MOIN_03_2019_ePaper
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0 42 NEUE SERIE: TEIL 2
weise ab. Sie verbrachten ihre Tage am
Strand vornehmlich mit Windsurfen oder
Segeln und öffneten abends das Lokal, das
von Anfang an der Treffpunkt schlechthin
des Wangerooger Nachtlebens wurde.
1983 kam es zur Umbenennung des Hard
Rock Cafés. Ab nun sollte es SURF heißen.
Swing durfte ab sofort nicht mehr getanzt
werden, aber das war sowieso nicht der
favorisierte Tanz in dieser Lokalität. Phonetisch
war der neue
Name eher wenig überzeugend. »Wir gehen
heute insssSörf« klang doch irgendwie
ein wenig ungelenk. So verabredeten sich die
Eingeweihten für den Abend einfach weiterhin
im »Hard-Rock«.
1983 erschien Ronny erstmals auf der
Inselbühne und übernahm nach einer turbulenten
ersten Saison den Pachtvertrag für
das SURF. Als allererste Maßnahme holte er
den alten Namen »Hard Rock Café« wieder
aus dem Keller hervor.
Aha, daher also: back to the roots«
… UND WIE ES ENDETE
Unterschiedliche Interessenlagen zwischen
dem Ruhebedürfnis der Kurgäste (und deren
Zimmervermietern) und Kneipengängern
hat es schon immer und überall gegeben.
Dass das Verlassen einer Kneipe trotz
eines aufmerksamen Türstehers nicht gänzlich
geräuschlos passieren kann, ist wohl unbestritten.
Der Streit um das Hard Rock Café
allerdings polarisierte und eskalierte. Der
Pachtvertrag sollte gekündigt werden!
1989 – Demonstration auf der Zedeliusstraße
gegen die geplante Schließung des
Hard Rock Cafés.
Es waren hauptsächlich jugendliche Gäste,
die um die Zukunft ihres Lieblingslokals und
abendlichen Treffpunkts bangten.
Das Hard-Rock-Schild wird von attraktiven
jungen Menschen durchs Dorf getragen
und hängt nicht mehr wie gelangweilt an der
Außenmauer, um den Durstigen den Weg zu
weisen.
Was sollte denn das sein – eine pfiffige
PR-Aktion? Oh nein, ganz im Gegenteil! In
der Nacht zuvor war es zu einer weiteren Eskalation
im insularen Zwist um das beliebte
Lokal gekommen. In den Augen unbeteiligter
Betrachter mag das handgreifliche Vorgehen
des Vermieters ein wenig närrisch
erscheinen. Der jedenfalls gab seinen Bütteln
den Auftrag, nächtens in destruktiver
Mission die Peterstraße zu überqueren. Die
Handlanger hatten dann brutal und in Nullkommanichts
das angeordnete vandalierende
Werk am unschuldigen Eingangsfass des
Hard Rock Cafés vollbracht.
Über Sinn oder Unsinn solch rabiater
Aktionen kann man bestenfalls geteilter
Meinung sein.
Alles Hoffen, jegliches Engagement jedoch
blieb nutzlos. Zwar wurde der Betrieb
auch noch im Folgejahr gewährleistet, aber
mit Ablauf der nächsten Saison 1990 war unwiderruflich
das Ende des Hard Rock Cafés
besiegelt.
Es sollte die letzte Saison des Hard Rock
Cafés werden. Schluss, aus, vorbei. Fast ein
Jahrzehnt lang hatte es auf Wangerooge geheißen:
»Wir sehen uns dann heute Abend
im Hard-Rock!«
Axel und Ronny 2018 auf der Berliner
Pfaueninsel. »Wir waren die tollste Crew
für die allerbesten Gäste der Welt.
Danke Euch allen!«
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE: ALS MAGGI NOCH DIE GLOCKE SCHLUG
Das »Tschako« existiert auch schon lange nicht mehr. Horst »Maggi« Michalski hatte den Laden 1981 eröffnet. In späteren Jahren
war Detlef Engelmeyer Pächter. Die MOIN-Redaktion würde sich über alte Fotos freuen. Vom Tschako, der Kellerklause im Central-
Hotel, dem Mittelpunkt und auch vom Ponyhof, dem Leuchtturm-Eck und der Börse könnten wir Fotos ebenfalls gut gebrauchen.
Also los, schaut euch eure Bilderarchive an und sendet die alten Bilder an osenbergpresse@t-online.de !