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INSELLEBEN 0 29
GLÜCKLICHE TÄTOWIERTE
»Tattoos sind ein Lebensgefühl«, lächelt Ivonne Janowsky, die gern zeigt, was sie auf der Haut trägt.
Die 47-Jährige, die 2015 »einfach mal« nur für eine Saison von Köln nach Wangerooge reiste, um im
»Treibsand« das Team in den Sommermonaten zu unterstützen. Aus der einen Saison sind inzwischen
schon vier Jahre geworden. »Und es werden bestimmt noch mehr«, grinst das Ex-Model und krault
ihren »Lebensgefährten«, der auf den schönen Namen Pequet hört.
k
eine Frage: Die bekennende Naturliebhaberin
kommt mit ihrem
zehnjährigen Hund auf der Insel
voll auf ihre Kosten. Das war nicht
immer so. Nach Zwischenstationen in der
»Giftbude« und der »Düne 17« arbeitet die
Tochter eines Polen und einer Tschechin nun
schon im dritten Jahr im »Parkhotel New
Hampshire«, wo sie jeden Morgen mit ihrer
erfrischenden, unkomplizierten Kölschen
Natur die Hotelgäste mit Frühstück versorgt.
Die Leidenschaft zur Tattoo-Stecherei
entstand in ihrer Heimatstadt Köln, in der
alle ihre Werke entstanden. Ob Nacken, Bein
oder Bauch, alles an ihr ist inzwischen künstlerisch
verziert. Teilweise von renommierten
Tattoo-Künstlern wie Thomas Grundmann,
der ihren Oberarm ohne Pauspapier und
Freihand mit einem Drachen schmückte. Ihr
erstes Tattoo, zeitlos und kunstvoll.
Sie selbst hat all ihre Verzierungen nie
bereut, denn für sie ist es eine Art Spirit,
eben ein Lebensgefühl.
Tattoos sind groß in Mode, aber nicht
deswegen oder weil man dazu gehören
möchte, sollte man sich dafür entscheiden.
»Alte Haut ist alte Haut, dann halt nur mit
Bildchen drauf«, erklärt Ivonne und präsentiert
uns stolz ihre Werke. »Ja, Tattoos sind
ein Lebensgefühl.« Ivonne Janowsky zeigt
gern, was sie auf der Haut trägt.
TATTOOS AUF WANGEROOGE
Jekaterina Johannpeter, die im Vorjahr den
MOIN-Fotowettbewerb gewann, ist ebenfalls
stolz auf ihr Tattoo. Die 23-Jährige lebt
zwar in Varel, aber Wangerooge ist weiterhin
»ihre Insel«, an die sie täglich denkt.
Und wann kehrt sie auf ihre Insel zurück?
Zu Anlässen wie der MOIN-Ehrung in der
»Strandlust« oder zu Besuchen ihres Vaters
gerne: »Aber ich kann mir derzeit nicht vorstellen,
Varel zu verlassen.«
Jekatherina weist darauf hin, dass sie
nach der Ausbildung schon einen guten Job
am Festland in Aussicht hat. »Trotzdem bleibe
ich immer mit meiner Heimat verbunden.«
Die Gründe? Das liegt nicht nur an ihren
Kindheitserinnerungen, sondern auch
an ihrem Tattoo. Es zeigt den Inselumriss
und die Koordinaten des Leuchtturms.
»Das Tattoo habe ich mir kurz nach dem
Umzug nach Varel stechen lassen«, sagt Jekatherina.
Damals ist sie von der Schule auf
Wangerooge direkt zum Tätowierer gegangen
– und innerhalb von 15 Minuten war
alles fertig. War es schmerzhaft hinter dem
Ohr? »Nein, war es überhaupt nicht. Ich hatte
es mir viel schlimmer vorgestellt«, lächelt
die junge Mutter (Foto nächste Seite).
Wangerooge bleibt immer ihre »richtige
Heimat«. Warum? Zum einen möchte sie
Töchterchen Leana die Insel nahebringen,
zum anderen möchte sie ihr immer zeigen,
wo ihre Eltern groß geworden sind.
TEXT UND FOTOS: ANTJE POLLEX