MOIN_03_2019_ePaper
0 38 HOCHZEITEN IN DER NORDSEEGOLD UND GRÜNWIE LIEB’ ICH DICHEs kommt selten vor, dass eine Familienfeier so ausschweifend gefeiert wird wie diese an jenemMai-Wochenende. Anlass waren zwei »Hochzeiten«, die »goldene« von Charly (77) und Maike (80)Langhoop und die »grüne« von Sohn Stefan, der seiner Melli auf der Insel das Ja-Wort gab.keine Frage: Charly und MaikeLanghoop kennt fast jeder auf derInsel. Schneidermeisterin Maikeund der alte »Charly«, von demkaum jemand weiß, dass er vor 77 Jahrenmal als Volker Langhoop getauft worden ist,standen im Mittelpunkt der Ovationen derüber 100 Hochzeitsgäste. »Ich wurde schonin der Schule so genannt«, weiß »Charly«selbst nicht mehr so genau, weshalb er diesenNamen hat. Der liebenswürdige alte Herrgehört noch zu den waschechten Insulanern.Was heute eigentlich nicht mehr möglich ist,weil alle Wangerooger Kinder nur noch aufdem Festland zur Welt kommen. Charly istauf seiner Insel geboren.»Wir Insulaner sind eine aussterbendeRasse«, meinte »Charly« mit Galgenhumor,als die MOIN ihn und sein »Goldstück« besuchten.Er hat übrigens mal das Maurerhandwerkerlernt und kann also mit Fug undRecht sagen, dass er das schmucke Haus inder Rösingstraße mit eigenen Händen gebauthat. »Villa Mariechen«, das ist eine Erinnerungan Charlys Mutter und seine Eltern,die das 1972 erbaute Haus zunächstbewohnt hatten.
HOCHZEITEN IN DER DAS NORDSEE DUELL 039COMEBACK DES JAHRESWer auf einer Insel zu Hause ist, der hatmeist nicht nur mehrere Berufe, sondern istauch Mitglied in mehreren Vereinen. So war»Charly« auch Sänger im beliebten Shanty-Chor »De Wangeroogers«, deren Konzertestets vor vollem Haus stattfanden und die etlicheCDs herausgebracht haben, bevor sichder Chor vor zwei Jahren auflöste.Als »Alte Sänger« (oben Mitte) feiertendie Männer um Wangerooges »Musikdirektor«Klaus Brüggerhoff 2019 ein Comeback.Da war es natürlich klar, dass die Oldiesauch auf den Hochzeitsfeierlichkeiten auftretenmussten. Brüggerhoff leitete natürlichauch die Inselcombo, die am Gelingen desmit viel Mühe inszenierten Langhoop-Musicalsmaßgeblich beteiligt war. Der Labskaus-Ballim Hanken wird allen Beteiligtennoch lange in Erinnerung bleiben.Schon vor der Riesenfete hatten SohnStefan mit Sohn und Braut Melli mit Tochterin puncto Event-Orga gute Arbeit geleistet,dazu passte auch das zünftige Fischessenbei Kruse, der Biergenuss im Strandkorbund in der Kogge sowie am Hochzeitstagdas Beisammensein in Langhoops »Bikeport«,das mit vielen Säcken dekoriert war,weil Schwiegertochter Melli ihren Geburtsnamen»Sack« durch die Vermählung verlorenhatte.Gewonnen hatte dagegen die ganze FamilieLanghoop. Glücklich die »alten« Maikeund Charly. Noch mehr die »jungen«Melli und Siebelt, die vom Leuchtturm mitRüdigers Rikscha abgeholt und über die Inselgefahren wurden.Eine Fahrt ins Glück!TEXT: MANFRED OSENBERGRÜDIGERS HOCHZEITS-RIKSCHAAuch Julia und Daniel aus Nordrhein-Westfalen ließen sich nach derTrauung von Rüdiger vom Fahrrad-Verleih Beier in der Rikscha zurHochzeitsfeier kutschieren.FOTO: EVELYN GENUIT
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GOLD UND GRÜN
WIE LIEB’ ICH DICH
Es kommt selten vor, dass eine Familienfeier so ausschweifend gefeiert wird wie diese an jenem
Mai-Wochenende. Anlass waren zwei »Hochzeiten«, die »goldene« von Charly (77) und Maike (80)
Langhoop und die »grüne« von Sohn Stefan, der seiner Melli auf der Insel das Ja-Wort gab.
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eine Frage: Charly und Maike
Langhoop kennt fast jeder auf der
Insel. Schneidermeisterin Maike
und der alte »Charly«, von dem
kaum jemand weiß, dass er vor 77 Jahren
mal als Volker Langhoop getauft worden ist,
standen im Mittelpunkt der Ovationen der
über 100 Hochzeitsgäste. »Ich wurde schon
in der Schule so genannt«, weiß »Charly«
selbst nicht mehr so genau, weshalb er diesen
Namen hat. Der liebenswürdige alte Herr
gehört noch zu den waschechten Insulanern.
Was heute eigentlich nicht mehr möglich ist,
weil alle Wangerooger Kinder nur noch auf
dem Festland zur Welt kommen. Charly ist
auf seiner Insel geboren.
»Wir Insulaner sind eine aussterbende
Rasse«, meinte »Charly« mit Galgenhumor,
als die MOIN ihn und sein »Goldstück« besuchten.
Er hat übrigens mal das Maurerhandwerk
erlernt und kann also mit Fug und
Recht sagen, dass er das schmucke Haus in
der Rösingstraße mit eigenen Händen gebaut
hat. »Villa Mariechen«, das ist eine Erinnerung
an Charlys Mutter und seine Eltern,
die das 1972 erbaute Haus zunächst
bewohnt hatten.