MOIN_03_2019_ePaper
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0 16 BUHNENBAUER
An einigen Buhnen im Westen haben sich tiefe Löcher aufgetan
– die werden geflickt, bevor es mit der Sanierung weitergeht.
DIE ÜBER WASSER GEHEN …
Wenn ein Buhnenbauer erzählt: Sein Vater war Bauunternehmer, seine Mutter die erste Hebamme von
Wangerooge. Er selbst gehört zu den bekanntesten (und ältesten) Insulanern und beweist mit seinen
Radtouren durch die Dünen, dass er mit 86 Jahren immer noch top-fit ist. »Aber das Bild trügt etwas«,
sagt Post, »auch mich hat das Älterwerden nicht verschont!«
gott hat das Meer erschaffen, der
Friese das Land. Worte, die den
ewigen Kampf des Menschen mit
dem Meer um seinen Lebensraum
dokumentieren. Und damit die Naturgewalten
dem Menschen an der Küste und auf
den Inseln nicht immer wieder das Land
entreißen konnten, mussten die knorrigen
Friesen ihre Strände sichern. Durch Deiche
und Buhnen.
Das geschah schon vor rund 1000 Jahren,
und bereits im Jahre 1300 war die gesamte
Küste bedeicht. Auf den ostfriesischen
Inseln begann der Küstenschutz allerdings
erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, also
um 1850, wo man begann, die spärlichen
Landflecken durch Buhnen zu schützen.
Steinwälle, die weit ins Meer hineinragen
und als Wellenbrecher dienen. Sie zu bauen,
ist nicht nur Knochenarbeit, sondern erfordert
auch äußerst konzentrierte Tätigkeit,
denn der Hauptteil der Arbeit muss natürlich
schnell und präzise bei Niedrigwasser
erledigt werden.
KNOCHENARBEIT
»Peo« Post und dessen Vater haben als Bauunternehmer
auf Wangerooge einige der 22
Buhnen, wie die »L« und »M« gebaut. Hierzu
mussten Pfähle rund vier Meter in die
Erde gerammt werden. Pfähle, die die langen
flachen Steinwälle aus harten, wasserbeständigen
Basaltbrocken einrahmten, so
den Sandstrand sicherten und den Wellen
Widerstand boten. Stehen heute dafür eine
Reihe von technischen Möglichkeiten zur
Verfügung, so war in früheren Zeiten härteste
Arbeit von Mensch und Tier nötig, um
Pfähle in den Boden zu rammen und die
schweren Steine heranzuschaffen und weit
in die Nordsee hineinragen zu lassen.