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DIE REPORTAGE 0 61

BERGSTEIGEN STATT KICKEN:

JAN UND THIJS

IN GEFÄHRLICHER MISSION

Sie müssen Sand fahren oder in der eigenen Kneipe arbeiten. Sie sitzen an der Kasse im Inselmarkt

oder bauen auf dem Festland ihr Abitur. Die Gründe für die chronische Personalnot der Inselkicker

in der 3. Kreisklasse sind so vielseitig wie ihre Berufe. Doch für das Fehlen an den Spielen im April

und Mai 2019 besaßen die Leistungsträger Jan Grunemann und Thijs Kretzberg ganz besonders

ausgefallene Gründe.

e

in

bisschen Abwechslung hat

noch nie geschadet. Das haben

sich auch die beiden Wangerooger

Kicker Jan (29) und Thijs

(30) gedacht, die dem Fußballplatz für einige

Wochen den Rücken kehrten, um sich daran

zu machen, mehrere tausend Meter hohe

Berge zu besteigen. Ein Abenteuer fernab

der Heimat – und eine Reise, die die beiden

wohl nie vergessen werden.

Grunemann, hauptberuflich Polizeibeamter

in Westerstede und einer von vier Brüdern

im Team des TuS Wangerooge, beginnt

seinen aufregenden Reisebericht mit dem

Start in Frankfurt in Richtung Kathmandu.

»Vor Ort hätten wir eigentlich zwei Nächte

Aufenthalt gehabt, mussten aber wegen des

schlechten Wetters zwei weitere Tage dranhängen«,

erzählt Jan.

Anschließend ging es mit einer kleineren

Maschine nach Lukla. Der Flughafen dort

gilt als einer der gefährlichsten der Welt, da

das Wetter schnell umschlagen kann und die

Piloten nur den einen Versuch haben, den

Berg hinter der Landebahn zu passieren.

Hier gab es allerdings glücklicherweise keinerlei

Probleme.

So ging es rund zwei Wochen lang einmal

quer durch den Sagarmatha-Nationalpark;

das ist das Gebiet in der Everest-Region.

»Wir haben uns nach und nach hochgearbeitet,

die höchste Schlafhöhe lag bei 4800

m. Die dortigen Hütten waren nicht beheizt,

man kann sich also vorstellen wie kalt es

nachts war. Da außerdem die Wasserleitungen

teilweise gefroren waren, musste man

auch in Sachen Hygiene Abstriche machen«,

meint Jan.

»Viele aufregende Erfahrungen und Eindrücke

durften wir auf unserer Tour erleben.

Besonders hängengeblieben ist die Passüberquerung

am Renjo-La (5340m). Wir sind bei

knapp 4500m gestartet, hatten anschießend

einen knapp siebenstündigen Aufstieg über

eisige Treppen zum Pass. Durch die dünne

Luft und unser Gepäck (knapp 18kg) war

das der absolute Wahnsinn. Oben angekommen

dachte man, dass jetzt das schlimmste

geschafft ist; bergab ging es dann aber auch

nochmal fast 4 Stunden durch Tiefschneepfade,

wo man aufgrund des zusätzlichen

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