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Abschied nehmen: Ratgeber für den Trauerfall

Sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen in der Trauersituation zurechtzufinden und gleichzeitig die Vielfalt der Aufgaben zu bewältigen fällt oft sehr schwer. Im Zentrum unserer Bemühungen steht das persönliche Gespräch – gerne auch bei Ihnen zu Hause in Ihrer vertrauten Umgebung.

Sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen in der Trauersituation zurechtzufinden und gleichzeitig die Vielfalt der Aufgaben zu bewältigen fällt oft sehr schwer. Im Zentrum unserer Bemühungen steht das persönliche Gespräch – gerne auch bei Ihnen zu Hause in Ihrer vertrauten Umgebung.

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Bestattung im Ju<strong>den</strong>tum und im Islam<br />

ABSCHIED NEHMEN 21<br />

DIE GUTEN TATEN ENTSCHEIDEN ÜBER<br />

DAS LEBEN NACH DEM TOD<br />

Jeder Mensch wird einmal sterben.<br />

Doch was kommt danach? Ewiges<br />

Leben im Himmel? Oder eine Wiedergeburt<br />

als anderer Mensch? Wie es<br />

nach dem Tod weitergeht, weiß niemand<br />

– die fünf großen Weltreligionen haben<br />

teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen<br />

davon. Ebenso wie das Christentum,<br />

zählen auch der Islam und das Ju<strong>den</strong>tum<br />

zu <strong>den</strong> Weltreligionen. So haben<br />

auch Ju<strong>den</strong> und Muslime eine eigene Art<br />

ihre Angehörigen zu beerdigen.<br />

Ju<strong>den</strong>tum<br />

Ju<strong>den</strong> glauben an das Jenseits nach dem<br />

Tod. Bis zum Grab bleiben ihnen noch<br />

ihre Familie und Freunde. Danach zählen<br />

nur noch die gute Taten, die der Verstorbene<br />

während seines Lebens auf der<br />

Erde vollbracht hat, die über das Leben<br />

im Jenseits entschei<strong>den</strong>. Für die Angehörigen<br />

und die sogenannte Chewra<br />

Kadisha, eine wichtige Institution der<br />

jüdischen Gemeinde bei Bestattungen,<br />

gilt es, beim Todeszeitpunkt die Augen<br />

des Toten zu schließen und <strong>den</strong> Kopf mit<br />

einem Tuch zu umwickeln. Traditionell<br />

wird der Verstorbene dann in Leichentücher<br />

gewickelt und zum Grab gebracht.<br />

Beim Absenken des Verstorbenen wird<br />

die <strong>Abschied</strong>sansprache gesprochen.<br />

Häufig wird ein Säckchen Erde aus Israel<br />

beigefügt, damit der Tote symbolisch<br />

unter der Erde des Heiligen Landes begraben<br />

liegt. Am Tag der Beerdigung<br />

beginnt die Shiwa, also die Trauerwoche.<br />

Strenggläubige Ju<strong>den</strong> verbringen<br />

diese Zeit mit Gebeten und lesen aus der<br />

Tora, der heiligen Schrift. Jüdische Gräber<br />

wer<strong>den</strong> nicht bepflanzt, da die Ruhe<br />

der Toten nicht gestört wer<strong>den</strong> soll und<br />

da Blumen verwelken. Zum Ge<strong>den</strong>ken an<br />

<strong>den</strong> Verstorbenen wer<strong>den</strong> daher oft Steine<br />

auf das Grab gelegt.<br />

Islam<br />

Auch nach dem islamischen Verständnis<br />

ist der Tod nicht das Ende des Daseins.<br />

Nach der Auferstehung muss der Mensch<br />

im Jenseits seine guten Taten vorlegen.<br />

Beim Todeszeitpunkt ist der Mensch auf<br />

der Schwelle zum Jenseits, deshalb müssen<br />

auch die Angehörigen als Zeichen<br />

des Respekts beim Übergang helfen. Es<br />

sollte vorerst da<strong>für</strong> gesorgt wer<strong>den</strong>, dass<br />

das Gesicht des Toten Richtung Mekka,<br />

der Geburtsstadt des Propheten Mohammeds,<br />

zeigt. Es erfolgt die traditionelle<br />

Waschung, die Einkleidung und das Totengebet.<br />

Bis zum Tag der Auferstehung<br />

befin<strong>den</strong> sich die Verstorbenen im Grab.<br />

Ihre Seelen sind dabei in einem unbestimmten<br />

Raum, wo sie auf das jüngste<br />

Gericht warten.<br />

Auf <strong>den</strong> Flügeln der Zeit<br />

fliegt die Traurigkeit dahin.<br />

Jean de La Fontaine<br />

Foto:<br />

Konstiantyn / stock.adobe.com

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