ocean7 2/2020
Sisi vor! Die VO65 des Austrian Ocean Race Project nimmt Fahrt auf – mit Ziel Alicante 2021. Reif für die Insel? Christian Kargl und occean7 rufen zur ultimativen 24-Stunden-Insel-Challenge im Mai. Secret Sailing: Markus Silbergasser verrät, wo noch idyllische Rastplätze im Mittelmeer zu finden sind. Lago 26 Foil: Wachsen dem erfolgreichen Jollenkreuzer (Schwert, Kiel) nun wirklich auch Flügel? Frauscher 1414 Demon Air. Michael Frauscher über T-Tops und die Kunst des Weglassens am Traunsee. Marian M 800: Schön, schnell, still – das neue Flaggschiff von Boote Marian am Wolfgangsee. Let there be Tulln: News, Tipps und Highlights zur Austrian Boat Show 2020. Segler für den Moment: Weltumsegler Wolfgang Hausner über gestrandete Schicksale in der Tambobo Bay. Aliens im Mittelmeer: Meeresbiologe Manuel Marinelli über die verheerende Invasion unter Wasser.
Sisi vor! Die VO65 des Austrian Ocean Race Project nimmt Fahrt auf – mit Ziel Alicante 2021. Reif für die Insel? Christian Kargl und occean7 rufen zur ultimativen 24-Stunden-Insel-Challenge im Mai. Secret Sailing: Markus Silbergasser verrät, wo noch idyllische Rastplätze im Mittelmeer zu finden sind. Lago 26 Foil: Wachsen dem erfolgreichen Jollenkreuzer (Schwert, Kiel) nun wirklich auch Flügel? Frauscher 1414 Demon Air. Michael Frauscher über T-Tops und die Kunst des Weglassens am Traunsee. Marian M 800: Schön, schnell, still – das neue Flaggschiff von Boote Marian am Wolfgangsee. Let there be Tulln: News, Tipps und Highlights zur Austrian Boat Show 2020. Segler für den Moment: Weltumsegler Wolfgang Hausner über gestrandete Schicksale in der Tambobo Bay. Aliens im Mittelmeer: Meeresbiologe Manuel Marinelli über die verheerende Invasion unter Wasser.
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YACHTING, REISEN UND MEER<br />
2/<strong>2020</strong> März/April<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at<br />
SISI VOR!<br />
Ein<br />
Syndikat, ein Ziel: The Austrian<br />
Ocean Race Project nimmt Kurs auf<br />
Alicante. Für den Start 2021 braucht<br />
es aber noch einen Hauptsponsor.<br />
AN DER DONAU<br />
Austrian<br />
Boat Show<br />
Boot Tulln – Tipps<br />
und Highlights <strong>2020</strong>.<br />
AM NEUSIEDLER SEE<br />
Lago 26,<br />
die Foilende<br />
Die Rakete im Wasser<br />
schnuppert Höhenluft.<br />
AUF DEM PRÜFSTAND<br />
Reif für<br />
die Insel?<br />
Der 24-Stunden-<br />
Rettungsinsel-Test.<br />
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA, MSVÖ und Sail Austria
3. BIS 6. MÄRZ 2011<br />
Willkommen in tulln. Volle Vielfalt voraus: austriaN Boat shoW<br />
– Boot tuLLN <strong>2020</strong>. Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik<br />
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Editorial<br />
Der Weißgottwas-Rabatt<br />
Über Yachtinvest- und Kaufcharter-Programme wurde in der jüngsten Vergangenheit<br />
ausgiebigst berichtet. Doch was bedeutet das für den einfachen Charterkunden, auf<br />
dessen Schultern letztendlich all diese Geschäftsmodelle ruhen?<br />
Auf den ersten Blick – zum<br />
Beispiel nach Kroatien –<br />
nur Gutes! Die vielen Marinas<br />
sind bummvoll mit Yachten<br />
jeglicher Couleur und wenn es<br />
nicht unbedingt ein Katamaran<br />
der jüngsten Generation sein muss,<br />
sind diese dank Stammkunden-,<br />
Frühbucher- und Weißgottwas<br />
Rabatt für relativ wenig Geld zu<br />
haben. „Relativ“ im zeitlichen Kontext:<br />
Vor rund 20 Jahren sah es da<br />
noch ganz anders aus! Das überbordende<br />
Angebot war einfach<br />
nicht vorhanden, Marinas und<br />
Yachten Mangelware. Wer nicht<br />
lange im Voraus gebucht und ohne<br />
zu murren den saftigen Preis geblecht<br />
hatte, strandete unversehens<br />
als Ölsardine auf einer rosa Luftmatratze<br />
in der oberen Adria.<br />
„Die gute alte Zeit!“, wird jetzt<br />
so mancher Yacht-Investor ins<br />
Schwärmen geraten, denn für sie<br />
waren hochprozentige Ren diten<br />
damals die Regel und keine Seltenheit.<br />
„Heute genügt es, wenn der<br />
Eigner seine zwei Segelwochen in<br />
der Hochsaison konsumiert – und<br />
schon schmilzt die Butter auf dem<br />
Brot in der Sommersonne“, sagt<br />
Kroatien-Experte Albert Grassl<br />
von Trend Travel & Yachting.<br />
Und jetzt das Pitter-Paradoxon:<br />
„Unser Dilemma ist, dass wir zu<br />
wenig Kunden verlieren“, sagt<br />
Klaus Pitter. Gemeint sind all jene<br />
Eigner, deren Yachten die (ersten<br />
fünf bis sechs) hochrentablen<br />
Charterjahre längst schon im Kielwasser<br />
haben, aber nach wie vor<br />
Teil der Pitter-Charterflotte sind.<br />
Natürlich spielen diese nicht<br />
mehr in der Oberliga der 15 Basen<br />
in Kroatien mit, sind aber nach wie<br />
vor mehr als nur kostendeckend<br />
und vor allem: „Es sind Boote von<br />
Menschen, die sich den Traum von<br />
der eigenen Yacht erfüllt haben“,<br />
erklärt Klaus Pitter.<br />
Ein Commitment, dass sich nur<br />
die alteingesessenen Big Player auf<br />
dem Markt leisten können. Sie<br />
haben das jahrzehntelange Knowhow,<br />
die Infrastruktur, das Personal<br />
und das Netzwerk, womit man eine<br />
längere Durststrecke oder sogar ein<br />
Erdbeben wegstecken kann. Alle<br />
anderen aber – seien es nun risikofreudige<br />
(www-)Spekulanten ohne<br />
Netz, aber auch Kleinstunternehmer<br />
ohne Business-Plan – dürften<br />
wohl keines der beiden Szenarien<br />
überstehen.<br />
Was das alles nun mit dem einfachen<br />
Chartergast (wie ich es übrigens<br />
auch bin) zu tun hat? Nun, die<br />
Zeichen sind auf Marktbereinigung<br />
gestellt, doch bis diese durch ist,<br />
wird wohl noch so manche deftige<br />
„Preis-Schlammschlacht“ ausgefochten<br />
werden. Und hier kommt<br />
das zweite Paradoxon ins Spiel:<br />
FOTO: TAHSIN ÖZEN<br />
Die Höhe der Chartereinnahmen<br />
definiert auch die Höhe der Re <br />
investition in das Unternehmen<br />
und somit in die Flotte. Qualität<br />
wird also immer ihren Preis haben,<br />
daher fahren Sie oft günstiger,<br />
wenn Sie etwas teurer einkaufen.<br />
Riskieren Sie letztlich lieber doch<br />
noch einen zweiten Blick auf Vercharterer<br />
und Flotte, bevor Sie dem<br />
Lockangebot eines Anbieters erliegen,<br />
dessen einziges Ziel die Gewinnoptimierung<br />
für sich und<br />
seine Investoren ist. Denn dieser<br />
wird es sich nicht leisten, Personal<br />
zu schulen und ganz jährig zu beschäftigen<br />
• die Flotte im Sinne der<br />
Eigner und Chartergäste in Schuss<br />
zu halten • ein auch am Wochenende<br />
verlässliches Notfall-Service auf<br />
dem Wasser zu bieten etc.<br />
Es sei denn, man verzichtet auf<br />
den Weißgottwas-Rabatt?<br />
Albert Grassl,<br />
CEO Trend Travel<br />
& Yachting, vor<br />
den Jeanneau-<br />
Bestsellern auf<br />
der boot.<br />
Klaus Pitter,<br />
CEO Pitter Yachtcharter,<br />
bringt<br />
das neueste<br />
Bavaria-Modell<br />
C42 nach Tulln.<br />
FOTO: PITTER<br />
TAHSIN ÖZEN<br />
Journalist, Segler und<br />
Liebhaber aller Reviere<br />
und Yachten, Skipper,<br />
Chefredakteur.<br />
redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />
FOTO: UDO REICHMANN<br />
2/<strong>2020</strong> 5
mein Heimathafen<br />
7. 3. BIS 10. 6. MÄRZ 2011 2019<br />
Halle 4 Stand Stand 404 404<br />
Willkommen in tulln. Volle Vielfalt voraus: auStRIaN Boat ShoW<br />
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sind bestens ausgestattet und das Personal<br />
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2/<strong>2020</strong> 7
Inhalt 2/<strong>2020</strong><br />
MY PRIVATE MITTELMEER. Segelblogger Markus<br />
22Silbergasser gibt Tipps für das idyllische Mittelmeer-Segelerlebnis.<br />
FOTOS: MARKUS SILBERGASSER, MARIAN, JULIAN KIRCHER<br />
74 14<br />
ELEKTRISCH, ÄSTHETISCH, GUT. Das neue Flaggschiff der kleinen, feinen<br />
Marian-Werft im Test auf dem Wolfgangsee.<br />
KOMMOD AUF DEM RENNBOOT. <strong>ocean7</strong> zu Gast auf der Rennyacht des<br />
österreichischen Ocean Race Projects.
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA, MSVÖ und Sail Austria<br />
Österreichische Post AG<br />
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<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
9 190001 019703<br />
FOTO: ROLEX/KURT ARRIGO<br />
Rubrik<br />
10 SCHAUFENSTER<br />
Extremläufer und -segler.<br />
81 IMPRESSUM<br />
Kolumnen<br />
12 BOBBY SCHENK<br />
Checkliste für die Katastrophe.<br />
20 OCEAN WOMAN<br />
Das Leiden in segellosen Zeiten.<br />
62 GOTTFRIED RIESER<br />
Der Skipper als Führungskraft.<br />
68 FRIEDRICH SCHÖCHL<br />
Heiße Kautionsversicherungen.<br />
88 SAILING POETRY<br />
Mit Michael Nyman am Traunsee.<br />
Reisen<br />
22 SECRET SAILING<br />
Wo das Mittelmeer je nach Saison<br />
noch einsam ist: Insider-Tipps von<br />
Markus Silbergasser.<br />
28 TAMBOBO BAY<br />
Von Lebenskünstlern und<br />
Terroristen auf den Philippinen.<br />
Features<br />
14 FROM SISI WITH LOVE<br />
Lokalaugenschein auf der VO65<br />
des Austrian Ocean Race Project.<br />
33 TESTSTRECKE<br />
Crewbands – Safety-Armbänder<br />
mit Pfiff!<br />
34 REIF FÜR DIE INSEL?<br />
Vom Leben und Überleben auf See<br />
– z. B. in einer Rettungsinsel.<br />
YACHTING, REISEN UND MEER<br />
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36 ALIENS IM MITTELMEER<br />
Invasive Fischarten im Mittelmeer<br />
und welche Probleme sie bereiten.<br />
40 SKIPPERTRAINING<br />
Die Kombination von virtuellem<br />
Training und Praxis auf der Yacht.<br />
46 LET THERE BE TULLN<br />
Tipps und Highlights der<br />
Austrian Boat Show – Boot Tulln.<br />
Yachten<br />
64 LAGO 26<br />
Wie man dem erfolgreichen<br />
Jollenkreuzer das Fliegen<br />
beibringen möchte.<br />
70 FRAUSCHER 1414 DEMON AIR<br />
Nur ein T-Top? Interview mit<br />
Michael Frauscher über das<br />
perfekte Boots-Design.<br />
74 MARIAN M 800<br />
Die schöne Stille vom<br />
Wolfgangsee im Test.<br />
Sport<br />
78 SPORT-PANORAMA<br />
News national/international<br />
79 SEGELN FINDET STADT<br />
Neue Schule an der Alten Donau:<br />
boats2sail lehrt nun auch in Wien.<br />
Im Verband<br />
80 SAIL AUSTRIA<br />
82 YACHT CLUB AUSTRIA<br />
86 MOTORBOOTSPORT UND<br />
SEEFAHRTS VERBAND<br />
ÖSTERREICH<br />
ÜBER<br />
JAHRE<br />
Top-Reviere für die<br />
Haupt- und Nebensaison:<br />
Türkei<br />
Griechenland<br />
Italien<br />
Balearen<br />
mit ARGOS-Clubvorteil!<br />
AN DER DONAU<br />
Austrian<br />
Boat Show<br />
Boot Tulln – Tipps<br />
und Highlights <strong>2020</strong>.<br />
SISI VOR!<br />
AM NEUSIEDLER SEE<br />
Lago 26,<br />
die Foilende<br />
Die Rakete im Wasser<br />
schnuppert Höhenluft.<br />
AUF DEM PRÜFSTAND<br />
Reif für<br />
die Insel?<br />
Der 24-Stunden-<br />
Ret tungsinsel-Test.<br />
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Ocean Race Project nimmt Kurs auf<br />
Alicante. Für den Start 2021 braucht<br />
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Sisi, die V065 des The Austrian<br />
Ocean Race Project, zu sehen<br />
als Mock-up auf der Boot Tulln.<br />
+49 (0) 611 - 66 05 1<br />
mail@argos-yachtcharter.de<br />
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Schaufenster<br />
El Toro<br />
segelt<br />
Text TAHSIN ÖZEN<br />
Nein, nicht der Skipper ist damit gemeint,<br />
sondern die exotische 30-<br />
Tonnen-Yacht Skipper 56 extended<br />
der griechischen Werft Akro poro. Diese steht<br />
im Eigentum von Christian Schiester, der<br />
wieder um einer der angesagtesten Extremläufer<br />
der Welt ist.<br />
Was macht nun jemand, der durch so viele<br />
Wüsten gerannt ist wie sonst vielleicht nur<br />
der Road Runner im Zeichentrickfilm, als<br />
Skipper in Laufschuhen auf einer Segelyacht<br />
mitten auf dem Meer? „Na, um die Welt segeln,<br />
damit ich mir neue Reviere erschließen<br />
kann“, so Christian Schiester. Er sagt das mit<br />
solch einer Selbstverständlichkeit, dass man<br />
sich fast nimmer fragen traut, warum er dann<br />
auch noch anders rum, also von West nach<br />
Ost, segelt.<br />
„Wir schwimmen gegen den Strom“, erklärt<br />
Daniela Bärnthaler lächelnd. Seine Lebens <br />
gefährtin hat ihn auch als Partnerin an Bord<br />
überallhin begleitet. Von Griechenland auf<br />
die Seychellen, weiter nach Indonesien und<br />
von dort über den Pazifik bis zu den Salomonen.<br />
Viele fantastische Flecken auf dem Globus<br />
haben die beiden in dieser Zeit laufend<br />
erkundet, doch nicht immer ist alles ein Honigschlecken.<br />
Schwere Stürme, Probleme mit<br />
dem Motor und – ja, gelegentlich auch mit<br />
dem Magen – sind Herausforderungen selbst<br />
für den Red-Bull-gesponserten Spitzensportler,<br />
die es ebenfalls zu meistern gilt.<br />
Nach rotweißroter Winterpause kehrt das<br />
Sail & Run-Duo am 12. März wieder zurück<br />
an Bord der El Toro auf die Salomonen, am<br />
3. Mai läuft Schiester den Wings for Life<br />
World Run für einen guten Zweck (siehe<br />
Kasten rechts). Danach wird weitergesegelt<br />
nach Vanuatu, Etappenziel <strong>2020</strong> ist Fidschi.<br />
wird die beiden gegen den Strom<br />
via online-Blog begleiten und berichten.<br />
è www.christian-schiester.com<br />
10 4/2019 2/<strong>2020</strong>
Wings for Life<br />
Der Wings for Life World Run ist ein per App<br />
gesteuertes Charity-Sportevent, das Läufer<br />
auf der ganzen Erde vereinigt. Auf fast 40<br />
Strecken starten weltweit tausende Teil -<br />
nehmer gleichzeitig und laufen für ein gemeinsames<br />
Ziel: Querschnittslähmung heilbar zu<br />
machen. 100 % der Einnahmen des Events<br />
kommen der Wings for Life-Stiftung zugute,<br />
die Forschung im Bereich der Heilung von Rückenmarksverletzungen<br />
finanziell fördert. Die<br />
Laufdistanz ist für jeden per App frei wählbar,<br />
eine vorgegebene Maximalzeit ist dann allerdings<br />
einzuhalten – wird man vom Besenwagen<br />
überholt, ist man raus!<br />
Die Startgebühr (€ 45,–) wird vollständig gespendet.<br />
Wer will, kann also mit Christian<br />
Schiester für einen guten Zweck laufen!<br />
è www.wingsforlife.com<br />
2/<strong>2020</strong> 11
In den Wind gesprochen<br />
Checkliste für Aussteiger<br />
FOTO: YOUTUBE.COM<br />
Die Aufgabe der Yacht – nach „Person über Bord“ das zweitschlimmste<br />
Szenario auf See. In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen Beispiele genannt,<br />
die aufzeigen, dass die Aufgabe der Yacht nicht zwingend nötig gewesen war.<br />
Aber warum ist es dennoch so gekommen?<br />
BOBBY SCHENK<br />
ist Weltumsegler,<br />
Navigations-Experte<br />
und Buchautor.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Am 15. Jänner 2009 konnte Flugkapitän Chesley B.<br />
Sullenberger einen Airbus A320 im Hudson River<br />
notwassern. Alle 155 Menschen an Bord überlebten.<br />
D<br />
ie Antwort, da bin ich mir<br />
ziemlich sicher: Panik! Ich<br />
kenne sehr wohl (aus meinen<br />
Fliegertagen) das aufkommende<br />
Gefühl der Angst, des Durchdrehens.<br />
Wenn der einzige Motor anfängt<br />
zu stottern, dir aus fast zehn<br />
Kilometern Tiefe die Eisberge entgegenglitzern<br />
und eine innere<br />
Stimme anfängt zu schreien: „Nur<br />
raus hier!“ Was objektiv beurteilt<br />
natürlich Nonsens ist.<br />
In diesem Zusammenhang fällt<br />
mir der amerikanische Nationalheld<br />
und Flugkapitän Chesley B.<br />
Sullenberger ein, dessen Geschichte<br />
zu Recht um die Welt gegangen<br />
ist. Kurz nach dem Start vom US-<br />
Airways-Flug 1549 in New York<br />
mit 155 Menschen an Bord blieben<br />
beide Maschinen wegen Vogelschlages<br />
stehen. Eine Situation, die<br />
unter normalen Umständen den sicheren<br />
Tod für alle bedeutet. Denn<br />
der Besatzung blieben gerade einmal<br />
ein paar Minuten, den Airbus<br />
A320 im rasenden Sinkflug zu<br />
seiner Absturzstelle zu bringen.<br />
Ich bin überzeugt, dass auch bei<br />
Sullenberger (den später Barack<br />
Obama zu seiner Amtseinführung<br />
als großen amerikanischen Helden<br />
eingeladen hatte) für einen<br />
Moment das Gefühl hochkam:<br />
„Nur raus hier!“<br />
Aber Sullenberger war eben ein<br />
Profi und handelte rational, so wie<br />
er es bei seiner Ausbildung gelernt<br />
hatte. Er ließ sich in den verbleibenden<br />
(und mutmaßlich letzten<br />
Minuten seines Lebens) bis zum<br />
unweigerlichen Absturz die Checklisten<br />
(„in case of emergency“) für<br />
diesen Notfall vorlesen und arbeitete<br />
sie mit seiner Crew Punkt für<br />
Punkt ab. Solche Nerven muss man<br />
erst einmal haben, sich angesichts<br />
des wahrscheinlichen Todes technische<br />
Details vorlesen zu lassen<br />
und diese auch noch zu verstehen.<br />
Und er brachte die Maschine auf<br />
dem Hudson River runter – bestimmt<br />
der einzige denkbare Platz<br />
für eine Notlandung in New York.<br />
Ohne ein einziges Menschenleben<br />
zu verlieren. Und warum? Weil er<br />
und seine Crew nicht durchgedreht<br />
hatten.<br />
In der Fliegerei ist es zwingender<br />
Standard, Checklisten zu vertrauen.<br />
Grob<br />
fahrlässig<br />
ist es nicht,<br />
das Fahrgestell<br />
5.–8. März, 11 Uhr<br />
Boot Tulln-Vortrag<br />
„DIE IDEALE<br />
LANGFAHRTYACHT“<br />
Bobby Schenk<br />
bei<br />
Halle 5 – 543<br />
nicht ausgefahren, wohl aber die<br />
Checkliste nicht abgearbeitet zu<br />
haben. Warum sollten wir Hochseeskipper<br />
uns diese über hundert<br />
Jahre bewährte Philosophie nicht<br />
auch aneignen? Kostet ja nichts –<br />
außer einem eingeschweißten Blatt<br />
Papier!<br />
Vielleicht – hoffentlich – lässt sich<br />
damit das menschlich verständliche,<br />
objektiv aber irreführende Gefühl<br />
„Nur raus hier!“ niederkämpfen.<br />
Es wären nur ein paar Zeilen,<br />
die uns in der Panik vor falschen,<br />
teuren, eventuell auch lebensgefährlichen<br />
Fehlentscheidungen<br />
bewahren könnten. Zum Beispiel:<br />
· Nicht löschbares Feuer an Bord?<br />
Wenn ja, Schiff verlassen!<br />
· Yacht sinkt?<br />
Wenn ja, Schiff verlassen!<br />
· Yacht ist auf Legerwall und droht, an<br />
der Küste zerschmettert zu werden?<br />
Wenn ja, Schiff verlassen!<br />
· Alle (!) Crewmitglieder erheblich<br />
verletzt (Lebensgefahr)?<br />
Wenn ja, Schiff verlassen!<br />
· Yacht für immer manövrierun fähig?<br />
Wenn ja, Schiff verlassen!<br />
· Ansonsten?<br />
An Bord bleiben und eventuell<br />
Hilfe herbeiholen!<br />
Eine solche Checkliste (auf der<br />
Rettungsinsel, am Niedergang, auf<br />
dem Überlebenscontainer) schadet<br />
zumindest nicht. Und bewahrt<br />
vielleicht vor fatalen Fehlentscheidungen.<br />
Es ist nur ein – vielleicht<br />
sehr wertvolles – Blatt Papier. Wem<br />
es das nicht wert ist, für den hab<br />
ich in den Wind gesprochen. <br />
12 2/<strong>2020</strong>
PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Taschen aus Flaschen<br />
Es lebe der Sport<br />
PITTER REGATTA-KALENDER.<br />
Drei wichtige Termine für Segelsportler:<br />
Der Kornati Cup findet<br />
heuer vom 25. bis 30. April<br />
statt, der Business Cup vom<br />
23. bis 27. Mai und die Offshore<br />
Challenge wird vom<br />
10. bis 16. Oktober ausgetragen.<br />
Alle drei Regatten werden von<br />
Pitter Yachtcharter veranstaltet,<br />
Profession ist also garantiert.<br />
Beim Kornati Cup (bereits<br />
ausgebucht, Warteliste) werden<br />
sich 110 Teams aus 17 Nationen<br />
in einer Mischung aus Kurz-<br />
Kult: Kornati Cup.<br />
und Mittelstreckenwettfahrten<br />
in den Kornaten matchen. Neu<br />
beim Business Cup rund um<br />
Biograd: Die Österreichische<br />
One Design Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />
wird auf der Einheitsklasse<br />
Bavaria Cruiser 41S<br />
mit Spinnaker ausgetragen.<br />
Um Titelehren geht es auch bei<br />
der von Biograd nach Dubrovnik<br />
führenden Offshore Challenge<br />
– hier wird die ORC<br />
Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />
ausgefochten.<br />
è www.pitter-regatta.at<br />
PLAN GEHT AUF. Die innovative<br />
Schweizer Lifestyle-Firma Freitag<br />
erweitert laufend ihr trendiges Angebot,<br />
ganz aktuell mit der Sporttasche<br />
F660 Jimmy, die nicht nur aus gebrauchten<br />
LKW-Planen, sondern an<br />
den Flanken aus einem weichen Stoff<br />
aus recycelten PET-Flaschen produ <br />
ziert wird.<br />
Top-Extras: Das riesige Außen <br />
fach mit Smartphone-Steckfach und<br />
der Flaschenhalter mit elastischer<br />
Flaschenfixierung. Größe 470×190×<br />
260 mm, Volumen 25 l, Preis € 240,–.<br />
è www.freitag.ch<br />
Ich war eine LKW-Plane<br />
und zwölf PET-Flaschen.<br />
Neue Mitte bitte<br />
SOLAR-KAT. Silent-Yachts hat<br />
mit der Silent 60 seine neue<br />
Mittelklasse vorgestellt. Länger<br />
und breiter als das Vorgängermodell<br />
Silent 55 besitzt die neue<br />
42 statt 30 Solarmodule und ist<br />
zudem mit einem neuen, optimierten<br />
Rumpf ausgestattet.<br />
Wie gehabt ist der Solar-Kat als<br />
Cruiser mit 2 x 30 kW, als E-Power<br />
mit 2 x 250 kW sowie als<br />
Hybrid-Power mit 2 x 220 PS<br />
und 2 x 14 kW erhältlich.<br />
Sechs Exemplare wurden<br />
schon bestellt, das erste soll<br />
noch diesen Sommer aus <br />
geliefert werden.<br />
è www.silent-yachts.com<br />
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Schmitt in<br />
Halle 5, Stand 514<br />
Für Ihren Komfort an Bord<br />
Marine-Generatoren (ab 3,4 kW)<br />
elektrische Antriebssysteme (ab 7,5 kW)<br />
Die neue Silent 60.<br />
www.fischerpanda.de
FOTO: MICHAEL MUCK KREMTZ<br />
14 2/<strong>2020</strong>
From<br />
Sisi<br />
with<br />
Love<br />
Crew-Check auf einem Ocean Racer in Action.<br />
Nicht irgendeine VO65, sondern die Sisi auf dem Weg<br />
von Portopiccolo nach La Valletta. Und keine beliebige<br />
Crew, sondern das liebenswerte Team um Julian Kircher –<br />
Skipper auf diesem Törn und Mastermind hinter dem<br />
The Austrian Ocean Race Project.<br />
Text TAHSIN ÖZEN<br />
Das rege Treiben vor<br />
dem Bistro in der Marina<br />
Portopiccolo erinnert<br />
ein bissl an einen<br />
Ameisenhaufen. Die einen karren<br />
Rucksäcke, Ölzeug und Proviant<br />
vors Lokal, alle anderen<br />
schleppen das Aufgetürmte<br />
durch das Labyrinth der mondänen<br />
Anlage Richtung Steg,<br />
an dem die Sisi angeleint ist.<br />
Nur einer sitzt mit stoischer<br />
Ruhe am Tisch vor dem Bistro<br />
und tippselt lächelnd ins Smartphone:<br />
Skipper Julian Kircher.<br />
Wahrscheinlich checkt er die<br />
neuesten Wetterberichte, dem<br />
Gesichtsausdruck nach könnte<br />
man ihm aber glatt das Übermitteln<br />
von Liebes-SMS unterstellen.<br />
Es ist schon dunkel, als die<br />
Sisi, von der Leine gelassen,<br />
Richtung Süden entschwindet.<br />
Julian hat die Gäste an Bord bereits<br />
eingewiesen und mit allen<br />
Besonderheiten an Bord eines<br />
Ocean Racer 65 vertraut gemacht<br />
(„Achtung, jede Winsch<br />
trägt 13 Tonnen Last …, Vorsicht,<br />
350 bar in der Hydraulik<br />
können das Groß zerreißen wie<br />
einen Fetzen Papier …“). Nur<br />
Wind geht keiner, also heult der<br />
75-PS-Volvo wie ein einsamer<br />
Wolf durch die diesige Vollmondnacht.<br />
Am nächsten Morgen weiß<br />
jeder Gast an Bord: Selbst das<br />
hochwertigste Carbon eignet<br />
sich nicht zur Schallisolation<br />
und eine Carbon-Yacht ist nicht<br />
zwangsläufig ein Luxus-Schiff.<br />
Wer also aufs Klo muss, geht ins<br />
2/<strong>2020</strong> 15
The Austrian Ocean Race Project<br />
Vorschiff und erleichtert sich über<br />
einer Schüssel, die Normalsterbliche<br />
für ein kleines Handwaschbecken<br />
halten würden.<br />
Dieses findet sich aber noch viel<br />
kleiner mitschiffs mit Salz- und<br />
Süswasserpumpe – letztere gespeist<br />
vom Wassermacher mit<br />
einem Liter pro Minute.<br />
Das taugt auch zum Kochen der<br />
Instant-Mahlzeiten auf der Feuerstelle<br />
dahinter – sofern eine passende<br />
Gaskartusche zur Hand.In<br />
der Realität aber oft Mangelware,<br />
wie die Crew beim Bunkern im<br />
Hafen von Ancona leidvoll<br />
erfahren muss: kalte Küche für<br />
den Rest des Törns bis nach<br />
Malta. Am wenigsten scheint<br />
das Skipper Julian zu kratzen,<br />
er hat offenbar Schmetterlinge<br />
im Bauch.<br />
Aber machen sich da bei den<br />
Kobale-Brüdern Konstantin und<br />
Oliver etwa schon erste Mangelerscheinungen<br />
bemerkbar?<br />
Wankenden Schrittes begeben sie<br />
sich nach der Ancona-Expedition<br />
wieder an Bord der Sisi, die, nachdem<br />
per Tankwagen bis oben hin<br />
gefüllt, wahrlich nichts mehr im<br />
Industriehafen von Ancona hält.<br />
AUF TEUFEL KOMM RAUS<br />
Fehldiagnose bei den Kobale-<br />
Brüdern, wie sich schon in der<br />
darauffolgenden Nacht herausstellen<br />
soll. Jubelrufe lauter als<br />
das Surren der Grinder und das<br />
Ächzen der Winschen treiben die<br />
schlafende Schicht aus den überraschend<br />
gemütlichen Kojen nach<br />
oben: Vor der Querung der Straße<br />
von Messina hat der Wind endlich<br />
aufgefrischt und bringt die<br />
Sisi auf Touren.<br />
Und so unsicher Konstantin und<br />
Oliver an Land allem Anschein<br />
„ Mit bis zu 22 Knoten und somit meist schneller als<br />
der Wind braust Sisi über die Geisterstunde hinaus.“<br />
Marina Portopiccolo,<br />
Heimathafen der Sisi.<br />
Das offene Meer,<br />
Habitat der Sisi.<br />
nach gewirkt haben mochten – die<br />
Überlegenheit, mit der sie den Ocean<br />
Racer zu Lande, zu Wasser und<br />
per Bootsmannstuhl und Fallen<br />
auch aus der Luft beherrschen, er <br />
innert an Kevin Costner in Waterworld.<br />
Schnell, präzise und dank<br />
strategisch klugen Instruktionen des<br />
Skippers agieren sie absolut effektiv.<br />
Ob diesen beiden Aushängeschildern<br />
des österreichischen Segelsports<br />
auch schon einmal jemand<br />
hinter die Ohren geschaut hat?<br />
An Bord herrscht jedenfalls<br />
Rennmodus. Mit bis zu 22 Knoten,<br />
und somit meist schneller als der<br />
Wind (18 Knoten), braust Sisi<br />
auf Teufel komm raus über die<br />
Geisterstunde hinaus.<br />
SÜNDIGE NACHT<br />
Letzter Schichtwechsel vor dem<br />
Ziel La Valletta, Skipper Julian<br />
zieht sich nach ordnungsgemäßer<br />
Übergabe zurück in seine Koje.<br />
Weil auch der Wind kein Heuler<br />
mehr ist, schleicht sich der Hunger<br />
wieder ein – und einige Wachhabende<br />
unter Deck, um ihre letzten<br />
privaten Vorräte zusammenzutragen:<br />
Schokolade, Nüsse, Crackers<br />
und dank Winzer Karl Alphart im<br />
Team der Lagonauten auch zwei<br />
Flascherl Wein.<br />
Ein sündiges Festmahl zu später<br />
Stund, wenn man unbedingt und<br />
ordnungswütig festgehalten will,<br />
dass Alkohol an Bord verboten ist.<br />
Doch wo kein Kläger, da ist bekanntlich<br />
auch kein Richter.<br />
WAHRE LIEBE<br />
Noch vor dem Morgengrauen<br />
kommt ein weiterer Team-Player<br />
des Austrian Ocean Race Project<br />
(TAORP) ins Spiel: Christian Kargl<br />
pirscht sich per Motorboot an,<br />
um Skipper Julian direkt und ohne<br />
Umweg über die Marina zum<br />
International Airport zu bringen.<br />
Fliegt er etwa zu seiner Liebsten?<br />
Nein, er verlässt sie gerade, wie<br />
sein noch lange auf die Sisi gehefteter<br />
leidenschaftlicher Blick verrät.<br />
Das muss wahre Liebe sein. <br />
FOTOS: TAHSIN ÖZEN (7), KURT ARRIGO/ROLEX (1), DOMINIK MATESA (1), MICHAEL MUCK KREMTZ (2), CATHARINA PICHLER (2)<br />
16 2/<strong>2020</strong>
SEGELN IN<br />
EINER NEUEN<br />
KLASSE.<br />
Der führende Seil hersteller<br />
für den Segelsport erfindet<br />
sich neu!<br />
Mit Segelseilen von Robline<br />
können Sie ein Teil der Besten sein.<br />
Erfahrene Seilprofis setzen die<br />
Standards mit erfolgreichen<br />
S egelprofis aus z.B. olympischen<br />
Siegerteams oder der Deutschen<br />
Segelbundesliga. Das Resultat ist<br />
innovatives und modernes Tauwerk<br />
für den Wettkampfsportler und für<br />
Freizeitsegler.<br />
www.roblineropes.com<br />
Kein Wind, daher Kartenspiel. Werbung für Instant-Nahrung. Kommandozentrale unter Deck. Wasser- und Feuerstelle, die Karbonschüssel<br />
ist das Klo. „Garderobe und Wohnzimmer“ mittschiffs. Segelwechsel vorschiffs. Doppelbett-Kojen im achterlichen<br />
„Wohnviertel“ einer VO65. Ein schöner Tag an Bord. Schwenkkiel (bis 40 °) in Action. Grinder at work. Am Ziel in La Valletta.<br />
Sisi segeln, Ocean Race schnuppern<br />
Wer schon immer einmal an Bord eines VO65 mitsegeln wollte: The Austrian Ocean Race<br />
macht‘s möglich! Ob Regattan, wie z. B. die Antigua Sailing Week im April, Überstellungstörns,<br />
wie z. B. von den Azoren nach Cowes im Mai, oder einfach nur einmal Schnuppersegeln im August<br />
ab der Heimatmarina Portopiccolo bei Triest – unter „Sail with us“ sind auf der Homepage<br />
sämtliche Optionen für <strong>2020</strong> gelistet.<br />
è www.ocean-racing.at/regatten.html<br />
Auch im Trockendock kann man das Abenteuer Ocean Race erleben. Auf der Boot Tulln wird<br />
The Austrian Ocean Race Project einen Mock-up in Originalgröße eines Ocean Racers, der<br />
in der Mitte durchgeschnitten<br />
ist und für Besucher begehbar<br />
sein wird, präsentieren. Am Simulator<br />
darf die VO65 auch gesteuert<br />
werden. Wer sicher anlegt,<br />
gewinnt einen Goodie-Bag!<br />
Austrian Boat Show, Halle 10,<br />
Stand 1023.<br />
è www.boot-tulln.at
„The Austrian Ocean Race Project“ hat das<br />
gesteckte Ziel, als erstes österreichisches Team<br />
beim Ocean Race (Start Herbst 2021) und<br />
somit in der Königsklasse der Offshore-<br />
Regatten teilzunehmen. Das Konzept, der<br />
Ocean Racer und das Kernteam stehen bereits.<br />
Ein ebenso ambitionierter Hauptsponsor wäre<br />
aber noch herzlich willkommen an Bord.<br />
Dem Ziel so nah<br />
Österreich besitzt im Segelsport<br />
zahlreiche Europameister,<br />
Weltmeister und<br />
Olympiasieger. Im Offshore<br />
Bereich schaut die Bilanz nicht<br />
ganz so erfreulich aus. Beim Ocean<br />
Race zum Beispiel, für viele die<br />
Champions League unter den Offshore-Regatten,<br />
steht bislang eine<br />
Teilnahme in den Annalen, genau<br />
genommen: mit Andreas Hanakamp,<br />
der 2008 das Team Russia<br />
als Skipper führte, ein einziger österreichischer<br />
Teilnehmer in bislang<br />
13 ausgetragenen Rennen und<br />
47 Jahren! Von einem österreichischen<br />
Racer oder Projekt war man<br />
bislang sehr weit weg. Das Erstaunen<br />
war deshalb recht groß, als<br />
als erstes Me dium am<br />
16. August 2018 publik machte,<br />
dass ein österreichisches Syndikat<br />
mit dem Namen „The Austrian<br />
Ocean Race Project“ (TAORP) soeben<br />
einen von insgesamt acht<br />
existierenden VO65-Racern erworben<br />
hatte – genauer gesagt die<br />
Vestas, die zuvor bereits zweimal<br />
erfolgreich am Ocean Race teil <br />
nehmen durfte. Das Ziel der Österreicher?<br />
Es auf die Teilnehmerliste<br />
des Ocean Race 2021/2022 zu<br />
schaffen! „Beim Hearing in Ali <br />
cante konnten wir die Eigner mit<br />
unserem Konzept überzeugen und<br />
uns unter 24 Bewerbern aus aller<br />
Welt durchsetzen“, sagte Julian Kircher<br />
damals stolz im Interview.<br />
Der 33-jährige Kärntner, Unternehmer<br />
und mehrfache Segel-<br />
Staatsmeister ist Motor und Visionär<br />
des österreichischen Projekts.<br />
„Es war für mich schon immer ein<br />
Kindheitstraum, ein Segler beim<br />
Ocean Race zu sein. Dass ich jetzt<br />
Organisator der österreichischen<br />
Kampagne bin und die durchaus<br />
realistische Chance habe, diesen<br />
Traum wahr werden zu lassen,<br />
fordert mich ganz besonders –<br />
aber macht mich gleichzeitig<br />
18 2/<strong>2020</strong>
VO65<br />
Länge ü. a.<br />
22,14 m<br />
Breite ü. a.<br />
5,60 m<br />
TAORP-Team,<br />
auszugsweise.<br />
Tiefgang<br />
4,78 m<br />
Masthöhe<br />
30,30 m<br />
Segelfläche am Wind 296–451 m 2<br />
Gewicht (segelfertig)<br />
12.500 kg<br />
Crew<br />
10 Pax plus On-Board-Reporter<br />
FOTOS: TAHSIN ÖZEN (2), DOMINIK MATESA (1), MICHAEL MUCK KREMTZ (2), MICKY MONTOYA (1), TAORP (1), BRIAN CARLIN (1)<br />
TAORP-Visionär und<br />
Mastermind Julian Kircher.<br />
Sisi (oben) im „Boxenstopp“<br />
in Lissabon.<br />
auch wahnsinnig glücklich“, so<br />
Julian Kircher.<br />
DAS TEAM FORMIERT SICH<br />
Mit an Bord ist ein mittlerweile<br />
40-köpfiges Team, darunter mit<br />
den Olympia-Teilnehmern Christian<br />
Binder und Niko Resch sowie<br />
dem frisch gebackenen Mixed Offshore<br />
Europa-Meister Christian<br />
Kargl, ein gerüttelt Maß an seglerischem<br />
Know-how made in Aus <br />
tria. Wichtiges Teammitglied ist<br />
der Niederländer Gerwin Jansen,<br />
der mit seiner Offshore-Erfahrung<br />
das bestmögliche, aus zehn Athleten<br />
bestehende Sailing Team<br />
zusammenstellen soll.<br />
Die derzeitige Kern-Crew besteht<br />
vornehmlich aus österreichischen<br />
Top-Seglern der Bundes <br />
liga-und Champions League, aus<br />
Youth America‘s Cup-Teilnehmern,<br />
Olympiaseglern und Weltmeistern<br />
in unterschiedlichen<br />
Bootsklassen. „Es ist nicht das<br />
Wichtigste, die zehn besten Segler<br />
auf dem Boot zu haben – entscheidend<br />
ist ein echtes Team, das einander<br />
blind vertraut und füreinander<br />
arbeitet“, sagt Jansen.<br />
Er weiß, was die Teams erwartet,<br />
die es auf die Startlinie im Herbst<br />
2021 schaffen: ein erbarmungsloser<br />
Ausdauertest über 45.000 Seemeilen,<br />
sechs Kontinente und vier<br />
Ozeane in neun Monaten. Das<br />
Ocean Race, 1973 als The Whitbread<br />
Round the World Race gegründet<br />
und lange als Volvo Ocean<br />
Race bekannt, gilt nicht von ungefähr<br />
als die längste und härteste<br />
professionelle Team-Offshore<br />
Regatta der Welt.<br />
FÜR EINE GUTE SACHE<br />
Ob TAORP nächstes Jahr beim<br />
Start in Alicante dabei sein wird?<br />
Die im Herbst 2019 auf den national<br />
wie international klingenden<br />
Namen Sisi getaufte Renn yacht hat<br />
jedenfalls schon einmal mit Portopiccolo<br />
im Golf von Triest einen<br />
eleganten Heimathafen gefunden,<br />
mit der neuen Crew einige namhafte<br />
Regatten erfolgreich hinter<br />
sich gebracht und wurde kürzlich<br />
im Trockendock des The Ocean<br />
Race Boatyard in Lissabon auf<br />
den neuesten Stand gebracht.<br />
So überrascht es nicht weiter,<br />
dass sich TAORP über viele Freunde<br />
und starke Partner freuen darf,<br />
allein: Um das ganz große Ziel zu<br />
erreichen, wird noch der Haupt <br />
sponsor gesucht. Richtungsweisend:<br />
Das TAORP-Team wird<br />
ehren amtlich auch das Nach haltig <br />
keits projekt „Champions for the<br />
Sea“ in Österreichs Schulen tragen<br />
– ein für Schüler entwickeltes<br />
Lernprogramm zur Rettung der<br />
Ozeane und gegen die Plastik <br />
verschmutzung der Weltmeere. <br />
è www.ocean-racing.at<br />
Partner des Austrian Ocean Project<br />
Candidate Sailing è www.candidatesailing.com<br />
Blue-2 è www.blue-2.at<br />
2Sail è www.2sail.com<br />
Robline è www.roblineropes.com<br />
Hirter Bier è www.hirterbier.at<br />
Portopiccolo è www.portopiccolosistiana.it<br />
Holiday Inn è www.hi-villach.at<br />
Garmin èwww.garmin.com<br />
Strohmaier è www.alpeadriamanufaktur.com<br />
Alive 656 è www.alive656.com<br />
Spes è www.spes.at<br />
2/<strong>2020</strong> 19
Ocean Woman<br />
Piepser, Pogos und<br />
Segelpausen<br />
Bald ist die Segeldurststrecke überstanden,<br />
die Boot Tulln öffnet ihre Pforten!<br />
Mein Skipper-Ehemann überbrückt<br />
die segellose Zeit mit<br />
kleinen Besuchen beim<br />
Schiff. Einfach einmal nachschauen,<br />
ob eh alles passt.“ Als hätten wir<br />
dies nicht erst vor einem Monat erledigt.<br />
„Schon einen Teil von unserem<br />
Zeug aufs Boot bringen!“ Ehrlich,<br />
das macht das Kraut auch nicht<br />
mehr fett, bei dem hohen Aufkommen<br />
von Tauwerk, Dingimotor-Ersatzteilen,<br />
Segelsäcken, die unsere<br />
Abstellkammer/Werkstatt belagern.<br />
Manchmal kommt ihm ein Segelkollege<br />
zu Hilfe. „In eurem Schiff<br />
piepst es. Wir sind seit zwei Tagen<br />
in der Werft und irgendwie klingt<br />
das komisch.“<br />
Rein ins Auto, Wien hinter uns,<br />
quer durch die Steiermark, runter<br />
durchs Kanaltal, atemlos in die<br />
Werft, die Bordleiter rauf! Ja! Es<br />
piepst! Hastig den Niedergang aufgesperrt.<br />
Piep. Piep. Piep. Wo? Was?<br />
Warum?<br />
Des Rätsels Lösung: Unser sehr<br />
verlässlicher Schiffswecker hatte sich<br />
selbstständig gemacht. Die entnommene<br />
Batterie bekommt einen Ehrenplatz<br />
im Schwalbennest, neben<br />
den Stirnlampen. Ansonsten auf<br />
dem Schiff alles in bester Ordnung.<br />
ALEXANDRA SCHÖLER<br />
ist Weltumseglerin,<br />
Sängerin, Regisseurin,<br />
Buchautorin und seit<br />
2010 Ocean Woman.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Ocean Woman-<br />
Sonderausgabe<br />
è www.rishomaru.com<br />
Skipper und Weltumsegler<br />
Peter Schöler<br />
bei seiner Lieblingsbeschäftigung:<br />
skippern.<br />
FOTO: STEFAN HARING<br />
„Dennoch gut, dass wir da waren,<br />
oder?“, murmelt der erleichterte<br />
Skipper und streichelt beim Abschied<br />
sanft den Bug seines Schiffes.<br />
Auch in den Weihnachtsferien<br />
ging sich ein kleiner Abstecher in<br />
die Werft aus, erfreulicherweise<br />
kombiniert mit einem mehrtägigen<br />
Aufenthalt an der istrischen Küste –<br />
ohne Schiff, aber mit stetem Blick<br />
zum Horizont auf der Suche nach<br />
weißen Segeln.<br />
Wenn ich Städte und Orte besuche,<br />
denke ich vorrangig ans Kaffeetrinken<br />
– mein Skipper denkt dann<br />
nur an Marinas. Als Segelersatz<br />
sozusagen. Zuerst der malerische<br />
Stadthafen von Triest, dann der<br />
neue Marinahafen Porto Rocco in<br />
Muggia, anschließend das bezaubernde<br />
Izola, dann der kuschelige<br />
Minihafen Piran und schließlich<br />
das Sehenswerteste an Portorož –<br />
die große Marina. Dann alles wieder<br />
retour. Der Skipper liebt nun mal<br />
Schiffe!<br />
„Wahnsinn, schau, eine Pogo –<br />
ein Traum!“ Die „Pogo“ wird so oft<br />
in unserem Ehealltag erwähnt, dass<br />
ich, wenn sie kein Schiff wäre, schon<br />
ein bisschen eifersüchtig sein würde.<br />
Sie ist sportlich, schnell und verdammt<br />
unbequem. Letzteres ist<br />
meine Meinung. Der Skipper zeigt<br />
mir die „Best of Pogos“-Youtube-<br />
Videos. Innenausstattung nicht vorhanden.<br />
Man fühlt sich ein bisschen<br />
wie Jonas, der vom Wal verschluckt<br />
wurde, denn Rippen zieren die Innenseite.<br />
„Und das Klo?“ Gibt es<br />
nicht. Dafür sausen diese Boote bei<br />
der sogenannten Mini-Transat über<br />
den Atlantik mit wagemutigen Einhandseglern/innen<br />
im überbreiten<br />
Cockpit.<br />
Als wir im Zuge unserer Weltumsegelung<br />
Lanzarote streiften, trafen<br />
wir auf die Teilnehmer der damaligen<br />
Regatta. Ich dachte mir damals<br />
nur, wenn die sich das trauen, mit<br />
ihren sechseinhalb-Meter-Gefährten,<br />
schaffen wir es mit unserer<br />
12-Meter-Rishomaru wohl sicher<br />
über den großen Teich. Warum die<br />
Schiffe Pogo heißen beziehungsweise<br />
die Werft, ließ sich nicht klären.<br />
Ein Zusammenhang mit dem wilden<br />
Tanz der Punks war die These<br />
des Jungskippers. Dazu passte der<br />
Trailer zu „Sillages“, einer Doku<br />
über die Mini-Transat an. Waschmaschine<br />
mitten im Schleuderprogramm!<br />
Der Skipper ist inzwischen wieder<br />
ins Netz abgetaucht und segelt gerade<br />
mit einem Waliser in der Südsee.<br />
Oder er überlegt, wie er seinen zeitnahen<br />
Lottogewinn maritim anlegen<br />
könnte. Vielleicht in eine Pogo?<br />
Ich bin mehr für einen Katamaran<br />
mit Badewanne – ich meine, wenn<br />
wir dann in Alaska segeln, ist das<br />
sicher angenehm, oder?<br />
Aber am ehesten wird es wohl<br />
doch die Ägäis werden und vielleicht<br />
eine Testsegelei auf der neuesten<br />
Pogo – im Trockenen auf der<br />
Bootsmesse! <br />
<br />
20 2/<strong>2020</strong>
One-way ohne Aufpreis<br />
GO WEST. Von der Amalfi küste über<br />
Neapel bis nach Sardinien: Die Mittelmeerregion<br />
vor der italie nischen<br />
Westküste ist ein weites Segelrevier<br />
für Genießer. Damit der Genuss nicht<br />
zu kurz kommt, bietet ARGOS Yachtcharter<br />
nun auch spezielle Oneway-Segeltörns<br />
ohne Aufpreis an.<br />
Z. B. von Scarlino in der Toskana<br />
nach Cannigione auf Sardinien oder<br />
von Nettuno (bei Rom) nach Salerno<br />
(bei Neapel). Reizvoll auch die Sardinien-Optionen<br />
Portisco–Cagliari<br />
oder Portisco–Alghero, sportlich<br />
ambitioniert geht es von Alghero<br />
nach Cagliari. Die Flotte? Monos ab<br />
€ 1.800,–, Kats ab € 4.180,–/Woche.<br />
è www.argos-yachtcharter.de<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Maddalena-Archipel<br />
im Norden Sardiniens.<br />
REVIER<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Portonovi heißt<br />
wohl neuer Hafen.<br />
Frischer Luxus<br />
MONTENEGRO. Die im August 2019 in<br />
der Bucht von Kotor eröffnete Marina<br />
Portonovi hat mit D-Marin einen<br />
leistungsstarken Betreiber im Rücken.<br />
Der türkische Konzern betreut im Mittelmeer<br />
elf und in den VAE vier Yachthäfen.<br />
Mit Portonovi ist D-Marin nun<br />
in Europa nach der Türkei, Griechenland<br />
und Kroatien in vier Ländern vertreten.<br />
Die Luxus-Marina – 238 Liegeplätze,<br />
Platz für Schiffe bis zu 120<br />
Metern Länge – bietet natürlich auch<br />
ein exklusives Resort mit voller Infrastruktur.<br />
Einige Bereiche wie z. B. das<br />
Überdrüberluxus-Spa sind noch in<br />
Bau, sollen aber rechtzeitig zu Saisonbeginn<br />
ebenfalls erlebbar sein.<br />
è www.portonovi.com<br />
è www.d-marin.com<br />
© HYV-Anz28-102x66-4c-18001-RZ<br />
TOP MESSEANGEBOTE AUCH FÜR<br />
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ALLE TÖRNS <strong>2020</strong> SIND ONLINE!<br />
Alles ist sicher.<br />
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Zippelhaus 2 · 20457 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 - 36 98 49 - 0<br />
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Yachtverkauf<br />
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Secret<br />
Sailing Secre<br />
22 2/<strong>2020</strong>
Sailing<br />
Wie und wo findet man im Mittelmeer noch ruhige und idyllische<br />
Ankerplätze? Fahrtensegler, Blogger und Reisefotograf Markus<br />
Silbergasser verrät einige seiner Reviertipps und -tricks –<br />
nachzulesen auf den folgenden sechs Seiten sowie anzuhören<br />
live auf der Boot Tulln exklusiv am -Messestand.<br />
ts<br />
Davon träumen alle Yachties:<br />
stille, gut geschützte<br />
Buchten wie hier auf Imeri<br />
Gramvousa nahe Kreta.<br />
Markus Silbergasser verrät euch hier wieder einmal einige<br />
seiner Reviertipps und Tricks – eine Inspiration für eure<br />
nächste Törnplanung – hier in dieser Ausgabe und auf der<br />
Boot Tulln exklusiv am <strong>ocean7</strong>-Messestand.<br />
MARKUS SILBERGASSER<br />
hat bereits mehr als<br />
33.000 Seemeilen Erfahrung<br />
im Kielwasser und<br />
berichtet von seinen<br />
Törns im Segelblog<br />
è www.untersegeln.eu<br />
Dank Social Media erfahre<br />
ich jedes Jahr aus<br />
erster Hand, wie Segelfreunde<br />
beispielsweise<br />
in Kroatien oft um Bojen oder<br />
Liegeplätze kämpfen. So etwas<br />
passiert mir und meinen auf der<br />
Segelyacht Nambawan mitsegelnden<br />
Freunden und Gästen nur<br />
ganz selten. Und das obwohl wir<br />
den Großteil unserer halbjährigen<br />
Segelsaisonen in idyllischen<br />
Buchten ankern.<br />
Als begeisterter Fahrtensegler<br />
assoziiere ich „Segeln und auf<br />
dem Wasser leben“ immer mit<br />
„ruhig und entspannt die Natur<br />
bewusst erleben und genießen“.<br />
Menschenmassen und Yachten-<br />
Armadas passen da nicht so ins<br />
Bild. Ich versuche daher, den<br />
Törnplan so anzupassen, dass<br />
wir über die Saison etwas antizyklisch<br />
die schönsten Plätze<br />
und Ankerbuchten im Mittelmeer<br />
ansteuern.<br />
Natürlich möchten auch wir<br />
dabei die begehrten Ziele und<br />
Klassiker besuchen, aber eben<br />
nicht zur Hochsaison, in der die<br />
Häfen und Buchten in den populären<br />
Revieren überfüllt sind. In<br />
der Hauptreisezeit von Mitte Juli<br />
bis Mitte August peilen wir lieber<br />
unbekanntere Inseln und Regionen<br />
an, wo es am besten weit und<br />
breit keine Charterbasen gibt.<br />
Tipp Nr. 1 lautet also:<br />
FOTO: MONIKA HIERATH<br />
2/<strong>2020</strong> 23
Stille Mittelmeerreviere<br />
Linosa gehört zu jenen<br />
Inseln, die wir auch<br />
im August als nicht<br />
überlaufen empfunden<br />
haben.<br />
1. TIPP: MÖGLICHST VOR-<br />
UND NACHSAISON NUTZEN<br />
Wer in den Hotspots wie die Costa<br />
Smeralda bzw. dem La Maddalena-<br />
Archipel nahe Sardinien oder in der<br />
Voutoumi-Bucht vor Anti paxos in<br />
Ruhe ankern will, muss diese begehrten<br />
Plätze entweder in der Vor- oder<br />
in der Nachsaison anlaufen. Aber<br />
auch Klassiker wie zum Beispiel die<br />
Naturhäfen von Bonifacio auf Korsika<br />
oder Mahón auf Menorca kann<br />
man in diesen Zeiten entspannt und<br />
um vieles preiswerter als in der<br />
Hochsaison besuchen. In den Stadthäfen<br />
von Ibiza würde man in der<br />
Hochsaison ohne wochenlangem<br />
Vorausbuchen ohnehin niemals einen<br />
Liegeplatz für eine Nacht finden.<br />
Von den dort um diese Jahreszeit<br />
herrschenden Preisen plus erwartetem<br />
Trinkgeld für die Marineros will<br />
ich gar nicht sprechen.<br />
Die Vorteile der Nebensaison sind:<br />
Marinas kosten in der Vorsaison oft<br />
nur einen Bruchteil. In den Restaurants<br />
braucht man nicht zu reservieren.<br />
Zudem ist das Personal hochmotiviert<br />
und die Speisen werden ohne<br />
Zeitdruck, dafür mit viel mehr Liebe<br />
zum Detail zubereitet. Auch die Portionen<br />
können sich sehen lassen …<br />
Nachteile gibt es freilich auch<br />
einige. So ist das Wasser zum Baden<br />
für einige noch zu kalt (das gilt aber<br />
nur in der Vorsaison, in der Nach <br />
„ Wir suchen uns in populären Segelrevieren auf<br />
der Seekarte und auf Google Maps Buchten,<br />
die in keinem Revierführer Erwähnung finden.“<br />
saison speichert das Mittelmeer die<br />
warmen Temperaturen bis spät in<br />
den Herbst hinein). Das Wetter ist<br />
zum Teil unbeständiger. Und Party <br />
tiger finden sich da und dort vor<br />
den noch geschlossenen Türen der<br />
Discos und Clubs.<br />
2. TIPP: NAMENLOSE BUCHTEN<br />
AUSFINDIG MACHEN<br />
Wovon man nichts weiß und was<br />
man nicht sieht, das findet man<br />
in der Regel auch nicht. Speziell<br />
in der Hauptsaison suchen wir uns<br />
in populären Segelrevieren gerne<br />
auf der Seekarte und parallel dazu<br />
auf Google Maps eine Bucht, die in<br />
keinem Hafenhandbuch oder Revierführer<br />
erwähnt wird. Manchmal<br />
muss man dann zwar kleine Ein <br />
bußen in Kauf nehmen, wie weniger<br />
gut Buchten mit etwas mehr Schwell,<br />
aber die Vorteile (Ruhe! Oft auch die<br />
Sauberkeit des Ufers!) gleichen das<br />
mehr als aus.<br />
24 2/<strong>2020</strong>
Beispiele für solche namenlosen<br />
Buchten in Griechenland sind etwa<br />
an den Westküsten der Inseln Lefkas,<br />
Kefalonia oder Zakynthos zu finden.<br />
Oder man sucht ganz kleine Inseln<br />
wie die Strofades auf – und da muss<br />
man schon sehr nah in die elektro <br />
nische Seekarte hineinzoomen, um<br />
die Inseln überhaupt auf dem Plotter<br />
sehen zu können.<br />
3. TIPP: SEEGEBIETE MIT<br />
CHARTERBASEN MEIDEN<br />
Die meisten Yachties bestehen in der<br />
Regel doch auf ein Minimum an<br />
Komfort, sei es nun bei der Anreise,<br />
bei der Übernahme oder während<br />
des Törns. Reviere, in denen es keine<br />
oder nur wenige kleine Charterbasen<br />
gibt, haben daher die besten Chancen,<br />
dünn besegelt zu sein. So gehört<br />
z. B. der Süden des Peloponnes dazu,<br />
aber auch Kreta, die Ägadischen und<br />
die Pelagischen Inseln, Pantelleria<br />
oder der Süden Sardiniens.<br />
4. TIPP: DIE HIGHLIGHTS<br />
NICHT VERSCHLAFEN<br />
Der frühe Vogel fängt den Wurm.<br />
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.<br />
Mogenstund hat Gold im Mund. Es<br />
gibt unzählige Sprichwörter, die das<br />
frühe Aufstehen loben – und was<br />
das Segeln betrifft, haben sie alle<br />
recht. Der vierte Tipp lautet also:<br />
Zeitig aufstehen und die heiß begehrten<br />
Buchten und Ausflugsziele<br />
in der Früh genießen, bevor die<br />
ganzen Tagesgäste von Land- und<br />
Seeseite kommen. Diese sind zwar<br />
auch keine Langschläfer, haben aber<br />
oft den längeren Weg bis zum Ziel.<br />
5. TIPP: EINFACH MEHR SEGELN<br />
Eine weitere Möglichkeit, anderen<br />
Yachten aus dem Weg zu gehen, besteht<br />
darin, mehr Zeit draußen auf<br />
dem Wasser zu verbringen. Bereits<br />
ein paar Seemeilen von der Küste<br />
entfernt ist es auch in der Hoch <br />
saison immer ruhig und friedlich.<br />
Und wenn man dann spät am<br />
Abend in einer begehrten Bucht vor<br />
Anker gehen will, haben viele kleine<br />
Tagesflitzer das Ankerfeld bereits<br />
geräumt und man erwischt oft sogar<br />
die allerbesten Plätze im Inneren<br />
einer gut geschützten Bucht.<br />
ALTERNATIVE REVIERE<br />
FÜR DIE VORSAISON<br />
Kroatien – das Lieblingsrevier der<br />
Österreicher – ist in den letzten Jahren<br />
schon in der Vorsaison immer<br />
sehr voll gewesen. Dabei sind in<br />
derselben Zeit in anderen Seegebieten<br />
immer ruhige und idyllische<br />
Ankerplätze zu finden, oft sogar in<br />
den begehrten Hotspots der Hochsaison.<br />
In Italien sind das zum Beispiel<br />
Venedig, die Tremiti-Inseln,<br />
die Liparischen Inseln, die Amalfiküste,<br />
Capri, die Pontinischen<br />
Inseln, Capraia oder die Costa<br />
Smeralda mit dem La Maddalena-<br />
Archipel.<br />
Auch deshalb geht man<br />
Segeln: um geheime Badebuchten<br />
wie hier im<br />
Süden des Peloponnes<br />
zu finden!<br />
2/<strong>2020</strong> 25
Revierinfos & vieles mehr mit<br />
unserem Markenbotschafter<br />
Markus Silbergasser (untersegeln.eu)<br />
in Tulln. Wir sehen uns!<br />
Traumyacht<br />
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Kein Wunder - bei über<br />
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Damit Ihr Chartertörn zum<br />
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der Extraklasse wird.<br />
www.master-yachting.at<br />
„ Letzten Herbst habe ich das milde und<br />
trockene Klima in Andalusien sehr genossen.<br />
Während dieser Zeit musste ich des Öfteren<br />
von ungemütlichen Herbststürmen in der<br />
Adria, in Griechenland, aber auch im<br />
Umfeld der Balearen lesen.“<br />
In Frankreich ist Korsika zur<br />
Vorsaison ein heißer Tipp. In<br />
Spanien sind im Frühling und<br />
Frühsommer die Balearen nicht<br />
überlaufen. Und für Griechenland<br />
sind für die Vorsaison das Ionische<br />
Meer, die Kykladen oder der<br />
Saronische Golf zu empfehlen.<br />
RUHIGERE REVIERE<br />
FÜR DIE HAUPTSAISON<br />
Viele Segler können z. B. wegen<br />
ihrer schulpflichtigen Kinder nur<br />
in der Hauptferienzeit Urlaub machen.<br />
Das muss aber nicht heißen,<br />
dass man im Mittelmeer deswegen<br />
nur überfüllte Buchten oder Häfen<br />
in Kauf nehmen muss.<br />
In Italien empfehle ich für die<br />
Hauptreisezeit etwa die Ägadischen<br />
Inseln, eine Gruppe von kleinen,<br />
eher unbekannten Naturschutz <br />
inseln westlich von Sizilien, die von<br />
Palermo oder Trapani aus mit<br />
Charteryachten erkundet werden<br />
können. Auf Pantelleria, Linosa und<br />
Lampedusa – also den südlichsten<br />
Inseln Italiens – verbrachten wir die<br />
ersten zwei Augustwochen, wobei<br />
wir auf Pantelleria und Linosa<br />
nur vereinzelt auf andere<br />
Yachten trafen.<br />
Nur auf Lampedusa<br />
waren uns die<br />
bekannten Ankerplätze<br />
in der<br />
Zeit zu voll.<br />
Ebenfalls ein<br />
Geheimtipp für<br />
Ruhesuchende ist<br />
der Süden Sardiniens.<br />
5./6./7. März, 14 Uhr<br />
Boot Tulln-Vortrag<br />
„SECRET SAILING“<br />
Markus Silbergasser<br />
bei<br />
Halle 5 – 543<br />
In Griechenland sind der Peloponnes,<br />
Kythira, Kreta und die Kykladen<br />
nicht überfüllt. Letztere sind<br />
aber wegen des temperamentvollen<br />
Meltemis nur für hartgesottene<br />
Segler ein Segen. Albanien wäre<br />
eine gute Option für experimentierfreudige<br />
Segler, die auch in der<br />
Hauptsaison die Einsamkeit<br />
suchen. Die Türkei liegt da irgendwo<br />
in der Mitte, von Tunesien<br />
werden wir uns heuer noch ein<br />
Bild machen.<br />
NOCH EIN TIPP<br />
FÜR DIE NACHSAISON<br />
Für die Nachsaison gilt Ähnliches<br />
wie das für die Vorsaison bereits<br />
Gesagte, allerdings mit dem großen<br />
Vorteil, dass im Herbst das<br />
Wasser noch lange schön warm<br />
bleibt. Letzten Herbst habe ich<br />
während meiner mehrwöchigen<br />
Bootsservice- und Wartungsarbeiten<br />
das milde und trockene Klima<br />
in Südspanien sehr genossen. In<br />
der Zeit berichteten des Öfteren in<br />
meiner Facebook-Timeline Segelbekanntschaften<br />
von ungemütlichen<br />
Herbststürmen in der<br />
Adria, in Griechenland<br />
aber auch im Umfeld<br />
der Balearen. Hier<br />
im schönwindigen<br />
Andalusien<br />
scheint das Klima<br />
wirklich signifikant<br />
milder und<br />
trockener als im<br />
restlichen Mittelmeer<br />
zu sein.
Private Spa: Sandstrand<br />
mit Liegeplatz zur alleinigen<br />
Nutzung – gefunden auf der<br />
Insel Elafonisos.<br />
2/<strong>2020</strong> 27
Eingebuchtet<br />
Die äußere<br />
Tambobo Bay.<br />
28 2/<strong>2020</strong>
fürs Leben<br />
Es war wieder einmal an der Zeit, nach Tambobo Bay auf Negros zu segeln.<br />
Während des Südwestmonsuns sind die netten Ankerplätze in meinem<br />
Revier dem auflandigen Wind ausgesetzt und Taifune schrauben sich<br />
häufiger als üblich durch die Inselwelt. Auch braucht Taboo III jährlich<br />
etwas Zuwendung, 40 Jahre gehen nicht spurlos an einem Holzboot vorbei,<br />
für diese Arbeiten ist allerdings mein Tischler Delfin verantwortlich, der mit<br />
seiner Familie in der Nähe wohnt. Der Kat sitzt dann sicher am Stand, auch<br />
wenn die Schaumkronen durch die Bucht rollen. Aber das Ambiente war<br />
dieses Mal nicht daselbe.<br />
Text und Fotos WOLFGANG HAUSNER<br />
Mein langjähriger Wiener<br />
Freund Karl, 78, vor<br />
dessen großem Grundstück<br />
ich immer liege,<br />
starb an Lungenkrebs einige Monate<br />
vorher. Ursprünglich segelte er<br />
mit seinem Katamaran von England<br />
zu den Philippinen, ehe er das<br />
Boot verkaufte, um an Land zu<br />
leben. Er hatte nie geraucht, aß<br />
immer gesund und trank keinen<br />
Al kohol. Hatte allerdings ein Reinigungsunternehmen<br />
für viele Jahre<br />
in Wien besessen und die giftigen<br />
Dämpfe könnten vielleicht eine<br />
Langzeitwirkung ausgeübt haben.<br />
Die Bucht von Tambobo war<br />
schon immer ein beliebter Treffpunkt<br />
für Yachties, viele kommen<br />
und bleiben erst einmal da, was<br />
manchmal in die Jahre gehen kann.<br />
Andere bauen ihre Boote hier und<br />
basteln dann ewig weiter. So wie<br />
der Engländer Mark im Rasta-<br />
Look und jenseits der 50 hatte er<br />
vor längerer Zeit einen Gaffelkutter<br />
vom Belgier Erik gekauft. Aber je<br />
mehr sich Mark in die Tiefe des<br />
Schiffes wühlte und mit faulem<br />
Holz um sich warf, desto mehr<br />
Schäden kamen zum Vorschein.<br />
Außerdem hatte Erik einen kleinen<br />
Vorfall verschwiegen – sicherlich<br />
unabsichtlich. Im Jahr davor segelte<br />
er seinen Eigenbau nach der Touristeninsel<br />
Boracay, um dort über<br />
die Weihnachtsfeiertage die Puppen<br />
tanzen zu lassen. Erik geriet<br />
in den Außenbereich eines Taifuns<br />
und wurde kurzerhand auf den<br />
Strand einer der Cuyo-Inseln geworfen.<br />
Er konnte von Glück reden, nur einen<br />
Streifschuss abbekommen zu<br />
haben. Egal wie, er hinkte zurück<br />
nach Tambobo, reparierte das<br />
Holzboot so gut es ging, aber ab<br />
dann wollte er verkaufen.<br />
Mark fand sich mit weniger als<br />
einem brauchbaren Viertel der angeknackten<br />
Yacht wieder und baute<br />
für die nächsten zehn Jahre um<br />
diesen kläglichen Rest das Schiff<br />
wieder auf. Nach der ersten Fahrt<br />
stellte sich heraus, dass der Gaffelkutter<br />
übermäßig krängte. Kein<br />
Problem, Mark zog sein Schiff an<br />
Land und versetzte den Bleiballast<br />
um 13 Zoll weiter nach unten.<br />
Das liest sich so locker, dauerte<br />
aber in Wirklichkeit über ein Jahr.<br />
Jetzt hätte er im Wasser sein sollen,<br />
verkalkulierte sich aber mit dem<br />
Tidenhub und muss erst einmal<br />
Geboren 1940 in Wien,<br />
verließ Wolfgang<br />
Hausner im Alter von<br />
21 Jahren Österreich.<br />
In Australien arbeitete<br />
er unter anderem als<br />
Krokodiljäger, Langustenfänger<br />
und im Goldbergwerk,<br />
um sein erstes<br />
Boot zu finanzieren.<br />
Ohne vorherige Segel -<br />
erfahrung und alleine<br />
suchte er die Freiheit<br />
auf den Weltmeeren und<br />
fand ein abenteuerliches<br />
Leben, von dem er<br />
bis zum heutigen Tage<br />
nicht mehr loskam. Mit<br />
dem knapp zehn Meter<br />
langen Katamaran<br />
Taboo segelte er<br />
50.000 Seemeilen um<br />
die Welt. Auf seinem<br />
aktuellen 18-Meter-<br />
Kat Taboo III<br />
bietet er exklusive Mitsegelgelegenheiten<br />
an.<br />
è www.wolfganghausner.com<br />
2/<strong>2020</strong> 29
People xxxxxx<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
etwas warten, was aber keine große<br />
Rolle spielt. Mark hatte die Jahre<br />
seines Bootsbaues praktisch am<br />
Hungertuch genagt und musste immer<br />
wieder nach Hongkong, um<br />
dort zu jobben. Jetzt nicht mehr,<br />
nachdem er eine Erbschaft gemacht<br />
hatte. Aber gerade noch, denn sein<br />
Bruder in England hatte das Testament<br />
der Mutter gefälscht und sich<br />
zum Alleinerben ernannt. Das kam<br />
auf, wurde berichtigt, und Mark<br />
war zum ersten Mal in seinem<br />
Leben finanziell unabhängig.<br />
Ein paar Wochen später war es<br />
dann soweit: Mark rollte in einer<br />
beeindruckenden Aktion sein Schiff<br />
über Planken und runde Palmenstämme<br />
wieder ins Wasser.<br />
VIERMAL UM DIE WELT<br />
Andere Segler kommen, bleiben<br />
kurz und machen wieder weiter. So<br />
wie der Chilene Alan, dessen Vorfahren<br />
Schweizer waren. Das letzte<br />
Mal hatte ich ihn auf der Insel<br />
Carnaza vor drei oder vier Jahren<br />
getroffen. In der Zwischenzeit segelte<br />
er mit seiner 32-Fuß-Slup zum<br />
vierten Mal um die Welt und war<br />
wieder einmal auf den Philippinen<br />
gelandet. Eine kleine Reparatur war<br />
fällig: Vor längerer Zeit brach im<br />
schweren Wetter eine Welle ins<br />
Cockpit, zertrümmerte die Steckschot<br />
und ergoss sich in die Kabine.<br />
Die behelfsmäßige Notlösung<br />
war schon einige Monate in Betrieb,<br />
aber nachdem Alan bald<br />
„ Karl hatte nie geraucht, aß<br />
immer gesund und trank<br />
keinen Al kohol – er starb<br />
an Lungenkrebs.“<br />
wieder in stürmischen südlichen<br />
Breiten segeln würde, verstärkte<br />
er die Kons truktion. Er wollte heil<br />
nach Chile kommen und danach<br />
auf seiner Farm an Land leben.<br />
SEIT 1984 AUF DEM MEER<br />
Interessante Gespräche hatte ich<br />
auch mit dem Belgier Luc, der mit<br />
seiner chinesisch-amerikanischen<br />
Partnerin Jackie auf dem Trimaran<br />
Sloepmouche hier durchkam. Im<br />
Gegensatz zu den meisten Seglern,<br />
die nur ein paar Jahre für das Leben<br />
am Wasser eingeplant haben, waren<br />
die beiden seit 1984 auf dem Meer<br />
unterwegs. Zwar langsam, denn<br />
zwischendurch wurde immer gearbeitet,<br />
um sich finanziell über<br />
Wasser zu halten. So gaben sie<br />
Unterricht in Tauchen und Unterwasserfotografie,<br />
arbeiteten auf<br />
Kreuzfahrtschiffen und Tauchbooten<br />
und haben auch Videos produziert.<br />
Außerdem züchten sie seit<br />
1992 Hunde an Bord und verkaufen<br />
die jungen Welpen um gutes Geld.<br />
Diese kleine schwarze Rasse aus<br />
Belgien, Schipperke genannt, ist<br />
Links oben: die Einfahrt<br />
in die Tambobo Bay.<br />
Links Mitte: Marks Boot<br />
kurz vor dem Stapellauf,<br />
daneben wird an einem<br />
Fischerboot gearbeitet.<br />
Rechts: Manches Boot<br />
verlässt die Tambobo Bay<br />
nie wieder. Links unten:<br />
die schönen Seiten der<br />
Visayas-Inseln. Rechts<br />
unten: Wolfgang Hausners<br />
Holzkat Taboo III wartet<br />
am Strand auf Tischler<br />
Delfin.<br />
30 2/<strong>2020</strong>
YACHTCHARTER und<br />
SEGELKREUZFAHRTEN<br />
auf der ganzen Welt<br />
Der Engländer Mark<br />
und sein Gaffelkutter.<br />
„ Mark hatte die zehn Jahre<br />
seines Bootsbaus praktisch<br />
am Hungertuch genagt –<br />
bis er ein Erbe machte.“<br />
intelligent, schwimmt gerne und verteidigt<br />
vehement ihr Revier.<br />
Das machte sich mehr als bezahlt,<br />
als Abu Sayyaf-Terroristen die kleine<br />
Holiday Ocean Marina überfielen, in<br />
der Luc und Jackie gerade mit ihrem<br />
Trimaran lagen. Diese befindet sich<br />
auf der Insel Samal nahe der Hauptstadt<br />
Davao im Süden von Mindanao.<br />
Die Attacke geschah kurz vor Mitternacht.<br />
Die Abu Sayyaf konzentrierten<br />
sich auf Boote, auf denen Lichter zu<br />
sehen, die also bewohnt waren. Zuerst<br />
nahmen sie die Yacht des Amerikaners<br />
Steven Tripp aufs Korn, aber der<br />
und seine japanische Frau Kazuka<br />
wehrten sich vehement und schrien<br />
um Hilfe. Aufmerksam gemacht<br />
durch den Radau sah der norwegische<br />
Marina-Manager Kjartan Sekkinstad<br />
nach, was da vor sich ging, geriet in<br />
ein Handgemenge mit den Angreifern,<br />
fiel vom Steg ins Wasser, kletterte<br />
wieder hoch und wurde überwältigt.<br />
Andere Rebellen hatten inzwischen<br />
die beiden Kanadier John Ridsdel und<br />
Robert Hall sowie dessen philippinische<br />
Lebensgefährtin, Marites Flor,<br />
aus den Yachten gezerrt und in ihre<br />
Gewalt gebracht. Luc und Jackie waren<br />
im Cockpit des Trimarans, als sie<br />
von den Abu Sayyaf mit vorgehaltenen<br />
Gewehren aufgefordert wurden,<br />
auf den Steg zu steigen.<br />
Luc und Jackie blieben, wo sie waren,<br />
während die drei Schipperke zähnefletschend<br />
aus vollem Hals bellten.<br />
Diese Konfrontation zwischen den<br />
1 500 professionelle<br />
Vercharterer<br />
BOOT TULLN<br />
14 000 Boote in über<br />
180 Revieren<br />
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Visayas-Inseln<br />
Hunden und den Abu Sayyaf dauerte<br />
nur kurz, dann zogen die Terroristen<br />
unverrichteter Dinge ab. Luc<br />
erzählte mir in Tambobo, viele<br />
Moslems halten Hunde und ihren<br />
Speichel für unrein, haben Angst,<br />
wollen nicht gebissen werden und<br />
sind nur des wegen nicht ins Cockpit<br />
gestiegen. Von den Schusswaffen<br />
wollten sie wie bei Steven Tripp keinen<br />
Gebrauch machen, um durch<br />
die Schießerei nicht noch mehr<br />
Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.<br />
Die Crew der Sloepmouche kam<br />
mit dem Schrecken davon, Steven<br />
Tripp und seine Frau hatten Kopfverletzungen,<br />
mit denen sie leben<br />
konnten, aber für die vier festgenommenen<br />
Personen, mit denen<br />
die Abu Sayyaf flüchteten, begann<br />
ein langer Leidensweg, der tragisch<br />
enden sollte. Eine großangelegte<br />
Suchaktion der Behörden mit<br />
Schiffen und Hubschraubern<br />
blieb erfolglos.<br />
Es war nicht der erste Überfall<br />
auf Samal. Am 22. Mai 2001 wurden<br />
Abu Sayyaf-Rebellen erfolgreich<br />
abgewehrt, als sie das Ressort<br />
Pearl Farm überfielen. Es kam zu<br />
keiner Geiselnahme, aber in dem<br />
Feuergefecht wurden drei Mitglieder<br />
des Wachpersonals getötet und<br />
zwei weitere verletzt.<br />
21 MILLIONEN DOLLAR<br />
Sechs Wochen nach der Entführung<br />
veröffentlichten die Rebellen ein<br />
Video, das die Opfer im Dschungel<br />
zeigte, und forderten ein absurd<br />
hohes Lösegeld von 21 Millionen<br />
Dollar für die drei Ausländer. Das<br />
übliche diplomatische Geschwafel<br />
folgte, aber die Stellung der kanadischen<br />
Regierung ist dieselbe wie die<br />
der amerikanischen: mit Terroristen<br />
wird weder verhandelt, noch Lösegeld<br />
gezahlt.<br />
Monate später flehte John Ridsdel<br />
in einem weiteren Video die<br />
diversen Regierungen und seine<br />
Familie um die Zahlung von 6,4<br />
Millionen Dollar an. Seine Familie<br />
konnte das Geld nicht aufbringen,<br />
nur wenige Stunden nach Ablauf<br />
des Ultimatums wurde ihm der<br />
Kopf abgeschlagen und dieser in<br />
einer Plas tiktüte von zwei jungen<br />
Männern auf einem Motorrad in<br />
der belebten Stadt Jolo auf die<br />
Straße ge worfen.<br />
Robert Hall ereilte dasselbe<br />
Schicksal Wochen später, Marites<br />
Flor wurde freigelassen, offensichtlich<br />
war da kein Geld zu holen, im<br />
Falle des Norwegers Sekkinstad waren<br />
noch Verhandlungen im Gange,<br />
allerdings ohne der norwegischen<br />
Regierung, die denselben Standpunkt<br />
vertritt wie die USA und Kanada.<br />
Mit Hilfe des philippinischen<br />
Präsidenten Rodrigo Duterte erlangte<br />
er später gegen die Zahlung<br />
von einer knappen Million US<br />
Dollar wieder seine Freiheit.<br />
NO-GO-AREAS<br />
Sind jetzt die Philippinen aufgrund<br />
der Piraten und Terroristen ein gefährliches<br />
Revier? Meiner Meinung<br />
„ Alan wollte nur mit seiner<br />
32-Fuß-Slup heil nach Chile<br />
kommen – und danach auf<br />
einer Farm leben.“<br />
nach nicht, man muss nur etwas<br />
Hausverstand walten lassen und<br />
gewisse Reviere meiden. So wie<br />
das südliche Mindanao und den<br />
unteren Teil der Sulusee, inklusive<br />
der Gegend um Zamboanga City<br />
und dem Sulu-Archipel, das sich<br />
zwischen dieser Stadt und Sanda <br />
kan auf Borneo erstreckt. Auch den<br />
Süden von Palawan sollte man nicht<br />
aufsuchen.<br />
Im Gegensatz zum vorherigen<br />
laschen Präsidenten Benigno Aquino<br />
hat Duterte den Abu Sayyaf den<br />
Kampf angesagt, Kopfprämien ausgesetzt<br />
und das Militär Stellungen<br />
der Terroristen auf Jolo mit Hubschraubern<br />
und Soldaten angreifen<br />
lassen. In meinem Revier, den Visayas,<br />
gibt es keine Probleme und<br />
auch keine Überfälle auf Yachten,<br />
wie das häufiger in der Karibik<br />
und in Südamerika passiert. <br />
Oben: Der Belgier Luc<br />
und seine chinesischamerikanische<br />
Partnerin<br />
Jackie züchten Schipperke-Hunde<br />
an Bord ihrer<br />
Sloepmouche.<br />
Unten: Willkommensgruß<br />
für Yachties, die in der<br />
gut geschützten Tambobo<br />
Bay fest machen, ganz<br />
besonders während der<br />
Taifun-Saison.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Charter<br />
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YACHTING 2000<br />
A-4112 St. Gotthard/Linz<br />
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Teststrecke<br />
Mit Sicherheit<br />
Sie sind eingetroffen! Die ersten Crewbands sind da,<br />
natürlich im Winter. Einladung auf eine Superyacht in<br />
der Karibik war gerade keine zur Hand, also musste für<br />
einen ersten Test eine andere Idee her.<br />
Text ROLAND REGNEMER | Fotos CREWBANDS<br />
Must have?<br />
Mangels Option auf ein geplantes<br />
Person-über-Bord-<br />
Manöver auf einem schnittigen<br />
50-Füßer im 25 Grad warmen<br />
Wasser irgendwo zwischen Jamaika<br />
und Grenada einigten wir uns im<br />
pannonischen Jänner auf „Laborbedingungen<br />
mit Auslösegarantie“<br />
– und starteten im Segelzentrum in<br />
Neusiedl am See. Mit Neopren war<br />
es an jenem Nachmittag wohligmild,<br />
der Neusiedler See dann aber<br />
mit seinen knapp 2 °C doch deutlich<br />
cooler als wir. Also weiter ins<br />
Hallenbad Neusiedl am See. Ideale<br />
Bedingungen – Windstille und keine<br />
Wellen. Entsprechend entspannt,<br />
klappt der Testaufbau auch schon<br />
beim ersten Versuch, mit meinem<br />
Wellenreitbrett das Hallenbad Neusiedl<br />
zu durchqueren, ganz gut.<br />
Nach wenigen Metern aber gleiten<br />
wir nicht mehr nach vorn, sondern<br />
nach unten ins Wasser. Und<br />
prompt schrillt auch schon das mit<br />
meinem Crewbands verbundene<br />
Handy, die Rettungskette beginnt.<br />
„Wir wollten den allerersten Alarm<br />
im Rettungsablauf automatisieren<br />
und schnellstmögliche Benachrichtigung<br />
realisieren. Hardware,<br />
also das Armband, und Software,<br />
also die zugehörige Handy-App,<br />
sind eine Ergänzung und keinesfalls<br />
ein Ersatz für andere Teile der<br />
Rettungskette“, erklärt Thomas<br />
Nenning, einer der beiden Gründer<br />
und Entwickler, das Safety-Gadget.<br />
Die erwähnte Crewbands-App<br />
funktioniert nicht nur mit dem<br />
hauseigenen Band, sondern auch<br />
mit gängigen Smart watches und<br />
zahlreichen Fitness-Trackern. Die<br />
eigene Hardware sehen Nenning<br />
und sein Partner Werner Scheibenpflug<br />
als „un sichtbaren Schutz <br />
engel, der mög lichst unauffällig<br />
und ohne zusätzlichen Aufwand in<br />
den Bord alltag integriert ist, ohne<br />
zu stören“. Die Energie holt sich<br />
das „Crewband“ über Solarzellen,<br />
einmal voll aufgeladen reicht der<br />
Akku für fünf völlig dunkle<br />
Tage. Als Zielgruppe gelten Urlaubs-<br />
und Hobbysegler, konkret<br />
auch Skipper, die ihre Bordmitglieder<br />
nicht so gut kennen.<br />
Die Armbänder werden mit der<br />
App am Handy verbunden, geht<br />
die Verbindung verloren, werden<br />
optischer und akustischer Alarm<br />
auf dem Mobiltelefon ausgelöst.<br />
„Kommt das Band unter Wasser,<br />
reißt die Verbindung aufgrund<br />
der physikalischen Eigenschaften<br />
des Wassers sofort ab. Oder einfach<br />
aufgrund der Entfernung,<br />
bei 30 Meter Abstand ist es mit<br />
Bluetooth auch vorbei.“ <br />
Crewbands – Safety-Armbänder mit Pfiff<br />
Redaktions-<br />
Test<br />
Das original Crewbands ist im Webshop um € 79,– inkl. USt. erhältlich, ein Vertriebsnetz<br />
mit Partnershops befindet sich gerade im Aufbau. Für den sicheren Törn wird es die<br />
Möglichkeit geben, die Crewbands vor Ort zu mieten. Die App (iOS, Android) ist kostenlos<br />
und verbindet sich auch mit Fitness-Trackern und Smartwatches (erste Verbindung gratis,<br />
danach Flat Fee).<br />
è www.crewbands.com<br />
Wir danken den Verantwortlichen und Mitarbeitern des Hallenbads in Neusiedl am See<br />
für die freundliche und unkomplizierte Unterstützung beim Test!<br />
è www.neusiedlamsee.at<br />
Wenn der Neusiedler See im Jänner …<br />
… doch zu kalt ist, …<br />
… dann heißt es auch zum<br />
Testen: Ab ins Hallenbad!<br />
2/<strong>2020</strong> 33
FOTO: VIKING<br />
Sicherheit auf See<br />
Reif für die In<br />
Starker Wind, raue See und dann passiert das Unfassbare: Die Yacht sinkt. Rasch werden<br />
die Rettungsinsel klargemacht und der Grab-Bag geholt. Minuten später sitzt die Crew im<br />
schwimmenden Zelt, das bis zum Eintreffen der Retter vor Unwetter und Welle schützen<br />
soll. Soweit die Theorie. Doch was, wenn es tatsächlich passiert?<br />
Text TAHSIN ÖZEN<br />
Gleich vorweg: Die Aufgabe<br />
einer Yacht ist das<br />
zweitschlimmste Szenario<br />
(nach einer über Bord<br />
gegangenen Person) und nicht in<br />
jedem Fall zwingend erforderlich,<br />
wie Weltumsegler-Legende Bobby<br />
Schenk in seiner Kolumne auf Seite<br />
12 erläutert.<br />
Bleibt wirklich nur dieser eine<br />
„Ausweg“, dann gilt es die Nerven<br />
zu bewahren und …, ja …, was?<br />
Im Idealfall jenes Wissen und<br />
Handeln abzurufen und abzuspulen,<br />
das man als Profi-Skipper<br />
beispielsweise im Rahmen eines<br />
Sicherheitstrainings erlernt hat.<br />
Als Koryphäe auf diesem Gebiet<br />
gilt der österreichische Hochsee-<br />
Segler Christian Kargl, und das<br />
kommt nicht von ungefähr: 2005<br />
ging er im Rahmen des Mini-Trans <br />
at bei Nacht 35 Seemeilen von der<br />
bra silianischen Küste entfernt über<br />
Bord – und überlebte. „Beim Thema<br />
Sicherheit auf See bin ich seitdem<br />
absolut kompromisslos“, so<br />
Christian Kargl, der heute ein nach<br />
den strengen World-Sailing-Kriterien<br />
(ISAF) zertifizierter Offshore Safety<br />
Instructor ist. Er selbst hat das<br />
international anerkannte Sicherheitstraining<br />
2006 nach Österreich<br />
gebracht und bietet diese spezielle<br />
Ausbildung für Yachties über seine<br />
Firma 2Sail an.<br />
Speziell, weil auf die Praxis genauso<br />
viel Wert gelegt wird wie<br />
auf die Theorie. Das weiß jeder<br />
„Beim Thema Sicherheit auf See bin ich<br />
seit damals absolut kompromisslos.“<br />
Christian Kargl, ging beim Mini-Transat 2005 nachts über Bord.<br />
FOTO: GERNOT WEILER<br />
34 2/<strong>2020</strong>
sel?<br />
zu schätzen, der z. B. noch nie eine<br />
Leuchtrakete abgefeuert oder eine<br />
Rettungsinsel aktiviert, zu Wasser<br />
gelassen, geboarded hat. Und wer<br />
weiß schon, wie es ist, wenn man<br />
für einen längeren Zeitraum in<br />
e iner solchen ausharren muss?<br />
Wer es wirklich wissen will, kann<br />
das beispielsweise im Rahmen der<br />
im Kvarner geplanten 24-Stunden-<br />
Insel-ChallEnge gerne heraus <br />
finden – detaillierte Informationen<br />
s iehe Kasten unten.<br />
ÜBER LEBEN LESEN<br />
Sich vorher schon ein gutes theoretisches<br />
Wissen anzueignen ist<br />
durchaus von Vorteil. Als Quelle<br />
bietet sich die kürzlich erschienene<br />
Neuauflage des von Christian Kargl<br />
fachkundig vom Englischen ins<br />
Deutsche übertragenen Buches<br />
„Sicherheit auf See“ an.<br />
Es enthält das im Notfall auf See<br />
nötige Basiswissen, über das jeder<br />
Segler und jeder Motorbootfahrer<br />
verfügen sollte. Mit leicht verständlichen<br />
Illustrationen wird nicht nur<br />
die Bedeutung guter Sicherheitsausrüstung<br />
für den Wassersport erklärt,<br />
sondern auch wie und wann<br />
man sie anwendet. Behandelt werden<br />
die in diesem Zusammenhang<br />
elementaren Themen wie Personüber-Bord-Manöver,<br />
Umgang mit<br />
Rettungsinseln, Überleben<br />
in kaltem Wasser,<br />
Brandbekämpfung,<br />
Schäden und<br />
Lösungen, Rettung<br />
und Bergung sowie<br />
Erste Hilfe.<br />
Als wertvoller<br />
Ratgeber unterstützt<br />
das Fachbuch die<br />
GEWINNSPIEL<br />
verlost unter allen Teilnehmern drei<br />
Exemplare des Buches „Sicherheit auf See“. Einfach<br />
eine E-Mail mit Betreffzeile „„Sicherheit auf See“ an<br />
gewinnen@<strong>ocean7</strong>.at senden und mit etwas Glück<br />
gewinnen! Ein sendeschluss: 26. März <strong>2020</strong>,<br />
die Gewinner werden per E-Mail verständigt.<br />
Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich<br />
einverstanden, den<br />
-Newsletter<br />
(jederzeit kündbar) per E-Mail zu<br />
erhalten. Ihre Daten werden nicht an<br />
Dritte weitergegeben. Keine Bar ablöse.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Inhalte des World-Sailing-zertifizierten<br />
Sicherheitstrainings und ist<br />
ein Standardwerk und Lehrbuch<br />
der Royal Yachting Association.<br />
Wieso Christian Kargl über Bord<br />
ging und bewegende Geschichten<br />
anderer Skipper, die in Lebens <br />
gefahr gerieten, sind im ganz<br />
neu erschienenen Buch „In<br />
Seenot“ nachzu lesen.<br />
<br />
„In Seenot. Dramatische<br />
Stunden auf dem Meer“,<br />
wahre Geschichten,<br />
sprach gewaltig erzählt<br />
auf 290 Seiten von Thomas<br />
Käsbohrer. Verlag<br />
millemari., € 24,95.<br />
è www.millemari.de<br />
„Sicherheit auf See“,<br />
von Keith Colwell, RYA.<br />
2. Auflage: 01/<strong>2020</strong>. Aus<br />
dem Englischen: Christian<br />
Kargl. 192 Seiten, 315<br />
farbige Abbildungen.<br />
Verlag egoth, € 24,90.<br />
è www.2sail.com<br />
8. März, 15 Uhr<br />
Die Teilnehmer der<br />
„24-STUNDEN-INSEL-<br />
CHALLENGE“<br />
presented by<br />
Christian Kargl<br />
bei<br />
Halle 5 – 543<br />
2SAIL UND OCEAN7 PRÄSENTIEREN:<br />
Die 24-Stunden-Insel-Challenge!<br />
Wir wagen den ultimativen Test und wollen<br />
herausfinden, wie sich das (Über-)Leben in<br />
einer Rettungsinsel tatsächlich anfühlt. Im<br />
Rahmen eines Selbstversuchs werden wir<br />
uns für 24 Stunden in eine Rettungsinsel<br />
begeben und das Leben auf nur 0,4 m² pro<br />
Person testen. Startend in der Marina Punat<br />
und begleitet von Blue-2 und SeaHelp werden<br />
wir im Kvarner aus der Yacht aussteigen<br />
und die Rettungsinsel boarden. In den folgenden<br />
Stunden versuchen wir, die Ausrüstung<br />
an Bord in Betrieb zu nehmen und gegen<br />
Seekrankheit anzukämpfen. Ziel ist es,<br />
aus dem Erlebten Rückschlüsse für Hersteller<br />
und die Segelcommunity zu ziehen.<br />
DU HAST DIE MÖGLICHKEIT, DABEI ZU SEIN!<br />
Wir verlosen sechs Plätze, die Challenge ist für<br />
Mai geplant, die Teilnehmer werden im März<br />
auf der Boot Tulln am -Stand vorgestellt!<br />
Alle Infos und Bewerbungsformular:<br />
è www.<strong>ocean7</strong>.at/news/24-h-challenge<br />
FOTO: 2SAIL<br />
Wie es sich in einer Rettungsinsel<br />
lebt? Finde es mit uns heraus!<br />
2/<strong>2020</strong> 35
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
xxxxx xxxx<br />
Aliens im<br />
Mittelmeer<br />
36 2/<strong>2020</strong>
Der Rotfeuerfisch, wie er leibt und<br />
lebt. Wer ihn einmal gesehen hat,<br />
kann ihn kaum mit irgend etwas<br />
anderem verwechseln.<br />
Oben: An Bord bei Fischern in Griechenland. Die Ausbeute der Nacht: eine Handvoll Speisefische, ca. 250 Kugel -<br />
fische und zwei Rotfeuerfische. Rechts einer der zahlreichen Kugelfische im Netz. Unten: Unser Open-ROV,<br />
eine Unterwasser-Drohne, mit der wir auch in größeren Tiefen noch die neuen Einwanderer finden können.<br />
Rechts eine der Aufnahmen vom ROV: Geisternetze in ca. 40 Meter Tiefe, auch ein Grund, warum heimische<br />
Fischbe stände rapide zurückgehen.<br />
Was bei uns Waschbären und Grau -<br />
hörnchen sind, sind im Mittelmeer<br />
Rotfeuerfische und Kugelfische: nicht<br />
einheimische Tierarten, die sich sehr<br />
erfolgreich im neuen Lebensraum ver -<br />
mehren. Das Project Manaia setzt sich<br />
mit seinem Forschungsboot Independence<br />
den invasiven Spezies auf die Spur und<br />
versucht, Gegenmaßnahmen zu finden.<br />
Text und Fotos<br />
MANUEL MARINELLI<br />
Seit 149 Jahren verbindet<br />
der Suezkanal das Mittelmeer<br />
mit dem Roten<br />
Meer, und lange Zeit war<br />
das aufgrund des ursprünglichen<br />
Designs kein Problem. Ein Salzsee<br />
bildete eine Schleuse zwischen den<br />
beiden Meeren, eine unüberwindbare<br />
Barriere für Fische und andere<br />
potentielle Einwanderer.<br />
Nach vielen Ausbauten des Kanals<br />
war diese Hürde nun keine<br />
mehr, über 1.000 Tierarten fanden<br />
in unserem „Heimatmeer“ ihr<br />
neues Zuhause. Während viele<br />
der neuen Arten sich eine eigene<br />
Nische suchen und dort glücklich<br />
werden, stellen manche Spezies<br />
schon jetzt ein Problem für die<br />
heimischen Arten dar.<br />
SCHÖN, ABER SCHMERZLICH<br />
Der Rotfeuerfisch wurde an den<br />
Küsten Griechenlands 2017 erstmals<br />
vermehrt gesichtet. Im Vorjahr<br />
meldeten Tauchbasen schon<br />
zwei bis fünf Rotfeuerfische pro<br />
Tauchgang und in dieser Saison<br />
waren Tauchgänge mit weniger als<br />
40 Rotfeuerfisch-Sichtungen eine<br />
Seltenheit. So schön diese Tiere<br />
auch anzusehen sind, sie zeigen,<br />
wie dramatisch effektiv manche<br />
„Aliens“ bei der Vermehrung sind.<br />
Alle vier Tage legen diese Tiere<br />
Eier – bis zu zwei Millionen davon<br />
in einem Jahr! Die gelatineartigen<br />
Gebilde schwimmen an der Oberfläche<br />
und können sich an Treibgut,<br />
aber auch an Boote anheften<br />
und so noch über einen Monat<br />
lang ihren Ra dius erweitern, bevor<br />
die Jungtiere schlüpfen. In vielerlei<br />
Hinsicht also der perfekte Eindringling<br />
in ein neues Gewässer.<br />
Und ein gefährlicher dazu.<br />
Die Stachel der Rotfeuerfische<br />
sind mit einem Gift versehen, das<br />
bei gesunden Menschen zwar nicht<br />
tödlich ist, aber durchaus schmerzhafte<br />
Folgen hat. Während sie im<br />
Mittelmeer (noch) nicht überhand<br />
2/<strong>2020</strong> 37
xxxxx xxxx<br />
Taucher bei der Datensammlung –<br />
auf der Suche nach Rotfeuerfischen<br />
und anderen invasiven Arten.<br />
FOTO: GERNOT WEILER<br />
Die SY Independence ist eine Bruce Roberts Mauritius 43. Gebaut in einer britischen Werft, ist sie mit mehr als 30 Jahren immer noch gut in Schuss.<br />
Eines der wenigen Stahl-Segelboote, die das Mittelmeer durchkreuzen, ist sie zwar langsamer, aber dafür als Arbeitsplatz und Forschungsstation sehr<br />
zuverlässig, auch bei Starkwind und hoher Welle. Rechts Pinar und Manuel, die Stammcrew an Bord.<br />
genommen haben, kann man in<br />
der Karibik schon jetzt Schlüsse<br />
für die Zukunft ziehen. Dort wird<br />
bereits von einer großen Invasion<br />
gesprochen und der Rotfeuerfisch<br />
– zum Glück ein ausgezeichneter<br />
Speisefisch – aktiv bejagt!<br />
Kugelfische wirken so ganz ohne<br />
Stachel erstmal viel freundlicher.<br />
Dennoch bereiten auch sie an vielen<br />
Orten bereits Kopfschmerzen – vor<br />
allem der industriellen Fischerei.<br />
Mit ihren kräftigen Kiefern fressen<br />
sie nahezu alles, was ihnen vor das<br />
Maul schwimmt, vor allem aber<br />
Kalamari und kleinere Fische.<br />
Und auch wenn man als Schnorchler<br />
oder Taucher nur selten ein Exemplar<br />
zu Gesicht bekommt, haben<br />
viele Fischer bereits üble Erfahrungen<br />
mit ihnen gemacht. An der türkischen<br />
Mittelmeerküste rechnet<br />
man schon jetzt pro Speisefisch mit<br />
etwa 1.000(!) Kugelfischen im Netz.<br />
Das Problem: Kugelfische sind<br />
für uns als Speisefisch absolut untauglich<br />
(abgesehen vom Fubu, der<br />
Sushi-Spezialität, die nur von wenigen<br />
Köchen zubereitet werden<br />
kann). In den meisten Fällen endet<br />
der Versuch, diesen Fisch zu essen,<br />
sogar tödlich.<br />
ÜBERLEBENSRAUM SEEGRAS<br />
In den letzten beiden Jahren hat<br />
das Projekt Manaia aktive Helfer<br />
im ganzen Mittelmeer gesucht, um<br />
ein besseres Bild davon zu bekommen,<br />
wie weit sich diese beiden<br />
(und noch andere) invasiven Arten<br />
bereits im Mittelmeer verbreitet<br />
haben. Nicht zuletzt durch die Mithilfe<br />
von Seglern, Tauchern und<br />
Schnorchlern konnten wir bereits<br />
eine lange Liste von Sichtungen<br />
sammeln (siehe Kasten rechts).<br />
In der kommenden Saison, also<br />
ab April <strong>2020</strong>, steht der „Gegenangriff<br />
“ auf dem Plan. Neue Arten<br />
können sich nur dann an neuen<br />
Orten verbreiten, wenn das System<br />
vor Ort bereits geschwächt ist. Im<br />
Mittelmeer ist das aufgrund von<br />
starker Fischerei, Tourismus und<br />
teilweise sorglosem Umgang mit<br />
der Umwelt leider bereits der Fall.<br />
Ein ganz entscheidender Lebensraum<br />
dabei ist das Seegras. Nahezu<br />
„ Im Seegras könnten sich heimische Arten wieder stärker vermehren. Und<br />
dort, wo ein funktionierendes System mit vielen verschiedenen Tierarten<br />
existiert, wird es schwer für Neuankömmlinge, eine Nische zu finden. “<br />
38 2/<strong>2020</strong>
Yacht<br />
Yachtverkauf<br />
Kaufcharter<br />
jeder heimische Fisch im gesamten<br />
Mittelmeer-Raum verbringt zumindest<br />
einen Teil seines Lebens in<br />
diesem Ökosystem und in vielen<br />
Teilen des Mittelmeers haben genau<br />
diese Seegraswiesen in den<br />
letzten Jahren deutlich an Dichte<br />
verloren oder sind ganz verschwunden.<br />
Deshalb wird das<br />
Team von Project Manaia in der<br />
kommenden Saison in Zusammenarbeit<br />
mit anderen NGOs, meeresbiologischen<br />
Feldstationen, aber<br />
auch interessierten Seglern und<br />
Tauchern beginnen, die Seegraswiesen<br />
– einen ganz entscheidenden<br />
Lebensraum des Mittelmeeres<br />
– wieder aufzu forsten.<br />
Die Idee dahinter ist simpel:<br />
Durch diesen Lebensraum können<br />
sich heimische Arten wieder stärker<br />
vermehren und verbreiten.<br />
Und dort, wo ein funktionierendes<br />
System mit vielen verschiedenen<br />
Tierarten existiert, wird es schwer<br />
für Neuankömmlinge, eine Nische<br />
zu finden. Beweise dafür gibt es<br />
bereits. Beispielsweise auf Zakynthos,<br />
dem ältesten Meeresschutzgebiet<br />
des Mittelmeers, wo sich die<br />
invasiven Arten zwar mittlerweile<br />
einschleichen konnten, die Mengen<br />
in denen sie auftreten, jedoch<br />
entscheidend geringer sind als an<br />
all den anderen Orten. Der Ansatz<br />
funktioniert also!<br />
Und das Schönste daran ist: Jeder<br />
Segler im Mittelmeer kann aktiv<br />
mithelfen, dass der Plan auch aufgeht.<br />
Wer Einwanderer sieht, kann<br />
diese einfach online melden, wer<br />
Veränderung in seinen Stammbuchten<br />
bemerkt (nur Sand, wo<br />
früher Seegras war …), kann uns<br />
das auch gerne melden und wir<br />
werden versuchen, Gegenmaßnahmen<br />
einzuleiten. <br />
Project Manaia<br />
Project Manaia ist eine österreichische Non Profit-Organisation,<br />
die sich aktiv für den Schutz der Meere einsetzt.<br />
An Bord ihres Forschungsbootes Independence<br />
segeln die Meeresbiologen Manuel und Pinar Marinelli<br />
im Dienste des Meeresschutzes durch das Mittelmeer.<br />
è www.projectmanaia.at<br />
Yachties und Taucher im Mittelmeer werden<br />
gebeten, Sichtungen in vasiver Arten online<br />
zu melden:<br />
è http://projectmanaia.at/<br />
manaia/mediterranean/<br />
Invasion.html<br />
Wer die Arbeit der Teams auch<br />
finanziell unterstützen möchte,<br />
kann das auf è www.patreon.<br />
com/projectmanaia<br />
Oben: Eine Seegraswiese,<br />
wie sie sein<br />
sollte. Fotografiert<br />
in Stoupa (südlicher<br />
Peloponnes, Griechenland).<br />
Unten:<br />
Flugaufnahme aus<br />
Plakias (Südkreta).<br />
Aus hunderten dieser<br />
Fotos kann man<br />
eine extra Ebene zu<br />
Seekarten hinzufügen<br />
und ganz genau die<br />
Flächendeckung<br />
von Seegraswiesen<br />
berechnen – und<br />
damit die Entwicklung<br />
besser verfolgen.<br />
8. März, 14 Uhr<br />
Boot Tulln-Vortrag<br />
„ALIENS IM<br />
MITTELMEER“<br />
Manuel Marinelli<br />
bei<br />
Halle 5 – 543<br />
Vertragshändler für<br />
Willkommen!<br />
Boot Tulln 5.–8. März <strong>2020</strong><br />
Halle 10, Stand 1008<br />
Wir präsentieren:<br />
• Sun Odyssey 319<br />
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Da<br />
xxxxx xxxx<br />
40 2/<strong>2020</strong>
s Beste aus<br />
zwei Welten<br />
Wer sich vorab schon ein bissl mit den virtuellen<br />
Lernunterlagen von Blue-2 The Sailing Academy<br />
beschäftigt und dann noch ein reelles Skippertraining<br />
in der Marina Punat absolviert, hat am<br />
Ende das Zeug zum Superstar in jedem Hafenkino.<br />
Text und Fotos TAHSIN ÖZEN<br />
Wer sagt, dass Lernen<br />
nicht süchtig macht?<br />
Anlegen römischkatholisch<br />
mit einer<br />
Mono bei ablandigem Wind in die<br />
Box. Ablegen längseits bei auflandigem<br />
Wind mit einem Katamaran<br />
am Steg, Eindampfen in die Springleine,<br />
Umparken am Stand …<br />
Zugegeben, nicht jedes Hafenmanöver<br />
sitzt auf Anhieb, doch läuft<br />
etwas aus dem Ruder, ist noch<br />
lange nichts passiert und spornt<br />
der Fail zum erneuten Anlauf an.<br />
Dass man beliebig viele Versuche<br />
in beliebig vielen Situationen hat<br />
und nie etwas wirklich kaputtgeht,<br />
ist der genialen Blue-2 Hafenmanöver-App<br />
geschuldet, die das<br />
virtuelle Training bequem von zu<br />
Hause aus ermöglicht. „Die Entwicklung<br />
der Software hat mich<br />
viele lange Nächte gekostet“, sagt<br />
Geschäftsführer Michael Menard,<br />
der auf diesem Feld großartige<br />
Pionierarbeit geleistet hat.<br />
Nun aber steht der Praxistest auf<br />
dem Plan, denn neben den digitalen<br />
Lernprogrammen bietet Blue-2<br />
auch praktische Ausbildungen an.<br />
2/<strong>2020</strong> 41
Skippertraining<br />
Mit der Marina Punat samt langen<br />
Stegen, modernen Pollern, viel<br />
Platz und guter Sicht im Wasser<br />
(Muringleinen!) eröffnet sich dem<br />
Lernwilligen ein vortreffliches<br />
Übungsrevier auf der kroatischen<br />
Insel Krk. Als Übungsschiff für das<br />
3,5-tägige Skippertraining wird<br />
uns eine Bavaria 39 zugeteilt.<br />
Linksgängige Schraube, kein<br />
Bugstrahlruder.<br />
Das Über-die-Planke-Laufen ist<br />
nicht Teil des Unterrichts, …<br />
DA IST DER KNOTEN DRIN<br />
Gleich raus, um virtuell Geübtes<br />
(was keine Voraussetzung für die<br />
Teilnahme an einem Blue-2-Skippertraining<br />
ist) in die Praxis umzusetzen?<br />
Nix da, zuerst geht es unter<br />
Deck – nicht einfach nur, um eine<br />
Rettungsweste auszufassen, sondern<br />
um Rettungsweste zu lernen.<br />
Wussten Sie zum Beispiel, dass die<br />
SOLAS-Verordnung vier Kategorien<br />
kennt, aber nur zwei (ab 150<br />
Newton Auftrieb) als ohnmachtssicher<br />
gelten?<br />
Wieder auf Deck folgt Leinenkunde<br />
mit Aha-Erlebnis: Der Palstek<br />
wird überschätzt, bei Hafenmanövern<br />
bestimmen primär<br />
Webelein und Klampenschlag das<br />
Geschehen! Am Ende des ersten<br />
Übungstages wissen wir auch: Dem<br />
Mariniero an Land wirft man den<br />
Festmacher nicht an den Kopf,<br />
sondern auf den links oder rechts<br />
vom Körper ausgestreckten Arm.<br />
Wer die richtige Wurftechnik<br />
verinnerlicht hat, kann bei passender<br />
Infrastruktur generell auf den<br />
Beistand an Land verzichten und<br />
wirft den Festmacher einfach selbst<br />
über den Poller. Der Knoten an der<br />
ganzen Sache: Diese Lektionen<br />
kann man nicht virtuell lernen.<br />
VERKEHRTE HECKLEINE<br />
Von all den in den folgenden Tagen<br />
geübten Hafenmanövern war die<br />
„verkehrte Heckleine“ wohl eines<br />
… das richtige Handling von<br />
Rettunsgwesten an Bord schon.<br />
Aufschießen von geschlagenem<br />
Gut, oder doch gedrehtem?<br />
der spannendsten Erfahrungen,<br />
um längs abzulegen – und das geht<br />
so: Boot liegt längseits auf stb. zum<br />
Steg, Heckleine stb. ist achteraus<br />
belegt. Nun eine weitere Heckleine<br />
auf bb. achteraus mindestens fünf<br />
Meter nach dem Poller der stb.-<br />
Heckleine umlegen und leicht<br />
durchhängend zurück an Bord<br />
führen.<br />
Kugelfender zum Schutz des<br />
Hecks auf stb. anbringen, stb.-<br />
Heckleine loswerfen, mit Gas und<br />
Ruder zur Mole eindampfen in<br />
die Heckleine auf bb. – also in die<br />
„verkehrte“ Heckleine. Das Boot<br />
wandert über die Längsseite aus<br />
und würde man das Manöver zu<br />
Ende fahren, so hätte man eine<br />
Richtig werfen. Der Schuh<br />
steht mit Absicht auf der Leine.<br />
Drehung um 180° hin- und das<br />
Boot „im Stand“ von stb. auf bb.<br />
umgelegt. Zugegeben, auch das ist<br />
in natura viel beeindruckender anzuschauen<br />
als auf dem Bildschirm.<br />
MÜNCHNER MANÖVER<br />
Fast wäre man versucht zu glauben,<br />
dass bayrische Großstädter<br />
dazu neigen, besonders oft ungewollt<br />
über Bord zu gehen. Und<br />
damit nicht genug, fahren sie dann<br />
auch noch ein ebenso eigenwilliges<br />
wie effektives Person-über-Bord-<br />
Programm. Das heißt Münchner<br />
Manöver und geht so:<br />
Zwei an beiden Enden miteinander<br />
verknotete Bojen werden über<br />
Bord geworfen (Boje über Bord).<br />
„ Dem Mariniero an Land wirft man den Festmacher nicht an den Kopf,<br />
sondern auf den links oder rechts vom Körper ausgestreckten Arm.“<br />
42 2/<strong>2020</strong>
Genießen Sie Bootstouren ohne Summen und<br />
Surren. Der Spirit 1.0 mit abnehmbarer<br />
Lithium Polymer Batterie ist mit einem 3 PS<br />
Benzin-Außenborder vergleichbar.<br />
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Gute zwei Bootslängen später leitet<br />
der Ruder gänger eine Wende ohne<br />
Genua-Wechsel ein (der Motor<br />
läuft aus Sicherheitsgründen immer<br />
im Leerlauf mit). Beträgt die<br />
Distanz vom Bug zur Boje über<br />
Bord nur mehr eine Bootslänge,<br />
wird hart Ruder gelegt und man<br />
treibt solange auf die Boje zu, bis<br />
sie am Heck mit dem Bootshaken<br />
gefasst werden kann.<br />
Das Münchner Manöver ist zwar<br />
schön anzusehen und spannend<br />
zu fahren, wäre jedoch im Notfall<br />
wohl nicht meine erste Wahl. Es<br />
sei denn, zum Person-über-Bord<br />
Desaster gesellte sich auch noch<br />
ein totaler Maschinenschaden<br />
dazu. Aber diese Entscheidung<br />
muss jeder für sich selbst fällen –<br />
ich behalte die meine für mich.<br />
Beim Abendessen in geselliger<br />
Runde rutscht mir meine Meinung<br />
nach dem zweiten Bier doch noch<br />
aus dem Mund – und schon entspinnt<br />
sich ein großes Für und<br />
Wider, an dem sich auch die Schüler<br />
des von Profi Julian Kircher<br />
geleiteteten Katamaran-Skippertraining-Teams<br />
am Nachbartisch<br />
einbringen. Michael Menard und<br />
Julian Kircher beobachten lächelnd<br />
die Szenerie, denn: solche Diskussionen<br />
sind erwünschte Nebenwirkungen<br />
ihres Skippertrainings und<br />
sollen zum Meinungsaustausch untereinander<br />
anregen! Ist letztlich<br />
nicht alles Gelernte das Rüstzeug<br />
des einzelnen, um seinen eigenen<br />
Weg zu finden?<br />
FANG DIE BOJE!<br />
Einst auf einem unserer Wege,<br />
damals von Zadar in die Kornaten,<br />
erreichten wir erst zu fortgeschrittener<br />
Stunde das Bojenfeld unseres<br />
Etappenziels. Die Sonne war bereits<br />
untergegangen und meinen<br />
Im Uhrzeigersinn:<br />
Ablegen mit verkehrter<br />
Heckleine;<br />
Fixieren der Yacht<br />
mit Mittel- und<br />
Vorleine, nachdem<br />
die Heckleine belegt<br />
ist. Das Boje-über-<br />
Bord-Manöver wird<br />
als „Münchner Manöver“<br />
gefahren.<br />
Elektro-Außenborder Navy 3.0 und Navy 6.0.<br />
Wählen Sie zwischen Pinnensteuerung und<br />
Fernschaltung. Vergleichbar mit 6 PS und 9,9PS<br />
Benzin Außenborder.<br />
ab € 2.499,-<br />
empf. VK inkl. Ust<br />
5. BIS 8. MÄRZ <strong>2020</strong><br />
Halle 6<br />
Stand 645<br />
Alltechnik Handelsges.m.b.H<br />
Rheinboldtstrasse 11-13, A-2362 Biedermannsdorf bei Wien<br />
+43 (0)2236 64676 -0 +43 (0)2236 64676-76<br />
@office@allroundmarin.at www.allroundmarin.com
Skippertraining<br />
Die Marina Punat samt<br />
langen Stegen, modernen<br />
Pollern, viel Platz und<br />
guter Sicht im Wasser<br />
ist ein vortreffliches Revier<br />
für Skippertrainings<br />
auf Katamaranen und<br />
Monohulls.<br />
beiden wenig erfahrenen Crewmitgliedern<br />
wollte es in der Dunkelheit<br />
und bei etwas Seegang einfach<br />
nicht gelingen, den Festmacher an<br />
der Boje vor uns zu belegen. Da wir<br />
uns auf einer 50-Fuß-Yacht mit hohem<br />
Freibord befanden und ich am<br />
Ruder selbst bei Tag keine Sicht<br />
nach vorn auf die Boje gehabt hätte,<br />
war die Erleichterung groß, als das<br />
Manöver letztlich doch gelang.<br />
Dabei wäre das kein Kunststück<br />
gewesen, wenn ich schon damals<br />
den erweiterten Wissensstand<br />
gehabt hätte wie jetzt am dritten<br />
Tag meines Skippertrainings! Ich<br />
hätte das Pärchen die Boje mit derselben<br />
Wurftechnik einfangen lassen,<br />
wie zuvor schon beim Poller<br />
beschrieben und beim Training außerhalb<br />
der Marina Punat<br />
erfolgreich geübt. Ist die<br />
Boje so erst einmal<br />
„eingefangen“, hat man<br />
alle Zeit, um richtig an<br />
ihr fest zu machen.<br />
Was das Ankern<br />
betrifft, so lernen wir,<br />
was viele von uns<br />
schon nach wenigen<br />
Törns herausgefunden<br />
haben:<br />
Das Stecken der<br />
drei fachen Tiefe an Ankerkette<br />
(wie man es in der Ausbildung gelernt<br />
hatte) ist höchstens bei absoluter<br />
Flaute und einem kurzen<br />
Stopp denkbar. Bleibt man über<br />
Nacht oder geht ein Hauch mehr<br />
Wind, so ist mindestens das Fünffache<br />
der Länge auszubringen.<br />
Dass man aber beim Lichten des<br />
Ankers nicht in den Leerlauf gehen<br />
und mehr Gas geben soll, war mir<br />
völlig neu. „Im schlimmsten Fall<br />
kann man nachher keinen Gang<br />
mehr ein legen und das Schiff ist<br />
zumindest unter Motor manövrierunfähig“,<br />
so Michael Menard.<br />
AM BALL BLEIBEN<br />
Am letzten Tag wird alles Gelernte<br />
noch einmal wiederholt und jeder<br />
kommt so oft dran, wie es nötig ist.<br />
Und siehe da: Jetzt muss man tatsächlich<br />
aufpassen, dass man nicht<br />
aus Übermut statt wie bisher aus<br />
purem Stress irgendwo aneckt!<br />
Finaler Akt des Blue-2-Skippertrainings<br />
ist die Ehrung aller Teilnehmer<br />
per Zerti fikat. Das läutet<br />
zwar nicht das Ende des virtuellen<br />
Übens daheim und des Sammelns<br />
von echten Erfahrungen auf dem<br />
Wasser ein, markiert aber den Einzug<br />
ins nächste Level. <br />
<br />
Segel- und Racing-Profi Julian Kircher ist alleinverantwortlicher<br />
Leiter der Blue-2-Skippertrainings.<br />
Top-aktuell: Ab September übernimmt Blue-2 für<br />
die Segelschule Raudaschl die FB2-/FB3-Ausbildung.<br />
Blue-2 The Sailing Academy<br />
Das Skippertraining von Blue-2 für Kat und Mono<br />
verbindet Theorie und Praxis und geht auf alle Fragen<br />
rund ums Segeln ein. Virtuelle Lernprogramme passend<br />
zu den Kursen werden kostenlos bei der Anmeldung zugeschickt.<br />
Alle Termine und Buchung online.<br />
Segelausbildung FB2, FB3 und Binnen. Ausbildungs -<br />
stützpunkte in Wien, Villach und jetzt auch im Sportcamp<br />
Raudaschl am Wolfgangsee/Salzburg. Fünf Schiffe für die<br />
Ausbildung auf dem Meer in der Marina Punat/Krk.<br />
Virtual Skipper-Trainer – die interaktiven Lernunterlagen<br />
sind als Apps für iPAD, Android, Windows oder<br />
MacOS verfügbar.<br />
è www.blue-2.at è www.skipper360.at<br />
„ Alles Gelernte wird noch einmal wiederholt<br />
und jeder kommt so oft dran, wie es nötig ist. “<br />
Michael Menard, Blue-2 The Sailing Academy
Frischluft aus Kanada<br />
PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
VENTILATOR. Auch bei Kabinenventilatoren<br />
kann vieles verbessert werden.<br />
Sagt uns z. B. der kanadische<br />
Hersteller Caframo, der jetzt den<br />
Sirocco II herausgebracht hat. Noch<br />
leiser, mit vier Timer-Einstellungen<br />
(3, 6, 9 und 12 Stunden), drei Geschwindigkeitsstufen<br />
und einem in<br />
alle Richtungen drehbaren Luftstrom.<br />
Sehr praktisch: Der neue Ventilator<br />
passt sich automatisch der Betriebsspannung<br />
von 12 V oder 24 V an.<br />
Erhältlich ist der Sirocco II in weiß<br />
oder schwarz, als Standard- oder in<br />
robusterer Elite-Version.<br />
è www.caframo.com<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Neue Karten zum<br />
halben Preis.<br />
SEEKARTEN. Bei den elektronischen<br />
Navigationskarten immer up-to-date zu<br />
sein ist gar nicht so einfach und billig –<br />
ganz aktuell aber schon: Wer seine alte<br />
Navionics oder C-MAP im SD/MicroSD-Format<br />
an Garmin schickt,<br />
bekommt eine von Garmin und<br />
Navionics (vor drei Jahren von<br />
Garmin gekauft) erstellte BlueChart®g3-Seekarte<br />
zum halben Preis.<br />
Also etwa Adria statt um € 149,99<br />
um € 75,–. Zeit zum Überlegen hat<br />
man bis Ende des Jahres.<br />
è www.garmin.com<br />
North im äußersten Süden<br />
ANTARKTIS-EXPEDITION. Die<br />
Schweizer Extremsportlerin Caro<br />
North machte sich mit einer achtköpfigen<br />
Crew auf, um Berge in der Antarktis<br />
zu bezwingen und auf Skiern<br />
abzufahren. Schwierigster Part der<br />
Expedition: die Überfahrt in der<br />
Drake Passage, der Meeresstraße<br />
zwischen Kap Hoorn und der antarktischen<br />
Halbinsel. Gemeistert wurde<br />
die Strecke bravourös mit einer Segelyacht.<br />
Spannende Eindrücke auf<br />
Youtube. Unser Tipp: Episode 2!<br />
è www.mammut.com/at/de/stories/<br />
Auch antarktische Gipfel<br />
wollen erobert werden.<br />
Ihr Charter<br />
Spezialist<br />
15x Kroatien<br />
NEU: Pomer & Vodice<br />
2x Türkei<br />
4x Griechenland<br />
NEU: Preveza<br />
Niederlande<br />
Schweden<br />
Karibik<br />
Malediven<br />
Slowenien<br />
NEU: Portorož<br />
Hinein ins Urlaubsvergnügen!
Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
Let there be Tulln!<br />
5. bis 8. März <strong>2020</strong><br />
Die größte und vielfältigste Boots- und Wassersportfachmesse<br />
in Zentral- und Osteuropa öffnet wieder ihre Tore. Projektleiter<br />
Thomas Diglas über Highlights und neueste Trends.<br />
THOMAS DIGLAS<br />
Messeleiter der Austrian<br />
Boat Show – Boot Tulln.<br />
è messe@tulln.at<br />
Du rechnest auch heuer wieder mit gut<br />
50.000 Besuchern! Was denkst du, sind<br />
die Erfolgsfaktoren der Boot Tulln?<br />
Mit der Austrian Boat Show wird<br />
traditionell die Wassersportsaison<br />
gestartet – die Sehnsucht nach Sonne<br />
und Wasser ist zu diesem Zeitpunkt<br />
schon sehr groß. Dazu bieten<br />
wir noch eine riesige Vielfalt! Wir<br />
haben in Tulln 380 Aussteller an<br />
Bord, da ist für jeden Wassersportler<br />
garantiert etwas dabei.<br />
Viele Besucher kommen nach Tulln,<br />
um sich Segelyachten anzuschauen –<br />
was sind die Highlights der dies -<br />
jäh rigen Messe?<br />
Die Besucher können sich auf jede<br />
Menge Highlights freuen, es werden<br />
Segelschiffe bis zu 50 Fuß<br />
ausgestellt. Das „who is who“ der<br />
Hersteller ist vertreten: Bavaria,<br />
Beneteau, Jeanneau, Dufour, Hanse/Dehler<br />
mit einem Querschnitt<br />
aus dem aktuellen Portfolio. Mit<br />
der Beneteau Oceanis 30.1 wird<br />
eine Yacht des Jahres ausgestellt.<br />
Erwähnen möchte ich noch die<br />
Bavaria C42. Sie ist der neueste<br />
Wurf der Werft aus Giebelstadt,<br />
umso mehr freut uns, dass dieses<br />
Modell nach der Weltpremiere<br />
im Jänner in Düsseldorf erstmals<br />
in Österreich ausgestellt wird.<br />
Das Segment der Daysailer und<br />
trailerbaren Segelboote wurde<br />
seitens der Messe Tulln in den<br />
letzten Jahren sehr gut begleitet …<br />
Daysailer, Sportbootsegelboote im<br />
trailerbaren Bereich erfreuen sich<br />
seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit.<br />
Im Sportsegment bieten<br />
wir das volle Sortiment: Lago 26,<br />
A27 sowie die komplette First-Palette.<br />
Österreich-Premiere feiern die<br />
wunderschöne Rustler 24, die Esse<br />
850 LE sowie die stylische Sarch S6.<br />
Die Dichte im Segment der Kleinkreuzer<br />
für Seen und küstennahe<br />
Gewässer ist kaum zu überbieten:<br />
Sunbeam, Phobos, Viko, Maxus<br />
und nicht zu vergessen die trailerbaren<br />
Trimarane von Astus und<br />
Corsair.<br />
Gibt es für dich ein persönliches<br />
Highlight im Bereich Segeln?<br />
Ja, definitiv – die Präsentation des<br />
„The Austrian Ocean Race Project“,<br />
das aus einem jungen und ambitionierten<br />
Team aus internationalen<br />
Seglern besteht, mit dem großen<br />
Ziel der Teilnahme beim nächsten<br />
„The Ocean Race“. Candidate Sailing<br />
wird gemeinsam mit „The<br />
Austrian Ocean Race Project“ eine<br />
X Section einer VO65 präsentieren.<br />
Es handelt sich dabei um einen<br />
Mock-up in voller Größe eines<br />
Ocean Racers, der für die Besucher<br />
begehbar sein wird. Ein unglaubliches<br />
Erlebnis für jeden Segler!<br />
Motorboote und Motoryachten erleben<br />
zurzeit einen Boom – ist das auch auf<br />
der Boot Tulln spürbar?<br />
Die Nachfrage in diesem Segment<br />
hat in den vergangenen Jahren<br />
massiv zugenommen und wird<br />
weiter an Bedeutung gewinnen,<br />
das zeigt sich natürlich auch auf<br />
unserer Messe. Mit der Demon<br />
1414 Air zeigt Frauscher das<br />
Flaggschiff der Werft und wird<br />
definitiv für Begeisterung sorgen.<br />
Die Absolute 47 Fly ist die größte<br />
Motoryacht der Messe.<br />
Speziell im Größensegment<br />
zwischen 30 und 40 Fuß spielt das<br />
Angebot auf der Messe in der<br />
Champions League: Bavaria, Beneteau,<br />
Cranchi, Galeon, Grandezza<br />
– eine so große Vielfalt eröffnete<br />
sich auf der Boot Tulln bis dato<br />
noch nicht. Selbstverständlich gibt<br />
es ein riesiges Angebot an Sportbooten,<br />
Cruisern und Arbeitsbooten<br />
– erwähnt sei die Silver Tiger,<br />
die in diesem Jahr sämtliche Preise<br />
einfahren konnte. Ich denke, dass<br />
sich für jeden Geschmack und Einsatz<br />
das passende Boot findet.<br />
Elektromobilität ist zurzeit in aller<br />
Munde – die Boot Tulln war sozusagen<br />
Pionier in diesem Segment?<br />
Ja, das stimmt, wir haben uns in<br />
Absprache mit unseren Ausstellern<br />
frühzeitig auf die Elektromobilität<br />
spezialisiert – heute sind Elektroboote<br />
und Elektroantriebe eine der<br />
Kernkompetenzen unserer Messe.<br />
Die Vielfalt und Individualität in<br />
diesem Bereich sind bemerkenswert,<br />
die Innovationen Jahr für<br />
Jahr beeindruckend. Spektakulär<br />
daher die Österreich-Premiere der<br />
WIA 435 – einer 43-Fuß-Elektroyacht.<br />
In Sachen Innovation sticht<br />
die Candela Seven von Boote<br />
Schmalzl heraus. Dem Trend der<br />
fliegenden Boote folgend, handelt<br />
„ Positive Stimmung ist das Wichtigste –<br />
Wassersport ist sehr emotional und<br />
unsere Messe lebt von dieser Emotion!“<br />
46 2/<strong>2020</strong>
FOTO: KERSTIN ZILLMER<br />
es sich hierbei um ein „foilendes“<br />
Elektroboot – 75 % Effizienzsteigerung,<br />
ein Quantensprung für<br />
elektrische Bootsantriebe!<br />
Die Boot Tulln ist bekannt für ihren<br />
gut sortierten Zubehörbereich …<br />
Wir sind da traditionell bestens<br />
aufgestellt und konnten das Sortiment<br />
wieder um neue Aussteller<br />
und bekannte Marken ergänzen.<br />
Bootsausrüstungen, Bootselektronik,<br />
Motoren, technisches Zubehör,<br />
hochwertige Funktionsbekleidung,<br />
Marina-Ausrüstungen, sämtliche<br />
namhafte Segelmacher sowie<br />
ein umfangreiches Angebot an<br />
Schlauchbooten werden ausgestellt<br />
und sind vor Ort zu erwerben.<br />
Frauscher 1414 Demon Air<br />
VO65 Sisi<br />
Bavaria C42<br />
Candela Seven<br />
Die Boot Tulln bietet wie die Boot<br />
Düsseldorf alle Segmente im Bereich<br />
Wassersport an – auf welche Bereiche<br />
dürfen sich die Besucher noch freuen?<br />
Der Relaunch des Segments<br />
„Tauchen“ im vergangenen Jahr<br />
war ein großer Erfolg. Wir haben<br />
gemeinsam mit unseren Partnern<br />
das Segment großzügig weiterentwickelt<br />
– 100 Aussteller werden<br />
alles anbieten, was man für das<br />
schönste Hobby „unter Wasser“<br />
benötigt. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage wird es auch wieder<br />
ein Schnuppertauchen geben.<br />
Besucher haben direkt auf der<br />
Messe die Möglichkeit abzutauchen.<br />
Die Tauchausrüstung wird<br />
zur Verfügung gestellt, erfahrene<br />
Tauchlehrer stehen mit Rat und<br />
Tat zu Seite.<br />
Die Lust auf Abenteuer steigt in<br />
der Halle 6 – „Alles rund ums Paddeln“<br />
– Kanu, Kajak, Faltboote sowie<br />
ein umfangreicher Bereich für<br />
Stand Up Paddling. Auch das Thema<br />
„Windsurfen“ wird abgedeckt.<br />
Welche Highlights bietet das<br />
dies jährige Rahmenprogramm?<br />
Insgesamt bieten wir während der<br />
vier Messetage 150 Veranstaltungen<br />
im Rahmenprogramm an. Das Angebot<br />
reicht von Reisehotspots vom<br />
FOTO: ALBERTO COCCHI<br />
Absolute 47 Fly<br />
Beneteau Oceanis 46.1<br />
Mittelmeer bis Übersee, Segeltrimmund<br />
Vorführungen bis hin zu Spezialworkshops<br />
für Sicherheitsfragen.<br />
Was wünschst du dir besonders<br />
für die Boot Tulln <strong>2020</strong>?<br />
Das Wichtigste ist eine positive<br />
Stimmung – Wassersport ist sehr<br />
A27 von A-Yachts<br />
Silver Tiger DC<br />
emotional und unsere Messe<br />
lebt von dieser Emotion! Den<br />
Besuchern wünsche ich einen<br />
informativen und interessanten<br />
Messebesuch sowie eine schöne<br />
Saison <strong>2020</strong>. Nutzen Sie die<br />
Gelegenheit und investieren<br />
Sie in Ihre Träume!<br />
2/<strong>2020</strong> 47
Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
Leinen los!<br />
„Wassersport Total“ lautet das Motto der Austrian Boat Show, dem alljährlichen Treffpunkt für Österreichs<br />
Wassersportler kurz vor Saisonstart. 380 Aussteller präsentieren einen kompletten Querschnitt<br />
aus der Welt des Wassersports – große Yachten, kleine Jollen, Motoryachten, Motorboote, Elektroboote,<br />
Reiseanbieter, Tauchsport und ein großer Zubehörbereich.<br />
Halle 3 – Motorboote,<br />
Motoryachten und Elektroboote<br />
Das Schaufenster mit zahlreichen<br />
Welt- und Österreich Premieren für<br />
Motor- und Motoryachten, Elektroboote,<br />
Sportboote, Wasserskiboote,<br />
Arbeitsboote, Verdränger.<br />
Halle 4 – Tourismus und Charter<br />
Urlaub buchen bei den Profis! Hier<br />
finden Sie eine große Auswahl an<br />
Charter-Unternehmen und neueste<br />
Infos zu den Top-Revieren <strong>2020</strong>.<br />
Neben Marinas und Verbänden<br />
präsen tieren sich hier auch Hausund<br />
Segelboot- sowie Katamaranund<br />
Motorboot-Spezialisten.<br />
Halle 6 – Kompetenzzentrum für Kanu,<br />
Kajak, Kanadier und Ruderboote<br />
Kajak, Kanu und Co. – Wild wasser<br />
kajaks, Freizeitkajaks, Touren <br />
kajaks, Wildwasserboote, Faltboote<br />
und Ruderboote bis hin zur umfangreichen<br />
Ausrüstung.<br />
Halle 8 – „Alles rund um den<br />
Tauchsport“<br />
Alles vom Einsteiger-Equipment<br />
bis zur professionellen Tauchsportausrüstung;<br />
Tauchtechnik, Tauchund<br />
Abenteuerreisen, Tauchsafaris,<br />
Tauch basen und -resorts, Tauchausbildungen<br />
und Kurse, Kindertauchen,<br />
Apnoetauchen, Eistau-<br />
chen, Unterwasserfotografie,<br />
Unterwasserhochzeit. Neu: Tauchturm<br />
zum Schnuppertauchen.<br />
Abtauchen direkt auf der Messe –<br />
ausprobieren und erste Erfahrungen<br />
unter Wasser sammeln.<br />
Halle 10 – Segelyachten und<br />
Segelboote<br />
Welt- und ÖsterreichPremieren<br />
erwarten Sie im Bereich Segelyachten,<br />
Segelboote, Trimarane, Daysailer,<br />
Sportboote, Weekender, trailerbare<br />
Kleinkreuzer und Jollen.<br />
NEU: Vorstellung der Austrian<br />
Ocean Race-Kampagne mit dem<br />
1:1-Mockup eines VO65 Racers!<br />
Halle 4 und Halle 5 – Das Segelkompetenzzentrum<br />
der Austrian Boat Show<br />
Erleben Sie hier hautnah Klein <br />
kreuzer, Jollen, Sport-Katamarane,<br />
aber auch Segelmacher sowie Segelund<br />
Surfschulen mit attraktiven<br />
Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />
für Einsteiger und Profis. Fach <br />
vorträge, Produktvorstellungen<br />
und Diskussionen täglich auf der<br />
Action-Bühne in Halle 4.<br />
Halle 4, 5 und 6 – nautisches Zubehör<br />
Neueste Materialien und Technik:<br />
Bootsausrüstung, hochwertige<br />
Funktionsbekleidung, Boots <br />
elektronik, Motoren, technisches<br />
Zubehör, Segelmacher, Marina-<br />
Ausrüstungen.<br />
Halle 6 – Stand Up Paddling,<br />
Windsurfen<br />
Der komplette Marktüberblick<br />
mit allen Marken aus dem Bereich<br />
Stand Up Paddling. Aufblasbare<br />
Windsurf-Stand Up Paddle-Boards,<br />
Windsurf-Riggs für Stand Up Paddling,<br />
alles zum Thema Windsurfen.<br />
Eingang<br />
WEST<br />
Gebrauchtboote<br />
Niederösterreich-<br />
Halle<br />
Halle 10<br />
Wien, Rosenbrücke,<br />
St. Pölten, Krems<br />
Eingang<br />
SÜD<br />
Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
Termin<br />
Donnerstag, 5., bis Sonntag, 8. März <strong>2020</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
täglich von 10 bis 18 Uhr<br />
Halle 6<br />
Halle 5<br />
Halle 4<br />
CAFE<br />
Eingang<br />
NORD<br />
Eintrittspreise<br />
Erwachsene € 14,–<br />
Senioren- und Studentenkarte € 12,–<br />
Jugendkarte (6–15 Jahre) € 3,–<br />
Kinder bis 6 Jahre<br />
Eintritt frei<br />
Gruppenkarte (ab 20 Pers.) € 12,–<br />
Besucherservice<br />
Ausstellerverzeichnis, Bankomatkassen beim Eingang Süd und<br />
Haupt eingang, Wechselstube, Bankomat, Vortragszentrum, Stillund<br />
Wickel räume, barrierefreie Sanitäranlagen, 7.000 Parkplätze<br />
(mit Gratis-Shuttle service), Behinderten-Parkplätze in unmittelbarer<br />
Eingangsnähe, Pannendienst.<br />
Halle 7<br />
Messerestaurant<br />
Halle 8<br />
Tagungszentrum<br />
Shuttle<br />
Halle 3<br />
Vortragszentrum<br />
HAUPT-<br />
EINGANG<br />
DONAUHAllE<br />
Halle 1<br />
NEU ab 2021<br />
Freigelände<br />
OST<br />
Halle 2<br />
Eingang<br />
OST<br />
Tulln ZENTRUM, Wien<br />
Transfer<br />
Kostenloser Transfer von und zu den Bahnhöfen<br />
Tulln und Tullnerfeld.<br />
Aussteller<br />
380 Firmen aus 20 Nationen wie: Ägypten, Belgien, Dänemark,<br />
Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Indonesien, Italien,<br />
Kroatien, Liechtenstein, Oman, Österreich, Philippinen, Polen, Schweden,<br />
Schweiz, Spanien, Slowenien, Ungarn.<br />
Messegelände<br />
Das größte und modernste Ausstellungsgelände Nieder österreichs mit<br />
mehr als 85.000 m² Gesamtfläche.<br />
Für das leibliche Wohl<br />
Messe-Restaurants in den Hallen 7, 8 und 10. Kaffeehaus, Erfrischungsund<br />
Spezialitätenstände, Wein- und Mostheuriger, Vollwertbuffet.<br />
Weitere Infos und ermäßigte Tickets unter<br />
è www.boot-tulln.at<br />
48 2/<strong>2020</strong>
FOTO: GERNOT WEILER<br />
HALLE 5 | STAND 543<br />
-<br />
Bobby Schenk und Michael Menard:<br />
Die ideale Fartenyacht und das<br />
perfekte Hafenmanöver.<br />
Markus Silbergasser:<br />
Geheime Plätze im Mittelmeer.<br />
Project Manaia:<br />
Forschungsschiff Independence.<br />
FOTO: SUSANNE GUIDERA FOTO: MANUEL MARINELLI FOTO: MONIKA HIERATH<br />
Messekompass<br />
Die ideale Fahrtenyacht, die modernsten digitalen Skippertrainings-Programme, die<br />
Invasion der Aliens im Mittelmeer, die große 24-Stunden-Rettungsinsel-Challenge?<br />
Präsentieren wir Ihnen gerne auf der Boot Tulln vom 5. bis 8. März!<br />
2Sail und <strong>ocean7</strong>: Die 24-Stunden-<br />
Rettungsinsel-Challenge!<br />
Während der Austrian Boatshow<br />
zeigt sich<br />
von seinen schönsten<br />
Seiten, auch das Begleitprogramm<br />
kann sich sehen lassen.<br />
DIE IDEALE FAHRTENYACHT<br />
Seglerlegende Bobby Schenk lebte<br />
insgesamt acht Jahre an Bord und<br />
weiß daher genau, was eine Langfahrt <br />
yacht „lebenswert“ macht. In seinem<br />
Vortrag „Die ideale Fahrten yacht“ gibt<br />
er dieses Wissen spannend aufbereitet<br />
weiter. Wer übrigens auf der Messe ein<br />
neues -Abo abschließt, erhält<br />
ein von Bobby Schenk signiertes<br />
Exemplar seiner „Skipperfibel“ gratis!<br />
Donnerstag, Freitag, Samstag und<br />
Sonntag um 11 Uhr.<br />
DER PERFEKTE SKIPPER<br />
Interaktive Lernunterlagen „Skipper<br />
Trainer“, Videoportal „Skipper 360°“<br />
für alle Bereiche der Seemannschaft<br />
und jetzt neu auch „Wetterkunde für<br />
BOBBY SCHENK<br />
ist <strong>ocean7</strong>-Kolumnist<br />
und Gastvortragender<br />
auf der Boot Tulln.<br />
den Segler“ – die ganze digitale Welt<br />
des Segelnlernens hat einen Namen:<br />
Blue-2 The Sailing Academy (siehe<br />
Report ab Seite 40). Mastermind<br />
Michael Menard gibt in seinem<br />
Vortrag „Der perfekte Skipper“<br />
Einblicke in seine Lernprogramme,<br />
die bereits von tausenden Usern<br />
im deutschprachigen Raum genutzt<br />
werden. Am originalgetreuen<br />
Simulator haben Sie übrigens auch<br />
die Möglichkeit, Ihr eigenes Können<br />
zu testen! Donnerstag, Freitag und<br />
Samstag um 12.30 Uhr, Sonntag mit<br />
Bobby Schenk um 11 Uhr.<br />
SECRET SAILING<br />
Wie und wo findet man im Mittelmeer<br />
noch ruhige und idyllische<br />
Ankerplätze? Segelblogger Markus<br />
Silbergasser verrät uns bereits ein<br />
bissl was in dieser Ausgabe (ab Seite<br />
22), die großen Geheimnisse offenbart<br />
er aber in seiner exklusiv für<br />
aufbereiteten Vortragsreihe<br />
„Secret Sailing“ – powered by Master<br />
Yachting Deutschland! Donnerstag,<br />
Freitag und Samstag um 14 Uhr.<br />
ALIENS IM MITTELMEER<br />
Rotfeuer- und Kugelfische erobern<br />
den mediterranen Raum und verdrängen<br />
die heimischen Fischarten.<br />
Wie groß ist das Problem und was<br />
kann man auch als Wassersportler dagegen<br />
tun? Das verrät Meeresbio loge<br />
Manuel Marinelli, Leiter der österreichischen<br />
Nonprofit-Organisation<br />
Project Manaia. Sonntag, 14 Uhr.<br />
REIF FÜR DIE INSEL?<br />
und 2Sail präsentieren<br />
die Teilnehmer der 24-Stunden Insel-<br />
Challenge, die gemeinsam mit Christian<br />
Kargl für einen Tag das Leben<br />
und Überleben auf einer Rettungs <br />
insel in der Adria trainieren werden.<br />
Infos auf Seite 35! Sonntag, 15 Uhr.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch an<br />
unserem Messestand in Halle 5/543!<br />
2/<strong>2020</strong> 49
Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
HALLE 6 | STAND 632<br />
Sport und<br />
Schein<br />
Sea Ray SDX 270.<br />
Cranchi T36 Crossover.<br />
HALLE 3 | STAND 315<br />
Linzer Sportspektrum<br />
TOPYACHT. Der Linzer Motorboot-<br />
Spezia list TopYacht bringt als Österreich-Premiere<br />
die Cranchi T36 Crossover<br />
nach Tulln mit, eine Art nautischen<br />
SUV, der das Platzangebot eines Trawlers<br />
mit den Vorzügen eines sportlichen Gleiters<br />
vereint. Viel Raum am Messestand<br />
der Oberösterreicher wird Sea Ray erhalten.<br />
Die US-Werft ist mit dem Einstiegsboot<br />
der Sea Ray-Modelle SPX 190 Outboard,<br />
einer SPX 210, einer Sun Sport<br />
230, dem Verkaufsschlager Sundancer<br />
265 sowie einer SDX 270 vertreten.<br />
è www.topyacht.eu<br />
MSVÖ. Am Messestand des<br />
Motorbootsport- und Seefahrts-Verband<br />
Österreich in<br />
Halle 6 – 632 werden u. a. Verbandspräsident<br />
Herbert Rapp<br />
und Vize präsident Harald Melwisch<br />
Fragen zum nationalen<br />
Motorbootsport und natürlich<br />
auch zum Befähigungsausweis<br />
für Motor- und Segelyachten<br />
beantworten. Thema Nr. 1<br />
dürfte die neue Yachtführung-<br />
Prüfungsordnung (bzw. das,<br />
was man dazu glauben darf)<br />
sein. Mit dem MSVÖ als starken<br />
Partner darf man aber am<br />
Messestand bei al koholfreien<br />
Getränken und Kaffee wie<br />
immer das Beste hoffen.<br />
è www.msvoe.at<br />
HALLE 10 | STAND 1008<br />
Traumrevier Kapverden<br />
TREND TRAVEL & YACHTING.<br />
Familie Grassl aus Tirol reist wieder<br />
mit besonderen Schmankerln im Gepäck<br />
nach Tulln: Am großen Stand<br />
sind eine Sun Odyssey 410 und eine<br />
mit Schwenkkiel ausgerüstete und<br />
damit Neusiedler-See-taugliche Sun<br />
Odyssey 319 (Tiefgang mind. 0,75 m)<br />
zu besichtigen. Und natürlich wird<br />
auch das umfangreiche Charter<br />
Angebot vorgestellt. Im Mittelpunkt<br />
stehen die eigenen Flotten in Kroatien<br />
auf den Basen in Pula und Split. Herausragend<br />
das Angebot auf den Kapverden:<br />
In der „Karibik ohne Hurrikans“<br />
betreiben die Tiroler als einziger<br />
deutschsprachiger Anbieter eine eigene<br />
Flotte für sportliche Segler und Naturliebhaber<br />
abseits des Massentourismus.<br />
è www.trend-travel-yachting.com<br />
Vor Anker bei Porto da Faja auf<br />
der Insel Brava, Kapverden.<br />
HALLE 4 | STAND 404<br />
Benvenuti a Tulln<br />
Knoten und Kontakte knüpfen<br />
am FVG Marinas-Stand.<br />
FVG. 20 Marinas der Region Friaul-<br />
Julisch Venetien machten es schlau und<br />
gründeten mit den FVG Marinas ein<br />
eigenes Netzwerk. Im Verband treten sie<br />
bei wichtigen Events wie der boot<br />
Düssel dorf und der Boot Tulln mit einem<br />
eigenen Stand auf. Serviert werden<br />
an diesem nicht nur Prosecco aus der<br />
Region, sondern auch ein nettes Bündel<br />
an Vorträgen und Live-Interviews.<br />
Spannend wird es beim Knotenwettbewerb,<br />
wenn bekannte Segler gegen<br />
Messe besucher antreten: Wer macht den<br />
schnellsten Palstek? Und wie heißt dieser<br />
Knoten überhaupt auf Italienisch? „Zu<br />
gewinnen gibt es regionale Spezialitäten“,<br />
verrät FVG-Sprecherin Susanne Guidera.<br />
è www.fvgmarinas.com<br />
50 2/<strong>2020</strong>
FOTO: GERNOT WEILER<br />
Unser Nachbar in Tulln: Thomas Fröhlich<br />
stellt in Halle 5 seine KontrASTwerke aus.<br />
HALLE 5 | STAND 544<br />
Ihr Boot in Edelstahl<br />
KONTRASTWERKE. Fröhlich geht es in<br />
Tulln nicht nur beim Messeauftritt von<br />
, sondern auch am Nachbarstand<br />
zu. Dort stellt Thomas Fröhlich<br />
seine Skulpturen aus Holz (meist Robinie)<br />
und Edelstahl aus. Viele seiner in<br />
Handarbeit geschaffenen Unikate (wie<br />
z. B. die Kompassrose rechts im Bild)<br />
sind nautisch inspiriert. Der Künstler<br />
bietet aber als besonderen Kunden <br />
service auch detailgetreue 3-D-Bilder<br />
von Eigner-Yachten an. Ein Foto als<br />
Vorlage für die individuelle Maßanfertigung<br />
genügt und schon hat man ein<br />
tolles Geschenk aus den hochwertigen<br />
Materialien des Künstlers für jeden<br />
Besitzer einer Motor- oder Segelyacht!<br />
è www.kontrastwerke.de<br />
verlost unter allen Teilnehmern eine<br />
von Thomas Fröhlich geschaffene Kompassrose<br />
aus Edelstahl und Holz. Einfach eine E-Mail mit<br />
Betreffzeile „KontrASTwerke“ an gewinnen@<br />
<strong>ocean7</strong>.at senden oder Gewinnkarte auf der Boot<br />
Tulln am<br />
-Stand aus füllen und mit etwas<br />
Glück gewinnen! Teil nahmeschluss: 8. März<br />
<strong>2020</strong>, der Gewinner wird per E-Mail verständigt.<br />
Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden,<br />
den<br />
-News letter (jederzeit kündbar) per<br />
E-Mail zu erhalten. Ihre Daten werden nicht an<br />
Dritte weitergegeben.<br />
Keine<br />
Bar ablöse. Der<br />
Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Zu gewinnen:<br />
Kompassrose in<br />
Holz und Edelstahl,<br />
ca. 40 x 50 cm.<br />
THE REVOLUTION IN YACHTING<br />
Austrian Boat Show - Boot Tulln<br />
05.-08.03.<strong>2020</strong> · Halle 10 - 1002<br />
315 348 388 418 new 458 new 508 548 588 675<br />
www.hanseyachts.com<br />
Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG<br />
Bernau am Chiemsee | Tel. +49 (8051) 9629767 · Greifswald | Tel. +49 (3834) 7755-700 | sales@hanseyachts.de
HALLE 3 | STAND 309<br />
Donauflotte<br />
SCHÖN VIEL BOOT. Aus dem nahen<br />
Aggsbach reist die Meyer Bootswerft<br />
mit einer recht großen Flotte<br />
donauabwärts nach Tulln. Einer der<br />
Hauptdarsteller ist der noch trailerbare<br />
Weekender Jeanneau Merry Fisher 695<br />
Serie 2, der am Meyer-Stand Österreich-<br />
Premiere feiert. Als zweite Jeanneau ist<br />
die Cap Camarat 6.5 WA Serie 3 zu besichtigen,<br />
die ebenfalls über eine Kabine<br />
mit Doppelschlafplatz verfügt. Von<br />
Quicksilver werden die Daycruiser QS<br />
ACTIV 505 Cabin und QS ADTIV 675<br />
Open ausgestellt. Schlichter, dafür aber<br />
aus Aluminium, präsentieren sich die<br />
Marine-Boote, von denen die 500<br />
Fa miliy am Stand zu finden sein wird.<br />
Jeanneau Merry Fisher<br />
è www.bootswerft-meyer.at<br />
695 Serie 2 (links) und<br />
Cap Camarat 6.5.<br />
Passion made<br />
BAVARIA SR41<br />
Die neue BAVARIA SR41<br />
ist ein echtes Raum wunder.<br />
Unter Deck bietet sie mehr<br />
Platz für den Eigner und<br />
sogar ausreichend Raum<br />
für ein weiteres Badezimmer<br />
in der Gästekabine.<br />
Auch über Deck birgt sie<br />
neben der Liege fläche eine<br />
Vielzahl an ungeahnten<br />
Möglichkeiten.<br />
Entdecken Sie die Neuerungen<br />
jetzt online unter:<br />
www.bavariayachts.com/SR41-de<br />
HALLE 5 | STAND 523<br />
Aus dem Vollen schöpfen<br />
DIE SUPPE AUSLÖFFELN. Seit mehr<br />
als 50 Jahren steht Pantaenius für<br />
maßgeschneiderte Versicherungslösungen<br />
im Boots- und Yachtsport.<br />
Seit 20 Jahren ist man auch mit einer<br />
Niederlassung in Österreich vertreten –<br />
das muss gefeiert werden! Auf der Boot<br />
HALLE 3 | TAGUNGSZENTRUM<br />
Mediterrane Inspiration<br />
MULTIMEDIAVORTRÄGE. Der Segelblogger<br />
und Reisefotograf Markus<br />
Silbergasser ist mit seiner<br />
Nambawan seit 2012 intensiv zwischen<br />
Gibraltar und Bosporus unterwegs.<br />
Auf der Boot in Tulln teilt<br />
er im Tagungszentrum der Halle 3<br />
in Multimediavorträgen seine Erfahrungen<br />
und berichtet am Donnerstag<br />
und Samstag von 12.30 bis<br />
Tulln greift das Team um Ge <br />
schäfts führerin Cornelia Schifter<br />
auch in diesem Jahr zum großen<br />
Schöpflöffel und lädt am Freitag<br />
ab 17.30 Uhr zur traditionellen<br />
Suppenparty ein.<br />
Pantaenius’ Truppe<br />
è www.pantaenius.at<br />
serviert heiße Suppe.<br />
13.30 Uhr von den schönsten Plätzen<br />
in Korsika, Sardinien und dem<br />
La Maddalena Archipel. Am Freitag<br />
und Sonntag sind zur gleichen Zeit<br />
Mallorca und Menorca dran. Als<br />
besonderes Zuckerl präsentiert er<br />
am -Stand unter „Secret<br />
Sailing“ seine geheimen Oasen der<br />
Ruhe im Mittelmeer (siehe S. 22).<br />
è www.untersegeln.eu<br />
His own Mediterranean Sea.
FOTOS: UDO REICHMANN<br />
HALLE 5 | STAND 531<br />
Regatta-Rabatte<br />
ALPE ADRIA SAILING WEEK <strong>2020</strong>.<br />
Die Regattaveranstaltung des Yacht<br />
Club Austria, die vom 24. bis 28 Mai<br />
in Punat stattfindet, steht wieder ganz<br />
unter dem Motto „Segeln unter Freunden“!<br />
Sehr freundlich gestalten sich<br />
daher auch die Nenngelder für die<br />
Regatta. Nicht nur YCA-Mitglieder<br />
und jugendliche Teilnehmer erhalten<br />
Rabatte, sondern auch Messebesucher:<br />
Wer am Stand des YCA-Clubs in Halle<br />
5 eine Anmeldung für die Einheitsklasse<br />
(First 35) oder die ORC-Klasse<br />
abgibt, bekommt das Nenngeld für die<br />
Yacht gutgeschrieben.<br />
è www.aasw.at<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Boot Tulln<br />
05.-08.03.<strong>2020</strong><br />
Halle 5<br />
Stand 534<br />
HALLE 10 | STAND 1010<br />
Aus B mach A<br />
ALPHATIER. Ein neuer alter Name:<br />
Die am Attersee beheimatete und<br />
auf Daysailer spezialisierte Werft<br />
A-Yachts hieß vor kurzem noch<br />
B-Yachts und ersetzte im letzten Jahr<br />
nach Meinungsverschiedenheiten<br />
innerhalb der Herstellerfirma das B<br />
durch ein A. Die Modelle wurden<br />
gleich mit umgetauft und werden nun<br />
als a33 und a27 vertrieben. Die Idee<br />
der leichten (der in Slowenien hergestellte<br />
Rumpf hat einen hohen Carbon-Anteil),<br />
aufgeräumten (Schoten,<br />
Trimmleinen und Fallen verlaufen<br />
unsichtbar unter Deck) Daysailer mit<br />
coolem Design, edlen Materialien,<br />
einhandtauglichem Handling und<br />
toller Performance stammt aus einer<br />
italienisch-österreichischen Kooperation.<br />
In Tulln wird die erst letztes Jahr<br />
vorgestellte a27 in natura zu besichtigen<br />
sein. Außerdem werden Renderings<br />
und Studien der a39 gezeigt, die<br />
als neues Flaggschiff die Reihe nach<br />
oben abrunden soll.<br />
è www.a-yachts.info<br />
Neues Flaggschiff:<br />
a39.<br />
Deep Blue<br />
100i<br />
100-kW-Motor<br />
Lithium-Batterien mit 40 kWh<br />
Ein voll integriertes Hochleistungssystem<br />
für Antrieb und Energiemanagment<br />
Ultra-leiser<br />
Direktantrieb<br />
Travel 1103 C<br />
Unmittelbares<br />
Ansprechverhalten<br />
Leiser Direktantrieb<br />
10% mehr Leistung<br />
Erhöhte Robustheit<br />
„ Es ist herrlich, im wilden Sturm auf einem<br />
Schiff zu sein, von dem man weiß, dass es<br />
im Hafen ankommt. “<br />
Blaise Pascal (1623–1662), Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung.<br />
www.torqeedo.com
HALLE 3 | STAND 306<br />
Traum vom Traunsee<br />
In Tulln zu Gast:<br />
747 Mirage Air.<br />
FRAUSCHER. Die Sportbootmanufaktur aus<br />
Gmunden bringt ihren frisch gebackenen<br />
Best of Boats-Sieger 1414 Demon Air nach<br />
Tulln mit (ein Interview mit Michael Frauscher<br />
über das Boot finden Sie übrigens ab<br />
Seite 70). Ebenfalls am Frauscher-Messestand<br />
zu besichtigen sind eine 747 Mirage<br />
Air, bestückt mit einem Mercruiser V8 mit<br />
350 PS, sowie mit einer 610 San Remo und<br />
einer 650 Alassio zwei Boote aus der Elektro-Abteilung<br />
der Oberösterreicher.<br />
è www.frauscherboats.com<br />
HALLE 5 | STAND 534<br />
100.000 können nicht irren<br />
TORQEEDO. Der aus Deutschland<br />
kommende Marktführer für elektrische<br />
Mobilität auf dem Wasser feiert<br />
heuer seinen 15. Geburtstag und<br />
bringt eine Reihe von Geschenken<br />
und guten Nachrichten nach Tulln<br />
mit. Geschenke: Zwei neue Motormodelle<br />
sind am Stand zu sehen –<br />
ein Ultraleicht motor für ambitionierte<br />
Kajak-Angler und ein<br />
20-PS-Äquivalent-Außenborder<br />
Cruise 10.0 T mit Pinnenlenkung.<br />
News:<br />
Torqueedo wird heuer<br />
seinen 100.000sten elektrischen<br />
Antrieb ausliefern.<br />
Zudem sind die Deutschen<br />
Partner des America‘s<br />
Cup und werden dort jene Batterie<br />
stellen, die das „Foil Cant System“<br />
der AC75 elektrifiziert.<br />
<strong>2020</strong> neu auf dem<br />
è www.torqeedo.com<br />
Markt: Cruise 10.0 T.<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Austrian Boat Show<br />
Boot Tulln<br />
5. – 8. März <strong>2020</strong><br />
Bootshändler • Bootsservice<br />
TopYacht<br />
www.topyacht.eu<br />
HALLE 4 | STAND 455<br />
Sicher liegen<br />
MARINA PUNAT. Die Themen Sicherheit und<br />
Umweltschutz stehen ganz oben auf der Agenda<br />
von Kroatiens ältester und mit dem Goldenen<br />
Anker gedaelten Marina. Am Messestand<br />
in Tulln werden beispielsweise die Maßnahmen<br />
und Systeme der Proactive Boat Care vorgestellt.<br />
Neu für <strong>2020</strong> ist, dass Dauergäste der<br />
Marina kostenlos die intelligenten Sense4Boat-<br />
Sensoren (Bilge-Sensor, Rauchmelder oder<br />
Temperatursensor) in Anspruch nehmen können.<br />
Mit den Sensoren ausgestattete Yachten<br />
können nun auch zum Aufladen der Batterien<br />
sicher an das Stromnetz angeschlossen werden.<br />
è www.marina-punat.hr
HALLE 10 | STAND 1016<br />
Pitter ohne Furcht und Tadel<br />
FAMILIENZUWACHS. <strong>2020</strong> stockt<br />
Pitter seine Flotte wieder mit zahlreichen<br />
neuen Yachten auf, darunter<br />
auch eine Bavaria C42. Diese wird<br />
(nach der Weltpremiere im Jänner<br />
in Düsseldorf) zunächst in Tulln<br />
am Pitter-Stand ihre Österreich<br />
Premiere feiern und danach in Biograd<br />
auf Chartergäste warten. Von<br />
Bavaria kommt auch der Großteil<br />
der übrigen Neuzugänge, etwa die<br />
C45 sowie aus der Cruiser Linie die<br />
34, 37, 41, 46 und 46 Style. Weiters<br />
wird die Katamaranflotte um zehn<br />
Katamarane der Marken Lagoon und<br />
Fountaine Pajot – darunter drei Motor-Katamarane<br />
MY 37 – erweitert.<br />
è www.pitter-yachting.com<br />
Neu bei Pitter:<br />
Fountaine Pajot<br />
MY 37 (oben) und<br />
Bavaria C42.<br />
HALLE 4 | STAND 415<br />
Schlau aus<br />
Lustenau<br />
OBER YACHTELEKTRONIK. Die Spezialisten<br />
aus Vorarlberg präsentieren auf<br />
der Boot Tulln wieder Neuheiten der<br />
weltweit führenden Marine-Elektonik-<br />
Hersteller, z. B. von Raymarine, Flir<br />
oder JL-Audio. Am Ober-Messestand<br />
zu sehen ist etwa Raymarines neue<br />
Element S-Serie – kostengünstige und<br />
sehr leicht zu bedienende Kartenplotter<br />
für kleinere Boote und Yachten mit einem<br />
Steuerstand. Die wasserfesten, in<br />
7“, 9“ und 12“ erhältlichen Geräte sind<br />
mit einem eingebauten GPS ausgestattet<br />
und bieten alle Funktionen größerer<br />
Navigationsgeräte.<br />
è www.yachtelektronik.at<br />
Multihull Sailing - die Spezialisten für<br />
Trimarane und Mehrrumpfsegelboote<br />
in Zentraleuropa.<br />
Wir feiern 10 Jahre Jubiläum<br />
und bieten Ihnen zahlreiche<br />
Sonderangebote auf unserer<br />
Webseite.<br />
BOOT TULLN, 5.–8.3. | HALLE 10/1009<br />
+43 664 84 66 117. info@multihull-sailing.net . www.multihull-sailing.net<br />
AUSTRIAN BOATSHOW<br />
5. - 8. März <strong>2020</strong> · Tulln<br />
MESSEPREISE<br />
Wir sehen uns in Tulln<br />
Halle 4 · Stand 432<br />
Tipp <strong>2020</strong> - SKIATHOS<br />
die nördlichen Sporaden<br />
Tel.: 0732 / 65 10 05 · sail@yachtcharter-mueller.at · www.yachtcharter-mueller.at
Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
HALLE 3 | STAND 318<br />
Absolute Österreich-Premiere<br />
Absolute 47 Fly: die<br />
größte ausgestellte<br />
Motoryacht in Tulln.<br />
BAOTIĆ YACHTING. Baotić, Österreich-<br />
(und nebenbei auch Deutschland-)Importeur<br />
der Absolute-Motoryachten,<br />
bringt eine Österreich-Premiere nach<br />
Tulln: Die Absolute 47 Fly – Luxus pur<br />
auf drei Stockwerken – wird mit rund<br />
15 Metern Länge die größte ausgestellte<br />
Motor yacht der diesjährigen Austrian<br />
Boat Show sein. Einen ausführlichen<br />
Fahrbericht der – von Werftseite aus betrachtet<br />
zweitkleinsten Absolute – finden<br />
Sie übrigens in der letzten Ausgabe von<br />
(Nr. 1/<strong>2020</strong>).<br />
è www.baotic-yachting.com<br />
Besuchen Sie uns auf der Austrian Boatshow Halle 10<br />
Weltweites Charterangebot.<br />
HALLE 4 | STAND 444<br />
Profi an Bord<br />
NAVIGARE YACHTING. Der<br />
schwedisch-kroatische Premium-Vercharterer<br />
mit elf<br />
Basen und 300 Yachten weltweit<br />
stellt in Tulln nicht nur<br />
sein Charter- und Yachtinvest-Programm<br />
sowie spezielle<br />
Messeangebote vor, sondern<br />
mit Max Barbera auch<br />
einen neuen Mitarbeiter.<br />
Der Charterprofi wechselte<br />
von Master Yachting zum<br />
drittgrößten Vercharterer<br />
weltweit und wird das vielversprechende<br />
Yachtinvest-<br />
Programm für Deutschland<br />
und Österreich ausbauen.<br />
è www.navigare-yachting.com<br />
MAX BARBERA<br />
ist neu an Bord.<br />
enjoy the feel the combine functionality with<br />
LIGHT SPACE DESIGN<br />
EXPERIENCE GERMAN QUALITY<br />
Besuchen Sie uns auf der Austrian Boatshow Halle 10<br />
ST 35<br />
ST 35<br />
C330<br />
C330<br />
C430<br />
C430<br />
Yacht-Center-Deutschland<br />
Kai Pohatschka · +49 176 12 23 45 99<br />
enjoy the feel the combine functionality with<br />
LIGHT SPACE DESIGN<br />
EXPERIENCE GERMAN QUALITY<br />
Meyer Bootswerft - Österreich<br />
Christopher Meyer +43 27 12 247<br />
Yacht-Center-Österreich<br />
Bernd Girstmayr · +43 66 41 81 74 48<br />
Yacht-Center-Deutschland<br />
Kai Pohatschka · +49 176 12 23 45 99<br />
Meyer Bootswerft - Österreich<br />
Christopher Meyer +43 27 12 247<br />
Yacht-Charter-Center Kroatien<br />
Davor Sverko · +385 913 800 500<br />
Yacht-Center-Österreich<br />
Bernd Girstmayr · +43 66 41 81 74 48<br />
Yacht-Charter-Center Kroatien<br />
Davor Sverko · +385 913 800 500
HALLE 10 | STAND 1025<br />
Geburtstags-Ständchen<br />
YACHTING 2000. Der Kroatien-Spezialist<br />
feiert sein 20-jähriges Firmenjubiläum,<br />
man darf daher am Messestand<br />
der Oberösterreicher mit dem einen<br />
oder anderen Geschenk in Form von<br />
Jubel-Angeboten rechnen. Die in der<br />
Marina Mandalina in Šibenik stationierte<br />
Flotte kann sich heuer auf zahlreichen<br />
Nachwuchs freuen, z. B. zwei<br />
Katamarane Lagoon 46 F Luxury sowie<br />
eine Lagoon 42 und 52, eine Jeanneau<br />
51, eine Sun Odyssey 490 sowie bei<br />
den Motoryachten eine Navetta 48.<br />
Was man bei den Crewed-Yacht-<br />
Charter angeboten seit vielen Jahren<br />
zu schätzen weiß: per Vertrag der Mediterranean<br />
Yacht Broker As sociation<br />
ist höchste Qualität garantiert.<br />
è www.yachting2000.at<br />
Lagoon 52 fährt nun<br />
für Yachting 2000.<br />
SIMPLY<br />
SUPERIOR<br />
HALLE 5 | STAND 514<br />
Sich dem Propeller fügen<br />
FISCHER PANDA. Der deutsche Generatoren-Spezialist<br />
hat ein komplettes<br />
Sortiment drehzahlvariabler Hybrid-<br />
Gleichstromgeneratoren für Boote mit<br />
E-Antrieb entwickelt. Vorteil gegenüber<br />
jenen Motoren, bei denen der<br />
Propeller mechanisch befestigt ist: Die<br />
Motordrehzahl des drehzahlvariablen<br />
Hybrid-Gleichstromgenerators lässt<br />
sich an den Leistungsbedarf des Propellers<br />
anpassen, was Lärm und Kraftstoffverbrauch<br />
reduziert. Erhältlich<br />
sind die Generatoren mit Ausgangsleistungen<br />
von 20 bis 100 kW. Info:<br />
Sportboot Center, Harald Schmitt.<br />
è www.fischerpanda.de<br />
è www.sportboote.at<br />
Bei Raymarine sind wir konstant<br />
bemüht, innovative und höchst<br />
genaue Sensoren und intelligente<br />
Navigationssysteme für Boote und<br />
Yachten zu bauen. Mit der besten<br />
Garantie am Marine-Elektronik-Markt<br />
und dem weltweit größten Servicenetz<br />
ist unser Anspruch, Ihnen eine<br />
stressfreie und erholsame Zeit am<br />
Wasser zu gewährleisten.<br />
Ob Sie regattieren oder einen Törn<br />
fahren sind Sie mit der Zuverlässigkeit<br />
von Raymarine unterwegs.<br />
Fischer Panda „super silent“<br />
Hybrid DC Generator.<br />
HALLE 6 | STAND 45<br />
Maritime Kompetenz<br />
ALLROUNDMARIN. Der professionelle Marine-<br />
Fachhändler aus Wr. Neustadt wird in Tulln u. a.<br />
das Schlauch boot-Modell Vario 320 (Überbreite<br />
bis zu 173 Zentimeter, optional mit Aluminium-<br />
Boden, ab € 1.574,–) vorstellen. Ebenfalls am<br />
Messestand zu sehen: Das neue Kiwi-Schlauchboot<br />
mit nur 2,60 Meter Länge (ab € 589,90)!<br />
è www.allroundmarin.at<br />
Allroundmarin<br />
Vario 320.<br />
Werner Ober GmbH & Co KG - Yachtelektronik<br />
Reichsstrasse 38, 6890 Lustenau, Austria<br />
E-Mail: werner.ober@yachtelektronik.at<br />
Tel. +43 (0) 5577 82419<br />
www.yachtelektronik.at<br />
Lernen Sie mehr auf<br />
www.raymarine.eu<br />
Photo: Saffi er Yachts
WWW.SMARTYACHT.NET<br />
Copyrights Adler Yacht<br />
Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
HALLE 4 | STAND 401<br />
Zu Recht gesprochen<br />
ASSEKURANZ. Yacht- und Charterversicherungen<br />
sind das Metier von Friedrich<br />
Schöchl und seinem Team von<br />
Yacht-Pool, die in Halle 4 Fragen rund<br />
um die Assekuranz beantworten werden.<br />
Im Vortragszentrum in Halle 8 wiederum<br />
wird neben Kleingedrucktem in<br />
Charterverträgen auch die rechtliche<br />
Situation in kroatischen Gewässern besprochen<br />
werden. Dabei werden sowohl<br />
bestehende Gesetze als auch geplante<br />
Regelungen, mit denen man rechnen<br />
muss, zur Sprache gebracht. Anmeldung<br />
erbeten unter: www.charterversicherungen.de/verbindliche-anmeldung.<br />
è www.yacht-pool.at<br />
Recht schaffend:<br />
Friedrich Schöchl.<br />
Hybrid<br />
Leise und sparsam<br />
TREFFEN<br />
SIE UNS VON<br />
05. – 08.03.<strong>2020</strong><br />
HALLE 10,<br />
1001<br />
HALLE 10 | STAND 1001<br />
Ein Quantum Yacht<br />
Leise und sparsam wie ein Segelboot, schne l<br />
und sicher wie eine Motoryacht – innovative<br />
Antriebstechniken und Nachhaltigkeit halten<br />
auch auf dem Wasser Einzug.<br />
Der Betrieb einer Yacht gehört grundsätzlich nicht zu den<br />
umweltfreundlichsten Aktivitäten auf der Erde. Meist verbrennen<br />
gleich zwei Motoren klassischen Diesel-Treibstoff und davon<br />
nicht zu wenig. Doch das Bewusstsein ändert sich, Verbraucher<br />
werden auch in der Freizeit kritischer. Neben Stil, Power und<br />
Design geht es bei der Suche nach der perfekten Yachtlösung<br />
heute vor allem um Schlagwörter wie Effizienz, Innovation und<br />
umweltfreundlicher Yachturlaub. Das Unternehmen SmartYacht<br />
kombinier technische Innovationen der Yachtbranche mit<br />
innovativen Eigentumsmode len und zeigt auf, wie Yachting<br />
verantwortungsvo l, stressfrei und mit enormen Vorteilen<br />
hinsichtlich Investment und Vergnügen gestaltet werden kann.<br />
SMY_20_001_Magazinbeilage_mitBanner_205x270_03-02-20_def.indd 1 03.02.20 15:25<br />
SMARTYACHT. Das Liechtensteiner<br />
Unternehmen entwickelt alternative<br />
Modelle zu herkömmlichem<br />
Yachtbesitz und hat sich als ein<br />
führender Anbieter von Co-Owner <br />
ship (Anteilseigentum) und Nutzungsmodellen<br />
im europäischen<br />
Yachtmarkt etabliert. Als Makler<br />
arbeitet SmartYacht sowohl im<br />
Auftrag von Yachtbesitzern, die ihr<br />
Schiff anteilig verkaufen wollen, als<br />
auch für Käufer, die auf der Suche<br />
nach einem Yachtanteil sind. Das<br />
Angebot reicht vom 10-Meter<br />
Sportboot über 20-Meter-Yachten<br />
mit Kapitän bis hin zur 50-Meter-<br />
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Rümpfe sind drei! So oder<br />
so ähnlich wird wohl Multihull<br />
Sailing-Chef Herbert Wieds<br />
Philosophie lauten, vielleicht hat<br />
er deshalb vor ziemlich genau<br />
zehn Jahren den Vertrieb der<br />
Mehrrümpfer von Weta Marine,<br />
WindRider, XCAT und Astus<br />
Boats übernommen. In Tulln<br />
stellen die Krieglacher einen<br />
Trimaran Astus 20.5 Sport aus,<br />
den man auch zum Jubiläumspreis<br />
von € 39.900,– statt Listenpreis<br />
€ 44.333,– erwerben kann.<br />
Zehn Prozent Messerabatt gibt<br />
es zudem auch auf einen Astus<br />
16.5 Sport (€ 23.900,–) sowie auf<br />
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Kurse zum FB2-/FB3-Segelschein.<br />
Zudem werden in<br />
Biograd, Veruda und Split<br />
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Mono und Kat sowie Damenskippertrainings<br />
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Sie sehnen sich nach<br />
einer Auszeit vom<br />
stressigen Alltag,<br />
nach einem Abenteuer<br />
auf dem Wasser?<br />
E’DYN. Podkrižnik? Das slowenische<br />
Unternehmen war bislang<br />
eher nur Großkonzernen wie<br />
Bosch, Porsche oder Siemens bekannt,<br />
denen es seit Jahrzehnten<br />
Antriebssyteme zuliefert. Seit gut<br />
vier Jahren stellt Podkrižnik unter<br />
dem Markennamen e’dyn aber<br />
auch elektrische Antriebssysteme<br />
für Boote her. Zu den Kunden<br />
gehören z. B. Boesch, Frauscher,<br />
Marian oder Howercraft. Hergestellt<br />
werden Außenboarder mit<br />
bis zu 11 kW und Inboards bis zu<br />
150 kW. Bei den 100 bis 150 kW<br />
starken E-Motoren ist man mit<br />
über 100 ausgelieferten Stück im<br />
Jahr sogar Marktführer in der<br />
DACH-Region! Zu finden ist<br />
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Schön in der Mitte<br />
MARINA PUNTA GABBIANI.<br />
Lignano liegt ziemlich genau in<br />
der Mitte zwischen Venedig und<br />
Triest, ist also ein idealer Standort<br />
für jene, die sich nicht entscheiden<br />
können, welcher der zwei Adria-<br />
Perlen sie ihre Aufwartung machen<br />
wollen. Das gilt auch für<br />
Skipper: Sie können ihre Yacht in<br />
der Marina Resort Punta Gabbiani<br />
wenige Kilometer nördlich von<br />
Lignano festmachen. Die Marina –<br />
300 Liegeplätze im Wasser und auf<br />
dem Trockenen, Lift und Kran bis<br />
80 t, hohe Umweltstandards (z. B.<br />
eigene Kläranlage), vielfältiges<br />
Freizeitprogramm (Pools, Kinderclub),<br />
Restaurant – gehört zu den<br />
best ausgestatteten in der nörd <br />
lichen Adria. Dafür bürgen die<br />
Blaue Flagge seit 29 Jahren und der<br />
Goldene Anker seit 2019. Die<br />
Marina Punta Gabbiani ist in Tulln<br />
am FVG-Marinas-Stand vertreten,<br />
weil Mitglied des Netzwerks.<br />
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Top-Adresse für Yachties:<br />
Marina & Resort Punta<br />
Gabbiani in Lignano.<br />
INFO-HOTLINE:<br />
+43 664 3409786<br />
„ Auf jedem Schiff, ob’s dampft, ob’s segelt,<br />
gibt’s einen, der die Sache regelt.“<br />
Verfasser unbekannt.<br />
www.bootemayer.at
3onWater<br />
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Theorie und Praxis am Schiff<br />
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Wissen und Meer<br />
Der perfekte Skipper<br />
Das ist der Mythos schlechthin – es gibt ihn nicht, den<br />
perfekten Skipper. Lassen Sie sich bitte gleich vorweg<br />
das eine sagen: Man lernt nie aus, das ist fix!<br />
Tipp: Alle paar Jahre<br />
zum Skippertraining!<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
In der Segel-Praxis stecken allerdings<br />
mehrere Aspekte. Zum einen<br />
muss der Skipper eine Führungskraft<br />
sein, zum anderen muss<br />
er den Törn gut planen und organisieren<br />
und zur Praxis zählt nicht<br />
nur Segeltechnik und Seemannschaft,<br />
er muss sich auch beim<br />
Motor und bei der Yacht gut auskennen.<br />
Aber nun der Reihe nach:<br />
DER SKIPPER<br />
ALS FÜHRUNGSKRAFT<br />
Es gibt verschiedene Führungsstile,<br />
wir kennen das aus der Arbeitswelt.<br />
Ich habe verschiedene Skipper erlebt,<br />
jene der alten Schule „Captains<br />
word is law“, ich kenne Skipper, die<br />
sich nach der Crew richten („Die<br />
sollen ja einen schönen Urlaub haben“)<br />
und ich habe Skipper gesehen,<br />
die sich von Situation zu Situation<br />
hanteln („Ich bin so gut, ich finde<br />
schon eine Lösung!“). Ich möchte<br />
keine Bewertung der verschiedenen<br />
Philosophien abgeben. Entscheidend<br />
ist, wie glaubwürdig der Skipper<br />
agiert. Hängt seine Autorität nur<br />
von der Rolle als Skipper ab? Handelt<br />
er fachlich klug? Überzeugt er<br />
seine Crew durch Ruhe, Teilhabe an<br />
Entscheidungen, durch Entschlossenheit?<br />
Jedenfalls schreibe ich jedem Skipper<br />
ins Stammbuch: Die Führung<br />
beginnt bei der eigenen Person, also<br />
muss er sich seiner Rolle und seinem<br />
Verhalten bewusst sein. Ich persönlich<br />
habe mein Prinzip: Wertschätzung<br />
und Authentizität, damit bin<br />
ich bis jetzt am besten gefahren.<br />
DER SKIPPER<br />
ALS ORGANISATOR<br />
Hier gilt es, den Spagat zwischen<br />
„für alles zuständig sein“ und „Die<br />
Crew soll sich das selbst checken“ zu<br />
schaffen. Der Törn beginnt ja nicht<br />
erst beim Betreten der Yacht, sondern<br />
schon viel früher. Je eher der<br />
Skipper das Heft in die Hand nimmt<br />
und Törnbesprechungen einberuft,<br />
in denen Funktionen festgelegt (Co-<br />
Skipper, Zahlmeister, Kojeneinteilungen<br />
u. v. a.) werden, desto besser<br />
kann sich die Crew aufeinander einstellen.<br />
Die Crew kann ihre Erfahrungen,<br />
ihrer Erlebnisse und ihre<br />
Expertisen auf den Tisch legen, damit<br />
können auch Erwartungen im<br />
Vorfeld bereits abgeklärt werden.<br />
Auch hier wieder kommt es darauf<br />
an, wie der Skipper agiert: Hält<br />
er Monologe, ist er der „G‘scheit <br />
waschel“, der eh alles besser weiß,<br />
fährt er drüber („Wir machen das so<br />
und nicht anders!“) oder orientiert<br />
er sich am Wissensstand und Erfahrungsschatz<br />
der Crew?<br />
DER SKIPPER UND DIE PRAXIS<br />
Wir haben in Österreich ein tolle<br />
Hochseesegel-Ausbildung. Wer sich<br />
der Prozedur um den Erwerb einer<br />
FB2-Lizenz unterworfen hat, weiß,<br />
wovon ich rede. Allerdings hört bei<br />
vielen Skippern die Weiterbildung<br />
mit dem Erwerb des Segelscheins<br />
auf. Ich sage allen angehenden<br />
Skipper und Skipperinnen am Ende<br />
einer Prüfung, dass sie hiermit die<br />
Lizenz zum Weiterlernen haben.<br />
Speziell Charter-Skipper, die oft nur<br />
ein bis zwei Wochen im Jahr segeln,<br />
müssen doppelt und dreifach vorund<br />
umsichtig fahren. Man vergisst<br />
einfach viel zu viele Dinge, die in der<br />
Ausbildung gelernt wurden, aber<br />
dann jahrelang nicht abgerufen werden.<br />
Da denke ich nur an Filter reinigen,<br />
an Logge-Geber säubern, an<br />
Dieselfilter wechseln, die Stromversorgung<br />
checken, Leinenwürfe ordentlich<br />
anleiten, und so weiter. Die<br />
Segelschulen und Vereine bieten<br />
eine Reihe von Weiterbildungsmaßnahmen<br />
an, sei es vom „Motor – das<br />
unbekannte Wesen“ über vertiefende<br />
Seminare übers Wetter bis hin zu<br />
„Apps, Apps, Apps“.<br />
Ich empfehle, sich alle paar Jahre<br />
einmal zum Skippertraining anmelden:<br />
Es ist immer wieder interessant,<br />
unterschiedliche Trainer kennenzulernen<br />
und von ihnen zu profitieren.<br />
Abschließend darf ich noch jeden<br />
Skipper, jede Skipperin ermuntern,<br />
sich selbst stets zu hinterfragen. Je<br />
klarer Sie ein Bild von sich haben,<br />
wie Sie Ihre Rolle anlegen, welche<br />
Selbsterkenntnis Sie Ihren Handlungen<br />
zugrunde legen, desto klarer<br />
kommt Ihre Persönlichkeit heraus<br />
und Sie brauchen keine Rolle spielen,<br />
sondern können Sie selbst sein.<br />
Vielleicht helfen da ein paar Fragen:<br />
Wie ist es Ihnen bei Ihrem letzten<br />
Törn als Skipper ergangen? Haben<br />
Sie Ihre Anweisungen, Ihre Ideen,<br />
Ihre Anregungen durchgebracht?<br />
War das schwierig oder leicht?<br />
Woran ist das gelegen? Was würde<br />
die Crew dazu sagen?<br />
Welche Führungsstile entsprechen<br />
Ihrem Charakter? Sind Sie eher autoritär<br />
oder kooperativ, lassen Sie die<br />
Dinge treiben? Sind Sie konfliktfreudig,<br />
konfliktscheu?<br />
<br />
GOTTFRIED<br />
TITZL RIESER<br />
ist Ausbildungs referent<br />
des Yacht Club Austria,<br />
dem größten Yachtclub<br />
Österreichs. Er ist passionierter<br />
Fahrtensegler<br />
und hat insgesamt so<br />
um die 20.000 See -<br />
meilen in seinen Log -<br />
büchern dokumentiert.<br />
Sein Motto: „Die See ist<br />
der beste Lehrmeister!“<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
62 2/<strong>2020</strong>
BOOT TULLN<br />
Neues zum Setzen<br />
Die neue BAVARIA C42 exklusiv<br />
auf der Boot Tulln in<br />
Halle 10, Stand 1015<br />
Istecs neuer Parasailor.<br />
WINGAKER. Einen grundlegend neu<br />
entwickelten Parasailor hat Istec<br />
vorgestellt, dessen Flügelfläche deutlich<br />
verringert wurde, was das Setzen<br />
und Bergen erleichtert.<br />
Gegenüber dem Vorgängermodell<br />
soll der neue und bereits zum Patent<br />
angemel dete Hybridflügel in Kombination<br />
mit dem strömungsoptimierten<br />
Segel body zudem ein beachtliches<br />
Plus an Performance<br />
und Eigen sta bilität aufweisen.<br />
Erhältlich ist der neue Para sailor<br />
in 15 Standard designs sowie drei<br />
neuen Farben.<br />
è www.istec.ag<br />
Luxus-Kraftwerk<br />
SUPERYACHT. Nachdem er letzten<br />
Juni mit der 90 Meter langen SY 300<br />
seine bislang größte Segelyacht-Studie<br />
vorgestellt hat, geht es der gerne<br />
für Jeanneau arbeitende Yacht<br />
Designer Philippe Briand nun<br />
mit SY 200 ein Alzerl kleiner an. Die<br />
75-Meter-Studie soll wie die größere<br />
Schwester energetisch ein Selbstversorger<br />
sein. Den nötigen Strom<br />
produzieren Unterwasserturbinen<br />
während des Segelns, eine 20 Tonnen<br />
schwere Batteriebank sorgt dafür,<br />
dass auch bei Windflaute das luxuriöse<br />
Leben an Bord mit Energie gespeist<br />
wird. Kabinen und Platz sollen<br />
für 14 Gäste reichen, die pompöse<br />
Eignersuite hat eine eigene Terrasse<br />
samt Jacuzzi.<br />
è www.philippebriand.com<br />
Man beachte:<br />
Gläsernes Hardtop,<br />
83,5 m langer Mast!<br />
Passion made<br />
BAVARIA C42<br />
Essentiell abgespeckt<br />
MODELL-VEREINFACHUNG. Die<br />
Luxus-Katamaran-Marke Privilège<br />
im Hause Hanse bietet seinen 510<br />
nun auch als verschlankte Alter <br />
na tive an.<br />
Ausstattung und Interieur-Ein <br />
richtung der „Essential“ wurden vereinfacht,<br />
um die Wartungsleichtigkeit<br />
zu erhöhen und Service-Intervalle<br />
zu senken, zudem wurde die<br />
Optionenliste „optimiert“, also gestrafft.<br />
Vorteile: kürzere Produk <br />
tionszeit und günstigere Anschaffungskosten.<br />
è www.hanseyachtsag.com<br />
Mehr Volumen im Vorschiff<br />
durch den BAVARIA V-Bug,<br />
eine lange Wasserlinie<br />
dank Chines und mehr<br />
Segelfläche sorgen bei der<br />
BAVARIA C42 für maximale<br />
Segelperformance. Unter<br />
Deck bietet sie mehr Platz<br />
und Raum für Freiheit und<br />
Komfort.<br />
Entdecken Sie jetzt die<br />
neue BAVARIA C42 online<br />
unter:<br />
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Privilège Signature<br />
510 Essential.
Alles, was<br />
Flügel hat<br />
Fliegt, fliegt nicht. Fliegt, fliegt nicht. Und flieeeeeeegt!<br />
Text ROLAND REGNEMER | Fotos JOKA GEMESI<br />
Es war im Jahr 2014, als Hans Spitzauer mit dem Prototypen eines „modernen<br />
Jollenkreuzers“ auf dem Neusiedler See die Jungfernfahrt absolvierte. Die<br />
Lago 26 war auf Anhieb das schnellste Einrumpfboot auf dem See, ausgestattet<br />
mit jeder Menge Segelfläche sowie einem funktionellen Deckslayout, verpackt<br />
in einem rundum stimmigen Design. Kein Wunder, standen dem vielfachen<br />
EM- und WM-Medaillengewinner mit Juliane Hempel für alle seglerischen<br />
Belange und mit Spirit Design für das Gesamtkonzept zwei hochrangige Partner<br />
in der Planung und Konzeption zur Seite. Von da an ging es in punkto Erfolge<br />
auf den heimischen Regattabahnen steil bergauf – und nun soll die Lago 26<br />
auch aus dem Wasser in höhere Sphären aufsteigen.<br />
64 2/<strong>2020</strong>
2/<strong>2020</strong> 65
Lago 26 Foil<br />
Blaue Bänder konnten von<br />
der pannonischen Tiefebene<br />
bis ins Salzkammergut<br />
gesammelt werden.<br />
Dabei zeigte die Lago dank des –<br />
dem Neusiedler See geschuldeten –<br />
Schwertes ungeheure Agilität und<br />
entsprechend auch Aggressivität,<br />
vor allem bei Wind.<br />
Die großzügig dimensionierte<br />
Segelfläche, dazu Trapeze und<br />
naturgemäß wenig aufrichtendes<br />
Moment bescherten vor allem bei<br />
Mittel- und Starkwind viel Freude,<br />
Kenterungen auch.<br />
Eine deutlich stabilere Kielversion<br />
für alles westlich vom Neusiedler<br />
See Gelegene war die logische<br />
Folge. Die Entwicklung der Lago<br />
26 war damit aber noch nicht am<br />
Höhepunkt, ganz im Gegenteil.<br />
NUR FLIEGEN IST SCHÖNER<br />
Was kommt einem in den Sinn,<br />
wenn man sich im konventionellen<br />
Segelbereich schon wirklich nach<br />
der Decke gestreckt hat und rundherum<br />
alles vom Foilen spricht?<br />
Man kommt am besten mit den<br />
richtigen Leuten darüber ins Reden.<br />
In diesem Falle Hans Spitzauer<br />
mit Dieter Schneider. Beide Protagonisten<br />
des „Lago-F-Projekts“<br />
kannten sich schon einige Jahre.<br />
Schneider war einer der „Lagonauten“<br />
der ersten Stunde, nennt<br />
eine Schwertversion sein Eigen.<br />
Und wurde im Rahmen seines Engagements<br />
für den Red Bull Youth<br />
Americas Cup im Jahr 2017 mit<br />
dem „Flugvirus“ angesteckt.<br />
Womit in seinem und diesem<br />
Falle nicht der – ebenfalls absolvierte<br />
– Helikopterschein gemeint<br />
ist. Sondern natürlich seine Eindrücke<br />
von den foilenden Katamaranen<br />
in und um den Event in<br />
Bermuda.<br />
Was als Idee nach einem langen<br />
Segeltag an der Bar begann, gipfelte<br />
in einem High-Tech-Entwicklungsprogramm<br />
für die Lago. Dabei<br />
stieß das bestehende Designerteam<br />
immer wieder auf neue Herausforderungen.<br />
Die Segelfläche wuchs<br />
an, die Anzahl der Trapeze wurde<br />
auf drei erhöht und die Struktur<br />
des Rumpfes an zahlreichen Stellen<br />
verstärkt. Und immer wieder eine<br />
Schwachstelle im Gesamtsystem<br />
gefunden und eliminiert.<br />
INTERNATIONALES<br />
KNOW-HOW<br />
Mit Hugh Welbourne wurde ein<br />
Top-Designer der trotz allem noch<br />
jungen Welt des Foilens ins Team<br />
„ Mit der foilenden Lago wollen wir<br />
die Grenzen ausloten. Und auf den<br />
umliegenden Seen noch den einen<br />
oder anderen Rekord einfahren.“<br />
Hans Spitzauer, Weltklassesegler und Entwickler<br />
Die Lago wird seit<br />
Beginn des Jahres bei<br />
Devoti Sailing gebaut.<br />
Es stehen vier Varianten<br />
zur Auswahl: One<br />
Design, Sport, Touring<br />
und Exklusiv.<br />
66 2/<strong>2020</strong>
Nach den ersten Flugversuchen<br />
wird das<br />
Rigg vergrößert und<br />
Gewicht abgespeckt.<br />
„ Wir gehen jetzt noch einmal aufs Ganze und sind zuversicht lich,<br />
ein stabiles und solides System aufs Wasser zu bringen.“<br />
Dieter Schneider, Segler und Unternehmer<br />
geholt. Nach einem Schwertbruch<br />
und mehreren zerstörten Masten<br />
wurde über den Winter noch einmal<br />
inhaltlich aus dem Vollen geschöpft<br />
und dem vorgegebenen<br />
Rumpf ein imposantes Rigg<br />
verpasst. Dazu stehen der Crew<br />
Ausleger statt Trapeze für die<br />
kommenden „Ausflüge“ zur<br />
Verfügung.<br />
„Wir gehen jetzt noch einmal<br />
aufs Ganze und sind zuversichtlich,<br />
nach umfangreichen Berechnungen<br />
und Simulationen ein<br />
solides System aufs Wasser zu<br />
bringen. Eins, das schon bei den<br />
typischen Leicht- bis Mittelwindbedingungen<br />
auf den Seen in<br />
Österreich und Umgebung lange<br />
Flüge ermöglicht“, freut sich Dieter<br />
Schneider auf die in den kommenden<br />
Wochen anstehenden<br />
Tests und geplanten Regatten. <br />
Mit Schwert agil wie eine Jolle, …<br />
Lago 26<br />
… mit Kiel auch alleine gut zu segeln.<br />
Sword Keel Foil<br />
Länge ü. a. 7,95 m 7,95 m 7,95 m<br />
Länge Wasserlinie 7,66 m 7,66 m 7,66 m<br />
Breite ü. a. 2,50 m 2,50 m 2,50 m<br />
Tiefgang 0,20 m 1,80 m 1,80 m<br />
Gewicht 780 kg 810 kg 660 kg<br />
Segelfläche (am Wind) 28,0–33,8 m 2 28,0–33,8 m 2 43,5 m 2<br />
Gennaker 48,0–55,0 m 2 48,0–55,0 m 2 68 m 2<br />
Code 0 38,5 m 2<br />
Preis One-Design-Version ab 53.750,– ab 53.750,– auf Anfrage<br />
Händler: Championships Yachting GmbH, Hans Spitzauer, Tel. 0664/546 87 69, office@championships.at<br />
è www.lago26.com<br />
2/<strong>2020</strong> 67
Alles was Recht ist<br />
Wer fragt, gewinnt<br />
Die angebotenen Kautionsversicherungen sind vorsichtig ausgedrückt sehr unterschiedlich.<br />
Die verschiedenen Konditionen machen es dem Laien auch nicht leichter, die Versicherungsleis<br />
tung im Schadensfall richtig zu bewerten. Hinterfragen macht absolut Sinn.<br />
Als Erfinder und Pionier der<br />
zwölf volle Monate lang segeln konnte,<br />
wo er wollte, so lange er wollte<br />
Skipper-Haftpflicht-Versicherung<br />
waren wir auch die Ersten,<br />
und mit welchem Schiff er wollte.<br />
die ein Konzept für eine Kau<br />
Via „me too“ zogen die Mitbewer<br />
tionsversicherung entwickelt hatten.<br />
ber nach. Aber viel vorsichtiger und<br />
Die Erfahrungswerte damals rund<br />
restriktiver, mit zeitlicher Beschränkung<br />
ums Milleniumsjahr waren gleich<br />
und mitunter deutliche höhe<br />
null, ich zählte an den Knöpfen meines<br />
ren Selbstbehalten. Je kürzer die<br />
Hemdes: Soll ich, soll ich nicht?<br />
Versicherungszeit und je höher die<br />
Ich glaubte daran, dass sich die FRIEDRICH SCHÖCHL Selbstbeteiligung, desto schlechter<br />
Skipper mit Charterkautions-Versicherung<br />
nicht anders geschickt oder Skipper-Haftpflichtschränkter<br />
die Leistung, desto höher<br />
ist Skipper aus Leidenschaft,<br />
Erfinder der<br />
für Skipper und Crew. Je einge<br />
ungeschickt verhalten würden als versicherung und der Ertrag für den Anbieter. So auch<br />
ohne. Wir wagten das Experiment, Gründer der Versicherungsgesellschaft<br />
der Schluss einiger weniger seriöser<br />
denn das war es. Rückwirkend kann Yacht-Pool. Vercharterer, die versuchen, sinkende<br />
Chartererträge unter anderem<br />
ich nach 20-jähriger Erfahrung und kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
zigtausenden abgewickelten Schäden<br />
durch Einbehalte von Charter-Kautionen<br />
sagen, die Skipper haben mich nicht<br />
aus eigenen „Versicherungspro<br />
enttäuscht!<br />
dukten“ – auch „Kautionsabgeltung“<br />
Fast jedem Skipper ist es peinlich,<br />
genannt – aufzubessern.<br />
einen Kaskoschaden melden zu müssen,<br />
Unberechtigte oder tatsächlich ge<br />
ein Missgeschick kratzt immer<br />
rechtfertigte Einbehalte führen im<br />
auch ein wenig am Ego. Und die Entschuldigung,<br />
mer wieder zu Verärgerungen von<br />
dass man ja jahrelang<br />
Chartercrews. Es kratzen aber auch<br />
ohne Schaden gefahren ist, diesmal<br />
überhöhte „Kautionsabgeltungsforderungen“<br />
aber so widrige Umstände zum bedauerlichen<br />
am Image diverser<br />
Schaden führten, ist<br />
Vercharterer.<br />
häufiger Begleiter der Schadensberichte.<br />
Die Prämien für die Kautionsab<br />
Mit der Einschätzung unserer<br />
geltung verschiedener Charterbetrei<br />
Prämien in Relation zum Verhalten<br />
ber sind höchst unterschiedlich. Wir<br />
unserer Skipper lagen wir erfreulich<br />
wollen an dem in der Praxis von<br />
richtig – wir konnten sie seit 20 Jahren<br />
namhaften Firmen angebotenen<br />
unverändert stabil halten. Und<br />
„Abgeltungsbeispiel“ die realistische<br />
wir boten von Anfang an eine Jahresversicherung<br />
unterschiedliche Kostenbetrachtung<br />
an, mit der der Skipper<br />
für den Charterskipper darstellen:<br />
Ein kleiner Unterschied<br />
nterschied r mit Wirkung! großer Ein Ein kleiner Ein mit Ein Wirkung!<br />
kleiner kleiner Unterschied großer Unterschied mit großer mit großer mit mit großer großer Wirkung!<br />
Wirkung!<br />
QUELLE: YACHT-POOL<br />
Kosten Kosten unterm Kosten Strich: unterm Kosten unterm Strich:<br />
Kosten Kosten Kosten unterm unterm Kosten unterm Strich:<br />
Strich: unterm Strich:<br />
Strich: unterm Kosten Strich:<br />
unterm Strich:<br />
hadens- bst-<br />
Jahres- Selbst- Schadens-<br />
Kau$ons- Kautions-<br />
Kau$ons-<br />
Kau$ons-<br />
Jahres-<br />
Jahres- Jahres-<br />
Jahres-<br />
Schadens- Selbst-<br />
Schadens-<br />
Schadens-<br />
Selbst-<br />
Selbst-<br />
Selbst-<br />
Selbst-<br />
Ersta;ung<br />
Ersta;ung Prämie Ersta;ung plus Prämie Ersta;ung Prämie plus<br />
Ersta;ung<br />
Prämie Ersta;ung Erstattung<br />
Ersta;ung plus<br />
Prämie Prämie plus Prämie plus plus<br />
plus Prämie plus<br />
plus Prämie plus Charterkautions-Versicherung plus Prämie plus von<br />
ligung höhe<br />
prämie beteiligung<br />
höhe<br />
höhe höhe<br />
höhe<br />
prämie<br />
prämie prämie beteiligung<br />
prämie<br />
höhe<br />
höhe<br />
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höhe beteiligung<br />
Selbstbeteiligung<br />
beteiligung<br />
beteiligung<br />
Selbstbeteiligung<br />
Selbstbeteiligung<br />
Selbstbeteiligung<br />
000,00 00,00 1.900,00 € € € 100,00 2.000,00 1.900,00 € € € € 371,95 € 1.900,00 100,00 2.000,00 2.000,00 € 1.900,00 371,95 € € 2.000,00 € € 100,00 € 100,00 € 100,00 € € 371,95 € 100,00 1.900,00 € € 1.900,00 € € € € 1.900,00 € € € 371,95 € 371,95 € 371,95 €<br />
€<br />
€ 371,95 € €<br />
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271,95 € €<br />
YACHT-POOL YACHT-POOL YACHT-POOL 3.000,00 3.000,00 € € € 3.000,00 € € 271,95 € 271,95 € 271,95 € €<br />
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000,00 00,00 2.850,00 € € € 150,00 3.000,00 2.850,00 € € € € 421,95 € 2.850,00 150,00 3.000,00 3.000,00 € 2.850,00 421,95 € € 3.000,00 € € 150,00 € 150,00 € 150,00 € € 421,95 € 150,00 2.850,00 € € 2.850,00 € € € € 2.850,00 € € € 421,95 € 421,95 € 421,95 €<br />
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000,00 00,00 1.700,00 € € € 300,00 2.000,00 1.700,00 € € € € 750,00 € 1.700,00 300,00 2.000,00 2.000,00 € 1.700,00 750,00 € € 2.000,00 € € 300,00 € 300,00 € 300,00 € € 750,00 € 300,00 1.700,00 € € 1.700,00 € € € € 1.700,00 € € € 750,00 € 750,00 € 750,00 €<br />
€<br />
€ 750,00 € €<br />
€ 750,00 € € 750,00 €<br />
450,00 € €<br />
Uniqa Uniqa * * Uniqa * * Uniqa * 3.000,00 * * 3.000,00 € € € 3.000,00 € € 450,00 € 450,00 € 450,00 € €<br />
€ 450,00 € € €<br />
000,00 00,00 2.700,00 € € € 300,00 3.000,00 2.700,00 € € € € 750,00 € 2.700,00 300,00 3.000,00 3.000,00 € 2.700,00 750,00 € € 3.000,00 € € 300,00 € 300,00 € 300,00 € € 750,00 € 300,00 2.700,00 € € 2.700,00 € € € € 2.700,00 € € € 750,00 € 750,00 € 750,00 €<br />
€<br />
€ 750,00 € €<br />
€ 750,00 € € 750,00 €<br />
"Damage-Waiver"<br />
000,00 00,00 ochenprämie 1.400,00 € € "Damage-Waiver"<br />
€ 600,00 "Damage-Waiver" 2.000,00 1.400,00 € € 936,00 €<br />
eines € Wochenprämie<br />
€ 936,00 Wochenprämie € 1.400,00 Wochenprämie<br />
600,00 2.000,00 2.000,00 € 1.400,00 936,00 € € 2.000,00 € € 600,00 € 600,00 € 600,00 € € 936,00 € 600,00 1.400,00 € € 1.400,00 € € € € 1.400,00 € € € 936,00 € 936,00 € 936,00 €<br />
€<br />
€ 936,00 € € € 936,00 € €<br />
eines eines eines bekannten<br />
eines bekannten<br />
bekannten eines 336,00 bekannten<br />
€<br />
000,00 00,00 2.790,00 € € €<br />
3.390,00 3.390,00 €<br />
€ 3.390,00 €<br />
€ 600,00 3.000,00 2.790,00 € € € € €<br />
Vercharterers<br />
336,00<br />
€ 936,00 336,00<br />
€<br />
Vercharterers<br />
2.790,00<br />
336,00 € €<br />
€ 336,00 600,00 3.000,00<br />
€<br />
€<br />
3.000,00 2.790,00<br />
€<br />
936,00 € € € 3.000,00 € € 600,00 € 600,00 € 600,00 € € 936,00 € 600,00 2.790,00 € € 2.790,00 € € € € 2.790,00 € € € 936,00 € 936,00 € 936,00 €<br />
€<br />
€ 936,00 € €<br />
€ 936,00 € € 936,00 €<br />
000,00 00,00 bis 430 2.200,00 430 € € Beispiel Beispiel Magazin "Yacht" Beispiel Magazin € „Yacht“ Beispiel bis Magazin 2.200,00 „Yacht“ bis Magazin „Yacht“ 800 3.000,00 3.000,00 „Yacht“ € 800 € € 3.000,00 € bis bis € 1.230,00 430 bis 430 bis € € 430 bis 430 2.200,00 € € 430 bis € bis 3.000,00 € 430 3.000,00 € 2.200,00 1.230,00 € 800 bis € € 3.000,00 € bis bis € 800 bis 800 bis € € 800 bis 800 1.230,00 € € 800 bis € bis 2.200,00 € 800 2.200,00 € € € € € 2.200,00 € € € 1.230,00 € 1.230,00 €<br />
€ €<br />
€ 1.230,00 € €<br />
€ 1.230,00 € € € 1.230,00 €<br />
d 10/2019)<br />
* * Ausschluss * * Ausschluss von * Ausschluss von Lack-, * von Lack-, * von Ausschluss Lack-, Kratz-, Lack-, von Kratz-, Kratz-, Lack-, von Kratz-, Schrammschäden von Kratz-, Lack-, Schrammschäden Kratz-, (Stand Schrammschäden (Stand (Stand (Stand 10/2019)<br />
(Stand 10/2019)<br />
10/2019) (Stand 10/2019)<br />
Ein wesentlicher Punkt für die<br />
richtige Bewertung der dargestellten<br />
unterschiedlichen Belastungen der<br />
Chartercrews ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
in welcher Höhe ein Schaden<br />
eintritt. Die Anzahl der Schäden von<br />
100,– sind mit Sicherheit die<br />
höchsten, denn das macht de facto<br />
jeder kleine Schaden aus. Die Häufigkeitskurve<br />
nimmt bis zum höchstvereinbarten<br />
Schaden kontinuierlich<br />
ab. Die Zahl der „Totalschäden“, wo<br />
die ganze Kaution verloren ist, ist<br />
also die geringste.<br />
Der Kostenunterschied ist also mit<br />
der Eintrittswahrscheinlichkeit zu<br />
gewichten und bekommt damit noch<br />
größeres Gewicht als dies diese Vergleichsrechnung<br />
zeigt.<br />
Ihr ist vereinfacht beispielhaft unterstellt,<br />
dass sich die verschiedenen<br />
Schadensbeispiele linear verteilen,<br />
also jede angenommene Schadenshöhe<br />
in gleicher Anzahl eintritt. Das<br />
ist eben in der Praxis nicht der Fall.<br />
Wir teilen die Ansicht der Yacht,<br />
dass diese gravierenden Unterschiede<br />
von vielen Skippern nicht in vollem<br />
Umfang ihrer finanziellen Auswirkungen<br />
erkannt werden.<br />
Und zudem schmackhaft gemacht<br />
werden, dass in diesem Fall keine<br />
Kaution (via Kreditkarte) hinterlegt<br />
werden muss. Ein teurer Service.<br />
Wie sich zeigt.<br />
Im dargestellten Vergleich wurde<br />
noch nicht berücksichtigt, dass die<br />
YACHT-POOL eine kostenlose weitere<br />
Deckung für alle privaten Charter<br />
enthält, die in den auf den Versicherungsbeginn<br />
folgenden zwölf<br />
Monaten alle Chartertörns mit<br />
einschließen.<br />
D. h., wer dieses Jahr im Frühling<br />
chartert, ist für alle Törns bis<br />
zum Frühjahr 2021 versichert.<br />
68 2/<strong>2020</strong>
MARIAN<br />
Austrian Boatshow Tulln <strong>2020</strong><br />
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Kompromisslo<br />
Frauscher 1414 Demon Air<br />
Der oberösterreichische Bootsbauer Frauscher ist seit langem ein klangvoller Name<br />
im Segment der Gentlemen Racer. Mit der Frauscher 1414 Demon Air hat er der<br />
standesgemäßen Vorstellung von Luxus eine weitere Fußnote hinzugefügt.<br />
Text und Fotos KERSTIN ZILLMER<br />
Luxus ist ein dehnbarer Begriff<br />
– in der Wüste kann<br />
bereits Schatten Luxus sein,<br />
doch wer im Wald wohnt,<br />
wird sich seines „Reichtums“ selten<br />
bewusst sein. Und sind schon Boote<br />
an sich ein Luxus, so erst Recht die<br />
Klasse der Gentlemen Racer: gemacht<br />
für das pure Vergnügen, von<br />
jeder Zweckbindung befreit, in ihrer<br />
offensichtlichen Losgelöstheit vom<br />
profanem Nutzdenken erst wirklich<br />
schön. Dieses Boot sieht bereits<br />
schnell aus, wenn es nur im Hafen<br />
liegt. Die Ideen, die seiner Schöpfung<br />
zugrunde liegen, reflektieren<br />
sich wirkungsvoll in der imaginären<br />
Liste all jener Vergnügungen, die<br />
damit möglich werden: schnell<br />
Fahren mit und ohne Ziel, Sonnenbaden,<br />
Party auf dem Wasser; und<br />
natürlich bella figura machen …<br />
Was bedeutet es, ein solches<br />
Boot zu entwerfen, zu planen und<br />
schlussendlich zu bauen? Und vor<br />
allem: Was ist der Anspruch der<br />
Designer und Konstrukteure? In<br />
Port Adriano haben wir Michael<br />
Frauscher bei seiner ersten Probefahrt<br />
im Mittelmeer begleitet. Er ist<br />
tatsächlich ein bisschen nervös, als<br />
wir den Hafen verlassen, doch das<br />
legt sich bald.<br />
An Bord erklärt uns Michael, was<br />
für ihn an der 1414 Demon Air das<br />
Entscheidende ist. Und was seine<br />
Vorstellung von Luxus ausmacht.<br />
Michael, was ist neu beim Design der<br />
Michael Frauscher auf der 1414 Demon<br />
Air in Port Adriano, Mallorca.<br />
Frauscher 1414 Demon Air?<br />
Frauscher ist kompromisslos: Jedes<br />
Boot wird neu gedacht. Wir definieren<br />
zuerst den Zweck, daraus<br />
ergeben sich die Form und der<br />
Raum, die Gestaltung und das<br />
Design. Alles folgt dem Zweck des<br />
Bootes: Was soll es leisten, was<br />
können? Danach entscheiden wir.<br />
Ein Boot wie die Mirage zum<br />
Beispiel darf ruhig eckig sein und<br />
Drama bieten. Eine 858 Fantom<br />
Air hat Sexappeal. Weil bei der<br />
1414 Demon Air die Aufenthaltsflächen<br />
wesentlich sind, haben wir<br />
uns für rundere Formen an Deck<br />
entschieden. Hier braucht es weniger<br />
Drama, weil die Demon im<br />
Ganzen ja schon so kraftvoll und<br />
imposant wirkt.<br />
Was waren die Herausforderungen<br />
bei der Entwicklung der Demon Air?<br />
Technisch gesehen war die größte<br />
Herausforderung das freistehende<br />
T-Top, das nach vorne auskragt.<br />
Weil wir für beste Performance<br />
stehen und unsere Boote top fahren<br />
müssen, war es wichtig, dass<br />
70 2/<strong>2020</strong>
FOTO: WERFT<br />
s Frauscher<br />
2/<strong>2020</strong> 71
Frauscher 1414 Demon Air<br />
das T-Top leicht ist. Wenn man<br />
den Schwerpunkt eines Bootes<br />
nach oben verlagert, hat man<br />
sowohl in der Kurvenfahrt als<br />
auch beim Abstoppen ein viel zu<br />
großes Moment. Zudem werden<br />
die Fahreigenschaften dramatisch<br />
schlechter, wenn es schwer ist.<br />
Deshalb haben wir uns für leichtes<br />
Carbon entschieden.<br />
Frauscher hat bisher kein Carbon in<br />
dieser Dimension verbaut. Woher kam<br />
das Know-how?<br />
Wenn man von Carbon in echter<br />
Leichtbauweise spricht, ist man<br />
entweder bei der Fahrzeug- oder<br />
Flugzeugtechnik. Wir haben in<br />
Oberösterreich eine kompetente<br />
Firma gefunden, die sehr schöne<br />
Spezialanfertigungen für die europäische<br />
Luftfahrtindustrie macht.<br />
Sie baut nun für uns das T-Top.<br />
Wie wurde die Kraft, die beim schnellen<br />
Fahren und in Kurven und Wellen<br />
auf das Dach einwirkt, ausgeglichen?<br />
Durch eine Edelstahlaufnahme, die<br />
das T-Top mit dem Rumpf verbindet.<br />
Es ist fest im Rumpf einlaminiert<br />
und abgespreizt. Strebverbindungen<br />
verteilen die Kraft in alle<br />
Richtungen, auch auf die Motorfundamente,<br />
so dass das T-Top<br />
nicht steif ist, sondern der Rumpf<br />
die nötige Steifigkeit erbringt. Eine<br />
gewisse Bewegung lassen wir wie<br />
beim Flugzeugflügel zu, denn was<br />
nicht schwingen kann, das bricht.<br />
Das ganze T-Top aus Carbon<br />
wiegt übrigens nur 150 kg, das ist<br />
für diese Fläche ein absoluter Sensationswert.<br />
Und es können locker<br />
drei Leute drauf stehen, wir haben<br />
es ausprobiert.<br />
Der Winkel ist extrem. Warum so groß?<br />
Weil wir weiterdenken. Wenn man<br />
in der zentralen Lounge sitzt, gibt<br />
einem das T-Top Sicherheit und<br />
schließt diesen Raum zusätzlich ab.<br />
Man spürt im Schulterhalsbereich:<br />
Das ist noch was dahinter. Das gibt<br />
ein gutes, sicheres Gefühl und<br />
Wohlbefinden.<br />
Kraftvoll im Antritt,<br />
spritzig in der Kurve<br />
und sanft in der Welle –<br />
Frauscher 1414 Demon<br />
Air. Das leichte, stabile<br />
T-Top aus Carbon ist<br />
das beeindruckendste<br />
Designmerkmal. An<br />
Deck viel Platz zum<br />
Essen, Tanzen oder<br />
Sonnenbaden. Ein neuer<br />
Lebensraum unter Deck<br />
mit einem Bett so groß<br />
wie daheim und vollwertigem,<br />
lichten Bad.<br />
Ihr verwendet den gleichen Rumpf<br />
wie bei der 1414 Demon. Wie hat sich<br />
der Schwerpunkt jetzt verlagert?<br />
Wir haben ja nicht nur einen, wir<br />
haben zwei Schwerpunkte. Einen<br />
in der Vertikalachse, einen in der<br />
Längsachse. Wenn das Boot vorne<br />
kein Deck und weniger Einbauten<br />
hat, wandert der Schwerpunkt<br />
automatisch zurück in Richtung<br />
Motoren. Bei der 1414 Demon Air<br />
liegt der Schwerpunkt ziemlich genau<br />
dort, wo man am Steuerstand<br />
sitzt.<br />
Entsprechend lustig ist das Fahrvergnügen.<br />
Das Boot bewegt sich<br />
um die Achse, auf der wir sitzen,<br />
und man spürt so kaum, ob man<br />
über eine Welle fährt. In der<br />
Höhenachse hat sich durch das<br />
niedrigere Deck der Schwerpunkt<br />
etwas nach unten verlagert, wird<br />
aber mit dem T-Top wieder etwas<br />
nach oben gezogen.<br />
Was war dein bleibender Eindruck<br />
vom Fahrverhalten?<br />
Großartig! Spritzig und sicher. Toll,<br />
dass ein Neun-Tonnen-Schiff so<br />
leichtfüßig daherkommen kann<br />
wie eines mit nur vier Tonnen.<br />
Das erinnert mich ganz stark an<br />
die genialen Eigenschaften der<br />
Frauscher 1017 GT Air.<br />
Wie würdest du die Fahreigenschaften<br />
eurer Boote generell beschreiben?<br />
Es ist das unverkennbare Frauscher-Feeling.<br />
Dafür gibt es keine<br />
treffliche rationale Beschreibung.<br />
Sie frauschelt …?<br />
Sehr elegant (lacht)! Sie bewegt<br />
sich markentypisch, so wie wir das<br />
haben wollen. Man verzichtet vielleicht<br />
auf ein bisschen Volumen<br />
hier und da, aber die Performance<br />
steht im Mittelpunkt. Hinter jeder<br />
erfolgreichen Marke steht immer<br />
72 2/<strong>2020</strong>
„ Etwas draufpacken ist leicht,<br />
etwas weglassen die Kunst.“<br />
Michael Frauscher, Leitung Produktion und Entwicklung<br />
wie der Taxifahrer, dahinter findet<br />
das Leben statt. Bei uns ist das Fahren<br />
ein zentrales Erleben. Deshalb<br />
ist es auch der zentrale Ort. Und<br />
meistens fährt ja der Eigner. Er hat<br />
das lustigste Erlebnis an Bord.<br />
Wie definiert Frauscher Luxus?<br />
Er springt nicht sofort ins Auge.<br />
Bei uns ist das gute Fahrerlebnis<br />
der Luxus: Gutes Fahren, viel Platz,<br />
hohe Qualität.<br />
eine starke Philosophie. Die von<br />
Frauscher wird nicht nur über<br />
Design und Qualität, sondern<br />
maßgeblich auch über das Fahrverhalten<br />
unserer Boote definiert.<br />
Ihr habt den Rumpf immer weiter<br />
verfeinert, aber ihr habt ihn nicht<br />
grundsätzlich verändert …<br />
Der Unterschied ist: Es ist die Arbeit,<br />
die wir reinstecken, wir drehen<br />
laufend an den Stellschrauben,<br />
verfeinern, optimieren. Jeder, der<br />
Schiffbau studiert hat, kann im<br />
Grunde so einen Rumpf zeichnen,<br />
das ist kein Hexenwerk. Es ist das<br />
engagierte Entwickeln, der Anspruch.<br />
Hier noch eine Leiste, diese<br />
starken Abrisskanten im Stufenrumpf,<br />
die an der richtigen Stelle<br />
sein müssen – das muss man sich<br />
erarbeiten. Wenn der Rumpf nicht<br />
passt, muss man die Form ändern.<br />
Das ist das Geheimnis.<br />
Wir haben viel Erfahrung, aber<br />
wir arbeiten auch sehr viel an den<br />
Booten. Für uns ist es nicht gut<br />
genug, wenn es nicht perfekt ist.<br />
Dann muss ich halt noch einmal<br />
drei Runden drehen.<br />
Ihr habt eine Stufe beim Steuerstand<br />
eingebaut. Was war der Grund dafür?<br />
Das hat zwei Gründe. Wir haben<br />
so Stehhöhe unter Deck und dazu<br />
die richtige Höhe im Cockpit und<br />
eine gute Übersicht. Sonst hätten<br />
wir Fußstützen einbauen müssen,<br />
was wir aber keinesfalls wollten.<br />
Es fühlt sich gut an, dort zu stehen.<br />
War das beabsichtigt?<br />
Das liegt daran, dass es ein Fahr <br />
erlebnis-Boot ist. Immer wenn<br />
man eine Frauscher fahren sieht,<br />
stehen mehrere Leute um den<br />
Steuer stand, denn sie wollen alle<br />
fahren. Bei anderen fährt der Pilot<br />
Warum ist euer Design<br />
so außergewöhnlich?<br />
Unsere größte Herausforderung<br />
heißt: Was kann ich weglassen, um<br />
es besser zu machen? Wir haben<br />
viele Details, die spannend, technisch<br />
herausfordernd und designmäßig<br />
sehr hochwertig sind.<br />
Aber viel schwieriger, als etwas<br />
draufzuschrauben, ist es, unnötige<br />
Dinge wegzulassen. Das menschliche<br />
Auge und der Geist brauchen<br />
Freiraum. Dann kann ich mich<br />
entspannen.<br />
Die Frauscher 1414 Demon Air<br />
wurde mit dem Best of Boats Award<br />
2019 in der Kategorie „Best for Fun“<br />
ausgezeichnet.<br />
Frauscher 1414 Demon Air<br />
Länge<br />
Breite<br />
Motor<br />
Gewicht<br />
Tank<br />
Personen<br />
13,91 m<br />
3,90 m<br />
2 x 440 PS<br />
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2/<strong>2020</strong> 73
Marian M 800<br />
Schön.<br />
Elektroboote? Das waren<br />
doch bis vor wenigen<br />
Jahren jene Schinakln,<br />
die man sich an jedem<br />
halbwegs erwachsenen See ausleihen<br />
konnte, um eine nicht enden<br />
wollende Stunde durch die<br />
Bucht zu zuckeln. Eine besonders<br />
intensive Erfahrung der<br />
Langsamkeit, die man sich<br />
verkürzte, indem man das Kind<br />
ans Steuer ließ.<br />
Inzwischen haben Elektroboote<br />
– parallel zu Elektroautos<br />
– einen bemerkenswerten Wandel<br />
vollzogen. Wie sehr, bemerkt<br />
man beispielsweise an der neuen<br />
M 800. Boesch, Pedrazzini oder<br />
74 2/<strong>2020</strong>
Das neue Flaggschiff von Boote Marian, der kleinen, feinen Werft aus dem<br />
Salzkammergut, hat es bis ins Finale der BoB-Awards 2019 geschafft.<br />
Zurecht? Bei den Testfahrten des High-End-Elektroboots vom und auf dem<br />
Wolfgangsee hat genau hingeschaut und vor allem: hingehört!<br />
Text WOLFGANG GEMÜND | Fotos BERND HOFSTÄTTER, KERSTIN ZILLMER<br />
Schnell. Still.<br />
Riva fallen einem ein, wenn man<br />
den luxuriös ausgestatteten<br />
Day cruiser das erste Mal sieht.<br />
Richtig ist: Marian! Das auf<br />
Elektro boote spezialisierte<br />
Familienunternehmen am<br />
Wolfgangsee hatte ja schon immer<br />
einen Faible für schnittige Linien,<br />
edle Materialien und möglichst<br />
kräftige Motorisierungen.<br />
Mit dem neuen Flaggschiff hat<br />
man aber ein absolut neues Level<br />
an Sportlichkeit, Eleganz und<br />
technischer Finesse erreicht. Ein<br />
bisschen, aber nur ganz vorsichtig<br />
und leise, möchte man da schon<br />
auch vom Tesla vom Wolfgangsee<br />
murmeln.<br />
2/<strong>2020</strong> 75
Marian M 800<br />
FOTO: WERFT<br />
KOMPETENZ VON AUSSEN<br />
Zwei Jahre hat die Entwicklung der<br />
M 800 gedauert. Dabei ist viel Kompetenz<br />
von außerhalb eingeflossen.<br />
Der extrem V-förmige Rumpf wurde<br />
vom slowenischen Konstruktionsbüro<br />
Marine Design gestaltet,<br />
das im Unterschiff auf beiden<br />
Längsseiten eine drei Zentimeter<br />
hohe Stufe eingebaut hat, die dafür<br />
sorgt, dass große Teile des Rumpfs<br />
bei Beschleunigung schnell aus dem<br />
Wasser kommen – die dadurch gewonne<br />
Leichtfüßigkeit kommt dem<br />
Fahrverhalten und dem Stromver<br />
brauch zugute. Die Antriebssysteme<br />
stammen ebenfalls aus Slowenien.<br />
Piktronik stattet die M 800 mit<br />
E-Motoren von 10 bis 150 kW aus.<br />
Unser Testboot am Wolfgangsee<br />
war mit der stärksten Motorisierung<br />
unterwegs, die dem Boot eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von bis zu<br />
34 Knoten beschert. Dazu noch die<br />
irre Beschleunigung dank der tafelbergartigen<br />
Drehmomentskurve des<br />
E-Motors. Da lässt man lieber nicht<br />
das Kind ans Steuer. Obwohl: Die<br />
M 800 gibt sich selbst bei Topspeed<br />
angenehm handzahm, bleibt spur<br />
„ Die neue Design-Linie von Marian<br />
soll schöne Rundungen haben,<br />
reduziert und clean sein. Kein<br />
Schnickschnack, aber hochwertig.“<br />
Alexandru Marian, Boote Marian<br />
Manchmal ins Auge<br />
fallend, manchmal im<br />
Verborgenen: Marian ist<br />
bis ins Detail um handwerklich<br />
hochwertige<br />
und clevere Lösungen<br />
bemüht.<br />
treu und zickt auch bei engst gefahrenen<br />
Kurven nicht herum.<br />
Sehr angenehm ist dabei die Zusammensetzung<br />
der Geräuschkulisse.<br />
Hauptdarsteller: das rauschende<br />
Wasser. In der Nebenrolle: der brausende<br />
Wind. Nicht besetzt: der<br />
brummende Motor. Das, was schon<br />
bei Autos der erfreulichste Neben <br />
effekt von Elektromotoren ist – das<br />
(fast vollständige) Fehlen der Antriebsgeräusche<br />
–, kommt bei Sportbooten<br />
doppelt so fein zur Geltung.<br />
Wie auf Asphalt ist auch auf<br />
Wasser die Reichweite noch ein<br />
kleiner Wermutstropfen der neuen<br />
Aggregate. Mit den sechs insgesamt<br />
125 kWh stemmenden Lithium-<br />
Mangan-Batterien kommt die<br />
M 800 aber im Schleichgang immerhin<br />
auf 76 Seemeilen, bei Vollstrom<br />
allerdings auf nicht einmal<br />
20. Ein High-Voltage-Lader (400 V,<br />
32 A) lädt die Batterien aber in zwei<br />
bis drei Stunden wieder voll.<br />
76 2/<strong>2020</strong>
KEIN SCHNICKSCHNACK<br />
Auch wenn die sehr ausgeklügelte<br />
Technik wohl mit ein Grund dafür<br />
war, dass sich die Marian M 800 klar<br />
in das Finale der BoB-Awards in der<br />
Kategorie Familienboote katapultierte,<br />
war die Jury doch auch von der<br />
Formensprache und der Ausstattung<br />
sichtlich überzeugt. Hauptverantwortlich<br />
für das Design zeichnete der<br />
Salzburger Gerald Kiska, der auch<br />
schon für Frauscher und KTM gearbeitet<br />
hat. „Die neue Design-Linie<br />
von Marian soll schöne Rundungen<br />
haben, reduziert und clean sein. Kein<br />
Schnickschnack, aber hochwertig“,<br />
sagt Alexandru Marian, Sohn des<br />
Werftgründers Ion Marian, der an<br />
der Entwicklung des neuen Flaggschiffs<br />
maßgeblich beteiligt war.<br />
SCHÖNHEIT IM VERBORGENEN<br />
Die M 800 ist nicht nur wohl <br />
geformt, sondern vor allem wohl<br />
geordnet. Um einen möglichst<br />
aufgeräumten Eindruck zu machen,<br />
wurden sehr elegante Lösungen<br />
gefunden. Das versteckte Bimini<br />
zum Beispiel oder die aufklappbare<br />
Rückenlehnen in der Badeplattform,<br />
die Kühllade unter der<br />
Sitzbank, die versenkbaren Klampen<br />
und die unter dem Teakdeck<br />
verborgene Badeleiter, deren Stufen<br />
und Griffe sich beim Herab <br />
lassen automatisch auffalten – ein<br />
feines mechanisches Meisterstück!<br />
Typisch Marian ist der massive<br />
Einsatz von Teakholz im Bugbereich,<br />
am Boden und hinten auf<br />
der Badeplattform. Die Familie<br />
kennt ihre Kundschaft gut und<br />
weiß, dass diese luxuriöses Handwerk<br />
(die feinen Nähte der Polsterung!<br />
Die Verarbeitung des Teakholzes!)<br />
und exklusive Technik<br />
sehr schätzt. Das große Display<br />
von Raymarine, die Lautsprecher<br />
von Bang & Olufsen, ein Wire <br />
less-Charger für Mobil geräte und<br />
das Ambient-Beleuchtungssystem,<br />
das sich per Handy-App steuern<br />
lässt – da spürt man schon einen<br />
Hauch von Tesla, nur halt handwerklich<br />
perfektioniert und nautisch<br />
nobilitiert.<br />
<br />
Marian M 800<br />
Länge ü. a.<br />
Breite<br />
Leergewicht<br />
Tiefgang<br />
7,90 m<br />
2,50 m<br />
1.300 kg<br />
0,65 m<br />
Max. Personen 8<br />
Motorisierung E-Motor Piktronik PMSM 3<br />
<br />
mit 150 kW Leistung<br />
Weitere Motorisierungen<br />
CE Typ<br />
10 kw, 60 kW, 100 kW, 125 kW<br />
Preis inkl. 20 % Ust. ab € 105.000,–<br />
Preis Testboot inkl. 20 % Ust. € 350.000,–<br />
Händler: Boote Marian GmbH, 5360 St. Wolfgang am Wolfgangsee,<br />
Tel. +43 6137 202 13, office@marianboats.at<br />
è www.marianboats.at<br />
D<br />
2/<strong>2020</strong> 77
PANORAMA<br />
Sportmeldungen national/international<br />
Geschafft!<br />
AUCKLAND/TOKIO. Benjamin Bildstein<br />
und David Hussl segelten einen furiosen<br />
Herbst, schoben sich in der Welt <br />
rangliste bis auf Platz zwei vor. Allein,<br />
es fehlte das Ticket für die Olympischen<br />
Spiele. Diesen „Makel“ beseitigten sie<br />
eindrucksvoll im Rahmen der Weltmeisterschaften<br />
2019 in Neuseeland.<br />
Entsprechend cool und fokussiert geht<br />
es jetzt in die Saison <strong>2020</strong>.<br />
Durchgeplant<br />
MATTSEE/ATTERSEE. Wer ohne eigenes<br />
Boot wettkampfmäßig durch eine<br />
ganze nationale Segelsaison will, der ist<br />
mit den Events im Liga-Format bestens<br />
In wenigen Wochen steht der einzig<br />
verbliebene Weltcup in Europa am<br />
Programm, Mitte April wird in Genua<br />
gesegelt. Das Weltcup-Finale ist gleichzeitig<br />
die ultimative Wettkampfvorbereitung<br />
auf die Olympischen Spiele<br />
in Tokio. Das letzte Event findet im<br />
Olympiarevier auf der kleinen Halbinsel<br />
Enoshima Mitte Juni statt.<br />
è www.segelverband.at<br />
bedient. Die Österreichische Segel<br />
Bundesliga, die Regionalligen sowie der<br />
„Sisi-Cup“ für Damenteams und Jugend-<br />
Bundesliga stehen für mehr als ein Dutzend<br />
Regatten auf zur Verfügung gestellten<br />
Booten der Sunbeam 22.1-Klasse.<br />
Tüpfelchen auf dem „i“: Die Verkaufszahlen<br />
des kleinsten Sprosses aus der<br />
Mattseer Sunbeam-Werft hatten die<br />
Gründung einer Klassenvereinigung<br />
logischerweise zur Folge. Erste Klassenmeisterschaft<br />
am Attersee am letzten<br />
Juni-Wochenende mit Charterbooten<br />
für Clubs inklusive.<br />
Mittlerweile auf allen Seen Österreichs<br />
im Regattamodus zu Hause: die Sunbeam 22.1.<br />
<strong>ocean7</strong> 210x665 20180803dp_Layout 1 06.08.2018 è www.segelbundesliga.at<br />
16:55 Seite 1<br />
FOTO: SBL/MARKUS KREINER<br />
Mit dem Nationenticket für Österreich in der Hand kann<br />
jetzt in Tokio Jagd auf eine Medaille gemacht werden.<br />
FOTOS: MATIAS CAPIZZANO<br />
Extrem<br />
NEUSEELAND/WELT. Es sind<br />
zwei der spektakulärsten und bekanntesten<br />
Segel-Events überhaupt:<br />
Der America‘s Cup sowie<br />
das „Ocean Race“. Quasi die Formel<br />
1 und die Dakar-Rallye auf<br />
dem Wasser. Während der Fahrplan<br />
für den Cup steht, war die<br />
Streckenführung für die Weltumsegelung<br />
im Renntempo noch<br />
nicht veröffentlicht. Es sind aber<br />
bis zu neun Stopps im Gespräch.<br />
Wer sich für die neuen<br />
America‘s Cup Racer interessiert,<br />
der sollte sich das letzte Aprilwochenende<br />
rot im Kalender<br />
eintragen. Da findet der Auftakt<br />
zur „America‘s Cup World Series“<br />
in Cagliari auf Sardinien statt.<br />
è www.americascup.com<br />
è www.theoceanrace.com<br />
FOTO: EMIRATES TEAM NEW ZEALAND<br />
Identifizierbares Flugobjekt: Der neuseeländische<br />
AC75 Te Aihe („Delphin“) im Waitemata Becken<br />
vor Auckland.<br />
DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />
Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der Praxisnähe der Deckungskonzepte<br />
und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />
Durch innovative Produktentwicklung und kundenorientierte Schadenabwicklung genießt YACHT-POOL seit 1976<br />
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www.yacht-pool.com
FOTO: SEGELSCHULE HOFBAUER<br />
Alte Donau<br />
Segeln findet Stadt<br />
Die Segelschule Hofbauer hat mit „boats2sail“ einen neuen Betreiber. Aufgebaut<br />
wird am Bestehenden, garniert mit feinen, neuen Angeboten und Ideen.<br />
Text ROLAND REGNEMER<br />
Es war Mitte November, der<br />
Winter machte sich gerade in<br />
und um Wien breit, da traf<br />
Markus Hiebeler auf Markus Grießler.<br />
Sie kannten sich bereits flüchtig,<br />
verbrachten ein paar Minuten gemeinsam<br />
auf dem gleichen Schiff<br />
beim Infinica Business Cup Anfang<br />
September am Copabeach.<br />
Beim anstehenden Termin sollte<br />
eigentlich über die Ausbaumöglichkeiten<br />
der Segelevents in Wien philosophiert<br />
werden. Nach wenigen<br />
Minuten, also eigentlich der Vorstellungsrunde,<br />
war der Funke jedoch<br />
schon übergesprungen: Markus<br />
Grießler hatte „seinen“ perfekten<br />
Nachfolger für den Betrieb der<br />
Segelschule Hofbauer gefunden.<br />
Grießler hatte nach knapp zwei<br />
Jahrzehnten den Entschluss für eine<br />
berufliche Veränderung bereits gefasst,<br />
die Neuausschreibung war im<br />
Laufen. „Ich habe mit der Familie<br />
Hofbauer vereinbart, sowohl den<br />
Ausschreibungsprozess als auch die<br />
Übernahme zu begleiten. Alles war<br />
bereits voll im Laufen“, so Grießler.<br />
Doch das boats2sail-Team, bekannt<br />
von seinen Aktivitäten am Neusiedler<br />
See, handelte rasch – und überzeugend.<br />
Anfang Jänner war alles<br />
unter Dach und Fach und Markus<br />
Hiebeler samt Team übernahmen<br />
die Schlüssel zur wohl bekanntesten<br />
Segel-Location in Wien.<br />
AUF DEM WASSER,<br />
MITTEN IN DER STADT<br />
Keine Sorge, natürlich bleiben die<br />
legendären „Hofbauer-Piraten“<br />
weiter hin im Einsatz. Siemens- und<br />
VISC-Regatta stehen ebenso wieder<br />
auf dem Wochenprogramm. Dazu<br />
wird es aber auch einen neuen<br />
Bootsfuhrpark – und natürlich<br />
neue Kurse geben.<br />
„Wir bauen das Angebot sukzessive<br />
aus, zu Wasser und zu Lande“,<br />
erklärt Markus Hiebeler. „Dazu<br />
werden wir die am Neusiedler See<br />
bereits erprobten und bewährten<br />
Methoden den Rahmenbedingungen<br />
angepasst auch an der Alten<br />
Donau anbieten.“ Also zum Beispiel<br />
die Ausstattung von Segler und<br />
Trainer mit Funk. Ein Großteil der<br />
Segellehrer kommt aus dem Regatta-<br />
und Wettkampfumfeld und entsprechend<br />
wird es auch den Ausbau<br />
der seglerischen Möglichkeiten<br />
„nach oben“ geben.<br />
Also Gennaker- und Trapezsegeln<br />
auf der Oberen Alten Donau. Wer<br />
sich dann mehr Zeit nehmen und<br />
auch den seglerischen Horizont<br />
sukzessive erweitern will, der kann<br />
die nächsten Schritte am Neusiedler<br />
See tun. Für alle Salzwasser-Aktivitäten<br />
gibt es Kooperationspartner.<br />
Der Betrieb wird plangemäß und<br />
wie gewohnt im April aufgenommen,<br />
das aktuelle Kursangebot ist<br />
online abrufbar.<br />
<br />
è www.hofbauer.boats2sail.com<br />
Markus Hiebeler<br />
(rechts im Bild)<br />
setzt nahtlos dort<br />
an, wo Markus<br />
Grießler nach<br />
18 Jahren aufhört.<br />
FOTO: ROLAND REGNEMER<br />
2/<strong>2020</strong> 79
SAIL AUSTRIA<br />
News März/April <strong>2020</strong><br />
Hier geht‘s lang!<br />
Welche Ausbildung, welcher Segelschein? Als österreichischer Prüfungsverband beantwortet Ihnen das Team<br />
von Sail Austria alle Fragen rund um die Ausbildung und das International Certificate. Das große Know-how<br />
und der breit aufgestellte Ausbildungskatalog der Seefahrtsschule b3onWater zeigen, wo‘s <strong>2020</strong> langgeht.<br />
Text RICHARD GANSTERER | Foto SAIL AUSTRIA<br />
In guter Tradition ist die Sail<br />
Austria auch heuer auf der Boot<br />
Tulln an prominenter Stelle vertreten.<br />
Gemeinsam mit unserer<br />
Partnerschule b3onWater, Österreichs<br />
größter Seefahrtsschule, sind<br />
wir in der Halle 4, Stand 450 an <br />
zutreffen.<br />
b3onWater bietet FB2- und FB3-<br />
Ausbildungen auf Mallorca und an<br />
mehreren Standorten in Kroatien<br />
an. Stelle dir dein individuelles Ausbildungsprogramm<br />
aus 50 Wochen<br />
von März bis November zusammen<br />
und kombiniere die verschiedenen<br />
Reviere! Theorie- und Praxisunterricht<br />
sowie alle Prüfungen finden<br />
ausschließlich auf dem Schiff statt.<br />
b3 ist ab <strong>2020</strong> exklusiver Ausbildungspartner<br />
von Pitter Yachtcharter.<br />
Mit den modernen Pitter-Schiffen<br />
kann an drei Standorten (Bio <br />
grad, Veruda und Split) bei speziell<br />
abgestimmten 3-Tages-Skippertrainings<br />
für Mono, Kat und Damenrunden<br />
das Wissen aufgefrischt<br />
und vertieft werden. Unsere Berufsskipper<br />
und RYA Yachtmasters<br />
nutzen die Zeit optimal, um alle<br />
Manöver und so manchen Trick zu<br />
lehren. Auch heuer stehen die<br />
Überstellungslegs der b3-Schul<br />
Alex und Klemens sind für eure Anliegen vor Ort, ob Infos zum Segelschein oder einfach zum Plaudern über Erfahrungen und Reviere<br />
(Halle 4, Stand 450).<br />
schiffe für Mitsegler zur Verfügung.<br />
Sammle Blauwasser-Erfahrung<br />
von Kroatien bis zu den Kapverden!<br />
Wer ein Schiff für seinen<br />
eigenen Törn sucht, bekommt gerne<br />
Hilfe bei der Charter Wahl.<br />
Die b3-Skipper Alex und Klemens<br />
stehen zudem mit persönlichen<br />
Tipps und Erfahrungsberichten<br />
zur Verfügung.<br />
Der Prüfungsverband Sail Austria<br />
ist Ihr Ansprechpartner für alle Fragen<br />
rund um den Segelschein und<br />
das International Certificate (IC).<br />
Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Prüfungsorganisationen<br />
(ARGE PrO) sind wir in allen Bereichen<br />
des Segelsports auf dem<br />
neuesten Stand und stehen für<br />
professionelle fachliche Gespräche<br />
gerne zur Verfügung!<br />
Das Angebot von b3onWater: FB2/Trainings/Blauwasser/FB3/Ladies<br />
März–November FB2 und Trainings (Mono und Kat) Mallorca und Kroatien<br />
16.–28. März Übersteller Leg 4 Kap Verde–Teneriffa<br />
28. März–11. April Übersteller Leg 5 Teneriffa–Malaga<br />
11.–18. April Übersteller Leg 6 Malaga–Mallorca<br />
18. April–2. Mai Übersteller Leg 7 Mallorca–Split<br />
11.–18. Juli FB3 50-h-Törn inkl. Prüfung Biograd/Kroatien<br />
19.–26. September FB3 50-h-Törn inkl. Prüfung Mallorca/Balearen<br />
30. Mai–2. Juni Skippertraining für Segeldamen Biograd/Kroatien<br />
3.–6. Juni Skippertraining für Segeldamen Biograd/Kroatien<br />
è www.b3-onwater.at<br />
SAIL AUSTRIA<br />
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Bernhard Fischer<br />
MEDIENREFERENT<br />
Richard Gansterer<br />
80 2/<strong>2020</strong>
Stramme Diesel<br />
YANMAR-NEWS. Mit dem X47<br />
Express Cruiser hat Yanmar<br />
den offiziellen VIP-Cruiser des<br />
36. America‘s<br />
Cup vorgestellt.<br />
Gebaut<br />
wird der<br />
14,53 Meter<br />
lange Sport-<br />
Weekender bei<br />
Azimut, der Antrieb<br />
kommt von drei Yanmar V8-<br />
Dieselmotoren, die in Summe<br />
satte 1.110 PS an die Schraube<br />
liefern. Stichwort Dieselmotor:<br />
Im Herbst sollen die ersten<br />
Exemplare der<br />
neuen Sechszylinder-Reihen-Aggregate<br />
ausgeliefert<br />
werden. Das Leistungsspektrum<br />
des<br />
6LF und 6LT reicht<br />
von einfachen 40 bis<br />
sehr ambitio nierten 640 PS.<br />
è www.yanmarmarine.com<br />
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MEDIENINHABER: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt,<br />
+43 463/461 90 25, www.<strong>ocean7</strong>.at, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at, Firmenbuchnummer 105347 y,<br />
Landes gericht Klagenfurt, UID ATU 25773801 · ANWENDBARE VORSCHRIFT: Österreichische Gewerbeordnung,<br />
Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at) · GESCHÄFTSFÜHRER: Wolfgang Forobosko ·<br />
CHEF REDAKTION: Tahsin Özen, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at · ART-DIREKTION: Catharina<br />
Pichler · GRAFISCHES KONZEPT: Thomas Frik, www.viertelbogen.at · MIT ARBEITER DIESER AUS-<br />
GABE: Kurt Arrigo, Inga Beitz, Joka Gemesi, Mag. Wolfgang Gemünd, Wolfgang Hausner, Bernd<br />
Hofstätter, Manuel Marinelli, Michael Muck Kremtz, Roland Regnemer, Gottfried Titzl Rieser,<br />
Dr. Bobby Schenk, Dr. Friedrich Schöchl, Alexandra Schöler-Haring, Markus Silbergasser, Jürgen<br />
Skarwan, Dr. Alfred Zellinger, Kerstin Zillmer (floatmagazin.de) · PRODUKTION UND DRUCK: Satzund<br />
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Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg · Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen<br />
Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von<br />
Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der Herausgeber<br />
das ausschließliche Recht zur Veröffent lichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44<br />
Abs. 1 u. 2 Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig. Bei Nichtbelieferung<br />
ohne Heraus geber-Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche<br />
gegenüber dem Herausgeber.<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des Sail Aus tria: Verein Sail Austria, Lagerstraße 1–5, 2103<br />
Langenzers dorf, www.sailaustria.at<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht Club Austria, Generalsekretariat 4020 Linz,<br />
Lederer gasse 88, www.yca.at<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des MSVÖ: Motor bootsport und Seefahrts Verband Österreich,<br />
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YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News März/April <strong>2020</strong><br />
YCA-SEGELN SPEZIAL<br />
Hanse Sail in Rostock<br />
Zwei Tiroler Gebirgspiraten vom YCA machten sich auf, um die Küsten der Ostsee zu erkunden. Eines<br />
der gesteckten Ziele: die jährlich Anfang August stattfindende Hanse Sail in der Hansestadt Rostock.<br />
Text und Fotos INGRID KRISMER UND FRANZ VOGLER, CREW TIROL UND VORARLBERG<br />
Wie es sich für Piraten gehört,<br />
heuerten wir auf einer<br />
Brigg, der Eye of the<br />
Wind, an, um das Spektakel rund<br />
um die Hanse Sail hautnah vom<br />
Wasser aus mitzuerleben.<br />
Frühmorgens im Hafen von Rostock<br />
angekommen, machten wir uns<br />
auf die Suche nach unserem Schiff.<br />
Keine Kleinigkeit, unter rund 150<br />
Schiffen das richtige zu finden, doch<br />
die rotbraunen Segel verrieten uns<br />
den Liegeplatz. Um 9 Uhr enterten<br />
wir eine der sechs Kajüten auf der<br />
über 100 Jahre alten Brigg. Beim<br />
Anblick der zwei 27 Meter hohen<br />
Masten wurde uns leicht mulmig.<br />
Nach der Begrüßung durch den<br />
Captain und einer kurzen Einweisung<br />
durch die neunköpfige Crew<br />
gab es Matjesbrötchen und Sekt,<br />
bevor wir pünktlich um 10 Uhr<br />
im Pulk dutzender Windjammer,<br />
Koggen, alter Dampfschiffe und<br />
„kleinerer“ Segler ablegten.<br />
Auf Kurs Richtung Warnemünde<br />
wurden die ersten der insgesamt 13<br />
Segel gesetzt. Zu unserer Erleichterung<br />
konnten diese von Deck aus<br />
bedient werden, nur zum Klarieren<br />
und zum Packen des Tuchs musste<br />
die Crew in die Rahen „aufentern“.<br />
Bei ruhiger See und Sonnenschein<br />
genossen wir den Blick auf die<br />
Links die Brigg Eye of<br />
the Wind, rechts<br />
oben der Hafen von<br />
Rostock. Mitte: Segel<br />
klarieren – und ab auf<br />
einen Rum in die Kneipe<br />
Pirat (unten).<br />
Hafenmolen und die dort liegenden<br />
Schiffe. Nach ca. einer Stunde Fahrt<br />
erreichten wir die Hafeneinfahrt<br />
von Travemünde. Das Kreuzen auf<br />
dem Meer stellte sich als Schwer <br />
arbeit heraus, denn das Ruderlegen<br />
erforderte viel Kraft und nicht jede<br />
Wende gelang auf Anhieb.<br />
Beim Brassen durfte jeder mitmachen,<br />
wir lernten dabei das korrekte<br />
Aufschießen der langen Leinen.<br />
Inzwischen hatte der Wind<br />
zugelegt, es gab die ersten Brecher<br />
am Bug. Wir freuten uns – und mit<br />
uns auch einige Kinder, während<br />
ein Teil der Tagesgäste auf das inzwischen<br />
vom Smutje zubereitete<br />
Mittagessen verzichtete.<br />
Nach gut drei Stunden Fahrt legten<br />
wir wieder im Hafen von Rostock<br />
an. In der Zwischenzeit war<br />
der Rummel am Kai in vollem Gang<br />
und wir beschlossen, einen Landgang<br />
zu machen, um uns mit anderen<br />
Piraten zu treffen und das<br />
schöne Flair des Jahrmarktes zu<br />
genießen. Pünktlich für die abendliche<br />
Ausfahrt waren wir dann<br />
wieder an Bord.<br />
Der Wind hatte weiter zugelegt<br />
und so beschloss unser Captain, bei<br />
neun Windstärken umzukehren.<br />
Zurück im Hafen gab es dann das<br />
obligatorische Feuerwerk und im<br />
Anschluss daran noch so manches<br />
Glas Aquavit oder Rum. Weil wir<br />
immer noch nicht genug hatten, enterten<br />
wir die berühmt-berüchtigte<br />
Kneipe „Pirat“ in der 800 Jahre alten<br />
Stadt Rostock.<br />
Dort fassten wir schließlich den<br />
Entschluss, nächsten März mit der<br />
Eye of the Wind den Atlantik zu<br />
überqueren. Aber das ist eine andere<br />
Geschichte …<br />
82 2/<strong>2020</strong>
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
GENERALSEKRETARIAT<br />
Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />
+43(0)732 781086, office@yca.at<br />
www.yca.at<br />
COMMODORE<br />
Christian Schifter<br />
+43(0)664 5315353<br />
cschifter@yca.at<br />
YCA-AUSBILDUNG<br />
Family Crew Challenge<br />
Die YCA-Crew Steiermark veranstaltet vom 5. bis 7. Juni <strong>2020</strong> ihre erste Family<br />
Crew Challenge im Vital- und Spahotel Strobl in Ollersdorf/Südburgenland.<br />
Text MIKE HECKER<br />
Angehende Skipper fiebern schon<br />
der nächsten Saison entgegen,<br />
um das hart erworbene Wissen endlich<br />
in einen Traumurlaub umzusetzen.<br />
Erfahrene Skipper wissen, dass<br />
es entspannter ist, wenn die Crew<br />
die wichtigsten Knoten beherrscht,<br />
das Anlegemanöver so klappt wie<br />
der Sundowner danach.<br />
Wieso also das Wissen nicht in<br />
einem genussreichen, gemütlichen<br />
Weekend mit Urlaubsflair vermitteln?<br />
Die YCA-Crew Steiermark veranstaltet<br />
deshalb seine erste Family<br />
Crew Challenge – in zahlreichen<br />
Workshops kann sich die Crew<br />
jenes Wissen abholen, welches<br />
sie benötigt. So werden spielerisch<br />
Tipps und Tricks gezeigt, von der<br />
Übernahme der Charteryacht über<br />
Hafenmanöver mit dem Simulator<br />
von Michael Menard è www.blue-2.at<br />
bis zur Knotenkunde. Ein Weekend<br />
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Crew-Commander<br />
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+43(0)664 2108020<br />
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CREW SALZBURG<br />
Crew-Commander<br />
Hubert Kraft<br />
+43(0)664 9645011<br />
hubert.kraft@yca.at<br />
CREW OBERÖSTERREICH<br />
Crew-Commander,<br />
Generalsekretär<br />
Thomas Hickersberger<br />
+43(0)676 3067224<br />
thomas.hickersberger@yca.at<br />
CREW TIROL UND VORARLBERG<br />
Crew-Commander<br />
Johannes Lindig<br />
+43(0)660 5208136<br />
j.lindig@tsn.at<br />
CREW KÄRNTEN<br />
Crew-Commander<br />
Fritz Abl<br />
+43(0)664 2436871<br />
office@yca-crew-ktn.at<br />
www.yca-crew-ktn.at<br />
CREW STEIERMARK<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
+43/(0)676 86643046<br />
mike.hecker@yca.at<br />
Ausbildung und Clubabende März/April <strong>2020</strong><br />
Aus- und Weiterbildung<br />
13. März Graz 8041 (2 Tage) SRC-Funk-Kurs<br />
13. März Klagenfurt FB3-Weekendkurs<br />
13. März Kronstorf-Thaling, OÖ Bfa Binnen in<br />
Theorie und Praxis<br />
13. März Linz, Hotel Donauwelle (2 Tage) SRC-Funk-Kurs<br />
14. März Graz 8010 (1 Tag) SRC-Funk<br />
28. März Primošten (5 Tage) Perfektion Ankern<br />
und Hafenmanöver<br />
4. April Raum Trogir (8 Tage) GSC <strong>2020</strong> Regatta-Projekt<br />
Crew OÖ<br />
5. April Raum Split (5 Tage) GSC Gebirgssegler Cup <strong>2020</strong><br />
18. April Izola (8 Tage) FB2-Trainingstörn<br />
19. April Portsmouth (8 Tage) Channel Crossing –<br />
Tidal Practise<br />
26. April Portsmouth (6 Tage) Gezeiten-Training Solent<br />
Siehe auch è www.yca.at/aktivitaeten<br />
Clubabende<br />
Gäste und Freunde sind immer herzlichst willkommen!<br />
10. März Wien 11. Pistauer Premiere „Rund Amerika“<br />
11. März Innsbruck Astronavigation und Sternkunde<br />
12. März Salzburg-Wals Mobilität der Zukunft<br />
12. März Graz, Lucky`s Heuriger „Idemo go west“ –<br />
eine Weltumsegelung<br />
31. März Linz-Dornach Volkshaus Kulturwandern als Fahrtensegler<br />
2. April Salzburg-Wals „Kauf-Charter“ –<br />
der Weg zur eigenen Yacht<br />
14. April Wien 11. Pistauer Die Geschichte der Seekarte<br />
15. April Innsbruck Radarhandling für Fahrtensegler<br />
28. April Linz-Dornach „Das unterschätzte<br />
Griechenland“<br />
è www.yca.at/vereinonline<br />
Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig,<br />
Ort und Datum siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />
CREW JUGEND<br />
Jugendbeauftragter<br />
Matthias Eckerstorfer<br />
+43(0)650 5583470<br />
matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />
AUSBILDUNG<br />
YCA-Ausbildungsleiter<br />
Gottfried „Titzl“ Rieser<br />
+43(0)664 3706027<br />
gottfried.rieser@yca.at<br />
NAUTISCHES<br />
KOMPETENZ-ZENTRUM<br />
Wolfgang Hurch<br />
+43 (0)732 781086<br />
wolfgang.hurch@yca.at<br />
2/<strong>2020</strong> 83
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News März/April <strong>2020</strong><br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
YCA-AUSBILDUNG<br />
Aqua alta<br />
in Venedig<br />
Text und Fotos<br />
ANTON J. KNIERZINGER<br />
Ich werde immer wieder gefragt,<br />
warum ich mir die FB4-Prüfung<br />
antue. Astronavigation und Gezeitenberechnungen<br />
gehen ja den<br />
meisten kaum ab. Ja, es stimmt, der<br />
gleichzeitige Ausfall aller GPS-Geräte<br />
an Bord ist sehr unwahrscheinlich<br />
und es stimmt auch, außer halb von<br />
200 Seemeilen vor der Küste gibt es<br />
keine Polizei, die meinen neuen<br />
Schein sehen möchte.<br />
Zwei Jahre lang besuchten wir<br />
drei – Heidi, Günter und ich – den<br />
FB4-Kurs des YCA in Linz. Krönender<br />
Abschluss war dann der<br />
Prüfungstörn Anfang November,<br />
nicht nur, weil wir alle vier, ein<br />
Kärntner war schlussendlich auch<br />
dabei, ein goldenes FB4-Abzeichen<br />
bekommen haben, sondern weil<br />
wir sahen, dass es auch nach so<br />
vielen Jahren auf dem Meer erstaunlich<br />
oft Neues zu erleben<br />
und zu erlernen gibt.<br />
Aber Lernen ist mehr als der Erwerb<br />
praktischer Kenntnisse. Lernen<br />
erweitert nicht nur das Wissen,<br />
sondern festigt auch dessen<br />
Grundlagen und verändert die<br />
Einstellung zu einer Sache. Beispielhaft<br />
kann ich unsere Exkursion<br />
ins Royal Observatory in<br />
Greenwich, London, anführen.<br />
Heute ist es ein Museum und keines<br />
der dort ausgestellten Objekte<br />
hat noch praktische Auswirkung<br />
auf die Seefahrt. Aber zu sehen,<br />
wieviel wissenschaftliches Bemühen<br />
notwendig war, damit wir es<br />
heute beim Segeln so bequem haben,<br />
war schon beeindruckend<br />
und veränderte unsere Sicht auf<br />
die Navigation.<br />
Im Kurs haben wir einiges Neues<br />
gelernt, manches wiederaufgefrischt<br />
und nicht wenige Details<br />
konnte man sich in Theorie und<br />
Praxis von den anderen abschauen.<br />
Gelernt haben wir beim FB4-Kurs<br />
nicht nur aus Büchern, Skripten<br />
und Vorträgen, sondern vor allem<br />
von unseren Trainern, allen voran<br />
Chief Instructor FB4 Erich Kruiss,<br />
der sich vorbildlich um uns gekümmert<br />
hat. Die Abschlussprüfung<br />
Praxis war dann ein Ritual,<br />
aber das sollte es ja auch sein. Prüfer<br />
Mike gelang die Symbiose von<br />
freundlicher Atmosphäre und korrekter<br />
Abwicklung, ohne die man<br />
ja letztendlich nicht stolz auf das<br />
Erreichte sein kann.<br />
Ja, und gelernt haben wir nicht<br />
nur Segeln. Wir haben uns gegenseitig<br />
kennen und schätzen gelernt<br />
und Spaß hatten wir auch auf unseren<br />
Törns, zumindest, wenn der<br />
Regen nachgelassen hat. Regen<br />
und Bora waren wir schon gewohnt,<br />
als das Hochwasser losging.<br />
Eine Nachtansteuerung bei Regen<br />
ins überschwemmte Venedig zu<br />
organisieren macht nicht jedes Reisebüro.<br />
Das Abendessen am letzten<br />
Abend mussten wir dann schleunigst<br />
verlassen, als binnen zehn<br />
Minuten das Wasser 20 Zentimeter<br />
unter unserem Tisch stand.<br />
Für uns hat es sich jedenfalls<br />
ausgezahlt, den FB4-Kurs beim<br />
YCA zu absolvieren. Wer über<br />
praktische Kenntnisse verfügt und<br />
denen ein ordentliches Fundament<br />
geben will, wird auch in Zukunft<br />
bestimmt Freude an dieser Aus <br />
bildung haben.<br />
Chief Instructor Erich<br />
Kruiss im Jahrhundert-<br />
Hochwasser von<br />
Venedig.<br />
84 2/<strong>2020</strong>
YCA-VORSCHAU<br />
YCA goes Boot Tulln <strong>2020</strong><br />
Auch <strong>2020</strong> freuen wir uns, unsere Freunde und Mitglieder während der wichtigsten nautischen<br />
Fachmesse Österreichs auf unserem Stand 531 in Halle 5 begrüßen zu dürfen!<br />
Text und Fotos KATHARINA HAASE, JOSEF WAGNER, YCA MARKETING<br />
Als Österreichs größter Yacht<br />
Club mit über 2.300 Mitgliedern<br />
haben wir ein spannendes<br />
Messeprogramm zusammengestellt.<br />
Täglich erwarten die Besucher<br />
Expertenrunden von und mit YCA-<br />
Mitgliedern, Präsentationen unserer<br />
Partner oder einfach nette Gespräche<br />
unter Seglern oder Motorbootsportbegeisterten.<br />
Zum Beispiel<br />
über die Aus- und Weiter <br />
bildungsmöglichkeiten beim YCA,<br />
Service und Vorteile für unsere<br />
Mitglieder, Clubaktivitäten in ganz<br />
Österreich, wie laufende regionale<br />
Crew abende zu interessanten<br />
Themen-Schwerpunkten oder gemeinsame<br />
Clubtörns u. v. m.!<br />
Einige Highlights: Thema „Langfahrt“<br />
mit den Seenomaden Claudia<br />
und Jürgen Kirchberger (Do, Fr und<br />
So, 11 Uhr), Segler-Satire mit Jürgen<br />
Preusser und Reini Buchacher (Do,<br />
Fr und Sa, 12 Uhr), „Recht auf hoher<br />
See“ mit Dr. Erich Bernögger<br />
(Sa, 11 Uhr), „Technik an Bord“ mit<br />
DI Oliver Hrazdera (Do, Fr und So,<br />
13 Uhr), „Yachteigner“ mit Markus<br />
Silbergasser und Klaus Czap (Do,<br />
Fr und So, 15 Uhr), YCA-Regatten<br />
mit Fritz Abl (AASW Alpe Adria<br />
Sailing Week) und Mike Hecker<br />
Die ganze Welt des Yacht Club Austria hautnah erleben<br />
auf der Austrian Boat Show – Boot Tulln.<br />
(GSC Gebirgssegler Cup) am Samstag<br />
ab 13 Uhr sowie Golden Globe<br />
Race 2022 mit Michael Guggenberger<br />
(Sa, 14 Uhr).<br />
Partner Marinas inkl. kulinarischer<br />
Köstlichkeiten gibt es am<br />
Samstag um 15 Uhr und Sonntag um<br />
12 Uhr. Das detaillierte Programm<br />
findet sich auf è www.yca.at<br />
YCA-MESSE-HIT<br />
Wer am Messestand eine YCA-Mitgliedschaft<br />
abschließt, bekommt<br />
den Mitgliedsbeitrag für das ganze<br />
Jahr <strong>2020</strong> geschenkt. Wir freuen<br />
uns auf zahlreiche Besucher!<br />
YCA-Services und -Leistungen<br />
Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />
starken Partnern aus. Damit können<br />
wir unseren YCA-Mitgliedern attraktivste<br />
Konditionen in vielen Bereichen an -<br />
bieten – wie auch auf unserer Homepage<br />
è www.yca.at ersichtlich:<br />
Partner-Marinas: Sondertarif für Tagesbzw.<br />
Jahres-Liegeplätze.<br />
Italien: Marina Certosa (Venedig), Agenzia<br />
Adrianautica und Agenzia Immobiliare-<br />
Nautica & Yachting San Marco in der Marina<br />
Aprilia Marittima (Lignano). Kroa tien:<br />
Marina Vrsar, Marina Funtana, Marina Punat,<br />
Marina Frapa und Marina Rogoznica,<br />
Dubrovnik.<br />
Charter: Müller Yachtcharter, Phoenix<br />
Yachting, Offshore Boote (Kroatien), Bav<br />
Adria Charter (Kroatien), My SeaTime<br />
Yachtcharter d.o.o. (Kroatien), Ionian Charter<br />
(Griechenland).<br />
Service: <strong>ocean7</strong>-Magazin, Seahelp GmbH,<br />
Seemannsladen.at.<br />
Versicherung: Pantaenius<br />
YCA-Stützpunkte: Marina Vrsar, Marina<br />
Funtana, Marina Punat, Marina Frapa,<br />
Ionian Charter, Partner in Marina Aprilia<br />
Marittima (Lignano).<br />
Interessierten Sponsoren und Partnern<br />
bieten wir gerne attraktive Kooperationsformen<br />
und Möglichkeiten für eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit an! Auf<br />
Ihre Anfragen und Vor schläge an unser<br />
Marketing-Team freuen wir uns:<br />
è marketing@yca.at<br />
2/<strong>2020</strong> 85
M<br />
V<br />
S<br />
Ö<br />
MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />
News März/April <strong>2020</strong><br />
Die Wasserrettung<br />
erreicht man über den<br />
Notruf 144 – in Kärnten,<br />
in der Steiermark und<br />
in Oberösterreich wähle<br />
man 130.<br />
Nautik in der Wasserrettung<br />
Die Österreichische Wasserrettung (ÖWR) bemüht sich seit 1957 um sämtliche Agenden des<br />
Wasserrettungswesens in Österreich. Sie ist eine gemeinnützige Organisation mit ehrenamtlich<br />
tätigen Mitgliedern, die in den ÖWR-Landesverbänden in allen neun Bundesländern aktiv sind.<br />
Text DANIEL FLEISCHHACKER | Fotos CHRISTIAN MOSER, MARTIN STOLL, WOLFGANG WAGENEDER<br />
Neben der Prävention, also der<br />
Vorbeugung von Ertrinkungsunfällen<br />
durch Ausbildungen<br />
im Schwimmbereich sowie durch<br />
diverse Schulungsmaßnahmen,<br />
ist der Einsatzdienst ein weiterer<br />
Schwerpunkt. Dabei spielen die<br />
Fachbereiche Rettungsschwimmen,<br />
Tauchen, Wildwasser und Nautik<br />
eine wichtige Rolle.<br />
An den zahlreichen österreichischen<br />
Gewässern vom Bodensee bis<br />
zum Neusiedler See sind an den einzelnen<br />
ÖWR-Stützpunkten die verschiedensten<br />
Bootstypen stationiert.<br />
Die Bandbreite reicht dabei vom Eisrettungs-<br />
bzw. Hochwasserboot mit<br />
Rollen im Rumpf über Arbeitsboote<br />
in verschiedenen Größen bis zu großen<br />
Einsatzbooten in Schiffsgröße. Je<br />
nach Einsatzgebiet verfügen die Wasserretter<br />
auch über mobile Einsatzboote,<br />
die stets für die Rettung von<br />
Personen auf fließenden Gewässern<br />
auf Anhängern bereitstehen. Bei der<br />
Beschaffung der Boote wird größter<br />
Wert auf die effiziente Verwendung<br />
im Einsatzdienst gelegt. Neben den<br />
üblichen nautischen Ausstattungsmerkmalen<br />
sind die Boote der Wasserrettung<br />
auch mit Spezialequipment<br />
ausgestattet, die für die Rettung<br />
von Personen nötig ist. Technische<br />
Hilfsmittel wie Sonar, Radar und<br />
Nachtsichtgeräte erleichtern Sucheinsätze<br />
und ähnliche Missionen.<br />
Um eine schonende Bergung zu ermöglichen,<br />
verfügen einige Einsatzboote<br />
bereits über eine Bugklappe,<br />
die im Bedarfsfall geöffnet werden<br />
kann. Um im Einsatzfall rasch und<br />
ungehindert von A nach B zu kom<br />
Die ÖWR freut sich auf<br />
Interessierte, die ihren<br />
Beitrag als aktives Mitglied<br />
oder als Förderer<br />
leisten möchten.<br />
men, führen die Einsatzboote auch<br />
ein Blaulicht – in der Nautik als<br />
„blaues Funkellicht“ bekannt – am<br />
Topp des Schiffes. Wie im Straßenverkehr<br />
ist diesen Fahrzeugen dann<br />
die Vorfahrt bzw. ungehindertes<br />
Passieren zu ermöglichen. Im Notfall<br />
erreichen Sie die Wasserrettung<br />
in den Bundesländern Wien, Niederösterreich,<br />
Burgenland, Tirol,<br />
Salzburg und Vorarlberg über Notruf<br />
144 und in Kärnten, Steiermark<br />
und Oberösterreich über 130.<br />
Die Ausbildung der Schiffsführer<br />
verläuft über sogenannte Nautik-Instruktoren,<br />
also speziell ausgebildete<br />
Schiffsführer, überwiegend intern<br />
und endet mit einer Prüfung bei der<br />
Schifffahrtbehörde. Nach einer Probezeit<br />
unter der Aufsicht eines erfahrenen<br />
Schiffsführers und diversen<br />
weiteren Ausbildungsmodulen<br />
erfolgt dann die Übernahme in den<br />
Einsatzdienst als Schiffsführer.<br />
Die ÖWR freut sich auf Interessierte,<br />
die ihren Beitrag als aktives<br />
Mitglied oder als Förderer leisten<br />
möchten. Weitere Informationen<br />
dazu finden Sie auf der Homepage<br />
bzw. auf den Seiten der einzelnen<br />
Landesverbände.<br />
è www.owr.at<br />
86 2/<strong>2020</strong>
Abstimmungsgespräche<br />
Text CHRISTIAN MARKUS VOGT, MSVÖ-REFERAT BINNENGEWÄSSER<br />
Ende November 2019 fanden<br />
Gespräche zwischen der<br />
obersten Schifffahrtsbehörde<br />
(OSB) sowie Verbandsvertretern<br />
von MSVÖ, MLVW und MLVNÖ<br />
statt. Die folgenden Punkte kurz<br />
zusammengefasst:<br />
LOBENSWERT IM NAMEN DER<br />
GESAMTEN PRIVATSCHIFFFAHRT<br />
FÜR DEN ANKERPLATZ LOBAU<br />
Nicht nur für den Bootstourismus<br />
eine ideale Verweil- und Bademöglichkeit,<br />
die aufgrund der letzten<br />
Sitzung von der OSB eingerichtet<br />
wurde. Mittlererweile haben sich<br />
auch die Fischer nach anfänglicher<br />
Aufregung an die vor Anker<br />
liegenden Boote gewöhnt. Die<br />
Motorbootclubs, Vereine, Marinas<br />
sowie nautische Printmedien wurden<br />
von den Motorbootlandesverbänden<br />
u. a. mittels bebilderten<br />
Folders über die neue Ankermöglichkeit<br />
informiert. Die OSB bestätigte,<br />
dass der Ankerplatz aus Sicht<br />
der Schifffahrtsaufsicht keine Probleme<br />
verursacht hat und weiter<br />
erhalten bleibt.<br />
NEUER FOLDER VON VIA DONAU<br />
Schleusungen von Sportbooten<br />
und die verbindliche Möglichkeit<br />
zur Anmeldung für Schleusung via<br />
Mobiltelefon im Sichtbereich der<br />
Schleuse betreffend.<br />
è www.viadonau.org/fileadmin/user_upload/<br />
Sportboot_Folder.pdf<br />
SOMMERSONNENWENDE<br />
Die Sommersonnenwende im Juni<br />
in der Wachau hat aus Sicht der<br />
Schifffahrtsaufsicht gut funktioniert,<br />
aus Sicht der Privatschifffahrt<br />
sind keine Beanstandungen<br />
bekannt.<br />
SCHWERPUNKTKONTROLLEN<br />
Die OSB informiert über einen<br />
runden Tisch im BMVIT über<br />
Schwerpunktkontrollen der Schifffahrtsaufsicht<br />
betreffend Abwässer,<br />
Klärschlamm und anfallenden<br />
Müll der Personenschifffahrt.<br />
Grundsätzlich halten sich etwa<br />
90 % der Personenschifffahrt an die<br />
gesetzlichen Vorgaben. Bei Wahrnehmung<br />
von Verstößen unter<br />
möglichst präzisen Angaben und<br />
Dokumentation sind diese bei der<br />
lokalen Schifffahrtsaufsicht zu<br />
melden. Fäkalien- und Abwässer<br />
aus der Privatschifffahrt können<br />
derzeit nicht mittels Absauganlagen<br />
gelöst werden, weil in Marinas,<br />
gewerblichen Häfen und Vereinen<br />
keine Absauganlagen bestehen. Die<br />
Mengen sind als verschwindend<br />
gering einzustufen.<br />
MIT ERLEICHTERUNG<br />
Die Verbandsvertreter danken für<br />
die angedachten Erleichterungen<br />
Anton<br />
Rosenleitner<br />
Plötzlich und unerwartet ist unser Rennfahrer<br />
Anton Rosenleitner im 57. Lebens -<br />
jahr am 26. Jänner <strong>2020</strong> verstorben.<br />
In der Speedboot-Rennszene war<br />
Anton Rosenleitner seit 2006<br />
aktiv. Bei der EM 2019 im polnischen<br />
Znin fuhr Anton Rosenleitner<br />
in der Klasse F700 zum Vize-<br />
Europameistertitel.<br />
Seine größten Erfolge:<br />
2. Platz (Gesamtwertung)/Znin<br />
2019 – O700 (Europameisterschaft)<br />
3. Platz (Einzelrennen)/Boretto,<br />
2019 (Weltmeisterschaft)<br />
für Patente > 10 m als ersten Schritt<br />
und verweisen auf Stellungnahme<br />
im Begutachtungsverfahren.<br />
Eine Anregung bezüglich modularer<br />
Gestaltung der Patente C und<br />
D wird aufgenommen.<br />
Es wurden Vereinfachungen für<br />
Ausrüstungsvorschriften bezüglich<br />
moderner Radargeräte (optionale<br />
Ausübung) für die Privatschifffahrt<br />
besprochen.<br />
BAGGERUNGEN<br />
Über diverse Baggerungen, vor allem<br />
im Altarm Greifenstein und<br />
Pionierarm werden Gespräche mit<br />
Verbund und via donau angeregt.<br />
Die OSB teilt mit, diesbezüglich<br />
entsprechende Gespräche zu führen.<br />
Ein Gesamtkonzept bezüglich<br />
Baggerungen in NÖ wird regel <br />
mäßig zusammen mit via donau<br />
aktualisiert.<br />
3. Platz (Einzelrennen)/Roudnice<br />
2013 – F500 (Weltmeisterschaft)<br />
3. Platz (Gesamtwertung)/2011 –<br />
O700 (Europameisterschaft)<br />
Anton war auf dem Rennplatz<br />
immer „hart, aber fair“ und bei<br />
seinen Rennen ging er immer bis<br />
zum Limit und darüber hinaus.<br />
Der Vorstand des MSVÖ<br />
wünscht seiner Frau Carina und<br />
der Familie viel Kraft in dieser<br />
schweren Zeit.<br />
ANTON ROSENLEITNER,<br />
österreichische<br />
Speedboot-Legende.<br />
FOTO: WWW.ROSENLEITNER.AT<br />
2/<strong>2020</strong> 87
Sailing Poetry<br />
Minimalismus am Traunsee II<br />
Wir segeln mit meinem alten Schärenkreuzer auf dem Lacus Felix, wie die<br />
Römer den Traunsee nannten; mit uns der Erfinder der Minimal Music,<br />
Michael Nyman. Und wir begegnen der Schönberg-Clique.<br />
Vor seinem Konzert in der<br />
Villa Toscana wird mir Michael<br />
Nyman, vorgestellt,<br />
den man den „Erfinder der Minimal<br />
Music“ nennt. Jutta Skokan,<br />
damals Intendantin, hatte ihn für<br />
die Festwochen nach Gmunden<br />
geholt, sie kommt mit Nyman und<br />
seinen Musikerinnen in den Union<br />
Yachtclub, wir gehen an Bord meines<br />
alten, minimalistischen Schärenkreuzers<br />
(konstruiert 1908, gebaut<br />
1970), die Musiker gedrängt<br />
im Cockpit, Tochter Isabella und<br />
Eugen K. im Trapez. Es weht auffrischender<br />
West, bei Böen hält<br />
Nyman sich vorsichtig an der<br />
Winsch fest, sonst meditiert er,<br />
lauscht auf Wind und Wellen,<br />
beobachtet Wolken und Berge.<br />
Kompliment Mister Nyman, sage<br />
ich, wir sind etwa gleich alt, aber<br />
als Sie bereits die Minimal Music<br />
erfanden, spielte ich noch den Sänger<br />
und Gitarristen einer banalen<br />
Studentenband.<br />
Ach, meint Nyman, gegen Coverbands<br />
ist nichts einzuwenden;<br />
gut, wenn Musik auch einen profanen<br />
Nutzen hat, habe selbst Filmmusik<br />
geschrieben, für Greenaway<br />
und andere Regisseure, auch wenn<br />
ich wusste, dass meine Musik dabei<br />
fucked around wird.<br />
Ihre Technik, sage ich, Zitate der<br />
Klassik minimalistisch zu repetieren,<br />
ist ähnlich der in meinen Büchern:<br />
Zitate, montiert, collagiert,<br />
konzentriert, verdichtet; Sprache<br />
der Zeit, wirklicher als Wirklichkeit.<br />
Und was mein Schreiben mit<br />
eurem Komponieren verbindet ist<br />
diese Haltung: „Das geht doch<br />
auch einfacher!“ Auch in der<br />
Literatur muss kommen, was wir<br />
in der Musik begonnen haben,<br />
sagt Nyman.<br />
ALFRED ZELLINGER<br />
ist Schriftsteller und<br />
erlernte das Segeln in<br />
der O-Jolle des Vaters<br />
auf dem Traunsee. Dort<br />
segelt er heute einen<br />
30er-Schärenkreuzer,<br />
auf dem Meer eine 46er<br />
Grand Soleil.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Michael Nyman an<br />
Bord der Isabella, sich<br />
angesichts einer Böe<br />
an den Kopf greifend.<br />
Abends nach dem Konzert ist<br />
unser Segeln Gesprächsstoff geworden,<br />
immer dramatischer werden<br />
die Ereignisse: Starkwind, schlimme<br />
Böen, Nyman über Bord gefallen,<br />
das Konzert beinahe abgesagt<br />
usf.; minimalistisch eben.<br />
Später im Café Brandl, das sich<br />
an Samstagabenden mit hochgefahrener<br />
Tonanlage vom stillen<br />
Kaffeehaus zur Diskothek wandelt:<br />
Richard Gerstl trifft ein, der junge<br />
Maler vom Café Museum in Wien,<br />
wo er an der benachbarten Akademie<br />
studiert; der Türsteher kennt<br />
ihn nicht, will den nachlässig gekleideten<br />
jungen Mann abweisen,<br />
weshalb ich ihm entgegengehe.<br />
Ach, Künstler ist er, sagt der Doorman,<br />
hätt ich mir denken können ...<br />
Komme gerade vom Hoisn, erzählt<br />
Gerstl, Mathilde versteckt sich drüben<br />
im Schwan; ihr Mann hat uns<br />
im Bett erwischt ... Miteinander?<br />
frage ich unnötig; jeder aus der<br />
Clique weiß, dass die beiden ein<br />
Verhältnis haben, nur Schönberg<br />
wusste es nicht. Gerstl will mit<br />
Mathilde im nächsten Zug nach<br />
Wien fliehen; gut dass in Gmunden<br />
jetzt Züge mitten durch die Altstadt<br />
geführt werden, sage ich.<br />
Schönberg ist misstrauisch geworden,<br />
erzählt Gerstl, als er im Atelier<br />
Mathildes Aktbild entdeckt hat,<br />
auch wenn ihr Gesicht unkenntlich<br />
war und obwohl er den Körper seiner<br />
Frau nicht allzu gut kennen<br />
dürfte, weil er im Schlafzimmer<br />
immer das Licht zu löschen pflegt,<br />
wie Mathilde sagt. Jetzt kommt<br />
auch Schönberg ins Brandl, in seinem<br />
Gefolge Anton Webern, Alban<br />
Berg und Alexander Zemlinsky, die<br />
ganze atonal-moderne Komponistenbande<br />
auf der Suche nach Mathilde.<br />
Die Salzkammergutromanze<br />
wird zum Tribunal, der Doorman<br />
schreitet ein, die Gmundner haben<br />
wieder wen auszurichten und ich<br />
lade Richard und Mathilde ein, die<br />
Stunden bis zur Abfahrt ihre Zugs<br />
in meinem Haus zu verbringen. <br />
Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />
Damen und Herren, kehren wir zurück<br />
an die Dalmatinische Küste,<br />
laufen Brioni an, die exklusive<br />
k. u. k. Sommerresidenz, treffen<br />
dort Katja und Thomas Mann<br />
und werden genervt von einer<br />
altösterreichischen Erzherzogin.<br />
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