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MOIN_04_2019_ePaper

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10 JAHRE DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 4 // 2019 SCHUTZGEBÜHR = C 2,50

OPEN AIR

MUSIK

IST TRUMPF

SOMMER

ZEIT FÜR

GEFÜHLE

KINDER-INSEL

STORY DER

ERSTEN HEBAMME


Wie das Land, so das Jever.


COVERFOTO: JÖRN C. OSENBERG

ALTER DEICH

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Seit

Klaus Brüggerhoff als beliebter Insel-Lehrer

in den Ruhestand ging, widmet sich der

66-Jährige verstärkt der Musik und seinen

Blumen und Pflanzen am Alten Deich. Natürlich.

Denn dort besaßen seine Eltern eine

Gärtnerei. Demnächst ist Klaus mit seinem

Schifferklavier in der Fernsehsendung

»Wunderschön« zu bewundern. Seine Story

lesen Sie auf den Seiten 12 bis 14.

NEUE SERIE

Nach der Hard-Rock-Café-Legende befasst

sich Axel Stuppy diesmal mit dem ebenfalls

nicht mehr existierenden »Tschako«. Dort,

wo seit einigen Jahren im »Compass« Speisen

serviert werden, trafen sich in den Achtzigern

die Inselbewohner mit den Gästen,

die Wert auf gute Stimmung und ein frisch

Gezapftes legten. Die MOIN hat auch noch

alte Fotos des tristen Interieur gefunden –

siehe Seiten 44 bis 47.

HOLE IN ONE

Kennen Sie »Jogi« Bauer? Der »Mann mit

dem Eisen« kommt regelmäßig aus Halle

in Westfalen, um auf Wangerooge Golf

zu spielen. Seit knapp zehn Jahren ist Bauer

Mitglied im Insel-Golfclub. Und kürzlich

schaffte er mit dem Eisen 7 das erste »Hole

in One« seit Gründung des Clubs. Aus 106

Metern schlug er auf der Bahn 4 den Ball ins

Loch. Klar, dass die Freude groß war.

MOIN VON

WANGEROOGE!

Eigentlich sollte die MOIN kostenlos drei- bis viermal im

Jahr erscheinen, den Gästen ihr Urlauber-Domizil und

den Wangeroogern selbst das Leben auf der östlichsten der

Ostfriesischen Inseln »näherbringen«. Hier die Ruhe, das

Schweigen, da der Trubel, das Lachen bei den diversen Events

auf der Strandpromenade oder im Rosengarten. Wangerooge –

das ist DIE Lebensqualität – sowohl in punkto Einsamkeit und

Frieden als auch buntes Leben und Treiben.

Diese Zeilen habe ich vor zehn Jahren als Grußwort

geschrieben. Inzwischen wurde aus dem Inselkind ein

jugendlicher Erwachsener, der auch zur Freude vieler Gäste

»ihr« Eiland fünf- oder sechsmal im Jahr nach Hause

bringt. Es stimmt, dass die MOIN auch auf anderen Inseln

Begehrlichkeiten geweckt hat und uns viele Briefe erreicht

haben. Stefan Erdmann schrieb zum Beispiel, dass die MOIN

»hier auf Juist immer mit Begeisterung gelesen« wird.

Es stimmt aber nicht, dass das bunte Inselmagazin

demnächst auch für die anderen Ostfriesischen Inseln

gemacht wird. Und es ist auch nur ein Gerücht, dass wir im

nächsten Jahr den Inselboten übernehmen werden.

Ich hatte das Glück, die Insel mit all ihren Seiten sowie

die Wangerooger mit all ihren Vorzügen und Macken in den

vergangenen knapp 30 Jahren kennen und lieben zu lernen.

Der Wunsch einiger »waschechter Insulaner« hatte mit dazu

beigetragen, die auch auf den anderen Inseln und am Festland

gerne gelesene MOIN ins Leben zu rufen. Mit Reportagen,

Interviews, Porträts und anderen interessanten Geschichten.

Und mit vielen, sehenswerten Fotos.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

MANFRED OSENBERG

EINATMEN 003


004 ANGESCHWEMMT

KAI WAR DER ERSTE

An jedem Tag gelangen Unmengen an

Müll in die Meere. Ein Teil davon wird an

Stränden angespült. Der Rest bleibt im

Wasser – dort braucht er teils Jahrhunderte,

um zu verrotten. Diese Erkenntnis

ist nicht neu. Die MOIN hat in einigen

Ausgaben auf alte und aktuelle Schäden


hingewiesen. Versteht sich, dass auch

das Naturparkhaus, der Mellumrat unddie

Gemeinde Wangerooge selbst zum

vierten Mal die Müll-Aktionstage ausgerichtet

haben, um auf Gebrauch und Umgang

mit Plastik aufmerksam zu machen.

Nach dem Auftakt mit dem Film »A Plastic

Ocean« bildete die Müllsammelaktion

einen Höhepunkt: Mehr als 70 Personen –

Insulaner und Urlauber – sammelten am

Strand vom Deckwerk im Westen bis zur

Aussichtsplattform im Osten Müll.

Der vierjährige Kai aus Hannover war

der erste, der – auch zur Freude von seinem

auf der Insel lebenden Opa – ein angeschwemmtes

Netz aus dem Sand zog

und es zum großen Müllhaufen brachte.

Mehr zu diesem Thema finden Sie auf den

Seiten 18 und 19.

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTO: EVELYN GENUIT


006 SUMMERTIME


WUNDER NATUR

Herrlich, dieses Sommerwetter. Die langen

Abende haben ihren ganz eigenen

Reiz. Auf Wangerooge scheinen die Abende

oft länger zu sein als an anderen Orten

an der Nordsee. Die Urlauber lassen

sich beim Spazieren auf den beiden Promenaden

von der spätabendlichen Stimmung

treiben oder setzen sich einfach in

eine Strandbar und schauen – mit einem

Sundowner in der Hand – dem Wunder

Natur zu. Okay, die Hitzetemperaturen erreichten

schon im Juni dieses Jahres Rekordzahlen.

Am Festland. Nicht auf Wangerooge,

wo stets ein frischer Wind wehte.

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT


008 DEICHEREI

DOPPELT GEMOPPELT HÄLT BESSER

Wangerooge wird von anderen Inseln beneidet,

weil die »Kleine im Osten« nicht

nur zwei Strandpromenaden hat, sondern

auch an der Wattseite zwei »Straßen« auf

dem Deich besitzt. Ein Deichweg oben für

Wanderer und Radfahrer, einer unten für

die Sicherheit.

Doppelt gemoppelt hält besser. Das Großprojekt

für den Küstenschutz auf der Insel

Wangerooge steht nach fünf Jahren

vor dem Abschluss. Bis zum Herbst sollen

die Arbeiten abgeschlossen und die

Sturmflutsicherheit an der Wattseite verbessert

sein. Die letzte Bauphase hatte

schon nach dem Ende der Sturmflutsaison

begonnen.

Viele Gäste erinnern sich. Das Projekt

wurde bereits 2014 gestartet. Allein für

dieses Jahr wird mit Investitionen von

rund 1,5 Millionen Euro gerechnet. Zu

den Arbeiten gehört unter anderem der


Bau eines Deichverteidigungswegs. Darüber

sollen Einsatzkräfte in Notfällen

schnell Material an gefährdete Stellen an

Deichen bringen können. Die sichtbaren

Spuren der mehrjährigen Großbaustelle

sollen bis zur Fertigstellung im Oktober

verschwunden sein.

Bekanntlich ist Wangerooge wegen seiner

Lage den Wirkungen von Gezeiten

und Stürmen besonders stark ausgesetzt.

Ohne Deiche und andere Schutzmaßnahmen

wäre die Insel den Gefahren der See

schutzlos ausgeliefert.

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT


0 10 STRANDSPIELE

WENN DER PAPA …

… mit seinen Kindern im Sommer 2019

am Wangerooger Hauptstrand spielt, ist

die Welt für alle drei in Ordnung. So ähnlich

sah es auch schon vor Jahrzehnten auf

der Insel aus.

FOTO: EVELYN GENUIT


Pizza Pasta Burger Salate

Frühstücksbuffet

täglich von 8:00 –11:00 Uhr

inkl. Kaffee und Tee satt

pro Person 14,50 €

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den ganzen Tag

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Hier isst die Insel!

Öffnungzeiten: täglich 8:00 – 22:00 Uhr


0 12 TITELSTORY

IM HAFEN LIEGT

EIN ALTER KASTEN

Eigentlich könnten sie eine Fußball-Elf gründen, die elf »betagten Shanties«. Mit Klaus Brüggerhoff als

Trainer an der Linie. Fürs Kicken als Ü70 sind die »Alten Männer« aber doch zu alt. Sie sorgen lieber

mit ihren Gesangsdarbietungen für einen Insel-Leckerbissen.

a

ber was wäre ein erfolgreicher

Chor ohne Musikinstrument.

Ohne das Schifferklavier

wären die Deichsänger aufgeschmissen.

Deshalb muss für den in Ehren

angegrauten und nicht mehr so belastbaren

Ex-Insellehrer Klaus Brüggerhoff ein neues

Akkordeon angeschafft werden, und zwar

ein leichteres, moderneres, elektronisches.

Damit die Karriere der Brüggerhoffschen

Sängerknaben fortgesetzt werden kann.

Vor 50 Jahren wurde der Wangerooger

Vorzeige-Chor aus der Taufe gehoben. Der

unvergessene Kuddel Schrell vom Wangerooger

Yachtclub war der Geburtshelfer von

De Wangeroogers, der die Seemänner mitriss.

Sein Sohn gibt bei den ShipRatz den Ton

an, den Shantys, die sich vom Hauptchor abgekapselt

hatten. Seitdem gingen die beiden

Chöre getrennte Wege und gaben Konzerte.

Die weitere Geschichte ist schnell erzählt.

De Wangeroogers zogen mit ihrem

Leader Brüggerhoff nach 45 Jahren aus altersbedingten

Gründen die Reißleine. »Es

ist alles zu professionell geworden und mit

viel Arbeit verbunden«, erklärte der in vielen

Booten sitzende »Kulturpapst« Brüggerhoff.

ABGENOMMEN

Der 66 Jahre alte, durch tägliches Jobben

und veränderter Nahrungsaufnahme um

viele Kilos erleichterte Allrounder gehört zu

den absoluten Sympathieträgern auf Wangerooge.

Als Lehrer für Englisch, Biologie,

Geschichte, Politik, Erdkunde und natürlich

für Musik, als Dirigent und Chef der »Alten

Männer«, der Insel-Combo, als »spiritus

rector« vieler Initiativen, als Komponist


TITELSTORY 0 13

DAS COVERLIED

Im Hafen liegt ein alter Kasten …

1

Im Hafen liegt ein alter Kasten

verrottet bis in seine Masten:

2

Der Eigner sucht nach einem Käufer

der Kapitän ein alter Säufer

3

Das Rettungsboot im Sturm versunken

und in ihm 13 Mann ertrunken

4

Es flohen selbst die letzten Ratten

sie fraßen unsere Hängematten

Klaus Brüggerhoff und seine Crew bei der Hochzeit seiner Tochter auf See

5

Und drückt uns einst das Fernweh nieder

dann hissen wir die Segel wieder

diverser Musicals und als Mitwirkender der

Theatergruppe ist er ein Multitalent mit viel

persönlichem Charme.

Als wir ihn vor zehn Jahren in seinem

schmucken Haus am Alten Deich besuchten,

trat uns der Kulturschaffende Nr. 1 in Arbeitskleidung

gegenüber. Er war wieder einmal

beim Renovieren seiner fünf Ferienwohnungen.

»Mittleres Heimwerker-Niveau«,

meinte damals Klaus Brüggerhoff schmunzelnd

und verriet, dass er demnächst einen

Fliesenleger-Kurs auf dem Festland belegen

würde.

»Den habe ich tatsächlich mitgemacht«,

lacht K.B. aus W. Diesmal führt er den

MOIN-Besucher in seinen Paradiesgarten.

Herrlich duftende Rosen. Ein Blütenmeer

begrüßt uns. Vom Ende des Gartens blicken

wir auf den um knapp eineinhalb Meter erhöhten

Deich. »Die Investition musste sein«,

erklärt der »Tausendsassa«, der in der Schule

schmerzlich vermisst wird. Brüggerhoff hat

1962 schon einmal eine Sturmflut erlebt und

mit ansehen müssen, wie die Häuser am Alten

Deich von den Wassermassen überflutet

wurden.

DER GRAUE STAR

Er ist nicht der beste Sänger, aber der lustigste.

Wenn einer als Moderater für beste

Laune bei den Auftritten der »Alten

Männer« sorgt, dann ist das der »Kapitän«,

wie Hermann Goldschweer (Foto

rechts) auf der Insel genannt wird. Seine

Weihnachtsgeschichte für die Gästekinder

ist ebenso Kult wie seine Sprüche und

»Überleitungen« zwischen den gesungenen

Liedern. »Im Hafen liegt ein alter

Kasten« – der Chorgesang wurde zum Titel

der Auftritte des aus dem Shantychor

»De Wangeroogers« gebildeten neuen

Chors. Elf gestandene Herren, die eigentlich

nie mehr am Meer auftreten wollten.

Man soll niemals nie sagen …

FOTO: MAO


0 14 TITELSTORY

VIELE PROJEKTE

Mit 66 Jahren – da fängt das Leben an. So

heißt es jedenfalls in Udo Jürgens Hit. Für

Klaus Brüggerhoff trifft das auch zu. Denn

auch ohne seine geliebte Lehrertätigkeit in

der Inselschule hat er noch viele Projekte, die

ohne ihn nicht denkbar wären. Aber im Mittelpunkt

stehen? Das ist nicht seine Sache.

Als er beim Neujahrsempfang wegen seiner

Verdienste um die Insel mit der Ehrenmedaille

ausgezeichnet werden sollte, war er

von der Insel verschwunden.

Warum? Er sei aus persönlichen Gründen

am Festland – versuchte Bürgermeister

Marcel Fangohr den Gästen zu erklären.

Heute, ein halbes Jahr später, hat Brüggerhoff

»seine« Medaille immer noch nicht.

»Das ist auch nicht so wichtig«, sagt er.

Wichtiger für ihn ist die Tatsache, dass

die von ihm geleiteten Kulturgruppen erfolgreich

sind und den Gästen vom Festland

Freude bereiten.

MANFRED OSENBERG

Nicht nur New York ist eine Reise wert: Klaus mit Gang in Bremerhaven.

THEATERLEBEN

2007 gründete Klaus Brüggerhoff die

Theater AG in der Inselschule. Zehn Jahre

lang begeisterten die Laien-Schauspieler

das breit gefächerte Publikum in der

Dünenhalle, im Kleinen Kursaal und –

meistens – in der Schulaula.

»Ich weiß nicht mehr, wie viele Auftritte

wir gehabt haben«, meinte der

66-Jährige bei einem Besuch der MOIN

in seinem »Paradiesgarten« hinter seinem

schmucken Haus am Alten Deich, in

dem er auch Ferienwohnungen anbietet.

Nach den Vorstellungen wurden die

begeisterten Besucher zur Kasse gebeten.

Für einen guten Zweck wurde gesammelt.

Meist konnten von den spontanen Spenden

die Abschlussfahrten für seine Schülerinnen

und Schüler finanziert werden.

Brüggerhoff erinnert sich: »Die erste

Fahrt führte uns 2007 nach Wuppertal,

wo wir das Opernhaus besucht haben.

Später ging es dann nach Köln.« Vom

Musical am Rhein waren die Jungs und

Mädchen ebenso beeindruckt wie in den

folgenden Jahren von den stets mit viel

Kultur verbundenen Fahrten nach London.

FOTOS: ANTJE POLLEX UND MANFRED OSENBERG


HIGHLIGHTS 0 15

HOËCKER DER ALLESKÖNNER

Mit seinen Sprüchen rockte er die Dünenhalle.

Wieder einmal. Mitte Juli besuchte

Bernhard Hoëcker (»Ich bin einsachtundfünfzig«)

zum wiederholten Male die Insel.

Wer ihn vor drei Jahren schon in der Dünenhalle

erlebte, der war auch dieses Mal wieder

dabei. Ob Inselbewohner oder Gäste, Bernhard

Hoëcker schaffte es im Nu, die 20 Reihen

mit über 200 Plätzen zu füllen. Ausverkauft!

Versteht sich.

Hoëcker – der Fernsehstar. Fast jeden

Abend kann man ihn bewundern. Doch live

ist besser. Der bekannte Comedian sorgte

an diesem kalten Sommerabend auf Wangerooge

mit seiner unglaublichen Schlagfertigkeit

für Lacher während seines gesamten

Programms. Insbesondere die Insulaner haben

es ihm angetan – und wurden entsprechend

auf die Schippe genommen. Sympathisch

und offen stellte er sich nach der Show

für jeden Handybesitzer für ein Foto gern zur

Verfügung. Natürlich auch für einen Teil der

Trommelgruppe »Wangoo Diptams«, die übrigens

spontan in sein Repertoire eingefügt

wurden und an diesem Abend, wie alle anderen

Zuschauer, sehr viel Spaß hatten.

TEXT UND FOTO: ANTJE POLLEX

ALLES

BLEIBT IN DER

FAMILIE!

SPEISELOKAL IN DEN DÜNEN

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Vasiliki, Dimitri Paschalis

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auf Ihren Besuch!


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DAS PARKHOTEL

im neuen Glanz

Das traditionsreiche Hotel inmitten der wunderschönen

Wangerooger Parkanlagen steht seit

dem 01.07.2019 unter neuer Leitung. Gemeinsam

mit dem zweiten neuen Geschäftsführer, Fritz Röhrenbeck,

möchte Jens Müller das Parkhotel, ehemals Villa im

Park bzw. Parkhotel New Hampshire, familiär weiterführen

und freut sich auf die »große Chance und die einmalige

Ge legenheit, ein solch traditionsreiches Haus im Herzen

der Insel führen zu dürfen«. Natürlich sollen dabei die Mitarbeiter

übernommen und weitere Arbeitsplätze geschaffen

werden. »Wir freuen uns sehr darüber, dass alle Mitarbeiter

mit uns weiterarbeiten möchten und unseren Gästen

somit das gewohnte Bild, Herzlichkeit und Qualität, welche

das Haus seit Jahren auszeichnet, weiterhin entgegengebracht

werden wird«, so Röhrenbeck.

In der Hauptsaison bekommen die beiden Geschäftsführer

direkt die Möglichkeit, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen

und das neue Parkhotel mit seinen 26 Zimmern im

neuen Glanz weiterzuführen. Auch das reichhaltige Frühstücksbuffet

wird in bekannter Weise sowohl den Hotelgästen

als auch externen Besuchern zur Verfügung stehen. Seit

dem 1. August ist auch die Bar mit über 300 verschiedenen

Spirituosen über die Teetied hinaus durchgängig bis zum

Abend geöffnet. So können es sich Besucher (fast) zu jeder

Zeit mit kalten oder warmen Getränken im Hotel oder in

der traumhaften Parkanlage gemütlich machen.

Das familiengeführte Hotel mit 26 Zimmern (darunter

zwei Einzelzimmer, 16 Doppelzimmer und acht Suiten)

liegt zentral und ruhig im Ortskern von Wangerooge.

Durch die ruhige Parklandschaft und die Nähe zu Hauptstrand

und Bahnhof ist für jeden Inselurlauber etwas dabei.

Fußläufig liegen ebenfalls Tennisplätze, eine Surfschule

sowie das Erlebnisbad Oase. Auch der Flughafen ist mit

einem Kilometer Entfernung gut zu Fuß erreichbar. Alle

Nichtraucherzimmer bieten kostenfreies WLAN, Wasserkocher,

Föhn und Kaffee zur Selbstzubereitung.

Auf Wunsch kann ein Mini-Kühlschrank angefordert

werden. Ein weiteres Highlight ist die moderne Wellness-

Anlage mitsamt finnischer Sauna, Bio-Sauna, einem Sanarium

und einem Fitnessbereich. Da steht dem erholsamen

Urlaub auf Wangerooge im Parkhotel ja nichts mehr im

Wege!

Die neuen Inhaber freuen sich auf Ihren Besuch und

stehen bei Fragen und Anregungen jederzeit persönlich zur

Verfügung.

PARKHOTEL WANGEROOGE

Dorfplatz 16 · 26486 Wangerooge

Telefon 04469-87080

E-Mail: info@parkhotel-wangerooge.de

www.parkhotel-wangerooge.de


0 18 AKTION MÜLL

WOHER KOMMEN

DENN DIE

DICKEN REIFEN?

Bodo Hanken und Elt Arnold kennen die Insel wie ihre

Westentasche. Doch das kannten sie noch nicht: Im Sand fanden

die Wangerooger Müllsammler auch zwei dicke Reifen, die

offensichtlich angeschwemmt worden waren.

Der vierjährige

Kai aus Hannover

war der erste

Müllsammler in

diesem Jahr.

b

ei den groß angekündigten

Müllaktionstagen, die die Wangerooger

gemeinsam mit dem

Nationalpark-Haus und dem

Mellumrat durchführten, wurde am Strand

alles gesammelt, was dort nicht hingehört;

diesmal nicht nur im Osten, sondern (u.a.

wegen der vielen Sammler) auch im Westen.

Keine Frage: Das Umweltbewusstsein

nimmt (wie die MOIN aus Brüssel und von

den Inseln berichtete) bei den Menschen in

diesen Monaten immer mehr zu. Nicht nur

bei den »Friday for Future«-Demos macht

sich das regelmäßig bemerkbar, auch bei den

4. Wangerooger Müllaktionstagen war der

Zulauf in diesem Jahr noch einmal höher als

in den vergangenen Jahren.

Auch mitgeholfen haben dabei die Mitarbeiter

des Kampfmittelbeseitigungsdienstes

Oldenburg (KMB) um ihren Chef Hans

Warfsmann sowie Eilt Arnold von der Seehundrettung

auf der Insel. Neben der »Müllsammelaktion

am Strand« gab es am Freitagabend

den Film »Plastic Ocean« und

samstags einen »Markt der Möglichkeiten«,

auf dem über Müllvermeidung, Upcycling

und nachhaltige Produkte im Haushalt informiert

wurde. Die 4. Wangerooger Müllaktionstage

endeten mit dem Vortrag der

Meeresbiologin Dr. Rebecca Ballstaedt von

Helgoland.


ACTIV!GMBH

Dienstleistungen zu erbringen ist unsere Intention

AKTION MÜLL 0 19

Rund 60 Freiwillige prüften die insgesamt

fünf Kilometer langen Strandabschnitte

entlang der Küste auf Dreck und Abfall.

Erfreulich, dass die gefundenen Müllmengen

wesentlich weniger waren als 2018. Die

Gründe? Möglicherweise sei das durch weniger

Stürme zustande gekommen. Oder war

dies schon die Folge des »neuen Umweltbewusstseins«

der Menschen?

Schön wäre es …

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT

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0 20 MITTSOMMERZEIT

EINE INSEL LÄDT EIN

Am 24. Juni war Sommersonnenwende – die Sonne erreichte am Mittag ihren höchsten Punkt im

gesamten Jahr. Auf Wangerooge wurde der »Mittsommer« eine ganze Woche lang gefeiert – zum

dritten Mal. Naturerlebnisse, Müllaktionstage, Live-Musik, Strand-Events und auch sportliche

Aktionen standen auf dem reichhaltigen Programm.


MITTSOMMERZEIT 0 21

k

urz: Die Veranstaltungen zum

Sonnenauf- und Sonnenuntergang

erfreuten sich dabei besonderer

Beliebtheit. Den Abschluss

bildete am letzten Juni-Sonnabend die große

Mittsommerparty. Motto: Eine Insel lädt

ein!

Mit vielen ehrenamtlichen Helfern, Unterstützung

von Vereinen und den Wangerooger

Kulturgruppen gelang ein abwechslungsreiches

Bühnenprogramm, dazu

vielseitige Angebote für Kinder und auch

kulinarisch attraktive Angebote. Neben der

Volkstanzgruppe sorgten auch die Hip-Hop

AG der Inselschule, die Line Dancer, die

Wangoo Diptams, die Schipp Ratz und die

Insel-Combo für gute Stimmung. Neben der

Kinderolympiade durften sich die Kids auch

über das wunderschöne Karussell freuen,

das ehrenamtlichen Helfern und sogar von

einem gestandenen Lokführer fleißig angekurbelt

wurde. Eine echte Attraktion.

Für das abendliche Highlight bei Sonnenuntergang

sorgte das Duo Bridge&Hooks, das

auch noch nach Mitternacht für die ausgelassene

Stimmung verantwortlich war und

die vielen Besucher zum Tanzen einlud. Kein

Wunder, dass das Fazit der Organisatoren

positiv ausfiel: »Insgesamt sind wir sehr zufrieden

und freuen uns, dass die Gäste eine

so abwechslungsreiche Woche hier auf der

Insel hatten.«

TEXT: MAO / FOTOS: EVELYN GENUIT

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0 22 OPEN AIR

VOR 65 JAHREN …

… wurde Deutschland Fußball-Weltmeister, mit Toni Turek im

Tor. Und der kleine Horst Lehmann, nicht verwandt oder verschwägert

mit dem späteren Nationalkeeper Jens Lehmann, war

1954 zum ersten und letzten Mal auf Wangerooge. »Es war eine

herrliche Zeit – im Kinderheim und am Strand«, erinnert sich

der Mann aus dem Bergischen Land heute: »Ich bin der kleine

Junge auf dem Foto ganz links.«

FOTO: PRIVATARCHIV LEHMANN

EIN SONNENTAG

AM AUSSENPOSTEN

Beste Stimmung herrschte während der Mittsommer-Woche auch

bei den Teilnehmern der NWZ-Leserfahrt nach Wangerooge. 900

hatten sich am Sonntagmorgen nach Harlesiel aufgemacht, von wo

aus Schiffe die Leser zur Nordseeinsel übersetzten. Nach der Fahrt

mit der Inselbahn durch die Wattlandschaft ging es zum Strand.

e

in buntes Programm mit viel

Musik der Inselcombo und mit

Bingo wurde für die Gäste auf

dem »Platz am Meer« angeboten.

Außerdem gab es eine Tombola mit interessanten

Preisen. Drei Damen und drei

Herren freuten sich über Wangerooge-Bücher

und MOIN-Gutscheine. Manche Besucher

zog es in den Insel-Osten (Foto).

… UND IM ROSENGARTEN

Das erste von den beiden Open-Air-Festen

der Kurverwaltung in diesem Sommer zog

trotz bedecktem Himmel viele Besucher an.

Die Inselcombo heizte ein, die Stände öffneten

für die Inselgäste. Veganes Tomaten-

Linsen-Curry, Lillet Wild Berry, Cocktails

und frisch gezapftes Bier, aber auch Currywurst

mit Pommes wurden serviert. Und alles

fand großen Anklang, die Schlangen waren

ebenso kaum zu übersehen wie die vielen

tanzenden Besucher auf der Wiese. Das Duo

Gensior & Diesel auf die Bühne und füllte

den Rosengarten mit Live Musik.

Open Air im Sommer. Am 15. August

geht’s weiter mit der Beach-Sause an der Unteren

Strandpromenade ein. Mit dem aus

dem Spontanauftritt am Diggers bekannten

Chris Cosmo und einem der – hoffentlich –

atemberaubenden Sonnenuntergänge.

FOTO: EVELYN GENUIT


ALOHA!

*

Wir vom Diggers und vom Außenposten

freuen uns auf euch alle!

*ALOHA

Ob von Achim Reichel oder von

der Inselcombo gesungen –

das alte Seemannslied ALOHA

HEJA HE passt zur Wangerooger

Strandpromenade wie der Sand

zum Strand. ALOHA – damit begrüßt

Jan Diggers Post seine Gäste.

FOTOS: KURT kEIL, EVELYN GENUIT UND ANTJE POLLEX

Frollein Motte live am Diggers

HAPPY HOUR VON 16 BIS 20 UHR:

APRES-

BEACH

am Außenposten noch bis

zum letzten Wochenende

im August 2019.

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0 24 TYPEN

NOMEN EST OMEN

Kann man sich in einer Wangerooger

Kneipe einen neuen Namen aussuchen?

Geht nicht? Geht doch! Es war in der Kogge,

also in Bountys Reich, als sich der auf Wangerooge

groß gewordene Siebels Langhoop

mit seiner Melli traf, um über die bevorstehende

und lange fällige Hochzeit zu reden.

Aus dem Radio ertönten Seemannslieder.

Wirt Bounty, der eigentlich Ralf Bösling

heißt, knallte die grünen Bierflaschen auf

die Theke. Die Wangerooger genossen ihr

Feierabendbier. Die beste Atmosphäre also,

um Zukunftspläne zu schmieden. Klar war

eigentlich nur, dass auf der Insel die Hochzeit

stattfinden sollte. Versteht sich.

Nur eine Frage war noch nicht geklärt:

Welchen Namen nehmen wir an? Langhoop

oder Sack? Langhoop, wie der Sohn der alteingesessenen

Insulaner Maike und Volker

Langhoop? Oder Sack, wie Melanie aus

Hamburg heißt? Siebels Sack? Nicht so dolle.

Melanie Langhoop? Naja. Also wurde der

Name ausgeknobelt.

Nach zehn Minuten stand der Sieger

fest: Siebels Langhoop. Das Knobelergebnis

wurde mit einem dicken Kuss besiegelt.

»Also werde ich nicht mehr Melanie Sack

sondern Melli Langhoop heißen«, grinste

die kecke Frau: »Hört sich ja auch nicht so

schlecht an …«

MAO

STAMMGAST WILHELM WICHMANN

SEIT 90 JAHREN NACH WANGEROOGE

Mit sechs Jahren kam er zum ersten Mal

nach Wangerooge und fühlte sich mit

seinen Freunden aus Edewecht im Oldenburger

Kinderheim sehr wohl. Von

Schwester Änne spricht Wilhelm Heidkämper

(96) immer noch mit Freude. Kinderfreuden

am Strand. Der Zeppelin am

blauen Himmel. Mittagessen aus der Gulaschkanone.

Frei- und Fahrtenschwimmer.

Inselrundflüge, Fahrten nach Helgoland.

Wattwanderungen. Beachvolleyball. Sandburgen.

Kurz: Die Ferien waren auch später

mit den eigenen Kindern Ute (60), Thomas

(58) und Jochen (53) nie langweilig.

Kein Zufall, dass auch die Enkel von Wilhelm

Wichmann die Liebe zur Insel von ihren

Eltern geerbt haben und aus der 1974

angeschafften Wohnung im Monopol die

Nordsee genießen können.

FOTOS: EVELYN GENUIT


Highlight der Insel

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0 26 SOMMERSTORY

MEINE INSEL

IM HERZEN

Wangerooge – für die am Alten Deich

wohnende Eva Dräger-Ackermann

seit vielen Jahrzehnten eine

Liebeserklärung.

i

nseln sind für die meisten Menschen

Sehnsuchts-Orte, auf die sie sich

immer wieder zurück träumen. Ich

hatte Glück, denn bereits als kleines

Mädchen durfte ich den Fuß auf meine

Trauminsel setzen und das sollte sich bis

heute jedes Jahr wiederholen. Wie aus dem

Alltag herausgehoben ist das schwerelose,

vierwöchige Inselglück zum Fixpunkt unserer

Familiengeschichte geworden und im

Rückblick schnurren manche Jahre auf die

gemeinsamen Sommerferien zusammen:

das Meer in der Erinnerung immer blau, die

Regenschauer kurz und die Nordseestürme

eine erlebnisreiche Unterbrechung unseres

genügsamen Strandlebens.

Unsere Gastgeber waren die Familien

Harms, Gerdes und Hanken, später in der

Studentenzeit dann auch die Damen Othengrafen

und Tryba in den Osterdünen und

Familie Peters im Haus Sonneck. Aber ganz

einerlei, ob wir Geschwister im Souterrain

an der Polizeiwiese logierten, im Dreibettzimmer

über dem Inselkino oder im Gartenhäuschen

am Damenpfad, das Glücklichsein

war stets inbegriffen.

Zurück zum Anfang: Unsere abenteuerlustige

Mutter und ihre drei Freundinnen,

damals gerade 17 Jahre alt, reisten im Jahr

1947 zum ersten Mal nach Wangerooge. Den

jungen Mädchen gefiel die Form der Insel

auf der Landkarte, das markante Seepferdchen

am rechten Ende der ostfriesischen

Inselkette im weiten Blau der Nordsee. Auf

Schienen und per Anhalter ging es aus dem

Oberbergischen durch das zerbombte Land

gen Norden. Quartier bezog man auf dem

Dachboden des Spritzenhauses in der Charlottenstraße

und ein Sack Kartoffeln zum

Tauschen sowie die Lebensmittelmarken für

den Monat August reichten aus, um einen

ersten unvergesslichen Nachkriegssommer

zu erleben.

Wie oft bin ich bislang die Wege der vier

Freundinnen gegangen und wie stark ist

die Kontur des neun Kilometer langen und

900 Meter breiten Eilands für immer im Bewusstsein

verankert. Mit der Geburt meiner

kleinen Schwester Anfang der sechziger

Jahre wurde endgültig die Sommertradition

unserer Familie besiegelt und noch immer

eröffnet die Insel der kurzen Wege und

überschaubaren Distanzen eine Dimension

von Unendlichkeit. Glich die obligatorische

Wanderung zur äußersten Ostspitze für uns

Kinder damals einer Expedition ins Ungewisse,

die immer wieder zu Gunsten eines

weiteren Tages am Bade- und Burgenstrand

aufgeschoben wurde, ist sie auch heute noch

ein befreiendes Erlebnis für alle Sinne. Den

Blick auf die großen Pötte am Horizont gerichtet,

steigt die Vorfreude auf die vom

Watt umspülte bizarre Pfahlwelt des ehemaligen

Ostanlegers mit jedem Schritt über

den wellen geriffelten Ebbestrand.

AUF WOOGE DAS LEBEN GEFEIERT

Die Inselsommer unserer Kindheit in den

sechziger und siebziger Jahren führten zu einer

bemerkenswerten Metamorphose unserer

Eltern, die uns auch im Rückblick noch

staunen lässt. Mutter Hausfrau, Vater an

sechs Tagen der Woche im Büro, das war der

Alltag. Auf Wangerooge wurde das Leben

gefeiert, vorzugsweise auf den Bällen im Hotel

Fresena, aber auch in der Sandburg anlässlich

der Ackermannschen Beach Partys.

Ausgelassen gaben sich die Eltern und ihre

Sommerfreunde abends bei Kalter Ente und

Kullerpfirsich auf der Hanken-Terrasse. Bei

Meeresleuchten zogen die sonst so zurückhaltenden

Herrschaften in lauen Sommernächten

auch schon mal blank und flitzten

nackt ins phosphoreszierende Meer.

In unserer Strandburg gab es ein reges

Kommen und Gehen. Die Herren tauschten

die FAZ gegen die Bild-Zeitung ein und

diskutierten anhand der Schlagzeilen die


SOMMERSTORY 0 27

Mutter Margot (links) und

ihre drei Freundinnen 1947

Großtaten von Didi Thurau auf der Tour

de France. Die Damen wetteiferten um

die Bräune und ließen ansonsten den Dingen

ihren Lauf. Grenzen setzten die Gezeiten

und das gestrenge Tuten vom Turm der

Rettungsschwimmer, das damals noch unwiderruflich

das Ende der Badezeit signalisierte.

Wir Geschwister segelten meist unter

dem elterlichen Radar und viele Ereignisse

dieser Sommer haben bis heute eine besondere

Strahlkraft. Natürlich hingen wir

alle drei an der Angel von Peter Beese und

Bernhard Voigt im eiskalten Meerwasserschwimmbecken

und nahmen voller Stolz

und vor Kälte bibbernd unsere Schwimmabzeichen

entgegen. Zehn Jahre später machten

wir unsere ersten Erfahrungen mit romantischen

Sommerflirts und ließen die

Rotweinflaschen am Strandfeuer kreisen.

Besondere Freundschaften fürs ganze Leben

wurden geschlossen und meine engsten

Freundinnen teilen die bedingungslose Inselliebe.

Unvergessen sind daher bis heute

die Abschiede voller Tränen mit großem Geleit

am Bahnhof und am Westanleger. Spektakulär

war das Sommerende 1975, als eine

Clique besonders sportlicher Jungs für uns

drei Schwestern ins Hafenbecken sprang

und der ablegenden Fähre so die Ehre erwies.

Aber auch der alljährliche Empfang war

dergestalt heiter und herzlich, dass man

rückblickend nur vom seligen Ausnahmezustand

sprechen kann. Die Sommerfreunde

scheuten keine Mühen uns zu überraschen.

Dafür wurde sogar kurzerhand ein

roter Läufer aus einer Inselpension entwendet,

über den wir dann das Bahnhofsgebäude

verließen und die schönste Rue der Welt,


0 28 SOMMERSTORY

die Zedeliusstraße, betraten. Unsere Eltern

zelebrierten die Vorfreude auf Wangerooge,

als läge Weihnachten im Sommer. Bereits

im Juni wurde ein Zentimetermaß über dem

Frühstückstisch aufgehängt und mit jedem

Tag, den wir Kinder symbolisch abschneiden

durften, näherten wir uns dem Inselglück.

Eine große silberne Frachtkiste wurde

mit Regenmänteln, Gummistiefeln und

Badetüchern bestückt und auf die Insel vorausgeschickt.

Weitere Kisten und Säcke mit

unseren Spielsachen, Fahnen, Schaufeln und

Gummitieren lagerten im Keller des Hotels

Hanken und wurden wundersamerweise

nach zwölf Monaten wieder hervorgeholt.

BURG IM WESTFELD

Von besonderer Wichtigkeit war die Lage

der Burg im Westfeld: links vom Steg und

rechts vom letzten Volleyballnetz. Wenn

dann alles gerichtet war, die Körbe platziert,

der Burgwall geschaufelt, die Fahne gehisst,

dann begann die unermessliche Zeitspanne

eines ganzen Inselmonats. War allerdings

die Höhe der Ferien erreicht, dann setzte

schon der Trennungsschmerz ein und auch

das intensive Auskosten eines jeden Seeluft

salzigen Atemzugs konnte die Vorahnung

von Vergänglichkeit nicht ganz verdrängen.

Als die ersten Wangerooge-Freunde eine

Eigentumswohnung auf der Insel erwarben,

erschien mir das wie ein unfassbarer luxuriöser

Glücksfall. Dreißig Jahre später, zur

Millenniumwende, durften wir dann selbst

ein Häuschen am Alten Deich unser eigen

nennen und die folgenden Sommer, die unsere

drei Töchter zwischen Watt und Wasserkante

verbringen konnten, unterschieden

sich kaum von denen meiner Jugend.

ABSCHIEDE:

GEFÜHLTE KATASTROPHEN

Allerdings sind die Abschiede keine gefühlten

Katastrophen mehr, denn nun können

wir die Insel zu jeder Jahreszeit besuchen

und wissen um den Reiz des Kommens und

Gehens, sowie um das Erstaunen, dass im

Strandleben 1963

Mutter und

Töchter am

Strand:

von links nach

rechts Johanna,

Nora, Eva, Lea

Ackermanns

Beach Party 1970

Oktober immer noch Badegäste im Korb

sitzen und im März schon wieder. Der festliche

Osterputz vor den Insulanerhäusern

im Inselsüden, der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt

am 1. Advent, die hellen Mittsommernächte,

der weiße Rauhreif auf den

Seelenpfaden – all das ist jetzt auch Wangerooge!

Wie die Jahre ins Land gegangen sind,

das zeigt sich natürlich an den alten Freunden,

die nun schon mit ihren Enkeln am

Strand spielen aber auch an den Menschen,

die man nicht mehr wiedersehen wird und

schmerzlich vermisst. Den großen Prozess

vom Werden und Vergehen machen die Deicherhöhung

und die massiven Dünen- und

Sandabtragungen durch das offene Meer

nur allzu sichtbar. Viele andere einschneidende

Veränderungen in das Erscheinungsbild

haben Wangerooge in der Zwischenzeit

zu einer Erlebniswelt mit touristischer Marketingstrategie

gemacht. Bei aller Inselliebe

schwingt nun auch immer Besorgnis mit,

denn der goldene Sandhaufen unserer Kindheit

ist gefährdet.

Dennoch! Wangerooge ist gefühlsmäßig

stets eine Konstante geblieben. Natürlich

sind wir auch im Norden fremdgegangen

auf kurzen Abstechern nach Spiekeroog,

Amrum, ja sogar nach Sylt und Rügen. Viele

andere Landschaften haben uns beeindruckt:

Canyons und Gebirgszüge und besonders

paradiesische Inselperlen in den

Weltmeeren. Aber nirgendwo fühlt sich alles

so richtig an wie am Strand von Wangerooge.

Wenn man am Ende eines erfüllten Sommertages

nach Westen blickt, die Sonne sich

spektakulär verabschiedet, der Mond bereits

über dem Café Pudding steht, das Geschrei

der Wasservögel sich mit dem Meeresrauschen

zu einem einzigartigen Klangteppich

vereinigt, Korbnachbar Addi die Saiten der

Gitarre stimmt und Inselfreundin Sabine

auf das Leben prostet, dann ist das einstige

Inselglück für diesen Moment an diesem Ort

zum Greifen nah.

TEXT: EVA ACKERMANN-DRAEGER / FOTOS: PRIVAT


DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR

Im Bistro am Strand, der Eis- und Crêpes-Manufaktur auf Wangerooge,

wird seit fast 40 Jahren in der 2. Generation auf der Insel Eis

produziert. Die staatlich geprüften Speiseeishersteller pasteurisieren

und produzieren als einzige Eisdiele auf Wangerooge direkt vor Ort.

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»Wenn das Fenster auf ist, gibt's was – wenn das Fenster zu ist, gibt's nichts!«

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0 30 INSEL-MOSAIK

DIE KOCHS AUS HAMBURG

Zwei rechts, zwei links und eine fallen lassen … Die blonde Frau im Strandkorb genießt die Zeit am

Diggers, lässt sich von der Chill-Musik berieseln und strickt einen neuen Pullover für ihren Ehemann.

d

en hat sie zwar in Hamburg

kennengelernt, wo Heiko Koch

als Rechtsanwalt tätig ist, aber

durch ihn hat Brigid Koch Wangerooge

schätzen und lieben gelernt. Drei-,

viermal kommt das Paar auf die Insel.

Erinnerungen werden wach, wenn er

mit seiner besseren Hälfte über die »Ze«

zur Standpromenade schlendert. Unter dem

Arm hat er die MOIN geklemmt. »Ich war

schon in den Achtzigern dabei, als wir unterm

Pudding die Querelen im Wangerooger

Gemeinderat angeprangert und demonstriert

haben«, bemerkt Koch und zeigt auf die

Seite 42 der MOIN, auf der er mit einem großen

Demo-Plakat (großes Foto, rechts unten)

zu sehen ist. Aha, schon damals kämpften

die jungen Gäste also dafür, dass mehr

am Meer für die angeboten werden muss.

Slogan: Jugendliche zieht es fort – zu einem

anderen Ort. Anlass war die Schließung des

Hard-Rock-Cafes.

MAO

EINE CHANCE FÜR DIE JUGEND

In der MOIN haben schon einige Male junge (und ältere) Insulaner

die fehlenden Chancen für junge Leute auf der Insel angeprangert.

Tenor: Es wird auf Wangerooge zu wenig getan.

Nun hat das Ministerium für Umwelt und Bauen das Projekt

»Jugend mit Zukunft auf Wangerooge« mit 50.000 Euro im

Rahmen der Stadtentwicklung unterstützt. Das Geld fließt

erst einmal an die ARSU GmbH. Dies ist ein Unternehmen der

Uni Oldenburg, die mit den Inseln Spiekeroog, Juist und Wangerooge

unter dem Motto »Leben im Meer – Inselgemeinden in

touristisch geprägten Lebensräumen« Maßnahmen erarbeitet,

um jungen Leuten eine Perspektive zu bieten.

Erfreulich: An alle drei Inseln zusammen fließen insgesamt

150.000 Euro. Geplant ist auf Wangerooge, eine Stelle zu

schaffen, die Konzepte erarbeitet und voranbringt.


MALEREIEN 0 31

BRITTA KRAUSE UND

DIE OLDENBURGER GRUPPE

Als IT-Beraterin steht sie nicht selten unter Stress. Aber mindestens

einmal im Jahr reist sie von Dortmund nach Wangerooge,

um total abzuschalten, mit den Frauen der »Oldenburger Gruppe« in

der Palette an der Strandpromenade unter Anleitung von Annemarie

Talke Heyken wunderschöne Bilder zu malen und den Blick auf

das nahe Meer zu genießen. »Ich male zwar auch zu Hause in

Dortmund«, erklärt die 45-Jährige, »aber hier auf der Insel nehme

ich mir seit 1992 immer im Mai und Juni die Zeit, um mich meinem

Hobby intensiver zu widmen.«

WUSSTEN SIE,

DASS …

… in diesem Jahr auch drei junge Leute

von Wangerooge das Niedersächsische

Internatsgymnasium in Esens mit dem Abitur

verlassen haben? Lara Konradt, Jana Tholen

und Mauritz Wilmering haben es geschafft.

Die MOIN gratuliert herzlich!

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0 32 GÄSTEBUCH

DER LANGE RECKERMANN:

»NUR BALL UND BADEHOSE«

Er war der einzige Fahrgast,

der auf der Fähre zwischen

Harle und Wangerooge den

Kopf einziehen musste.

Zweimetermann Jonas

Reckermann besuchte kurz

nach seinem 40. Geburtstag mal

wieder die Insel. Diesmal kam

er aber nicht zum traditionellen

Beachvolleyballturnier am

letzten Juli-Samstag, sondern

aus familiären Gründen.

w

angerooge – für den Olympiasieger

von 2012 seit der

Jahrhundertwende kein

unbeschriebenes Blatt mehr

am Meer. 2000 gewann Jonas Reckermann

mit seinem damaligen Partner Markus

Diekmann das gut besetzte Turnier auf

Wangerooge im Rahmen des Renault Beach

Cup des Deutschen Volleyball Verbandes.

Die früheren »Profi-Beachturniere« sind

natürlich nicht mit den nachfolgenden Turnieren

am Wangerooger Hauptstrand zu

vergleichen.

Zwölf Jahre später gewann er

zusammen mit Julius Brink als

erster Europäer in London Olympisches

Gold im Beachvolleyball.

Doch schon ein halbes

Jahr später musste der fünffache

Deutsche Meister

(2001, 2005, 2009, 2010,

2011) und vierfache Europameister

(2002,

2004, 2011, 2012) sowie

Weltmeister von 2009

seine Karriere als Beachvolleyballer beenden.

Die MOIN verfolgte den sandigen Weg

des dem Bergischen Land eng verbundenen

Sportlers, der neben Jahn Rheine und USC

Münster auch für den SV Bayer Wuppertal

baggerte, bis auf die Insel. Auf der Fähre

ragte der lange Blonde natürlich unter den

anderen Fahrgästen heraus.

Klar, dass der auch als TV-Spezialist bekannte

Gymnasiallehrer besonders stolz auf

den Olympiasieg ist, den er gemeinsam mit

Julius Brink im Londoner Hexenkessel feierte.

In einem Interview erinnerte sich das

Duett an die Dramaturgie am Finaltag. Das

Endspiel mit Brink/Reckermann fand vor

dem Endlauf von Usain Bolt statt, der natürlich

als absoluter Höhepunkt hochstilisiert

wurde. Dennoch erfüllt es die beiden Deutschen

mit Freude, für ihre tolle Sportart als

Aushängeschild gewirkt zu haben.

Reckermann: »Beachvolleyball kann

jeder spielen und es kostet kein Geld: Man

braucht nur den Ball und die Badehose –

und es macht sofort Spaß.«

TEXT: MAO / FOTO OBEN: EVELYN GENUIT

… UND DIE HANDBALLER AUS ASCHEBERG

Als »Superheldenspiele« auf Wangerooge bezeichneten die

jungen Handballer des TuS Ascheberg und ihre Betreuer die

Freizeit 2019. Der 27. Törn war für die knapp 90 Teilnehmer

auf Wangerooge ein »superheldenreiches Wochenende. Dafür

sorgten zahlreiche Spiele, etwa eine Beacholympiade und

»Wangerooge sucht die Supergruppe«. Unterstützt wurde der

Spaß auf dem »Lieblingssandhaufen« in der Nordsee durch

das passende Wetter zum Baden und Toben.


GÄSTEBUCH 0 33

NATIONALSPIELERIN

BEIM »ABSTEIGER« …

Anja Seidel geht für den Handball-Bundesligisten

Bayer Leverkusen und für die deutsche Nationalmannschaft

auf Torejagd und ist seit fünf Jahren

begeisterter Fan von Wangerooge. Natürlich genießt

die 23 Jahre junge Allrounderin im knapp bemessenen

Sommerurlaub den Strand, die Körbe, das Jever. ..

Außerdem beweist sie auf dem Trampolin von Hannover

96-Fan Guido ihre turnerischen Qualitäten. Keine

kommt höher bei den Salti.

»Nirgends kann ich besser abschalten«, betonte die

schnelle Anna, die sich kurz vor ihrer Kreuzbandverletzung

Ende 2018 mit starken Leistungen in den Fokus

von Bundestrainer Henk Groener gespielt hatte. Sie

trägt bereits seit 2010 das Trikot mit dem Bayerkreuz auf

der Brust und steht exemplarisch für die erfolgreiche Jugendarbeit

in Leverkusen in den letzten Jahren.

Übrigens wurde die Kapitänin des Bundesligsten

auch zweimal mit Leverkusen Deutscher A-Jugend-

Meister. Ihre Trainerin: MOIN-Mitarbeiterin Steffi

Osenberg.

FOTO: STEFFI OSENBERG

Die große

Vielfalt

auf der Insel

Regionale Spezialitäten

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0 34 ERINNERUNGEN

DIE ERSTE HEBAMME

AUF WANGEROOGE

m

eine Mutter war die Beste«,

betont Peo Post und gerät

ins Schwärmen: »Für sie

war es selbstverständlich,

lange vorher den genauen Geburtstermin zu

nennen, der dann auch tatsächlich eingehalten

wurde.«

Der erste Schrei eines Babys und das allererste

Kuscheln mit Mama und Papa sind

Meilensteine für die stolzen Eltern und auch

verdienter Lohn für die unermüdliche Arbeit

der Hebammen. Doch nicht jede Familie

meistert den Zuwachs auf Anhieb. Sehr

junge Mütter oder überforderte Eltern brauchen

mitunter die professionelle Hilfe erfahrener

Familienhebammen, die ihnen zeigen,

Es ist eine wunderschöne Zeit für eine Frau auf der Insel,

die Schwangerschaft, die Geburt und alles rund um die neue

Situation, die so ein Neugeborenes mit sich bringt. Hanna Post,

die erste Hebamme auf Wangerooge, hatte »alles im Griff«,

brachte viele, viele Kinder auf der Insel zur Welt und genoss einen

ausgezeichneten Ruf.

wie sie den Alltag mit den neuen Erdenbürgern

besser bewältigen können.

Hanna Post war bei den Familien beliebt.

Sie kam im Jahr 1923 auf die Insel als

Gemeindeschwester, die in der Friesenstraße

wohnte und auch den Inselarzt Dr. Siemens

vertrat. Zwei Jahre später wurde Hanna

Post offiziell Wangerooges Hebamme und

führte u.a. den Wangerooger Weihnachtskalender

ein. Mit Unterstützung von Hanna

Post kam am 2. April 1925 Inge Gerken

zur Welt. Sie war das erste Kind, das sogenannte

»Glühweinkind«, von Emmi Gerken.

Der Zufall wollte es, dass 1952 auch das letzte

von Hanna Post »geholte" Kind aus der

Gerken-Familie kam: Anke, die Tochter von

Inge, lebt heute in Bremen. Seitdem sind Inselgeburten

aus Sicherheitsgründen nicht

mehr erlaubt. Allerdings leben auf Wangerooge

auch Kinder, die noch auf der Insel

geboren wurden. Die Mütter hatten es angeblich

nicht mehr rechtzeitig ans Festland

geschafft…

Zurück zur ersten Hebamme von Wangerooge.

Ihr Ehemann hieß Johann Post und

war auf der Insel ebenfalls kein Unbekannter,

der als Bauunternehmer auch für die Sicherung

der Insel arbeitete. Schwerstarbeit

beim Bau der Buhnen und Deiche (siehe

MOIN 3/2019).

Johanns Vater hörte auf den Vornamen

Ulfert. Seine Ur-Enkel sind Ulfert, der im

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit

Jahres-Abo:

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ERINNERUNGEN 0 35

Gewehrs zu treffen. Aus den verschiedensten

Gründen muss sein Nachfahre auf diesen

»Knüller und Knaller« verzichten, hofft

jedoch trotzdem, dass seine Gäste sich im

»Digger‘s« ebenso wohl fühlen wie im Außenposten,

wie Jan Dirk seine neue Schirmbar

nennt.

582 GEBURTEN

Viele lustige Geschichten ranken sich um

Peo Post, der eigentlich Hans-Ulfert heißt.

Wenn der 86 Jahre alte »Haudegen« von seiner

Mutter erzählt, leuchten die Augen des

ehemaligen Gastwirts, der in der »Kugelbake«

auch zahlreiche Prominente wie zum

Tower des Wangerooger Fughafens seinen

Dienst versieht, und Jan-Dirk Post, Inhaber

von »Digger‘s« auf der Strandpromenade,

wo man so unübertrefflich gut den

Sonnenuntergang beobachten kann. Der bekannte

Gastronom fand beim Studium alter

Familien-Volianten eine für seinen Uropa

typische Geschichte. Der alte Post begrüßte

seine Gäste im Mai 1898 nicht nur mit den

wohlgesetzten Worten: »Ich habe die Gastwirtschaft

nun eröffnet und halte mich den

geehrten Badegästen bestens empfohlen«

sondern pflegte auch beim Wirtshaus »Alt-

Wangeroog« gern mal eine Flasche in die

Luft zu werfen und sie in der Manier von Old

Shatterhand mittels eines bereit gehaltenen

Beispiel Altkanzler Gerhard Schröder begrüßen

konnte.

»Ja, Mutter war die beste Frau und hat

ihren Nachkommen vieles fürs Leben mitgegeben«,

weiß Peo Post. Hanna, die erste

Hebamme von Wangerooge, wäre am 5.

August 122 Jahre alt geworden. Sie wurde

in Oberkassel geboren und ist mit knapp

Sechzig auf der Insel gestorben.

Wangerooge hat heute rund 1300 Einwohner.

Tendenz steigend. 582 Kinder

brachte Hanna Franziska Karoline Post zur

Welt. Rekordverdächtig. Ihre Nachfolgerin

wurde Frau Brunken. Auch sie war eine beliebte

Hebamme. Auch sie lebt nicht mehr.

TEXT: MAO / FOTOS: PRIVATARCHIV


0 36 EVENTS

IM STEHEN VON

NEUHARLINGERSIEL

16 KILOMETER BIS NACH

WANGEROOGE

Nicht nur auf Wangerooge, auch in und vor Neuharlingersiel ist immer etwas los. Die

beliebte Krabbenkutterregatta zog viele, viele Besucher an. Und am 14. September stehen

Neuharlingersiel und Wangerooge erneut im Blickpunkt. Denn an diesem Tag wollen rund 80

Wassersportler »im Stehen« die 16 Kilometer bewältigen.

f

ür einen guten Zweck. »Stand up

for Ubomi – Steh auf für Ubomi«

ist das Motto der Aktion. Die

Paddler sammeln Spenden und

machen auf das Hilfsprojekt Ubomi für

Kinder in den Townships Kapstadts in

Südafrika aufmerksam. »Das wird eine

tolle Aktion«, freut sich Birgit Hägemann

schon: Sie ist Gründerin und Vorsitzende

des Vereins Ubomi, verbringt jede freie

Minute in den Ubomi-Häusern in Kapstadt.

Das Projekt bietet Straßenkindern

in den armen Townships sichere Anlaufstellen,

Essen und Schlafplatz, gesundheitliche

Versorgung und Bildung. Mit

im Boot bzw. auf dem Surfbrett sind als

Partner der SUP-Tour nach Wangerooge

die Jugendherbergen im Nordwesten, der

Landessportbund, die Aktion Mensch,

der SUP & Outdoor-Verein Lüneburg, die

Sportjugend Wittmund, Nature-Guides,

360° Outdoor Education Team und die

Lotto-Sport-Stiftung. Das Besondere an

der Tour: Sie wird multikulti und inklusiv;

denn in Deutschland lebende Südafrikaner

paddeln für Ubomi und dank

extra entwickelter SUP-Bretter paddeln

auch Rollstuhlfahrer mit.

Die Premiere fand übrigens im vergangenen

Sommer statt: Da paddelte eine

80-Personen-Gruppe auf den SUPs von

Geeste nach Meppen.

Die Tour über die Nordsee wird natürlich

spezieller – deshalb ist die Deutsche

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

(DGzRS) mit dabei. Die Seenotretter

geben den Paddlern Geleitschutz nach

Wangerooge. Die MOIN wünscht gutes

Gelingen!

TEXT UND FOTO: MANFRED OSENBERG



0 38 KINDERGARTEN

DIANAS LISTE

Arme Kinder. Das Tauziehen um den Inselkindergarten ist wie das Öffnen einer Wundertüte.

Jede Woche eine neue Überraschung. Diana Folkerts und die zahlreichen Mütter auf Wangerooge

kämpfen um eine optimale Lösung. Aber – gibt es die?

w

angerooges

Rat bleibt dabei:

Die Gemeinde soll ab August

2019 die Trägerschaft über

den Insel-Kindergarten

übernehmen. Dann wäre der DRK-

Landesverband Oldenburg als Träger raus.

»Das bedeutet: Wir werden ab 1. August den

Kindergarten betreiben und mit der Suche

nach einem neuen Träger beginnen«, sagte

Bürgermeister Marcel Fangohr vor einigen

Wochen.

Und noch etwas steht fest: Die Gemeinde

wird den Kindergarten im Altbau an der

Jadestraße betreiben. »Einen Neubau wird

es auf keinen Fall geben«, betont Fangohr:

Beschlossen wurde ebenfalls, das Kindergartengebäude

von der ev. Kirche zu kaufen

und zu sanieren. 1,2 Millionen Euro sind

insgesamt eingeplant. »Und mit einem vernünftigen

Konzept wird das Landesjugendamt

uns den Betrieb des Kindergartens genehmigen.«

Das hat der Bürgermeister

bereits abgeklärt.

Kurios: Der Kreistag hatte im nichtöffentlichen

Kreisausschuss bereits beschlossen,

dass der Landkreis zum 1. August die

Trägerschaft über Wangerooges Kindergarten

übernimmt. Dann sollte ein abschließender

Beschluss im Kreistag fallen – ebenfalls

in nichtöffentlicher Sitzung.

Bestandteil des Kreistags-Beschlusses

wird wohl sein, dass der Kindergarten in einem

Neubau zu betreiben ist. An den Neubau-Plänen

des Kreises mit dem DRK war

letztlich die Kindergarten-Trägerschaft des

DRK-Landesverbands gescheitert: Die Inselgemeinde

ist nicht bereit, dem DRK einen

Bau auf dem Gelände des Mutter-Kind-Kurheims

zu finanzieren.

Denn darauf würde es nach Rechnung

der Wangerooger hinauslaufen: Die Inselgemeinde

sollte Zins, Abschreibung, Instandsetzungsrücklage

und Pacht ans DRK für

den Neubau mit Kindergarten und DRK-

Dienstwohnungen im Obergeschoss zahlen.

Durchschnittlich 70 000 Euro wären das im

Jahr. »Für uns sieht es so aus, als geht es allein

um eine Querfinanzierung des Gebäudes

mit Steuergeldern. Das DRK kann seine

Wohnungen gern bauen – aber ohne unsere

Beteiligung«, so der Bürgermeister.

Bei einer Sanierung des Kindergartens

Jadestraße kommen im Schnitt 50 000

Euro pro Jahr zusammen. »Heißt: Die Altbauvariante

ist günstiger – und damit

kommt für uns ein Neubau nicht in Frage«,

sagt Fangohr. Damit kommt es womöglich

zur Konfrontation zwischen Insel-

Gemeinde und Landkreis. Denn der Kreis

pocht auf einen Neubau. Der soll – wie bisher

– auf dem DRK-Gelände gebaut werden.

Und offenbar ist das DRK – diesmal ein

Kreisverband – vom Kreis bereits als neuer

Träger ausgeguckt worden.

Die Insel-Gemeinde ist überzeugt, dass

der Landkreis nicht einfach die Kindergarten-Trägerschaft

an sich ziehen kann: »Gemäß

1994 unterzeichneter Vereinbarung mit

dem Landkreis nehmen die Städte und Gemeinden

die Kindergärten als Gesamtaufgabe

wahr – und zwar in eigener und freier

Trägerschaft«, sagt Marcel Fangohr.

Politik und Verwaltung Wangerooges

sind massiv verärgert über das Vorgehen der

Kreisverwaltung: Seitdem der Rat angekündigt

hatte, von den Neubauplänen zurückzutreten,

habe sich vom Kreis niemand mehr

hören lassen. »Und über unsere Köpfe hinweg

wird mit einem Träger verhandelt – das

geht so nicht!« sagt Fangohr.

Fortsetzung folgt …

FOTO: EVELYN GENUIT / QUELLE: NWZ


FRAGESTUNDE

WANGEROOGER

ODER

INSULANER?

Ein Insulaner ist auf der Insel auf jeden Fall

ein Wangerooger, aber ist deshalb auch ein

Wangerooger ein Insulaner?

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für alle Fälle!

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von der Bettwäsche bis zum Geschirrtuch

Kinderbettgestellung,

Kinderhochstuhlgestellung

Bollerwagenverleih für den Strand

Gepäckdienst vom Bahnhof zur Wohnung

oder von der Wohnung zum Bahnhof

d

iese tiefschürfende Frage wurde anlässlich des Dorfbummels

von Fremdenführerin Christine Hogrefe-

Ommen vom Bürgerverein eindeutig beantwortet. »Insulaner

sind nur die, die auf der Insel geboren wurden.

Die Mitbürger, die hier zugezogen und lediglich hier wohnen, sind

Wangerooger.«

Seit Jahrzehnten gibt es bekanntlich keine Inselgeburten mehr.

Auch Aika Reiners (28, Foto links), der gute Geist vom Kiosk am

Bahnhof, reist in die Klinik ans Festland, um dort ihr zweites Kind

zur Welt zu bringen. Termin für die Entbindung: 16. August. Die

fünfjährige Mathilda freut sich auf ein Schwesterchen, Papa Marc

Kantewerk auf ein Töchterchen. Grete Deyda (rechts), rüstige Witwe

des vor zwei Jahren verstorbenen Insellehrers, drückt Frau Reiners

die Daumen, dass alles mit der Geburt klappt. Die 81-Jährige,

die eine schwere Krankheit überwunden hat, reist gerne und machte

kürzlich auch Urlaub in Marokko. Oma Grete kehrt aber auch immer

wieder gerne zu ihren Kindern auf ihre Insel zurück, wo sie geboren

wurde: »Hebamme Hanna Post hat mich damals geholt und bei

der Entbindung hat alles prima geklappt«, lächelt die waschechte Insulanerin.

Stellt sich die Frage, ob sich die in Wilhelmshaven, Jever

oder Oldenburg geborenen Babys, die mit der Mutter gleich wieder

per Flieger oder Fähre nach Wangerooge zurückkommen, Insulaner

nennen dürfen. Klare Antwort: Ja. Denn bei den Kleinkindern hat

man einen Kompromiss geschaffen.

Grete Deyda hat übrigens noch beste Erinnerungen an Hanna

Post, die erste Hebamme von Wangerooge, die die MOIN in dieser

Ausgabe vorstellt.

TEXT UND FOTO: MANDFRED OSENBERG

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0 40 BANKING

DIE RICHTIGE

AUF WANGEROOGE

Sie geht stramm auf die Achtzig zu. Grete Keil aus dem

Bergischen Land hält sich fit, zum Beispiel als Babysitterin bei

den Enkelkindern in München und bei den Strandspaziergängen

auf Wangerooge. Schon seit 20 Jahren besucht die ehemalige

Friseurin, die Anfang nächsten Jahres 80 Jahre alt wird, die Insel.

s

ommer,

Sonne, Seele baumeln lassen.

Wo geht das besser als auf einer

Insel? Abgelöst vom Festland

ist der Rhythmus dort ein anderer.

Inseln sind Welten für sich. Auf denen es viel

zu entdecken gibt, wie im Juni auch die ZDF-

Reporter Gert Anhalt, Barbara Lueg und

Peter Kunz zeigten. Mit einem sehenswerten

Film, der sich wohltuend abhebt von einigen

Null-Acht-Fünfzehn-Streifen, die das NDR

in Auftrag gab und bei den Insulanern gar

nicht gut ankam.

Wind und Salz, immer mal wieder Sonne

und die ganze Zeit Entschleunigung pur –

das sind die Ostfriesischen Inseln. Auch

wenn die Fähre mal ungeplant im Watt stecken

bleibt oder die Pferde dem Kutscher auf

den meist autolosen Nordsee-Eilanden nur

widerwillig gehorchen. Der Erholung schadet

das nicht.

Auf den Inseln tickt die Uhr anders:

Ebbe und Flut und das Temperament der

Bewohner bestimmen fast alles. Autor Peter

Kunz erkundet die »Welten im Watt«. Er

bereist Borkum, Juist, Norderney, Baltrum,

Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge –

die sieben ungleichen Schwestern. Jede Insel

hat ihr eigenes Gesicht, ihren eigenen Charakter.

Und so ziehen sie auch unterschiedliche

Urlauber an.

Eines allerdings vereint ihre Einwohner: Sie

sind Ostfriesen, zähe Typen, Küstenmenschen,

die ihre Zähne oft nicht auseinander

kriegen. Warum auch? Wenn es stürmt,

kann man den anderen sowieso kaum verstehen.

Und wenn das Wetter mal schön ist,

gibt es nichts zu meckern. Dazwischen ist

Dasein – so unmittelbar, so intensiv, so entspannt.

Auch für Grete Keil ging der Inseltraum

in Erfüllung.

QUELLE: ZDF & MANFRED OSENBERG / FOTOS: KURT KEIL


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0 42 KONTRASTE

PARKS UND PFLANZEN

Richie und die herrlichen Blumen, die vor dem Park des Parkhotels blühen und immer wieder ein Hingucker sind. Andre Richert (40) gehört

zu den Insel-Allroundern, kümmert sich um die Strandkörbe, hilft im Inselmarkt aus und steht auch noch den Inselkickern als Aushilfsspieler

zur Verfügung. Aber am liebsten kümmert sich der zweifache Familienvater um die duftenden Blumen.

TEXT UND FOTO: MANFRED OSENBERG

DUNKLE WOLKEN

ÜBER DEM

GOLFPLATZ?

Natürlich nicht. So sah es auf der Anlage

des Wangerooger Golf-Club nur am

diesjährigen Ostersamstag aus.

FOTO: EVELYN GENUIT


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0 44 SERIE IV

Maggi


SERIE IV 0 45

DAS GLÖCKCHEN

IM TSCHAKO

Vor knapp 30 Jahren betrat MOIN-Macher Manfred Osenberg zum ersten Mal die Insel. Bei Glatteis.

Und zwei Lokale hatten geöffnet. Die »Börse« am Bahnhof und der unvergessene »Tschako« am

Pudding. Inzwischen ist der »Tschako« längst dem »Compass« gewichen. Doch ans »Tschako« erinnert

sich nicht nur Axel Stuppy, der die Geschichte dazu geschrieben hat.

a

ls Günther Schmidt sein Restaurant

Nordlicht vis-á-vis des

Café Pudding endgültig aufgab,

erhielt Horst Michalski den

Pachtvertrag für das Lokal. Unter seinem

richtigen Namen war Horst auf der Insel

kaum bekannt, aber als genialer Koch der

Strandboje im Hotel Gerken kannte ihn fast

jeder unter seinem Rufnamen: Maggi.

MAGGI, DER KOCH

Eigentlich, ja eigentlich schwebte Maggi ein

kleines schnuckelig-intimes Restaurant vor,

aber die finanzierende Brauerei dachte eher

daran, auf Wangerooge ein angesagtes Konzept-Bistro

im Jugendstil-Look zu eröffnen,

eben das Tschako.

Im Winter 1980/81 begannen die Renovierungs-

und Einrichtungsarbeiten unter

Federführung der Brauerei. Daneben musste

passende Dekoration beschafft werden, Bilder,

alte Fotos, allerlei Kitsch und Tand und

natürlich durfte auch ein Original-Tschako

im Lokal nicht fehlen. Tischsets und die

Speise- und Getränkekarte wurden erarbeitet,

redigiert und gedruckt. Was halt so alles

zur Eröffnung einer neuen Kneipe gehört.

Maggi stellte für die Saison zwei gestandene

Kneipenfrauen ein: Rosi, eine waschechte

Bayerin, sowie mit rheinisch-lockerem

Mundwerk die kesse Moni. Zu dritt würden

sie den Laden schon schmeißen, so dachte

Maggi.

POPEYE, BÜDI UND KETTWIESEL

Für den 1. Mai 1981 war im neuen Tschako

eine kleine Party zur Eröffnung geplant.

Die ersten Gäste waren natürlich die »offiziellen«,

der honorige Brauereivertreter, der

Getränkelieferant und Bierverleger, die Kollegen

der heimischen Gastronomie sowie die

etwas skeptisch dreinblickenden Vertreter

der Gemeinde. Es sollte jedoch nicht lange

dauern, bis die Strandwärter Feierabend

hatten, trinkfeste und wenig bibelfeste Männer

mit eingängigen Namen wie Popeye,

Büdi oder gar Kettwiesel.

Die Frage des Vierten im Bunde »Wisst

ihr eigentlich, warum ich Pulle heiße?«, ließ

sich binnen kürzester Zeit schlüssig beantworten.

Die Stimmung im Laden lockerte

sich erheblich, als auch noch der Gemeindegärtner

wie zufällig auftauchte und scheinheilig

fragte, was hier denn wohl los sei.

Neugierig geworden durch die sich immer

rustikaler gestaltende Atmosphäre betraten

auch die ersten Kurgäste das Lokal.

Es wurde ungestüm und interdisziplinär

gefachsimpelt über Ebbe und Flut, über die

Wangerooger Kneipenszene im Allgemeinen

und das neue Tschako im Besonderen.

Man pries oder beanstandete das Wetter,

den Kurdirektor und die Feinkörnigkeit des

Sandes. Und wo denn in Dreiteufelsnamen

die Männer der schwimmenden Zunft wohl

blieben.

INSULAR-TURBULENT

Die ließen natürlich auch nicht lange auf

sich warten. Angeführt von ihrem Boss betraten

die Rettungsschwimmer das Lokal.

Magistri natandi! wurde vornehmlich unter

der weiblichen Kundschaft gemurmelt,

auch das ein oder andere natatoris! oder ecce

homo! wurde anerkennend gehaucht. War

es bislang äußerst lebendig, wurde es nun

regelrecht insular-turbulent. Die Kellnerinnen

Rosi und Moni hatten bereits Mühe, sich

mit ihrem Biertablett durch das immer dichter

werdende Gästegewühl zu schlängeln.

Wobei mit schlängeln vielleicht nicht ganz

zutreffend das eher vehemente Sich-Platz-

Verschaffen der beiden Schanktöchter beschrieben

ist.

Ob man hier zum Bier auch etwas zu essen

bekommen könne? Welche Frage! Es war die

Zeit der »überbackenen Baguettes«, Riesendinger,

die wahlweise mit Schinken und


0 46 SERIE IV

»Haste Kummer,

haste Zorn –

geh ins TSCHAKO,

trink ’n Korn!

Ist der Kummer

dann vorbei –

trink noch zwei!

Einer von vielen

amüsanten Sprüchen

auf der TSCHAKO-

Getränkekarte. Dieser

ist von Gabi.

Tomate, mit Salami und Champignons

oder mit Zwiebel und Thunfisch angeboten

wurden, alles versteckt unter einer dicken

Schicht Käse. An allen Tischen wurde in den

kurzen Redepausen eifrig vor sich hin gemümmelt.

BEGEISTERT RAUCHEN

Die Lüftungsanlage des Tschako lief bereits

auf Hochtouren, konnte jedoch dem starken

Qualm der begeistert rauchenden Kneipengäste

schon lange nicht mehr Herr werden.

Ähnlich wie hinter der Theke Maggi, der bei

den eingehenden Bestellungen ganz offensichtlich

den Überblick verlor. So, nein, so

hatte er sich den ersten Abend gewiss nicht

vorgestellt! »Ich stelle euch sofort ein!«,

sprach er die äußerst seriös erscheinenden

Schwimmer Jochen und Axel an, »jetzt gerade

hat euer erster Arbeitstag begonnen.

Bittebittebittebitte!«. Die beiden wechselten

rasch die Tresenseite und hatten ganz überraschend

einen Zweitjob für die Saison gefunden.

Ein unerwartetes Hindernis tat sich für

neue Kneipengäste auf, denn die Pendeltüren

ließen sich einfach nicht mehr nach innen

öffnen. Der Laden war mittlerweile voll,

voll, voll. Da Pendeltüren ja auch nach außen

aufgehen, war die neue Schikane schnell

überwunden. Und mit einem »Darf ich mal,

ich muss bitte mal eben da nach vorne …«

konnten sich auch neue Interessierte geschickt

dem Tresen nähern.

der neuen Gaststätte verschafft. Der großartige

Stimmenimitator Herr Smidt zog die

Honoratioren der Insel durch den Kakao,

auch wenn es sich eher um alkoholhaltigere

Getränke als Kinder-Kakao handelte, der

baumlange Herr Albrecht musste auskundschaften,

was so in Damenfragen alles eventuell

noch gehen könnte.

Und auch der ehrenwerte Herr Jükie bekundete

sein lebhaftes Interesse an diesem

neuen Ort der Erbauung und des Gedankenaustausches.

Es wurde zehn Uhr, es wurde elf und es

wurde Mitternacht. Die ersten Paare verließen

schon die Kneipe, um einem was-auchimmer

nachzugehen, die Strandwärter wollten

mal »nach den Körben sehen«, manche

Insulaner mussten plötzlich noch unerwartet

neue Gäste empfangen und die Rettungsschwimmer

behaupteten, die Badezeit begänne

gleich.

Kurz, das Tschako leerte sich allmählich.

»Welch ein außergewöhnlicher Tag«, sagte

sich Maggi. Und ahnte noch nicht, dass sich

jeder Tag der gerade beginnenden Saison

1981 so turbulent oder zumindest ganz ähnlich

gestalten sollte.

Ende der 1980er Jahre musste Maggi das

Tschako aufgeben. Er ging Ende der Neunziger

nach New York, wo er 2015 als gefeierter

Küchenchef der »alten Welt« verstarb.

AXEL STUPPY

STIMMENIMITATOR SMIDT

Auf welch verschlungenen Pfaden auch immer,

selbst eine große Anzahl indigener

Trinker hatte sich inzwischen Zugang zu


SERIE IV 0 47

LESERBRIEF

Die MOIN-Serie über die alten Kult-

Kneipen und Insellokale findet eine große

Resonanz. Sowohl mündlich als auch

schriftlich melden sich Insulaner und Gäste,

denen die Tenne und das Hard-Rock-Cafe

unvergessen bleiben. Auch Jörg Vorholt aus

Duisburg schrieb an die Redaktion:

»Ich schreibe Ihnen heute, nachdem die

beiden Beiträge übers Hard-Rock so viele

Emotionen und Erinnerungen bei mir ausgelöst

haben. Das Hard-Rock steht für meine

Jugend, das war meine Zeit und sie bleibt

ewig unvergessen. Ich bin Duisburger, Jahrgang

1961, war 1963 zum ersten Mal auf der

Insel und dann ab 1965 mit Ausnahme 1984

und 2000 jedes Jahr auf Wangerooge, mittlerweile

63 mal. Zuletzt Silvester, fragen Sie

mal Biggi nach der Party-Familie an Tisch 1

im Treibsand, sie hatte viel Spaß! Ich glaube

übrigens, dass Sie am 29.12. mit derselben

Fähre auf die Insel kamen, wenn mein Auge

mich nicht getäuscht hat. Und: Natürlich

habe auch ich auf dem Leuchtturm geheiratet!

Da ich selbst Journalist bin, Redaktionsleiter

beim Wochen-Anzeiger in Oberhausen,

habe ich auch fachlich immer wieder

Freude an der MOIN, die wir natürlich im

Abo haben.

Was das Hard-Rock betrifft, so ist es

bis heute so, dass ich eigentlich nie dort an

der Peterstraße entlang gehe, ohne zumindest

einen flüchtigen Blick in Richtung der

Kneipe werfe, wo auch meine Eltern viele

Stunden im »Fass« gefeiert haben. Ein

Jahrzehnt lang war es eigentlich gar keine

Frage, ob man abends dorthin geht. Es war

klar, trotz der gruseligen Luft. Im Bericht

im letzten Heft habe ich Andreas Gutzeit

wiedererkannt, auch Henner. Wir feierten

damals viele Jahre mit dem »großen« Heiko

aus Bremen oder dem stets lustigen Roger

aus Kassel. Andy habe ich – glaube ich

zumindest – vor einigen Jahren gesehen, auf

der Zedeliusstraße. Wir saßen in der Düne

17, doch ruckzuck war er wieder aus den Augen.

Schade, wäre ein tolles Wiedersehen gewesen.

Ronny saß vor einigen Jahren an der

Theke in der Düne 17 neben mir, habe ihn

nicht erkannt. Bis sein Begleiter dem Barkeeper

sagte, der hier sei eine Insel-Legende.

Ich nickte dann unauffällig und so kamen

wir kurz ins Gespräch. Seine unverkennbare

Sprache, nach rund 25 Jahren kam es mir

vor wie gestern.

Kürzlich habe ich mich dann entschlossen,

mir meine Insel noch mehr nach Hause

zu holen und – siehe Foto – mir dieses Modell

des alten Leuchtturms gekauft und in

meinem Garten platziert.

Das T-Shirt hat meine Frau Heike vor

Jahren auf einem Trödelmarkt im Rosengarten

entdeckt und mir zu meiner Begeisterung

dann zum Geburtstag geschenkt. Ich

trage es stets mit besonderem Stolz über die

Zedeliusstraße oder die Promenade.«

Inhaber Frank Eden …

… nennt zwei Gründe, weshalb das

Fahrradfahren auf der Insel besonders

den Kindern großen Spaß macht und

die Nerven der Eltern schont:

1.

2 .

Bis auf die Elektro-Karren sind

keine Autos unterwegs.

Auf der Insel existieren keine

Berge, die das Treten

anstrengend machen.

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RÜCKBLICKEND 0 49

FRIEDENSTAUBE?

der Geist wie eine Taube

aus Wolkenformationen

über dem Sonnenglanz

der Auferstehung

dessen Licht

durchstrahlt

die Kreuze unserer Zeit

EGBERT SCHLOTMANN

Katholischer Pastor auf Wangerooge


0 50 RUND UM DIE INSEL

GEFAHR MITTEN IM SOMMER

Immer wieder wird vor der rauen Nordsee an und auf den Ostfriesischen Inseln gewarnt. Auch fünf

Jugendliche aus fünf verschiedenen Städten wollten Wind und Wellen auf Wangerooge zu einer Party

auf einem Schlauchboot nutzen, wurden aber von einem der umsichtigen Männer von der Wasserwacht

zurückgerufen: »Wollt wir euch wirklich umbringen …?«

d

ie

Jungs waren einsichtig, tranken

ihr Jever dann doch lieber

am Strand. Vor Hooksiel wurde

zur gleichen Zeit ein kleines

Mädchen gerettet, das mit einem Gummitier

abgetrieben war. Und auch einige Segler

gerieten in (See-)Not.

Ein Vater geriet zum Beispiel mit seiner

fünfjährigen Tochter auf einer Segelyacht

vor Juist in Gefahr. Bei rauem Seegang in

einer tiefen Fahrrinne zwischen Juist und

dem Festland war am Mittwochnachmittag

Wasser in die etwa sieben Meter lange Yacht

eingebrochen. Die Besatzung eines anderen

Segelbootes meldete die Notlage gegen 17.30

Uhr der Seenotleitung Bremen der DGzRS.

Seenotretter der Stationen Juist und Norderney

brachen zur Suche nach der Yacht

auf.

Nur 20 Minuten später fanden die Seenotretter

– trotz ungenauer Positionsangabe

– den Havaristen. Ein Seenotretter stieg

Für die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

wird auf Wangerooge fleißig gesammelt

und gezielte Werbung betrieben;

nicht nur in der MOIN, auch auf den Fahrradklingeln

von »Beier« und auch auf den

Tellern der bekannten Malerin Helene

Hamann, die mit ihrem Ehemann Jürgen

auch am Festland ihre sehenswerten Werke

auf Messen ausstellt.

mit einer mobilen Lenzpumpe auf das Boot

über. Das Wasser hatte zu diesem Zeitpunkt

bereits die Bodenbretter im Boot überspült.

Erst jetzt wurde klar, dass sich auch ein

fünfjähriges Mädchen an Bord befand. Die

Seenotretter übernahmen das Kind sowie

einen erwachsenen Mitsegler sofort auf das

Seenotrettungsboot »Hans Dittmer«. Die

inzwischen aus Norderney eingetroffenen

Seenotretter »machten Lee«, das heißt, sie

gaben Windschutz für das nicht ungefährliche

Manöver.

Ein Seenotretter blieb auf dem Segelboot

und unterstützte den Skipper. Mithilfe

der Pumpe gelang es, den Wassereinbruch

soweit zu stoppen, dass der Havarist an der

Schleppleine Richtung Juist gebracht werden

konnte. Dort wurde das Boot mit dem

Kran des Segelclubs Juist aus dem Wasser

genommen, um den Schaden zu untersuchen.

Das Kind und die Segler blieben unverletzt.


IMMER DER SONNE NACH

In den Sommermonaten erkundet

der Segler »Eye of the

Wind« die nordeuropäischen

Meere. Zum Überwintern

nimmt das in der MOIN schon

zweimal vorgestellte Schiff

rechtzeitig Kurs auf die Karibische

See. Die frischlufthaltige

Nordatlantik-Passage im Frühjahr

und die ebenso attraktiven

Kanaren-Törns im Herbst komplettieren

das abwechslungsreiche

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… bereist die auf Wangerooge groß gewordene Kerstin Jacobs mit

der Queen Victoria die Weltmeere. Als Gastronomie-Leiterin ist sie

zwar für die Gäste zuständig, kann aber auch noch ab und zu einen

Blick auf die Schönheiten der Reiseziele werfen.

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0 52 NATÜRLICH

DIE GRÜNE INSEL

Die Rede ist hier nicht von Irland mit seinen herrlichen Gegenden.

Nein. Auch Wangerooge ist bekannt für seine bestens gepflegten

Parkanlagen. Zuständig für die Gemeinde-Pflege ist Rolf Kretzberg,

Vater von Thijs, über den die MOIN zuletzt beim Anstieg auf den

Mount Everest berichtet hat.


NATÜRLICH 0 53

w

angerooge hat Parks,

Gärten, unheimlich

viele Pflanzen und

Blumen. Ein wahres

Paradies, für die nicht nur die Gemeinde

zuständig ist. Hans-Jürgen

Jürgens zum Beispiel, mit 92 Jahren

einer der ältesten Männer auf der

Insel, wurde vor 35 Jahren für sein

Engegement von der Gemeinde

geehrt.

Der Motor zahlreicher Pflanzund

Aufforstungsaktionen war einigen

Jahren mit seinem Freund

Wolfgang Schönfeld (89) mit der Niedersächsischen

Forstmedaille ausgezeichnet

worden. Schönfeld, ein

Architekt aus Wuppertal und dem

westfälischen Nachbarstädtchen

Schwelm, wohnt im ältesten Haus der

Insel in der Robbenstraße.

Jürgens und Schönfeld haben

allein mit der Pflege des Tuunpad-

Wäldchens eine Menge Arbeit. Der

»Tag des Baumes« war vor vielen Jahren

die Initialzündung für die Begrünung

Wangerooges, nachdem der

Gemeinderat beschlossen hatte, die

Insel planmäßig aufzuforsten. Später

fand die zentrale Veranstaltung zum

Tag des Baumes für das Oldenburger

Land auf der Insel statt. Forstdirektor

Dr. Schlüter vom Verwaltungspräsidium

in Oldenburg erörterte mit

Insulanern einen Fünf-Jahresplan,

nach dem das Dünental vom Ende der

Friesenstraße bis zum Friedhof bepflanzt

werden sollte – die Geburtsstunde

des Tuunpad-Wäldchens.

In dem der staatlichen Domänenverwaltung

gehörenden Gelände befinden

sich auch die Nutzgärten der

Wangerooger. Interessant, dass Jürgens

schon vor 60 Jahren mit Hilfe

einiger Jugendlicher den Fußweg

durch die brach liegenden Gärten

zum Friedhof fertiggestellt und erste

Baumpflänzchen in den Boden gebracht

hat.

Der Tuunpad, eine der vielen Idyllen

auf der grünen Insel Wangerooge.

TEXT: MAO

FOTOS: EVELYN GENUIT

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0 54 WESTTURMLAUF

KATHARINA KLOPPES KAMPF

Keine 40 Minuten benötigte sie für die 10 Kilometer. Toll! Katharina Kloppe ließ sogar die

meisten Männer alt aussehen. Die 23-Jährige avancierte zum Star des diesjährigen, von der

Wangerooger Sportgemeinschaft erneut vorbildlich organisierten Westturmlaufs.

n

ach nur 39 Minuten und 44 Sekunden lief K.K.

durchs Ziel an der Strandpromenade. Da blieb

selbst dem ersten Vorsitzenden der WSG und

Inselschulleiter Uwe Osterloh die Spucke weg.

Mit dieser Zeit hätte es Katharina sogar bei den gewiss nicht

langsamen Männern fast auf das Treppchen geschafft.

»Mit 187 Teilnehmern sind wir mehr als zufrieden«,

freute sich Osterloh über die große Resonanz und bedankte

sich bei den 38 Helfern, ohne die das traditionelle Event gar

nicht stattfinden könnte. Schon jetzt steht der Termin für den

Westturmlauf 2020 fest: 13. Juni. Aber vorher wird in diesem

Jahr, im September, die neue Turnhalle eingeweiht; wichtig

besonders für die jungen Sportler auf der Insel.

FOTOS: EVELYN GENUIT


EVENTS 0 55

WESTTURMLAUF 2019

DIE ERGEBNISSE

10.000 m – Lauf – Frauen

1. Katharina Kloppe, Jahrgang 96..............................................................39:44 min

2. Janna Geisemeier, Jahrgang 96...............................................................45:30 min

3. Laura Eisenbach, Jahrgang 98, Juniorinnen Platz 1............................ 48:59 min

1.000 m – Bambinilauf – Jungen

1. Mathis Frerichs, Jahrgang 09..................................................................... 4:27 min

2. Nick Kruse, Jahrgang 10............................................................................... 4:58 min

3. Johan Werner, Jahrgang 12..........................................................................5:10 min

5.000 m – Jugendlauf – Jungen

1. Paul Häuser, Jahrgang 05..........................................................................24:09 min

2. Jonathan Schuricht, Jahrgang 08...........................................................24:52 min

3. Nils Häuser, Jahrgang 07............................................................................26:14 min

1.000 m – Bambinilauf – Mädchen

1. Wiktoria Dohm, Jahrgang 10......................................................................4:40 min

2. Leo Kaiser, Jahrgang 12..................................................................................5:11 min

3. Eske Janssen, Jahrgang 11............................................................................. 5:12 min

5.000 m – Jugendlauf – Mädchen

1. Josepha Reichardt, Jahrgang 05..............................................................26:29 min

2. Fine Werner, Jahrgang 05..........................................................................32:54 min

3. Lise Werner, Jahrgang 08..........................................................................32:54 min

10.000 m – Lauf – Männer

1. Jan Waschkau, Jahrgang 77, Senioren M 40, Platz 1...........................36:02 min

2. Simon Petruck, Jahrgang 96, Männer, Platz 1.......................................37:30 min

3. Sascha Gramm, Jahrgang 79, Senioren M 40, Platz 2.........................39:44 min

Walken 10.000 m – Männer

1. Mike Kruse, Jahrgang 77, Senioren M 40, Platz 1................................. 70:53 min

2. Stefan Schmidt, Jahrgang 87, Senioren M 30, Platz 1.......................... 76:05 min

3. Frank Navel, Jahrgang 74, Senioren M45, Platz 1..................................79:57 min

Walken 10.000 m – Frauen

1. Edith Littwinski, Jahrgang 61, Seniorinnen W 55, Platz 1..................76:16 min

2. Monika Schrade-Daut, Jahrgang 66, Seniorinnen W 50, Platz 1......79:12 min

3. Luise Breider, Jahrgang 74, Seniorinnen W 45, Platz 1....................... 82:47 min

Walken 5.000 m – Frauen und Männer

1. Britta Onnen, Jahrgang 77, Seniorinnen W 40, Platz 1........................47:15 min

2. Mona Richter, Jahrgang 52, Seniorinnen W 65, Platz 1.......................48:45 min

3. Anke Folkerts, Jahrgang 53, Seniorinnen W 65, Platz 1......................48:45 min

FAVORIT STEFAN SEIFFERT

SIEGTE IN DEN DÜNEN

Sie waren schon alle da,

traten auch bei schönstem

Sonnenschein als

Schirmherren auf. Weltmeister.

Bundeskanzler. Filmstars

In diesem Jahr wurde

Wangerooges Bürgermeister

Marcel Fangohr für den

Job als Schirmherr

des Tennisturniers

»verpflichtet«.

Möglich, dass das

45. auch das letzte

Tennis-Event war …

f

rage: Wird nach der Miss Wangerooge-Wahl

und dem damit verbundenen

Rahmenprogramm ein weiteres

Insel-Highlight wegfallen?

Die Gründe? Die Gemeinde scheint kein

allzu großes Interesse an Tennis zu haben.

Der Höhenflug – unter der Ägide von Horst

Klemmer, dem langjährigen ersten Vorsitzenden

– der WTC-Senioren bis in die höchste

Klasse gehört der Vergangenheit an. Die

Erfolgsmannschaft wurde aufgelöst. Dazu

ist der Mitgliederschwund offensichtlich.

Aber das Turnier soll weiterbestehen.

Aber wie? Ralf Lammers, der mit seinem

Inselmarkt die Events an der Dünenhalle seit

Jahren unterstützte, wird wohl nicht mehr

zur Verfügung stehen. Im September veranstaltet

er mit »Torfrock« das letzte Groß-

Event. Und Mitte Januar 2020 will Lammers

zum letzten Mal zu einer Riesenfete in

die Dünenhalle einladen. Zum Abschied.

Turniersieger wurde – wie erwartet – der

Favorit Stefan Seiffert (Foto) aus Oldenburg,

der das Endspiel gegen seinen Clubkameraden

Michael Dornbusch gewann. Bei den

Damen siegte Nicole Rivkin aus Hannover

im Finale gegen Tanja Klee aus Halle.


0 56 STAMMGÄSTE

LADYKRACHER, JEVER-RITTER

UND DIE MÄDCHEN AUS AMUDIA

Die Herren in gleichen Hoodies und Brezeln

um den Hals fielen natürlich auf.

Mehr als 20 Herren aus ganz Deutschland

machten sich auch in diesem Jahr auf

den Weg, um an Fronleichnam ein fröhliches

und entspanntes Wochenende zu verbringen.

Wer hat sie noch nicht gesehen, die

JEVER-RITTER, in diesem Jahr unter dem

Motto »Wattn Stress« unterwegs … im Hanken,

im Treibsand oder zum großen Dinner

im Compass.

Die Herren bekommen inzwischen allerdings

Konkurrenz. Denn ebenfalls aus

verschiedenen Teilen Deutschlands machten

sich am selbigen Wochenende die LA-

DY-Kracher auf den Weg, um in inzwischen

leichter Fusion mit den Rittern, die Insel zu

genießen. Mit ganzen sechs Damen besteht

zwar zahlenmäßig noch Aufholbedarf, aber

was nicht ist, kann ja noch werden. Martina

Straube, Nina Engelmeier, Sabine Tonn,

Annette Timmermann, Christiane Marx

und Barbara Lüke können sich sehens lassen.

Oder?

Die beiden Schwestern Stella und

Emanuela leben zwar im herrlichen

Badestädtchen Amudia in Griechenland.

Aber die MOIN erinnert sie stets an ihre

zweite Heimat. Hier auf Wangerooge

betreiben ihre Eltern das bekannte und

beliebte Restaurant »Kreta«. Und auf der

kleinen Insel verbringen die Mädchen

ihre Ferien.


HOTELS 0 57

TERRASSEN-TREFF

Schmuck sieht sie aus, die neu gebaute und gestaltete Terrasse

am »Strandhotel Gerken«. Auch zahlreiche, bekannte Gäste

nutzen die Strandkörbe. Da, wo zum Beispiel vor drei Jahren

noch Miss Germany Vivian Konca ein Gläschen Schampus

genoss, trafen sich am »Gerken« auch im Sommer 2019 viele

Insel-Besucher. Von der Gerken-Terrasse können sie ein

frisches Jever trinken und wunderbar die Schiffe beobachten,

die vom und zum Jade-Weser-Port fahren.

FOTO: MANFRED OSENBERG


0 58 EVENTS

TORFROCK

IM SEPTEMBER

Ja, es stimmt! Ralf Lammers, der Boss vom Inselmarkt, holt die

Kultband »Torfrock« auf die Insel. Am 7. September 2019 ist es

soweit. Es wird die letzte Großveranstaltung in der berühmtberüchtigten

Wangerooger Dünenhale sein. Der Vorverkauf läuft

im Getränkemarkt.

b

einhart« kommen sie endlich

wieder auf die kleine Insel,

wo viele Fans von Torfrock

leben. Die vor allem im Norden

bekannte Deutschrock-Band, die 1977 von

Klaus Büchner und Raymond Voß gegründet

wurde, wird Wangerooge rocken. Da ist

sich Ralf Lammers sicher.

Vorher im August wird es auf der Insel

natürlich auch nicht langweilig. Am

15.08.2019 findet das zweite große Open-

Air-Fest am Abend auf der Unteren Strandpromenade

statt. Cris Cosmo kommt, macht

gute Musik. Gäste können sich auf einen tollen

musikalischen Abend mit kulinarischen

Highlights freuen.

Das beliebte Drachen-und Familienfest

findet natürlich auch wieder auf der Insel

statt. Viele bunte und teilweise selbstgenähte

Drachen schweben am 20. und 21.08.2019

am Wangerooger Himmel und bereiten

nicht nur Kindern große Freude. Außerdem

kommt Klaus-Peter Wolf wieder auf »seine

Insel« und bringt seinen aktuellen Krimi

Cris Cosmo

»Todesspiel im Hafen« mit. Am 22.08.2019

liest er in der Dünenhalle aus seinem Buch.

FOTO: JENS SAUERBREY

NOCH MEHR

TERMINE AM MEER

Lalelu a cappella Comedy:

»Die Schönen und das Biest«

Montag, 12.08.2019

20.00 Uhr, Dünenhalle

Sie können gut singen. Sie sehen gut

aus. Sie sind wahnsinnig komisch. Und

sie brauchen kein einziges Instrument,

um jeden Abend mit a cappella satt und

kiloweise Spaß das Haus zu rocken:

LaLeLu, die ultimative A-cappella-Sensation

aus Hamburg! Mit ihrem einzigartigen

Mix aus Gesang und Komik,

Show und Parodie, Pop und Klassik begeistern

sie mit unbändiger Spielfreude

Publikum und Presse zwischen Flensburg

und Zürich.

»Und plötzlich Demokratie –

70 Jahre Bundesrepublik«:

Politkabarett mit Sebastian Schnoy

Montag, 26.08.2019

20.00 Uhr, Kleiner Kursaal

Seine Programme, in denen Sebastian

Schnoy Politisches in Verbindung mit

Geschichte humorvoll beleuchtet, hat er

erfolgreich in seinen Büchern aufbereitet.

Drei seiner Werke waren Spiegel-Bestseller:

»Von Napoleon lernen,

wie man sich vorm Abwasch drückt«,

»Smörrebröd in Napoli« und »Heimat

ist, was man vermisst«.

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In der

Dünenhalle


0 60 SPORTLICH

AN TAGEN WIE DIESEN …

Ja, auch in punkto Sportangebot denken viele Wangerooger an die guten, alten Zeiten zurück,

als die Top-Sportarten Handball, Fußball und Leichtathletik auch für die Jugend noch einen großen

Stellenwert besaßen. Immerhin wurde auch in diesen Sommerwochen einiges geboten. Am letzten

Juli-Wochenende wird ein proppenvolles Sportprogramm angeboten. Mit Tennis, Beachvolleyball-

Turnieren, Schachturnier-Start und den Clubmeisterschaften des GC Wangerooge.

golfen stand früher nicht auf der

Agenda für junge Leute. Wangerooges

Vorzeige-Pro Kevin Conboy

aus Colorado gilt als ausgezeichneter

Lehrer für Jungen und Mädchen. Das

Angebot steht. Grünes Licht auf dem Grün

für den Nachwuchs. Das gilt auch für die

»Heimkinder«. Die machen schon seit ein

paar Jahren regen Gebrauch von Conboys

Übungsstunden.

Und die »Großen«? Man darf gespannt

sein, wer diesmal in dem noch jungen Club

die Titel gewinnen wird. Vielen der rund 350

Mitglieder kommt die Neun-Loch-Anlage

entgegen. Allgemein sind kreative, moderne

Kurzkurse komplette Golfplätze mit sämtlichen

Features: Teichen und Bunkerkomplexen,

ondulierten Grüns und anspruchsvollen

Fahnenpositionen. Nur die Distanzen erfordern

halt allenfalls ein Hybrid, kleines Holz

oder längeres Eisen vom Tee. Ihre Optik ist

bestechend und täuscht gern einen Schwierigkeitsgrad

vor, der im Spiel dann doch lösbare

Aufgaben beschert.

Golf am Flugplatz – ein perfekter Tummelplätze

für Einsteiger oder Anfänger und das

ideale Kurzspielrevier für versiertere Golfer.

Denn: Spaßfaktor und sportlicher Anspruch

müssen kein Widerspruch sein. Der relativ

neue Platz ermöglicht hohen Handicappern

schöne und schnelle Erfolgserlebnisse.

Für viele Golfer, die auf Wangerooge

Urlaub machen, ist es auch eine Art Rückkehr

zu den Anfängen. Man benötigt für

eine Neun-Loch-Runde nicht so viel Zeit.

Ein Vorteil, den auch Stefan Marten längst

erkannt hat. Der ehemalige VW-Mann aus

Wolfsburg hat sowohl die Finanzen beim

GCW als auch das Golfspielen fest im Griff:

»Auf unserer kleinen aber feinen Anlage

spiele ich schneller und habe in schöner

Umgebung mehr Spaß als auf einem großen

Platz.«

Über die Clubmeisterschaften berichten

wir in der nächsten Ausgabe.

TEXT: MANFRED OSENBERG

JOGI DER

GLÜCKLICHE

Joachim Bauer ist der erste Golfer auf

Wangerooge, dem das Hole in One

in der Geschichte des Golfclub Insel

Wangerooge gespielt hat. Mit dem

Eisen 7 ist ihm dieser Zauberschlag

am 25. Juli 2019 (Redaktionsschluss

der MOIN) um 13.15 Uhr gelungen.

Das war genau einen Tag vor Beginn

der 1. Clubmeisterschaft über die die

MOIN in der nächsten Ausgabe ebenso

berichtet wie über die vielen anderen

sportlichen Events im Sommer.

Hiltrud Michaelis-Stelter und Peter Fischer heißen die ersten Clubmeister des GC

Wangerooge. Bei der Siegerehrung mit Präsident Nannizzi (Mitte) gab es viel Beifall.

Mehr über die Insel-Golfer und die anderen Sportler erfahren die MOIN-Leser in der

Oktober-Ausgabe.


TRADITION 0 61

SCHACH & BRIDGE

Am letzten Juli-Sonntag startete das

diesjährige Schachturnier der Wangerooger

Sport-Gemeinschaft. Bereits im Juni

fand das traditionelle und von Susanne Neumann

wieder großartig organisierte Bridge-

Turnier statt.

Eine Veranstaltung, die immer beliebter

wird. Gewonnen haben Adelheid Peters und

Hartmut Brückner aus Essen, die auch beim

»Mäuseturnier« ganz oben standen und die

Ehrenpreise entgegennehmen konnten.

Für die 23. Bridgereise (03.–08.06.2020)

liegen schon jetzt ca. 50 Anmeldungen vor.

Zum Rahmenprogramm gehörte diesmal

auch der Besuch des Erfolgsfilms »Der Junge

muss an die frische Luft«. Die fanden die

»Bridgerinnen« auf der Insel genug.

SCHON ZUM 38. MAL

Wenn die neue MOIN per Flieger auf die Insel

kommt, hat in den Seminarräumen an

der Strandpromenade das 37. Wangerooger

Schachturnier stattgefunden.. Es spielten

Damen und Herren, Mädchen und Jun-

gen u.a. um die zahlreichen Preise. HAUS &

GRUNDEIGENTUM Service (siehe nächsten

Seiten), als klimaneutrales Unternehmen

zertifiziert, haben für das Event jetzt

ebenfalls Emissionszertifikate nach Gold

Standard gekauft, so dass das Turnier selbst

als klimaneutrale Veranstaltung laufen

kann. Die genaue »Abrechnung« der Zertifikate

erfolgt natürlich erst nach Turnierende,

wenn die Anzahl der Teilnehmer bekannt

ist. Interessant, dass Spornsor und Inhaber

Dr. Oliver Kiaman 1986 und 1987 das Kinderturnier

gewonnen hat. Simultanspieler

ist in diesem Jahr der Großmeister Ilja Zaragatski.

Über die Sieger berichtet die MOIN

in der nächsten Ausgabe.

Übrigens: Jari Reuker hat als Siebenjähriger

2008 das Jugendturnier gewonnen und

mit 13 2004 das Turnier der Erwachsenen.

Jan siegte dann 2018 bei der Deutschen U18

Meisterschaft. Bekanntester Simultanspieler

auf Wangerooge war 2002 GM Vlastimil

Hort.

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Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

HAUS & GRUNDEIGENTUM Service ist das einzige Unternehmen, das von

der Fachzeitschrift Capital hintereinander in den Jahren 2017 und 2018 als

Top-Makler in Hannover mit der Höchstnote von 5 Sternen ausgezeichnet

wurde. Eine Auszeichnung, die wir maßgeblich auch unseren Kundinnen und

Kunden zu verdanken haben.

Aus diesem Anlass verlosen wir 3 mal „Ein echtes Unikat“ von Isa Fischer.

Wie Sie gewinnen können, das erfahren Sie auf der rechten Seite.

Übrigens, wir sind mit diesen Leistungen auch auf der Insel aktiv:

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Mehr Informationen auch direkt in unserem Wangerooger Büro:

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10/2017 10/2018

Frank Schoenfeld

Leiter Maklerabteilung

Christian Spierig

Stellv. Leiter u. Makler

Maike Paulsen

Maklerin

Wolfgang Uhlig

Leiter WEG-Verwaltung

Christine Richter

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Nora Reichmann

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Exklusiv für Sie erstellt Isa Fischer eine aquarellierte Tuschezeichnung

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Was Sie dafür tun müssen? Gehen Sie auf unsere neue Website

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und beantworten Sie folgende Fragen:

Welches Traditionsturnier auf Wangerooge sponsern wir

in diesem Jahr?

Wie heißt unser Partner für die Vermietung exklusiver

Ferienhäuser und -wohnungen auf Wangerooge?

Ihre Antwort senden Sie bitte per E-Mail bis zum 31.08.2019 an

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verlosen wir 3 mal „Ein echtes Unikat“ von Isa Fischer.

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arbeitet draußen, also direkt vor dem Motiv. Sie

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Veranstalter des Gewinnspiels ist HAUS & GRUNDEIGENTUM Service, Hannover. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen

ab 16 Jahre. Mitarbeiter und Angehörige des Unternehmens sind von der Verlosung ausgeschlossen. Eine Teilnahme

kann nur über die o.g. E-Mail-Adresse erfolgen. Die drei Gewinner werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit

ermittelt. Teilnahmeschluss ist der 31.08.2019. Die Verlosung erfolgt am 15.09.2019. Die Gewinner werden zeitnah

postalisch oder per E-Mail benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen aus unserem Hause beeinflussen den Ausgang des Gewinnspiels

nicht. Anfertigung und Übergabe der Gewinne erfolgen nach individueller Absprache zwischen den Gewinnern,

der Künstlerin und des Veranstalters. Wir nehmen den Datenschutz ernst und behandeln Ihre personenbezogenen

Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften. Ihre Daten werden nicht an Dritte

weitergegeben, sondern lediglich für unsere eigene Datenspeicherung genutzt. Teilnehmer haben die Möglichkeit, per

E-Mail unter hausgezeichnet@wooge.immo oder telefonisch unter 0511 - 300 303 vom Gewinnspiel zurückzutreten.


0 64 BÜCHERSEITEN

Malte Goosmann am Strand mit Frau und Freunden aus Wuppertal

»SO BIN ICH AUF DEN

KOMMISSAR GEKOMMEN«

Malte Goosmann, ehemaliger Schulleiter einer »Sportbetonten Oberschule« in Bremen hat ein

spezielles Hobby. Damit ist nicht nur seine über 20-jährige Leidenschaft zur Insel gemeint, sondern in

Verbindung damit, Krimis über seinen Lieblingssandhaufen zu schreiben.

i

nzwischen,

im Ruhestand, erfand

der 69-Jährige aufgrund eines Zeitungsartikels

im Weser Kurier über

einen Kommissar, der des Vorwurfs

der Drogenmauschelei verdächtigt wurde,

seinen fiktiven Kommissar Lars Petersen,

den leicht verschrobenen Kommissar, der

durch eine Strafversetzung mit seinem

Gitarrenkoffer die Insel erreicht, um seinen

ersten Mordfall aufzuklären.

Schon in seinem ersten Roman »Schatten

über Wangerooge« darf Kommissar Lars

Petersen ans Werk treten. Malte Goosmann

schrieb aus Leidenschaft dieses erste Buch.

Um es veröffentlichen zu lassen, ging er damals

in Vorkasse mit der Überlegung nur 50

oder 100 Exemplare drucken zu lassen. Es

war damals ein Risiko, dass er einging und

betrachtete die Schreiberei als reines Hobby.

Lars Petersen erfreute sich aber auf der

Insel und inzwischen deutschlandweit so

großer Beliebtheit, dass Malte Goosmann

weiter machte und Kommissar Petersen in

zwei weiteren Romanen zur Tat schreiten

ließ.

7000 STATT 100 BÜCHER

»Verscharrt in Wangerooge« und »Rufmord

auf Wangerooge« verkauften sich so gut,

dass inzwischen eine stolze Auflage von nunmehr

7000 Exemplare zu verzeichnen sind.

Besonders in der Wangerooger Inselbuchhandlung

Schröder waren die Bücher über

Wochen auf Platz 1 der Verkaufsliste.

Inselbewohner und Wangerooge-Freunde

erkennen die bewusst namentlich geänderten

Protagonisten, Schauplätze und

Kneipen und erfreuen sich an den Sprüchen

in größeren Kneipenrunden, die der Schriftsteller

seit Jahren auffängt und ganz bewusst

in seine Bücher einbaut. 80 Prozent Autobiographie

des ehemaligen Rockmusikers sind

in seinen Geschichten verarbeitet. Schließlich

weiß der Mann, wovon er schreibt, denn

über 20 Jahre, zwei Mal jährlich, besucht er

seinen Lieblingsort mit Frau Monika, die er

natürlich, wie soll es auch anders sein, auf

dem Alten Leuchtturm geheiratet hat.

Positive Resonanzen gab es von »echten«

Polizisten, die ihm inzwischen mit vielen

Tipps zur Seite stehen. Viele Leser seiner Bücher

reisen nun nach Wangerooge, um Tatortbesichtigungen

durchzuführen und sich

Schauplätze und Gaststätten »ganz real«

anzuschauen.

Der inzwischen vierte Roman rund um

Petersen und all die bekannten Protagonisten

ist längst in Arbeit. Einen Titel gibt es

noch nicht, aber wir sind sicher, dass viele

Fans schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung

warten.

TEXT & FOTOS: ANTJE POLLEX


TOP 10

Aktuelle Hitliste

der Buchverkäufe in der

Wangerooger Buchhandlung

01 Malte Goosmann

Rufmord auf Wangerooge

02 Klaus-Peter Wolf

Todesspiel im Hafen

03 Brigitte Janson

Inselfreundinnen

04 Marie Wendland

Bei Ebbe geht das Meer nach Hause

05 Jean-Luc Bannalec

Bretonisches Vermächtnis

06 Ian McEwan

Maschinen wie ich

07 Regine Kölpin

Ins Watt gebissen

08 Tanja Litschel

Blutroter Sand

09 Guillaume Musso

Die junge Frau und die Nacht

10 Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

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FÜR PETRA UND ANNEMARIE …

… ist es selbstverständlich, dass sie eines (oder mehrere oder alle)

Osenberg-Bücher zu Hause haben. »Durch die Wangerooger-Bücher

und die MOIN sind wir immer mit der Insel verbunden«, sagen

Petra Hempen und Annemarie Hilling (rechts), die seit vielen

Jahren die berühmt-berüchtigten« Treffen der ehemaligen

Inselschüler mitorganisieren. Jedes Jahr im Mai kommen sie

nach Wangerooge. »Und natürlich auch zwischendurch«, sagt

Annemarie. Für sie und ihren Ehemann ist Wangerooge längst

zur zweiten Heimat geworden. Wie viele Menschen, die Manfred

Osenberg in seinem Buch »Wangerooge und der Rest der Welt«

beschrieben hat.

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0 66 AUSATMEN

Wangerooge – die blühende Insel. Vorne Blumen, hinten die Häuser am Alten Deich. Über allen thront der alte Leuchtturm.

FOTO: EVELYN GENUIT

ERLEICHTERUNG

Eine Rettungsschwimmerin steht am

Hauptstrand und schaut auf die Wellen.

Plötzlich merkt sie, dass sie ihre Periode bekommt.

Leider hat sie noch vier Stunden

Dienst und nichts dabei, das ihr helfen könnte.

In ihrer Not funkt sie die Seerettungs-

Zentrale an und bekommt den Kollegen

Burkhard ans Funkgerät.

Diesem sagt sie: »Hallo Burkhard, bitte

tu mir einen Gefallen!«

Burkhard: »Jeden!«

Sie: »Ich stehe hier an der Promenade,

bekomme meine Tage, habe noch vier Stunden

Dienst und nichts dabei. Bitte bring mir

meine Tampons! Du findest sie oben rechts in

meinem Schreibtisch. Und, Burkhard – bitte

beeile Dich!«

Sie schaut auf das Wasser und die badenden

Kinder. Zwei Stunden, drei Stunden. Erst

nach vier Stunden kommt Burkhard mit dem

Fahrrad und winkt freundlich aus der Ferne

mit der Tamponschachtel.

»Burkhard, Du bist ein Blödmann«, ruft

sie ihm entgegen. »Ich habe Dir doch gesagt,

Du sollst Dich beeilen. Warum kommst Du so

spät?«

»Ja, weißt Du, als Du über Funk durchgegeben

hast, dass Du Deine Tage hast, hat Peter

einen Karton Sekt ausgegeben, Reinhold

hat 'nen Kuchen gebracht, Hermann 'ne Flasche

Whiskey, Jan 'ne Kiste Bier und Stefan

hat auch noch 'ne Runde geschmissen. Und

ehrlich gesagt, mir ist auch ein Stein vom

Herzen gefallen!«

Wie weit ist es

denn noch

bis Helgoland?

WAS IST DORF? Auf Wangerooge gibt es den Dorfgroden, den

Dorfdeich, den Dorfplatz. Aber – was ist Dorf? Ganz einfach. Dorf ist, wenn du zum

Nachbarn gehst um dir eine Heckenschere auszuleihen und du nach 3 Stunden,

3 Bier und 3 Bratwürstchen zurückkommst. Aber ohne Schere …

IMPRESSUM

10 Jahre

MOIN von Wangerooge

erscheint fünfmal im

Jahr und ist überall auf

der Insel, wo sich die

Menschen treffen,

für 2,50 EUR erhältlich.

Herausgeber

OSInsel-Verlag Wangerooge

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

osenbergpresse@t-online.de

Fotos

Evelyn Genuit

Kurt E. Keil

Jörn C. Osenberg

Manfred Osenberg

Marc Osenberg

Antje Pollex

Klaus Schultes

Axel Stuppy

Renate Zerhusen

Reportagen

Axel Stuppy

Friedemann W. Bräuer

Layout

Jörn C. Osenberg

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

Achtung

Die von uns gestalteten

und veröffentlichten Texte

und Anzeigen dürfen

nur mit Zustimmung des

Verlages reproduziert und

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