Melange No12
Melange No12 - Das Magazin im Süden Bayerns
Melange No12 - Das Magazin im Süden Bayerns
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2<br />
0<br />
1<br />
9<br />
GEORG<br />
RINGSGWANDL<br />
Wuide unterwegs<br />
Titel: Georg Ringsgwandl<br />
Foto: Christian Kaufmann<br />
d a s m a g a z i n<br />
IM SÜDEN<br />
BAYERNS<br />
SAMIR<br />
YACOOB<br />
Theater<br />
ist sein Leben.<br />
PATRICK<br />
ARDELT<br />
Danke, Mama!<br />
MURNAUER<br />
GOLDSCHMIEDE<br />
Handwerk und Kunst!
EDITORIAL<br />
Foto: Malina Brunner<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
A<br />
uf dem Titel ist Georg Ringsgwandl. Georg ist ein Freund von mir und<br />
wird am 9. November seine neue, gigantische CD „Wuide Unterwegs“<br />
in der Aula vom Staffelsee-Gymnasium präsentieren.<br />
Sandra Bangerter und Franz Windirsch<br />
Frisch im Team begrüßen<br />
wir Sandra<br />
Bangerter. Nein, hier<br />
handelt es sich nicht<br />
um einen Ausschnitt<br />
der Oberammergauer<br />
Passionsspiele – obwohl<br />
der Hauptdarsteller<br />
langjährige<br />
Erfahrung diesbezüglich<br />
hätte – hier<br />
steht ein sympathisches,<br />
eloquentes Schweizer Mädel, welches sich von meinen messerscharfen<br />
Fragen nicht aus der Ruhe bringen lässt.<br />
Wer ist das neue Gesicht im <strong>Melange</strong>-Team?<br />
Als Sandra Bangerter aus Bern vor 17 Jahren den Staffelsee und am Horizont<br />
das Wettersteingebirge leuchten sah, konnte sie dem Zauber des „Blauen<br />
Landes” nicht widerstehen und machte Murnau zu ihrer neuen Heimat. Sandra<br />
studierte zuvor Polydesign 3D an der Kunstschule in Bern, bereiste mit<br />
einem Musical viele Länder, lebte je ein Jahr in den USA und in Afrika, war<br />
als Reiseleiterin und Radiomoderatorin in der Morning Show Bern tätig. Sie<br />
arbeitete in einer großen Werbeagentur in München und zuletzt in einer hiesigen<br />
Luftbild-Agentur. Als ich nach all ihren Erzählungen in meiner grobmotorigen<br />
Art die Frage nach IHREM Alleinstellungsmerkmal stellte, meinte<br />
Sandra ganz cool: „Ich hab mit 14 Jahren im Berner Oberland den Bulldog-<br />
Führerschein gemacht.“ Da dachte ich mir: „Franz, eine mit einem Bulldog-<br />
Führerschein zum Magazine ausfahren, die kenna mia brauchen!“<br />
Sandra, herzlich Willkommen im Team!<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />
Anna Schön und Konstantin Wecker<br />
Redaktionsleiterin Anna<br />
Marguerita Schön verlässt die<br />
<strong>Melange</strong> auf eigenen Wunsch<br />
und stellt sich neuen Herausforderungen.<br />
In den 4 Jahren ihrer<br />
Mitarbeit hat sie die <strong>Melange</strong><br />
seit der 2. Ausgabe mit aufgebaut.<br />
Mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen<br />
hat sie rund<br />
50 Artikel auf Papier gebracht<br />
und sich um Lektorat, Veranstaltungsbetreuung<br />
und Buchprojekte<br />
gekümmert. Liebe<br />
Anna, wir wünschen Dir alles<br />
Gute auf Deinem weiteren Weg.<br />
Wir werden Dich vermissen.<br />
Dein Team <strong>Melange</strong><br />
SAVE THE DATE:<br />
GEORG RINGSGWANDL MIT BAND<br />
Sa. 9.11.2019, 20 Uhr, Einlass 19 Uhr,<br />
Aula des Staffelsee-Gymnasiums Murnau<br />
3Foto: Tamino Wecker
INHALT<br />
6 IMPRESSIONEN<br />
„Murnauer Moos“ von Florian Warnecke<br />
8 HANDWERK Die Murnauer Goldschmiede<br />
Begleiten Sie uns in die Welt der Schmuckstücke!<br />
15 VORSCHAU <strong>Melange</strong> Schinkennudelnblues<br />
Theater, Musik, Genuss im Griesbräu-Gewölbesaal in Murnau<br />
16<br />
Patrick Ardelt<br />
Zurück im Leben<br />
16 MENSCHEN Patrick Ardelt<br />
La vie est dure – la vie est belle<br />
22 PORTRAIT Christian Bär<br />
Authentisch und bodenständig<br />
28 GIPFELSTÜRMER Dr. med. Karl Flock<br />
Arzt und Sportler aus Leidenschaft<br />
32 FREIZEIT-TIPP Ehrwalder Wettersteinbahnen<br />
Das familienfreundliche „Skigebiet hinter der Kirche“<br />
22<br />
Christian Bär<br />
Authentisch und bodenständig<br />
33 FITNESS-TIPP vom Pro-line Fitness-Studio<br />
Training mit dem „Milon Q-PREMIUM-Zirkel“<br />
36 PORTRAIT Samir Yacoob<br />
„Ein Leben ohne Theater könnte ich mir nicht vorstellen“<br />
42 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
50 Jahre Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />
Rückblick auf die erstaunliche Entwicklung der ehemaligen<br />
„Sonderstation für Querschnittgelähmte“<br />
50 STARKE FRAUEN Verena Cereni-Nießner<br />
und ihre Expression Voices Gesangsschule<br />
28<br />
Dr. Karl Flock<br />
Arzt und Sportler aus Leidenschaft<br />
56 PORTRAIT Der Murnauer Küchenladen<br />
Claudia Schneiders Inspirationsquelle & Wohlfühloase<br />
60 TRADITION Das König-Ludwig-Denkmal<br />
Geschichte und Tradition in Murnau<br />
4
INHALT<br />
63 LOCATION Zurück zum Ursprung<br />
Hütteneinweihung im Park des Murnauer Hotel-Resorts Alpenhof<br />
64 JUBILÄUM 100 Jahre Elektro Nirschl<br />
Ein Murnauer Traditionsbetrieb feiert<br />
70 LIVE Georg Ringsgwandl<br />
Wuide unterwegs<br />
75 NACHRUF Ulrich Wotschikowsky<br />
Anwalt der Wölfe und Bären<br />
77 IMMOBILIEN EXPERTENTIPPS von Britta Kirstein-Zietz<br />
So machen Sie Ihr Haus winterfest<br />
36<br />
Samir Yacoob<br />
Theater ist sein Leben<br />
78 WIRTSCHAFT + FINANZEN mit Dr. R. E. Schauer<br />
Kleine Steuerkunde<br />
79 MARKTPLATZ<br />
Cafés, Restaurants, Shopping, Tourismus und Gesundheit,<br />
Kunst, Handwerk, Immobilien und Dienstleistungen<br />
auf einen Blick<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Agentur <strong>Melange</strong>, Obermarkt 8, 82418 Murnau<br />
Redaktion: Team <strong>Melange</strong>, redaktion@agentur-melange.de<br />
Autoren: nil, Anna Marguerita Schön, Alexandra Sichart, Heribert Riesenhuber<br />
Grafik + Gestaltung: Katrin Oppenrieder<br />
Fotografen: Florian Warnecke, Bela Raba, Mike Kuder, Heribert Riesenhuber,<br />
Franz Windirsch, Christian Kolb, Sabine Brauer, Christian Kaufmann, Tamino<br />
Wecker, Stefanie Seyringer, Christian Podolski, Sandra Bangerter, Malina Brunner<br />
Redaktionsleitung + Lektorat: Anna Marguerita Schön<br />
Marketing & Projektmanagement: Sandra Bangerter<br />
Eventmanager: Sebastian Windirsch<br />
60<br />
Das König-Ludwig-Denkmal<br />
Interview mit Johannes Köglmayr<br />
KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />
Franz Windirsch<br />
Sandra Bangerter<br />
Sebastian Windirsch<br />
anzeigen@agentur-melange.de<br />
VERTEILUNG<br />
ESV Staffelsee, Sandra Bangerter,<br />
Franz Windirsch, Markus Heringer,<br />
Ammergauer Alpen, Blaues Land,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal,<br />
Penzberg, Weilheim, Ehrwald/Tirol<br />
64<br />
100 Jahre<br />
Elektro Nirschl<br />
5
Foto: Florian Warnecke – 21.4.2019 – 6:55 Uhr<br />
Murnauer Moos
IMPRESSIONEN<br />
Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />
www.alpenhof-murnau.com
Sie ist ein kleines<br />
8JUWEL,<br />
die Murnauer Fußgängerzone. Bunte Häuser reihen sich hier<br />
dicht aneinander, und wendet man den Kopf in Richtung Untermarkt,<br />
so blickt man auf ein sagenhaftes Bergpanorama.<br />
Doch was wäre der Ort ohne seinen regionalen Einzelhandel,<br />
der ihn so lebendig macht? Quirlig, bunt und herzlich erwartet<br />
uns Murnaus Geschäftsleben mit Qualität und Vielfalt.<br />
Zu dieser Zeit, wenn das Herbstlaub die Straßen säumt und<br />
Weihnachten schon bald wieder vor der Tür steht, beginnt<br />
auch wieder die Suche nach schönen Weihnachtsgeschenken.<br />
Was gäbe es da Schöneres, als diese direkt vor Ort zu finden?<br />
So wird nicht nur das Schenken zum Erlebnis, sondern bereits<br />
das Finden und Aussuchen. Und: Mit einem Einkauf vor<br />
Ort tragen wir aktiv dazu bei, dass diese lebendige Vielfalt<br />
noch lange erhalten bleibt.<br />
In den vergangenen Ausgaben haben wir Ihnen bereits einige<br />
inhabergeführte Betriebe aus den Bereichen Wohnen & Textil,<br />
Kosmetik, Gastronomie und Bekleidung vorgestellt.<br />
Heute begeben wir uns mit Ihnen gemeinsam auf die Spuren<br />
eines ganz besonderen Traditionshandwerks: Wir besuchen<br />
die Murnauer Goldschmiede. Begleiten Sie uns in die Welt<br />
der Schmuckstücke!
Die Goldschmiede von Heinz<br />
HANDWERK<br />
Fotos: Florian Warnecke<br />
Nikolaus von Heinz in der Meisterwerkstatt<br />
U<br />
nsere erste Station führt uns in den Untermarkt<br />
3, zum lindgrünen Haus mit den goldenen Lettern.<br />
Hier befindet sich „Die Goldschmiede“ der Familie<br />
von Heinz. Bereits ein flüchtiger Blick in<br />
Niessing, Adolfo Courrier oder Bernd Wolf. „Unsere Partner haben<br />
den gleichen hohen Anspruch an Qualität, Verarbeitung und Design“,<br />
führt Nikolaus von Heinz aus. „Es sind deren besondere Alleinstellungsmerkmale<br />
wie beispielsweise der patentierte Liberté-Ring der<br />
die Schaufenster der Meisterwerkstatt gegenüber der Mariensäule<br />
verrät, welche Leidenschaft für einzigartigen Schmuck<br />
und besondere Handwerkskunst hier zuhause ist.<br />
Der liebevoll dekorierte Mix aus meisterlichen Unikaten der eigenen<br />
Werkstatt und den Highlights führender deutscher Manufakturen<br />
und italienischer Designer lädt zum Verlieben ein.<br />
Es ist das Wissen um alte Handwerkstechniken, gepaart mit dem<br />
Gefühl für Form und Gestaltung, das die Schmuckstücke von<br />
Goldschmiedemeister Nikolaus von Heinz so besonders macht.<br />
Beim Blick über die Schulter fasziniert das Ensemble der vielfältigen<br />
Werkzeuge. Mit routinierten Bewegungen entstehen durch<br />
Feilen, Hämmern, Sägen und Löten traumhafte Schmuckstücke<br />
aus Gold, Diamanten und erlesenen Farbsteinen.<br />
„Ich bin sehr stolz, dass meine Tochter Viktoria dieselbe Leidenschaft<br />
für Schmuck in sich trägt und lebt, die mein Mann und<br />
ich seit über 30 Jahren miteineinander teilen“, erzählt Heidi von<br />
Heinz. Wer Tochter und Mutter im Gespräch erlebt, lässt sich<br />
von ihrer Begeisterung anstecken.<br />
Neben der eignen Meisterwerkstatt führt die Goldschmiede von<br />
Heinz ausgesuchte Kollektionen namhafter Manufakturen wie<br />
Manufaktur Schaffrath, die er an ihnen schätzt und die das Sortiment<br />
der Goldschmiede komplettieren.“<br />
Auch beim Thema Trauringe ist man bei der Familie von Heinz<br />
in guten Händen. „Wir nehmen uns gerne viel Zeit, um für jeden<br />
den persönlich richtigen Ring für den Bund des Lebens zu finden“,<br />
sagt Heidi von Heinz. Selbstverständlich werden auch ganz individuelle<br />
Ringe nach Kundenwunsch in der eignen Werkstatt angefertigt.<br />
Designringe von Niessing und ausgefallene Modelle wie<br />
die „Wilden Eheringe“ der preisgekrönten Designerin Marion<br />
Knorr kann man ebenfalls entdecken.<br />
„Schmuck muss Spaß machen und soll pure Freude sein“,<br />
schwärmt Viktoria von Heinz.<br />
„DIE TRÄUME UNSERER KUNDEN ZU VERWIRKLICHEN<br />
UND GREIFBAR ZU MACHEN, IST DAS GRÖSSTE<br />
GESCHENK.“<br />
Die Goldschmiede von Heinz<br />
Untermarkt 3, 82418 Murnau<br />
Tel. 08841-1511<br />
info@goldschmiedevonheinz.de<br />
9
Goldschmiede Thomas Schwabe<br />
Fotos: Florian Warnecke<br />
dann haben wir begonnen, kleine Kulturreisen zu unternehmen“,<br />
erinnert er sich. Die letzte Reise, Thomas<br />
war damals 14, war etwas ganz Großes und führte<br />
die drei nach Paris. „Dort haben wir zum ersten Mal<br />
darüber gesprochen, dass ich ja mal die Werkstatt<br />
Thomas Schwabe mit seinen Mitarbeiterinnen Martina und Birgit<br />
W<br />
eiter auf den Spuren der Schmuckstücke führt<br />
uns unser Weg in den Obermarkt. In der Johannisstraße<br />
1 betreten wir die Goldschmiede<br />
von Thomas Schwabe. Und sofort wissen wir:<br />
Hier entsteht Trachtenschmuck aus Leidenschaft!<br />
In heimeliger Atmosphäre lassen wir den Blick über die Glasvitrinen<br />
schweifen. Hier findet man wunderbar einzigartige<br />
Stücke, die allesamt liebevoll in der eigenen Meisterwerkstatt<br />
im hinteren Teil des Ladens gefertigt werden.<br />
Kropfketten, oft bestehend aus mehreren Reihen Edelsteinen,<br />
zum Beispiel in hellem Moosgrün oder Rosentönen, daneben<br />
zarte Ketten, filigrane Anhänger, kunstvolle Ohrringe.<br />
Im Mai 2020 feiert er hier sein siebenjähriges Jubiläum, denn<br />
so lange ist es her, dass Thomas Schwabe aus Partenkirchen<br />
nach Obersöchering gezogen ist und sein Geschäft in der Murnauer<br />
Johannisstraße eröffnet hat. „Ursprünglich war es nur<br />
als Goldschmiedewerkstatt gedacht“, erklärt er mit einem Augenzwinkern,<br />
„es sollte eine Anlaufstelle für Bestellungen sein.<br />
Doch der Laden ist drum herum gewachsen, und heute, auch<br />
dank der Mithilfe meiner beiden Mitarbeiterinnen Martina und<br />
Birgit, könnte ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen.“<br />
Schon sein Großvater Bernhart Roth war Goldschmied. Mit ihm<br />
und seinem Bruder Michael hat Thomas als Kind jedes Jahr eine<br />
Reise gemacht. „Zuerst war es ein Ausflug auf den Schachen, doch<br />
übernehmen könnte und das Goldschmieden in fünfter<br />
Generation fortführe“, erzählt er. Und so geschah es<br />
dann auch. Es folgten die Lehre und die Meisterprüfung.<br />
Nach wie vor ist sein Beruf seine große Leidenschaft.<br />
Seinem Trachtenschmuck hat er übrigens Namen umliegender<br />
Orte gegeben. Seine Kollektionen heißen zum Beispiel Froschhausen,<br />
Graswang oder Grafenaschau. „Die Riegseer warten schon<br />
auf ihre eigene, aber da muss ich mir was ganz Besonderes überlegen.“<br />
Sein Schmuck reicht vom Brauchtum bis in die Moderne und<br />
passt längst nicht nur zur Tracht. Zusätzlich fertigt Thomas<br />
übrigens auch Schützenketten und Schützentaler – was nicht<br />
weiter verwundert, wenn man weiß, dass er selbst auch Schützenmeister<br />
ist. In Murnau fühlt er sich wohl und freut sich<br />
über seine treuen und netten Kunden. Sogar aus Partenkirchen<br />
reisen sie noch an, was ihn besonders ehrt.<br />
Außerhalb des Geschäfts trifft man Thomas und seine Mitarbeiterinnen<br />
auch oft auf Märkten.<br />
SEIN GEHEIMTIPP:<br />
DER HANDWERKERMARKT AM 19./20.OKTOBER<br />
IN RIEGSEE!<br />
Er findet nur alle zwei Jahre statt und ist ein echtes Schmankerl.<br />
Und wer weiß, vielleicht findet man dort ja auch bereits<br />
das ein oder andere Weihnachtsgeschenk.<br />
Goldschmiede Thomas Schwabe<br />
Johannisstraße 1, 82418 Murnau, Tel. 08841 / 676 44 55<br />
10
Goldschmiede Thomas Fiedler<br />
HANDWERK<br />
Fotos: Florian Warnecke<br />
A<br />
ngekommen im Untermarkt Nr. 36, betreten<br />
wir die großzügig gestalteten<br />
Räumlichkeiten von Goldschmiedemeister<br />
Tom Fiedler und seiner Frau Thomas Fiedler bei der Arbeit<br />
Ilonka. Die Schmuckpräsentation bekommt hier einen<br />
besonderen Rahmen: Wechselnde Kunstausstellungen verleihen<br />
dem Geschäft einen einzigartigen Galerie-Charakter. Seit 18 lang selbständig in Hamburg, wo er auch seine Meisterprüfung<br />
seine Gesellenjahre in Grünwald, arbeitete dann sieben Jahre<br />
Jahren ist Tom bereits hier und freut sich über viele Stammkunden ablegte, und ist nun seit 2001 zurück in Murnau. „Damals habe<br />
und Stammurlauber, denn so mancher Schmuck-Liebhaber reist ich eine gute Freundin, die Elke Möhricke-Magai, angerufen und<br />
sogar bis aus dem hohen Norden an. „Eines Tages besuchte uns habe sie gefragt, ob sie einen freien Laden wüsste. Zwei Tage später<br />
zum Beispiel eine Dame aus Sylt. Sie kam mit vagen Vorstellungen rief sie zurück – und hier bin ich“, schmunzelt er.<br />
und ging begeistert mit einem neuen Schmuckstück wieder raus. Schmuck erzählt oft wunderbare Geschichten. Eine davon hat<br />
Seither besucht sie uns regelmäßig mit neuen Entwürfen. Das freut Tom und Ilonka ganz besonders gefreut. „Ein junges Pärchen kam<br />
uns natürlich sehr! Jeder hat da ja ganz eigene Vorstellungen bezüglich zu uns und zeigte uns ein altes Erbstück, ein wunderschönes Collier<br />
Material, Form und Auswahl der Steine.“ Toms Frau Ilonka, die aus Weißgold und Altschliff-Diamanten. Es hatte einst der Großmutter<br />
der jungen Frau gehört. Sie brachten etwas Gold aus dem<br />
sich mit Herzblut um die Kundenberatung, Schmuckpräsentation,<br />
Trauringberatung und die Bestellungen kümmert, erzählt, wie er Familienbesitz mit und fragten, ob wir daraus Ohrringe fertigen<br />
bei jeder neuen Herausforderung Feuer fängt: „Er beginnt zu zeichnen,<br />
und sobald alles perfekt ist, macht er sich ans Werk.“<br />
zu ihrer Hochzeit tragen. Durch diesen Auftrag konnten wir den Fa-<br />
könnten, passend zum Collier. Das Ensemble wollte die junge Frau<br />
Tom selbst mag es übrigens gerne schlicht und puristisch. Das Wichtigste:<br />
Ein Schmuckstück muss angenehm zu tragen sein und eine erfreuen wird. Zudem blieb etwas Gold übrig, aus dem wir zusätzlich<br />
milienschmuck ergänzen, der sicher noch viele weitere Generationen<br />
weiche Note haben. „Bei uns findet eigentlich jeder etwas“, sagt er. ein Schmuckstück für die Brautmutter fertigen konnten.“<br />
„Lediglich bei Trachtenschmuck gerate ich an meine Grenzen. Da schicke<br />
ich auch mal Kunden zum Thomas Schwabe in den Obermarkt. Basti (21) ist dem Goldschmiedehandwerk verfallen. Derzeit<br />
Und da wir gerade von Vererben sprechen: Auch Toms Sohn<br />
absolviert er seine Gesellenzeit in der Schweiz.<br />
ÜBERHAUPT SEHEN WIR MURNAUER GOLDSCHMIEDE<br />
EINANDER WENIGER ALS KONKURRENTEN, SONDERN<br />
Goldschmiede Thomas Fiedler<br />
ALS KOLLEGEN, DIE EINANDER ERGÄNZEN.“<br />
Untermarkt 36, 82418 Murnau<br />
Bereits im Alter von 14 Jahren wusste Tom, dass er Goldschmied Tel. 08841 / 626 990<br />
werden möchte. Nach seiner Lehre in Bad Tölz verbrachte er www.goldschmiede-fiedler.de<br />
11
HANDWERK<br />
Goldschmiede Peter Kreitmeir<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
PETER KREITMEIRS MEISTERSTÜCK, EIN AUFWÄNDIG<br />
GEFERTIGTER DEGEN, ZIERT NOCH IMMER<br />
SEINE WERKSTATT.<br />
Z<br />
um Abschluss unserer Reise erwartet uns ein musikalisches<br />
Juwel. In der Johannisstraße 18, im gelben<br />
„Beurer-Haus“, besuchen wir Goldschmiedemeister<br />
Peter Kreitmeir.<br />
Schon beim Betreten des Werkstattladens ahnt man, dass hier<br />
Goldschmiedekunst und Musik zusammenspielen. In den Regalen<br />
reihen sich Schmuckstücke und Schallplatten aneinander.<br />
Seinen Beruf erlernte Peter mit 16 Jahren und trat damit in<br />
die Fußstapfen seines Vaters. Die Lehrzeit bei der Goldschmiede<br />
Hemmerle in Münchens Maximilianstraße sowie die<br />
Meisterschulzeit hat er noch lebhaft vor Augen. „Damals hatte<br />
ich in Schwabing für 100 Mark ein Zimmer gemietet. Wahrlich<br />
nicht luxuriös, aber es lag direkt am Englischen Garten.“<br />
Von Beginn an waren es die technischen Stücke, die ihn begeisterten,<br />
und noch immer setzt er am liebsten Ideen nach<br />
Reißbrettskizzen um. So bekam er aktuell den Auftrag, eine<br />
Medaille für die Stiftung Naturerbe Donau zu fertigen. „Die<br />
Vorlage bestand aus dem Foto eines Eisvogels. Sowas reizt mich<br />
unheimlich. Es ging darum, diese Vorgaben perfekt und möglichst<br />
plastisch umzusetzen.“ Das Ergebnis lässt sich wahrlich sehen!<br />
Auch Peters Meisterstück, ein aufwändig gefertigter Degen,<br />
ziert noch immer seine Werkstatt. „Schmuckstücke gibt es<br />
schließlich nicht nur für Frauen“, schmunzelt er. Auch wenn er<br />
natürlich ebenso gerne Ringe und Colliers anfertigt.<br />
Doch zurück zur Musik: Seit einigen Jahren ist Peter dabei,<br />
die einst verloren geglaubten Werke seines Großvaters Hans<br />
Winterberg wiederzuentdecken. Mit großem Engagement<br />
konnte er die Freigabe der Kompositionen aus geschlossenen<br />
Archiven erwirken und sie zurück auf die Bühne bringen (siehe<br />
<strong>Melange</strong> 1 u. 3). „Auch dieses Klavier gehörte einst meinem<br />
Großvater“, erzählt er, und deutet zu seiner Linken. Seit 2018<br />
steht es nun bei ihm im Laden. Und so hat sich Peter eine<br />
Oase geschaffen, in der er seinen beiden Leidenschaften – der<br />
Goldschmiedekunst und der Musik – nachgeht. Eine Mischung,<br />
die auch seine Kundschaft begeistert.<br />
Goldschmiede Peter Kreitmeir<br />
Johannisstraße 18, 82418 Murnau<br />
Tel.: 08841/ 626407<br />
E-mail: peter@kreitmeir.de Anna Marguerita Schön<br />
12
13
14
Foto: Mike Kuder<br />
Racky (Ralf) Demharter und Opa (Florian) Oppenrieder<br />
Mit dem EINAKTER „DA SAUBÄR“<br />
von der NEUWIRTBÜHNE GROSSWEIL &<br />
Musik von der RHYTHM & SOUL-BAND „THE MELANGERS”<br />
rund um RACKY DEMHARTER und OPA OPPENRIEDER<br />
SCHINKENNUDELNBLUES<br />
Do, 2.1. & Fr, 3.1.2020<br />
im Griesbräu-Gewölbesaal, Obermarkt 37, Murnau<br />
Beginn: 19 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr<br />
Eintritt inkl. Essen, Theater & Band: 37.- €<br />
„DA SAUBÄR“ – Ein Einakter von der Neuwirtbühne Großweil<br />
Jeder Besuch in Großweil ist ein Erlebnis, die Vorstelllungen<br />
seit Jahrzenten immer ausverkauft – und, was ganz toll ist:<br />
Die Schauspieler werden nicht müde und haben immer neue<br />
Ideen. Jetzt kommen sie zur <strong>Melange</strong> nach Murnau, mit einem<br />
Einakter, 45 Minuten der Extraklasse.<br />
Vorhang auf für Peter Auer, Roswitha Leiß und Andreas Glas!<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
Peter Auer, Roswitha Leiß und Andreas Glas<br />
15
Foto: Heribert Riesenhuber
MENSCHEN<br />
„Das Erste, woran ich mich erinnere, ist, wie ich im Krankenhaus<br />
in Murnau aufgewacht bin.“ An den Unfall, der sein Leben in<br />
einem einzigen Augenblick völlig veränderte, 14 Wochen zuvor,<br />
hat Patrick Ardelt keine Erinnerung. Er weiß nur, dass er in Innsbruck<br />
unterwegs war. Er kam von einer Aufführung mit einer studentischen<br />
Theatergruppe, als er von einem Taxi überfahren wurde,<br />
gegen die Windschutzscheibe prallte und über das Auto hinweggeschleudert<br />
wurde. Die Diagnose: Schädel-Hirn Trauma. Dazu<br />
weitere Verletzungen und die Prognose: „Ziemlich hoffnungslos.“<br />
nicht die Bretagne sein. „Den Winter in der Bretagne zu verbringen,<br />
wo es einen schon bei 5 Grad friert, weil die Luft so<br />
feucht ist, konnte ich mir nicht vorstellen“, sagt er. Stattdessen<br />
zog die Familie in die Südalpen, wo sie Freunde hatten,<br />
in die 1200 Meter hoch gelegene Stadt Briançon. „300 Sonnentage“,<br />
sagt Patrick, der hier seine Schulzeit verbracht<br />
hat. Da gab es viel Gelegenheit zum Ski- und Snowboardfahren.<br />
Damit die Kinder die deutsche Sprache nicht verlernten,<br />
gab es nur noch deutsches Fernsehen via Satellit.<br />
PATRICK ARDELT<br />
La vie est dure – la vie est belle<br />
Das war vor inzwischen 18 Jahren. Heute ist Patrick 39 Jahre alt<br />
und lebt, zusammen mit seinen Eltern Josef und Dominique und<br />
dem jüngeren Bruder Yves, in Wildsteig. Er ist ein junger Mann,<br />
der anderen mit Wärme und Aufmerksamkeit begegnet. Auch<br />
mit Witz und vielleicht einem Hang zum Nachdenklichen. Manchmal<br />
merkt man im Gespräch, wie Patrick versucht, einen Gedanken<br />
festzuhalten, ihm eine Gestalt zu geben. Aber das ist anscheinend<br />
nicht immer ganz leicht.<br />
AUFGEWACHSEN MIT DER KULTUR<br />
DEUTSCHLANDS UND FRANKREICHS<br />
–<br />
Patrick ist zweisprachig aufgewachsen. Seine Mutter<br />
stammt aus der Nähe von Paris. Ihren Mann hat sie in Augsburg<br />
kennengelernt, und als sie dann die Söhne Patrick und<br />
später Yves bekamen, haben sie sich für eine zweisprachige<br />
Erziehung entschieden. Auch heute noch ist Frankreich<br />
durch viele Dinge in ihrem Alltag lebendig. Zunächst lebte<br />
die junge Familie in Tutzing, wo Josef Ardelt in einer Firma<br />
tätig war, die Segel produzierte. In Saint Malo, der legendenumwobenen<br />
„Piratenstadt“ an der bretonischen Küste,<br />
gründete er eine eigene Firma. Aber als der Gedanke reifte,<br />
mit der Familie nach Frankreich zu ziehen, da sollte es<br />
Patrick und sein fünf Jahre jüngerer Bruder machten vieles<br />
gemeinsam in dieser Zeit. In der Band, die Patrick zusammen<br />
mit zwei Schulfreunden gegründet hatte, wurde Yves der Sänger,<br />
obwohl er viel jünger war als die anderen. „Peanuts“ nannte<br />
sich das Ensemble. Meistens spielten sie englische oder französische<br />
Lieder. Aber Patrick und Yves brachten auch deutsches<br />
Kulturgut mit ein: „Skandal im Sperrbezirk“ wurde ins Repertoire<br />
aufgenommen. Daneben wurde auch das Theater in einer<br />
städtischen Theatergruppe für Jugendliche zu einer Passion<br />
der beiden Brüder.<br />
Einige Jahre später zog die Familie zurück nach Deutschland,<br />
nach Wildsteig in ein Haus am Ortstrand. Vom Garten aus kann<br />
man auf das Hörnle sehen und wenn man der Straße weiter folgt,<br />
gelangt man zur Wieskirche. Patrick ging noch für ein Jahr auf<br />
die Französische Schule in München, um das „Bac“, das französische<br />
Abitur, abzuschließen. Für zwei Semester lautete sein Studienfach<br />
dann BWL in Augsburg. Aber daran hat Patrick kaum<br />
eine Erinnerung und es war auch kein Fach, das ihn begeisterte.<br />
Die Kultur kam ihm zu kurz dabei, sagt er. „Das war keine gute<br />
Idee“, meint auch der Vater heute. Also wechselte Patrick nach<br />
Innsbruck, in die Berge, um Romanistik und Philosophie zu studieren.<br />
Er war im zweiten Semester, als der Unfall dem ein Ende<br />
bereitete und das Leben der Familie von Grund auf änderte.<br />
17
MENSCHEN<br />
EIN SCHWERER WEG<br />
ZURÜCK INS LEBEN<br />
–<br />
Nein, erklärt Patrick, er hadere<br />
nicht mit seinem Schicksal. Er ist<br />
dankbar, zu leben, und dankbar,<br />
immer wieder kleine Schritte zu machen, zu erleben, wie etwas<br />
weitergeht. Dabei hatten die Ärzte den Eltern zunächst wenig Hoffnung<br />
gemacht. Im Krankenhaus in Innsbruck wurde Patrick der<br />
Schädel geöffnet, um den Druck auf das Gehirn zu nehmen. Mit<br />
etwas Glück gelang es, nach 7 Wochen auf der Intensivstation in<br />
Innsbruck, für ihn einen Platz im Unfallkrankenhaus in Murnau<br />
zu bekommen. Hier wurde sein Schädelknochen durch zwei Acrylplatten<br />
ergänzt. Bereitwillig zeigt Patrick die Narben auf seinem<br />
Kopf, die in seinem dichten Haar kaum zu sehen sind. Auch am<br />
Hals ist eine Narbe zu sehen und im Bein hatte er einen Nagel. Der<br />
wurde allerdings in Murnau wieder herausgenommen, sagt Josef.<br />
Die Ärzte waren damals sehr zurückhaltend mit ihren Prognosen,<br />
erinnert sich die Familie. Sie wollten auf keinen Fall zu große Hoffnungen<br />
wecken. „Mir war das schon bewusst“, sagt Dominique.<br />
„Aber ich sagte damals: wenn es nur ein Prozent Hoffnung gibt,<br />
glaube ich an dieses eine Prozent.“<br />
Patrick und seine Eltern erzählen ohne Bitterkeit und manchmal<br />
sogar sehr humorvoll von dem, was sie erlebt und durchgemacht<br />
haben. Dabei gab es vieles, das einen Menschen eher zum Verzweifeln<br />
als zum Hoffen veranlassen würde. Auch für den Bruder<br />
Yves war diese Zeit nicht einfach. Nun war er es, der den großen<br />
Bruder unterstützte und damit zurechtkommen musste, dass die<br />
Eltern weniger Zeit für ihn hatten. Irgendwann, als Patrick noch<br />
völlig bewegungslos im Rollstuhl saß, hat ihm der Vater eine Gitarre<br />
gekauft. Die Gibson Firebird, die Patrick sich lange gewünscht<br />
hatte. Josef hatte ihm diese Gitarre ins Krankenhaus mitgebracht<br />
und als Patrick das Instrument sah, zeigte er nach über 5 Monaten<br />
zum ersten Mal eine erkennbare Reaktion. Das war wie ein Wunder.<br />
Dass er sie wahrgenommen hatte, wusste die Familie, denn Patrick<br />
konnte durch seinen Lidschlag reagieren. Aber diesmal gelang es<br />
ihm sogar, den Kopf zu wenden. Als die herbeigerufenen Therapeuten<br />
das sahen, war sofort klar: Die Gitarre bleibt da. Sie wurde<br />
zu einem wichtigen Gegenstand bei der Therapie. Nach unserem<br />
Gespräch nimmt Patrick die Gitarre zur Hand und spielt ein paar<br />
bluesige Motive darauf.<br />
Dass Patrick heute wieder laufen kann, dass er sich selbst versorgen<br />
kann, töpfert, malt und Musik macht, ist aus medizinischer Sicht<br />
ein Wunder. Er kann auch zwischen den Sprachen Deutsch und<br />
18
Foto: Heribert Riesenhuber<br />
Wir suchen Verstärkung für unser Team<br />
Physiotherapeut/in Teil- oder Vollzeit,<br />
auch Berufsanfänger oder Wiedereinsteiger,<br />
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Arbeitsweise wichtig ist<br />
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den Schwerpunkt bei orthopädisch/chirurgischen Patienten<br />
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Familie Ardelt hält fest zusammen.<br />
Französisch beliebig hin und her wechseln. Das alles war nicht abzusehen.<br />
„Wir haben damals immer auf eine Prognose gehofft“, sagt<br />
der Vater. „Aber wenn das Gehirn einen Schaden hat, können die<br />
Ärzte einfach nicht im Voraus sagen, was wird“, so Dominique. Deshalb<br />
hat Patrick in den vergangenen 18 Jahren noch einmal alles<br />
lernen müssen. Seine Mutter erzählt, dass er auf eine Kreidetafel<br />
schrieb, noch bevor er sprechen konnte. Die Familie brachte Videos<br />
französischer Komiker mit in die Klinik und später las Dominique<br />
Comics mit ihrem Sohn oder später dann auch Kinderbücher. Seine<br />
Bibliothek philosophischer Bücher hat Patrick aber noch immer –<br />
auch wenn ihm oft die Konzentration fehlt, um längere Passage zu<br />
erarbeiten. Man spürt dennoch, wie viel ihm an Kultur und Denken<br />
liegt. Und auch, wenn der Radius, in dem er sich ganz selbstständig<br />
bewegt, noch auf den Heimatort beschränkt ist, interessiert er sich<br />
für die Welt, liest Zeitung und verfolgt den Sport in Frankreich. So<br />
ist Patrick ein Mensch geworden, in dessen Gegenwart man sich<br />
wohlfühlt, der sich Gedanken um die Familie macht und auch die<br />
Nachbarin wie selbstverständlich in den Arm nimmt. „Ich glaube,<br />
er ist heute sogar fröhlicher als vor seinem Unfall“, sagt die Mutter.<br />
Heribert Riesenhuber<br />
19
Ihre Steuerkanzlei<br />
in Murnau und<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Murnau am Staffelsee<br />
Petersgasse 15<br />
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20
PORTRAIT<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
22
CHRISTIAN BÄR<br />
„Ich bin hier absolut angekommen.<br />
Woanders möchte ich nicht mehr sein.”<br />
23
Foto: Florian Warnecke<br />
Was für ein Blick von der Terrasse des Hotels Alpenhof Murnau<br />
über den einladenden Garten Richtung Moos! Zu jeder Tagesund<br />
Jahreszeit kann man von hier aus das beeindruckende<br />
Farbenspiel beobachten, das auch Kandinsky und Münter so<br />
faszinierte. Dahinter, majestätisch, die Hohe Kiste.<br />
Christian Bär in einer der beiden 100-jährigen Hütten, die im Garten<br />
des Alpenhofs originalgetreu wieder aufgebaut wurden<br />
Christian Bär sitzt beim Cappuccino in seiner Arbeitskleidung<br />
und erzählt. Er kommt grade aus dem Garten, wo er die Zeit<br />
zwischen zwei Regenschauern genutzt hat, um zu werkeln. Er<br />
erzählt, wie alles kam, angefangen mit der Tatsache, dass sein<br />
Branchenwechsel ins Hotelfach die Medizinerfamilie überraschte.<br />
Für Christian Bär ging es von Murnau aus zum stellvertretenden<br />
Chef des berühmten Hotel Sacher in Wien, einmal<br />
um die Welt und zurück nach Murnau. „Ich bin hier absolut<br />
angekommen. Woanders möchte ich nicht mehr sein“, sagt er,<br />
und man merkt ihm an, dass der Satz nicht einfach nur dahergesagt<br />
ist.<br />
Was für ein Glück, denn mit Bär hat Murnau einen Hotelier gewonnen,<br />
dem man anmerkt, dass ihm der Alpenhof genauso<br />
am Herzen liegt wie seine Heimat. Jahrelang hat er das Gebäude<br />
renoviert und umgebaut, Stück für Stück aus dem biederen, angestaubten<br />
Haus ein Hotel der Luxusklasse gemacht. Aber eines,<br />
das zu ihm passt, das Murnau strahlen lässt. Nicht überkandidelt,<br />
sondern bodenständig. Ein 5-Sterne-Hotel, ohne Allüren. „Wir<br />
sind authentisch“, sagt Bär, „das ist unser Geheimnis.“ Mit wir<br />
meint er natürlich sich und seine Frau, die zuständig ist für<br />
Personalangelegenheiten und „alles was mit Design zu tun hat“.<br />
Gemeint ist aber auch das Team, in dem sich jeder auf Augenhöhe<br />
begegnet. Probleme, gute Leute zu finden? Kennt Christian<br />
Bär nicht. „Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, kannst Du<br />
Dir die Leute aussuchen. Manchmal musst Du auch mal Geld in<br />
die Hand nehmen und Personalzimmer anmieten, bei der angespannten<br />
Wohnungslage in der Region. Aber es lohnt sich.“<br />
Breites Netzwerk in der Branche<br />
Dabei kommt ihm zugute, dass er jahrzehntelang in den besten<br />
Häusern Europas gearbeitet hat. Überall habe er noch gute<br />
Freunde und man empfiehlt sich gutes Personal durchaus weiter.<br />
„Und wenn ich weiß, dass jemand von meinen Kollegen<br />
24
PORTRAIT<br />
kommt, dann weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann –<br />
umgekehrt aber genauso. Wer bei uns lernt und ein Händchen<br />
für den Beruf hat und die Leidenschaft zur Perfektion mitbringt,<br />
den bringe ich auch mal in Wien unter.“ Denn das A und O der<br />
Branche ist, Erfahrungen in anderen Häusern zu sammeln.<br />
Sich immer wieder neu erfinden<br />
So, wie es auch Chef Christian Bär getan hat, bevor er sich vor<br />
ein paar Jahren mit der Familie Haub zusammentat, die hinter<br />
dem Immobilien-Imperium der Tengelmann-Gruppe steht. Ihnen<br />
gehört die Immobilie, und von ihnen hat Bär mittlerweile<br />
die Betreibergesellschaft übernommen. Gemeinsam begannen<br />
sie vor Jahren das Wagnis, den alten Tanker Alpenhof wieder<br />
flott zu machen. Mit den Investitionen der Haubs und den<br />
Ideen und dem Know-How des Hoteliers. Jedes Jahr wurde renoviert,<br />
die Eingangshalle etwa, oder das Restaurant. Ganz<br />
neu: Der Wellnessbereich wurde in den Garten erweitert. Und<br />
als ganz besonderes Schmankerl: Die originale Zugspitz-Hütte,<br />
die dort weit oben abgebaut und im Garten des Alpenhofs originalgetreu<br />
wieder aufgebaut wurde.<br />
Die Zusammenarbeit sei „ein Gewinn für beide Seiten. Denn<br />
heute trägt sich das Hotel selbst. Und ich konnte mir einen Lebenstraum<br />
in meiner Heimat erfüllen“, erzählt Christian Bär.<br />
Ich möchte, dass sie nicht mit dem Verständnis aufwachsen,<br />
dass Luxus wie in einem Hotel selbstverständlich ist.“ Und auch<br />
nicht das elementar Wichtige im Leben. Außer manchmal.<br />
Wenn man ein Wochenende im Alpenhof verbringt.<br />
nil<br />
Alpenhof Murnau – Hotelgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Christian Bär<br />
Ramsachstraße 8<br />
D- 82418 Murnau<br />
Tel. 08841 / 491-0<br />
www.alpenhof-murnau.com<br />
Bodenständig und regional<br />
Ganz wichtig ist ihm, nicht abzuheben. „Das Wichtigste an der<br />
Branche ist, dass Du nicht denkst, Du gehörst dazu, wenn in<br />
Deinem Luxushotel die Schönen und Reichen residieren. Du<br />
musst Du selbst bleiben und Deine eigene Überzeugung leben.“<br />
Das klappt in Murnau ganz besonders gut, weil Christian Bär<br />
hier aufgewachsen ist und jeden kennt. „Ich weiß, von wem ich<br />
die besten regionalen Zutaten bekomme. Gemüse und Kräuter<br />
zum Beispiel vom Garten Eden in Ohlstadt, Fleisch vom Riegseer<br />
Weideochs oder gleich aus der eigenen Jagd.“ Heraus kommt<br />
traditionelle bayerische Küche vom Feinsten, die Küchenchef<br />
Claus Gromotka zaubert. Passend dazu kann Christian Bär<br />
über 900 Weine im Keller des Alpenhofs anbieten – oder vielmehr<br />
sein Sommelier Guarino Tugnoli.<br />
Nicht abheben, das will er aber auch seinen Kindern vermitteln.<br />
„Die dürfen hier nicht einfach reinspazieren und sich bedienen.<br />
Foto: Sandra Bangerter<br />
MELANGE-TRIKOTS FÜR DEN ESV STAFFELSEE<br />
Mit viel Spaß überreichten wir im Betten Federl Fachgeschäft<br />
in Murnau den erfolgreichen Basketball-Mädels der<br />
Bayernliga Damenmannschaft ESV Staffelsee die frischbedruckten<br />
<strong>Melange</strong>-Trikots. Mögen sie Euch eine hervorragende<br />
Saison und viel Glück bringen! Sportförderung<br />
ist für uns sehr wichtig, denn Teamgeist, Ehrgeiz und Motivation<br />
prägen das Leben! Let’s go und rockt die Hallen!<br />
25
Immobilien & Kunst im・Gelben Haus<br />
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KUNST-ATELIER<br />
&<br />
MALKURSE<br />
KATJA STRODTKÖTTER<br />
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Tel. 08841 - 48 95 007<br />
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26
27
Dr. med. Karl Flock<br />
Arzt und Sportler<br />
aus Leidenschaft<br />
Die Berge üben seit jeher eine uneingeschränkte Faszination<br />
auf die Menschen aus. Bei kaum einem anderen Hobby<br />
liegen Erfolg und Misserfolg so nah beieinander.<br />
Wer einmal auf den Geschmack des Höhenrausches<br />
gekommen ist, möchte dieses unbeschreibliche Gefühl<br />
meist nicht mehr missen.
GIPFELSTÜRMER<br />
Mount Everest 8.848 m<br />
29
GIPFELSTÜRMER<br />
Dr. Karl Flock wurde die Bergleidenschaft in die Wiege gelegt. „Mein Vater war<br />
passionierter Bergsteiger und Skifahrer und hat mich oft mitgenommen. Es war<br />
grad so, dass ich nicht vor dem Laufen Skifahren konnte“, schmunzelt er. „Der<br />
Sport war schon immer sehr wichtig für mich.“<br />
Ihr Spezialist für gesunden Schlaf.<br />
Bevor er den Weg in die Medizin einschlug, schloss Flock jedoch zunächst sein<br />
BWL-Studium ab. „Während meines Studiums hatte ich großes Interesse an der<br />
Medizin, sodass ich mich dann für ein Medizinstudium an der LMU entschied.<br />
Nebenbei hat mich stets der Sport begleitet. So führte eins zum anderen. Meine<br />
Freunde haben immer gesagt ‚Wenn Du nichts mit Orthopädie machst, dann<br />
machst Du was verkehrt‘. Sie hatten Recht. Medizin und Sport haben mich zur<br />
Orthopädie gebracht.“<br />
Während Karl Flock das Medizinstudium abschloss, leitete er unterdessen eine<br />
Skischule, wobei er selbst 130 Tage pro Winter auf Skiern stand. „Hier konnte<br />
ich meine BWL-Kenntnisse anwenden“, grinst der sympathische Orthopäde.<br />
Die Spezialisierung zum Facharzt der Orthopädie an der technischen Universität<br />
München dauerte sechs weitere Jahre. „Ich war Oberarzt am Klinikum ‚Rechts<br />
der Isar‘, das hat mir stets Spaß gemacht, es war aber auch sehr stressig. Ich war<br />
viel unterwegs und hatte wenig Zeit für meine Familie. Aufgrund einer Sportverletzung<br />
an der Achillessehne war ich länger Zuhause. Meine Frau hat mich damals<br />
zum Nachdenken gebracht und mich gefragt, ob ich diesen Job dort ein Leben lang<br />
machen möchte.“<br />
Besuchen Sie uns in unserem<br />
Fachgeschäft in Wielenbach!<br />
ÖFFNUGSZEITEN:<br />
Mo – Fr 09.00 – 12.30 Uhr<br />
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Montag Nachmittag geschlossen<br />
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Fax 0881 40 859<br />
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bettenmerk.de<br />
Mit seinem Kollegen Dr. Hawe entwickelt Karl Flock einen Plan. „Doktor Montag,<br />
der Orthopäde, der in Weilheim operativ tätig war, hörte auf und es gab keinen<br />
ambulanten OP in der ganzen Gegend. Wir haben ein Ärztehaus gebaut und darin<br />
eine eigene Praxis eingerichtet. Am 03.08.1992 haben wir dann eröffnet. Wir hatten<br />
das erste Kernspintomografiegerät der Region, konnten ambulant und stationär<br />
behandeln, hatten unseren eigenen OP und zusätzlich einen zentralen OP mit Belegbetten<br />
im Weilheimer Krankenhaus. Über die Jahre ist unsere Praxis in einem<br />
gesunden Verhältnis gewachsen. 2014 hatten wir neben Weilheim ebenso Praxen<br />
in Garmisch und Starnberg.“, berichtet Dr. Flock.<br />
„Im Februar 2017 eröffnete ich meine eigene Praxis. Die Orthopädie ist meine<br />
große Leidenschaft und nun habe ich noch mehr Zeit für meine Patienten“, freut<br />
sich der Arzt. „Ich liebe meine neue Praxis, denn sie hat ein ganz anderes Flair.<br />
Die Strukturen sind schlanker und technisch ist alles sehr modern.“ Nebenher<br />
operiert er nach wie vor als Belegarzt im Weilheimer Krankenhaus. „Ich bin<br />
aufgrund meiner langjährigen Erfahrung und der internationalen Arthroskopiekurse,<br />
die ich geleitet habe, maximal in die Materie hineingewachsen. Wieso sollte<br />
ich aufhören, solange ich für meinen Beruf brenne?“, lacht er.<br />
30
Dr. Karl Flock mit seinem Team<br />
Die Orthopädie ist nicht die einzige Passion des Facharztes. „Nach meinem<br />
BWL-Studium reiste ich durch Südamerika und bewältigte dort drei 6000er Gipfel.<br />
So habe ich mein Interesse für höhere Berge entwickelt. 1995 bin ich mit Freunden<br />
auf den Kilimandscharo gestiegen.“<br />
2001 war Dr. Karl Flock Teil eines Expeditionsteams in der Antarktis. „Dort<br />
hatte es eine Durchschnittstemperatur von Minus 42 Grad. Im Januar 2002 haben<br />
wir den Mount Vinson bestiegen und erst danach habe ich erfahren, dass es ‚Seven<br />
Summits‘ gibt und ich bereits zwei davon erklommen habe.“ Die „Seven Summits“<br />
sind die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente.<br />
2004 erklimmt Flock den Aconcagua in Südamerika, bereits 2005 folgen der<br />
Elbrus im Kaukasus und die Carstensz-Pyramide in Indonesien. 2006 ergänzt<br />
der Mount Everest die beeindruckende Bilanz, die Flock 2008 mit dem Mount<br />
McKinley in Alaska abschließt. „Aber nicht, dass nach den Seven Summits Ruhe<br />
gewesen wäre“, grinst Karl Flock. „Meine Söhne haben mir geholfen, die Vorträge<br />
über die Touren vorzubereiten und eines Tages den Wunsch geäußert, dass sie<br />
auch gerne einmal Höhenbergsteigen würden. 2009 war es dann soweit: Mit<br />
meinen drei Kindern und meiner Frau bestiegen wir den Kilimandscharo. Die<br />
Zweitbesteigung mit Familie und Freunden war schöner als die Erste.“<br />
Auf die Frage, ob Karl Flock keine Bedenken habe, wenn er in den Bergen unterwegs<br />
sei, verrät er: „Ich habe regelmäßig Angst, oft war ich schon mehr im Jenseits<br />
als im Hier. Glück ist ein eigenes Thema. Mir ist so viel passiert – ich bin in<br />
Gletscherspalten gefallen, meine Sauerstoffmaske war vereist, wir hatten starke<br />
Wetterkapriolen – aber ich habe immer überlebt. Da hat offensichtlich jemand eine<br />
schützende Hand über mich gehalten.“<br />
Doktor med. Karl Flock<br />
Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin – Kniespezialist<br />
Obere Stadt 106, 82362 Weilheim, Tel. 0881 / 92707688<br />
www.doktorflock.de<br />
Alexandra Sichart<br />
31
FREIZEIT-TIPP<br />
Ehrwalder Wettersteinbahnen<br />
Das familienfreundliche „Skigebiet hinter der Kirche“<br />
• Schon 1947 entstanden am Sonnenhang die ersten beiden<br />
Schlepplifte, um direkt vom Dorfzentrum aus zu starten.<br />
Mitte der sechziger Jahre kamen der zentrale Wetterstein-<br />
Schlepplift und die 3er-Sessel-Wettersteinbahn dazu, an<br />
deren Einstieg sich heute der traditionelle Tiroler Gasthof<br />
„Panorama“ mit herrlichem Biergarten befindet<br />
• 2012 eröffnete die erste kindersichere 6er-Sesselbahn<br />
„Sunracer“. Es folgte die Eröffnung der W1-Skilounge,<br />
um das gastronomische Angebot des traditionsreichen<br />
Café Sonnenhang zu erweitern.<br />
• Wenige Meter vom Dorfzentrum befindet sich zudem der<br />
Hauptsitz der Skischule Leitner mit fröhlichem Kinderland<br />
und der reizenden Confetti-Alm<br />
• Eine Beschneiungsanlage mit Speicherteich sorgt für<br />
Schneesicherheit<br />
• Der Gamskar-Schlepplift bildet bis heute die Ski-Verbindung<br />
zur Tiroler Zugspitzbahn! Weiteres Highlight: Die Gamsalm!<br />
• Zahlreiche bestpräparierte Varianten mit unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsstufen plus spektakuläre Aussicht zum Verweilen<br />
und Genießen!<br />
Nachhaltigkeit, Beständigkeit und Ursprünglichkeit: Naturhalfpipe,<br />
Beginner-Funpark und ein neuer Brückenparcours begeistern<br />
die Schneesportler. 2018 wurden die Ehrwalder Wettersteinbahnen<br />
zum „familienfreundlichen Skigebiet“ ausgezeichnet,<br />
wovon es nur 16 in Tirol gibt. Aufgrund der einzigartigen sonnigen<br />
Südwestausrichtung laufen die Lifte im Januar und Februar<br />
immer bis 17 Uhr. Mittlerweile ist das Skigebiet nicht nur der<br />
Geheimtipp unter Einheimischen, sondern erfreut sich an internationalen<br />
Gästen. Wann kommen Sie vorbei?<br />
32
Komm’ ins pro-line – hier erwartet Dich ein<br />
riesiges, vielseitiges Angebot. In unserem heutigen<br />
Fitness-Tipp stellen wir den Milon Q vor:<br />
FITNESS-TIPP<br />
Die Tage werden kürzer, draußen stürmt und regnet es?<br />
Du möchtest trotzdem gerne Sport treiben?<br />
Komm ins Pro-Line, hier erwarten Dich nette Menschen<br />
und Wohlfühlatmosphäre pur!<br />
In unserem heutigen Fitness-Tipp stellen wir Dir den Milon Q-<br />
PREMIUM-Zirkel vor! Lass Dich von seiner Vielfältigkeit überraschen.<br />
Einmal hin, alles trainiert! Und los geht’s:<br />
Gemeinsam mit einem kompetenten Pro-Line-Trainer besprichst<br />
Du zunächst Deine Trainingsziele. Dann werden die Geräte im Milon<br />
Q-PREMIUM-Zirkel für Dich angepasst (Sitz- und Hebelpositionen,<br />
Gewicht, Widerstand, Wiederholungen, optimale Trainingsherzfrequenz<br />
etc.) und die Daten auf Deiner Chipkarte gespeichert.<br />
Wann immer Du nun im Milon Q-PREMIUM-Zirkel trainierst,<br />
werden sich alle Geräte automatisch auf Dich einstellen.<br />
Dadurch kann den vier häufigsten Trainingsfehlern (falsche Einstellung<br />
der Geräte, falsche Wahl der Gewichte, unkontrollierte<br />
Bewegungen, zu hohe Herzfrequenz) vorgebeugt werden.<br />
Doch das ist noch nicht alles: Durch das hocheffiziente Zirkeltraining<br />
wird die Trainingszeit um bis zu 50 % verkürzt! Warum? Die<br />
Geräte wirken exzentrisch und konzentrisch, d.h. der Muskel wird<br />
in der gleichen Zeit gleich zweimal belastet! Kraft- und Ausdauerelemente<br />
sind so angeordnet, dass sie zusammen mit den individuellen<br />
Positionen ein optimales Training garantieren.<br />
Kinderleichte und sekundenschnelle Geräteeinstellung, puls- und<br />
bewegungsgesteuertes Training sowie Messung und Dokumentation<br />
des persönlichen Trainingserfolges!<br />
Je nach individueller Zielsetzung können so die Pfunde schmelzen,<br />
Muskeln sanft gestärkt oder dynamisch aufbaut werden.<br />
Manuel und Willy Frankl mit Sandra Bangerter bei der Milon-Einweisung<br />
Das Beste daran: Das Training am Milon Q-PREMIUM-Zirkel<br />
ist für jede Zielausrichtung erfolgreich einsetzbar. Ob nun das<br />
Herz-Kreislauf-System verbessert werden soll, das Gewicht reduziert,<br />
die Muskelkraft verbessert, ein rehabilitatives Training nach<br />
einem Unfall oder z.B. nach einer Schwangerschaft absolviert<br />
oder aber das Training zum Einstieg an den Geräten verwendet<br />
wird, es ist immer einsetzbar und durch kontrollierte Gewichtserhöhung<br />
ideal auf jeden anzupassen.<br />
Ruf doch einfach mal an oder schau vorbei, Dein Pro-Line-Team<br />
berät Dich gerne!<br />
P.S. Weihnachtspfunde? Schnee von gestern!<br />
An jedem der Geräte wird jeweils exakt eine Minute trainiert und<br />
dann gewechselt. Es entstehen dadurch keine Wartezeiten.<br />
Eine komplette Trainingsrunde dauert 20,5 Minuten (= FIT!); zwei<br />
Runden schaffst Du also in 41 Minuten (= TOPFIT!).<br />
Pro-line Fitness- und Freizeit- Studio Frankl GmbH<br />
Am Schlageis 5-7, 82418 Murnau , Telefon 08841 / 4368<br />
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Anna Marguerita Schön und Pro-Line<br />
Foto: Franz Windirsch<br />
33
34
„EIN LEBEN OHNE THEATER<br />
KÖNNTE ICH MIR<br />
NICHT VORSTELLEN“<br />
SAMIR YACOOB<br />
Fotos: Christian Kolb<br />
36
PORTRAIT<br />
SAMIR YACOOB,<br />
aufgewachsen im Irak, studierte Theaterwissenschaften in Bagdad<br />
und Mosul. Seit 2003 lebt der Regisseur und Schauspieler<br />
in Murnau.<br />
Bereits im Alter von 10 Jahren überredete er regelmäßig alle<br />
Nachbarskinder, mit ihm die großen, traditionellen Hochzeiten<br />
nachzuspielen. „Eine Hochzeitsfeier geht im Irak oft über mehrere<br />
Tage. Es sind wunderbare Feste, zu denen der ganze Ort zusammenkommt.<br />
Als Kinder haben wir es geliebt, diese Zeremonien im<br />
Spiel zu adaptieren.“ Auch während seiner Schulzeit hat Samir<br />
in allen Theateraufführungen mitgewirkt. „Ich erinnere mich,<br />
dass ich viele Anmerkungen hatte, wie man das Spiel verbessern<br />
könnte. Zum Glück waren meine Lehrer sehr nett und freuten<br />
sich über meinen Enthusiasmus“, erzählt er mit einem Lächeln.<br />
Die Freude an kreativer Arbeit hat er von seinem Vater geerbt,<br />
der von Beruf Schreiner war. „Er ist gestorben, als ich noch<br />
klein war, doch Erzählungen und Bilder halten meine Erinnerungen<br />
an ihn wach. Seine Arbeit mit Holz und meine Liebe<br />
zum Theater scheinen auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam<br />
zu haben, und doch geht es bei beidem darum, etwas zu formen<br />
und zu erschaffen.“<br />
Als Samir Yacoob und seine Frau Buschra sich das Ja-Wort gaben,<br />
tobte im Irak der Krieg, und die Hochzeitsfeier fand nur<br />
im kleinen Rahmen statt. Yacoob inszenierte zu dieser Zeit Theaterstücke<br />
von Shakespeare und Molière bis hin zu modernen<br />
Werken. Doch die junge Familie litt sehr unter der Diktatur und<br />
der damit einhergehenden Zensur. Auch um die Zukunft ihrer<br />
beiden Kinder Luisa und Manuel machten sie sich große Sorgen.<br />
Und so verließen sie schweren Herzens ihre Heimat und kamen,<br />
nach einem Aufenthalt in Jordanien, nach Deutschland.<br />
EINE NEUE HEIMAT<br />
Im Jahr 2002 zog die Familie nach Murnau. Ihr christlicher<br />
Glaube, sagt Yacoob, hat ihnen geholfen, auch in der Kirchengemeinde<br />
schnell Anschluss zu finden, und die Integration in<br />
verschiedene Künstlerkreise schenkte ihnen bald ein Gefühl<br />
von emotionaler Geborgenheit. „Auf einer Vernissage der Malerin<br />
Gabriele Feldpausch hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit<br />
meiner Tochter Luisa ein kleines Stück zum Thema «Krieg im<br />
Irak» aufzuführen. Dies war die initiale Begegnung mit verschiedenen<br />
tollen Murnauer Künstlern.“<br />
Seither hat Yacoob beeindruckende Stücke inszeniert, unter<br />
anderem in Zusammenarbeit mit dem deutsch-mesopotamischen<br />
Kunstverein sowie für das Freie Theater Murnau. Ebenso<br />
arbeitet er mit dem Familienverband, Kindergärten, der Pfarrgemeinde<br />
St. Nikolaus und dem Staffelsee-Gymnasium. Ganz<br />
aktuell probt er wieder mit der Bad Kohlgruber Spielergemeinschaft.<br />
„FÖHN“ –DRAMA AUS DEN BERGEN<br />
Im April besuchte die <strong>Melange</strong> eine Aufführung des Dramas<br />
„Föhn“ (von Julius Pohl einst im Jahr 1918 in Wien uraufgeführt)<br />
im Bad Kohlgruber Kurgästehaus. Das Ensemble<br />
„Schauspiel unter’m Hörnle“, das aus sehr engagierten Laiendarstellern<br />
besteht, hatte den Wunsch, sich nach komödiantischen<br />
Theaterstücken erstmals an ein Drama heranzuwagen.<br />
Samir Yacoob stellte sich dieser Herausforderung gerne. Unter<br />
seiner Regie belebten die Kohlgruber Theaterer ein altes Bühnenstück<br />
neu – und es ging Zuschauern und Darstellern gleichermaßen<br />
unter die Haut.<br />
37
PORTRAIT<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
„Föhn“ erzählt die Geschichte einer Mutter („Sturmaneck Theres“<br />
– dargestellt von Angelika Zeller), die ihr uneheliches, geistig behindertes<br />
Kind alleine großzieht und sich weigert, den Namen<br />
des Vaters preiszugeben. Ihren „Jackele“ (Kilian Pölt) beschützt<br />
sie vor der stetig wachsenden Anfeindung durch die Dorfbewohner.<br />
Als der Großbauer „Dummler“ (Anton Gundlfinger) den Gemeindegrund<br />
kaufen will, auf dem Theres und Jackele in ihrer<br />
bescheidenen Hütte wohnen, spitzt sich die Lage zu. Mit dem<br />
Bürgermeister Franz Emberger (Vinzenz Schauer) sowie seiner<br />
Frau Anna (Irmi Bauer) und seiner Tochter Margret (Steffi Burkart)<br />
ist Franz einer der wenigen, aber gewichtigen Fürsprecher<br />
der beiden Außenseiter. Doch seine Anteilnahme hat tiefere, geheime<br />
Wurzeln. Bald gerät er jedoch unter Druck, als Dummler<br />
mit seinem Sohn Melchior (Martin Bierling) eine Intrige spinnt,<br />
bei der Jackele des Kirchenraubs beschuldigt wird. Ein ungewöhnlich<br />
heftiger Föhneinbruch heizt die aufgewühlten Gemüter<br />
weiter auf und die Ereignisse treiben auf ein fatales Ende zu.<br />
Angelika Zeller und Vinzenz Schauer<br />
„Wichtig ist, dass sich die Darsteller mit ihren Figuren vertraut<br />
machen“, sagt Yacoob. Das gelinge besonders, wenn sie noch<br />
vor der ersten Probe gemeinsam die Texte vom Hochdeutschen<br />
ins Bayerische übertragen. Und da Yacoob sich mit der Bayerischen<br />
Sprache schwerer tut als seine Theatergruppe, braucht<br />
es Zusammenarbeit. „So kann jeder seiner Figur eine ganz eigene<br />
Tiefe verleihen.“ Gestik, Mimik und Ausdruck sind für Yacoob<br />
mit die wichtigsten Instrumente, um eine Figur dreidimensional<br />
zu machen. Nicht selten steht er bei den Proben mit auf<br />
der Bühne und demonstriert verschiedene Techniken.<br />
„Er ist streng“, sagen seine Darsteller, doch sie sagen es mit einem<br />
liebevollen Unterton. „Unseren Samir schätzen wir. Wir<br />
dürfen wahnsinnig viel lernen.“ Und auch Yacoob ist beeindruckt<br />
von seinen Schauspielern und ihrem außergewöhnlichen Fleiß.<br />
WORUM GEHT ES IN „FÖHN“?<br />
Als der Vorhang nach der bewegenden Inszenierung fällt, ist es<br />
still, bevor frenetischer Applaus einsetzt. Zuschauer halten sich<br />
an den Händen, und nicht wenige wischen sich Tränen aus den<br />
Augen. „So ergreifend kann ein Stück nur sein, wenn die Darsteller<br />
die Geschichte mit Haut und Haar nachempfinden“, weiß Yacoob.<br />
Nach der Aufführung sitzen wir noch mit den Schauspielern<br />
im Stüberl hinter der Bühne zusammen. Stephan Zeller, der<br />
den Pfarrer dargestellt hat, sitzt neben seiner Frau Angelika,<br />
der Hauptprotagonistin. Alle wirken unbeschwert und es wird<br />
laut diskutiert und gelacht. Auch Kilian Pölt (Jackele) taucht<br />
aus seiner Rolle wieder auf. Es ist eindrucksvoll, wie sehr sich<br />
jeder einzelne Darsteller für seine Rolle einsetzt. Sei es Martin<br />
Bierling, Pächter der Hörnle-Hütte, der nicht selten mal eben<br />
für eine Probe vom Berg kommt, oder Alfred Beer, der in der<br />
Rolle des Schwalben-Kaspars das Publikum begeistert hat.<br />
Hier sitzen sie nun alle und teilen sich Pizza, die über den langen<br />
Tisch des Stüberls gereicht wird. Barbara Rauch (Krämerin),<br />
Josef Lang (Seppl), Carolina Bierling (Mesnerin), Martin<br />
Lindner (Gendarm), Elisabeth Bauer (Musik) und Katrin Probst<br />
(Koordination) – alle sind sich einig: „Ohne unseren Samir hätten<br />
wir das nicht so hingekriegt!“<br />
Kommende Aufführungen, bei denen Samir Yacoob Regie<br />
führen wird:<br />
Murnau: März 2020 – Schauspiel Murnau:<br />
Komödie „Dorf ohne Männer“ von Ödön von Horváth<br />
Bad Kohlgrub: Ostern 2020 – „Schauspiel unter’m Hörnle“:<br />
Komödie „Trilogie der Sommerfrische“ (frei nach Carlo Goldoni<br />
– in Bayerischem Dialekt)<br />
Anna Marguerita Schön<br />
38
40
50 JAHRE<br />
ZENTRUM FÜR<br />
RÜCKENMARKVERLETZTE<br />
Das Murnauer Zentrum für Rückenmarkverletzte nimmt seit seiner Gründung<br />
im Jahr 1969 eine Schlüsselrolle in der Versorgung und Behandlung von rückenmarkverletzten<br />
Patienten in Deutschland ein. Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages<br />
feierte die BG Unfallklinik Murnau zwei Tage lang mit Unterstützern,<br />
Mitarbeitern, Wegbegleitern und Patienten. Ein feierlicher Anlass, um auf das<br />
vergangene halbe Jahrhundert zurückzublicken und die erstaunliche Entwicklung<br />
der ehemaligen „Sonderstation für Querschnittgelähmte“ zu beleuchten.<br />
Seit ihrem Dienstantritt im September 1988 auf der damaligen<br />
Station 44 hat Dr. Doris Maier nach ihrer Facharztausbildung<br />
zunächst als Oberärztin und dann als<br />
Leitende Ärztin die Geschicke der Abteilung maßgeblich<br />
mitgestaltet. Zusammen mit ihr blicken wir auf die vergangenen<br />
50 Jahre des Zentrums für Rückenmarkverletzte<br />
und haben bedeutende Meilensteine hervorgehoben<br />
und mit Bildern aus dem Archiv zum Leben erweckt.<br />
für Rückenmarkverletzte arbeiten jeden Tag interprofessionell<br />
Hand in Hand zusammen, um den im Zentrum<br />
versorgten Patienten das beste individuelle Behandlungsergebnis<br />
zu ermöglichen. Auch wenn es noch keine Heilung<br />
gibt, kann den Patienten heutzutage viel besser<br />
geholfen werden als früher. Auch mit einer hohen Lähmung<br />
können Patienten dank technischer Unterstützung<br />
viel selbständiger leben und gewinnen immer mehr an<br />
Lebensqualität.<br />
Die Zukunft in der Behandlung von<br />
Querschnittlähmungen<br />
Bis heute gibt es kein Medikament, keine Operation und<br />
auch keine Therapie, die eine Querschnittlähmung heilbar<br />
machen könnte. Das menschliche Nervensystem ist so<br />
komplex und trotz intensiver Forschung gibt es noch<br />
immer unzählige ungeklärte Fragen zu den verschiedenen<br />
Wirkzusammenhängen.<br />
Die insgesamt 224 Mitarbeiter des Murnauer Zentrums<br />
Neben den rasanten Entwicklungen in der Forschung, auf<br />
dem Hilfsmittelsektor und dem Sektor der Rehabilitationstechnologie<br />
ist dies ganz besonders den Mitarbeitern des<br />
Zentrums für Rückenmarkverletzte zu verdanken. Für die<br />
Patienten sind sie so viel mehr als „nur ein Mitarbeiter“ der<br />
BG Unfallklinik Murnau. In den vielen Monaten, in denen die<br />
Patienten auf Station sind, werden sie zum Wegbegleiter,<br />
zum Vertrauten, zur Stütze in schweren Zeiten und zum<br />
Freund. Gemeinsam werden neue Ziele erreicht, aber<br />
auch persönliches Leid und Enttäuschungen getragen.<br />
BG Unfallklinik Murnau
Gründung des Zentrums zur Behandlung<br />
rückenmarkverletzter Patienten<br />
Konzept der lebenslangen Nachsorge<br />
Das Zentrum für Rückenmarkverletzte an der BG Unfallklinik<br />
Murnau wurde 1969 persönlich von Sir Ludwig Guttmann,<br />
dem Begründer der modernen Querschnitttherapie, eröffnet.<br />
Ihm und seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass es Ende der<br />
1940er Jahre überhaupt möglich wurde, mit einer Querschnittlähmung<br />
zu überleben.<br />
Damals wurde die Abteilung der Unfallchirurgie untergeordnet<br />
und konnte so von Anfang an auf die gesamte Infrastruktur<br />
der Unfallklinik zurückgreifen. Zentraler Bestandteil ist seit<br />
jeher die enge Zusammenarbeit mit allen anderen Fachabteilungen<br />
wie der eigentlichen Unfallchirurgie, der Plastischen<br />
Chirurgie, der Handchirurgie, der Neuro-Urologie, der<br />
Neurologie und Neurochirurgie, der Radiologie sowie der<br />
Anästhesie und der Intensivmedizin. Nur so kann die ganzheitliche<br />
Behandlung der Patienten „aus einer Hand in einem<br />
Haus“ und „vom Unfallort bis zur Entlassung“ möglich gemacht<br />
werden (die sogenannte Comprehensive Care).<br />
Von Beginn an wurde auch das Konzept der lebenslangen<br />
Nachsorge in einer auf die Behandlung querschnittgelähmter<br />
Patienten spezialisierten Abteilung umgesetzt. Da umfassendere<br />
medizinische Erfahrungen für die Behandlung dieser<br />
Patienten flächendeckend nicht ausreichend gewährleistet<br />
sind, bleiben die jeweiligen erstversorgenden Zentren in der<br />
Regel nicht nur „Ansprechpartner“ für Patienten und Angehörige,<br />
sondern auch für andere Kliniken und niedergelassene<br />
Kolleginnen und Kollegen. Dieses Konzept der lebenslangen<br />
Nachsorge hat sich über viele Jahre sehr gut etabliert<br />
und trägt wesentlich dazu bei, lähmungstypische Komplikationen<br />
zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und die<br />
Besonderheiten der Querschnittlähmung Sorge tragend zu<br />
behandeln.<br />
Erweiterung aus dem Jahr 1993 mit dem neuen Zentrum<br />
für Rückenmarkverletzte<br />
Bild aus der Broschüre zur Eröffnung der Sonderstation für<br />
Rückenmarksverletzte des Unfallkrankenhauses Murnau<br />
50 JAHRE<br />
ZENTRUM FÜR<br />
RÜCKENMARKVERLETZTE<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
Feierliche Eröffnung in der Sporthalle
Forschung und Entwicklung<br />
Dienstbeginn der heutigen<br />
Leiterin des Zentrums, Dr. Doris Maier<br />
Die Stabilisierung der verletzten Wirbelsäule stellt einen wichtigen<br />
Meilenstein für rückenmarkverletzte Patienten dar. In den<br />
1980er Jahren fand sie Eingang in der Notfallversorgung. Im<br />
gleichen Jahrzehnt kam auch erstmalig der Fixateur interne<br />
– ein Gerüst beispielsweise zur Stabilisierung von Wirbelfrakturen<br />
in Höhe der Brust- und Lendenwirbelsäule – zum Einsatz.<br />
Beide Verfahren kamen in der BG Unfallklinik Murnau<br />
bereits seit ihrer Entwicklung zur Anwendung. Durch eine<br />
möglichst frühe Stabilisierung der Wirbelsäule nach dem Unfall<br />
war es nun möglich, die Patienten früher zu mobilisieren<br />
und Komplikationen zu minimieren. Mittlerweile gibt es auch<br />
die Erkenntnis darüber, dass eine möglichst frühe Entlastung,<br />
durch einen Wirbelbruch verlegten Wirbelkanal und damit<br />
Entfernung des Druckes auf dem Rückenmark, eine bessere<br />
Erholung unterstützt und deutlich bessere funktionelle Verläufe<br />
ermöglicht werden.<br />
So können die Murnauer Patienten mit einer Querschnittlähmung<br />
nicht nur eine hervorragende Rehabilitation in Anspruch<br />
nehmen, sondern profitierten auch von einer den<br />
modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepassten,<br />
Leitlinien-getreuen medizinischen Akutversorgung.<br />
„Da mich im Besonderen die Chirurgie interessiert hat, habe<br />
ich 1988 in der BG Unfallklinik Murnau meine Assitenzarzttätigkeit<br />
begonnen und wurde zunächst auf der damaligen<br />
Station 44 – der Querschnittabteilung – eingesetzt. Auf den<br />
drei 40er Stationen waren zu diesem Zeitpunkt die Patienten<br />
mit Rückenmarkverletzungen untergebracht. So bin ich bereits<br />
am Anfang meiner ärztlichen Tätigkeit mit der Behandlung<br />
Rückenmarkverletzter in Berührung gekommen. Viele<br />
Assistenten in der Unfallchirurgie haben dort angefangen,<br />
da das Querschnittgelähmten-Zentrum ein guter Einstieg<br />
war mit dem Schwerpunkt der interdisziplinären Arbeit. Die<br />
„Besonderheit Querschnittlähmung“ war und ist allerdings<br />
auch heute noch eine besondere Herausforderung für jeden<br />
– ganz gleich, welcher Profession er angehört – und bedarf<br />
der extrem guten Führung und Anleitung.“ verrät Dr. Doris<br />
Maier, als sie auf ihre Anfänge in der Murnauer Unfallklinik<br />
zurückblickt. „Hat man aber einmal «Feuer gefangen», lässt<br />
es einen schwer wieder los!", ergänzt Dr. Maier.<br />
Mithilfe modernster Technik werden Patienten in Murnau<br />
auf ihrem Weg zurück in den Alltag unterstützt.<br />
Dr. Doris Maier, Leiterin des Zentrums<br />
45
Fachweiterbildung „Pflege von<br />
querschnittgelähmten Menschen“<br />
Welttag für Menschen<br />
mit Rückenmarksschädigung<br />
Die Fachweiterbildung „Pflege von querschnittgelähmten<br />
Menschen“ wurde im Jahr 1997 erstmalig an der BG Unfallklinik<br />
Murnau angeboten. Innerhalb von 18 Monaten können<br />
sich bis zu 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl des<br />
klinikeigenen Zentrums für Rückenmarkverletzte als auch externer<br />
Querschnittzentren berufsbegleitend weiterbilden.<br />
Neben der Stärkung der fachlichen Kompetenz zielen die<br />
Unterrichtsinhalte verstärkt auch auf die Erlangung methodischer,<br />
sozialer und personeller Kompetenz.<br />
2017 – pünktlich zum 20. Geburtstag – wurde das Murnauer<br />
Bildungszentrum für Pflegeberufe als Weiterbildungsstätte<br />
für den Fachkurs von der DMGP (Deutschsprachigen Medizinischen<br />
Gesellschaft für Paraplegie) zertifiziert. 15 Absolventen<br />
des Kurses 2015/2017 bekamen erstmalig DMGP-<br />
Zertifikate überreicht.<br />
Jährlich verzeichnet die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft<br />
für Paraplegie (DMGP) etwa 1800 neu hinzugekommene<br />
Fälle von Querschnittlähmung in Deutschland.<br />
Die DMGP fördert den weltweiten SCI-Day, den Welttag für<br />
Menschen mit Rückenmarkschädigung, der von der internationalen<br />
Fachgesellschaft ISCoS (International Spinal<br />
Cord Society) ausgerufen wird und ganz im Zeichen der gelebten<br />
Inklusion von Menschen mit Querschnittlähmung<br />
steht. 2019 fand bereits der 4. SCI-Day statt und wurde wieder<br />
von einer Initiative des Zentrums für Rückenmarkverletzte<br />
der BG Unfallklinik Murnau unterstützt.<br />
Mit ihrer Teilnahme am SCI-Day trägt die BG Unfallklinik<br />
Murnau dazu bei, das Bewusstsein für die Belange von<br />
Menschen mit Querschnittlähmung in der Öffentlichkeit zu<br />
schärfen und Transparenz zu schaffen. Im Sinne von Inklusion<br />
und Teilhabe erhalten die Betroffenen Informationen,<br />
aber auch Hilfe und Anleitung für ihr Umfeld, ihre Familie und<br />
pflegende Angehörige.<br />
Absolventen des Kurses 2015/2017, die erstmalig DMGP-Zertifikate<br />
überreicht bekamen.<br />
Tour mit dem Handbike durch Murnau im Jahr 2017<br />
50 JAHRE<br />
ZENTRUM FÜR<br />
RÜCKENMARKVERLETZTE<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
46
Das Jubiläumsjahr<br />
2019 ist das Jubiläumsjahr des Zentrums für Rückenmarkverletzte<br />
der BG Unfallklinik Murnau:<br />
Am 24. Januar fand eine interne Mitarbeiterfeier statt. Geschäftsführerin<br />
Sarah Heinze und Dr. Doris Maier dankten<br />
stellvertretend den vielen Kolleginnen und Kollegen und all<br />
denen, die sich dem Zentrum verbunden fühlen, für die besonderen<br />
Leistungen, die sie täglich erbringen<br />
Bei traumhaftem Wetter fand am 10. Juli das 40-jährige Jubiläum<br />
des Rollstuhlsportvereins Murnau in der BG Unfallklinik<br />
Murnau statt. 250 Gäste feierten bei guter Laune auf<br />
der Terrasse des Konferenzzentrums den runden Geburtstag.<br />
Der Verein bietet den Patienten seit jeher eine herausragende<br />
sportliche Perspektive, die von großer rehabilitativer<br />
und psychologischer Bedeutung ist.<br />
Am 20. und 21. September 2019 fand das zweitägige Jubiläumssymposium<br />
in der Murnauer Unfallklinik statt. Unter<br />
dem Motto „Footprints“ wurden in hochinteressanten Fachvorträgen<br />
Historisches, aktuelle Behandlungs- und Ausbildungsstrategien<br />
und wissenschaftliche Forschungsprojekte<br />
dargestellt.<br />
Jubiläumssymposium in der BG Unfallklinik Murnau<br />
BG Unfallklinik<br />
Murnau INFOBOX<br />
Über das Zentrum<br />
für Rückenmarkverletzte<br />
Für die stationäre Behandlung von Patienten mit Querschnittlähmungen<br />
stehen in Murnau drei Stationen und<br />
mehrere Begleiteinrichtungen mit entsprechender Ausstattung,<br />
auch für beatmungspflichtige und hochgelähmte<br />
Patienten zur Verfügung. Eine Station ist integrativ<br />
mit 6 Betten für Weaning-Patienten ausgestattet, die von<br />
der Beatmung entwöhnt werden sollen. Behandelt werden<br />
die Patienten von einem hochqualifizierten interprofessionellen<br />
und interdisziplinären Team von Unfallchirurgen<br />
/ Orthopäden, Internisten, Chirurgen, Neuro-<br />
Urologen, Pflegekräften und Therapeuten sowie Psychologen,<br />
Logopäden und Sozialarbeitern. Über einen Zeitraum<br />
von durchschnittlich drei bis hin zu neun Monaten<br />
sind je nach Schwere der Verletzung gut 100 Patienten<br />
zeitgleich in stationärer Behandlung. Darüber hinaus erfolgt<br />
durch das interdisziplinäre Team im Anschluss an<br />
die querschnittspezifische Erstbehandlung im Haus die<br />
lebenslange Nachsorge. Eine ganzheitliche Versorgung<br />
aus einer Hand, die so in Deutschland mit federführend<br />
ist. Ein spezielles, hausinternes wissenschaftliches Team<br />
sowie bestehende und künftige Kooperationen auf dem<br />
Gebiet der querschnittspezifischen Neurowissenschaften<br />
bringen Grundlagenforschung, klinische und technologische<br />
Forschung sowie Forschung im Rahmen der spezifischen<br />
Medikamentenentwicklung zusammen, um die<br />
aktuellsten Erfolge auf diesem Gebiet für die Patienten<br />
frühstmöglich zugänglich zu machen und die Behandlungsergebnisse<br />
stetig zu verbessern. Das ist in dieser<br />
Form international einzigartig.<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
Prof.-Küntscher-Straße 8 · 82418 Murnau<br />
Tel. 08841 48-0 · Fax 08841 48-2600<br />
E-Mail: info@bgu-murnau.de · www.bgu-murnau.de<br />
Redaktion: Lisa Schwede · Fotos: BG Unfallklinik Murnau<br />
47
Foto: Christian Kolb<br />
Verena Cereni-Nießner<br />
„ELLA FITZGERALD<br />
Das Einzige, was besser ist<br />
als singen, ist mehr zu singen.
STARKE FRAUEN<br />
Die Sonne scheint, als ich vor Verena Cereni-Nießners Zuhause<br />
in Gauting parke. Gerne habe ich zugestimmt, zu ihr zu kommen,<br />
denn in Verenas Kalender einen freien Termin zu finden,<br />
ist gar nicht so leicht und ihr Alltagspensum schlichtweg<br />
enorm. Als Mama von drei Kindern ist Verena Gesangs- und<br />
Schauspieldozentin in Gauting und München sowie erfolgreiche<br />
Leiterin ihrer Gesangsschule Expression in Murnau. Zudem<br />
tourt sie mit ihrer geliebten Band Discofever über die<br />
Bühnen, macht ein sensationelles Kabarettprogramm, singt<br />
auf Veranstaltungen und organisiert einmal im Jahr eine große<br />
Benefizgala, die ihresgleichen sucht.<br />
„Wie schaffst Du es nur, das alles unter einen Hut zu bringen?“,<br />
wird sie regelmäßig von Freunden gefragt, und ich schließe<br />
mich der Frage neugierig an. Wir haben es uns in einem schönen<br />
Raum unterm Dach gemütlich gemacht. Sam, Verenas riesengroßer,<br />
sanftmütiger Hund, der mich an der Tür begrüßt<br />
hat, wartet brav unten im Erdgeschoss aufs Gassigehen.<br />
Verena schenkt uns aus einer Glaskaraffe Zitronenwasser ein.<br />
In der Zimmerecke steht ein kleines Bällebad, und weiteres<br />
Kinderspielzeug liegt verstreut daneben. Verenas kleinstes<br />
Kind, Sonora, ist zweieinhalb und gerade in der Kinderkrippe.<br />
Ihr mittleres Kind, Rafael, ist sieben. „Ich glaube“, sagt Verena<br />
und reicht mir ein Glas, „das Geheimnis ist: Egal, was Du tust,<br />
Du musst es mit dem Herzen tun.“<br />
Bereits im Kindergartenalter hat sie Theater gespielt. Mit fünf<br />
Jahren begann sie mit Ballett und bald folgte Jazzdance. „In<br />
wild gemusterten Gymnastikanzügen“, erinnert sie sich lachend<br />
und erzählt weiter, wie sie mit 16 Jahren über Georg Büttel<br />
ihre erste Theaterhauptrolle bekam – gemeinsam mit Christoph<br />
Süß, dem heutigen Moderator der Fernsehsendung «quer».<br />
Aufgewachsen ist Verena in Ohlstadt und zur Schule gegangen in<br />
Garmisch. Es war wohl Schicksal, dass sie als Vierzehnjährige<br />
bei einem Skiausflug im Bus gut gelaunt bei einem Lied aus dem<br />
Radio mitsang, denn damit erregte sie die Aufmerksamkeit von<br />
Abiturient Jens, seines Zeichens Chorleiter und Pianist. „Er sagte:<br />
«Hey, Du hast ’ne echt coole Stimme», und bot an, mir Gesangsstunden<br />
zu geben.“ Er war es auch, der dann den Kontakt zu Verenas<br />
späterer Gesangslehrerin Barbara Maier vermittelte.<br />
LEINEN LOS!<br />
Singen, Tanz und Schauspiel – was läge da näher, als eine Ausbildung<br />
zur Musicaldarstellerin? Verena war 17, als ihr Papa<br />
sie zur Aufnahmeprüfung nach Wien begleitete. Bereits mit 21<br />
hatte sie ihr Diplom in der Tasche. Danach ging sie als Künstlerin<br />
an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Aida“ auf große Fahrt<br />
und unterrichtete dann fünf Jahre lang an der VHS. „Tanzkurse,<br />
das war damals der totale Boom“, erinnert sie sich. „Jazzdance,<br />
Musicaldance, Stepdance, Afro, Modern, Disneydance, Kinderballett<br />
und Hiphop in allen Altersstufen – ich habe damals alles<br />
unterrichtet, was ich im Studium gelernt habe.“ Zu dieser Zeit<br />
war sie bereits alleinerziehende Mama ihres heute 16-jährigen<br />
Sohnes Joshua.<br />
Als ihre ehemalige Tanzlehrerin Frau Taubmann starb, mit deren<br />
Tochter sie in Wien gemeinsam studiert hatte, wurde ihr<br />
angeboten, Frau Taubmanns Tanzschule in Garmisch zu übernehmen.<br />
„Das war kurz vor der Eröffnung meiner Schule Expression<br />
Voices in Murnau, an der ich mit 11 Lehrern startete.<br />
Meine Freunde haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen;<br />
sie hatten Angst, dass ich mir zu viel zumute.“<br />
Auch ich kann nur staunen, während ich Verena lausche. „Wie<br />
hast Du das alles geschafft, noch dazu als junge Mama?“ Sie atmet<br />
tief durch. „Ich habe es einfach gemacht.“ Oft hatte sie in<br />
ihrem Leben gar nicht die Wahl, sagt sie, um groß darüber<br />
nachzudenken. Sie ist einfach ihrem Traum gefolgt. Und sie<br />
hatte immer Hilfe von Familie und Freunden.<br />
Heute blickt Verena auf bereits 20 Jahre Bühnenerfahrung und<br />
15 Jahre als Dozentin zurück. Ihre Murnauer Schule, Expression<br />
Voices, feierte in diesem Herbst ihr zehntes Jahr. Ein Jubiläum,<br />
auf das Verena mehr als stolz sein kann.<br />
HERZENSPROJEKT BENEFIZGALA<br />
Zu Verenas großen Herzensprojekten zählen ganz besonders ihre<br />
Benefizveranstaltungen. Die erste kleine Gala veranstaltete sie im<br />
Jahr 2007 im Murnauer Pfarrheim. „Wir haben damals Bretter vor<br />
den Zuschauerraum gelegt, damit man das Gefühl hatte, auf einer<br />
Bühne zu stehen.“ Bereits damals kamen unerwartet 250 Gäste,<br />
die sich bis ins Treppenhaus stapelten. Danach ist die Gala rasant<br />
gewachsen und findet mittlerweile jährlich unter dem Titel „VOI-<br />
CES“ im Murnauer Kultur- und Tagungszentrum statt. Gesangs-<br />
51
STARKE FRAUEN<br />
schüler, professionelle Artisten und Livebands erarbeiten gemeinsam eine<br />
Show, die ihre Zuschauer in Begeisterung versetzt. Die Einnahmen auf Spendenbasis<br />
gehen dabei ohne Umwege an ausgewählte Hilfsprojekte.<br />
KRAFT AUS DER TIEFE<br />
Es ist ein Segen, durch die Benefizveranstaltungen anderen helfen zu<br />
können, sagt Verena. Doch auch sie selbst hat immer wieder Kraft gebraucht,<br />
um weiterzumachen.<br />
So auch vor etwa acht Jahren, als Verena während eines Auftritts plötzlich<br />
Fieber bekam. Zunächst dachte sie an eine Erkältung und ging mit Schüttelfrost<br />
nachhause. Doch das Fieber stieg und stieg. 41, 41,5… Verena erinnert<br />
sich: „Ich rief meine Schwester an und sagte, irgendetwas stimmt nicht. Das<br />
Fieber ließ sich nicht mehr senken. Meine Mama kam dann und wollte mich<br />
sofort ins Krankenhaus bringen. Doch da konnte ich schon nicht mehr aufstehen,<br />
und so blieb nur, den Rettungswagen zu rufen. Hätte meine Mama damals<br />
nicht so entschieden, wäre ich heute nicht mehr hier.“ Verena hatte eine Gehirnentzündung.<br />
Es folgten Tage auf der Intensivstation und diffuse Diagnosen,<br />
und nach und nach ging die Entzündung zurück und konnte abheilen.<br />
Die Liebe zu ihren Kindern und das Glück, einem Beruf nachzugehen, der<br />
sie glücklich macht, gaben ihr immer wieder Kraft. „Wenn Du liebst, was<br />
Du tust, ist das ein Perpetuum Mobile, das Dir immer wieder Mut zuspricht.“<br />
Mut zusprechen – das möchte Verena auch stets ihren Schülern. Für diese<br />
ist sie oft mehr als „nur“ ihre Lehrerin. Als Vertrauensperson bekommt<br />
Verena oft Einblick in Sorgen, Hoffnungen, Ängste und Nöte. Das ist nicht<br />
immer leicht, dafür aber gleichzeitig eine große Auszeichnung.<br />
Auch Schicksalsschlägen begegnete sie in all den Jahren. Verena erzählt<br />
mir von einer Schülerin, deren großer Traum es war, an der Gala im<br />
Herbst teilzunehmen, und die sie aus heiterem Himmel gebeten hatte,<br />
noch vor den Sommerferien Tonbandaufnahmen mit ihr zu machen.<br />
Die Gala hat das Mädchen nicht erlebt; in den Sommerferien ist sie gestorben.<br />
Und während in jenem Jahr die Künstler auf der Bühne innehielten<br />
und Fotos der Schülerin über eine große Leinwand liefen, hörte<br />
man die Stimme des Mädchens vom Band und ihr Gesang füllte den Saal.<br />
„Sie war trotzdem dabei“, erzählt Verena, die sonst immer so stark ist,<br />
unter Tränen, und wir halten uns an der Hand.<br />
Als ich heute von Gauting nachhause fahre, bin ich erfüllt von unserem<br />
Gespräch, in dem alles da sein durfte – Begeisterung, Trauer. Authentizität.<br />
Und ich denke darüber nach, was für ein großes Geschenk es ist, tun zu<br />
dürfen, was man liebt.<br />
52
Foto: Christian Kolb<br />
Benefizgala „VOICES“ im Kultur- und Tagungszentrum Murnau<br />
Foto: Bela Raba<br />
Verena Cereni-Nießner und ihre Band „DISCOFEVER“<br />
Foto: Christian Kolb<br />
Verena Cereni-Nießner und Johanna Effenberger<br />
Weitere Infos über Verenas Arbeit als Dozentin sowie über ihre Band<br />
„Discofever“ (70er/80er) und ihr Kabarettprogramm findet man unter:<br />
www.verena-cereni-niessner.de<br />
Anna Marguerita Schön<br />
53
Sozialagentur Oberbayern<br />
Markus Horschig & Michael Perlick OHG<br />
James-Loeb-Straße 11<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel.: 08841 – 48543 - 30<br />
Fax: 08841 – 48543 - 31<br />
E-Mail: info@sozialagentur-oberbayern.de<br />
Web: www.sozialagentur-oberbayern.de<br />
Daheim statt Heim<br />
Betreuung in häuslicher Gemeinschaft<br />
Besuchen Sie uns auch bei Facebook:<br />
www.facebook.com/Sozialagentur<br />
55
Foto: Florian Warnecke
PORTRAIT<br />
DER MURNAUER<br />
KÜCHENLADEN<br />
Inspirationsquelle & Wohlfühloase<br />
„Mein Sortiment reicht von<br />
Butterdose bis Buddha.“<br />
CLAUDIA SCHNEIDER<br />
57
PORTRAIT<br />
Eine kurze Entspannungsreise: Stellen Sie sich vor, wie der Duft<br />
nach frisch gebackenen Plätzchen durch das ganze Haus weht.<br />
Heimelig, oder? Sofort entstehen vor dem inneren Auge Bilder:<br />
Warme Lichtstimmung, ein gedeckter Kaffeetisch, oder auch ein<br />
Weihnachtsbaum mit Kerzen? Und dieser sagenhaft leckere Duft!<br />
Oder ist Ihnen gerade nicht nach Süßem zumute? Wie wäre es<br />
dann mit einem herzhaften Gratin, das duftend und dampfend<br />
aus dem Ofen kommt? Und dazu ein Gläschen Wein? Oder<br />
darf es eine wärmende Kürbiscremesuppe sein? Pasta alla Siciliana,<br />
verfeinert mit einem Hauch Parmigiano?<br />
Was wäre ein Zuhause ohne den Raum, in dem diese sinnlichen<br />
Köstlichkeiten kreiert werden?<br />
DIE KÜCHE IST DAS HERZ DES HAUSES<br />
Wenn man Claudia Schneiders Küchenladen in der Murnauer<br />
Johannisstraße 4 betritt, spürt man sofort die Liebe zum Detail.<br />
Schönheit fürs Auge sowie Qualität und Funktion gehen hier Hand<br />
in Hand. Schließlich ist die Inhaberin selbst auch eine passionierte<br />
Köchin und steht ihren Kunden gerne mit großer Fachkompetenz<br />
beratend zur Seite. Marken wie WMF, RIESS, ASA, Stelton, ALESSI<br />
und Seltmann Weiden versprechen Hochwertiges für Küche und<br />
Tischkultur; ergänzt werden sie durch regionale Feinkost, Biogewürze,<br />
österreichischen Wein sowie hochwertige Tees aus ökologischem<br />
Anbau. Sollte einmal etwas im Sortiment fehlen, bestellt<br />
Claudia es gerne. Der Laden wächst mit den Kundenwünschen.<br />
„Ich sage immer: Mein Sortiment reicht von Butterdose bis<br />
Buddha“, schmunzelt Claudia. Und so schlagen auch die Herzen<br />
von Dekoliebhabern höher – es gibt allerlei zu entdecken –<br />
auch kleine Buddhastatuen.<br />
Ich möchte Ihnen nichts vormachen – selbst ein Interview ist<br />
hier im Küchenladen ein Wagnis. Auf Anhieb habe ich mich in<br />
eine pastellblaue Milchkanne verliebt; ganz zu schweigen von<br />
der „Blume des Lebens“-Wanddeko aus Holz und wunderbaren<br />
(bambusfreien) Coffee-to-go-Thermobechern. Dazu noch der<br />
Anblick des wunderschönen Geschirrs in bombastischen Farben<br />
– man möchte sofort loslegen mit Kochen, Backen und<br />
Dekorieren.<br />
WUNSCH ANS UNIVERSUM<br />
Im Dezember feiert Claudias Küchenladen sein einjähriges Jubiläum.<br />
Daran, dass es ihn überhaupt gibt, ist das „Universum“<br />
nicht ganz unschuldig. Nachdem Claudia vorher lange Jahre<br />
Landhausmode verkauft hatte, wurde sie aufgrund von allergischen<br />
Reaktionen auf gewisse Schadstoffe in Farben und<br />
Textilien gezwungen, sich neu auszurichten. Ihr Wunsch war<br />
es, sich nicht nur privat, sondern auch beruflich mit ausgewählten,<br />
natürlichen Materialien zu umgeben. Und da kam<br />
die „Hilfe des Universums“ ins Spiel, denn die Dinge begannen<br />
sich zu fügen. Das Haushaltswarengeschäft Paul hatte gerade<br />
geschlossen, womit eine Lücke entstanden war.<br />
Es war Claudias Lebensgefährte Uwe, der sie fragte: Warum<br />
nicht einen kleinen Murnauer Küchenladen eröffnen? „Er hatte<br />
gerade eine Immobilie verkauft und mir angeboten, mich mit einem<br />
Darlehen zu unterstützen. Ohne ihn würde es diesen Laden<br />
gar nicht geben.“ Claudia selbst hatte sich ein Ultimatum gestellt:<br />
Wenn sie bis zum 15. Oktober (2018) kein passendes Ladengeschäft<br />
gefunden haben sollte, würde sie den Traum begraben<br />
und sich nach einer beruflichen Alternative umsehen.<br />
Claudias Augen leuchten, als sie weitererzählt: „Am 11. Oktober<br />
in der Früh um 7 habe ich die Immobilienausschreibung im Internet<br />
entdeckt, und am 13. habe ich den Mietvertrag unterschrieben.“<br />
Liebes Universum, das war kurz vor knapp!<br />
DANIEL MAYER<br />
Kocheler Str. 34 · 83671 Benediktbeuern<br />
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58
Foto: Florian Warnecke<br />
Claudia Schneider mit Lebensgefährte Uwe in ihrem „Murnauer Küchenladen“<br />
Auch die Vermieterin war überzeugt von Claudia und ihrem<br />
Konzept. Schnell war der Businessplan geschrieben. „Du spürst,<br />
wenn sich etwas zu einhundert Prozent gut anfühlt. Schon als<br />
ich das erste Mal hier reingekommen bin, die Steinmauer und<br />
den schönen Boden gesehen habe, wusste ich: Hier bin ich richtig.“<br />
Ihr war klar, dass sie dennoch, was die Ausstattung betrifft,<br />
zunächst „kleinere Brötchen backen“ müsste. Neue Möbel wären<br />
teuer gewesen. Doch auch hier hat sich alles gefügt. „Ich habe<br />
Kontakt zu Herrn Paul aufgenommen. Der war erst einmal schockiert<br />
und hatte Angst, dass ich mich in ein großes Wagnis stürze.<br />
Dann haben wir uns persönlich getroffen. Ich habe hohen Respekt<br />
vor dem, was er und seine Familie all die Jahre in Murnau geleistet<br />
haben. Herr Paul war sehr nett und hat mich fortan sehr<br />
unterstützt. So konnte ich z. B. auch einige Möbel übernehmen.“<br />
Claudia, die sich selbst als Schöngeist und „Blümchenstreichlerin“<br />
bezeichnet, strahlt, wenn sie über ihren Laden spricht.<br />
Er soll Inspirationsquelle und Wohlfühloase sein. So hat sie<br />
auch darauf geachtet, möglichst wenig Elektrosmog im Raum<br />
zu haben; ihr Internet und Telefon sind verkabelt; das tue ihr<br />
und auch ihren Kunden gut. „Murnau ist ein buntes Spektrum<br />
an Menschen und Einstellungen“, findet Claudia. „Die liebliche<br />
Landschaft färbt auf die Menschen ab.<br />
In Murnau gibt’s wirklich nichts zu jammern. Wir brauchen<br />
keine Kryptowährung und keine Influencer. Was wir stattdessen<br />
brauchen und bewahren sollten, ist unser echtes, liebevolles Miteinander.“<br />
Ihren eigenen, ganz persönlichen Stil würde Claudia irgendwo<br />
zwischen Etno und Landhaus einordnen und schlingt sich gerne<br />
mal ein buntes Tuch um die Haare. „Hier kann ich sein, wie ich<br />
bin, und das ist ein Segen.“ Ihre Freude ist ansteckend. Vor vielen<br />
Jahren hat sie als Sängerin der Band Fretless die Bühnen gerockt.<br />
Heute genießt sie es, in ihrer Freizeit lange Waldspaziergänge zu<br />
machen oder beim Kundalini-Yoga zu entspannen. Und natürlich<br />
kommt auch das Kochen nicht zu kurz.<br />
Für die Zukunft fände sie es schön, noch einen zusätzlichen Arbeitsplatz<br />
zu schaffen. Gerade jetzt, um die kommende Weihnachtszeit<br />
herum, wird sie aber auf jeden Fall schon Hilfe beim<br />
Packen brauchen, sagt sie. Auf die saisonalen Produkte dieser Zeit<br />
freut sie sich ganz besonders. „Neben dem Kochen, Braten und Backen<br />
kommt jetzt auch wieder die Fonduezeit“, sagt sie begeistert.<br />
Und ich finde: So wird die kalte Jahreszeit zu einem Highlight!<br />
Der Murnauer Küchenladen<br />
Tischkultur & Lebensart<br />
Johannisstraße 4, 82418 Murnau<br />
Tel.: 08841 / 678 46 10<br />
Anna Marguerita Schön<br />
59
Foto: Florian Warnecke<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
DAS KÖNIG-LUDWIG-DENKMAL –<br />
GESCHICHTE UND TRADITION IN MURNAU<br />
„Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen“<br />
– dieses Zitat von König Ludwig II. könnte nicht treffender<br />
sein. Um kaum einen anderen König ranken sich so viele Mysterien<br />
und Fragen wie um unseren „Kini“.<br />
Gewiss ist, dass der Monarch auf dem Weg von München nach<br />
Schloss Linderhof regelmäßig in Murnau verweilte, weil er<br />
großen Gefallen an dem kleinen Ort am See gefunden hatte.<br />
Im Herzen des Künstlerortes wurde das jetzige Hotel Post von<br />
Augustin Bayerlacher betrieben. Es war der Aufenthaltsort für<br />
Ludwig II., wenn er mit seiner Pferdekutsche unterwegs war.<br />
Auch heute noch erinnert das Hotel an seinen Stammgast. Dieser<br />
führte in der Gaststube die Verhandlungen für den geplanten<br />
Bau eines Versailles-Schlosses auf der Insel Wörth im Staffelsee,<br />
auf welcher seine Eltern gerne ihren Hochzeitstag feierten.<br />
Nachdem die Eigentümer ihre Insel jedoch nicht verkaufen<br />
wollten und die Minister Ludwig II. kein Geld zur Verfügung<br />
stellten, wurde dieser Traum nie erfüllt.<br />
Bayerlacher war einer der größten Verehrer und über die gescheiterten<br />
Pläne ebenso enttäuscht wie der König selbst. Er war<br />
es, der im Jahr 1894 ein Denkmal für den acht Jahre zuvor verstorbenen<br />
Ludwig II. auf seinem Grundstück in der Kohlgruber<br />
Straße errichten ließ. Die zwei Meter hohe Büste aus Carrara-<br />
Marmor wurde vom Münchner Bildhauer Johann Nepomuk<br />
60
TRADITION<br />
Hautmann gestaltet und zeigt den Märchenkönig vom Kopf bis<br />
zur Brust in einer Generalsuniform, flankiert von zwei Löwen.<br />
Zur Einweihung sollen über 18.000 Besucher angereist sein und<br />
zwei Tage gefeiert haben.<br />
Auch heute noch hat die Staue eine große Bedeutung für die<br />
Region. So feiert der Trachtenverein Murnau jedes Jahr um<br />
den 25. August seinen Jahrestag und den Geburtstag des Märchenkönigs.<br />
Was viele aber nicht wissen, verrät uns der 1. Vorstand<br />
Johannes Köglmayr: „Der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein<br />
wurde 1893 von Augustin Bayerlacher gegründet.“ Somit<br />
liegt es natürlich nahe, dass die Zeremonie am Denkmal stattfindet.<br />
„König Ludwig II. hat gerade in der Landbevölkerung<br />
eine große Verehrung erfahren. Er hat sich für ihre Belange eingesetzt<br />
und die aufkeimende Trachtenbewegung unterstützt. Am<br />
Tag der Feier findet zunächst ein Gottesdienst in der Kirche Sankt<br />
Nikolaus statt, danach gibt es ein Standkonzert am Rathaus, bevor<br />
wir alle gemeinsam zum Denkmal ziehen, an dem die Serenade<br />
gespielt wird. Anschließend findet ein Heimatabend statt.“<br />
Diese jährliche Zeremonie ist für die Region ein wichtiger Höhepunkt<br />
im Kalender, jedoch würde sich Johannes Köglmayr<br />
diesen Abend etwas anders vorstellen: „Früher gab es im Jahr<br />
zwölf Heimatabende, jetzt nur noch einen. Das ist wirklich<br />
schade, denn in den Vorbereitungen steckt sehr viel Arbeit – so<br />
bereiten z.B. die Kinder wochenlang ihre Tänze vor. Es ist schwer,<br />
ihnen zu vermitteln, warum dann kaum jemand zu ihrem Auftritt<br />
kommt.“ Deswegen äußert der 1. Vorstand einen Wunsch, der<br />
ihm am Herzen liegt: „Es wäre schön, wenn die Leute, die zur<br />
Serenade am Denkmal kommen, auch am Heimatabend im Kultur-<br />
und Tagungszentrum teilnehmen würden. Wir möchten das<br />
Brauchtum erhalten und diese schöne Tradition fortsetzen. Nicht<br />
nur für uns Mitglieder selbst, sondern für alle.“<br />
Wer Interesse am Trachtenverein hat, darf die Mitglieder bei<br />
ihren zahlreichen Aktivitäten gerne jederzeit ansprechen. Gut<br />
zu wissen für den Nachwuchs: „Jeden Freitagabend üben die<br />
Kinder und Jugendlichen im Vereinsheim am Murnauer Kulturpark<br />
ihre Tänze.“<br />
Alexandra Sichart<br />
61
62
LOCATION<br />
Eine der zwei 100-jährigen Almhütten – ein Ort für ganz besondere Events<br />
Zurück zum Ursprung<br />
Foto: Sabine Brauer<br />
Hütteneinweihung im Park des Murnauer Hotel-Resorts Alpenhof<br />
Goldene Herbstsonne, sanfte Zitherklänge, frisch<br />
gezapftes Bier und liebevoll angerichtete Köstlichkeiten<br />
von Gourmet-Küchenchef Claus Gromotka:<br />
So gestaltete sich die Einweihung zweier 100-jähriger Almhütten<br />
im Park des eleganten Fünf-Sterne-Hotels Alpenhof. Für Hotelier<br />
Christian Bär geht damit ein lange gehegter Traum in Erfüllung.<br />
Die „Bockhütte“, einst auf der Zugspitze beheimatet, sowie eine<br />
Hütte von Schloss Linderhof, wurden in Kleinstarbeit von ihm<br />
und seinem Bruder Thomas zerlegt, per Hubschrauber in den<br />
Hotelpark gebracht und dort wieder aufgestellt. Beständigkeit<br />
und Ruhe strahlen sie, und dieses Gefühl wird an ihre Besucher<br />
weitergegeben: Mit Platz für je 20 – 40 Personen stehen die<br />
Hütten für Feste, Meetings und Familientreffen zur Verfügung,<br />
bei denen „das W-Lan auch mal abgeschaltet wird“.<br />
Und so wurden die beiden Neuankömmlinge willkommen geheißen:<br />
In einem Meer von Dahlien, mit Blick auf die neue Poollandschaft,<br />
gaben sich neben Christian Bär und seiner Frau Elke<br />
auch zahlreiche prominente Gäste die Ehre, darunter Albert<br />
Prinz von Preussen mit Frau Eva-Maria Prinzessin von Preussen,<br />
Skilegenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther, Sky-<br />
Moderator Gregor Teicher sowie König Ludwig höchstpersönlich,<br />
in Form von Double Josef Daser. Auf weitere 100 Jahre! Im Park<br />
des Hotels Alpenhof in Murnau.<br />
Anna Marguerita Schön<br />
63
Foto: Florian Warnecke<br />
64
JUBILÄUM<br />
0<br />
feiert<br />
10<br />
Das Murnauer Ortsbild wird geprägt durch einige Geschäfte,<br />
die es bereits seit langer Zeit gibt und die aus deshalb ständig miteinander gestritten“, verrät Sabine Pomp. „1989<br />
dem Einkaufsleben nicht mehr wegzudenken sind. Hierzu hat mein Vater den Laden erworben und umgebaut. Das erste Obergeschoss<br />
wurde als Verkaufsraum ergänzt.“<br />
zählt auch das markante Haus von Elektro Nirschl an<br />
der Ecke der Seidlstraße. Das beliebte Fachgeschäft feiert<br />
dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.<br />
blieben – auch der Name hat sich nie verändert. „2006 fand lediglich die<br />
Nicht nur der Standort des beliebten Fachgeschäfts ist immer gleich ge-<br />
Im November 1919 eröffnete Richard Nirschl zunächst Umfirmierung von einem kaufmännischen Einzelbetrieb zu einer GmbH &<br />
einen kleinen Elektroladen in der jetzigen Fußgängerzone,<br />
der jedoch nach kurzer Zeit in die Räumlichkeiten<br />
an der Seidlstraße verlegt wurde. „Seitdem<br />
befindet sich das Geschäft immer am gleichen Standort“,<br />
erzählt Sabine Pomp, deren Vater den Betrieb<br />
später übernommen hat. „Im Erdgeschoss war<br />
Jahre Elektro Nirschl –<br />
ein Murnauer Traditionsbetrieb<br />
sein Jubiläum<br />
dass sein Sohn sich selbstständig gemacht hat. Die beiden haben<br />
Co. KG statt, um die spätere Firmenübergabe zu erleichtern, das Haftungsrisiko<br />
zu senken und die Mitarbeiter beibehalten zu können“, berichtet Pomp.<br />
Das „EP“ im Namen steht übrigens für „Electronic Partner“ und bezeichnet<br />
die Mitgliedschaft in einer Einkaufsgemeinschaft. Das Elektrofachgeschäft<br />
ist seit den 80er Jahren in diesem Verbund. „Ohne so eine Gemeinschaft<br />
schafft man es heutzutage gar nicht mehr, denn man profitiert u.a. von dem<br />
auch damals der Verkaufsraum, das Angebot reichte EDV-System, der Werbung und der Beratung – sei es in Rechtsfragen oder beim<br />
von Radios, Lampen und diversen Kleingeräten Umbau. Auch die Einkaufspreise sind deutlich niedriger aufgrund der großen<br />
zu Videorekordern, die über 2.000 DM kosteten. Bestellmengen über das Kollektiv.“<br />
Im Keller gab es Schallplatten, im ersten und Pomp selbst ist seit Januar 1998 im Unternehmen und für die komplette<br />
zweiten Obergeschoss befanden sich Wohnungen.<br />
Bis 1978 war Herr Nirschl selbst im Laden delskauffrau im Autohaus Kern in Weilheim gelernt. Dort wollten sie mich behal-<br />
kaufmännische Abwicklung verantwortlich. „Ich habe Groß- und Einzelhan-<br />
tätig, dann hat mein Papa, Norbert Wagner, ten, jedoch sollte ich eine weitere Ausbildung zur KFZ-Mechanikerin machen, das<br />
das Geschäft gepachtet.“ Wagner, der bei wollte ich nicht. Deswegen habe ich eine Stelle bei Cardis in der Buchhaltung angenommen.<br />
Als mein Vater ein neues EDV-System einführen wollte, beschloss die<br />
Grundig in München den Beruf des Radiound<br />
Fernsehtechnikers erlernt hatte, mietete<br />
das Fachgeschäft nach seiner Meis-<br />
Firma geworden“, schmunzelt Sabine Pomp.<br />
langjährige Buchhalterin, vorzeitig in Rente zu gehen. So bin ich ein Teil unserer<br />
terprüfung – sehr zum Leidwesen seines Zum 31.03.2013 stand die nächste Veränderung an: „Das Geschäft von Dürr und<br />
Vaters. „Mein Opa war Vorarbeiter im Herrmann in der Johannisstraße wurde mit unserem fusioniert - Herr Dürr und Herr<br />
Bergbau und ein echter Gewerkschafter. Herrmann übernahmen die Geschäftsführung. Der Betrieb lief dennoch ununterbrochen<br />
Für ihn gab es nichts Schlimmeres, als weiter. Die Fusion war sehr unkompliziert, obwohl sich über zehn Leute miteinander ar-<br />
65
JUBILÄUM<br />
rangieren und neue Strukturen schaffen mussten. Damals kam auch Peter<br />
Leyh zu uns ins Team. Er hatte nur zwei Monate Zeit für die Übergabe<br />
mit meinem Vater, dennoch hat alles super funktioniert. Übrigens kennt<br />
sich Peter auch hervorragend mit Geräten im High End Hi-Fi-Bereich<br />
aus. Wir sind ein sehr familiäres Unternehmen und unglaublich viel-<br />
Nirschl. Mittlerweile sind nur noch zehn Mitarbeiter<br />
im Unternehmen tätig, davon vier im Außendienst, zwei<br />
im Verkauf, zwei im Büro, Herr Dürr Senior in der Werkstatt<br />
und eine Reinigungsfrau. Ab Herbst ergänzt ein Auszubildender<br />
für die Fachrichtung „Informationselektro-<br />
seitig. Alle duzen sich, wir unternehmen gerne privat etwas miteinander niker Geräte und Systemtechnik“ das Team. Für 2020 wird<br />
und es gibt Betriebsausflüge. Besonders schön ist, dass wir uns gegenseitig<br />
unterstützen und flexibel agieren können, auch wenn jetung<br />
Gebäude- und Systemtechnik“ gesucht. Ebenso bildet<br />
noch ein Azubi zum „Informationselektroniker, Fachrichmand<br />
spontan frei benötigt oder Probleme hat. Bei uns macht jeder der Betrieb Einzelhandels- und Bürokaufleute aus. „Leider<br />
alles, das ist der Vorteil eines kleinen Betriebs“, schwärmt Pomp. wird es immer schwieriger, gute Fachkräfte zu finden, deswegen<br />
Ein Auftrag, der fest in Erinnerung geblieben ist, ist der zweijährige<br />
Umbau eines Murnauer Hotels. Hier war die Firma Nirschl mehr Elektronikbetriebe schließen aufgrund des Personalmangels<br />
sind die Wartezeiten bei Aufträgen manchmal länger. Zunehmend<br />
für die Elektroinstallation zuständig. „Bis zur Millenniumfeier oder weil kein Nachfolger gefunden wird.“<br />
im Dezember 1999 sollte alles fertig sein, jedoch gab es große Das Angebot des 250 qm großen Ladens umfasst neben einer breiten<br />
Auswahl an Groß- und Kleingeräten, Telekommunikation, Netz-<br />
Komplikationen aufgrund des starken Schneefalls. Von uns arbeiteten<br />
damals 20 Leute auf der Baustelle, die Eigentümer stellten<br />
dann weitere 20 Männer zur Verfügung, um im Zeitplan statt. „Egal, ob der Kunde beim Rasenmähen über sein Verlängerungswerktechnik<br />
und Telefonverträgen auch eine eigene Reparaturwerkzu<br />
bleiben. Das war spannend bis zum Schluss. Erst kurz vor kabel gefahren ist oder eine komplette Verkabelung braucht, bei uns ist<br />
Silvester wurden die Fernseher geliefert und nur die Räume, nichts unmöglich. Wir arbeiten gerne mit anderen regionalen Betrieben<br />
die zur Neueröffnung benötigt wurden, waren fertig. 2001 zusammen und helfen uns gegenseitig. Uns ist es wichtig, dass der Kunde<br />
war die Sanierung dann komplett abgeschlossen.“<br />
zufrieden ist und gut betreut wird. Für Lob und Kritik haben wir stets ein<br />
Dies war die letzte Großbauinstallation der Firma offenes Ohr, denn nur so können wir uns verbessern. Die persönliche Kun-<br />
66
Fotos: Florian Warnecke<br />
denbetreuung ist auch der große Vorteil zum Onlinehandel. Der<br />
Fachhändler ist zwar ein bisschen teurer, weil er höhere Lagerund<br />
Personalkosten hat, jedoch gibt er dem Kunden Tipps, entsorgt<br />
den Müll und ist direkt vor Ort bei Problemen.“<br />
Der persönliche Umgang bringt außerdem unverwechselbare<br />
Erlebnisse mit sich. Wer kann z.B. erzählen, dass ältere Kunden<br />
nach dem neuen „Genitalradio“ (statt Digitalradio) gefragt<br />
haben oder ein neues „Kastl“ (Receiver) brauchen?<br />
Sabine Pomp hat einen sympathischen Wunsch für die<br />
Zukunft: „Mein Kollege Christian Hoffmann, der hier im<br />
Betrieb gelernt hat und seit über 30 Jahren bei uns ist, und<br />
ich sagen immer: Wir zwei gehen miteinander in Rente<br />
und sperren den Laden dann zu. Das wäre unser Traum.“<br />
Doch bevor es soweit ist, wird sicherlich noch einiges<br />
passieren. Nächstes Jahr stehen die Sanierung<br />
und der Umbau des Erdgeschosses auf dem Plan.<br />
Auf die nächsten 100 Jahre!<br />
EP:Nirschl, Richard Nirschl GmbH & Co.KG<br />
Seidlstraße 2, 82418 Murnau, Tel. 08841 / 61680<br />
info@ep-nirschl.net<br />
Alexandra Sichart<br />
67
68
anzeigen@agentur-melange.de<br />
69
70
LIVE<br />
GEORG RINGSGWANDL<br />
Wuide unterwegs<br />
Herr Ringsgwandl, wovor fürchten Sie sich?<br />
Krebs, Demenz und Langeweile.<br />
Und was tun Sie dagegen?<br />
Gegen den Krebs: nicht rauchen, wenig Fleisch, nicht ärgern<br />
und gescheit ausschlafen.<br />
Tun Sie auch etwas, um der Demenz vorzubeugen?<br />
Ja, meine Texte auswendig lernen.<br />
Und was machen Sie gegen Langeweile?<br />
Eine schöne Melodie auf den Text schreiben, und ein paar<br />
Musiker dazu überreden, dass sie das Lied mit mir im Studio<br />
aufnehmen.<br />
Klingt nach einem interessanten Leben...<br />
Es hilft zumindest gegen die ärgste Depression.<br />
Sie waren mal Arzt – da wissen Sie doch bestimmt: Was hilft<br />
gegen Depressionen?<br />
Unter Leute gehen, in Gesellschaft sein, mit möglichst viel<br />
Leben ringsrum.<br />
Wohin gehen Sie am liebsten, wenn Sie unter Leute gehen?<br />
Auf die Bühne.<br />
Und das hilft?<br />
Ja, ich komm unter Leute und es redet mir keiner drein.<br />
Und was sagt Ihre Familie dazu?<br />
Die Kinder sind aus dem Haus, und meine Frau ist froh,<br />
wenn sie mal ihre Ruhe hat.<br />
Klingt gut.<br />
Ja, wenn ich auf die Bühne geh, komm ich besser drauf,<br />
die Musiker wissen, dass sie nicht umsonst geübt haben und<br />
das Publikum hat auch seinen Spaß.<br />
Wir sitzen im Gastgarten des neuen Kiosks in der Murnauer<br />
Schweinebucht. Georg Ringsgwandl hat mich in einem alten,<br />
verschrammten Benz Kombi abgeholt. 435.000 km stehen auf<br />
dem Tacho.<br />
Was eigentlich fragt man einen Ringsgwandl, von dem es schon<br />
gefühlte hunderttausend Interviews gibt, der bestimmt den<br />
Journalisten schon alles einmal erzählt hat in seinem Leben?<br />
Eigentlich wollten wir das schäbigste Café im Oberland aufsuchen,<br />
aber das hatte schon zu, und so entschließen wir uns,<br />
den neuen Kiosk auszuprobieren. Es scheint ein amüsanter<br />
Abend zu werden mit ihm, ganz so wie man es erwartet, wenn<br />
man sich mit diesem Vogelwilden trifft. Ist er wohl wirklich<br />
so? Autofahren zumindest ist ein Abenteuer mit Herrn Ringsgwandl,<br />
das versucht er mir zumindest einzureden. Schafft es<br />
aber dann doch, unfallfrei über die zwei Kreisverkehre zum<br />
Parkplatz am See zu steuern.<br />
So langsam wird es ernst – wir sitzen mit Cappuccino und<br />
Weißwein am Tisch, und jetzt soll ich also versuchen, ein seriöses<br />
Interview zu führen. Ein seriöses Interview mit Georg<br />
Ringsgwandl, der selten seinen Interviewern das Gefühl vermittelt,<br />
sie ernst zu nehmen.<br />
Gibt es etwas, was ihm wichtig ist? Oder etwas, das ich auf<br />
keinen Fall fragen soll? „Mir ist alles recht, außer aufgesetztes<br />
Getue. Langeweile und Getue, das sind die wirklichen Todsünden.“<br />
Ich finde, da hat er gar nicht so unrecht. Und Lügen? Gehören<br />
die auch zu den Todsünden?<br />
71
LIVE<br />
„Kommt drauf an. Gut gelogen kann sogar angenehmer sein als<br />
die nackerte Wahrheit. Bloß schlecht gelogen sollte bestraft werden.<br />
Unwahr plus deppert, das ist eine Zumutung.“<br />
Apropos Lügen, als Kabarettist<br />
leben Sie doch in<br />
wunderbaren Zeiten, oder?<br />
„Nein.“<br />
Hm. Das ging daneben.<br />
Noch ein Versuch. Echt<br />
nicht, hake ich nach, ich<br />
meine, man braucht doch grade nur die Zeitung aufschlagen<br />
und schon fliegen einem die Ideen für kabarettistische Ideen<br />
nur so zu, oder?<br />
„Nein, mir ist das Ganze zu hysterifiziert.“<br />
Ich weiß nicht, ob es am Kaffee liegt, der sein Hirn aufputscht,<br />
jedenfalls erfindet Ringsgwandl ständig neue Wörter; „hysterifiziert“<br />
zum Beispiel. Da hilft auch der Brockhaus nicht weiter.<br />
„Diesel, Klima, Bienen“, erklärt er weiter, „Migranten oder Daten,<br />
„Gut gelogen kann sogar angenehmer sein als<br />
die nackerte Wahrheit. Bloß schlecht gelogen<br />
sollte bestraft werden. Unwahr plus deppert,<br />
das ist eine Zumutung.“<br />
alles artet in komplett hysterische Debatten aus.“ Sagts und nippt<br />
an der Tasse. Aber Politik scheint nicht das Thema zu sein, das<br />
ihn heute redselig werden lässt. Themawechsel: Ich frage nach<br />
der neuen Tour. „Im Herbst<br />
spielen wir, zurzeit bin ich<br />
daheim und schreib.“ Wuide<br />
unterwegs heißt die neue<br />
Tour. Und logisch ist er auch<br />
in Murnau zu hören. Wobei<br />
er so wild grade gar nicht<br />
wirkt. Aber wer Ringsgwandl kennt, weiß, dass man sich bei<br />
ihm nie sicher sein sollte. Er, der schrille Schrecken der Münchner<br />
Spießigkeit.<br />
Aber genießt man es mit 70 nicht auch mal, zu Hause zu sein?<br />
Also: Daheim oder unterwegs?<br />
„Unterwegs.“ Wirklich? Jeden Tag in einem anderen Bett, ständig<br />
neue Gesichter, fremde Menschen, andere Sprachen? Ich reise<br />
auch sehr gerne, aber immer unterwegs, nie zur Ruhe kommen?<br />
72
Georg Ringsgwandl im Rampenlicht<br />
Das wäre dann doch meine Horrorvorstellung.<br />
„Die fremden Leute haben den Vorteil, dass man sie nicht kennt,“<br />
meint Ringsgwandl. „Also gibts keinen Zwist. Und ich bin gern in<br />
Hotels. Das Zimmer ist sauber, das Bett ist gemacht, kein Glump,<br />
das rumliegt, frische Handtücher im Bad, und morgens steht ein<br />
fertiges Frühstück auf dem Tisch. Ich muss nichts aufräumen,<br />
ich geb den Schlüssel ab und verabschiede mich freundlich. Daheim<br />
wäre das unmöglich.“ Ok, der Punkt geht an Ringsgwandl.<br />
Was ist Glück für Sie?<br />
„Wenn mir ein guter Song gelingt, und wenn ich mit der Band<br />
zusammen spiele. Da gibt es Momente von vollkommener Übereinstimmung<br />
und Harmonie.“<br />
Wie muss man sich das vorstellen, als Nicht-Musiker?<br />
„Schwierig.“ Er lässt seinen Blick durch den Biergarten schweifen,<br />
druckst etwas herum und meint: „Vielleicht kann man es<br />
so erklären, es ist wie guter Sex, nicht wirklich zu beschreiben,<br />
aber man merkt, wenn‘s passiert.“<br />
Er grinst und ich haben keine Sorge, dass der Mann vor mir altersvernünftig<br />
wird. Die Sache mit den neu erfundenen Wörtern<br />
scheint auf mich abzufärben. So langsam scheint er keine Lust<br />
mehr zu haben, kein Wunder, wir sitzen schon länger hier unten<br />
am See. Ich muss gestehen, ich habe mich köstlich amüsiert, aber<br />
nicht wirklich etwas aus ihm herausbekommen. Trotzdem sage<br />
ich artig: „Herr Ringsgwandl, ich danke Ihnen für das Gespräch.“<br />
„Wie kommen Sie nach Hause?“, fragt er. Blöderweise bin ich<br />
mit dem Zug unterwegs. „Ach, ich fahr Sie“, sagt er in einem<br />
Ton, der keine Widerrede zulässt. Ganz schön charmant, dieser<br />
alte Haudegen. Wieder steigen wir in seinen verranzten Benz.<br />
Und schau an, auf dem Weg nach Hause haben wir ein richtig<br />
nettes Gespräch. Über Heimat zum Beispiel. Oder darüber,<br />
warum man sich in Murnau so wohlfühlt. Da sind wir uns<br />
recht schnell einig: „Hier ist eine gute Mischung von Einheimischen<br />
und Zugereisten“, sagt er, und zugereist sind wir ja beide<br />
irgendwie. „Viele aus kreativen, künstlerischen Branchen haben<br />
sich hier angesiedelt, die Künstler früher wussten schon, warum.<br />
Aber auch viele Murnauer sind kreativ auf unterschiedliche Art.“<br />
Ich finde, da hat er Recht, das deckt sich ganz mit meinen Erfahrungen.<br />
Ob der Mayer Georg vom Riegseer Weideochs oder<br />
Haardesigner Michael Engel, ob die Menschen im Innovationsquartier<br />
oder XXXXX. Soviel Kreativität erlebt man selten.<br />
Noch etwas erzählt Georg Ringsgwandl: „Die Volksmusik ist<br />
ideal zur Integration: Da ist es ganz egal, ob Du im Trachtenverein<br />
bist oder zuagroast, ob Landwirt, Autoschrauber oder beim Fernsehen:<br />
bei der Volksmusik können sich alle treffen. Denn die<br />
schließt niemanden aus.“<br />
Na also, geht doch! Danke für das Gespräch!!!<br />
nil<br />
73
NATURHEILPRAXIS HANSEN<br />
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LEBENSPFLEGE<br />
Traditionelle chinesische Medizin:<br />
Harmonie von Körper,<br />
Geist und Seele<br />
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74
NACHRUF<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
Am 30. August ist unser Freund Wotsch nach schwerer Krankheit<br />
in großer Würde von uns gegangen. Noch in der Ausgabe<br />
Nr. 10 durften wir über ihn und sein Leben und Wirken berichten.<br />
Als „Anwalt der Wölfe und Bären“ und einer der renommiertesten<br />
Wildbiologen Deutschlands hat er sich stets<br />
unermüdlich für seine geliebte Natur eingesetzt.<br />
„Wir brauchen Wölfe nicht“, war seine Botschaft, „wir brauchen<br />
Wölfe genauso wenig wie den Enzian oder das Edelweiß. Die<br />
Welt ist voll von Dingen, die wir nicht brauchen, aber ohne<br />
diese Dinge wäre die Welt arm und leer.“<br />
Ulrich Wotschikowsky<br />
* 8.3.1940 – † 30.8.2019<br />
Lieber Wotsch, danke, dass Du die Welt immer ein bißchen<br />
reicher gemacht hast mit Deiner Art, Deinem Lachen und Deinem<br />
unermüdlichen Einsatz.<br />
In unseren Herzen und Gedanken bist Du immer dabei.<br />
ANNA MARGUERITA SCHÖN<br />
75
76
IMMOBILIEN - EXPERTENTIPPS<br />
So machen Sie Ihr Haus winterfest –<br />
Tipps für die kalte Jahreszeit<br />
Die schönen Herbsttage neigen sich dem Ende zu. Mit großen Schritten kommen wir<br />
dem Winter näher. Frost, Schnee und Hagel können im Winter zu einer Belastungsprobe<br />
für jedes Haus werden und bei mangelnder Vorbereitung schwere Schäden verursachen.<br />
Was ist vor dem Wintereinbruch zu tun und was sind die häufigsten<br />
Schwachstellen? Wir geben Antworten, Tipps und Anregungen.<br />
Britta<br />
KIRSTEIN-ZIETZ<br />
Vorbereitungen im Haus<br />
Die Vorkehrungen im Haus zur Vorbereitung auf den Winter können<br />
größtenteils eigenständig erledigt werden und gehören zu den<br />
wichtigsten Aufgaben, um die Kälte im Winter draußen zu halten.<br />
Die Heizungsanlage<br />
Eine grundlegende Maßnahme ist die Überprüfung der Heizungsanlage.<br />
Unsere Empfehlung:<br />
HEIZUNGSANLAGE WARTEN<br />
Damit sie funktionstüchtig ist und wirtschaftlich arbeitet, sollte<br />
sie einmal im Jahr vor Beginn der Heizperiode von einem Fachmann<br />
gewartet werden.<br />
So ist sichergestellt, dass alle Räume zuverlässig und günstig auf<br />
optimale Temperaturen erwärmt werden.<br />
HEIZKÖRPER ENTLÜFTEN<br />
Dadurch sorgen Sie dafür, dass das warme Wasser optimal durch<br />
die Heizrohre und -körper fließen kann.<br />
WASSERDRUCK PRÜFEN<br />
Ist das Leitungssystem der Heizungsanlage nicht vollständig mit<br />
Wasser gefüllt, wird nicht ausreichend Wärme in die Wohnräume<br />
geleitet. Prüfen Sie jeweils zu Beginn und zum Ende der Heizsaison<br />
den Wasserdruck. Entspricht er nicht mehr den Vorgaben des Herstellers,<br />
muss unbedingt Wasser aufgefüllt werden.<br />
Tipp: Richtig heizen im Winter<br />
Auch wenn sich viele durch steigende Heizpreise veranlasst fühlen,<br />
weniger zu heizen, um Geld zu sparen, ist es keine gute Idee, die<br />
Heizung im Winter komplett abzustellen. Wohnräume sollten<br />
immer eine Temperatur von mindestens 17 Grad haben.<br />
Generell ist es wichtig, alle Räume zu heizen, auch wenn sie selten genutzt<br />
werden, damit die Wände nicht zu sehr auskühlen. So kann die<br />
Entstehung von Kondensat und letztlich Schimmel verhindert werden.<br />
Fenster und Türen<br />
Weitere Schwachstellen im Winter sind Türen und Fenster. Sie<br />
werden rasch zu Einfallstoren für die Kälte. Sind sie undicht, entweicht<br />
warme Luft nach draußen und Kälte kann eindringen.<br />
DICHTUNGEN<br />
Sowohl bei Fenstern als<br />
auch bei Türen sollten die<br />
Dichtungen regelmäßig überprüft<br />
werden. Sind sie beschädigt oder liegen nicht richtig an,<br />
müssen sie ausgetauscht werden.<br />
Kamine und Öfen<br />
In der kalten Jahreszeit genießen viele die Gemütlichkeit und<br />
Wärme des hauseigenen Kamins. Damit der auch einwandfrei<br />
funktioniert und um gefährliche Brände zu vermeiden, sollte einmal<br />
im Jahr ein Fachmann den Kamin oder Ofen inspizieren und<br />
gegebenenfalls reinigen. Verschmutzungen wie Ruß können die<br />
Funktion des Kaminofens erheblich einschränken, den Schornsteinzug<br />
minimieren und sich schlimmstenfalls entzünden.<br />
Vorkehrungen rund ums Haus<br />
Besonders anfällig für Schäden im Winter ist das Dach. Da Gewitter<br />
und Hagelschlag das Dach auch im Sommer beschädigt haben können,<br />
überprüfen Sie es rechtzeitig vor Wintereinbruch, um den Eintritt<br />
von Wasser und Feuchtigkeit und dadurch mögliche Schimmelbildung<br />
zu verhindern.<br />
Alle freiliegenden Leitungen sollten im Winter abgesperrt und vollständig<br />
entleert werden, um diese vor Frostschäden zu schützen.<br />
Risse in der Fassade sind ein äußerlicher<br />
Makel. Aber nicht nur das:<br />
Werden sie nicht rechtzeitig behandelt,<br />
vergrößern sie sich und spätere<br />
Reparaturen werden teuer. Als häufige<br />
Folge einer undichten Fassade<br />
kann sich Schimmel bilden.<br />
Nach allen Vorkehrungen kann auch<br />
dieser Winter getrost kommen.<br />
Von Britta Kirstein-Zietz,<br />
ZIETZ Immobilien in Murnau<br />
77
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
DR.RALF<br />
ERICH<br />
SCHAUER<br />
10 % zahlen 50 % der Steuern –<br />
gehören Sie dazu?<br />
2.503,00 € brutto im Monat:<br />
Dieses Gehalt teilt deutschlands Steuerpflichtige in eine reiche<br />
und eine arme Hälfte.<br />
Doch wie viele Deutsche bekommen jeden Monat eine höhere<br />
oder niedrigere Summe überwiesen als Sie?<br />
Wenn wir alle Gehälter jedes Deutschen nehmen und in aufsteigender<br />
Reihenfolge in eine Liste schreiben, dann könnten Sie genau<br />
erkennen, wie viele Menschen in Deutschland ein höheres<br />
oder niedrigeres Gehalt besitzen als Sie selbst.<br />
Genau das machen Wirtschaftswissenschaftler anhand von Daten,<br />
die sie aus Umfragen des sozioökonomischen Panels (SOEP) beziehen.<br />
Dabei werden jedes Jahr Haushalte in Deutschland u.a.<br />
nach ihrem gesamten Haushaltseinkommen befragt und danach,<br />
wie viel sie arbeiten. Daraus wiederum lässt sich hochrechnen,<br />
wie viel jeder einzelne pro Monat erhält.<br />
Für die oberen 10 % brauchen Sie mindestens 5.866,00 €.<br />
Ab da geht es steil nach oben: Wer den Spitzensteuersatz zahlt,<br />
also mindestens 4.663,00 € im Monat brutto verdient, gehört bereits<br />
zu den oberen 17 % in unserem Land. Die oberen 10 % erreichen<br />
Sie ab einem Monatsbrutto von 5.866,00 €.<br />
Nach unten hin sinken die Zahlen nicht so weit ab. Zu den<br />
reichsten 90 % im Land gehören Sie bereits ab einem monatlichen<br />
Bruttoeinkommen von 1201,00 €, nur 1 % liegt bei weniger<br />
als 300,00 € im Monat.<br />
Foto: Archiv, Dr. Schauer<br />
Dass diese Zahlen deutlich unter dem Mindestlohn liegen, dessen<br />
Bruttoverdienst bei einem Vollzeitjob aktuell 1.593,00 € beträgt,<br />
liegt daran, dass in der Statistik eben nicht nur Vollzeitlöhne<br />
erfasst werden, sondern auch Teilzeit- und Nebenjobs. So<br />
landen etwa auch Studenten in der Statistik, die sich mit einem<br />
450,00 € Job ein Zubrot verdienen.<br />
Interessant auch:<br />
Rund 20 Millionen Erwachsene zahlen gar keine Einkommensteuer.<br />
Unter ihnen sind viele Rentner, aber auch Studenten,<br />
Auszubildende, geringfügig Beschäftigte oder Arbeitslose. Insgesamt<br />
zahlen 30 % der Erwachsenen keine Einkommensteuer.<br />
Ein Viertel der Einnahmen wird alleine von den 2,3 % der Top-<br />
Verdiener getragen. In Zahlen ausgedrückt sind das derzeit rund<br />
2,7 Millionen Menschen.<br />
Dass die Einkommensteuer für Umverteilung sorgt, ist so gewollt.<br />
Es gilt das Mantra, dass starke Schultern mehr tragen sollten.<br />
Umstritten ist jedoch, welche Schultern als wie stark gelten.<br />
Genauer: Ab wann ein Verdiener nicht mehr zur Mittel –, sondern<br />
zur Oberschicht zählt und deshalb den Spitzensteuersatz von<br />
42 % zahlen soll.<br />
Wie die Statistiken zeigen, ist das Steueraufkommen in den vergangenen<br />
Jahren immer weiter gestiegen. Grund ist, dass die<br />
Durchschnittseinkommen gestiegen sind, es jedoch keine Entlastungen<br />
bei den Steuern gab.<br />
Dadurch fallen immer mehr Menschen unter den Spitzensteuersatz.<br />
In Zahlen: Mussten 2001 noch 879.000 Steuerpflichtige den Spitzensteuersatz<br />
zahlen, waren es 2013 bereits 2,1 Millionen. 2017<br />
waren es laut einer Schätzung der Bundesregierung 2,7 Millionen<br />
Deutsche. Die Mittelschicht wird also schleichend zur Oberschicht<br />
umdefiniert.<br />
Den Staat freut das freilich: Er bestreitet über die Einkommensteuer<br />
40 % seiner Einnahmen. Zusammen mit dem Solidaritätszuschlag<br />
sind das Jahr für Jahr über 300 Milliarden €.<br />
Ein unbekannter Dichter hat es vor vielen Jahren bereits treffend<br />
erkannt:<br />
Geld ist etwas, was nur kurz in deiner Tasche halt macht –<br />
auf dem Weg zum Finanzamt.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen goldenen Herbst!<br />
Von Dr. Ralf Erich Schauer, Kanzlei Dr. Schauer in Murnau<br />
78
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