0 28 INSELLEBEN»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,aber die MOIN sammeln wir!“Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang HenseleitJahres-Abo:5 x MOINfür nur20,– EuroMail an »osenbergpresse@t-online.de« oder per Post»MOIN, Am alten Deich 12/4, 26486 Wangerooge«(Rechnung inkl. MwSt. kommt mit dem 1. Exemplar per Post)
INSELLEBEN 0 29GLÜCKLICHE TÄTOWIERTE»Tattoos sind ein Lebensgefühl«, lächelt Ivonne Janowsky, die gern zeigt, was sie auf der Haut trägt.Die 47-Jährige, die 2015 »einfach mal« nur für eine Saison von Köln nach Wangerooge reiste, um im»Treibsand« das Team in den Sommermonaten zu unterstützen. Aus der einen Saison sind inzwischenschon vier Jahre geworden. »Und es werden bestimmt noch mehr«, grinst das Ex-Model und kraultihren »Lebensgefährten«, der auf den schönen Namen Pequet hört.keine Frage: Die bekennende Naturliebhaberinkommt mit ihremzehnjährigen Hund auf der Inselvoll auf ihre Kosten. Das war nichtimmer so. Nach Zwischenstationen in der»Giftbude« und der »Düne 17« arbeitet dieTochter eines Polen und einer Tschechin nunschon im dritten Jahr im »Parkhotel NewHampshire«, wo sie jeden Morgen mit ihrererfrischenden, unkomplizierten KölschenNatur die Hotelgäste mit Frühstück versorgt.Die Leidenschaft zur Tattoo-Stechereientstand in ihrer Heimatstadt Köln, in deralle ihre Werke entstanden. Ob Nacken, Beinoder Bauch, alles an ihr ist inzwischen künstlerischverziert. Teilweise von renommiertenTattoo-Künstlern wie Thomas Grundmann,der ihren Oberarm ohne Pauspapier undFreihand mit einem Drachen schmückte. Ihrerstes Tattoo, zeitlos und kunstvoll.Sie selbst hat all ihre Verzierungen niebereut, denn für sie ist es eine Art Spirit,eben ein Lebensgefühl.Tattoos sind groß in Mode, aber nichtdeswegen oder weil man dazu gehörenmöchte, sollte man sich dafür entscheiden.»Alte Haut ist alte Haut, dann halt nur mitBildchen drauf«, erklärt Ivonne und präsentiertuns stolz ihre Werke. »Ja, Tattoos sindein Lebensgefühl.« Ivonne Janowsky zeigtgern, was sie auf der Haut trägt.TATTOOS AUF WANGEROOGEJekaterina Johannpeter, die im Vorjahr denMOIN-Fotowettbewerb gewann, ist ebenfallsstolz auf ihr Tattoo. Die 23-Jährige lebtzwar in Varel, aber Wangerooge ist weiterhin»ihre Insel«, an die sie täglich denkt.Und wann kehrt sie auf ihre Insel zurück?Zu Anlässen wie der MOIN-Ehrung in der»Strandlust« oder zu Besuchen ihres Vatersgerne: »Aber ich kann mir derzeit nicht vorstellen,Varel zu verlassen.«Jekatherina weist darauf hin, dass sienach der Ausbildung schon einen guten Jobam Festland in Aussicht hat. »Trotzdem bleibeich immer mit meiner Heimat verbunden.«Die Gründe? Das liegt nicht nur an ihrenKindheitserinnerungen, sondern auchan ihrem Tattoo. Es zeigt den Inselumrissund die Koordinaten des Leuchtturms.»Das Tattoo habe ich mir kurz nach demUmzug nach Varel stechen lassen«, sagt Jekatherina.Damals ist sie von der Schule aufWangerooge direkt zum Tätowierer gegangen– und innerhalb von 15 Minuten waralles fertig. War es schmerzhaft hinter demOhr? »Nein, war es überhaupt nicht. Ich hattees mir viel schlimmer vorgestellt«, lächeltdie junge Mutter (Foto nächste Seite).Wangerooge bleibt immer ihre »richtigeHeimat«. Warum? Zum einen möchte sieTöchterchen Leana die Insel nahebringen,zum anderen möchte sie ihr immer zeigen,wo ihre Eltern groß geworden sind.TEXT UND FOTOS: ANTJE POLLEX