MOIN_03_2019_ePaper
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AUFGEFRISCHT
Nach rund einem Jahr konnten jetzt die umfangreichen Renovierungsarbeiten
am evangelischen Gemein de haus abgeschlossen
werden. Nachdem zunächst im letzten Sommer die barrierefreie
Rampe errichtet und das große Rundfenster eingebaut wurden,
ging es in diesem Jahr mit der Neugestaltung des Saales, des
Sanitärbereichs, des Souterrains und des Eingangsbereiches weiter.
i
m Saal des 1977 gebauten Gemeindehauses
sind die dunklen Braun- und
Grautöne nun einem weißen Grundton
im Zusammenspiel mit frischen und
freundlichen Farben gewichen. Die Küche
wurde ebenso wie das Mobiliar und das
Geschirr erneuert. Über einen in der Schallschutzdecke
eingebauten, ausfahrbaren
Beamer können auf der großen Leinwand
mit Ton über die Deckenlautsprecher z.B.
Filme gezeigt oder für die Senioren Liedertexte
zum Mitsingen projiziert werden. Über
ein Mikrofon lässt sich auch zu größeren
Gruppen gut sprechen. Die Idee, den Sanitärbereich
um eine den Normen entsprechende
Behindertentoilette zu erweitern, konnte
nicht umgesetzt werden, weil dazu der Platz
nicht ausreichte. Darum wurde eine der
vorhandenen Toiletten seniorengerecht umgebaut
und um einen Wickel tisch ergänzt.
Das Foyer und der Vordachbereich erhielten
einen einladenden, weißen Anstrich. Und
im Souterrainbereich, der hauptsächlich von
Kindern und Jugendlichen genutzt wird,
wurde die Küche renoviert und die noch
gut verwendbaren Schränke und Geräte aus
der Saalküche eingebaut. Ein Sorgenkind
war über Jahre die feuchte Westwand des
Lagerraums im Souterrain. Nachdem dann
die alten Sickerschächte für das Regenwasser
stillgelegt und eine Verbindung zur Kanalisation
hergestellt worden war, kann nun auf
der inzwischen trockenen
Wand neuer Putz aufgetragen
werden.
Möglich wurde das alles
durch gute, gemeinsame
Vorbereitungen durch den
Gemeindekirchenrat und
Mitwirkende aus verschiedenen
Gruppen, die sich
im Gemeindehaus treffen.
Großer Dank gebührt Helge
Biethahn, der in diesem
Jahr die Baukoordination
übernommen hat, und Renate Zerhusen, die
die Beschaffung und Ausgestaltung in ihre
Hände genommen hat.
Bis 2011 gab es von der Landeskirche für
unser Gemeindehaus noch jährlich 7.000 €
an Zuschüssen. Dann wählte man ein neues
Verfahren: anstelle von Gebäudezuschüssen
wurden die Zuweisungen pro Gemeindeglied
erhört – zum Nachteil von kleinen
Kirchengemeinden wie der auf Wangerooge
mit nur rund 470 Mitgliedern und einem
großen Gemeindehaus. Die jetzigen Renovierungsmaßnahmen
konnten dennoch durch
die Spendenbereitschaft vieler Menschen
durchgeführt werden. Allein 17.000 € ließen
uns in den vergangenen Jahren die Wangerooger
Gemeindeglieder über das »Freiwillige
Kirchgeld« zukommen. In den Gottesdiensten
wurden hauptsächlich von den Urlaubern
fast 4.000 € gespendet. Der Hamburger
Verein »Andere Zeiten e.V.« schenkte uns
25.000 € für das Rundfenster. Den Bau der
barrierefreien Rampe unterstützte die Landeskirche
mit 25.000 €. Und die 2017 verstorbene
Wangeroogerin Waltraud Klock ließ neben
der katholischen Kirchengemeinde und
der Kommune auch uns mit rund 200.000 €
ein Drittel ihres Erbes zukommen.
Am Sonntag, den 30. Juni 2019, soll
das »aufgefrischte« und inzwischen von allem
Baustaub wieder befreite Gemeindehaus
eingeweiht werden. Um 10:30 Uhr feiern
wir Gottesdienst. Und danach laden wir
bis 15:00 Uhr herzlich ein, sich all das Neugestaltete
einmal anzusehen. Dazu werden
fantasievolle nichtalkoholische Cocktails und
andere Leckereien gereicht. Und das Los der
Mitfeiernden soll dann entscheiden, wie das
Gebäude in Zukunft heißen soll. Im Angebot
sind »Gemeindehaus«, »Klock-Haus« und
»Paradies«.
TEXT & FOTOS: GÜNTHER RASCHEN