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BSG Mitteilungsblatt 2019

Wir freuen uns Ihnen unser jährliche Ausgabe zu den Greifenebrger Mitteilungen bereits online präsentieren zu können.

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Greifenberger<br />

Mitteilungen <strong>2019</strong><br />

Nachrichtenblatt des Zweckverbandes II für künstliche Besamung<br />

der Haustiere Greifenberg Landkreis Landsberg a. Lech<br />

Foto: Luca Nolli<br />

Für alle „Felle“, Ihre<br />

zuverlässige Genetik-Quelle!


Ansprechpartner<br />

Zentrale<br />

Geschäftsleitung<br />

Tierärztlicher Leiter<br />

Sekretariat<br />

Buchhaltung/Kasse<br />

Zuchtberatung<br />

EDV<br />

Spermabestellung<br />

Anpaarungsberatung<br />

Samenauslieferung EBB<br />

Braunvieh-Vision<br />

Winter Maria Luise<br />

08192 / 9336 –3<br />

Goßner Helmut<br />

08192 / 9336 – 45<br />

Dr. Gropper Markus<br />

08192 / 9336 – 77<br />

Bürgle Claudia<br />

08192 / 9336 – 45<br />

Vögele Ludwig<br />

08192 / 9336 – 47<br />

Philipp Renate<br />

08192 / 9336 – 46<br />

Böhm Susanne<br />

08192 / 9336 – 57<br />

Hefele Markus<br />

08192 / 9336 – 43<br />

Ritter Martina<br />

08192 / 9336 – 59<br />

Graf Stefan<br />

08192 / 9336 – 50<br />

Fischer Tobias<br />

08192 / 9336 – 44<br />

Reiser Kaspar<br />

08192 / 9336 – 63<br />

Unsinn Thomas<br />

08192 / 9336 – 44<br />

Mösl Katrin<br />

08192 / 9336 – 61<br />

Hefele Markus<br />

08192 / 9336 – 43<br />

Greifenberger<br />

Mitteilungen<br />

<strong>Mitteilungsblatt</strong> Nr. 85/<strong>2019</strong><br />

des Zweckverbandes II für künstliche<br />

Besamung der Haustiere<br />

Herausgeber<br />

Besamungsstation<br />

Verantwortlich für<br />

den Inhalt<br />

Zweckverband II für künstliche<br />

Besamung der Haustiere Greifenberg<br />

86926 Greifenberg/Ammersee<br />

Hechenwanger Str. 10 – 12<br />

Telefon 08192 / 9336 –3<br />

Telefax 08192 / 9336 – 40<br />

info @ besamungsstation.eu<br />

www.besamungsstation.eu<br />

Geschäftsleiter<br />

Helmut Goßner<br />

Verwaltung und Produktion Greifenberg<br />

Schautermine <strong>2019</strong><br />

23./24. März Deutsche Fleckviehschau in Miesbach<br />

23. März Nacht der Holsteins in Buchloe<br />

26./27. Juni German Dairy Show in Oldenburg<br />

Messen <strong>2019</strong><br />

Quarantäne und Wartestation Hechenwang<br />

19.02. – 21.02.19 Regio Agrar Bayern in Augsburg<br />

11.04. – 15.04.19 Agrarschau Allgäu in Dietmannsried


Vorwort 1<br />

Werte Mitglieder, liebe Berufskollegen,<br />

2018 war ein Jahr der Extreme in<br />

Bezug auf das Wetter. War das<br />

Frühjahr von teils üppigen Niederschlägen<br />

geprägt, so war<br />

nach dem ersten Schnitt bis in<br />

den Spätherbst der Regen in vielen<br />

Regionen Mangelware. Besonders<br />

in Nord- und Ostdeutschland,<br />

aber auch schon im<br />

Norden Bayerns ist die Lage für<br />

viele Futterbaubetriebe existenzbedrohend.<br />

Es bleibt abzuwarten,<br />

wie sich die Futter-<br />

Leonhard Welzmiller,<br />

Verbandsvorsitzender<br />

situation auf die Milcherzeugung<br />

in Deutschland bis zum Frühjahr auswirkt.<br />

Ein häufig diskutiertes Thema war im letzten Winter die neue Düngeverordnung.<br />

Die Auswirkungen zeigten sich ab Dezember auch im Einsatzverhalten<br />

unserer Landwirte, welche mit einem erhöhten Anteil<br />

an Fleischrassebesamungen reagierten. Auch werden die „Wünsche“<br />

des Verbrauchers immer stärker ins Gewicht fallen, wenn auch diese<br />

Wünsche an der Ladentheke schnell wieder zu Gunsten billiger Produkte<br />

weichen. Ich darf hier an die Diskussion zum Thema Glyphosat<br />

erinnern oder aktuell an die Diskussion der Molkereien in Bezug auf<br />

Anbindehaltung und Milchpreis. Ich kann hier nur an alle Beteiligten<br />

appellieren, den gesunden Menschenverstand in die Entscheidungen<br />

mit sachlichen Argumenten einfließen zu lassen.<br />

Aber auch an der Station hat sich einiges getan. Die Kuhlernstichprobe<br />

Braunvieh läuft bereits. Aktuell wurden in Österreich und Baden Württemberg<br />

bereits Projekte mit dem Ziel, diese Kuhlernstichprobe beim<br />

Fleckvieh zu installieren, gestartet. In Bayern wird noch über Finanzierung<br />

und Umsetzung diskutiert. Wir sind davon überzeugt, dass<br />

dieses Projekt langfristig unbedingt notwendig ist. Wir sehen uns in<br />

der Pflicht, unseren Landwirten die bestmöglichen Zuchtwerte für ihre<br />

züchterischen Entscheidungen an die Hand zu geben.<br />

Für das Jahr <strong>2019</strong> können wir Ihnen wieder eine Vielzahl interessanter<br />

Bullen aller Rassen anbieten. Die Nachfrage nach hornlosen Vererbern<br />

bleibt nach wie vor sehr hoch. Beim Braunvieh steht hier mit Visor P<br />

ein internationaler Bullenvater im Angebot. Beim Fleckvieh kommt mit<br />

Maybach PP ein höchst interessanter reinerbiger Topvererber zum Einsatz.<br />

Mit Zeus P, Mahoni P und Maestro P stehen Ihnen weitere Vererber,<br />

welche in gezielter Paarung gelistet sind, zur Verfügung! Auch im<br />

Holstein-Programm erhalten Sie mit Holster P einen Topbullen.<br />

Im Bereich der Fleischrassen können wir Ihnen mit Gandalf P erstmals<br />

einen Bullen der Rasse Piemonteser anbieten. Weiterhin konnten wir<br />

unser Angebot im Bereich Fleckvieh Fleisch mit Lancelot PP um den<br />

Sieger von Groß Kreutz erweitern. Bei den Sonderrassen kommen mit<br />

Xylon ein neuer Murnau-Werdenfelser Bulle, mit Waller ein neuer Original<br />

Braunviehbulle und mit Fendrich und Gral zwei weitere Pinzgauer<br />

Bullen zum Einsatz.<br />

Bei den töchtergeprüften Bullen schlagen einige Neuzugänge zu<br />

Buche. Beim Braunvieh steht mit Glarus ein linienalternativer Vererber<br />

mit günstigen Abkalbeeigenschaften und guter Milchmenge zur Verfügung.<br />

Weiterhin sind mit Brilliant und Harrison zwei Bullen mit<br />

ebenfalls sehr ansprechendem Exterieur im Angebot.<br />

Bei Fleckvieh kommt mit Husar ein absoluter Leistungsvererber mit<br />

+1589 kg Milchzuchtwert neu ins Programm. Hervorragende Fleischvererbung<br />

bei mittlerer Milchmenge bieten die beiden töchtergeprüften<br />

Bullen Vergolder und Valentino.<br />

Mit Epos, Mocca und Fashion sind drei töchtergeprüfte Holsteinvererber<br />

aus dem eigenen Prüfprogramm nachgewachsen.<br />

Es geht nun wieder ein Jahr zu Ende, in dem es galt, viele Herausforderungen<br />

und Aufgaben zu meistern. Ich darf mich hier bei allen Verbänden<br />

und Organisationen für das entgegengebrachte Vertrauen und die<br />

gute Zusammenarbeit recht herzlich bedanken. Weiterhin ein großes<br />

Dankeschön an alle Tierärzte und Techniker, welche tagtäglich dafür<br />

sorgen, dass Sie Ihren Rinderbestand mit unseren Vererbern belegen<br />

können. Auch darf ich mich bei unseren Mitgliedern und Kunden für die<br />

Treue zu ihrer Organisation, und die stets konstruktive Zusammenarbeit<br />

bedanken. Und last but not least möchte ich es auch nicht versäumen,<br />

allen Mitarbeitern der Station ein recht herzliches Vergelt’s Gott<br />

zu sagen, für ihren täglichen Einsatz und ihren unermüdlichen Fleiß.<br />

Nach wie vor ist es für uns oberste Priorität, unsere Betriebe mit bester<br />

Genetik und bestem Service zu versorgen! Die Zufriedenheit unserer<br />

Landwirte mit „ihrer“ Station liegt uns sehr am Herzen.<br />

Für das Jahr <strong>2019</strong> wünsche ich Ihnen und Ihren Familien viel Gesundheit,<br />

Glück und Erfolg in Haus, Hof und Stall!<br />

Ihr Leonhard Welzmiller<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Rückblick 2<br />

Hornloszucht 7<br />

Nachzuchtschauen 10<br />

Sonderrassen 12<br />

Fleischrassen 14<br />

Aktuelle Vererber 16<br />

Braunvieh, Fleckvieh, Holstein 16<br />

Service 30<br />

Gebührenordnung 33<br />

Fruchtbarkeit 34<br />

Genomische Selektion 36<br />

Prüfstiere Braunvieh 43<br />

Prüfstiere Fleckvieh 47<br />

Prüfstiere Holstein 52<br />

Prüfjahrgänge 2013/2014 53


2 Rückblick 2018<br />

„Wer nicht mit der Zeit geht,<br />

geht mit der Zeit“ (Schiller)<br />

Rückblick und Ausblick<br />

Folgende Ausführungen geben eine Zusammenfassung des züchterischen Jahres 2018 und eine<br />

Vorausschau für das anstehende <strong>2019</strong>.<br />

Die langanhaltende Trockenperiode im Sommer und Herbst des Jahres<br />

2018 wirkte sich innerhalb unseres Besamungsgebietes sehr unterschiedlich<br />

auf die Futtersituation aus. Insgesamt kann aber festgestellt<br />

werden, dass es für unsere Landwirte, im Vergleich zu anderen Regionen<br />

Deutschlands, größtenteils noch glimpflich ausging. Dennoch sind<br />

auch im Besamungsgebiet der Station Greifenberg Auswirkungen im<br />

Bereich der Besamungszahlen festzustellen. Dies ist vor allem den geänderten<br />

Rahmenbedingungen, wie der Novellierung der Düngeverordnung,<br />

geschuldet.<br />

Auch im Bereich der Exportnachfrage nahmen die Rassen Braunvieh<br />

und Fleckvieh unterschiedliche Entwicklungen im Verlauf des Jahres<br />

2018. Während die Nachfrage nach Fleckvieh-Exportrindern ab dem<br />

Frühjahr durch Preisrücknahmen und geringere Abschlüsse gekennzeichnet<br />

war, war die Nachfrage nach Braunvieh-Rindern ungebrochen.<br />

All diese Einflussfaktoren führten zu einem deutlichen Rückgang der<br />

Erstbesamungszahlen auf insgesamt 162.395, was einem Minus von<br />

3,95% entspricht.<br />

Anteil Hornlosbesamungen je Rasse<br />

Braunvieh 12 % +3 %<br />

Fleckvieh 26 % +2 %<br />

Holstein 25 % +1 %<br />

Die Kraft der Rassenvielfalt: Traditionell ist die Besamungsstation<br />

Greifenberg ein sogenannter „Full-Liner“ im deutschen Besamungswesen<br />

und bietet Sperma von 13 verschiedenen Rassen an der Station<br />

an. In diesem Jahr konnte mit den Piemontesern eine weitere, für die<br />

Gebrauchskreuzung wertvolle Rinderrasse zum stationseigenen Segment<br />

hinzugefügt werden. Deutschlandweit, aber auch international,<br />

wird die zuverlässige, unabhängige Prüfung hinsichtlich Zuchtwerten<br />

und Kalbeverlauf geschätzt.<br />

Auch im Jahr 2018 ist der zunehmende Trend im Bereich der Fleischrassebesamungen<br />

festzustellen, auch wenn er mit +1,65% in diesem<br />

Jahr moderat ausfällt.<br />

Den stärksten Rückgang im Besamungsgebiet verzeichnen die Holsteins<br />

mit rund -7% auf 21.176 Erstbesamungen. Hier zeigt sich, dass<br />

die Fleischrassebesamung zur Erzeugung von Gebrauchskreuzungen<br />

auch im Holsteinbereich einen höheren Stellenwert erhalten hat.<br />

Ein weiterer Meilenstein ist die Zusammenführung der beiden großen,<br />

deutschen Spermaexportfirmen zur GGI-Spermex, welche im März<br />

2018 in Cloppenburg vollzogen wurde. Auf internationalen Märkten<br />

können wir somit eine noch größere Präsenz realisieren.<br />

Besamungsübersicht: Den höchsten Rasseanteil an der Station hält<br />

Fleckvieh mit 76.582 Erstbesamungen. Mit der Rasse Braunvieh wurden<br />

in diesem Jahr 39.923 Erstbesamungen durchgeführt, das sind<br />

6,4% weniger als 2017. Auch im Jahr 2018 zeigen die Sonderrassen<br />

mit Grauvieh, Jersey, Pinzgauer und Murnau-Werdenfelser einen positiven<br />

Trend auf 1.101 Erstbesamungen. Das entspricht einem Zuwachs<br />

von 9%.<br />

Einsatzübersicht 2018<br />

Töchter geprüft Prüfeinsatz Jungvererber<br />

Braunvieh 59,8 % 21,4 % 18,8 %<br />

Fleckvieh 47,6 % 19,3 % 33,1 %<br />

Schwarzbunt 18,9 % 21,1 % 60,0 %<br />

Rotbunt 51,8 % 6,5 % 41,7 %


Rückblick 2018<br />

3<br />

Besamungsdurchführung: Der Großteil der Besamungen, 71.129<br />

Erstbesamungen oder 44%, wird weiterhin durch Tierarztaußenstellen<br />

durchgeführt. Besamungstechniker der Besamungsstation führten<br />

34% der Erstbesamungen durch. Auf die Eigenbestandsbesamer entfällt<br />

ein Besamungsanteil von 22%.<br />

Verteilung der Besamungen: Das Einsatzverhalten der Betriebe im<br />

Hinblick auf die Verwendung genomischer Jungvererber ist derzeit im<br />

Wandel. Wurde zu Beginn der Genomic vor allem im Holsteinbereich<br />

der Jugend das Vertrauen geschenkt, so nahm dies in den letzten Jahren<br />

vor allem beim Fleckvieh deutlich zu. Die weiblichen Lernstichproben<br />

sind hier ein äußerst wichtiger Schritt, um zukünftig die<br />

Aussagekraft der genomischen Zuchtwerte nochmals deutlich zu erhöhen.<br />

Beim Braunvieh wurden im abgelaufenen Besamungsjahr insgesamt<br />

28 Jungvererber eingesetzt, wovon elf einen töchtergeprüften<br />

Vater hatten. Beim Fleckvieh gingen insgesamt 37 neue Vererber in<br />

den Einsatz. Hiervon stammten 16 von einem töchtergeprüften Vater<br />

ab. Gerade im Fleckviehbereich werden zunehmend Jungvererber in<br />

der gezielten Paarung eingesetzt, um das Generationsintervall zu verkürzen<br />

und zeitnah mit aktueller Genetik am Markt zu sein.<br />

Prüfeinsatz: Wir setzen nach wie vor auf die solide Prüfung unserer<br />

Vererber. Um in kurzer Zeit eine ausreichende Datengrundlage für Leistung<br />

und Exterieur zu erhalten, setzen wir ca. 800 Dosen im Prüfeinsatz<br />

in einem begrenzten Zeitraum ein. Scheuen Sie sich nicht, auf die<br />

Jugend zu setzen. Viele dieser Bullen werden international als Bullenväter<br />

eingesetzt. Ein weiterer Beweis für die Qualität unserer Vererber.<br />

Schaugeschehen: Die hohe Qualität unserer Bullen zeigt sich auch<br />

immer wieder durch nationale und internationale Schausiege ihrer<br />

Töchter. Im März 2018 wurde eine Tochter des Bullen Odin zur Miss<br />

Oberfranken gekürt. Im November konnte eine Von Welt P-Tochter den<br />

Wettbewerb der natürlich hornlosen Kühe auf dem Jubiläum des<br />

Zuchtverbandes Franken für sich entscheiden. Musi, eine Zahara-Tochter,<br />

wurde im Dezember zum Champion Alt der Jungzüchterschau in<br />

Weilheim ernannt. Im Braunviehbereich ist es sicher der eindrückliche<br />

Gesamtsieg der Glarus-Tochter Valentina bei der AHG Jubiläumsschau<br />

in Buchloe, der noch lange in Erinnerung bleibt. Internationales Flair<br />

bringt der Titel der Juleng-Tochter Géniale als Gesamtchampion der<br />

Space in Rennes, Frankreich in dieser Rubrik.<br />

Auch im Bereich der Nachzuchtgruppen waren wir mit den Bullen<br />

Viano und Glarus in diesem Jahr aktiv. Unser Dank gilt allen Betrieben,<br />

die Kühe für Fotozwecke und Nachzuchtschauen zur Verfügung gestellt<br />

haben, sowie unseren zahlreichen Helfern.<br />

Hornloszucht: Der vielfache Wunsch unserer Betriebe nach hornlosen<br />

Bullen aller Rassen bestärkt uns, hier länderübergreifend nach besten<br />

Vererbern im mischerbigen und reinerbigen Bereich zu suchen.<br />

Beim Braunvieh nahm die Hornloszucht erst deutlich später Fahrt auf,<br />

wird aber inzwischen von allen Seiten konsequent verfolgt. Speziell<br />

der Bulle Vipro P trug maßgeblich dazu bei, dass im letzten Jahr bereits<br />

12% der Braunviehbesamungen mit einem natürlich hornlosen Bullen<br />

erfolgt sind. Im Fleckviehbereich lag der Anteil bei konstanten 26%,<br />

ähnlich wie im Holsteinbereich. Aber auch hier gilt: Streuen Sie beim<br />

Einsatz genomischer Jungvererber. Es steht eine breite Palette für Sie<br />

bereit.<br />

Anpaarungsberatung: Seit 2012 bietet die Besamungsstation Greifenberg,<br />

in Kooperation mit den Weilheimer Zuchtverbänden e.V., die<br />

computerunterstützte Anpaarungsberatung für die Rassen Braunvieh,<br />

Fleckvieh und Holstein an. Eine große Zahl an Betrieben schätzt den<br />

Blick unserer Berater auf ihre Herde und nutzt die Möglichkeit die Meinung<br />

von Fachleuten bei der Anpaarung ihrer Herde. Nutzen auch Sie<br />

die Möglichkeit dieser objektiven Beratung in Ihrem Bestand. Bei Interesse<br />

melden Sie sich bitte bei uns. Unsere Berater würden sich freuen,<br />

Sie bei der Anpaarung Ihrer Herde unterstützen zu dürfen.<br />

Treffpunkte <strong>2019</strong>: Bereits vom 19. bis 21. Februar <strong>2019</strong> öffnet die<br />

Regio Agrar in Augsburg ihre Tore. Wir würden uns freuen, Sie bei uns<br />

am Stand in Halle 1 begrüßen zu dürfen. Vom 11. bis 15. April findet<br />

in Dietmannsried die 2. Agrarschau Allgäu statt. Auch hier werden wir<br />

mit einem Stand präsent sein. Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen<br />

Sie uns zu einem informativen Austausch rund um die Besamung.<br />

Mit dabei werden auch wieder attraktive Messeaktionen sein, informieren<br />

Sie sich rechtzeitig.<br />

Ein besonderes Highlight erwartet alle Fleckviehzüchter im März <strong>2019</strong><br />

mit der Deutschen Fleckviehschau in Miesbach. Auch dort werden wir<br />

als Ansprechpartner vor Ort dabei sein.<br />

Wir freuen uns auf viele Gespräche!


4 Rückblick 2018<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

liegt uns am Herzen<br />

Die älteren Züchter können sich sicher noch erinnern, dass es früher normal war, die aktuellen<br />

Besamungsbullen direkt in den Ställen der Besamungsstation zu besichtigen. Heute ist dies aus<br />

seuchenhygienischen Gründen nicht mehr möglich.<br />

Veranstaltungen, wie der Braunvieh- und Fleckviehstammtisch im<br />

Forum der Besamungsstation Greifenberg oder der Tag der offenen<br />

Türe der LFL in Grub, bieten die seltene Möglichkeit, Top-Bullen live<br />

zu erleben. Entsprechend groß ist der Anklang in der Züchterschaft.<br />

Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr die Zusammenkunft<br />

der europäischen Vereinigung der Braunviehzüchter (EBSF). Zwei<br />

bekannte Zuchtbetriebe öffneten ihre Stalltore und überraschten<br />

mit fast schon Tierschaucharakter auf ihren Betrieben.<br />

Stammtische: Hautnah dran an der aktuellen Spitzengenetik<br />

waren die Besucher der nun schon traditionellen Fleckvieh- und<br />

Braunviehstammtische im August. Erstmals wurde die Bullen-Präsentation<br />

über einen Live-Stream auf Facebook übertragen. So<br />

konnten Interessenten auf der ganzen Welt Manolo P, Amor und<br />

Co. bei ihrem Auftritt live verfolgen.<br />

Ein weiteres Novum waren unsere Gastreferenten Peter Stückler<br />

beim Fleckvieh und Frank Stumpenhusen beim Braunvieh. Die Resonanz<br />

war bei beiden Stammtischen sehr gut, und so platzte das<br />

Forum in Greifenberg teilweise aus allen Nähten. Vor voll besetzten<br />

Zuschauerreihen präsentierten sich bestens herausgebrachte, aktuelle<br />

Spitzenbullen, brandaktuelle Jungvererber und ein Überblick<br />

über die Rassenvielfalt in Greifenberg.<br />

Im eigens aufgestellten Festzelt analysierte Frank Stumpenhusen<br />

die Anforderungen von Braunvieh in den Exportländern. Hier stehen<br />

vor allem die Fitness- und Nutzungsdauer im Fokus der Betriebe.<br />

Das Resümee von Peter Stückler beim Fleckviehstammtisch lautete:<br />

„Wir halten die Zucht nur dann in bäuerlicher Hand, wenn wir konkurrenzfähig<br />

sind!“. Durch die Anwendung modernster Zuchtmethoden<br />

ist dies realisierbar. Die rege Teilnahme unserer Landwirte<br />

und Gäste aus dem In- und Ausland zeigt, dass trotz Genomic das<br />

Erscheinungsbild der Vererber wichtig ist. Wir würden uns freuen,<br />

wenn wir Sie <strong>2019</strong> an der Station begrüßen dürfen!<br />

Steckenpferd Hornloszucht: Der Tag der offenen Tür im Juli<br />

2018, den die Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) anlässlich<br />

des 110-jährigen Jubiläums der Nutztierforschung in Grub veranstaltete,<br />

stand ganz im Zeichen der Hornloszucht. Die Zucht auf<br />

Hornlosigkeit beim Fleckvieh ist schon lange ein Steckenpferd der<br />

Ein atemberaubendes Bild bot sich auf dem Betrieb Schwayer &<br />

Hofer GbR mit einer 60 köpfigen Präsentationsgruppe.


Rückblick 2018<br />

5<br />

Die Kuhfamilie von Amor stand auf dem<br />

Betrieb Arnold Josef im Vordergrund.<br />

LFL und wird durch ein intensives Zuchtprogramm mit Leben gefüllt.<br />

Aus diesem Zuchtprogramm stammt auch der reinerbig hornlose<br />

Wish PP*, der für dieses Jubiläum an seinen Geburtsort in Grub zurückkehrte.<br />

Dabei konnte der momentan noch genomische Jungvererber<br />

einen Blick auf seine gut entwickelten, korrekten Töchter<br />

riskieren, die ebenfalls ausgestellt wurden. Er selbst präsentierte<br />

sich mit ruhigem Charakter, mittelrahmig sowie korrekt in den Verbindungen<br />

und im Fundament. Wish PP* ist ein reinerbig hornloser<br />

Jungbulle der Extraklasse. Mit einer Höchstleistung von über<br />

12.200 kg Milch zählt seine Mutter Hose Pp zu den leistungsstärksten<br />

Kühen in der Versuchsherde der LfL in Grub, und überzeugt<br />

dennoch mit viel Kaliber und Stabilität. Über die ebenso<br />

leistungsbereite Hippo-Tochter Holle Pp führt die Ahnentafel zur<br />

Zar-Tochter Hondu Pp, die durch ihren töchtergeprüften Rurex-<br />

Sohn Rurondo PS bereits züchterisch in Erscheinung getreten ist.<br />

Selten kommen heute interessierte Landwirte den Besamungsbullen<br />

so nah, und es dürfte für viele Besucher aus nah und fern ein<br />

richtiges Highlight gewesen sein.<br />

Tochter Holli stellt für den Betriebsleiter mit acht Kalbungen die<br />

perfekte deutsche Braunviehkuh dar. Josef Arnold betonte außerdem,<br />

dass Braunvieh unkomplizierte Kühe braucht, die sich auch<br />

in der Milchleistung stark zeigen, damit die Rasse in Zukunft konkurrenzfähig<br />

bleibt.<br />

Nahezu atemberaubend war der Anblick, der sich den Teilnehmern<br />

des EBSF auf dem Betrieb Schwayer & Hofer GbR in Lauchdorf bot.<br />

Fast schon Tierschaucharakter hatte die Präsentation der 60-köpfigen<br />

Braunviehgruppe auf dem Betriebsgelände. Neben der Kuhfamilie<br />

von Harrison sowie sechs Harrison-Töchtern, konnten auch<br />

einige Dauerleistungskühe und zahlreiche aktive Bullenmütter besichtigt<br />

werden. Auf dem Betrieb Schwayer & Hofer GbR setzen die<br />

Betriebsleiter auf Funktionalität, Langlebigkeit und Leistungsbereitschaft.<br />

Hier herrscht der direkte Vergleich mit den Holsteins<br />

und die Vorteile der Braunviehkuh, die langsamer altert und im Eiweißgehalt<br />

um ca. 0,15% höher liegt, sind klar ersichtlich.<br />

Unser Dank gilt diesen beiden Betrieben, die die Stalltür für diesen<br />

Anlass geöffnet haben, und ein starkes Zeichen für die Rasse<br />

Braunvieh setzen konnten. Am Image dieser Rasse muss in Zukunft<br />

intensiv gearbeitet werden, denn Braunvieh hat Potenzial, so das<br />

Resümee dieses Braunvieh-Tages.<br />

Euro Tier 2018: Auch auf der Euro Tier 2018 konnte sich Greifenberger<br />

Genetik hervorragend präsentieren. Beim Braunvieh waren<br />

dies Töchter der bekannten Vererber Vintage, Harrison und Feuerstein.<br />

Viano und Husar stellten zwei der drei Fleckviehkühe. Am<br />

Stand „Effizienz aus dem Süden Deutschlands“ konnten sich Interessenten<br />

über die Rassen Fleckvieh und Braunvieh informieren<br />

sowie Sperma zu interessanten Messekonditionen kaufen. Ein großer<br />

Pluspunkt ist hier das enge Zusammenspiel von Besamungsstationen<br />

und Zuchtorganisationen. Ein herzlicher Dank an alle,<br />

die in die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Euro Tier<br />

2018 involviert waren.<br />

Starkes Zeichen für Braunvieh: Im Juni dieses Jahres fand die Zusammenkunft<br />

der europäischen Vereinigung der Braunviehzüchter<br />

(EBSF) auf deutschem Boden statt. Neben der Besichtigung der<br />

Besamungsstation in Greifenberg, und dem Besuch von zwei herausragenden<br />

Braunviehbetrieben, stand auch die Wahl des neuen<br />

EBSF-Präsidenten auf dem Programm. Dieses verantwortungsvolle<br />

Amt wird zukünftig von Thomas Schweigl aus Österreich bekleidet.<br />

Der ehemalige EBSF-Präsident Christoph Nieberle wurde zum Ehrenpräsidenten<br />

ernannt.<br />

Braunviehvertreter aus zwölf verschiedenen Ländern zeigten sich<br />

beeindruckt von der Stierqualität an der Besamungsstation in Greifenberg,<br />

wo die aktuellen Vererber wie Harrison, Vintage oder Amor<br />

in bester Manier präsentiert wurden.<br />

Die Kuhfamilie von Amor stand dann auf dem Betrieb von Josef Arnold<br />

in Vilgertshofen im Zentrum. Neben fünf vielversprechenden<br />

Amor-Jungrindern konnte auch die beeindruckende Amor-Mutter<br />

Debora sowie deren Schwester Desteny besichtigt werden. Hussli-<br />

Bei den Stammtischen wurde für alle Besucher eine kostenlose<br />

Brotzeit und Getränke, gegen eine freiwillige Spende, vorbereitet.<br />

Die Spende wurde dem Hospizdienst Ammersee e.V. übergeben.


6 Rückblick 2018<br />

Dr. Bernhard Wollgarten<br />

in den Ruhestand verabschiedet<br />

Nach 22 Jahren als Stationstierarzt an der Besamungsstation<br />

Greifenberg geht Herr Dr. Wollgarten zum Ende dieses Jahres in<br />

den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Seine berufliche Laufbahn begann Dr. Wollgarten nach Beendigung<br />

des Veterinärstudiums im Jahr 1990 zunächst an der Universität<br />

in Gießen. Dort war er unter anderem zuständig für die<br />

Bereiche Fortpflanzungsmedizin und Biotechnologie. In dieser<br />

Zeit erfolgte auch die Weiterbildung zum Fachtierarzt für Zuchthygiene<br />

und Besamung.<br />

Nach dem Ausscheiden des langjährigen tierärztlichen Stationsleiters<br />

Dr. Findeisen übernahm Dr. Wollgarten im Jahr 1997 den<br />

tierärztlich-fachtechnischen Bereich an der Station und zusätzlich<br />

die Aufgabe des stellvertretenden Stationsleiters.<br />

Neben der tierärztlichen Betreuung der Bullen kamen im Laufe<br />

der Jahre weitere Aufgaben und Verpflichtungen hinzu, denen<br />

sich Dr. Wollgarten mit besonderem Engagement gewidmet hat.<br />

Besonders zu erwähnen sind:<br />

• die Bullenpräsentation im Rahmen der 50-Jahr-Feier im Jahre<br />

1998<br />

• die Auslagerung der Stiere in einen Stall in Böbing während des<br />

Umbaus der Wartestation<br />

• die Maßnahmen während der BSE-Krise<br />

• die Organisation und Koordination der Produktion von gesextem<br />

Sperma<br />

Der internationale Vertrieb von Sperma hat seit dem Jahr 2000<br />

erheblich zugenommen. Dr. Wollgarten hat die Ausstellung der<br />

Exportzeugnisse gegenüber<br />

dem Veterinäramt,<br />

den Zollbehörden und den<br />

ausländischen Stationen<br />

übernommen. Um die unterschiedlichen<br />

Anforderungen der verschiedenen Behörden auf<br />

einen Nenner zu bringen, hat Dr. Wollgarten mit viel Geschick,<br />

Kompromissen und Überzeugungskraft die verschiedenen Interessen<br />

gebündelt.<br />

Einen besonderen Aufschwung erfuhr in dieser Zeit die Durchführung<br />

der Eigenbestandsbesamerkurse für aktive Landwirte.<br />

Die hohe Qualität des Kurses führte zu ständig steigenden Teilnehmerzahlen.<br />

Insgesamt hat Dr. Wollgarten ca. 1000 Landwirte<br />

zum Eigenbestandsbesamer ausgebildet.<br />

Der faire Umgang mit den Mitarbeitern und seine Eigenschaft,<br />

Probleme ganz konkret und schnörkellos anzusprechen, zeichneten<br />

ihn als Führungskraft aus.<br />

Zum Ende des aktiven Berufslebens überbrachte Geschäftsleiter<br />

Helmut Goßner in einer kleinen Feierstunde den Dank der Mitarbeiter.<br />

Der Ausschuss des Zweckverbandes und berufliche Weggefährten<br />

würdigten die Verdienste von Dr. Wollgarten ebenfalls. Der<br />

Verbandsvorsitzende Leonhard Welzmiller bedankte sich für die<br />

gute und fruchtbare Zusammenarbeit und wünschte Dr. Wollgarten<br />

auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute und vor allem<br />

Gesundheit.<br />

Neuer Stationstierarzt an<br />

der Besamungsstation Greifenberg<br />

Auf Dr. Bernhard Wollgarten folgt Dr. Markus Gropper<br />

Der Zweckverband II für künstliche Besamung der Haustiere<br />

beschäftigt Herrn Dr. Markus Gropper seit 01.10.2018 als Stationstierarzt.<br />

Der 39-jährige Tierarzt tritt damit die Nachfolge<br />

des langjährigen Stationstierarztes Dr. Wollgarten an, der sich<br />

nach der Einarbeitungszeit seines Nachfolgers offiziell zum<br />

Ende des Jahres in den Ruhestand zurückziehen wird.<br />

Herr Dr. Gropper stammt aus einem Braunviehzuchtbetrieb<br />

aus dem Landkreis Unterallgäu. Nach dem Abitur 1998 absolvierte<br />

er die Ausbildung zum Landwirt auf dem elterlichen Betrieb.<br />

Von 2004 bis 2010 folgte das Studium der<br />

Veterinärmedizin an der LMU München. Nach dem Studium<br />

war Dr. Gropper bereits zwei Wochen an der Station in Greifenberg<br />

als Praktikant unter Dr. Wollgarten<br />

tätig. Von 2010 bis 2017 fungierte er<br />

als Abteilungsleiter für Bullenhaltung und Spermaproduktion<br />

an der Station des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter<br />

e.G. (LTR) in Erfurt. Während dieser Tätigkeit promovierte er von<br />

2012 bis 2015 in seinem Fachgebiet an der Vetsuisse-Fakultät<br />

der Universität Zürich am Lehrstuhl für Reproduktionsmedizin<br />

unter Professor Heinrich Bollwein. Nach Gründung der Qnetics<br />

GmbH 2018 war Dr. Gropper bis Ende September diesen Jahres<br />

über insgesamt acht Jahre als verantwortlicher Stationstierarzt<br />

der Besamungsstation in Erfurt beschäftigt, bevor er zum Oktober<br />

2018 an die Besamungsstation Greifenberg wechselte.


Hornloszucht 7<br />

Natürliche Hornlosigkeit<br />

liegt weiter im Trend<br />

Während die Zucht auf natürliche Hornlosigkeit vor einigen Jahren noch belächelt wurde, ist sie<br />

heute aus dem Besamungswesen nicht mehr wegzudenken.<br />

Bei den Rassen Fleckvieh und Holsteins liegt der Anteil der Hornlosbesamungen<br />

bereits seit drei Jahren zwischen 20% und 30%. Durch das<br />

breit aufgestellte Angebot beim Braunvieh und die gute Qualität der<br />

Bullen, konnte ein Zuwachs von 3% auf nun 12% erzielt werden.<br />

Auch wenn die Akzeptanz dieser natürlich hornlosen Bullen erfreulich<br />

ist, gilt es dennoch den Mittelweg zwischen Zuchtfortschritt, genetischer<br />

Verbesserung der Herde und dem Einsatz natürlich hornloser<br />

Bullen zu finden. Auch hier greift der Grundsatz beim Stiereinsatz breit<br />

zu streuen und nicht nur auf einzelne, wenige Stiere zu setzen.<br />

welches durch eine fehlerlose Strichausbildung und ein straffes Zentralband<br />

gekennzeichnet ist. Maybach PP* bietet das Komplettpaket<br />

von reinerbiger Hornlosigkeit, Kuhfamilie und interessanten genomischen<br />

Zuchtwerten. Auf Wunsch weiblich und natürlich hornlos ist<br />

bei ihm möglich, da er auf weiblich gesext zur Verfügung steht. Ebenfalls<br />

ein reinerbig hornloser Mahango P-Sohn ist MUNDL PP*, der<br />

enorm leistungsbereite Kühe mit überdurchschnittlichen Fitnesseigenschaften<br />

erwarten lässt. Unter der Vielzahl von Mahango P-Söhnen<br />

stellen HONGKONG PP* und WISH PP* die Linienalternativen dar.<br />

Reinerbig hornlos bei allen Rassen<br />

Bereits seit letztem Jahr kann die Besamungsstation<br />

Greifenberg reinerbig hornlose Vertreter der Rassen<br />

Fleckvieh, Braunvieh, Holstein und zahlreicher Fleischrassen<br />

anbieten. Erfahrungsgemäß erfreuen sich diese<br />

Bullen einer extrem starken Nachfrage. Dennoch sollte<br />

darauf hingewiesen werden, dass der genetische Anschluss<br />

an die gehörnte Genetik im Angebot noch nicht<br />

gegeben ist, und auch bei reinerbig hornlosen Bullen<br />

Wackelhornausbildungen (PS) bei den Nachkommen<br />

möglich sind.<br />

Fleckvieh mit zuchtwertstarkem<br />

Angebot<br />

Zucht heißt denken in Generationen, bzw. eine Verbesserung<br />

des genetischen Potenzials ist nicht über Nacht<br />

möglich. Die Rasse Fleckvieh betreibt bereits seit vielen<br />

Jahren ein straff organisiertes Hornloszuchtprogramm.<br />

Durch diese intensive Zuchtarbeit ist es gelungen, zum<br />

einen sehr gut töchtergeprüfte Bullen hervorzubringen,<br />

zum anderen stehen zwischenzeitlich reinerbig hornlose<br />

Jungbullen zur Verfügung, die in den Zuchtwerten den<br />

Vergleich mit gehörnten Bullen nicht zu scheuen brauchen.<br />

Einer dieser Bullen ist der Mahango P-Sohn MAY-<br />

BACH PP*. Er stammt aus einer züchterisch enorm<br />

erfolgreichen Kuhfamilie, die sich sowohl im Schauring<br />

als auch als Lieferant interessanter männlicher Genetik<br />

bewährt hat. Seine Mutter, die mittelrahmige, mit einer<br />

sehr langen Mittelhand ausgestattete Zwiefach PP-Tochter<br />

Mellisa, überzeugt mit ihrem funktionellen Exterieur,<br />

Beim Einsatz von natürlich hornlosen Bullen sollte nicht nur<br />

die Erzeugung eines hornlosen Kalbes im Vordergrund stehen,<br />

sondern die genetische Verbesserung der Herde!


8<br />

Hornloszucht<br />

Maybach PP*, reinerbig<br />

hornloser Spitzenbulle<br />

Prosit Pp*, Hornlosbulle mit<br />

interessanter Linienführung<br />

Beide stammen aus bewährten Kuhfamilien, die über Generationen in<br />

Richtung Hornlosigkeit gezüchtet wurden.<br />

Die Qual der Wahl<br />

Im Segment der mischerbig hornlosen Bullen ist das Angebot breit<br />

aufgestellt und ermöglicht eine breite Streuung beim Stiereinsatz.<br />

Herausragend sind die Mahango P-Söhne MAESTRO Pp* und MA-<br />

HONI Pp*, die mit hohen Zuchtwerten für Fitness, Leistung und Exterieur<br />

glänzen. Während Maestro Pp* erst seit August 2018 im Einsatz<br />

ist, liegen von Mahoni Pp* bereits 1.300 Abkalbungen vor und<br />

bestätigen ihm eine außerordentlich gute Kälberqualität. Er stammt<br />

aus einer züchterisch bewährten und bekannten Kuhfamilie, die ihre<br />

Anpassungsfähigkeit in verschiedensten Betrieben in Deutschland<br />

und Österreich erfolgreich unter Beweis stellt.<br />

Verfügbare Fleckviehstiere:<br />

Name HB-Nummer Hornstatus NK/GS Gen. Bes. GZW MW ZW-Milch kg FW FIT R B F E<br />

Mundl 606387 PP* GS 134 127 +972 117 112 113 106 106 97<br />

Maybach 857990 PP* GS 133 118 +868 117 121 107 111 101 109<br />

Maestro 167530 Pp* GS 132 123 +847 109 117 102 108 107 118<br />

Mahoni 606264 Pp* GS 132 119 +745 110 121 113 121 110 122<br />

Weissdorn 190590 Pp* GS 128 122 +934 102 115 101 105 113 101<br />

Zeus 859980 Pp* GS 128 120 +474 114 115 90 95 111 104<br />

Veltins 164790 P*S GS 127 121 +753 110 108 104 94 108 106<br />

Hongkong 180946 PP* GS 127 121 +603 109 113 99 91 98 109<br />

Manolo 856830 Pp* GS 125 111 +832 114 118 115 115 120 109<br />

Wish 180587 PP* GS 117 113 +557 110 104 113 105 118 100<br />

Verfügbare Braunviehstiere:<br />

Name HB-Nummer Hornstatus NK/GS GZW MW ZW-Milch kg FIT R B F E Ges Ext<br />

Prosit 345875 Pp* GS 121 120 +738 106 98 100 106 108 105<br />

Vikada 345775 P*S GS 121 116 +496 113 101 103 106 108 105<br />

Vipro 356770 Pp* GS 120 117 +371 107 110 111 122 121 122<br />

Vivaldi 345795 P*S GS 119 112 +122 114 110 114 114 110 112<br />

Vico 356780 P*S GS 118 119 +575 107 106 108 98 106 104<br />

Visor 345735 P*S GS 118 116 +477 110 103 109 107 112 108<br />

Joris 345765 P*S GS 116 115 +534 107 97 103 109 100 102<br />

Vasilios 345385 P*S GS 115 111 +590 105 102 105 114 110 109<br />

Emsland 343975 PS NK 111 104 +155 109 100 109 105 112 108<br />

Vinland 345605 PP* GS 104 97 +49 116 108 120 114 125 120


Hornloszucht 9<br />

Hohe Leistungsbereitschaft bei ordentlichen Inhaltsstoffen, sehr gute<br />

Fitness und ein nahezu fehlerfreies Exterieur sind die Kennzeichen<br />

von Maestro Pp*. Er stammt aus einer Kuhfamilie, die sich über Generationen<br />

im Zuchtbetrieb bewährt hat, und hohe Lebensleistungen<br />

erzielen konnte.<br />

Alternative Pedigrees<br />

Der alternativ gezogene Wobbler-Sohn WEISSDORN Pp* startet Anfang<br />

<strong>2019</strong> in den Einsatz. Er überzeugt mit hohen Leistungskennzahlen<br />

und starken Fitnesswerten, vor allem im Bereich Persistenz,<br />

Eutergesundheit und Nutzungsdauer. Im Exterieur dürften seine<br />

Stärken in der Fundamentvererbung liegen.<br />

VELTINS P*S stammt von unserem bekannten Bullen Versace PP ab<br />

und verspricht eine gute Inhaltsstoffvererbung, bei sehr guten funktionellen<br />

Merkmalen.<br />

Braunvieh – Viper P dominiert<br />

Trotz knapper Milchmenge und unterdurchschnittlicher Melkbarkeit<br />

dominiert der zwischenzeitlich töchtergeprüfte Vanpari-Sohn Viper P<br />

die Top-Listen bei den natürlich hornlosen Braunviehbullen. Seine<br />

Söhne liegen in den Zuchtwerten sehr eng zusammen und unterscheiden<br />

sich häufig lediglich in den Exterieurmerkmalen. Die komplettesten<br />

dieser Halbgeschwistergruppe sind die Bullen VIKADA P*S, VIPRO<br />

Pp* und VISOR P*S, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Von Vipro Pp*<br />

konnten bereits die ersten hoch typisierten Söhne für die Aufzucht angekauft<br />

werden. Eine interessante Alternative zur großen Anzahl an<br />

Viper P-Söhnen stellt Prost P-Sohn PROSIT Pp* dar. Er stammt aus der<br />

exterieur- und leistungsstarken Huray-Tochter Rivera. Diese Kuhfamilie<br />

auf dem ökologisch wirtschaftenden Betrieb Willer Reinhard, Ettwiesen<br />

zeichnet sich durch ihre hohe Langlebigkeit aus. Rivera zeigt<br />

ein tadelloses Exterieur mit etwas längeren Zitzen. Das überaus lange<br />

Euter gefällt durch einen straffen Eutersitz mit einem hervorragend<br />

ausgeprägten Zentralband. Zudem besitzt Rivera ein trockenes Fundament,<br />

das keine Wünsche offen lässt. Prosit Pp* lässt mittelrahmige<br />

Kühe mit korrekten Fundamenten, funktionellen Eutern und positiven<br />

Fitnessmerkmalen erwarten.<br />

Gezielter Einsatz bei reinerbig Hornlosen<br />

Der interessanteste reinerbig hornlose Jungbulle dürfte Viking P-<br />

Sohn VINLAND PP* sein, der mit sehr guten Exterieurzuchtwerten<br />

Holster P, junge Genetik<br />

auf hohem Zuchtwertniveau<br />

überzeugt. Trotz hervorragender Kuhfamilie im Hintergrund sollte<br />

dieser Bulle sehr gezielt eingesetzt werden, da er mit seinen Zuchtwerten<br />

das Niveau der mischerbigen Bullen noch nicht erreicht.<br />

Holsteins – Das Beste vom Besten<br />

Eine große Anzahl an natürlich hornlosen Bullen steht bei den Holsteins<br />

zur Verfügung, die mit einem Anteil Hornlosbesamungen von<br />

24% in einem ähnlich hohen Bereich wie Fleckvieh liegen. Interessantester<br />

Neuzugang ist hier Hologram P-Sohn HOLSTER P, der mit<br />

einem RZG von 147 unter den Top 20 der hornlosen Schwarzbunten<br />

zu finden ist. Im Pedigree befinden sich die erfolgreichsten Bullenväter<br />

des letzten Jahrzehnts, welche mit einer leistungs- und exterieurstarken<br />

Kuhfamilie kombiniert wurden. Neben einer<br />

hervorragenden Milchmengenvererbung lässt Holster P positive Abweichungen<br />

in den Inhaltsstoffen und der Melkbarkeit, aber auch in<br />

der Eutergesundheit und Nutzungsdauer erwarten. Die großen Holster<br />

P-Töchter sollen mit hervorragenden Eutern ausgestattet sein, die<br />

durch hohe Euterböden und festen Eutersitz begeistern. Weiterhin<br />

im Einsatz bleiben der leistungsstarke POMPEII P, der mit RZM 146<br />

Platz 4 unter den hornlosen Schwarzbunten nach RZM einnimmt,<br />

und der reinerbig hornlose, rotbunte NORWAY PP*.<br />

Auch wenn bei allen Rassen einige Teilziele bereits erreicht wurden,<br />

ist eines sicher: Es bleibt spannend in der Hornloszucht.<br />

Verfügbare Holsteinstiere:<br />

Name HB-Nummer Hornstatus NK/GS RZG RZM ZW-Milch kg RZN RZD Mty Kö F E RZE<br />

Minecraft 684686 Pp* GS 149 145 +1315 116 100 112 105 116 121 123<br />

Abi Red 833174 PP* GS 147 149 +1640 117 94 125 104 105 117 118<br />

Holster 797030 Pp* GS 147 134 +1173 122 123 105 113 112 133 130<br />

Pompeii 796750 Pp* GS 138 146 +1310 96 111 118 117 100 111 115<br />

Karisma Red 792890 Pp* GS 131 113 +441 129 102 108 92 111 129 121<br />

Norway Red 792960 PP* GS 129 129 +1477 106 121 100 93 112 116 113


10<br />

Nachzucht<br />

Nachzuchtgruppen 2018<br />

Auch im genomischen Zeitalter ist das Interesse an der Präsentation von Töchtergruppen ungebrochen.<br />

In diesem Jahr war es uns möglich, je eine Fleckvieh- und Braunvieh-Nachzucht von aktuellen<br />

Spitzenvererbern zu zeigen.<br />

Mit sehr viel Körper präsentierten<br />

sich die Viano-Töchter in Weilheim.<br />

durch ihr enorm langes und hoch<br />

angesetztes Euter glänzen konnte,<br />

erwies sich als Glücksgriff, wie die<br />

aktuellen Zuchtwerte von Viano bestätigen.<br />

Leistungsbereite, typstarke, in der Doppelnutzung stehende Fleckviehkühe<br />

sind das Ziel unserer Landwirte und sichern das tägliche Einkommen<br />

in der Milchviehhaltung. Doch eine Kuh muss heute noch viel<br />

mehr können als das. Neben der Eignung für Automatische Melksysteme<br />

spielt auch die Funktionalität und Fitness eine entscheidende<br />

Rolle auf unseren Betrieben. Hohe Lebensleistungen sollen realisiert<br />

und zahlreiche Kälber geboren werden. Neben einem guten Betriebsmanagement<br />

spielt dabei auch die genetische Veranlagung der Tiere<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Ein Bulle, der als Allround-Talent bezeichnet werden kann, ist der Rotglut-Sohn<br />

VIANO, dessen sechs Töchter im März in der frisch renovierten<br />

Hochlandhalle in Weilheim gezeigt wurden. Mit dabei war auch<br />

eine Verkaufskollektion von Viano-Töchtern, die zahlreiche Kaufinteressenten<br />

anlockte.<br />

Die Viano-Kuhfamilie vom Betrieb Deisenberger, welche sich auf die<br />

1973 geborene Haxl-Tochter Mirzl zurückverfolgen lässt, stellt aktuell<br />

knapp ein Viertel der Milchviehherde am Betrieb und zeichnet sich<br />

durch ihre hohe Leistungsveranlagung und das sehr gute Exterieur aus.<br />

Vor allem die kleinvolumigen und haltbaren Euter begeistern auch<br />

nach mehreren Abkalbungen noch mit einem hohen Euterboden, bei<br />

korrekter Strichverteilung. Diese Konstanz in der Vererbung über verschiedene<br />

Seitenzweige der Kuhfamilie war für den Kauf von Viano<br />

ausschlaggebend. Vianos Vater, der Round up-Sohn Rotglut, war zu<br />

diesem Zeitpunkt noch nicht töchtergeprüft sondern auf Grund seiner<br />

überdurchschnittlichen genomischen Zuchtwerte als Jungvererber im<br />

Einsatz. Die Anpaarung mit der großrahmigen Mirasch, die vor allem<br />

Exterieur und<br />

Leistung<br />

Zwischenzeitlich fließen in die Leistungszuchtwerte<br />

479 Töchter und<br />

in die Exterieurzuchtwerte 133<br />

Töchter ein, und der Jungbulle von<br />

damals hat sich zu einer wahren Augenweide<br />

entwickelt, die bei jeder Stierpräsentation Aufsehen erregt.<br />

Durch die Kombination von Leistungsbereitschaft, hohen Milchfettgehalten,<br />

Fleischwert und Bemuskelung wird Viano den Anforderungen<br />

an den Doppelnutzungsanspruch der Rasse Fleckvieh gerecht. Darüber<br />

hinaus zeigen seine Töchter eine flache Laktationskurve und die seltene<br />

Verknüpfung von Eutergesundheit mit zügiger Melkbarkeit. Die schwereren<br />

Abkalbungen und die Töchterfruchtbarkeit sollte man in der Anpaarung<br />

beachten. Im Exterieur bringt Viano die großrahmige und<br />

breite Fleckviehkuh mit korrekten Fundamenten und hoch angesetzten<br />

Eutern. Vor allem in der Strichausbildung kann er ausgleichend auf<br />

Kühe mit zu kurz und dünn geratenen Strichen eingesetzt werden.<br />

Viano-Tochter 10516 2. Lak<br />

Zü: Schmid Johann, Aich


Nachzucht 11<br />

Durch den sehr hohen Euterboden und die straffe<br />

Baucheuteranbindung fällt das schwächer ausgeprägte<br />

Zentralband für die Haltbarkeit der Euter<br />

nicht so ins Gewicht, sollte dennoch beachtet werden.<br />

Die Fundamente zeigen in der Tendenz etwas<br />

mehr Winkel, sind jedoch sauber und trocken ausgeprägt.<br />

130 Viano-Töchter befinden sich bereits in<br />

der zweiten Laktation, und zeigen eine sehr gute<br />

Weiterentwicklung in den Leistungs- und Exterieurmerkmalen.<br />

Glarus – der etwas andere Glenn-Sohn<br />

Dass Leistungsbereitschaft und Exterieur Hand in<br />

Hand gehen können, zeigen die Töchter unseres<br />

Bullen GLARUS B2C, dessen siebenköpfige Töchtergruppe anlässlich<br />

der Jubiläumstierschau 125 Jahre AHG mit Spannung erwartet wurde.<br />

Braunviehzucht ist international, wie kein Bulle besser beweist als<br />

Glarus, der von der Familie Babel aus Wald gezüchtet wurde. Die Linie<br />

wurde begründet durch den Import einer El Brite-Tochter aus den USA<br />

nach Italien. Deren Tochter, die legendäre Target Panama, glänzte bereits<br />

in den 80er Jahren mit Leistungen von über 15.000 kg Milch.<br />

Über Plinio Diva (Siegerin bei der Nationalschau in Verona) und Jupiter<br />

Dasy (Ext: 94-90-90) kam die Familie nach Deutschland. Die bekannteste<br />

Tochter, die Großmutter von Glarus, ist Vinozak-Tochter Diva. Sie<br />

war mehrfacher Gesamtchampion auf Bundes- und Verbandsschauen<br />

und hat eine Lebensleistung von 108.000 kg Milch erbracht.<br />

Sie ging vor einigen Wochen im Alter von 16 Jahren ab. Ihre Tochter<br />

Zeus Dinar ist ebenfalls eine schauerfahrene und äußerst siegreiche<br />

Kuh, wie z.B. auf der AHG-Jubiläumsschau 2013, auf der Bundesschau<br />

2014 oder der BZG-Schau 2015 zu sehen war. Sie erbrachte bisher<br />

76.000 kg Lebensleistung und zeichnet sich nach wie vor durch ihr<br />

makelloses Exterieur aus.<br />

Glarus wurde auf Grund seiner exklusiven Abstammung bereits als<br />

Jungvererber auch international stark eingesetzt. So fließen bis dato<br />

384 Töchter aus verschiedensten Ländern in die Leistungszuchtwerte<br />

von Glarus ein.<br />

Glarus-Tochter Valentina wurde Gesamtchampion<br />

der Jubiläumsschau ZÜ: Berghof Babel GbR, Wald<br />

Bild: Georg Gröbner, AHG<br />

Erst- und Zweitkalbskühe von<br />

Glarus waren in Buchloe zu sehen.<br />

Der exterieurstarke Rinderbulle<br />

Glarus-Töchter sind sehr leistungsbereit (+839kg ZW-Milch), was<br />

auch die in Buchloe gezeigten Töchter deutlich mit hervorragenden<br />

Absolutleistungen zeigen konnten. In den Fitnessmerkmalen fallen<br />

vor allem die Eutergesundheit und der leichte Kalbeverlauf positiv ins<br />

Gewicht. Wie bei den meisten Bullen der Gordon-Linie sollte man die<br />

Persistenz und die Nutzungsdauer im Auge behalten. Mit einem GZW<br />

von 114 Punkten ist Glarus aktuell der zuchtwertstärkste Glenn-Sohn<br />

und das Made in Germany. Im Exterieur zeigten sich die Glarus-Töchter<br />

enorm kalibrig mit tiefer Rippe, straffer Oberlinie und enormem<br />

Fressverhalten, was wiederum in den außerordentlichen Leistungszuchtwerten<br />

zum Ausdruck kommt. Die Becken der in Buchloe ausgestellten<br />

Töchter waren deutlich breiter und besser gelagert als im<br />

Balkendiagramm ersichtlich, dennoch sollte bei der Anpaarung darauf<br />

geachtet werden. Die schenkelbetonten Euter zeigen ein straffes Zentralband<br />

mit korrekt ausgebildeten und platzierten Strichen. Die ausgestellten<br />

Glarus-Töchter bewegten sich auf optimal gewinkelten und<br />

sauberen Fundamenten. Glanzpunkt der Glarus-Nachzuchtgruppe<br />

war sicher der Schau-Gesamtsieg der beeindruckenden Glarus-Tochter<br />

Valentina, die wie ihr Vater von der Familie Babel aus Wald gezüchtet<br />

wurde. Das Resümee zu Glarus: Er ist ein linienalternativer<br />

Ausnahmebulle mit günstigen Abkalbewerten, welcher in Leistung<br />

und Exterieur auf der ganzen Linie zu überzeugen weiß!<br />

Dank den Züchtern und Helfern<br />

Auch wenn Nachzuchtgruppen Publikumsmagneten sind, ist es nicht<br />

selbstverständlich, dass Züchter ihre Tiere aus der Hand geben. Aus<br />

diesem Grund gilt unser Dank diesen Betrieben, die es ihren Berufskollegen<br />

sowie den Zuchtverantwortlichen ermöglichen, sich selbst<br />

ein Bild zur Vererbung dieser Bullen zu machen. Ebenso möchten wir<br />

uns bei allen Helfern bedanken, die die Tiere während der Vorbereitung<br />

und am Schautag hervorragend betreut und präsentiert haben.<br />

Den Zahlen ein Gesicht zu geben bleibt uns auch weiterhin ein großes<br />

Anliegen.


12<br />

Sonderrassen<br />

Zuchtprogramme<br />

tragen Früchte<br />

Neue und blutfremde Bullen sind auch beim Murnau-Werdenfelser-Rind immer wieder ein<br />

Thema. Besonders erfreulich ist deshalb, dass im dritten Projektjahr „Genomunterstützte Inzuchtvermeidung<br />

und Selektion neuer Bullen beim Murnau-Werdenfelser-Rind“ bereits zahlreiche<br />

Früchte dieses enorm arbeitsintensiven Zuchtprogrammes geerntet werden können.<br />

Original-Braunvieh-Bulle Waller<br />

begeistert mit Exterieurstärke<br />

und ruhigem Charakter.<br />

Zwischenzeitlich stehen neun interessante Kandidaten von fünf<br />

verschiedenen Vätern in Aufzucht, und werden zum Teil das Bullenangebot<br />

an der Station erweitern. Darunter auch ein Berg-<br />

Sohn aus der bekannten ZLF-Ausstellungskuh Britta. Ab sofort im<br />

Einsatz ist der Xaverl-Sohn XYLON 402270 vom Betrieb Witting<br />

Andreas in Mittenwald, der das bestehende Angebot ergänzt. Die<br />

Abstammung Xaverl/Rakete/Zeppelin/Roemer ist sehr interessant.<br />

Besondere Beachtung darf der Großmutter, einer der seltenen Zeppelin-Töchter<br />

mit 12 Abkalbungen, geschenkt werden.<br />

Der bekannte Roemi-Sohn ROEDER 403866 bereichert das Angebot<br />

an weiblich gesexten Murnau-Werdenfelsern. Mit Xaver-Sohn XA-<br />

VERL stehen damit zwei Bullen auf weiblich gesext zur Verfügung.<br />

Da die Inzucht für die bedrohten Rinderrassen eine große Rolle<br />

spielt, und Besamungsbullen einen möglichst geringen Inzuchtkoeffizienten<br />

zur bestehenden Population haben sollen, wurde mit der<br />

intensiven Arbeit im Bereich der Zuchtprogramme bereits ein gutes<br />

Stück Weg zurückgelegt. Xylon ist nur der Anfang einer ganzen Reihe<br />

hochinteressanter Kandidaten, auf die interessierte Murnau-Werdenfelser<br />

Züchter in Zukunft zurückgreifen können. Im Jahr <strong>2019</strong><br />

kommen mehrere hochinteressante Murnau-Werdenfelser-Bullen<br />

an die Station, teilweise von Vätern abstammend, von welchen nur<br />

noch geringe Mengen Sperma in der Genreserve zur Verfügung stan-<br />

Eine der seltenen Zeppelin-Töchter hat der junge<br />

Murnau-Werdenfelser Bulle Xylon zur Mutter.


Sonderrassen 13<br />

den. Dieses Projekt wurde gemeinsam von der<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub, der<br />

Arbeitsgruppe Populationsgenetik der LMU in<br />

München, dem Förderverein zur Erhaltung des<br />

Murnau Werdenfelser Rindes, den Weilheimer<br />

Zuchtverbänden und der Besamungsstation<br />

Greifenberg initiiert und getragen.<br />

Pinzgauer mit Zuwachs<br />

Nachdem uns bereits im letzten Jahr der Einstieg<br />

in das Pinzgauer-Zuchtprogramm mit<br />

den hervorragenden Rassevertretern REKORD<br />

und MOCK geglückt ist, kann das Angebot nun<br />

um die Bullen FENDRICH und GRAL erweitert<br />

werden. Alle Bullen stammen aus dem Ursprungszuchtgebiet<br />

des Rinderzuchtverbandes<br />

Salzburg und sind dort als Teststierkandidaten<br />

selektiert worden, was die herausragende<br />

Qualität dieser Stiere unterstreicht.<br />

Neben der Linienvielfalt legen wir großen Wert<br />

auf Exterieurqualität und Leistung. Auch bei<br />

den Pinzgauern sind uns die solide Prüfung,<br />

sowie aussagekräftige Zuchtwerte ein Anliegen,<br />

von dem unsere Landwirte profitieren<br />

können.<br />

Fall-Sohn Fendrich stammt aus der Kuhfamilie<br />

von Rekord, welche hinsichtlich Leistung, Exterieur<br />

und Schauerfolgen mehr als überzeugen<br />

kann. Gral stammt aus der Kombination Gerwin<br />

x Lust x Glänzer, und kann ebenfalls auf<br />

eine Kuhfamilie blicken, die Nutzungsdauer,<br />

Typstärke und Leistungsbereitschaft in sich<br />

vereint.<br />

Angebotsüberblick Murnau-Werdenfelser,<br />

Original Braunvieh und Pinzgauer<br />

Name HB-Nummer Abstammung Rasse<br />

Bergfex 10/402080 Berket x Xaver Murnau-Werdenfelser<br />

Berket 23/245 Bergaz x Rakete Murnau-Werdenfelser<br />

Idefix 10/402105 Isatis x Roexar Murnau-Werdenfelser<br />

Notar 10/402110 Notaire x Roexar Murnau-Werdenfelser<br />

Roeder 10/403866 Roemi x Bergfex Murnau-Werdenfelser<br />

Roegaz 10/402002 Roemer x Bergaz Murnau-Werdenfelser<br />

Roexar 10/402010 Roexes x Venustar Murnau-Werdenfelser<br />

Xamer 10/402025 Xaver x Roemer Murnau-Werdenfelser<br />

Xaverl 10/402175 Xaver x Roexar Murnau-Werdenfelser<br />

Xylon 10/402270 Xaverl x Rakete Murnau-Werdenfelser<br />

Ilian 10/356610 Ilanz x Amnil Original Braunvieh<br />

Poker 10/346609 Pokwaz x Amker Original Braunvieh<br />

Singau 10/343614 Signal x Amnil Original Braunvieh<br />

Waller 10/356840 Wurf x Globus Original Braunvieh<br />

Fendrich 10/401260 Fall x Rat Pinzgauer<br />

Gral 10/401259 Gerwin x Lust Pinzgauer<br />

Mock 10/401250 Major x Rat Pinzgauer<br />

Rekord 10/401242 Ramorat x Maltus Pinzgauer<br />

Braunvieh – das Original<br />

Mit WALLER 356840 kommt ein neuer Original-Braunviehbulle in den Einsatz. Der vom<br />

Betrieb Ferling gezüchtete Wurf-Sohn führt in der weiteren Väterfolge die Bullen Globus,<br />

Ilanz und Nilan und weist damit eine interessante Blutführung auf. Doch nicht nur durch<br />

sein Pedigree kann Waller überzeugen, auch mit seinem Erscheinungsbild und seinem<br />

umgänglichen Charakter lässt er keine Wünsche offen.<br />

Die Besamungsstation Greifenberg engagiert sich auch für die Erhaltung der „seltenen“<br />

Rassen, um diesen eine breite Basis auf höchstem, teils internationalem Niveau zu<br />

bieten.<br />

Fendrich und Gral, die<br />

beiden Ausnahmebullen<br />

der Rasse Pinzgauer,<br />

konnten im November<br />

angekauft werden.


14<br />

Fleischrassen<br />

Fleischrassevererber –<br />

Vielfalt und Qualität<br />

Das Interesse der Betriebe an Fleischrassebesamungen hält weiter an. Die neue Düngeverordnung,<br />

knappe Ressourcen an Fläche, Arbeitskräften oder Stallkapazitäten sind häufige Beweggründe<br />

für den verstärkten Einsatz von Fleischrassebullen.<br />

Nach wie vor ist die am häufigsten für Gebrauchskreuzungen verwendete<br />

Rasse der Weiß-Blaue-Belgier. Im abgelaufenen Jahr wurden die<br />

ersten Kälber von HARPER und MANGA geboren. Gerade die Kälber<br />

von Manga, dem ersten Mutant-Sohn, wurden mit Spannung erwartet.<br />

Sowohl er, als auch Harper, bieten günstige Abkalbewerte für die Gebrauchskreuzung.<br />

Für die kommenden Monate werden die Kälber von<br />

OPAL, RITZ, FAUN und BAROC erwartet. Neu in den Einsatz kommen<br />

VILS, HANNO und ein weiterer Mutant-Sohn MAINAU. Durch das<br />

enorm breite und vielfältige Angebot bei der Rasse Weiß-Blaue-Belgier<br />

kann auch hier beim Einsatz sehr breit gestreut werden, bis die endgültigen<br />

Abkalbezuchtwerte dieser Ausnahmebullen feststehen.<br />

Piemonteser neu in Greifenberg<br />

Neu an der Station ist die Rasse Piemonteser. Mit GANDALF P bieten<br />

wir Ihnen einen mischerbig hornlosen Bullen an, der aus einer leichtkalbigen<br />

Linie stammt. Piemonteser sind etwas größer als Weißblaue<br />

Belgier und vom Knochenbau eher fein. Charakteristisch ist die hohe<br />

Ausschlachtung dank der guten Fleischfülle und einem hohen Anteil<br />

wertvoller Teilstücke. Piemonteser ist eine der ältesten reingezogenen<br />

Rinderrassen, welche ursprünglich aus dem Nordwesten Italiens<br />

kommt. Diese Rasse wird dort in der Zweinutzung für Milch und Fleisch<br />

gehalten. Die hervorragende Fleischqualität in Rein- und Kreuzungszucht<br />

machen die Piemonteser auch für unsere klimatischen Lagen<br />

interessant. Zudem sind günstigere Abkalbungen als beim Einsatz von<br />

Weiß-Blauen-Belgiern zu erwarten, da Piemonteser-Kälber relativ<br />

feingliedrig geboren werden. Das deutliche Muskelwachstum setzt<br />

erst ca. 10-14 Tage nach der Geburt ein. Erste Kälber von Gandalf P<br />

werden im April <strong>2019</strong> erwartet.<br />

Der Sieger von Groß Kreutz<br />

Bei Fleckvieh Fleisch konnten wir uns mit LANCELOT PP den Sieger<br />

der Auktion in Groß Kreutz bei Berlin sichern. Dieser rahmige, fein-<br />

Lancelot PP, der Sieger<br />

von Groß Kreutz


Fleischrassen 15<br />

International gefragt ist<br />

Charolais-Bulle Markant PP<br />

Hanno, Ausnahmebulle der<br />

Rasse Weiß-Blaue-Belgier<br />

gliedrige Ausnahmebulle mit der hellen Fellfarbe zeichnet sich<br />

neben seinem herausragenden Exterieur vor allem durch sein<br />

hohes Leistungspotenzial im Hinblick auf tägliche Zunahmen aus.<br />

Lancelot PP steht auch männlich gesext zur Verfügung, um gezielt<br />

beste männliche Kälber mit hervorragenden Masteigenschaften zu<br />

erzeugen.<br />

Hornlos ist Standard<br />

BUFFALO PP ist ein reinerbig hornloser Blonde d’Aquitaine Bulle, der<br />

bereits anlässlich der Körung für Aufsehen sorgte, und sich überregionaler<br />

Beliebtheit erfreut. Seine ersten Abkalbewerte lassen eine<br />

Tendenz zu leichteren Geburten erwarten. Er steht, wie der ebenfalls<br />

reinerbig hornlose Limousin Bulle INDIGO PP, männlich gesext zur<br />

Verfügung. Die Rasse Charolais kann mit MARKANT PP einen Ausnahmebullen<br />

vorweisen, der den Titel „Süddeutscher Körsieger“ einfahren<br />

konnte. Dieser sehr korrekte und hervorragend entwickelte<br />

Bulle begeisterte bei den Süddeutschen Fleischrindertagen 2017 die<br />

Zuschauer. Er entstammt einer leichtkalbigen Linie und wird bereits<br />

international als Bullenvater eingesetzt.<br />

Wir sind auch in diesem Segment international aktiv, um Ihnen ein<br />

breites Angebot bester Genetik anbieten zu können. Mit Ausnahme<br />

der Weißblauen Belgier, haben wir von allen Rassen natürlich hornlose<br />

Vererber im Angebot. Bei Weißblauen Belgiern ist die Qualität<br />

derzeit noch nicht auf dem Niveau der gehörnten Vertreter.<br />

Abkalbeergebnisse der angebotenen Fleischrassebullen<br />

Name HB-Nr. Rasse Anzahl TH % tot %<br />

Bandit 10/403614 Blonde d´Aquitaine 2090 2,5 4,2<br />

Boston 10/403620 Blonde d´Aquitaine 951 4,5 5,3<br />

Buffalo PP 10/204547 Blonde d´Aquitaine 22 0,0 4,5<br />

Uranus PP 10/204303 Blonde d´Aquitaine 1316 3,2 5,4<br />

Luca P 10/204252 Charolais 298 7,1 6,0<br />

Markant PP 10/204548 Charolais - - -<br />

Mentor Pp 10/204342 Charolais 37 5,4 10,8<br />

Merlin PP 10/204292 Charolais 286 4,5 6,6<br />

Tango Pp 10/204193 Charolais 861 3,9 5,2<br />

Lancelot PP 10/603246 Fleckvieh Fleisch - - -<br />

Samson PP 10/603211 Fleckvieh Fleisch 76 1,3 13,0<br />

Solo PP 10/603155 Fleckvieh Fleisch 98 2,1 5,1<br />

Stanley PP 10/603215 Fleckvieh Fleisch - - -<br />

Gandalf Pp 10/204589 Piemonteser - - -<br />

Name HB-Nr. Rasse Anzahl TH % tot %<br />

Andre P 10/204251 Limousin 231 4,3 4,8<br />

Indigo PP 10/204497 Limousin - - -<br />

Monza PP 10/304421 Limousin 157 1,9 7,0<br />

Sushi 10/204286 Wagyu 173 0,0 2,3<br />

Baroc 10/204578 Weiß-Blaue-Belgier - - -<br />

Faun 10/204590 Weiß-Blaue-Belgier - - -<br />

Ferrari 10/204533 Weiß-Blaue-Belgier 1262 1,9 4,9<br />

Hanno 10/204617 Weiß-Blaue-Belgier - - -<br />

Harper 10/204554 Weiß-Blaue-Belgier 609 1,8 4,5<br />

Heli 10/204364 Weiß-Blaue-Belgier 10571 2,1 4,3<br />

Manga 10/204553 Weiß-Blaue-Belgier 1604 1,6 6,5<br />

Mogli 10/202100 Weiß-Blaue-Belgier 2962 1,3 4,3<br />

Opal 10/204580 Weiß-Blaue-Belgier 15 0,0 0,0<br />

Ritz 10/204577 Weiß-Blaue-Belgier - - -


16 Aktuelle Vererber Braunvieh<br />

Braunvieh<br />

Zuchtwertschätzung Dezember 2018<br />

Rinderbullen: Persian, Harley, Juleng, Glarus *B2C<br />

Gesext verfügbar: Vintage, Harrison, Glarus *B2C, Hidalgo, Vasilios P*S, Amaretto


Aktuelle Vererber Braunvieh 17<br />

Braunviehangebot 2018<br />

Wie bei jeder Zuchtwertschätzung wurden auch diesmal<br />

die Zuchtwerte der Braunviehbullen an die Basiswerte angepasst.<br />

Vintage-Tochter Heida 2. Lak<br />

Zü: Müller Al. & Rai. GbR, Bittenau<br />

Brilliant-Mutter Selina 3. Lak<br />

Zü: Eberle Michael, Ruderatshofen<br />

Durch diese Anpassung wird der Gesamtzuchtwert um 1 Punkt, der<br />

Milchwert um 0,9 Punkte und der Fitnesswert um 0,6 Punkte nach<br />

unten korrigiert. Auch im Exterieur gibt es eine Anpassung bei den Exterieurmerkmalen<br />

Rahmen (-0,5), Becken (-0,3), Fundament (-0,4),<br />

Euter (-0,6) und bei der Gesamtnote (-0,7).<br />

VANPARI zählt nach wie vor zu den interessantesten Vasir-Nachkommen.<br />

Seine Töchter überzeugen durch die positive Inhaltsstoffvererbung,<br />

knapp durchschnittliche Melkbarkeit und eine straffe Fessel. Die<br />

schmälere, ansteigende Beckenausprägung sollte bei der Anpaarung<br />

berücksichtigt werden. HARLEY gehört nun mit fast 1.700 Töchtern in<br />

Milch zu den bekanntesten töchtergeprüften Bullen. Seine mittelrahmige<br />

Vererbung, die etwas steileren, korrekten Fundamente und die<br />

funktionelle Eutervererbung, verbunden mit hoher Milchmenge und<br />

einer flotten Melkbarkeit, machen Harley zu einem beliebten Anpaarungspartner.<br />

VINTAGE kann durch seine stetig wachsende Töchterzahl<br />

seine Zuchtwerte stets aufs Neue bestätigen. Der Vincent-Sohn<br />

vererbt die unkomplizierte Braunviehkuh mit einer ordentlichen<br />

Milchmenge, neutraler Inhaltsstoffvererbung und den gewünschten<br />

funktionellen Fitness- und Exterieurwerten.<br />

BRILLIANT gilt als interessantester deutscher Brookings-Sohn mit<br />

nunmehr 40 bewerteten Töchtern. Brilliant geht auf die überragende<br />

Bundessiegerin von 2014 Egiz-Selina zurück. Die bewerteten Brilliant-Nachkommen<br />

stechen mit der überaus starken Exterieurvererbung<br />

in ihren Herden heraus. Gerade die langen, breiten und ideal<br />

geneigten Becken, in Kombination mit den tadellosen Fundamenten<br />

(119), machen Brilliant zum interessanten Anpaarungsbullen. Die<br />

Euter zeigen ihre Stärken in der Hintereuterqualität sowie den korrekt<br />

platzierten Strichen. Die Töchter von Brilliant überzeugen auch<br />

durch die hohe Inhaltsstoffvererbung (Fett +0,15% und Eiweiß<br />

+0,10%) und die Fitnessmerkmale Nutzungsdauer 116, Persistenz<br />

118 und Leistungssteigerung 115. Einzig die knappere Milchmengenvererbung,<br />

durchschnittliche Melkbarkeit und der B2C-Status<br />

sollten berücksichtigt werden.<br />

Von GLARUS konnten die ersten 120 Töchter nun ihre Erstlaktation bei<br />

7.011 kg Milch abschließen. Seine exterieurstarke Vererbung in Verbindung<br />

mit einer hohen Milchleistung (+839kg Milch) konnte Glarus<br />

durch seine beeindruckende Nachzuchtgruppe bereits auf der AHG-<br />

Schau im November unter Beweis stellen. Auch zur Gesamtsiegerin<br />

dieser Tierschau wurde die Glarus-Tochter Valentina gewählt. Züchter<br />

von Glarus und der Championkuh Valentina ist die Familie Babel aus<br />

Wald. Nur die knappere Persistenz und der B2C-Status sollten bei dem<br />

Kalbinnenstier Glarus berücksichtigt werden.<br />

Eine große Auswahl an jungen Bullen steht für den Besamungszeitraum<br />

Dezember bis April zur Verfügung. Dabei ist der Anfangsbuchstabe<br />

„A“ durch die zuchtwertstarken Bullenväter Amor und Auranto<br />

sehr dominant. Der kompletteste Auranto-Sohn ist AUREL, der neben<br />

einer ordentlichen Leistungsvererbung auch eine hervorragende Fitness<br />

und positive Inhaltsstoffe erwarten lässt. Fitnessstärke ist auch<br />

das Kennzeichen von AQUA JOE, der durch Muttervater Joey interessante<br />

Werte für Fruchtbarkeit und Kalbeverlauf vorweisen kann. Ein<br />

enorm starkes Trio schickt Amor mit AMBITION, AMARETTO und<br />

AMADEUS ins Rennen. Ambition glänzt mit seinem hohen Milchwert<br />

bei über +1000kg ZW-Milch. Amaretto, mit Muttervater Visconti, begeistert<br />

mit Fitness, Fundament und Euter. Er steht auch weiblich gesext<br />

zur Verfügung. Amadeus ist der exterieurstärkste der drei<br />

Amor-Söhne mit Gesamtnote 121 und Becken 112. Auch in den Fitnesszuchtwerten<br />

lässt er keine Wünsche offen. Die hervorragende<br />

Strichausbildung ist kennzeichnend für den späten Vintage-Sohn<br />

VIGUR, der zudem mit hoher Leistungsveranlagung, bei positiven Eiweißwerten,<br />

überzeugt. Enorme Beckenzuchtwerte (121) zeigt VA-<br />

SARY, ein Vassli-Sohn, der auch in der Fett-% Vererbung punktet und<br />

mit Muttervater Juleng sehr körperhafte Tiere erwarten lässt.


18<br />

Aktuelle Vererber Braunvieh


Aktuelle Vererber Braunvieh 19


20<br />

Aktuelle Vererber Braunvieh<br />

* genomische Jungvererber mit einer Zuchtwertsicherheit unter 70 %


* genomische Jungvererber mit einer Zuchtwertsicherheit unter 70 %<br />

Aktuelle Vererber Fleckvieh 21


22<br />

Aktuelle Vererber Fleckvieh<br />

Fleckvieh<br />

Zuchtwertschätzung Dezember 2018<br />

NAME HB-Nr. aAa GZW<br />

Abstammung KK BK gen.B. Si.<br />

HERMELIN ET 857697 435261 136<br />

HERZSCHLAG/RAVE AB A1A1 65%<br />

HENNESSY ET 190956 135<br />

HENDORF/WALDBRAND AB A1A1 62%<br />

MUNDL PP* 606387 134<br />

MAHANGO Pp/WITAM PS AA A1A2 66%<br />

MAYBACH PP* 857990 133<br />

MAHANGO P/ZWIEFACH PP AA A1A2 65%<br />

MAESTRO Pp* 167530 132<br />

MAHANGO Pp/ODES AA A2A2 66%<br />

MAHONI Pp* 606264 432561 132<br />

MAHANGO P/REUMUT AA A1A2 70%<br />

EVERSUN 857476 543612 131<br />

EVERGREEN/WALDBRAND AA A1A2 68%<br />

MIDWEST ET 167485 516342 131<br />

MINT/EVEREST AB A2A2 69%<br />

VIADUKT ET 865553 131<br />

VILLEROY/MANTON AB A1A2 66%<br />

ELEVATION ET 862300 129<br />

ETOSCHA/PANDORA AA A1A2 60%<br />

ZEUS Pp* 859980 128<br />

ZEPTER/GRIMM PS AA A1A1 60%<br />

MW<br />

MILCHLEISTUNG<br />

Si. Tö. Mkg F% Fkg E% Ekg<br />

138 +1201 +0,16 +64 +0,01 +43<br />

70%<br />

121 +649 -0,02 +25 +0,12 +33<br />

67%<br />

127 +972 +0,01 +41 +0,00 +34<br />

72%<br />

118 +868 -0,08 +29 -0,12 +21<br />

71%<br />

123 +847 +0,08 +42 -0,07 +24<br />

72%<br />

119 +745 -0,01 +30 -0,01 +25<br />

74%<br />

130 +1052 +0,06 +49 -0,01 +36<br />

73%<br />

120 +728 -0,01 +29 +0,01 +27<br />

74%<br />

120 +921 -0,14 +26 -0,03 +30<br />

72%<br />

117 +980 -0,19 +24 -0,13 +23<br />

65%<br />

120 +474 +0,20 +36 +0,04 +20<br />

65%<br />

FW FIT FITNESS ÖZW EXTERIEUR<br />

Si. ND PER ZZ MBK Si. RA BE FU EU ER<br />

107 103 107 97 108 115 131 106 100 104 127 105<br />

68% 74%<br />

110 122 123 111 108 115 141 112 90 121 119 103<br />

66% 71%<br />

117 112 111 125 108 104 128 113 106 106 97 103<br />

69% 74%<br />

117 121 117 102 117 100 126 107 111 101 109 96<br />

68% 73%<br />

109 117 116 113 103 107 130 102 108 107 118 101<br />

69% 74%<br />

110 121 121 97 118 97 131 113 121 110 122 99<br />

73% 78%<br />

107 103 103 91 98 124 119 106 101 108 109 105<br />

72% 76%<br />

109 116 116 105 114 116 127 98 102 110 117 96<br />

72% 77%<br />

113 115 113 100 104 112 123 90 99 108 103 103<br />

69% 74%<br />

106 121 118 102 118 103 130 111 106 117 126 108<br />

64% 70%<br />

114 115 116 100 107 98 123 90 95 111 104 99<br />

63% 70%<br />

Rinderbullen: Wobbler, Sehrgut, Silverstar *TPC, Votary PS<br />

Gesext verfügbar: Valentino, Maybach PP*, Maestro Pp*, Eversun, Midwest


Aktuelle Vererber Fleckvieh 23<br />

Fleckviehangebot 2018<br />

Zahlreiche Jungbullen aus bekannten Kuhfamilien bereichern das Angebot.<br />

Husar-Tochter Sinatra<br />

Zü: Betriebsgemeinschaft Unterau GbR, Unterau<br />

Hermelin-Großmutter Regatta 4. Lak<br />

Zü: Bürger Dieter GbR, Wiebelsheim<br />

Die Fleckviehzucht wird noch internationaler, denn mit der Dezemberschätzung<br />

fließen auch Daten aus Italien in die Berechnung der<br />

Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit ein. Weiterhin beläuft sich die Basisanpassung<br />

auf -0,9 Punkte im GZW und -0,5 Punkte im Milchwert.<br />

Weitestgehend zuchtwertstabil präsentieren sich die altgedienten Listenbullen.<br />

Weiterhin bleibt WOBBLER der zuchtwertstärkste Rinderbulle<br />

im Angebot. Weitere Glanzpunkte seiner Vererbung sind die<br />

Nutzungsdauer (123), Persistenz (114) und Eutergesundheit (114),<br />

bei funktionellem Exterieur. SEHRGUT steigt im GZW auf 131 (+2)<br />

und im MW auf 125 (+2) und bestätigt damit das in ihn gesetzte Vertrauen<br />

als untypischer Serano-Sohn, der auch in den Fitnesseigenschaften<br />

überzeugen kann.<br />

Bei GZW 128 (-2) und MW 118 (-2) liegt nun der Leistungsbulle MINT,<br />

dessen milchtypische und elegante Töchter mit langer Nutzungsdauer<br />

(114) und gesunden (ZZ 130), formschönen Eutern (120) begeistern.<br />

Sein Steckenpferd ist die enorm stabile und trockene Fundamentvererbung.<br />

In der zweiten Laktation geben die Töchter von VIANO in Sachen Milch<br />

richtig Gas, und das kombiniert mit hohen Fettgehalten (+0,16%), gesunden<br />

Eutern (110), schneller Melkbarkeit (115) und flacher Laktationskurve<br />

(117). Kein Wunder also, dass seine exterieurstarken<br />

Töchter trotz der schwächeren Fruchtbarkeit eine hohe Nutzungsdauer<br />

(114) realisieren können.<br />

VALENTINO verliert in der Fitness -5 Punkte, wobei die Einzelmerkmale<br />

keine großen Schwächen aufweisen. Auch in der Leistungsvererbung<br />

musste er etwas Federn lassen und liegt nun bei +343kg<br />

ZW-Milch, bei leicht positiver Eiweißvererbung. Glanzpunkt bleibt<br />

auch weiterhin der hervorragende Fleischwert von 121 Punkten.<br />

Zur gezielten Verbesserung der Leistungsbereitschaft ist Hutera-Sohn<br />

HUSAR geeignet, bei dem mit 53 abgekalbten Töchtern sagenhafte<br />

+1589kg ZW-Milch, bei schwächeren Inhaltsstoffen, zu Buche stehen.<br />

Bereits im Vorfeld machten die enormen 100T-Leistungen seiner Töchter<br />

von 2948kg Milch auf ihn aufmerksam. Husar steigt mit GZW 121<br />

(+1) und MW 129 (+2) in die Zuchtwertschätzung ein. Seine Töchter<br />

sind kalibrig und mit stabilen Fundamenten ausgestattet. Die langen<br />

Euter zeigen eine korrekte Strichstellung und -platzierung mit einer<br />

Tendenz zu dickeren Strichen. Die Voreuteraufhängung gilt es zu beachten.<br />

Während hinsichtlich Fruchtbarkeit (102) und Persistenz<br />

(100) ein positiver Trend zu beobachten ist, sollte der unterdurchschnittlichen<br />

Melkbarkeit (93) Beachtung geschenkt werden.<br />

Von VERGOLDER fließen bereits 206 Töchter in die Zuchtwertschätzung<br />

ein, die ersten Töchter haben bereits zum zweiten Mal abgekalbt.<br />

Vor allem der Anstieg in der Persistenz (+8) und die hervorragende<br />

Töchterfruchtbarkeit (109) bewirken, dass er den Sprung in den Wiedereinsatz<br />

schafft. Mit GZW 120 (+4) und MW 110 (+4) liegen seine<br />

Stärken klar im Bereich der Fitness und Fleischleistung (FW 118). Die<br />

sehr gute Kälberqualität von Vergolder ist bereits aus dem Jungvererbereinsatz<br />

bekannt. 71 bewertete Töchter zeigen das Bild der mittelrahmigen,<br />

ordentlich bemuskelten Fleckviehkuh. Die Fundamente der<br />

Vergolder-Töchter lassen keine Wünsche offen, was Muttervater Mandela<br />

geschuldet ist. Die Euter zeigen etwas mehr Volumen, sind mit<br />

einem straffen Zentralband ausgestattet und haben vorne gut platzierte<br />

Striche.<br />

Breite, überdurchschnittliche Kuhfamilien bilden den Grundstock unseres<br />

Jungvererberangebotes, sowohl im hornlosen als auch im gehörnten<br />

Segment. Für den aktuellen Besamungszeitraum kann auf ein<br />

enorm breites Angebot an natürlich hornlosen und gehörnten Jungbullen<br />

zurückgegriffen werden. Der Streuung beim Jungvererbereinsatz,<br />

die für einen verantwortungsvollen Umgang mit der<br />

genomischen Selektion unerlässlich ist, steht also nichts im Wege.


24<br />

Aktuelle Vererber Fleckvieh


Aktuelle Vererber Fleckvieh 25


26 Aktuelle Vererber Holstein<br />

Holstein<br />

Zuchtwertschätzung Dezember 2018<br />

Rinderbullen: Fashion, Epos, Mocca, Boom, Julandy Red, Sirius P, Pace Red, Abi Red PP<br />

Gesext verfügbar: Fidelio Red, Pompeii P, Arcor


Aktuelle Vererber Holstein 27<br />

Holsteinangebot 2018<br />

Obwohl im Holsteinbereich die Tendenz klar in Richtung der genomischen Jungvererber geht, ist es<br />

uns ein Anliegen, auch ein ansprechendes Angebot an töchtergeprüften Vererbern zur Verfügung zu stellen.<br />

Fashion RC-Mutter Snowmassia<br />

Zü: Beecken-Wischmann GbR, Henstedt-Ulzburg<br />

Norway PP-Großmutter 959 4. Lak<br />

Zü: Lehmeier Tobias, Königsmoos<br />

Zur Dezember Zuchtwertschätzung steigt der Fageno-Sohn FA-<br />

SHION RC in dieses Segment ein. Er stammt aus der bekannten<br />

Snowman-Tochter Snowmassia, aus der auch der extreme Leistungsvererber<br />

Fireman Red gezüchtet wurde. Fashion lässt mittelrahmige<br />

Kühe mit genügend Stärke und abfallenden Becken erwarten. Seine<br />

Töchter zeigen ein steiles, sauber gestelltes Hinterbein mit straffem<br />

Klauenwinkel und bewegen sich sehr flüssig. Die Euter haben etwas<br />

weniger Höhe im Hintereuter, sind aber straff aufgehängt und mit<br />

innen platzierten Strichen ausgestattet. Bei ordentlicher Milchmengenvererbung<br />

(+926kg ZW-Milch) liegen seine Stärken in der Fettvererbung<br />

(+0,24% Fett), der Eutergesundheit (RZS 125) und dem<br />

ruhigen Melkverhalten seiner Töchter (MVH 118). Durch die günstigen<br />

Abkalbewerte ist er für die Rinderbesamung geeignet.<br />

Weiterhin im Einsatz bleibt der Nutzungsdauerspezialist (RZN 124)<br />

EPOS, der mit einer hohen Leistungsvererbung bei weit überdurchschnittlichen<br />

Fitness- und Exterieurwerten glänzt. Mittelrahmige, fitnessstarke<br />

Kühe mit gut angesetzten Eutern lässt Mogul-Sohn<br />

MOCCA erwarten, der bei dieser Schätzung in RZG und RZM leicht auf<br />

nun 124 bzw. 120 zulegen konnte. Bei enorm hohen Leistungszuchtwerten<br />

liegen die Inhaltsstoffzuchtwerte im stärker negativen Bereich.<br />

Bei den Bullen FORCE, BOOM, BRASIL, JULANDY RED und FIDELIO<br />

RED haben sich kaum Änderungen in den Zuchtwerten ergeben.<br />

Genomische Jungvererber<br />

Eine große Auswahl genomischer Jungvererber, sowohl gehörnt als<br />

auch natürlich hornlos, steht zur Verfügung, um eine breite Streuung<br />

beim Stiereinsatz zu gewährleisten. Das bestehende Angebot um die<br />

stark genutzten Bullen BACARDI, ARCOR und POMPEII P wird durch<br />

den inhaltsstoffstarken Mission P-Sohn MIRROR P erweitert. Neben<br />

hervorragenden Zuchtwerten für Eutergesundheit (RZS 122), Nutzungsdauer<br />

(RZN 122) und Fruchtbarkeit (RZR 115) ist es vor allem<br />

die Exterieurvererbung, die ins Auge sticht. Nicht zu große Kühe mit<br />

ausreichend Stärke und gut gelagerten Becken bewegen sich auf<br />

straffen Fundamenten. Die hohen Euter der Mirror P-Töchter sollen<br />

enorm fest aufgehängt sein. Er ist zudem mischerbig hornlos, was in<br />

etwa 50% hornlos geborener Kälber entspricht.<br />

Ebenfalls neu im Einsatz ist der zuchtwertstarke Superhero-Sohn<br />

SULLIVAN, der mit einem RZG von 157 und einem RZM von 141<br />

glänzt. In den Fitnessmerkmalen lässt dieser junge Stier keine Wünsche<br />

offen, wie seine Werte für Nutzungsdauer (RZN 140) und<br />

Fruchtbarkeit (RZR 114) zeigen. Beachtlich ist auch die Leistungsvererbung<br />

mit +1642kg ZW-Milch, bei leicht positiven Inhaltsstoffwerten.<br />

Aus der großen Anzahl an Gymnast-Söhnen sticht GAMBOA mit der<br />

Kombination von extrem hoher Leistungsveranlagung (+1827kg<br />

ZW-Milch), positiver Eiweißvererbung (+0,10%) und viel Körperkapazität<br />

(Körper 117) hervor. Mittelrahmige, körperhafte Kühe dürften<br />

auch das Spezialgebiet von Phantom-Sohn FENDI werden. Zudem<br />

zeigt er in den genomischen Exterieurzuchtwerten eine Tendenz zu<br />

etwas längeren Strichen bei hoch aufgehängten Eutern.<br />

Red Holsteins<br />

Keine Änderungen ergaben sich im Angebot der Red Holstein Bullen.<br />

Weiterhin im Einsatz bleibt PACE RED, einer der stärksten Leistungsbullen<br />

im Red Holstein-Bereich. Neben seinen starken Fitnesswerten<br />

machen ihn der RZRobot von 119, seine leichte Abkalbung und die<br />

sehr guten Befruchtungseigenschaften interessant. Mit NORWAY<br />

RED PP*, ABI RED PP* und MODUL RED PP* stehen gleich drei reinerbig<br />

hornlose Bullen der Spitzenklasse zur Verfügung, die breit eingesetzt<br />

werden können. Vor allem Norway Red PP* dürfte mit seinem<br />

guten BCS und seinem RZRobot von 119 Punkten für viele Betriebe<br />

eine interessante Alternative darstellen.


28<br />

Aktuelle Vererber Holstein


Aktuelle Vererber Holstein 29


30<br />

Service<br />

2018 startet die <strong>BSG</strong>-Rind-<br />

App in die dritte Runde…<br />

Auch fünf Jahre nach der Einführung der kostenlosen <strong>BSG</strong>-RindApp ist das Interesse<br />

an dem mobilen Herdenmanager für das Smartphone ungebrochen.<br />

Die Vielfalt an Funktionen macht die kostenlose <strong>BSG</strong>-RindApp3 zu<br />

einem praxistauglichen und beliebten Herdenmanager, welcher über<br />

das Smartphone immer alle wichtigen Informationen der eigenen<br />

Milchviehherde bereitstellt. Die einfache Bedienung und ein übersichtliches<br />

Menü helfen dabei, dass sich jeder Nutzer schnell zurecht findet.<br />

Was bietet die <strong>BSG</strong>-RindApp?<br />

Verglichen mit gängigen Herdenmanagementprogrammen, bei<br />

denen die Daten des Bestandes mühsam eingegeben und ergänzt<br />

werden müssen, hält die <strong>BSG</strong>-RindApp3 mit nur einem Klick alle<br />

wichtigen Daten (z.B. Ohrmarke, Rasse, Belegung) zu jedem Tier der<br />

Herde auf dem Smartphone bereit. Darüber hinaus werden die Daten<br />

fortwährend ergänzt und stehen damit immer aktuell in der RindApp<br />

zur Verfügung.<br />

Doch wie funktioniert das? Die <strong>BSG</strong>-RindApp3 ist eng mit der HI-<br />

Tier und den Serviceleistungen der <strong>BSG</strong> (Besamung, Anpaarung, Hofbelieferung)<br />

vernetzt. Meldet beispielsweise unser Techniker oder<br />

Tierarzt eine durchgeführte Besamung über sein Tablet, so ist die Belegung<br />

nach kurzer Zeit auch in der RindApp beim jeweiligen Rind<br />

hinterlegt. Zusätzlich laufen im Hintergrund weitere automatische<br />

Vorgänge ab. So wird z.B. durch die Besamungsmeldung ein voraussichtliches<br />

Kalbedatum berechnet und das Tier wird nach einem bestimmten<br />

Zeitraum in die Aktionslisten (z.B. Besamte beobachten,<br />

Trächtigkeitsuntersuchung) übernommen.<br />

Daneben bieten zahlreiche Herdenmanagementfunktionen (z.B. Trockenstellen,<br />

Dokumentation) dem Landwirt die Möglichkeit zusätzliche<br />

Eintragungen vorzunehmen. Die Verknüpfung mit der HI-Tier<br />

ermöglicht zudem, dass HIT-Meldungen (Geburt, Zugang, Abgang)<br />

bequem über das Smartphone getätigt werden können und erleichtern<br />

somit die Pflege der HIT-Datenbank.<br />

Was ist neu bei der <strong>BSG</strong>-RindApp3?<br />

Aufgrund der großen Beliebtheit, entwickelte<br />

die Besamungsstation Greifenberg<br />

dieses Jahr die <strong>BSG</strong>-RindApp3 mit<br />

neuen Funktionen:<br />

Informationen der <strong>BSG</strong><br />

• Neuer Menüpunkt Info: Für die Besamungsstation<br />

Greifenberg ist es sehr<br />

wichtig, ihre Mitgliedsbetriebe mit allen<br />

wichtigen und aktuellen Informationen<br />

rund um Zucht und Service zu versorgen.<br />

Neben dem bereits bekannten Bullenbrowser<br />

ist in die <strong>BSG</strong>-RindApp3 der<br />

neue Menüpunkt „Infos“ integriert, auf<br />

dem aktuelle Informationen, z.B. zum<br />

Einsatz neuer Prüfbullen, zu finden


Service 31<br />

sind. Damit Sie keine Neuigkeit von uns verpassen, erscheint zusätzlich<br />

auf der Statusseite der Hinweis „Neue Info vorhanden“, sobald<br />

eine neue Nachricht verfügbar ist.<br />

• Termin für die Hofbelieferung: Damit unsere Eigenbestandsbesamer<br />

und Containerbesitzer zeitnah darüber informiert sind, wann<br />

die nächste Hofbelieferung stattfindet, zeigt die <strong>BSG</strong>-RindApp3 auf<br />

der Statusseite den nächsten Liefertermin an. Sollte sich dieser verschieben,<br />

so passt sich nicht nur das Datum an, sondern der Nutzer<br />

wird über den zusätzlichen Hinweis „Achtung Touränderung“ darauf<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Anwendungen zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit<br />

• Speichern des betriebseigenen Passwortes<br />

• Zurück-Funktion zu den Aktionslisten<br />

Wollte man bisher von der Detailseite eines Rindes zurück zu den<br />

Aktionslisten, so führte die bisherige RindApp automatisch an den<br />

Anfang des Menüpunktes „Rinder“ zurück und der Nutzer musste<br />

sich mühsam wieder zur jeweiligen Aktionsliste „vorwischen“. Mit<br />

der neuen „Zurück-Funktion“ in der <strong>BSG</strong>-RindApp3 gelangt der Anwender<br />

nun automatisch von der Detailseite eines Tieres zu der Aktionsliste<br />

zurück, in der er das jeweilige Rind zuvor aufgerufen<br />

hatte.<br />

• Detailseiten blättern<br />

Innerhalb einer Aktionsliste ist es bei der <strong>BSG</strong>-RindApp3 möglich,<br />

über Pfeiltasten von einer Einzeltierseite direkt zur Nächsten zu gelangen.<br />

• Mehrfachauswahl<br />

In der täglichen Praxis ist es häufig der Fall, dass bestimmte Aktionen,<br />

z.B. Trockenstellen oder Trächtigkeitsuntersuchungen, bei<br />

mehreren Tieren gleichzeitig durchgeführt werden sollen. Damit<br />

die Eintragungen nicht mühsam einzeln eingetippt werden müssen,<br />

bietet die <strong>BSG</strong>-RindApp3 die Möglichkeit, dass Eingaben für<br />

Neue Funktionen der<br />

<strong>BSG</strong>-RindApp3 im Überblick<br />

• Anzeige aktueller Informationen der <strong>BSG</strong><br />

• Anzeige des Liefertermins für die Hofbelieferung<br />

• Erweiterungen bei der Geburtsmeldung<br />

- Angabe der Rasse<br />

- Eingabe einer Totgeburt<br />

• Anwendungen zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit<br />

- Speichern des Passwortes<br />

- Blättern der Detailseiten<br />

- Zurück-Funktion zu den Aktionslisten<br />

- Mehrfachauswahl<br />

Zusätzliche Funktionen auf www.bsg-landwirt.de<br />

• Verlinkung zur Homepage der <strong>BSG</strong><br />

• Verlinkung zur Facebook-Seite der <strong>BSG</strong><br />

Trächtigkeit, Trockenstellen und tierspezifische Aufgaben für mehrere<br />

Rinder gleichzeitig gespeichert werden können.<br />

Erweiterungen bei der Geburtsmeldung<br />

• Meldung Totgeburt<br />

Leider kommt es in der Praxis auch vor, dass ein Kalb tot zur Welt<br />

kommt oder vor der HIT-Meldefrist verendet. Damit bei der jeweiligen<br />

Kuh dennoch ein Kalbedatum hinterlegt wird, hat der Landwirt<br />

in der <strong>BSG</strong>-RindApp3 die Möglichkeit, eine Totgeburt einzutragen.<br />

Mit der Eintragung einer Totgeburt, fällt die Kuh, wie bei einer herkömmlichen<br />

Geburtsmeldung, nun aus der Aktionsliste „Zum Kalben“<br />

und die Einträge „voraus. Kalb., Besamungen sowie TU und<br />

Trockengestellt“ werden entfernt.<br />

• Auswahl der Rasse<br />

Gerade bei Kreuzungstieren ist es besonders wichtig, dass auf dem<br />

Tierpass die richtige Rasse angegeben ist. Ebenso wie auf der HITier-<br />

Homepage, kann in der <strong>BSG</strong>-RindApp3 bei der Geburtsmeldung die<br />

Rasse ausgewählt werden.<br />

Die oben genannten Erweiterungen der <strong>BSG</strong>-RindApp3 stehen<br />

ebenso auf der Webplattform www.bsg-landwirt.de kostenlos zur<br />

Verfügung, sodass alle Funktionen auch bequem am PC genutzt<br />

werden können. Damit auch alle Nutzer unserer Webplattform zukünftig<br />

schnell und einfach an Informationen zu aktuellen Vererbern<br />

und dem Stationsgeschehen gelangen, ist auf der Seite<br />

www.bsg-landwirt.de nun eine Verlinkung zur Homepage bzw. Facebookseite<br />

der <strong>BSG</strong> eingerichtet. Über einen einfachen Klick auf das<br />

kleine <strong>BSG</strong>-Symbol bzw. das Facebookzeichen gelangen Sie zur jeweiligen<br />

Seite.


32<br />

Service<br />

Auf den richtigen<br />

Partner kommt es an<br />

Bei der Vielzahl an interessanten Bullen ist es für viele Landwirte<br />

schwierig, den Überblick zu behalten.<br />

Computerbasierte Anpaarungsprogramme sind hier eine hilfreiche<br />

Unterstützung auf der Suche nach dem richtigen Anpaarungspartner<br />

für die Einzelkuh. Denn eine erfolgreiche Anpaarungsplanung<br />

trägt auch zur besseren Wirtschaftlichkeit der Betriebe bei.<br />

Es können Ausfälle hinsichtlich Melkbarkeit, niedriger Einsatzleistung<br />

oder schlechtem Exterieur deutlich reduziert werden.<br />

Die Kuh im Zentrum<br />

Die Kühe werden zu Beginn im Stall oder auf der Weide durch den<br />

Berater bewertet. Dabei werden die Schwachstellen der Kuh genauestens<br />

erfasst, um diese bei der Weiterzucht zu beheben. Die Stierauswahl<br />

erfolgt mit dem Landwirt und dem Berater gemeinsam. Bei<br />

der Auswahl der Bullen werden dabei die individuellen Ziele des Betriebsleiters<br />

und die Ausrichtung des Betriebes berücksichtigt. Das<br />

Anpaarungsprogramm BAP verknüpft die Schwächen Ihrer Kühe mit<br />

den Stärken von Besamungsbullen und zeigt, welche Bullen zu Ihrer<br />

Kuh passen. Es zeigt Ihnen aber auch, warum bestimmte Bullen nicht<br />

passen. Gerade zur Inzuchtvermeidung und im Erbfehlermanagement<br />

ist das BAP eine enorme Bereicherung. Dabei werden Risikoanpaarungen,<br />

bei der beide Elternteile Träger von Erbkrankheiten sind,<br />

ausgeschlossen. Für jede Kuh erhält der Landwirt abschließend zwei<br />

Besamungsvorschläge.<br />

Genomisches Zeitalter<br />

Neu ist, dass sofern genomische Zuchtwerte vorliegen, auch diese in<br />

die Anpaarungsplanung mit aufgenommen werden. Dabei kann der<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Eine große Anzahl von Bullen steht zur<br />

Verfügung.<br />

Die übersichtliche Darstellung der Anpaarungsempfehlungen<br />

wird von den Landwirten geschätzt.<br />

Berater in Zusammenarbeit mit dem Landwirt festlegen, ob dem Genotyp<br />

(Zuchtwerte) oder dem Phänotyp (Exterieur und tatsächliche<br />

Leistung) der Vorzug gegeben wird. Die Anpaarungsplanung mit dem<br />

BAP (Bullenanpaarungsprogramm) zieht also alle verfügbaren Daten<br />

heran, um den bestmöglichen Anpaarungspartner für das betreffende<br />

Rind zu finden. Hier wird eine Datenflut sinnvoll sortiert, was<br />

für einen Landwirt manuell nicht mehr machbar ist, und eine große<br />

Zeitersparnis bedeutet. Das BAP ist auch Bestandteil von Braunvieh-<br />

Vision und ist für teilnehmende Betriebe kostenfrei. Für alle anderen<br />

Betriebe werden folgende Gebühren pro Beratungsbesuch verrechnet<br />

(Nettobetrag zuzügl. 7% MwSt.): Bis 50 Kühe 50€, bis 90 Kühe<br />

70€, über 90 Kühe 90€.<br />

Unsere Arbeit ist Ihr Vorteil<br />

Neben der neutralen Beurteilung der Herde durch unsere Mitarbeiter<br />

werden auch die übersichtlichen Anpaarungslisten von den Landwirten<br />

geschätzt. Für jede Kuh werden zwei Anpaarungsvorschläge<br />

berücksichtigt, wobei auch gesextes Sperma oder Fleischrassebullen<br />

mit eingeplant werden können.<br />

Sie haben Interesse an der computerunterstützten Anpaarungsberatung?<br />

Dann können Sie sich gerne bei unseren Mitarbeitern melden!


Gebühren 33<br />

Gebührenordnung<br />

Zweckverband II für künstliche Besamung der Haustiere<br />

Gebühr für Besamungen bei Verwendung stationseigener Bullen.<br />

1. Samenumlage pro Besamung:<br />

(Bruttobetrag inkl. MwSt.)<br />

Betriebe mit Milchleistungsprüfung € 6,00<br />

Betriebe ohne Milchleistungsprüfung € 8,50<br />

Diese Umlage wird für Samen von töchtergeprüften Vererbern<br />

sowie genomischen Jungvererbern berechnet.<br />

2. Inseminationsgebühr Tierärzte:<br />

(Bruttobetrag inkl. MwSt.)<br />

Erstbesamung € 13,50<br />

Zweit- und Drittbesamung € 10,50<br />

3. Inseminationsgebühr Besamungstechniker<br />

(Bruttobetrag inkl. MwSt.)<br />

Erstbesamung € 13,00<br />

Zweit- und Drittbesamung € 6,50<br />

4. Der Verbandsausschuss ist berechtigt für bestimmte Bullen einen<br />

Zuschlag zur Samenumlage festzusetzen.<br />

5. Bei Besamungen unter Verwendung von zugekauftem Samen<br />

richtet sich die Samenumlage nach dem Einkaufspreis zuzüglich<br />

entstandener Unkosten.<br />

6. Als Erstbesamungen werden auch berechnet:<br />

1. Jede vierte Besamung<br />

2. Die erste Besamung nach der ET-Spülung<br />

3. Die erste Besamung nach dem Verwerfensfall<br />

4. Nachbesamungen, die später als 4 Monate<br />

nach der Erstbesamung erfolgen<br />

7. Für jede auf ausdrückliches Verlangen des Tierhalters an Sonnund<br />

Feiertagen vorgenommene Besamung erhebt der Tierarzt<br />

oder Besamungsbeauftragte einen Zuschlag. Dieser Zuschlag beträgt<br />

für Tierärzte € 5,00 und für Besamungsbeauftragte € 3,00.<br />

8. Für Besamungen, die nicht im Stall des Tierhalters durchgeführt<br />

werden, für Laufstallbesamungen bei nicht fixierten Tieren und für<br />

Besamungen, die auf ausdrücklichen Wunsch des Tierhalters zu<br />

einer bestimmten Tageszeit außerhalb der üblichen Praxis- oder<br />

Besamungstour durchgeführt werden sollen, kann der Tierarzt<br />

oder der Zweckverband, je nach Entfernung und Erschwernis, ein<br />

angemessenes Honorar vom Tierhalter erheben.<br />

9. Diese Gebührenordnung gilt auch für Eigenbestandsbesamer, die<br />

mit dem Zweckverband II für künstliche Besamung der Haustiere<br />

in einem Vertragsverhältnis stehen.<br />

10. Gebühr für die Anpaarungsberatung<br />

(Nettobetrag zuzügl. 7% MwSt.)<br />

Pro Beratungsbesuch werden berechnet:<br />

Bis 50 Kühe € 50,00<br />

Bis 90 Kühe € 70,00<br />

Über 90 Kühe € 90,00<br />

11. Sämtliche aufgrund der Gebührenordnung des Zweckverbandes<br />

anfallenden Gebühren werden mittels SEPA-Lastschriftverfahren<br />

eingezogen.<br />

12. Diese Gebührenordnung tritt am 01.01.<strong>2019</strong> in Kraft.<br />

Mehrpreise<br />

Mehrpreis Fleckvieh Braunvieh Holstein<br />

pro Besamung<br />

€ 2,00 Ecuador, Emsland P*S, Brasil<br />

Valentino,<br />

Glarus, Hidalgo,<br />

Vergolder,<br />

Persian,<br />

Viadukt<br />

Vasilios P*S<br />

€ 4,00 Husar, Silverstar Brilliant, Harrison, Fidelio Red, Mocca,<br />

Juleng, Visor P*S Kennedy<br />

€ 6,00 Viano, Elevation, Purpro, Vanpari, Epos, Fashion RC,<br />

Eversun, Vintage Arcor, Bacardi,<br />

Hennessy,<br />

Norway Red PP*,<br />

Maestro Pp*,<br />

Pompeii P, Suarez<br />

Mahoni Pp*,<br />

Midwest,<br />

Mundl PP*,<br />

Zeus Pp*<br />

€ 8,00 Sehrgut,<br />

Wobbler,<br />

Maybach PP*<br />

€ 10,00 Mint, Votary P*S, Harley, Amorie Sirius P, Superclass<br />

Hermelin<br />

€ 12,00 Boom, Julandy Red,<br />

El Toro Red, Fendi,<br />

Minecraft P, Mirror P,<br />

Nuntius Red,<br />

Pokemon Red P<br />

€ 14,00 Force, Gamboa<br />

€ 15,00 Modul Red PP*,<br />

Pace Red, Supercup<br />

€ 16,00 Sullivan<br />

€ 18,00 Abi Red PP*


34<br />

Fruchtbarkeit<br />

Erfolgreich besamen –<br />

das sollte man beachten!<br />

Im folgenden Beitrag soll auf Grundsätzliches und aktuelle Erkenntnisse bei der Spermabehandlung<br />

in der täglichen Praxis eingegangen werden. Die Ausführungen beruhen auf Empfehlungen<br />

der <strong>BSG</strong> sowie des Instituts für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V..<br />

Welche Instrumente gehören zur Mindestausrüstung<br />

bei der Besamung von Rindern?<br />

so durchführen zu können, ist ein korrektes Inventarverzeichnis der<br />

Pailletten im Container entscheidend.<br />

Um Fehler und Verzögerungen bei der Vorbereitung und Durchführung<br />

der Besamung zu vermeiden, sind grundsätzlich alle Geräte vor<br />

der Besamung bereit zu stellen. Die empfohlene Mindestausrüstung<br />

umfasst: Spermacontainer, Besamungsgerät, Besamungshüllen,<br />

Pinzette, Auftaugerät oder Thermosflasche mit Thermometer,<br />

Uhr oder Stoppuhr/Timer, Schere oder Paillettencutter,<br />

Reinigungspapier, Besamungshandschuhe, Gleitmittel,<br />

Schutzbekleidung, Seife und Desinfektionsmittel und Dokumentationsunterlagen.<br />

Wie soll die Entnahme der Pailletten aus dem Container<br />

fachgerecht erfolgen?<br />

Entscheidend dabei sind die Zeit des Verbleibs und die Position des<br />

Hebers im Containerhals. Die Entnahmeposition von mindestens<br />

5 cm im Containerhals und eine maximale Verweildauer von 15 Sekunden<br />

in dieser Stellung sind streng zu beachten.<br />

Die Entnahme muss grundsätzlich mit einer gut zu führenden, ausreichend<br />

langen und griffigen Pinzette erfolgen. Die Paillette soll anschließend<br />

so schnell wie möglich (weniger als fünf Sekunden) vom<br />

Container in das Wasserbad umgesetzt werden. Deshalb muss das<br />

Wasserbad bzw. das Auftaugerät in direkter Nähe zum Spermabehälter<br />

positioniert sein. Um den beschriebenen Entnahmevorgang<br />

Wie sieht das optimale Auftauregime aus?<br />

Ziel beim Auftauen der gefrierkonservierten Spermaportion ist es,<br />

einen schnellstmöglichen Phasenübergang vom gefrorenen in den<br />

flüssigen Aggregatszustand (20-25˚C) zu erreichen. Das Auftauen<br />

im Wasserbad soll bei einer Temperatur von 38˚C erfolgen.<br />

Folgende Auftauzeiten müssen dabei eingehalten werden:<br />

11 Sekunden für eine feine Paillette<br />

22 Sekunden für mittlere Pailletten und Minitubes<br />

45 Sekunden für gesextes Sperma<br />

Verbleiben Pailletten über die empfohlene Zeit im Wasserbad, ist die<br />

Temperatur des Spermas höher. Die Wahrscheinlichkeit eines nachträglichen<br />

Abkühlens, verbunden mit einer Qualitätsbeeinträchtigung<br />

des Spermas, steigt. Gerade bei Besamungen in der kalten<br />

Jahreszeit und beim Einsatz von gesextem Sperma ist der drohende<br />

erneute Temperaturabfall unbedingt zu vermeiden. Deshalb sollte<br />

das Besamungsgerät vorgewärmt sein und anschließend temperiert<br />

(körpernah; Gun Warmer) zum brünstigen Tier getragen werden.<br />

Wie ist die Entnahme der Paillette aus dem Wasserbad<br />

durchzuführen?<br />

Die Samenportion ist mit einer Pinzette aus dem Auftaubad zu nehmen.<br />

Durch eine zentrifugalartige Bewegung sollte es zum Abschlagen<br />

des noch anhaftenden Wassers kommen. Anschließend ist mit<br />

einem möglichst saugfähigen Papiertuch die Restfeuchtigkeit zu entfernen.<br />

Aus hygienischen Gründen sollte die Paillette nicht direkt mit<br />

den Fingern in Berührung kommen.<br />

Einführung der Paillette in das Besamungsgerät –<br />

was ist zu beachten?<br />

Schema zur Darstellung eines gewünschten<br />

Temperaturverlaufs nach dem Auftauvorgang<br />

(L. Rothe, IFN Schönow)<br />

Das Besamungsgerät muss auf etwa 25˚C temperiert sein. Die Luftblase<br />

der Paillette sollte durch gefühlvolles Schütteln auf die Seite<br />

der Schweißnaht des Samenröhrchens verschoben werden. Die Por-


Fruchtbarkeit 35<br />

tion wird dann mit dem Stopfen voran in die Pistole eingeführt. Etwa<br />

5-6 mm des freien Paillettenendes sollten nach dem Abschnitt noch<br />

aus dem Besamungsgerät herausragen (bei mittleren Pailletten<br />

2 mm). Somit ist sichergestellt, dass das Formstück der Besamungshülle<br />

direkt auf dem Mantelrohr der Besamungspistole aufsitzt. Für<br />

den Abschnitt sollte eine Schere verwendet werden, welche anschließend<br />

umgehend abzuwischen ist. Cutter sollten nur bei regelmäßiger<br />

und gründlicher Reinigung eingesetzt werden.<br />

Besamungshülle – Umgang und Fixation am Besamungsgerät<br />

Besamungshüllen fixieren die Paillette im Besamungsgerät und spielen<br />

eine wichtige Rolle bei der Besamungshygiene. Besamungshüllen<br />

dürfen bei der Entnahme aus der Klarsichtverpackung nur am hinteren<br />

(zu befestigenden) Ende angefasst werden. Bei der Fixierung an der<br />

Besamungspistole ist dies ebenfalls zu beachten. Im Inneren der Besamungshülle<br />

ist, je nach Modell, ein Kunststoffadapter angebracht,<br />

der zur Abdichtung der verschiedenen Paillettenarten dient und sicherstellt,<br />

dass während der Insemination der Samen tatsächlich in<br />

die Zervix bzw. Gebärmutter strömt und nicht zwischen Paillette und<br />

Besamungsgerät zurückfließen kann. Nach dem Überzug der Besamungshülle<br />

wird diese, je nach Gerätetyp, mit einem Klemmring oder<br />

durch Aufdrehen auf die Spirale der Besamungspistole befestigt.<br />

Was ist beim Einführen und Andrücken des Mandrins<br />

zu beachten?<br />

Grundsätzlich soll der Mandrin an die Paillette angedrückt werden<br />

(Luftblase ausdrücken). Bei Besamungsgeräten, die nur für feine Pailletten<br />

vorgesehen sind, kann man die Paillette in das Mantelrohr des<br />

Besamungsgerätes stecken, die Schweißnaht entfernen und die Hülle<br />

darüber ziehen. Es besteht keine Gefahr, dass der Mandrin sich verfängt.<br />

Bei Kombigeräten gilt allerdings die Empfehlung, die Paillette auf die<br />

Spitze des Mandrins zu setzen und durch vorsichtiges Ziehen des<br />

Mandrins, in Kombination mit leichtem Druck auf die Paillette, diese<br />

in das Mantelrohr zu verbringen. Somit ist auch hier das Verfangen<br />

des Mandrins ausgeschlossen. Wenn man die Verfahrensweise des<br />

vorherigen Andrückens wählt, merkt man bereits bevor man am Tier<br />

ist, ob der Mandrin ordnungsgemäß eingefädelt ist (erscheint beim<br />

Drücken kein Spermatropfen an der Spitze der Paillette, hat sich der<br />

Mandrin verfangen).<br />

Wissenswertes beim Transport des Spermas zum Tier<br />

Nach dem Auftauen und Verbringen der Paillette in das vorgewärmte<br />

Besamungsgerät sollte der Transport der Geräte hygienisch und temperiert<br />

erfolgen. Ein unmittelbares, zügiges Verbringen des Spermas<br />

zum Tier und die anschließende Insemination sind entscheidend, um<br />

einen Temperaturabfall des Samens zu vermeiden. In einem sauberen<br />

Handschuh und körpernah unter dem Overall ist eine Möglichkeit das<br />

Besamungsgerät in den Stall zum Tier zu tragen.<br />

Beispiele des Abschnitts der Schweißnaht<br />

am Spermaröhrchen<br />

• Der korrekte Abschnitt der Schweißnaht<br />

ist wichtig für die Stabilität des<br />

Besamungsgerätes. Die Paillette 1<br />

(feine Paillette) ist korrekt abgeschnitten,<br />

es ragen etwa noch 5 bis<br />

6 mm aus dem Besamungsgerät.<br />

• Somit ist das direkte Aufliegen des<br />

blauen Formstückes der Besamungshülle<br />

gewährleistet (Gerät 2).<br />

• Beim Gerät 3 wurde zu wenig abgeschnitten, die Spitze der Hülle war<br />

instabil und ist in Folge umgeknickt.<br />

• Gerät 4 zeigt eine mittlere Paillette, die analog zur feinen Paillette auf<br />

5 bis 6 mm abgeschnitten wurde. In Folge sitzt das Formstück nicht direkt<br />

auf dem Besamungsgerät auf und führt ebenfalls zur Instabilität.<br />

• Die Paillette 6 ist korrekt auf 2 bis 3 mm abgeschnitten. Dieser längere<br />

Abschnitt ist erforderlich, da der Paillettendurchmesser größer ist und<br />

die Paillette nicht so tief in das konische Formstück eindringen kann.<br />

Alternativ können speziell dafür geeignete Geräte verwendet werden,<br />

wie beispielsweise der QuickLock Vorwärmer (Fa. Minitube) oder der<br />

Smart A.I. Gun Warmer (Fa. IMV).<br />

Was ist bei der Dokumentation der Besamung zu beachten?<br />

Die Notwendigkeit der Dokumentation der Besamung ist im Tierzuchtgesetz<br />

(§14 Abs. 3 und 4) in Verbindung mit der Samenverordnung<br />

(§8) geregelt. Jede Besamung muss mittels Besamungsschein,<br />

Sammelbesamungsschein oder Onlinemeldung erfasst und bis zum<br />

fünften des Folgemonats an die Station übermittelt werden. Diese<br />

Meldungen können auch direkt an das LKV übermittelt werden,<br />

wobei hier die <strong>BSG</strong> als Vertragspartner anzugeben ist. Bei der Online-<br />

Meldung an die Station bzw. an das LKV ist es ratsam die Besamung<br />

auch im Besamungsstallbuch einzutragen. Die Aufzeichnungen<br />

müssen folgenden Mindestinhalt aufweisen:<br />

Herkunft des Spermas (Name und Anschrift der Besamungsstation<br />

oder Samendepot)<br />

Betrieb des Tierhalters (Name und Anschrift/Betriebsnummer)<br />

Kennzeichnung des besamten Tieres (Ohrmarkennummer und<br />

evtl. Name)<br />

Verwendungsdatum (Besamungsdatum)<br />

Kennzeichnung des Samens (Gewinnungsdatum, Herdbuchnummer<br />

und ggf. Name des Bullen)<br />

Verwender des Samens (Besamer/Techniker-Nr.)<br />

Die vorgenannten Aufzeichnungen müssen vom Tierhalter zur Kontrolle<br />

durch die zuständige Behörde, vom Zeitpunkt der Verwendung<br />

des Samens angerechnet, mindestens drei Jahre aufbewahrt werden.<br />

Die Lieferung des Spermas, des Stickstoffs sowie der Besamungsausrüstung<br />

soll weiterhin kundenorientiert und umfassend sein. Die Zufriedenheit<br />

unserer Kunden mit dem Besamungsservice der <strong>BSG</strong> ist<br />

heute und in Zukunft unser wichtigstes Anliegen.<br />

Dr. Markus Gropper (Stationstierarzt <strong>BSG</strong>)<br />

Lutz Rothe (wissenschaftlicher Mitarbeiter IFN Schönow e.V.)


36<br />

Braunvieh-Vision<br />

Eine Vision<br />

wird real<br />

Über den aktuellen Stand zu Braunvieh-Vision<br />

Braunvieh-Vision ist das bedeutendste Projekt der letzten Jahre für<br />

die Braunviehzucht in Deutschland. Die Erfassung von Gesundheitsmerkmalen<br />

durch Landwirte und/oder Tierärzte in Kombination mit<br />

der Genotypisierung der weiblichen Braunviehtiere ist das Kernstück<br />

dieses Projektes. Mit der direkten Nutzung der an den Kühen erhobenen<br />

Daten in der Zuchtwertschätzung sollen nach Abschluss des<br />

Projektes erstmalig Gesundheitszuchtwerte für die Selektion von<br />

jungen KB-Bullen und allen männlichen und weiblichen Selektionskandidaten<br />

zur Verfügung stehen. Zusätzlich kann durch die Nutzung<br />

der Kuhgenotypen zusammen mit den bisher schon in der<br />

Breite erfassten Phänotypen (Milch, Zellzahl, Melkbarkeit, Fitness<br />

und Exterieur) die Sicherheit und damit die Vorhersagequalität der<br />

genomischen Zuchtwerte in allen Merkmalen deutlich gesteigert<br />

werden. Notwendig dazu ist die Bereitschaft von Braunviehbetrieben,<br />

sich an diesem Projekt mit ihren Tieren und der Erfassung von<br />

Gesundheitsmerkmalen zu beteiligen.<br />

Aktuell nehmen bereits 159 Braunviehbetriebe an Braunvieh-Vision<br />

teil. Die Erfassung der Gesundheitsdaten erfolgt über die Programme<br />

Pro Gesund (Bayern) bzw. GMON (Baden-Württemberg) und es bestehen<br />

auch Schnittstellen zu einzelnen Herdenmanagementprogrammen<br />

zur Übernahme der dort erfassten Gesundheitsdaten. Aus<br />

den beiden Systemen gibt es umfangreiche Rücklieferungen von Informationen<br />

zum jeweiligen Gesundheitsstatus der Herden, die auf<br />

den erfassten Beobachtungen und Diagnosen der Betriebe beruhen<br />

(Details z.B. unter http://www.progesundrind.de). Neben den erfassten<br />

Gesundheitsdaten werden auf den Projektbetrieben auch alle<br />

Erstkalbekühe durch geschulte Bewerter der LfL und der Fachzentren<br />

für Rinderzucht für die Exterieurmerkmale linear beschrieben. In<br />

Bayern wurden bislang bereits 1.350 Kühe in den<br />

teilnehmenden Betrieben erfasst und für über 30<br />

Exterieurmerkmale beschrieben. Diese Daten<br />

gehen unmittelbar in die aktuelle Zuchtwertschätzung<br />

ein und tragen in zukünftigen Verfahren zur<br />

Lernstichprobe für die genomische Zuchtwertschätzung<br />

der Exterieurmerkmale bei.<br />

Aus den teilnehmenden Betrieben liegen mittlerweile<br />

für fast 8.000 weibliche Tiere genomische<br />

Zuchtwerte vor, was im Durchschnitt rund 60 Tiere<br />

in den bereits genotypisierten Betrieben im Projekt<br />

entspricht. Die Kosten der Genotypisierung wurden<br />

vollständig aus Projektmitteln bezahlt und alleine<br />

in den letzten vier Monaten wurden die<br />

Ergebnisse für 4.750 Tiere an die Landwirte weitergegeben.<br />

Insbesondere bei Jungrindern und Kälbern<br />

sind mit den genomischen Zuchtwerten erste<br />

Einschätzungen der Vererbungsleistung möglich<br />

und die Auswahl des anzupaarenden Bullen kann<br />

Gesunde und langlebige Kühe sind das Ziel, neu entwickelte<br />

Gesundheitszuchtwerte sollen eine gezielte Zucht auf diese<br />

Merkmale möglich machen. Im Bild Proteus-Tochter Gisela<br />

10. Lak, Zü: Nuscheler Joachim, Katzenhirn


Braunvieh-Vision 37<br />

Ansprechpartner Braunvieh-Vision<br />

Baumgartner Eva<br />

Kempten/Kaufbeuren<br />

0831 - 52244-24<br />

Immler Johannes<br />

Kempten/Kaufbeuren<br />

0831 - 52244-91<br />

Hefele Markus<br />

Weilheim<br />

08192 - 9336-43<br />

so wesentlich gezielter erfolgen. Auch bei den Erstlaktationskühen<br />

kann gezielter auf die Schwächen im Zuchtwertprofil der Tiere eingegangen<br />

werden, um diese für die nächste Generation durch gezielte<br />

Anpaarung auszugleichen. Die Eigenleistung hat hier gerade<br />

in den Merkmalen mit niedriger Erblichkeit (z.B. Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer,<br />

z.T. auch Exterieurmerkmale) nur eine beschränkte Aussagekraft,<br />

so dass dem genomischen Zuchtwert mehr Gewicht<br />

beigemessen werden sollte.<br />

Dem interessierten Braunviehzüchter bieten die Ergebnisse aus<br />

Braunvieh-Vision einen umfangreichen Überblick über das genetische<br />

Niveau seiner Herde. Durch die vorliegenden Ergebnisse der Erstlaktationstiere<br />

und der gesamten weiblichen Nachzucht kann er das genetische<br />

Niveau seiner Herde deutlich besser einschätzen als das mit<br />

bisherigen konventionellen Zuchtwerten bzw. Pedigreezuchtwerten<br />

möglich war. In der Tabelle wird ein Überblick über die bisherigen erzielten<br />

Ergebnisse für Kühe und Jungtiere beispielhaft in fünf Merkmalen<br />

gegeben. Mancherorts waren die Erwartungen an die<br />

genomischen Zuchtwerte etwas zu hoch und man hoffte, viele bislang<br />

verborgene Tiere mit herausragender Genetik zu finden. Die Ergebnisse<br />

zeigen einem jedoch, dass überragende Qualität eben nicht<br />

durch genomische Zuchtwertschätzung vervielfacht wird. Vielmehr<br />

helfen einem die genomischen Zuchtwerte, die Tiere mit herausragenden<br />

Vererbungsleistungen leichter und deutlich früher in den Herden<br />

zu finden und für die züchterischen Entscheidungen zu nutzen.<br />

Genomische Zuchtwerte für ausgewählte<br />

Merkmale der im Rahmen von Braunvieh-<br />

Vision genotypisierten weiblichen Tiere<br />

KÜHE (n=3113) durchschn. ZW Top 25%* Top 10%** max.<br />

Gesamtzuchtwert 107,3 115,7 118,8 129<br />

Milchwert 106,0 114,3 117,5 126<br />

Eutergesundh. 102,6 111,9 115,2 130<br />

Fruchtbark. 101,9 111,2 114,7 127<br />

Fundament 103,7 112,1 115,2 127<br />

Euter 105,2 115,3 119,2 130<br />

JR/KALB (n=4848) durchschn. ZW Top 25%* Top 10%** max.<br />

Gesamtzuchtwert 109,0 118,1 121,0 135<br />

Milchwert 107,9 116,0 119,0 129<br />

Eutergesundh. 103,4 112,3 115,7 127<br />

Fruchtbark. 102,4 111,3 114,7 128<br />

Fundament 104,7 112,8 115,8 128<br />

Euter 106,7 116,9 120,6 134<br />

* Durchschnitt der besten 25%, ** Durchschnitt der besten 10%<br />

Bei Interesse zur Teilnahme an Braunvieh-Vision: Sprechen Sie<br />

mit Ihrem Zuchtverband, er beantwortet gerne Ihre Fragen.<br />

Dr. Reiner Emmerling und Dr. Laura Steib,<br />

LfL-ITZ Grub<br />

Projektinformationen:<br />

Projektleitung: Prof. Dr. Kay-Uwe Götz<br />

Projektbearbeiter: Dr. Reiner Emmerling, Laura Plieschke<br />

Laufzeit: 13.10.2017 bis 14.10.2020<br />

Finanzierung: im Rahmen der deutschen Innovationspartnerschaft<br />

Agrar (DIP) mit Mitteln des Zweckvermögens<br />

des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank<br />

Projektpartner:<br />

Allgäuer Herdebuchgesellschaft, Weilheimer Zuchtverbände, Rinderunion<br />

Baden-Württemberg, Förderverein Bioökonomieforschung<br />

e.V., Landeskuratorium der Erzeugerringe für Tierische<br />

Veredelung in Bayern e.V., Landesverband Baden-Württemberg für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V., Landesamt<br />

für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg,<br />

Landwirtschaftliches Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft,<br />

Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg.


38<br />

Braunvieh-Vision<br />

Braunvieh-Vision<br />

in der Praxis<br />

Das Projekt Braunvieh-Vision gehört momentan mit zu den bedeutendsten Projekten in der Rinderzucht.<br />

Das Ziel dieses Projektes ist es, die Vorzüge der Rasse Braunvieh nochmals zu stärken<br />

und Zuchtwerte für Gesundheit zu erarbeiten. Die braune Kuh ist bekannt für ihren hohen Gesundheitsstatus,<br />

ihre Robustheit und ihre Anpassungsfähigkeit.<br />

„Pro Gesund“ bildet die Grundlage für die Entwicklung der mit Spannung<br />

erwarteten Gesundheits- und Managementzuchtwerte und ist<br />

deshalb ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes. Hier sind alle aktiven<br />

Tierhalter gefragt, um möglichst große Datenmengen zu generieren,<br />

damit die Gesundheitszuchtwerte auch eine entsprechende<br />

Aussagekraft haben und unsere Landwirte in der Zucht von stabilen<br />

und wirtschaftlichen Braunviehkühen unterstützen können.<br />

Durch das sog. „Stanzen“ wird dem<br />

Tier eine Gewebeprobe entnommen.<br />

Genomische Untersuchung der Tiere<br />

Ein weiterer Baustein von Braunvieh-Vision ist die Erfassung und<br />

Auswertung der Genotypen. Durch das sogenannte „Stanzen“ des<br />

Tieres wird eine Gewebeprobe genommen und dabei deren Genotyp<br />

erfasst, aus denen wiederum genomische Zuchtwerte errechnet<br />

werden. Nach dem Auslösen des Antrages werden auf dem Betrieb<br />

die weiblichen Rinder bis zum 200. Laktationstag in der ersten Laktation<br />

gestanzt. Bei der Erfassung der Genotypen erhält der Landwirt<br />

ein komplettes genomisches Ergebnis seiner weiblichen Tiere,<br />

Gerade in der heutigen Zeit steht die Landwirtschaft mehr denn je<br />

im Fokus von Verbrauchern und Medien. Hier stellt vor allem die Unwissenheit<br />

über die moderne Landwirtschaft ein großes Problem dar<br />

und führt zu Missverständnissen. Die optimale Versorgung der Tiere<br />

mit den vorhandenen Mitteln und Gegebenheiten steht für die Landwirte<br />

an erster Stelle. Braunvieh-Vision bietet hier auch die Möglichkeit<br />

die Skepsis der Bevölkerung gegenüber den praktizierenden<br />

Landwirten zu reduzieren.<br />

Pro Gesund<br />

Im Rindergesundheitsmonitoring-Programm „Pro Gesund“ kann der<br />

Landwirt den Gesundheitsstatus seiner Herde dokumentieren und<br />

auch auswerten. Diese Auswertung ist ein weiteres Hilfsmittel, um<br />

den Betriebserfolg zu optimieren, denn hierbei können Schwachstellen<br />

im Gesundheitsmanagement der teilnehmenden Betriebe aufgedeckt<br />

und verringert werden. Der jährliche Überblick von „Pro<br />

Gesund“, auch im Rahmen von Betriebsvergleichen, stellt eine nicht<br />

zu unterschätzende Managementhilfe dar. Des Weiteren kann mit<br />

der Dokumentation auch die positive Gesundheitsentwicklung und<br />

der hohe Standard des Tierwohls bescheinigt werden.<br />

Unsere Ansprechpartner:<br />

Zuchtberatung<br />

Susanne Böhm Tel.: 08192-9336 - 57<br />

Markus Hefele Tel.: 08192-9336 - 43<br />

Anpaarungsberatung<br />

Tobias Fischer Mobil: 0174-2786461<br />

Kaspar Reiser Mobil: 0170-4193056<br />

Thomas Unsinn Tel.: 08192-9336 - 3<br />

EBB-Lieferservice<br />

Katrin Mösl Tel.: 08192-9336 - 61<br />

Mobil: 0151-27168807<br />

Laborleitung<br />

Stefan Graf Tel.: 08192-9336 - 50<br />

<strong>BSG</strong> RindApp + <strong>BSG</strong> Landwirt<br />

Martina Ritter Tel.: 08192-9336 - 59<br />

Maria Luise Winter Tel.: 08192-9336 - 3


Braunvieh-Vision 39<br />

• Mindestgröße 30 Kühe<br />

• Einsatz von 50 % genomischen Jungbullen von deutschen und<br />

österreichischen Zuchtorganisationen<br />

• Teilnahme an „Pro Gesund“<br />

• Eigenanteil ab dem 2. Projektjahr bei der Typisierung<br />

Fazit<br />

Die genomische Zuchtwertschätzung ist in der heutigen Zeit sicherlich<br />

ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel in der Rinderzucht. Die<br />

Steigerung des betriebseigenen Zuchtfortschritts kann durch passendere<br />

Anpaarungen und bessere Selektionsmöglichkeiten erreicht<br />

werden. Nutzen Sie diese Möglichkeit und nehmen Sie mit Ihrem zuständigen<br />

Zuchtverband Kontakt auf!<br />

Bei der Dokumentation durch „Pro Gesund“ werden das Datum und die<br />

Krankheit des Tieres erfasst, nicht aber, welches Medikament verwendet<br />

wurde oder welche Behandlung erfolgt ist.<br />

Durch die Datenerfassung von „Pro Gesund“ sollen Gesundheitszuchtwerte<br />

generiert werden, die die Landwirte in der Zucht von<br />

stabilen, wirtschaftlichen Kühen unterstützen sollen.<br />

das in den ersten zwei Jahren sogar kostenfrei aus den Projektmitteln<br />

finanziert wird.<br />

Erste Erfahrungen der genomischen Ergebnisse<br />

Hierbei zeigen die ersten Erfahrungen, dass die verschiedenen Exterieurmerkmale<br />

aus dem genomischen Profil sehr gut mit dem tatsächlichen<br />

Aussehen der Tiere in den Züchterställen übereinstimmen.<br />

Als weitere Zusatzpunkte werden noch alle Erbkrankheiten<br />

und die Eiweißvarianten Kappa-Kasein und Beta-Kasein mit untersucht.<br />

Gezielte Anpaarung möglich!<br />

Aufgrund der Zuchtwerte ist es auch möglich, eine passende Anpaarung<br />

bereits zur ersten Abkalbung durchzuführen. Hierbei besteht<br />

dann auch die Möglichkeit zum gezielten Einsatz von gesextem<br />

Sperma bei interessanten Nachzuchttieren bzw. der mögliche Einsatz<br />

von Fleischrassebullen für die Gebrauchskreuzung. Behilflich ist<br />

dabei der zuständige Zuchtverband, der bei der Anpaarung durch das<br />

moderne BullenAnpaarungsProgramm (BAP) der VIT Verden unterstützt<br />

wird. Gerade bei der Vielzahl an Informationen kann die Anpaarung<br />

über das Programm deutlich erleichtert werden. Beim BAP<br />

werden dabei die Schwachstellen der Tiere erfasst und aufgrund der<br />

Ausprägung und der Schwerpunkte der Betriebe entsprechende Bullen<br />

vorgeschlagen. Die Auswahl der Bullen erfolgt für jeden Betrieb<br />

individuell, da die Betriebsleiter oftmals sehr unterschiedliche<br />

Voraussetzungen und Zuchtziele haben.<br />

Da dieses Projekt auch stark vom BMELF und der landwirtschaftlichen<br />

Rentenbank bezuschusst wird, sind auch verschiedene Vorgaben<br />

einzuhalten:


40<br />

Genomische Selektion<br />

Darum braucht’s Kühe<br />

für die Lernstichprobe!<br />

Die genomische Selektion ist in vielen Teilen der Fleckviehzucht mittlerweile fest verankert und<br />

die weiteren zukünftigen Entwicklungen in dem Bereich werden vielerorts mit Sachverstand<br />

und teils auch mit viel Herzblut unter den Verantwortlichen und Züchtern diskutiert.<br />

Nach dem Holsteinbereich mit „Kuhvision“<br />

und Braunvieh mit dem Projekt „Braunvieh-<br />

Vision“ arbeitet nun auch Fleckvieh mit<br />

„FleQS“ an einer weiblichen Lernstichprobe.<br />

Betrachtet man die Entwicklungen der letzten zwölf Monate, so bekommt<br />

man ein Gefühl dafür, wo die Entwicklung auch in der Fleckviehzucht<br />

hingeht. Die Anzahl der durchgeführten Genotypisierungen<br />

ist im letzten Jahr bei den männlichen Selektionskandidaten<br />

für die KB noch einmal um über 16 Prozent auf 13.800 Typisierungen<br />

in Deutschland und Österreich gestiegen. Wesentlich<br />

deutlicher ist der Anstieg bei den weiblichen Tieren, hier wurden in<br />

den letzten zwölf Monaten mit knapp 12.500 Genotypisierungen<br />

mehr als zweieinhalb Mal so viele Tiere genomisch untersucht wie<br />

im vorhergehenden Jahreszeitraum. Das Vertrauen in die genomischen<br />

Zuchtwerte für weibliche Tiere nimmt offensichtlich bei den<br />

Betriebsleitern zu und nicht zuletzt durch die deutliche Preissenkung<br />

im letzten Jahr hält die Genotypisierung als Hilfswerkzeug im Betriebsmanagement<br />

(Anpaarung) und in der Selektion von weiblichen<br />

Tieren Einzug.<br />

Neben diesen im Rahmen der GS-Routine beauftragten Genotypisierungen<br />

wird auch an verschiedenen Projekten an der Weiterentwicklung<br />

der genomischen Zuchtwertschätzung gearbeitet. Als Ziele<br />

stehen hier im Vordergrund:<br />

Steigerung der Vorhersagequalität und<br />

damit der Sicherheit von genomischen<br />

Zuchtwerten<br />

Die Anzahl von nachkommengeprüften<br />

Bullen für die aktuelle Bullenlernstichprobe<br />

ist beim Fleckvieh beschränkt und die<br />

jährlich neu hinzukommenden Bullen stellen<br />

eine hochselektierte Stichprobe aus der<br />

aktuellen Fleckviehpopulation dar. Im Vergleich<br />

zu der Lernstichprobe bei den Holsteins<br />

(über 30.000 Bullen) hat das Fleckvieh<br />

mit ca. 10.000 nachkommengeprüften<br />

Bullen einen Wettbewerbsnachteil, der<br />

sich auch in niedrigeren Sicherheiten der<br />

genomischen Zuchtwerte widerspiegelt.<br />

Umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten<br />

haben gezeigt, dass durch die Aufnahme<br />

von Kühen in die Lernstichprobe die Sicherheit<br />

der genomischen Zuchtwerte deutlich<br />

gesteigert werden kann.<br />

Eine wesentliche Bedingung muss hier beachtet werden: Es sollte<br />

möglichst von allen jungen Besamungsbullen der letzten Jahrgänge<br />

eine zufällige Auswahl von Töchtern für die Lernstichprobe<br />

gewonnen werden. Hieraus wird sofort verständlich, dass die im<br />

Rahmen von Zuchtprogrammen genotypisierten weiblichen Tiere<br />

hierzu nicht ohne Einschränkungen geeignet sind.<br />

Aufbau von Kuhlernstichproben für neue Merkmale<br />

Allerorts hört man den wichtigen Wunsch nach einer züchterischen<br />

Bearbeitung von neuen Merkmalen wie die Gesundheitsmerkmale<br />

(Mastitis, Fruchtbarkeit, Stoffwechsel), Klauenerkrankungen<br />

bis hin zu Verhaltens- und Tierwohlmerkmalen. Die<br />

Grundlage zur Etablierung von Zuchtwertschätzverfahren für<br />

diese Merkmale ist die Erfassung der Merkmale an den Tieren. In<br />

den meisten Fällen wird es nicht möglich sein, eine flächendeckende<br />

Leistungsprüfung für diese Merkmale zu etablieren. Die<br />

Genotypisierung von Kühen, an denen die Phänotypen erhoben<br />

werden, kann hier eine Lösung bringen, so dass man mit entsprechenden<br />

Kuhlernstichproben auch für neue Merkmale nach einer


Genomische Selektion 41<br />

vertretbaren Zeitspanne Zuchtwerte zur Verfügung hat, die man<br />

in der Selektion auch sinnvoll einsetzen kann.<br />

Bei einem Vorgehen ohne Kühe in der Lernstichprobe braucht man<br />

hier zehn bis fünfzehn Jahre der Datenerfassung, bis man entsprechende<br />

Selektionswerkzeuge über die Bullenzuchtwerte nutzen<br />

kann. Ein Beispiel hierfür sind die bereits existierenden Zuchtwertschätzungen<br />

bei Gesundheitsmerkmalen, bei denen es auch zehn<br />

Jahre nach der Einführung noch nicht möglich ist, für Jungvererber<br />

entsprechende genomische Zuchtwerte ohne das Vorliegen von<br />

Nachkommenleistungen zu schätzen.<br />

Aktuelle Entwicklungsprojekte<br />

für Kuh-Lernstichproben<br />

Um die beiden oben genannten Ziele zu erreichen, wurden schon einige<br />

Projekte im nahen Umfeld begonnen. Im Holsteinbereich läuft<br />

das Projekt Kuhvision in Deutschland aktuell schon im dritten Projektjahr<br />

und es liegen dort schon über 200.000 genotypisierte weibliche<br />

Tiere vor. In einem Vorläuferprojekt wurden bereits Pilotstudien<br />

zu genomischen Zuchtwertschätzverfahren bei Holsteins für Gesundheitsmerkmale<br />

und Klauenerkrankungen durchgeführt.<br />

Seit Oktober 2017 läuft das Projekt Braunvieh Vision in Deutschland,<br />

in dem ebenfalls alle weiblichen Tiere in den teilnehmenden Braunviehbetrieben<br />

genotypisiert und Gesundheitsphänotypen erfasst<br />

werden. Mit Datenstand November 2018 wurden hier bereits über<br />

7.500 weibliche Braunviehtiere genotypisiert.<br />

Neu ist das Projekt FoKUHs in Österreich, das nach dem gleichen<br />

Prinzip der Betriebstypisierung mit der gleichzeitigen Erfassung von<br />

Gesundheitsphänotypen bis hin zu Klauenerkrankungen konzipiert<br />

ist und somit mit seinen Projektschwerpunkten die obigen formulierten<br />

Ziele bearbeiten wird. Im Rahmen von FoKUHs werden alle<br />

drei Hauptrassen in Österreich einbezogen und es wurden in dem<br />

bislang kurzen Projektzeitraum seit Juni 2018 schon knapp 9.500<br />

weibliche Fleckviehtiere genotypisiert.<br />

Auch in Baden-Württemberg ist seit kurzem ein Fleckviehprojekt am<br />

Start, in dessen Rahmen 20.000 weibliche Fleckviehtiere in den kommenden<br />

drei Jahren genotypisiert werden sollen. Die Arbeiten an den<br />

Zuchtwertschätzstellen des Zuchtwertschätzteams Deutschland-<br />

Österreich zur Integration der Kühe in die Lernstichproben der genomischen<br />

Zuchtwertschätzverfahren laufen parallel schon auf<br />

Hochtouren, so dass in den nächsten Jahren auch genomische Zuchtwerte<br />

„der neuen Generation“ an die in den Projekten teilnehmenden<br />

Organisationen und Landwirte zurückfließen können.<br />

Ausblick beim Fleckvieh in Bayern<br />

Der Aufbau einer Kuhlernstichprobe für Fleckvieh in Bayern ist eine<br />

große Herausforderung. Für die Durchführung eines sogenannten<br />

Betriebsmodells, entsprechend den oben skizzierten Projekten, wäre<br />

es erforderlich, dass Betriebe viele Töchter von möglichst vielen jungen<br />

Jungvererbern aktuell schon im Viehbestand haben. Nur so kann<br />

über die Typisierung von ganzen Herden auch gewährleistet werden,<br />

dass für möglichst alle jungen Väter auch Kühe in der Kuhlernstichprobe<br />

vertreten sind. Denn genau diese Töchter bringen in einer Kuhlernstichprobe<br />

die meiste Information in das Zuchtwertschätzsystem.<br />

Die seit Jahren vorherrschenden niedrigen Jungvererberanteile<br />

im gehörnten Bullensegment (Mittel Bayern: 30-35%) bedeuten<br />

für Bayern, dass ein hoher Anteil von Altbullentöchtern bei der Genotypisierung<br />

von ganzen Betrieben mitfinanziert werden muss. Hinzukommt,<br />

dass die Erfassung von Gesundheitsmerkmalen im<br />

Rahmen von ProGesund in verschiedenen Regionen auch sehr verhalten<br />

angenommen wird. Damit liegen keine guten Startvoraussetzungen<br />

für ein alleiniges Betriebsmodell zur Kuhlernstichprobe vor,<br />

in dem bei genotypisierten Kühen auch gleichzeitig Gesundheitsphänotypen<br />

erhoben werden können.<br />

Aus diesem Grund setzen die aktuell geplanten Projektkonzepte für<br />

Bayern auf eine Mischung zwischen Betriebsmodell und sogenanntem<br />

Bullenmodell. Im Rahmen des Bullenmodells werden gezielt eine bestimmte<br />

Anzahl Töchter von allen jungen Besamungsbullen genomisch<br />

untersucht. Idealerweise liegen für diese Töchter Informationen<br />

zu den konventionellen Leistungsmerkmalen Milch, Zellzahl, Melkbarkeit,<br />

Fitness (Kalbeverlauf, Fruchtbarkeit) und auch Exterieurmerkmalen<br />

vor. Die Durchführung ähnelt einem Nachkommenprüfkonzept,<br />

wie es seit langer Zeit bei der Leistungsprüfung Exterieur (lineare Beschreibung)<br />

durchgeführt wird. Die aufwendig erhobenen Daten der<br />

linearen Beschreibung können durch die Genotypisierung der selbigen<br />

Tiere quasi noch einmal aufgewertet werden.<br />

Der Aufbau einer Kuhlernstichprobe für Fleckvieh in Bayern erscheint<br />

über eine Mischung der Ansätze zum Betriebs- und Bullenmodell<br />

möglich und entsprechende Konzeptplanungen für ein Verbundprojekt<br />

liegen vor. Das StMELF Bayern hat bereits Mittel für ein entsprechendes<br />

Projekt zugesichert, so dass es in den nächsten Wochen an<br />

allen bayerischen Organisationen der Fleckviehzucht liegt, einen<br />

entsprechenden detaillierten Projektplan mit Leben zu füllen.<br />

Dr. R. Emmerling und K.-U. Götz,<br />

LfL Institut für Tierzucht, Grub<br />

Konzept des Verbundprojektes „FleQS“ für Fleckvieh Bayern mit den drei<br />

Säulen: Bullenmodell, Betriebsmodell und der integrierten Säule der<br />

männlichen Kandidatentypisierung.


42<br />

Folgelaktationen<br />

Wie entwickeln sich unsere Vererber in den weiteren Laktationen?<br />

11466


Prüfstiere Braunvieh 43<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


44<br />

Prüfstiere Braunvieh<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


Prüfstiere Braunvieh 45<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


46<br />

Prüfstiere Braunvieh<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


Prüfstiere Fleckvieh 47<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


48<br />

Prüfstiere Fleckvieh<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


Prüfstiere Fleckvieh 49<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


50<br />

Prüfstiere Fleckvieh<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


Prüfstiere Fleckvieh 51<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


52<br />

Prüfstiere Holstein<br />

Zuchtwerte zum Zeitpunkt des Prüfeinsatzes


Braunviehstiere<br />

Prüfjahrgang 2013<br />

Prüfjahrgang 2013 53<br />

Viking P-Tochter Helene<br />

Persian-Tochter Pause


54 Prüfjahrgang 2014<br />

Braunviehstiere<br />

Prüfjahrgang 2014<br />

Harrison-Tochter Erison<br />

Helvetia-Mutter Chilli 2. Lak


Fleckviehstiere<br />

Prüfjahrgang 2013<br />

Prüfjahrgang 2013 55


56 Prüfjahrgang 2014<br />

Fleckviehstiere<br />

Prüfjahrgang 2014


Holsteinstiere<br />

Prüfjahrgänge 2014/2015<br />

Prüfjahrgänge 2014/15 57<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

Ava-Agrar Verlag Allgäu GmbH<br />

Porschestraße 2, 87437 Kempten<br />

Postfach 3153, 87440 Kempten<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle<br />

Objektleitung<br />

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Schriftleitung in den Greifenberger<br />

Mitteilungen:<br />

Helmut Goßner, Susanne Böhm<br />

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