Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 2/2020
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Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong><br />
Schwerpunkt: Kleinunternehmen<br />
Meister im Multitasking<br />
Wie Kleinunternehmer alles im Griff<br />
behalten - plus Tipps für erfolgreiche<br />
Gründung und Entwicklung (S. 26)<br />
„Den Stecker nicht herausziehen!“<br />
Wie sich IHK und Handwerkskammer<br />
auf ihrem Neujahrsempfang für<br />
Versorgungssicherheit einsetzen (S. 6)<br />
Zuwanderung als Chance<br />
Wie Firmen ausländische<br />
Fachkräfte gewinnen<br />
können (S. 11)<br />
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editorial<br />
Lassen Sie uns mal machen!<br />
Diese Überschrift könnte das Motto nicht nur für dieses Editorial,<br />
sondern für die gesamten kommenden 20er Jahre sein. Und zwar<br />
in mehrfacher Hinsicht:<br />
1. Nur Mut!<br />
Unternehmer sind die Triebkraft der <strong>Wirtschaft</strong>. <strong>Wirtschaft</strong>lich<br />
auf eigenen Beinen zu stehen, erfordert Mut – jeden Tag Neues<br />
zu wagen ebenso. Noch mehr unternehmerischer Mut täte sicher<br />
gut. Mehr Unternehmer braucht das Land! Allerdings wagen immer<br />
weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Die<br />
Zahl der jährlichen Neugründungen hat sich im vergangenen<br />
Jahrzehnt nahezu halbiert. Zugleich wird es für die Gründer der<br />
1990er Jahre immer schwerer, einen Nachfolger zu finden.<br />
Die Zurückhaltung ist verständlich. Rund drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen<br />
überstehen die ersten fünf Jahre nicht. Der Rucksack an Schwierigkeiten, den Starter<br />
schultern müssen, ist unnötig schwer. Abhilfe schaffen könnte der eine oder andere<br />
Kniff, den wir im vorliegenden Heft aufzeigen.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas<br />
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer<br />
2. Für die Freiheit<br />
Vorschriften, Abgaben und auch das oft negative öffentliche Meinungsbild engen die<br />
unternehmerischen Freiheiten immer weiter ein. Dabei waren es doch maßgeblich Sie,<br />
die Unternehmerinnen und Unternehmer unserer Region, die mit Ihren Betrieben die<br />
<strong>Wirtschaft</strong> hierzulande in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich aufgebaut haben.<br />
So manche Vorschrift von heute hätte den Gründergeist wohl auch damals schon<br />
vertrieben … „Lassen Sie uns mal machen!“ rufen wir deshalb in Ihrem Namen Politik,<br />
Verwaltung und Gesellschaft zu. Denn das hat in der Geschichte bisher immer besser<br />
funktioniert als jede staatlich gelenkte <strong>Wirtschaft</strong>.<br />
3. Mit starker Stimme<br />
Sie haben ein Recht darauf, dass diese Tatsache nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Interessen<br />
sollen mit der Kraft des Arguments eingebracht werden – auch darauf haben Sie<br />
ein Recht! Beispiel Braunkohleausstieg: Natürlich wird diese Region ihren Beitrag zum<br />
CO 2<br />
-Abbau leisten – nach der De-Industrialisierung der vormaligen DDR-<strong>Wirtschaft</strong><br />
übrigens schon zum zweiten Mal. Aber wir machen uns für eine Perspektive mit sicherer<br />
und bezahlbarer Energie für die Region ebenso stark wie für die strukturelle Weiterentwicklung<br />
unserer <strong>Wirtschaft</strong>.<br />
Das muss immer wieder gesagt werden. Lassen Sie uns mal machen!<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ ist das<br />
Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir<br />
informieren hier über Themen, die aus<br />
Sicht der IHK für die <strong>Wirtschaft</strong> unserer<br />
Region relevant oder für Sie als<br />
Unternehmerin und Unternehmer<br />
nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied<br />
erhalten Sie das Heft regelmäßig.<br />
Wie gefällt Ihnen die neue<br />
„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter<br />
miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.<br />
Dort können Sie uns übrigens auch<br />
mitteilen, wenn Sie das Magazin<br />
zukünftig nicht in der gedruckten<br />
Version, sondern nur online unter<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
lesen möchten.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 1
26<br />
Meister im Multitasking<br />
Praxistipps für Kleinunternehmer<br />
6<br />
„Ausbau Ost“<br />
Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer:<br />
Der Bundeswirtschaftsminister<br />
zu Besuch in Halle (Saale)<br />
Inhalt<br />
februar <strong>2020</strong><br />
1 EDITORIAL<br />
4 BLICK ins land<br />
48 veranstaltungen<br />
50 BÖRSEN<br />
52 Wir für sie<br />
54 BESCHLÜSSE<br />
56 IMPRESSUM<br />
IHK-Service schnell gefunden:<br />
IHK-Kontakt<br />
IHK-Download<br />
Mehr Infos online<br />
Querverweis im Inhalt<br />
WIRTSCHAFT<br />
& REGION<br />
6<br />
Was – Wann – Wo<br />
Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer<br />
– und weitere Nachrichten<br />
10<br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Lage gut, Ausblick pessimistisch:<br />
Die Konjunktur in Sachsen-Anhalt<br />
11<br />
Fachkräfte<br />
Zuwanderung als Chance<br />
Top-Ausbildungsbetrieb aus Köthen<br />
24<br />
Branchenfokus<br />
Wissenswertes zur Dienstleistungswirtschaft<br />
schwerpunkt:<br />
Meister im Multitasking<br />
26<br />
Musicals zum Dessert<br />
Vom Start-up zum Millionenprojekt<br />
Hilfe für Einzelkämpfer<br />
100 Tipps für Kleinunternehmer<br />
Wo unterstützt der Steuerberater<br />
Umsatz verdreifacht,<br />
Arbeitsplätze geschaffen<br />
Acht Dinge, die sich <strong>2020</strong> ändern<br />
2<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
11<br />
Zuwanderung als Chance<br />
Ausländische Fachkräfte gewinnen<br />
41<br />
Neue Regelungen<br />
für Ausbildungsbetriebe<br />
WIRTSCHAFT<br />
& ENGAGEMENT<br />
35<br />
Ausschüsse und Arbeitskreise<br />
Aktuelle Themen aus den Gremien:<br />
Regeln für wassergefährdende Stoffe<br />
Kundenzufriedenheit im Tourismus<br />
Maklerkosten-Splitting<br />
37<br />
Interessenvertretung<br />
Neue Regeln beim Immobilienverkauf<br />
38<br />
Vollversammlung<br />
Netzwerk IHK-Ehrenamt:<br />
Stephanie Brauer engagiert sich in der<br />
Vollversammlung<br />
WIRTSCHAFT<br />
& PRAXISWISSEN<br />
40<br />
Recht<br />
Rechtsprechungssplitter<br />
Neue Regelungen für Ausbildungsbetriebe<br />
Weiterbildungspflicht für Versicherungsvermittler<br />
und -berater<br />
„Rückvermeisterung“ – Was bedeutet sie für<br />
IHK-Unternehmen?<br />
45<br />
Energie und Umwelt<br />
Neue Onlinedatenbank<br />
46<br />
Finanzierung und Förderung<br />
Mehr Geld für Forschung in Unternehmen<br />
Zuschüsse für innovative Produkte<br />
38<br />
Netzwerk IHK-Ehrenamt: Stephanie Brauer<br />
engagiert sich in der Vollversammlung<br />
46<br />
Mehr Geld für Forschung<br />
Personalausgaben steuerlich<br />
fördern lassen<br />
Die <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Web:<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 3
lick ins land<br />
4<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Glück gehabt!<br />
Beim Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer in der Georg-Friedrich-Händel-<br />
Halle in Halle (Saale) mischten sich die Schornsteinfegermeister Jens Malcherczyk, Lars<br />
Hermann und Frank Hampe (v. l. n. r.) unter die 650 Gäste aus <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Politik und Gesellschaft. Sie waren als Glücksbringer engagiert. Somit dürfte <strong>2020</strong> für<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der die Industrie- hallesche und Gastronomin Handelskammer Christina Halle-Dessau Lich (l.) ein 02/<strong>2020</strong> besonders glückliches Jahr werden! 5
WIRTSCHAFT & REGION<br />
was – wann – wo<br />
„Den Stecker nicht wieder herausziehen!“<br />
Hochrangiger Besuch beim dritten gemeinsamen<br />
Neujahrsempfang von Handwerkskammer<br />
und IHK Ende Januar: Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier diskutierte mit<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern, wie<br />
der „Ausbau Ost“ nach dem Braunkohleausstieg<br />
weitergehen kann.<br />
Die beiden Präsidenten Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
von der IHK und Thomas Keindorf von der<br />
Handwerkskammer machten deutlich, wie<br />
wichtig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung<br />
für die Unternehmen der Region<br />
ist: Mit dem Ende der Braunkohleverstromung<br />
drohe Berlin, „vielen unserer Industriebetrieben<br />
den Stecker herauszuziehen“,<br />
warnte der IHK-Präsident. Wenn die Lücke<br />
zwischen der gesicherten Leistung aus Windund<br />
Sonnenenergie und der erforderlichen<br />
Grundlast nicht geschlossen wird, dann<br />
könnten die Lichter in der Zukunft bei „kalter<br />
Dunkelflaute“ öfter einmal ausgehen. Da<br />
wurde es finster im Saal – allerdings zunächst<br />
einmal nur für eine Einlage.<br />
einzusetzen. Das Gesetz, mit dem die vom<br />
Kohleausstieg betroffenen Reviere gefördert<br />
werden sollen, befindet sich im Bundestag.<br />
Die IHK tritt dafür ein, vor allem die Unternehmen<br />
in den betroffenen Revieren stark zu machen<br />
– damit diese neue Arbeitsplätze schaffen<br />
können. „Wenn wir ehrlich sind, dann<br />
leistet das ‚Strukturstärkungsgesetz‘ in seiner<br />
bisherigen Form leider keinen nennenswerten<br />
Beitrag“, hob der IHK-Präsident hervor.<br />
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:<br />
„Wir wollen nicht Umwelt- und Klimaschutz<br />
um jeden Preis – koste es, was es wolle!“<br />
Beim Blick ins Jahr 2040 leuchteten die<br />
beiden Präsidenten ihre Rednerpulte mit<br />
Grubenlampen aus.<br />
Bessere Unternehmensförderung unverzichtbar<br />
Als das Licht wieder anging, ermutigten die<br />
beiden Präsidenten den Bundeswirtschaftsminister,<br />
sich für eine echte Unternehmensförderung<br />
im sogenannten Strukturstärkungsgesetz<br />
Festredner Bundesminister Altmaier versicherte<br />
der Region seine Unterstützung. Den<br />
rund 650 Gästen im Saal aus Politik, <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Wissenschaft und Verwaltung rief er<br />
zu: „Wir haben nicht nur die energiewirtschaftliche<br />
Sicht der Dinge im Blick, sondern<br />
gestalten den Umbauprozess in den betroffenen<br />
Kohleregionen aktiv und zukunftsgerichtet<br />
mit. Keiner wird zurückgelassen: Wir sichern<br />
die Beschäftigten über das Instrument<br />
des Anpassungsgeldes zusätzlich ab und stellen<br />
hierfür bis zu 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung.“<br />
Die beiden Präsidenten gaben dem<br />
Bundesminister mit auf den Rückweg nach<br />
Berlin: „Wir nehmen Sie beim Wort!“<br />
IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel (l.) und Bundesminister<br />
Peter Altmaier (Mitte) zollten Ministerpräsident<br />
Dr. Reiner Haseloff ihren Respekt: Der sachsen-anhaltische<br />
Regierungschef hatte sich vehement und erfolgreich dafür<br />
eingesetzt, das Kraftwerk in Schkopau nicht vorzeitig<br />
abzuschalten.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Leiterin Büro Präsident<br />
und Hauptgeschäftsführer<br />
Cordula Henke<br />
Tel. 0345 2126-245<br />
chenke@halle.ihk.de<br />
6<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Sachsen-Anhalts<br />
Ernährungswirtschaft<br />
punktet in<br />
Berlin<br />
Smoothies aus gefriergetrockneten Früchten,<br />
alkoholfreier Wein oder blaues Bier aus Algen<br />
– Sachsen-Anhalt ist Vorreiter, was innovative,<br />
gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel<br />
betrifft. Das zeigte sich einmal mehr auf der<br />
Grünen Woche in Berlin (17. bis 26. Januar<br />
<strong>2020</strong>). 102 Aussteller aus dem Ernährungsgewerbe<br />
und dem Tourismus beteiligten sich an<br />
der weltgrößten Verbrauchermesse. Mit vielen<br />
Neuentwicklungen wolle Sachsen-Anhalt zeigen,<br />
dass seine Produkte „qualitativ spitze,<br />
aber auch innovativ“ sind, sagte Umweltministerin<br />
Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), die<br />
gleich zwei Bio-Regionalpreise übergeben<br />
konnte: an das Unternehmen Hülsenreich für<br />
seine gerösteten Kichererbsen und an NutriPur<br />
für seine veganen Frucht-Softies. Dalbert betonte<br />
auch die Bedeutung des Ernährungsgewerbes<br />
für das Land. Rund 22.500 Menschen<br />
arbeiten demnach in der Branche, die laut Statistischem<br />
Landesamt 2018 rund 7,5 Millionen<br />
Euro Umsatz erzielte – etwa 18 Prozent des<br />
Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe.<br />
Drei Fragen an…<br />
Hans Albrecht Zieger, im Vorstand des Netzwerks Ernährungswirtschaft<br />
Sachsen-Anhalt und Aussteller auf der Grünen Woche<br />
Auf der Grünen Woche<br />
waren zahlreiche Verbraucher<br />
und Fachbesucher<br />
vertreten – wie<br />
kamen die Produkte<br />
made in Sachsen-Anhalt<br />
denn an?<br />
Hans Albrecht Zieger:<br />
Ausgesprochen gut! International,<br />
aber auch<br />
bei Besuchern aus Berlin<br />
und dem Umland.<br />
Man merkt, die Verbraucher<br />
setzen sich verstärkt mit gesunder und<br />
bewusster Ernährung auseinander. Außerdem<br />
haben sie Interesse an neuen Produkten.<br />
Die Grüne Woche ist daher ideal, um<br />
Neuheiten vorzustellen.<br />
Die Exportzahlen der Ernährungswirtschaft<br />
im Land haben sich positiv entwickelt –<br />
woran liegt das?<br />
Zieger: Zum einen an der guten Qualität<br />
der Produkte, zum anderen an dem hohen<br />
Grad an Lebensmittelsicherheit, den unsere<br />
Produzenten aufgrund der eingeführten<br />
Standards bieten. Dies erzeugt<br />
internationale Nachfrage,<br />
wodurch wir in der<br />
Lage sind neue, auch preislich<br />
attraktivere Märkte zu<br />
erschließen.<br />
Wie wollen die Betriebe<br />
international noch stärker<br />
durchstarten?<br />
Zieger: Dafür ist es erforderlich,<br />
mit guten Präsentationskonzepten<br />
auf den<br />
führenden Lebensmittelmessen der Zielmärkte<br />
aufzutreten. Dazu braucht es aber<br />
auch die notwendige Unterstützung von<br />
Landesseite, denn diese Maßnahmen sind<br />
mit erheblichen Kosten verbunden. Gleichzeitig<br />
sind wir Hersteller auf möglichst<br />
niedrige Handelsbarrieren und weitestgehend<br />
offene Märkte angewiesen. Die aktuellen<br />
politischen Tendenzen laufen jedoch<br />
eher in eine andere Richtung. Hier wünschen<br />
wir uns mehr Dialog und eine Entspannung<br />
der wirtschaftspolitischen Entwicklung.<br />
Innovativ, gesund und<br />
nachhaltig produziert:<br />
auf der Grünen Woche<br />
zeigten die sachsenanhaltischen<br />
Hersteller,<br />
dass sie auch international<br />
in der ersten Liga mitspielen.<br />
Beim Besuch von<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sminister<br />
Prof. Armin Willingmann<br />
erläuterten ihm die ausstellenden<br />
Firmen ihre<br />
Exportstrategien: Während<br />
einige mit neuen Produkten<br />
ihre Märkte erweitern,<br />
richten andere die Verpackungen<br />
und Produktnamen<br />
ihrer Verkaufsschlager<br />
für den Export neu<br />
aus. In jedem Fall zähle<br />
„made in Germany“<br />
weiterhin als herausragendes<br />
Qualitätssiegel.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 7
WIRTSCHAFT & REGION<br />
IHK gibt Orientierung<br />
zu Gewerbemieten<br />
Der mittlere Wert für Büromieten liegt im<br />
Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei einem<br />
Quadratmeterpreis von 5,48 Euro ohne<br />
Nebenkosten. Für Einzelhandelsflächen<br />
hingegen beträgt der Zentralwert 6,19<br />
Euro pro Quadratmeter. Für Dessau-Roßlau<br />
gelten entsprechend 5,10 Euro bzw.<br />
5,78 Euro, für den Salzlandkreis 5,40<br />
Euro bzw. 7,00 Euro und für den Landkreis<br />
Wittenberg 8,51 Euro bzw. 6,54 Euro.<br />
Dies ist ein Ergebnis des Orientierungsrahmens<br />
für Gewerbemieten, den die IHK<br />
jetzt neu aufgelegt hat.<br />
Der kostenfreie Orientierungsrahmen für<br />
Gewerbemieten steht unter www.halle.ihk.de,<br />
Dok.-Nr. 4496752 zum Abruf bereit.<br />
Leichter gründen<br />
Vom Geschäftsmodell über den Businessplan<br />
bis zur Finanzierung: Die bundesweite „Gründerplattform“<br />
ebnet den Weg zum eigenen<br />
Unternehmen. Ab sofort sind die Gründungsberatungen<br />
und Fördermittelinformationen<br />
sowie die Veranstaltungshinweise der IHK<br />
Halle-Dessau Teil dieses kostenfreien Onlineangebots<br />
von Bundeswirtschaftsministerium<br />
und Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Als<br />
regionaler Partner der Plattform steht die IHK<br />
ratsuchenden Gründern zudem mit vielfältigem<br />
Expertenwissen zur Seite. Letztlich sollen<br />
so mehr Jungunternehmer den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit wagen. Denn laut IHK hat<br />
sich die Zahl der Neugründungen im südlichen<br />
Sachsen-Anhalt zwischen 2009 und<br />
2019 jährlich von 7.800 auf 4.600 reduziert.<br />
Welche Herausforderungen die Gründerinnen<br />
und Gründer speziell in und um Halle (Saale)<br />
zu bewältigen haben, zeigt auch die Gründerstudie<br />
2019 „Metropolregion Halle“ der Commerzbank:<br />
So finanzieren vier von fünf hiesigen<br />
Gründern ihr Start-up allein. Knapp die<br />
Hälfte startet mit weniger als 20.000 Euro.<br />
Bürokratie ist demnach die größte Hürde bei<br />
der Gründung – und Fachkräftemangel das<br />
größte Hindernis bei der Weiterentwicklung<br />
der Firma. Trotz Startschwierigkeiten: Knapp<br />
zwei Drittel aller Gründer in Halle (Saale) würden<br />
sich noch einmal selbstständig machen.<br />
https://gruenderplattform.de<br />
Innovative Ideen gesucht<br />
Quelle: Metropolregion Halle, Gründerstudie 2019<br />
Bereits am 11. März endet die Anmeldefrist<br />
für den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland<br />
<strong>2020</strong>. Gefragt sind neuartige<br />
Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen<br />
aus den Clustern Automotive, Chemie/<br />
Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft,<br />
Informationstechnologie und Life<br />
Sciences. Wer Innovationen für biologisch<br />
abbaubare Kunststoffe zur Produktreife<br />
geführt hat, kann sich bis zum 30. April<br />
<strong>2020</strong> für den internationalen BIOPOLY-<br />
MER Innovation Award <strong>2020</strong> bewerben.<br />
Berufsorientierung auf Augenhöhe: Die IHK-Azubis (Bildmitte) beraten bei<br />
der Messe „Chance“ in Halle (Saale) im Januar Gleichaltrige.<br />
www.iq-mitteldeutschland.de<br />
www.polykum.de/biopolymer-award<br />
8<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 9
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Zahlen Daten Fakten<br />
Lage gut – Ausblick pessimistisch<br />
Immer zu Jahresbeginn legt die Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der beiden sachsenanhaltischen<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
ihren gemeinsamen Konjunkturbericht<br />
vor. Botschaft diesmal: Der Abwärtstrend, der<br />
schon 2018 begonnen hatte, setzte sich im<br />
vergangenen Jahr fort. Ende 2019 war die<br />
Stimmung der sachsen-anhaltischen Unternehmen<br />
in der IHK-Konjunkturumfrage so<br />
trübe wie schon lange nicht mehr. Fünfjahrestief!<br />
Der Geschäftsklimaindex ist auf den niedrigsten<br />
Wert seit 2015 gefallen. Hier wird gegeneinander<br />
gerechnet, wie die rund 900 befragten<br />
Unternehmen im Land ihr aktuelles<br />
„<br />
Die <strong>Wirtschaft</strong> im Land hat im<br />
vergangenen Jahr konjunkturell<br />
weiter an Fahrt verloren. Eine<br />
Aufhellung ist auch <strong>2020</strong> nicht zu<br />
erwarten. Zu groß erscheinen die<br />
anstehenden Herausforderungen:<br />
Braunkohleausstieg,<br />
Veränderungen in der<br />
Automobilzulieferindustrie,<br />
globale politische Spannungen<br />
und der bevorstehende Brexit.“<br />
Klaus Olbricht<br />
Präsident der IHK Magdeburg<br />
Geschäft und ihre Zukunftsaussichten einschätzen.<br />
Dabei ist die Lagebewertung gar nicht so<br />
schlecht. Der Bau brummt weiter. Und der<br />
sachsen-anhaltische Handel bewertete sein<br />
Geschäftsjahr 2019 als solide gut. Auch die<br />
Verkehrs- und Logistikunternehmen meldeten<br />
zuletzt gute Geschäfte.<br />
Was allerdings auf die Stimmung drückt, ist<br />
die Perspektive. Deutlich wird das etwa in der<br />
Saisonbereinigter Geschäftsklimaindex<br />
der Gesamtwirtschaft<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
2009 2011 2013 2015 2017 2019<br />
2010 2012 2014 2016 2018<br />
Quelle: eigene Berechnungen<br />
Dienstleistungswirtschaft: Die Lage wurde<br />
2019 in dieser Branche meist besser bewertet<br />
als 2018. Aber nach den Geschäftsaussichten<br />
für die kommenden Monate gefragt, überwiegt<br />
der Pessimismus klar. Vor allem Dienstleister,<br />
die für andere Unternehmen tätig<br />
werden, spüren die Verunsicherung, die beispielsweise<br />
auch bei den Industrieunternehmen<br />
auf die Stimmung drückt.<br />
Übrigens war das Bruttoinlandsprodukt<br />
Sachsen-Anhalts im 1. Halbjahr 2019 noch<br />
leicht gestiegen – preisbereinigt um 0,6 Prozent.<br />
Die IHK-Konjunkturexperten rechnen<br />
allerdings nicht damit, dass sich dieser Trend<br />
fortsetzt, sondern dass das Wachstum angesichts<br />
der rückläufigen Entwicklung weiter<br />
sinken wird.<br />
„<br />
Der Arbeits- und Fachkräftemangel<br />
ist das größte Risiko<br />
für die Entwicklung unserer<br />
Mitgliedsunternehmen.<br />
Das kommende Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
eröffnet<br />
neue Chancen. Damit wir aber<br />
im Wettbewerb um die klugen<br />
Köpfe bestehen, brauchen wir<br />
im Land transparente und<br />
einheitliche Prüfverfahren.<br />
Und natürlich müssen wir<br />
ausländische Fachkräfte von der<br />
Attraktivität des Standorts<br />
überzeugen.“<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident der IHK Halle-Dessau<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Standortpolitik<br />
Danny Bieräugel<br />
Tel. 0345 2126-236<br />
dbieraeuge@halle.ihk.de<br />
10<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
FACHKRÄFTE<br />
Zuwanderung als Chance<br />
Ausländische Fachkräfte gewinnen: Viele heimische Unternehmen können ihren<br />
Personalbedarf längst nicht mehr decken. Die gezielte Einwanderung von<br />
ausländischen Fachkräften könnte hier Abhilfe schaffen. Rechtsgrundlage ist das<br />
Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1. März <strong>2020</strong> in Kraft tritt.<br />
Um dem Mangel an Fachkräften künftig zu<br />
begegnen, werden Unternehmen neben bekannten<br />
und oft bereits ausgeschöpften Rekrutierungskanälen<br />
verstärkt auf die Zuwanderung<br />
aus dem Ausland setzen müssen. Zugang<br />
zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten Arbeits-<br />
oben: Samer Alghanim (26) kam Ende 2014 als<br />
Bürgerkriegsflüchtling aus Syrien nach Deutschland.<br />
Zunächst bei der IHK Halle-Dessau als Praktikant beschäftigt,<br />
lernt er heute bereits im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf<br />
des Kaufmanns für Büromanagement.<br />
und Fachkräfte dabei im Zuge einer Anerkennung<br />
der im Heimatland erworbenen Bildungsabschlüsse<br />
oder aber indem jungen<br />
Menschen eine Ausbildung mit Jobperspektive<br />
in Deutschland ermöglicht wird.<br />
Erleichterungen für Unternehmen<br />
Hier soll ein von der Bundesregierung 2019<br />
initiiertes Paket an Gesetzen zu Asylrecht, Abschiebungen<br />
und Einwanderung den Weg<br />
bereiten. Mit diesem sogenannten Migrationspaket<br />
wurden insgesamt neun Gesetze<br />
und eine Verordnung verabschiedet, welche<br />
die Beschäftigung und Ausbildung Geflüchteter<br />
sowie die Einstellung ausländischer Fachkräfte<br />
aus einem Drittstaat, also außerhalb<br />
der EU, betreffen. Obwohl sich die Gesetze auf<br />
ganz unterschiedliche Aspekte beziehen, zielen<br />
sie alle hauptsächlich darauf ab, Erleichterungen<br />
für Unternehmen zu schaffen.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 11
WIRTSCHAFT & REGION<br />
So werden unter anderem Lücken in der<br />
Förderung für Geflüchtete in Ausbildung<br />
und Beschäftigung geschlossen, aber<br />
auch neue Regelungen für die Ausbildungsduldung<br />
erlassen. Daneben soll<br />
das ab März <strong>2020</strong> in Kraft tretende<br />
Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Einreisebestimmungen<br />
für qualifizierte Arbeitskräfte<br />
aus dem Nicht-EU-Ausland<br />
erleichtern.<br />
„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
- und was Sie dazu wissen<br />
sollten“ - IHK-Veranstaltung am<br />
18. Februar <strong>2020</strong> in Lutherstadt<br />
Wittenberg<br />
Die IHK Halle-Dessau unterstützt diese<br />
neuen Möglichkeiten, qualifizierte<br />
Beschäftigte aus dem Ausland für die<br />
Erfordernisse hiesiger Unternehmen<br />
zu finden und ihnen den Weg nach<br />
Sachsen-Anhalt zu ebnen. <strong>2020</strong> bietet<br />
sie mehrere Veranstaltungen zum<br />
Thema „Finden und Binden von ausländischen<br />
Fachkräften“ an – die<br />
nächste am 18. Februar in Lutherstadt<br />
Wittenberg. Vor dem Hintergrund<br />
des Gesetzespakets werden<br />
Unternehmen hier Wege aufgezeigt,<br />
wie sie vorgehen können und was sie<br />
bei der Einstellung von Zugewanderten<br />
zu beachten haben.<br />
Anzeige<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157133423<br />
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz –<br />
die wesentlichen Eckpunkte<br />
Einheitlicher Fachkräftebegriff<br />
Als Fachkraft gelten Personen aus Ländern<br />
außerhalb der EU, die folgende Kriterien erfüllen:<br />
• eine in Deutschland qualifizierte Berufsausbildung<br />
oder<br />
• eine mit einer inländischen qualifizierten<br />
Berufsausbildung gleichwertige ausländische<br />
Berufsqualifikation oder<br />
• einen deutschen, einen anerkannten ausländischen<br />
oder einen einem deutschen<br />
Hochschulabschluss vergleichbaren ausländischen<br />
Hochschulabschluss<br />
Wegfall der Vorrangprüfung<br />
Für Fachkräfte mit anerkannter Berufsqualifikation<br />
und einem konkreten Arbeitsplatzangebot<br />
entfällt die Vorrangprüfung – das heißt,<br />
der Arbeitgeber muss nicht mehr nachweisen,<br />
dass er keinen passenden Deutschen und<br />
auch keinen EU-Bürger für die Arbeitsstelle<br />
gefunden hat. Die Vorrangprüfung gilt jedoch<br />
weiter für den Zugang zur Berufsausbildung.<br />
Wegfall der Positivliste<br />
Des Weiteren entfällt die Begrenzung auf sogenannte<br />
Engpassberufe. Somit muss der<br />
anerkannte Beruf der Fachkraft nicht mehr<br />
auf einer „Positivliste“ der Bundesagentur für<br />
Arbeit stehen.<br />
Erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
Künftig werden auch die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
erweitert. So muss die qualifizierte<br />
Beschäftigung in Deutschland nicht<br />
mehr genau der Qualifikation entsprechen,<br />
sondern kann artverwandt sein (beispielsweise<br />
kann eine Bäckerin auch als Konditorin<br />
arbeiten).<br />
Qualifizierungsmaßnahmen<br />
Verbesserungen gibt es auch bei der Durchführung<br />
von Qualifizierungsmaßnahmen in<br />
Deutschland. Bei Vorliegen eines geprüften<br />
ausländischen Abschlusses lassen sich Anerkennungsverfahren<br />
zum Beispiel im Rahmen<br />
von Vermittlungsabsprachen der Bundesagentur<br />
für Arbeit vollständig im Inland<br />
durchführen.<br />
Beschleunigte Verfahren<br />
Ferner können durch gebündelte Zuständigkeiten<br />
bei zentralen Ausländerbehörden und<br />
beschleunigte Verfahren für Fachkräfte die<br />
Prozesse verkürzt und vereinfacht werden.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
International<br />
Katalin Stolzki<br />
Tel. 0345 2126-234<br />
kstolzki@halle.ihk.de<br />
12<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Wenn ein konkretes Arbeitsplatzangebot, eine<br />
vollanerkannte Berufsqualifikation und, soweit<br />
erforderlich, die Zustimmung der Bundesagentur<br />
für Arbeit vorliegt, können Fachkräfte<br />
in allen Berufen, zu denen sie ihre<br />
Qualifikation befähigt, arbeiten. Darüber hinaus<br />
gibt es Ausnahmen – ein Auszug*:<br />
Voraussetzungen<br />
auf einen Blick<br />
• Fachkräfte ab 45 Jahren benötigen<br />
für eine Einreise zur Beschäftigung<br />
ein Gehalt von mindestens 55 Prozent<br />
der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze<br />
in der allgemeinen Rentenversicherung<br />
(<strong>2020</strong>: 3.795 Euro brutto/<br />
Monat) oder eine angemessene Altersvorsorge.<br />
Somit soll ein Zuzug in<br />
die Sozialsysteme verhindert werden.<br />
• Personen mit einer anerkannten Berufsqualifikation<br />
können ohne Arbeitsplatz<br />
einreisen und sechs Monate<br />
nach einer Arbeit suchen. Voraussetzung<br />
hierfür ist, dass sie über deutsche<br />
Sprachkenntnisse verfügen und<br />
ihren Lebensunterhalt sichern können.<br />
Eine Probebeschäftigung von zehn<br />
Stunden pro Woche ist zulässig.<br />
• Fachkräfte mit ausgeprägten berufspraktischen<br />
Kenntnissen (IT-Berufe)<br />
erhalten auch ohne formale Qualifikation<br />
einen Aufenthaltstitel.<br />
Voraussetzung hierfür ist unter anderem,<br />
dass sie in den letzten sieben<br />
Jahren mindestens drei Jahre einschlägige<br />
Berufserfahrung gesammelt<br />
haben und das Gehalt mindestens 60<br />
Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze<br />
in der allgemeinen<br />
Rentenversicherung beträgt.<br />
Die ausführlichen Regelungen sind zu finden unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 4683720<br />
Was müssen Unternehmen beachten?<br />
Fragen an Kerstin Majewski,<br />
Ausländerbeauftragte der Agentur für Arbeit Halle:<br />
Ab März <strong>2020</strong> greift das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
– was bedeutet dies<br />
für Unternehmen?<br />
Kerstin Majewski: Schon heute haben Arbeitgeber<br />
Schwierigkeiten, für bestimmte<br />
Qualifikationen, Regionen und Branchen qualifizierte<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
zu finden. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
(FKEG) soll daher eine gezielte und<br />
erhöhte Zuwanderung von qualifizierten<br />
Fachkräften aus Drittstaaten gewährleisten –<br />
insbesondere durch eine weitere Öffnung des<br />
deutschen Arbeitsmarktes und Erleichterungen<br />
im Anerkennungs- und Visaverfahren.<br />
„<br />
Das Gesetz regelt ausschließlich<br />
den Zuzug von Fachkräften und<br />
berührt nicht die Regelungen zur<br />
Einreise ungelernter- oder<br />
geringqualifizierter Personen aus<br />
Drittstaaten in den deutschen<br />
Arbeitsmarkt.“<br />
Wie unterstützt die Agentur für Arbeit Unternehmen<br />
bei der Gewinnung von ausländischen<br />
Fachkräften konkret?<br />
Majewski: Die Agentur für Arbeit Halle unterstützt<br />
als kompetenter Beratungspartner<br />
zu Themen der Fachkräftesicherung. Dazu<br />
können Arbeitgeber jederzeit eine Beratung<br />
beim Ansprechpartner/-in im gemeinsamen<br />
Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit<br />
Halle und des Jobcenters Halle (Saale) in Anspruch<br />
nehmen. Zusätzlich bieten wir kostenfrei<br />
Themenabende rund um diese Fragen<br />
an. Die Bundesagentur prüft zudem bei der<br />
Umsetzung des FKEG die Einhaltung der<br />
Lohn-und Arbeitsbedingungen.<br />
Was müssen Unternehmen bei der Einstellung<br />
von zugewanderten Fachkräften beachten?<br />
Majewski: Der Arbeitgeber muss unter anderem<br />
prüfen, ob der potenzielle Mitarbeiter<br />
die beabsichtigte Beschäftigung auch ausüben<br />
darf. Zudem hat er eine Kopie des Aufenthaltstitels<br />
aufzubewahren. Ab 1. März<br />
<strong>2020</strong> sind Unternehmen auch verpflichtet,<br />
die Ausländerbehörde innerhalb einer Frist<br />
von vier Wochen zu informieren, wenn die<br />
Beschäftigung vorzeitig beendet wird.<br />
Es soll demnächst eine zentrale Servicestelle<br />
für die Berufsanerkennung geben. Was hat<br />
es damit auf sich?<br />
Majewski: Die Servicestelle ergänzt bestehende<br />
Beratungsangebote. Sie agiert im Sinne<br />
eines „Second-Level-Supports“. Erstinformationen<br />
werden wie bisher etwa über die<br />
Hotline „Arbeiten und Leben in Deutschland“<br />
gegeben. Die Servicestelle leitet ausländische<br />
Fachkräfte durch das Anerkennungsverfahren<br />
und entlastet zuständige Stellen, unterstützt<br />
Personen bei der Orientierung am Arbeitsmarkt<br />
und der Wahl einer Region in<br />
Deutschland.<br />
Agentur für Arbeit Halle<br />
Kerstin Majewski<br />
Beauftragte für Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt (BCA)<br />
Stabsstelle der Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
Schopenhauerstraße 2<br />
06114 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 5249-1426<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 13
14<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Mitarbeiter aus Vietnam?<br />
Beim Thema Fachkräfte aus dem Ausland steht immer wieder auch das<br />
südostasiatische Vietnam im Fokus – ein Land mit junger Bevölkerung und<br />
historisch engen Verflechtungen zu Deutschland. Eine Delegationsreise ebnete<br />
den Weg für weitere Kooperationen.<br />
Der vietnamesische Staat steht dem deutschen<br />
Werben um Fachkräfte offen gegenüber. Verspricht<br />
er sich damit doch die Qualifizierung<br />
eines Teils seiner jungen Menschen, von denen<br />
noch heute etwa die Hälfte jedes Jahr ohne<br />
Ausbildung in den lokalen Arbeitsmarkt drängt.<br />
Ein Umstand, der bereits zahlreiche Initiativen<br />
von deutscher Seite auf den Plan gerufen hat,<br />
um jungen Vietnamesen in Deutschland eine<br />
Ausbildung zu ermöglichen – zumeist in Gastronomie<br />
und Pflege, jedoch auch in gewerblichen<br />
Berufen. So gibt es etwa eine Initiative<br />
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />
Sachsen-Anhalt zur Ausbildung vietnamesischer<br />
Jugendlicher in Berufen rund um Hotellerie<br />
und Gastronomie.<br />
Delegationsreise der regionalen<br />
<strong>Wirtschaft</strong><br />
Gründe genug für <strong>Wirtschaft</strong>sminister Prof.<br />
Armin Willingmann, das Thema näher in den<br />
Blick zu nehmen. Gemeinsam mit Vertretern<br />
aller gewerblichen Kammern des Landes sowie<br />
von Unternehmen und Hochschulen informierte<br />
er sich im Rahmen einer Delegationsreise<br />
im November letzten Jahres zum<br />
Stand deutsch-vietnamesischer Fachkräfteaktivitäten.<br />
Azubis auch für deutschen Markt<br />
Die Delegation besuchte Berufsbildungseinrichtungen<br />
und Universitäten im Großraum<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt sowie in der südlichen<br />
Sachsen-Anhalts <strong>Wirtschaft</strong>sminister Prof. Armin Willingmann (l.)<br />
unterhält sich mit dem Rektor des Berufsbildungszentrums Lilama 2, Nguyen Khan Cuong (2. v. r.).<br />
Provinz Binh Dinh. Höhepunkt bildete die Unterzeichnung<br />
eines „Memorandum of Understanding“<br />
zur Unterstützung eines neu in Ho-<br />
Chi-Minh-Stadt zu schaffenden Bildungscampus<br />
Deutschland. Hier sollen junge<br />
Vietnamesen nach deutschen Berufsbildungsstandards<br />
ausgebildet werden – sowohl für<br />
den Fachkräftebedarf in Vietnam als auch für<br />
den deutschen Arbeitsmarkt. Planungen gehen<br />
von jährlich circa 600 Absolventen ab 2025<br />
aus (etwa zwei Drittel davon für einen Einsatz<br />
in Deutschland). Sachsen-Anhalt will hier mit<br />
seinem Expertenwissen an Berufsschulen und<br />
Hochschulen mitwirken und unterstützen.<br />
Kooperation hat Potenzial<br />
Deutlich wurde, dass Vietnam in der Berufsausbildung<br />
Partner sein möchte und kann.<br />
Jedoch ist kurzfristig, durch das<br />
bislang nur wenig ausgebaute<br />
Berufsbildungssystem, kaum ein<br />
signifikanter Transfer fertig ausgebildeter<br />
Fachkräfte zu erwarten.<br />
Die Kooperation mit Vietnam<br />
wird den deutschen Fachkräfteengpass<br />
allein nicht beseitigen<br />
können. Sie hat aber das Potenzial,<br />
ein entscheidender Faktor bei<br />
dessen Bekämpfung zu sein.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
International<br />
Ralph Seydel<br />
Tel. 0345 2126-284<br />
rseydel@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 15
WIRTSCHAFT & REGION<br />
„Nicht mehr<br />
Anlaufstellen für Unternehmen<br />
– eine Auswahl<br />
Zentrum für Migration und Arbeitsmarkt:<br />
Das Zentrum für Migration und<br />
Arbeitsmarkt (ZEMIGRA) ist eine landesweite<br />
Informationsstelle zu Fragen<br />
rund um das Thema Arbeitsmarktintegration<br />
von zugewanderten Menschen.<br />
Die Angebote richten sich an Unternehmen,<br />
ehrenamtlich Engagierte, regionale<br />
und kommunale Akteure sowie<br />
Verwaltungsmitarbeitende im Land<br />
Sachsen-Anhalt, die im Kontext Migration<br />
und Arbeitsmarkt tätig sind.<br />
www.zemigra.sachsen-anhalt.de<br />
Make it in Germany: Auf dem Portal<br />
der Bundesregierung erhalten Arbeitgeber<br />
Informationen, welche Möglichkeiten<br />
es gibt, ausländische Fachkräfte zu<br />
gewinnen. In Praxisbeispielen berichten<br />
Unternehmen über ihre Erfahrungen.<br />
Unterstützt wird „Make it in Germany“<br />
durch ein persönliches Beratungsangebot:<br />
die Hotline „Arbeiten und Leben in<br />
Deutschland“ und einen Chat Service.<br />
www.make-it-in-germany.com<br />
KAUSA-Servicestelle/JOBSTARTERplus-Projekte:<br />
Die KAUSA-Servicestelle<br />
Sachsen-Anhalt Süd unterstützt kleine<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
(KMU) – darunter solche, die von Migrantinnen<br />
und Migranten geführt werden<br />
– sowie Migrantinnen und Migranten,<br />
um deren Anteil an der dualen<br />
Ausbildung zu erhöhen.<br />
Die JOBSTARTERplus-Projekte, gefördert<br />
vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung, unterstützen mit konkreten<br />
Dienstleistungen KMU in allen<br />
Fragen der Berufsausbildung.<br />
www.ihkbiz.de/projekte/747-kausa.html<br />
wegzudenken!“<br />
Auch die MuR-Stahlbau GmbH in Naumburg ist dringend<br />
auf Fachkräfte angewiesen. Ohne die Migranten<br />
hätte Geschäftsführer Thomas Ratzka ein Problem …<br />
„<br />
Vor rund zweieinhalb Jahren<br />
haben wir uns zum ersten Mal<br />
damit auseinandergesetzt.<br />
Mittlerweile beschäftigen wir<br />
jeweils zwei Iraker und Syrer sowie<br />
einen Mitarbeiter aus Indien. Dazu<br />
haben wir einen Auszubildenden<br />
zum Konstruktionsmechaniker aus<br />
Eritrea. Die Leute sind bei uns<br />
nicht mehr wegzudenken.“<br />
Thomas Ratzka<br />
Geschäftsführer der MuR-Stahlbau GmbH<br />
Die MuR-Stahlbau GmbH mit Sitz in Naumburg<br />
(Saale) plant, berechnet und konstruiert<br />
unter anderem Stahlmasten und Zubehör für<br />
unterschiedliche Kunden. Dabei ist das Unternehmen<br />
auf gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
angewiesen.<br />
Unterstützung erhalten<br />
Unterstützung bei der Fachkräftesuche hat<br />
sich der aktuell 80 Arbeitnehmer zählende<br />
Betrieb vor allem bei Bildungsträgern gesucht.<br />
„Mit denen steht und fällt alles. Denn<br />
die Bildungsträger, in unserem Fall der Internationale<br />
Bund in Naumburg, selektieren<br />
nach Eignung und vermitteln. Dann bieten<br />
wir ein Praktikum an und entscheiden, ob<br />
der Bewerber bei uns bleiben darf“, erklärt<br />
der Geschäftsführer.<br />
Doch so einfach wie es sich vielleicht anhört,<br />
war und ist es dann doch nicht. Denn die<br />
sprachliche Hürde sei, gerade wenn es um<br />
Arbeitsschutz gehe, nicht immer klein. „Besondere<br />
Anleitungen und Einweisungen in<br />
die Arbeitsabläufe haben uns Geld gekostet.<br />
Aber das wird ja in den ersten Monaten von<br />
der Agentur für Arbeit gefördert“, rät Ratzka,<br />
sich auch hier Hilfe zu suchen.<br />
Offenheit ist das A und O<br />
Generell müsse man Vorurteile außen vor<br />
lassen. Denn auch für behinderte Menschen<br />
hat sich das Naumburger Unternehmen geöffnet.<br />
Seit Jahren gebe es eine gute Zusammenarbeit<br />
mit der Behindertenwerkstatt<br />
der Caritas in Osterfeld und mittlerweile ist<br />
auch ein gehörloser Mitarbeiter angestellt<br />
worden.<br />
„Man muss sich, auch auf die Ausländer,<br />
einlassen und mit den verschiedenen Kulturen<br />
umgehen können. Das kann man dann<br />
auch nicht immer so gut mit der deutschen<br />
Kultur vergleichen. Aber generell fordern wir<br />
von ihnen genauso 100 Prozent Leistung,<br />
wie von den deutschen Kollegen“, so Ratzka.<br />
Und nur aufgrund des Fachkräftemangels<br />
müsse man doch niemanden zwangsweise<br />
behalten.<br />
MuR-Stahlbau GmbH<br />
Dechantengrund 1<br />
06618 Naumburg (Saale)<br />
Tel. 03445 78300<br />
www.mur-stahlbau.de<br />
16<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Geschäftsführer Thomas Ratzka<br />
mit seinem irakischen Mitarbeiter Zaher Issaie<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> an einem Schweißgerät 17
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Glücksgriff mit Softwareentwicklern<br />
aus Iran und Serbien<br />
Die Software beim Ultraschallsensorik-Spezialisten SONOTEC kommt<br />
nicht von der Stange. Sie wird entwickelt. Im vorigen Jahr konnte das hallesche<br />
Unternehmen die Softwareentwickler Alireza Doagooei aus dem Iran<br />
und Dragan Balaneskovic aus Serbien einstellen.<br />
Mit gegenwärtig über 170 Mitarbeitern hat<br />
sich SONOTEC als Spezialist in der Ultraschallmesstechnik<br />
am Markt etabliert. Wegen<br />
der stetig wachsenden Anforderungen an die<br />
Software der SONOTEC-Geräte und deren<br />
Programmierung hatte das Unternehmen im<br />
November 2018 eine Jobausschreibung für<br />
Softwareentwickler veröffentlicht, in der ersten<br />
Bewerbungsphase jedoch keinen geeigneten<br />
deutschen Kandidaten identifiziert. „Als<br />
über Netzwerke bzw. Eigeninitiative die Bewerbungen<br />
des Iraners Alireza Doagooei, der<br />
bereits in Deutschland lebte und arbeitete,<br />
und des damals noch in seiner Heimat Serbien<br />
tätigen Dragan Balaneskovic bei uns ein-<br />
Alireza Doagooei (vorn) und<br />
Dragan Balaneskovic sind Software-<br />
Entwickler bei Sonotec.<br />
gingen, sahen wir unsere Anforderungen<br />
dahingegen zum Großteil erfüllt“, rekapituliert<br />
Witte.<br />
Unterstützung auch von der IHK<br />
Weil er und seine Kollegin bis dato keinerlei<br />
Erfahrungen mit der Einstellung und Beschäftigung<br />
von Nicht-EU-Ausländern hatten, wurde<br />
ein Fragenkatalog aufgestellt, was konkret<br />
bei der Einstellung von solchen Arbeitnehmern<br />
und vor einem Vertragsabschluss zu beachten<br />
ist und welche Anträge und Dokumente unbedingt<br />
einzureichen sind. „Von der Agentur für<br />
Arbeit, dem Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge sowie von der IHK erhielten wir<br />
dazu umfassende Informationen. So erfuhren<br />
wir, dass für unsere beiden Kandidaten sowohl<br />
ein Aufenthaltstitel als auch eine Arbeitserlaubnis<br />
vorliegen muss“, schildert Witte.<br />
„<br />
Wir sind sehr froh,<br />
dass wir diese<br />
beiden Kollegen unter Vertrag<br />
nehmen konnten!“<br />
Markus Witte<br />
Personalleiter bei Sonotec<br />
Antragsverfahren unkompliziert<br />
„Damit Alireza Doagooei bei der Ausländerbehörde<br />
in Halle (Saale) sowie Dragan Balaneskovic<br />
bei der deutschen Botschaft in Serbien<br />
die erforderlichen Genehmigungen beantragen<br />
konnten, haben wir ihnen eine verbindliche<br />
Einstellungszusage respektive einen bereits<br />
unterschriftsreifen Arbeitsvertrag<br />
ausgestellt“, erläutert er. Das eigentliche Antragsverfahren<br />
sei dann „unkompliziert und<br />
mit gerade einmal vier Wochen Dauer erfreulich<br />
kurz abgelaufen“, so Witte. Während Dragan<br />
Balaneskovic sich aktuell um die Verlängerung<br />
seines zunächst bis Ende März <strong>2020</strong><br />
befristeten Visums kümmert, besitzt sein Kollege<br />
Alireza Doagooei bereits laufende Genehmigungen<br />
bis August 2021. Daneben steht für<br />
die beiden Nicht-EU-Beschäftigen perspektivisch<br />
auch an, sich um den Erhalt der sogenannten<br />
Blauen Karte EU zu bemühen. Diese<br />
ermöglicht als Sonderrichtlinie für Hochqualifizierte<br />
eine längere Aufenthaltsdauerdauer.<br />
SONOTEC GmbH<br />
Nauendorfer Straße 2<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 133 17-0<br />
www.sonotec.de<br />
18<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 19<br />
Anzeige
20<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Auf die Sportsachen<br />
der Azubis aufgepasst<br />
Was zeichnet einen Top-Ausbildungsbetrieb aus? Zum Beispiel der familiäre<br />
Kontakt. Das zeigt das Beispiel der Hans Abel GmbH & Co. KG.<br />
Das Betonwerk in Köthen nimmt die Ausbildung ernst. Die Geschäftsführerin<br />
Sabine Hohmann-Abel berichtet.<br />
Im Jahr 1925 als Zimmerei in Köthen gegründet,<br />
hat sich die Hans Abel GmbH & Co. KG zu<br />
einem mittlerweile 80 Mitarbeiter zählenden<br />
Unternehmen entwickelt, das Betonbauteile<br />
anfertigt. Schon früh hat der Betrieb junge<br />
Menschen ausgebildet. Auch Sabine Hohmann-Abel<br />
engagiert sich sehr für die Lehrlinge<br />
im kaufmännischen und gewerblichen<br />
Bereich.<br />
Frühzeitige Berufsorientierung<br />
„Um an die Jugendlichen heranzutreten, nehmen<br />
wir an Messen zur Berufsfindung und<br />
an Tagen der offenen Tür in Schulen teil. Da<br />
wir ein kleines Unternehmen sind, beschränken<br />
wir uns auf die regionale Suche“, erklärt<br />
Hohmann-Abel. Außerdem pflegt der Betrieb<br />
einen engen Kontakt zu Schulen und bietet<br />
Werksführungen an. Zur Berufsfindung können<br />
interessierte Schüler dann ein Praktikum<br />
absolvieren. Längere Praktika in den Sommerferien<br />
werden sogar vergütet. „Selbst<br />
wenn einem Praktikanten der Beruf nicht zusagt,<br />
wird er seinen Freunden davon erzählen.<br />
Dann bewirbt sich vielleicht jemand anders<br />
bei uns“, so die Geschäftsführerin.<br />
Nic Weinert absolviert bei der<br />
Hans Abel GmbH & Co. KG Betonwerk<br />
Köthen im ersten Lehrjahr<br />
seine Ausbildung zum Betonfertigbauer.<br />
Übertarifliche Bezahlung<br />
Wer dann seine Ausbildung im Betonwerk<br />
absolviert, profitiert zum einen von der Bezahlung,<br />
die leicht über dem branchenüblichen<br />
Tarif liegt. Zum anderen genießen die<br />
Lehrlinge weitere finanzielle Vorteile: Da die<br />
Berufsschule im etwa 70 Kilometer entfernten<br />
Eilenburg im Blockunterricht stattfindet,<br />
zahlt der Betrieb die Kosten im Internat. Dadurch<br />
sollen die Auszubildenden finanziell<br />
entlastet werden und ausreichend Zeit haben,<br />
sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.<br />
Denn wer einen bestimmten Notendurchschnitt<br />
auf seinem Zeugnis erzielt, erhält einen<br />
monatlichen Bonus von 50 bis 150 Euro.<br />
Allgemeines Engagement wird mit zusätzlichen<br />
Wertgutscheinen von bis zu 44 Euro pro<br />
Monat honoriert.<br />
Familiäres Umfeld<br />
Doch nicht nur finanziell werden die Auszubildenden<br />
gut umsorgt. „Wir leisten auch viel<br />
Erziehungsarbeit“, erklärt Candy Emmer, Assistentin<br />
der Geschäftsführung und Ausbilderin<br />
im kaufmännischen Bereich. „Es gibt<br />
Azubis, die in der Berufsschule ihre Sportsachen<br />
vergessen, dadurch nicht an den Leistungskontrollen<br />
teilnehmen können und ihren<br />
Notendurchschnitt ruinieren. Wir weisen<br />
unsere Lehrlinge auch auf solche Kleinigkeiten<br />
hin“, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.<br />
Inzwischen absolvieren auch vier Flüchtlinge<br />
von insgesamt 11 Azubis ihre Aus-<br />
bildung im Betonwerk Abel, die etwas mehr<br />
Betreuung brauchen. So begleiten die Mitarbeiter<br />
die jungen Leute auf Ämter und zu<br />
Botschaften. Aufgrund der flachen Hierarchien<br />
im Familienunternehmen sei das alles<br />
kein Problem.<br />
„<br />
Heutzutage muss man sichtbar<br />
sein, um gefunden zu werden.<br />
Vielleicht gibt die Auszeichnung<br />
als „Top-Ausbildungsbetrieb“<br />
dem ein oder anderen Schüler<br />
den letzten Ruck, sich bei uns<br />
zu bewerben.“<br />
Sabine Hohmann-Abel<br />
Geschäftsführerin der Hans Abel GmbH & Co. KG<br />
Betonwerk Köthen<br />
Hans Abel GmbH & Co. KG<br />
Betonwerk Köthen<br />
Prosigker Kreisstraße 1<br />
06366 Köthen<br />
Tel. 03496 5089-0<br />
www.abel-beton.de<br />
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<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 23
WIRTSCHAFT & REGION<br />
BRANCHEnfokus<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Die Dienstleistungswirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt ist ein<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sfaktor, der leicht übersehen werden kann. Viele Einzelkämpfer,<br />
die zum Teil im Nebenerwerb die unterschiedlichsten Aufgaben beackern,<br />
prägen das Bild – oder besser: das Mosaik. Ein Marktüberblick.<br />
Eine starke Branche<br />
Rund 20.000 Dienstleistungsbetriebe haben laut Unternehmensregister*<br />
ihren Sitz im IHK-Bezirk Halle-Dessau.<br />
Insgesamt sind in Sachsen-Anhalt 37.376 Dienstleister<br />
aktiv – das sind 46 Prozent aller gelisteten Unternehmen.<br />
* Erfasst werden Firmen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten oder<br />
einem steuerbaren Umsatz von mindestens 17.500 Euro pro Jahr. In Segmenten<br />
wie Gesundheit oder Erziehung werden nur Teilbereiche der jeweiligen<br />
Branche abgebildet.<br />
Vielfältig aufgestellt<br />
Der Kernbereich der Dienstleistungswirtschaft – ohne die<br />
Unternehmen aus Handel, Verkehr und Gastgewerbe –<br />
umfasst über 550 Einzelbranchen, etwa Finanz- und Versicherungen,<br />
Grundstück- und Wohnungswesen, Information<br />
und Kommunikation, Hausmeisterdienste, Werbung<br />
und Marktforschung oder Unternehmensberatungen.<br />
Mit 23 Prozent konzentrieren sich dabei die meisten<br />
Dienstleistungsbetriebe in Sachsen-Anhalt im Bereich<br />
freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.<br />
Dazu gehören Werbung und Marktforschung,<br />
Architektur- und Ingenieurbüros, <strong>Wirtschaft</strong>sprüfung,<br />
Steuerberatung sowie Rechtsanwälte. Ihre<br />
Büros haben sie oft in den kreisfreien Städten und Landkreisen<br />
mit hoher Gewerbedichte. Mit einem Anteil von<br />
28 Prozent sind sie am stärksten in Halle (Saale) vertreten.<br />
Die <strong>Wirtschaft</strong>skraft vor Ort, die sich auch in der<br />
Kaufkraft widerspiegelt, ist hier ein wesentlicher Indikator.<br />
Eine weitere große Gruppe erbringt Dienstleistungen<br />
im Gesundheits- und Sozialwesen (20 Prozent).<br />
Dieses Segment umfasst Krankenhäuser, Ärzte, Pflegedienste,<br />
Kindergärten sowie Altenheime und beschäftigt<br />
auch die meisten Erwerbstätigen.<br />
Prognostizierte Kaufkraft<br />
im IHK-Bezirk nach Kreisen 2019 (pro Kopf)<br />
IHK-Bezirk Halle-Dessau<br />
20.476 E<br />
Quelle: Michael Bauer Research GmbH, basierend<br />
auf Statistischem Bundesamt<br />
Überwiegend klein<br />
88 Prozent der Betriebe, die in Sachsen-Anhalt Dienstleistungen<br />
für Unternehmen oder Privathaushalte erbringen,<br />
haben zwischen null und neun Beschäftigte.<br />
Weniger als ein Prozent haben 250 und mehr Beschäftigte.<br />
Wenn es um Kunst, Unterhaltung oder Erholung<br />
geht, sind besonders viele Kleinunternehmen auf dem<br />
Markt. Aber auch bei der Finanz- und Versicherungs-<br />
Saalekreis.........................................................................................21.648 E<br />
Stadt Dessau-Roßlau.................................................................. 21.119 E<br />
Burgenlandkreis........................................................................... 20.805 E<br />
Landkreis Wittenberg................................................................. 20.696 E<br />
Landkreis Anhalt-Bitterfeld..................................................... 20.054 E<br />
Stadt Halle (Saale)....................................................................... 19.982 E<br />
Salzlandkreis.................................................................................. 19.794 E<br />
Landkreis Mansfeld-Südharz.................................................. 19.575 E<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Standortpolitik<br />
Danny Bieräugel<br />
Tel. 0345 2126-236<br />
dbieraeuge@halle.ihk.de<br />
24<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
dienstleistung ist der Anteil der Klein- und Kleinstunternehmen<br />
vergleichsweise hoch.<br />
Conny Tuchscherer aus dem Seegebiet Mansfelder Land hatte sich 2017 im<br />
Nebenerwerb mit Fotoarbeiten und Grafikdesign selbstständig gemacht.<br />
Seit 2018 ist sie nun hauptberuflich tätig.<br />
Anders ist es übrigens in der Gruppe Erziehung und Unterricht.<br />
Mit fünf Prozent der Unternehmen ist dieser<br />
Bereich in Sachsen-Anhalt prozentual relativ klein, weist<br />
aber im Durchschnitt die größten Betriebe im Dienstleistungsgewerbe<br />
auf: Hier haben mehr als ein Drittel der<br />
Betriebe zehn und mehr Beschäftigte.<br />
Viele „Freizeit“-Unternehmer<br />
Laut aktuellem IHK-Dienstleistungsreport arbeitet gut jeder<br />
dritte Dienstleister im Nebenerwerb. Im IHK-Bezirk sind<br />
dabei einige Bereiche besonders stark vertreten: kreative,<br />
künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten, Werbung und<br />
Marktforschung sowie Informations- und Versicherungsdienstleistungen.<br />
Vor allem Studenten und Arbeitnehmer<br />
nutzen hier die Chance auf Zusatzeinkünfte.<br />
Keine großen Jahresumsätze<br />
Laut IHK-Dienstleistungsreport macht fast die Hälfte<br />
(44 Prozent) der Vollzeit-Dienstleistungsunternehmen im<br />
IHK-Bezirk weniger als 50.000 Euro Jahresumsatz. Etwa<br />
ein Viertel liegen über 250.000 Euro.<br />
Anteil der Kleinunternehmen<br />
in Sachsen-Anhalt 2017 (0 bis 9 Beschäftigte nach Branchengruppen)<br />
Kunst, Unterhaltung und Erholung.....................................................................95 %<br />
Grundstücks- und Wohnungswesen..................................................................94 %<br />
Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen..............................93 %<br />
Freiberufliche, wiss. u. techn. Dienstleistungen.............................................93 %<br />
Information und Kommunikation........................................................................88 %<br />
Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ......................................................83 %<br />
Gesundheits- und Sozialwesen.............................................................................80 %<br />
Erziehung und Unterricht........................................................................................65 %<br />
Dienstleistungswirtschaft gesamt.......................................................................88 %<br />
Gesamtwirtschaft........................................................................................................85 %<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 25
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />
Musicals zum Dessert<br />
Mit ihrem Bühnenshow-Format hat die ehemalige Musicaldarstellerin<br />
Katja Wiesigkstrauch aus Raguhn ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt.<br />
„<br />
Nach einer dreijährigen Musical-Ausbildung an der Stage<br />
School Hamburg wollte sich die heute 31-Jährige von unregelmäßigen<br />
Rollenangeboten emanzipieren und ging<br />
2014 mit ihrer Idee „Musical Night meets Dinner“ an den<br />
Start. „Das schafft eine klassische Win-Win-Situation: Ich<br />
habe regelmäßig Auftritte; Restaurants und Hotels steigern<br />
Auslastung und Umsatz“, erläutert sie.<br />
Kunden gewinnen<br />
Nachdem sich Wiesigkstrauch im Bekanntenkreis zu Basics<br />
einer Unternehmensgründung informiert hatte und<br />
von ihren Eltern mit einem kleinen Startkapital versehen<br />
worden war, ging es darum bekannt zu werden und Kunden<br />
zu gewinnen. „Die Frage war, wie ich ohne großes<br />
Budget wirkungsvoll nach außen kommuniziere. Ich habe<br />
Gründerin Katja Wiesigkstrauch mit ihrem<br />
Bühnenkollegen Martin Lorenz bei einer ihrer Shows<br />
im Heidehotel Lubast<br />
mich also bei Hotels und Restaurants etwa im Dreieck<br />
Bernburg – Wittenberg – Leipzig vorgestellt und die Gastronomen<br />
quasi als Multiplikatoren für die Kundenansprache<br />
und unsere gemeinsam aufgesetzten Veranstaltungsangebote<br />
genutzt – ein Ansatz, der nach und nach Früchte<br />
trug“, rekapituliert Wiesigkstrauch. Als die ersten „Musical<br />
Night meets Dinner“-Abende erfolgreich über die<br />
Bühne gegangen waren und die Zahl der Auftritte dank<br />
einsetzender Mundpropaganda plus intensivierter Social-<br />
Media-Aktivitäten rasch wuchs, steckte die Gründerin die<br />
Erlöse in qualitatives Wachstum: „So habe ich hochwertige<br />
Werbebanner angeschafft und in möglichst opulente<br />
Kostüme investiert: Je näher sich die Gäste am Original-<br />
Musical fühlen, desto öfter kommen sie wieder.“<br />
Partnerschaften zentral<br />
Ein wesentlicher Entwicklungsschritt sei die Kooperation<br />
mit dem Ticket-Systemanbieter Reservix gewesen. „Nicht<br />
wenige scheuen den Aufwand, zum Kartenkauf<br />
extra ins Hotel oder Restaurant zu müssen.<br />
Über meinen Webshop lässt sich jetzt<br />
alles bequem von zu Hause erledigen“, betont<br />
Wiesigkstrauch. Seit Beginn von zentraler Bedeutung<br />
ist zudem der von ihr konsequent<br />
gelebte Netzwerk-Gedanke. „Ich habe befreundete<br />
Musical-Darsteller, die als Freelancer<br />
mit mir die Show gestalten, und –<br />
ebenfalls in freier Mitarbeiterschaft – einen<br />
eigenen Techniker.“ Um das Unternehmen<br />
erfolgreich zu etablieren, verfeinerte Katja<br />
Wiesigkstrauch zudem die saisonale Planung.<br />
„Ein erster Lerneffekt war, dass die Leute spätestens<br />
nach einem Jahr eine komplett neue<br />
Show sehen wollen – dem wir Rechnung tragen.<br />
Und: Während ich im Sommerhalbjahr<br />
bei Hochzeiten oder Firmenevents auftrete,<br />
packe ich meine ,Musical Night meets Dinner’<br />
hauptsächlich in die Zeit zwischen Ende September<br />
und April. In der Nebensaison springen<br />
gerade die Hoteliers besonders gut auf<br />
solcherlei Angebote mit Magnetwirkung an.“<br />
Ein erster<br />
Lerneffekt war,<br />
dass die Leute<br />
spätestens<br />
nach einem<br />
Jahr eine<br />
komplett neue<br />
Show sehen<br />
wollen.“<br />
Katja Wiesigkstrauch<br />
Musical Night meets Dinner<br />
Musical Night meets<br />
Dinner<br />
Katja Wiesigkstrauch<br />
Priorauer Straße 51<br />
06779 Raguhn-Jeßnitz<br />
OT Raguhn<br />
Tel. 0178 6932344<br />
www.musicalnightmeetsdinner.com<br />
26<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />
Vom Start-up zum Millionenprojekt<br />
2016 als Zwei-Personen-Betrieb gestartet, beschäftigen Romy Meyer<br />
und Vico Acker von der Kamillus GmbH mittlerweile 68 Mitarbeiter.<br />
Das Konzept ihres mobilen Pflegedienstes haben sie sukzessive ausgebaut.<br />
Mit einem mobilen Pflegedienst und dem innovativen<br />
Konzept „ambulant geführter Wohngruppen“, waren<br />
Romy Meyer und Vico Acker 2016 in die Selbstständigkeit<br />
gestartet. Rasch wuchs die Zahl der Mitarbeiter von zehn<br />
auf 35 (die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ berichtete). Heute<br />
hat Kamillus 68 Beschäftigte. „Wir haben im Mai 2018<br />
im nah gelegenen Riestedt zwei weitere ambulant geführte<br />
WGs mit insgesamt 24 Plätzen eingerichtet“, schildert<br />
Vico Acker den Entwicklungsschritt, der mit jeder<br />
Menge Herausforderungen verbunden war. Und Romy<br />
Meyer ergänzt: „Zunächst brauchten wir auf einen Schlag<br />
20 Mitarbeiter mehr – die wir allerdings zügig fanden. Es<br />
hat sich offenbar herumgesprochen, dass wir uns um<br />
eine besonders familienfreundliche Dienstplanung bemühen,<br />
zudem die Möglichkeit zum wohnortnahen Arbeiten<br />
bieten.“<br />
Administrative Abläufe angepasst<br />
Damit einhergehend wurden auch die administrativen<br />
Abläufe im Unternehmen angepasst – so etwa eine<br />
mittlere Führungsebene mit zwei stellvertretenden Pfle-<br />
gedienstleitungen,<br />
zwei Standortverantwortlichen<br />
sowie einem<br />
Fahrdienstleiter<br />
eingezogen, die sich<br />
jetzt eigenverantwortlich<br />
um Tourenund<br />
Dienstplanung<br />
kümmern. „Uns Gesellschaftern<br />
bietet<br />
das Entlastung und<br />
mehr Zeit, uns mit<br />
strategischen Themen<br />
wie Struktur, PR<br />
und Weiterbildung<br />
zu befassen, erläutert<br />
Meyer. Zudem<br />
habe das Unternehmen<br />
seine Buchhaltung personell aufgestockt und eine<br />
komplett neue EDV eingeführt und last but not least<br />
wurde, begleitet von intensiver Beratung durch die IHK-<br />
Geschäftsstelle Sangerhausen, die Umwandlung der früheren<br />
GbR in eine oHG und nunmehr GmbH vorgenommen<br />
– und damit der kommende Entwicklungsschritt<br />
vorbereitet:<br />
Neues Finanzierungsvorhaben<br />
„Wir haben das Areal des ehemaligen Schachtkindergartens<br />
in Sangerhausen erworben und werden dort in den<br />
nächsten zwei Jahren 23 seniorengerecht eingerichtete<br />
Wohneinheiten für betreutes Wohnen schaffen“, blickt<br />
Romy Meyer voraus. Und Vico Acker ergänzt: „Im Zusammenwirken<br />
mit einem bei Kamillus neu eingetretenen<br />
Gesellschafter wollen wir an diesem Standort auch eine<br />
Großküche errichten, die sich auf Kinder- und Seniorenverpflegung<br />
spezialisiert.“ Insgesamt umfasst das<br />
Schachtkindergarten-Projekt ein Finanzierungsvolumen<br />
von 4,7 Millionen Euro – eine Zahl, die die beiden mittlerweile<br />
gestandenen Unternehmer nicht (mehr) schreckt.<br />
Die beiden Gründer Vico<br />
Acker und Romy Meyer<br />
stehen in einem der<br />
liebevoll eingerichteten<br />
Räume an ihrem<br />
inzwischen zweiten<br />
Unternehmensstandort in<br />
Riestedt.<br />
„<br />
Zunächst<br />
brauchten wir<br />
auf einen<br />
Schlag 20<br />
Mitarbeiter<br />
mehr .“<br />
Romy Meyer<br />
Gründerin Kamillus GmbH<br />
Kamillus GmbH<br />
Darrweg 4,<br />
06526 Sangerhausen<br />
Tel. 03464 5441890<br />
www.kamillus-sgh.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 27
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />
Hilfe für Einzelkämpfer<br />
Die meisten Dienstleister, Händler und Gastronomen im IHK-Bezirk<br />
Halle-Dessau sind kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, etwa 32.000 davon<br />
sogar Solounternehmer. Diese „Einzelkämpfer“ stehen vor besonderen<br />
Herausforderungen. Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ gibt Hilfestellung für<br />
den Unternehmeralltag.<br />
28<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking<br />
Besondere Herausforderungen<br />
Kleinunternehmer sind in der Regel Unternehmer aus<br />
Leidenschaft, die für ihre Idee brennen. Sie sind experimentierfreudig<br />
und stark aufgaben- und imageorientiert.<br />
Ihren Unternehmeralltag bewältigen sie meist alleine,<br />
teilweise mit Hilfe von Angestellten oder der Familie. Sie<br />
kümmern sich um neue Kunden, arbeiten Aufträge ab,<br />
quälen sich durch den Behörden- und Gesetzesdschungel<br />
und stemmen die Kosten und Abgabenlast. Immer begleitet<br />
von Gedanken wie: „Reicht es diesen Monat noch?“,<br />
„Kann ich die Familie künftig auch versorgen?“, „Bloß<br />
nicht krank werden!“, „Was macht die Konkurrenz?“, „Wie<br />
behalte ich meine Ziele im Auge?“<br />
Gründe für Geschäftsaufgabe<br />
Beispielsweise geben über 77 Prozent aller Gründer im<br />
Dienstleistungsbereich ihr Unternehmen in den ersten<br />
fünf Jahren wieder auf, 57 Prozent davon in den ersten<br />
drei Jahren – dies geht aus Untersuchungen der IHK hervor.<br />
Die Gründe dafür sind vielseitig. Sie reichen von wirtschaftlichen<br />
oder persönlichen Gründen bis hin zu einem<br />
Branchen-, Standort- oder Inhaberwechsel.<br />
Grund für die Beendigung<br />
der Selbstständigkeit<br />
25%<br />
Unwirtschaftlichkeit<br />
32%<br />
Persönliche Gründe<br />
Die meisten Abbrüche erfolgen<br />
aus persönlichen Gründen,<br />
ohne wirtschafttichen Zwang.<br />
Die IHK berät<br />
Familie oder Freunde sind oft müde, sich die täglichen<br />
Sorgen aus der Firma anzuhören oder können diese nur<br />
schwer nachvollziehen. Konstruktive Expertenhilfe auf<br />
Augenhöhe zeigt, welche konkreten Wege in einer<br />
schwierigen Situation möglich sind: Welche praktischen<br />
Hinweise helfen unmittelbar? Wie haben andere Unternehmer<br />
die Herausforderungen erfolgreich gemeistert?<br />
Von welchen Impulsen aus anderen Branchen kann ich<br />
profitieren? Die IHK gibt schnell und unkompliziert einen<br />
Überblick. Die Fachberater stehen mit Rat und Tat für alle<br />
Fragen zur Verfügung:<br />
Einfach Wunschtermin vereinbaren –<br />
per E-Mail: start@halle.ihk.de oder unter<br />
Telefon 0345 2126- …<br />
Branchenspezifische oder<br />
betriebswirtschaftliche Fragen -262<br />
Erfinderberatung -265<br />
Finanzierungsaspekte -272<br />
18%<br />
Besserer Job<br />
4%<br />
Anderer Grund<br />
Quelle: KfW-Gründungsmonitor<br />
2%<br />
Insolvenz<br />
20%<br />
Befristet angelegt<br />
Krisenbewältigung -272<br />
Orientierung im Tagesgeschäft -262<br />
Rechtliche Auskünfte,<br />
etwa im Arbeits-, Gewerbe-, Handelsund<br />
Gesellschaftsrecht -226<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Clemens Winkel<br />
Tel. 0345 2126-273<br />
cwinkel@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 29
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />
100 Tipps für Kleinunternehmer<br />
Die IHK hat 100 praktische Tipps für Kleinunternehmer zusammengestellt, um den Alltag effektiv zu meistern.<br />
Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ präsentiert ein Best Of*.<br />
Überleben und wachsen<br />
Auftragsspitzen bewältigen:<br />
7 Alternativen<br />
für Vollzeitbeschäftigte:<br />
Nr. 14400<br />
SUCHEN UND FINDEN<br />
Lästige Preisdiskussionen<br />
vermeiden:<br />
Nr. 4666542<br />
Mehr Flexibilität erreichen –<br />
Warum 5 Konten sinnvoll sind:<br />
Nr. 624136<br />
Die hier aufgeführten<br />
Praxistipps finden<br />
interessierte Unternehmer<br />
jeweils auf der IHK-Homepage<br />
unter www.halle.ihk.de,<br />
indem sie die entsprechende<br />
Nummer ins Suchfeld<br />
eingeben.<br />
*Die komplette Linksammlung<br />
gibt es unter<br />
www.halle.ihk.de,<br />
Dok.-Nr. 3820438.<br />
Wer liefert was –<br />
Produkte und Lieferanten finden.<br />
Mit Anbietern verbinden:<br />
www.wlw.de<br />
Zum passenden Förderprogramm<br />
gelangen:<br />
www.foerderdatenbank.de<br />
Kostenfreie Musterverträge<br />
downloaden – von AGB<br />
bis Unternehmenskauf:<br />
www.frankfurt.ihk.de<br />
Marketing<br />
ABC erfolgreicher<br />
Flyer-Erstellung:<br />
Nr. 624396<br />
Alle Kundensinne<br />
bewusst nutzen:<br />
Nr. 4049042<br />
Ohne „Zwangs-Duzen“ mehr<br />
Umsatz:<br />
Nr. 4398728<br />
So werden Unternehmen wirtschaftlicher:<br />
> konkrete Ziele festlegen mit Umsetzungsplan<br />
> klaren Kundenfokus bestimmen<br />
> Mitbewerber suchen und vergleichen<br />
> Kostenüberblick behalten<br />
Ausführliche Tipps dazu im Beitrag<br />
„Elf Schritte zum Unternehmer-Glück“,<br />
Dok.-Nr. 3801204<br />
30<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />
Zwei Marketingtipps zum Frühlingsanfang<br />
Der Wechsel der Jahreszeit lässt sich gut für eine Werbeaktion<br />
– zum Beispiel ein Gewinnspiel – nutzen. Optimal<br />
ist der langersehnte Frühlingsbeginn am 20. März.<br />
So können Händler beispielsweise ein Gewinnspiel mit<br />
der Frage starten: „Schätzen Sie die Temperatur! Wie<br />
warm wird es am 1. Frühlingstag?“. Alle Teilnehmer, die<br />
richtig getippt haben, erhalten einen Sonnenschirm<br />
oder einen anderen passenden Preis, je nach Branche<br />
und Zielgruppe.<br />
Die Umstellung auf die Sommerzeit am 29. März <strong>2020</strong><br />
erzeugt am ersten Tag der Arbeitswoche immer großen<br />
Katzenjammer. Warum das Thema nicht einmal für eine<br />
Werbeaktion nutzen – nach dem Motto: „Ich schenke Ihnen<br />
die verlorene Stunde!“ So könnte ein Sonnenstudio<br />
seinen Kunden einen Gutschein über eine Gratisstunde<br />
schenken oder ein Serviceunternehmen eine einstündige<br />
kostenlose Erstberatung anbieten.<br />
Wichtige Veranstaltungen im Frühjahr<br />
5. März: „Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157131643<br />
19. März: Fachthementag „Datenschutz“ in<br />
Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132269<br />
24. März: Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132343<br />
26. März: Branchentreff Hausmeisterdienste in<br />
Halle (Saale), Dok.-Nr. 15774717<br />
16. März: Preise clever gestalten – Fehler vermeiden,<br />
mehr verkaufen in Halle (Saale), Dok.-Nr.<br />
15773148<br />
11. Mai: Workshop Handelsvertreter in Halle<br />
(Saale), Dok.-Nr. 157133386<br />
12. Mai: Workshop Handelsvertreter in Dessau-<br />
Roßlau, Dok.-Nr. 157133387<br />
11. Juni: Branchentreff wirtschaftliche Dienstleister<br />
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 15773610<br />
Multifunktionale Überlastung erfolgreich bewältigen<br />
Aufträge hereinholen, mit Kunden verhandeln, Arbeitsabläufe<br />
organisieren, das Team führen und Rechnungen<br />
schreiben – Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
müssen die gesamte Palette an Führungsaufgaben<br />
allein bewältigen. Und dafür haben sie noch nicht einmal<br />
acht Stunden am Tag Zeit. Denn sie müssen in aller Regel<br />
gemeinsam mit ihrem Team an der Umsetzung von Kundenaufträgen<br />
arbeiten. Das nennt man „multifunktionale<br />
Überlastung“.<br />
Wie sich diese erfolgreich bewältigen lässt, erfahren interessierte<br />
Unternehmer unter ihk-praxiswissen.de – gefüllt<br />
mit Hintergrundwissen und erläuternden Filmbeiträgen.<br />
ihk-praxiswissen.de<br />
Expertenhilfe kompakt<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 31
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />
Was können Kleinunternehmer<br />
von ihrem Steuerberater erwarten?<br />
Steuerliche Beratung und Betreuung mit Zahlungsterminüberwachung<br />
gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern,<br />
Hinweise zu Steuersparmöglichkeiten;<br />
oft ist der Steuerberater dabei eine wichtige<br />
Vertrauensperson, teils auch über unternehmerische<br />
Belange hinaus<br />
Finanzbuchführung mit digitaler Vernetzung: Alle<br />
Belege bleiben bei dem Unternehmer<br />
Lohnbuchführung mit Nachweisen für Finanzamt<br />
und Sozialversicherungsträger<br />
Gewinnermittlungen und Erklärungen, zum Beispiel<br />
Erstellen von Handels- und Steuerbilanzen, sämtlicher<br />
Steuererklärungen, Einheitswerterklärungen für die<br />
Bewertung der Grundstücke<br />
Betriebsprüfungen, Vertretung vor dem Finanzamt,<br />
Sozialversicherungsträger und Zoll<br />
Rechtsbehelfe, Vertretung im Einspruchsverfahren bei<br />
Finanzämtern, Steuerstraf- und Bußgeldverfahren<br />
… und was nicht?<br />
keine Entscheidungen zu Unternehmensführung und<br />
Investitionen<br />
keine rechtliche Beratung oder Vertretung, ausschließlich<br />
Steuer- und Sozialversicherungsrecht<br />
kein Entwurf von Verträgen oder Testamenten<br />
i.d.R. keine Beratung, Antragsstellung und Abrechnung<br />
öffentlicher Fördermittel<br />
i.d.R. keine Erstellung von finanzierungsfähigen<br />
Businessplänen beziehungsweise Unternehmenskonzepten<br />
Kleinschmidt & Partner<br />
Steuerberater mbB<br />
Wolf-Dieter Kleinschmidt<br />
Steuerberater und Rechtsbeistand,<br />
Mitglied der<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Braunschweig<br />
Breite Straße 88–90<br />
06406 Bernburg (Saale)<br />
Tel. 03471 354 354<br />
www.kleinschmidt-steuerberatung.de<br />
Zu den Leistungen wie<br />
Antragstellung öffentlicher<br />
Fördermittel oder Erstellen<br />
von finanzierungsfähigen<br />
Businessplänen berät die<br />
IHK im ersten Schritt.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Jörg Prochner<br />
Tel. 0345 2126-433<br />
jprochner@halle.ihk.de<br />
32<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />
Umsatz verdreifacht, Arbeitsplätze<br />
geschaffen<br />
Wie es gelingen kann, zwei kleine Betriebe erfolgreich zu übernehmen und<br />
weiterzuentwickeln, zeigt sich am Beispiel des Unternehmerpaars<br />
Michael Raschke und Diana Winter aus Weißenfels. Das Erfolgsrezept:<br />
ein langer Atem.<br />
Raschke führt seit 2016 den „Essen-auf-Rädern“-Dienst<br />
von Peter Buller, seine Freundin übernahm den Pflegedienst<br />
von Bullers Frau Brunhilde im gleichen Gebäude.<br />
„Das Haus haben wir dann gleich mitgekauft – das ist mit<br />
der Rampe, der Behindertentoilette und dem Mehrzweckraum<br />
ideal für diese Zwecke“, sagt Raschke.<br />
Den Schritt in die Selbstständigkeit haben er und seine<br />
Freundin bisher nicht bereut. Auch wenn sehr viel zu tun<br />
ist. „Wir haben jeweils kaum mal einen Tag mit weniger<br />
als 14, 15 Stunden Arbeit und uns erst im vergangenen<br />
Jahr 14 Tage Urlaub gegönnt. Aber solange uns das Ganze<br />
Spaß macht, ist das völlig in Ordnung“, meint der Unternehmer.<br />
Umsatz verdreifacht<br />
Und der Spaß kommt durch den Erfolg: Mit einer gehörigen<br />
Portion Engagement und neuen Ideen konnte Raschke<br />
den Umsatz des Unternehmens mittlerweile verdreifachen.<br />
Während vor allem Senioren dem Essen-auf-Rädern-Aspekt<br />
treu geblieben sind, hat der Weißenfelser das<br />
Angebot im Catering-Bereich stark erweitert. „Ich biete<br />
unter dem Motto ‚Wir organisieren, Sie feiern‘ den kompletten<br />
Service an. Neben dem Essen liefern wir auch das<br />
Geschirr, Zelte und Unterhaltung, wenn das gewünscht<br />
wird“, erzählt Raschke.<br />
Zeit und Geld investiert<br />
Doch bis er soweit war, musste der Kleinunternehmer viel<br />
Zeit und Geld investieren. „Das war teilweise regelrechtes<br />
Klinkenputzen. Ich bin zu Unternehmen gegangen und<br />
habe meinen Flyer dagelassen. Im Cateringbereich ging es<br />
vor allem um die Qualität. Wenn die Gäste zufrieden wa-<br />
Nach der Unternehmensübernahme hat<br />
„Essen auf Rädern“-Geschäftsführer<br />
Michael Raschke sein Angebot im<br />
Catering-Bereich stark erweitert.<br />
ren, haben sie gern meine Visitenkarten mitgenommen“,<br />
erklärt der 48-Jährige. Unterstützung gab es am Anfang<br />
auch durch die IHK. Der Weißenfelser Geschäftsstellenleiter<br />
Tobias Voigt lieferte eine entsprechende Einschätzung<br />
und zusammen mit den guten Bilanzen seines Vorgängers<br />
war es dann für Michael Raschke kein Problem, Geld von<br />
den Banken zu bekommen.<br />
18 Arbeitsplätze geschaffen<br />
Bei seiner Freundin Diana Winter war es ein bisschen einfacher,<br />
weil sie einen sehr großen Kundenstamm eines der<br />
ersten Pflegedienste in Weißenfels übernehmen konnte.<br />
Den hat die 52-Jährige aber mittlerweile verdoppelt. Insgesamt<br />
haben beide 18 Arbeitsplätze geschaffen. Winter<br />
beschäftigt zehn Pflegekräfte, Raschke hat fünf Angestellte<br />
vor allem in der Küche und drei Fahrer zur Aushilfe.<br />
Essen auf Rädern<br />
Michael Raschke<br />
Röntgenweg 2<br />
06667 Weißenfels<br />
Tel. 03443 23 83 31<br />
www.essenaufraedernwsf.de<br />
„<br />
Es läuft gut, ja.<br />
Aber das ist<br />
noch lange kein<br />
Grund, sich<br />
darauf auszuruhen.<br />
Die<br />
Konkurrenz<br />
schläft ja<br />
nicht.“<br />
Michael Raschke<br />
Geschäftsführer<br />
„Essen auf Rädern“<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 33
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking<br />
Acht Dinge, die sich <strong>2020</strong><br />
für Kleinunternehmer ändern<br />
1 6<br />
Höhere Kleinunternehmergrenze<br />
Als Kleinunternehmer nach Umsatzsteuergesetz<br />
galt bisher, wer im Vorjahr weniger als 17.500 Euro und<br />
im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000<br />
Euro Umsatz erzielt. Die Vorjahresgrenze wurde auf<br />
22.000 Euro angehoben.<br />
2<br />
Gesetzlicher Mindestlohn steigt<br />
Seit Januar <strong>2020</strong> müssen Arbeitgeber mindestens<br />
9,35 Euro brutto pro Stunde zahlen (bisher 9,19 Euro).<br />
Zudem steigen etliche Branchenmindestlöhne. Die Änderung<br />
gilt ebenfalls bei der Beschäftigung von Studenten,<br />
sofern es sich nicht um bestimmte Praktika handelt.<br />
3<br />
Kurzfristig Beschäftigte: Höhere Grenze für<br />
Pauschalbesteuerung<br />
Arbeitgeber dürfen jetzt bei kurzfristig Beschäftigten<br />
eine pauschale Lohnsteuer von 25 Prozent ansetzen,<br />
wenn der durchschnittliche Arbeitslohn pro Arbeitstag<br />
120 Euro nicht übersteigt. Zuvor lag der Grenzbetrag bei<br />
72 Euro.<br />
4<br />
Verschärfte Meldepflichten im Transparenzregister<br />
Unternehmen (jurist. Personen des Privatrechts, eingetragene<br />
Personengesellschaften) müssen, sofern sie nach<br />
dem Geldwäschegesetz zur Meldung verpflichtet sind,<br />
neben Angaben zu den wirtschaftlichen Berechtigten sowie<br />
Art und Umfang des wirtschaftlichen Interesses nun<br />
zum Beispiel auch die Staatsangehörigkeit benennen –<br />
ansonsten drohen Bußgelder. Der Kreis der Verpflichteten<br />
wurde erweitert. Außerdem ist das Register jetzt öffentlich<br />
auch ohne Nachweis eines berechtigten Interesses<br />
einsehbar.<br />
5<br />
Neue Kassenpflichten: immer mit Bon<br />
Nach den verschärften Vorgaben des Kassengesetzes<br />
für Gastronomen, Hotels, Einzelhändler und andere<br />
bargeldintensive Betriebe müssen Kunden jetzt immer<br />
einen Kassenbeleg erhalten, in Papierform oder elektronisch.<br />
Die Registrierkassen sind mit zertifizierten technischen<br />
Sicherheitseinrichtungen auszustatten. (Die „<strong>Mitteldeutsche</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>“ berichtete.)<br />
Mehr Fairness im Onlinehandel<br />
Mitte Juli <strong>2020</strong> wird die Platform-to-Business-<br />
Verordnung (P2B-Verordnung) in der EU verpflichtend.<br />
Sie zwingt Onlineplattformen wie Amazon oder Check24,<br />
AGBs klar verständlich zu verfassen, leicht verfügbar zu<br />
halten und zu erklären, wann und warum der Zugang für<br />
Händler gesperrt werden kann. Sie müssen die Rankingkriterien<br />
offenlegen, nach denen Produkte und Dienstleistungen<br />
in der Ergebnisliste erscheinen. Nicht zuletzt<br />
müssen sie informieren, wenn eine bezahlte Einflussnahme<br />
darauf möglich ist.<br />
7<br />
Gewerbesteuerbefreiung für Betreiber von<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Gilt für Solaranlagen bis zu einer installierten Leistung<br />
von zehn kW. Damit entfällt zugleich die IHK-Mitgliedschaft.<br />
8<br />
Kürzerer Zugriff auf Datenverarbeitungssysteme<br />
für steuerliche Zwecke<br />
Bisher musste der Zugriff auf ein altes DV-System zehn<br />
Jahre aufrechterhalten werden. Jetzt genügt es, wenn der<br />
Steuerpflichtige fünf Jahre nach einem Systemwechsel<br />
oder einer Datenauslagerung einen maschinell lesbaren<br />
und auswertbaren Datenträger mit den gespeicherten<br />
Steuerunterlagen vorhält.<br />
Einen ausführlichen<br />
Überblick über diese<br />
und weitere Neuerungen<br />
erhalten interessierte<br />
Unternehmer bei der IHK.<br />
Einfach eine E-Mail mit<br />
dem Betreff „Steuerinfo“<br />
an start@halle.ihk.de<br />
senden.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Clemens Winkel<br />
Tel. 0345 2126-273<br />
cwinkel@halle.ihk.de<br />
34<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
ausschüsse und arbeitskreise<br />
Neue Regeln für<br />
wassergefährdende Stoffe<br />
Ein Gesetzentwurf bringt Neuerungen beim Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen. Der IHK-Arbeitskreis (AK) Betrieblicher Umweltschutz begrüßt die<br />
vorgesehenen Änderungen – allerdings gehen sie ihm noch nicht weit genug.<br />
Mittels zahlreicher Klarstellungen und aktualisierter<br />
Bezüge soll die neue „Änderungsverordnung<br />
über Anlagen zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV) Widersprüche<br />
in der 2017 in Kraft getretenen Verordnung<br />
beseitigen. Zudem nimmt sie Konkretisierungen<br />
vor. Von den insgesamt 47<br />
Änderungen sind die Abgrenzung der Biogasanlagen<br />
von Jauche-, Gülle- und Silageanlagen<br />
(JGS), die Ergänzung der Anforderungen<br />
an Umschlagsanlagen sowie neu aufgenommene<br />
Anforderungen an die Löschwasserrückhaltung<br />
hervorzuheben.<br />
Die Neuerungen gelten etwa<br />
für Biogasanlagen.<br />
Für JGS- und Biogasanlagen werden die Begriffsbestimmungen<br />
konkretisiert. So handelt<br />
es sich künftig auch dann um eine JGS-Lageranlage,<br />
wenn die gelagerte oder abgefüllte<br />
Jauche, Gülle oder der Festmist einer Biogasanlage<br />
zugeführt werden. Lageranlagen<br />
für Gärsubstrate und -reste gelten dagegen<br />
grundsätzlich als Biogasanlagen.<br />
Zu Schwierigkeiten führt bislang die Anforderung,<br />
dass Umschlagsflächen für flüssige wassergefährdende<br />
Stoffe flüssigkeitsundurchlässig<br />
sein müssen. In der Praxis gab es Ausnahmen<br />
für bestimmte Gruppen wie Einzelhändler.<br />
Künftig sollen pauschal Flächen ausgenommen<br />
werden, wenn: weniger als 50 Tonnen<br />
wassergefährdende Stoffe pro<br />
Jahr umgeschlagen werden,<br />
nicht mehr als ein Kubikmeter<br />
pro Woche oder nicht mehr als<br />
50 Mal im Jahr umgeschlagen<br />
wird. Die Begriffsbestimmung<br />
für das Umschlagen bleibt dagegen<br />
unverändert.<br />
Neuregelung zur Löschwasserrückhaltung<br />
Die wesentlichste Änderung<br />
ist der neue Paragraf 20 mit<br />
Anlage 2a zur Löschwasserrückhaltung.<br />
Bisher wird lediglich<br />
auf die anerkannten<br />
Regeln der Technik verwiesen.<br />
Künftig werden generelle Ausnahmetatbestände<br />
definiert. Darunter fallen beispielsweise<br />
Heizölverbraucheranlagen, Anlagen mit<br />
doppelwandigen Behältern aus Stahl, Anlagen<br />
bis zu einer Masse wassergefährdender<br />
Stoffe von fünf Tonnen oder Anlagen mit einer<br />
Erddeckung von mindestens 0,5 Metern.<br />
Für alle anderen Anlagen ist das notwendige<br />
Rückhaltevolumen des anfallenden Löschund<br />
Niederschlagswassers nach vorgegebenen<br />
Verfahren zu ermitteln. Eine wichtige<br />
Einflussgröße ist die Brandfläche.<br />
Für den AK Betrieblicher Umweltschutz bleiben<br />
Fragen offen. So ist der Begriff „Brandfläche“<br />
neu und muss für die jeweiligen Anlagen<br />
bestimmt werden. Die Anmerkungen<br />
des AK fließen in die Stellungnahme des<br />
Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />
zum Gesetzentwurf ein.<br />
Informationen erhalten interessierte<br />
Unternehmer unter www.halle.ihk.de,<br />
Dok.-Nr. 4666002.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Innovation und Umwelt<br />
Andreas Scholtyssek<br />
Tel. 0345 2126-203<br />
ascholtyss@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 35
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
ausschüsse und arbeitskreise<br />
Kundenzufriedenheit steigern,<br />
Landesimage verbessern<br />
Die sachsen-anhaltische Tourismuswirtschaft kann ihre Qualität noch heben.<br />
Unabhängige Untersuchungen zeigen, dass die Kundenzufriedenheit bei den<br />
Besuchern unseres Landes unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Nicht zuletzt<br />
deshalb hat der IHK-Tourismusausschuss das Thema „Qualitätsaufbau und<br />
-sicherung“ zu seinem Schwerpunkt gemacht.<br />
Die Menge der Qualitätssiegel und -zertifikate<br />
ist auch in Sachsen-Anhalt kaum überschaubar<br />
– vielfältig und mitunter sehr speziell<br />
zeigen sich deren Zielgruppen,<br />
Prüfobjekte und Prüfkriterien. Einstimmige<br />
Erkenntnis des IHK-Tourismusausschusses:<br />
Oberstes Ziel jeglicher Qualitätsmaßnahmen<br />
und Zertifizierungen ist es, Kundenerwartungen<br />
zu erfüllen. Letztlich muss jedes Unternehmen<br />
selbst entscheiden, welches Siegel<br />
oder welche Zertifizierung in der Außendarstellung<br />
sinnvoll ist.<br />
3. Bestandsaufnahme: Siegel und Zertifikate …<br />
Für das Urteil von Gästen und Besuchern ist<br />
vor allem wichtig, wie attraktiv die jeweiligen<br />
Reiseregionen sind. Alle Maßnahmen in den<br />
einzelnen Betrieben, Qualität zu sichern und<br />
zu steigern, erfordern daher eine ergänzende<br />
Arbeit am Image Sachsen-Anhalts.<br />
Um die Gästezufriedenheit im sachsen-anhaltischen<br />
Tourismus grundlegend zu analysieren,<br />
sind breitere Ansätze notwendig und<br />
hilfreich. Das gilt etwa für Untersuchungen,<br />
die sich auf Zufriedenheitswerte verweilender<br />
Gäste stützen. Sie machen deutlich, wie<br />
TOP 4 – Ausschussschwerpunktthema<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Destinationen insgesamt bewertet werden –<br />
und für Sachsen-Anhalt als Reiseland zeigen<br />
sie: Nachholbedarf.<br />
Vier von fünf Gästen sind zufrieden<br />
Der sogenannte TrustScore etwa fasst die<br />
Gästebewertungen für Unterkunftsbetriebe<br />
auf rund 250 Onlineplattformen zu einem<br />
Gesamtwert zusammen. Maximal 100 Punkte<br />
können dabei erreicht werden. Sachsen-Anhalt<br />
lag 2018 mit 81,9 Punkten knapp hinter<br />
dem Bundes- als auch dem ostdeutschen<br />
Durchschnitt zurück (83,5 und 83,0 Punkte).<br />
Während die Harzregion mit 83,4 Punkten<br />
noch vergleichsweise gut abschnitt, lagen<br />
etwa Anhalt-Wittenberg (80,8) und Halle,<br />
Saale-Unstrut (79,9) zurück. Fazit: Nur vier<br />
von fünf Gästen sind zufrieden.<br />
Woran dies liegen könnte, darüber gibt<br />
das „Sparkassen-Tourismusbarometer“ Auskunft<br />
– auch hier sind 100 Punkte das Maximum.<br />
Lage und Service werden dabei mit<br />
jeweils mehr als 90 Punkten sehr gut bewertet.<br />
Abstriche machen die Gäste beim Preis,<br />
Sitzung IHK-Tourismusausschuss am 20. November 2019 10<br />
Nur eine kleine Auswahl der<br />
im Gastgewerbe „gängigen“<br />
Qualitätssiegel und<br />
-zertifikate<br />
36<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
den Zimmern und dem WLAN-Angebot. Im<br />
deutschlandweiten Vergleich der Bewertungskategorien<br />
fällt indes auf, dass in Sachsen-Anhalt<br />
fast alle Kategorien schlechter<br />
beurteilt werden als im Bundesdurchschnitt.<br />
Tourismusbarometer<br />
Sachsen-Anhalt 2018<br />
100<br />
90,0<br />
74,7<br />
70,0<br />
Maximale Punktzahl<br />
Lage und Service<br />
Preis<br />
Zimmer<br />
45,5<br />
WLAN-Angebot<br />
Interessenvertretung<br />
Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer<br />
Maklerkosten-Splitting: Neue Regeln<br />
beim Immobilienverkauf<br />
Eine Imagekampagne für das Land<br />
Die Diskussion im Tourismusausschuss machte<br />
deutlich, dass hier zwei Baustellen zu bearbeiten<br />
sind. Die Kundenerwartungen zu<br />
erfüllen, wird Aufgabe jedes einzelnen Unternehmens<br />
sein. Allerdings dürften alle Einzelinitiativen<br />
nutzlos bleiben, wenn Sachsen-<br />
Anhalt nicht zugleich sein Image verbessert.<br />
Die IHK wird deshalb weiter darauf dringen,<br />
dass die zuständigen Institutionen im Land<br />
gemeinsam an einer übergreifenden Imagekampagne<br />
arbeiten: Staatskanzlei, <strong>Wirtschaft</strong>sministerium,<br />
Investitions- und Marketinggesellschaft<br />
und der Landestourismusverband.<br />
Die Kampagne sollte dann auch in<br />
den „Masterplan Tourismus“ aufgenommen<br />
werden, der aktuell angepasst wird.<br />
Und der Tourismusausschuss bleibt am Thema<br />
dran …<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Antje Bauer<br />
Tel. 0345 2126-262<br />
abauer@halle.ihk.de<br />
Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte sich<br />
wohl das Bundesministerium der Justiz und<br />
für Verbraucherschutz – und stellte einen<br />
Gesetzentwurf „über die Verteilung der<br />
Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen<br />
über Wohnungen und Einfamilienhäuser“<br />
vor. Bislang liegt die Höhe dieser<br />
Provision im marktwirtschaftlichen Ermessen<br />
der Beteiligten. Üblich sind zwischen<br />
drei und sieben Prozent des Kaufpreises. Die<br />
Aufteilung wird regional unterschiedlich<br />
gehandhabt, meist zahlt der Käufer. Nun soll<br />
eine bundeseinheitliche Regelung diese Freizügigkeit<br />
des Wettbewerbs beschränken –<br />
und die Maklercourtage generell zwischen<br />
Verkäufer und Käufer aufgeteilt werden.<br />
Einschränkung der Vertragsfreiheit?<br />
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) kritisiert das Gesetzvorhaben<br />
als Eingriff in die Vertragsfreiheit – wie auch<br />
die IHK Halle-Dessau, die sich wie andere<br />
IHKn bundesweit in die Stellungnahme des<br />
DIHK eingebracht hat. Laut DIHK sehe der<br />
aktuelle Referentenentwurf zwar kein „Bestellerprinzip“<br />
(wer den Makler bestellt, bezahlt<br />
die Zeche) und auch keinen „Provisi-<br />
onsdeckel“ vor, trotzdem sei die Branche in<br />
zwei gegensätzliche Positionen gespalten.<br />
Entgegengesetzte Standpunkte<br />
Die eine Seite halte nach DIHK-Angaben eine<br />
gesetzliche Regulierung der Maklerprovision<br />
für „nicht sachgerecht“ und befürchte Einschränkungen<br />
in der Berufsausübung für<br />
Immobilienmakler – speziell in Ballungsräumen<br />
mit hoher Nachfrage und geringer Zahlungsbereitschaft<br />
der Verkäufer. So prognostiziere<br />
der Referentenentwurf Umsatzrückgänge<br />
um rund 96 Millionen Euro pro Jahr<br />
für die Makler. Die Verschiebung der Kosten<br />
im Umfang von 634 Millionen Euro zulasten<br />
der Verkäufer bedeute einen Eingriff in den<br />
Marktprozess. Die andere Seite betrachte die<br />
Aufteilung des Vermittlungsentgelts allerdings<br />
als fair, so der DIHK. Im Sommer <strong>2020</strong><br />
soll das Gesetz in Kraft treten.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Standortpolitik<br />
Hendrik Senkbeil<br />
Tel. 0345 2126-255<br />
hsenkbeil@halle.ihk.de<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Clemens Winkel<br />
Tel. 0345 2126-273<br />
cwinkel@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 37
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT<br />
Vollversammlung<br />
Netzwerk IHK-Ehrenamt<br />
Stephanie Brauer ist Geschäftsführerin der Salamander Productions GmbH<br />
in Köthen. Mit ihrer Firma will sie neue Wege in der Kommunikation beschreiten,<br />
sich auf die Themen Umwelt und Humanität konzentrieren. 2018 wurde die<br />
Jungunternehmerin in die IHK-Vollversammlung gewählt.<br />
Was hat Sie als Gründerin bewogen, sogleich<br />
für die IHK-Vollversammlung zu kandidieren?<br />
Stephanie Brauer: Ich habe als Medienproduzentin<br />
lange im Ausland gelebt und gearbeitet.<br />
Nach meiner Rückkehr in die Heimat<br />
habe ich ein solches ehrenamtliches Engagement<br />
als gute Möglichkeit betrachtet, mich in<br />
der Region zu vernetzen: Zum einen erhoffe<br />
ich mir, zügig wieder ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />
wie die Dinge, gerade wirtschaftlich-politisch,<br />
hierzulande laufen, zum anderen<br />
möchte ich mich ganz gezielt mit meinen<br />
beruflichen und interkulturellen Erfahrungen<br />
in dieses Gremium einbringen.<br />
Wie meinen Sie das konkret?<br />
Brauer: Gerade weil ich so viel gereist bin,<br />
habe ich einen Vergleich, wie sich andere Regionen<br />
als attraktive Standorte präsentieren<br />
und wie sie es schaffen, Leute anzuziehen. Da<br />
haben wir hier noch Potenzial:<br />
„<br />
Wir sind mehr als Luther<br />
und Bauhaus. Und: Wir haben<br />
eine gute Grundunterstützung<br />
für Unternehmer, Stichwort<br />
Förderprogramme.“<br />
Wenn aber Köthen einen Gewerbesteuerhebesatz<br />
von 436 Prozent hat – wo ist da der<br />
Anreiz, sich hier anzusiedeln, gerade wenn<br />
man, wie ich, ein im Grunde nicht an einen<br />
bestimmten Ort gebundenes Business betreibt?<br />
Wie bringen Sie die ehrenamtliche Arbeit im<br />
Unternehmensalltag unter?<br />
Brauer: Da ich viel im Zug sitze, kann ich<br />
während dieser Zeit die mit meinem IHK-Engagement<br />
in Zusammenhang stehenden Unterlagen<br />
durcharbeiten. Weil ich bei den Vollversammlungsterminen<br />
nicht immer persönlich<br />
anwesend sein kann, bin ich gewiss auch<br />
eine Treiberin in Sachen Digitalisierung (lacht).<br />
Ich freue mich, dass inzwischen sämtliche<br />
Dokumente auch online verfügbar sind.<br />
Mit Ihrem Unternehmen wollen Sie neue<br />
Wege in der Kommunikation beschreiten –<br />
was versprechen Sie sich diesbezüglich von<br />
der IHK im Allgemeinen und der Vollversammlung<br />
im Besonderen?<br />
Brauer: Ich sehe da eine Wechselbeziehung:<br />
Wenn sich Kommunikation viel stärker auf die<br />
von einer Firma oder Institution vertretenen<br />
und authentisch gelebten Werte als aufs „Produkt“<br />
konzentriert, bindet man Menschen<br />
deutlich intensiver und nachhaltiger an sich.<br />
Deswegen haben konkrete Ansätze wie etwa<br />
der, die IHK-Hauptgeschäftsstelle zu einem<br />
komplett ökologischen Gebäude zu machen<br />
oder jener, den IHK-Mitgliedern mehr greifbare<br />
Plattformen zu persönlichem Austausch zu<br />
bieten, meine Sympathie – und tatkräftige<br />
Unterstützung!<br />
Ihre Startphase in der Vollversammlung<br />
ist um – wie fällt Ihre Kosten-Nutzen-<br />
Bilanz aus?<br />
Brauer: Ich habe ein viel besseres Gespür für<br />
die IHK-Abläufe und die mitunter langsam<br />
mahlenden „Mühlen“ von Politik und wirtschaftlicher<br />
Selbstverwaltung bekommen. Auf<br />
dieser Basis möchte ich mich künftig noch<br />
stärker inhaltlich einbringen.<br />
Die Fragen stellte Andreas Löffler.<br />
Salamander Productions GmbH<br />
Stephanie Brauer<br />
Merzien, Neue Str. 18<br />
06369 Köthen (Anhalt)<br />
info@salpro.media<br />
https://salamander-productions.com<br />
38<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Stephanie Brauer will sich auch zukünftig in der<br />
IHK-Vollversammlung dafür engagieren,<br />
den Unternehmensstandort im südlichen Sachsen-Anhalt<br />
noch attraktiver zu machen.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 39
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
recht<br />
OLG Naumburg:<br />
Bestimmte DSGVO-Verstöße durch<br />
Mitbewerber abmahnbar<br />
Nach wie vor ist umstritten, ob Verstöße gegen<br />
die DSGVO abgemahnt werden können.<br />
Nachdem das Landgericht Magdeburg diese<br />
Frage verneint hat, kam das Oberlandesgericht<br />
(OLG) Naumburg im Berufungsverfahren<br />
nun zu einem anderen Ergebnis (Urteil<br />
OLG Düsseldorf: Grundpreisangabe auch bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />
in Kapselform<br />
Müssen bei Nahrungsergänzungsmitteln in<br />
Kapselform Grundpreise angegeben werden?<br />
Nein, urteilte zuletzt das Oberlandesgericht<br />
(OLG) Celle. Das OLG Düsseldorf (Urteil vom<br />
15. August 2019, Az.: 15 U 55/19) hat diese<br />
Frage nun anders entschieden. Es handle sich<br />
vom 7. November 2019, Az.: 9 U 6/19). Hintergrund<br />
ist die Frage, ob es sich bei den Vorschriften<br />
der DSGVO um Marktverhaltensregeln<br />
handelt und inwiefern die DSGVO die<br />
Durchsetzung dieser Rechte abschließend<br />
regelt. Nach Auffassung des OLG muss dies<br />
jeweils im Einzelfall geprüft werden. Stellt<br />
danach die konkrete Regelung der DSGVO,<br />
gegen die verstoßen wurde, eine solche<br />
Marktverhaltensregel dar, steht einer Abmahnung<br />
auch durch Konkurrenten nichts im<br />
Weg. Im betreffenden Fall ging es um den<br />
Vertrieb von apothekenpflichtigen Medikamenten<br />
eines Apothekers über Amazon.<br />
Ausführliche Aussagen bzw.<br />
der Wortlaut des Urteils<br />
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4645782<br />
um Produkte, die nach Gewicht angeboten<br />
werden. Ein Händler hatte über seinen Onlineshop<br />
Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform<br />
angeboten, ohne den Grundpreis<br />
anzugeben. Dabei handelte es sich um Aminosäure-Produkte,<br />
die als Kapseln zu je 30<br />
Stück in einer Verpackung verkauft wurden.<br />
Das OLG Düsseldorf entschied, dass der Beklagte<br />
gegen § 2 Abs. 1 PreisangabenV verstoßen<br />
habe, indem er keinen Grundpreis<br />
angegeben hat.<br />
Immobilienmakler: Werbung<br />
mit „provisionsfrei“ ist unzulässig<br />
Wie das Oberlandesgericht Brandenburg<br />
entschieden hat, stellt es eine wettbewerbswidrige<br />
Werbung mit Selbstverständlichkeiten<br />
dar, wenn für die Vermittlung<br />
von Mietwohnungen mit einer Provisionsfreiheit<br />
geworben wird (Urteil vom<br />
22. Oktober 2019, Az.: 6 U 54/18). Das Urteil<br />
erging gegen einen Plattformbetreiber,<br />
der mit den Aussagen „Null-Provision-<br />
Marktplatz für provisionsfreie Immobilien“,<br />
„Deutschlands größter Markplatz für<br />
provisionsfreie Immobilien“ u. ä. geworben<br />
hatte.<br />
Ausführliche Aussagen bzw.<br />
der Wortlaut des Urteils<br />
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655474<br />
Markenrecht: „Aceto Balsamico<br />
di Modena“ schützt<br />
nicht „aceto“ und „balsamico“<br />
Die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“<br />
ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung.<br />
Der Europäische Gerichtshof<br />
(EuGH) hat entschieden, dass von diesem<br />
Schutz nicht auch die Begriffe „aceto“ und<br />
„balsamico“ erfasst sind (Urteil vom 4. Dezember<br />
2019, Rs. C-432/18). Der Schutz<br />
erstrecke sich nicht auf einzelne Begriffe,<br />
die für sich genommen keinen geografischen<br />
Bezug haben.<br />
Ausführliche Aussagen bzw.<br />
der Wortlaut des Urteils<br />
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655486<br />
Ausführliche Aussagen bzw.<br />
der Wortlaut des Urteils<br />
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4654528<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Recht und Fair Play<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Tel. 0345 2126-226<br />
ujaehner@halle.ihk.de<br />
40<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Neue Regelungen<br />
für Ausbildungsbetriebe<br />
Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale Anschlussfähigkeit und<br />
eine Entlastung des Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das sind wichtige<br />
Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz (BBiG) erreicht<br />
werden sollen. Die neuen Regelungen sind zum 1. Januar <strong>2020</strong> in Kraft getreten.<br />
Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ stellt die wichtigsten vor.<br />
Mindestausbildungsvergütung<br />
Die neue Mindestausbildungsvergütung gilt<br />
erstmals für Ausbildungsverhältnisse mit Vertragsabschluss<br />
ab 1. Januar <strong>2020</strong>. Die Höhe ist<br />
geregelt bis zum Jahr 2023 und passt sich ab<br />
2024 jährlich an die durchschnittliche Entwicklung<br />
aller Ausbildungsvergütungen an.<br />
Die Ausbildungsvergütung hängt davon ab, in<br />
welchem Kalenderjahr die Ausbildung beginnt.<br />
Wenn Arbeitgeber tarifgebunden sind,<br />
gilt die tariflich festgesetzte Höhe der Ausbildungsvergütung.<br />
Tarifverträge haben Vorrang<br />
vor der Mindestausbildungsvergütung. Ist der<br />
Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden, darf<br />
er den branchenüblichen Tarif um höchstens<br />
20 Prozent unterschreiten, jedoch nicht die<br />
Mindestausbildungsvergütung. Die Höhe der<br />
Vergütung berechnet sich jeweils auf Basis<br />
des Jahres, in dem die Ausbildung begonnen<br />
wurde – mit gesetzlich festgelegten Steigerungssätzen.<br />
Für <strong>2020</strong> gelten folgende Sätze:<br />
Beginn der Ausbildung <strong>2020</strong><br />
(01.01.-31.12.<strong>2020</strong>)<br />
1. Ausbildungsjahr<br />
515 E<br />
2. Ausbildungsjahr<br />
515 E +18 % 608 E<br />
3. Ausbildungsjahr<br />
515 E +35% 695 E<br />
4. Ausbildungsjahr<br />
515 E +40% 721 E<br />
Teilzeitberufsausbildung jetzt für alle<br />
Jeder Azubi kann seit dem 1. Januar <strong>2020</strong> den<br />
betrieblichen Teil seiner Ausbildung in Teilzeit<br />
absolvieren. Anders als bislang muss hierfür<br />
kein besonderer Grund mehr nachgewiesen<br />
werden. Zu beachten ist, dass die Einbeziehung<br />
der Berufsschulzeiten in das Teilzeitmodell<br />
stets zwischen Betrieb, Auszubildenden<br />
und Berufsschule abgestimmt werden muss.<br />
Freistellung vom Berufsschulunterricht<br />
vor und nach der Berufsschule<br />
Erwachsene Azubis werden Jugendlichen bei<br />
der Freistellung für Berufsschul- und Prüfungszeiten<br />
gleichgestellt. Beginnt der Berufsschulunterricht<br />
vor 9 Uhr, so darf ein<br />
volljähriger Azubis zukünftig nicht mehr vorher<br />
in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt<br />
werden.<br />
Sowohl jugendliche als auch volljährige Azubis<br />
sind vom Ausbildungsunternehmen freizustellen:<br />
• für die Teilnahme am Berufsschulunterricht<br />
• an einem Berufsschultag mit mehr als fünf<br />
Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten,<br />
einmal in der Woche<br />
• in Berufsschulwochen mit einem planmäßigen<br />
Blockunterricht von mindestens 25<br />
Stunden an mindestens fünf Tagen<br />
• an dem Arbeitstag unmittelbar vor dem<br />
Tag der schriftlichen Abschlussprüfung<br />
Berufe durchlässiger<br />
Bei aufeinander aufbauenden Ausbildungsberufen<br />
mit gestreckter Abschlussprüfung ist es<br />
künftig möglich, dass Azubis, welche die Abschlussprüfung<br />
eines drei- oder dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildungsberufs nicht bestanden<br />
haben, auf Antrag den Abschluss des zweijährigen<br />
Ausbildungsberufs erwerben können.<br />
Dafür müssen sie im ersten Teil der Abschlussprüfung<br />
mindestens ausreichende Leistungen<br />
erreicht haben. Zudem werden Azubis vom<br />
ersten Teil der Abschluss- oder Zwischenprüfung<br />
eines drei- oder dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildungsberufes befreit, wenn sie die Abschlussprüfung<br />
des zweijährigen Berufes bestanden<br />
haben. Beide Varianten setzen voraus,<br />
dass die jeweiligen Ausbildungsordnungen<br />
die Durchlässigkeit ausdrücklich vorsehen.<br />
Bestehende Ausbildungsordnungen müssen<br />
daher noch angepasst werden, bevor die neuen<br />
Regelungen greifen können.<br />
In den kommenden <strong>Ausgabe</strong>n berichtet die<br />
„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ an dieser Stelle<br />
über Änderungen im Bereich Fortbildungen<br />
sowie im Prüfungswesen.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Dr. Simone Danek<br />
Tel. 0345 2126-346<br />
sdanek@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 41
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Weiterbildungspflicht für<br />
Versicherungsvermittler und -berater<br />
Die Versicherungsbranche hat seit dem Jahr 2018 eine normierte Weiterbildungsverpflichtung<br />
in der Gewerbeordnung (GewO).<br />
Aufgrund langwieriger Regelungsakte des<br />
Gesetzgebers in der ergänzenden Versicherungsvermittlerverordnung<br />
(VersVermV) war<br />
die Rechtsanwendung lange als durchaus wirr<br />
zu bezeichnen. Diese Unklarheiten sind beseitigt.<br />
Für die Praxis bedeutet dies Folgendes:<br />
Rechtsgrundlagen<br />
Rechtsgrundlagen sind § 34d Abs. 9 S. 2<br />
GewO i.V.m. § 7 VersVermV*.<br />
Sinn und Zweck<br />
Sinn und Zweck der Weiterbildung ist es, die<br />
Fachkompetenz sowie die personale Kompetenz<br />
des Vermittlers aufrechtzuerhalten. Im<br />
Vordergrund steht hierbei der Kundennutzen.<br />
Wer ist zur Weiterbildung verpflichtet?<br />
Die Weiterbildungsverpflichtung gilt für Vertreter,<br />
Makler, Berater mit jeweils eigener Erlaubnis,<br />
für gebundene Vermittler und für alle<br />
unmittelbar bei der Vermittlung mitwirkende<br />
beschäftigte Personen. Auch Inhaber einer<br />
sogenannten Schubladenerlaubnis (gewerblich<br />
nicht aktive Erlaubnisinhaber ohne Registrierung)<br />
unterliegen der Pflicht.<br />
Zuständigkeiten<br />
Als Erlaubnis- und Registerbehörden sind<br />
grundsätzlich die IHKn für die Kontrolle der<br />
Pflichteinhaltung zuständig. Eine Ausnahme<br />
gilt für die gebundenen Versicherungsvermittler:<br />
Hier obliegt die Kontrolle dem haftungsgebenden<br />
Versicherungsunternehmen.<br />
Ähnliches gilt für die produktakzessorischen<br />
Vermittler. Diese unterfallen zwar nicht der<br />
hier besprochen Weiterbildungspflicht. Sie<br />
müssen sich aber nach § 48 VAG fortbilden,<br />
was wiederum ihr jeweiliges Versicherungsunternehmen<br />
sicherstellen muss.<br />
Die Weiterbildung<br />
Die Weiterbildung umfasst 15 Stunden im<br />
Kalenderjahr; darüber hinausgehende Stunden<br />
sind möglich, können aber nicht auf/für<br />
das nächste Kalenderjahr übertragen/angerechnet<br />
werden.<br />
Inhalte des aufrechtzuerhaltenden Fachwissens<br />
regelt Anlage 1 der VersVermV, Mindestanforderungen<br />
an die Qualität regelt<br />
Anlage 3.<br />
Die Weiterbildungsformate sind vielfältig, wie<br />
z.B. Präsenzform, Selbststudium mit nachweisbarer<br />
Lernerfolgskontrolle, betriebliche<br />
Maßnahmen, E-Learning oder eine Kombination<br />
aus verschiedenen Formaten.<br />
Anerkannt wird auch eine neu erworbene Berufsqualifikation<br />
nach § 5 VersVermV.<br />
Ausnahmen<br />
Ausnahmen oder eine verkürzte Stundenanzahl<br />
sind im Gesetz oder der Verordnung<br />
nicht vorgesehen. Es kann aber Konstellationen<br />
geben, bei denen die Weiterbildungspflichtigen<br />
aus diversen Gründen während<br />
des laufenden Kalenderjahres ihrer Weiterbildungspflicht<br />
nicht oder nicht vollständig<br />
nachkommen konnten. Hier ist jeder Einzelfall<br />
individuell zu prüfen.<br />
Durch Weiterbildung sollen Versicherungsvermittler und<br />
-berater ihre Kompetenzen aufrechterhalten.<br />
42<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Delegation der Weiterbildungspflicht<br />
In bestimmten gesetzlich geregelten Fällen,<br />
kann die Weiterbildung ggfs. delegiert (§ 34d<br />
Abs. 9 Satz 4 GewO) werden.<br />
Nähere Details dazu finden sich unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280.<br />
Doppelte Weiterbildungspflicht<br />
Es besteht keine „doppelte“ Weiterbildungspflicht<br />
im Umfang von 30 Stunden für Personen,<br />
die sowohl weiterbildungspflichtige<br />
Beschäftigte als auch weiterbildungspflichtige<br />
Aufsichtspersonen im Rahmen der Delegation<br />
nach § 34d Abs. 9 Satz 4 GewO sind.<br />
Es bleibt in diesen Fällen bei einem Weiterbildungsumfang<br />
von 15 Stunden.<br />
Nachweise und Unterlagen<br />
Die von der Weiterbildungspflicht Betroffenen<br />
haben die Unterlagen und Nachweise<br />
darüber fünf Jahre auf einem dauerhaften<br />
Datenträger aufzubewahren<br />
Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung<br />
Soweit die IHKn zuständig sind, kommen diese<br />
für eine Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung<br />
auf die Gewerbetreibenden zu. Die<br />
Überprüfung liegt im Ermessen der IHKn. Das<br />
heißt, Unterlagen oder sonstige Dokumentationen<br />
der Weiterbildung sind nicht unaufgefordert<br />
an die IHK zu übersenden.<br />
Rechtsfolgen bei Verstoß<br />
Verstöße gegen die Weiterbildungsverpflichtung<br />
als solche sowie gegen die Dokumentation<br />
der Weiterbildung oder die Aufbewahrungspflicht<br />
dazu und gegen die<br />
Aufforderung der IHK i.R.d. gesetzlichen<br />
Kontrollen sind ordnungswidrig und mit<br />
Bußgeldern bewehrt. Sie können sich zudem<br />
letztlich auf die gewerberechtliche Zuverlässigkeit<br />
durchschlagen und den Widerruf der<br />
Erlaubnis zur Folge haben.<br />
Die vollständige VersVermV ist zu finden unter<br />
www.gesetze-im-internet.de/versvermv_2018/<br />
* Weitere Informationen unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Recht und Fair Play<br />
Ass. jur. Christiane Loertzer<br />
Tel. 0345 2126-305<br />
cloertzer@halle.ihk.de<br />
Anzeige<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 43
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
„Rückvermeisterung“ –<br />
Was bedeutet sie für IHK-Unternehmen?<br />
Mit der Novelle der Handwerksordnung 2004<br />
kam für zahlreiche Berufe das Ende der Meisterpflicht.<br />
Als zulassungsfreie Handwerke<br />
konnten sie selbstständig ausgeübt werden.<br />
Nun hat die Bundesregierung beschlossen,<br />
zwölf dieser Berufe wieder dem Meistervorbehalt<br />
zu unterwerfen. Das Gesetz soll Anfang<br />
<strong>2020</strong> in Kraft treten.<br />
Wieder meisterpflichtig:<br />
Behälter- und Apparatebauer<br />
Betonstein- und Terrazzohersteller<br />
Böttcher<br />
Drechsler und Holzspielzeugmacher<br />
Estrichleger<br />
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />
Glasveredler<br />
Orgel- und Harmoniumbauer<br />
Parkettleger<br />
Raumausstatter<br />
Rollladen- und Sonnenschutztechniker<br />
Schilder- und Lichtreklamehersteller<br />
IHK-Betriebe betroffen<br />
Die Gesetzesänderung betrifft IHK-Unternehmen,<br />
wenn sie eine dieser Tätigkeiten neben<br />
ihren Handels- oder Dienstleistungsaktivitäten<br />
ausführen. Wer also einen Fliesenhandel<br />
betreibt und zudem -verlegung anbietet, war<br />
bisher oft nicht bei der Handwerkskammer<br />
eingetragen – sofern der Handel die umsatzstärkere<br />
Tätigkeit darstellte. Gleiches gilt zum<br />
Beispiel für Werbeagenturen, die Lichtreklameschilder<br />
selbst herstellen.<br />
Bestandsschutz, aber…<br />
Laut Gesetzentwurf für die „Rückvermeisterung“<br />
dürfen betroffene Firmen ihre handwerklichen<br />
Tätigkeiten weiterhin im Nebenbetrieb<br />
ausüben. Allerdings müssen sie innerhalb<br />
eines Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
die Eintragung in die Handwerksrolle<br />
beantragen. Ausgenommen ist nur, wer die<br />
handwerkliche Tätigkeit als „unerheblichen<br />
handwerklichen Nebenbetrieb“ ausübt.<br />
Unerheblicher handwerklicher Nebenbetrieb<br />
...<br />
... setzt einen Hauptbetrieb voraus, der den<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit darstellt. Hauptund<br />
Nebenbetrieb müssen fachlich, organisatorisch<br />
und wirtschaftlich verbunden sein. Als<br />
unerheblich gilt der Nebenbetrieb nur, wenn<br />
er die Arbeitszeit eines ohne Hilfskräfte Vollzeit<br />
arbeitenden Betriebs des jeweiligen Handwerkszweigs<br />
im Jahr nicht überschreitet (ca.<br />
1664 Stunden). Das betrifft auch Ein-Personen-Unternehmen.<br />
Ansonsten sind handwerkliche<br />
Nebenbetriebe grundsätzlich in der<br />
Handwerksrolle einzutragen.<br />
Für die Eintragung in die Handwerksrolle ist<br />
keine meisterliche Qualifikation nötig. Die Betriebe<br />
müssen lediglich nachweisen, dass sie<br />
bereits vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung<br />
handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt<br />
haben. Dies kann durch die Gewerbeanmeldung<br />
oder Rechnungen erfolgen. Allerdings<br />
ist damit die zusätzliche Mitgliedschaft bei<br />
der Handwerkskammer inklusive Beitragspflicht<br />
verbunden. Zudem fallen für die Eintragung<br />
Gebühren an.<br />
Vorsicht: Wegfall Bestandsschutz<br />
Ändert sich später die personelle Zusammensetzung<br />
der Unternehmensleitung, ist innerhalb<br />
von sechs Monaten die notwendige<br />
handwerkliche Qualifikation – ein Meister! –<br />
nachzuweisen. Betroffene IHK-Unternehmen,<br />
die neben ihrem Handels- oder Dienstleistungsschwerpunkt<br />
handwerkliche Leistungen<br />
erbringen, können das weitere Vorgehen mit<br />
ihrer IHK besprechen.<br />
Beitragspflicht bei der IHK besteht für<br />
gemischt-gewerbliche Unternehmen, wenn<br />
der Gewerbebetrieb einen in kaufmännischer<br />
Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />
erfordert und der Umsatz des nichthandwerklichen/-handwerksähnlichen<br />
Bereichs über 130.000 Euro/Jahr liegt.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Clemens Winkel<br />
Tel. 0345 2126-273<br />
cwinkel@halle.ihk.de<br />
Daniel Loeschke<br />
Tel. 0345 2126-267<br />
dloeschke@halle.ihk.de<br />
44<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Energie und Umwelt<br />
Neue Onlinedatenbank<br />
für die Umwelt- und Energiebranche<br />
Mit dem IHK ecoFinder bieten die Industrieund<br />
Handelskammern (IHKn) Unternehmen<br />
der Umwelt- und Energiebranche eine neue<br />
Internetplattform. Das Portal ist eine Weiterentwicklung<br />
der Datenbank IHK-UMFIS und<br />
führt diesen erfolgreichen Service fort: Modern<br />
und nutzerfreundlich gibt der IHK eco-<br />
Finder einen bundesweiten Überblick über<br />
Dienstleistungsunternehmen, Berater, Hersteller<br />
und Händler in der Umwelt- und Energiebranche<br />
und ihr Leistungsspektrum.<br />
Unter www.ihk-ecofinder.de können<br />
Unternehmen der Umwelt- und<br />
Energiebranche kostenlos ihr Leistungsprofil<br />
darstellen und so neue Geschäftskontakte<br />
und Kooperationen anbahnen.<br />
Welche Unternehmen können sich eintragen?<br />
Im IHK ecoFinder können sich Unternehmen<br />
präsentieren, die Produkte oder Dienstleistungen<br />
u. a. in folgenden Bereichen anbieten:<br />
• Abfallverwertung und -entsorgung,<br />
• Energie- und Ressourceneffizienz bzw.<br />
erneuerbare Energien,<br />
• Umwelt- und Energiemanagement,<br />
• Umwelt- und Energietechnik,<br />
• Umweltschutz<br />
Dienstleistungsunternehmen, Berater sowie<br />
Hersteller und Händler der Umwelt- und<br />
Energiebranche können ihr Leistungsprofil<br />
kostenlos einstellen.<br />
Welche Vorteile bietet der IHK ecoFinder?<br />
Der IHK ecoFinder dient dazu, direkt mit potenziellen<br />
Kunden und Partnern im In- und<br />
Ausland in Kontakt zu treten. Das Portal ist<br />
eine nutzerfreundliche, barrierefreie und sichere<br />
Webanwendung. Sie lässt sich sowohl<br />
mit mobilen Endgeräten wie Smartphones<br />
und Tablets als auch vom PC aus nutzen. Eingetragene<br />
Unternehmen profitieren von einer<br />
komfortablen Datenpflege und den Werbemaßnahmen,<br />
mit denen die IHKn das Onlineportal<br />
vermarkten.<br />
Wie kann ein Unternehmen sein Leistungsprofil<br />
veröffentlichen?<br />
Unternehmen können ihre Daten selbst online<br />
unter www.ihk-ecofinder.de erfassen. Hierbei<br />
wird der Nutzer intuitiv durch den Anmeldeprozess<br />
geleitet - von der Eingabe der Unternehmensdaten<br />
bis hin zur detaillierten Erfassung<br />
des Leistungsprofils. Die Eintragungen<br />
werden durch die regionale IHK qualitätsgesichert.<br />
Mithilfe eines eigenen Benutzerzugangs<br />
haben die eingetragenen<br />
Unternehmen die<br />
Möglichkeit, jederzeit selbst ihre<br />
Daten zu pflegen und somit aktuell<br />
zu halten.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Innovation und Umwelt<br />
Silvana Theis<br />
Tel. 0345 2126-263<br />
stheis@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 45
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
FINANZIERUNG<br />
Mehr Geld für Forschung<br />
in Unternehmen<br />
Erstmals können sich alle steuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland<br />
Personalausgaben in der Forschung und Entwicklung (FuE) steuerlich fördern<br />
lassen. Dies betrifft sowohl die Grundlagenforschung als auch die industrielle<br />
Forschung sowie die experimentelle Entwicklung.<br />
Die Bemessungsgrundlage für die neue Forschungszulage<br />
sind die im <strong>Wirtschaft</strong>sjahr<br />
entstandenen förderfähigen Aufwendungen<br />
bis maximal zwei Millionen Euro. Die Forschungszulage<br />
beträgt 25 Prozent der Personalausgaben,<br />
höchstens 500.000 Euro. Bei einer<br />
Auftragsforschung erhält der Auftraggeber<br />
die Förderung. Die förderfähigen Aufwendungen<br />
liegen hier bei 60 Prozent des an den Auftragnehmer<br />
gezahlten Entgelts. Der Auftragnehmer<br />
muss jedoch seinen Sitz in der EU<br />
haben oder in einem Staat, für den das Ab-<br />
Leichtbaumaterialien beispielsweise für die<br />
Automobilbranche werden am Fraunhofer IMWS<br />
entwickelt und optimiert. Solche Kooperationen<br />
werden nun steuerlich gefördert.<br />
kommen über den Europäischen <strong>Wirtschaft</strong>sraum<br />
gilt. Neben eigenbetrieblicher und Auftragsforschung<br />
sind ebenfalls FuE-Vorhaben<br />
in Kooperation mit anderen Unternehmen<br />
oder Forschungseinrichtungen begünstigt.<br />
Förderfähige Aufwendungen in einem<br />
FuE-Vorhaben sind:<br />
dem Lohnsteuerabzug unterliegende Arbeitslöhne<br />
für Arbeitnehmer, die in begünstigten<br />
FuE-Vorhaben mitwirken sowie <strong>Ausgabe</strong>n des<br />
Arbeitgebers für die Zukunftssicherung des<br />
Arbeitnehmers; Eigenleistungen eines Einzelunternehmers,<br />
dabei maximal 40 Arbeitsstunden<br />
pro Woche à 40 Euro. Insgesamt darf die<br />
Summe aller staatlichen Beihilfen für ein FuE-<br />
Vorhaben pro Unternehmen 15 Millionen Euro<br />
nicht überschreiten. Kumulierungen bzw.<br />
Doppelförderung sind ausgeschlossen.<br />
Wie erfolgt die Antragstellung?<br />
Der Antrag auf die Forschungszulage wird<br />
nach Ablauf des <strong>Wirtschaft</strong>sjahres, in dem die<br />
jeweiligen Aufwendungen entstanden sind,<br />
beim zuständigen Finanzamt gestellt. Grundlage<br />
ist eine Bescheinigung zur Förderfähigkeit<br />
des FuE-Vorhabens. Diese lässt sich vorab<br />
oder während eines FuE-Vorhabens beantragen,<br />
um den Rechtsanspruch zu klären. Die<br />
bescheinigende Stelle ist allerdings noch nicht<br />
festgelegt, da die Zustimmung des Bundesrates<br />
zur Regelung des Bescheinigungsverfahren<br />
noch offen ist (Stand: 8. Januar <strong>2020</strong>). Die<br />
Forschungszulage wird im Übrigen vollständig<br />
auf die Einkommens- oder Körperschaftsteuer<br />
angerechnet. Nach den Vorgaben der<br />
EU-Kommission bekommt bei Kapitalgesellschaften<br />
das Unternehmen die Förderung<br />
direkt, bei Personengesellschaften erhalten es<br />
die Gesellschafter.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Innovation und Umwelt<br />
Dr. Sophie Kühling<br />
Tel. 0345 2126-265<br />
skuehling@halle.ihk.de<br />
46<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
WIRTSCHAFT & praxiswissen<br />
Zuschüsse für innovative Produkte<br />
und Verfahren<br />
Innovationspotenziale ausschöpfen, Wettbewerbsfähigkeit sichern, <strong>Wirtschaft</strong>skraft<br />
stärken. Mit dem Landesförderprogramm Forschung und Entwicklung unterstützt<br />
die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) Einzelprojekte, Gemeinschaftsprojekte<br />
mehrerer Unternehmen sowie Verbundprojekte von Unternehmen und Hochschulen<br />
in den Bereichen industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung.<br />
Fördergegenstand<br />
• Einzel-, Gemeinschafts- und Verbundprojekte<br />
• innovative technologieorientierte Projekte<br />
(Produkte/Verfahren) mit Bezug zu Leitmärkten<br />
der Regionalen Innovationsstrategie 2014<br />
bis <strong>2020</strong><br />
• industrielle Forschung und experimentelle<br />
Entwicklung<br />
• Prozess- und Organisationsinnovationen<br />
• Förderfähig sind <strong>Ausgabe</strong>n für:<br />
- Personal, Instrumente und Ausrüstungen,<br />
Leistungen Dritter, sonstige Betriebsausgaben<br />
- Bezuschussung bei kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) für die Anmeldung von<br />
Patenten u. a. gewerblichen Schutzrechten für<br />
Projektergebnisse<br />
• Große Unternehmen: Nachweis einer signifikanten<br />
Erweiterung des Projektgegenstandes<br />
und/oder einer signifikanten Zunahme<br />
der Gesamtausgaben für Projektgegenstand<br />
und/oder signifikante Beschleunigung des<br />
Abschlusses des betreffenden Projektgegenstandes<br />
durch Förderung<br />
Antragsberechtigung<br />
• Unternehmen der gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong><br />
(Positivliste des Koordinierungsrahmens, Förderausschluss<br />
von Branchen siehe landesspezifische<br />
Regelungen zur GRW)<br />
• Forschungseinrichtungen<br />
• Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt<br />
als Mitantragsteller im Rahmen von Verbundprojekten<br />
• Anmeldung von Patenten u. a. gewerblichen<br />
Schutzrechten im Rahmen des geförderten<br />
Projektes: Zuschuss in Höhe von bis zu<br />
50 Prozent der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n, max.<br />
25 TEUR pro (Teil-)Projekt<br />
Antragstellung<br />
• Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn<br />
bei der IB<br />
Sonstiges<br />
• Einreichung einer Projektskizze zum geplanten<br />
Vorhaben vor Antragstellung (auch<br />
für Verbundprojekte möglich)<br />
• nach Entscheidung über Förderwürdigkeit<br />
Einreichung der Anträge möglich<br />
Fördervoraussetzungen<br />
• Betriebsstätte und überwiegende Projektdurchführung<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
• qualifiziertes Gutachten zur Prüfung des<br />
innovativen Gehalts des Projektes kann von<br />
der IB verlangt oder selbst eingeholt werden<br />
• Verbundprojekte: mind. ein KMU, wissenschaftlicher<br />
Anteil 10 bis 40 Prozent des Projektumfangs,<br />
mind. 60 Prozent des unternehmerischen<br />
Anteils durch KMU<br />
• Gemeinschaftsprojekte: mind. ein KMU,<br />
max. 70 Prozent der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
pro Unternehmen<br />
Förderhöhe<br />
• Zuwendung als Projektförderung in Form<br />
einer Anteilsfinanzierung (Zuschuss)<br />
• industrielle Forschung und experimentelle<br />
Entwicklung: Zuschuss in Höhe von bis zu<br />
500 TEUR pro (Teil-)Projekt und Zuwendungsempfänger;<br />
für Vorhaben mit Prototypen, Pilotlinien<br />
oder Pilotprojekte: Zuschuss in Höhe<br />
von bis zu max. drei Mio. EUR<br />
• Basisbeihilfeintensität: industrielle Forschung<br />
50 Prozent, experimentelle Entwicklung<br />
25 Prozent; Erhöhung auf max. 80 Prozent<br />
der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n möglich<br />
• Prozess- und Organisationsinnovationen: Zuschuss<br />
in Höhe von bis zu 50 Prozent für KMU,<br />
bis zu 15 Prozent für große Unternehmen<br />
Mehr Informationen:<br />
www.ib-sachsen-anhalt.de | Unternehmen |<br />
Innovativ sein: Forschung und Entwicklung ab 2018<br />
Ansprechpartner: IB-Förderberater 0800 5600757<br />
(kostenfreie Hotline)<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Innovation und Umwelt<br />
Dr. Sophie Kühling<br />
Tel. 0345 2126-265<br />
skuehling@halle.ihk.de<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 47
VeranstaltungEn<br />
Anhalt-Bitterfeld<br />
18. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstr.<br />
1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570<br />
3. März <strong>2020</strong><br />
Nachfolge regional: Praxistipps zur Unternehmensnachfolge<br />
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße<br />
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 0345 2126-452<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, Andresenstr. 1a,<br />
06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570<br />
Burgenlandkreis<br />
11. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />
Tel. 03443 4325-31<br />
12. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />
26. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />
10. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />
Tel. 03443 4325-31<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen<br />
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,<br />
Tel. 03443 4325-31<br />
25. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer<br />
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958<br />
Dessau-Roßlau<br />
13. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />
12. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3, 06844<br />
Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
Business Roundtable „Herausforderung China meistern“<br />
Golf-Park Dessau, Junkerstraße 52, 06847 Dessau-Roßlau,<br />
Tel. 0345 2126-284<br />
17. März <strong>2020</strong><br />
IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen<br />
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,<br />
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0<br />
Halle (Saale) / Saalekreis<br />
13. Februar <strong>2020</strong><br />
Nachfolge regional: Planung, Risiken und Bewertung<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-452<br />
19. Februar <strong>2020</strong><br />
Beratung zum Schutz geistigen Eigentums<br />
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-265<br />
22. Februar <strong>2020</strong><br />
Jobmesse<br />
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)<br />
25. Februar <strong>2020</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch Russland<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-284<br />
27. Februar <strong>2020</strong><br />
Tax-Compliance<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-223<br />
4. März <strong>2020</strong><br />
Tag der Versicherungswirtschaft<br />
Globana-Hotel, Frankfurter Str. 4, 04435 Schkeuditz,<br />
Tel. 0345 2126-362<br />
5. März <strong>2020</strong><br />
„Nachfolge regional“: Expertensprechtag<br />
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, 06110<br />
Halle (Saale), Tel. 0345 2126-452<br />
10. März <strong>2020</strong><br />
Alles Entscheidende zur Selbstständigkeit in 90 Minuten<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-216<br />
16. März <strong>2020</strong><br />
Umweltrecht aktuell<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-203<br />
18. März <strong>2020</strong><br />
Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-282<br />
18. März <strong>2020</strong><br />
Beratung zum Schutz geistigen Eigentums<br />
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-265<br />
19. März <strong>2020</strong><br />
Fachthementag „Datenschutz“<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel.: 0345 2126-223<br />
20. bis 22. März <strong>2020</strong><br />
SaaleBau<br />
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-272<br />
26. März <strong>2020</strong><br />
Branchentreff privater Hausmeisterdienste<br />
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),<br />
Tel. 0345 2126-273<br />
Magdeburg<br />
25. Februar <strong>2020</strong><br />
Vergabe von freiberuflichen Leistungen unter<br />
Beachtung der aktuellen EuGH-Rechtsprechung<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />
Tel. 0391 6230-446<br />
3. März <strong>2020</strong><br />
E-Vergabe - aktuelle Entwicklung, Probleme aller Art<br />
und Rechtsprechung<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />
Tel. 0391 6230-446<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Vergaberecht für Fördermittelempfänger<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes<br />
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,<br />
Tel. 0391 6230-446<br />
Mansfeld-Südharz<br />
18. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10<br />
26. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10<br />
10. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10<br />
12. März <strong>2020</strong><br />
Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“<br />
für das Jahr 2019<br />
Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,<br />
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-11<br />
18. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Start-Tag für Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10<br />
Salzlandkreis<br />
4. März <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schlossstraße 11, 06406<br />
Bernburg, Tel. 03471 659-505<br />
Wittenberg<br />
18. Februar <strong>2020</strong><br />
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz<br />
Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121<br />
27. Februar <strong>2020</strong><br />
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer<br />
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121<br />
24. März <strong>2020</strong><br />
Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum<br />
Arbeitsrecht“<br />
Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,<br />
Nähere Informationen<br />
zu den Veranstaltungen unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 1953<br />
48<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
VeranstaltungEn<br />
25. Februar <strong>2020</strong>, 17 Uhr in Halle (Saale)<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch Russland<br />
Trotz Herausforderungen im Russlandgeschäft<br />
sehen die Absatzchancen für eine Vielzahl<br />
deutscher Produkte positiv aus.<br />
Beim nächsten <strong>Wirtschaft</strong>sstammtisch der<br />
IHK können Unternehmer, die in Russland<br />
aktiv sind, über ihre Erfahrungen sprechen.<br />
Darüber hinaus berichtet Dagmar Lorenz, Expertin<br />
für Recht und Steuern in Russland,<br />
zum aktuellen russischen <strong>Wirtschaft</strong>srecht<br />
und beantwortet Fragen. Um Anmeldung zur<br />
kostenlosen Veranstaltung wird gebeten.<br />
Mehr unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157132947<br />
19. März <strong>2020</strong>, 9 bis 14.30 Uhr<br />
in Halle (Saale)<br />
Fachthementag „Datenschutz“<br />
Der Datenschutz und die Datenschutzgrundverordnung<br />
(DSGVO) waren zwei der<br />
juristischen Top-Themen, die Unternehmen<br />
in den letzten beiden Jahren besonders beansprucht<br />
haben. Bei einem Fachthementag<br />
bietet die IHK hierzu ein Update und geht<br />
auf aktuelle Entwicklungen ein. Neben einem<br />
Zwischenfazit zur DSGVO erfahren die<br />
Teilnehmer vor allem Wissenswertes zum<br />
Verarbeitungsverzeichnis, zur Auftragsdatenverarbeitung<br />
und zum Bußgeldkonzept.<br />
In einem Vortrag über den Datenschutz im<br />
Arbeitsrecht geht es insbesondere darum,<br />
wie sich Personaldaten rechtssicher erheben,<br />
speichern und nutzen lassen.<br />
Mehr unter<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157132269<br />
18. Februar <strong>2020</strong>, 18 bis 21 Uhr in Halle (Saale)<br />
Marktpotenziale in Nigeria nutzen<br />
Welche Chancen der westafrikanische Staat<br />
Nigeria deutschen Unternehmen bietet und<br />
wie sich dort erfolgreich Geschäfte machen<br />
Kap Verde<br />
Westsahara<br />
Gambia<br />
Senegal<br />
Sierra Leone<br />
Mauretanien<br />
Guinea<br />
Liberia<br />
Guinea-<br />
Bissau<br />
Elfenbeinküste<br />
Marokko<br />
Mali<br />
Burkina<br />
Faso<br />
Ghana<br />
1. Togo<br />
2. Benin<br />
3. São Tomé und Príncipe<br />
4. Äquatorialguinea<br />
5. Rwanda<br />
6. Burundi<br />
7. Malawi<br />
8. Swasiland<br />
9. Lesotho<br />
Algerien<br />
1. 2.<br />
Niger<br />
Nigeria<br />
3.<br />
Tunesien<br />
Kamerun<br />
4.<br />
Gabun<br />
Libyen<br />
Rep.<br />
Kongo<br />
Tschad<br />
Zentralafrik.<br />
Republik<br />
Angola<br />
Namibia<br />
Sudan<br />
Südsudan<br />
Demokratische<br />
5.<br />
Republik<br />
Kongo 6.<br />
Botswana<br />
Südafrika<br />
Sambia<br />
Simbabwe<br />
9.<br />
8.<br />
Uganda<br />
Tansania<br />
7.<br />
Eritrea<br />
Äthiopien<br />
Kenia<br />
Mosambik<br />
Dschibuti<br />
Somalia<br />
Komoren<br />
Madagaskar<br />
Seychellen<br />
lassen – darum geht es beim zweiten <strong>Mitteldeutsche</strong>n<br />
Unternehmerstammtisch Afrika.<br />
Yussuf Tuggar, nigerianischer Botschafter in<br />
Deutschland, informiert im lockeren<br />
Austausch über den Markt,<br />
dort bereits tätige Unternehmen<br />
berichten über ihre Er-<br />
Ägypten<br />
fahrungen und eine mehrköpfige<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sdelegat<br />
i o n a u s<br />
Nigeria stellt<br />
deutsch-nigerianische<br />
Investitionsvorhaben<br />
im Infrastrukturbereich<br />
vor.<br />
Der Stammtisch<br />
ist die erste Veranstaltung<br />
aus<br />
der Reihe „Afrika<br />
im Fokus – Kooperation als Zukunftschance“<br />
der IHK Halle-Dessau in Kooperation mit dem<br />
EZ-Scout für die Bundesländer Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen. <strong>2020</strong> finden weitere Veranstaltungen<br />
zum Thema in Halle (Saale)<br />
statt:<br />
April <strong>2020</strong><br />
Auftaktveranstaltung „Afrika im Fokus“: Geschäftsmöglichkeiten<br />
in Nord-, Süd-, West- und Ostafrika<br />
13. Mai <strong>2020</strong><br />
Förder- und Finanzierungsinstrumente für Geschäfte und<br />
Investitionen in Afrika<br />
Juni <strong>2020</strong><br />
Delegationsreise nach Marokko und Senegal<br />
23. September <strong>2020</strong><br />
„Doing Business in Afrika“ – Praxistipps für Geschäftsreisen<br />
nach Afrika<br />
November <strong>2020</strong><br />
Unternehmerstammtisch Afrika<br />
Mehr unter:<br />
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157133359<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 49
BÖRSEN<br />
IHK-Recyclingbörse<br />
Hinweis: Interessenten werden gebeten, über<br />
die Internetseite www.ihk-recyclingboerse.de<br />
direkt Kontakt zu den Inserenten der nachfolgenden<br />
Angebote/Nachfragen aufzunehmen.<br />
Kontakt:<br />
Silvana Theis, Telefon: 0345 2126-263, stheis@halle.ihk.de.<br />
Unternehmen sucht europaweit Metallschlamm,<br />
Metallpulver, Metallstaub, Filterstäube,<br />
Filterkuchen, Walzzunder, Schleifschlamm,<br />
Strahlmittel zur Aufbereitung.<br />
(HAL-N-6180-3)<br />
Gewerbeflächenbörse<br />
Kontakt:<br />
Elisabeth Günther, Tel. 0345 2126-266, eguenther@halle.ihk.de<br />
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen<br />
wir keine Haftung!<br />
Weitere Informationen unter www.halle.ihk.<br />
de (Dok.-Nr. 2504)<br />
06385 Aken (Elbe): Unternehmer vermietet/<br />
-pachtet/-kauft Gewerbefläche ca. 1.000 m²<br />
(Lager 150 m², Geschäftsfläche 350 m², Restfläche<br />
650 m², 2 Außenterrassen, ausreichend<br />
Parkplätze); direkt am Elbufer bzw. am Elbradweg<br />
R2 und Europaweg R1; Bj. 1996, Modernisierung<br />
2016; aus-/umbau- und erweiterungsfähig,<br />
nicht teilbar; Flüssiggas; ehemalige Nutzung:<br />
Gasthaus (brauereifrei, fester eingearbeiteter<br />
Personalstamm vorhanden, Bereitschaft<br />
einer Bank zur Finanzierung bei Übernahme);<br />
geeignet für DL-Branche. (GB-1338)<br />
Unternehmensbörse<br />
„nexxt-change“<br />
Die Unternehmensbörse dient einerseits dem<br />
Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem<br />
geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber<br />
behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern<br />
die Suche nach einem Unternehmen<br />
für eine Übernahme zu erleichtern.<br />
Kontakt:<br />
Susann Sommer, Tel. 0345 2126-452, Fax: 0345 212644-452,<br />
ssommer@halle.ihk.de<br />
Erfolgreicher Elektroinstallationsbetrieb im<br />
Raum Bernburg-Halle-Magdeburg zu verkaufen.<br />
(157414)<br />
Handelsunternehmen für Kinderprodukte<br />
mit besonderem Design sucht einen Nachfolger.<br />
(157412)<br />
Gut gebuchtes Gasthaus in der Dübener Heide<br />
steht zum Verkauf. (157411)<br />
Kooperationsangebote<br />
aus der Datenbank des Enterprise<br />
Europe Networks (EEN)<br />
Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote<br />
unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/partnersuche.html<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Katharina Berger, Tel. 0391/5693-342,<br />
berger@magdeburg.ihk.de<br />
Silikonformen – Lieferanten gesucht: Ein<br />
junges belgisches Unternehmen ist spezialisiert<br />
auf die Entwicklung und Produktion von<br />
modernen und minimalistischen Vasen, Töpfen<br />
und anderen Wohnaccessoires. Dazu<br />
gießt das Unternehmen Jesmonit, einen wasserbasierten<br />
Verbundwerkstoff, in selbst hergestellte<br />
Silikonformen. Aufgrund der gestiegenen<br />
Nachfrage und der nur begrenzten<br />
Produktionskapazitäten sucht das Unternehmen<br />
im Rahmen eines Herstellungsvertrages<br />
einen Produktionspartner im Ausland.<br />
(EG0919 BE01)<br />
Schlauchverpackungen für Flüssigkeiten<br />
– Vertriebspartner und Auftraggeber gesucht:<br />
Ein kleines polnisches Unternehmen,<br />
das sich auf die Herstellung von Schlauchverpackungen<br />
für Flüssigkeiten wie Lebensmittel<br />
und chemische Produkte spezialisiert<br />
hat, bietet seine Produktionsmöglichkeiten<br />
an und sucht nach Distributoren. Die Schläuche,<br />
die einen Zapfhahn beinhalten, sind aus<br />
hochwertigen Materialien gefertigt und eignen<br />
sich für die Lagerung von Waren wie:<br />
Saft, Wasser, Lebensmittel, chemische Substanzen<br />
und Alkohol. Alle Verpackungen haben<br />
eine Bescheinigung für den Kontakt mit<br />
Lebensmitteln. Das Unternehmen ist an einer<br />
Zusammenarbeit auf der Grundlage der Vertriebsdienstleistungen<br />
und Produktionsverträge<br />
interessiert. (EG0919 PL02)<br />
Elektrische Schalttafeln und Metallwerke<br />
– Vertriebspartner und Auftraggeber<br />
gesucht: Ein bulgarisches Unternehmen,<br />
das im Bereich der Energietechnik tätig ist,<br />
stellt Geräte der Nieder- und Mittelspannung,<br />
Elektroinstallationen und verschiedene<br />
Arten von Schaltanlagen her und bietet<br />
auch Metallbearbeitung an. Das Unternehmen<br />
sucht Partner für Vertrieb und Herstellung<br />
für eine langfristige Zusammenarbeit.<br />
(EG0919 BG02)<br />
Automatisierte Probenahme von Stoffen<br />
– Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches<br />
Unternehmen bietet eine neue Lösung für<br />
die automatisierte Probenahme von Biomasse,<br />
Zellstoffen, Konzentraten oder Agrofood.<br />
Die neuartige Technologie ist innovativ und<br />
vollautomatisch und ermöglicht die Entnahme<br />
repräsentativer Proben aus dem LKW<br />
oder Bahnwagen vor dem Entladen. Es eignet<br />
sich für verschiedene Arten von festen<br />
und zerkleinerten Materialien. Gesucht werden<br />
Vertriebspartner oder Handelsvertreter.<br />
(EG0919 FI01)<br />
Naturkosmetik aus nativem Olivenöl und<br />
Hanföl – Vertriebspartner gesucht: Das<br />
Start-up aus Apulien (Süditalien) legt Wert<br />
auf Gesundheit und Wohlbefinden und<br />
möchte den Gedanken einer nachhaltigen<br />
Welt verbreiten. Das Unternehmen produziert<br />
Naturkosmetik (Seifen, Körperlotionen, Öle,<br />
Cremes) mit geringer Umweltbelastung nach<br />
den Prinzipien der Öko-Kosmetik. Die Hauptzutaten<br />
sind: natives Olivenöl extra, Eselsmilch,<br />
Hanföl und Yerba Mate. Es werden<br />
neue Händler gesucht. (EG0919 IT02)<br />
50<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
BÖRSEN<br />
Chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte<br />
– Vertrieb angeboten: Das in Großbritannien<br />
ansässige Unternehmen liefert derzeit landesweit<br />
chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte<br />
für den Hotel- und Freizeitsektor in Großbritannien.<br />
Das Unternehmen bietet eine Vertriebsvereinbarung<br />
für ausländische Hersteller/<br />
Lieferanten an, die ähnliche Produkte auf dem<br />
britischen Markt etablieren möchten. Das Unternehmen<br />
ist bestrebt, sein Produktportfolio<br />
bei hauptsächlich Verbrauchs- und Einwegprodukten<br />
sowohl für bestehende als auch für<br />
neue Kunden über eine Vertriebsvereinbarung<br />
mit Partnern aus Europa und darüber hinaus<br />
zu erweitern, die Marktanteile in Großbritannien<br />
gewinnen wollen. (EG0919 UK01)<br />
Unternehmensberatung, Marketing, Vertriebsunterstützung<br />
– Auftraggeber gesucht:<br />
Das britische Unternehmen verfügt<br />
über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Handel<br />
mit Lebensmitteln, Öl, Dünger, Tierfutter und<br />
Solar-Energie-Produkten und möchte Unternehmen,<br />
die im Rahmen einer Exklusivitätsvereinbarung<br />
in neue Märkte expandieren<br />
wollen, einen Handelsvertretervertrag anbieten.<br />
Das britische Unternehmen kann auch<br />
umfangreiche Marketingunterstützung in<br />
den folgenden Bereichen anbieten: Merchandising<br />
und Promotion, Aktivitäten und in der<br />
Entwicklung neuer Produkte, im Design, in<br />
der Verpackung und in der technischen Produktentwicklung.<br />
(EG0919 UK04)<br />
Passive isotherme Wärmematte – Joint-<br />
Venture- oder Lizenzvereinbarung gesucht:<br />
Das britische Spezialunternehmen hat eine<br />
isotherme Wärmematte für die Herstellung<br />
von Kühlregalen für Supermarktvitrinen entwickelt.<br />
Der Vorteil der Wärmematte besteht<br />
darin, dass sie ein passives Gerät ist, da sie keine<br />
externe Energie benötigt, um zu funktionieren,<br />
und eine konstante Oberflächentemperatur<br />
von bis zu 1°C über ihre Oberfläche bietet,<br />
indem sie einfach entweder einer Heiz- oder<br />
Kühlquelle ausgesetzt wird. Aufgrund dieser<br />
neuartigen Funktionalität ist sie ideal für den<br />
Einsatz in Situationen, in denen eine schnelle,<br />
effiziente und stabile Temperaturregelung erforderlich<br />
ist.(EG0919 UK09)<br />
Anti-Spastik-Handorthese – Partner für<br />
Vertrieb und Joint Venture gesucht: Ein<br />
ungarisches Start-up-Unternehmen im Bereich<br />
Medizintechnologie entwickelt eine<br />
aktive Anti-Spastik-Handorthese. Sie ersetzt<br />
die fehlende Entlastungsfunktion der Finger<br />
bei denen, die unter spastischen Lähmungen<br />
der Hand leiden. Ein erster Prototyp wurde<br />
bereits getestet. Die erste Produktfreigabe<br />
wird für Mitte <strong>2020</strong> erwartet. Gesucht werden<br />
Handelsvertreter, Händler oder Joint<br />
Venture Partner. (EG0919 HU02)<br />
Anzeigen<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 51
wir für Sie<br />
Die IHK Halle-Dessau<br />
auf einen Blick<br />
Präsidium<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Vizepräsidenten<br />
Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,<br />
Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,<br />
Michael Pirl, Thies Schröder, Jörg Schlichting, Michael Schrodke,<br />
Elke Simon-Kuch<br />
Ausschuss für Finanzdienstleistungen<br />
Handelsausschuss<br />
Tourismusausschuss<br />
Berufsbildungsausschuss<br />
Vollversammlung<br />
66 Mitglieder<br />
Sachverständigenausschuss<br />
Verkehrsausschuss<br />
Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe<br />
Standortpolitik<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Kommissarischer Leiter<br />
Sekretariat<br />
Bianka Meyer<br />
Grundsatzfragen der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzpolitik<br />
Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel<br />
Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik<br />
Danny Bieräugel, Daniel Moritz<br />
Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund<br />
Immobilienwirtschaft<br />
Hendrik Senkbeil<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sjunioren<br />
Danny Bieräugel<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Antje Bauer<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Claudia Roschk, Laura Lennicke<br />
Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik<br />
Antje Bauer<br />
Existenzgründung<br />
Jana Bieräugel, Jörg Prochner<br />
Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung<br />
Achim Schaarschmidt<br />
Handel<br />
Daniel Loeschke<br />
Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft<br />
Daniela Wiesner<br />
Dienstleistungswirtschaft<br />
Clemens Winkel<br />
ServiceCenter<br />
Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,<br />
Andre Markovic, Susann Sommer,<br />
Anne Wasilewski-Brumme<br />
Stand: 1. Dezember 2019<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Halle (Saale)<br />
Dr. Simone Danek<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Kim Vanessa Sokol<br />
Bildungspolitik<br />
Dr. Simone Danek<br />
Bildungsaktivitäten, -organisation<br />
Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper<br />
Ausbildung<br />
Björn Bosse<br />
Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen<br />
Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,<br />
Melissa Olschak, Theresa Rößler, Mike Romonath,<br />
Liane Waldmann, Matthias Weißbarth<br />
Aus- und Weiterbildungsberater<br />
Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),<br />
Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),<br />
Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-<br />
Wolfen)<br />
Fortbildungsprüfung/Sachkunde<br />
Sabine Krüger<br />
Fortbildung<br />
Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter<br />
Fach-/Sachkunde<br />
Frauke Lindner, Eileen Zarski<br />
Projekt „ValiKom Transfer“<br />
Dr. Kathrin Rheinländer<br />
Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance<br />
Assistierte Ausbildung“<br />
Simone Henschel<br />
Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung<br />
Kathrin Olejnik<br />
Innovation und Umwelt<br />
International<br />
Birgit Stodtko<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Jenny Regeer<br />
Messen<br />
Anja Klepzig<br />
Außenwirtschaftspolitik<br />
Birgit Stodtko<br />
Außenwirtschafts- und Zollrecht,<br />
Außenwirtschaftsdokumente, Carnets<br />
Diana Hofmann, Anja Klepzig<br />
Asien, Russland, Ost- und Südeuropa<br />
Ralph Seydel<br />
EU, EU-Projekte, EFTA, Lateinamerika<br />
Michael Drescher<br />
Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika<br />
Katalin Stolzki<br />
EZ-Scout<br />
Katy Schröder<br />
Reinhard Schröter<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Sekretariat, Börsen<br />
Elisabeth Günther<br />
Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik<br />
Reinhard Schröter<br />
Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement<br />
Silvana Theis<br />
Industrie, Energie<br />
Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)<br />
Innovation, Forschung und Entwicklung,<br />
Technologietransfer<br />
Dr. Sophie Kühling<br />
Umwelt, Raumordnung<br />
Andreas Scholtyssek<br />
Verkehr/Fachkunde<br />
Alf Rost<br />
52<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
Hauptgeschäftsführer<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Reinhard Schröter<br />
Hauptgeschäftsführung<br />
Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />
Cordula Henke<br />
Sekretariat<br />
Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker<br />
Kooperationszentrum „Energiesicherheit“<br />
Dr. Uwe Schrader<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)<br />
Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,<br />
Vanessa Schneider<br />
Arbeitskreis Außenwirtschaft<br />
Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer<br />
Arbeitskreis Bildung<br />
Arbeitskreis IHK-Finanzen<br />
und -Liegenschaften<br />
Recht und Fair Play<br />
Arbeitskreis Energiepolitik<br />
Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Geschäftsführerin<br />
Sekretariat<br />
Vanessa Schneider, Andrea Dietrich<br />
Rechtspolitik<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Wettbewerbsrecht, Steuerrecht<br />
Dr. Ute Jähner<br />
Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht, Datenschutz,<br />
Außergerichtliche Streitbeilegung<br />
Christiane Loertzer<br />
Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht<br />
Heike Sommer<br />
Handelsregister/Firmenrecht (Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten<br />
Petra Scheibe<br />
Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister<br />
(Sachbearbeitung)<br />
Karin Sandig<br />
Zentrale Dienste<br />
Dr. Markus Reinhardt<br />
Geschäftsführer<br />
Sekretariat<br />
Lisa Sophie Schmidt<br />
Finanzen, QMB, Personal, Syndikus<br />
Dr. Markus Reinhardt<br />
Personal<br />
Oliver Schmidt<br />
Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter<br />
Jens Hoffmann<br />
Organisation, Archiv, Bibliothek<br />
Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser<br />
EDV<br />
Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang<br />
Rechnungswesen/Controlling<br />
Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,<br />
Daniela Jobs, Nadine Kupfer<br />
Mitgliederdaten/Beiträge<br />
Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,<br />
Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,<br />
Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Elisabeth Wirl,<br />
Renate Wolff, Matthias Wulf<br />
Innere Dienste<br />
Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,<br />
Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer<br />
(Fuhrpark/Kraftfahrer)<br />
Geschäftsstellen<br />
und<br />
Kontaktbüros<br />
Geschäftsstelle Sangerhausen<br />
Frank Lehmann<br />
Geschäftsstellenleiter, QMB<br />
Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen<br />
Tel.: 03464 260959-0, Fax: 03464 26095919<br />
Michael Axt, Norman Böttcher<br />
Kontaktbüro Eisleben<br />
Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Tel.: 03475 6678186, Fax: 03464 26095919<br />
Michael Axt<br />
Geschäftsstelle Dessau<br />
Sven Horn<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau<br />
Tel.: 0340 26011-0, Fax: 0340 260114421<br />
Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann, Viola Wagner<br />
Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen<br />
Andresenstraße 1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen<br />
Tel.: 03493 3757-0, Fax: 03493 37574424<br />
Andreas Baer, Birgit Enkerts, Katja Schneider<br />
Kontaktbüro Bernburg<br />
Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)<br />
Tel.: 03471 659505, Fax: 0340 260114424<br />
Sibylle Lohmann<br />
Kontaktbüro Wittenberg<br />
Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Tel.: 03491 670121, Fax: 03493 37574424<br />
Andreas Baer<br />
Geschäftsstelle Weißenfels<br />
Tobias Voigt<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Markt 6, 06667 Weißenfels<br />
Tel.: 03443 4325-0, Fax: 03443 432544-10<br />
Tina Jahr, Sylvia Strößner, Matthias Walther<br />
Kontaktbüro Naumburg<br />
Bahnhofstr. 48, 06618 Naumburg (Saale)<br />
Tel.: 03445 732958, Fax: 03443 432544-10<br />
Matthias Walther<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 53
eschlüsse<br />
Beschlüsse der IHK-Vollversammlung<br />
Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung zum Fachpraktiker/zur<br />
Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik – Aufhebungsbeschluss<br />
Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau hebt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses<br />
vom 15. Oktober 2019 als zuständige Stelle nach § 66 Absatz 1 BBiG<br />
in Verbindung mit § 79 Absatz 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert<br />
durch § 24 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011, die Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung<br />
von behinderten Menschen zum Fachpraktiker/zur Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik<br />
auf.<br />
Der vorstehende, vom Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Halle-<br />
Dessau am 15. Oktober 2019 beschlossene, Beschluss wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 26. November 2019<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
hauptgeschäftsführer<br />
Bekanntmachung gemäß § 22 Abs.2 der Sachverständigenordnung<br />
der IHK (SVO)<br />
Der von der IHK Halle-Dessau öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Ernst<br />
Wolfgang Schulz aus Halle (Saale) erklärte gegenüber der IHK, dass er ab dem 1. Januar <strong>2020</strong><br />
nicht mehr als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Baumaschinen und<br />
Maschinen sowie Anlagen der Fördertechnik, Schäden und Bewertung“ tätig sein möchte.<br />
Damit ist gemäß § 22 Abs.1 a) SVO seine öffentliche Bestellung zum 31. Dezember 2019<br />
erloschen.<br />
Nachruf auf das ehemalige Mitglied der IHK-Vollversammlung:<br />
Zum Tod von Regina Gröger (1950–2019)<br />
Die IHK Halle-Dessau trauert um Frau Regina Gröger, die sich lange Jahre<br />
ehrenamtlich in der IHK-Vollversammlung engagiert hat. Am 8. April<br />
1950 in Dessau geboren, war sie eine Unternehmerin der ersten Stunde.<br />
1990 hatte sie mit der SAGA GmbH einen Getränkegroßhandel gegründet,<br />
deren Geschäftsführerin sie bis Oktober 2019 war und der von ihrem<br />
Sohn fortgeführt wird. In der Stadt Dessau-Roßlau war Regina Gröger<br />
aber vor allem als Gastronomin bekannt: Ob im Ratskeller, im Kornhaus<br />
oder im Brauhaus, das sie aus einer Ruine heraus saniert und dessen<br />
Biermarke sie weitergeführt hat – sie hinterließ ihre persönliche Handschrift<br />
und trug mit dazu bei, dass sich die Restaurants zu Vorzeigeobjekten<br />
der Dessauer Gastronomieszene entwickelten.<br />
Mit Herzblut für Dessau rief Regina Gröger 2003 den Verein zur Förderung<br />
der Stadtkultur ins Leben und war jahrelang dessen hochengagierte<br />
Vorsitzende. Der Verein organisiert seit 2004 das alljährliche Leopoldsfest<br />
als historisches Stadtfest in der Tradition des „Alten Dessauers“.<br />
Vielfältig ehrenamtlich engagiert setzte sich die Unternehmerin von 1996<br />
bis 2004 auch in der IHK-Vollversammlung sowie im IHK-Handelsausschuss<br />
für die Belange der regionalen <strong>Wirtschaft</strong> ein. Stets im Blick hatte<br />
sie dabei die Bedürfnisse der Kunden, denen sich auch der Handel anpassen<br />
musste, was Frau Gröger mit ihren Unternehmen gelungen ist.<br />
Bis zu ihrer Erkrankung im Juni 2019 hat Regina Gröger weiterhin als<br />
Unternehmerin gearbeitet. Wie ihre Familie mitteilte, ist sie am 5. Dezember<br />
2019 im Alter von 69 Jahren in Dessau-Roßlau verstorben. Unser<br />
tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Wir sind sehr traurig und trauern<br />
mit ihnen. Regina Gröger war Unternehmerin mit Leib und Seele. Die<br />
regionale <strong>Wirtschaft</strong> verliert mit ihr eine ihrer engagiertesten Vertreterinnen.<br />
Die IHK Halle-Dessau wird Frau Regina Gröger stets ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
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54<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 55
zu guter letzt<br />
3.898 neue Ausbildungsverträge hat die<br />
IHK im vergangenen Jahr registriert. Das sind 3,3 Prozent mehr<br />
als 2018. Nachdem die Einträge zwei Jahre in Folge rückläufig<br />
waren, haben sich damit wieder mehr Nachwuchskräfte für eine<br />
kaufmännische oder gewerblich-technische Lehre entschieden.<br />
Zuwächse verzeichneten unter anderem Ausbildungsberufe<br />
wie Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker, Fachinformatiker,<br />
Köche und Immobilienkaufleute.<br />
Vorschau Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 14. März <strong>2020</strong>.<br />
Impressum<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> – Mitgliedermagazin der<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
30. Jahrgang Nr. 1/<strong>2020</strong><br />
Herausgeber<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />
Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)<br />
www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de<br />
Tel. 0345 2126-0, Fax 0345 2126-105<br />
Redaktion<br />
Isabel Reimann (verantw.), Tel. 0345 2126-202,<br />
Fax 0345 212644-202, ireimann@halle.ihk.de<br />
Markus Rettich (Leitung), Tel. 0345 2126-204<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel<br />
Externe Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Andreas Löffler (S. 18, 26,<br />
27, 38), Matthias Voss (S. 17, 33) Nicole Kirbach (S. 21),<br />
Wolf-Dieter Kleinschmidt (S. 32), Annette Karstedt-Meierrieks<br />
– DIHK (S. 44)<br />
Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,<br />
jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.<br />
Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr<br />
Erscheinungstermin: 14. Februar <strong>2020</strong><br />
Jahrgang <strong>2020</strong><br />
Anzeigen und Verlag<br />
Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH<br />
Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden<br />
Tel. 0361 5668194, Fax 0361 5668196<br />
Anzeigenservice: Andrea Albecker<br />
Anzeigenleitung: Achim Hartkopf<br />
medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />
gültig ab Januar <strong>2020</strong><br />
Layoutkonzept<br />
Jo Schaller & Angela Schubert<br />
Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung<br />
Druckhaus Schütze GmbH<br />
Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 56666-0, Fax 0345 5666666<br />
Vertrieb<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> Zeitungszustell-Gesellschaft mbH<br />
Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412<br />
Unser Schwerpunkt im März:<br />
Digitalisierung in der Kundenansprache<br />
Berufsorientierung:<br />
Wie Betriebe über Projekte<br />
und Praxislerntage Schüler<br />
als zukünftige Fachkräfte<br />
gewinnen können.<br />
Kooperationen mit Afrika:<br />
Welche Möglichkeiten der<br />
Zusammenarbeit das Land<br />
Nigeria für exportierende<br />
Unternehmen aus Sachsen-<br />
Anhalt bietet.<br />
Umweltmanagement:<br />
Warum sich die LEUNA-<br />
Harze GmbH seit 20 Jahren<br />
EMAS-zertifizieren lässt.<br />
Wie gefällt Ihnen die neue „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie<br />
uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,<br />
sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.<br />
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die Zeitschrift<br />
ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen<br />
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere<br />
Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das<br />
jährliche Abonnement 20,00 Euro. Das Einzelheft kostet Euro<br />
2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck<br />
signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers<br />
erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen<br />
Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.<br />
Abbildungen<br />
Afrika_ii-graphics _stock.adobe.com: S. 49 (unten); Agentur<br />
für Arbeit Halle: S. 13, AMG: S. 7 (unten); Andreas Löffler:<br />
S. 3 (r. oben); 18, 25, 26, 27, 39; Angelov_stock.adobe.com:<br />
S. 44; beeboys _stock.adobe.com: S. 12; DIHK: S. 45; Dirk<br />
Mahler: S. 10 (l.); fineart-collection_stock.adobe.com:<br />
S. 35; Fraunhofer IMWS/Sven Döring: S. 3 (r. unten), 46;<br />
harbucks_stock.adobe.com: S. 37; IHK Halle-Dessau: S. 3<br />
(l. oben), 8, 11, 15; Kleinschmidt & Partner Steuerberater mbB:<br />
S. 32 (oben); Matthias Voss: S. 17, 33; Michael Luz<br />
(Zeichnungen, Cover, S. 2 (r.), S. 31 (Foto im Screenshot),<br />
28–32; MQ-Illustrations_stock.adobe.com: S. 3 (l. unten);<br />
Nicole Kirbach: S. 20; Pykodelbi_stock.adobe.com:<br />
S. 49 (oben); H_Ko/shutterstock.com: S. 42; Song_about_<br />
summer_stock.adobe.com: S. 40 (oben); Uwe Köhn: S. 2 (l.),<br />
4/5, 6, 10 (oben); WavebreakMediaMicro_stock.adobe.com:<br />
S. 56 (unten); Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG:<br />
S. 7 (oben); womue_stock.adobe.com: S. 40 (unten)<br />
56<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong>
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10. März <strong>2020</strong><br />
Telefon 0361-5668194<br />
Fiete-Schulze-Straße 13a · 06116 Halle (Saale) · Tel.: 0345 566660<br />
E-Mail: info@dhs-halle.de · www.dhs-halle.de<br />
Personaldienstleitungen<br />
Steuerberatung/<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung<br />
01_<strong>2020</strong> Ploeger 16.01.<strong>2020</strong> 17:35 Uhr Seite 1<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sprüfung/Unternehmensberatung