte<br />

«Seit über 50 Jahren verwandelt die BiottaManufakturbiologisch angebaute<br />

Früchteund Gemüse in köstliche Säftevoll unverfälschter Naturkraft und<br />

-qualität.Kein Tropfen Konzentrat.Keine künstlichen Zusätze.Jeder Schluck<br />

ein Stück Naturpur,die mundet. » FritzLorenz, Bio-Gemüsebauer,Tägerwilen, Kanton Thurgau<br />

100% naturrein. Keine zugesetzten Vitamine und Mineralstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine Aromen, keine<br />

Farbstoffe,kein Zuckerzusatz, keine Süssstoffe,keine Verarbeitungshilfsstoffe.Mehr Natur geht in keine Flasche.


EDITORIAL<br />

Meh Zyt für d’Natur<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 1. Jahrgang<br />

Verlag, Herausgeber Knaus Marketing­ & Verlagsservice,<br />

Burgstrasse 11, 8604 Volketswil<br />

www.kmvs.ch<br />

Redaktion Telefon 044 9460166,<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen Michael Knaus, michael.knaus@kmvs.ch<br />

Grafik und Produktion Lukas Helfer, Stephanie Iseli<br />

Premedia Swissprinters<br />

Titelbild Virginia Knaus<br />

Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen<br />

Abonnement <strong>NATURZYT</strong> erscheint im Jahr <strong>2013</strong><br />

dreimal jährlich und ist erhältlich im Abo. Ab 2014<br />

erscheint <strong>NATURZYT</strong> viermal jährlich. Jahresabonnement<br />

(4 <strong>Ausgabe</strong>n) CHF 39.50. 2­Jahres­Abonnement<br />

(8 <strong>Ausgabe</strong>n) CHF 69.–<br />

Bestellung unter www.naturzyt.ch, abo@naturzyt.ch<br />

Swissprinters AG, <strong>NATURZYT</strong>, Zürcherstrasse 505,<br />

9015 St.Gallen, Telefon 071 2743616<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

«Meh Zyt für d’Natur», nehmen wir die uns<br />

wirklich? Ist es nicht so, dass wir in der schnelllebigen<br />

Welt, im hektischen Alltag, einfach abschalten<br />

wollen und kurz einen Spaziergang unternehmen<br />

– um uns entspannter zu fühlen. Oder wir<br />

suchen Ablenkung mit Action, Spass und Unterhaltung.<br />

Wir wollen unser «Gehirn» abschalten und denken,<br />

mit Ablenkung, etwas Rausgehen erreichen<br />

wir das. Aber ist das wirklich so? Kommen nicht immer<br />

wieder Gedanken auf – dies und das muss<br />

ich nachher unbedingt erledigen. Sind wir wirklich<br />

bewusst in der Natur unterwegs? Leben wir wirklich<br />

ökologisch und nachhaltig? Oder lassen wir uns<br />

einfach von den Medien beeinflussen und meinen<br />

es nur?<br />

<strong>NATURZYT</strong> – belebte Schweiz<br />

Beobachten Sie sich, ohne zu beurteilen, wie<br />

Sie in der Natur unterwegs sind. Wie nachhaltig und<br />

ökologisch Sie wirklich leben. <strong>Das</strong> neue Magazin<br />

<strong>NATURZYT</strong> will Sie naturbewusster und nachhaltiger<br />

informieren. Will Ihnen die Schönheit<br />

der <strong>Schweizer</strong> Natur zeigen, damit Sie diese geniessen,<br />

besser verstehen, wieder entdecken und lieben lernen.<br />

Sensibilisieren und zum Nachdenken anregen –<br />

Sie bewusster in der Natur, in einer belebten Schweiz<br />

begleiten. Beobachten Sie sich, beim nächsten<br />

Ausflug in die Natur. Haben Sie die Pflanzen, die<br />

Tiere bewusst wahrgenommen? Oder waren Sie<br />

mit Ihren Gedanken bei Ihren Problemen im<br />

Alltag – im Gespräch mit Ihrem Partner vertieft?<br />

<strong>NATURZYT</strong> will Sie inspirieren, tiefer zu<br />

gehen. Den Schmetterling, der gerade die wundervolle<br />

weisse Blüte für sich entdeckt hat, genauer<br />

zu beobachten. Und die Schönheit der Natur<br />

bewusst wahrzunehmen – und wieder stärker im<br />

Einklang mit der Natur zu leben. Unsere belebte<br />

Schweiz auf natürliche Art und Weise zu betrachten.<br />

Ihr Michael Knaus<br />

©Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlages. <strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz<br />

klimaneutral gedruckt.<br />

PERFORMANCE<br />

neutral<br />

Drucksache<br />

No. 01-13-692418 www.myclimate.org<br />

© myclimate The Climate Protection Partnership<br />

MIX<br />

Papier aus verantwortungsvollen<br />

Quellen<br />

FSC ® C021036<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


22 Seit 2005 bezaubert<br />

Blütenfl or<br />

6 Landschaftliche Schönheiten<br />

34 Öfters mal abschalten<br />

Inhalt <strong>April</strong><br />

3 Editorial und Impressum<br />

15 Fotowettbewerb<br />

Zeigen Sie unseren Lesern – was mit bewusstem<br />

Betrachten in der Natur gesehen werden kann. Gewinnerbild<br />

wird auf dem Cover im September platziert.<br />

67 Abonnieren<br />

Natur<br />

6 Diemtigtal entdecken<br />

<strong>Das</strong> Diemtigtal im Berner Oberland hat viele landschaftliche<br />

Schönheiten. Erlebnis­Themenwege für Sie entdeckt.<br />

16 Schönster Hirschpark<br />

Im Wildpark Roggenhausen tummeln sich Hirsche,<br />

Muffons, Wildschweine und seltene Haustierarten.<br />

ProSpecieRara<br />

22 Renaissance der Zierpflanzen<br />

Vergessene Zierpflanzen wiederentdecken. «Blauer<br />

Junge», «König Theodor» und andere Schönheiten<br />

aus vergangenen Zeiten.<br />

26 Alte Nutzpflanzen<br />

Akzessionsnummer 45 398. Weltweit sind Tausende,<br />

wenn nicht sogar Millionen Nutzpflanzensorten eingelagert.<br />

Können die mit dem Klimawandel mithalten?<br />

28 1+1 = 3?<br />

Mit züchterischen Tricks versorgen wenige Grosskonzerne<br />

die Welt mit leistungsstarken Hybridhühnern.<br />

Die Nachzucht bleibt auf der Strecke.<br />

Nachhaltig Leben<br />

30 Claudias naturnaher Garten<br />

Ein naturnaher Garten – Lebensraum für alle. Was ist<br />

ein naturnaher Garten?<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Nachhaltige Autotrends <strong>2013</strong> 38<br />

50 Die neuen <strong>Schweizer</strong><br />

Die Ferienregion<br />

Luzern hat einiges<br />

zu bieten<br />

54<br />

34 Energiesparen im Alltag<br />

Zu Hause lässt sich viel Energie sparen. Nur denkt<br />

man nicht daran, öfters mal abzuschalten.<br />

37 Biologische Weinkultur<br />

Fredy Strasser, ein begeisterter Agronom, hat die<br />

Vision vom eigenen Bioweingut verwirklicht.<br />

38 Nachhaltige Mobilität<br />

Kann Mobilität überhaupt nachhaltig sein?<br />

Was ist nachhaltig bei den Autotrends <strong>2013</strong>?<br />

Natur erleben<br />

42 Wellness­Woche in den Bergen<br />

<strong>Das</strong> ist meine Wellness­Woche, sagt Marlene Hegelé, 64,<br />

lachend. Holt aus und schlägt mit dem Vorschlaghammer<br />

den Nagel ins Kastanienholz.<br />

46 Ganzheitliches Wahrnehmen<br />

Dort, wo ich wohne, umgibt mich eine Landschaft von<br />

wilder Schönheit. Ich schaue auf das Land und lausche<br />

den Geschichten.<br />

50 Wolf, Luchs und Bär<br />

Die neuen <strong>Schweizer</strong>. Die einen heissen die Grossraubtiere<br />

willkommen – andere wünschen sie zurück<br />

in die ewigen Jagdgründe.<br />

Ferien und Freizeit<br />

54 Luzern natürlich<br />

Genau so faszinierend wie die charmante Stadt Luzern<br />

ist deren Umgebung. Naturerlebnisse in der Ferienregion<br />

Luzern und Sagen und Mythen.<br />

63 Rezept Chügelipastete<br />

Luzerner Chügelipastete – ein bäuerlich­einfaches<br />

Rezept und eine Spezialität von Luzern.<br />

64 Faszination Tiere<br />

Tiere begeistern Gross und Klein. In den Zoos und<br />

Tierparks der Schweiz unterwegs mit der Bahn.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


6 <strong>NATURZYT</strong>


Naturpark Diemtigtal<br />

NATUR<br />

Erleben der<br />

Flora und Fauna<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


<strong>Das</strong> Diemtigtal im Berner Oberland hat viele landschaftliche<br />

Schönheiten, teilweise noch unbekannte Stätten und<br />

verborgene Schätze – einzigartige Flora und Fauna, mit einer<br />

bedeutenden Biodiversität, die es nachhaltig zu pflegen<br />

und zu schützen gilt.<br />

Dank seiner landschaftlichen Einzigartigkeit<br />

und Schönheit und seiner gepflegten<br />

Baukultur sowie dem reichen<br />

Vorkommen hoher Naturwerte und<br />

grosser Biodiversität trägt das Diemtigtal<br />

das Bundeslabel «Regionaler Naturpark<br />

– Landschaft von nationaler Bedeutung».<br />

Wald, Weiden und Wiesen im<br />

Naturpark Diemtigtal<br />

<strong>Das</strong> Diemtigtal ist zu knapp 30%<br />

bewaldet. Neben grossen, zusammenhängenden<br />

Waldflächen gibt es grössere<br />

Gebiete,woWald,WiesenundWeideland<br />

ein abwechslungsreiches Mosaik bilden.<br />

Die obere Waldgrenze liegt auf ca.<br />

1800mü.M. Entlang der Simme, in den<br />

Auengebieten von nationaler Bedeutung,<br />

finden sich eher kleinflächige Grauerlen­Wälder.<br />

Bis auf gut 1000mü.M.<br />

dominieren die Buchenwälder, wobei die<br />

Buche zugunsten der Fichte meistens<br />

zurückgedrängt worden ist.<br />

Zwischen 800 und ca. 1400mü.M.<br />

erlangt die Tanne eine grosse Bedeutung<br />

im Wald, hauptsächlich in frischen, eher<br />

schattigen Lagen. An trockenen und<br />

wechseltrockenen Standorten wachsen<br />

natürliche Fichtenwälder. Der subalpine<br />

Nadelwaldgürtel wird von derFichteund<br />

der Bergföhre dominiert. In hohen Lagen,<br />

ganz im Südwesten des Naturparks, gibt<br />

es einzelne Wälder, in denen Bergföhren<br />

und Arven bestandsbildend sind.<br />

<strong>Das</strong> Wies­ und Weideland reicht von<br />

intensiv genutzten Wiesen über Goldhaferwiesen,<br />

Kammgrasweiden, Milchkraut­<br />

und Borstgrasweiden bis zu alpinen<br />

Rasengesellschaften. Im Diemtigtal<br />

gibt es viele Trockenwiesen und ­weiden<br />

von regionaler und (voraussichtlich) na­<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR<br />

Natur pur –<br />

schönste Fauna und Flora geniessen.<br />

Genau hinschauen und man kann glückliche<br />

Naturhelfer beobachten.<br />

tionaler Bedeutung. Ebenso gibt es mehrere<br />

Flachmoore von regionaler und nationaler<br />

Bedeutung.<br />

Artenvielfalt, seltene und besondere<br />

Arten im Naturpark Diemtigtal<br />

Die botanische und zoologische Artenvielfalt<br />

im Diemtigtal ist sehr gross.<br />

Verantwortlich dafür ist in erster Linie<br />

die grosse Spanne der Höhenlagen, sodass<br />

Arten der Montan­, der Subalpinund<br />

der Alpinstufe nahe beieinander<br />

vorkommen. In zweiter Linie tragen die<br />

Vielfalt der Lebensräume und die unterschiedlichen<br />

Expositionen zum Artenreichtum<br />

bei.<br />

Auf Themenwegen<br />

entlang<br />

der Natur viel<br />

erleben und<br />

erfahren.<br />

Gegenwärtig wird auch dem Alpenbockkäfer<br />

besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Er kommt an einigen Stellen<br />

in der Gemeinde Diemtigen vor und wird<br />

aktiv gefördert.<br />

<strong>Das</strong> Diemtigtal ist äusserst wertvoll<br />

für Reptilien. So leben Alpenviper,<br />

Kreuzotter, Ringnatter und Schlingnatter<br />

im Park. Unter den Echsen trifft man<br />

Blindschleiche, Mauereidechse, Zauneidechse<br />

und die Bergeidechse.<br />

<strong>Das</strong> Vorkommen von gegen 100 verschiedenen<br />

Brutvogelarten widerspiegelt<br />

die landschaftliche und ökologische<br />

Vielfalt des Naturparks. <strong>Das</strong> Artenspektrum<br />

ist sehr breit: Es reicht einerseits<br />

von den Wiesenbrütern (z.B. Feldlerche,<br />

Baumpieper und Bergpieper) über<br />

Hecken­ und Waldrandbewohner (z.B.<br />

Neuntöter, Goldammer, Grauschnäpper)<br />

bis zu waldbewohnenden Arten (z.B.<br />

Raufusskauz, Waldbaumläufer). Im Naturpark<br />

brüten Steinadler, und es kommen<br />

Haselhuhn, Birkhuhn, Steinhuhn,<br />

Schneehuhn, Wasseramseln und Bergstelzen<br />

vor.<br />

Die teilweise hoch aufragenden Felswände<br />

bieten Brutplätze für Felsenbrüter,<br />

darunter die Felsenschwalbe und der<br />

Mauerläufer. Die Alpendohle gehörtauch<br />

zum festen Inventar. Im Gebiet kommen<br />

vier Eulenarten vor, nämlich der Wald­<br />

kauz, die Waldohreule, der Sperlingskauz<br />

und der Raufusskauz. Es gibt auch<br />

Nachweise vom Uhu. Reh und Gämse<br />

sind die mit Abstand wichtigsten bejagten<br />

Wildtiere im Diemtigtal und bilden<br />

gleichzeitig die Nahrungsgrundlage für<br />

den Luchs. Dieser ist seit längerer Zeit<br />

wieder im Diemtigtal heimisch.<br />

Steinwild und Rotwild (Hirsch) sind<br />

daran, sich im Naturpark als Wildtiere<br />

neu zu etablieren. Zwischen 2001 und<br />

2003 wurden im Gebiet Spillgerten fünf<br />

Steinböcke und fünf Steingeissen ausgesetzt.<br />

Die neue Steinwildkolonie entwickelt<br />

sich seither erwartungsgemäss.<br />

Oberhalb von ca. 1500–1600mü.M.<br />

kommt das Murmeltier verbreitet vor.<br />

Fuchs und Dachs besiedeln das ganze<br />

Parkgebiet. Auch der Feldhase und in der<br />

oberen Subalpin­ und der Alpinstufe der<br />

Schneehase kommen weit verbreitet vor.<br />

Kleinere Raubtiere wie der Steinmarder,<br />

der Baummarder, das Hermelin und<br />

das Mauswiesel werden wegen ihrer<br />

heimlichen Lebensweise eher selten festgestellt,<br />

finden aber verbreitet geeignete<br />

Lebensräume vor.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


Vogelweg: An<br />

zwölf Infotafeln<br />

werden einheimische<br />

Vögel<br />

vorgestellt.<br />

Zum Beispiel die<br />

Wasseramsel.<br />

Rosalia alpina – Alpenbockkäfer<br />

können nur in den Monaten Juni<br />

bis September beobachtet werden.<br />

Den Naturpark Diemtigtal auf<br />

Themenwegen erleben<br />

Auf den Spuren<br />

des Vogelwegs –<br />

das Diemtigtal<br />

bietet vielen<br />

Vögeln ein<br />

Zuhause.<br />

Auf dem Alpenbock­Weg einen der<br />

schönsten Käfer kennenlernen<br />

Der Alpenbock (Rosalia alpina) gehört<br />

zu den prächtigsten Käfern Europas.<br />

Er gilt heute in den meisten Ländern als<br />

gefährdet und zählt zu den schützenswerten<br />

«Smaragd­Arten». In den sonnigen<br />

Wäldern des unterenDiemtigtals gibt<br />

es erfreulicherweise wieder neue Vorkommen.<br />

Der Alpenbock­Weg führt durch<br />

Wälder und Weiden in den Lebensraum<br />

des Alpenbocks. Der zweistündige<br />

Rundweg beginnt mit einem zehnminütigen<br />

Dokumentarfilm im Tourismusbüro.<br />

Verschiedene Postentafeln und ein<br />

Prospekt vermitteln viel Wissenswertes<br />

über diese seltene Käferart. Eine Feuerstelle<br />

und eine Holzhütte gehören zum<br />

Alpenbock­Erlebnis. Der Weg ist besonders<br />

für Naturliebhaber, Schulen und<br />

Familien geeignet und ist ein Teilprojekt<br />

des Regionalen Naturparks Diemtigtal.<br />

Rosalia alpina – Alpenbock<br />

Dicht stehende, graublaue bis leuchtend<br />

hellblaue Härchen bedecken Körper,<br />

Beine und Fühler. Diese sind zudem mit<br />

dunklen Haarbüscheln geschmückt.<br />

<strong>Das</strong> Insekt beginnt sein Leben als Ei<br />

und wächst zu einer Made. Eine Alpenbock­Larve<br />

lebt während zwei bis vier<br />

Jahren im Holz. Nach der Verpuppung<br />

zum prächtigen Alpenbockkäferverlässt<br />

dieser seine hölzerne Bleibe zwischen<br />

Juni und August. Lebende Käfer können<br />

nur in den Monaten Juni bis September<br />

beobachtet werden.<br />

Vogelweg – vom Rotmilan zur<br />

Wasseramsel<br />

Die wunderschöne und abwechslungsreiche<br />

Kulturlandschaft des Diemtigtals<br />

bietet vielen Vögeln ein Zuhause. Der Vogelweg<br />

führt durch zahlreiche Lebensräume<br />

verschiedener einheimischer Vogelarten.<br />

Unterwegs gibt es viel Erstaunliches<br />

über die Vogelwelt zu erfahren. Zum Beispiel<br />

kann im Vorsommer mit einer Nestkamera<br />

live die Kinderstube eines Mauerseglerpaares<br />

beobachtet werden oder<br />

verschiedene Vogelstimmen müssen zugeordnet<br />

werden. Auf zwölf Infotafeln werden<br />

einheimische Vögel genauer vorgestellt.<br />

Ein Quiz und andere Aktivitäten<br />

warten zudem auf die Wanderer.<br />

Lebensraum Wald – Walderlebnispfad<br />

Meniggrund<br />

Der Walderlebnispfad Meniggrund<br />

führt durch eine Sturmholzfläche, die der<br />

Orkan Lothar im Jahr 1999 beschädigt<br />

hat. Erstaunlich, wie sich der Wald seit<br />

diesem Ereignis verändert hat. Entlang<br />

des Weges wird an verschiedenen Stationen<br />

viel Eindrückliches über den Wald<br />

und seine Bedeutung für uns Menschen<br />

und die Umwelt aufgezeigt. Verschiedene<br />

Spielposten vermitteln interaktives Lernen.<br />

So zum Beispiel Baumalter bestim­<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


Rehkitz – es<br />

versteht sich<br />

von selbst,<br />

dass man den<br />

Tieren Ihre<br />

Ruhe gönnt.<br />

NATUR<br />

Erwischt –<br />

den Steinbock auf<br />

dem Wildbeobachtungsweg.<br />

Auf dem Walderlebnispfad<br />

lernt man viel<br />

an verschiedenen<br />

Stationen<br />

über<br />

den <strong>Schweizer</strong><br />

Wald.<br />

men, die eigene Kraft mit einem Orkan<br />

vergleichen oder den Wald mit einer<br />

Lupe erforschen. Auf dem Weg befinden<br />

sich zwei Feuerstellen und eine gedeckte<br />

Holzplattform.<br />

Wildbeobachtungswanderung<br />

Für Naturliebhaber und Familien ist<br />

passend zum Projekt «Naturpark Diemtigtal»<br />

eine neue, interessante Attraktion<br />

entstanden. Ein Bergweg führt durch die<br />

wildromantische Gegend des hinteren<br />

Diemtigtals zur Wildbeobachtungsstation<br />

und dem Bergrestaurant «Nydeggstübli»<br />

(in der Wintersaison geöfnet). Bei<br />

der Wildbeobachtungsstation erfährt der<br />

Wanderer Spannendes über den Steinbock,<br />

Gämsen, Steinadler und das Birkhuhn.<br />

Ein modernes Fernrohr steht bereit,<br />

um die vor zehn Jahren ausgesetzte<br />

Steinbockkolonie oder andere Tiere beobachten<br />

zu können. Im Winter ist die<br />

Beobachtungsstation mit den Schneeschuhen<br />

auf dem Schneeschuhtrail Grimmialp<br />

erreichbar. Der 4 Kilometer lange<br />

Weg führt entlang des Erlebniswegs<br />

«Grimmimutz» bis zu dessen höchstem<br />

Punkt: Nideggwald Pt.1409. Dort beginnt<br />

die Wildbeobachtungswanderung<br />

und führt durch die wildromantische Gegend<br />

der Alp Nidegg, vorbei an der Wildbeobachtungsstation<br />

bis zum Bergrestaurant«Nydegg­Stübli»(inderWintersaison<br />

geöfnet). Der Abstieg führt entlang von<br />

Alpweiden auf dem Bergweg Stierenberg–<br />

Vordere Nidegg–Schwenden zurück zum<br />

Ausgangspunkt.<br />

Der Geschichts­ und Kulturweg<br />

Diemtigtal<br />

Der Geschichts­ und Kulturweg zeigt<br />

einen erlesenen Ausschnitt aus Lebensformen<br />

und ­epochen im Diemtigtal auf.<br />

An acht Posten erfahren Interessierte<br />

Wissenswertes über Alpwirtschaft, Vieh­,<br />

Pferde­ und Ziegenzucht, Gewerbe und<br />

Industrie, Kunst und Kultur, Holzbau,<br />

Tourismus, wichtige Gebäude und Lebensformen.<br />

Die Zeitepoche reicht bis in<br />

die Mittlere Steinzeit zurück. Der Weg<br />

zeigt auf, wie vor rund 10 000 Jahren Urzeitmenschen<br />

auf der Nahrungssuche in<br />

das noch vergletscherte Diemtigtal vordrangen<br />

und unter dem Eyeriedschopf in<br />

Zwischenflüh Schutz fanden.<br />

Verschiedene Ausgrabungen, wie Geräte<br />

aus Stein und Knochen, belegen<br />

menschlicheAnwesenheit im Diemtigtal<br />

in der Mittleren Steinzeit.<br />

Wasserspielplatz «Gwunderwasser»<br />

In Tiermatti, Schwenden, ermöglicht<br />

der neue Wasserspielplatz «Gwunder­<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


SCHULTHESS Waschmaschinen<br />

Die umweltfreundliche<br />

Wahl für Ihr Zuhause<br />

Die Schulthess-Geräte werden mit viel Stolz und Engagement<br />

in Wolfhausen im Zürcher Oberland entwickelt und<br />

produziert! Wir leisten unseren Beitrag, damit heutige<br />

und künftige Generationen in einer intakten Umwelt leben<br />

können. Schulthess steht für:<br />

• Niedriger Strom- und Wasserverbrauch<br />

• Robuste Bauweise und Langlebigkeit<br />

• Sehr einfache Bedienung<br />

• Äusserst leise im Betrieb<br />

• Schnelle Waschprogramme<br />

A+++<br />

Sie finden uns im Fachhandel oder unter www.schulthess.ch<br />

Der Audi A1 Sportback mit<br />

cylinder on demand Technologie.<br />

Der Audi A1 mit cylinder on demand Technologie entscheidet selbst, ob 4 oder 2 Zylinder des TFSI ® Motors zum<br />

Einsatz kommen. <strong>Das</strong> Ergebnis: noch weniger Verbrauch beim normalen Fahren und sportliche Dynamik, wenn mehr<br />

Performance zählt. Für noch mehr Effizienz sorgen ausserdem Rekuperation und Start-Stop-System – optional auch<br />

in Kombination mit einem S tronic ® Getriebe. Mehr Details erfahren Sie bei uns.<br />

Jetzt Probe fahren<br />

AMAG RETAIL Autowelt Zürich<br />

Giessenstrasse 4, 8600 Dübendorf<br />

Tel. 044 325 45 45, Fax 044 325 47 47<br />

www.autowelt.amag.ch<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR<br />

Schutzgebiet Spillgerten<br />

– Naturwerte,<br />

die es zu schützen gilt.<br />

Nicht nur für Kinder,<br />

sondern auch Erwachsene<br />

ein Erlebnis.<br />

wasser» spannende und vielfältige Erlebnisse<br />

rund um das Thema Wasser.<br />

Kinder – und natürlich auch Erwachsene<br />

– dürfen auf dem Gelände nach Herzenslust<br />

spielen, planschen und stauen.<br />

Anreise<br />

Mit dem Postauto ab Bahnhof Oey­<br />

Diemtigen entweder direkt bis Tiermatti<br />

(5 Minuten Fussmarsch zum Spielplatz)<br />

oder bis Anger oder Hotel Spillgerten<br />

und danach eine gemütliche Wanderung<br />

bis zum Wasserspielplatz (jeweils<br />

ca. 30 Minuten).<br />

Der Wasserspielplatz ist auch mit<br />

Kinderwagen zugänglich.<br />

Schutzgebiete im Regionalen<br />

Naturpark Diemtigtal<br />

Im Diemtigtal hat es bereits eine<br />

beachtliche Anzahl von schützenswerten<br />

Gebieten und Objekten. Speziell zu<br />

erwähnen ist das Naturschutzgebiet Spillgerten<br />

mit der neu angesiedelten Steinwildpopulation<br />

und das Naturschutzgebiet<br />

Aegelsee mit dem Hochmoorgebiet.<br />

Text/Fotos Michael Knaus (<strong>NATURZYT</strong>),<br />

Bruno Reber (Diemtigtal Tourismus), Peter<br />

Rothacher, Christian Germann, Heinz Lerch,<br />

Jan Bo Kristen, Ruedi Wyss<br />

Alpenbockweg<br />

Ausgangspunkt:<br />

Bahnhof Oey­Diemtigen<br />

Endpunkt: Bahnhof Oey­Diemtigen<br />

Länge: 8,0 km<br />

Höhenmeter: 125 m<br />

Höchster Punkt: 670 mü.M.<br />

Wanderzeit: 2,0 Stunden<br />

Hinweis! Der Weg ist nicht durchgehend<br />

mit dem Kinderwagen befahrbar.<br />

Vogelweg<br />

Ausgangspunkt:<br />

Bahnhof Oey­Diemtigen<br />

Endpunkt: Bahnhof Oey­Diemtigen<br />

Länge: 5,6 km/2,75 km<br />

Höhenmeter: 210 m/110<br />

Höchster Punkt: 890 mü.M./<br />

781 mü.M.<br />

Wanderzeit: 2,75 Stunden/<br />

1,25 Stunden<br />

Hinweis! Geeignet für Kinder ab<br />

10 Jahren. Bei der kurzen Steigung<br />

zwischen Posten 1 und 5 wird eine minimale<br />

Fitness vorausgesetzt. Nicht für<br />

Kinderwagen geeignet. Auf dem Weg<br />

können Zecken sein. Ein entsprechender<br />

Schutz wird empfohlen.<br />

Walderlebnispfad Meniggrund<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz<br />

Meniggrund, Gasenboden<br />

Endpunkt: Parkplatz Meniggrund,<br />

Gasenboden<br />

Länge: 2,0 Kilometer<br />

Höhenmeter: 170 m<br />

Höchster Punkt: 1516 mü.M.<br />

Wanderzeit: 2,0 Stunden<br />

Hinweis! Für Kinder ab 10 Jahren<br />

geeignet. Der Weg ist nicht mit dem<br />

Kinderwagen begehbar; es darf nur<br />

an den zwei offiziellen Feuerstellen<br />

Feuer entfacht werden.<br />

Wildbeobachtungswanderung<br />

Ausgangs­ / Endpunkt: Parkplatz<br />

Senggiweid, Grimmialp<br />

Länge: 4,0 km<br />

Höhenmeter: 263 m<br />

Höchster Punkt: 1487 mü.M.<br />

Wanderzeit: 3 h<br />

Zielgruppen: Wanderer, Naturliebhaber,<br />

Familien mit Kindern ab 12 Jahren<br />

Hinweis! Die Wanderung kann auch<br />

mit der Sesselbahn Grimmialp kombiniert<br />

werden. (Betriebszeiten beachten.)<br />

Geschichts­ und Kulturweg<br />

Ausgangspunkt: Brätlistelle Anger,<br />

Zwischenflüh<br />

Endpunkt: Eyeriedschopf, Zwischenflüh<br />

Länge: 1,0 km<br />

Höhenmeter: 80 m<br />

Höchster Punkt: 1140 mü.M.<br />

Wanderzeit: 20 Minuten<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.diemtigtal.ch oder direkt bei:<br />

Diemtigtal Tourismus CH­3753 Oey,<br />

Telefon +41 (0)33 681 26 06,<br />

info@diemtigtal.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Leserecke<br />

NATÜRlich interessiert uns<br />

Ihre Meinung!<br />

Ob Zustimmung, Lob, Kritik oder Anregung. Sagen<br />

Sie uns Ihre Meinung zum einen oder anderen Beitrag.<br />

Was hat Ihnen gefallen, was nicht. Was ist Ihre Meinung<br />

zur Natur – zum nachhaltigen Leben. Was würde Sie<br />

interessieren, wie gefällt Ihnen das Magazin, welche<br />

Artikel fanden Sie besonders interessant usw.<br />

Per Post an: <strong>NATURZYT</strong>, Knaus Marketing & Verlagsservice,<br />

Burgstrasse 11, 8604 Volketswil<br />

Per E­Mail an: redaktion@naturzyt.ch<br />

Aktionscode NKAP13G9<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


Fotowettbewerb<br />

Natur im Herbst bewusst<br />

sehen und erleben<br />

FOTOWETTBEWERB<br />

Ob Makroaufnahme aus der Natur oder spezielle Stimmungsbilder<br />

von Tieren und Pflanzen, Landschaften oder Bergen.<br />

Zeigen Sie uns und unseren Lesern, was mit bewusstem Betrachten<br />

in der Natur gesehen werden kann. <strong>Das</strong> Gewinnerbild<br />

wird in der Herbst­<strong>Ausgabe</strong> Anfang September von <strong>NATURZYT</strong><br />

auf der Titelseite platziert.<br />

Schicken Sie das Foto «Natur im Herbst» mit<br />

Angabe von Aufnahmeort, Bildbeschreibung, Name<br />

und Adresse an fotowettbewerb@naturzyt.ch.<br />

Teilnahmeschluss ist der 2.August <strong>2013</strong><br />

Durch die Teilnahme am Wettbewerb erklären<br />

Sie sich mit der allfälligen Publikation der Bilder<br />

im <strong>NATURZYT</strong>­Magazin einverstanden. Mit der<br />

Einsendung erklären die Teilnehmer zudem,<br />

dass sie die Bilder selber hergestellt haben und die<br />

Publikation keine Rechte Dritter verletzt (Urheberrecht,<br />

Persönlichkeitsrechte etc.). Der Gewinner<br />

wird persönlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb<br />

wird keine Korrespondenz geführt.<br />

Mohnblume<br />

in natürlichem<br />

Feld.<br />

Baum mit<br />

erkennbarem<br />

Gesicht.<br />

Listiger Fuchs, auf<br />

der Wiese erwischt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Wildpark Roggenhausen<br />

Schönster Hirschpark<br />

der Schweiz<br />

Im Wildpark Roggenhausen tummeln sich Hirsche, Mufflons, Wildschweine<br />

und seltene Haustierarten. Ein Naturlehrpfad und ein Obstbaumgarten<br />

ergänzen die Anlage. Der Wildpark Roggenhausen ist westlich der<br />

Stadt Aarau angesiedelt. Er liegt im gleichnamigen Tal und ist in ein seltenes<br />

Naturidyll eingebettet. <strong>Das</strong> gesamte Parkareal umfasst eine Fläche von<br />

ungefähr 15 Hektaren. Der Park wurde 1903 gegründet und geniesst seither<br />

eine grosse Popularität weit über die Region hinaus.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR<br />

Der Rothirsch – grösste einheimische<br />

Hirschart.<br />

Beim Steinwildgehege auf dem «Älpli» und<br />

neben dem Spycher aus dem Jahre 1642 steht ein öffentlicher<br />

Picknickplatz mit zwei Feuerstellen zur<br />

Verfügung. Die zahlreichen Gehege laden zu Rundgängen<br />

ein. Auf dem westlichen Rundweg können<br />

besonders schön die Damhirsche beobachtet werden.<br />

Im ganzen Park gilt: <strong>Das</strong> Füttern von Tieren darf nur<br />

mit ausgewählter Nahrung aus den Futterautomatenerfolgen.<br />

Seit 2003 erfuhr der Roggenhausen­Wildpark<br />

eine zusätzliche Bereicherung: Zu den Hirsch­ und<br />

Mufflongehegen wurden attraktive Besucherplattformen<br />

erstellt. Im Spycher erfolgte die Neuansiedlung<br />

des Haus­ oder Steinmarders. Der Naturlehrpfad<br />

führt entlang dem östlichen Waldhang hinunter zum<br />

Restaurant und zu den Hochstamm­Obstbäumen.<br />

Schönster Hirschpark der Schweiz<br />

Die grossen Gehege mit Wald und ofenem Land,<br />

welche dem Roggenhausen zu Recht die Bezeichnung<br />

«schönster Hirschpark der <strong>Schweizer</strong>» verhalfen,<br />

erfuhren 2011 nochmals eine markante Ergänzung<br />

und Aufwertung. Durch ein grosszügiges Engagement<br />

der Ortsbürgergemeinde Aarau konnte der<br />

Platz vor dem Restaurant neu gestaltet und eine nach<br />

neusten ökologischen Erfordernissen gebaute Naturkläranlage<br />

mit Naturweiher und einer grosszügigen<br />

Minipig­ und Geflügel­Anlage gebaut werden.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Flora und Fauna im Wildpark entdecken<br />

Auf dem Naturlehrpfad über Fauna und Flora<br />

sowie Geologie<br />

Der Naturlehrpfad wurde 2003 zum 100­jährigen<br />

Bestehen des Vereins Wildpark Roggenhausen<br />

mit Unterstützung des kantonalen Lotteriefonds und<br />

des Rotary Clubs Aarau errichtet.<br />

Auf dem Naturpfad wird den naturwissenschaftlich<br />

interessierten, Erholung suchenden Personen auf<br />

verständliche Weise der Zusammenhang von<br />

Gesteinsuntergrund (Geologie), der wachsenden<br />

Pflanzendecke (Flora, Vegetation) und der Tierwelt<br />

(Fauna) nähergebracht.<br />

An sechs Standorten werden die vorhandenen<br />

Fels­ und Lockergesteinsschichten, deren Bildungsbedingungen,<br />

Wasser­ und Fossilgehalt, die Verwitterungs­,<br />

Erosions­ und Umlagerungsprozesse sowie<br />

die an den Gesteinsuntergrund gebundenen Pflanzen­<br />

und Tierarten dargestellt.<br />

Im Gebiet des Lehrpfades wechseln die Gesteinsunterlagen,<br />

der Wasserhaushalt und dadurch die<br />

Standortbedingungen für die Pflanzen­ und Tierwelt<br />

kleinräumig stark. Es existieren somit sehr vielfältige<br />

und unterschiedliche Lebensräume nebeneinander.<br />

Wir befinden uns hier in der Übergangszone<br />

Arboretum Roggenhausen.<br />

Steinmarder – sein Revier erstreckt sich auf über 50–80 Hektaren.<br />

Mufflons – in der Schweiz lediglich in zwei<br />

Kolonien im Wallis vorhanden.<br />

Wildschweine – nachtaktive Tiere, leben in Rotten<br />

unter Leitung einer alten Bache.<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR<br />

Der Habermehler – ein Wagnerapfel aus dem 19. Jahrhundert.<br />

zwischen dem Jura («Kalkfelsen») und dem Mittelland<br />

(«Molasseablagerungen»).<br />

Haben Sie gewusst, dass man hier auf kleinstem<br />

Raum Jurafelsen, Dolinen, Schotterablagerungen,<br />

Steinbrüche und sogar ein Moor antrefen kann?<br />

Hinweis: Der Naturlehrpfad ist nicht rollstuhlgängig.<br />

Mehr Informationen über Fauna, Flora und<br />

Geologie unter: www.roggenhausen.ch<br />

Tiere im Park<br />

Im Wildpark Roggenhausen können verschiedene<br />

Tiere beobachtet werden: Rothirsche, Axishirsche,<br />

Damhirsche, Mufflons, Alpenmurmeltiere,<br />

Steinwild, Wildschweine, Shetlandponys, Welsh­<br />

Moutain­Ponys und der Steinmarder. Daneben<br />

Strahlenziegen, Schneehasen, Minipigs, Wildtruten,<br />

Appenzeller Barthühner, Hasenkaninchen und<br />

Walliser Schwarznasenschafe. Die Tiere können mit<br />

speziellem Futter von Wildpark gefüttert werden.<br />

Diese findet man am Futterautomaten.<br />

Arboretum – spezieller Obstbaumgarten<br />

Eine Besonderheit ist der 1999 angelegte spezielle<br />

Obstbaumgarten. Auf den Hangwiesen ganz<br />

im Süden des Tälis finden sich rund 50 hochstämmige<br />

Apfel­, Birn­, Zwetschgen­, Kirsch­ und<br />

Pflaumenbäume, welche an die einst weit über 2000<br />

Obstsorten in der Schweiz erinnern. Wer kennt<br />

beim heutigen Standardsortiment noch Namen wie<br />

Schnitzapfel, Habermehler, Wältisteiner, Herbstforelle,<br />

Goldbächler, Ontario­ und Viktoriapflaume?<br />

Sie und viele andere Sorten sollen einen Teil der<br />

früheren Vielfalt retten und der Nachwelt ein Stück<br />

Kulturgut bewahren.<br />

Der Habermehler<br />

Vielen älteren Leuten ist der Habermehler noch<br />

ein Begrif. Er ist ein Apfel, welcher vor allem<br />

regional bekannt ist. In einer Aargauer Statistik von<br />

1937 ist er eine von rund 100 Sorten, welche namentlich<br />

erwähnt wurden.<br />

Der Habermehler oder Wagnerapfel wurde schon<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben. Er soll<br />

von einem Wagner in Buchs/AG aus einem Samen<br />

gezogen worden sein. Er kann als Tafel­, Kochund<br />

Dörrapfel verwendet werden.<br />

Alpenmurmeltier –<br />

lebt in den Alpen<br />

auf Höhen von<br />

1200–2800 m ü.M.<br />

oberhalb der<br />

Waldgrenze.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Tierische<br />

Angebote.<br />

In den Zoos und Tierparks<br />

der Schweiz erleben Sie<br />

die verschiedensten Tierarten<br />

hautnah.<br />

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20 <strong>NATURZYT</strong>


Minipigs:<br />

Herrlich zuzuschauen.<br />

Kinderspielplatz<br />

im Wildpark<br />

Roggenhausen.<br />

NATUR<br />

Wissenswertes über den Wildpark<br />

Wildparkführungen – Flora und Fauna<br />

intensiver erleben<br />

Der Wildpark bietet interessierten Gruppen<br />

individuelle Führungen mit kompetenten Fachpersonen<br />

an. Die Führungen dauern 1–1 ½ Stunden,<br />

die Route, Dauer, Beginn und Endpunkt können<br />

individuell angepasst werden. Die Führungen finden<br />

von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr<br />

statt und kosten CHF 180.–. Ausserhalb dieser Zeit<br />

CHF 250.–. Anmeldungen und Reservation nimmt<br />

dieOrtsbürgergutsverwaltung unter Telefon 062 836<br />

05 79 oder ortsbuergergemeinde@aarau.ch entgegen.<br />

Kinder­Spielplatz<br />

Direkt neben dem Restaurant und in unmittelbarer<br />

Nähe von Wildschweinen und Minipigs liegen<br />

die Kinderspielplätze. Die Anordnung im Sichtbereich<br />

der Terrasse und der Tische und Bänke im<br />

Freien soll die Aufsicht der Eltern erleichtern.<br />

Neben der traditionellen Scooterbahn und dem<br />

Karussell werden Wippgeräte, Schaukeln, Türme<br />

und Rutschen angeboten. Angestrebt wird ein ausgewogenes<br />

und sicheres Angebot für die 3­ bis 10­jährigen<br />

Besucherinnen und Besucher.<br />

Restaurant Roggenhausen<br />

Ein Imbiss nach einem Rundgang durch den<br />

Wildpark gefällig? Oder am Abend dem Stress<br />

entfliehen und ein feines Nachtessen in einer Oase<br />

der Ruhe und Erholung geniessen?<br />

<strong>Das</strong> Restaurant mit 55 Sitzplätzen und bedienter<br />

Terrasse bietet eine reichhaltige Auswahl, welche<br />

saisonal und vielfältig ausgerichtet ist. Von März bis<br />

Oktober ist das zusätzliche Gartenrestaurant<br />

(Selbstbedienung) geöfnet, wo in Ruhe eine Tasse<br />

Kafee genossen werden kann und die Kinder<br />

gleichzeitig auf dem Spielplatz im Auge behalten<br />

werden können.<br />

Der Wildpark Roggenhausen<br />

Die Trägerschaft des Parks ist der Verein «Wildpark<br />

Roggenhausen», der weit über 1000 Mitglieder<br />

zählt und dessen Vorstandsmitglieder ehrenamtlich<br />

arbeiten. Der Parkbesuch ist unentgeltlich. Deshalb<br />

ist der Verein auf diverse Finanzquellen angewiesen.<br />

Die Finanzierung erfolgt über Beiträge der Ortsbürgergemeinde<br />

Aarau, von Regionsgemeinden und<br />

Sponsoren sowie durch die Mitgliederbeiträge.<br />

Eine gute Idee – Tiergotte oder Tiergötti<br />

Liegt Ihnen eine Tierart besonders am Herzen?<br />

Durch die Übernahme einer Tierpatenschaft<br />

hat man die Möglichkeit, einen direkten Beitrag zur<br />

Pflege der bevorzugten Tierart zu leisten.<br />

Diese Patenschaft hilft dem Wildpark Roggenhausen,<br />

auch in Zukunft eine optimale Betreuung<br />

der Tiere zu gewährleisten. Eine Patenschaft ist<br />

bereits für CHF 100.– möglich – auch mal eine<br />

gute Geschenkidee.<br />

Text Michael Knaus, <strong>NATURZYT</strong><br />

Fotos Wildpark Roggenhausen, Alessandra Hug<br />

Öffnungszeiten<br />

Der Park ist das ganze Jahr geöffnet und unentgeltlich zugänglich.<br />

Hunde an der Leine sind erlaubt.<br />

Buszufahrt<br />

AAR­Busverbindung ab Bahnhof Aarau, Linie 3, Haltestelle<br />

Roggenhausen, anschliessend Fussmarsch ca. 15 Minuten.<br />

Autoparkplatz<br />

Parkplatz an der Schönenwerderstrasse. Wenn dieser besetzt ist,<br />

bitte Parkplatz «Schanz» 500m stadteinwärts benützen!<br />

Wildpark Roggenhausen<br />

5001 Aarau, Telefon 062 822 34 05<br />

wildpark.roggenhausen@aarau.ch<br />

www.roggenhausen.ch<br />

Postadresse<br />

Verein Wildpark Roggenhausen, Rathausgasse 1, 5000 Aarau<br />

wildpark.roggenhausen@aarau.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Renaissance<br />

vergessener Zierpflanzen<br />

Seit 2005 bezaubert Blütenflor von alten Blumensorten die<br />

Besucher im ProSpecieRara­Garten in der Elfenau, auf dem<br />

Areal der Stadtgärtnerei Bern. Berückende Schönheiten von einst<br />

geben sich hier die Ehre und erblühen von neuem.<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 23<br />

PROSPECIERARA


Kornblume «Blauer Junge» mit feinen, leuchtend blauen Blüten.<br />

«König Theodor», eine alte Kapuzinerkresse,<br />

wird eskortiert von der «Ehrenlegion», einer Studentenblume<br />

aus vergangenen Zeiten, und sie wird<br />

begleitet von der alten Kornblumensorte «Blauer<br />

Junge», beduftet von der unscheinbaren Reseda.<br />

Alte <strong>Schweizer</strong> Züchtungen von Bartfaden, Frikart­Astern<br />

oder Prachtspieren und Flammenblumen<br />

zeigen sich hier von ihrer besten Seite. Da trefen<br />

sich purpurrote Pfingstrosen mit schneeweissem Rittersporn,<br />

die leuchtendrote Blüte der Flammenblume<br />

wetteifert mit den Blautönen der Frikart­Astern.<br />

Schwebende Blüten – gehören diese zur Akelei<br />

oder sind es Margeritenblumen? Für die harmonische<br />

Gestaltung eines Beetes mit Sommerflor<br />

oder Stauden braucht es die ganze Vielfalt an Zierpflanzen.<br />

Oft entscheiden feine Farbnuancen<br />

und Formen, welche es geschickt zu einem schönen<br />

Ganzen zu kombinieren gilt.<br />

Verschwinden stoppen<br />

Die Schönheiten unserer Natur sind lebendig<br />

und damit auch vergänglich. Und gerade Zierpflanzen<br />

sind stark der Mode und ihrem Wandel<br />

unterworfen. Zur Zeit unserer (Ur­)Grossmütter<br />

waren Nelken beliebte Blumen. In welchem Garten<br />

sind sie auch heute noch anzutrefen? Doch nicht<br />

nur Vorlieben sind verantwortlich für den Wandel<br />

im Angebot von Zierpflanzen. Der heutige Preisdruck<br />

und das Verschwinden von lokalen Dorfgärtnereien<br />

mit ihren Spezialitäten sind auch bei den<br />

Zierpflanzen – wie bei Gemüse­ oder Obstsorten<br />

– Ursache für die Uniformierung des Angebots.<br />

Diesem Trend will ProSpecieRara entgegenwirken.<br />

Seit knapp sechs Jahren recherchieren wir in<br />

gärtnerischen Archiven und erhalten so Auskunft<br />

darüber, welche Blumen einst verbreitet waren,<br />

seit langer Zeit in der Schweiz gehandelt, eventuell<br />

gar gezüchtet und kultiviert wurden. Einige<br />

davon sind immer noch vorhanden, andere wohl<br />

unwiederbringlich verloren.<br />

Die gefundene rare Pracht zeigen wir Ihnen<br />

gerne in unseren Schaugärten. Es ist eine besondere<br />

Freude, Gärten mit althergebrachten Zierpflanzen<br />

zu gestalten und diese die ganze Saison erblühen<br />

zu lassen. Haben doch diese «natürlichen» Schönheiten<br />

bereits Monet und andere Künstler zu Höhenflügen<br />

inspiriert.<br />

ProSpecieRara möchte mit ihrer Initiative die<br />

Erhaltung und die Verbreitung historischer Zierpflanzen<br />

gezielt fördern und damit deren facetten­<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


PROSPECIERARA<br />

Im ProSpecieRara­Schaugarten in der Berner Elfenau finden auch Führungen statt.<br />

Die Daten finden Sie unter www.prospecierara.ch/de/veranstaltungen<br />

reiche und berückende Schönheit dem modernen<br />

Menschen näher bringen. Düfte von Veilchen,<br />

Wicken, Reseden und eine immense Farbenpracht<br />

sollen uns heute noch verzaubern dürfen.<br />

mit Stadtgrün Bern errichtet hat. Zusammen<br />

mit Ihrer Unterstützung sind wir zuversichtlich,<br />

dass die vergessenen Blumen zu neuem Leben<br />

erwachen.<br />

Zierpflanzen für historische Gebäude<br />

Auch Denkmalpfleger sind dankbar für die<br />

Erhaltungsarbeit von ProSpecieRara. Denn bis<br />

anhin war es fast unmöglich, die Gärten originalgetreu<br />

restaurierter Gebäude auch mit den originalen<br />

Pflanzen zu bepflanzen. Nun steht ProSpecieRara<br />

immer wieder beratend zur Seite – ganz<br />

aktuell z.B. beim Erlacherhof und dem Von­Wattenwyl­Haus<br />

in Bern.<br />

Nehmen Sie teil an der Renaissance vergessener<br />

Zierpflanzen und besuchen Sie den Schaugarten<br />

in der Elfenau, welchen ProSpecieRara zusammen<br />

Text ProSpecieRara, Fotos ProSpecieRara,<br />

Markus Zubler, Küttingen<br />

ProSpecieRara­Zierpflanzenmarkt<br />

Am 19.Mai findet der ProSpecieRara­Zierpflanzenmarkt in der<br />

Elfenau statt. Eine grosse Auswahl an traditionellen Zierpflanzen,<br />

Kräutern und Heilpflanzen wartet auf ein neues Zuhause. Eine<br />

Gruppe Kupferhalsziegen, das Kinderland mit Workshops und die<br />

Festwirtschaft mit ProSpecieRara­Menüs machen den Ausflug für<br />

Gross und Klein attraktiv.<br />

Datum: Sonntag, 19. Mai, 9 – 17 Uhr<br />

Ort: Stadtgärtnerei in der Elfenau, 3006 Bern<br />

Info: Es stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung, bitte reisen<br />

Sie wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Der Bus Nr.19<br />

Richtung Elfenau bringt Sie ab Bahnhof Bern direkt zur Extrahaltestelle<br />

«Zierpflanzenmarkt».<br />

Die Kapuzinerkresse «König Theodor» war schon<br />

1884 bei Samen Wyss im Handel.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Der Schaugarten beim Schloss Wildegg in hochsommerlicher Pracht.<br />

Alte Nutzpflanzen für die<br />

Zukunft fit halten<br />

Akzessionsnummer 45398 ist auf der Samentüte der<br />

Genbank zu lesen. Sind die von schwieligen Bauernhänden<br />

entwickelten Sorten zu einer Nummer degradiert worden?<br />

Nicht überall! Die Erhaltung bei ProSpecieRara unterscheidet<br />

sich wesentlich von einer Genbank.<br />

Die Anzahl der Genbanken entspricht wohl in<br />

etwa der Anzahl Staaten auf unserem Planeten.<br />

Weltweit sind Tausende, wenn nicht sogar Millionen<br />

verschiedenster Nutzpflanzensorten, sogenannte<br />

Akzessionen, in Genbanken eingelagert. Diese sich<br />

über Saatgut vermehrenden Gemüse­ und Getreidesorten<br />

werden nur alle paar Jahre angebaut,<br />

um wieder über frisches keimfähiges Material für die<br />

weitere Aufbewahrung zu verfügen.<br />

In der Kälte verlangsamen sich die Abbauprozesse<br />

im Samenkorn und es bleibt länger keimfähig.<br />

Aus diesen Gründen entstand 2008 eine Genbank<br />

im hohen Norden auf Spitzbergen. Dort schicken alle<br />

Länder Saatgut ihrer sogenannten pflanzengenetischen<br />

Ressourcen hin, damit es dort eingefroren und<br />

aufbewahrt wird. Auch die Schweiz hat Saatgut<br />

dort gelagert. Ob dieses Saatgut je wieder angebaut<br />

wird, bleibt ofen.<br />

Mit dem Klimawandel mithalten<br />

Während das Samenkorn in der polaren Kälte<br />

ruht, verändert sich unser Klima. Die alten Sorten<br />

müssen sich an Trockenperioden, heisse Temperaturen<br />

und dann wieder an nasse Füsse mit Staunässe<br />

gewöhnen können. Deshalb setzt ProSpecie­<br />

Rara auf die Erhaltung draussen – in den Gärten<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


vonheute und morgen. Je öfter eine Sorte vermehrt<br />

wird, desto besser kann sie sich an Veränderungen<br />

anpassen. Denn bei jeder Samenernte werden die<br />

Samen der in diesem Sommer am besten gewachsenen<br />

Pflanzenindividuen ausgelesen. Samen von<br />

Kümmerlingen, die nicht mit dem herrschenden<br />

Wetter zurechtkamen, werden nicht berücksichtigt.<br />

Auf diese Weise entwickeln sich auch die<br />

traditionellen ProSpecieRara­Sorten weiter und<br />

passen sich an die Umweltbedingungen an. Sie<br />

bleiben robust und ertragreich – trotz Klimawandel.<br />

Lebendige Erhaltung z.B. in Wildegg<br />

Mit dem Schloss Wildegg kann ProSpecie­<br />

Rara schon seit vielen Jahren auf einen attraktiven<br />

Partner in der Erhaltung der alten Sorten setzen.<br />

Dort im «Nutz­ und Lustgarten», wo einst die Effinger<br />

lustwandelten, gedeihen heute einige hundert<br />

verschiedene Nutzpflanzensorten – und sie werden<br />

dort auch vermehrt. So sehen dort die Besucherinnen<br />

und Besucher schon mal Salate oder Karotten<br />

in voller Blüte. Der Gärtner vor Ort und Zivildienstler<br />

von ProSpecieRara sorgen für die professionelle<br />

Pflege der wertvollen Pflanzen. Im<br />

Herbst wird das geerntete Saatgut jeweils gemeinsam<br />

mit engagierten Helfern gedrescht und anschliessend<br />

in der Samenbibliothek am ProSpecieRara­<br />

Hauptsitz in Basel eingelagert. Von dort aus gelangt<br />

es in weitere (Privat­)Gärten, so dass die einzelnen<br />

Sorten in möglichst vielen verschiedenen<br />

Gärten lebendig abgesichert werden.<br />

Eine lebendige Erhaltung geschieht in den<br />

Gärten und auf dem Feld, in der gewohnten natürlichen<br />

Umgebung unserer Kulturpflanzen. Nur so<br />

ist gewährleistet, dass das Kulturerbe zukünftigen<br />

Generationen zur Verfügung steht und auch das<br />

Wissen um die Nutzung noch vorhanden ist.<br />

Denn was nützt unseren Grosskindern ein 100­jähriges<br />

Getreidekorn, das, weil tiefgekühlt aufbewahrt,<br />

zwar noch keimt, aber während des Wachstums<br />

denveränderten Klimabedingungen erliegt?<br />

Text/Fotos Marianna Serena, Bereichsleiterin Garten­,<br />

Acker­ und Zierpflanzen bei ProSpecieRara<br />

Der Schaugarten in Wildegg ist eines von über 60 Schauobjekten in<br />

der ganzen Schweiz. Auf Arche­Höfen, in Obst­, Zierpflanzen­ und<br />

Gemüsegärten und in Restaurants kann die Vielfalt der <strong>Schweizer</strong><br />

Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten erlebt werden.<br />

Mehr unter www.prospecierara.ch/de/schaunetz<br />

PROSPECIERARA<br />

Am Dreschtag wird<br />

das gewonnene<br />

Saatgut gemeinsam<br />

für die Lagerung in<br />

der Samenbibliothek<br />

vorbereitet.<br />

Auf Führungen im<br />

Schaugarten Wildegg<br />

entdecken die Besucher<br />

z.B. blühenden<br />

Lauch.<br />

Auch für<br />

Kinder ein<br />

Erlebnis, am<br />

Dreschtag<br />

mitzuhelfen.<br />

Ungewohnt<br />

und schön:<br />

Karotten in<br />

voller Blüte.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Zum Glück kein Hybrid: Appenzeller Barthühner vererben ihre Eigenschaften verlässlich an die nächste Generation.<br />

1+1=3?<br />

Mit züchterischen Tricks versorgen wenige<br />

Grosskonzerne die Welt mit leistungsstarken Hybridhühnern.<br />

Die Monopolisierung der Genetik und<br />

ausgeklügelte Zuchtsysteme schaffen Abhängigkeiten<br />

und verhindern, dass kleinere Betriebe ihre<br />

Hühner selber nachzüchten können.<br />

Hoher Preis für Spitzensportler<br />

Aber was sind Hybriden? Anders als<br />

bei der Rassenzucht, wo gleich mit gleich<br />

verpaart wird und daraus Jungtiere hervorgehen,<br />

die ihren Eltern gleichen, werden<br />

in der Hybridzucht verschiedene<br />

Rassen miteinander gekreuzt. <strong>Das</strong> Produkt<br />

daraus ist ein Hybrid, ein neues<br />

Tier, das sich von seinen Eltern unterscheidet.<br />

Der Unterschied kann äusserlich<br />

sein, aber auch die Leistung des<br />

Tieres betrefen.<br />

Bei den Hühnern sind das Tiere<br />

mit gesteigerter Lege­ oder Mastleistung.<br />

Heterosis­Efekt nennt dies der Fachmann,<br />

und weil es so gut geht, wird dies<br />

Mit der eigenen Zucht kann der Biohof nebst Eiern auch Hennen verkaufen.<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


eimGeflügel gleich doppelt angewendet:<br />

Aus vier verschiedenen Grosselternrassen<br />

entstehen im ersten Schritt zwei nicht<br />

verwandte Elternhybriden, die wiederum<br />

miteinander verpaart werden. Als Endprodukte<br />

gehen die eigentlichen Legehybride<br />

hervor. Nur so lassen sich Hennen<br />

züchten, die jährlich mehr als 300 Eier<br />

legen, oder Masthühner, die pro Tag über<br />

50 Gramm zunehmen.<br />

Auf den ersten Blick ist dies eine eindrückliche<br />

Sache: 1+1 gibt in der Hybridzucht<br />

also mehr als in der konventionellen.<br />

Dieser Vorteil wird jedoch mit<br />

Abhängigkeit bezahlt. Denn züchtet man<br />

mit zwei gleichen Hybridtieren weiter,<br />

gehendieHeterosis­Vorteilewiederverloren.<br />

Es ist dieses Phänomen, das den wenigen<br />

Grosskonzernen in die Hände<br />

spielt. Denn für den Geflügelhalter bedeutet<br />

dies, dass er immer wieder von<br />

neuem Küken oder Junghennen von seinem<br />

Lieferanten beziehen muss, um auf<br />

gleichem Produktionsniveau zu bleiben.<br />

Frei vermehrbare Rassehühner<br />

Rassehühner wie das <strong>Schweizer</strong>huhn<br />

oder das Appenzeller Barthuhn werden<br />

sicher nicht die Wirtschaftsgeflügel­Hybriden<br />

ablösen. Es gibt jedoch viele gute<br />

Gründe, sich für die Erhaltung und Förderung<br />

der alten Rassen einzusetzen. So<br />

eignen sich diese für Menschen, die sich<br />

selber versorgen möchten, indem sie ihre<br />

Hühner über Generationen frei und mit<br />

immer denselben Eigenschaften nachziehen.<br />

Zudem profitieren die Selbstversorger<br />

von der Robustheit, Genügsamkeit<br />

und Langlebigkeit der alten Rassen,<br />

die zwar in der Tagesleistung von ihren<br />

Hybridgenossen übertrumpft werden,<br />

aber dafür auf der Zeitachse punkten:<br />

Während Leistungslegehennen nach einem<br />

Jahr ausrangiert werden, weil sie<br />

nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen,<br />

sorgen traditionelle Rassen über<br />

mehrere Jahre für gefüllte Legenester.<br />

Wertvolle Genetik erhalten<br />

Nicht selten fällt das Argument, Rassegeflügel<br />

seien vor allem attraktive<br />

Hobbytiere. Ein Blick auf die global verarmte<br />

Genetik in den Händen weniger<br />

Zuchtgiganten macht aber deutlich, wie<br />

schmal die züchterische Basis geworden<br />

ist. Ob neue Seuchen, Klimawandel oder<br />

Wirtschaftskrisen: Was immer auf uns<br />

zukommen wird, wir sind gut beraten,<br />

einen möglichst breiten Genpool<br />

bereitzuhalten.<br />

Text, Fotos Philippe Ammann<br />

Bereichsleiter Tiere, ProSpecieRara<br />

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GARTEN UND HOLZ<br />

naturnaher Gartenbau<br />

www.gartenundholz.ch<br />

Bleulerstrasse 11 8008 Zürich<br />

Telefon 044 382 22 84 info@gartenundholz.ch<br />

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Naturpark der Schweiz<br />

www.parc-ela.ch<br />

Wiesner Alp, © Lorenz A. Fischer<br />

Foto:Christian Flierl<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


Claudias naturnaher Garten<br />

Ein naturnaher Garten –<br />

Lebensraum für Mensch,<br />

Tier und Pflanzen<br />

Liebe garten­ und naturbegeisterte Leserinnen und<br />

Leser, ich freue mich sehr, Ihnen von nun an in jeder<br />

<strong>Ausgabe</strong> den naturnahen Garten ein bisschen näher zu<br />

bringen. Ich verwende bewusst den Begriff «naturnaher<br />

Garten» und nicht «Naturgarten».<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


grosser Wunsch, dass möglichst viele Gartenbesitzerinnen<br />

und­besitzer sich mit dem naturnahen<br />

Garten anfreunden oder, noch besser, sich ihm<br />

verschreiben?<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Während im klassischen Naturgarten alles der<br />

Natur überlassen ist, wird diese im naturnahen<br />

Garten von Menschenhand, entsprechend seinen<br />

Ideen und Vorstellungen, geformt. Damit haben<br />

im naturnahen Garten auch einige Zierpflanzen<br />

Platz, sofern sie nicht überhandnehmen.<br />

Was ist ein naturnaher Garten?<br />

Aber was genau versteht man unter einem<br />

naturnahen Garten? Ein naturnaher Garten ist<br />

Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen.<br />

Die jeweiligen Bedürfnisse von allen werden, so gut<br />

es geht, berücksichtigt. Der naturnahe Garten<br />

beherbergt eine grosse Zahl an verschiedenen einheimischen<br />

Pflanzen­ und Tierarten und trägt auch zu<br />

deren Erhalt bei. Die Gestaltung und Pflege erfolgt<br />

mit und nicht gegen die Natur. Ziel ist es, der<br />

Natur mehr Zeit und Raum zur Entfaltung zu lassen.<br />

Es spielt überhaupt keine Rolle, wie gross der<br />

Garten ist. Jeder Garten lässt sich naturnah<br />

gestalten.<br />

Was bezwecken wir denn überhaupt mit<br />

einem naturnahen Garten, und warum ist es mein<br />

Die Zerstörung der natürlichen Landschaften<br />

Die Zerstörung der natürlichen Landschaften<br />

in der Schweiz hat dramatische Formen angenommen.<br />

Zahlreiche Neubausiedlungen sind in den<br />

letzten Jahren entstanden mit vielen kleinen Gärten.<br />

Natürlich können diese Kleingärten niemals<br />

zusammenhängende Landschaften ersetzen, aber<br />

trotz ihrer kleinräumigen Struktur wären sie für<br />

viele Tiere begehrter als gemeinhin angenommen,<br />

vorausgesetzt eben, der Garten ist naturnah angelegt.<br />

Was wir aber meist vorfinden, sind sterile, monotone<br />

«Grünflächen», bestehend aus einem regelmässig<br />

geschnittenen Rasen und einer Hecke aus exotischem<br />

Gehölz. Von Vielfalt und Kreativität fehlt<br />

hier jede Spur. Ein solcher Garten ist für die einheimische<br />

Tierwelt quasi eine grüne Wüste. Denn die<br />

Tiere finden hier weder genügend Nahrung noch<br />

sicheren Unterschlupf, ausser vielleicht in der Hecke.<br />

Mehr Natürlichkeit statt Ordnung im Garten<br />

Leider haben wir Menschen, und da will ich<br />

mich gar nicht ausnehmen, ein mehr oder weniger<br />

grosses Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit,<br />

auch im Garten. Dies widerspricht aber gänzlich den<br />

Bedürfnissen der Tierwelt: je mehr Laubhäufen, je<br />

mehr Dickicht, umso besser, denn wer verzichtet gerne<br />

auf ein Versteck, wenn er im nächsten Augenblick<br />

von seinem «Feind» gefressen werden könnte? Im<br />

naturnahen Garten lässt sich beides verwirklichen.<br />

Und vielleicht, wer weiss, können auch<br />

wir Menschen endlich etwas mehr Natürlichkeit in<br />

unserenGärten zulassen und erfreuen uns über<br />

das neue Gartenbild, über die da und dort auftauchenden<br />

Pflanzen und Tiere.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


32 <strong>NATURZYT</strong>


Merkmale eines natürlichen Gartens<br />

Öfnen wir also unser Herz für unsere Mitlebewesen<br />

und bereichern wir unseren Garten<br />

mit einigen der typischen Merkmale eines naturnahen<br />

Gartens:<br />

– einheimische, standortangepasste Pflanzen<br />

– Unterschlüpfe für Tiere in Form von Ast­,<br />

Stein­ und Laubhaufen<br />

– Kompost<br />

– Nisthilfen<br />

– Förderung von Nützlingen, die Blattlaus und<br />

Co. an den Kragen gehen<br />

– Verzicht auf chemische Spritz­ und Düngemittel<br />

– unverfugte Mauern und nicht versiegelte<br />

Wege und Plätze<br />

Kurzum: ein naturnaher Garten ist ein<br />

Naturerlebnis für Gross und Klein.<br />

Ich hofe, ich habe Sie nicht nur gluschtig gemacht<br />

auf das Erlebnis naturnaher Garten, sondern konnte<br />

Sie auch von dessen Notwendigkeit und Vorteilen<br />

überzeugen. Ich freue mich, in Zukunft viele solch<br />

wunderschöne, von Kreativität und Vielfalt geprägte<br />

Gärten zu sehen. Ihre Claudia Ebling<br />

Text/Fotos Claudia Ebling, Gärtnerei Zulauf AG,<br />

Schinznach­Dorf<br />

In den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n von <strong>NATURZYT</strong><br />

werde ich einige dieser Themen aufgreifen und mehr<br />

darüber berichten.<br />

Ein Naturerlebnis für Gross und Klein<br />

Ein naturnaher Garten verursacht zudem wenig<br />

Kosten, da auf einheimische Pflanzen gesetzt wird,<br />

die an unser Klima angepasst sind und nicht, wie<br />

der kurzlebige Saisonflor, jedes Jahr neu gekauft<br />

werden müssen. Auch der Pflegeaufwand ist nicht<br />

grösser als in einem sterilen Garten, in dem jede<br />

Woche der Rasen gemäht werden muss. Aber der<br />

naturnahe Garten bringt einen entscheidenden<br />

Vorteil mit sich: Auf einmal besuchen uns Schmetterlinge,<br />

die den Nektar aus unseren einheimischen<br />

Pflanzen holen und leicht in der Luft tanzen, Vögel<br />

tauchen auf, die die Beeren an unserer einheimischen<br />

Hecke stibitzen, und Bienen summen von<br />

Blüte zu Blüte und sorgen durch die Bestäubung für<br />

Früchte im Herbst.<br />

Mehr zu Claudia Ebling<br />

Claudia Ebling Wagner ist verheiratet, Mutter eines 8­jährigen<br />

Jungen, und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Die Liebe zur Natur<br />

und zu den Tieren begleitet sie schon ein Leben lang. Auf ihrem<br />

2800­m 2 ­Grundstück finden die verschiedensten Gartenbereiche mühelos<br />

Platz: Ziergarten, Weiher, magerere und fette Wiese, Kräutergarten,<br />

Wildstauden­ und Rosenrabatten und diverse Kleinstrukturen.<br />

Mehr unter www.natur­im­garten.ch<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Claudias Frühlingstipp:<br />

Es ist Zeit für den Frühjahrsputz im Stauden­ und Blumenbeet!<br />

Die Temperaturen steigen und mit ihnen fangen auch die jungen<br />

Triebe der Stauden im Beet zu wachsen an. Spätestens jetzt entfernen<br />

wir die letztjährigen, verdorrten Stängel, um dem jungen Grün<br />

Platz zu machen. Die alten Stängel schichten Sie in einer ungestörten<br />

Ecke Ihres Gartens zu einem Haufen auf. Oft befinden sich nämlich<br />

in den Stängeln noch überwinternde Insekten, die nun langsam<br />

erwachen und so genug Zeit haben, herauszukriechen. Haben Sie<br />

zwischen den Stauden freie Flächen, können Sie diese mit einer<br />

Grabgabel lockern. Dabei einfach in den Boden stecken, einmal<br />

hin­ und herbewegen und im Abstand von ein paar Zentimeter immer<br />

wieder wiederholen. <strong>Das</strong> ist alles. Auf keinen Fall mit dem Spaten<br />

umgraben, dabei würde die wertvolle Arbeit von Regenwürmern und<br />

anderen Bodenlebewesen komplett zerstört. Allfällige unerwünschte<br />

Kräuter können Sie dabei auch gleich entfernen. Sie brauchen die<br />

Beete nicht komplett zu säubern, Laub dient stets als Kälteschutz und<br />

Unterschlupf für Insekten und verrottet sowieso mit der Zeit.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


Öfters mal abschalten<br />

Energiesparen im Alltag<br />

Zuhause lässt sich viel Energie sparen. Nur denkt<br />

man nicht daran, öfters mal abzuschalten, und viele<br />

Geräte laufen im Stand­by­Modus und verbrauchen<br />

Strom – ohne dass man es wirklich realisiert.<br />

Man ist sich gewohnt, einfach einzuschalten –<br />

sei es das Licht, den Fernseher, das Radio usw.,<br />

und unbewusst geht man anderen Tätigkeiten nach<br />

und lässt alles laufen. Und hier liegt in einfachem<br />

Rahmen bereits grosses Potenzial, Energie zu sparen<br />

und auch Geld.<br />

Eigentlich müsste die Stromrechnung aufgrundder<br />

neuen Gerätegenerationen laufend sinken<br />

oder wenigstens im gleichen Umfang wie in<br />

der Vorjahreszeitperiode sein. Vergleicht man den<br />

Stromverbrauch der letzten sechs Jahre, kommt<br />

Erstaunliches zum Vorschein.<br />

<strong>NATURZYT</strong> hat es getan und war erstaunt.<br />

Im Jahr 2006 war der Stromverbrauch eines Mitarbeiters<br />

bei 3885 kWh – und bei der Abrechnung im<br />

Jahr 2012: 5598 kWh oder 1713 kW (44%) mehr! Aber<br />

wie kann das sein?<br />

In den letzten 6 Jahren wurden alle Geräte mit<br />

der besten Energieklasse und die meisten Lichtquellen<br />

mit LED betrieben und dennoch 44% mehr<br />

Energie verbraucht. Eigentlich eine unlogische<br />

Entwicklung. Nach einer genauen Analyse des Konsumverhaltens<br />

stellt man fest, dass sich dieses in<br />

dieser Zeit ebenfalls verändert hat.<br />

Die Kinder besitzen ein Smartphone, einen<br />

Tablet­PC und natürlich steht der alte Fernseher im<br />

Kinderzimmer. <strong>Das</strong> iPod und die neue Docking­<br />

Station stehen nun auch im Kinderzimmer (danke,<br />

lieber Götti!). Neben den neuen Luftbefeuchtern<br />

und Luftreinigungsgeräten hat das W­LAN Einzug<br />

gehalten. Der Digitalrecorder steht neben dem<br />

Fernseher und ein neues Aquarium im Wohnzimmer.<br />

Obwohl diese neuen Geräte im Haushalt weniger<br />

Strom verbrauchen, lässt sich damit ein kleiner<br />

Teil des Mehrverbrauches erklären. Beim weiteren<br />

Analysieren hat sich aber auch das Konsumverhalten<br />

verändert. Es ist einfach geschehen – weil es praktisch<br />

in allen <strong>Schweizer</strong> Haushalten geschieht,<br />

weil die Freunde der Kinder auch immer das Neuste<br />

haben und weil man mit der Zeit geht.<br />

Dabei wird intensiv über erneuerbare Energie<br />

gesprochen – weg vom Atomstrom. Doch im eigenen<br />

Haushalt realisieren die wenigsten, dass ein<br />

Umdenken stattfinden sollte. Man darf und soll<br />

seinen Beitrag dazu leisten und das eigenes Konsumverhalten<br />

überdenken – und überhaupt erst einmal<br />

bewusster wahrnehmen.<br />

Wie oft geht man während der Werbepause am<br />

TV kurz zur Toilette und vergisst, das Licht wieder<br />

zu löschen, räumt noch schnell die Küche auf –<br />

und weil es weitergeht, brennt auch dort das<br />

Lichtweiter.<br />

Und wie sieht es aus mit einem gemeinsamen<br />

Spielabend? Nach einem harten Arbeitsalltag<br />

setzt man sich lieber vor den Fernseher und lässt<br />

sich mit Sendungen wie «Voice of Switzerland»,<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 35<br />

NACHHALTIG LEBEN


Sinnvolle Helfer, um öfters<br />

ganz abzuschalten.<br />

«The Bachelor» oder sonst irgendeiner Sendung<br />

berieseln und zappt freudig hin und her. Die Kinder<br />

spielen mit dem Smartphone, Tablet oder sitzen im<br />

Zimmer und schauen eine andere Sendung. So sieht<br />

es in den meisten Haushalten der Schweiz aus –<br />

und eigentlich nicht verwunderlich, dass damit der<br />

Stromverbrauch steigt.<br />

Weshalb muss eigentlich im Garten die ganze<br />

«Festbeleuchtung» brennen? Weil es einfach schön<br />

ist, mal rauszuschauen und den Garten auch<br />

bei Nacht zu sehen! Und wie oft schaut man wirklich<br />

raus? Hat es jetzt Sinn, in den Wintermonaten<br />

das Licht mit dem Timer von 17 bis 23 Uhr<br />

brennen zu lassen? Eigentlich nicht.<br />

Und hier sollte ein nachhaltiges Umdenken<br />

stattfinden – öfters mal abschalten!<br />

Im Garten<br />

Sicher ist es sinnvoll, gerade in den Wintermonaten,<br />

Licht im Garten, im Wohnquartier brennen<br />

zu lassen – gerade wegen der Einbrecher. Aber muss<br />

dies gleich die ganze Nacht brennen? Wären Bewegungsmelder,<br />

die das Licht bei Bedarf einschalten,<br />

nicht die bessere Alternative? Oder spezielle Solarlampen,<br />

die von der Sonne gespeist werden.<br />

Zuhause<br />

Braucht es wirklich neben dem Fernseher im<br />

Wohnzimmer, auch weitere in den Kinderzimmern<br />

oder im eigenen Schlafzimmer? Wäre es nicht<br />

sinnvoller, weniger Fernsehen zu schauen – dafür<br />

aber bewusst ausgewählte Sendungen, die die ganze<br />

Familie interessieren.<br />

Muss das W­LAN in der Nacht eingeschaltet<br />

sein – wenn man schläft? Und müssen die Tablets,<br />

PCs, Fernseher im Stand­by­Modus laufen – es gibt<br />

heute Geräte, die die gesamte Stromzufuhr unterbrechen,<br />

wenn die Geräte einige Zeit im Stand­by­<br />

Modus sind.<br />

Wenn man achtsam ist, stellt man auch fest,<br />

dass das Licht brennen gelassen wird, wo es<br />

nichtnötig ist – hier gibt es heute Möglichkeiten,<br />

mittels Bewegungsmelder das Licht zu steuern,<br />

zum Beispiel im Gang, in der Küche etc. – Oder man<br />

achtet selber mehr darauf – und ist der manuelle<br />

Schalter.<br />

Konsum<br />

Ist es nötig, unseren Kindern immer alles<br />

kaufen – nur weil es die anderen auch besitzen? Damit<br />

das «Nörgeln» aufhört? Oder sollte man nicht<br />

damit beginnen, auch unsere Kinder bewusster<br />

und nachhaltiger zu erziehen?<br />

Wieder mehr einen Spieleabend machen – welche<br />

man früher mit den Eltern und Grosseltern genossen<br />

hat? Oder einfach alles abschalten und raus in<br />

die Natur? Natürlich ist es bequemer, die Kinder mit<br />

dem Konsum abzulenken – das gibt uns mehr Zeit<br />

für uns –, aber ist das Sinn und Zweck?<br />

Denken Sie darüber nach – wo Ihre Stromfresser<br />

zu Hause sind – und beginnen Sie damit, diese<br />

sowohl in technischer Hinsicht wie auch im eigenen<br />

Konsumverhalten zu optimieren; damit kann nicht<br />

nur der unnötige Stromverbrauch sinnvoll abgeschaltet<br />

werden, sondern es entsteht eine neue<br />

Lebensqualität – und Ihr Geldbeutel wird ebenfalls<br />

geschont.<br />

Text O. Bismark, Fotos Fotolia<br />

Tipp<br />

Sparpotenzial im eigenen Haushalt prüfen auf<br />

www.energybox.ch<br />

Auf der Homepage www.topten.ch werden die<br />

energieeffizienten Haushaltsgeräte aufgeführt.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


Biologische Weinkultur<br />

Weingut Stammerberg<br />

Muscat Bleu, Léon Millot, Maréchal Foch<br />

oder Cabernet sind im Weingut Stammerberg,<br />

in Bioläden oder im Online­<br />

Shop www.cultiva.ch erhältlich.<br />

Die wunderschöne Lage des Weinguts<br />

Stammerberg mit herrlicher Aussicht<br />

aufs Stammertal und die Alpen lädt<br />

zum Spazieren, Wandern, Verweilen und<br />

zum Geniessen der fruchtigen Weine ein.<br />

Ein Höhepunkt ist die Sommerdegustation<br />

Anfang Juli. Der neue Jahrgang wird<br />

bei einem Imbiss im Schatten der mächtigen<br />

Buchen vor dem Keller vorgestellt.<br />

Wegen der Pracht der reifenden Trauben<br />

ist die Septemberdegustation bei Käse,<br />

Rauchwurst und Bauernbrot sehr beliebt.<br />

Winterstimmung im Stammertal<br />

DieWinterstimmungüberdemStammertal<br />

geniessen Sie an der Dezemberdegustation<br />

im warmen Keller beim<br />

Raclette. Besonders eindrucksvoll ist<br />

Anfang März an der Bauernfasnacht die<br />

Sicht auf die gewaltigen Höhenfeuer des<br />

Stammertals vom Weingut aus. Gemeinsam<br />

geniesst man während dieser einmaligen<br />

Degustation mit Winzerrisotto die<br />

«Vertreibung» des Winters.<br />

Familie Strasser stillt auch den Wissensdurst<br />

und bietet Führungen, Kurse,<br />

Seminare oder massgeschneiderte Schulungen<br />

für Einzelpersonen oder Gruppen<br />

an. Sie werden in die Kunst des Rebbaus<br />

und der Weinbereitung eingeführt<br />

und können dabei die Weine degustieren.<br />

<strong>Das</strong> Gästelokal beim Keller kann<br />

auch für unterschiedliche Anlässe gemietet<br />

werden.<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Text/Fotos <strong>NATURZYT</strong>, Fredi Strasser<br />

In idyllischer Lage über dem Nussbaumersee<br />

und dem Stammertal hat die<br />

Winzerfamilie Maria und Fredi Strasser­<br />

Coray, zusammen mit Andri, Flurina,<br />

Ursin und Marius, ihre Vision vom eigenen<br />

Bioweingut verwirklicht. Die Rotund<br />

Weissweine aus naturgesunden<br />

Trauben können hier bei den geselligen<br />

Degustationen mit Weinverkauf probiert<br />

werden. Dank der schonenden Weinpflege<br />

sind die verschiedenen Qualitätsweine<br />

besonders bekömmlich. Die biologisch­dynamische<br />

Pflege stärkt Boden,<br />

Rebe, Traube, Saft und Wein – und natürlich<br />

auch die Weinliebhaber.<br />

Der begeisterte Agronom<br />

Mit Begeisterung zeigt der Agronom<br />

Fredi Strasser den Kunden die herrlich<br />

fruchtigen Trauben, welche in seinen<br />

sonnigen Naturrebbergen reifen. Mit viel<br />

Erfahrung komponiert er daraus – wie<br />

ihm Kenner bescheinigen – einzigartige<br />

Tropfen. Die hochwertigen Spezialitäten<br />

aus den pilzwiderstandsfähigen Traubensorten<br />

Solaris, Bianca, Seyval Blanc,<br />

Mehr Informationen und Kontakt<br />

Weingut Stammerberg<br />

Familie Strasser<br />

Bergtrotte 408<br />

CH­8477 Oberstammheim<br />

Telefon 052 7402774<br />

Fax 052 7402775<br />

info@cultiva.ch<br />

www.cultiva.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Nachhaltige Mobilität<br />

Autotrends <strong>2013</strong><br />

Kann Mobilität überhaupt nachhaltig sein? Grundsätzlich nein – so lange<br />

die Mobilität mit Benzin, Diesel, Elektrizität etc. betrieben wird. Denn<br />

gemäss Wikipedia.org ist Nachhaltigkeit die Nutzung eines regenerierbaren<br />

Systems, welches auf natürliche Weise regeneriert werden kann. Benzin,<br />

Diesel und Erdgas sind beschränkte Erdressourcen. Elektrizität kann nicht<br />

auf natürliche Weise regeneriert werden, sie kann nur neu produziert werden.<br />

Also kann die logische Antwort, auf die <strong>NATURZYT</strong> kommt, nur Nein sein.<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


Nachhaltige Mobilität beim Auto, wie sie heute verstanden<br />

wird, heisst weniger CO2­Ausstoss und Schonung der vorhandenen<br />

Ressourcen für künftige Generationen. Oder umweltfreundlicher<br />

als bisher unterwegs sein. Und wer weiss,<br />

vielleicht erfindet die Industrie eine ganz neue Antriebstechnik<br />

– eine Art Dynamo, welcher wie beim Fahrrad von früher<br />

je mehr Licht (Energie) erzeugt, je schneller man fährt.<br />

Und bis es so weit ist – steht die Nutzung von Fahrzeugen<br />

mitgeringerem CO2­Ausstoss und Verbrauch im Vordergrund.<br />

<strong>NATURZYT</strong> präsentiert deshalb die Autotrends <strong>2013</strong>, die diesen<br />

Kriterien entsprechen.<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Tipp: Auf der Website von topten.ch sind die 10 Besten<br />

je Kategorie (Kleinwagen, Mittelklasse etc.) übersichtlich<br />

aufgeführt.<br />

Was heisst überhaupt «nachhaltig»?<br />

Wikipedia.org beschreibt die Nachhaltigkeit wie folgt:<br />

<strong>Das</strong> Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung<br />

eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass<br />

dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften<br />

erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise<br />

regeneriert werden kann.<br />

Im ursprünglichen Wortsinn («längere Zeit anhaltende Wirkung»)<br />

und im übertragenen, ursprünglich forstwirtschaftlichen<br />

Sinn («forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht<br />

mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen<br />

kann») stammt das Wort von «nachhalten» mit der Bedeutung<br />

«längere Zeit andauern oder bleiben». Im derzeitigen<br />

Sprachgebrauch bedeutet der Begriff, dass auch in anderen<br />

Bereichen etwas noch lange Zeit andauern, bestehen,<br />

nachwirken oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut,<br />

begonnen und/oder in Bewegung gesetzt wurde.<br />

Volvo V40<br />

Treibstoff Diesel, Verbrauch 3,6 l/100 km,<br />

CO 2 in g/km 94 g, Plätze 5, Leistung<br />

115 PS, Preis ab CHF 34950. (Foto Volvo<br />

Schweiz, Quelle topten.ch)<br />

Nach der Enquete­Kommission des Deutschen Bundestages<br />

setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus drei Komponenten<br />

zusammen, einer ökologischen, ökonomischen und<br />

sozialen Nachhaltigkeit, die auch als Drei­Säulen­Modell der<br />

Nachhaltigkeit bezeichnet werden. Generell handelt Nachhaltigkeit<br />

davon, menschliches Handeln stärker auf<br />

Generationengerechtigkeit und globale Chancengerechtigkeit<br />

hin auszuweiten, auch mit weniger Ressourceneinsatz<br />

über die Zeit länger zu bestehen.<br />

Quelle: Wikipedia.org<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


<strong>Das</strong> BMW i3 Concept Coupé<br />

Treibstoff Strom, Plätze 5, Leistung 170 PS, Preis bei Redaktionsschluss noch<br />

nicht bekannt, Markteinführung ab Mitte <strong>2013</strong>. (Fotos/Quelle BMW Schweiz)<br />

Fiat Panda Natural Power<br />

Der neue Jetta Hybrid<br />

Seat Mii 1.0 MPI Ecofuel CNG<br />

Treibstoff Erdgas, Verbrauch 3,1kg/100 km,<br />

CO 2 in g/km 86, Plätze 4, Leistung 60 PS,<br />

Preis ab CHF 18 350. (Foto/Quelle Fiat<br />

Suisse)<br />

Treibstoff Benzin, Verbrauch 4,1 l/100 km,<br />

CO 2 in g/km 95, Plätze 4, Leistung 150 PS,<br />

Preis bei Redaktionsschluss noch nicht<br />

bekannt. Markteinführung ab Frühjahr<br />

<strong>2013</strong>. (Foto/Quelle: Volkswagen)<br />

Treibstoff Erdgas, Verbrauch 2,9kg/100 km,<br />

CO 2 in g/km 63, Plätze 4, Leistung 68 PS,<br />

Preis ab CHF 17 500. (Foto AMAG, Quelle<br />

topten.ch)<br />

Opel Ampera – elektrisch voraus<br />

Kia Optima Hybrid<br />

Mitsubishi All­New Space Star<br />

Treibstoff Strom 13 kWh/100 km, Benzin<br />

1,2 Liter/100 km, CO 2 in g/km 27, Plätze 4,<br />

Leistung 150 PS, Preis ab CHF 50900.<br />

(Foto Opel Suisse, Quelle topten.ch)<br />

Treibstoff Benzin, Verbrauch 5,4 l/100 km,<br />

CO 2 in g/km 125 g, Plätze 5, Leistung<br />

190 PS, Preis CHF 48000. (Quelle/<br />

Foto Kia Motors)<br />

Treibstoff Benzin, Verbrauch 4,0 l/100 km,<br />

CO 2 in g/km 92g, Plätze 5, Leistung 80 PS,<br />

Preis ab CHF 13 999, Markteinführung ab<br />

März <strong>2013</strong>. (Fotos/Quelle Mitsubishi<br />

Schweiz)<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


Renault ZOE<br />

VW eco up! BlueMotion<br />

SKODA Citigo CNG Green tec<br />

Treibstoff Strom, Plätze 5, Leistung 88 PS,<br />

Preis ab CHF 22800, Markteinführung ab<br />

Mitte <strong>2013</strong>. (Fotos/Quelle Renault Suisse)<br />

Treibstoff Erdgas, Verbrauch 2,9 kg/100 km,<br />

CO 2 in g/km 63,2, Plätze 4, Leistung 60 PS,<br />

Preis ab CHF 21 450, Markteinführung<br />

ab Februar <strong>2013</strong>. (Foto Volkswagen,<br />

Quelle topten.ch)<br />

Treibstoff Erdgas, Verbrauch 2,9kg/100 km,<br />

CO 2 in g/km 63,2, Plätze 4, Leistung<br />

68 PS, Preis Modell Ambition ab<br />

CHF 18 070. (Foto AMAG, Quelle<br />

topten.ch)<br />

NACHHALTIG LEBEN<br />

Toyota Yaris Hybrid<br />

Treibstoff Benzin, Verbrauch 3,5 l/100 km, CO 2 in g / km 79g, Plätze 5, Leistung 100 PS, Preis ab CHF 24 500.<br />

(Foto Toyota Schweiz, Quelle topten.ch)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


42 <strong>NATURZYT</strong>


Die etwas andere<br />

«Wellness­Woche»<br />

in den <strong>Schweizer</strong><br />

Bergen<br />

«<strong>Das</strong> ist meine Wellness­Woche», sagt Marlene Hegelé,<br />

64, lachend. Die fröhliche Dame holt aus und schlägt mit dem<br />

Vorschlaghammer kraftvoll einen Nagel ins Kastanienholz.<br />

Der Stahlstift stabilisiert die Konstruktion aus drei Rundhölzern,<br />

einen sogenannten Dreibeinbock, den Marlene zusammen<br />

mit Fritz in den Steilhang oberhalb Langwies gezimmert hat.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

1987 hat das Bergwaldprojekt – noch unter<br />

dem Patronat von Greenpeace – in Malans (GR) das<br />

erste Mal mit Freiwilligen im Wald gearbeitet.<br />

Ende der 1980er Jahre war die Hochzeit von «Waldsterben»<br />

und «saurem Regen». Der Bergwald<br />

warf hohe politische und gesellschaftliche Wellen.<br />

Projektbeschrieb<br />

In den ersten Publikationen des Bergwaldprojektes<br />

stand: «Wir haben uns daran gewöhnt,<br />

dem Wald Leistungen abzuverlangen: die Bahn soll<br />

pünktlich fahren, Touristen über die Autobahn<br />

rollen, Siedlungen weiterexistieren. Der Bergwald<br />

soll allen und immerdar Schutz gewähren vor<br />

Lawinen, Steinschlag und Hochwasser. Doch diese<br />

Leistung erfordert eine Gegenleistung: dauernde<br />

Pflege und Sorge!» Heute stirbt der Bergwald medial<br />

zwar nicht mehr und im Bereich Luftverschmutzung<br />

hat sich vieles verbessert. Forschende zeigen<br />

aber, dass Schadstofe nach wie vor den Wald<br />

schwächen. Hat vor 25 Jahren das «Waldsterben»<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


die Menschen bewegt, ist es heute die Klimaerwärmung.<br />

Alle wissenschaftlichen Szenarien weisen<br />

darauf hin, dass die Schutzfunktion des Bergwaldes<br />

durch die Klimaerwärmung ernsthaft bedroht<br />

ist. Seit 1987 hat sich für den Bergwald also nicht<br />

viel geändert. Und immer noch schützt er Täler und<br />

Städte, ist Holzlieferant, bietet Erholung und<br />

bindet CO2. <strong>Das</strong> Bergwaldprojekt hat sich aber seit<br />

seiner Gründung stark entwickelt. So haben<br />

über 34000 Freiwillige durch das Bergwaldprojekt<br />

im Alpenraum 175000 Arbeitstage zum Erhalt<br />

des Schutzwaldes geleistet. Sie haben ein persönliches<br />

und engagiertes Zeichen für den Umgang<br />

mit der Natur gesetzt. Darauf dürfen die Freiwilligen<br />

und das Bergwaldprojekt stolz sein.<br />

Wo sich Naturschönheit und Naturkräfte begegnen,<br />

entsteht ein faszinierender Lebensraum.<br />

Sonnenwarmes Holz und Steinschlag, Vogelgezwitscher<br />

und Lawinen: Im Bergwald sind Idylle<br />

und Katastrophe auf engstem Raum verflochten.<br />

Heute erfahren die meisten Menschen den Wald<br />

nur als Erholungsraum. Der Bergwald leistet für<br />

die Gesellschaft aber noch weit mehr: Er produziert<br />

Holz, schützt vor Naturgefahren, ist Lebensraum<br />

für Tiere und Pflanzen und verbessert die Qualität<br />

von Luft und Wasser. In einer Bergwaldprojekt­<br />

Woche erleben Freiwillige dieses sensible Nebeneinander<br />

hautnah.<br />

Handeln, nicht diskutieren<br />

Unter dem Motto: «Handeln, nicht diskutieren»<br />

ermöglicht das Bergwaldprojekt seit 1987 als gemeinnützige<br />

Organisation Frauen und Männern<br />

von 18 bis 88 Jahren einen einwöchigen Arbeitsein­<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


satz zwischen <strong>April</strong> und Oktober an wunderschönen<br />

Orten in <strong>Schweizer</strong> Bergwäldern. Seit Beginn haben<br />

34000 Freiwillige in 175000 Arbeitstagen in 6 Ländern<br />

(Schweiz, Österreich, Deutschland, Liechtenstein,<br />

Spanien, Ukraine) durch das Bergwaldprojekt<br />

nachhaltige Spuren zugunsten der Schutzwirkung<br />

des Waldes hinterlassen.<br />

Der ebenso einfachen wie wirkungsvollen<br />

Grundidee ist man auch nach all den Jahren<br />

mit stetigem Wachstum treu geblieben: Über die<br />

Natur wird nicht debattiert. Draussen im Bergwald,<br />

am Ort des Geschehens, fern jeder Theorie<br />

und Politik, wird persönlich und eigenverantwortlich<br />

gehandelt.<br />

Der Begehungsweg wird gebaut<br />

Zahnärzte und Hausfrauen, Musiker, Schreiner<br />

und Studentinnen arbeiten eine Woche gemeinsam<br />

für dasselbe Ziel: Hier wird ein Begehungsweg<br />

gebaut, dort der Jungwald gepflegt und damit<br />

ein Beitrag zur Erhaltung des Schutzwaldes geleistet.<br />

Neben körperlicher Arbeit im Freien wird auch<br />

viel Wissenswertes über den Wald vermittelt.<br />

In 26 Jahren haben durch das Bergwaldprojekt über<br />

34000 Freiwillige im Alpenraum 175000 Arbeitstage<br />

zum Erhalt des Schutzwaldes erbracht.<br />

Die Sensibilisierung für den Lebensraum<br />

Bergwald geschieht «vor Ort» und mit allen<br />

Sinnen: beim Wegbau den Boden riechen, beim<br />

Pflanzen die Steilheit des Hanges erleben, einengendes<br />

Dickicht lichten, damit die Sonne wieder<br />

auf den Boden scheinen kann. <strong>Das</strong> faszinierende<br />

Ökosystem erleben die Teilnehmenden hautnah,<br />

stellen sich Fragen und lernen viel. Auch anregende<br />

Diskussionen und Spass in den bunt gemischten<br />

Gruppen ist für viele ein Grund, immer wieder zu<br />

kommen, wie auch für Marlene Hégelé.<br />

<strong>Das</strong> abschüssigeGelände erfordert Geschicklichkeit,<br />

Marlene sucht nach einem festen Tritt.<br />

Es riecht nach frischem Holz und Walderde. «Eine<br />

Arbeitswoche im Bergwald kann ich nur empfehlen,<br />

ich erhole mich bestens», sagt die tatkräftige Frau,<br />

die in ihrem Berufsalltag Kleider entwirft und<br />

schneidert.<br />

Text/Fotos Ursi Di Giuliantionio, Nadja Simmen,<br />

Jaromir Kreiliger<br />

<strong>Das</strong> Bergwaldprojekt ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz<br />

in Trin (GR) und führt Arbeitseinsätze mit forstlichen Laien<br />

im Bergwald durch. Eine Bergwaldprojekt­Woche ist für die Teilnehmenden<br />

kostenlos. <strong>Das</strong> Jahresprogramm <strong>2013</strong> findet<br />

sich auf www.bergwaldprojekt.org oder Tel. 081 6504040.<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich!<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Serie – Ganzheitliches Wahrnehmen (1.Teil)<br />

Ganzheitliches Wahrnehmen<br />

in der Natur, an Orten der<br />

Stille und Kraft<br />

Dort, wo ich wohne, umgibt mich eine Landschaft von<br />

wilder Schönheit. Wenn ich einen Stein berühre oder unter einem<br />

Baum stehe, befinde ich mich in Gegenwart fühlender Wesen.<br />

Was empfinden sie oder wie sieht es in ihnen aus? Sie sehen aus<br />

wie Trolle, Gnome und Elfen … Ich schaue auf das Land und<br />

lausche auf die Geschichten, die es erzählen möchte.<br />

Brian Froud’s World of Faerie<br />

<strong>NATURZYT</strong> sensibilisiert, geht neue Wege und<br />

berichtet auch über die etwas andere Wahrnehmung<br />

in der Natur. So berichten wir im Bereich «Natur<br />

erleben» auch über etwas andere Ausflüge und Erlebnisse.<br />

Unser Redaktionsteam war unterwegs an<br />

einem Erlebniskurs für ganzheitliches Wahrnehmen<br />

– auch bekannt unter Kommunikation mit der<br />

Natur. Und wenn es auch ein Bereich ist, welcher mit<br />

Logik und Verstand nicht erklärt werden kann,<br />

war es eine ganz erstaunliche Erfahrung, die unser<br />

Team «wahrgenommen» hat. Einfach mal einen<br />

Baum oder Tier berühren, die Augen schliessen,<br />

die Gedanken ruhen lassen – und fühlen. Ganz Erstaunliches<br />

durfte unser Team erfahren.<br />

Und in der Serie «Ganzheitliches Wahrnehmen<br />

in der Natur» bringt Ihnen <strong>NATURZYT</strong> dieses<br />

Thema näher. Heute – die Einführung.<br />

Einführung in ganzheitliches Wahrnehmen<br />

Ganzheitliches Wahrnehmen in der Natur, ist<br />

etwas ganz Normales und Wunderbares. Nichts<br />

Abgehobenes, sondern erdig und irdisch. Ganzheitliches<br />

Wahrnehmen in der Natur ist die uralte<br />

telepathische Sprache zwischen den Spezies.<br />

Ganzheitliches Wahrnehmen in der Natur lässt uns<br />

die Magie des Augenblickes erleben. Dabei sind wir<br />

absolut im Hier und Jetzt. Dies zu erfahren, kann tief<br />

berührend und Leben verändernd wirken. Es ist eine<br />

zutiefst bereichernde und beglückende Erfahrung,<br />

und meist stellen wir nach so einer engen Verbundenheit<br />

mit unserem Gegenüber erstaunt fest, dass<br />

wir Menschen recht wenig wissen oder dass uns das<br />

angeeignete Wissen reichlich wenig nützt. Kopflastiges<br />

bleibt da, wo es herkommt, im Kopf. Diesen<br />

können und sollen wir benützen, aber eben nicht<br />

ausschliesslich. Ebenso wichtig sind unsere Intuition,<br />

der siebte Sinn, das vertiefte, sinnliche Wahrnehmen<br />

und Erfassen dessen, was um uns herum<br />

geschieht. Unsere Erfahrungen spinnen den Faden,<br />

der sich durch unser Leben zieht, und die Erfahrungen<br />

sind es, die es uns ermöglichen, uns zu entwickeln<br />

oder besser noch zu ent­wickeln und uns von<br />

unnötigem Ballast freizuschaufeln. Erst dann, wenn<br />

unsere Gedanken zur Ruhe gekommen sind, der<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 47<br />

NATUR ERLEBEN


Kopf vollkommen leer ist, sind wir erst in der Lage<br />

zu einer tiefen Verbindung mit unserem Gegenüber<br />

und zu einer echten telepathischen Kommunikation.<br />

Was ist ganzheitliches Wahrnehmen in der Natur,<br />

die Kommunikation mit der Natur?<br />

<strong>Das</strong> Wort Kommunikation ist eigentlich der<br />

falsche Ausdruck. Es ist vielmehr umfassendes<br />

Wahrnehmen und Zuhören. Wenn wir uns auf die<br />

Stille eines Ortes, eines Waldes oder eines Steines<br />

einlassen, eröfnet sich uns eine zauberhaft beseelte<br />

Welt voller Wesen, die zu uns sprechen und uns<br />

wichtige Dinge aufzeigen können, von denen wir<br />

lernen dürfen, sofern wir bereit sind, diese Belehrungen<br />

anzunehmen. Die Welt der Zwerge, Feen und<br />

Fabeltiere aus den Märchen, die uns als Kinder<br />

erzählt wurden, wird plötzlich erfahrene Wirklichkeit.<br />

Mittlerweilen gibt es eine Menge Literatur zu<br />

diesem Thema, jedoch nützt uns all das angeeignete<br />

Wissen rein gar nichts, wenn wir es nicht persönlich<br />

erfahren können. Der Anfang der telepathischen<br />

Kommunikation findet sich bei den Naturvölkern.<br />

Alle indigenen Völker verstanden und verstehen es<br />

nicht nur, Naturphänomene richtig zu deuten,<br />

sondern auch, sich mit der Natur und den Tieren tief<br />

zu verbinden und mit ihnen auf nonverbalem Weg<br />

zu kommunizieren. Die Indianer Nordamerikas<br />

verstanden es zum Beispiel, eine Heilpflanze, die nur<br />

im Sommer wächst, bei Bedarf auch im Winter<br />

wachsen zu lassen, um einem Kranken damit zu<br />

helfen. Dies ist nur möglich durch eine Kommunikation<br />

mit der Pflanze oder der Pflanzendeva, dem<br />

tiefen Verbinden und Versunken sein mit dem Geist<br />

derselben. Indigene Menschen werden selten bis gar<br />

nie von Schlangen gebissen. Durch Kommunikation<br />

mit der Schlange oder der Schlangenkönigin kann<br />

im Fall einer Bedrohung Unheil abgewendet werden.<br />

In beiden Fällen stellt oder stellte sich der Erfolg<br />

nurein, wenn um Hilfe gebeten wird und wenn wir<br />

reinen Herzens sind. Trifft beides zu, so wird<br />

uns Hilfe immer gewährt. Es gäbe noch viele solcher<br />

Beispiele zu berichten. Wir westlichen von der<br />

Zivilisation beeinflussten Menschen haben uns<br />

einfach von diesem Wissen und Können abgetrennt.<br />

Doch heute ist die Zeit gekommen, sich wieder an<br />

diese Form der Sprache zu erinnern. Ganzheitliches<br />

Wahrnehmen in der Natur oder Naturkommunikation<br />

ist ganz einfach eine nonverbale, sprich telepathische<br />

Sprache des Herzens zwischen zwei beseelten<br />

Wesen. Dazu gehören nebst dem Menschen die Tiere,<br />

aber auch Bäume, Pflanzen, Steine, Berge, Bäche,<br />

Flüsse, Seen, das Meer, Wolken und natürlich das<br />

kleine Volk: Zwerge, Feen, Elfen, Wassernixen,<br />

Baumgeister, Gnome und Erdengelwesen.<br />

Naturkommunikation, wie ich sie verstehe und<br />

anwende, hat nichts mit Hellsehen zu tun. Beim<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Hellsehen kann ich Dinge sehen oder Botschaften<br />

erhalten, ohne konkret danach zu fragen. Bei der<br />

Naturkommunikation kann ich nur Informationen<br />

erhalten, wenn das Gegenüber, sei es nun Mensch,<br />

Tier oder Baum, bereit ist, mir die Information zu<br />

senden und mich an seinem Erleben teilhaben zu<br />

lassen. Dies kann natürlich auch spontan geschehen,<br />

das heisst, wir können unerwartet von einem Wesen<br />

kontaktiert werden. <strong>Das</strong>s wir bei der Naturkommunikation<br />

die ethischen Grundregeln beachten, ist<br />

selbstverständlich.<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> der Serie ganzheitliches<br />

Wahrnehmen: «Mit wem kann kommuniziert<br />

werden?»<br />

Text/Fotos: Michael Knaus, Veronika Dubi Jehle<br />

Ganzheitliches Wahrnehmen in der Natur, an Orten der Stille<br />

und Kraft selber erleben und fühlen<br />

<strong>NATURZYT</strong> war selber dabei – und kann diese spezielle Erfahrung nur<br />

empfehlen, nächste Erlebnistage für ganzheitliches Wahrnehmen in<br />

der Natur mit Veronika Dubi Jehle finden statt im Berner Oberland<br />

oder im schönen Elsass.<br />

25.Mai <strong>2013</strong> in der Wolfschlucht und Bärenloch von 10 bis 17 Uhr<br />

oder am 26.Juni <strong>2013</strong> in Mont St. Odile, Elsass, von 11 bis 17 Uhr.<br />

Die Kurskosten pro Person exkl. Verpflegung betragen CHF 80.–.<br />

Voraussetzungen sind die Liebe zur Natur, wetterfeste Kleidung<br />

und gutes Schuhwerk. Für die eigene Verpflegung sorgt jeder selber,<br />

welche unterwegs in der Natur als Picknick (ohne Feuerstelle)<br />

eingenommen wird. Die Teilnehmerzahl ist pro Kurs auf max. 10 Personen<br />

beschränkt.<br />

Mehr Informationen und Anmeldung bei Veronika Dubi Jehle,<br />

Telefon 078 6736004, rugen10@yahoo.de<br />

VitaLana<br />

Peter +Marianne Müller<br />

Kniestrasse 29<br />

8640 Rapperswil<br />

Telefon 055 211 10 66<br />

vitalana@bluewin.ch<br />

www.vitalana.ch<br />

Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

(Auch Lieferung und Versand)<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 49


Der Braunbär<br />

kehrt zurück.<br />

Aus dem<br />

italienischen<br />

Trentino<br />

wandern seit<br />

2005 immer<br />

wieder Jungtiere<br />

in die Südbündner<br />

Täler.<br />

Foto: BostjanT<br />

Wolf, Luchs und Bär –<br />

die neuen <strong>Schweizer</strong><br />

Bär, Luchs und Wolf sind zurück in der Schweiz,<br />

und sie sorgen für Gesprächsstoff. Die einen heissen die<br />

Grossraubtiere mit offenen Armen willkommen,<br />

andere wünschen sie, wie in früheren Zeiten, in die ewigen<br />

Jagdgründe. Doch wer sind Bär, Luchs und Wolf, und<br />

ist ein Zusammenleben mit ihnen möglich? Eine Annäherung.<br />

M13 ist tot. Die Nachricht verbreitete sich am<br />

19.Februar <strong>2013</strong> wie ein Laufeuer. Kaum war er aus<br />

dem Winterschlaf erwacht, erteilten die Behörden<br />

die Abschussbewilligung für den jungen Bären. Die<br />

Emotionen gingen hoch. Die einen applaudierten,<br />

andere waren empört, von den Umweltverbänden<br />

hagelte es Kritik. Dazwischen standen die Behörden<br />

und versuchten zu erklären. M13 sei den Menschen<br />

zu nahe gekommen, hätte zu wenig Scheu gezeigt<br />

und wäre vielleicht irgendwann gefährlich geworden.<br />

Für sie Grund genug, die Notbremse zu ziehen –<br />

und nach JJ3 den zweiten von insgesamt sechs oder<br />

sieben Bären zu erlegen, die seit 2005 zurückgekehrt<br />

sind.<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Im 19. Jahrhundert ausgerottet<br />

Die Schweiz tut sich schwer im Umgang mit den<br />

Grossraubtieren. <strong>Das</strong> zeigt sich nicht nur, wenn ein<br />

Wolf, ein Bär oder ein Luchs offiziell abgeschossen<br />

wird, sondern auch dann, wenn sie Nutztiere reissen,<br />

sich in der Nähe von Siedlungen zeigen, Nachwuchs<br />

zur Welt bringen oder «zu viele» Wildtiere erbeuten.<br />

Im Zentrum steht jeweils die Frage: Wollen wir<br />

Grossraubtiere? Und wie gestalten wir das Zusammenleben?<br />

Für Wolf, Luchs und Bär stellt sich die Frage<br />

nicht; die Schweiz gehört seit jeher zu ihrem<br />

natürlichen Lebensraum. Doch im 19. Jahrhundert<br />

ging es ihnen an den Kragen. Nachdem man ihnen<br />

durch übermässige Abholzung und unkontrollierte<br />

Jagd die Lebensgrundlage entzogen hatte, waren sie<br />

gezwungen, sich an die Nutztiere zu halten. Damit<br />

war ihr Schicksal besiegelt: Vor gut 100 Jahren waren<br />

Luchs, Wolf und Bär ausgerottet, 1904 fand der letzte<br />

freilebende Bär den Tod.<br />

Von Italien in die Schweiz<br />

Als Erster ist der Luchs zurückgekehrt. 1971<br />

wurden im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts<br />

Tiere freigelassen. Heute leben zwischen 100<br />

und 150 Individuen in den waldreichen Regionen des<br />

Jura, der westlichen Alpen und der Ostschweiz. Sie<br />

sind Einzelgänger und bewohnen Reviere von bis<br />

zu 300 Quadratkilometern. Auf ihrem Speisezettel<br />

stehen Rehe und Gämsen, vereinzelt reissen<br />

sie Schafe und Ziegen aus ungeschützten Herden.<br />

Der Wolf wanderte Ende der 90er­Jahre aus<br />

Italien in die Schweiz ein. Dort hatte sich stets eine<br />

kleine Population gehalten, und nachdem die Tiere<br />

1976 unter Schutz gestellt worden waren, erholte sich<br />

der Bestand sukzessive. Da ein Wolfsrudel etwa 200<br />

Quadratkilometer Revier beansprucht und Jungtiere<br />

den Verband verlassen, war es eine Frage der Zeit,<br />

bis die ersten Wölfe den Weg in die Schweiz fanden.<br />

Im Gegensatz zum Luchs leben Wölfe in Gemeinschaft,<br />

sieben bis acht Tiere bilden ein Rudel.<br />

Seit letztem Sommer hat die Schweiz in der Bündner Calanda ihr<br />

erstes Wolfsrudel, der Wolf ist in den 90er­Jahren zurückgekehrt.<br />

Foto: GTMedia<br />

Dessen wichtigste Aufgabe ist der Schutz und die<br />

Aufzucht der Jungen. Wölfe richten ihre Nahrung<br />

nach deren Verfügbarkeit. Sie reissen Hirsche,<br />

Gämsen, Rehe, Wildschweine und kleinere Tiere,<br />

ernähren sich bisweilen von Früchten, Aas oder<br />

Abfällen und schlagen in ungeschützten Schaf­ und<br />

Ziegenherden Beute. Derzeit leben rund 10 bis 15<br />

Wölfe in der Schweiz, 2012 hat sich in der Bündner<br />

Calanda das erste Rudel gebildet.<br />

Als Letzter ist 2005 der Braunbär zurückgekehrt.<br />

Im italienischen Trentino läuft seit einigen Jahren<br />

ein Wiederansiedlungsprojekt. So kommt es, dass<br />

wanderfreudige Jungbären den Weg in die Südbündner<br />

Täler finden. Der Bär ist ein Allesfresser, er<br />

ernährt sich zu drei Vierteln vegetarisch und zum<br />

Rest von Tieren. Und er ist lernfähig. Merkt er, dass<br />

in der Nähe von Menschen einfach Futter zu holen<br />

ist, verlieren gewisse Tiere ihre Scheu und kehren<br />

stets zu diesen Quellen zurück. Im Val Müstair, wo<br />

der Bär regelmässig auftaucht, hat man gelernt und<br />

ein bärensichereres Abfallkonzept umgesetzt. In<br />

anderen Tälern, zum Beispiel im Puschlav, wo M13<br />

lebte, fehlt dieses.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Die scheue<br />

Raubkatze<br />

wurde in den<br />

70er­Jahren<br />

wieder angesiedelt.<br />

Rund 150<br />

Tiere leben im<br />

Jura, in den<br />

Westschweizer<br />

Alpen und in der<br />

Ostschweiz.<br />

Foto: Christian<br />

Schmalhofer<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Schutzmassnahmen zeigen Erfolg<br />

Die Schweiz muss den Umgang mit den Grossraubtieren<br />

wieder lernen. Nachdem sie Ende des<br />

19. Jahrhunderts ausgerottet waren, hatte man<br />

aufgehört, sich selber adäquat zu verhalten und die<br />

Nutztiere zu schützen. Bär, Wolf und Luchs trafen<br />

deshalb bei ihrer Rückkehr auf einen gedeckten<br />

Tisch und machten in ungeschützten Herden und<br />

Bienenstöcken einfach Beute. Heute weiss man,<br />

dagegen vorzugehen. Herdenschutzhunde, Elektrozäune<br />

und eine ständige Behirtung der Herden sind<br />

sehr erfolgreich, ebenso bärensichere Abfalleimer<br />

und Komposthaufen. Doch die Massnahmen sind<br />

teuer, die öfentliche Hand deckt nur einen Teil der<br />

Kosten. Entschädigt werden hingegen Risse in<br />

Nutztierherden. Beim Bund laufen Bestrebungen,<br />

künftig mehr Mittel für den freiwilligen Herdenschutz<br />

bereit zu stellen. Dieser ist bis heute auf gut<br />

einem Drittel der Alpen umgesetzt.<br />

Umstrittener Schutzstatus<br />

Gewisse Alpen lassen sich aber nur schwer schützen,<br />

andernorts wehren sich die Betrofenen und fordern<br />

stattdessen den konsequenten Abschuss der Grossraubtiere.<br />

Doch Luchs, Bär und Wolf sind streng<br />

geschützt. Der Bund sieht Abschüsse nur vor, wenn<br />

in geschützten Herden übermässige Schäden<br />

entstehen oder ein Raubtier in einer Gegend neu<br />

auftaucht. Die Politik versucht jedoch, den Schutzstatus<br />

aufzuweichen und Abschüsse einfacher zu<br />

ermöglichen.<br />

Durchgesetzt haben sich bereits die Jäger. Die<br />

revidierte Jagdverordnung von 2012 ermöglicht die<br />

Regulation von Grossraubtieren, wenn diese in<br />

einem Gebiet zu viele Wildtiere jagen. Grundsätzlich<br />

machen Grossraubtiere Beute bei kranken, schwachen,<br />

alten oder verletzten Tieren und tragen so zu<br />

gesunden Wildtierbeständen bei. Durch ihre<br />

Anwesenheit ist das Wild aber aufmerksamer<br />

geworden, was die Jagd erschwert.<br />

Keine Gefahr bei richtigem Verhalten<br />

Für den Menschen stellen Wolf, Luchs und Bär keine<br />

Gefahr dar. Die Tiere sind sehr scheu, Begegnungen<br />

selten. Wie jedes andere Tier können sie aber<br />

angreifen, wenn sie verletzt sind, man ihren Jungen<br />

zu nahe kommt oder sie in die Enge getrieben<br />

werden. Die Tiere sollen nicht angefüttert werden,<br />

damit sie ihre Scheu behalten. Problemlos verlaufen<br />

sollte auch die Begegnung zwischen Menschen und<br />

Herdenschutzhund, wenn man sich richtig verhält.<br />

Ruhig bleiben, Provokationen vermeiden, die Hunde<br />

nicht berühren und keinen Augenkontakt herstellen,<br />

sich langsam entfernen und die Herde grossräumig<br />

umgehen lauten die Regeln. Eigene Hunde soll<br />

man frühzeitig an die Leine nehmen und eng bei<br />

sich führen.<br />

Die Erfahrung, auch aus anderen Ländern, zeigt:<br />

Wenn wir wollen, ist das Zusammenleben mit Wolf,<br />

Luchs und Bär möglich. Wichtig ist aber, dass wir<br />

uns mit den Grossraubtieren auseinandersetzen, uns<br />

über sie informieren und dass die Diskussion rund<br />

um ihre Anwesenheit auf einer sachlichen Ebene und<br />

frei von Vorurteilen abläuft. Wolf, Luchs und Bär<br />

sind Teil der einheimischen Natur. Genau wie wir.<br />

Text: Wildout Naturerlebnisse, Daniel Fleuti<br />

Herdenschutzhunde<br />

schützen<br />

Schafe und Ziegen<br />

wirkungsvoll<br />

vor Raubtierangriffen.<br />

Bei richtigem<br />

Verhalten sind<br />

Begegnungen<br />

von Mensch und<br />

Hund unproblematisch.<br />

Foto: Agridea.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Übernachten mitten im Wolfsgebiet:<br />

Die Calandahütte bietet<br />

müden Wanderern ein gemütliches<br />

Bett und gutes Essen.<br />

Geführte Themenwanderungen zu<br />

Wolf, Luchs und Bär<br />

Kommen Sie den Grossraubtieren in der Schweiz<br />

auf die Spur! Redaktor und Wanderleiter Daniel Fleuti<br />

und Wildnispädagogin Andrea Kippe veranstalten mit<br />

ihrem Unternehmen Wildout Naturerlebnisse geführte<br />

Themenwanderungen zu Wolf, Luchs und Bär.<br />

Die Touren führen in die Lebensräume der jeweiligen<br />

Grossraubtiere und bringen den Gästen die scheuen<br />

Jäger anhand lebendig gestalteter Themenblöcke näher.<br />

Die Angebote eignen sich für Erwachsene und ältere<br />

Kinder mit normaler Bergerfahrung und Kondition<br />

für Wanderungen von drei bis fünf Stunden.<br />

wir unterwegs – auf den Wegen, die vom WWF im<br />

Rahmen des Bärenprojekts Ursina eingerichtet<br />

worden sind. Auf dem Programm stehen der<br />

Bärenerlebnisweg und das Bärenmuseum in S­charl,<br />

eine Wanderung durch traditionelles Bärengebiet<br />

und den höchstgelegenen Arvenwald Europas, eine<br />

Übernachtung in der altehrwürdigen Jugendherberge<br />

Sta Maria und der Besuch bei den Herdenschutzhunden<br />

am Ofenpass. 20. bis 22. September <strong>2013</strong>.<br />

CHF 500.– inklusive zwei Übernachtungen mit<br />

Halbpension, Tourenleitung und Besichtigungen.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Wolfswanderung<br />

Drei Tage in der Bündner Calanda, dort wo<br />

das erste Wolfsrudel der Schweiz lebt. Die Wanderung<br />

führt von Tamins über den Kunkelspass und<br />

die Calandahütte nach Felsberg. Unterwegs erhalten<br />

wir vom Wildhüter viele Informationen<br />

zum Wolf und dem Rudel, und wir besuchen die mit<br />

Hunden geschützte Alp Malabiel. 12. bis 14. Juli<br />

<strong>2013</strong>. CHF 475.– inklusive zwei Übernachtungen mit<br />

Halbpension in Berghütten, Tourenleitung undBesichtigungen.<br />

Luchswanderung<br />

Zwei Tage auf den Spuren der Ostschweizer<br />

Luchse im Gebiet Tössstock – Chrüzegg – Hulftegg.<br />

Unterwegs trefen wir den Wildhüter und erfahren<br />

einiges über das mittlerweile abgeschlossene Luchsprojekt<br />

Luno und über die Luchse in der Ostschweiz.<br />

Übernachtung im gemütlichen Berggasthaus<br />

Chrüzegg. 25./26. Mai <strong>2013</strong>. CHF 285.– inklusive<br />

Übernachtung mit Halbpension, Tourenleitung und<br />

Trefen mit dem Wildhüter.<br />

Bärenwanderung<br />

2005 ist der Bär in die Schweiz zurückgekehrt,<br />

sein Weg führte ihn ins Val Müstair. Dort sind auch<br />

Die Heimat des ersten<br />

<strong>Schweizer</strong> Wolfsrudels:<br />

die Bündner Calanda. Auf<br />

der Themenwanderung<br />

zum Wolf lernt man seinen<br />

Lebensraum kennen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

Wildout Naturerlebnisse, Telefon 052 5583892,<br />

naturerlebnisse@wildout.ch, www.wildout.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Luzern natürlich!<br />

Naturerlebnisse in<br />

der Ferienregion<br />

Luzern<br />

Denkt man an Luzern, erinnert man sich sofort wieder an<br />

die Schulzeit. Wer war noch nicht im Verkehrshaus Luzern,<br />

auf der Kapellbrücke, mit dem Schiff auf dem Vierwaldstättersee?<br />

Luzern als Stadt hat einiges zu bieten, erstklassige Events,<br />

eine wunderschöne Altstadt und viele Sehenswürdigkeiten,<br />

Museen und Theater .<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 55<br />

FREIZEIT&FERIEN


Naturerlebnisse Luzern<br />

Genau so faszinierend wie die charmante<br />

Stadt Luzern ist deren Umgebung,<br />

mit ihrer einzigartigen See­ und Berglandschaft.<br />

Sie bietet unzählige Möglichkeiten<br />

für unvergessliche Ausflüge.<br />

Der Pilatus mit der weltweit steilsten<br />

Zahnradbahn, die Rigi ein wunderschönes<br />

Naturparadies, der Titlis mit seiner<br />

wundersamen Gletscherwelt oder das<br />

Wanderparadies für die ganze Familie<br />

Melchsee­Frutt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> war unterwegs und berichtet<br />

von kleinen, feinen Naturerlebnissen<br />

und aufgespürten Sagen und<br />

Mythen in der Ferienregion Luzern. Es<br />

gäbe noch viel mehr zu berichten über<br />

die Stadt und Region Luzern – also wieso<br />

in die Ferne schweifen, wenn das<br />

Nahe so viel zu bieten hat. Lassen Sie<br />

sich inspirieren von einem naturverbundenen<br />

Aufenthalt.<br />

Natur und Poesie mitten in der Stadt<br />

Stolze 20 Millionen Jahre alt ist die<br />

Geschichte des Gletschergartens. In der<br />

damaligen Heisszeit nämlich und währendderletztenEiszeitwurdedasgeschaffen,was<br />

alsnationalesNaturdenkmalgilt:<br />

Der Gletschergarten inmitten der Stadt<br />

Luzern und in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

des berühmten Löwendenkmals.<br />

Eine Entdeckungsreise im lauschigen<br />

Park, im Museum mehr über die jüngste<br />

Erdgeschichte der Schweiz und die Geschichte<br />

Luzerns erfahren und sich verwirren<br />

lassen im «schönsten Spiegellabyrinth<br />

der Erde». Mehr Informationen<br />

zum Gletschergarten unter www.gletschergarten.ch.<br />

Naturschauplätze in der Stadt<br />

Luzern entdecken<br />

Mit der Reihe «Naturschauplätze»<br />

entdeckt man die Stadt Luzern auf besondere<br />

Art und Weise neu! Die attraktiv<br />

gestalteten Faltbögen versprechen spannende<br />

Streifzüge durch die vielfältige<br />

Stadtnatur. Jagende Alpensegler am Wasserturm,<br />

geheimnisvolle Unkenrufe auf<br />

der Allmend oder zu Tausenden rastende<br />

Kolbenenten in der Luzerner Bucht sind<br />

nur einige der vielen Highlights der<br />

Luzerner Tier­ und Pflanzenwelt. Mehr<br />

Informationen zu den Naturpfaden unter<br />

www.stadtluzern.ch/naturschauplaetze<br />

Brunftschrei von «Nöggi» im<br />

Hirschpark­Luzern<br />

«Roaaarrrrrr!», hört man die Rothirsche<br />

während der Hirschbrunft im<br />

Hirschpark Luzern klingen – und kann<br />

diese natürlich auch sehen. Zurzeit leben<br />

14 Rothirsche mit dem Platzhirsch<br />

«Nöggi» im Park und auf Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

werden bis zu acht junge Hirsche erwartet.<br />

Der Hirschpark Luzern ist kostenlos,<br />

immer geöfnet und bestens für<br />

einen Spaziergang geeignet. Mehr Informationen<br />

zum Hirschpark Luzern unter<br />

www.hirschpark­luzern.ch<br />

Auf dem Blumenpfad am Pilatus<br />

Entlang des Blumenpfads geben Blumenschilder<br />

Auskunft über die Flora, so<br />

auch über Blütenfarbe und Blütezeit. Der<br />

In unmittelbarer<br />

Nachbarschaft<br />

des Gletschergartens<br />

–<br />

das berühmte<br />

Löwendenkmal.<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Blumenpfad folgt dem Wanderweg von<br />

Pilatus Kulm zum Tomlishorn, und zwar<br />

meist auf der Südseite des Hauptgrats. Er<br />

ist durchgehend auf der Aussenseite gesichert<br />

und mit Ausnahme des letzten<br />

Abschnitts am Tomlishorn asphaltiert.<br />

Mehr Informationen zum Blumenpfad<br />

unter www.propilatus.ch. Tipp: Wer die<br />

ganze Pilatus­Flora kennenlernen will,<br />

muss ab Ende Mai, wenn der Weg ofen<br />

ist, etwa alle drei Wochen einmal von<br />

Pilatus Kulm zum Tomlishorn wandern.<br />

Steinbockkolonie am Pilatus erleben<br />

Seit über 40 Jahren lebt am Pilatus<br />

Steinwild. Auf Initiative der Pilatusbahnen,<br />

wurden von 1961 bis 1969 insgesamt<br />

19 Stück Steinwild für die Wiederansiedlung<br />

ausgesetzt. <strong>Das</strong> Steinwild der Kolonie<br />

Pilatus besiedelt die Kette Steiglihorn –<br />

Esel – Tomlishorn – Widderfeld – Stäfeliflue<br />

– Risetenstock sowie das vorgelagerte<br />

Matthorn. Über die Jahre hat sich die Kolonie<br />

am Pilatus sehr gut entwickelt. Am<br />

Pilatus leben heute 107 Tiere.<br />

Auf den Spuren des Klimas – der<br />

Klimaweg am Fusse des Pilatus<br />

ins Eigenthal<br />

Luzern besitzt den längsten Klimaweg<br />

der Schweiz. Er beginnt bei der Station<br />

«Obergütsch» (Bus Nr.10 ab Luzern<br />

Bahnhof)undführtüberden Sonnenberg<br />

zum Renggloch, dann hinauf zum Holderchäppeli<br />

und zum Schluss ins Eigenthal.<br />

Besonders im Frühling, wenn die<br />

Natur erwacht und die ersten Sonnenstrahlen<br />

einen begleiten, ist der Weg ein<br />

besonderes Erlebnis. Die Wanderzeit<br />

für den ganzen Weg beträgt rund vier bis<br />

fünf Stunden (ca.16 km). Wunderschöne<br />

Alpenpanoramen, fantastische Ausblicke<br />

vom Mittelland bis in die Alpen, auf den<br />

Vierwaldstättersee und über die Stadt<br />

Luzern, eine spektakuläre Schlucht und<br />

26 Stationen zum Thema Klimawandel –<br />

das alles bietet der Luzerner Klimaweg.<br />

Die Wanderzeit über den Sonnenberg<br />

bis ins Renggloch beträgtetwa zwei Stunden.<br />

Von dort kann man den Bus zurück<br />

von Kriens­Obernau nach Luzern nehmen.<br />

Wer weiter wandern will, gelangt<br />

in weiteren drei Stunden vorbei an Schafherden,<br />

frei laufenden Ziegen, blühenden<br />

Weiden und einem imposanten Ahornbaum<br />

durch eine typische Voralpenlandschaft<br />

hinauf zum Holderchäppeli<br />

und danach ins Eigenthal.<br />

Der Klimaweg sensibilisiert für den<br />

Klimawandel, er stellt zukünftige Herausforderungen<br />

und Probleme dar, zeigt<br />

aber auch neue Perspektiven und Chancen<br />

auf. Er soll weder belehren noch<br />

Angst schüren – wer ihn geht, soll daraus<br />

Kraft und Vertrauen schöpfen. Mehr<br />

Informationen zum Klimaweg und dem<br />

Eigenthal unter www.eigenthal.ch<br />

An der Rigi­Südseite gibt es einen<br />

Naturschatz<br />

An der Rigi­Südseite, von Weggis<br />

bis Brunnen, findet man einen Naturschatz:<br />

eine artenreiche, ursprünglich<br />

wilde Flora und Fauna. 900 Blütenpflanzen,<br />

300 Flechten, 100 Moose, weit über<br />

1000 Insekten, dazu Brutvögel, Reptilien,<br />

Amphibien, Säuger. Dank der besonderen<br />

Geologie, der Naturgeschichte, dem<br />

milden Seeklima und vor allem der Arbeit<br />

der Bauern.<br />

Wertvolle Wiesen: Vielfältig und voll<br />

lokaler Besonderheiten ist das Leben in<br />

den magertrockenen Wiesen und Weiden<br />

und in den feuchten Riedwiesen der Rigi­<br />

Südseite. Diese Wiesen und Weiden, die<br />

ausgedehnten Wälder und die markanten<br />

Felsflühe geben dem Gebiet sein einzigartiges<br />

Gesicht und seine typische Ausstrahlung.<br />

Diese kostbaren Naturwerte<br />

sind heute akut bedroht. Mehr Informationen<br />

zur Rigi unter www.rigi.ch,<br />

mehr zum Naturschutzunter www.naturigi.ch.<br />

NatuRigi – den Naturschatz an<br />

der Rigi sichern<br />

NatuRigi ist ein Projekt. Es startet<br />

2008 und sucht nachhaltige Lösungen, damit<br />

die wertvollen Magerwiesen und ­weiden<br />

an der Rigi­Südseite auch in Zukunft<br />

genutzt werden. Auf www.naturigi.ch<br />

werden ein Rigi­Gnuss­Chischtli, Natu­<br />

Rigi­Wellnessprodukte und Ansichtskarten<br />

angeboten. Interessante Geschenkideen<br />

und Mithilfe zur Sicherung des<br />

Naturschatzes an der Rigi.<br />

Der Natur auf der Spur: geführte<br />

botanische und naturkundliche<br />

Exkursion an der Rigi<br />

Die Blumen­Wunderwelt der Rigi –<br />

beliebte und seltene Bergblumen idyllisch<br />

eingebettet indie reizvolle Natur. Ein kundiger<br />

Führer der Vereinigung «Pro Rigi»<br />

führt durch diese Pracht. Je nach Stand der<br />

Blüte führt die rund dreistündige leichte<br />

Wanderung über aussichtsreiche Pfade.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

Entlang des<br />

Blumenpfads<br />

auf dem<br />

Pilatus.<br />

Im Labyrinth auf<br />

dem Klimaweg.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Solide Schuhe und zweckmässige Kleidung<br />

sind Pflicht. Der interessierte Hobbybotaniker<br />

rüstet sich zusätzlich mit<br />

Lupe, Papier und Schreibzeug aus.<br />

Jeden Mittwoch ab 15. Mai bis 24. Juli<br />

jeweils 10 Uhr bei der Station Rigi Kaltbad,<br />

Ecke Dorfladen, samstags 1. Juni,<br />

6. Juli, 3. August jeweils 10 Uhr, Station<br />

Rigi Stafel.<br />

Die Teilnahme an den Führungen<br />

ist kostenlos. Die Rigi­Bahnen bieten ermässigte<br />

Retourbillette an. Am Exkursionstag<br />

ab 7 Uhr gibt Telefon 041 3998770<br />

Auskunft über die Durchführung. Die<br />

Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.<br />

Mehr Infos unter www.prorigi.ch<br />

Der Blumenpfad – Rigi<br />

Der Blumenpfad führt von Rigi Kaltbad<br />

via Chänzeli nach Stafel und auch<br />

über den Felsenweg ab First. Während<br />

der Blütezeit sind auf diesen attraktiven,<br />

aussichtsreichen Pfaden die Blumen<br />

mit Schildern beschriftet. Ein kostenloser<br />

Prospekt zum Blumenpfad mit<br />

67 Blumenbildern und Namen kann an<br />

den Stationen der Rigibahnen kostenlos<br />

bezogen werden.<br />

Im Verlauf der Saison können über<br />

200 Arten gesehen und kennengelernt<br />

werden, von A wie Arnika bis W wie<br />

Wundklee.<br />

Drachenmoor Krienseregg – Hochmoore<br />

und naturnahe Waldungen<br />

erkunden<br />

Die Schönheit der Krienseregg mit<br />

den naturnahen Waldungen und den<br />

national bedeutenden Flach­ und Hochmooren<br />

erlebt man im Drachenmoor.<br />

Rund um das Schutzgebiet werden an<br />

fünf Drachenmoor­Plattformen einzigartige<br />

Einblicke in die Natur gezeigt.<br />

Man spürt das Reich der Moose, die<br />

unbändige Kraft der Pilatusbäche, die<br />

Schönheit des Waldes und der Riedwiesen<br />

und lässt diese auf sich wirken und<br />

wirft einen Blick zurück in die Eiszeit.<br />

Mehr Informationen zum Drachenmoor<br />

auf www.drachenmoor.ch<br />

Vom Bahnhof Luzern bringt uns der<br />

Bus Nr.1 Richtung Kriens/Obernau in<br />

10 Minuten an die Haltestelle Linde in<br />

Kriens. Folgen Sie dem Wegweiser «Pilatusbahn».<br />

Ab der Talstation erreichen<br />

Sie die Krienseregg in nur 15 Minuten<br />

gemütlicher Fahrt mit den Panoramagondeln.<br />

Naturschatz auf der Rigi­Südseite – artenreiche, wilde Flora und Fauna schützen.<br />

Auf den Spuren der Bodentypen –<br />

Bodenlehrpfad Meggerwald<br />

Im Bodenlehrpfad Meggerwald kann<br />

man die Bodenprofile der vier Bodentypen<br />

saure Braunerde, pseudogleyige<br />

Braunerde, Gley, Podsol und viel Interessantes<br />

mehr rund um den Boden kennenlernen.<br />

Mit Bus Nr.24 ab Bahnhof Luzern<br />

Richtung Meggen Tschädigen, Haltestelle<br />

Tschädigen (Endstation). Die Fahrzeit<br />

beträgtca. 20 Minuten. Ab Tschädigen ist<br />

der Weg beschildert. Nach etwa 10 Minuten,<br />

kurz vor dem Meggerwald, erreicht<br />

man die Anfangstafel. Kleine Wegweiser<br />

im Wald helfen zusätzlich, die Standorte<br />

zu finden.<br />

Mit geführten botanischen und naturkundlichen Exkursionen die Rigi erleben.<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Die UNESCO­Biosphäre Entlebuch – den Wilden Westen von Luzern – erleben.<br />

Tipp: Auf der Website von themenwege.unr.ch<br />

findet man weitere interessante<br />

Themenwege im Kanton Luzern –<br />

aber auch in der ganzen Schweiz.<br />

Natur pur – Region Sempachersee<br />

<strong>Das</strong> Mosaik von Wäldern und Feldern<br />

der Kulturlandschaft gibt der Region<br />

einen reizvollen ländlichen Anstrich.<br />

Die heute sanft anmutendeLandschaft<br />

wurde vor einer Million Jahren<br />

vom Reussgletscher geprägt, dessen Eis<br />

sich hier einen Kilometer hoch auftürmte.<br />

Umgeben von Gletschermoränen bildete<br />

sich der Sempachersee.<br />

Auf ausgedehnten Wanderungen<br />

durch Felder, entlang der Gewässer und<br />

in lauschigen Wäldern trefen wir immer<br />

wieder auf kleine Juwelen der Natur. Zumeist<br />

sind es «Moose» (Tümpel, Moore<br />

und Riede), deren Standort man teils erfragen<br />

muss. Vielerorts kann man sich<br />

auf Lehrpfaden weiterbilden. Der Sempachersee<br />

als grösster Naturwert ist nicht<br />

überall öfentlich zugänglich, doch gibt<br />

es auch attraktive Routen auf den Hügeln<br />

mit See­ und Bergsicht, z.B. den Römerweg<br />

von Sempach nach Schenkon oder<br />

die Wanderwege über den NottwilerBerg.<br />

Mehr Informationen zur Region<br />

Sempachersee auf www.sempachersee­tourismus.ch<br />

Die UNESCO­Biosphäre Entlebuch –<br />

der Wilde Westen von Luzern<br />

Karstgebiet Schrattenflue und Nagelfluemassiv<br />

Napf – Hochmoor Salwiden<br />

und Flachmoor Bleikiboden – Rümligschlucht<br />

und Auenlandschaft Kleine<br />

Emme – Bergsturzgebiet Sörenberg und<br />

Waldreservat Laubersmad – Naturschutzgebiet<br />

Hagleren und Wildschutzgebiet<br />

Tannhorn: Die Vielfalt anverschiedensten<br />

Lebensräumen ist immens. Und<br />

das auf einer relativ kleinen Fläche von<br />

knapp 400 Quadratkilometern. Moore in<br />

allen Schattierungen und Grössen dominieren<br />

weite Teile der Landschaft zwischen<br />

Sörenberg und Entlebuch, zwischen<br />

Marbach und Flühli. Die<br />

Schrattenflue mit denzerfressenen Karstflächen<br />

und den 250 Höhlen gab sogar<br />

einer Gesteinsart den Namen: dem<br />

Schrattenkalk. Im Napfgebiet beeindrucken<br />

die tiefen Schluchten mit dem goldführenden<br />

Wasser und den aussichtsreichen<br />

Eggen. Nichts bleibt in den vier<br />

Auenlandschaften von nationaler Bedeutung<br />

nach einem Hochwasser auf dem<br />

gleichen Stein. Wald ist nicht gleich Wald<br />

– im Entlebuch werden sieben Reservate<br />

die ungestörte Entwicklung von Pflanzen<br />

und Tieren in den kommenden 50 Jahren<br />

erlauben.<br />

Eine zauberhafte Naturlandschaft,<br />

verschiedene Themenwege zur Natur.<br />

Über den Naturpark Entlebuch berichten<br />

wir in einer späteren <strong>Ausgabe</strong> von NA­<br />

TURZYT detailliert. Wer nicht mehr<br />

warten kann, findet unter www.biosphaere.ch<br />

weitere Informationen.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

Ausgedehnte<br />

Wanderungen<br />

am Sempachersee<br />

geniessen.<br />

Drachenmoor­<br />

Plattform im<br />

Drachenmoor<br />

Krienseregg.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Sagen und Mythen um den Pilatus<br />

Verschiedene Sagen und Geschichten<br />

ranken sich um das Pilatusgebiet. Zu den<br />

wohl bekanntesten gehören: die Sage<br />

vom Präfekten Pontius Pilatus und seiner<br />

Bestattung im Pilatussee und die Drachensage.<br />

Pilatussage<br />

Seit je glaubten die Einheimischen am<br />

Pilatus, der kleine See in der Oberalp­<br />

Senke sei schuld an den schrecklichen<br />

Unwettern in der Gegend. Sobald man<br />

die Wasser dieses Seeleins in Wallung<br />

bringe, entstünden verheerende Gewit­<br />

ter. Man fürchtete sich vor der ruhelosen<br />

Seele des Pontius Pilatus. Denn im<br />

Oberalp­Seelein auf dem Pilatus soll der<br />

römische Statthalter seine letzte Ruhestätte<br />

gefunden haben. Mitte des 16.Jahrhunderts<br />

begann sich die Furcht zu legen,<br />

und 1585 stieg der Pfarrer von<br />

Luzern mit einer mutigen Schar von<br />

Bürgern auf den Pilatus, um den Geist<br />

herauszufordern. Sie warfen Steine in<br />

den Pilatussee, wühlten das Wasser auf,<br />

wateten hindurch – doch der Geist reagierte<br />

nicht: Der Bann war ofenbar gebrochen.<br />

Drachenweg von<br />

Hans Erni auf<br />

dem Pilatus.<br />

Geheimnisvolle<br />

Mythen und<br />

Legenden rund<br />

um den Pilatus<br />

kennenlernen.<br />

Drachensage<br />

Im Mittelalter glaubten die Menschen,<br />

heilbringende Drachen hausten in<br />

den kahlen Klüften des Pilatus. Auf dem<br />

Pilatus ist bereits einmal ein Drachenstein<br />

gefunden worden. Und das kam so:<br />

Im Sommer 1421 flog ein gewaltiger Drache<br />

zum Pilatus und stürzte so nah bei<br />

Bauer Stempflin in die Tiefe, dass dieser<br />

in Ohnmacht fiel. Als er wieder zu sich<br />

kam, fand er einen Klumpen geronnenes<br />

Blut und den Drachenstein, dessen Heilwirkung<br />

1509 amtlich bestätigt wurde.<br />

Vom Drachen gerettet<br />

Im Herbst fiel ein junger Bursche am<br />

Pilatus in eine tiefe Höhle und blieb zwischen<br />

zwei Drachen liegen. Doch sie taten<br />

ihm nichts. Als es Frühling wurde, verliess<br />

einer der beiden Drachen sein Winterquartier<br />

und flog fort. Der andere gab dem<br />

Burschen zu verstehen, es sei nun an der<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Blick vom Pilatus auf den<br />

Vierwaldstättersee.<br />

Zeit auszuziehen. Der Drache kroch zum<br />

Ausgang,hieltdemBurschendenSchwanz<br />

hin und zog ihn so aus der Höhle.<br />

Die Rache des Pilatusdrachens<br />

In der Chronik von Petermann Etterlin<br />

steht zu lesen, wie der Landammann<br />

Winkelried einen der Pilatusdrachen<br />

tötete: Er umwickelte einen Speer mit<br />

Dornengestrüpp und stiess ihn in den<br />

ofenen Rachen des Drachens, dann vollendete<br />

er sein Werk mit dem Schwert.<br />

Dabei spritzte ein Tropfen des giftigen<br />

Drachenblutes auf seine Hand. Dieser<br />

Tropfen – und der vergiftete Atem des<br />

sterbenden Drachens – liess das Blut in<br />

Winkelrieds Adern gefrieren und brachte<br />

auch ihm den Tod.<br />

Der Drache aus dem Fluss<br />

In den frühen Morgenstunden des<br />

26.Mai 1499 war in Luzern ein wundersames<br />

Spektakel zu sehen: Nach einem<br />

fürchterlichen Unwetter tauchte ein riesiger<br />

flügelloser Drache aus den wilden<br />

Wassern der Reuss bei der Spreuerbrücke<br />

auf. Wahrscheinlich war der Lindwurm<br />

vom Gewitter überrascht und vom Pilatus<br />

her in den Krienbach gespült worden,<br />

der unterhalb der Jesuitenkirche in die<br />

Reuss mündet. Mehrere ehrsame und gebildete<br />

Bürger verbürgten sich für die<br />

Wahrheit dieser Geschichte.<br />

Der Drachenweg auf dem Pilatus<br />

Hans Erni – einer der populärsten<br />

und bekanntesten <strong>Schweizer</strong> Künstler<br />

unserer Zeit – hat eine Auswahl der geheimnisvollen<br />

Mythen und Legenden<br />

rund um den Pilatus bildlich aufgegriffen<br />

und im Drachenweg in der Felsengalerie<br />

auf Pilatus Kulm verewigt. Der 1909<br />

geborene und aufgewachsene Künstler ist<br />

seit seiner Jugendzeit vom Drachen­Mythos<br />

fasziniert und hat die Sagen, die zwischen<br />

Dichtung und Wahrheit schwanken,<br />

eindrücklich umgesetzt.<br />

Die Suche nach dem Drachenstein<br />

(Schnitzeljagd)<br />

Ab Mai <strong>2013</strong> starten auf der Krienseregg<br />

und auf Pilatus Kulm wieder die<br />

beiden Schnitzeljagden «Auf der Suche<br />

nach dem Drachenstein». Für die Schnitzeljagd<br />

braucht es Schreibzeug, gute<br />

Schuhe und eine gesunde Portion Abenteuerlust.<br />

Die Teilnahme an der Schnitzeljagd<br />

ist kostenlos. Es wird einzig ein<br />

Billett für die Fahrt mit den Bergbahnen<br />

benötigt. Ausserdem gibt es die Möglichkeit,<br />

in einem Online­Spiel nach dem<br />

Drachenstein zu suchen. Der Start befindet<br />

sich bei den beiden Stationen Krienseregg<br />

und Pilatus Kulm. Online kann<br />

bereits jetzt auf www.pilatus­drachenstein.ch<br />

gesuchtwerden.<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


Wussten Sie/Genuss<br />

Luzern geniesst<br />

Die Luzernerinnen und Luzerner<br />

müssten zu den grössten Schleckmäulern<br />

gehören: Als typische Luzerner Spezialitäten<br />

gelten vorab die «Chügelipastete»,<br />

Lebkuchen und «Birnenweggen».<br />

Doch in Wirklichkeit war die Luzerner<br />

Küche eine bäuerlich­einfache: Der<br />

«Chüngelibraten» war der Braten des armen<br />

Mannes. Es gab «Schnitz und drunder»<br />

(Eintopf mit Äpfeln, Birnen und<br />

Kartofeln) oder «Lozärner Chässoppe»,<br />

ein Brot­Käse­Mus, das nur entfernt an<br />

Fondue erinnert. Natürlich gab es«Schwynigs»<br />

auf jede Art. <strong>Das</strong> Huhn endete damals<br />

eher als altes Suppenhuhn denn als<br />

junges «Mistkratzerli» auf dem Teller.<br />

Fischgerichte waren kaum verbreitet, und<br />

die besten Fische, nämlich die Grossfelchen<br />

(Balchen, Ballen), waren lange<br />

noch den «Ballenherren» derOberschicht<br />

vorbehalten, schöne Hechte sowieso. Der<br />

bekannteste Luzerner Küchenklassiker,<br />

die «Chügelipastete», ist ein Überbleibsel<br />

aus der einstigen aristokratischen Küche<br />

des Luzerner Ancien Régime: eine üppige<br />

Pastete mit Kalbfleisch, Kalbsmilken,<br />

«Schweinsbäggli», Rosinen und Champignons,<br />

die sich das Volk früher schlicht<br />

nicht leisten konnte. Mehr Informationen<br />

auf www.luzerngeniesst.ch.<br />

Text Michael Knaus, Fotos Luzern Tourismus,<br />

Pilatus Bergbahnen<br />

…dass der Pilatus – Lieblingsberg der Luzerner ist. Doch das war nicht immer so.<br />

Früher war der Pilatus nicht der erhabene Hausberg, sondern düsterer Sitz<br />

tückischer Unwetter und Wasserstürze, die die Stadt bedrohten. Er wurde zum<br />

Sitz von Drachen und Gewürm, von Hexen und Zauberern, zur Heimat der<br />

kleinen guten Bergleute, die Gämsen beschützen und den Menschen wohl<br />

gesinnt waren, aber Frevler und Hartherzige bestraften.<br />

… dass jedes Jahr am dritten Samstag im Juni mit einem Grossangebot von<br />

freiwilligen Helfern die traditionelle «Pilatus­Putzete» der Vereinigung<br />

Pro Pilatus durchgeführt wird.<br />

… dass die Stadt Luzern im Jahre 2009 den «European Energy Award Gold»<br />

für ihr fortschrittliches Energie­Engagement erhalten hat.<br />

… dass die Stadt Luzern 225 Brunnen hat.<br />

… dass die Rigi und der Emei Shan (China) sind seit dem Jahr 2009<br />

Partner­Berge sind<br />

… dass Walt Disney während vieler Jahre jeweils einen Monat in Luzern weilte.<br />

Sein Herz galt der Liliput­Eisenbahn der Gebrüder Brast, die im Sumpfgebiet<br />

zwischen Lidostrasse und Haldenstrasse eine Modelleisenbahn mit umfangreichem<br />

Streckennetz führten.<br />

… dass Königin Viktoria von England 1868 nach Luzern kam und die Villa Wallis<br />

am Gütsch als Privatwohnung wählte.<br />

… dass König Ludwig II. von Bayern am 22. Mai 1866 in Luzern war.<br />

Mehr Informationen über die Region Luzern unter<br />

www.luzern.com<br />

www.pilatus.ch<br />

www.rigi.ch<br />

www.titlis.ch<br />

www.melchsee­frutt.ch<br />

www.lakelucerne.ch<br />

www.propilatus.ch<br />

www.naturigi.ch<br />

www.biosphaere.ch<br />

www.sempachersee­tourismus.ch<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


Rezept<br />

Luzerner Chügelipastete<br />

Vor­ und zubereiten: ca. 1 Std.<br />

Kühl stellen: ca. 30 Min.<br />

Backen: ca. 30 Min.<br />

für 6 Personen<br />

Blitz­Kuchenteig<br />

– 375gMehl<br />

– ¾ Teelöffel Salz<br />

– 150gButter, flüssig<br />

– 1½ dl Wasser<br />

– 1 Eigelb, zum Bestreichen<br />

1 Mehl und Salz in einer Schüssel<br />

mischen. 2. Butter und Wasser verrühren,<br />

auf einmal zum Mehl giessen, mit einer<br />

Kelle rasch zu einem glatten, festen Teig<br />

zusammenfügen, nicht kneten. Teig flach<br />

drücken, ca. 30 Min. zugedeckt kühl<br />

stellen.<br />

Formen<br />

1 Papierhalbkugel formen (siehe kleines<br />

Bild 1). 2 Für den Teigboden 1⁄ 3 des Teiges<br />

ca. 3mm dick rund auswallen (ca. 20 cm<br />

Ø), auf die eine Hälfte eines mit Backpapier<br />

belegten Bleches legen.<br />

3 Die Papierhalbkugel auf den Teigboden<br />

legen, den Rand des Teiges mit wenig<br />

Wasser bestreichen. 4 Restlichen Teig ca.<br />

3mm dick rund auswallen, in der Mitte<br />

einen ca. 8cm grossen Deckel ausstechen,<br />

aufs Blech legen. Teig über die<br />

Papierhalbkugel legen (siehe kleines Bild<br />

2). Falten sorgfältig glätten. 5 Ränder gut<br />

andrücken. Überstehenden Teig abschneiden,<br />

Pastete damit verzieren, mit Eigelb<br />

bestreichen.<br />

Backen<br />

Ca. 30 Min. in der unteren Hälfte des auf<br />

220 Grad vorgeheizten Ofens. Pastete und<br />

Deckel herausnehmen, auf ein Gitter<br />

stellen. Beim Loch mit einer Schere das<br />

Papier aufschneiden, vorsichtig herauszie­<br />

hen. Hitze auf 60 Grad reduzieren,<br />

2 Platten und Teller vorwärmen. Pastete<br />

und Deckel auf einer Platte warm stellen.<br />

Füllung<br />

200gKalbsmilke, ca. 1 Std. in kaltem<br />

Wasser eingelegt (siehe Hinweis)<br />

– 1 Liter Gemüsebouillon, leicht siedend<br />

– 400 gKalbsbrät<br />

– 1 Esslöffel Butter<br />

– 1 Zwiebel, fein gehackt<br />

– 200gweisse Champignons, in ca. 5mm<br />

dicken Scheiben<br />

– 3 Esslöffel Petersilie, fein gehackt<br />

– 3 Esslöffel Butter<br />

– 3 Esslöffel Mehl<br />

– 4dl beiseite gestellte Bouillon<br />

– 1dl Rahm<br />

– Salz, Pfeffer, nach Bedarf<br />

1 Milke in der Bouillon ca. 45 Min. ziehen<br />

lassen. Herausnehmen, abkühlen, häuten,<br />

in ca. 1cm grosse Würfel schneiden, warm<br />

stellen. 2 Brät in einen Einweg­Dressierbeutel<br />

ohne Tülle geben, nussartige<br />

Stücke herauspressen, mit dem Messer<br />

direkt in die leicht siedende Bouillon<br />

abstreifen, ca. 5 Min. ziehen lassen.<br />

Mit einer Schaumkelle herausnehmen,<br />

abtropfen, warm stellen. 4dl Bouillon<br />

beiseite stellen. 3 Butter warm werden<br />

lassen. Zwiebel andämpfen, Champignons<br />

und Petersilie beigeben, ca. 5Min.<br />

mitdämpfen. Herausnehmen, warm<br />

stellen. 4 Butter in derselben Pfanne<br />

warm werden lassen, Mehl beigeben,<br />

unter Rühren mit dem Schwingbesen bei<br />

mittlerer Hitze dünsten; das Mehl darf<br />

keine Farbe annehmen. 5 Beiseite<br />

gestellte Bouillon dazugiessen, unter<br />

Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, unter<br />

gelegentlichem Rühren bei kleiner Hitze<br />

ca. 10 Min. köcheln. 6 Rahm dazu<br />

giessen, Sauce würzen. Milke, Brätkügeli<br />

und Champignons in die Sauce geben, nur<br />

noch heiss werden lassen. Pastete damit<br />

füllen, Teigdeckel aufsetzen, sofort<br />

servieren.<br />

Hinweis: die Milke in kaltem Wasser<br />

einlegen, damit alle Blutresten ausgeschwemmt<br />

werden. Wasser<br />

evtl. zwischendurch erneuern.<br />

Dazu passt: Reis.<br />

Pro Person: 44g Fett, 29 g Eiweiss, 50 g<br />

Kohlenhydrate, 2982 kJ (713 kcal)<br />

Quelle: Rezept von Betty Bossy ©<br />

freundlicherweise zur Verfügung gestellt.<br />

1<br />

Teig formen: eine Schüssel von 16 bis<br />

18 cm Ø mit Seidenpapier auskleiden,<br />

sodass ca. 8 cm Papier vorstehen.<br />

Mit Haushaltpapierstücken füllen. Papierränder<br />

darüberlegen und gut eindrücken (1).<br />

Papierhalbkugel auf die Arbeitsfläche<br />

stürzen, Teig darüberlegen (2).<br />

2<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 63


Zoo Zürich – exotische<br />

Tiere und tropisches<br />

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Spielplatz lädt zum Verweilen ein.<br />

Attraktionen<br />

– Neu: Baumkronen­Weg im Masoala­<br />

Regenwald<br />

– Tierpräsentationen: Tiere in Aktion<br />

zoo.ch/tierpraesentationen<br />

– Zoolino: Kinder erleben<br />

Tiere hautnah<br />

Mehr Informationen unter zoo.ch.<br />

Die Kombi­Angebote von RailAway sind<br />

im Online Shop unter sbb.ch/tiere erhältlich.<br />

Zoo Basel. Ganz nah beim Tier.<br />

Haben Sie schon einmaleinem Löwen<br />

vonAngesicht zu Angesicht in die Augen<br />

geblickt, ein Kängurubaby aus Mutters<br />

Beutel blinzeln sehen, die Zähne eines<br />

Nilkrokodils gezählt, einen Ziegenbock<br />

zuerst gerochen und erst dann gesehen<br />

oder die noppige Haut eines Panzernashorns<br />

fast gespürt, weil Sie so nahe<br />

dran waren? Wer durch den Zoo spaziert,<br />

verstummt, staunend ab dem Geschnat­<br />

64 <strong>NATURZYT</strong>


Zoo Basel. Ganz<br />

nah am Tier.<br />

ter der Flamingokolonie, und traut im<br />

Vivarium seinen Augen nicht beim Anblick<br />

der Farbenpracht der Natur.<br />

Attraktionen<br />

– Aktuelle Jungtiere ersichtlich auf<br />

der Tafel am Eingang oder unter<br />

zoobasel.ch<br />

– Selbstbedienungsrestaurant mitten im<br />

Zoo, bedientes Restaurant im 1. Stock<br />

– Seelöwenfütterung ca. 16 Uhr<br />

Mehr Informationen unter zoobasel.<br />

ch. Die Kombi­Angebote von RailAway<br />

sind im Online Shop unter sbb.ch/tiere<br />

erhältlich.<br />

Natur­ und Tierpark Goldau –<br />

tierische Entdeckungen.<br />

Erleben Sie im Natur­ und Tierpark<br />

Goldau den hautnahen Kontakt zu<br />

Tieren. Auf 34 Hektaren ursprünglicher<br />

Natur leben über 100 europäische Wildtierarten.<br />

In der grosszügigen Freilaufzone<br />

begegnen Sie Mufflons und Sikahirschen,<br />

die sich gerne füttern und<br />

streicheln lassen. Führungen, Entdeckerstationen,<br />

Abenteuerspielplätze, Grillund<br />

Picknickplätze und ein Restaurant<br />

machen den Park zum idealen Ausflugsziel<br />

für Gross und Klein.<br />

Attraktionen<br />

– Schwerpunktthema <strong>2013</strong> sind<br />

dieWaldtiere<br />

– Neue Ausstellung zum Bartgeier<br />

– Frei laufende Tiere zum Füttern<br />

und Streicheln<br />

– Verpflegung im Tierpark­Restaurant<br />

– Grillstellen und Picknickplätze<br />

(keine Reservierung möglich)<br />

– Führungen, Exkursionen,<br />

Workshops, Events<br />

Mehr Informationen unter tierpark.<br />

ch. Die Kombi­Angebote von RailAway<br />

sind im Online Shop unter sbb.ch/tiere<br />

erhältlich.<br />

Papiliorama Kerzers. Abenteuer<br />

im Dschungel.<br />

Bei jedem Wetter! Der Jungle Trek<br />

entführt Sie nach Shipstern, dem Papiliorama­Reservat<br />

in Zentralamerika. Spazieren<br />

Sie durch Tropenwälder, vorbei an<br />

Mangroven und Weihern, begleitet von<br />

Tukanen, Leguanen und vielem mehr.<br />

Höhepunkt: die sieben Meter hohe Panoramabrücke!<br />

Nicht zu vergessen der tropische<br />

Schmetterlingsgarten Papiliorama,<br />

das Nachthaus Nocturama, das<br />

Arthropodarium, der Streichelzoo, der<br />

grosseNaturspielplatz und die Naturzone<br />

mit schweizerischen Schmetterlingen.<br />

Attraktionen<br />

– Streichelzoo und Naturspielplatz<br />

– Einheimische Schmetterlinge:<br />

Voliere und Ausstellung<br />

– Biotop mit Vogelbeobachtungshütte<br />

– Selbstbedienungscafeteria in tropischemAmbiente<br />

und Terrasse<br />

– Schöne Boutique<br />

Mehr Informationen unter papiliorama.ch.<br />

Die Kombi­Angebote von Rail­<br />

Away sind im Online Shop unter sbb.ch/<br />

tiereerhältlich.<br />

Walter Zoo Gossau – das Abenteuer<br />

für die ganze Familie<br />

Erleben Sie die Vielfalt von hundert<br />

verschiedenen Tierarten! Lassen Sie sich<br />

vom Sibirischen Tiger faszinieren, tauchen<br />

Sie ein in die exotische Tier­ und<br />

Pflanzenwelt des Dschungels und geniessen<br />

Sie das Treiben der Schimpansen.<br />

Inmitten grosszügiger Weiden mit Kamelen,<br />

Lamas, Ponys und Yaks laden romantische<br />

Grillstellen zum Verweilen<br />

ein. In der Märchenwelt im Zirkuszelt<br />

fasziniert «Fenja – die Einhornwächterin»<br />

die grossen und kleinen Besu­<br />

FREIZEIT&FERIEN<br />

Natur­ und Tierpark<br />

Goldau – tierische<br />

Entdeckungen.<br />

Papiliorama Kerzers.<br />

Abenteuer im<br />

Dschungel.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 65


Walter Zoo Gossau –<br />

das Abenteuer.<br />

Murmeltier­Paradies – Rochersde­Naye/Montreux.<br />

Invasion der Krebse<br />

im Sea Life.<br />

cher. <strong>Das</strong> Selbstbedienungsrestaurant<br />

mit Blick ins Tropenhaus hat familienfreundliche<br />

Angebote bereit.<br />

Attraktionen<br />

– Streichelzoo, Pony­ und Kamelreiten<br />

(täglich)<br />

– Verkehrsgarten, Abenteuer­Spielplätze<br />

– Tigerbeschäftigung in der Raubtierarena<br />

(Mittwoch–Sonntag um 11 Uhr)<br />

– Märchenwelt im Zirkuszelt: «Fenja –<br />

die Einhornwächterin» (täglich<br />

um 15 Uhr, sonntags zusätzlich um<br />

12 Uhr, freitags spielfrei)<br />

Mehr Informationen unter walterzoo.ch.<br />

Die Kombi­Angebote von Rail­<br />

Away sind im Online Shop unter sbb.ch/<br />

tiere erhältlich.<br />

Rochers­de­Naye/Montreux.<br />

Panorama und Murmeltier­Paradies.<br />

Nach der Erlebnisfahrt mit der Zahnradbahn<br />

bietet der Gipfel des Rochersde­Naye<br />

neben seinem einmaligen Panorama<br />

über den Genfersee und die Alpen<br />

auch das Paradies der Murmeltiere. Diese<br />

besondere Ecke der Alpenwelt ermöglicht<br />

die Beobachtung dieser sympathischen<br />

und beliebten Tiere in ihren Parks<br />

hoch über Montreux.<br />

Attraktionen<br />

– Besuch des didaktischen Zentrums<br />

(Ausstellungen, Spiele, Filme etc.)<br />

und der Aussengehege der verschiedenen<br />

Murmeltierarten<br />

– Alpengarten «La Rambertia» mit<br />

seinen 800 Pflanzen<br />

– Klettersteig<br />

Mehr Informationen unter goldenpass.ch.<br />

Die Kombi­Angebote von Rail­<br />

Away sind im Online Shop unter sbb.ch/<br />

tiere erhältlich.<br />

Sea Life Konstanz (D) – Invasion<br />

der Krebse.<br />

Lust auf einen Tauchgang durch die<br />

Unterwasserwelt, ohne dabei nass zu<br />

werden? Im Sea Life Konstanz ermöglichen<br />

rund 30 naturgetreu gestaltete Becken<br />

den Besuchern einen anschaulichen<br />

Einblick in den Lebensraum der heimischen<br />

und tropischen Gewässer. Bestaunen<br />

Sie die gigantischen Ammenhaie, die<br />

verspielten Schildkröten und die lustige<br />

Pinguintruppe in ihrer antarktischen<br />

Umgebung. Als besonderes Highlight erwartet<br />

das Sea Life Konstanz <strong>2013</strong> eine<br />

«Invasion der Krebse». Die gleichnamige<br />

Sonderausstellung zeigt die gepanzerte<br />

Einheit der Unterwasserwelt aus<br />

nächster Nähe. Staunen, beobachten und<br />

erleben Sie die Wasserwelten von ihrer<br />

ganz eigenen Seite.<br />

Attraktionen<br />

– Über 30 naturgetreu nachgestellte<br />

Süss­ undSalzwasserbecken<br />

– Begehbarer Unterwassertunnel<br />

(8 Meter Länge)<br />

– Neue Ausstellung <strong>2013</strong>: «Invasion<br />

der Krebse»<br />

– Der Eintritt in das Bodensee<br />

Naturmuseum ist im Eintrittspreis<br />

inbegrifen<br />

Mehr Informationen unter sealife.de.<br />

Die Kombi­Angebote von RailAway sind<br />

im Online Shop unter sbb.ch/tiere erhältlich.<br />

Text/Fotos Michael Knaus/RailAway AG<br />

Faszination Tiere und Natur mit SBB RailAway<br />

Die SBB Rail­Away­Kombi­Billette sind neu online unter sbb.ch/tiere, am Bahnhof<br />

sowie im Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min vom <strong>Schweizer</strong> Festnetz)<br />

erhältlich. Tipp: Auch GA­Kunden erhalten eine Ermässigung auf die Zusatzleistungen,<br />

wenn das Billett vorher online oder am Bahnschalter gelöst wird.<br />

66 <strong>NATURZYT</strong>


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den Sie gern haben. Für 80 Franken erhalten Sie die attraktive<br />

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