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Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 2/2020

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Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong><br />

Schwerpunkt: Kleinunternehmen<br />

Meister im Multitasking<br />

Wie Kleinunternehmer alles im Griff<br />

behalten - plus Tipps für erfolgreiche<br />

Gründung und Entwicklung (S. 26)<br />

„Den Stecker nicht herausziehen!“<br />

Wie sich IHK und Handwerkskammer<br />

auf ihrem Neujahrsempfang für<br />

Versorgungssicherheit einsetzen (S. 6)<br />

Zuwanderung als Chance<br />

Wie Firmen ausländische<br />

Fachkräfte gewinnen<br />

können (S. 11)<br />

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editorial<br />

Lassen Sie uns mal machen!<br />

Diese Überschrift könnte das Motto nicht nur für dieses Editorial,<br />

sondern für die gesamten kommenden 20er Jahre sein. Und zwar<br />

in mehrfacher Hinsicht:<br />

1. Nur Mut!<br />

Unternehmer sind die Triebkraft der <strong>Wirtschaft</strong>. <strong>Wirtschaft</strong>lich<br />

auf eigenen Beinen zu stehen, erfordert Mut – jeden Tag Neues<br />

zu wagen ebenso. Noch mehr unternehmerischer Mut täte sicher<br />

gut. Mehr Unternehmer braucht das Land! Allerdings wagen immer<br />

weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Die<br />

Zahl der jährlichen Neugründungen hat sich im vergangenen<br />

Jahrzehnt nahezu halbiert. Zugleich wird es für die Gründer der<br />

1990er Jahre immer schwerer, einen Nachfolger zu finden.<br />

Die Zurückhaltung ist verständlich. Rund drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen<br />

überstehen die ersten fünf Jahre nicht. Der Rucksack an Schwierigkeiten, den Starter<br />

schultern müssen, ist unnötig schwer. Abhilfe schaffen könnte der eine oder andere<br />

Kniff, den wir im vorliegenden Heft aufzeigen.<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas<br />

Brockmeier, Hauptgeschäftsführer<br />

2. Für die Freiheit<br />

Vorschriften, Abgaben und auch das oft negative öffentliche Meinungsbild engen die<br />

unternehmerischen Freiheiten immer weiter ein. Dabei waren es doch maßgeblich Sie,<br />

die Unternehmerinnen und Unternehmer unserer Region, die mit Ihren Betrieben die<br />

<strong>Wirtschaft</strong> hierzulande in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich aufgebaut haben.<br />

So manche Vorschrift von heute hätte den Gründergeist wohl auch damals schon<br />

vertrieben … „Lassen Sie uns mal machen!“ rufen wir deshalb in Ihrem Namen Politik,<br />

Verwaltung und Gesellschaft zu. Denn das hat in der Geschichte bisher immer besser<br />

funktioniert als jede staatlich gelenkte <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

3. Mit starker Stimme<br />

Sie haben ein Recht darauf, dass diese Tatsache nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Interessen<br />

sollen mit der Kraft des Arguments eingebracht werden – auch darauf haben Sie<br />

ein Recht! Beispiel Braunkohleausstieg: Natürlich wird diese Region ihren Beitrag zum<br />

CO 2<br />

-Abbau leisten – nach der De-Industrialisierung der vormaligen DDR-<strong>Wirtschaft</strong><br />

übrigens schon zum zweiten Mal. Aber wir machen uns für eine Perspektive mit sicherer<br />

und bezahlbarer Energie für die Region ebenso stark wie für die strukturelle Weiterentwicklung<br />

unserer <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Das muss immer wieder gesagt werden. Lassen Sie uns mal machen!<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ ist das<br />

Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir<br />

informieren hier über Themen, die aus<br />

Sicht der IHK für die <strong>Wirtschaft</strong> unserer<br />

Region relevant oder für Sie als<br />

Unternehmerin und Unternehmer<br />

nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied<br />

erhalten Sie das Heft regelmäßig.<br />

Wie gefällt Ihnen die neue<br />

„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />

Auf Ihre Rückmeldung unter<br />

miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.<br />

Dort können Sie uns übrigens auch<br />

mitteilen, wenn Sie das Magazin<br />

zukünftig nicht in der gedruckten<br />

Version, sondern nur online unter<br />

https://miwi.halle.ihk.de/<br />

lesen möchten.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 1


26<br />

Meister im Multitasking<br />

Praxistipps für Kleinunternehmer<br />

6<br />

„Ausbau Ost“<br />

Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer:<br />

Der Bundeswirtschaftsminister<br />

zu Besuch in Halle (Saale)<br />

Inhalt<br />

februar <strong>2020</strong><br />

1 EDITORIAL<br />

4 BLICK ins land<br />

48 veranstaltungen<br />

50 BÖRSEN<br />

52 Wir für sie<br />

54 BESCHLÜSSE<br />

56 IMPRESSUM<br />

IHK-Service schnell gefunden:<br />

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Mehr Infos online<br />

Querverweis im Inhalt<br />

WIRTSCHAFT<br />

& REGION<br />

6<br />

Was – Wann – Wo<br />

Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer<br />

– und weitere Nachrichten<br />

10<br />

Zahlen – Daten – Fakten<br />

Lage gut, Ausblick pessimistisch:<br />

Die Konjunktur in Sachsen-Anhalt<br />

11<br />

Fachkräfte<br />

Zuwanderung als Chance<br />

Top-Ausbildungsbetrieb aus Köthen<br />

24<br />

Branchenfokus<br />

Wissenswertes zur Dienstleistungswirtschaft<br />

schwerpunkt:<br />

Meister im Multitasking<br />

26<br />

Musicals zum Dessert<br />

Vom Start-up zum Millionenprojekt<br />

Hilfe für Einzelkämpfer<br />

100 Tipps für Kleinunternehmer<br />

Wo unterstützt der Steuerberater<br />

Umsatz verdreifacht,<br />

Arbeitsplätze geschaffen<br />

Acht Dinge, die sich <strong>2020</strong> ändern<br />

2<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


11<br />

Zuwanderung als Chance<br />

Ausländische Fachkräfte gewinnen<br />

41<br />

Neue Regelungen<br />

für Ausbildungsbetriebe<br />

WIRTSCHAFT<br />

& ENGAGEMENT<br />

35<br />

Ausschüsse und Arbeitskreise<br />

Aktuelle Themen aus den Gremien:<br />

Regeln für wassergefährdende Stoffe<br />

Kundenzufriedenheit im Tourismus<br />

Maklerkosten-Splitting<br />

37<br />

Interessenvertretung<br />

Neue Regeln beim Immobilienverkauf<br />

38<br />

Vollversammlung<br />

Netzwerk IHK-Ehrenamt:<br />

Stephanie Brauer engagiert sich in der<br />

Vollversammlung<br />

WIRTSCHAFT<br />

& PRAXISWISSEN<br />

40<br />

Recht<br />

Rechtsprechungssplitter<br />

Neue Regelungen für Ausbildungsbetriebe<br />

Weiterbildungspflicht für Versicherungsvermittler<br />

und -berater<br />

„Rückvermeisterung“ – Was bedeutet sie für<br />

IHK-Unternehmen?<br />

45<br />

Energie und Umwelt<br />

Neue Onlinedatenbank<br />

46<br />

Finanzierung und Förderung<br />

Mehr Geld für Forschung in Unternehmen<br />

Zuschüsse für innovative Produkte<br />

38<br />

Netzwerk IHK-Ehrenamt: Stephanie Brauer<br />

engagiert sich in der Vollversammlung<br />

46<br />

Mehr Geld für Forschung<br />

Personalausgaben steuerlich<br />

fördern lassen<br />

Die <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Web:<br />

https://miwi.halle.ihk.de/<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 3


lick ins land<br />

4<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Glück gehabt!<br />

Beim Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer in der Georg-Friedrich-Händel-<br />

Halle in Halle (Saale) mischten sich die Schornsteinfegermeister Jens Malcherczyk, Lars<br />

Hermann und Frank Hampe (v. l. n. r.) unter die 650 Gäste aus <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

Politik und Gesellschaft. Sie waren als Glücksbringer engagiert. Somit dürfte <strong>2020</strong> für<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der die Industrie- hallesche und Gastronomin Handelskammer Christina Halle-Dessau Lich (l.) ein 02/<strong>2020</strong> besonders glückliches Jahr werden! 5


WIRTSCHAFT & REGION<br />

was – wann – wo<br />

„Den Stecker nicht wieder herausziehen!“<br />

Hochrangiger Besuch beim dritten gemeinsamen<br />

Neujahrsempfang von Handwerkskammer<br />

und IHK Ende Januar: Bundeswirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier diskutierte mit<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern, wie<br />

der „Ausbau Ost“ nach dem Braunkohleausstieg<br />

weitergehen kann.<br />

Die beiden Präsidenten Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

von der IHK und Thomas Keindorf von der<br />

Handwerkskammer machten deutlich, wie<br />

wichtig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung<br />

für die Unternehmen der Region<br />

ist: Mit dem Ende der Braunkohleverstromung<br />

drohe Berlin, „vielen unserer Industriebetrieben<br />

den Stecker herauszuziehen“,<br />

warnte der IHK-Präsident. Wenn die Lücke<br />

zwischen der gesicherten Leistung aus Windund<br />

Sonnenenergie und der erforderlichen<br />

Grundlast nicht geschlossen wird, dann<br />

könnten die Lichter in der Zukunft bei „kalter<br />

Dunkelflaute“ öfter einmal ausgehen. Da<br />

wurde es finster im Saal – allerdings zunächst<br />

einmal nur für eine Einlage.<br />

einzusetzen. Das Gesetz, mit dem die vom<br />

Kohleausstieg betroffenen Reviere gefördert<br />

werden sollen, befindet sich im Bundestag.<br />

Die IHK tritt dafür ein, vor allem die Unternehmen<br />

in den betroffenen Revieren stark zu machen<br />

– damit diese neue Arbeitsplätze schaffen<br />

können. „Wenn wir ehrlich sind, dann<br />

leistet das ‚Strukturstärkungsgesetz‘ in seiner<br />

bisherigen Form leider keinen nennenswerten<br />

Beitrag“, hob der IHK-Präsident hervor.<br />

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:<br />

„Wir wollen nicht Umwelt- und Klimaschutz<br />

um jeden Preis – koste es, was es wolle!“<br />

Beim Blick ins Jahr 2040 leuchteten die<br />

beiden Präsidenten ihre Rednerpulte mit<br />

Grubenlampen aus.<br />

Bessere Unternehmensförderung unverzichtbar<br />

Als das Licht wieder anging, ermutigten die<br />

beiden Präsidenten den Bundeswirtschaftsminister,<br />

sich für eine echte Unternehmensförderung<br />

im sogenannten Strukturstärkungsgesetz<br />

Festredner Bundesminister Altmaier versicherte<br />

der Region seine Unterstützung. Den<br />

rund 650 Gästen im Saal aus Politik, <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

Wissenschaft und Verwaltung rief er<br />

zu: „Wir haben nicht nur die energiewirtschaftliche<br />

Sicht der Dinge im Blick, sondern<br />

gestalten den Umbauprozess in den betroffenen<br />

Kohleregionen aktiv und zukunftsgerichtet<br />

mit. Keiner wird zurückgelassen: Wir sichern<br />

die Beschäftigten über das Instrument<br />

des Anpassungsgeldes zusätzlich ab und stellen<br />

hierfür bis zu 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung.“<br />

Die beiden Präsidenten gaben dem<br />

Bundesminister mit auf den Rückweg nach<br />

Berlin: „Wir nehmen Sie beim Wort!“<br />

IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel (l.) und Bundesminister<br />

Peter Altmaier (Mitte) zollten Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff ihren Respekt: Der sachsen-anhaltische<br />

Regierungschef hatte sich vehement und erfolgreich dafür<br />

eingesetzt, das Kraftwerk in Schkopau nicht vorzeitig<br />

abzuschalten.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Leiterin Büro Präsident<br />

und Hauptgeschäftsführer<br />

Cordula Henke<br />

Tel. 0345 2126-245<br />

chenke@halle.ihk.de<br />

6<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Sachsen-Anhalts<br />

Ernährungswirtschaft<br />

punktet in<br />

Berlin<br />

Smoothies aus gefriergetrockneten Früchten,<br />

alkoholfreier Wein oder blaues Bier aus Algen<br />

– Sachsen-Anhalt ist Vorreiter, was innovative,<br />

gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel<br />

betrifft. Das zeigte sich einmal mehr auf der<br />

Grünen Woche in Berlin (17. bis 26. Januar<br />

<strong>2020</strong>). 102 Aussteller aus dem Ernährungsgewerbe<br />

und dem Tourismus beteiligten sich an<br />

der weltgrößten Verbrauchermesse. Mit vielen<br />

Neuentwicklungen wolle Sachsen-Anhalt zeigen,<br />

dass seine Produkte „qualitativ spitze,<br />

aber auch innovativ“ sind, sagte Umweltministerin<br />

Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), die<br />

gleich zwei Bio-Regionalpreise übergeben<br />

konnte: an das Unternehmen Hülsenreich für<br />

seine gerösteten Kichererbsen und an NutriPur<br />

für seine veganen Frucht-Softies. Dalbert betonte<br />

auch die Bedeutung des Ernährungsgewerbes<br />

für das Land. Rund 22.500 Menschen<br />

arbeiten demnach in der Branche, die laut Statistischem<br />

Landesamt 2018 rund 7,5 Millionen<br />

Euro Umsatz erzielte – etwa 18 Prozent des<br />

Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe.<br />

Drei Fragen an…<br />

Hans Albrecht Zieger, im Vorstand des Netzwerks Ernährungswirtschaft<br />

Sachsen-Anhalt und Aussteller auf der Grünen Woche<br />

Auf der Grünen Woche<br />

waren zahlreiche Verbraucher<br />

und Fachbesucher<br />

vertreten – wie<br />

kamen die Produkte<br />

made in Sachsen-Anhalt<br />

denn an?<br />

Hans Albrecht Zieger:<br />

Ausgesprochen gut! International,<br />

aber auch<br />

bei Besuchern aus Berlin<br />

und dem Umland.<br />

Man merkt, die Verbraucher<br />

setzen sich verstärkt mit gesunder und<br />

bewusster Ernährung auseinander. Außerdem<br />

haben sie Interesse an neuen Produkten.<br />

Die Grüne Woche ist daher ideal, um<br />

Neuheiten vorzustellen.<br />

Die Exportzahlen der Ernährungswirtschaft<br />

im Land haben sich positiv entwickelt –<br />

woran liegt das?<br />

Zieger: Zum einen an der guten Qualität<br />

der Produkte, zum anderen an dem hohen<br />

Grad an Lebensmittelsicherheit, den unsere<br />

Produzenten aufgrund der eingeführten<br />

Standards bieten. Dies erzeugt<br />

internationale Nachfrage,<br />

wodurch wir in der<br />

Lage sind neue, auch preislich<br />

attraktivere Märkte zu<br />

erschließen.<br />

Wie wollen die Betriebe<br />

international noch stärker<br />

durchstarten?<br />

Zieger: Dafür ist es erforderlich,<br />

mit guten Präsentationskonzepten<br />

auf den<br />

führenden Lebensmittelmessen der Zielmärkte<br />

aufzutreten. Dazu braucht es aber<br />

auch die notwendige Unterstützung von<br />

Landesseite, denn diese Maßnahmen sind<br />

mit erheblichen Kosten verbunden. Gleichzeitig<br />

sind wir Hersteller auf möglichst<br />

niedrige Handelsbarrieren und weitestgehend<br />

offene Märkte angewiesen. Die aktuellen<br />

politischen Tendenzen laufen jedoch<br />

eher in eine andere Richtung. Hier wünschen<br />

wir uns mehr Dialog und eine Entspannung<br />

der wirtschaftspolitischen Entwicklung.<br />

Innovativ, gesund und<br />

nachhaltig produziert:<br />

auf der Grünen Woche<br />

zeigten die sachsenanhaltischen<br />

Hersteller,<br />

dass sie auch international<br />

in der ersten Liga mitspielen.<br />

Beim Besuch von<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sminister<br />

Prof. Armin Willingmann<br />

erläuterten ihm die ausstellenden<br />

Firmen ihre<br />

Exportstrategien: Während<br />

einige mit neuen Produkten<br />

ihre Märkte erweitern,<br />

richten andere die Verpackungen<br />

und Produktnamen<br />

ihrer Verkaufsschlager<br />

für den Export neu<br />

aus. In jedem Fall zähle<br />

„made in Germany“<br />

weiterhin als herausragendes<br />

Qualitätssiegel.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 7


WIRTSCHAFT & REGION<br />

IHK gibt Orientierung<br />

zu Gewerbemieten<br />

Der mittlere Wert für Büromieten liegt im<br />

Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei einem<br />

Quadratmeterpreis von 5,48 Euro ohne<br />

Nebenkosten. Für Einzelhandelsflächen<br />

hingegen beträgt der Zentralwert 6,19<br />

Euro pro Quadratmeter. Für Dessau-Roßlau<br />

gelten entsprechend 5,10 Euro bzw.<br />

5,78 Euro, für den Salzlandkreis 5,40<br />

Euro bzw. 7,00 Euro und für den Landkreis<br />

Wittenberg 8,51 Euro bzw. 6,54 Euro.<br />

Dies ist ein Ergebnis des Orientierungsrahmens<br />

für Gewerbemieten, den die IHK<br />

jetzt neu aufgelegt hat.<br />

Der kostenfreie Orientierungsrahmen für<br />

Gewerbemieten steht unter www.halle.ihk.de,<br />

Dok.-Nr. 4496752 zum Abruf bereit.<br />

Leichter gründen<br />

Vom Geschäftsmodell über den Businessplan<br />

bis zur Finanzierung: Die bundesweite „Gründerplattform“<br />

ebnet den Weg zum eigenen<br />

Unternehmen. Ab sofort sind die Gründungsberatungen<br />

und Fördermittelinformationen<br />

sowie die Veranstaltungshinweise der IHK<br />

Halle-Dessau Teil dieses kostenfreien Onlineangebots<br />

von Bundeswirtschaftsministerium<br />

und Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Als<br />

regionaler Partner der Plattform steht die IHK<br />

ratsuchenden Gründern zudem mit vielfältigem<br />

Expertenwissen zur Seite. Letztlich sollen<br />

so mehr Jungunternehmer den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit wagen. Denn laut IHK hat<br />

sich die Zahl der Neugründungen im südlichen<br />

Sachsen-Anhalt zwischen 2009 und<br />

2019 jährlich von 7.800 auf 4.600 reduziert.<br />

Welche Herausforderungen die Gründerinnen<br />

und Gründer speziell in und um Halle (Saale)<br />

zu bewältigen haben, zeigt auch die Gründerstudie<br />

2019 „Metropolregion Halle“ der Commerzbank:<br />

So finanzieren vier von fünf hiesigen<br />

Gründern ihr Start-up allein. Knapp die<br />

Hälfte startet mit weniger als 20.000 Euro.<br />

Bürokratie ist demnach die größte Hürde bei<br />

der Gründung – und Fachkräftemangel das<br />

größte Hindernis bei der Weiterentwicklung<br />

der Firma. Trotz Startschwierigkeiten: Knapp<br />

zwei Drittel aller Gründer in Halle (Saale) würden<br />

sich noch einmal selbstständig machen.<br />

https://gruenderplattform.de<br />

Innovative Ideen gesucht<br />

Quelle: Metropolregion Halle, Gründerstudie 2019<br />

Bereits am 11. März endet die Anmeldefrist<br />

für den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland<br />

<strong>2020</strong>. Gefragt sind neuartige<br />

Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen<br />

aus den Clustern Automotive, Chemie/<br />

Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft,<br />

Informationstechnologie und Life<br />

Sciences. Wer Innovationen für biologisch<br />

abbaubare Kunststoffe zur Produktreife<br />

geführt hat, kann sich bis zum 30. April<br />

<strong>2020</strong> für den internationalen BIOPOLY-<br />

MER Innovation Award <strong>2020</strong> bewerben.<br />

Berufsorientierung auf Augenhöhe: Die IHK-Azubis (Bildmitte) beraten bei<br />

der Messe „Chance“ in Halle (Saale) im Januar Gleichaltrige.<br />

www.iq-mitteldeutschland.de<br />

www.polykum.de/biopolymer-award<br />

8<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 9


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Zahlen Daten Fakten<br />

Lage gut – Ausblick pessimistisch<br />

Immer zu Jahresbeginn legt die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der beiden sachsenanhaltischen<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

ihren gemeinsamen Konjunkturbericht<br />

vor. Botschaft diesmal: Der Abwärtstrend, der<br />

schon 2018 begonnen hatte, setzte sich im<br />

vergangenen Jahr fort. Ende 2019 war die<br />

Stimmung der sachsen-anhaltischen Unternehmen<br />

in der IHK-Konjunkturumfrage so<br />

trübe wie schon lange nicht mehr. Fünfjahrestief!<br />

Der Geschäftsklimaindex ist auf den niedrigsten<br />

Wert seit 2015 gefallen. Hier wird gegeneinander<br />

gerechnet, wie die rund 900 befragten<br />

Unternehmen im Land ihr aktuelles<br />

„<br />

Die <strong>Wirtschaft</strong> im Land hat im<br />

vergangenen Jahr konjunkturell<br />

weiter an Fahrt verloren. Eine<br />

Aufhellung ist auch <strong>2020</strong> nicht zu<br />

erwarten. Zu groß erscheinen die<br />

anstehenden Herausforderungen:<br />

Braunkohleausstieg,<br />

Veränderungen in der<br />

Automobilzulieferindustrie,<br />

globale politische Spannungen<br />

und der bevorstehende Brexit.“<br />

Klaus Olbricht<br />

Präsident der IHK Magdeburg<br />

Geschäft und ihre Zukunftsaussichten einschätzen.<br />

Dabei ist die Lagebewertung gar nicht so<br />

schlecht. Der Bau brummt weiter. Und der<br />

sachsen-anhaltische Handel bewertete sein<br />

Geschäftsjahr 2019 als solide gut. Auch die<br />

Verkehrs- und Logistikunternehmen meldeten<br />

zuletzt gute Geschäfte.<br />

Was allerdings auf die Stimmung drückt, ist<br />

die Perspektive. Deutlich wird das etwa in der<br />

Saisonbereinigter Geschäftsklimaindex<br />

der Gesamtwirtschaft<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

2009 2011 2013 2015 2017 2019<br />

2010 2012 2014 2016 2018<br />

Quelle: eigene Berechnungen<br />

Dienstleistungswirtschaft: Die Lage wurde<br />

2019 in dieser Branche meist besser bewertet<br />

als 2018. Aber nach den Geschäftsaussichten<br />

für die kommenden Monate gefragt, überwiegt<br />

der Pessimismus klar. Vor allem Dienstleister,<br />

die für andere Unternehmen tätig<br />

werden, spüren die Verunsicherung, die beispielsweise<br />

auch bei den Industrieunternehmen<br />

auf die Stimmung drückt.<br />

Übrigens war das Bruttoinlandsprodukt<br />

Sachsen-Anhalts im 1. Halbjahr 2019 noch<br />

leicht gestiegen – preisbereinigt um 0,6 Prozent.<br />

Die IHK-Konjunkturexperten rechnen<br />

allerdings nicht damit, dass sich dieser Trend<br />

fortsetzt, sondern dass das Wachstum angesichts<br />

der rückläufigen Entwicklung weiter<br />

sinken wird.<br />

„<br />

Der Arbeits- und Fachkräftemangel<br />

ist das größte Risiko<br />

für die Entwicklung unserer<br />

Mitgliedsunternehmen.<br />

Das kommende Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

eröffnet<br />

neue Chancen. Damit wir aber<br />

im Wettbewerb um die klugen<br />

Köpfe bestehen, brauchen wir<br />

im Land transparente und<br />

einheitliche Prüfverfahren.<br />

Und natürlich müssen wir<br />

ausländische Fachkräfte von der<br />

Attraktivität des Standorts<br />

überzeugen.“<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Präsident der IHK Halle-Dessau<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Standortpolitik<br />

Danny Bieräugel<br />

Tel. 0345 2126-236<br />

dbieraeuge@halle.ihk.de<br />

10<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


FACHKRÄFTE<br />

Zuwanderung als Chance<br />

Ausländische Fachkräfte gewinnen: Viele heimische Unternehmen können ihren<br />

Personalbedarf längst nicht mehr decken. Die gezielte Einwanderung von<br />

ausländischen Fachkräften könnte hier Abhilfe schaffen. Rechtsgrundlage ist das<br />

Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1. März <strong>2020</strong> in Kraft tritt.<br />

Um dem Mangel an Fachkräften künftig zu<br />

begegnen, werden Unternehmen neben bekannten<br />

und oft bereits ausgeschöpften Rekrutierungskanälen<br />

verstärkt auf die Zuwanderung<br />

aus dem Ausland setzen müssen. Zugang<br />

zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten Arbeits-<br />

oben: Samer Alghanim (26) kam Ende 2014 als<br />

Bürgerkriegsflüchtling aus Syrien nach Deutschland.<br />

Zunächst bei der IHK Halle-Dessau als Praktikant beschäftigt,<br />

lernt er heute bereits im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf<br />

des Kaufmanns für Büromanagement.<br />

und Fachkräfte dabei im Zuge einer Anerkennung<br />

der im Heimatland erworbenen Bildungsabschlüsse<br />

oder aber indem jungen<br />

Menschen eine Ausbildung mit Jobperspektive<br />

in Deutschland ermöglicht wird.<br />

Erleichterungen für Unternehmen<br />

Hier soll ein von der Bundesregierung 2019<br />

initiiertes Paket an Gesetzen zu Asylrecht, Abschiebungen<br />

und Einwanderung den Weg<br />

bereiten. Mit diesem sogenannten Migrationspaket<br />

wurden insgesamt neun Gesetze<br />

und eine Verordnung verabschiedet, welche<br />

die Beschäftigung und Ausbildung Geflüchteter<br />

sowie die Einstellung ausländischer Fachkräfte<br />

aus einem Drittstaat, also außerhalb<br />

der EU, betreffen. Obwohl sich die Gesetze auf<br />

ganz unterschiedliche Aspekte beziehen, zielen<br />

sie alle hauptsächlich darauf ab, Erleichterungen<br />

für Unternehmen zu schaffen.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 11


WIRTSCHAFT & REGION<br />

So werden unter anderem Lücken in der<br />

Förderung für Geflüchtete in Ausbildung<br />

und Beschäftigung geschlossen, aber<br />

auch neue Regelungen für die Ausbildungsduldung<br />

erlassen. Daneben soll<br />

das ab März <strong>2020</strong> in Kraft tretende<br />

Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Einreisebestimmungen<br />

für qualifizierte Arbeitskräfte<br />

aus dem Nicht-EU-Ausland<br />

erleichtern.<br />

„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

- und was Sie dazu wissen<br />

sollten“ - IHK-Veranstaltung am<br />

18. Februar <strong>2020</strong> in Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

Die IHK Halle-Dessau unterstützt diese<br />

neuen Möglichkeiten, qualifizierte<br />

Beschäftigte aus dem Ausland für die<br />

Erfordernisse hiesiger Unternehmen<br />

zu finden und ihnen den Weg nach<br />

Sachsen-Anhalt zu ebnen. <strong>2020</strong> bietet<br />

sie mehrere Veranstaltungen zum<br />

Thema „Finden und Binden von ausländischen<br />

Fachkräften“ an – die<br />

nächste am 18. Februar in Lutherstadt<br />

Wittenberg. Vor dem Hintergrund<br />

des Gesetzespakets werden<br />

Unternehmen hier Wege aufgezeigt,<br />

wie sie vorgehen können und was sie<br />

bei der Einstellung von Zugewanderten<br />

zu beachten haben.<br />

Anzeige<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157133423<br />

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz –<br />

die wesentlichen Eckpunkte<br />

Einheitlicher Fachkräftebegriff<br />

Als Fachkraft gelten Personen aus Ländern<br />

außerhalb der EU, die folgende Kriterien erfüllen:<br />

• eine in Deutschland qualifizierte Berufsausbildung<br />

oder<br />

• eine mit einer inländischen qualifizierten<br />

Berufsausbildung gleichwertige ausländische<br />

Berufsqualifikation oder<br />

• einen deutschen, einen anerkannten ausländischen<br />

oder einen einem deutschen<br />

Hochschulabschluss vergleichbaren ausländischen<br />

Hochschulabschluss<br />

Wegfall der Vorrangprüfung<br />

Für Fachkräfte mit anerkannter Berufsqualifikation<br />

und einem konkreten Arbeitsplatzangebot<br />

entfällt die Vorrangprüfung – das heißt,<br />

der Arbeitgeber muss nicht mehr nachweisen,<br />

dass er keinen passenden Deutschen und<br />

auch keinen EU-Bürger für die Arbeitsstelle<br />

gefunden hat. Die Vorrangprüfung gilt jedoch<br />

weiter für den Zugang zur Berufsausbildung.<br />

Wegfall der Positivliste<br />

Des Weiteren entfällt die Begrenzung auf sogenannte<br />

Engpassberufe. Somit muss der<br />

anerkannte Beruf der Fachkraft nicht mehr<br />

auf einer „Positivliste“ der Bundesagentur für<br />

Arbeit stehen.<br />

Erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

Künftig werden auch die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

erweitert. So muss die qualifizierte<br />

Beschäftigung in Deutschland nicht<br />

mehr genau der Qualifikation entsprechen,<br />

sondern kann artverwandt sein (beispielsweise<br />

kann eine Bäckerin auch als Konditorin<br />

arbeiten).<br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Verbesserungen gibt es auch bei der Durchführung<br />

von Qualifizierungsmaßnahmen in<br />

Deutschland. Bei Vorliegen eines geprüften<br />

ausländischen Abschlusses lassen sich Anerkennungsverfahren<br />

zum Beispiel im Rahmen<br />

von Vermittlungsabsprachen der Bundesagentur<br />

für Arbeit vollständig im Inland<br />

durchführen.<br />

Beschleunigte Verfahren<br />

Ferner können durch gebündelte Zuständigkeiten<br />

bei zentralen Ausländerbehörden und<br />

beschleunigte Verfahren für Fachkräfte die<br />

Prozesse verkürzt und vereinfacht werden.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

International<br />

Katalin Stolzki<br />

Tel. 0345 2126-234<br />

kstolzki@halle.ihk.de<br />

12<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Wenn ein konkretes Arbeitsplatzangebot, eine<br />

vollanerkannte Berufsqualifikation und, soweit<br />

erforderlich, die Zustimmung der Bundesagentur<br />

für Arbeit vorliegt, können Fachkräfte<br />

in allen Berufen, zu denen sie ihre<br />

Qualifikation befähigt, arbeiten. Darüber hinaus<br />

gibt es Ausnahmen – ein Auszug*:<br />

Voraussetzungen<br />

auf einen Blick<br />

• Fachkräfte ab 45 Jahren benötigen<br />

für eine Einreise zur Beschäftigung<br />

ein Gehalt von mindestens 55 Prozent<br />

der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze<br />

in der allgemeinen Rentenversicherung<br />

(<strong>2020</strong>: 3.795 Euro brutto/<br />

Monat) oder eine angemessene Altersvorsorge.<br />

Somit soll ein Zuzug in<br />

die Sozialsysteme verhindert werden.<br />

• Personen mit einer anerkannten Berufsqualifikation<br />

können ohne Arbeitsplatz<br />

einreisen und sechs Monate<br />

nach einer Arbeit suchen. Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass sie über deutsche<br />

Sprachkenntnisse verfügen und<br />

ihren Lebensunterhalt sichern können.<br />

Eine Probebeschäftigung von zehn<br />

Stunden pro Woche ist zulässig.<br />

• Fachkräfte mit ausgeprägten berufspraktischen<br />

Kenntnissen (IT-Berufe)<br />

erhalten auch ohne formale Qualifikation<br />

einen Aufenthaltstitel.<br />

Voraussetzung hierfür ist unter anderem,<br />

dass sie in den letzten sieben<br />

Jahren mindestens drei Jahre einschlägige<br />

Berufserfahrung gesammelt<br />

haben und das Gehalt mindestens 60<br />

Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze<br />

in der allgemeinen<br />

Rentenversicherung beträgt.<br />

Die ausführlichen Regelungen sind zu finden unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 4683720<br />

Was müssen Unternehmen beachten?<br />

Fragen an Kerstin Majewski,<br />

Ausländerbeauftragte der Agentur für Arbeit Halle:<br />

Ab März <strong>2020</strong> greift das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

– was bedeutet dies<br />

für Unternehmen?<br />

Kerstin Majewski: Schon heute haben Arbeitgeber<br />

Schwierigkeiten, für bestimmte<br />

Qualifikationen, Regionen und Branchen qualifizierte<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

zu finden. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

(FKEG) soll daher eine gezielte und<br />

erhöhte Zuwanderung von qualifizierten<br />

Fachkräften aus Drittstaaten gewährleisten –<br />

insbesondere durch eine weitere Öffnung des<br />

deutschen Arbeitsmarktes und Erleichterungen<br />

im Anerkennungs- und Visaverfahren.<br />

„<br />

Das Gesetz regelt ausschließlich<br />

den Zuzug von Fachkräften und<br />

berührt nicht die Regelungen zur<br />

Einreise ungelernter- oder<br />

geringqualifizierter Personen aus<br />

Drittstaaten in den deutschen<br />

Arbeitsmarkt.“<br />

Wie unterstützt die Agentur für Arbeit Unternehmen<br />

bei der Gewinnung von ausländischen<br />

Fachkräften konkret?<br />

Majewski: Die Agentur für Arbeit Halle unterstützt<br />

als kompetenter Beratungspartner<br />

zu Themen der Fachkräftesicherung. Dazu<br />

können Arbeitgeber jederzeit eine Beratung<br />

beim Ansprechpartner/-in im gemeinsamen<br />

Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit<br />

Halle und des Jobcenters Halle (Saale) in Anspruch<br />

nehmen. Zusätzlich bieten wir kostenfrei<br />

Themenabende rund um diese Fragen<br />

an. Die Bundesagentur prüft zudem bei der<br />

Umsetzung des FKEG die Einhaltung der<br />

Lohn-und Arbeitsbedingungen.<br />

Was müssen Unternehmen bei der Einstellung<br />

von zugewanderten Fachkräften beachten?<br />

Majewski: Der Arbeitgeber muss unter anderem<br />

prüfen, ob der potenzielle Mitarbeiter<br />

die beabsichtigte Beschäftigung auch ausüben<br />

darf. Zudem hat er eine Kopie des Aufenthaltstitels<br />

aufzubewahren. Ab 1. März<br />

<strong>2020</strong> sind Unternehmen auch verpflichtet,<br />

die Ausländerbehörde innerhalb einer Frist<br />

von vier Wochen zu informieren, wenn die<br />

Beschäftigung vorzeitig beendet wird.<br />

Es soll demnächst eine zentrale Servicestelle<br />

für die Berufsanerkennung geben. Was hat<br />

es damit auf sich?<br />

Majewski: Die Servicestelle ergänzt bestehende<br />

Beratungsangebote. Sie agiert im Sinne<br />

eines „Second-Level-Supports“. Erstinformationen<br />

werden wie bisher etwa über die<br />

Hotline „Arbeiten und Leben in Deutschland“<br />

gegeben. Die Servicestelle leitet ausländische<br />

Fachkräfte durch das Anerkennungsverfahren<br />

und entlastet zuständige Stellen, unterstützt<br />

Personen bei der Orientierung am Arbeitsmarkt<br />

und der Wahl einer Region in<br />

Deutschland.<br />

Agentur für Arbeit Halle<br />

Kerstin Majewski<br />

Beauftragte für Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt (BCA)<br />

Stabsstelle der Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

Schopenhauerstraße 2<br />

06114 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 5249-1426<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 13


14<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Mitarbeiter aus Vietnam?<br />

Beim Thema Fachkräfte aus dem Ausland steht immer wieder auch das<br />

südostasiatische Vietnam im Fokus – ein Land mit junger Bevölkerung und<br />

historisch engen Verflechtungen zu Deutschland. Eine Delegationsreise ebnete<br />

den Weg für weitere Kooperationen.<br />

Der vietnamesische Staat steht dem deutschen<br />

Werben um Fachkräfte offen gegenüber. Verspricht<br />

er sich damit doch die Qualifizierung<br />

eines Teils seiner jungen Menschen, von denen<br />

noch heute etwa die Hälfte jedes Jahr ohne<br />

Ausbildung in den lokalen Arbeitsmarkt drängt.<br />

Ein Umstand, der bereits zahlreiche Initiativen<br />

von deutscher Seite auf den Plan gerufen hat,<br />

um jungen Vietnamesen in Deutschland eine<br />

Ausbildung zu ermöglichen – zumeist in Gastronomie<br />

und Pflege, jedoch auch in gewerblichen<br />

Berufen. So gibt es etwa eine Initiative<br />

des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

Sachsen-Anhalt zur Ausbildung vietnamesischer<br />

Jugendlicher in Berufen rund um Hotellerie<br />

und Gastronomie.<br />

Delegationsreise der regionalen<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Gründe genug für <strong>Wirtschaft</strong>sminister Prof.<br />

Armin Willingmann, das Thema näher in den<br />

Blick zu nehmen. Gemeinsam mit Vertretern<br />

aller gewerblichen Kammern des Landes sowie<br />

von Unternehmen und Hochschulen informierte<br />

er sich im Rahmen einer Delegationsreise<br />

im November letzten Jahres zum<br />

Stand deutsch-vietnamesischer Fachkräfteaktivitäten.<br />

Azubis auch für deutschen Markt<br />

Die Delegation besuchte Berufsbildungseinrichtungen<br />

und Universitäten im Großraum<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt sowie in der südlichen<br />

Sachsen-Anhalts <strong>Wirtschaft</strong>sminister Prof. Armin Willingmann (l.)<br />

unterhält sich mit dem Rektor des Berufsbildungszentrums Lilama 2, Nguyen Khan Cuong (2. v. r.).<br />

Provinz Binh Dinh. Höhepunkt bildete die Unterzeichnung<br />

eines „Memorandum of Understanding“<br />

zur Unterstützung eines neu in Ho-<br />

Chi-Minh-Stadt zu schaffenden Bildungscampus<br />

Deutschland. Hier sollen junge<br />

Vietnamesen nach deutschen Berufsbildungsstandards<br />

ausgebildet werden – sowohl für<br />

den Fachkräftebedarf in Vietnam als auch für<br />

den deutschen Arbeitsmarkt. Planungen gehen<br />

von jährlich circa 600 Absolventen ab 2025<br />

aus (etwa zwei Drittel davon für einen Einsatz<br />

in Deutschland). Sachsen-Anhalt will hier mit<br />

seinem Expertenwissen an Berufsschulen und<br />

Hochschulen mitwirken und unterstützen.<br />

Kooperation hat Potenzial<br />

Deutlich wurde, dass Vietnam in der Berufsausbildung<br />

Partner sein möchte und kann.<br />

Jedoch ist kurzfristig, durch das<br />

bislang nur wenig ausgebaute<br />

Berufsbildungssystem, kaum ein<br />

signifikanter Transfer fertig ausgebildeter<br />

Fachkräfte zu erwarten.<br />

Die Kooperation mit Vietnam<br />

wird den deutschen Fachkräfteengpass<br />

allein nicht beseitigen<br />

können. Sie hat aber das Potenzial,<br />

ein entscheidender Faktor bei<br />

dessen Bekämpfung zu sein.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

International<br />

Ralph Seydel<br />

Tel. 0345 2126-284<br />

rseydel@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 15


WIRTSCHAFT & REGION<br />

„Nicht mehr<br />

Anlaufstellen für Unternehmen<br />

– eine Auswahl<br />

Zentrum für Migration und Arbeitsmarkt:<br />

Das Zentrum für Migration und<br />

Arbeitsmarkt (ZEMIGRA) ist eine landesweite<br />

Informationsstelle zu Fragen<br />

rund um das Thema Arbeitsmarktintegration<br />

von zugewanderten Menschen.<br />

Die Angebote richten sich an Unternehmen,<br />

ehrenamtlich Engagierte, regionale<br />

und kommunale Akteure sowie<br />

Verwaltungsmitarbeitende im Land<br />

Sachsen-Anhalt, die im Kontext Migration<br />

und Arbeitsmarkt tätig sind.<br />

www.zemigra.sachsen-anhalt.de<br />

Make it in Germany: Auf dem Portal<br />

der Bundesregierung erhalten Arbeitgeber<br />

Informationen, welche Möglichkeiten<br />

es gibt, ausländische Fachkräfte zu<br />

gewinnen. In Praxisbeispielen berichten<br />

Unternehmen über ihre Erfahrungen.<br />

Unterstützt wird „Make it in Germany“<br />

durch ein persönliches Beratungsangebot:<br />

die Hotline „Arbeiten und Leben in<br />

Deutschland“ und einen Chat Service.<br />

www.make-it-in-germany.com<br />

KAUSA-Servicestelle/JOBSTARTERplus-Projekte:<br />

Die KAUSA-Servicestelle<br />

Sachsen-Anhalt Süd unterstützt kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

(KMU) – darunter solche, die von Migrantinnen<br />

und Migranten geführt werden<br />

– sowie Migrantinnen und Migranten,<br />

um deren Anteil an der dualen<br />

Ausbildung zu erhöhen.<br />

Die JOBSTARTERplus-Projekte, gefördert<br />

vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung, unterstützen mit konkreten<br />

Dienstleistungen KMU in allen<br />

Fragen der Berufsausbildung.<br />

www.ihkbiz.de/projekte/747-kausa.html<br />

wegzudenken!“<br />

Auch die MuR-Stahlbau GmbH in Naumburg ist dringend<br />

auf Fachkräfte angewiesen. Ohne die Migranten<br />

hätte Geschäftsführer Thomas Ratzka ein Problem …<br />

„<br />

Vor rund zweieinhalb Jahren<br />

haben wir uns zum ersten Mal<br />

damit auseinandergesetzt.<br />

Mittlerweile beschäftigen wir<br />

jeweils zwei Iraker und Syrer sowie<br />

einen Mitarbeiter aus Indien. Dazu<br />

haben wir einen Auszubildenden<br />

zum Konstruktionsmechaniker aus<br />

Eritrea. Die Leute sind bei uns<br />

nicht mehr wegzudenken.“<br />

Thomas Ratzka<br />

Geschäftsführer der MuR-Stahlbau GmbH<br />

Die MuR-Stahlbau GmbH mit Sitz in Naumburg<br />

(Saale) plant, berechnet und konstruiert<br />

unter anderem Stahlmasten und Zubehör für<br />

unterschiedliche Kunden. Dabei ist das Unternehmen<br />

auf gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

angewiesen.<br />

Unterstützung erhalten<br />

Unterstützung bei der Fachkräftesuche hat<br />

sich der aktuell 80 Arbeitnehmer zählende<br />

Betrieb vor allem bei Bildungsträgern gesucht.<br />

„Mit denen steht und fällt alles. Denn<br />

die Bildungsträger, in unserem Fall der Internationale<br />

Bund in Naumburg, selektieren<br />

nach Eignung und vermitteln. Dann bieten<br />

wir ein Praktikum an und entscheiden, ob<br />

der Bewerber bei uns bleiben darf“, erklärt<br />

der Geschäftsführer.<br />

Doch so einfach wie es sich vielleicht anhört,<br />

war und ist es dann doch nicht. Denn die<br />

sprachliche Hürde sei, gerade wenn es um<br />

Arbeitsschutz gehe, nicht immer klein. „Besondere<br />

Anleitungen und Einweisungen in<br />

die Arbeitsabläufe haben uns Geld gekostet.<br />

Aber das wird ja in den ersten Monaten von<br />

der Agentur für Arbeit gefördert“, rät Ratzka,<br />

sich auch hier Hilfe zu suchen.<br />

Offenheit ist das A und O<br />

Generell müsse man Vorurteile außen vor<br />

lassen. Denn auch für behinderte Menschen<br />

hat sich das Naumburger Unternehmen geöffnet.<br />

Seit Jahren gebe es eine gute Zusammenarbeit<br />

mit der Behindertenwerkstatt<br />

der Caritas in Osterfeld und mittlerweile ist<br />

auch ein gehörloser Mitarbeiter angestellt<br />

worden.<br />

„Man muss sich, auch auf die Ausländer,<br />

einlassen und mit den verschiedenen Kulturen<br />

umgehen können. Das kann man dann<br />

auch nicht immer so gut mit der deutschen<br />

Kultur vergleichen. Aber generell fordern wir<br />

von ihnen genauso 100 Prozent Leistung,<br />

wie von den deutschen Kollegen“, so Ratzka.<br />

Und nur aufgrund des Fachkräftemangels<br />

müsse man doch niemanden zwangsweise<br />

behalten.<br />

MuR-Stahlbau GmbH<br />

Dechantengrund 1<br />

06618 Naumburg (Saale)<br />

Tel. 03445 78300<br />

www.mur-stahlbau.de<br />

16<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Geschäftsführer Thomas Ratzka<br />

mit seinem irakischen Mitarbeiter Zaher Issaie<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> an einem Schweißgerät 17


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Glücksgriff mit Softwareentwicklern<br />

aus Iran und Serbien<br />

Die Software beim Ultraschallsensorik-Spezialisten SONOTEC kommt<br />

nicht von der Stange. Sie wird entwickelt. Im vorigen Jahr konnte das hallesche<br />

Unternehmen die Softwareentwickler Alireza Doagooei aus dem Iran<br />

und Dragan Balaneskovic aus Serbien einstellen.<br />

Mit gegenwärtig über 170 Mitarbeitern hat<br />

sich SONOTEC als Spezialist in der Ultraschallmesstechnik<br />

am Markt etabliert. Wegen<br />

der stetig wachsenden Anforderungen an die<br />

Software der SONOTEC-Geräte und deren<br />

Programmierung hatte das Unternehmen im<br />

November 2018 eine Jobausschreibung für<br />

Softwareentwickler veröffentlicht, in der ersten<br />

Bewerbungsphase jedoch keinen geeigneten<br />

deutschen Kandidaten identifiziert. „Als<br />

über Netzwerke bzw. Eigeninitiative die Bewerbungen<br />

des Iraners Alireza Doagooei, der<br />

bereits in Deutschland lebte und arbeitete,<br />

und des damals noch in seiner Heimat Serbien<br />

tätigen Dragan Balaneskovic bei uns ein-<br />

Alireza Doagooei (vorn) und<br />

Dragan Balaneskovic sind Software-<br />

Entwickler bei Sonotec.<br />

gingen, sahen wir unsere Anforderungen<br />

dahingegen zum Großteil erfüllt“, rekapituliert<br />

Witte.<br />

Unterstützung auch von der IHK<br />

Weil er und seine Kollegin bis dato keinerlei<br />

Erfahrungen mit der Einstellung und Beschäftigung<br />

von Nicht-EU-Ausländern hatten, wurde<br />

ein Fragenkatalog aufgestellt, was konkret<br />

bei der Einstellung von solchen Arbeitnehmern<br />

und vor einem Vertragsabschluss zu beachten<br />

ist und welche Anträge und Dokumente unbedingt<br />

einzureichen sind. „Von der Agentur für<br />

Arbeit, dem Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge sowie von der IHK erhielten wir<br />

dazu umfassende Informationen. So erfuhren<br />

wir, dass für unsere beiden Kandidaten sowohl<br />

ein Aufenthaltstitel als auch eine Arbeitserlaubnis<br />

vorliegen muss“, schildert Witte.<br />

„<br />

Wir sind sehr froh,<br />

dass wir diese<br />

beiden Kollegen unter Vertrag<br />

nehmen konnten!“<br />

Markus Witte<br />

Personalleiter bei Sonotec<br />

Antragsverfahren unkompliziert<br />

„Damit Alireza Doagooei bei der Ausländerbehörde<br />

in Halle (Saale) sowie Dragan Balaneskovic<br />

bei der deutschen Botschaft in Serbien<br />

die erforderlichen Genehmigungen beantragen<br />

konnten, haben wir ihnen eine verbindliche<br />

Einstellungszusage respektive einen bereits<br />

unterschriftsreifen Arbeitsvertrag<br />

ausgestellt“, erläutert er. Das eigentliche Antragsverfahren<br />

sei dann „unkompliziert und<br />

mit gerade einmal vier Wochen Dauer erfreulich<br />

kurz abgelaufen“, so Witte. Während Dragan<br />

Balaneskovic sich aktuell um die Verlängerung<br />

seines zunächst bis Ende März <strong>2020</strong><br />

befristeten Visums kümmert, besitzt sein Kollege<br />

Alireza Doagooei bereits laufende Genehmigungen<br />

bis August 2021. Daneben steht für<br />

die beiden Nicht-EU-Beschäftigen perspektivisch<br />

auch an, sich um den Erhalt der sogenannten<br />

Blauen Karte EU zu bemühen. Diese<br />

ermöglicht als Sonderrichtlinie für Hochqualifizierte<br />

eine längere Aufenthaltsdauerdauer.<br />

SONOTEC GmbH<br />

Nauendorfer Straße 2<br />

06112 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 133 17-0<br />

www.sonotec.de<br />

18<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 19<br />

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<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & REGION<br />

Auf die Sportsachen<br />

der Azubis aufgepasst<br />

Was zeichnet einen Top-Ausbildungsbetrieb aus? Zum Beispiel der familiäre<br />

Kontakt. Das zeigt das Beispiel der Hans Abel GmbH & Co. KG.<br />

Das Betonwerk in Köthen nimmt die Ausbildung ernst. Die Geschäftsführerin<br />

Sabine Hohmann-Abel berichtet.<br />

Im Jahr 1925 als Zimmerei in Köthen gegründet,<br />

hat sich die Hans Abel GmbH & Co. KG zu<br />

einem mittlerweile 80 Mitarbeiter zählenden<br />

Unternehmen entwickelt, das Betonbauteile<br />

anfertigt. Schon früh hat der Betrieb junge<br />

Menschen ausgebildet. Auch Sabine Hohmann-Abel<br />

engagiert sich sehr für die Lehrlinge<br />

im kaufmännischen und gewerblichen<br />

Bereich.<br />

Frühzeitige Berufsorientierung<br />

„Um an die Jugendlichen heranzutreten, nehmen<br />

wir an Messen zur Berufsfindung und<br />

an Tagen der offenen Tür in Schulen teil. Da<br />

wir ein kleines Unternehmen sind, beschränken<br />

wir uns auf die regionale Suche“, erklärt<br />

Hohmann-Abel. Außerdem pflegt der Betrieb<br />

einen engen Kontakt zu Schulen und bietet<br />

Werksführungen an. Zur Berufsfindung können<br />

interessierte Schüler dann ein Praktikum<br />

absolvieren. Längere Praktika in den Sommerferien<br />

werden sogar vergütet. „Selbst<br />

wenn einem Praktikanten der Beruf nicht zusagt,<br />

wird er seinen Freunden davon erzählen.<br />

Dann bewirbt sich vielleicht jemand anders<br />

bei uns“, so die Geschäftsführerin.<br />

Nic Weinert absolviert bei der<br />

Hans Abel GmbH & Co. KG Betonwerk<br />

Köthen im ersten Lehrjahr<br />

seine Ausbildung zum Betonfertigbauer.<br />

Übertarifliche Bezahlung<br />

Wer dann seine Ausbildung im Betonwerk<br />

absolviert, profitiert zum einen von der Bezahlung,<br />

die leicht über dem branchenüblichen<br />

Tarif liegt. Zum anderen genießen die<br />

Lehrlinge weitere finanzielle Vorteile: Da die<br />

Berufsschule im etwa 70 Kilometer entfernten<br />

Eilenburg im Blockunterricht stattfindet,<br />

zahlt der Betrieb die Kosten im Internat. Dadurch<br />

sollen die Auszubildenden finanziell<br />

entlastet werden und ausreichend Zeit haben,<br />

sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.<br />

Denn wer einen bestimmten Notendurchschnitt<br />

auf seinem Zeugnis erzielt, erhält einen<br />

monatlichen Bonus von 50 bis 150 Euro.<br />

Allgemeines Engagement wird mit zusätzlichen<br />

Wertgutscheinen von bis zu 44 Euro pro<br />

Monat honoriert.<br />

Familiäres Umfeld<br />

Doch nicht nur finanziell werden die Auszubildenden<br />

gut umsorgt. „Wir leisten auch viel<br />

Erziehungsarbeit“, erklärt Candy Emmer, Assistentin<br />

der Geschäftsführung und Ausbilderin<br />

im kaufmännischen Bereich. „Es gibt<br />

Azubis, die in der Berufsschule ihre Sportsachen<br />

vergessen, dadurch nicht an den Leistungskontrollen<br />

teilnehmen können und ihren<br />

Notendurchschnitt ruinieren. Wir weisen<br />

unsere Lehrlinge auch auf solche Kleinigkeiten<br />

hin“, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.<br />

Inzwischen absolvieren auch vier Flüchtlinge<br />

von insgesamt 11 Azubis ihre Aus-<br />

bildung im Betonwerk Abel, die etwas mehr<br />

Betreuung brauchen. So begleiten die Mitarbeiter<br />

die jungen Leute auf Ämter und zu<br />

Botschaften. Aufgrund der flachen Hierarchien<br />

im Familienunternehmen sei das alles<br />

kein Problem.<br />

„<br />

Heutzutage muss man sichtbar<br />

sein, um gefunden zu werden.<br />

Vielleicht gibt die Auszeichnung<br />

als „Top-Ausbildungsbetrieb“<br />

dem ein oder anderen Schüler<br />

den letzten Ruck, sich bei uns<br />

zu bewerben.“<br />

Sabine Hohmann-Abel<br />

Geschäftsführerin der Hans Abel GmbH & Co. KG<br />

Betonwerk Köthen<br />

Hans Abel GmbH & Co. KG<br />

Betonwerk Köthen<br />

Prosigker Kreisstraße 1<br />

06366 Köthen<br />

Tel. 03496 5089-0<br />

www.abel-beton.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 21


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<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 23


WIRTSCHAFT & REGION<br />

BRANCHEnfokus<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

Die Dienstleistungswirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt ist ein<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sfaktor, der leicht übersehen werden kann. Viele Einzelkämpfer,<br />

die zum Teil im Nebenerwerb die unterschiedlichsten Aufgaben beackern,<br />

prägen das Bild – oder besser: das Mosaik. Ein Marktüberblick.<br />

Eine starke Branche<br />

Rund 20.000 Dienstleistungsbetriebe haben laut Unternehmensregister*<br />

ihren Sitz im IHK-Bezirk Halle-Dessau.<br />

Insgesamt sind in Sachsen-Anhalt 37.376 Dienstleister<br />

aktiv – das sind 46 Prozent aller gelisteten Unternehmen.<br />

* Erfasst werden Firmen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten oder<br />

einem steuerbaren Umsatz von mindestens 17.500 Euro pro Jahr. In Segmenten<br />

wie Gesundheit oder Erziehung werden nur Teilbereiche der jeweiligen<br />

Branche abgebildet.<br />

Vielfältig aufgestellt<br />

Der Kernbereich der Dienstleistungswirtschaft – ohne die<br />

Unternehmen aus Handel, Verkehr und Gastgewerbe –<br />

umfasst über 550 Einzelbranchen, etwa Finanz- und Versicherungen,<br />

Grundstück- und Wohnungswesen, Information<br />

und Kommunikation, Hausmeisterdienste, Werbung<br />

und Marktforschung oder Unternehmensberatungen.<br />

Mit 23 Prozent konzentrieren sich dabei die meisten<br />

Dienstleistungsbetriebe in Sachsen-Anhalt im Bereich<br />

freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.<br />

Dazu gehören Werbung und Marktforschung,<br />

Architektur- und Ingenieurbüros, <strong>Wirtschaft</strong>sprüfung,<br />

Steuerberatung sowie Rechtsanwälte. Ihre<br />

Büros haben sie oft in den kreisfreien Städten und Landkreisen<br />

mit hoher Gewerbedichte. Mit einem Anteil von<br />

28 Prozent sind sie am stärksten in Halle (Saale) vertreten.<br />

Die <strong>Wirtschaft</strong>skraft vor Ort, die sich auch in der<br />

Kaufkraft widerspiegelt, ist hier ein wesentlicher Indikator.<br />

Eine weitere große Gruppe erbringt Dienstleistungen<br />

im Gesundheits- und Sozialwesen (20 Prozent).<br />

Dieses Segment umfasst Krankenhäuser, Ärzte, Pflegedienste,<br />

Kindergärten sowie Altenheime und beschäftigt<br />

auch die meisten Erwerbstätigen.<br />

Prognostizierte Kaufkraft<br />

im IHK-Bezirk nach Kreisen 2019 (pro Kopf)<br />

IHK-Bezirk Halle-Dessau<br />

20.476 E<br />

Quelle: Michael Bauer Research GmbH, basierend<br />

auf Statistischem Bundesamt<br />

Überwiegend klein<br />

88 Prozent der Betriebe, die in Sachsen-Anhalt Dienstleistungen<br />

für Unternehmen oder Privathaushalte erbringen,<br />

haben zwischen null und neun Beschäftigte.<br />

Weniger als ein Prozent haben 250 und mehr Beschäftigte.<br />

Wenn es um Kunst, Unterhaltung oder Erholung<br />

geht, sind besonders viele Kleinunternehmen auf dem<br />

Markt. Aber auch bei der Finanz- und Versicherungs-<br />

Saalekreis.........................................................................................21.648 E<br />

Stadt Dessau-Roßlau.................................................................. 21.119 E<br />

Burgenlandkreis........................................................................... 20.805 E<br />

Landkreis Wittenberg................................................................. 20.696 E<br />

Landkreis Anhalt-Bitterfeld..................................................... 20.054 E<br />

Stadt Halle (Saale)....................................................................... 19.982 E<br />

Salzlandkreis.................................................................................. 19.794 E<br />

Landkreis Mansfeld-Südharz.................................................. 19.575 E<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Standortpolitik<br />

Danny Bieräugel<br />

Tel. 0345 2126-236<br />

dbieraeuge@halle.ihk.de<br />

24<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


dienstleistung ist der Anteil der Klein- und Kleinstunternehmen<br />

vergleichsweise hoch.<br />

Conny Tuchscherer aus dem Seegebiet Mansfelder Land hatte sich 2017 im<br />

Nebenerwerb mit Fotoarbeiten und Grafikdesign selbstständig gemacht.<br />

Seit 2018 ist sie nun hauptberuflich tätig.<br />

Anders ist es übrigens in der Gruppe Erziehung und Unterricht.<br />

Mit fünf Prozent der Unternehmen ist dieser<br />

Bereich in Sachsen-Anhalt prozentual relativ klein, weist<br />

aber im Durchschnitt die größten Betriebe im Dienstleistungsgewerbe<br />

auf: Hier haben mehr als ein Drittel der<br />

Betriebe zehn und mehr Beschäftigte.<br />

Viele „Freizeit“-Unternehmer<br />

Laut aktuellem IHK-Dienstleistungsreport arbeitet gut jeder<br />

dritte Dienstleister im Nebenerwerb. Im IHK-Bezirk sind<br />

dabei einige Bereiche besonders stark vertreten: kreative,<br />

künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten, Werbung und<br />

Marktforschung sowie Informations- und Versicherungsdienstleistungen.<br />

Vor allem Studenten und Arbeitnehmer<br />

nutzen hier die Chance auf Zusatzeinkünfte.<br />

Keine großen Jahresumsätze<br />

Laut IHK-Dienstleistungsreport macht fast die Hälfte<br />

(44 Prozent) der Vollzeit-Dienstleistungsunternehmen im<br />

IHK-Bezirk weniger als 50.000 Euro Jahresumsatz. Etwa<br />

ein Viertel liegen über 250.000 Euro.<br />

Anteil der Kleinunternehmen<br />

in Sachsen-Anhalt 2017 (0 bis 9 Beschäftigte nach Branchengruppen)<br />

Kunst, Unterhaltung und Erholung.....................................................................95 %<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen..................................................................94 %<br />

Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen..............................93 %<br />

Freiberufliche, wiss. u. techn. Dienstleistungen.............................................93 %<br />

Information und Kommunikation........................................................................88 %<br />

Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ......................................................83 %<br />

Gesundheits- und Sozialwesen.............................................................................80 %<br />

Erziehung und Unterricht........................................................................................65 %<br />

Dienstleistungswirtschaft gesamt.......................................................................88 %<br />

Gesamtwirtschaft........................................................................................................85 %<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 25


Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />

Musicals zum Dessert<br />

Mit ihrem Bühnenshow-Format hat die ehemalige Musicaldarstellerin<br />

Katja Wiesigkstrauch aus Raguhn ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt.<br />

„<br />

Nach einer dreijährigen Musical-Ausbildung an der Stage<br />

School Hamburg wollte sich die heute 31-Jährige von unregelmäßigen<br />

Rollenangeboten emanzipieren und ging<br />

2014 mit ihrer Idee „Musical Night meets Dinner“ an den<br />

Start. „Das schafft eine klassische Win-Win-Situation: Ich<br />

habe regelmäßig Auftritte; Restaurants und Hotels steigern<br />

Auslastung und Umsatz“, erläutert sie.<br />

Kunden gewinnen<br />

Nachdem sich Wiesigkstrauch im Bekanntenkreis zu Basics<br />

einer Unternehmensgründung informiert hatte und<br />

von ihren Eltern mit einem kleinen Startkapital versehen<br />

worden war, ging es darum bekannt zu werden und Kunden<br />

zu gewinnen. „Die Frage war, wie ich ohne großes<br />

Budget wirkungsvoll nach außen kommuniziere. Ich habe<br />

Gründerin Katja Wiesigkstrauch mit ihrem<br />

Bühnenkollegen Martin Lorenz bei einer ihrer Shows<br />

im Heidehotel Lubast<br />

mich also bei Hotels und Restaurants etwa im Dreieck<br />

Bernburg – Wittenberg – Leipzig vorgestellt und die Gastronomen<br />

quasi als Multiplikatoren für die Kundenansprache<br />

und unsere gemeinsam aufgesetzten Veranstaltungsangebote<br />

genutzt – ein Ansatz, der nach und nach Früchte<br />

trug“, rekapituliert Wiesigkstrauch. Als die ersten „Musical<br />

Night meets Dinner“-Abende erfolgreich über die<br />

Bühne gegangen waren und die Zahl der Auftritte dank<br />

einsetzender Mundpropaganda plus intensivierter Social-<br />

Media-Aktivitäten rasch wuchs, steckte die Gründerin die<br />

Erlöse in qualitatives Wachstum: „So habe ich hochwertige<br />

Werbebanner angeschafft und in möglichst opulente<br />

Kostüme investiert: Je näher sich die Gäste am Original-<br />

Musical fühlen, desto öfter kommen sie wieder.“<br />

Partnerschaften zentral<br />

Ein wesentlicher Entwicklungsschritt sei die Kooperation<br />

mit dem Ticket-Systemanbieter Reservix gewesen. „Nicht<br />

wenige scheuen den Aufwand, zum Kartenkauf<br />

extra ins Hotel oder Restaurant zu müssen.<br />

Über meinen Webshop lässt sich jetzt<br />

alles bequem von zu Hause erledigen“, betont<br />

Wiesigkstrauch. Seit Beginn von zentraler Bedeutung<br />

ist zudem der von ihr konsequent<br />

gelebte Netzwerk-Gedanke. „Ich habe befreundete<br />

Musical-Darsteller, die als Freelancer<br />

mit mir die Show gestalten, und –<br />

ebenfalls in freier Mitarbeiterschaft – einen<br />

eigenen Techniker.“ Um das Unternehmen<br />

erfolgreich zu etablieren, verfeinerte Katja<br />

Wiesigkstrauch zudem die saisonale Planung.<br />

„Ein erster Lerneffekt war, dass die Leute spätestens<br />

nach einem Jahr eine komplett neue<br />

Show sehen wollen – dem wir Rechnung tragen.<br />

Und: Während ich im Sommerhalbjahr<br />

bei Hochzeiten oder Firmenevents auftrete,<br />

packe ich meine ,Musical Night meets Dinner’<br />

hauptsächlich in die Zeit zwischen Ende September<br />

und April. In der Nebensaison springen<br />

gerade die Hoteliers besonders gut auf<br />

solcherlei Angebote mit Magnetwirkung an.“<br />

Ein erster<br />

Lerneffekt war,<br />

dass die Leute<br />

spätestens<br />

nach einem<br />

Jahr eine<br />

komplett neue<br />

Show sehen<br />

wollen.“<br />

Katja Wiesigkstrauch<br />

Musical Night meets Dinner<br />

Musical Night meets<br />

Dinner<br />

Katja Wiesigkstrauch<br />

Priorauer Straße 51<br />

06779 Raguhn-Jeßnitz<br />

OT Raguhn<br />

Tel. 0178 6932344<br />

www.musicalnightmeetsdinner.com<br />

26<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />

Vom Start-up zum Millionenprojekt<br />

2016 als Zwei-Personen-Betrieb gestartet, beschäftigen Romy Meyer<br />

und Vico Acker von der Kamillus GmbH mittlerweile 68 Mitarbeiter.<br />

Das Konzept ihres mobilen Pflegedienstes haben sie sukzessive ausgebaut.<br />

Mit einem mobilen Pflegedienst und dem innovativen<br />

Konzept „ambulant geführter Wohngruppen“, waren<br />

Romy Meyer und Vico Acker 2016 in die Selbstständigkeit<br />

gestartet. Rasch wuchs die Zahl der Mitarbeiter von zehn<br />

auf 35 (die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ berichtete). Heute<br />

hat Kamillus 68 Beschäftigte. „Wir haben im Mai 2018<br />

im nah gelegenen Riestedt zwei weitere ambulant geführte<br />

WGs mit insgesamt 24 Plätzen eingerichtet“, schildert<br />

Vico Acker den Entwicklungsschritt, der mit jeder<br />

Menge Herausforderungen verbunden war. Und Romy<br />

Meyer ergänzt: „Zunächst brauchten wir auf einen Schlag<br />

20 Mitarbeiter mehr – die wir allerdings zügig fanden. Es<br />

hat sich offenbar herumgesprochen, dass wir uns um<br />

eine besonders familienfreundliche Dienstplanung bemühen,<br />

zudem die Möglichkeit zum wohnortnahen Arbeiten<br />

bieten.“<br />

Administrative Abläufe angepasst<br />

Damit einhergehend wurden auch die administrativen<br />

Abläufe im Unternehmen angepasst – so etwa eine<br />

mittlere Führungsebene mit zwei stellvertretenden Pfle-<br />

gedienstleitungen,<br />

zwei Standortverantwortlichen<br />

sowie einem<br />

Fahrdienstleiter<br />

eingezogen, die sich<br />

jetzt eigenverantwortlich<br />

um Tourenund<br />

Dienstplanung<br />

kümmern. „Uns Gesellschaftern<br />

bietet<br />

das Entlastung und<br />

mehr Zeit, uns mit<br />

strategischen Themen<br />

wie Struktur, PR<br />

und Weiterbildung<br />

zu befassen, erläutert<br />

Meyer. Zudem<br />

habe das Unternehmen<br />

seine Buchhaltung personell aufgestockt und eine<br />

komplett neue EDV eingeführt und last but not least<br />

wurde, begleitet von intensiver Beratung durch die IHK-<br />

Geschäftsstelle Sangerhausen, die Umwandlung der früheren<br />

GbR in eine oHG und nunmehr GmbH vorgenommen<br />

– und damit der kommende Entwicklungsschritt<br />

vorbereitet:<br />

Neues Finanzierungsvorhaben<br />

„Wir haben das Areal des ehemaligen Schachtkindergartens<br />

in Sangerhausen erworben und werden dort in den<br />

nächsten zwei Jahren 23 seniorengerecht eingerichtete<br />

Wohneinheiten für betreutes Wohnen schaffen“, blickt<br />

Romy Meyer voraus. Und Vico Acker ergänzt: „Im Zusammenwirken<br />

mit einem bei Kamillus neu eingetretenen<br />

Gesellschafter wollen wir an diesem Standort auch eine<br />

Großküche errichten, die sich auf Kinder- und Seniorenverpflegung<br />

spezialisiert.“ Insgesamt umfasst das<br />

Schachtkindergarten-Projekt ein Finanzierungsvolumen<br />

von 4,7 Millionen Euro – eine Zahl, die die beiden mittlerweile<br />

gestandenen Unternehmer nicht (mehr) schreckt.<br />

Die beiden Gründer Vico<br />

Acker und Romy Meyer<br />

stehen in einem der<br />

liebevoll eingerichteten<br />

Räume an ihrem<br />

inzwischen zweiten<br />

Unternehmensstandort in<br />

Riestedt.<br />

„<br />

Zunächst<br />

brauchten wir<br />

auf einen<br />

Schlag 20<br />

Mitarbeiter<br />

mehr .“<br />

Romy Meyer<br />

Gründerin Kamillus GmbH<br />

Kamillus GmbH<br />

Darrweg 4,<br />

06526 Sangerhausen<br />

Tel. 03464 5441890<br />

www.kamillus-sgh.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 27


Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />

Hilfe für Einzelkämpfer<br />

Die meisten Dienstleister, Händler und Gastronomen im IHK-Bezirk<br />

Halle-Dessau sind kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, etwa 32.000 davon<br />

sogar Solounternehmer. Diese „Einzelkämpfer“ stehen vor besonderen<br />

Herausforderungen. Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ gibt Hilfestellung für<br />

den Unternehmeralltag.<br />

28<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />

Besondere Herausforderungen<br />

Kleinunternehmer sind in der Regel Unternehmer aus<br />

Leidenschaft, die für ihre Idee brennen. Sie sind experimentierfreudig<br />

und stark aufgaben- und imageorientiert.<br />

Ihren Unternehmeralltag bewältigen sie meist alleine,<br />

teilweise mit Hilfe von Angestellten oder der Familie. Sie<br />

kümmern sich um neue Kunden, arbeiten Aufträge ab,<br />

quälen sich durch den Behörden- und Gesetzesdschungel<br />

und stemmen die Kosten und Abgabenlast. Immer begleitet<br />

von Gedanken wie: „Reicht es diesen Monat noch?“,<br />

„Kann ich die Familie künftig auch versorgen?“, „Bloß<br />

nicht krank werden!“, „Was macht die Konkurrenz?“, „Wie<br />

behalte ich meine Ziele im Auge?“<br />

Gründe für Geschäftsaufgabe<br />

Beispielsweise geben über 77 Prozent aller Gründer im<br />

Dienstleistungsbereich ihr Unternehmen in den ersten<br />

fünf Jahren wieder auf, 57 Prozent davon in den ersten<br />

drei Jahren – dies geht aus Untersuchungen der IHK hervor.<br />

Die Gründe dafür sind vielseitig. Sie reichen von wirtschaftlichen<br />

oder persönlichen Gründen bis hin zu einem<br />

Branchen-, Standort- oder Inhaberwechsel.<br />

Grund für die Beendigung<br />

der Selbstständigkeit<br />

25%<br />

Unwirtschaftlichkeit<br />

32%<br />

Persönliche Gründe<br />

Die meisten Abbrüche erfolgen<br />

aus persönlichen Gründen,<br />

ohne wirtschafttichen Zwang.<br />

Die IHK berät<br />

Familie oder Freunde sind oft müde, sich die täglichen<br />

Sorgen aus der Firma anzuhören oder können diese nur<br />

schwer nachvollziehen. Konstruktive Expertenhilfe auf<br />

Augenhöhe zeigt, welche konkreten Wege in einer<br />

schwierigen Situation möglich sind: Welche praktischen<br />

Hinweise helfen unmittelbar? Wie haben andere Unternehmer<br />

die Herausforderungen erfolgreich gemeistert?<br />

Von welchen Impulsen aus anderen Branchen kann ich<br />

profitieren? Die IHK gibt schnell und unkompliziert einen<br />

Überblick. Die Fachberater stehen mit Rat und Tat für alle<br />

Fragen zur Verfügung:<br />

Einfach Wunschtermin vereinbaren –<br />

per E-Mail: start@halle.ihk.de oder unter<br />

Telefon 0345 2126- …<br />

Branchenspezifische oder<br />

betriebswirtschaftliche Fragen -262<br />

Erfinderberatung -265<br />

Finanzierungsaspekte -272<br />

18%<br />

Besserer Job<br />

4%<br />

Anderer Grund<br />

Quelle: KfW-Gründungsmonitor<br />

2%<br />

Insolvenz<br />

20%<br />

Befristet angelegt<br />

Krisenbewältigung -272<br />

Orientierung im Tagesgeschäft -262<br />

Rechtliche Auskünfte,<br />

etwa im Arbeits-, Gewerbe-, Handelsund<br />

Gesellschaftsrecht -226<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Clemens Winkel<br />

Tel. 0345 2126-273<br />

cwinkel@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 29


Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />

100 Tipps für Kleinunternehmer<br />

Die IHK hat 100 praktische Tipps für Kleinunternehmer zusammengestellt, um den Alltag effektiv zu meistern.<br />

Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ präsentiert ein Best Of*.<br />

Überleben und wachsen<br />

Auftragsspitzen bewältigen:<br />

7 Alternativen<br />

für Vollzeitbeschäftigte:<br />

Nr. 14400<br />

SUCHEN UND FINDEN<br />

Lästige Preisdiskussionen<br />

vermeiden:<br />

Nr. 4666542<br />

Mehr Flexibilität erreichen –<br />

Warum 5 Konten sinnvoll sind:<br />

Nr. 624136<br />

Die hier aufgeführten<br />

Praxistipps finden<br />

interessierte Unternehmer<br />

jeweils auf der IHK-Homepage<br />

unter www.halle.ihk.de,<br />

indem sie die entsprechende<br />

Nummer ins Suchfeld<br />

eingeben.<br />

*Die komplette Linksammlung<br />

gibt es unter<br />

www.halle.ihk.de,<br />

Dok.-Nr. 3820438.<br />

Wer liefert was –<br />

Produkte und Lieferanten finden.<br />

Mit Anbietern verbinden:<br />

www.wlw.de<br />

Zum passenden Förderprogramm<br />

gelangen:<br />

www.foerderdatenbank.de<br />

Kostenfreie Musterverträge<br />

downloaden – von AGB<br />

bis Unternehmenskauf:<br />

www.frankfurt.ihk.de<br />

Marketing<br />

ABC erfolgreicher<br />

Flyer-Erstellung:<br />

Nr. 624396<br />

Alle Kundensinne<br />

bewusst nutzen:<br />

Nr. 4049042<br />

Ohne „Zwangs-Duzen“ mehr<br />

Umsatz:<br />

Nr. 4398728<br />

So werden Unternehmen wirtschaftlicher:<br />

> konkrete Ziele festlegen mit Umsetzungsplan<br />

> klaren Kundenfokus bestimmen<br />

> Mitbewerber suchen und vergleichen<br />

> Kostenüberblick behalten<br />

Ausführliche Tipps dazu im Beitrag<br />

„Elf Schritte zum Unternehmer-Glück“,<br />

Dok.-Nr. 3801204<br />

30<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />

Zwei Marketingtipps zum Frühlingsanfang<br />

Der Wechsel der Jahreszeit lässt sich gut für eine Werbeaktion<br />

– zum Beispiel ein Gewinnspiel – nutzen. Optimal<br />

ist der langersehnte Frühlingsbeginn am 20. März.<br />

So können Händler beispielsweise ein Gewinnspiel mit<br />

der Frage starten: „Schätzen Sie die Temperatur! Wie<br />

warm wird es am 1. Frühlingstag?“. Alle Teilnehmer, die<br />

richtig getippt haben, erhalten einen Sonnenschirm<br />

oder einen anderen passenden Preis, je nach Branche<br />

und Zielgruppe.<br />

Die Umstellung auf die Sommerzeit am 29. März <strong>2020</strong><br />

erzeugt am ersten Tag der Arbeitswoche immer großen<br />

Katzenjammer. Warum das Thema nicht einmal für eine<br />

Werbeaktion nutzen – nach dem Motto: „Ich schenke Ihnen<br />

die verlorene Stunde!“ So könnte ein Sonnenstudio<br />

seinen Kunden einen Gutschein über eine Gratisstunde<br />

schenken oder ein Serviceunternehmen eine einstündige<br />

kostenlose Erstberatung anbieten.<br />

Wichtige Veranstaltungen im Frühjahr<br />

5. März: „Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />

in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157131643<br />

19. März: Fachthementag „Datenschutz“ in<br />

Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132269<br />

24. März: Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />

in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132343<br />

26. März: Branchentreff Hausmeisterdienste in<br />

Halle (Saale), Dok.-Nr. 15774717<br />

16. März: Preise clever gestalten – Fehler vermeiden,<br />

mehr verkaufen in Halle (Saale), Dok.-Nr.<br />

15773148<br />

11. Mai: Workshop Handelsvertreter in Halle<br />

(Saale), Dok.-Nr. 157133386<br />

12. Mai: Workshop Handelsvertreter in Dessau-<br />

Roßlau, Dok.-Nr. 157133387<br />

11. Juni: Branchentreff wirtschaftliche Dienstleister<br />

in Halle (Saale), Dok.-Nr. 15773610<br />

Multifunktionale Überlastung erfolgreich bewältigen<br />

Aufträge hereinholen, mit Kunden verhandeln, Arbeitsabläufe<br />

organisieren, das Team führen und Rechnungen<br />

schreiben – Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

müssen die gesamte Palette an Führungsaufgaben<br />

allein bewältigen. Und dafür haben sie noch nicht einmal<br />

acht Stunden am Tag Zeit. Denn sie müssen in aller Regel<br />

gemeinsam mit ihrem Team an der Umsetzung von Kundenaufträgen<br />

arbeiten. Das nennt man „multifunktionale<br />

Überlastung“.<br />

Wie sich diese erfolgreich bewältigen lässt, erfahren interessierte<br />

Unternehmer unter ihk-praxiswissen.de – gefüllt<br />

mit Hintergrundwissen und erläuternden Filmbeiträgen.<br />

ihk-praxiswissen.de<br />

Expertenhilfe kompakt<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 31


Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />

Was können Kleinunternehmer<br />

von ihrem Steuerberater erwarten?<br />

Steuerliche Beratung und Betreuung mit Zahlungsterminüberwachung<br />

gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern,<br />

Hinweise zu Steuersparmöglichkeiten;<br />

oft ist der Steuerberater dabei eine wichtige<br />

Vertrauensperson, teils auch über unternehmerische<br />

Belange hinaus<br />

Finanzbuchführung mit digitaler Vernetzung: Alle<br />

Belege bleiben bei dem Unternehmer<br />

Lohnbuchführung mit Nachweisen für Finanzamt<br />

und Sozialversicherungsträger<br />

Gewinnermittlungen und Erklärungen, zum Beispiel<br />

Erstellen von Handels- und Steuerbilanzen, sämtlicher<br />

Steuererklärungen, Einheitswerterklärungen für die<br />

Bewertung der Grundstücke<br />

Betriebsprüfungen, Vertretung vor dem Finanzamt,<br />

Sozialversicherungsträger und Zoll<br />

Rechtsbehelfe, Vertretung im Einspruchsverfahren bei<br />

Finanzämtern, Steuerstraf- und Bußgeldverfahren<br />

… und was nicht?<br />

keine Entscheidungen zu Unternehmensführung und<br />

Investitionen<br />

keine rechtliche Beratung oder Vertretung, ausschließlich<br />

Steuer- und Sozialversicherungsrecht<br />

kein Entwurf von Verträgen oder Testamenten<br />

i.d.R. keine Beratung, Antragsstellung und Abrechnung<br />

öffentlicher Fördermittel<br />

i.d.R. keine Erstellung von finanzierungsfähigen<br />

Businessplänen beziehungsweise Unternehmenskonzepten<br />

Kleinschmidt & Partner<br />

Steuerberater mbB<br />

Wolf-Dieter Kleinschmidt<br />

Steuerberater und Rechtsbeistand,<br />

Mitglied der<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Braunschweig<br />

Breite Straße 88–90<br />

06406 Bernburg (Saale)<br />

Tel. 03471 354 354<br />

www.kleinschmidt-steuerberatung.de<br />

Zu den Leistungen wie<br />

Antragstellung öffentlicher<br />

Fördermittel oder Erstellen<br />

von finanzierungsfähigen<br />

Businessplänen berät die<br />

IHK im ersten Schritt.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Jörg Prochner<br />

Tel. 0345 2126-433<br />

jprochner@halle.ihk.de<br />

32<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />

Umsatz verdreifacht, Arbeitsplätze<br />

geschaffen<br />

Wie es gelingen kann, zwei kleine Betriebe erfolgreich zu übernehmen und<br />

weiterzuentwickeln, zeigt sich am Beispiel des Unternehmerpaars<br />

Michael Raschke und Diana Winter aus Weißenfels. Das Erfolgsrezept:<br />

ein langer Atem.<br />

Raschke führt seit 2016 den „Essen-auf-Rädern“-Dienst<br />

von Peter Buller, seine Freundin übernahm den Pflegedienst<br />

von Bullers Frau Brunhilde im gleichen Gebäude.<br />

„Das Haus haben wir dann gleich mitgekauft – das ist mit<br />

der Rampe, der Behindertentoilette und dem Mehrzweckraum<br />

ideal für diese Zwecke“, sagt Raschke.<br />

Den Schritt in die Selbstständigkeit haben er und seine<br />

Freundin bisher nicht bereut. Auch wenn sehr viel zu tun<br />

ist. „Wir haben jeweils kaum mal einen Tag mit weniger<br />

als 14, 15 Stunden Arbeit und uns erst im vergangenen<br />

Jahr 14 Tage Urlaub gegönnt. Aber solange uns das Ganze<br />

Spaß macht, ist das völlig in Ordnung“, meint der Unternehmer.<br />

Umsatz verdreifacht<br />

Und der Spaß kommt durch den Erfolg: Mit einer gehörigen<br />

Portion Engagement und neuen Ideen konnte Raschke<br />

den Umsatz des Unternehmens mittlerweile verdreifachen.<br />

Während vor allem Senioren dem Essen-auf-Rädern-Aspekt<br />

treu geblieben sind, hat der Weißenfelser das<br />

Angebot im Catering-Bereich stark erweitert. „Ich biete<br />

unter dem Motto ‚Wir organisieren, Sie feiern‘ den kompletten<br />

Service an. Neben dem Essen liefern wir auch das<br />

Geschirr, Zelte und Unterhaltung, wenn das gewünscht<br />

wird“, erzählt Raschke.<br />

Zeit und Geld investiert<br />

Doch bis er soweit war, musste der Kleinunternehmer viel<br />

Zeit und Geld investieren. „Das war teilweise regelrechtes<br />

Klinkenputzen. Ich bin zu Unternehmen gegangen und<br />

habe meinen Flyer dagelassen. Im Cateringbereich ging es<br />

vor allem um die Qualität. Wenn die Gäste zufrieden wa-<br />

Nach der Unternehmensübernahme hat<br />

„Essen auf Rädern“-Geschäftsführer<br />

Michael Raschke sein Angebot im<br />

Catering-Bereich stark erweitert.<br />

ren, haben sie gern meine Visitenkarten mitgenommen“,<br />

erklärt der 48-Jährige. Unterstützung gab es am Anfang<br />

auch durch die IHK. Der Weißenfelser Geschäftsstellenleiter<br />

Tobias Voigt lieferte eine entsprechende Einschätzung<br />

und zusammen mit den guten Bilanzen seines Vorgängers<br />

war es dann für Michael Raschke kein Problem, Geld von<br />

den Banken zu bekommen.<br />

18 Arbeitsplätze geschaffen<br />

Bei seiner Freundin Diana Winter war es ein bisschen einfacher,<br />

weil sie einen sehr großen Kundenstamm eines der<br />

ersten Pflegedienste in Weißenfels übernehmen konnte.<br />

Den hat die 52-Jährige aber mittlerweile verdoppelt. Insgesamt<br />

haben beide 18 Arbeitsplätze geschaffen. Winter<br />

beschäftigt zehn Pflegekräfte, Raschke hat fünf Angestellte<br />

vor allem in der Küche und drei Fahrer zur Aushilfe.<br />

Essen auf Rädern<br />

Michael Raschke<br />

Röntgenweg 2<br />

06667 Weißenfels<br />

Tel. 03443 23 83 31<br />

www.essenaufraedernwsf.de<br />

„<br />

Es läuft gut, ja.<br />

Aber das ist<br />

noch lange kein<br />

Grund, sich<br />

darauf auszuruhen.<br />

Die<br />

Konkurrenz<br />

schläft ja<br />

nicht.“<br />

Michael Raschke<br />

Geschäftsführer<br />

„Essen auf Rädern“<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 33


Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />

Acht Dinge, die sich <strong>2020</strong><br />

für Kleinunternehmer ändern<br />

1 6<br />

Höhere Kleinunternehmergrenze<br />

Als Kleinunternehmer nach Umsatzsteuergesetz<br />

galt bisher, wer im Vorjahr weniger als 17.500 Euro und<br />

im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000<br />

Euro Umsatz erzielt. Die Vorjahresgrenze wurde auf<br />

22.000 Euro angehoben.<br />

2<br />

Gesetzlicher Mindestlohn steigt<br />

Seit Januar <strong>2020</strong> müssen Arbeitgeber mindestens<br />

9,35 Euro brutto pro Stunde zahlen (bisher 9,19 Euro).<br />

Zudem steigen etliche Branchenmindestlöhne. Die Änderung<br />

gilt ebenfalls bei der Beschäftigung von Studenten,<br />

sofern es sich nicht um bestimmte Praktika handelt.<br />

3<br />

Kurzfristig Beschäftigte: Höhere Grenze für<br />

Pauschalbesteuerung<br />

Arbeitgeber dürfen jetzt bei kurzfristig Beschäftigten<br />

eine pauschale Lohnsteuer von 25 Prozent ansetzen,<br />

wenn der durchschnittliche Arbeitslohn pro Arbeitstag<br />

120 Euro nicht übersteigt. Zuvor lag der Grenzbetrag bei<br />

72 Euro.<br />

4<br />

Verschärfte Meldepflichten im Transparenzregister<br />

Unternehmen (jurist. Personen des Privatrechts, eingetragene<br />

Personengesellschaften) müssen, sofern sie nach<br />

dem Geldwäschegesetz zur Meldung verpflichtet sind,<br />

neben Angaben zu den wirtschaftlichen Berechtigten sowie<br />

Art und Umfang des wirtschaftlichen Interesses nun<br />

zum Beispiel auch die Staatsangehörigkeit benennen –<br />

ansonsten drohen Bußgelder. Der Kreis der Verpflichteten<br />

wurde erweitert. Außerdem ist das Register jetzt öffentlich<br />

auch ohne Nachweis eines berechtigten Interesses<br />

einsehbar.<br />

5<br />

Neue Kassenpflichten: immer mit Bon<br />

Nach den verschärften Vorgaben des Kassengesetzes<br />

für Gastronomen, Hotels, Einzelhändler und andere<br />

bargeldintensive Betriebe müssen Kunden jetzt immer<br />

einen Kassenbeleg erhalten, in Papierform oder elektronisch.<br />

Die Registrierkassen sind mit zertifizierten technischen<br />

Sicherheitseinrichtungen auszustatten. (Die „<strong>Mitteldeutsche</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>“ berichtete.)<br />

Mehr Fairness im Onlinehandel<br />

Mitte Juli <strong>2020</strong> wird die Platform-to-Business-<br />

Verordnung (P2B-Verordnung) in der EU verpflichtend.<br />

Sie zwingt Onlineplattformen wie Amazon oder Check24,<br />

AGBs klar verständlich zu verfassen, leicht verfügbar zu<br />

halten und zu erklären, wann und warum der Zugang für<br />

Händler gesperrt werden kann. Sie müssen die Rankingkriterien<br />

offenlegen, nach denen Produkte und Dienstleistungen<br />

in der Ergebnisliste erscheinen. Nicht zuletzt<br />

müssen sie informieren, wenn eine bezahlte Einflussnahme<br />

darauf möglich ist.<br />

7<br />

Gewerbesteuerbefreiung für Betreiber von<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Gilt für Solaranlagen bis zu einer installierten Leistung<br />

von zehn kW. Damit entfällt zugleich die IHK-Mitgliedschaft.<br />

8<br />

Kürzerer Zugriff auf Datenverarbeitungssysteme<br />

für steuerliche Zwecke<br />

Bisher musste der Zugriff auf ein altes DV-System zehn<br />

Jahre aufrechterhalten werden. Jetzt genügt es, wenn der<br />

Steuerpflichtige fünf Jahre nach einem Systemwechsel<br />

oder einer Datenauslagerung einen maschinell lesbaren<br />

und auswertbaren Datenträger mit den gespeicherten<br />

Steuerunterlagen vorhält.<br />

Einen ausführlichen<br />

Überblick über diese<br />

und weitere Neuerungen<br />

erhalten interessierte<br />

Unternehmer bei der IHK.<br />

Einfach eine E-Mail mit<br />

dem Betreff „Steuerinfo“<br />

an start@halle.ihk.de<br />

senden.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Clemens Winkel<br />

Tel. 0345 2126-273<br />

cwinkel@halle.ihk.de<br />

34<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

ausschüsse und arbeitskreise<br />

Neue Regeln für<br />

wassergefährdende Stoffe<br />

Ein Gesetzentwurf bringt Neuerungen beim Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen. Der IHK-Arbeitskreis (AK) Betrieblicher Umweltschutz begrüßt die<br />

vorgesehenen Änderungen – allerdings gehen sie ihm noch nicht weit genug.<br />

Mittels zahlreicher Klarstellungen und aktualisierter<br />

Bezüge soll die neue „Änderungsverordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV) Widersprüche<br />

in der 2017 in Kraft getretenen Verordnung<br />

beseitigen. Zudem nimmt sie Konkretisierungen<br />

vor. Von den insgesamt 47<br />

Änderungen sind die Abgrenzung der Biogasanlagen<br />

von Jauche-, Gülle- und Silageanlagen<br />

(JGS), die Ergänzung der Anforderungen<br />

an Umschlagsanlagen sowie neu aufgenommene<br />

Anforderungen an die Löschwasserrückhaltung<br />

hervorzuheben.<br />

Die Neuerungen gelten etwa<br />

für Biogasanlagen.<br />

Für JGS- und Biogasanlagen werden die Begriffsbestimmungen<br />

konkretisiert. So handelt<br />

es sich künftig auch dann um eine JGS-Lageranlage,<br />

wenn die gelagerte oder abgefüllte<br />

Jauche, Gülle oder der Festmist einer Biogasanlage<br />

zugeführt werden. Lageranlagen<br />

für Gärsubstrate und -reste gelten dagegen<br />

grundsätzlich als Biogasanlagen.<br />

Zu Schwierigkeiten führt bislang die Anforderung,<br />

dass Umschlagsflächen für flüssige wassergefährdende<br />

Stoffe flüssigkeitsundurchlässig<br />

sein müssen. In der Praxis gab es Ausnahmen<br />

für bestimmte Gruppen wie Einzelhändler.<br />

Künftig sollen pauschal Flächen ausgenommen<br />

werden, wenn: weniger als 50 Tonnen<br />

wassergefährdende Stoffe pro<br />

Jahr umgeschlagen werden,<br />

nicht mehr als ein Kubikmeter<br />

pro Woche oder nicht mehr als<br />

50 Mal im Jahr umgeschlagen<br />

wird. Die Begriffsbestimmung<br />

für das Umschlagen bleibt dagegen<br />

unverändert.<br />

Neuregelung zur Löschwasserrückhaltung<br />

Die wesentlichste Änderung<br />

ist der neue Paragraf 20 mit<br />

Anlage 2a zur Löschwasserrückhaltung.<br />

Bisher wird lediglich<br />

auf die anerkannten<br />

Regeln der Technik verwiesen.<br />

Künftig werden generelle Ausnahmetatbestände<br />

definiert. Darunter fallen beispielsweise<br />

Heizölverbraucheranlagen, Anlagen mit<br />

doppelwandigen Behältern aus Stahl, Anlagen<br />

bis zu einer Masse wassergefährdender<br />

Stoffe von fünf Tonnen oder Anlagen mit einer<br />

Erddeckung von mindestens 0,5 Metern.<br />

Für alle anderen Anlagen ist das notwendige<br />

Rückhaltevolumen des anfallenden Löschund<br />

Niederschlagswassers nach vorgegebenen<br />

Verfahren zu ermitteln. Eine wichtige<br />

Einflussgröße ist die Brandfläche.<br />

Für den AK Betrieblicher Umweltschutz bleiben<br />

Fragen offen. So ist der Begriff „Brandfläche“<br />

neu und muss für die jeweiligen Anlagen<br />

bestimmt werden. Die Anmerkungen<br />

des AK fließen in die Stellungnahme des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />

zum Gesetzentwurf ein.<br />

Informationen erhalten interessierte<br />

Unternehmer unter www.halle.ihk.de,<br />

Dok.-Nr. 4666002.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Innovation und Umwelt<br />

Andreas Scholtyssek<br />

Tel. 0345 2126-203<br />

ascholtyss@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 35


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

ausschüsse und arbeitskreise<br />

Kundenzufriedenheit steigern,<br />

Landesimage verbessern<br />

Die sachsen-anhaltische Tourismuswirtschaft kann ihre Qualität noch heben.<br />

Unabhängige Untersuchungen zeigen, dass die Kundenzufriedenheit bei den<br />

Besuchern unseres Landes unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Nicht zuletzt<br />

deshalb hat der IHK-Tourismusausschuss das Thema „Qualitätsaufbau und<br />

-sicherung“ zu seinem Schwerpunkt gemacht.<br />

Die Menge der Qualitätssiegel und -zertifikate<br />

ist auch in Sachsen-Anhalt kaum überschaubar<br />

– vielfältig und mitunter sehr speziell<br />

zeigen sich deren Zielgruppen,<br />

Prüfobjekte und Prüfkriterien. Einstimmige<br />

Erkenntnis des IHK-Tourismusausschusses:<br />

Oberstes Ziel jeglicher Qualitätsmaßnahmen<br />

und Zertifizierungen ist es, Kundenerwartungen<br />

zu erfüllen. Letztlich muss jedes Unternehmen<br />

selbst entscheiden, welches Siegel<br />

oder welche Zertifizierung in der Außendarstellung<br />

sinnvoll ist.<br />

3. Bestandsaufnahme: Siegel und Zertifikate …<br />

Für das Urteil von Gästen und Besuchern ist<br />

vor allem wichtig, wie attraktiv die jeweiligen<br />

Reiseregionen sind. Alle Maßnahmen in den<br />

einzelnen Betrieben, Qualität zu sichern und<br />

zu steigern, erfordern daher eine ergänzende<br />

Arbeit am Image Sachsen-Anhalts.<br />

Um die Gästezufriedenheit im sachsen-anhaltischen<br />

Tourismus grundlegend zu analysieren,<br />

sind breitere Ansätze notwendig und<br />

hilfreich. Das gilt etwa für Untersuchungen,<br />

die sich auf Zufriedenheitswerte verweilender<br />

Gäste stützen. Sie machen deutlich, wie<br />

TOP 4 – Ausschussschwerpunktthema<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Destinationen insgesamt bewertet werden –<br />

und für Sachsen-Anhalt als Reiseland zeigen<br />

sie: Nachholbedarf.<br />

Vier von fünf Gästen sind zufrieden<br />

Der sogenannte TrustScore etwa fasst die<br />

Gästebewertungen für Unterkunftsbetriebe<br />

auf rund 250 Onlineplattformen zu einem<br />

Gesamtwert zusammen. Maximal 100 Punkte<br />

können dabei erreicht werden. Sachsen-Anhalt<br />

lag 2018 mit 81,9 Punkten knapp hinter<br />

dem Bundes- als auch dem ostdeutschen<br />

Durchschnitt zurück (83,5 und 83,0 Punkte).<br />

Während die Harzregion mit 83,4 Punkten<br />

noch vergleichsweise gut abschnitt, lagen<br />

etwa Anhalt-Wittenberg (80,8) und Halle,<br />

Saale-Unstrut (79,9) zurück. Fazit: Nur vier<br />

von fünf Gästen sind zufrieden.<br />

Woran dies liegen könnte, darüber gibt<br />

das „Sparkassen-Tourismusbarometer“ Auskunft<br />

– auch hier sind 100 Punkte das Maximum.<br />

Lage und Service werden dabei mit<br />

jeweils mehr als 90 Punkten sehr gut bewertet.<br />

Abstriche machen die Gäste beim Preis,<br />

Sitzung IHK-Tourismusausschuss am 20. November 2019 10<br />

Nur eine kleine Auswahl der<br />

im Gastgewerbe „gängigen“<br />

Qualitätssiegel und<br />

-zertifikate<br />

36<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

den Zimmern und dem WLAN-Angebot. Im<br />

deutschlandweiten Vergleich der Bewertungskategorien<br />

fällt indes auf, dass in Sachsen-Anhalt<br />

fast alle Kategorien schlechter<br />

beurteilt werden als im Bundesdurchschnitt.<br />

Tourismusbarometer<br />

Sachsen-Anhalt 2018<br />

100<br />

90,0<br />

74,7<br />

70,0<br />

Maximale Punktzahl<br />

Lage und Service<br />

Preis<br />

Zimmer<br />

45,5<br />

WLAN-Angebot<br />

Interessenvertretung<br />

Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer<br />

Maklerkosten-Splitting: Neue Regeln<br />

beim Immobilienverkauf<br />

Eine Imagekampagne für das Land<br />

Die Diskussion im Tourismusausschuss machte<br />

deutlich, dass hier zwei Baustellen zu bearbeiten<br />

sind. Die Kundenerwartungen zu<br />

erfüllen, wird Aufgabe jedes einzelnen Unternehmens<br />

sein. Allerdings dürften alle Einzelinitiativen<br />

nutzlos bleiben, wenn Sachsen-<br />

Anhalt nicht zugleich sein Image verbessert.<br />

Die IHK wird deshalb weiter darauf dringen,<br />

dass die zuständigen Institutionen im Land<br />

gemeinsam an einer übergreifenden Imagekampagne<br />

arbeiten: Staatskanzlei, <strong>Wirtschaft</strong>sministerium,<br />

Investitions- und Marketinggesellschaft<br />

und der Landestourismusverband.<br />

Die Kampagne sollte dann auch in<br />

den „Masterplan Tourismus“ aufgenommen<br />

werden, der aktuell angepasst wird.<br />

Und der Tourismusausschuss bleibt am Thema<br />

dran …<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Antje Bauer<br />

Tel. 0345 2126-262<br />

abauer@halle.ihk.de<br />

Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte sich<br />

wohl das Bundesministerium der Justiz und<br />

für Verbraucherschutz – und stellte einen<br />

Gesetzentwurf „über die Verteilung der<br />

Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen<br />

über Wohnungen und Einfamilienhäuser“<br />

vor. Bislang liegt die Höhe dieser<br />

Provision im marktwirtschaftlichen Ermessen<br />

der Beteiligten. Üblich sind zwischen<br />

drei und sieben Prozent des Kaufpreises. Die<br />

Aufteilung wird regional unterschiedlich<br />

gehandhabt, meist zahlt der Käufer. Nun soll<br />

eine bundeseinheitliche Regelung diese Freizügigkeit<br />

des Wettbewerbs beschränken –<br />

und die Maklercourtage generell zwischen<br />

Verkäufer und Käufer aufgeteilt werden.<br />

Einschränkung der Vertragsfreiheit?<br />

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHK) kritisiert das Gesetzvorhaben<br />

als Eingriff in die Vertragsfreiheit – wie auch<br />

die IHK Halle-Dessau, die sich wie andere<br />

IHKn bundesweit in die Stellungnahme des<br />

DIHK eingebracht hat. Laut DIHK sehe der<br />

aktuelle Referentenentwurf zwar kein „Bestellerprinzip“<br />

(wer den Makler bestellt, bezahlt<br />

die Zeche) und auch keinen „Provisi-<br />

onsdeckel“ vor, trotzdem sei die Branche in<br />

zwei gegensätzliche Positionen gespalten.<br />

Entgegengesetzte Standpunkte<br />

Die eine Seite halte nach DIHK-Angaben eine<br />

gesetzliche Regulierung der Maklerprovision<br />

für „nicht sachgerecht“ und befürchte Einschränkungen<br />

in der Berufsausübung für<br />

Immobilienmakler – speziell in Ballungsräumen<br />

mit hoher Nachfrage und geringer Zahlungsbereitschaft<br />

der Verkäufer. So prognostiziere<br />

der Referentenentwurf Umsatzrückgänge<br />

um rund 96 Millionen Euro pro Jahr<br />

für die Makler. Die Verschiebung der Kosten<br />

im Umfang von 634 Millionen Euro zulasten<br />

der Verkäufer bedeute einen Eingriff in den<br />

Marktprozess. Die andere Seite betrachte die<br />

Aufteilung des Vermittlungsentgelts allerdings<br />

als fair, so der DIHK. Im Sommer <strong>2020</strong><br />

soll das Gesetz in Kraft treten.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Standortpolitik<br />

Hendrik Senkbeil<br />

Tel. 0345 2126-255<br />

hsenkbeil@halle.ihk.de<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und<br />

Unternehmensförderung<br />

Clemens Winkel<br />

Tel. 0345 2126-273<br />

cwinkel@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 37


WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />

Vollversammlung<br />

Netzwerk IHK-Ehrenamt<br />

Stephanie Brauer ist Geschäftsführerin der Salamander Productions GmbH<br />

in Köthen. Mit ihrer Firma will sie neue Wege in der Kommunikation beschreiten,<br />

sich auf die Themen Umwelt und Humanität konzentrieren. 2018 wurde die<br />

Jungunternehmerin in die IHK-Vollversammlung gewählt.<br />

Was hat Sie als Gründerin bewogen, sogleich<br />

für die IHK-Vollversammlung zu kandidieren?<br />

Stephanie Brauer: Ich habe als Medienproduzentin<br />

lange im Ausland gelebt und gearbeitet.<br />

Nach meiner Rückkehr in die Heimat<br />

habe ich ein solches ehrenamtliches Engagement<br />

als gute Möglichkeit betrachtet, mich in<br />

der Region zu vernetzen: Zum einen erhoffe<br />

ich mir, zügig wieder ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

wie die Dinge, gerade wirtschaftlich-politisch,<br />

hierzulande laufen, zum anderen<br />

möchte ich mich ganz gezielt mit meinen<br />

beruflichen und interkulturellen Erfahrungen<br />

in dieses Gremium einbringen.<br />

Wie meinen Sie das konkret?<br />

Brauer: Gerade weil ich so viel gereist bin,<br />

habe ich einen Vergleich, wie sich andere Regionen<br />

als attraktive Standorte präsentieren<br />

und wie sie es schaffen, Leute anzuziehen. Da<br />

haben wir hier noch Potenzial:<br />

„<br />

Wir sind mehr als Luther<br />

und Bauhaus. Und: Wir haben<br />

eine gute Grundunterstützung<br />

für Unternehmer, Stichwort<br />

Förderprogramme.“<br />

Wenn aber Köthen einen Gewerbesteuerhebesatz<br />

von 436 Prozent hat – wo ist da der<br />

Anreiz, sich hier anzusiedeln, gerade wenn<br />

man, wie ich, ein im Grunde nicht an einen<br />

bestimmten Ort gebundenes Business betreibt?<br />

Wie bringen Sie die ehrenamtliche Arbeit im<br />

Unternehmensalltag unter?<br />

Brauer: Da ich viel im Zug sitze, kann ich<br />

während dieser Zeit die mit meinem IHK-Engagement<br />

in Zusammenhang stehenden Unterlagen<br />

durcharbeiten. Weil ich bei den Vollversammlungsterminen<br />

nicht immer persönlich<br />

anwesend sein kann, bin ich gewiss auch<br />

eine Treiberin in Sachen Digitalisierung (lacht).<br />

Ich freue mich, dass inzwischen sämtliche<br />

Dokumente auch online verfügbar sind.<br />

Mit Ihrem Unternehmen wollen Sie neue<br />

Wege in der Kommunikation beschreiten –<br />

was versprechen Sie sich diesbezüglich von<br />

der IHK im Allgemeinen und der Vollversammlung<br />

im Besonderen?<br />

Brauer: Ich sehe da eine Wechselbeziehung:<br />

Wenn sich Kommunikation viel stärker auf die<br />

von einer Firma oder Institution vertretenen<br />

und authentisch gelebten Werte als aufs „Produkt“<br />

konzentriert, bindet man Menschen<br />

deutlich intensiver und nachhaltiger an sich.<br />

Deswegen haben konkrete Ansätze wie etwa<br />

der, die IHK-Hauptgeschäftsstelle zu einem<br />

komplett ökologischen Gebäude zu machen<br />

oder jener, den IHK-Mitgliedern mehr greifbare<br />

Plattformen zu persönlichem Austausch zu<br />

bieten, meine Sympathie – und tatkräftige<br />

Unterstützung!<br />

Ihre Startphase in der Vollversammlung<br />

ist um – wie fällt Ihre Kosten-Nutzen-<br />

Bilanz aus?<br />

Brauer: Ich habe ein viel besseres Gespür für<br />

die IHK-Abläufe und die mitunter langsam<br />

mahlenden „Mühlen“ von Politik und wirtschaftlicher<br />

Selbstverwaltung bekommen. Auf<br />

dieser Basis möchte ich mich künftig noch<br />

stärker inhaltlich einbringen.<br />

Die Fragen stellte Andreas Löffler.<br />

Salamander Productions GmbH<br />

Stephanie Brauer<br />

Merzien, Neue Str. 18<br />

06369 Köthen (Anhalt)<br />

info@salpro.media<br />

https://salamander-productions.com<br />

38<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Stephanie Brauer will sich auch zukünftig in der<br />

IHK-Vollversammlung dafür engagieren,<br />

den Unternehmensstandort im südlichen Sachsen-Anhalt<br />

noch attraktiver zu machen.<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 39


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

recht<br />

OLG Naumburg:<br />

Bestimmte DSGVO-Verstöße durch<br />

Mitbewerber abmahnbar<br />

Nach wie vor ist umstritten, ob Verstöße gegen<br />

die DSGVO abgemahnt werden können.<br />

Nachdem das Landgericht Magdeburg diese<br />

Frage verneint hat, kam das Oberlandesgericht<br />

(OLG) Naumburg im Berufungsverfahren<br />

nun zu einem anderen Ergebnis (Urteil<br />

OLG Düsseldorf: Grundpreisangabe auch bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />

in Kapselform<br />

Müssen bei Nahrungsergänzungsmitteln in<br />

Kapselform Grundpreise angegeben werden?<br />

Nein, urteilte zuletzt das Oberlandesgericht<br />

(OLG) Celle. Das OLG Düsseldorf (Urteil vom<br />

15. August 2019, Az.: 15 U 55/19) hat diese<br />

Frage nun anders entschieden. Es handle sich<br />

vom 7. November 2019, Az.: 9 U 6/19). Hintergrund<br />

ist die Frage, ob es sich bei den Vorschriften<br />

der DSGVO um Marktverhaltensregeln<br />

handelt und inwiefern die DSGVO die<br />

Durchsetzung dieser Rechte abschließend<br />

regelt. Nach Auffassung des OLG muss dies<br />

jeweils im Einzelfall geprüft werden. Stellt<br />

danach die konkrete Regelung der DSGVO,<br />

gegen die verstoßen wurde, eine solche<br />

Marktverhaltensregel dar, steht einer Abmahnung<br />

auch durch Konkurrenten nichts im<br />

Weg. Im betreffenden Fall ging es um den<br />

Vertrieb von apothekenpflichtigen Medikamenten<br />

eines Apothekers über Amazon.<br />

Ausführliche Aussagen bzw.<br />

der Wortlaut des Urteils<br />

unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4645782<br />

um Produkte, die nach Gewicht angeboten<br />

werden. Ein Händler hatte über seinen Onlineshop<br />

Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform<br />

angeboten, ohne den Grundpreis<br />

anzugeben. Dabei handelte es sich um Aminosäure-Produkte,<br />

die als Kapseln zu je 30<br />

Stück in einer Verpackung verkauft wurden.<br />

Das OLG Düsseldorf entschied, dass der Beklagte<br />

gegen § 2 Abs. 1 PreisangabenV verstoßen<br />

habe, indem er keinen Grundpreis<br />

angegeben hat.<br />

Immobilienmakler: Werbung<br />

mit „provisionsfrei“ ist unzulässig<br />

Wie das Oberlandesgericht Brandenburg<br />

entschieden hat, stellt es eine wettbewerbswidrige<br />

Werbung mit Selbstverständlichkeiten<br />

dar, wenn für die Vermittlung<br />

von Mietwohnungen mit einer Provisionsfreiheit<br />

geworben wird (Urteil vom<br />

22. Oktober 2019, Az.: 6 U 54/18). Das Urteil<br />

erging gegen einen Plattformbetreiber,<br />

der mit den Aussagen „Null-Provision-<br />

Marktplatz für provisionsfreie Immobilien“,<br />

„Deutschlands größter Markplatz für<br />

provisionsfreie Immobilien“ u. ä. geworben<br />

hatte.<br />

Ausführliche Aussagen bzw.<br />

der Wortlaut des Urteils<br />

unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655474<br />

Markenrecht: „Aceto Balsamico<br />

di Modena“ schützt<br />

nicht „aceto“ und „balsamico“<br />

Die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“<br />

ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung.<br />

Der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) hat entschieden, dass von diesem<br />

Schutz nicht auch die Begriffe „aceto“ und<br />

„balsamico“ erfasst sind (Urteil vom 4. Dezember<br />

2019, Rs. C-432/18). Der Schutz<br />

erstrecke sich nicht auf einzelne Begriffe,<br />

die für sich genommen keinen geografischen<br />

Bezug haben.<br />

Ausführliche Aussagen bzw.<br />

der Wortlaut des Urteils<br />

unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655486<br />

Ausführliche Aussagen bzw.<br />

der Wortlaut des Urteils<br />

unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4654528<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Recht und Fair Play<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Tel. 0345 2126-226<br />

ujaehner@halle.ihk.de<br />

40<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Neue Regelungen<br />

für Ausbildungsbetriebe<br />

Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale Anschlussfähigkeit und<br />

eine Entlastung des Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das sind wichtige<br />

Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz (BBiG) erreicht<br />

werden sollen. Die neuen Regelungen sind zum 1. Januar <strong>2020</strong> in Kraft getreten.<br />

Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ stellt die wichtigsten vor.<br />

Mindestausbildungsvergütung<br />

Die neue Mindestausbildungsvergütung gilt<br />

erstmals für Ausbildungsverhältnisse mit Vertragsabschluss<br />

ab 1. Januar <strong>2020</strong>. Die Höhe ist<br />

geregelt bis zum Jahr 2023 und passt sich ab<br />

2024 jährlich an die durchschnittliche Entwicklung<br />

aller Ausbildungsvergütungen an.<br />

Die Ausbildungsvergütung hängt davon ab, in<br />

welchem Kalenderjahr die Ausbildung beginnt.<br />

Wenn Arbeitgeber tarifgebunden sind,<br />

gilt die tariflich festgesetzte Höhe der Ausbildungsvergütung.<br />

Tarifverträge haben Vorrang<br />

vor der Mindestausbildungsvergütung. Ist der<br />

Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden, darf<br />

er den branchenüblichen Tarif um höchstens<br />

20 Prozent unterschreiten, jedoch nicht die<br />

Mindestausbildungsvergütung. Die Höhe der<br />

Vergütung berechnet sich jeweils auf Basis<br />

des Jahres, in dem die Ausbildung begonnen<br />

wurde – mit gesetzlich festgelegten Steigerungssätzen.<br />

Für <strong>2020</strong> gelten folgende Sätze:<br />

Beginn der Ausbildung <strong>2020</strong><br />

(01.01.-31.12.<strong>2020</strong>)<br />

1. Ausbildungsjahr<br />

515 E<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

515 E +18 % 608 E<br />

3. Ausbildungsjahr<br />

515 E +35% 695 E<br />

4. Ausbildungsjahr<br />

515 E +40% 721 E<br />

Teilzeitberufsausbildung jetzt für alle<br />

Jeder Azubi kann seit dem 1. Januar <strong>2020</strong> den<br />

betrieblichen Teil seiner Ausbildung in Teilzeit<br />

absolvieren. Anders als bislang muss hierfür<br />

kein besonderer Grund mehr nachgewiesen<br />

werden. Zu beachten ist, dass die Einbeziehung<br />

der Berufsschulzeiten in das Teilzeitmodell<br />

stets zwischen Betrieb, Auszubildenden<br />

und Berufsschule abgestimmt werden muss.<br />

Freistellung vom Berufsschulunterricht<br />

vor und nach der Berufsschule<br />

Erwachsene Azubis werden Jugendlichen bei<br />

der Freistellung für Berufsschul- und Prüfungszeiten<br />

gleichgestellt. Beginnt der Berufsschulunterricht<br />

vor 9 Uhr, so darf ein<br />

volljähriger Azubis zukünftig nicht mehr vorher<br />

in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt<br />

werden.<br />

Sowohl jugendliche als auch volljährige Azubis<br />

sind vom Ausbildungsunternehmen freizustellen:<br />

• für die Teilnahme am Berufsschulunterricht<br />

• an einem Berufsschultag mit mehr als fünf<br />

Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten,<br />

einmal in der Woche<br />

• in Berufsschulwochen mit einem planmäßigen<br />

Blockunterricht von mindestens 25<br />

Stunden an mindestens fünf Tagen<br />

• an dem Arbeitstag unmittelbar vor dem<br />

Tag der schriftlichen Abschlussprüfung<br />

Berufe durchlässiger<br />

Bei aufeinander aufbauenden Ausbildungsberufen<br />

mit gestreckter Abschlussprüfung ist es<br />

künftig möglich, dass Azubis, welche die Abschlussprüfung<br />

eines drei- oder dreieinhalbjährigen<br />

Ausbildungsberufs nicht bestanden<br />

haben, auf Antrag den Abschluss des zweijährigen<br />

Ausbildungsberufs erwerben können.<br />

Dafür müssen sie im ersten Teil der Abschlussprüfung<br />

mindestens ausreichende Leistungen<br />

erreicht haben. Zudem werden Azubis vom<br />

ersten Teil der Abschluss- oder Zwischenprüfung<br />

eines drei- oder dreieinhalbjährigen<br />

Ausbildungsberufes befreit, wenn sie die Abschlussprüfung<br />

des zweijährigen Berufes bestanden<br />

haben. Beide Varianten setzen voraus,<br />

dass die jeweiligen Ausbildungsordnungen<br />

die Durchlässigkeit ausdrücklich vorsehen.<br />

Bestehende Ausbildungsordnungen müssen<br />

daher noch angepasst werden, bevor die neuen<br />

Regelungen greifen können.<br />

In den kommenden <strong>Ausgabe</strong>n berichtet die<br />

„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ an dieser Stelle<br />

über Änderungen im Bereich Fortbildungen<br />

sowie im Prüfungswesen.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Dr. Simone Danek<br />

Tel. 0345 2126-346<br />

sdanek@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 41


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Weiterbildungspflicht für<br />

Versicherungsvermittler und -berater<br />

Die Versicherungsbranche hat seit dem Jahr 2018 eine normierte Weiterbildungsverpflichtung<br />

in der Gewerbeordnung (GewO).<br />

Aufgrund langwieriger Regelungsakte des<br />

Gesetzgebers in der ergänzenden Versicherungsvermittlerverordnung<br />

(VersVermV) war<br />

die Rechtsanwendung lange als durchaus wirr<br />

zu bezeichnen. Diese Unklarheiten sind beseitigt.<br />

Für die Praxis bedeutet dies Folgendes:<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Rechtsgrundlagen sind § 34d Abs. 9 S. 2<br />

GewO i.V.m. § 7 VersVermV*.<br />

Sinn und Zweck<br />

Sinn und Zweck der Weiterbildung ist es, die<br />

Fachkompetenz sowie die personale Kompetenz<br />

des Vermittlers aufrechtzuerhalten. Im<br />

Vordergrund steht hierbei der Kundennutzen.<br />

Wer ist zur Weiterbildung verpflichtet?<br />

Die Weiterbildungsverpflichtung gilt für Vertreter,<br />

Makler, Berater mit jeweils eigener Erlaubnis,<br />

für gebundene Vermittler und für alle<br />

unmittelbar bei der Vermittlung mitwirkende<br />

beschäftigte Personen. Auch Inhaber einer<br />

sogenannten Schubladenerlaubnis (gewerblich<br />

nicht aktive Erlaubnisinhaber ohne Registrierung)<br />

unterliegen der Pflicht.<br />

Zuständigkeiten<br />

Als Erlaubnis- und Registerbehörden sind<br />

grundsätzlich die IHKn für die Kontrolle der<br />

Pflichteinhaltung zuständig. Eine Ausnahme<br />

gilt für die gebundenen Versicherungsvermittler:<br />

Hier obliegt die Kontrolle dem haftungsgebenden<br />

Versicherungsunternehmen.<br />

Ähnliches gilt für die produktakzessorischen<br />

Vermittler. Diese unterfallen zwar nicht der<br />

hier besprochen Weiterbildungspflicht. Sie<br />

müssen sich aber nach § 48 VAG fortbilden,<br />

was wiederum ihr jeweiliges Versicherungsunternehmen<br />

sicherstellen muss.<br />

Die Weiterbildung<br />

Die Weiterbildung umfasst 15 Stunden im<br />

Kalenderjahr; darüber hinausgehende Stunden<br />

sind möglich, können aber nicht auf/für<br />

das nächste Kalenderjahr übertragen/angerechnet<br />

werden.<br />

Inhalte des aufrechtzuerhaltenden Fachwissens<br />

regelt Anlage 1 der VersVermV, Mindestanforderungen<br />

an die Qualität regelt<br />

Anlage 3.<br />

Die Weiterbildungsformate sind vielfältig, wie<br />

z.B. Präsenzform, Selbststudium mit nachweisbarer<br />

Lernerfolgskontrolle, betriebliche<br />

Maßnahmen, E-Learning oder eine Kombination<br />

aus verschiedenen Formaten.<br />

Anerkannt wird auch eine neu erworbene Berufsqualifikation<br />

nach § 5 VersVermV.<br />

Ausnahmen<br />

Ausnahmen oder eine verkürzte Stundenanzahl<br />

sind im Gesetz oder der Verordnung<br />

nicht vorgesehen. Es kann aber Konstellationen<br />

geben, bei denen die Weiterbildungspflichtigen<br />

aus diversen Gründen während<br />

des laufenden Kalenderjahres ihrer Weiterbildungspflicht<br />

nicht oder nicht vollständig<br />

nachkommen konnten. Hier ist jeder Einzelfall<br />

individuell zu prüfen.<br />

Durch Weiterbildung sollen Versicherungsvermittler und<br />

-berater ihre Kompetenzen aufrechterhalten.<br />

42<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Delegation der Weiterbildungspflicht<br />

In bestimmten gesetzlich geregelten Fällen,<br />

kann die Weiterbildung ggfs. delegiert (§ 34d<br />

Abs. 9 Satz 4 GewO) werden.<br />

Nähere Details dazu finden sich unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280.<br />

Doppelte Weiterbildungspflicht<br />

Es besteht keine „doppelte“ Weiterbildungspflicht<br />

im Umfang von 30 Stunden für Personen,<br />

die sowohl weiterbildungspflichtige<br />

Beschäftigte als auch weiterbildungspflichtige<br />

Aufsichtspersonen im Rahmen der Delegation<br />

nach § 34d Abs. 9 Satz 4 GewO sind.<br />

Es bleibt in diesen Fällen bei einem Weiterbildungsumfang<br />

von 15 Stunden.<br />

Nachweise und Unterlagen<br />

Die von der Weiterbildungspflicht Betroffenen<br />

haben die Unterlagen und Nachweise<br />

darüber fünf Jahre auf einem dauerhaften<br />

Datenträger aufzubewahren<br />

Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung<br />

Soweit die IHKn zuständig sind, kommen diese<br />

für eine Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung<br />

auf die Gewerbetreibenden zu. Die<br />

Überprüfung liegt im Ermessen der IHKn. Das<br />

heißt, Unterlagen oder sonstige Dokumentationen<br />

der Weiterbildung sind nicht unaufgefordert<br />

an die IHK zu übersenden.<br />

Rechtsfolgen bei Verstoß<br />

Verstöße gegen die Weiterbildungsverpflichtung<br />

als solche sowie gegen die Dokumentation<br />

der Weiterbildung oder die Aufbewahrungspflicht<br />

dazu und gegen die<br />

Aufforderung der IHK i.R.d. gesetzlichen<br />

Kontrollen sind ordnungswidrig und mit<br />

Bußgeldern bewehrt. Sie können sich zudem<br />

letztlich auf die gewerberechtliche Zuverlässigkeit<br />

durchschlagen und den Widerruf der<br />

Erlaubnis zur Folge haben.<br />

Die vollständige VersVermV ist zu finden unter<br />

www.gesetze-im-internet.de/versvermv_2018/<br />

* Weitere Informationen unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Recht und Fair Play<br />

Ass. jur. Christiane Loertzer<br />

Tel. 0345 2126-305<br />

cloertzer@halle.ihk.de<br />

Anzeige<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 43


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

„Rückvermeisterung“ –<br />

Was bedeutet sie für IHK-Unternehmen?<br />

Mit der Novelle der Handwerksordnung 2004<br />

kam für zahlreiche Berufe das Ende der Meisterpflicht.<br />

Als zulassungsfreie Handwerke<br />

konnten sie selbstständig ausgeübt werden.<br />

Nun hat die Bundesregierung beschlossen,<br />

zwölf dieser Berufe wieder dem Meistervorbehalt<br />

zu unterwerfen. Das Gesetz soll Anfang<br />

<strong>2020</strong> in Kraft treten.<br />

Wieder meisterpflichtig:<br />

Behälter- und Apparatebauer<br />

Betonstein- und Terrazzohersteller<br />

Böttcher<br />

Drechsler und Holzspielzeugmacher<br />

Estrichleger<br />

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />

Glasveredler<br />

Orgel- und Harmoniumbauer<br />

Parkettleger<br />

Raumausstatter<br />

Rollladen- und Sonnenschutztechniker<br />

Schilder- und Lichtreklamehersteller<br />

IHK-Betriebe betroffen<br />

Die Gesetzesänderung betrifft IHK-Unternehmen,<br />

wenn sie eine dieser Tätigkeiten neben<br />

ihren Handels- oder Dienstleistungsaktivitäten<br />

ausführen. Wer also einen Fliesenhandel<br />

betreibt und zudem -verlegung anbietet, war<br />

bisher oft nicht bei der Handwerkskammer<br />

eingetragen – sofern der Handel die umsatzstärkere<br />

Tätigkeit darstellte. Gleiches gilt zum<br />

Beispiel für Werbeagenturen, die Lichtreklameschilder<br />

selbst herstellen.<br />

Bestandsschutz, aber…<br />

Laut Gesetzentwurf für die „Rückvermeisterung“<br />

dürfen betroffene Firmen ihre handwerklichen<br />

Tätigkeiten weiterhin im Nebenbetrieb<br />

ausüben. Allerdings müssen sie innerhalb<br />

eines Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />

die Eintragung in die Handwerksrolle<br />

beantragen. Ausgenommen ist nur, wer die<br />

handwerkliche Tätigkeit als „unerheblichen<br />

handwerklichen Nebenbetrieb“ ausübt.<br />

Unerheblicher handwerklicher Nebenbetrieb<br />

...<br />

... setzt einen Hauptbetrieb voraus, der den<br />

Schwerpunkt der Tätigkeit darstellt. Hauptund<br />

Nebenbetrieb müssen fachlich, organisatorisch<br />

und wirtschaftlich verbunden sein. Als<br />

unerheblich gilt der Nebenbetrieb nur, wenn<br />

er die Arbeitszeit eines ohne Hilfskräfte Vollzeit<br />

arbeitenden Betriebs des jeweiligen Handwerkszweigs<br />

im Jahr nicht überschreitet (ca.<br />

1664 Stunden). Das betrifft auch Ein-Personen-Unternehmen.<br />

Ansonsten sind handwerkliche<br />

Nebenbetriebe grundsätzlich in der<br />

Handwerksrolle einzutragen.<br />

Für die Eintragung in die Handwerksrolle ist<br />

keine meisterliche Qualifikation nötig. Die Betriebe<br />

müssen lediglich nachweisen, dass sie<br />

bereits vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung<br />

handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt<br />

haben. Dies kann durch die Gewerbeanmeldung<br />

oder Rechnungen erfolgen. Allerdings<br />

ist damit die zusätzliche Mitgliedschaft bei<br />

der Handwerkskammer inklusive Beitragspflicht<br />

verbunden. Zudem fallen für die Eintragung<br />

Gebühren an.<br />

Vorsicht: Wegfall Bestandsschutz<br />

Ändert sich später die personelle Zusammensetzung<br />

der Unternehmensleitung, ist innerhalb<br />

von sechs Monaten die notwendige<br />

handwerkliche Qualifikation – ein Meister! –<br />

nachzuweisen. Betroffene IHK-Unternehmen,<br />

die neben ihrem Handels- oder Dienstleistungsschwerpunkt<br />

handwerkliche Leistungen<br />

erbringen, können das weitere Vorgehen mit<br />

ihrer IHK besprechen.<br />

Beitragspflicht bei der IHK besteht für<br />

gemischt-gewerbliche Unternehmen, wenn<br />

der Gewerbebetrieb einen in kaufmännischer<br />

Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />

erfordert und der Umsatz des nichthandwerklichen/-handwerksähnlichen<br />

Bereichs über 130.000 Euro/Jahr liegt.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Clemens Winkel<br />

Tel. 0345 2126-273<br />

cwinkel@halle.ihk.de<br />

Daniel Loeschke<br />

Tel. 0345 2126-267<br />

dloeschke@halle.ihk.de<br />

44<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Energie und Umwelt<br />

Neue Onlinedatenbank<br />

für die Umwelt- und Energiebranche<br />

Mit dem IHK ecoFinder bieten die Industrieund<br />

Handelskammern (IHKn) Unternehmen<br />

der Umwelt- und Energiebranche eine neue<br />

Internetplattform. Das Portal ist eine Weiterentwicklung<br />

der Datenbank IHK-UMFIS und<br />

führt diesen erfolgreichen Service fort: Modern<br />

und nutzerfreundlich gibt der IHK eco-<br />

Finder einen bundesweiten Überblick über<br />

Dienstleistungsunternehmen, Berater, Hersteller<br />

und Händler in der Umwelt- und Energiebranche<br />

und ihr Leistungsspektrum.<br />

Unter www.ihk-ecofinder.de können<br />

Unternehmen der Umwelt- und<br />

Energiebranche kostenlos ihr Leistungsprofil<br />

darstellen und so neue Geschäftskontakte<br />

und Kooperationen anbahnen.<br />

Welche Unternehmen können sich eintragen?<br />

Im IHK ecoFinder können sich Unternehmen<br />

präsentieren, die Produkte oder Dienstleistungen<br />

u. a. in folgenden Bereichen anbieten:<br />

• Abfallverwertung und -entsorgung,<br />

• Energie- und Ressourceneffizienz bzw.<br />

erneuerbare Energien,<br />

• Umwelt- und Energiemanagement,<br />

• Umwelt- und Energietechnik,<br />

• Umweltschutz<br />

Dienstleistungsunternehmen, Berater sowie<br />

Hersteller und Händler der Umwelt- und<br />

Energiebranche können ihr Leistungsprofil<br />

kostenlos einstellen.<br />

Welche Vorteile bietet der IHK ecoFinder?<br />

Der IHK ecoFinder dient dazu, direkt mit potenziellen<br />

Kunden und Partnern im In- und<br />

Ausland in Kontakt zu treten. Das Portal ist<br />

eine nutzerfreundliche, barrierefreie und sichere<br />

Webanwendung. Sie lässt sich sowohl<br />

mit mobilen Endgeräten wie Smartphones<br />

und Tablets als auch vom PC aus nutzen. Eingetragene<br />

Unternehmen profitieren von einer<br />

komfortablen Datenpflege und den Werbemaßnahmen,<br />

mit denen die IHKn das Onlineportal<br />

vermarkten.<br />

Wie kann ein Unternehmen sein Leistungsprofil<br />

veröffentlichen?<br />

Unternehmen können ihre Daten selbst online<br />

unter www.ihk-ecofinder.de erfassen. Hierbei<br />

wird der Nutzer intuitiv durch den Anmeldeprozess<br />

geleitet - von der Eingabe der Unternehmensdaten<br />

bis hin zur detaillierten Erfassung<br />

des Leistungsprofils. Die Eintragungen<br />

werden durch die regionale IHK qualitätsgesichert.<br />

Mithilfe eines eigenen Benutzerzugangs<br />

haben die eingetragenen<br />

Unternehmen die<br />

Möglichkeit, jederzeit selbst ihre<br />

Daten zu pflegen und somit aktuell<br />

zu halten.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Innovation und Umwelt<br />

Silvana Theis<br />

Tel. 0345 2126-263<br />

stheis@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 45


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

FINANZIERUNG<br />

Mehr Geld für Forschung<br />

in Unternehmen<br />

Erstmals können sich alle steuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland<br />

Personalausgaben in der Forschung und Entwicklung (FuE) steuerlich fördern<br />

lassen. Dies betrifft sowohl die Grundlagenforschung als auch die industrielle<br />

Forschung sowie die experimentelle Entwicklung.<br />

Die Bemessungsgrundlage für die neue Forschungszulage<br />

sind die im <strong>Wirtschaft</strong>sjahr<br />

entstandenen förderfähigen Aufwendungen<br />

bis maximal zwei Millionen Euro. Die Forschungszulage<br />

beträgt 25 Prozent der Personalausgaben,<br />

höchstens 500.000 Euro. Bei einer<br />

Auftragsforschung erhält der Auftraggeber<br />

die Förderung. Die förderfähigen Aufwendungen<br />

liegen hier bei 60 Prozent des an den Auftragnehmer<br />

gezahlten Entgelts. Der Auftragnehmer<br />

muss jedoch seinen Sitz in der EU<br />

haben oder in einem Staat, für den das Ab-<br />

Leichtbaumaterialien beispielsweise für die<br />

Automobilbranche werden am Fraunhofer IMWS<br />

entwickelt und optimiert. Solche Kooperationen<br />

werden nun steuerlich gefördert.<br />

kommen über den Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>sraum<br />

gilt. Neben eigenbetrieblicher und Auftragsforschung<br />

sind ebenfalls FuE-Vorhaben<br />

in Kooperation mit anderen Unternehmen<br />

oder Forschungseinrichtungen begünstigt.<br />

Förderfähige Aufwendungen in einem<br />

FuE-Vorhaben sind:<br />

dem Lohnsteuerabzug unterliegende Arbeitslöhne<br />

für Arbeitnehmer, die in begünstigten<br />

FuE-Vorhaben mitwirken sowie <strong>Ausgabe</strong>n des<br />

Arbeitgebers für die Zukunftssicherung des<br />

Arbeitnehmers; Eigenleistungen eines Einzelunternehmers,<br />

dabei maximal 40 Arbeitsstunden<br />

pro Woche à 40 Euro. Insgesamt darf die<br />

Summe aller staatlichen Beihilfen für ein FuE-<br />

Vorhaben pro Unternehmen 15 Millionen Euro<br />

nicht überschreiten. Kumulierungen bzw.<br />

Doppelförderung sind ausgeschlossen.<br />

Wie erfolgt die Antragstellung?<br />

Der Antrag auf die Forschungszulage wird<br />

nach Ablauf des <strong>Wirtschaft</strong>sjahres, in dem die<br />

jeweiligen Aufwendungen entstanden sind,<br />

beim zuständigen Finanzamt gestellt. Grundlage<br />

ist eine Bescheinigung zur Förderfähigkeit<br />

des FuE-Vorhabens. Diese lässt sich vorab<br />

oder während eines FuE-Vorhabens beantragen,<br />

um den Rechtsanspruch zu klären. Die<br />

bescheinigende Stelle ist allerdings noch nicht<br />

festgelegt, da die Zustimmung des Bundesrates<br />

zur Regelung des Bescheinigungsverfahren<br />

noch offen ist (Stand: 8. Januar <strong>2020</strong>). Die<br />

Forschungszulage wird im Übrigen vollständig<br />

auf die Einkommens- oder Körperschaftsteuer<br />

angerechnet. Nach den Vorgaben der<br />

EU-Kommission bekommt bei Kapitalgesellschaften<br />

das Unternehmen die Förderung<br />

direkt, bei Personengesellschaften erhalten es<br />

die Gesellschafter.<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Innovation und Umwelt<br />

Dr. Sophie Kühling<br />

Tel. 0345 2126-265<br />

skuehling@halle.ihk.de<br />

46<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />

Zuschüsse für innovative Produkte<br />

und Verfahren<br />

Innovationspotenziale ausschöpfen, Wettbewerbsfähigkeit sichern, <strong>Wirtschaft</strong>skraft<br />

stärken. Mit dem Landesförderprogramm Forschung und Entwicklung unterstützt<br />

die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) Einzelprojekte, Gemeinschaftsprojekte<br />

mehrerer Unternehmen sowie Verbundprojekte von Unternehmen und Hochschulen<br />

in den Bereichen industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung.<br />

Fördergegenstand<br />

• Einzel-, Gemeinschafts- und Verbundprojekte<br />

• innovative technologieorientierte Projekte<br />

(Produkte/Verfahren) mit Bezug zu Leitmärkten<br />

der Regionalen Innovationsstrategie 2014<br />

bis <strong>2020</strong><br />

• industrielle Forschung und experimentelle<br />

Entwicklung<br />

• Prozess- und Organisationsinnovationen<br />

• Förderfähig sind <strong>Ausgabe</strong>n für:<br />

- Personal, Instrumente und Ausrüstungen,<br />

Leistungen Dritter, sonstige Betriebsausgaben<br />

- Bezuschussung bei kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) für die Anmeldung von<br />

Patenten u. a. gewerblichen Schutzrechten für<br />

Projektergebnisse<br />

• Große Unternehmen: Nachweis einer signifikanten<br />

Erweiterung des Projektgegenstandes<br />

und/oder einer signifikanten Zunahme<br />

der Gesamtausgaben für Projektgegenstand<br />

und/oder signifikante Beschleunigung des<br />

Abschlusses des betreffenden Projektgegenstandes<br />

durch Förderung<br />

Antragsberechtigung<br />

• Unternehmen der gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong><br />

(Positivliste des Koordinierungsrahmens, Förderausschluss<br />

von Branchen siehe landesspezifische<br />

Regelungen zur GRW)<br />

• Forschungseinrichtungen<br />

• Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt<br />

als Mitantragsteller im Rahmen von Verbundprojekten<br />

• Anmeldung von Patenten u. a. gewerblichen<br />

Schutzrechten im Rahmen des geförderten<br />

Projektes: Zuschuss in Höhe von bis zu<br />

50 Prozent der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n, max.<br />

25 TEUR pro (Teil-)Projekt<br />

Antragstellung<br />

• Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn<br />

bei der IB<br />

Sonstiges<br />

• Einreichung einer Projektskizze zum geplanten<br />

Vorhaben vor Antragstellung (auch<br />

für Verbundprojekte möglich)<br />

• nach Entscheidung über Förderwürdigkeit<br />

Einreichung der Anträge möglich<br />

Fördervoraussetzungen<br />

• Betriebsstätte und überwiegende Projektdurchführung<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

• qualifiziertes Gutachten zur Prüfung des<br />

innovativen Gehalts des Projektes kann von<br />

der IB verlangt oder selbst eingeholt werden<br />

• Verbundprojekte: mind. ein KMU, wissenschaftlicher<br />

Anteil 10 bis 40 Prozent des Projektumfangs,<br />

mind. 60 Prozent des unternehmerischen<br />

Anteils durch KMU<br />

• Gemeinschaftsprojekte: mind. ein KMU,<br />

max. 70 Prozent der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

pro Unternehmen<br />

Förderhöhe<br />

• Zuwendung als Projektförderung in Form<br />

einer Anteilsfinanzierung (Zuschuss)<br />

• industrielle Forschung und experimentelle<br />

Entwicklung: Zuschuss in Höhe von bis zu<br />

500 TEUR pro (Teil-)Projekt und Zuwendungsempfänger;<br />

für Vorhaben mit Prototypen, Pilotlinien<br />

oder Pilotprojekte: Zuschuss in Höhe<br />

von bis zu max. drei Mio. EUR<br />

• Basisbeihilfeintensität: industrielle Forschung<br />

50 Prozent, experimentelle Entwicklung<br />

25 Prozent; Erhöhung auf max. 80 Prozent<br />

der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n möglich<br />

• Prozess- und Organisationsinnovationen: Zuschuss<br />

in Höhe von bis zu 50 Prozent für KMU,<br />

bis zu 15 Prozent für große Unternehmen<br />

Mehr Informationen:<br />

www.ib-sachsen-anhalt.de | Unternehmen |<br />

Innovativ sein: Forschung und Entwicklung ab 2018<br />

Ansprechpartner: IB-Förderberater 0800 5600757<br />

(kostenfreie Hotline)<br />

IHK Halle-Dessau<br />

Innovation und Umwelt<br />

Dr. Sophie Kühling<br />

Tel. 0345 2126-265<br />

skuehling@halle.ihk.de<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 47


VeranstaltungEn<br />

Anhalt-Bitterfeld<br />

18. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstr.<br />

1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570<br />

3. März <strong>2020</strong><br />

Nachfolge regional: Praxistipps zur Unternehmensnachfolge<br />

IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />

1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 0345 2126-452<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, Andresenstr. 1a,<br />

06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570<br />

Burgenlandkreis<br />

11. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />

Tel. 03443 4325-31<br />

12. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />

204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />

26. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />

204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />

10. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />

Tel. 03443 4325-31<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen<br />

IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />

Tel. 03443 4325-31<br />

25. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />

204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />

Dessau-Roßlau<br />

13. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />

06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />

12. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3, 06844<br />

Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

Business Roundtable „Herausforderung China meistern“<br />

Golf-Park Dessau, Junkerstraße 52, 06847 Dessau-Roßlau,<br />

Tel. 0345 2126-284<br />

17. März <strong>2020</strong><br />

IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen<br />

IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />

06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />

Halle (Saale) / Saalekreis<br />

13. Februar <strong>2020</strong><br />

Nachfolge regional: Planung, Risiken und Bewertung<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-452<br />

19. Februar <strong>2020</strong><br />

Beratung zum Schutz geistigen Eigentums<br />

TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-265<br />

22. Februar <strong>2020</strong><br />

Jobmesse<br />

HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)<br />

25. Februar <strong>2020</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch Russland<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-284<br />

27. Februar <strong>2020</strong><br />

Tax-Compliance<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-223<br />

4. März <strong>2020</strong><br />

Tag der Versicherungswirtschaft<br />

Globana-Hotel, Frankfurter Str. 4, 04435 Schkeuditz,<br />

Tel. 0345 2126-362<br />

5. März <strong>2020</strong><br />

„Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />

IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, 06110<br />

Halle (Saale), Tel. 0345 2126-452<br />

10. März <strong>2020</strong><br />

Alles Entscheidende zur Selbstständigkeit in 90 Minuten<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-216<br />

16. März <strong>2020</strong><br />

Umweltrecht aktuell<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-203<br />

18. März <strong>2020</strong><br />

Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-282<br />

18. März <strong>2020</strong><br />

Beratung zum Schutz geistigen Eigentums<br />

TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-265<br />

19. März <strong>2020</strong><br />

Fachthementag „Datenschutz“<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel.: 0345 2126-223<br />

20. bis 22. März <strong>2020</strong><br />

SaaleBau<br />

HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-272<br />

26. März <strong>2020</strong><br />

Branchentreff privater Hausmeisterdienste<br />

IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345 2126-273<br />

Magdeburg<br />

25. Februar <strong>2020</strong><br />

Vergabe von freiberuflichen Leistungen unter<br />

Beachtung der aktuellen EuGH-Rechtsprechung<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />

Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />

Tel. 0391 6230-446<br />

3. März <strong>2020</strong><br />

E-Vergabe - aktuelle Entwicklung, Probleme aller Art<br />

und Rechtsprechung<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />

Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />

Tel. 0391 6230-446<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Vergaberecht für Fördermittelempfänger<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />

Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />

Tel. 0391 6230-446<br />

Mansfeld-Südharz<br />

18. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10<br />

26. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />

06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10<br />

10. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10<br />

12. März <strong>2020</strong><br />

Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“<br />

für das Jahr 2019<br />

Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,<br />

06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-11<br />

18. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Start-Tag für Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />

06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10<br />

Salzlandkreis<br />

4. März <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schlossstraße 11, 06406<br />

Bernburg, Tel. 03471 659-505<br />

Wittenberg<br />

18. Februar <strong>2020</strong><br />

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />

Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121<br />

27. Februar <strong>2020</strong><br />

IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />

IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121<br />

24. März <strong>2020</strong><br />

Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum<br />

Arbeitsrecht“<br />

Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,<br />

Nähere Informationen<br />

zu den Veranstaltungen unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 1953<br />

48<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


VeranstaltungEn<br />

25. Februar <strong>2020</strong>, 17 Uhr in Halle (Saale)<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch Russland<br />

Trotz Herausforderungen im Russlandgeschäft<br />

sehen die Absatzchancen für eine Vielzahl<br />

deutscher Produkte positiv aus.<br />

Beim nächsten <strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch der<br />

IHK können Unternehmer, die in Russland<br />

aktiv sind, über ihre Erfahrungen sprechen.<br />

Darüber hinaus berichtet Dagmar Lorenz, Expertin<br />

für Recht und Steuern in Russland,<br />

zum aktuellen russischen <strong>Wirtschaft</strong>srecht<br />

und beantwortet Fragen. Um Anmeldung zur<br />

kostenlosen Veranstaltung wird gebeten.<br />

Mehr unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157132947<br />

19. März <strong>2020</strong>, 9 bis 14.30 Uhr<br />

in Halle (Saale)<br />

Fachthementag „Datenschutz“<br />

Der Datenschutz und die Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO) waren zwei der<br />

juristischen Top-Themen, die Unternehmen<br />

in den letzten beiden Jahren besonders beansprucht<br />

haben. Bei einem Fachthementag<br />

bietet die IHK hierzu ein Update und geht<br />

auf aktuelle Entwicklungen ein. Neben einem<br />

Zwischenfazit zur DSGVO erfahren die<br />

Teilnehmer vor allem Wissenswertes zum<br />

Verarbeitungsverzeichnis, zur Auftragsdatenverarbeitung<br />

und zum Bußgeldkonzept.<br />

In einem Vortrag über den Datenschutz im<br />

Arbeitsrecht geht es insbesondere darum,<br />

wie sich Personaldaten rechtssicher erheben,<br />

speichern und nutzen lassen.<br />

Mehr unter<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157132269<br />

18. Februar <strong>2020</strong>, 18 bis 21 Uhr in Halle (Saale)<br />

Marktpotenziale in Nigeria nutzen<br />

Welche Chancen der westafrikanische Staat<br />

Nigeria deutschen Unternehmen bietet und<br />

wie sich dort erfolgreich Geschäfte machen<br />

Kap Verde<br />

Westsahara<br />

Gambia<br />

Senegal<br />

Sierra Leone<br />

Mauretanien<br />

Guinea<br />

Liberia<br />

Guinea-<br />

Bissau<br />

Elfenbeinküste<br />

Marokko<br />

Mali<br />

Burkina<br />

Faso<br />

Ghana<br />

1. Togo<br />

2. Benin<br />

3. São Tomé und Príncipe<br />

4. Äquatorialguinea<br />

5. Rwanda<br />

6. Burundi<br />

7. Malawi<br />

8. Swasiland<br />

9. Lesotho<br />

Algerien<br />

1. 2.<br />

Niger<br />

Nigeria<br />

3.<br />

Tunesien<br />

Kamerun<br />

4.<br />

Gabun<br />

Libyen<br />

Rep.<br />

Kongo<br />

Tschad<br />

Zentralafrik.<br />

Republik<br />

Angola<br />

Namibia<br />

Sudan<br />

Südsudan<br />

Demokratische<br />

5.<br />

Republik<br />

Kongo 6.<br />

Botswana<br />

Südafrika<br />

Sambia<br />

Simbabwe<br />

9.<br />

8.<br />

Uganda<br />

Tansania<br />

7.<br />

Eritrea<br />

Äthiopien<br />

Kenia<br />

Mosambik<br />

Dschibuti<br />

Somalia<br />

Komoren<br />

Madagaskar<br />

Seychellen<br />

lassen – darum geht es beim zweiten <strong>Mitteldeutsche</strong>n<br />

Unternehmerstammtisch Afrika.<br />

Yussuf Tuggar, nigerianischer Botschafter in<br />

Deutschland, informiert im lockeren<br />

Austausch über den Markt,<br />

dort bereits tätige Unternehmen<br />

berichten über ihre Er-<br />

Ägypten<br />

fahrungen und eine mehrköpfige<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sdelegat<br />

i o n a u s<br />

Nigeria stellt<br />

deutsch-nigerianische<br />

Investitionsvorhaben<br />

im Infrastrukturbereich<br />

vor.<br />

Der Stammtisch<br />

ist die erste Veranstaltung<br />

aus<br />

der Reihe „Afrika<br />

im Fokus – Kooperation als Zukunftschance“<br />

der IHK Halle-Dessau in Kooperation mit dem<br />

EZ-Scout für die Bundesländer Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen. <strong>2020</strong> finden weitere Veranstaltungen<br />

zum Thema in Halle (Saale)<br />

statt:<br />

April <strong>2020</strong><br />

Auftaktveranstaltung „Afrika im Fokus“: Geschäftsmöglichkeiten<br />

in Nord-, Süd-, West- und Ostafrika<br />

13. Mai <strong>2020</strong><br />

Förder- und Finanzierungsinstrumente für Geschäfte und<br />

Investitionen in Afrika<br />

Juni <strong>2020</strong><br />

Delegationsreise nach Marokko und Senegal<br />

23. September <strong>2020</strong><br />

„Doing Business in Afrika“ – Praxistipps für Geschäftsreisen<br />

nach Afrika<br />

November <strong>2020</strong><br />

Unternehmerstammtisch Afrika<br />

Mehr unter:<br />

www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157133359<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 49


BÖRSEN<br />

IHK-Recyclingbörse<br />

Hinweis: Interessenten werden gebeten, über<br />

die Internetseite www.ihk-recyclingboerse.de<br />

direkt Kontakt zu den Inserenten der nachfolgenden<br />

Angebote/Nachfragen aufzunehmen.<br />

Kontakt:<br />

Silvana Theis, Telefon: 0345 2126-263, stheis@halle.ihk.de.<br />

Unternehmen sucht europaweit Metallschlamm,<br />

Metallpulver, Metallstaub, Filterstäube,<br />

Filterkuchen, Walzzunder, Schleifschlamm,<br />

Strahlmittel zur Aufbereitung.<br />

(HAL-N-6180-3)<br />

Gewerbeflächenbörse<br />

Kontakt:<br />

Elisabeth Günther, Tel. 0345 2126-266, eguenther@halle.ihk.de<br />

Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen<br />

wir keine Haftung!<br />

Weitere Informationen unter www.halle.ihk.<br />

de (Dok.-Nr. 2504)<br />

06385 Aken (Elbe): Unternehmer vermietet/<br />

-pachtet/-kauft Gewerbefläche ca. 1.000 m²<br />

(Lager 150 m², Geschäftsfläche 350 m², Restfläche<br />

650 m², 2 Außenterrassen, ausreichend<br />

Parkplätze); direkt am Elbufer bzw. am Elbradweg<br />

R2 und Europaweg R1; Bj. 1996, Modernisierung<br />

2016; aus-/umbau- und erweiterungsfähig,<br />

nicht teilbar; Flüssiggas; ehemalige Nutzung:<br />

Gasthaus (brauereifrei, fester eingearbeiteter<br />

Personalstamm vorhanden, Bereitschaft<br />

einer Bank zur Finanzierung bei Übernahme);<br />

geeignet für DL-Branche. (GB-1338)<br />

Unternehmensbörse<br />

„nexxt-change“<br />

Die Unternehmensbörse dient einerseits dem<br />

Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem<br />

geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber<br />

behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern<br />

die Suche nach einem Unternehmen<br />

für eine Übernahme zu erleichtern.<br />

Kontakt:<br />

Susann Sommer, Tel. 0345 2126-452, Fax: 0345 212644-452,<br />

ssommer@halle.ihk.de<br />

Erfolgreicher Elektroinstallationsbetrieb im<br />

Raum Bernburg-Halle-Magdeburg zu verkaufen.<br />

(157414)<br />

Handelsunternehmen für Kinderprodukte<br />

mit besonderem Design sucht einen Nachfolger.<br />

(157412)<br />

Gut gebuchtes Gasthaus in der Dübener Heide<br />

steht zum Verkauf. (157411)<br />

Kooperationsangebote<br />

aus der Datenbank des Enterprise<br />

Europe Networks (EEN)<br />

Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote<br />

unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/partnersuche.html<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Katharina Berger, Tel. 0391/5693-342,<br />

berger@magdeburg.ihk.de<br />

Silikonformen – Lieferanten gesucht: Ein<br />

junges belgisches Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung und Produktion von<br />

modernen und minimalistischen Vasen, Töpfen<br />

und anderen Wohnaccessoires. Dazu<br />

gießt das Unternehmen Jesmonit, einen wasserbasierten<br />

Verbundwerkstoff, in selbst hergestellte<br />

Silikonformen. Aufgrund der gestiegenen<br />

Nachfrage und der nur begrenzten<br />

Produktionskapazitäten sucht das Unternehmen<br />

im Rahmen eines Herstellungsvertrages<br />

einen Produktionspartner im Ausland.<br />

(EG0919 BE01)<br />

Schlauchverpackungen für Flüssigkeiten<br />

– Vertriebspartner und Auftraggeber gesucht:<br />

Ein kleines polnisches Unternehmen,<br />

das sich auf die Herstellung von Schlauchverpackungen<br />

für Flüssigkeiten wie Lebensmittel<br />

und chemische Produkte spezialisiert<br />

hat, bietet seine Produktionsmöglichkeiten<br />

an und sucht nach Distributoren. Die Schläuche,<br />

die einen Zapfhahn beinhalten, sind aus<br />

hochwertigen Materialien gefertigt und eignen<br />

sich für die Lagerung von Waren wie:<br />

Saft, Wasser, Lebensmittel, chemische Substanzen<br />

und Alkohol. Alle Verpackungen haben<br />

eine Bescheinigung für den Kontakt mit<br />

Lebensmitteln. Das Unternehmen ist an einer<br />

Zusammenarbeit auf der Grundlage der Vertriebsdienstleistungen<br />

und Produktionsverträge<br />

interessiert. (EG0919 PL02)<br />

Elektrische Schalttafeln und Metallwerke<br />

– Vertriebspartner und Auftraggeber<br />

gesucht: Ein bulgarisches Unternehmen,<br />

das im Bereich der Energietechnik tätig ist,<br />

stellt Geräte der Nieder- und Mittelspannung,<br />

Elektroinstallationen und verschiedene<br />

Arten von Schaltanlagen her und bietet<br />

auch Metallbearbeitung an. Das Unternehmen<br />

sucht Partner für Vertrieb und Herstellung<br />

für eine langfristige Zusammenarbeit.<br />

(EG0919 BG02)<br />

Automatisierte Probenahme von Stoffen<br />

– Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches<br />

Unternehmen bietet eine neue Lösung für<br />

die automatisierte Probenahme von Biomasse,<br />

Zellstoffen, Konzentraten oder Agrofood.<br />

Die neuartige Technologie ist innovativ und<br />

vollautomatisch und ermöglicht die Entnahme<br />

repräsentativer Proben aus dem LKW<br />

oder Bahnwagen vor dem Entladen. Es eignet<br />

sich für verschiedene Arten von festen<br />

und zerkleinerten Materialien. Gesucht werden<br />

Vertriebspartner oder Handelsvertreter.<br />

(EG0919 FI01)<br />

Naturkosmetik aus nativem Olivenöl und<br />

Hanföl – Vertriebspartner gesucht: Das<br />

Start-up aus Apulien (Süditalien) legt Wert<br />

auf Gesundheit und Wohlbefinden und<br />

möchte den Gedanken einer nachhaltigen<br />

Welt verbreiten. Das Unternehmen produziert<br />

Naturkosmetik (Seifen, Körperlotionen, Öle,<br />

Cremes) mit geringer Umweltbelastung nach<br />

den Prinzipien der Öko-Kosmetik. Die Hauptzutaten<br />

sind: natives Olivenöl extra, Eselsmilch,<br />

Hanföl und Yerba Mate. Es werden<br />

neue Händler gesucht. (EG0919 IT02)<br />

50<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


BÖRSEN<br />

Chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte<br />

– Vertrieb angeboten: Das in Großbritannien<br />

ansässige Unternehmen liefert derzeit landesweit<br />

chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte<br />

für den Hotel- und Freizeitsektor in Großbritannien.<br />

Das Unternehmen bietet eine Vertriebsvereinbarung<br />

für ausländische Hersteller/<br />

Lieferanten an, die ähnliche Produkte auf dem<br />

britischen Markt etablieren möchten. Das Unternehmen<br />

ist bestrebt, sein Produktportfolio<br />

bei hauptsächlich Verbrauchs- und Einwegprodukten<br />

sowohl für bestehende als auch für<br />

neue Kunden über eine Vertriebsvereinbarung<br />

mit Partnern aus Europa und darüber hinaus<br />

zu erweitern, die Marktanteile in Großbritannien<br />

gewinnen wollen. (EG0919 UK01)<br />

Unternehmensberatung, Marketing, Vertriebsunterstützung<br />

– Auftraggeber gesucht:<br />

Das britische Unternehmen verfügt<br />

über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Handel<br />

mit Lebensmitteln, Öl, Dünger, Tierfutter und<br />

Solar-Energie-Produkten und möchte Unternehmen,<br />

die im Rahmen einer Exklusivitätsvereinbarung<br />

in neue Märkte expandieren<br />

wollen, einen Handelsvertretervertrag anbieten.<br />

Das britische Unternehmen kann auch<br />

umfangreiche Marketingunterstützung in<br />

den folgenden Bereichen anbieten: Merchandising<br />

und Promotion, Aktivitäten und in der<br />

Entwicklung neuer Produkte, im Design, in<br />

der Verpackung und in der technischen Produktentwicklung.<br />

(EG0919 UK04)<br />

Passive isotherme Wärmematte – Joint-<br />

Venture- oder Lizenzvereinbarung gesucht:<br />

Das britische Spezialunternehmen hat eine<br />

isotherme Wärmematte für die Herstellung<br />

von Kühlregalen für Supermarktvitrinen entwickelt.<br />

Der Vorteil der Wärmematte besteht<br />

darin, dass sie ein passives Gerät ist, da sie keine<br />

externe Energie benötigt, um zu funktionieren,<br />

und eine konstante Oberflächentemperatur<br />

von bis zu 1°C über ihre Oberfläche bietet,<br />

indem sie einfach entweder einer Heiz- oder<br />

Kühlquelle ausgesetzt wird. Aufgrund dieser<br />

neuartigen Funktionalität ist sie ideal für den<br />

Einsatz in Situationen, in denen eine schnelle,<br />

effiziente und stabile Temperaturregelung erforderlich<br />

ist.(EG0919 UK09)<br />

Anti-Spastik-Handorthese – Partner für<br />

Vertrieb und Joint Venture gesucht: Ein<br />

ungarisches Start-up-Unternehmen im Bereich<br />

Medizintechnologie entwickelt eine<br />

aktive Anti-Spastik-Handorthese. Sie ersetzt<br />

die fehlende Entlastungsfunktion der Finger<br />

bei denen, die unter spastischen Lähmungen<br />

der Hand leiden. Ein erster Prototyp wurde<br />

bereits getestet. Die erste Produktfreigabe<br />

wird für Mitte <strong>2020</strong> erwartet. Gesucht werden<br />

Handelsvertreter, Händler oder Joint<br />

Venture Partner. (EG0919 HU02)<br />

Anzeigen<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 51


wir für Sie<br />

Die IHK Halle-Dessau<br />

auf einen Blick<br />

Präsidium<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Vizepräsidenten<br />

Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,<br />

Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,<br />

Michael Pirl, Thies Schröder, Jörg Schlichting, Michael Schrodke,<br />

Elke Simon-Kuch<br />

Ausschuss für Finanzdienstleistungen<br />

Handelsausschuss<br />

Tourismusausschuss<br />

Berufsbildungsausschuss<br />

Vollversammlung<br />

66 Mitglieder<br />

Sachverständigenausschuss<br />

Verkehrsausschuss<br />

Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe<br />

Standortpolitik<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Kommissarischer Leiter<br />

Sekretariat<br />

Bianka Meyer<br />

Grundsatzfragen der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzpolitik<br />

Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel<br />

Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik<br />

Danny Bieräugel, Daniel Moritz<br />

Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Hendrik Senkbeil<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren<br />

Danny Bieräugel<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung<br />

Antje Bauer<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Claudia Roschk, Laura Lennicke<br />

Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik<br />

Antje Bauer<br />

Existenzgründung<br />

Jana Bieräugel, Jörg Prochner<br />

Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung<br />

Achim Schaarschmidt<br />

Handel<br />

Daniel Loeschke<br />

Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft<br />

Daniela Wiesner<br />

Dienstleistungswirtschaft<br />

Clemens Winkel<br />

ServiceCenter<br />

Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,<br />

Andre Markovic, Susann Sommer,<br />

Anne Wasilewski-Brumme<br />

Stand: 1. Dezember 2019<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Hauptgeschäftsstelle<br />

Halle (Saale)<br />

Dr. Simone Danek<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Kim Vanessa Sokol<br />

Bildungspolitik<br />

Dr. Simone Danek<br />

Bildungsaktivitäten, -organisation<br />

Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper<br />

Ausbildung<br />

Björn Bosse<br />

Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen<br />

Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,<br />

Melissa Olschak, Theresa Rößler, Mike Romonath,<br />

Liane Waldmann, Matthias Weißbarth<br />

Aus- und Weiterbildungsberater<br />

Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),<br />

Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),<br />

Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-<br />

Wolfen)<br />

Fortbildungsprüfung/Sachkunde<br />

Sabine Krüger<br />

Fortbildung<br />

Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter<br />

Fach-/Sachkunde<br />

Frauke Lindner, Eileen Zarski<br />

Projekt „ValiKom Transfer“<br />

Dr. Kathrin Rheinländer<br />

Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance<br />

Assistierte Ausbildung“<br />

Simone Henschel<br />

Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung<br />

Kathrin Olejnik<br />

Innovation und Umwelt<br />

International<br />

Birgit Stodtko<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Jenny Regeer<br />

Messen<br />

Anja Klepzig<br />

Außenwirtschaftspolitik<br />

Birgit Stodtko<br />

Außenwirtschafts- und Zollrecht,<br />

Außenwirtschaftsdokumente, Carnets<br />

Diana Hofmann, Anja Klepzig<br />

Asien, Russland, Ost- und Südeuropa<br />

Ralph Seydel<br />

EU, EU-Projekte, EFTA, Lateinamerika<br />

Michael Drescher<br />

Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika<br />

Katalin Stolzki<br />

EZ-Scout<br />

Katy Schröder<br />

Reinhard Schröter<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Sekretariat, Börsen<br />

Elisabeth Günther<br />

Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik<br />

Reinhard Schröter<br />

Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement<br />

Silvana Theis<br />

Industrie, Energie<br />

Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)<br />

Innovation, Forschung und Entwicklung,<br />

Technologietransfer<br />

Dr. Sophie Kühling<br />

Umwelt, Raumordnung<br />

Andreas Scholtyssek<br />

Verkehr/Fachkunde<br />

Alf Rost<br />

52<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


Hauptgeschäftsführer<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Reinhard Schröter<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />

Cordula Henke<br />

Sekretariat<br />

Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker<br />

Kooperationszentrum „Energiesicherheit“<br />

Dr. Uwe Schrader<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)<br />

Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,<br />

Vanessa Schneider<br />

Arbeitskreis Außenwirtschaft<br />

Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer<br />

Arbeitskreis Bildung<br />

Arbeitskreis IHK-Finanzen<br />

und -Liegenschaften<br />

Recht und Fair Play<br />

Arbeitskreis Energiepolitik<br />

Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Geschäftsführerin<br />

Sekretariat<br />

Vanessa Schneider, Andrea Dietrich<br />

Rechtspolitik<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Wettbewerbsrecht, Steuerrecht<br />

Dr. Ute Jähner<br />

Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht, Datenschutz,<br />

Außergerichtliche Streitbeilegung<br />

Christiane Loertzer<br />

Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />

Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht<br />

Heike Sommer<br />

Handelsregister/Firmenrecht (Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten<br />

Petra Scheibe<br />

Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister<br />

(Sachbearbeitung)<br />

Karin Sandig<br />

Zentrale Dienste<br />

Dr. Markus Reinhardt<br />

Geschäftsführer<br />

Sekretariat<br />

Lisa Sophie Schmidt<br />

Finanzen, QMB, Personal, Syndikus<br />

Dr. Markus Reinhardt<br />

Personal<br />

Oliver Schmidt<br />

Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter<br />

Jens Hoffmann<br />

Organisation, Archiv, Bibliothek<br />

Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser<br />

EDV<br />

Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang<br />

Rechnungswesen/Controlling<br />

Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,<br />

Daniela Jobs, Nadine Kupfer<br />

Mitgliederdaten/Beiträge<br />

Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,<br />

Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,<br />

Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Elisabeth Wirl,<br />

Renate Wolff, Matthias Wulf<br />

Innere Dienste<br />

Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,<br />

Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer<br />

(Fuhrpark/Kraftfahrer)<br />

Geschäftsstellen<br />

und<br />

Kontaktbüros<br />

Geschäftsstelle Sangerhausen<br />

Frank Lehmann<br />

Geschäftsstellenleiter, QMB<br />

Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen<br />

Tel.: 03464 260959-0, Fax: 03464 26095919<br />

Michael Axt, Norman Böttcher<br />

Kontaktbüro Eisleben<br />

Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Tel.: 03475 6678186, Fax: 03464 26095919<br />

Michael Axt<br />

Geschäftsstelle Dessau<br />

Sven Horn<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau<br />

Tel.: 0340 26011-0, Fax: 0340 260114421<br />

Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann, Viola Wagner<br />

Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen<br />

Andresenstraße 1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen<br />

Tel.: 03493 3757-0, Fax: 03493 37574424<br />

Andreas Baer, Birgit Enkerts, Katja Schneider<br />

Kontaktbüro Bernburg<br />

Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)<br />

Tel.: 03471 659505, Fax: 0340 260114424<br />

Sibylle Lohmann<br />

Kontaktbüro Wittenberg<br />

Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Tel.: 03491 670121, Fax: 03493 37574424<br />

Andreas Baer<br />

Geschäftsstelle Weißenfels<br />

Tobias Voigt<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Markt 6, 06667 Weißenfels<br />

Tel.: 03443 4325-0, Fax: 03443 432544-10<br />

Tina Jahr, Sylvia Strößner, Matthias Walther<br />

Kontaktbüro Naumburg<br />

Bahnhofstr. 48, 06618 Naumburg (Saale)<br />

Tel.: 03445 732958, Fax: 03443 432544-10<br />

Matthias Walther<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 53


eschlüsse<br />

Beschlüsse der IHK-Vollversammlung<br />

Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung zum Fachpraktiker/zur<br />

Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik – Aufhebungsbeschluss<br />

Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau hebt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses<br />

vom 15. Oktober 2019 als zuständige Stelle nach § 66 Absatz 1 BBiG<br />

in Verbindung mit § 79 Absatz 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert<br />

durch § 24 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011, die Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung<br />

von behinderten Menschen zum Fachpraktiker/zur Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik<br />

auf.<br />

Der vorstehende, vom Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Halle-<br />

Dessau am 15. Oktober 2019 beschlossene, Beschluss wird hiermit ausgefertigt.<br />

Halle (Saale), 26. November 2019<br />

Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />

gez.<br />

Prof. Dr. Steffen Keitel<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />

hauptgeschäftsführer<br />

Bekanntmachung gemäß § 22 Abs.2 der Sachverständigenordnung<br />

der IHK (SVO)<br />

Der von der IHK Halle-Dessau öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Ernst<br />

Wolfgang Schulz aus Halle (Saale) erklärte gegenüber der IHK, dass er ab dem 1. Januar <strong>2020</strong><br />

nicht mehr als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Baumaschinen und<br />

Maschinen sowie Anlagen der Fördertechnik, Schäden und Bewertung“ tätig sein möchte.<br />

Damit ist gemäß § 22 Abs.1 a) SVO seine öffentliche Bestellung zum 31. Dezember 2019<br />

erloschen.<br />

Nachruf auf das ehemalige Mitglied der IHK-Vollversammlung:<br />

Zum Tod von Regina Gröger (1950–2019)<br />

Die IHK Halle-Dessau trauert um Frau Regina Gröger, die sich lange Jahre<br />

ehrenamtlich in der IHK-Vollversammlung engagiert hat. Am 8. April<br />

1950 in Dessau geboren, war sie eine Unternehmerin der ersten Stunde.<br />

1990 hatte sie mit der SAGA GmbH einen Getränkegroßhandel gegründet,<br />

deren Geschäftsführerin sie bis Oktober 2019 war und der von ihrem<br />

Sohn fortgeführt wird. In der Stadt Dessau-Roßlau war Regina Gröger<br />

aber vor allem als Gastronomin bekannt: Ob im Ratskeller, im Kornhaus<br />

oder im Brauhaus, das sie aus einer Ruine heraus saniert und dessen<br />

Biermarke sie weitergeführt hat – sie hinterließ ihre persönliche Handschrift<br />

und trug mit dazu bei, dass sich die Restaurants zu Vorzeigeobjekten<br />

der Dessauer Gastronomieszene entwickelten.<br />

Mit Herzblut für Dessau rief Regina Gröger 2003 den Verein zur Förderung<br />

der Stadtkultur ins Leben und war jahrelang dessen hochengagierte<br />

Vorsitzende. Der Verein organisiert seit 2004 das alljährliche Leopoldsfest<br />

als historisches Stadtfest in der Tradition des „Alten Dessauers“.<br />

Vielfältig ehrenamtlich engagiert setzte sich die Unternehmerin von 1996<br />

bis 2004 auch in der IHK-Vollversammlung sowie im IHK-Handelsausschuss<br />

für die Belange der regionalen <strong>Wirtschaft</strong> ein. Stets im Blick hatte<br />

sie dabei die Bedürfnisse der Kunden, denen sich auch der Handel anpassen<br />

musste, was Frau Gröger mit ihren Unternehmen gelungen ist.<br />

Bis zu ihrer Erkrankung im Juni 2019 hat Regina Gröger weiterhin als<br />

Unternehmerin gearbeitet. Wie ihre Familie mitteilte, ist sie am 5. Dezember<br />

2019 im Alter von 69 Jahren in Dessau-Roßlau verstorben. Unser<br />

tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Wir sind sehr traurig und trauern<br />

mit ihnen. Regina Gröger war Unternehmerin mit Leib und Seele. Die<br />

regionale <strong>Wirtschaft</strong> verliert mit ihr eine ihrer engagiertesten Vertreterinnen.<br />

Die IHK Halle-Dessau wird Frau Regina Gröger stets ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

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54<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 55


zu guter letzt<br />

3.898 neue Ausbildungsverträge hat die<br />

IHK im vergangenen Jahr registriert. Das sind 3,3 Prozent mehr<br />

als 2018. Nachdem die Einträge zwei Jahre in Folge rückläufig<br />

waren, haben sich damit wieder mehr Nachwuchskräfte für eine<br />

kaufmännische oder gewerblich-technische Lehre entschieden.<br />

Zuwächse verzeichneten unter anderem Ausbildungsberufe<br />

wie Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker, Fachinformatiker,<br />

Köche und Immobilienkaufleute.<br />

Vorschau Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 14. März <strong>2020</strong>.<br />

Impressum<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> – Mitgliedermagazin der<br />

Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />

30. Jahrgang Nr. 1/<strong>2020</strong><br />

Herausgeber<br />

Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />

Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />

Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)<br />

www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de<br />

Tel. 0345 2126-0, Fax 0345 2126-105<br />

Redaktion<br />

Isabel Reimann (verantw.), Tel. 0345 2126-202,<br />

Fax 0345 212644-202, ireimann@halle.ihk.de<br />

Markus Rettich (Leitung), Tel. 0345 2126-204<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel<br />

Externe Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Andreas Löffler (S. 18, 26,<br />

27, 38), Matthias Voss (S. 17, 33) Nicole Kirbach (S. 21),<br />

Wolf-Dieter Kleinschmidt (S. 32), Annette Karstedt-Meierrieks<br />

– DIHK (S. 44)<br />

Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,<br />

jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.<br />

Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr<br />

Erscheinungstermin: 14. Februar <strong>2020</strong><br />

Jahrgang <strong>2020</strong><br />

Anzeigen und Verlag<br />

Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH<br />

Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden<br />

Tel. 0361 5668194, Fax 0361 5668196<br />

Anzeigenservice: Andrea Albecker<br />

Anzeigenleitung: Achim Hartkopf<br />

medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />

gültig ab Januar <strong>2020</strong><br />

Layoutkonzept<br />

Jo Schaller & Angela Schubert<br />

Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)<br />

Druck und buchbinderische Verarbeitung<br />

Druckhaus Schütze GmbH<br />

Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 56666-0, Fax 0345 5666666<br />

Vertrieb<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> Zeitungszustell-Gesellschaft mbH<br />

Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412<br />

Unser Schwerpunkt im März:<br />

Digitalisierung in der Kundenansprache<br />

Berufsorientierung:<br />

Wie Betriebe über Projekte<br />

und Praxislerntage Schüler<br />

als zukünftige Fachkräfte<br />

gewinnen können.<br />

Kooperationen mit Afrika:<br />

Welche Möglichkeiten der<br />

Zusammenarbeit das Land<br />

Nigeria für exportierende<br />

Unternehmen aus Sachsen-<br />

Anhalt bietet.<br />

Umweltmanagement:<br />

Warum sich die LEUNA-<br />

Harze GmbH seit 20 Jahren<br />

EMAS-zertifizieren lässt.<br />

Wie gefällt Ihnen die neue „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />

Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie<br />

uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,<br />

sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.<br />

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die Zeitschrift<br />

ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen<br />

im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere<br />

Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das<br />

jährliche Abonnement 20,00 Euro. Das Einzelheft kostet Euro<br />

2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck<br />

signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers<br />

erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen<br />

Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.<br />

Abbildungen<br />

Afrika_ii-graphics _stock.adobe.com: S. 49 (unten); Agentur<br />

für Arbeit Halle: S. 13, AMG: S. 7 (unten); Andreas Löffler:<br />

S. 3 (r. oben); 18, 25, 26, 27, 39; Angelov_stock.adobe.com:<br />

S. 44; beeboys _stock.adobe.com: S. 12; DIHK: S. 45; Dirk<br />

Mahler: S. 10 (l.); fineart-collection_stock.adobe.com:<br />

S. 35; Fraunhofer IMWS/Sven Döring: S. 3 (r. unten), 46;<br />

harbucks_stock.adobe.com: S. 37; IHK Halle-Dessau: S. 3<br />

(l. oben), 8, 11, 15; Kleinschmidt & Partner Steuerberater mbB:<br />

S. 32 (oben); Matthias Voss: S. 17, 33; Michael Luz<br />

(Zeichnungen, Cover, S. 2 (r.), S. 31 (Foto im Screenshot),<br />

28–32; MQ-Illustrations_stock.adobe.com: S. 3 (l. unten);<br />

Nicole Kirbach: S. 20; Pykodelbi_stock.adobe.com:<br />

S. 49 (oben); H_Ko/shutterstock.com: S. 42; Song_about_<br />

summer_stock.adobe.com: S. 40 (oben); Uwe Köhn: S. 2 (l.),<br />

4/5, 6, 10 (oben); WavebreakMediaMicro_stock.adobe.com:<br />

S. 56 (unten); Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG:<br />

S. 7 (oben); womue_stock.adobe.com: S. 40 (unten)<br />

56<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>


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Anzeigenschluss für die April-<strong>Ausgabe</strong><br />

10. März <strong>2020</strong><br />

Telefon 0361-5668194<br />

Fiete-Schulze-Straße 13a · 06116 Halle (Saale) · Tel.: 0345 566660<br />

E-Mail: info@dhs-halle.de · www.dhs-halle.de<br />

Personaldienstleitungen<br />

Steuerberatung/<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung<br />

01_<strong>2020</strong> Ploeger 16.01.<strong>2020</strong> 17:35 Uhr Seite 1<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung/Unternehmensberatung

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