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h20 Winter 2019_20

Der inhaltliche Kerngedanke ist der Aufbau und die Umsetzung eines Pressenetzwerkes mit Schüler-/ Jugendbeteiligung. Im Mittelpunkt steht die Partizipation von Jugendlichen mit unterschiedlichem Bildungsniveau. Die Idee ist, ein eigenes Schülerpressemedium, unter Anleitung eines erfahrenen Redaktionsteams für den Hamburger Raum zu erstellen. So findet ein Bildungs- und Informationsaustausch in unterschiedlichen Bildungs- und Sozialschichten statt, wodurch eine Vernetzung der Schulen in unterschiedlichen Stadtgebieten unterstützt wird. In Workshops haben die Schüler die Gelegenheit, verschiedene Redaktionsbereiche kennen zu lernen, für eigene Artikel zu recherchieren, Interviews zu führen, kulturelle Ausstellungen zu besuchen und zu beschreiben, für Artikel Bildmaterial zu sammeln, selber herzustellen sowie an der Gestaltung des Magazins h20 mitzuwirken.

Der inhaltliche Kerngedanke ist der Aufbau und die Umsetzung eines Pressenetzwerkes mit Schüler-/ Jugendbeteiligung. Im Mittelpunkt steht die Partizipation von Jugendlichen mit unterschiedlichem Bildungsniveau. Die Idee ist, ein eigenes Schülerpressemedium, unter Anleitung eines erfahrenen Redaktionsteams für den Hamburger Raum zu erstellen. So findet ein Bildungs- und Informationsaustausch in unterschiedlichen Bildungs- und Sozialschichten statt, wodurch eine Vernetzung der Schulen in unterschiedlichen Stadtgebieten unterstützt wird. In Workshops haben die Schüler die Gelegenheit, verschiedene Redaktionsbereiche kennen zu lernen, für eigene Artikel zu recherchieren, Interviews zu führen, kulturelle Ausstellungen zu besuchen und zu beschreiben, für Artikel Bildmaterial zu sammeln, selber herzustellen sowie an der Gestaltung des Magazins h20 mitzuwirken.

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sche ich mir sehr, dass wir es schaffen, politisch<br />

das Rad zu drehen, auf der bundesdeutschen<br />

Ebene, auf der europäischen Ebene und auf der<br />

internationalen Ebene - nur Einzelengagement<br />

reicht nicht. Politik ist ja per se dazu da, dass<br />

ein Interessenausgleich geschaffen wird. Also<br />

„<br />

zwischen verschiedenen Interessengruppen<br />

etwas zu vereinbaren, dass es zum Wohle aller<br />

ist. Bei diesen Prozessen muss man verhandeln.<br />

Aber mit der Natur kann man nicht verhandeln.<br />

Das sind einfach Fakten, biologische, physikalische<br />

Fakten. Der Klimawandel wird kommen.<br />

Alle Vorhersagen, die der Weltklimarat getroffen<br />

hat in den vergangenen Jahren, sind eingetreten<br />

und größtenteils überschritten worden.<br />

Deshalb wird am Ende nur zählen, inwieweit<br />

wir es geschafft haben, den Temperaturanstieg<br />

zu begrenzen, den Plastikeintrag zu stoppen.<br />

Natürlich soll keiner zurückgelassen werden<br />

und es darf niemand hinten runterfallen, aber<br />

am Ende wird nur die Temperatur zählen. Wir<br />

können nicht verhandeln und sagen: „Oh, liebe<br />

Erde, gib uns noch einmal fünf Jahre mehr Zeit,<br />

dann können wir noch einmal andere Umstellungen<br />

machen, bleib doch bei 1,5 Grad die<br />

nächsten fünf Jahre, bevor du den nächsten<br />

Temperatursprung machst.“ Das funktioniert<br />

nicht. Dieses Wissen um die Endlichkeit der Verhandlungsoptionen<br />

ist noch nicht verinnerlicht.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Glauben Sie, das wird erkannt<br />

werden?<br />

Ich glaube, dass der Druck zunehmen wird.<br />

Früher war Klimawandel ein Nischenthema,<br />

natürlich gab es die wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

und Prognosen, aber man hat es nicht<br />

erlebt. Aber nach diesen letzten beiden Sommern<br />

ist der Wandel deutlich spürbar geworden.<br />

Und zwar nicht nur irgendwo auf der Welt. Die<br />

Frequenz, mit der diese Schlechtwetter-Ereignisse<br />

zunehmen, die ist wirklich erlebbar und<br />

zwar auch hier in Deutschland mittlerweile. Der<br />

Dürre-Sommer oder heftige Regenfälle, sodass<br />

Straßen durch Schlammlawinen überschwemmt<br />

werden. Diese Frequenz wird massiv zunehmen.<br />

8<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // <strong>Winter</strong> 19/<strong>20</strong><br />

Das Problem ist, dass wir uns zu langsam bewegen.<br />

Wenn wir es endlich schaffen,<br />

unsere Emissionen zu begrenzen,<br />

dann wird es ja trotzdem noch<br />

<strong>20</strong> bis 40 Jahre schlechter<br />

werden. Weil unser Ökosystem<br />

bereits betroffen ist.<br />

Außerdem kennen<br />

wir nicht die<br />

Kipppunkte des<br />

Systems. Ich finde, das beste Beispiel ist das<br />

Spiel Jenga, wo man die Klötzchen rauszieht<br />

und nicht genau weiß, wann der Turm kippt. So<br />

ist es mit der Natur auch oder mit den Ökosystemen.<br />

Es gibt viele tragende Faktoren. Wenn<br />

die eine oder andere Art ausstirbt, passiert<br />

nichts, wenn irgendwo Wald verloren geht oder<br />

Korallenriffe sterben. Der Turm steht und steht.<br />

Doch irgendwann kippt der Turm durch ein<br />

Klötzchen, wie, wann und wo, weiß man nicht.<br />

Das Risiko, dass irgendwo der Punkt erreicht<br />

Am Ende wird nur zählen,<br />

inwieweit wir es geschafft<br />

haben, den Temperaturanstieg<br />

zu begrenzen, den<br />

Plastikeintrag zu stoppen.“<br />

ist, dass eine Kaskade entsteht, die man nicht<br />

mehr stoppen kann, rückt immer näher. In der<br />

Antarktis scheint an einer Stelle so ein Kaskaden-Effekt<br />

bereits eingetreten sein aufgrund der<br />

Erwärmung und des Abschmelzens bestimmter<br />

Eisregionen, der nicht mehr aufzuhalten ist.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Welche Tipps haben Sie für<br />

Leser*innen, um den ökologischen Fußabdruck<br />

zu verringern, besonders auf das<br />

Reisen bezogen?<br />

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wenn es<br />

geht. Auch wenn es länger dauert und unbequem<br />

ist. Ich glaube, dass es uns allen gut tut,<br />

sich mehr zu bewegen. Wenn man etwas mit<br />

dem Fahrrad erreichen kann, ist es sinnvoll, es<br />

zu nutzen oder auch zu Fuß zu gehen. Mit der<br />

Bahn kann man sehr gut reisen, auch wenn<br />

alle immer schimpfen, dass es so lange dauert.<br />

Aber ein Stau auf der Autobahn kostet auch<br />

viel Zeit. Und wer einmal nach Mallorca fliegt<br />

im Jahr, könnte das ganze Jahr Auto fahren,<br />

was das CO 2<br />

-Budget anbelangt. Das kann<br />

man sich ins Gedächtnis rufen, denn durch die<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong>-Reporterin Malin Gosewisch mit Heike Vesper<br />

günstigen Flüge ist die Kultur der Wochenendflüge<br />

etc. gestiegen. Man sollte mit sich selber<br />

ehrlich sein und sich fragen, ob das wirklich<br />

sein muss, auch wenn es natürlich schön ist.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Kann man auch, wenn man z.B.<br />

auf Fleisch oder Fisch verzichtet, helfen?<br />

Nun sind wir wieder im Bereich der persönlichen<br />

Entscheidungen: Fisch ist eigentlich ein<br />

sehr gesundes Lebensmittel. So wie viele auch<br />

sagen, Fleisch essen ist gesund. Dennoch<br />

produzieren Fleisch-, aber auch Milchprodukte<br />

den größten CO 2<br />

-Abdruck im Lebensmittelbereich.<br />

Ich glaube, dass man mit der Umstellung<br />

seiner Ernährung einen großen Beitrag zum<br />

Umweltschutz leisten kann. Bei Fisch wiederum<br />

ist der CO 2<br />

-Abdruck schwierig festzustellen,<br />

da ist es eher die Frage von Überfischung und<br />

Zerstörung der Lebensräume in den Meeren.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Essen Sie selber Fisch?<br />

Nein, ich esse auch kein Fleisch. Ich bin<br />

Vegetariern und bin auch stets bemüht, meinen<br />

Milchkonsum weiter zu reduzieren. Aber wie<br />

gesagt, ich finde, das ist eine sehr persönliche<br />

Entscheidung, die man da treffen muss.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Regt Sie es auf, wenn Leute das<br />

immer diskutieren und kommentieren?<br />

Irritierend finde ich, wie schnell man in<br />

seltsame Diskussionen verwickelt wird, wenn<br />

man sagt, ich esse kein Fleisch. Mit welcher<br />

Vehemenz man fast an den Pranger gestellt wird<br />

und sich dafür rechtfertigen muss, welche Dinge<br />

man nicht isst. Wenn ich sage, ich bin laktoseintolerant,<br />

wird das akzeptiert. Aber vegetarisch<br />

oder gar vegan zu sein, ist ein echtes Politikum<br />

offensichtlich. Man wird als Radikaler angesehen,<br />

der will, dass alle kein Fleisch mehr essen.<br />

Aber wenn wir auf die Zahlen in Deutschland<br />

gucken, sehen wir, dass nur sehr wenige diese<br />

Essenseinstellung haben. Die sind sicherlich<br />

keine politische Bedrohung für irgendwen.<br />

<strong>h<strong>20</strong></strong> // Stört Sie eigentlich das Klischee<br />

von der Öko-Aktivistin?<br />

Nein, das ist ja nicht nur mein Beruf, sondern<br />

mein Leben. Das, was ich am allerliebsten<br />

mache, ich würde nichts anderes machen<br />

wollen. Und das ist das, wofür ich eben auch<br />

stehe.<br />

Wenn Ihr noch mehr über den Beruf von<br />

Heike Vesper erfahren wollt, dann lest das<br />

ganze Interview unter www.<strong>h<strong>20</strong></strong>-magazin.de

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