Burgenland Extrem Magazin 2020
Das Magazin zur 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2020 - das größte Winter-Extrem-Abenteuer Europas. Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu neuen Freundschaften und auch ein Weg zum eigenen Ich. 120 Kilometer im Winter zu gehen oder zu laufen ist eine lange und weite Reise. Eine Reise, die rund um den Neusiedler See führt, aber auch einen Weg zu sich selbst beinhaltet. Eine Reise, die man gemeinsam antritt, aber doch alleine gehen muss. Die Tour ist eine extreme Herausforderung, ein Abenteuer, eine Grenzerfahrung für Körper und Geist. Unter dem verbindenden 24 H Spirit „LIVE LOVE MOVE“ treffen sich unzählige Pilgergeher, Weitwanderer, Extremsportler, Freizeitsportler und Bewegungsstarter, Frauen und Männer aus allen Regionen und vielen Nationen, um die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit zu spüren und sich und andere in Extremsituationen zu erfahren. www.24stundenburgenland.com
Das Magazin zur 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2020 - das größte Winter-Extrem-Abenteuer Europas. Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu neuen Freundschaften und auch ein Weg zum eigenen Ich. 120 Kilometer im Winter zu gehen oder zu laufen ist eine lange und weite Reise. Eine Reise, die rund um den Neusiedler See führt, aber auch einen Weg zu sich selbst beinhaltet. Eine Reise, die man gemeinsam antritt, aber doch alleine gehen muss. Die Tour ist eine extreme Herausforderung, ein Abenteuer, eine Grenzerfahrung für Körper und Geist. Unter dem verbindenden 24 H Spirit „LIVE LOVE MOVE“ treffen sich unzählige Pilgergeher, Weitwanderer, Extremsportler, Freizeitsportler und Bewegungsstarter, Frauen und Männer aus allen Regionen und vielen Nationen, um die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit zu spüren und sich und andere in Extremsituationen zu erfahren. www.24stundenburgenland.com
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2
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BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
3
© Jork Weismann
Kleine Idee, großer Erfolg
Aus einer kleinen Idee, die Umrundung des Neusiedler Sees im Winter, hat sich eine
weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Erfolgsgeschichte entwickelt.
Waren es anfangs kaum 60 Personen, so kommen zur Burgenland Extrem Tour inzwischen schon
mehrere tausend Frauen und Männer, Jugendliche sowie Schülerinnen und Schüler. Besonders freue
ich mich, dass so viele Sportbegeisterte aus ganz Europa teilnehmen. Sich gemeinsam bewegen,
austauschen, Freude haben, neue Freundschaften schließen, das ist doch eine gute Sache.
Für mich ist das wie ein europäischer Grenzgänger ohne Grenzen zu sein.
Sport und Bewegung erwiesen sich immer schon als gute Schule fürs Leben.
Die Extrem Tour rund um den Neusiedler See scheint mir darüber hinaus auch eine gute
Entwicklung in den nachbarschaftlichen Beziehungen zu Ungarn zu bewirken.
Ich sehe den Elan und die Motivation, sich selbst und
die persönlich-sportlichen Grenzen neu auszuloten.
Ich sehe aber auch die Freude, das Glück und den Stolz, etwas erreicht zu haben,
was andere vielleicht gar nicht für möglich gehalten haben.
Viele Menschen blicken nach der Tour positiv und voll Stolz auf sich und in die Zukunft.
Ich danke den Veranstaltern für ihr Engagement und wünsche der Burgenland Extrem Tour
alles Gute für die Zukunft!
Alexander Van der Bellen
Bundespräsident
* 24.01.2020 *
6
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Auf bunten
Wegen
vom Du
zum Ich
Schön, dass du bereits dabei warst. Und schön, dass du, du und
auch du bei der kommenden 24 Stunden Burgenland Extrem
Tour wieder oder erstmals ein Stück des Weges mit uns gehen
möchtest. Wir freuen uns extrem!
Und haben auch eine Bitte an dich. Wo auch immer dieser Weg
enden sollte, du kannst stolz auf deine Leistung sein. Der Weg
deines Lebens wird dich reich beschenken - mit neuen Freundschaften,
vielen Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen.
Du kannst jeden neuen Weg zu einem bunten Weg machen -
zu deinem Weg machen. Denn du bist das wahre Abenteuer!
Und wenn du dich in diesem Magazin auch nur ein Stückchen
wiederfinden kannst, dann haben wir das Wichtigste erreicht:
DEIN ICH!
DEIN ICH IST GROSSARTIG,
GROSSZÜGIG UND
EXTREM WUNDERBAR!
Live Love Move
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
7
MOVE
WITH
PASSION,
COURAGE
AND
GLORY!
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24 WAYS TO MOVE ON
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
In der
Ruhe liegt
die Kraft
Physische und mentale Grenzen ausloten,
sich selbst in einer Extremsituation
spüren, die einzigartige Natur rund um den
größten Steppensee Europas unmittelbarer
als sonst erleben: Die 24 Stunden Burgenland
Extrem Tour vereint sportliches Abenteuer
unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit mit der
Sicherheit perfekter Organisation.
Diese so einfache Formel macht die außerordentliche
Anziehungskraft der Veranstaltung
aus. Längst genießt die Tour auch international
einen hervorragenden Ruf und lockt
begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus allen Teilen Europas ins Burgenland – das
darf die Veranstalter zurecht stolz machen.
Wer die glücklichen Gesichter der erschöpften
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
bei der Ankunft im Ziel – gleich, ob sie 30, 60,
80 oder 120 Kilometer zurückgelegt haben,
allein oder in der Gemeinschaft mit anderen –
erlebt hat, erahnt die Magie, die von der Tour
ausgeht.
Dass die „24 Stunden Burgenland Extrem
Tour“ neben Abenteuer und dem sportlichen
und gesundheitsfördernden Aspekt
auch enorme Wertschöpfung generiert,
macht sie für den Tourismus nicht nur der
Region, sondern im Burgenland zu einem in
mehrfacher Hinsicht wertvollen Asset. Handel
und Beherbergungsbetriebe profitieren
unmittelbar von den Tausenden Teilnehmerinnen
und Teilnehmern, und das Burgenland
empfiehlt sich nachhaltig als Tourismus-Ganzjahresdestination.
Gratulation an die Veranstalter und
Dank an alle, die mithelfen, diese großartige
burgenländisch-internationale Erfolgsstory
weiterzuschreiben – toi, toi, toi für die „24
Stunden Burgenland Extrem Tour 2020“!
Hans Peter Doskozil
Landeshauptmann von Burgenland
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
9
MOVE
AS LONG AS
YOU CAN
and a
little
further!
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24 WAYS TO MOVE ON
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Kulisse für
sportlichen
Hochgenuss
Liebe Läuferinnen und Läufer, im Jänner 2020 steht das Burgenland mit
dem Lauf- und Wanderevent ,,24 Stunden Burgenland Extrem Tour“ -
120 Kilometer um den Neusiedler See nonstop gehen oder laufen mit
mehr als 6.500 Starterinnen - als Sportland im Rampenlicht.
Mein Dank gilt besonders dem Organisationsteam,
den vielen ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern sowie den
Sponsoren, die dieses Winterabenteuer ermöglichen.
Der größte Steppensee Europas mit
zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist damit
Kulisse für sportlichen Hochgenuss. Anfängern
wie Profis unter Ihnen wünsche
ich, dass sie auf dieser anspruchsvollen
Strecke durch unsere atemberaubende Natur
schöne Erinnerungen machen und sie
am Ende sagen werden: ,,Da will ich wieder
hin.“ Denn ein Wiederkehren an den Neusiedler
See lohnt sich immer!
Ihnen als Teilnehmerinnen und Teilnehmer
gebührt unser Dank. Sie als Sportlerinnen
und Sportler erhalten bei diesem
Winterabenteuer auch etwas zurück. Sie bewegen
sich in der unglaublich schönen Landschaft
rund um den größten Steppensee
Europas - und werden dabei die sportlichen
Herausforderungen zu spüren bekommen,
vor allem die Streckenlänge wird ihnen einiges
abverlangen. Am Ende steht ihr persönlicher
Erfolg, aber auch das tolle Gefühl,
einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten
anzugehören, die sich in unserer schönen
Natur bewegen. Wir haben Ihnen zu danken,
dass sie das Angebot annehmen, und
damit diesen Winterevent zu einem Erfolg
machen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß, gute
sportliche Leistungen, eine verletzungsfreie
Vorbereitung und ein gutes Ankommen am
Ziel. Dem fleißigen Organisationsteam drücke
ich für einen erfolgreichen Verlauf die
Daumen.
Johann Tschürtz
Landeshauptmann-Stellvertreter
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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HAVE
FUN ON
YOUR
PATH!
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24 WAYS TO MOVE ON
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Gemeinsam
in Bewegung
Die „24 Stunden Burgenland extrem“
Tour hat sich in den letzten Jahren nicht
nur zu einem Fixtermin im internationalen
Sportkalender entwickelt, sie steht für eine
ganz wichtige Botschaft – nämlich die Bewegung
um der Bewegung Willen. Ohne Wettbewerbsgedanken,
mit einem ausgeprägten
verbindenden Charakter.
Dass dies Menschen zur Bewegung motiviert
zeigen die Jahr um Jahr steigenden Teilnehmerzahlen
eindrucksvoll.
Bewegung ist mehr als gezielte sportliche
Leistungen. Nicht alle Menschen möchten
Sport auf hohem Niveau betreiben, aber bewegen
sollten sich alle. Und das können sie!
Denn Bewegung findet dort statt, wo sich das
Leben abspielt: in den Gemeinden, auf dem
Arbeitsweg, bei der Freizeitgestaltung; Durch
unsere ländliche sowie moderne Infrastruktur,
unsere intakte Natur und unser reges Vereinsleben,
ist das Burgenland reich an Möglichkeiten
zur bewussten Bewegung – ob Lauftreff
oder Fußballmannschaft, ob Radlrunde oder
Waldspaziergang;
Bewusste Bewegung ist DER Schlüssel zu
einem gesunden, ausgeglichenen Leben und
wirkt sich positiv auf nahezu alle Lebensbereiche
aus! Daher hat das Sportland Burgenland
die „Gemeinsam in Bewegung“-Offensive gestartet.
Diese soll jene rund 60 Prozent der
Bevölkerung zu mehr Aktivität animieren, die
sich derzeit weniger als einmal wöchentlich
bewegen und somit als inaktiv gelten.
In besonderer Weise gilt dies für die jüngere
Generation, die durch eine gesunde Entwicklung
von einem aktiven sportlichen Leben
profitiert, und für die ältere Generation,
die sich durch Bewegung geistig und physisch
fit halten kann. Daher gratuliere ich den Organisatoren
nicht nur zur ihrem Konzept und
die Jahr für Jahr hervorragende Umsetzung
der Veranstaltung, sondern freue mich über
die Einbindung der Schülerinnen und Schüler
sowie der „Golden Walker“ im besten Alter!
Christian Illedits
Landesrat für Sport
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
13
SHOW
RESPECT
FOR YOUR
BODY,
MIND &
NATURE!
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24 WAYS TO MOVE ON
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Seinen Weg
zu gehen...
… ist ein Vorhaben, das uns täglich begleitet.
Auf dem Weg zur Arbeit machen, den
Weg zur Schule gehen oder unbeirrt seinen
persönlichen Weg gehen, um persönliche
Ziele zu erreichen. Gemeinsam einen Weg
gehen und das Ziel zu erreichen – diese Idee
als Motivation gepaart mit einer hervorragenden
Organisation hat sich zu einer der
erfolgreichsten Breitensportveranstaltungen
entwickelt. Als Landesrätin für Bildung, Familie
und Jugend freut es mich ganz besonders,
dass im Jänner über 2200 Schülerinnen
und Schüler aus ganz Österreich im Rahmen
der legendären 24 Stunden Burgenland Extrem
Tour in Neusiedl am See an den Start
gehen und 30 Kilometer bis nach Oggau am
See nonstop wandern. „Durch das gemeinsame
Erleben, das Miteinander von Lehrerinnen
und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie
Eltern entsteht eine Dynamik, die natürlich auch
innerhalb des Schulalltages positiv wirkt. Gemeinsam
diese Herausforderung zu bewältigen,
wird die Schülerinnen und Schüler zusammenschweißen.
„School of Walk“ ist damit das größte
Bewegungsabenteuer und eine ganz besondere
Erfolgsbühne für Österreichs Schulkinder! Hier
wird Risikokompetenz erworben, Eigenwahrnehmung
gefördert und ein positives Selbstbild vermittelt.
Schüler und Schülerinnen wachsen dabei
über sich selbst hinaus und sie wachsen mit ihren
Lehrerinnen und Lehrern ein Stück weit zusammen.
Das gemeinsame Abenteuer rund um den
Neusiedler See verbindet fürs Leben.“
Ich komme aus der Region Neusiedler
See und schätze die Landschaft und die Gegend.
Daher ist es für mich persönlich sehr
erfreulich, dass die „Extrem-Tour“ so viele
Menschen in das Burgenland und bringt das
Interesse der Medien und der Öffentlichkeit
an den Neusiedler See gestärkt wird. Das
Burgenland erfreut sich dadurch noch größerer
Bekanntheit und bei den Menschen
größerer Beliebtheit. Dass der Track nun
ganzjährig geöffnet ist, bereichert das Burgenland
um eine weitere Attraktion.
Ich wünsche für die kommenden „Extrem
Touren“ den Organisatoren viel Erfolg,
den Teilnehmern gutes Gelingen und danke
allen für die Organisation.
Daniela Winkler
Landesrätin
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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ATTENTION
IS THE HIGHEST
WISDOM –
TAKE CARE OF
YOURSELF!
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24 WAYS TO MOVE ON
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Dieser Weg
wird ein
nachhaltiger sein
Im heurigen Jahr hatte ich das Vergnügen,
zum ersten Mal an der „24 Stunden Burgenland
Tour“ teilzunehmen. Der Eindruck,
der haften blieb, war: Dass der Weg nicht nur
ein extremer war –dokumentiert durch große
Blasen an meinen Füßen -, sondern auch ein
extrem nachhaltiger. Denn die Veranstalter
nehmen seit Beginn ihrer Tour eine Vorreiterrolle
im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes
ein. Seit vielen Jahren werden bereits
Mehrwegbecher verwendet, bei der letzten
Tour fand erstmals eine Flurreinigungsaktion
statt. Und als das Organisationsteam als
Green Event Veranstalter an mich herangetreten
ist, dass ihnen die An- und Abreise mit
öffentlichen Verkehrsmittel am Herzen liegt,
war ich sofort angetan von der Idee und habe
meine Unterstützung zugesagt. Und zwar
deshalb, weil es nichts nutzt, nur über Klimaschutz
zu reden - sondern man muss vom
Reden auch ins Tun kommen.
Daher steht die kommende Tour „24
Stunden Burgenland Extrem 2020“ ganz im
Zeichen der nachhaltigen Mobilität: Erstmals
wird in Kooperation mit der ÖBB ein
„Transfer Ticket“ angeboten. Das „Transfer
Ticket“ richtet sich an alle TeilnehmerInnen,
die mit der Bahn anreisen, in Rust bzw. Oggau
ihr Quartier beziehen und den „Original
Trail“ gewählt haben. Damit ist der gesamte
Mobilitätsbedarf vor, während und nach der
Tour abgedeckt.
Ich möchte mich bei den Veranstaltern
für dieses innovative Projekt bedanken. Denn
es wird damit ein sehr wichtiger Beitrag für
den Umwelt- und Klimaschutz geleistet
Außerdem möchte ich dem Organisationsteam
meinen großen Respekt zollen, was
sie in den letzten Jahren hier auf die Beine
gestellt haben mit der Tour, die inzwischen
ein Mega-Event ist. Und ich freue mich
schon darauf, auch bei der kommenden Veranstaltung
wieder teilnehmen zu dürfen.
Heinrich Dorner
Landesrat
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Ich möchte Sie aufs Allerherzlichste an der
Burgenland Extrem Tour 2020 begrüßen.
Ihre Initiative, in 24 Stunden rund um den Neusiedler
See zu gehen oder zu laufen ist eine Herausforderung
im Leben, die neue Freundschaften
entstehen lässt, während unsere Grenzen,
unsere Ausdauer und Geduld auf die Probe gestellt
wird. Als ich das Buch „Der Weg deines
Lebens” in die Hand nahm und begann es zu
lesen, verstand ich plötzlich, dass diese Initiative
was ganz Einzigartiges und wirklich bleibende
Werte schafft. Und ich bin nicht der Einzige, der
so denkt, denn die Teilnehmerzahl steigt jedes
Jahr und diese Prüfung, der „Jakobsweg von Burgenland“,
wird somit also jedes Jahr immer mehr
Menschen bekannt.
Wer weiß, vielleicht werden sogar Legenden
und Anekdoten über diese Tour entstehen und die
mutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die
das Abenteuer rund um den Neusiedler See beschritten
haben, werden einst stolz über die Grenzen
der menschlichen Ausdauer berichten. Vielleicht
gibt es Menschen, denen erst hier bewusst
wird, dass nichts unmöglich ist und, dass man mit
Willen und Ausdauer alles erreichen kann. Ich
bin davon felsenfest überzeugt, dass auf unserem
Jakobsweg schon lebenslange Freundschaften
geknüpft, unvergessliche Erinnerungen und Erlebnisse
gesammelt und Tagebücher und Erfahrungsberichte
geschrieben wurden, die sogar einmal
in Form eines Romans veröffentlicht werden
können. Der Sinn des Neusiedler Sees wird durch
diese Initiative neu definiert, unser Neusiedler
See wird zu einem Symbol.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Hut ab vor allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern,
die nicht nur ihre Leistungsgrenzen auf
die Probe stellen, sondern sich selbst und ihre
Willenskraft besser kennenlernen wollen. Besonders
wichtig ist uns aber, Ungarinnen und Ungarn
und Österreicherinnen und Österreicher, dass wir
während dieser ganztägigen Tour rund um den
Neusiedler See die Grenzen auch im eigentlichen
Sinne überschreiten können. Somit hat die
Burgenland Extrem Tour auch eine symbolische
Bedeutung: Die Freundschaft der zwei Länder
kennt keine Grenzen, wir können gemeinsam alle
Hindernisse unter allen Umständen überwinden.
Was könnte ich Ihnen doch
für den Start wünschen?
Ich möchte mir vielleicht wünschen, dass Sie
sich darüber Gedanken machen, dass wir Ungarn
nicht weit weg von hier vor 30 Jahren Geschichte
geschrieben haben. Wir haben nämlich mit Ihnen
zusammen den Eisernen Vorhang abgerissen.
Den Eisernen Vorhang, der mehrere Jahrzehnte
lang Ost- und West Europa miteinander getrennt
hatte. Wir Ungarn haben uns damals so entschieden,
dass wir unsere Grenze zu Österreich für
die DDR Flüchtlinge eröffnen, die dann über die
Grenze in die freie Welt, das heißt übergegangen
sind und gleich weiter in die BRD gefahren
sind. Damit haben wir den Weg erst mal für die
Wiedervereinigung Deutschland und dann für die
von Europa eröffnet. Als Ungar bin ich sehr stolz
darauf, und ich weiß Bescheid, dass dies von den
Deutschen nie vergessen wird. Zu diesem historischen
Schritt brauchte man damals Mut, großen
Mut, aber wir waren mutig. Und es hat sich
gelohnt. Seien Sie bitte auch mutig, wenn Sie
diese extreme Tour einschlagen.
Alles Gute und viel Erfolg!
Dr. Andor Nagy
Botschafter von Ungarn
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Seien Sie
mutig!
Szeretettel köszöntöm önöket az Extreme Tour
Burgenland 2020 rendezvénye alkalmából.
Az Önök kezdeményezése a Fertő-tó
körbegyalogolására 24 órán belül egy
embert próbáló esemény, amely közösséget
formál, amelyen megismerhetik egymás határait,
türelmét, kitartását. Amikor a „Der Weg deines
Lebens” című kiadványt a kezemben fogtam,
és elolvastam a benne lévő gondolatokat, és
végignéztem a képeket, rájöttem, hogy milyen
maradandót is alkottak az évek folyamán. Ezzel
a véleménnyel nem vagyok egyedül, hiszen
évről évre emelkedik a résztevők száma, egyre
szélesebb körben szereznek tudomást erről a
próbatételről: a „burgenlandi El Camino”-ról.
Ki tudja, egyszer erről az útról is születni
fognak legendák, anekdoták és akik végig
gyalogolták ezt a távot, ugyanolyan büszkén
mesélni fognak az emberi tűrőképesség határáról.
Lesz majd valaki, aki ehhez az úthoz köti majd
életének az egyik legnagyobb döntéshozatalát.
Lesz majd valaki, aki itt döbben rá, semmi sem
lehetetlen, az akarat és a kitartás mindennél
erősebb.
Biztos vagyok benne, hogy a mi El Caminonkon
is keletkeztek már életre szóló barátságok,
soha el nem felejtett emlékek, élmények, és íródni
fognak olyan útinaplók, publikált feljegyzések,
és talán regények is, amelyek által az egész világ
megismerheti önöket.
A Fertő-tó fogalma átértékelődik, egy
szimbólummá válhat.
Hölgyeim és Uraim!
Tiszteletem minden extrém gyaloglónak,
akik nemcsak saját határaikat teszik próbára,
hanem önmagukat és korlátjaikat is megismerik.
Ami pedig számunkra magyaroknak és
osztrákoknak nagyon fontos: Az egész napos
Fertő-tó körül tartó menetelés a szó legszorosabb
értelmében is határátlépés. Szimbolikus jelentése
van: a két ország közötti barátság nem ismer
határokat, és kitartunk egymás mellett, minden
körülmény között.
Mit is kívánhatnék Önöknek?
Talán azt, hogy gondoljanak arra: 30 éve innét
nem messze mi magyarok történelmet írtunk.
Önökkel közösen átvágtuk a vasfüggönyt, amely
évtizedeken keresztül elválasztotta egymástól
Európa keleti és nyugati felét. Mi magyarok
úgy döntöttünk, hogy megnyitjuk a határunkat a
Kelet-Németek előtt, akik átsétálhattak a szabad
világba, Ausztriába, majd innét tovább menve
akadálytalanul eljuthattak a Német Szövetségi
Köztársaságba. Megnyitottuk az utat ez által
először Németország, majd ezt követően Európa
újra egyesítése előtt. Erre magyar emberként
nagyon büszke vagyok, és tudom, hogy ezt a
németek soha el nem felejtik nekünk. Ehhez
a történelmi lépéshez nagy bátorság kellett
akkoriban, de mi bátrak voltunk. És megérte.
Legyenek Önök is azok, amikor nekivágnak
ennek az extrém túrának.
Minden jót Önöknek!
Dr. Nagy Andor
nagykövet
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
19
IT´S NOT
ENOUGH
TO HAVE
TALENT,
YOU ALSO
HAVE TO
BE 24 H
EXTREME!
20
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Content
22 24 Stunden burgenland
extrem spirit
– Bunte Wege
– Sinnfrage
– Drei Fragen an dich
– Magische Reise
– Grenzen überwinden
– Spirit
36 Der lange Weg zur
perfekten Suppe
Max Stiegl - Gut Purbach
44 Versuch über das nest
Klaus-Jürgen Bauer
50 storkhouse
Roland Hagenberg
55 draussen sein tut gut!
56 das abenteuer
vor der haustüre
Interview mit Josef + Michael + Tobias
58 365 Tage burgenland
extrem
24 Stunden Burgenland Extrem Trail
64 Nachhaltige
verantwortung
66 Der Neusiedler See lebt
Prof. Dr. Alfred Goldschmid
74 highway to mariazell
Claudia Hilmbauer
78 eine hommage ans gehen
Ernst Merkinger
82 Doch etwas leuchtet
Gudrun Krinzinger
86 rund um den see
Alfred und Friederike Goldschmid
98 Ordentlich Biss in Beruf und Sport
100 Wandern verbindet
102 Das Wasser für die ganze Familie
105 Das abenteuer
für schulkinder
– School of Walk
– Interview
110 Pannoneum Extrem
112 es ist nie zu spät
– Golden Walker
– In Bewegung bleiben
– Interview mit Josy Simon
120 special friends
124 Eisenstadt Leithaland
126 Schönheiten der Region Bratislava
129 I mog Oggau
135 5-Sterne Radwag
137 Eine Ode an die Kniebeuge
139 Die Stadt am See
141 UNESCO-Welterberegion
143 Die Sonne bringt dein Brot
145 Gemeinsam zum Ziel
168 Extremer Dank, Impressum
BUNTE
WEGEWir entstehen aus dem
Staub des Weges,
den wir gehen, heißt es...
Im Winter rund um den Neusiedler See zu gehen oder zu laufen ist
eine lange, weite und reale Abenteuer-Reise, die echten Mut und
echte Kraft erfordert. Der Weg durchs einzigartige UNESCO Welterbegebiet
Fertő-Neusiedler See besteht aus echten Bildern mit unendlich
vielen taktilen und akustischen Eindrücken.
Die Böden sind hart und manchmal weich und gatschig; in der
Nacht kann man Dinge hören, die man lieber hören als sehen möchte;
wenn es kalt ist, frierst du echt, es kann auch echt schneien, oder hageln.
Und regnen. Manchmal passiert dies alles zur gleichen Zeit.
Die Tour ist kein Video-Spiel mit zehn Leben. Keine virtuellen
Superhelden greifen ein, um dich ins nächste Level zu heben. Bei der
letzten Tour haben sich zigtausend Menschen auf den Weg gemacht.
Nicht alle haben es ins Ziel geschafft – alle haben aber ihr Ziel erreicht
und von magischen Momenten gesprochen.
Falls wir tatsächlich
aus dem Staub
unserer Wege entstehen,
dann lasst uns gemeinsam
bunte Wege bauen!
Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour kann für dich ein Weg sein,
den ersten Schritt - hin zu einem bewegten Leben - zu setzen. Wieder in
Bewegung zu kommen, ist die weit größere Herausforderung als die Tour
selbst. Es liegt an dir einen Anfang zu wagen.
Und wenn du schon so weit gehst, um dir wieder nahe zu sein, dann
tue dies bitte nur für dich. Mach den Weg zu deinem Weg!
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
23
Unter dem verbindenden 24H Spirit „LIVE LOVE MOVE“
treffen sich Extrem- und Ultrasportler, Pilgergeher,
Weitwanderer, Freizeitsportler, Bewegungsstarter, Jung und Alt,
Frauen und Männer aus allen Regionen und Nationen, um die Grenzen
der körperlichen Belastbarkeit zu spüren, das Potential an Willenskraft
auszuschöpfen, sich und andere in Extremsituationen wettbewerbsfrei
zu erfahren – in einer freudigen Dichte und einer wertschätzenden
Atmosphäre, die in unserer heutigen Zeit rar geworden ist.
Du bist uns wichtig.
Bist du dir wichtig?
Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer,
ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu lebenslangen Freundschaften und
auch ein Weg zu sich selbst.
24
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
SINN-
FRAGE
Sinn entsteht immer dann,
wenn Menschen das, was sie tun,
mit dem in Verbindung bringen,
was ihnen wichtig ist.
Viktor Frankl
DREI
FRAGEN
AN DICH
Schließe einfach deine Augen
und gehe mit uns
auf eine Gedankenreise.
Du befindest dich auf einem Weg. Es ist finster und kalt. Du
spürst den Boden, der immer weicher wird und dich langsam
in die Tiefe zieht. Du blickst nach oben zu den Sternen. Sie
tanzen und wirbeln am ganzen Firmament. Ein Leben voller Glanz
und ungestümer Leidenschaft.
Das erinnert dich an deine Kindheit, die weder Vergangenheit noch
Zukunft kannte. Wo nur der gegenwärtige Augenblick zählte und dein
verschwitzter Körper bis zur wohltuenden Erschöpfung in Bewegung
war. Du bist bei jedem Spiel und jeder Gelegenheit um dein und für
dein Leben gelaufen.
Du erinnerst dich an diese Freude an der Bewegung. An diese unbändige
Kraft in dir, die unbezwingbar und stärker war als selbst das
Brennen und Stechen tief drinnen in deinen Rippen. Du siehst dich
und deine Freunde mit roten Köpfen lachend und atemlos den Hang
hinabrollen. Du liegst im Gras und blickst zum Himmel über dir.
Du spürst Freiheit, ohne auch nur das Wort zu kennen. Du spürst
dich, ohne auch nur zu ahnen, wer du bist. Dieser wundervolle Gedanke
trägt dich wieder empor auf festem Wege. Du gehst, du läufst und
springst freudvoll und friedlich über Stock und Stein. Ein neuer bunter
Tag bricht an.
Die Gedankenreise ist zu Ende.
Dein Weg des Lebens geht weiter.
26
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Der Weg ist in dir.
Und so auch die Antworten auf diese drei Fragen:
LIVE WAS IST DEIN WEG DES LEBENS?
LOVE WAS MACHT DEIN LEBEN LIEBENSWERT?
MOVE WAS BEWEGT DICH?
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
27
MAGISCHE
REISE
Und weil einem
unterwegs nichts gehört,
gehört einem alles.
Die winterliche Landschaft rund um den Neusiedler See zeigt
sich offen und weit. Eine schlichte Schönheit und zugleich mutige
Antagonistin einer in Österreich vorherrschenden Bergwelt.
Keine markanten Höhenpunkte verstellen die Sicht in die Weite
des Raumes. Die besondere Eigenart liegt hier einfach im Flachen. Ein
ideales Land für magische Erkundungsreisen tief zu einem selbst.
Die winterliche Landschaft
rund um den Neusiedler See
zeigt sich offen und weit.
Der Weg hier ist kein Wettkampf. Es gibt keine Verluste. Nur die am
Weg abgeworfene Last bleibt zurück. So befreit ist der Augenblick vollkommener
Freiheit nicht ein armes Ende sondern ein reicher Neuanfang.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
29
Persönliche, interkulturelle Begegnungen bei der gemeinsamen
Bewegung und ihre Reflexion helfen aber auch, manche Ängste
und Vorurteile zu überwinden und die eigene Position, das eigene
Leben neu zu betrachten.
Bewegung – Begegnung – Entwicklung sind keine Schlagwörter,
sie geben vielmehr Mut, neue Sichtweisen zuzulassen, den Horizont
zu weiten und Raum und Platz für das „Andere“ zu schaffen. Es geht
darum, Grenzen – eigene, nationale und innereuropäische – zu überwinden,
grenzenlose Freundschaften zu ermöglichen und so Frieden
zu sichern.
Unsere gemeinsame 24 Stunden Burgenland Extrem Tour führt
zum Teil entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges. 1989 wurde
hier der Berliner Mauerfall eingeläutet. Alois Mock und Gyula Horn
schneiden am 27. Juni kurzerhand ein Loch in den Grenzzaun und öffnen
damit einen Weg, der Menschen wieder zu verbinden vermag. Am
9. November zerbröckelt die Berliner Mauer...
Die 24 Stunden Burgenland Tour lebt von offenen innereuropäischen
Grenzen und lebt für offene innereuropäische Grenzen. Feiern
wir ein buntes Bewegungsfest und sorgen wir dafür, dass die Wege der
Begegnung bunt und offen bleiben.
30
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
GRENZEN
ÜBER
WINDEN
Wir wollen Menschen bewegen.
Menschen aus der Region,
Menschen aus ganz Österreich
und Europa!
spirit
Im Winter 2008 waren wir drei verlorene Alleingänger am Weg rund
um den Neusiedler See. Zerschunden, erschöpft und extrem glücklich
kehrten wir nach 24 Stunden als Grenzgänger zurück. Wir haben
unsere eigenen Grenzen durchbrochen im physischen und psychischen
Sinne. Und dabei ein Abenteuer vor der Haustüre erlebt, wie wir
es uns nicht besser hätten erträumen können. 120 Kilometer am Stück
zu gehen verändert und kann einen für sein ganzes Leben fesseln. Zunächst
nur uns, dann unsere Freunde und Freundinnen und 2012 die
ersten 58 offiziellen TeilnehmerInnen unserer 24 Stunden Burgenland
Extrem Tour! Heute ist die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour eines
der härtesten und mit zigtausend Startern größtes Winterabenteuer
Europas und bringt Menschen aus der ganzen Welt in Bewegung.
Wir wachsen - die Faszination ist geblieben.
ExtremsportlerInnen bis hin zu Hobby- und Pilgergehern aus vielen
Nationen und auch Generationen gehen gemeinsam ein Stück des
Weges. Dieser Weg führt über Österreich nach Ungarn und wieder zurück.
Wir gehen im UNESCO Welterbegebiet Fertő-Neusiedler See,
ein Gebiet das heute zwei Nationen verbindet und einst europäische
Geschichte geschrieben hat. Die ersten Deutschen kamen über dieses
Gebiet in die Freiheit.
Für viele deutsche aber auch ungarische TeilnehmerInnen ist der
„Grenzgang“ mit vielen Emotionen verbunden. Bewegung und bewegende
Momente - magische Momente - wie uns viele schreiben.
Die Tour verändert sich von Jahr zu Jahr.
Unveränderlich sind unsere Regeln.
Wir veranstalten keinen Wettbewerb. Wir gehen/laufen nicht gegeneinander
sondern miteinander. Unser Teilnehmerfeld besteht aus einer
tollen Mischung aus Pilgergehern, Weitwanderern, Hobby- und Freizeitsportlern
bis hin zu den extremsten Ultramarathonläufern. Uns eint
die Liebe zur Bewegung in der freien Natur, die Suche nach neuen
Grenzerfahrungen und die gegenseitige Hilfe und Unterstützung. Für
uns ist der Weg rund um den See auch ein Weg nach Innen, ein Weg
sich und seine Grenzen neu kennen zu lernen. Für viele Teilnehmer
bietet die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour einen guten Grund
wieder in Bewegung zu kommen. Den ersten Schritt zu setzen.
Für uns sind nicht ausschließlich die Finisher Gewinner, sondern
alle, die am Start sind. Die an die eigenen Fähigkeiten glauben und den
Weg zu ihrem Weg machen. Zum Weg ihres Lebens!
Das Abenteuer geht weiter! MIT DIR!
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
33
100% ABENTEUER
100% MERINO
100% EXTREM
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
eBURGENLAND extr m
eco trail wear
EXTREMERINO
Made in Burgenland
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Der lange
Weg zur
perfekten
Suppe
Extremsport und
Spitzenkulinarik
gehen selten
gemeinsame Wege.
Bei Burgenland Extrem
ist das anders.
TEXT: TOBIAS MÜLLER
FOTOS: MARCO ROSSI
36
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
37
Wer die Mühe auf sich nimmt,
und in 24 Stunden um
den Neusiedler See wandert,
lernt nicht nur sich selbst
und das Burgenland besser kennen -
er wird auch mit
Drei Hauben Küche belohnt.
Und die schmeckt nach
100 Kilometern Marsch
noch einmal doppelt so gut.
Mindestens.
Wenn Max Stiegl Ganslsuppe
kocht, dann dauert das schon
einmal gute zehn, zwölf Stunden.
Sein Restaurant Gut Purbauch im
Burgenland ist seit vielen Jahren mit drei
Gault Millaut Hauben dekoriert, mit 20
war Stiegl einst der jüngste Koch aller Zeiten,
der einen Michelinstern bekam. Er
ist berühmt dafür, auch die weniger edlen
Teile des Tiers zu verkochen und noch das
schwierigste Stück in eine Köstlichkeit zu
verwandeln.
Für seine Suppe werden zuerst Gänsekarkassen
im Rohr geröstet, bis sie goldbraun
sind, dann werden sie mit Fleischabschnitten,
jeder Menge Gemüse und
burgenländischen Wein bei niedriger Hitze
acht bis neun Stunden langsam gekocht.
Kurz vor dem Servieren kommen bissfest
gegarte Nudeln und ein wachsweiches
Gänseei hinein, dazu Gänsemägen, stundenlang
im Gänsefett konfiert, bis sie wunderbar
weich sind, und entbeinte, ebenso
zarte Gänsezungen. Ein wenig gehackter
Ingwer und ein Schuss Sojasauce sorgen
für die zart scharfe, erfrischend exotische
Würze. Das Ergebnis ist eine Suppe von
einer solchen aromatischen Wucht und geschmacklichen
Kraft, dass man als Esser
meint, sie könne Tote wieder beleben.
Am 24. Jänner wird sie ihre restaurative
Kraft unter Beweis stellen können. An
dem Tag findet bereits zum neunten Mal
„Burgenland Extrem“ statt: Bei dem Event
werden zigtausend Menschen rund um
den Neusiedlersee wandern oder laufen.
Stiegl wird an dem Tag alle Teilnehmer,
die wollen und bis zu ihm kommen, im Gut
Purbach empfangen. Für zwölf Stunden,
wird es bei ihm neben warmen Tee und
anderen Getränken auch seine berühmte
Gansl-Suppe zu kosten geben - aus großen
Töpfen über offenen, wärmenden Feuern
geschöpft.
38
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
„Beim Kochen
die Landschaft
sinnlich
erlebbar
machen…“
MAX STIEGL
Drei Hauben Koch,
Gut Purbach
40
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Das Gut Purbach wird die letzte Station
vor dem Ziel der „Burgenland Extrem“
Tour sein. Viele der Menschen, die herkommen,
werden schon 100 Kilometer gegangen
sein, und werden hier bereits vor dem
Ziel für die Strapazen belohnt. Für einige
der Teilnehmer des Events wird es wohl das
erste Mal sein, dass sie (wortwörtlich) in ein
Drei Hauben Lokal essen gehen.
Körperliche Entbehrung, extrem Anstrengung
und Spitzenkulinarik - geht das
überhaupt zusammen? „Aber ja!“, findet
Stiegl „Wer sich verausgabt, muss den Körper
nachher auch wieder aufbauen, und da gehört
gutes Essen unbedingt dazu.“ Im Fall von Burgenland
Extrem findet er die Verbindung
sogar ganz besonders passend: „Für mich
geht es beim Kochen auch darum, die Gegend,
die Landschaft in der wir uns befinden, sinnlich
erlebbar zu machen“, sagt er. „Wenn du bei
uns isst, soll das auch so etwas wie ein schmeckund
riechbarer Erkundungsgang durch die Gegend
sein, ein neuer, bisher unbekannter Weg,
Natur und Kultur zu erleben.“
Stiegl hat sich für „Burgenland Extrem“
nicht zufällig für eine Ganslsuppe
entschieden. Rein historisch betrachtet
sollte das „Burgenland“ nämlich viel eher
„Gänseland“ heißen: Es ist noch gar nicht
so lange her, da gab es hier deutlich mehr
dieser Vögel als Menschen (von Burgen
ganz zu schweigen). Seit Jahrhunderten
wurden die ewigen Weiten der ungarischen
Tiefebene, zu denen das Nordburgenland
gehört, für die Gänsezucht genutzt, und
bis heute ist der heilige Martin der Schutzpatron
des Landes. Alte Bauern erinnern
sich noch an eine Zeit, in der es hier kein
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
41
Haus gab, in dem das Federvieh nicht geschnattert
hätte. In der Früh wurden die
Gänse heraus gelassen, dann gingen sie
von sich aus auf die Weiden und zu den
Lacken.
So wie alle anderen Tiere, wird auch
die Gans im Gut Purbach komplett verwertet:
Ihre Brust wird nicht nur gebraten,
sondern geräuchert, getrocknet
und als Schinken
serviert, überschüssige
Gänsehaut wird
ganz langsam im Rohr
zu Chips oder Gänsegrammeln
veredelt. Ihr
langer Hals wird mit
etwas Gänsefleisch und
Fett gefüllt und dann zu
einer knusprigen Wurst
gebraten; und alles, was dann noch übrig
bleibt, wird, siehe oben, zur berühmten
Suppe verkocht.
BURGENLAND
SOLLTE
EIGENTLICH
GÄNSELAND
HEISSEN.
MAX STIEGL
Das Burgenland, seine kulinarischen Tradition,
und die kulinarischen Reichtümer der
Region spielen auch abseits von Großevents
eine wichtige Rolle in Stiegls Küche. Im
Sommer bringt eine alte Frau aus dem Dorf
regelmäßig frische Steinpilze vorbei, die sie
im Wald gesammelt hat, der Jäger liefert fünf
Hasen oder ein frisches Reh vom Leithaberg,
und der Fischer bringt einen riesigen Wels
aus dem nahen Neusiedler
See. Wer in die Küche
schaut, kann die Köche
beobachten, wie sie ein
ganzes Schwein zerlegen,
das vor kurzem noch im
Weingarten eines befreundeten
Winzers nach
Unkraut gewühlt hat. Im
Sommer, wenn jede Menge
Gemüse und Obst reift,
stapeln sich im Keller die frisch gefüllten Einmachgläser,
im Frühling und Herbst hängen
im Kühlhaus Schnepfen oder Fasane ab.
42
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Diese Art des Erlebens ist bei Burgenland
Extrem nicht so anders: Auch wer 24
Stunden durch eine Landschaft geht, der
hat viel Gelegenheit und Zeit, sie - und sich
selbst - auf eine ganz neue, intensive Art zu
erfahren. „Die Idee ähnelt eher einer Pilgerfahrt“,
sagt Michael Oberhauser, einer der
drei Burgenland Extrem Veranstalter. „Es
gibt keine Zeitmessung, es gibt keinen Wettbewerb,
es geht uns um das besondere Erlebnis
und die Frage nach dem Sinn: ‚Warum mache
ich das eigentlich?` Wer durchkommen will, der
sollte diese Frage vorher für sich beantworten.“
Lust auf fantastische Gänsesuppe ist da
vielleicht nicht die schlechteste Antwort.
Aktivität nötig zum Verbrennen von
178 KALORIEN
27
Minuten von
Radfahren
18
Minuten von
Laufen
1
Stunde von
Putzen
ersuch über
das Nest
Revue einer urarchitektonischen Form
TEXT: KLAUS-JÜRGEN BAUER
Dem Vogel ein Nest,
der Spinne ein Netz,
dem Menschen Freundschaft.
WILIAM BLAKE (1757 - 1827)
44
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Wenn sich unsere germanischen Vorfahren
irgendwo neu ansiedelten –
an einem Platz, der schön trocken
war, sicher und vielleicht sonnig, jedenfalls
aber in der Nähe von Wasser – hatten sie eine
nizdo‚ eine Niederlassung geschaffen, einen
Ort, an dem ihre Familien gut leben konnten.
Dieses althochdeutsche Wort hat eine
innere Verwandtschaft mit dem lateinischen
Wort nidus, Nest. Davon wiederum stammt
die deutsche Vorsilbe (??) nieder ab. Alles
hängt mit allem zusammen.
TIERE ALS BAUMEISTER
Was ist ein Nest? Nester, das sind Baue,
also Schlaf-, Wohn- und Brutstätten, welche
Tiere herstellen. Eier zum Beispiel werden
in geschützte Nester abgelegt, sie dienen
dem Überleben der Art. Jungtiere wachsen
geschützt in Nestern auf. Verschiedene
Fischarten und auch manche Vögel polstern
ihre Nester. Bienen bauen die berühmten
Wabennester und Ameisen bauen Ameisennester,
die sich zu ganzen Städten auswachsen
können. Das Nest dient dem Gelege,
aber auch der Aufbewahrung von Nahrung.
Nester werden verteidigt, manchmal sogar
äußerst aggressiv. Analogien entstehen. Im
Militärischen etwa kennt man den Begriff
der Maschinengewehrnester, die manchmal
ebenso zäh verteidigt werden, so, wie
Teichrallen ihre Gelege verteidigen würden.
Ja, und einer der Gründungsmythen Europas
schlechthin handelt von einem Nest.
Es geht um die berühmte Schlacht an den
Thermophylen, wo im Jahr 480 v. Chr. eine
Engstelle von wenigen Metern Breite von
nur 300 spartanischen Hopliten gegen ein
riesiges persisches Heer gehalten wurde. Die
Hopliten machten aus der Engstelle in der
Schlucht ein eisernes Nest, das am Ende den
Tod von 20.000 Persern bedeutete.
VOGELNESTER
Nester haben aber nicht nur die Konnotation
von Kampf und Verteidigung. Viele
Nester sind offene Systeme.
Der für Vögel typische Wohnbau zum
Beispiel – denken wir nur an die im Burgenland
weit verbreiteten Storchennester – ist
sogar zwingend offen, da ein flugfähiges Tier
durch eine komplette Umbauung in seiner
Fluchtmöglichkeit komplett behindert wäre.
Webervögel etwa schaffen hängende Nester,
die vor allem der Gefahrenabwehr gegen
Schlangen dienen.
Kleinere Vögel kommen wiederum auf
andere Ideen. Sie errichten ihre Nester etwa
extrem weit vom Stamm der Bäume entfernt,
damit relativ schwere Raubtiere wie Katzen
diese Nester nicht mehr erreichen können.
Die Wahl des Ortes will für ein Nest gut
überlegt sein.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
45
Je größer die nestbauenden Vögel sind,
desto weniger ist Schutz ein Thema und desto
mehr wird Stabilität zur entscheidenden
Frage. Große Nester nennt man nicht umsonst
Horste. Es kommt ihnen kaum eine
Schutzfunktion zu, sie dienen eher dazu, Gelege
und Brut einen Halt zu bieten. Beim Adlerhorst
übernimmt die schwer erreichbare
Nestposition dieser sehr flugkräftigen Tiere
die Schutzfunktion. Der Adlerhorst, der an
unzugänglichen Stellen wie etwa an steilen
Felswänden klebt, dient nicht nur dem Adler
zur Aufzucht seiner Jungtiere, sondern auch
Diktatoren lieben es, sich nach diesem Vorbild
an unzugänglichen Stellen Häuser oder
Paläste hinbauen zu lassen.
Das berühmteste je gebaute menschliche
Adlernest ist wohl das Kehlsteinhaus über
Berchtesgarden. Das Haus hieß zu NS-Zeiten
Teehaus oder D-Haus (Diplomatenhaus).
Ein französischer Diplomat, der dieses Haus
damals besucht hatte, nannte es spöttisch
Eagle’s Nest. Das vom Architekten Roderich
Fick entworfene Haus wurde im Jahr 1938
als Geschenk der Partei an Hitler auf die
Spitze eines Berges um umgerechnet circa
128 Millionen EUR gebaut, in atemberaubender
Lage, inklusive einer völlig hypertrophen,
irren Straße, die natürlich auch gebaut
werden musste, um das Haus am Berggipfel
überhaupt erreichen zu können. Der einzige
Zugang zum Haus ist und war ein 124 Meter
hoher Aufzug im Berg mit polierten Messingplatten,
venezianischen Spiegeln und
ausklappbaren, grünledernen Sitzen. Hitler
mochte das Haus nicht. Er litt vermutlich
an Höhenangst und die Ausflüge dorthinauf
waren ihm daher zu riskant. Touristen aber
mögen das Adlernest sehr. 300.000 Besucher
aus dem In- und Ausland besuchen diesen
verrückten und höchst ungewöhnlichen Ort
jährlich. Das Adlernest nimmt damit Platz
20 unter den TOP-100-Sehenswürdigkeiten
in Deutschland ein.
ESSBARE NESTER
Manche Vogelnester werden vor allem
wegen der ihnen nachgesagten medizinischen
Wirkung als Delikatesse verzehrt. Für
eine sogenannte chinesische Schwalbennestersuppe
kann man wirklich viel Geld ausgeben
und – daran sehr gut verdienen. Ein
pfiffiger chinesischer Unternehmer des 18.
Jahrhunderts wurde unendlich reich, weil er
sich vom König von Siam das Monopol für
das Einsammeln von Schwalbennestern verleihen
ließ. Es sind jedoch eigentlich keine
Nester von Schwalben, sondern Nester von
Salanganen, Seglern, die mit ihrem eiweißreichen,
zähen Speichel eine hell durchscheinende,
gelatinöse Masse – den sogenannten
Nestzement – bilden. An der chinesischen
Schwalbennestersuppe waren also keine
Schwalben beteiligt und in China gibt es diese
speziellen Nester auch nicht, sondern in
Thailand, Indonesien, Indien oder Borneo,
wo die in Höhlen an Felsenküsten gelegenen
Nester bis heute mittels bis zu 90 Meter (!)
hohen, atemberaubend schwankenden Leitern
eingesammelt werden. Schwalbennester
sind und waren unglaublich teuer. Kaiser
Joseph II. ließ zu seiner Hochzeit im Jahr
1765 für 6000 Gulden indianische Vogel-
(Schwalben) Nestersuppe auftragen. Diese
Summe entsprach dem Jahresverdienst von
etwa 62 Arbeitern: für eine Hochzeitssuppe
46
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
ganz schön geschmackig. Für ein Kilogramm
chinesischer Schwalbennester muss man
auch heute Geld auf den Tisch legen, etwa
360 Euro. Falls man einmal eine Schwalbennestersuppe
zubereiten möchte, dann sollten
die zuvor in Wasser aufgequollenen und
gründlich gereinigten Nester mit Kalbfleisch
in Hühnerbrühe gegart werden. Die Nester
lösen sich dabei auf und geben der dabei
entstehenden milden Suppe eine gelatinöse
Bindung.
SÄUGETIERE UND FISCHE
Auch Säugetiere bauen Nester. Unsere
nächsten Verwandten – Schimpansen und
Gorillas – wohnen manchmal in solchen,
aber auch Eichhörnchen oder Haselmäuse
tun sich als Architekten hervor.
Und schließlich sind es manche Fischarten
und auch Amphibien die Nester bauen.
Für frühere Generationen war die Aufzucht
von schaumnestbauenden Stichlingen – heimische
Kaltwasserfische – obligatorisch. Wer
es exotischer haben möchte, könnte Wallace-Flugfrösche
– Rhacophorus nigropalmatus
– halten und sie beim Nestbau beobachten.
In ihrem natürlichen Habitat in Südostasien
steigen die Tiere nach starken Regenfällen aus
den Baumkronen nach unten in tiefere Vegetationsschichten.
Über stehenden Gewässern
oder Regenwassertümpeln heften die Frösche
Schaumnester an Blätter. Die Weibchen produzieren
dafür ein Sekret, das sie mit den Beinen
zu einem Schaum schlagen. Aus diesem
Schaum wird ein Nest geformt, in das die Eier
gelegt und vom Männchen befruchtet werden.
Die Kaulquappen schlüpfen innerhalb
des Nests und lassen sich in einem bestimmten
Entwicklungsalter in das darunterliegende
Gewässer fallen. Nach einer gewissen Zeit
verlassen die Jungfrösche das Wasser und erklettern
die Baumwipfeln des Regenwaldes.
Ewige Metamorphose.
MENSCHLICHER UMGANG
MIT NESTERN
Nester sind für Menschen offensichtlich
eine Herausforderung. Du sollst keinen
anderen Architekten haben neben mir und
SCHON GAR KEINEN VOGEL! Nester
werden daher von Menschen immer schon
auch gestört und zerstört. Das Erklettern von
Adlerhorsten war im Alpenraum jahrhundertelang
eine Angelegenheit von fast mythologischer
Überhöhung. Jungmänner kletterten
unter Gefährdung ihres Lebens in solche
Horste hinein, um dort entweder Jungvögel
oder Eier zu rauben. Eine Adlerfeder als Hutzier
galt lange als größte Trophäe des männlichen
Mutes.
Statt Nester und ihre Inhalte zu stören
oder zu zerstören, kann man Nester aber auch
sammeln. Die weltweit größte Sammlung von
Nestern beherbergt die Western Foundation
of Vertebrate Zoology in Camarillo in Californien.
Die im Jahr 1956 als gemeinnützige
Organisation gegründete Einrichtung betreibt
eine naturkundliche Sammlung von Vogelnestern
aus der ganzen Welt. Insgesamt werden
dort 18.000 Nester aufbewahrt, wahrlich ein
special interest.
Zumindest aber zu Ostern ist das Nest
uns allen nah. Dann haben und wollen wir alle
Nester haben, runde schalenartige, mit Heu
oder grün gefärbter Holzwolle gefüllte Körbchen.
Diese Nester werden mit bunten Eiern,
Schokoladeneiern, Schokoladenosterhasen
und andere Süßigkeiten gefüllt.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
47
ARCHITEKTURNESTER
Nestbauten waren immer auch ein Topos
der Architektur. Zwei Beispiele seien dafür
herausgegriffen. Die Villa Jovis auf Capri,
also etwas das Landhaus von Gott Jupiter
selber war eine von zwölf Villen des römischen
Kaisers Tiberius. Die 7000 m² große
Villa lag adlernestgleich auf der Spitze der
Felseninsel Capri, 300 m steil ins Meer abfallend
über der Steilküste hängend. Acht
Stockwerke umfasste alleine die Subkonstruktion,
die notwendig war, um auf dem
zerklüfteten Felsen einen ebenen Bauplatz
zu schaffen. Eine Doppeltreppe führte vom
Eingang im untersten Geschoss hinauf auf
die Hauptterrasse, wo sich um einen quadratischen
Peristylhof herum Speiseräume unterschiedlicher
Größe ohne Raumfolge oder
Achsensymmetrie gruppierten.
Im Geiste der Villa Iovis war auch ein
anderes berühmtes Adlernest der Architekturgeschichte
ausgedacht, dass jedoch nie
gebaut wurde und nur als Zeichnung überliefert
ist. Auf Anregung des preussischen
Kronprinzen Friedrich Wilhelms IV. schuf
das Architektengenie Friedrich Schinkel
Entwürfe für ein Schloss auf der Halbinsel
Krim, daß ebenfalls wie ein Adlernest über
dem Felsen und dem Meer aufragen sollte.
Es war der Entwurf einer riesigen, von
einem Tempel überragten Schlossanlage für
die russische Zarin, mit damals völlig unbekannten,
weitgehend verglasten Wänden. Sie
lehnte ab, da sie meinte, dass mit diesem Bau
zwar der Architekt unsterblichen Ruhm einheimsen,
sie selbst jedoch dort wenig Freude
am Wohnen haben würde. Die Zeit der umfassenden
Verglasung brach daher erst hundert
Jahre später an.
In der modernen Architektur taucht
das Motiv des Nestes übrigens auch immer
wieder auf. Das Pekinger Nationalstadion
der beiden Schweizer Architekten Herzog&
deMeuron heißt auch deswegen birds nest,
weil es wie ein Nest aussieht, behütend und
umschließend und Adalberto Liberas Casa
Malaparte auf Capri, dieser rote Bau aus den
vierziger Jahren, der wie ein Nest auf einem
Felsen klebt. gilt gar für manche als das
wichtigste Haus des 20. Jahrhunderts.
DESIGNNESTER
Das Wort Nest hat jedenfalls etwas Heimeliges
und Geborgenheit Versprechendes.
Es steht für eine Geborgenheit spendende
Gemeinschaft, die Familie, eine Lebensgemeinschaft,
die Gemeinde, oder eine Gruppe
mit ähnlichen Interessen, zum Beispiel der
winterlichen Umrundung eines Steppensees
in Nordwestpannonien. Im Nest – eine Wohnung,
ein Haus, ein gesellschaftliches Umfeld
– fühlt man sich warm und geborgen.
Der südafrikanische Designer und frühere
Werber Porky Hefer ist der Meister des
Nestes. Schon als Kind war er von der Tierwelt
Afrikas fasziniert und verbrachte zusammen
mit seinem Vater viele Stunden damit,
die Vogelwelt Südafrikas zu beobachten.
48
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Die Art, wie Vögel ihre Nester bauen, inspirierte
ihn zu seinem eigenen Stil – klare
und einfache Formen, traditionelle Techniken,
und die Verwendung von Naturmaterialien.
Hefers bekanntestes Werk ist die
Möbelkollektion Nest. Es sind fantasievolle
Sitzmöbel, die an der Wand oder von der
Decke hängen und an Nester und Tiere erinnern.
Diese Möbel werden per Hand in Südafrika
hergestellt und bestehen aus geflochtenen
Halmen, Leder, getrockneten Gräsern.
Innen sind sie aber gemütlich gepolstert und
laden zum Verkriechen, Entspannen und
Schlafen ein.
Als nächsten Schritt hat sich Porky Hefer
nun auch dem Haus als einem großen Nest
zugewandt. Auch hier, beim Hausbau, lässt
er sich von Tieren inspirieren. Tiere seien
traditionelle Architekten – so Hefer – von
denen man viel über Materialien und Formen
lernen könne. Die Inspiration für seine
Öko-Haus bekam Hefer vom Webervogel.
Diese afrikanische Vogelart ist für ihre auffälligen
und variationsreichen Nester bekannt,
die teilweise ganze Bäume einnehmen. So
entstand in der Wüste Namibias – in traditionellen
Bautechniken und Naturmaterialien
ausgeführt – ein luxuriöses Strohhaus, The
Nest. An diesem Haus, das von Urlaubern
gemietet werden kann, hat Hefer zehn Jahre
lang gearbeitet. Über einem tragenden Gerüst
aus Stahl und Ziegel besteht das organisch
geformt Haus vom Dach bis zum Boden
größtenteils aus Schilfrohr, ein Material,
das für eine natürliche Isolierung sorgt. Die
Villa sieht aus, wie Vögel ihre Nester bauen –
einfach und funktional, ohne rechte Winkel,
aber ausgestattet mit modernen Designermöbeln
aus Afrika.
HEIMISCHE STORCHENNESTER
Zuletzt die Frage, wo wir jetzt sind. Die
Ortschaften des Burgenlandes sind traditionell
in extrem schmale Grundstücksstreifen
aufgeteilt. Früher wurden diese Grundstücke
mit sogenannten Streckhöfen bebaut.
Es handelt sich bei diesen Haustypen
um Bauernhöfe, die stark in die Länge gezogen
– gleichsam gestreckt – sind. Auch sie
waren Nester, mit heimeligen, engen, schützenden
Höfen. Heute hat dieser traditionelle
Bautypus keine Bedeutung mehr. Die alten
Bauernhäuser verschwinden. Was jedoch
bleibt, sind die dazugehörigen schmalen,
langgestreckten Grundstücke. Manchmal
werden auf diesen übrig gebliebenen Grundstücken
von japanischen Architekten Nester
für Menschen gebaut. Storchennester. Aber
das ist eine andere Geschichte ...
Foto: Rainer Schoditsch
KLAUS-JÜRGEN BAUER
Jahrgang 1963, Architekturstudium, Diplom 1993,
Promotion 1997. Architekt, Autor, Kurator, Hochschullehrer.
Veröffentliche Bücher: Minima Ästhetica 1997,
Pannonien Archipel 2007, Entdämmt euch! 2015,
Zurück zur Mitte 2015, Sätzchen 2017, Elomesina
Rustium 2018, Gartenstücke 2019, Kleine Römische
2019, Krypticon 2019 Streckhöfe sanieren 2019,
Kleine Weimarer 2019, Kleine Pannonische 2020,
Narrow Fields 2020
www.klausjuergenbauer.com
Instagram: der_fassadenleser, Twitter: bauer_baut
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
49
STORK
HOUSE
Extrem Burgenland hat mit Roland Hagenberg
den Prototypen eines aufblasbaren Unterstandes
entwickelt. Als Vorbild diente das „Storchenhaus“
von Terunobu Fujimori in Raiding.
TEXT UND FOTOS:
ROLAND HAGENBERG
Extrem Burgenland hat mit Roland Hagenberg den Prototypen
eines aufblasbaren Unterstandes entwickelt. Als Vorbild diente das
„Storchenhaus“ von Terunobu Fujimori in Raiding.
Aus drei Eichen baute der Tokioter Architekt Terunobu Fujimori
2012 sein „Storchenhaus“ in Raiding, Geburtsort des Komponisten
Franz Liszt. Auf 5 x 5 Meter vereint es vernöstliche Askese, Esthetik
und burgenländische Handwerkskunst – und es zeigt, was Kulturen
voneinander lernen können. Dabei sollen sich eingefahrene Wohngewohnheiten
auflösen – die Annehmlichkeiten des modernen Lebens
auf kleinstem Raum aber erhalten bleiben.
Letzten Sommer überlegten die Organisatoren der Burgenland
Extrem Tour und Roland Hagenberg, Initiator des „Raiding Projects“,
wie der Kleinbau für den Burgenland Extrem-Marsch rund um den
Neusiedler See adaptiert werden könnte: Als Unterstand – transportabel,
humorvoll mit einem Schuss Symbolkraft. So entstand das aufblasbare
Mini-Storchenhaus. Sollte es sich bewähren, könnten weitere Versionen
von namhaften Architekten entstehen.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
51
52
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
In diesem Sinn macht sich auch der
Prototyp vom Mini-Storchenhaus auf den
Weg. Er wird sich adaptieren, er wird dazu
lernen, er wird Wanderer aufwärmen und
aufmuntern, ganz im Sinne des japanischen
Sprichworts:
„Das Glück
kommt zur Tür,
dort wo
man lacht.“
Das Storchenhaus in Raiding ist keine
Unterkunft im herkömmlichen Sinn, vielmehr
ein Kunstwerk und meditativer
Schutzraum, der archaische Designelemente
integriert, wie zum Beispiel angebrannte
Holzplanken, eine Feuerstelle, ein Schilfdach
oder ein bewohntes Storchennest.
Und es ist Symbol für eine Zeit der Umwälzungen,
deren Folgen für uns alle noch
unabsehbar sind. Damit umzugehen, verlangt
Spontaneität, Einfallsreichtum, Selbstbewusstsein
und Menschlichkeit. Im Flux
der Veränderungen ist es ungewiss, wie sich
Europa weiter entwickelt, wie schnell sich die
Welt weiter aufwärmt, wie sehr irreführender
Populismus unser demokratisches Verständnis
weiter unterhöhlt. So ungewiss, wie jedes
Jahr die Rückkehr der Störche aus Afrika.
ROLAND HAGENBERG lebt als Autor und
Künstler in Tokio und Raiding, Geburtsort von Franz
Liszt. Dort hat er gemeinsam mit dem Stararchitekten
Terunobu Fujimori das „Storchenhaus“ errichtet.
2019 erscheint sein neuer Gedichtband „Rio“
zusammen mit Polaroids von Karl A. Meyer bei Art
In Flow (Berlin). Hagenbergs Theaterstück „Jetlag“
befasst sich mit dem Thema Demenz und wird derzeit
in Deutschland aufgeführt. Für Raiding plant er
ein internationales Filmfestival. hagenberg.com
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
53
Wenn’s um die Förderung des Sports geht,
ist nur eine Bank meine Bank.
Österreich hat sportlich viel zu bieten. Aber es braucht
jemanden, der hilft, die Ziele zu erreichen. Deshalb
unterstützt Raiffeisen seit vielen Jahren junge Talente
und fördert Sportarten sowie Sportinitiativen in der
Region. Und zeigt dabei immer viel Sportsgeist.
bgld.raiffeisen.at
2,5%
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
552,5%
live love move
DRAUSSEN
SEIN
TUT GUT!
93 – nein, jetzt 92,5 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir in
geschlossenen Räumen. Wir sind damit zu einer fast schon reinen Indoor-Spezies
geworden. Unser Habitat ist das Bett, das Büro, das Auto
und die Couch. Und genau da setzen wir an. Das Bewegungsprojekt
„Burgenland Extrem“ will bloß vor die sprichwörtliche Haustüre führen.
Seit 2012 erreichen wir mit dieser einfachen Botschaft extrem viele Menschen
aus ganz Europa.
Freude an der Bewegung!
Freude am Draußen sein!
Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist mit rund 6500 aktiven
Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 10 bis 99 Jahren das mit Abstand
größte Winter-Extrem-Abenteuer.
Das freut uns natürlich. Extreme Freude haben wir aber über das eine
halbe Prozent Lebenszeit im Outdoor-Bereich, das wir mit unserem Tun
dazugewonnen haben!
eBURGENLAND extr m
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INTERVIEW: MARIO EHRNHOFER
FOTOS: MARIA HOLLUNDER
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
DAS
ABENTEUER
VOR DER
HAUSTÜRE
Interview mit
Josef + Michael + Tobias
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
57
Redaktion: Beim Outdoor-Event
24 H Burgenland Extrem geht man
zu Fuß rund um den Neusiedler See –
und das im Winter. Wie kommt man
auf so eine Idee?
Die Tour ist uns einfach so „passiert“. Wir
sind Weitwanderer und haben an diesem
Wintertag vor mehr als 12 Jahren - einfach
gesagt - das Abenteuer vor der Haustüre gesucht.
Und mit der winterlichen Seeumrundung
auch gefunden... Viele kennen ja den
Neusiedler See nur im Sommer als Radfahrer
oder Badegast. Im Winter ist diese Region
einfach eine andere Nummer. Alles fühlt sich
richtig an. Auch wenn es kalt, manchmal extrem
kalt ist.
Was sind rückblickend denn
so die besten Geschichten?
Die Tour erzählt die faszinierendsten Geschichten.
Es sind Geschichten von Menschen,
die sich während der Tour fürs Leben
gefunden haben. Es sind auch viele Erfolgsgeschichten
dabei. Menschen, die wieder in
Schwung gekommen sind und damit ihrem
Leben einen neuen Kick gegeben haben. Es
sind Geschichten von Menschen, die einen
neuen Schritt wagen und wieder an sich
glauben. Es sind immer auch Geschichten
von Menschen, die wieder extrem stolz auf
sich sind – egal wie weit sie gekommen sind!
Diese Veranstaltung wuchs in den
vergangenen Jahren zu einem Großereignis
mit zigtausend Teilnehmern,
das über unsere Grenzen hinaus
bekannt ist. Was ist das Besondere
an diesem Extremevent?
24 Stunden Burgenland Extrem bringt
Menschen wettbewerbsfrei und freudig
in Bewegung. Menschen aus der Region,
Menschen aus ganz Österreich und Europa.
Bei der letzten Tour haben sich tausende
Pilgergeher, Weitwanderer, Extremsportler,
Freizeitsportler und Bewegungsstarter,
Frauen und Männer gemeinsam auf den
Weg gemacht, um sich und seine eigenen
Grenzen neu kennenzulernen. Es geht um
die Freude an der Bewegung und natürlich
um das dichte Erleben.
Long Distance Wanderungen haben einen
hohen Suchtfaktor. Ganz besonders hier im
wunderschönen UNESCO Welterbegebiet
Fertő-Neusiedler See. Der Kopf ist extrem
beruhigt von der einmaligen Landschaft und
der großen Alltagsdistanz. Raus aus dem
Büro. Raus aus dem Alltagsstress und rein
ins Abenteuer. Rein ins Leben. Willkommen
bei der Burgenland Extrem Tour...
Schaffen das nur durchtrainierte
Athleten? Wer kann hier mitmachen?
Welche Voraussetzungen sollte man
mitbringen?
Das Gehen und Laufen ist etwas Einfaches,
Grundlegendes und dabei eine Herausforderung
ohne Grenzen. Bei uns geht es
um den Sinn des Augenblicks. Nicht um
Geschwindigkeit.
Mitmachen kann daher jeder, der Freude an
der Bewegung hat und sich auf so eine große
Herausforderung einlassen kann. 120 Kilometer
geht oder läuft man nicht „nur“ mit
den Beinen. Die Tour ist auch mit einer großen
mentalen Anstrengung verbunden.
58
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Welche Pläne habt Ihr noch mit dieser
Veranstaltung für die Zukunft?
Unsere Köpfe sind ein Hotel für Ideen und
die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour
ist nicht unser einziges Sinnprodukt. Wir
arbeiten auch an unserem „365 Tage Burgenland
Extrem Trail“ und an unserem
„Geh mit!“ Projekt!
Wann und wie sollte man sich
am besten darauf vorbereiten?
Natürlich kann und sollte man sich im Vorfeld
gut vorbereiten. Das beginnt beim täglichen
Training bis hin zur Optimierung der
Bekleidung und Ausrüstung. Das würde hier
aber den Rahmen sprengen. Die wahre Vorbereitung
beginnt im Kopf... Ja, ich möchte
da mitmachen. Ja, das ist meine Zeit. Meine
Tour. Mein Weg. Das ist mein Abenteuer.
Und ich melde mich rasch an! Und das ist
wahrscheinlich der wichtigste Tipp, weil wir
immer rasch ausgebucht sind...
Der Trail ist ja selbsterklärend. Der Weg
rund um den Neusiedler See ist nun
dauerhaft markiert und damit ganzjährig
erlebbar. Aus 24 Stunden werden
nun 365 Tage Burgenland Extrem. Coole
Idee. Aber was ist „Geh mit!“?
Das ist eigentlich eine alte Idee, die wir schon
lange in unseren Köpfen mittragen, aber nie
die Zeit für eine Umsetzung gefunden haben.
Jetzt ist es aber fix und bald geht es los.
„Geh mit!“ ist eine Buchungsplattform für
Menschen, die mit anderen Menschen gehen
oder laufen wollen.
Und ihr werdet da auch zu finden sein?
Natürlich! Demnächst wird man schon uns
gemeinsam oder auch nur einen von uns zum
Wandern buchen können. Wir freuen uns
schon extrem auf diese neuen Begegnungen!
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
59
365 Tage
Burgenland
Extrem
WALK THE
TRAIL
60
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
„Wir wollen Menschen
in Bewegung bringen und
sie das gute Gefühl der
wohltuenden Erschöpfung
wiederentdecken lassen.
Selbstbestimmt an seine
Grenzen zu gehen heißt
auch, seine Grenzen
zu kennen.“
extrem
TRAIL
Du gehst den Burgenland Extrem-
Trail vielleicht nicht nur, weil du
Bescheid weißt, sondern um etwas
herauszufinden. Über dich selbst. Über das
Leben. Über dein Leben!
Wilde Gedanken begleiten deine ersten
Schritte. Ungeordnet fliegen sie durch deinen
Kopf, wie die Landschaft von Bild zu
Bild. Der verschlungene Lebenspfad bündelt
sich langsam zu einem Weg. Klarheit
verdrängt unverarbeitete Lebensgeschichten.
Selbstbestimmung. Eigenliebe. Kein
Verrat an die Daheimgebliebenen. Schuldgefühle
haben in diesem neuen Freiraum
keinen Platz mehr. Es anderen zeigen zu
wollen, spielt plötzlich keine Rolle mehr.
Umso mehr drängt sich der Gedanke auf,
es sich selbst zeigen zu wollen. Den Trail für
sich zu gehen, rückt in den Fokus. Der Weg
ist noch lange nicht zu Ende.
Der 24 H Burgenland Extrem TRAIL
ist dein Abenteuer, dein Weg zu neuen
Erfahrungen und dein Pfad zu dir selbst.
LIVE NICE – LOVE TRUE –
MOVE TOGETHER
AND WALK THE TRAIL
„Das Burgenland hat nun mit
dem „BURGENLAND
EXTREM TRAIL“ ein ganzjährig
erlebbares, ein legendäres und durch
die Extrem-Tour ein international
bekanntes Wander-Highlight
im Programm!“
Hans Niessl
Landeshauptmann a. D.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
61
ANREISE
Der Neusiedler See ist gut ins
Netz der ÖBB eingebunden.
Mit dem Auto ist die Region
ebenfalls gut erreichbar. Von
Norden bzw. Westen kommend
über die Autobahn A4,
Abfahrten Neusiedl am See
oder Weiden/Gols Von Süden
kommend über die Autobahn
A2, die S4 und die S31
nach Eisenstadt, schließlich
die B50 in Richtung Neusiedl/See.
Von Ungarn kommend
über die Grenzübergänge
Nickelsdorf (A4) bzw.
Pamhagen.
KULINARISCHE TIPPS
Gasthof Weinzettl in Apetlon
www.gasthof-weinzettl.at
das FRITZ in Weiden
www.dasfritz.at
Mole West in Neusiedl am See
www.mole-west.at
Weingut Leo Hillinger in Jois
www.leo-hillinger.com
Gut Purbach in Purbach
www.gutpurbach.at
Taubenkobel in Schützen
www.taubenkobel.at
WANDERN & BIKEN
Den 24 Stunden Burgenland
Extrem Trail kann man natürlich
auch mit dem Fahrrad erleben.
RADSERVICE
Mountainbiker am See
in Weiden
www.mountainbikeramsee.at
FahrRad Migschitz in Rust
www.migschitz.at
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Altstadt von Rust
www.rust.at
Schloss Esterházy in Fertöd
www.eszterhaza.hu
Fertő-Hanság Nemzeti Park
in Sarród
www.ferto-hansag.hu
Nationalpark Neusiedler See –
Seewinkel in Illmitz
www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at
Windmühle in Podersdorf
www.diewindmuehle.at
UNTERKUNFT-TIPPS
Landgasthof Sebastiankeller
in Oggau
www.sebastiankeller.at
Hotel am See in Rust
www.seebadrust.at
Gut Zentgraf in Mörbisch
www.zentgraf.at
Hotel & Wellness Tornácos
in Hegykö
www.tornacos.hu
Vila Vita in Pamhagen
www.vilavitapannonia.at
Seehof Gisch in Podersdorf
www.seehof-gisch.at
LITERATUR
Mein Pannonien von Max Stiegl
Pannonien. Archipel:
Theorie der Provinz von
Klaus-Jürgen Bauer
Poems von Roland Hagenberg
Welterbe Fertő-Neusiedler See
www.welterbe.org
INFORMATIONEN
24 Stunden Burgenland Extrem Trail
www.burgenlandextrem.com/trail.html
Neusiedler See Tourismus www.neusiedlersee.com
62
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Für Sofort-Sparer
und Viel-Fahrer!
Jetzt ÖBB VORTEILSCARD direkt in der ÖBB App
buchen und sofort sparen! Alle Infos auf
oebb.at/vorteilscard
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
HEUTE. FÜR MORGEN. FÜR UNS.
63
NACH-
HALTIGE
VERANT-
WORTUNG
WELTPREMIERE
Start-Bag ist gleich Trash-Bag.
Der 100% wiederverendbare
Müllsammel-Bag für alle
Wanderungen und Touren.
E-MOBILITÄT
Verstärkter Einsatz von E-Autos
unter extrem Bedingungen
für die mobile Versorgung!
REGIONAL
Produkte und Waren
von regionalen Produzenten
für die Versorgung.
C0 2
Ersparnis!
64
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Europas größte und
längste Flurreinigung!
Wir wollen unseren TeilnehmerInnen
ein nachhaltiges Erlebnis
bieten, dessen Entwicklung im
Einklang mit unseren Kernwerten erfolgt
– egal, ob es sich dabei um die winterliche
Extrem-Tour handelt oder um den Burgenland
Extrem-Trail. Unsere Vision besagt,
dass wir als verantwortungsvolle Organisatoren
agieren müssen, die sich um Menschen,
Tiere und die Natur gleichermaßen
kümmern. Allein dies zeigt schon, dass wir
langfristig handeln wollen und dass der Begriff
Nachhaltigkeit bei uns einen extrem
hohen Stellenwert hat. Unsere Handlungen
sollen dauerhaft sein, genauso wie unsere
Unternehmungen. Und das ist der Grund
dafür, dass wir uns voll und ganz auf unsere
Umwelt konzentrieren und unsere Aufgaben
extrem ernst nehmen.
Mehrweg statt Wegwerf
Seit Einführung unserer teuren aber sehr
hochwertigen Mehrweg-Faltbecher im Jahre
2016 konnten wir bislang rund 1.000.000
Wegwerfbecher einsparen!
Aufsammeln statt wegwerfen
Jedes Jahr strengen wir uns mehr an, damit
unsere Umwelt nicht durch unser Tun
leidet. Heuer starten wir Europas größte und
längste Flurreinigung! Bitte nutzt die Trashy-Collection-Bags
und sammelt während
der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour das
eine oder andere Papierl, die eine oder andere
Dose und die eine oder andere Pet-Flasche
am Wegesrand auf. Danke!
Wer nichts wegwirft, kann mehr aufheben!
Das gilt nicht nur während der 24
Stunden Burgenland Extrem Tour sondern
auch am Burgenland-Trail und allen anderen
Wegen!
Danke jetzt schon
fürs Mittun,
fürs Mitmachen!
1.000.000
Wegwerfbecher
seit 2016
eingespart.
315 km²
Europas größte
und längste
Flurreinigung!
NACHHALTIG
Sorgsamer Verbrauch
von Wasser, Strom
und Energie.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
65
Der
Neusiedler
see lebt!
TEXT: PROF. DR. ALFRED GOLDSCHMID
FOTOS: ARCHIV NATIONALPARK
NEUSIEDLER SEE - SEEWINKEL
Foto: Maria Hollunder
66
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
67
Wenn die winterharten Teilnehmer der
Extrem Wanderung rund um den Neusiedler
See in der Finsternis des frühen
Morgens in Oggau starten, wissen vermutlich
nicht alle, dass sie sich auf uralten
Wegen bewegen. Seit tausenden Jahren
führte etwas westlich des Ortes die
Bernsteinstrasse über das Leithagebirge
an die March und hinauf zur Ostsee.
Wer allerdings im Frühling kommt
und vielleicht auf dem kleinen Höhenzug
zwischen Oslip und Rust wandert wird
überrascht und entzückt sein von der Blütenpracht
der tief violetten, teils auch
blassgelben Zwergiris, die hier eines ihrer
größten Vorkommen in Österreich hat. Die
im Wind wogenden Kuhschellen sind dann
teilweise schon verblüht, aber zwischen ihnen
leuchten wie kleine Sonnen die Blüten des
Frühlingsadonis. Vom höchsten Punkt hat
man einen wunderbaren Blick auf die Seeniederung
und den See. Auf österreichischer
Seite bedeckt sein Wasser 230 km 2 , in Ungarn
90 km 2 . Nach den Kriterien der Limnologie
(Süßwasserkunde) ist er eigentlich
eine Lacke wegen seiner geringen Wassertiefe.
Trotzdem gilt er als Europas westlichster
Steppensee. Die Wanderer werden die Wulka,
der größte der wenigen Zuflüsse zum See
nördlich von Oggau kaum wahrnehmen. Der
Wasserstand des Sees wird hauptsächlich
durch Niederschlag und zu einem geringeren
Teil auch durch Unterwasserquellen aufrecht
erhalten. Der See ist etwa hundert Mal
im Abstand von etwa 150 Jahren trocken
gefallen zuletzt 1864-1870. Die angrenzenden
Seegemeinden überlegten bereits den
Seegrund landwirtschaftlich zu nutzen, was
allerdings durch den hohen Salzgehalt des
Seebodens misslang. Menschen und Vieh des
Ostufers litten unter dem ständig wehenden
salzhaltigen Winden. Kurz darauf erreichte
der See Höchststand und überschwemmte
die Ufergemeinden. 1888 bis 1909 wurde
zur Stabilisierung des Wasserstandes Kanäle
gebaut. Der wichtigste wird Einserkanal genannt.
Er leitet das Wasser zur Raab ab und
bildet seit 1921 die Grenze zu Ungarn.
Der an der Westküste und im südlichen
Teil bis zu 3 km breite Schilfgürtel bedeckt
fast die Hälfte des Sees. Im Schutz dieses
Schilfwaldes brüten in Kolonien einige der
Auffliegender Silberreiher
68
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
in Europa schon sehr seltenen Großvögel wie
der mächtige Silberreiher, der seltene und
kleinere Purpurreiher, der schneeweiße
Löffler mit seinem breiten Schnabel. Kaum
wird man eine Rohrdommel fliegen sehen,
aber ihren dumpfen Ruf kann man morgens
und abends überall hören. Auch viele kleine
Singvögel wie Bartmeisen, die sich akrobatisch
mit gespreizten Beinen an zwei Schilfhalmen
festhalten können, oder der schnarrende
Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger und viele
andere nutzen diesen gut geschützten Lebensraum.
Nur im Luftbild kann man die höchst
unterschiedliche Struktur des Schilfwaldes
mit tieferen und seichteren Stellen, mit jüngeren
und älteren Beständen erkennen. Sogar
über 200 Rothirsche, Rehe und Wildschweine
nützen diesen Lebensraum. Bisamratten bauen
hügelartige Burgen und unzählige Spitzmäuse
jagen Insekten. Rohrweihen gaukeln
mit V-förmig gespreizten Flügeln auf ihrer
Jagd nach Singvögeln und kleinen Säugern
langsam über dem Schilf dahin.
Generationen von Fischern haben
schmale Kanäle, die „Schluichten“, zum
offenen See vom Schilf befreit.
Der Fischfang ist ein bedeutender Wirtschaftszweig,
Karpfen und verschiedene
Verwandte des Karpfens (Weissfische) sind
häufig. Auch die geschätzten Räuber Zander
und Hecht sind nicht selten. Bemerkenswert
ist der Sichling, ein Karpfenfisch, mit
schmalem Körper, messerartiger Bauchkante
und einem hochständigen Maul, der kleine
Krebstierchen des Freiwassers, Hauptanteil
des Planktons, frisst. Eine Katastrophe
für die heimischen Fische war das Einsetzen
des Aals, dessen Fang zwar kurzfristig
einen Gewinn brachte aber als Laich- und
Jungfischräuber großen Schaden anrichtete.
Die Aale wurden erfolgreich abgefischt
und nicht wieder besetzt. Als faunenfremdes
Element darf der Aal per Gesetz nicht
wieder eingesetzt werden.
Schilfrohrsänger
Der Schilfgürtel ist die Kinderstube der
Jungfische. In seinem hochproduktiven Wasser
können Kleinkrebse, wie die Wasserflöhe
(Daphnia) mit unglaublicher Dichte, mit
nur wenige Millimeter Distanz zu einander
auftreten. Dieses Nahrungsangebot nützt
auch eine Pflanze, der Wasserschlauch, der
seinen Stickstoffbedarf durch Einfangen der
Kleinkrebse in klappenartigen Fallen, deckt.
Abends hört man aus dem Schilfgürtel überall
die sanften „U“ Rufe der kleinen rotbauchigen
Tieflandunke und das helle „Geknatter“
der Laubfrösche, die massenhaft hier
leben. Letztere wandern nach ihrer Verwandlung
aus der Kaulquappe in riesigen Scharen
landeinwärts und dringen zur Überraschung
vieler Menschen sogar in Häuser ein.
Nächste Station ist die uralte Stadt Rust,
die ähnlich wie Oggau seit 1317 urkundlich belegt
ist.1681 wurde sie durch Kaiser Leopold I.
zur Freistadt erhoben. Damit erlangte die
Marktgemeinde auch die hohe Gerichtsbarkeit,
es kostete sie aber 60.000 Gulden und
500 Eimer erlesenen Weines; ein Eimer enthielt
72,5 Liter zu fünf Gulden der Liter.
Rust hat drei Kirchen: Die kleine gotische
Fischerkirche mit wunderschönen Fresken,
nicht weit davon eine große protestantische
Kirche und am Hauptplatz die große katholische.
Protestantismus war in diesem ehemaligen
west-ungarischen Land weit verbreitet.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
69
DER SEE LEBT
Wörthenlacke & Lange Lacke
70
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Der heute so viel gebrauchte Begriff Pannonien,
bekannt geworden auch durch die
wunderschönen Weisen des Geigers Toni Stricker,
ist heute ein Modewort geworden; biologisch
ist er nicht gerechtfertigt. Die sogenannte
pannonische Region ist eine Verzahnung
zwischen West und Ost. Pflanzen und Tiere
Westeuropas und der Alpen erreichen hier
ihre Ostgrenze, hingegen jene aus Russland
und sogar Zentralasien ihre Westgrenze. Als
markantes Beispiel sei hier die große nachtaktive
südrussische Tarantel genannt.
Die weiten waldfreien Flächen sind keine
natürlichen Steppen, sondern sind durch
Jahrhunderte lange Beweidung entstanden.
Durch den Salzgehalt der Böden war Ackerbau
nur im geringen Umfang möglich. Zur
Fleischversorgung Wiens, der rasch wachsenden
Metropole des Habsburgerreiches
wurden riesige Herden des Graurinds,
auch Steppenrind genannt über gewaltige
Strecken aus Ungarn bis an die der Leitha,
damals die Grenze, getrieben. Mit den Gemeinden
im Seewinkel wurden Verträge geschlossen
zur Auffütterung der ermüdeten
Tiere. Langwierige Zollformalitäten an der
alten Grenze verlängerten zusätzlich den Aufenthalt
der Herden. Der Viehtrieb und die
intensive Beweidung formten entscheidend
die Landschaft. Nach dem Ende der freien
Rinderhaltung auf den sogenannten „Hutweiden“
setzte rasch Verbuschung ein; sogar
das Schilf begann sich vom See landeinwärts
auszubreiten. Zum Landschaftsmanagement
entschloss sich die Nationalparkverwaltung
wieder eine große Graurindherde aufzubauen,
die heute südlich von Apetlon in den weiten
Flächen des Sandeck lebt. Auch die in der
Barockzeit gezüchteten weißen Esel auf einer
Weide nicht weit vom Informationszentrum
erfüllen denselben Zweck. Eine Augenweide,
besonders beliebt bei Kindern sind die Mangalica
(Wollschweine) zwischen Podersdorf
und Illmitz. Das Freihalten der Wiesenflächen
im Bereich der langen Lacke wird durch
Säbelschnäbler
das Austreiben der Hausrinder der Gemeinde
Apetlon erreicht, dass am 1. Mai mit einem
Festakt begangen wird. Sicher trugen auch
die Verwüstungen der Türkenkriege zur Entstehung
dieser Steppenlandschaft bei. Mehrere
Dörfer jener Zeit sind verschwunden wie
der Ort Zitzmannsdorf nördlich von Podersdorf,
auch der heute wieder große Ort St.
Andrä war Jahrhunderte lang eine Wüstung.
Auf den der freien Wiesenflächen brüten
heute in großer Zahl Kiebitze und Feldlerchen,
deren Gesang im Sommer ständig
zu hören ist; die Feldlerche wurde von den
Vogelkundlern zum „Vogel des Jahres 2019“
erklärt.
Der geringe Niederschlag verbunden mit
geringer Seehöhe, tiefster Punkt Österreichs
mit 114 m ü.d.M. und die Abdichtung
der Böden durch Tonlagen führt zu salzdynamischen
Böden, einzigartig in Mitteleuropa,
dem hellen durch Salzausblühung an der
Oberfläche oft weißen Solontschak und dem
dunklen, humusreichen Solonetz. Hier gedeihen
Salz liebende Pflanzen wie man sie nur
am Meeresstrand, in Russland und Innerasien
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
71
Graugänse wandern in strengen Wintern ab.
Vielleicht werden unsere Wanderer tausende
nordische Gänse, vor allem Blässgänse und
Saatgänse sehen, beides Bewohner der russischen
Tundra. Bei Tagesanbruch verlassen sie
ihre Schlafplätze auf den Lacken und fliegen
zur Nahrungsaufnahme auf die schneefreien
Flächen der Wintersaaten in Niederösterreich
und Ungarn.
Salz-Aster Queller Lackenrand
findet. An den tiefsten Stellen bilden sich
extrem seichte Lacken wie die Lange Lacke,
Wörthen Lacke, der Illmitzer Zicksee, der
Obere Stinker in der Hölle und viele weitere.
Kleinkrebse und Insekten und deren Larven in
diesen Gewässern sind die Nahrungsbasis für
die große Zahl und Vielfalt der durchziehenden
Vogelwelt von April bis Mai. Große Gruppen
von Rotschenkel, Kampfläufern, Alpenstrandläufer,
Bruchwasserläufern machen hier Rast
und futtern für ihren noch weiten Flug nach
Norden bis in die Tundren Skandinaviens und
Russlands. Spatzengroße Regenpfeifer rasen
am Ufer der Lacken entlang. Möwen und
Seeschwalben beginnen die Brutplätze zu besiedeln.
Bemerkenswert sind die hochbeinigen
schwarz-weißen Säbelschnäbler mit
ihrem nach oben gebogenen Schnabel, mit
dem sie mit wischenden Bewegungen das Wasser
durchkämmen. Sie kommen sonst nur an
den Meeresküsten vor. Stelzenläufer, die wie
Ministörche wirken, bauen wahrscheinlich auf
Grund der Klimaerwärmung eine wachsende
Population auf. Ihre eigentliche Heimat sind
Afrika und der Mittelmeerraum. Ebenso kann
man vielerlei Entenarten, Blässhühner und
Graugänse beobachten. Die hier brütenden
Salzverträgliche Pflanzen besiedeln die
Böden zwischen den Lacken, wie Salzmelde,
Queller und andere. Hier muss gesagt werden,
dass es sich hier nicht um Kochsalz (Natrium
Chlorid) handelt, sondern um Soda (Natrium
Carbonat). Auf den nur wenige Zentimeter
höheren Flächen als jene der Salzböden
haben sich Wiesen entwickelt mit einer charakteristischen
Pflanzengemeinschaft, darunter
die violett blühende Königskerze, die
meterhohe nickende rosa Distel, der blaue
österreichische Lein, der graublaue Steppenroller
und viele mehr sogar Erdorchideen wie
verschiedene Knabenkräuter und in großer
Dichte Spinnenragwurzen, die in Form ihrer
Blüte und im Duft Insekten imitieren.
Die Trockenwiesen besiedeln auch die
putzigen kleinen Erdhörnchen, die Ziesel, die
in großen Kolonien leben, in unterirdischen
Bauten in welchen sie den langen Winter
überstehen. Hoch aufgerichtet beobachten
sie die Umgebung ob nicht Greifvögel oder
der gefährliche Steppeniltis zu sehen ist. Sie
lieben das Sonnenlicht, an trüben, regnerischen
Tagen verlassen sie kaum ihre Bauten.
In der Netzhaut ihrer großen Augen findet
man nur Sinneszellen für Farbsehen und
Starklicht. Seit wenigen Jahren ist auch der
Wärme liebende Goldschakal über den Balkan
bis hierher vorgedrungen und hat sich
nachweislich vermehrt.
Wer einen Abstecher in den Hanság
(Waasen) macht – ein verlandeter Ostteil des
Sees– kann dort den schwersten flugfähigen
72
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Vogel der Welt beobachten: die Großtrappe.
Zwischen den beiden Strassen von Andau
und Tadten zum Einserkanal liegt ein gut
einschaubares Balz- und Brutgebiet dieser
Vögel. Die Hähne werden bis 17 kg schwer.
Als Kranichvögel haben sie eine extreme
Balz. Sie drehen die weiße Unterseite der
Flügel nach oben, plustern sich auf, sodass
der Hahn zu einer weiß leuchtenden, stolzierenden
Kugel wird, weithin erkennbar für die
Hennen in dieser Ebene. Durch erfolgreiche
Schutzmassnahmen ist die Trappenpopulation
im Raum Slowakei, Niederösterreich,
Burgenland und Ungarn auf 480 Tiere angewachsen.
siedlungspolitische Interessen. Als Österreich
gemeinsam mit dem Burgenland den
Bau einer Strasse aus dem Seewinkel an das
Westufer beschloss mit einer Brücke zwischen
Illmitz und Mörbisch, der engsten Stelle des
Sees, kam es zu heftigen auch internationalen
Protesten. Das Projekt wurde fallen gelassen,
es kam zum Umdenken. 1993 wurde dann der
Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel
errichtet und 2001 zum Weltkulturerbe erklärt.
Betont sei hier die gute bilaterale Zusammenarbeit
mit den ungarischen Behörden
und den ungarischen Naturschützern und
Ökologen. Die Ratifizierung der Erhebung
zum Weltkulturerbe wurde 2003 in Pamhagen
und im ungarischen Schloss Esterházy
feierlich begangen. Das Burgenland und die
angrenzende Region Ungarns besitzen damit
ein unschätzbares Naturjuwel, aber haben
auch große Verantwortung und Verpflichtung
für die Nachwelt übernommen.
Rastplatz - vom Turm Hölle
Das Infozentrum des Nationalparks in
Illmitz bietet reichhaltige Informationen und
Unterlagen für jeden interessierten Besucher.
Vierteljährlich erscheint die Zeitschrift „Geschnatter“
die jeweils zu einem bestimmten
Thema neueste Forschungsergebnisse, aber
auch Information zu Kulinarik und Tourismus
beinhaltet.
Das Burgenland ist als jüngstes Bundesland
Österreichs nach schlimmen Wirren
1922 endgültig von Ungarn getrennt worden.
Die „Zitzmannsdorfer Wiesen“ wurden schon
1930 zum Naturschutzgebiet erklärt, später
folgten andere wie das Gebiet der „Langen
Lacke“. Die Naturschützer hatten es nicht
leicht gegen agrarische und verkehrs- und
ALFRED GOLDSCHMID geboren in Wien, Studium
der Biologie, Anthropologie, Paläontologie an
der Universität Wien, promovierte in Zoologie zum
Dr. phil.. Seit 1970 an der Universität Salzburg als
Professor für Biologie/Zoologie.
Ich danke Herrn Alois Lang und seinen Mitarbeitern vom
Informationszentrum des Nationalparks Neusiedler See
- Seewinkel in Illmitz für die freundliche zur Verfügungstellung
der Bilder und für wertvolle Hinweise zur Verbesserung
des Textes.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
73
Highway
to
Mariazell
TEXT + FOTOS
CLAUDIA HILMBAUER
74
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Ohne Training Halbmarathon laufen.
Haie streicheln. David Hasselhoff Konzert
besuschen. Zeitungsabo kündigen:
Es gibt viele Dinge in meinem Leben,
die ich als „Extremerfahrung“ betitelt
hätte. Aber das war, bevor ich spontan
pilgern ging.
„Wenn ich gerade erst aus dem Bus gestolpert
wäre, würde ich auch noch besser
aussehen!“ brülle ich. Also nicht laut, sondern
eher innerlich. Dabei ist mir völlig
klar, dass die Touristen, die in ihren Kleidchen
und Sandalen in den Ötschergräben
fröhlich Fotos vom Spazierengehen
machen, nichts für meine Misere
können. Es war ganz alleine
meine Entscheidung, die
mich an diesen Punkt in
meinem Leben gebracht
hat. „Dieser Punkt“, das
ist der Naturpark Ötscher
Tormäuer. Vor mir liegen
noch etwa 20 Kilometer.
Hinter mir bereits rund
50. In Wahrheit sind erst
12 Stunden vergangen, seit
ich mich in Amstetten (Niederösterreich)
auf den Weg nach Mariazell
(Steiermark) gemacht habe. Gefühlt bin
ich allerdings schon eine Ewigkeit unterwegs.
Die Idee, die 70 Kilometer von Amstetten
nach Mariazell und wieder retour
zu wandern, ist keine neue. Die Route ist
ein beliebter Pilgerweg in unserer Region.
Für mich war sie allerdings neu - selbst zum
Zeitpunkt des Aufbruchs noch. Denn während
die meisten Menschen spirituell motiviert
pilgern gehen, waren es bei mir eher
Spirituosen, die mich ins Wanderoutfit gezwungen
haben. Eine klassische verlorene
Wette in bierseliger Runde und zwei Tage
später bin ich also am Weg.
Der ist recht schön. Denke ich zumindest.
Denn als ich um kurz vor Mitternacht
aufbrach, war es natürlich stockfinster. Ein
Umstand, der sich die nächsten acht Stunden
auch nicht änderte. Mein Rucksack war
prall gefüllt mit allem, was man unterwegs
so brauchen könnte. Verbandszeug,
Essen, Kamera, Reserveakkus
fürs Handy, Wechselkleidung,
ein Buch - meiner
Erfahrung entsprechend,
die genau Null war, hatte
ich viel zu viel Zeug mit.
Schon nach wenigen Kilometern
überlegte ich,
wo ich den Krempel loswerden
könnte. Orte mit
so schmucken Namen wie
„Ferndorf“, „Schnotzendorf“
und „Randegg“ ließ ich relativ
zügig hinter mir. Über mir durchzogen
zahllose Sternschnuppen den Nachthimmel,
die Stimmung war noch gut, die Blasen
noch nicht viel mehr als eine Möglichkeit.
Jetzt, einen halben Tag später, sind sie
schmerzhafte Wirklichkeit geworden. Aus
dem anfangs noch leichten Schritt ist ein
langsames Dahinschleichen geworden.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
75
So einen Scheiß mache ich nie wieder!
Ich bin weder trainiert noch erfahren.
Die Sonne brennt vom Himmel, ich sehne
mich nach Elektrolyten in Bierform und
möchte eigentlich aufgeben. Eigentlich.
Aber da ist die Sache mit der Ehre. Ich habe
mich über den Hochkogl gekämpft, habe
die Vorderen Ötscher Tormäuer hinter mich
gebracht - jetzt werde ich nicht aufgeben.
Es kostet mich viel Kraft, aber ich schleppe
mich vorbei am Ötscherhias, hinauf aufs
Hagengut und auf der anderen Seite am Erlauf
Stausee entlang. Kleine Kinder, die mit
ihren Eltern einen Wochenendausflug machen,
überholen mich. Omis mit Gehstock
auch. Als ich in Mitterbach bin, trennen
mich nur noch die längsten fünf Kilometer
meines Lebens vom Ziel.
Als ich endlich auf der Zufahrtsstraße
zur Basilika Mariazell bin, sind meine Blasen
so groß geworden, dass sie Schatten werfen.
Ich habe Sonnenbrand auf den Schultern
und im Gesicht. Meine letzten fünf
Euro werfe ich in die Spendenbox in der
Kerzerlgrotte. Stolz und physische Schmerzen
erfüllen mich gleichermaßen. Aber da
ist auch eine Klarheit im Kopf, die eventuell
Delirium sein könnte, wahrscheinlich aber
mit der Extremerfahrung zu tun hat, die ich
die letzten 18 Stunden hatte. Ich zünde die
Kerze an und wanke in mein Quartier für
die Nacht. „So einen Scheiß mache ich nie
wieder“, informiere ich den Rezeptionisten.
Und dann fällt mir ein: heim muss ich
ja auch noch... Und dass ich kurz darauf
meine erste 24-Stunden-Wanderung wagen
würde, wusste ich da auch noch nicht.
CLAUDIA HILMBAUER (35) ist freie Journalistin,
Chefredakteurin von thechill.at und Autorin
(„Vegetarisch mit Speck – Geschichten vom Verreisen“).
Seit ihrer unabsichtlichen Pilgerwanderung
liebt sie das Extreme und versucht, immer länger und
immer weiter zu gehen.
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BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Eine
Hommage
ans Gehen
TEXT + FOTOS
ERNST MERKINGER
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Da ein Hetzen zu einem wichtigen
Kunden, dort im Sekunden-Takt reinkommende
WhatsApp-Nachrichten von
Bekannten, die sich wieder einmal auf
einen Kaffee treffen wollen.
Aja, stimmt! Und zur Weltweiten- Klima-Demo
„Fridays for Future“ wollte ich
diese Woche auch noch gehen, war ich doch
bei der letzten nicht. - Oft denke ich mir,
dass die Zeit schneller geworden ist, doch
wie der Zeitforscher Karl Heinz Geißler in
einem seiner Interviews treffend formuliert
hat, trügt der Schein: „Die Zeit ist immer
gleich. Nur wir Menschen stecken immer
mehr hinein. Heute werden wir permanent
überschüttet mit neuen Ereignissen.
Die Informationsdichte wird immer
größer - und das verdichtet
unsere Zeit.“
Weitwandern am
Lechweg, Pilgern am
Camino Frances in Spanien,
Spazierengehen im
Pötzleinsdorferpark Wien
und eine Gehmeditation
von meinem Zuhause Richtung
U-Bahnstation Margaretengürtel
(aka „Kinhin“ ist im
Zen-Buddhismus die Meditation während
des Gehens) waren bzw. sind für mich
wunderbare Übungen der Erinnerung, um
wieder mehr Achtsamkeit in meinen Alltag
zu bringen. Für mich ist’s u.a. das Erden,
dem Wesentlichen und Unwesentlichen
wieder mehr bewusst werden, die Entschleunigung
etc., um wieder einen Hauch
Sosein im Alltag einfach zu kultivieren und
integrieren. Insbesondere auf den längeren
Tages-, Weitwander-Touren und Pilgerreisen
hab ich es oft so erlebt, dass sich aus einem
getakteten Gefühl ein Rhythmus entwickelt.
Ein natürlicher Rhythmus durch
kleine Veränderungen wie das „Nicht-Wecker-Stellen“,
weil´s wenig Unterschied
macht, ob ich um Punkt 8 Uhr oder wenige
Minuten früher oder später aufstehe. Laut
Zeitforscher Karl-Heinz Geißler, der keine
Uhr trägt, in seinem Haushalt keine hängen
hat und nur ein Festnetz-Telefon besitzt,
weist darauf hin, dass wir die Naturzeit
vergessen haben. Weshalb nach Geißler so
viele Mensch ein Burn-Out oder einen
Herzinfarkt erleiden.
Studien (z.B. eine der
Pittsburgh University) beweisen,
dass regelmäßiges
Wandern in den Bergen
das Risiko von altersbedingtem
Gedächtnisverlust
um 50% minimiert,
die Konzentrationsfähigkeit
- durch die konzentrierte
Sauerstoffaufnahme - erhöht
oder ähnliche Wirkungen wie ein
hochpotentes Antidepressivum hat - in
Anbetracht dessen, dass die WHO (Weltgesundheitsorganisation)
für 2020 „Depressionen“
als die zweithäufigste Volkskrankheit
prognostiziert, sollten Ärzte*innen und
Therapeuten*innen offensichtlich „Gehen“
bzw. „Wandern“ verschreiben.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Durch die Stille, die in einem
wieder einkehrt, wenn man in der
Natur ist, findet man automatisch
eine Wiederverbindung zu
seinem Innersten.
Ebenfalls hat mir Clemens Arvay, seines
Zeichens Biologe und Bestsellerautor (Der
Biophilia- Effekt: Heilung aus dem Wald)
in einem Gespräch begeistert berichtet,
dass so genannte sekundäre Pflanzenstoffe
aus der Waldluft unser Immunsystem nachweislich
ausbalancieren und sogar unsere
körpereigenen Abwehrkräfte gegenüber
Krebserkrankungen fördern. Zu diesen
gesunden Stoffen der Natur gehören beispielsweise
die Terpene der Bäume, die im
Pflanzenreich als „chemische Wörter“ der
biologischen Kommunikation dienen. Anionen
- negativ geladene Sauerstoffteilchen -
aktivieren unsere Abwehrkräfte und wirken
entzündungshemmend.
Wenn wir in der Natur gehen, tun wir
uns unbestritten etwas Gutes. Wir entspannen,
bekommen Abstand vom Alltag, schalten
das Smartphone ab bzw. uns selbst ein
und entdecken wieder unsere Sinne, unser
Wesen, schaffen Nähe zu unserem Ursprung
und sind gelöst - von der Zeit. Es
entsteht ein Sein.
ERNST MERKINGER 29 Jahre alt, lebt in Wien
und hat sich nach seinem 3.400 Kilometer Fußmarsch
von Wien nach Marrakech dem Weitwandern
(Alpe Adria Trail, Lechweg, GasteinTrail, etc.) beruflich
gewidmet. In Form von Vorträgen, seinem Buch
„Mein Leben ist eine Pilgerreise
- Zu Fuß nach Marrakesch“,
Artikeln und diversen Interviews
teilt er seine Begeisterung für
das „Meditieren mit den Füßen“.
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Instagram: @ernstjetzt
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
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Im Seewinkel 1
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Doch etwas
leuchtet
in der Stille
der Wüste
TEXT + FOTOS
GUDRUN KRINZINGER
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Es sind drei Sätze, die mir nach meiner
Wanderung in Marokko im Gedächtnis
blieben:
1) Hod wer an Staubsauga do?
(oberösterreichisch für: Hat wer
einen Staubsauger dabei?)
2) Händewaschen!
3) Jalla, jalla! (arabisch für: Auf geht’s!)
Sand ist gnadenlos. Er kriecht in die
Ohren, in die Augen, in die Nasenlöcher,
in den Mund, kurz gesagt in jede nur erdenkliche
Körperöffnung. Er bewohnt die
Schuhe, die Hosentaschen, den Rucksack,
den Fotoapparat. Er verbirgt sich im Zelt
und im Schlafsack und verfolgt einen.
Etwa ein halbes Kilo Sand exportierte
ich unwissend zwei
Monate später nach Äthiopien.
Das Innere meines
Koffers war voll mit Sandkörnern.
Ich kam nur zufällig
auf die Lösung. Der
Hohlraum meiner Sandalen
hatte sich mit der
Sahara verbündet. Wieder
und wieder kippte ich die
Sandalen um, wieder und wieder
rieselte Sand aus einer winzigen
Öffnung der Sohle.
Ist es darum ein Wunder, dass meine
Wanderkollegin beim Wüstenwandern in
Marokko nach einen Staubsauger rief? Natürlich
lachten wir ob der Absurdität des
Wunsches. Wir waren in der Wüste, abgeschnitten
von jeglicher Zivilisation: kein
Strom, kein WLan, kein Sushi. Die nächste
Dusche lag Hunderte von Kilometern von
uns entfernt, das nächste Bier ebenso. Was
soll’s, Duschen wird sowieso überbewertet.
„Händewaschen!“ lautete das Motto
unseres Guides Abdellah beim Frühstück,
beim Mittagessen und beim Abendessen.
Das Wasser im Blechkessel wurde extra für
uns aufgekocht, Luxus pur in einer ansonsten
kargen Welt.
Abdellah war unser Weckerruf am frühen
Morgen, unser Kompass während des
Tages und unser Geschichtenerzähler am
späten Abend. Mit „Yallah, Yallah!“ spornte
er uns an, die höchsten Dünen Marokkos
zu bezwingen und mit
unendlicher Geduld lehrte er
uns die Kunst des Turbanbindens.
Für uns war er die
wichtigste Person vor Ort.
Nach ihm kamen bereits
die Dromedare, die unser
Gepäck, die Zelte und das
Wasser transportierten.
DROMEDARE – DIE
HEIMLICHEN KÖNIGE
DER WÜSTE
Schon einmal zugehört, wenn ein Dromedar
seinen Unmut kundtut? Es weder
bepackt noch aufstehen will? Es klingt wie
eine Mischung aus Blöken, Röhren und
Knurren, eine Geräuschkulisse, die man
nicht so schnell vergisst.
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Eines dieser rätselhaften Tiere wurde
abkommandiert um unsere Wanderung zu
begleiten. Es trug unseren Imbiss in Form
von Nüssen, Datteln und Wasser. Zusätzlich
wurde sein Sitzkomfort von fuss- und
kniemaroden Wanderern in Anspruch genommen.
Mucki, so taufte ein Mitwanderer
das Wüstenschiff, meisterte seine Aufgabe
mit Bravour und ließ sich seine Mühe mit
Apfel- und Orangenschalen belohnen.
WARUM WÜSTENWANDERN?
UND WARUM AUSGERECHNET
IN MAROKKO?
Die Wüste hat mich schon in Namibia
fasziniert. In einem Heißluftballon schwebte
ich über die Dünen in Sossusvlei. Bei einer
Living Desert Tour in der namibischen
Wüste lernte ich die kleinsten Tiere kennen.
Im Oman folgte dann ein weiteres Wüstenabenteuer:
Zum ersten Mal stieg ich auf den
Rücken eines Dromedars. Es trug mich eine
Stunde in die Rub al Chali, wo mir Dromedarführer
Sultan einen Kaffee kochte. Es
war die Ruhe, die mich faszinierte.
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Der Schriftsteller
Antoine de Saint-Exupéry legte
dem kleinen Prinzen folgende
Worte in den Mund:
„Ich habe die Wüste immer geliebt.
Man sitzt auf einer Sanddüne.
Man sieht nichts. Man hört nichts.
Doch etwas leuchtet in der Stille.“
Diese Worte konnte ich nachvollziehen.
Und die Sehnsucht nach einem längeren
Aufenthalt in einer Wüste wurde größer.
Im Dezember 2017 war es dann endlich
soweit. In Marokko war ich noch nie, die
Kombination Wüstenwandern und Städtetrip
nach Marrakesch klang verlockend.
Schnell war der einwöchige Aufenthalt gebucht.
Erst nach der Buchung kamen mir
Zweifel. Würde ich die Tagesetappen überstehen?
Würde ich in der Nacht frieren und
untertags vor Hitze sterben? Und wie wandert
es sich in einer Gruppe?
Meine Sorgen lösten sich im Sandsturm
auf. Ohne Daunenjacke hätte ich die
Wandertour nicht geschafft. Ein scharfer
Wind ließ mich manchmal nur die Konturen
meiner Mitwanderer erkennen. In den
Nächten hingegen war es windstill, die Luft
im kleinen Zelt wärmte sich schnell auf,
mein Schlafsack leistete mir gute Dienste.
Die Tagestouren waren anstrengend, aber
machbar. Müde, aber zufrieden krochen
wir nach den Touren ins Gemeinschaftszelt,
teilten unsere Gedanken bei einer Tasse Tee
und stärkten uns beim Mittag- und Abendessen.
Unser Koch zauberte die leckersten
Gerichte für uns. Wir tanzten ums Lagerfeuer,
während sich die Dromedare schlafen
legten. Wir beobachteten Sonnenuntergänge
und Sonnenaufgänge und sahen den
Sternschnuppen bei ihren Höhenflügen zu.
Wir liebten die Wüste. Wir saßen auf
den Sanddünen. Wir sahen nichts. Wir hörten
nichts. Doch wir sahen etwas in der Stille
leuchten…
GUDRUN KRINZINGER
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem
Blog: www.reisebloggerin.at
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Rund um
den See
TEXT: PROF. DR. ALFRED UND
FRIEDERIKE GOLDSCHMID
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Die Bewohner der Ufer großer Seen wie der
Neusiedler See haben immer schon gerätselt,
wie eine derart riesige Wasserfläche entstehen
konnte. Sagen entstanden als Erklärungen:
Einst hat ein alter Mann, an einem drückend heißen Sommertag sich
im Schatten eines Baumes niedergelassen. Von seiner langen Wanderung
durch das ebene Land war er müde und durstig, aber nirgends
war ein Brunnen oder ein Haus zu sehen. Da kamen zwei muntere
Burschen mit einem großen Krug Wasser des Weges. Der alte Mann bat
sie um einen Schluck zur Erfrischung. Sie aber lachten ihn aus und verspotteten
ihn, schütteten sogar das Wasser aus und einer meinte: „Eher
wird aus diesem Wasser ein See entstehen, als dass wir dir nur einen Tropfen
abgeben.“ Lachend gingen sie weiter. Traurig setzte der Alte seinen Weg
fort. Schon in der darauffolgenden Nacht stieg in den weiten Feldern
und Wiesen Wasser auf, es stieg und stieg und die Dörfer mit Mensch
und Vieh versanken darin.
Nach einer anderen Sage lag in der Mitte des heutigen Sees das Dorf
Mädchenthal in dem ein wunderschönes Mädchen lebte. Ein adeliger
Herr, der auf seinen Jagdritten immer hier Halt machte, verliebte sich
in sie. Seine Frau erfuhr davon. Als er auf einer längeren Reise war
ließ sie aus Eifersucht von ihren Knechten das Mädchen und deren
Mutter im Dorfteich ertränken. Die Mutter des Mädchens verfluchte
die Burgherrin und schrie: „All dein wunderschönes Land hier soll unter
einem riesigen See verschwinden!“ Und so geschah es. Die Bewohner der
Dörfer flüchteten. Erst als das Wasser zum Stillstand kam, gründeten
sie den sicheren Ort Neusiedl.
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Vor 16 Millionen Jahren, lange bevor
der See entstand, waren die ungarische
Tiefebene und sogar das Wiener Becken
von Ausläufern des Weltmeeres Tethys bedeckt.
Das Leithagebirge und die kleinen
Karpaten ragten als Inselkette aus diesem
Meer. Aus Korallen, Kalk einlagernden
Algen, Bänken von Riesenaustern, Pilgermuscheln
und vielen Schalen tragenden
Meeresbewohnern entstanden die Steinbrüche
von St.Margarethen und Fertövaros/Kroisbach.
Vor etwa 13 Millionen
Jahren verloren diese Randmeere ihre
Verbindung zum Ozean, es bildeten sich
Binnenmeere, die allmählich aussüßten
und verschwanden. Der See selbst ist etwa
10.000 Jahre alt. Menschen siedelten vor
seiner Entstehung schon auf dem heutigen
Seegrund, wie archäologische Funde belegen.
Zwischen 7000 und 5000 v.Chr. in der
sogenannten Jungsteinzeit entstanden die
ersten menschlichen Siedlungen im heutigen
Uferbereich. Der südöstliche Teil, der
sogenannte Wasen/Hansag, war mit Wasser
bedeckt und Sumpfland.
Immer wieder gab es Trockenperioden
in denen der See oft völlig verschwand.
Traut man den spärlichen historischen Berichten,
so überquerte 1096 das Kreuzfahrerheer
des Gottfried von Bouillon das trocken
gefallene Seebecken. Auch 1740 war
der See angeblich trocken gefallen. Aber
schon 1786 soll er wieder weite Bereiche
überschwemmt haben.
Sehr lange war der Seewinkel nur
weidewirtschaftlich genutzt, die wenigen
Laubwälder holzten die Römer, für den
Ausbau der nahen Stadt Carnuntum und
den vielen Siedlungen um den See, ab. In
der Folge werden wir zeigen, dass in nahezu
allen heute noch bestehenden Orten bemerkenswerte
Funde aus der Mittel-und Jungsteinzeit,
Bronzezeit mit der Hallstattzeit
und den Römern zu Tage gekommen sind.
Zunächst aber ein paar Worte zum See:
Er hat einen Salzgehalt von etwa 0,2% (2g
pro Liter). Die Hauptkomponente der Salze
ist Soda (Natriumkarbonat), gefolgt von Bittersalz
(Magnesiumsulfat) und Glaubersalz
(Natriumsulfat). Das Natriumchlorid, unser
Speisesalz, bildet nur einen geringen Anteil.
In den flachen Lacken des Seewinkels steigt
jedoch der Salzgehalt bis zu 2% (20g pro Liter).
Meerwasser hat einen Salzgehalt (vorwiegend
Kochsalz) von 3,5% (35g pro Liter).
Im Spätsommer trocknen viele Lacken fast
vollständig aus und es bilden sich schneeweiße
Salzflächen vorwiegend aus Soda, Bittersalz
und Glaubersalz. Die Ungarn nennen
diese Salzmischung Zick, daher die vielen
Zickseen und Zicklacken im Seewinkel.
Im Sinne der Limnologie (Süßwasserkunde)
gilt der Neusiedlersee nur als Lacke,
da ihm mit einer Wassertiefe von 1,5m eine
echte Tiefenstufe fehlt. Die Farbe des Sees
erscheint, im Unterschied zu unseren Voralpenseen,
die uns meist blau erscheinen,
immer hellgrau und trübe wie Zementmilch,
schon nach wenigen Zentimetern
kann man seine eingetauchte Hand nicht
mehr sehen. Diese „Seetrübe“ stammt von
feinsten Sedimentteilchen des Seebodens,
aufgewirbelt durch die ständig herrschenden
Winde. Selbst tagelang in einem Glas stehendes
Seewasser wird nicht klar. Ganz anders
das Wasser im Schilfgürtel: es ist braun durch
gelöste Huminsäuren aber glasklar bis zum
Boden. Man kann die Unmassen der wenige
Millimeter großen Wasserflöhe (Daphnien)
und andere Wasserbewohner sehen. Dieses
reiche Nahrungsangebot an Kleinstorganismen
nützen die Jungfische, der Schilfgürtel
ist ihre Kinderstube. Das dichte Schilf
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
wirkt als Sedimentfalle, daher die Klarheit
des Wassers. Dort wächst auch der gelbblühende
Wasserschlauch, eine fleischfressende
Pflanze. Mit klappenartigen Fallen aus
modifizierten Blättern fängt er die winzigen
Krebschen. Mit 180 qkm ist der Schilfgürtel
des Sees der zweitgrößte Bestand in
Europa nach dem Donaudelta. Heute leidet
das Schilf an Überalterung und scheint an
der Grenze seiner Ausbreitung zu sein. Die
Nationalparkverwaltung, der WWF, Birdlife
Austria und die Verwaltung der Esterhazyschen
Domänen haben ein Management
Programm für den Schutz und die Nutzung
des Schilfes entwickelt. Das Schilf wird im
Februar, zur kältesten Zeit möglichst bei
Eisbedeckung geschnitten. Das Neusiedlersee
Schilf enthält viel Silikat und ist sehr gut
geeignet für Dächer. Das meiste wird nach
England und den Niederlanden exportiert.
NACH SOVIEL BIOLOGIE- UND
WASSERKUNDE WOLLEN WIR EINIGE
ORTE DER RUNDWANDERUNG
VORSTELLEN.
Alle Orte um den Neusiedlersee sind
meist seit der Jungsteinzeit besiedelt, dementsprechend
sind überall mehr oder weniger
reiche Funde aus allen Epochen zu Tage gekommen.
Viele schöne interessante Gefäße,
Waffen, Schmuckgegenstände und Münzen
aus den verschieden Epochen kann man
in den reichen Sammlungen des burgenländischen
Landesmuseums in Eisenstadt
bewundern. Nahezu alle Orte haben auch
unter kriegerischen Ereignissen oft schwer
gelitten: In der Römerzeit war es der Markomanneneinfall,
in der Völkerwanderungszeit
waren es die Goten und Langobarden, es
folgten die Ungarn, bis zur Zeit Kaiser Karls
des Großen lebten hier Awaren. Frühe Siedlungen
fegte 1241 der Tatarensturm hinweg.
1605 kamen die aufständischen Protestanten
unter Stefan Bocskay, 1529 und 1683
die Türkenkriege, die Kuruzzeneinfälle von
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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1671 bis 1711. 1809 „beglückten“ sogar die
Soldaten Napoleons verschiedene Orte. Wiederholt
gab es vom 16. bis 18. Jahrhundert
Pestepedemien und letztendlich die schrecklichen
Ereignisse des 2. Weltkrieges 1945.
Diese Daten zeigen wie sehr das Burgenland
und der Rauam Neusiedlersee als Durchzugs-
und Kriegsgebiet immer wieder leiden
musste.
Über die Freistadt Rust haben wir in
unserem Beitrag „Der See lebt“ - siehe Seite
69 - schon viel erzählt.
Mörbisch / Fertömeggyes / Merbis:
Jedermann kennt heute diesen Ort durch die
so erfolgreichen Seefestspiele. Im älteren Teil
findet man die 2003 zum UNESCO Welterbe
erhobenen Hofgassen, gebildet von je vier
Höfen mit den schönen Säulengängen der
Vorhallenhäuser und der gedeckten säulengetragenen
Stiegenaufgängen: den Arkadenstiegen.
HÖLZLSTEIN
© Tourismusbüro Oggau
Beginnen wir unseren Rundgang mit der
Marktgemeinde Oggau mit etwa 1750 Einwohner.
Zwei Pestsäulen belegen das oben
gesagte. Aus der Glockenbecherkultur (ca.
2400 v.Chr.), stammen reiche Gräberfunde,
in der Friedhofsmauer finden sich römische
Grabsteine. Auf der kleinen Anhöhe westlich
von Oggau liegt ein Kalkfelsen, der Hölzlstein,
mit einer kleinen Höhle, der Rest der
oben beschriebenen Meeresklippen. Dort
sollen sich nach alten Erzählungen Hexen
herumtreiben. In römischen Trinkgefäßen
wurden Reste von Rotwein gefunden. Oggau
ist damit der „älteste Rotweinort“ am See.
HOFGASSEN
Wenn die tapferen Winterwanderer an die
Staatsgrenze gelangen, werden sie zur rechten
Hand nach den ersten Metern in Ungarn
ein kleines Haus sehen: es ist der überdachte
Eingang zu einer Höhle mit einem wunderbaren
Altar des Mithraskultes, ein Heiligtum
römischer Legionäre. 1866 entdeckt, ist es
durch die politischen Wirren des 20. Jahr-
© Tourismusbüro Mörbisch am See
© Tourismusbüro Freistadt Rust
RUST
ALTAR DES MITHRASKULTES
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
hunderts und die Errichtung des Eisernen
Vorhangs vom Gebüsch überwachsen und
vergessen worden. Bald nach dem Fall des
Eisernen Vorhanges wurde dieses religiöse
Monument freigelegt und das schützende
Haus errichtet.
Ungarn begann am 2. Mai 1989 mit dem
Abbau des Stacheldrahtes und der Wachttürme,
dieser gefürchteten Grenze, die von
1945 bis 1989 Europa zerriss. Am 19. August
1989 fand dann das berühmte Picknick
„der Paneuropa Union“ in dieser Gegend
statt, bei der die österreichischen und ungarischen
Grenzbehörden sich bereit erklärten,
den noch vorhandenen Eisernen Vorhang
zu öffnen. Damals flüchteten ca. 700 DDR
Bürger nach Österreich, die zu jener Zeit in
Ungarn Urlaub machten. Eigentlich bestand
noch immer Schießbefehl auf Flüchtende,
aber die ungarischen Grenzbehörden griffen
nicht ein. Die österreichischen Grenzposten
versuchten den Ansturm zu regeln.
PANEUROPÄISCHES PICKNICK
Ich erinnere mich gut, wie betroffen und
still meine Studenten aus Salzburg wurden,
als sie die hohen stählernen Wachtürme
entlang des Einserkanals sahen. Wir gingen
damals immer von Andau aus zum Balzplatz
der Großtrappen im Hansag und dann am
Einserkanal entlang bis zu der Straße die
zurück nach Tadten führte. Stumm und verschreckt
blickten diese jungen Menschen
auf die von Beobachtungsposten besetzten
Wachtürme, die uns beobachteten. Am Ende
der Straße von Andau befindet sich die berühmte
Brücke über den Einserkanal die
1956 nach dem Ungarnaufstand der letzte
offene Übergang in die Freiheit war.
SOMMERRESIDENZ
Fertöràkos / Kroisbach: Der alte Ort
mit einem Steinbruch ist schon 1199 als Rucus
erwähnt. 1457 tritt erstmals der deutsche
Name Krewsbach auf. Hier hatten die Bischöfe
von Györ / Raab einen Sommersitz, der im
17. Jhdt, und später zu einem prachtvollen
Palais umgebaut wurde. Das sehenswerte Gebäude
ist heute renoviert, besitzt Säle mit barocken
Fresken und Stuckarbeiten.
Balf / Wolf war schon römisch besiedelt
und hieß 1199 Farkas (Wolf). Hier befand
sich in den letzten Tagen des 2.Weltkrieges
ein grauenhaftes Zwangsarbeiterlager mit
30.000 ungarischen Juden, die zum Bau des
„Südost – Walls“ gegen die herankommende
russische Armee gezwungen wurden,
Fertöhomok: Im Ort mit 626 Einwohnern
wohnen auch viele Kroaten daher der
Ortsname Umok, sie erhalten das Liedgut
der Tamburizza aufrecht.
Fertöszeplak / Schlippach: Hier befand
sich der ursprüngliche Stammsitz der
Grafen Szècheny, die im 19. Jahrhundert
große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung
Ungarns erlangten, einer von ihnen
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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wurde Primas von Ungarn. Sie ließen auch
die prachtvolle Barockkirche und den künstlerisch
bedeutsamen Kalvarienberg errichten.
Der Weg führt nun vorbei am prachtvollen
Barockschloß Fertöd / Esterhaza
errichtet vom Fürsten Nikolaus I. Die
Pläne stammen vom Wiener Hofbaumeister
Ferdinand Mödlhammer und Melchior
Hefele. Das Material für die Steinmetzarbeiten
stammt aus St. Margarethen.
GRAURINDERHERDE
© Nationale Verwaltung der Baudenkmäler (Zsolt Batár)
SCHLOSS FERTŐD / ESTERHAZA
Der gigantische Bau wird auch als ungarisches
Versailles bezeichnet und hat leider
nach Enteignung durch zweckentfremdete
Benutzung in der kommunistischen Zeit
schwer gelitten. Die unglaublich prächtige
Inneneinrichtung ist fast gänzlich verschwunden.
Die zaghafte Renovierung ab
1959 wurde erst mit Hilfe eines EU Projektes
2009 abgeschlossen. Das Opernhaus, in
dem Haydn als Komponist und Kapellmeister
der Esterhazys seine Opern und Konzerte
aufführte, wurde ein Raub der Flammen.
Richtung See sind die Stallungen der großen
Graurinderherde. Sobald die Wetterverhältnisse
günstig sind werden die prachtvollen
Tiere in das Schutzgebiet ausgetrieben. Für
Beobachter steht dort ein ausgedienter ungarischer
Grenzwachturm. Durch den Tritt
und das Abweiden verhindern sie die Verbuschung
und das Aufkommen des Schilfes, dies
ist wichtig für viele bodenbrütende Vögel.
Auch das älteste Schutzgebiet der Region die
lange Lacke befindet sich am Hotter (Gemeindegebiet
Apetlon). Vom Spätherbst bis
in den Winter hinein überwintern dort bis
zu 30.000 nordische Gänse (Saatgans -Bläßgänse).
Die Rinder der Apetloner Bauern
werden auf die Wiesenflächen an der Langen
Lacke ausgetrieben. Etwa 4 km südöstlich
des Ortszentrum ist der tiefste Punkt Österreichs
mit 114m Seehöhe Die Weinbauern
Apetlons erzeugen hervorragende Weine, sie
sprechen ihren eigenen Dialekt, die umliegenden
Gemeinden nennen sie „Franzosen“.
1961 wurde ein riesiger römischer Münzschatz
gefunden.
© Neusiedler See Torusimus
Von Sarròd / Schrollen führt der Weg
nach der Überquerung des Einserkanals/
Hansagi-Föcsat nach Fertöujlak, dass bis
1976 Mekszesziko – Puszta hieß, nach Apetlon
/ Mosonbánfalva: Die große Marktgemeinde
(1755 Einwohner) ist ein wichtiger
Ort für den Nationalpark. 1,5 km südwestlich
liegt der Apetloner Hof mit der Nationalparkverwaltung.
In ungefähr gleicher Distanz
Illmitz: Die Marktgemeinde (2360 Einwohner)
beherbergt das großartige Informationszentrum
des Nationalparks. Mit 117 m
Seehöhe ist Illmitz der tiefst gelegene Ort
Österreichs. Im Zentrum befindet sich das
2004 erneuerte Brunnhaus der Bartholomäus
Quelle. Da die Haus– und der zentrale
Ortsbrunnen kein einwandfreies Trinkwasser
mehr boten wurde 1930 ein neuer Brunnen
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© Tourismusinformation Illmitz
gebohrt, welcher als artesischer Brunnen
reichlich Wasser liefert. 2004 wurde die gesamte
Anlage erneuert. Die Wasserentnahme,
ein Natriumhydrogenkarbonat-Säuerling ist
für alle Bewohner und Besucher frei. Wie alle
Orte war Illmitz schon sehr früh besiedelt.
Bei Feldarbeiten kam ein 60cm hoher Stein
zu Tage mit einem zentralen Loch, offenbar
der Deckel eines Steinkistengrabes ca. 1200
v.Chr. (heute im Naturhistorischen Museum
in Wien). Seine Oberfläche zeigt geheimnisvolle
Ritzungen, Dreieckslinien und fünf
konzentrische Kreise. Das viereckige Loch
soll zum Austritt der Seele des Toten dienen.
GRAURINDERHERDE
Etwas außerhalb näher zum See befindet
sich die 1965 errichtete biologische Station
des Landes. Vor wenigen Jahren wurde sie
großzügig ausgebaut. In den hochmodernen
Labors wird an Problemen des Nationalparks
und seinem Management gearbeitet.
Im Zentrum der Forschungen steht aber
der See und die Gewässer des Landes. Eine
frühere biologische Station gab es bereits
bei Neusiedl, sie wurde in den Kriegswirren
1945 zerstört. 1950 entstand dann als Pfahlbau
eine biologische Station in Neusiedl am
See, welche 1960 abbrannte.
EINE ALTE SAGE AUS
UNGARISCHER ZEIT ERZÄHLT
Einst fing ein Illmitzer Fischer einen besonders
großen Wels und brachte ihn nach
Hause. Seine Frau, die guter Hoffnung war,
bewunderte den großen Fisch und rechnete
gleich, wieviel Geld er in Wien auf dem
Markt erzielen würde. Ihre Mutter warnte
sie eindringlich: „Schau ihn nicht zu lange
an, wer weiß was er alles machen kann!“
Das Kind, ein Knabe, war geboren, er war
eigenartig, sein Kopf war flach mit weit auseinander
stehenden Augen. Er wuchs heran,
am liebsten hielt er sich im Wasser auf den
schwimmenden Inseln auf, lag in der Sonne.
Gekochtes aß er nicht gerne, am liebsten
verzehrte er kleine Fische und Frösche roh.
Eines Tages war er verschwunden, man suchte
ihn überall. Inzwischen hatte das Ehepaar
weitere Kinder, die ganz normal waren. Über
das langsam abfließende Wasser in den Waasen
(Hansag) driftete das fischartige Kind bis
nach Kapuvar. Dort fanden ihn Menschen,
sie waren erstaunt über seine Wildheit. Um
ihn zu einem Christenmenschen zu machen,
wurde er auf den Namen Stefan getauft. Da
man sich aber vor ihm fürchtete, sperrte man
ihn in eine Fischerhütte. Der Waasen Steffl,
wie er genannt wurde, entkam und war nie
mehr gesehen. Er trieb sein Unwesen in
der Sumpflandschaft. Heute lebt der Waasen
Steffl wieder, als kritische, manchmal
bösartige Figur in der Zeitschrift „Das Geschnatter“,
die vierteljährlich vom Informationszentrum
herausgegebenen wird. Dort
kommentiert er, als Comicfigur, im Seewinkler
Dialekt was ihm auffällt.
Podersdorf / Pátfalu: Mit 2126 Einwohnern
ist der Ort das Zentrum des Wassersports
und der Freizeitaktivitäten. Hier ist
die einzige freie nicht vom Schild bewachsene
Zone des Seeufers. Von Podersdorf nach SW
etwa 4km führt ein leicht erhöhter Seedamm
zur Lokalität „ Hölle“, der durch Eisschub in
der ständigen Westwindlage entstanden ist.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
93
© Bwag/Commons
PODERSDORF
Vor gut 50 Jahren habe ich auf meiner Studentenexkursion
in dieser Gegend erstmals
einen einzelnen einsamen Kranich gesehen.
Heute rasten im Seewinkel mehrere tausend
dieser prachtvollen Großvögel. Auf ihrem
Flug in den Süden schallt ihr Trompetenruf
laut über das Land. Eine letzte, der einst im
Seewinkel vorhandenen Windmühlen, steht
restauriert und funktionstüchtig am Ortsende.
Vor wenigen Jahren wurde ein großer
Awarenfriedhof gefunden.
ZUR ENTWICKLUNG DER
DÖRFER IM SEEWINKEL
Betrachtet man die Entfernungen zwischen
Illmitz nach Podersdorf oder St. Andrä oder
Frauenkirchen fallen einem die großen Distanzen
auf. Dies erklärt sich aus dem Verschwinden
zahlreicher einst bestehender
Siedlungen. 14 ehemalige Orte des Seewinkels
sind verschwunden, teils durch Niedergang
der Landwirtschaft im Mittelalter, teils
durch die immer wieder Hereinbrechenden
Kriegszüge. Heute erinnern nur mehr Flurnamen
an diese verschwundenen Orte, die
Siedlungsgeografen nennen dies „Wüstungen“.
Die frei gewordenen Hotter (Gemeindegründe)
wurden von den heute bestehenden
Ortschaften übernommen. Wie etwa
Götsch, Tard, Martenhofen fielen an Apetlon
und Illmitz. Katzeldorf, Vogeldorf, Pahlendorf
und Zitzmannsdorf an Podersdorf.
Auf den verödeten Flächen entstanden
schon zur josephinischen Landesaufnahme
(1782) 19 große Gutshöfe meist nur mit
Schafzucht. Davon blieben bis 1848 fünf
Großhöfe übrig, deren Zahl bis 1856 auf
sieben anwuchs. Nach der Grundentlastung
entwickelten sich in kapitalistischer Wirtschaftsführung
immer mehr riesige Gutshöfe,
alle außerhalb der Ortschaften gelegen. In
der Folge entstanden im Bezirk Neusiedl 43
Meierhöfe. Angebaut wurden vor allem diverse
Getreidesorten und Zuckerrüben. An
der Wende 19./20. Jhdt. setzte eine massive
Mechanisierung der Landwirtschaft ein. So
standen Dampfmobile (fahrbare Dampfmaschinen)
in 500m Distanz und zogen an Seilen
Tiefenpflüge hin und her. An den Standorten
der Dampfmaschinen war der Boden
derart verschlechtert, dass dort nur kleine
Robinienwäldchen (Akazien) entstanden, die
zum Teil noch heute existieren. Zur Blütezeit
duftet das ganze Land nach Honig. Vorbei an
den Zitzmannsdorfer Wiesen, benannt nach
dem abgekommenen Ort, eine besonders botanisch
interessante Schutzfläche, in der die
Große südrussische Tarantel lebt, erreichen
wir Weiden.
BIENENFRESSER
Östlich des Ortes erkennt man die steilen
Lösswände der Parndorfer Platte in denen
eine große Kolonie von Bienenfresser ihre
Bruthöhlen hat. Diese prachtvoll bunten Vögel
sind die einzigen europäischen Vertreter
einer Gruppe, die mit mehreren Arten in Af-
94
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
rika verbreitet ist. Sie kommen erst im Mai
und fliegen im August schon weg.
eiszeitlicher Säugetiere wie Höhlenbär, Hyänen
usw. gefunden. 1943 kam der bekannte
Bildhauer Wander Bertoni als Zwangsarbeiter
aus Italien nach Österreich. Nach dem
Krieg studierte er bis 1952 bei dem berühmten
Bildhauer Wotruba. Er war Mitbegründer
des legendären Art Club in Wien. Im Ort
stehen einige Großplastiken von Bertoni.
AM TABOR
© Geisler Martin
© Tourismus Neusiedler See
Neusiedl: Die Bezirkshauptstadt hat etwa
8400 Einwohner, 1983 waren es nur 3250.
1926 erfolgte die Stadterhebung und es entwickelte
sich ein ständig wachsendes Wirtschaft-,
Verwaltung, -und Schulzentrum. Erstmals
erwähnt 1208 wurde an der markanten
Höhe zur Parndorfer Platte eine wehrhafte
Burg von den ungarischen Königen als Villa
Sumbotheil errichtet. Schon 1282 zerstörten
die Tataren den jungen Ort, der als Neusiedl
wieder errichtet wurde. Der verbliebene Turm
der jetzt Tabor genannten Ruine diente als
Kreutfeuerstelle, zur weithin sichtbaren Warnung
vor herannahenden Feinden. Vom Tabor
hat man einen wunderbaren Blick ins Land.
Diese Festung bildet das südliche Ende der
sogenannten „alten Schanze“ die im 18. Jhdt
über Parndorf bis Petronell an die Donau
reichte als Verteidigung gegen die Kuruzzen.
Am Ende der Dammstraße zum See steht das
Seemuseum. Neusiedl ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt
für Pendler nach Wien.
Jois: Hier wurde ein frühbronzezeitlicher
Grabhügel (Hallstattzeit) erforscht, der fünfzehn
Gräber enthielt. Im Ort steht eine gotische
Lichtsäule.
Winden: Am Zeilerberg entdeckte und
erforschte man 1924 eine Höhle, die heute
unter Schutz steht. Hier wurden Reste vieler
WANDER BERTONI MUSEUM
Winden so wie große Teile des Seewinkels
von Podersdorf bis Zurndorf und Nickelsdorf
waren im Besitz der Zisterzienser,
die als Kolonisten hierher geholt wurden, zuerst
vom Bischof von Raab/Györ, der 1347
seine Rechte an das Kloster in Heiligenkreuz
(NÖ) abgetreten hat. Winden hatte böse Erfahrungen
mit einem Einfall der ungarischen
Protestanten unter der Führung des Stefan
Bocskay, der den Ort 1605 verwüstete. Winden
ist der westlichste Ort des Bezirkes Neusiedl.
Breitenbrunn gehört bereits zum Bezirk
Eisenstadt. Das bemerkenswerteste
Bauwerk ist der 22m hohe Türkenturm,
der Rest einer alten Befestigung aus dem
16. Jahrhundert vom hohen Balkon knapp
unter der Turmspitze hat man einen wunderbaren
Blick auf die Seeniederung. Das
achteckige pyramidenförmige Steindach
ist umgeben von vier Ecktürmchen. Heute
ist hier ein Heimatmuseum eingerichtet
mit einem Schwerpunkt zur Ortsgeschichte
und der Geologie des Leithagebirges. Alte
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
95
Karten und Pläne zeigen die Entwicklung
des Leithagebirges. In beiden Türkenkriegen
wurde der Ort schwer verwüstet ebenso
durch Grossbrände im 18. Jhdt.
Peter Noever gründete 1970 das Land-
Art Projekt „Die Grube“. Zentrum bildet ein
200 Jahre alter Weinkeller. Mehrere Künstler
beteiligten sich daran.
Der Maler Gottfried Kumpf (geb.
1930) hat in vielen Szenen das Leben im
Burgenland dargestellt. Mit viel Freude betrachten
wir immer die 51 Seiten starke
Broschüre über die Radwege im Burgenland
mit vielen farbfrohen Bildern von ihm, die
freundlich idealisiert das Dorfleben zeigen.
Er schuf eine eigenartige traurige kleine Figur
den „kleinen Asozialen“, der in vielen
seiner Bilder zu finden ist. Einsam sitzt er
irgenwo versteckt ohne am Dorfleben teilzunehmen;
er wurde sogar in Bronze gegossen.
dass 1454 der Statthalter, vor einem Einfall
aufständiger Ungarn, mit seinen Weinfässern
geflüchtet ist. Vorher vergrub er noch über
18.000 Gold – und Silbermünzen; der bisher
größte Münzfund im Burgenland. Purbach
wurde 1529 von den Türken, 1605 von den
ungarischen Bocskay Rebellen und schon
1619 wieder im Bethlen Aufstand verwüstet.
Fürst Nikolaus Esterhazy erlaubte daraufhin
den Purbachern 1630 ihren Markt mit Wehrmauern
zu befestigen. Die Wehrmauer steht
heute noch, hat zahlreiche Schießscharten
ist mit Bastionen verstärkt und nur drei Tore
öffnen in den Ort. Viele Häuser stammen aus
dem 16. bis 18 Jhdt. Das Haus Nr. 9 ist mit
schönen Hofarkaden ausgestattet und Sgraffitoreste
zeigen einen Kaiseradler.
TÜRKE IM SCHORNSTEIN
© Gottfired Kumpf
Zwischen Breitenbrunn und Donnerskirchen
bietet das Land im Frühling ein
traumhaftes Bild, wenn in den Weingärten
die Kirschbäume blühen.
Purbach mit fast 3000 Einwohnern
wurde schon 1270 als Castrum (Burg) erwähnt.
Der Purbacher Wein war so geschätzt,
Am Schornstein ist die Büste eines Türken
angebracht. Der Sage nach soll ein Türke,
nach dem Abzug seiner Kameraden in
dem Haus zurückgeblieben sein. Vielleicht
hat er etwas zuviel vom guten Wein getrunken.
Voller Schreck versteckte er sich im Kamin
und wollte flüchten. Die Purbacher aber
entzündeten ein Feuer im Kamin, er wollte
durch den Schornstein flüchten und kam um
Gnade betteld heraus. Angeblich wurde er
getauft und blieb bis zu seinem Tod im Ort.
Mehrere Mariensäulen und eine Dreifaltigkeitssäule
schmücken den Ort, der 1997 das
Stadtrecht erhielt.
© blockbild - Purbach
96
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© Geisler Martin
KELTISCHES STIERKOPFGEFÄSS
Donnerskirchen: 1822 Einwohner.
Oberhalb des Ortes am Schönleitenberg am
Abhang des Leithagebirges wurden bemerkenswerte
Reste der bronzezeitlichen Hallstattzeit
mit fünf Hügelgräbern erforscht.
Zwei prachtvolle Stierkopfgefäße, eines mit
vier Füßen und einem Kopf, das andere mit
drei Köpfen und ein sogenanntes Mondidol
kamen zum Vorschein wie auch ein frühchristlicher
Altartisch (alles im Eisenstädter
Landesmuseum)
Der Leisserhof hat eine kunstvolle Stiegenlaube
mit Säulen. Es sind die Reste eines
alten Esterhazy Schlosses. Hoch über dem
Ort steht die mächtige barocke Pfarrkirche
St. Martin, gebaut über einem viel älteren
Kirchenbau. Eine Wehrmauer mit Schießscharten
umgibt den Kirchhof. In dieser Kirche
hat der Geiger Toni Stricker seine einzigartigen,
tief berührenden, pannonischen
Lieder erklingen lassen.
Erinnerst Du dich noch….?
Denkst Du noch daran….?
Wunderbar war ein Tag unerträglich
der andere; es war entsetzlich und
doch oft so unsagbar schön.
Und so werde ich die Stunde nicht
vergessen, wo die Nacht dem
hellen Morgen weicht.
Den See kann man erst erahnen.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
97
© Reinhard Lang
Ordentlich
Biss in Beruf
und Sport
Seit vielen Jahren engagiert sich Kornspitz-
Erfinder backaldrin im Sport. Christoph
Sumann ist seit drei Jahren Sportdirektor des
„Kornspitz Sport Team“ und begann damit nach
den eigenen Sporterfolgen seine zweite Karriere.
Seit mehr als 50 Jahren arbeitet backaldrin
daran, Brot für die Lebensbedürfnisse
heutiger und künftiger Generationen zu entwickeln.
Wenn sich der oberösterreichische
Traditionsbetrieb einen Direktor für sein
erfolgreiches „Kornspitz Sport Team“ holt,
musste das natürlich jemand sein, der sich im
Spitzensport sowie mit Ernährung auskennt
und selbst schon Biss bewiesen hat. Der
zweifache Familienvater Christoph Sumann,
der nach seinem Karriereende im Profisport
nach neuen Herausforderungen suchte, kam
da gerade recht. Der gebürtige Steirer hatte
während seiner aktiven Zeit Biathlon-Geschichte
geschrieben: Mit sechs Weltcupsiegen,
drei Olympia- und vier WM-Medaillen
sowie einer kleinen Kristallkugel ist er der
bislang erfolgreichste rot-weiß-rote Biathlet.
Im Sportsponsoring hat für ihn vor allem die
persönliche und intensive Beziehung zu den
Athleten Vorrang. „Sponsoring solle ein gegenseitiges
Geben und Nehmen sein“, so lautet seine
Devise.
EIN UNSCHLAGBARES DUO
Während so mancher Biathlon-Fan den
43-Jährigen auch als Moderator kennt, ist
sein Arbeitgeber backaldrin vor allem als
98
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© Christian Hofer
Erfinder des Original Kornspitz bekannt. Aber nicht nur
dieser österreichische Gebäck-Klassiker kommt aus Oberösterreich.
Denn das Unternehmen mit Firmensitz in Asten
bei Linz entwickelt hochwertig Backzutaten und Brotideen
für die ganze Welt. Darüber hinaus ist es dem Betrieb ein
Anliegen, auf eine ausgewogene Ernährung aufmerksam zu
machen, in den Athleten hat es glaubwürdige Botschafter
gefunden. „Sport und Ernährung passen perfekt zusammen. In
Beruf, Schule oder Freizeit sind Top-Leistungen genauso wie im
Sport nur mit der richtigen Ernährung möglich“, erklärt backaldrin-Eigentümer
Peter Augendopler. „Dazu gehört seit jeher
als Grundnahrungsmittel auch Brot und Gebäck.“
SPORT VERBINDET
Im Unternehmen ist Christoph Sumann mittlerweile auch
für die sportliche Motivation der Mitarbeiter zuständig. „Ich
organisiere Anmeldungen für Sportveranstaltungen, wie Marathons,
wo wir mit einem Team an den Start gehen. Außerdem haben
wir firmeninterne Sportkurse, das stärkt die Gemeinschaft“, berichtet
der selbst immer noch sehr sportlich Aktive. Hauptsächlich
verantwortet er aber das „Kornspitz Sport Team“
und beschreibt seine Aufgabe wie folgt: „Ich bin das Bindeglied
zwischen backaldrin und den Athleten, Mannschaften, Sportverbänden
und -vereinen.“ Insgesamt unterstützt das Unternehmen
knapp 30 Einzelathleten und hat darüber hinaus auch
größere Kooperationen mit Sportteams und -verbänden. „Da
ich mich aber auch gerne selbst immer wieder bei sportlichen Events
beweise, treten wir zudem immer wieder als Partner von Sportveranstaltungen
wie etwa nun bei der ‚Burgenland Extrem Tour‘ auf.
Ich wünsche allen Teilnehmen schon vorab viel Erfolg und kann nur
sagen: ‚Durchbeißen‘“, erklärt Sumann.
Als Sportdirektor des „Kornspitz Sport Team“ kann Christoph Sumann
den Athleten wertvolle Erfahrungen und Know-how weitergeben.
DREI FRAGEN AN
CHRISTOPH SUMANN
Wie sind Sie
eigentlich zum Biathlon
gekommen?
Da mein Vater zweifacher
Olympiateilnehmer war,
bin ich erblich vorbelastet.
(lacht) Ich komme eigentlich
aus dem Langlauf und
habe erst spät zum Biathlon
gewechselt.
Was finden Sie so
spannend am Biathlon?
Biathlon besteht aus zwei
Sportarten, die eigentlich
nicht zusammenpassen. Auf
der einen Seite hat man die
Ausdauersportart Langlaufen
und auf der anderen
Seite die Konzentrationssportart
Schießen. Und das
Ganze zu verbinden, macht
es so interessant.
Wie schwierig war
es mit dem Profisport
aufzuhören?
23 Jahre sind eine sehr
lange Zeit, und da ich von
Misserfolgen bis zu Erfolgen
alles erlebt habe, war es nicht
schwierig, aufzuhören. Außerdem
habe ich ein bisschen
dazu beigetragen, Biathlon
in Österreich salonfähig
zu machen. Und ich hatte
bereits eine Familie, es war
als höchste Zeit aufzuhören –
Sport kann ich ja auch heute
noch machen, nur eben in
abgeschwächter Form.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
99
Wandern
verbindet
Die grosse
Burgenland
Tour
Unter dem Motto „7 Tage,
7 Bezirke, 7 Abenteuer“
veranstaltet der ORF
Burgenland auch in diesem
Jahr die bereits legändere
„große Burgenland Tour”.
Das Publikum ist eingeladen,
vom 21. bis 27. Mai 2020
durch alle sieben Bezirke
zu wandern und dabei das
Burgenland von seiner
schönsten Seite kennenzulernen.
Mehr als 16.000 Wanderer begleiten seit
2013 bereits die „große Burgenland Tour“
des ORF. Unter dem Motto „7 Tage, 7 Bezirke,
7 Abenteuer“ warten auch in diesem Jahr
ausgesuchte Wanderstrecken auf alle, die mitmarschieren
wollen. Dabei gilt, die Schönheiten
des Burgenlandes in all seinen Facetten
hautnah zu erleben. Ob Brauchtum, Kultur,
Tradition oder Kulinarik – bei der „großen
Burgenland Tour“ wird nichts ausgelassen.
Mit den Jahren hat sich eine große Fangemeinde
der Tour gebildet. Wandern verbindet.
Das sieht man an den vielen Freundschaften,
die entstanden sind. Sogar Paare haben sich
bei der „großen Burgenland Tour“ gefunden.
100
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Die Wanderrouten sind als Rundkurse konzipiert
und warten mit versteckten und auch
unbekannten Sehenswürdigkeiten, schönen
Naturlandschaften und kulinarischen Köstlichkeiten
auf. Angeführt wird die Wandergruppe
von ORF Burgenland-Moderator
Michael Pimiskern, der jeden Tag von morgens
bis abends dabei ist und keinen Kilometer
scheut. Jeder ist eingeladen, ihn und die
vielen langjährigen Wandergefährtinnen und
-gefährten zu begleiten – sei es entlang der
gesamten Strecke, einer Tagesetappe oder
auch nur für ein Teilstück. Jeder so, wie er
kann und mag.
Der ORF Burgenland berichtet in seinen
drei Medien – Radio, Fernsehen, Internet –
über die Wanderung. In „Burgenland heute“
gibt es um 19.00 Uhr in ORF 2 B täglich
eine Zusammenfassung mit den schönsten
Bildern des Tages. Radio Burgenland
bringt täglich Live-Reportagen und Berichte.
Im Internet auf burgenland.ORF.
at kann man über die „große Burgenland
Tour“ nachlesen.
7 TAGE
7 BEZIRKE
7 ABENTEUER
Jeden Tag wandert ein regionaler Guide mit
der Gruppe mit und weiß um Besonderheiten
und Sehenswürdigkeiten entlang der
Route Bescheid und teilt sein Wissen mit der
Wandergruppe. Die Strecken sind rund 18
bis 20 Kilometer lang und je nach Etappe
gemütlich bis anspruchsvoll. Zur Sicherheit
begleiten auch ein Tourbus sowie ein Team
vom Roten Kreuz die Wanderer. Die Teilnahme
ist kostenlos.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
101
WARUM ICH ALS
TEILNEHMERIN AN
DEN START GEHE...
Regelmäßiger Sport ist für
mich ein Muss als Ausgleich
zur Arbeit. In meiner Freizeit
gehe ich gerne und viel laufen.
Burgenland Extrem ist
natürlich vor allem wegen der
Bedingungen im Jänner eine
Herausforderung – auf die
ich mich aber sehr freue!
MONIKA FIALA
Waldquelle Geschäftsführerin
Das Mineralwasser
aus dem
Mittelburgenland
für die ganze
Familie
Waldquelle ist fest im Mittelburgenland verwurzelt.
Das Mineralwasser entspringt am Fuße
des Paulibergs, dem jüngsten erloschenen Vulkan
Österreichs, und wird direkt neben der Quelle in
Kobersdorf abgefüllt. Eingebettet inmitten des
Naturpark Landseer Berge steht das Unternehmen
für Regionalität, Natur und Familie.
Ohne Wasser keine Bäume,
ohne Bäume kein Wasser!
Waldquelle ist ein hundertprozentiges Naturprodukt
und schon der Name Waldquelle
zeigt die tiefe Verwurzelung des Unternehmens
mit dem Kreislauf der Natur. Waldquelle
setzt sich mit allen Kräften dafür
ein, das lebensnotwendige Gut (Mineral-)
Wasser zu schützen und pflanzte deshalb
2019 über 2.700 Bäume in Wien und im
Mittelburgenland. Diese frisch gepflanzten
Bäume übernehmen in Zukunft eine wichtige
Funktion für den CO 2
Ausgleich und
die Sauerstoff-Produktion. In 2020 wird die
Baumpflanzaktion fortgesetzt und auf weitere
Bundesländer ausgeweitet.
102
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
MEINE MOTIVATION:
Meine Mama ist letztes
Jahr die Golden Walker
Strecke gegangen und ich
habe vom Sofa aus mitgefiebert.
Heuer bin ich selbst
dabei – auch wenn ich es
noch nicht ganz glauben
kann.
Waldquelle Familienwandertag
Waldquelle veranstaltet jährlich im September
einen Familienwandertag in Kobersdorf.
Auf alle teilnehmenden Familien wartet ein
erlebnisreicher Tag in der Natur mit vielfältigen
Programmpunkten im Start- und
Zielbereich, auf den Wanderstrecken und
dem Gelände der Waldquelle. Auf drei unterschiedlich
langen Wegen entdecken Groß
und Klein an diesem Tag die Heimat des Familien-Mineralwassers.
Zur Auswahl stehen
die nach den Waldquelle Mineralwassersorten
benannten Strecken „still“, „sanft“ oder
„spritzig“. Die Teilnahme ist kostenlos.
Gleich vormerken: 3. Waldquelle
Familienwandertag am Sonntag,
den 20. September 2020
DAGMAR HABELER
Waldquelle Marketingleiterin
MEIN ZIEL FÜR
BURGENLAND
EXTREM 2020:
Gemeinsam mit der Nachbarin
gehe ich jede Woche
viele Kilometer. Diesmal
möchten wir unbedingt
einmal bei Burgenland
Extrem mit dabei sein.
Unser gemeinsames Ziel:
Die 60 km!
WARUM ICH
DABEI BIN: Ich bin
immer gerne in Bewegung
und deswegen auch mit Begeisterung
bei Burgenland
Extrem dabei! Letztes Jahr
bin ich zum ersten Mal angetreten
und habe die 120
km leider knapp nicht geschafft.
Aber heuer möchte
ich es schaffen!
MEINE
MOTIVATION
IST… dass es keine
Grenzen gibt. Die einzige
Grenze ist man selbst und
diese gilt es zu überwinden.
Es ist kalt, es ist nass, es
ist windig, es ist grauslich
– und genau das macht
Burgenland Extrem aus!
JÜRGEN GRUBER
Waldquelle Staplerfahrer
RENE FINK
Waldquelle Außendienstmitarbeiter
für die
Region Südburgenland,
Steiermark & Kärnten
MARTIN SCHUNERITSCH
Waldquelle Außendienstmitarbeiter
in Wien &
Wien-Umgebung
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
103
ÖSTERREICHS
GRÖSSTES
BEWEGUNGS-
ABENTEUER
FÜR SCHUL-
KINDER
104
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
In der Bewegung, im Tun, im Spiel erlebt der jugendliche
Mensch, was er kann, wofür seine momentane Leistung
ausreicht, aber auch wo seine Grenzen sind. In der Bewegung
erlebt er sich als selbstwirksam, als jemand, der etwas
bewirken kann und entwickelt darüber hinaus auch ein
positives Bild von sich selbst.
Kinder suchen Herausforderungen und Aufgaben,
an denen sie wachsen können.
Gehen, laufen, über Baumwurzeln springen, über Gräben
springen und in den Nachtstunden sichere Orientierung
finden.
Unser Kinder- und Jugendprojekt „School of Walk“ ist
eine große Bewegungs- und Entwicklungsschule, die wir zusammen
mit den Bildungsdirektoren aus Wien, Niederösterreich
und dem Burgenland entwickelt haben.
„School of Walk“ ist aber auch eine Erfolgsbühne für alle.
Es ist extrem schön zu sehen, wie alle Kinder über sich selbst
hinauswachsen, wie sie neue Räume für sich entdecken, wie
sie Gemeinschaft leben und gemeinsam das Abenteuer erleben.
Das ist großartig und wir alle sind mächtig stolz auf
unsere 24 H Extrem Kids!
NEUSIEDLER SEE
„Schulen sind ja längst
nicht mehr nur Orte
der Wissensvermittlung,
sondern auch Sozial- und
Lebensräume, in denen
Gesundheitsförderung eine
zunehmend wichtige Rolle
spielt. Und wenn Kinder und
Jugendliche dabei auch
noch viel draußen sind,
ist das nicht nur gesund,
sondern auch die beste
Schule fürs Leben.
Und genau um das geht es
bei „School of Walk“!“
SCHOOL OF WALK
2018: 500 Schüler
und Schülerinnen
2019: 1200 Schüler
und Schülerinnen
2020: 2500 Schüler
und Schülerinnen
SCHULEN AUS
Wien, Niederösterreich,
Burgenland, Steiermark,
Deutschland und Ungarn
Dieses Projekt wird von unserem
Verein 24 Stunden Burgenland personell, ideell und
materiell getragen, gefördert und unterstützt.
Bildungsdirektoren Johann Heuras
(NÖ), Heinrich Himmer (W), Heinz
Josef Zitz (B) und Tobias Monte
(Verein 24 Stunden Burgenland)
Verein
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
105
Kinder lieben
und leben
für Bewegung
INTERVIEW: BALÁZS NÁRAY
Kossuth Rádió, Budapest
Balázs Náray: Ihr sprecht oft von Bewegung
und meidet das Wort Sport –
zumindest im Zusammenhang mit eurer
Tour. Ich kenne aber viele Sportler,
die bei euch mitmachen und das als
sportliche Herausforderung sehen...
Burgenland Extrem: In der Bewegung
erlebt sich der Mensch als jemand, der etwas
bewirken kann. Beim Sport bzw. im
Sport finden andere – nicht minder wichtige
– Zielsetzungen statt. Das Erlernen von
Techniken, das Vergleichen, das Messen
und der Umgang mit Sieg und Niederlage
im Wettkampf.
Viele Eltern klagen über „bewegungsfaule“
Kinder... Wie seht ihr das?
Was sind eure Erfahrungen?
Kinder lieben und leben für Bewegung.
Allzu oft sind gerade wir Erwachsenen
jene, die Kindern in ihrem natürlichen
Drang nach Bewegung im Wege stehen. Die
klassischen Bewegungskiller „macht dich
Und damit ist doch Sport
ein Teil des Lebens...
Richtig. Wir sehen das aber eher zunehmend
kritisch. Gerade beim Sport – wie
auch im täglichen Leben in unserer heutigen
Gesellschaft – spielen Vereinsamung
und der Verlust der Sinnhaftigkeit in der
eigenen Tätigkeit eine bedrückend große
Rolle. Unsere Gesellschaft braucht mehr
gemeinsame Erlebnisse, ein Stück mehr
Lebensfreude und Lebenssinn.
Konkret gefragt, Bewegung versus Sport?
Bewegung schafft Möglichkeiten und
wirkt auf allen Ebenen des menschlichen
Seins; Sport hingegen schafft leider auch so
manche Kränkungen der Seele. Wenn die
Leistung eben nicht mehr reicht, wenn man
nicht mehr mithalten kann...
106
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
nicht schmutzig; rutsch da nicht herum...“
wirken nachhaltig und irgendwann verlieren
dann Kinder tatsächlich die Lust an der
Bewegung.
Und habt ihr auch einen Tipp für
erwachsene Menschen, die wieder
in Schwung kommen wollen?
Ideal wäre die Schaffung von Spielplätzen
– speziell für Erwachsene. Das
gemeinsame Spiel und Tun, das soziale
Miteinander, helfen dabei, wieder Spaß und
Freude an der Bewegung zu entwickeln.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
107
„School of Walk“ richtet sich an alle Schulkinder ab 10 Jahren,
die gemeinsam mit ihren Begleitlehrerinnen und Begleitlehrern ein
extremes Abenteuer erleben möchten.
Die Distanz Neusiedl am See – Oggau umfasst 30 Kilometer und
schafft neue Anreize für noch mehr Bewegung im Unterricht.
„Wir sind mächtig
stolz auf unsere
24 Stunden
Extrem Kids.“
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
109
PANNONEUM
EXTREM
Herzwärmende burgenländische
Gastfreundschaft und die besten Suppen als
Extrem-Labestation von Beginn
an mit dabei.
Die Wirtschafts- und Tourismusschulen
PANNONEUM sind bei
dem sportlichen Großereignis 24
Stunden Burgenland Extrem Tour von Beginn
an als größte Labestation mit dabei.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeben
sich in unterschiedlichen Etappen
rund um den Neusiedler See.
Es können 30, 60, 80 oder 120 Kilometer
zu Fuß zurückgelegt werden. Bei jeder Temperatur
– egal, ob die Sonne scheint oder unwirtliche
Verhältnisse herrschen. Aber immer
mit einer großen Portion Motivation!
School of Walk ist die Tour für Schülerinnen
und Schüler ab 10 Jahren, die gemeinsam
mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ein
extremes Abenteuer erleben möchten. Im
Jahr 2019 diente das PANNONEUM bereits
zum zweiten Mal als Startpunkt für die vielen
teilnehmenden Jugendlichen. 1.200 Schülerinnen
und Schüler machten sich vom PAN-
NONEUM auf den 30 Kilometer langen Weg
von Neusiedl am See bis nach Oggau. Unabhängig
davon, welche Strecke jeder Einzelne
dann wirklich bewältigen kann, bietet School
of Walk die Möglichkeit, durch die Gemeinschaft
gestärkt bis an seine Grenzen zu gehen.
110
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Im Jahr 2019 ist die Zahl der aus dem PANNONEUM
teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf 200 angewachsen,
15 Lehrerinnen und Lehrer begleiteten unsere
motivierten Jugendlichen. Das Wetter meinte es gut mit den
Extrem-Wanderern, denn es herrschten für Jänner angenehme
Temperaturen und Windverhältnisse. Die überwiegende
Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unserer Schule
schaffte es durch den Zielbogen in Oggau und konnte sich
erschöpft, aber glücklich über die eigene Leistung auf der
Burgenland Extrem-Couch zum Sieger-Foto niederlassen.
Während sich
ein großer Teil
unserer Schule im
Freien bewegte, legten
viele Helferinnen
und Helfer bis
ein Uhr morgens
unzählige Kilometer
innerhalb unseres
Hauses zurück.
Als größte Labestation der 24 Stunden Burgenland Extrem
Tour liegt uns das Wohlbefinden der Sportlerinnen und
Sportler sehr am Herzen. Es wurden 2.400 Frühstücksbrote,
250 Striezel, Obst, Getränke sowie auch 800 Liter stärkende
Suppe ausgegeben. Aber nicht nur das leibliche Wohl der
Teilnehmenden ist für uns wichtig, wir sorgen uns auch um
das seelische Wohlbefinden, wenn wir jeden Gast in unserem
Haus freundlich und mit einem Lächeln empfangen.
Dabei kommt es zu wunderbar menschlichen Begegnungen.
Die Geschichten, die die Extrem-Wanderer erzählen, gehen
zu Herzen. Als Rückmeldung hören wir immer wieder, wie
schön es ist, wenn man mit durchfrorenem Körper und müden
Beinen in ein Haus voll Wärme und Gastlichkeit kommt.
An dieser Stelle gilt unseren Schülerinnen und Schülern,
Lehrerinnen und Lehrern und Freundinnen und Freunden
des Hauses ein RIESIGES DANKESCHÖN für ihren tatkräftigen
und freiwilligen Einsatz! Ihr seid großartig!
LIVE LOVE MOVE
Gratulation an alle, die sich dieser Herausforderung gestellt
haben – und natürlich besonders an jene, die es trotz
Blasen und Schmerzen geschafft haben. YOU DID IT! –
Burgenland Extrem! See you next year!
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
111
s ist
ie zu
pät...
112
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
GOLDEN WALKER:
30 Kilometer von Neusiedl am See
nach Oggau – für alle, die auch
im fortgeschrittenen Alter Lust
auf ein gemeinsames
Bewegungsabenteuer haben.
30 Kilometer. Gehen und Laufen. Im Winter. Im Herzen des
Welterbegebietes Fertő-Neusiedler See! Bewegung bis zur wohltuenden
Erschöpfung.
Gehen und Laufen ist etwas Einfaches und Grundlegendes und dabei
eine Herausforderung ohne Grenzen. Auch ältere Menschen lieben Herausforderungen,
an denen sie wachsen können. Bewegung ist der Schlüssel,
um im Alter belastbar und gesund zu
bleiben. Viele Senioren stehen Jahr für
Jahr am Start der 24 Stunden Burgenland
Extrem Tour und bewältigen
ohne große Schwierigkeiten
die ganze Runde.
Golden Walker richtet sich
daher speziell an jene Pensionisten,
die langsam und in kleinen
Schritten wieder in Schwung
kommen möchten. Golden Walker
schafft einen lustvollen Bewegungsanlass;
denn es ist nie zu spät, wieder
aktiv zu werden.
„Der Burgenland
Extrem Spirit ist für mich
zur Lebenseinstellung
geworden und ein
Wegweiser hin zu einem
bunten und bewegten
Leben.“
Inge Ziemann aus München, 71
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
113
in Bewegung
bleiben
Krebs! Gemeinsam die
Herausforderung annehmen,
gemeinsam sind wir stark!
Viele Menschen meinen, dass die Lebensqualität
von Krebspatienten zwangsläufig
schlecht sein muss. Dies mag zwar zu
bestimmten Zeitpunkten, wie bei der Diagnosestellung
oder nach einem Rückfall so
sein, gilt aber nicht generell.
Wie gut oder schlecht die Lebensqualität
eingeschätzt wird, hängt vor allem davon ab,
wie es dem einzelnen Patienten gelingt, mit
der Krankheit zurechtzukommen. Der medizinische
Krankheitsverlauf gibt dabei den
Rahmen vor.
Sport und Bewegung beeinflussen die
Lebensqualität auf mehreren Ebenen: Sie
stärken einerseits die allgemeine Gesundheit
und Abwehrkräfte und vermitteln andererseits
wieder ein Gefühl und Zutrauen zum
eigenen Körper. Krebspatienten lernen aber
auch, mit Einschränkungen der Leistungsfähigkeit
zurechtzukommen oder gegen sie
anzuarbeiten.
„Ich habe schon lang zuvor von der 24
Stunden Burgenland Extrem Tour gehört, dachte
aber immer es ist nichts für mich. Ich bin zwar
eine leidenschaftliche Walkerin, aber diese Distanz
und besonders die winterlichen Verhältnisse
schreckten mich in erster Linie ab“, so Andrea.
Auch wenn sie anfänglich sehr skeptisch war
bezüglich der eigenen persönlichen Herausforderung
konnte Pamela Andrea für das
Projekt motivieren und begeistern.
114
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
In kürzester Zeit schlossen sich auch andere Patienten
an, das gemeinsame Training konnte beginnen.
„Als Psychoonkologin ist es mir ein besonderes Anliegen, den
Patienten zu vermitteln, wie wichtig es ist, sich realistische Ziele zu
setzen. Beim Erreichen dieser Ziele möchte ich sie unterstützen“,
so Andrea.
So wurde die Distanz von 60 km als realistisches Ziel gesetzt
und die Gruppe meldete sich für den Final Trail von
Apetlon nach Oggau an. Die gemeinsamen Trainings brachten
neben der sportlichen Vorbereitung auch Gelegenheit für
viele gute Gespräche.
DER WALK RUND UM DEN SEE
Es war kalt, es war windig, eigentlich stürmisch, Windböen
mit gefühlten 100 km/h schlugen der Gruppe entgegen.
Aber alle sind gestartet – also schon einmal ein Erfolg! Um es
mit Werners Worten auszudrücken: „Wir gingen im wahrsten
Sinne des Wortes durch die Hölle!“
Die Wetterverhältnisse waren wie erwartet kalt, nass und
windig und mit zunehmender Distanz nahmen auch Schmerzen
und Müdigkeit zu. Durch Gespräche wurde von aktuell
körperlichen Befindlichkeiten abgelenkt und so trug die
Gruppe jeden Teilnehmer Kilometer für Kilometer weiter.
Das gemeinsame Wandern gewann an Eigendynamik,
möglicherweise waren auch eine ganze Menge Endorphine
mit im Spiel. Die Gruppe war sich bewusst Teil einer tollen
Sache zu sein.
Dieses Gemeinschaftsgefühl stärkte alle und so erreichte
die Gruppe nach 60 km die heiß ersehnte „Siegercouch“.
WAS HAT DIE WANDERUNG BEWIRKT?
Pamela: „Die Wanderung halt alles verändert! Ich bin 60 km
am Stück gegangen! Ich bin nicht mehr unsportlich, ich gehe ins
Fitnesscenter und schwimme. Ich bin in der Sprintdistanz beim
Triathlon in der Staffel als Schwimmer gestartet und jedes Mal
wenn ich mit dem Auto von Neusiedl am See nach Eisenstadt
fahre und es am Kreisverkehr links nach Oggau geht, dann grinse
ich. Denn ich weiß, ich bin diese Strecke schon selbst marschiert
und darauf bin ich sehr stolz!“
Andrea: „Die Burgenland
Extrem Tour hat uns allen
gezeigt, dass es möglich ist,
Herausforderungen anzunehmen
und diese mit der
richtigen Motivation zu
meistern. Dieses Glücksgefühl
„meine Patienten“ beim Erreichen
ihrer Ziele begleiten
und unterstützen zu dürfen,
ist unbeschreiblich. Das zählt
für mich wesentlich mehr, als
die eigene sportliche Leistung.
Meine Erfahrung mit der
Gruppe beim 24 Stunden
Burgenland Extrem: Bewegung
bei Krebs hat vielfältige
positive Auswirkungen.“
Werner: „Ein Erfolgserlebnis
das man nie mehr vergisst und
in Gedanken immer bei sich
trägt. 2020 werde ich wieder
starten, dieses Mal habe ich
mich für den Memorial Trail
von Hegykö nach Oggau
entschieden – 80 km. Ich freue
mich schon auf die Herausforderung
und werde mich
gewissenhaft vorbereiten.“
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
115
© Enovos.lu
DER SCHMERZ
VERGEHT, DER
STOLZ BLEIBT
Josy Simon - Vierfacher Gewinner des
Geher-Marathons Strasbourg-Paris ist mit
86 Jahren noch immer sportlich sehr aktiv.
INTERVIEW: JEAN-PAUL KOLBUSCH
116
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© 2018 Luxemburger Wort – Alle Rechte vorbehalten - Nutzungsrechte können über www.luxorr.lu bezogen werden.
Was treibt einen Menschen an, der
seinem Körper in jungen Jahren
und nun im fortgeschrittenen Alter
von 86 noch extreme physische Belastungen
zumutet? Die Antwort auf diese Frage liefert
Josy Simon, der in den siebziger Jahren mit
seinen vier Triumphen im Geher-Marathon
Strasbourg-Paris für besonderes mediales Interesse
gesorgt hatte.
Nach der beruflichen Karriere bei „RTL“
sowie einem zwischenzeitlichen Gastspiel als
Abgeordneter im Luxemburger Parlament
war es um Simon ruhig geworden. An seinemneuen
Wohnort am Wolfgangsee (A) ist der
gebürtige Luxemburger vor einigen Jahren auf
den Geschmack des Laufens gekommen und
konnte seither auf eher ungewohntem Terrain
für einiges Aufsehen sorgen.
Sie wurden stets für Ihre herausragenden
Leistungen im Geher-Klassiker
Strasbourg-Paris bewundert. Woher
stammte die Begeisterung für diese außergewöhnlichen
Herausforderungen?
Ich habe mich jahrzehntelang aus Freude
und meiner Gesundheit zuliebe dem Hochleistungssport
gewidmet, ohne zu dopen und
damit Geld zu verdienen. Die Begeisterung in
der Bevölkerung nicht nur allein in Luxemburg,
sondern auch in Frankreich, Belgien,
Deutschland und der Schweiz sowie die Pressemeldungen,
die bis in die USA drangen, haben
mich zusätzlich beflügelt. Ich bin stets mit
beiden Füßen auf dem Boden geblieben und
werde es auch immer bleiben.
Die Strecken führten über mehr als
500 km. Wie haben Sie sich Tag für Tag
neu motiviert?
Zunächst musste man die acht Ausscheidungswettbewerbe
über 200 km in den verschiedenen
europäischen Städten in weniger
als 24 Stunden absolvieren, um überhaupt
am Hauptwettbewerb teilnehmen zu können.
Nur die 30 Besten wurden zugelassen. Bei den
Marathons von Strasbourg nach Paris oder
auf umgekehrtem Weg musste man beweisen,
ob man sich motivieren kann oder nicht. Zum
harten sportlichen Training kamen gesunde
Ernährung, Ehrgeiz, Disziplin und ärztliche
Untersuchungen dazu.
Ihr Dauerrivale Roger Quemener
bezeichnete Sie als Musterbeispiel an
Konzentration. Was waren denn primäre
Eigenschaften, um den Erfordernissen
im Ausdauer-Gehen gerecht zu werden?
Für einen Spitzensportler ist die Mäßigung
aller Dinge oberstes Gebot. Ich habe viel
Wert auf ein gut strukturiertes Training gelegt
und mir immer wieder neue Ziele gesetzt. Viel
Selbstüberwindung und Durchsetzungsvermögen
waren wichtige Voraussetzungen, um
nicht von vornherein in einem harten Wettbewerb
zu scheitern, der über drei Tage und drei
Nächte ging.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
117
Bei insgesamt 17 Teilnahmen am
Geher-Klassiker, belegten Sie niemals
eine schlechtere Position als den
dritten Platz.
Es ist sehr schade, dass es während zehn
Jahren aus organisatorischen Gründen keinen
Wettbewerb gab. Erst 1970 erfolgte ein Neuanfang.
Ich kann behaupten, dass ich alle drei
Versionen dieses Marathons gewonnen habe
und bei einem der vier Erfolge kam ich sogar
ganz allein in Paris an. Der Zweitklassierte
wurde wegen zu großen zeitlichen
Rückstands schon vorher aus dem Rennen
genommen.
© Enovos.lu
da ich lange Zeit ein Wegbegleiter von Charly
Gaul im Radsport war. Unsere Wege trennten
sich im November 1951, als er seinen
obligatorischen Militärdienst in Luxemburg
absolvierte, während ich mich für die Reserveschule
in Bitburg anmeldete. Hier gab es
keine Radrennen mehr, so dass sich meine
sportliche Betätigung auf Gewaltmärsche
konzentrierte, die mehrmals pro Woche in
voller Ausrüstung absolviert wurden. Da
ich fast immer den ersten Platz belegte, ermutigte
mich mein damaliger Offizier, an
einer internationalen Gehkonkurrenz über
65 km in Bridel teilzunehmen. Als Dritter
und bester Luxemburger überquerte ich die
Ziellinie. Den ersten Titel holte ich danach
bei den Meisterschaften über 100 km und ab
diesem Zeitpunkt stand fest, dass ich mich
künftig auf große Gehwettbewerbe spezialisieren
würde.
Seit einigen Jahren wohnen Sie am
schönen Wolfgangsee. Anstatt gemütliche
Spaziergänge in dieser Idylle zu
unternehmen, lassen Sie wieder Ihrem
sportlichen Trieb freien Lauf.
Ich habe in den ersten Jahren viele Gegenden
in Österreich besucht und als ich
2011 meinen Wohnsitz nach Strobl verlegte,
entschloss ich mich, in Ermangelung eines
Gehwettbewerbs, der Laufgemeinschaft St.
Wolfgang beizutreten und wieder sportlich
aktiv zu werden. Ich bin mit 78 Jahren ein
Läufer geworden und habe im April 2012
meinen ersten Halbmarathon in Meran absolviert.
2019 habe ich zum ersten Mal die
120 km auf der 24 Stunden Burgenland Extrem
Tour erfolgreich absolviert.
Nach fast 35-jähriger Aktivität haben
Sie das erfolgreiche Kapitel Gehen abgeschlossen
und der Sport spielte vorübergehend
keine wichtige Rolle mehr.
Eigentlich hatte meine Laufbahn zunächst
eine andere Entwicklung genommen,
Sie haben vor kurzem den 86. Geburtstag
gefeiert und noch immer setzen Sie
Ihren Körper hohen Belastungen aus.
Die regelmäßigen medizinischen Untersuchungen
bestätigen meinen tadellosen
gesundheitlichen Zustand.
118
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
WINNERS ARE
MADE OF BLOOD,
SWEAT & DATA
SEBASTIAN KIENLE
Professioneller Triathlet
Ironman World Champion
#BLOODSWEATANDDATA
POLAR VANTAGE V
PROFI-MULTISPORTUHR
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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FR
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
IENDS
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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RIENDS
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Nur mit diesem
einzigartig großartigen
24 Stunden Burgenland
Extrem Team –
BotschafterInnen und
HelferInnen – ist die
Durchführung der 24 Stunden
Burgenland Extrem Tour
auf diesem Niveau möglich!
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
123
© Roland Wimmer
Natur- und Kulturregion
Eisenstadt
Leithaland
Entdecken Sie die vielfältigen Wanderwege
durch das Leithagebirge und erleben Sie herrliche
Ausblicke bis hin zum Neusiedler See und in
die Ungarische Tiefebene. Einfach entspannen,
abschalten und genießen.
Mit Leithagebirge und Leitha als gemeinsamer Nenner
verbinden ausgedehnte, gut markierte Wander- und
Radwege Eisenstadt mit den Orten der Region. Sanfte Steigungen,
kurze oder auch längere Strecken – hier gibt es
für jedes Alter, jede Kondition und jedes Zeitbudget die
passende Strecke.
SCHÖNE AUSSICHTEN!
Die Warte am Sonnenberg, mit 484m die höchste Erhebung
des Leithagebirges, ist ein ehemaliger Wachturm, der am
Eisernen Vorhang stand. Eher steil und eng, dafür aber mit
atemberaubender Aussicht über das Wiener Becken bis zum
Schneeberg. Bequemeren Aufstieg, für die ganze Familie geeignet,
bietet hingegen die Raiffeisen Jubiläumswarte, unweit
der Gloriette in Eisenstadt. Von ihrer Plattform in 12 Metern
Höhe blickt man wunderbar über Eisenstadt und die Wulkaebene
bis nach Ungarn und zum Neusiedler See.
Auf der zweithöchsten Erhebung des Leithagebirges, am
Buchkogel, steht die gleichnamige Warte. Die Plattform der
Buchkogelwarte bietet grandiose Aus- und Umblicke vom
Schneeberg bis zu den kleinen Karpaten in der Slowakei,
vom Marchfeld bis in die Ungarische Tiefebene und beinah
über die gesamte Fläche des Neusiedler Sees.
CHARMANTE SYMBIOSE!
Perfekter Ausgangspunkt
für Wanderungen durch
das Leithagebirge ist die
Haydnstadt Eisenstadt.
Folgt man hier den Spuren
Joseph Haydns, der in Eisenstadt
30 Jahre lang lebte
und am Hof der Fürsten
Esterházy arbeitete, findet
man eines der schönsten Barockschlösser
Österreichs,
das authentische Wohnhaus
eines Hofoffiziers und die
würdige letzte Ruhestätte
des großen Komponisten.
Hier wird auch Haydns
wichtigstes Erbe entsprechend
gepflegt – seine Musik.
Kultur, Natur und Jahrhunderte
alte Geschichten
bilden eine charmante Symbiose
in der Region Eisenstadt
Leithaland.
TOURISMUSVERBAND
EISENSTADT LEITHALAND
T: +43 2682 67390
www.eisenstadt-leithaland.at
124
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
WEINGUT IN JOIS
LEO HILLINGER
DAS WEINGUT – WEITBLICK
FÜR IHRE VISIONEN.
INMITTEN ROMANTISCHER WEINGÄRTEN
GELEGEN ERSTRECKT SICH DIE HILL-LOUNGE –
EINE PERFEKTE LOCATION FÜR EVENTS, VER-
ANSTALTUNGEN, VERKOSTUNGEN, FÜHRUNGEN,
GENUSSVOLLE REGIONALE PRODUKTE UND
AB-HOF-VERKAUF. TÄGLICH GEÖFFNET. FÜR BIS
ZU 120 PERSONEN EXKLUSIV BUCHBAR.
UNSERE WINESHOPS IN KITZBÜHEL,
MÜNCHEN, PARNDORF UND IN DER
WOLLZEILE IM HERZEN VON WIEN
WIR BIETEN REGIONALE SPEZIALITÄTEN AUS DEM
BURGENLAND, HILL-FRÜHSTÜCK, SPEZIELLE
WEINTASTINGS UND PLATZ FÜR FEIERN – FÜR
BIS ZU 70 PERSONEN EXKLUSIV BUCHBAR.
DER HILL HEILIGENKREUZERKELLER
DER VON MÖNCHEN ERRICHTETE SAKRALBAU
TRIFFT AUF MODERNEN HILL-CHARAKTER. EIN
EHRWÜRDIGER PLATZ FÜR BIS ZU 100 PERSONEN
EXKLUSIV BUCHBAR.
WOLLZEILE
MÜNCHEN
KITZBÜHEL
PARNDORF
HILL HEILIGENKREUZERKELLER
WEINGUT LEO HILLINGER . Hill 1 . 7093 Jois . Austria
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
Phone: +43 (0)2160.8317 13 . event@leo-hillinger.com
125
leo-hillinger.com
Entdecken Sie
die Schönheiten der
Region Bratislava
vom Fahrradsattel.
Ob Sie ein erfahrener, anspruchsvoller Biker oder ein Freizeitradfahrer
sind, oder Sie sich an Ihre erste Fahrradtour fertig machen,
bieten Ihnen Bratislava und ihre Umgebung tolle Möglichkeiten an.
Die Region Bratislava ist die kleinste von
den acht Ländern in der Slowakei und
dank ihrer Mannigfaltigkeit sowie strategischen
Lage an der Grenze zu Österreich und
Ungarn ist sie für Touristen sehr attraktiv.
Nordöstlich von Bratislava zieht sich das
Gebirge Kleine Karpaten (768 m ü. A.), welches
durch das Tiefland von Záhorie (Marchauen),
charakteristisch durch Kieferwälder
auf dem Sanduntergrund, und durch das
Donautiefland, eine typisch landwirtschaftliche,
an fruchtbaren Boden und Vorräte an
qualitatives Untergrundwaser reiche Landschaft
umgegeben ist. Bratislava liegt am Zusammenfluss
der Flüsse Donau und March
sowie an der Kreuzung der zwei bedeutenden
europäischen Radmagistralen: Eurovelo
6 und Eurovelo 13.
Ein buntes Touristenangebot
der Region Bratislava bilden die
vier charakteristischen Subregionen:
Bratislava, Kleine Karpaten,
Donaugebiet und Záhorie.
126
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Bratislava ist das Zentrum des gesellschaftlichen,
politischen und kulturellen Geschehens
in der Slowakei. Die Geschichte
der Hauptstadt reicht zweitausend Jahre in
die Vergangenheit zurück. Seit 1291 war sie
eine freie Königsstadt und fast 300 Jahre
lang war sie die Stadt der ungarischen Könige.
Heute zieht diese junge und dynamische
Stadt mit einer freundlichen Atmosphäre
und dem gemütlichen und an Historie reichen
Zentrum immer mehr Touristen an.
Mit dem Fahrrad kann man hier die historischen
und kulturellen Sehenswürdigkeiten
der Hauptstadt kennen lernen. Kleine Karpaten
sind das bedeutendste Weinberggebiet
in der Slowakei und außer dem Weinbergtourismus
bieten sie insbesondere kulturelle
Sehenswürdigkeiten und Volkstraditionen
an. Qualitätsweinewerden mit kulinarischen
Spezialitäten der lokalen Küche ergänzt.
Kleine Karpaten bieten auch Erholung in der
Waldumgebung, nur 20 Minuten vom Bratislava-Zentrum
entfernt. Radfahrer können
hier wunderschöne Aussichten und schnelle
Adrenalin-Fahrten erleben. Das Donaugebiet
ist bereits in seinem Namen mit Wasser
und Wasserflächen verbunden. Man findet
hier ideale Möglichkeiten für den Sommerurlaub,
für Wassertouristik und Fischfang.
Mit dem grandiosen Wasserwerk Gabčíkovo,
den zahlreichen Seen, Chateaus, Golfgeländen
und für Freizeitradfahren sowie Sommersportarten
geeigneter Umgebung schafft
es ideale Bedingungen für Sport- und Erholungstouristik.
Záhorie, das sind vor allem
Naturschönheiten, Umfangreiche Wälder,
historische Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten
für Wasser und Freizeitsports. Es
ist ein vollkommener Raum für Liebhaber
der Radtouristik in einer wunderschönen
Umgebung von Wäldern, Wasserflächen sowie
Burgruinen.
Lassen Sie sich von den 12 interessantesten
Radtouren inspirieren, welche Sie durch
die Region führen werden. Gönnen Sie sich
aktive Entspannung, machen Sie Pausen an
sehenswürdigen Orten, lernen Sie lokale Attraktionen
sowie Erholungsgebiete kennen.
Das Radfahren erlebt in der Slowakei seinen
Aufstieg und man kann immer mehr gute
Routen genießen, wie es in den Ländern mit
einer langjährigen Radel-Tradition ist. Werden
auch Sie ein Bestandteil dieses Trends
und lassen Sie sich in die Welt der aktiven
Entspannung in der mit Sehenswürdigkeiten
geschmückten Natur verführen.
bratislavaregion.travel
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
127
I MOG
OGGAU
128
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© Maria Hollunder
Kosten vom Besten. Oggau gilt als
älteste Rotweingemeinde Österreichs.
Weltweit gilt der Oggauer
Blaufränkische als Geheimtipp.
Das warme Klima, die fruchtbaren Böden
sorgen für erstklassige Trauben und die Winzer
Oggaus wissen sie in köstlichen Wein zu
verwandeln.
Vom Oggauer Yachthafen aus wird ein Ausflug
durch den Schilfkanal zum Neusiedler
See zu einem unvergesslichen Naturerlebnis.
Einfach draußen sein. Bei Wanderungen
im Ortsgebiet laden vor allem der
weithin sichtbare Hölzelstein, die Oggauer
Weinlaubenkuppel am Weinwanderweg, sowie
verschiedene Kapellen, Bildstöcke und
Wegkreuze zum Verweilen ein.
Das Leben genießen. Oggauer Gasthäuser
und Buschenschenken locken mit
kulinarischen Leckerbissen von der deftigen
Hausmannskost bis hin zu pannonischen
Spezialitäten. In Oggau kann man das Leben
feiern und richtig genießen.
Sehen. Hören. Staunen. Der ländliche
Charakter von Oggau wird von der barocken
Dorfkirche geprägt. Sehenswert ist auch eine
Gasse mit urtümlichen Stadeln.
See sehen. Im Bad baden. Ein großzügiges
Schwimmbad – für Kinder und
Erwachsene ein beliebtes Wassereldorado
mit Rutsche, Sprungturm und Kinderplanschbecken
wartet auf alle Wasserratten.
Ruhe spüren. Gemütliche Gasthöfe,
komfortable Frühstückspensionen sowie
Zimmer bei privaten Vermietern machen
einen Urlaub in Oggau angenehm und stilvoll.
Der Campingplatz und sein Freizeitangebot
ist Kennern ein Begriff.
MARKTGEMEINDE
OGGAU
AM NEUSIEDLER SEE
T 02685 7744 www.oggau.at
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
129
Seebad RUST
Das Freizeit- und Familienangebot
am Neusiedler See
Erfrischung im See oder Badespaß in der
weitläufigen Wasserlandschaft. Das Seebad
Rust hat sowohl für naturverbundene
Schwimmer als auch für actionsuchende
Wasserratten das passende Programm:
von der Weite des Sees bis hin zum solarbeheizten
Erlebnisbecken mit Wasser- und
Breitwasserrutsche, Schwalldusche,
Abenteuer-insel mit Kletternetz, Geysiren,
Wasserpilz und Wildwasserkanal.
w w w. s e e b a d r u s t . a t
Hotel am See RUST
Das Freizeit- & Familienhotel
direkt am Neusiedler See
Ankommen, abschalten, eintauchen.
Das Hotel am See Rust liegt direkt am
Neusiedler See und damit ganz weit weg vom
Alltag. Zum Familypark in St. Margarethen
sind es rund 4 Kilometer, zur Wein- und Kulturstadt
Rust ein rund 20-minütiger Spaziergang
und das Seebad Rust ist direkt vor der Tür.
Ideal für einen Kurzurlaub für die ganze
Familie – oder auch zum Längerbleiben.
w w w. h o te l a m s e e - r u s t . a t
130
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Hotel am See RUST HHH
Gut schlafen und gemütlich in den Tag starten
Ob für Familien, die Spaß und Abwechslung rund um den Neusiedler See
suchen, oder für Gäste, die das Kultur- und Kulinarikangebot in der Region
genießen möchten. Das Hotel am See in Rust ist so vielfältig wie seine Gäste.
Das Hotel bietet 30 standard Doppelzimmer, sowie 15 deluxe Familienzimmer,
die flexibel vom Doppel- bis zum Vierbettzimmer umgestaltet werden können.
Hier, wie in den sechs Ferienwohnungen mit Küchenzeile, finden sich viele
maritime Elemente – schließlich ist der See ganz nah!
Alle Zimmer verfügen über Klimaanlage, Mini-Kühlschrank, SAT-TV, Fliegengitter,
WLAN, Safe, Fön und weiteren Annehmlichkeiten.
Seminare und Tagungen im Hotel am See RUST
Weit weg vom Alltag und doch ganz auf ein Thema konzentriert. Das Hotel
am See Rust verfügt über einen bestens ausgestatteten Seminarraum, der
neben modernster Technik wie Beamer, Leinwand und Klimaanlage auch
über einen angeschlossenen, jedoch extra begehbaren Raum verfügt. Damit
stehen Getränke und Snacks schon bereit, wenn Zeit für eine Pause ist.
Das Hotel bildet die Basis für Teambuilding, Seminare, Vorträge und
sonstige Veranstaltungen. Aufgrund der vielen Möglichkeiten lässt sich
rund um das Hotel am See Rust ein unvergessliches Rahmenprogramm
gestalten – von Wein und Kulinarik bis hin zu Sport und Action.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
131
Gutes Service gibt es zum Glück nicht
nur während der 24h-Extrem-Tour :-)
Viel Freude auf der
heurigen 24h-Extrem-Tour!
Euer Alex
Unabhängiger Internet Provider.
Seit 1996. Freude am Surfen \:-)
Service • Beratung • Zugänge • Domains • Webhosting • Cloud • VPNs
Tel.: 01 503 74 51 - office@akis.at - Meiselstraße 46/4, 1150 Wien
132
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
Im Herzen des Nationalparks
Neusiedler See - Seewinkel
Einwohner: 1750 • Seehöhe: 120 m
Tiefst gemessener Punkt Österreichs 114 m
Die Nationalparkgemeinde Apetlon liegt am tiefst gemessenen Punkt
Österreichs 144 m, im Herzen des Nationalparks Neusiedler See –
Seewinkel, am Ostufer des Neusiedler Sees und ist ein Urlaubsort der ganz
besonderen Art. Hier kommen sowohl Sportler als auch Naturbegeisterte
voll auf ihre Rechnung. Tausende Vögel beleben die beeindruckende Natur
rund um die „Lange Lacke“. Die traditionelle, bodenständige Küche und die
erlesenen Tropfen von Apetlons Spitzenwinzern versprechen einen
kulinarischen Hochgenuss.
Ein Paradies für Familien und Naturliebhaber. Ein beliebtes Ziel an heißen
Sommertagen ist der auf Radwanderwegen erreichbare Badesee. Für
Sportbegeisterte stehen in der Ortschaft gemeindeeigene Tennisplätze zur
Verfügung. Drei Kinderspielplätze sowie ein Skaterpark begeistern die
Kids. Zahlreiche Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt lassen
Einwohner und Gäste zueinander finden.
Kulturinteressierte haben in Apetlon die perfekte Basis für einen
spannenden Urlaub. Alle Highlights der Region sind aus Apetlon leicht und
schnell zu erreichen. Aber auch Apetlon selbst hat ein tolles kulturelles
Angebot. Als Tipp gelten die Feste die in und um die Gemeinde stattfinden.
Die Sportart Nummer 1 ist und bleibt das Rad fahren. Räder mitbringen
oder ausborgen. Auf gut markierten Radwegen können Sie das Gebiet um
die Lacken erkunden, die Graurinder besuchen oder den ganzen Neusiedler
See umradeln.
In und Rund um Apetlon befindet sich einer der größten Laufparks
Österreichs – Laufpark Neusiedler See –Seewinkel.
Über 300 Streckenkilometer49 ausgewiesenen Lauf- und Nordic Walking-
Strecken, die ausgehend von 9 Startpunkten über 380 km umfassen, bietet
der Laufpark allen Läufern und Bewegungshungrigen eine beeindruckende
Vielzahl von Strecken an. Ob Laufeinsteiger oder Marathonprofi, im
Laufpark Neusiedlersee wird jeder seine persönliche Strecke finden
und Neues entdecken.
WEIN & GEMÜTLICHKEIT
Wohl fühlen, die Seele baumeln lassen, das ist Apetlon. Hier sind sie noch
zu finden die urigen, gemütlichen Heurigen und Dorfgasthäuser mit dem
gewissen Etwas. Traditionelles, bodenständiges Essen und exzellente Weine
verzaubern Sie hier jeden Tag aufs Neue. Lassen Sie sich vom Charme der
Dorfbewohner einfangen, während Sie in einer kleinen gemütlichen
Pension verweilen.
Für Weinliebhaber gibt es jedes Jahr im Frühling bei den
WeinGenussTagen und beim WeinErleben-Martiniloben um den 11.
November die offenen Kellertüren. Die Winzer öffnen Ihre Weinkeller und
bieten Ihre Weine zum Verkosten an.
Tourismus Apetlon, Kirchengasse 3, 7143 Apetlon
tourismus@apetlon.info. www.apetlon.info
02175/24043
olivenice lovetrue m
Pannonische Schmankerl
HANDERLESEN vom Winzer-Fleischer
aus dem Burgenland
Wer kennt sie nicht? Die mediterranen
Schmankerl aus dem Genussland Italien,
die seit Jahrzehnten den Gaumen der
Konsumenten erfreuen. Wir wollen einen
kulinarischen Gegenpol zu dieser mediterranen
Kulinarik ins Leben rufen. Unter
dem klingenden Namen „Pannonische
Schmankerl“ produzieren wir seit 1937
handerlesene Fleisch- und Wurstspezialitäten
aus dem Weinland Burgenland.
Mit Engagement und Zielstrebigkeit treten
wir den Herausforderungen der Zukunft
entgegen.
Wir versuchen die Bedürfnisse unserer
Konsumenten und Handelspartner zu erkennen
und diese mit unseren Produkten
und Dienstleistungen bedarfsgerecht ab-
zudecken.
FACTBOX
Standorte: 2
Mitarbeiter: 30
Produkte: 100
Handelspartner:
REWE(Billa, Merkur,
ADEG), SPAR,
Nah & Frisch
Auszeichnungen 2018:
Regionalitätspreis Burgenland
Internationaler Fachwettbewerb
für Fleisch- und Wurstwaren:
7 x Gold, 4 x Silber, 1 x Bronze
Familienunternehmen: seit 1937
Philosophie: „Man isst nicht nur,
um satt zu werden, sondern um
dem Leben mehr Qualität zu geben!“
EXTREM MAGER
EXTREM GUAD
mit einem Hauch
frischem Ingwer
BURGENLAND
EXTREM
FURTER
AT
10257
EG
LACTOSEFREI
GLUTENFREI
NÄHRWERT/100g:
Brennwert: 831,36kj/200,32kcal
Fett: 16,00g
gesättigte Fettsäuren: 4,00g
Kohlenhydrate: 2,18g
davon Zucker: 1,90g
Eiweiß: 12,00g
Salz: 2,70g
Gekühlt lagern bei +3°C bis +9°C
SORGFÄLTIG HERGESTELLT VON:
Fleisch-Wurst Graf GmbH, www.graf.or.at
A-2443 Leithaprodersdorf
www.burgenlandextrem.com
mmxii
vetogehter
ZUTATEN: Rind- u. Schweinefleisch (78%),
Speck, Trinkwasser, Speisesalz, Kartoffelstärke,
Gewürze, Dextrose, Geschmacksverstärker:
E621, Gewürzextrakte, Antioxidationsmittel:
E300, Stabilisatoren: E450,
E451, E452, Konservierungsstoff: E250,
Naturdarm, Raucharoma aus Buchenholz.
EXTREM MAGER – EXTREM GUAD
Mindestens haltbar bis:
werbeagentur-setnicka.at
Foto: ARGE Naturpark
KONTAKT
„Fleisch-Wurst“
Graf GmbH
2443 Leithaprodersdorf,
Hauptstr. 13
E office@graf.or.at
T 02255 6239
www.graf.or.at
GF Werner Graf & Regina Graf
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
© NTG/Dieter Steinbach
5-Sterne-
Neusiedler See
Radweg
Sportlich genussvolle Erlebnisse in Verbindung
mit Natur, Kultur, Wein & Kulinarik!
Völlig ohne Stress erleben Radler etwa im Nationalpark
Neusiedler See – Seewinkel oder im UNESCO Welterbe
Naturpark Neusiedler See - Leithagebirge die Natur,
besuchen beim Radeln Heurige oder Winzer und lassen
sich unterwegs mit regionalen Schmankerln verwöhnen.
Typisch burgenländisch eben! Ob sportlich aktiv, gemütlich
familiär oder kulinarisch zielgerichtet: Eine Auswahl
an gleich 40 thematisch unterschiedlichen Radwegen mit
über 1.000 Kilometern steht bereit um eine persönliche
und individuelle pannonische Tour zu „erfahren“. Der bekannteste
und vom ADFC mit 5 Sternen ausgezeichnet,
ist der Neusiedler See Radweg (B 10) mit seinen 125 km.
Sollte übrigens der Wind, den Segler, Surfer und Kiter so
sehr schätzen, einmal nicht der beste Freund der Radler
sein, stehen die Radfähren rund um den See für angenehme
Transfers über denselben bereit…dieser Urlaub wird zu
einem unvergesslichen Erlebnis, auch mit dem E-Bike!
RUND UM DEN NEUSIEDLER SEE –
EINE AUSWAHL FÜR GENUSS-RADLER:
Neben dem Lackenradweg (52,1 km), laden auch der
Kirschblütenradweg (43,9 km), der Kultur-Radweg (26
km), der Radweg Lange Lacke (13 km) oder der Festival
Radweg (61 km) ein, die Region Neusiedler See zu erkunden.
Und die zahlreichen Verbindungsradwege
bieten
optimale Anbindungen an
das angrenzende Donauund
Rosalia-Radwegenetz
sowie an den internationalen
Euro Velo 13 - Iron
Curtain Trail.
PACKAGE: RADGENUSS
NEUSIEDLER SEE
2 bis 4 Nächte mit od. ohne Frühstück
im DZ od. Ferienwohnung,
ein Leihrad, eine Überfahrt mit
der Radfähre, eine Flasche Wein
und die aktuelle Radkarte sowie
€ 10,- Urblaubsscheck für Kulinarik
und natürlich die beliebte
Neusiedler See Card für die Dauer
des Aufenthaltes ab € 110,- p. P.
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
EINE ODE AN DIE
KNIEBEUGE
Sie ist kräftigend und mobilisierend Sie ist stabilisierend und bewegend
Sie ist aktivierend, kann dynamisch oder statisch ausgeführt werden
TEXT: GERHARD SCHIEMER
Wir finden sie in der Rehabilitation, der allgemeinen Fitness und sportartspezifisch
Sie kann immer und überall ohne Hilfsmittel und Ausreden gemacht werden Und das
Schönste, sie kennt kein Alter Oh ist sie vielseitig, die Kniebeuge!
Als Kinder können wir ohne Mühe in der tiefen Kniebeugeposition verharren. Ist keine
große Sache. Nach dem Motto „werdet wie die Kinder“ können wir die Mobilität vom
Rücken der Hüfte, dem Kniegelenk und dem Sprunggelenk verbessern. Die Kniebeuge ist
gleichzeitig Test und Übung. Beim nach unten bewegen in die tiefe Hockposition zeigen
sich die Schwachstellen. Wer sich immer wieder mit Verletzungen herumschlägt sollte unbedingt
mal den Hintern absenken! In anderen Kulturen, wo der Sessel nicht unbedingt
Einzug gehalten hat, sehen wir Menschen öfters in der tiefen Hocke als Ruheposition.
1. Fußstellung, zumindest
hüftbreit oder ca. 2 Fußbreiten,
Zehenspitzen zeigen leicht nach
außen
2. Die Brustwirbelsäule gut
überstrecken, übertrieben
aufrecht, sprich das Brustbein
heben!
Po anspannen. Gesäß absenken,
Und dann geht es schon
langsam und gemächlich nach
unten, indem die Hüfte gebeugt
wird und der Hintern wie
beim Hinsetzten auf einen Sessel
nach hinten unten geführt
wird, Spannung in der Brustwirbelsäule
bleibt erhalten! Blick
geradeaus nach vorne!
So tief als möglich! Da es uns
in erster Linie um die mobilisierende
Wirkung geht und darum
Grundsätzlich reicht
diese Grundform schon aus
um all die oben genannten
Vorteile auszuschöpfen! Beweglichkeit
erhalten, Dysbalancen
ausgleichen und
Verletzungen vorbeugen,
das Lauftraining zu unterstützen
und die Regeneration
fördern.
Man kann es nicht oft genug
betonen! Zumindest jede
Stunde aufstehen und 10-15x
in die Hocke gehen!
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Sport- und Bewegungswissenschafter
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
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Wir verwirklichen
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von Nord bis Süd
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Siedlungsgenossenschaft
7400 Oberwart, Rechte Bachgasse 61
Tel.: 03352/404-0, Fax: DW 20, oberwart@osg.at
7000 Eisenstadt, Bahnstraße 45
Tel.: 02682/62354, Fax: DW 14, eisenstadt@osg.at
7100 Neusiedl/See, Rochusstraße 5/1
Tel.: 02167/20799-11, Fax: DW 14, neusiedl@osg.at
Die OSG errichtet Wohnungen und Reihenhäuser mit höchster Lebensqualität
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
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Die Stadt
am See
Neusiedl am See ist der Namensgeber
des Steppensees und auch einer der beliebtesten
Ferienorte der Region Neusiedler See.
Über 8.000 Einwohner leben in der Stadt,
die für ihre ausgezeichneten Freizeit-,
Erholungs- und Einkaufsmöglichkeiten bekannt
ist. Aber auch Touristen schätzen die
Stadt und verbringen immer wieder ihren
Urlaub in Neusiedl am See, wo die Sonne von
Frühling bis Herbst ständiger Begleiter ist.
Von Anfang April bis Ende Oktober tummeln
sich hier viele Urlauber und Freizeitsportler
und genießen die Zeit beim Segeln, Surfen,
Baden, Reiten, Radfahren, Wandern, Tennis
oder einfach beim gemütlichen „Nichtstun“.
Wer seine Zeit gerne auf dem Fahrrad
verbringt, ist in Neusiedl am See genau richtig.
Die weite, pannonische Ebene in und
rund um die Welterbe-Region Neusiedler See
bietet traumhafte Bedingungen für Radfans.
Aber auch die Wanderer lieben Neusiedl am
See: bedeutende Denkmäler und historische
Gebäude, eingebettet in die unverwechselbare
Landschaft, bilden den Rahmen für eine
Vielzahl von Wanderwegen in Neusiedl am
See. Die Routen führen durch das Stadtgebiet
und die einzigartige Neusiedler Kulturlandschaft.
Immer wieder eröffnen sich
spannende Blickbeziehungen zum See und
auf das Leithagebirge.
Die Denkmäler, Bildstöcke und historischen
Gebäude entlang der Routen sind
Zeugnisse von geschichtlichen Ereignissen
und erzählen von längst vergangenen Zeiten.
Die meisten Routen sind Rundwanderwege
und auch untereinander kombinierbar. Das
gesamte Wegenetz umfasst über 20 km.
Der See ist auch im Winter ein beliebtes
Ausflugsziel. Tausende Aktive findet man auf
dem zugefrorenen See, der als größter Natureislaufplatz
Europas gilt.
Bürgermeisterin Elisabeth Böhm
Zahlreiche Beherbergungsbetriebe, eine
vielfältige und ausgezeichnete Gastronomie
und gemütliche Heurigenabende bei einem
guten Gläschen Wein lassen keine Wünsche
offen.
Das Angebot an Schulen, die Naturlandschaft
und die ausgezeichneten Verkehrsanbindungen
nach Wien, in die Landeshauptstadt
Eisenstadt und nach Bratislava (SK)
machen Neusiedl am See zum beliebten Ort
zum Wohnen, Arbeiten und Urlauben.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
139
140
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
DER NEUSIEDLER SEE –
EINE UNESCO-
WELTERBEREGION
Mit der Aufnahme in die
UNESCO-Welterbeliste im Dezember
2001 ist die Landschaft des Neusiedler
Sees (ungarisch: Fertő-tó) mit ihren
Ortschaften, Kulturgütern und
Naturwerten als Kulturlandschaft
„von außergewöhnlichem und
universellem Wert“ ausgezeichnet
worden. Das Weltkulturerbe Fertő-
Neusiedler See ist darüber hinaus
eine der wenigen grenzüberschreitenden
Welterbestätten.
© Manfred Horvath Photographie
DER SEE, DIE LANDSCHAFT, DIE
ORTSCHAFTEN – EINE EINHEIT
Der Neusiedler See und die umgebende
Landschaft sind eine natürliche geographische
Einheit. Diese einzigartige Landschaft
zwischen den Alpen und der Ungarischen
Tiefebene bildete sich über Jahrtausende im
Wechselspiel zwischen Natur und Kultur.
Weil das flache Land in der Vergangenheit
jedem feindlichen Angriff offen preisgegeben
war, mussten die Häuser in den Siedlungen
eng zusammenrücken: dicht aneinander
gereihte, in die Tiefe entwickelte
Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Angerund
Straßendörfer entstanden.
EINE VIELFALT, WIE SELTEN WO …
Die Region Fertő-Neusiedler See weist in
jeder Hinsicht eine große Vielfalt auf. Der
Neusiedler See ist dabei der westlichste
Steppensee Eurasiens, geprägt von Schilf,
Wasser und den in den Hügeln gelegenen
Weingärten.
Die Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler See
bildet ein grünes Herz im europäischen
Städtedreieck Wien – Bratislava – Győr.
WIR SIND WELTERBE!
Als Welterbe hat die Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler
See weltweite Bedeutung. In
erster Linie ist die nachhaltige Entwicklung
unseres Lebensraumes jedoch eine Initiative
für die hier lebende Bevölkerung und unsere
Gäste. Eine verstärkte Bewusstseinsbildung
für unser Welterbe ist eine zentrale
Aufgabe des Welterbevereins.
BURGENLAND EXTREM MAGAZIN
141
What we do ...
... is also
142
BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
die Sonne bringt
dein Brot
Die Bäckerei Naglreiter wünscht allen Teilnehmern
eine erfolgreiche Tour, machen Sie einen Einkehrschwung
bei uns in der Hölle bei heißen Getränken und Snacks.
– Frühstücken beim Bäcker
von 5:00 bis 11:00 Uhr
– große Auswahl an Brot und Gebäck
aus unserer hauseigenen Bäckerei
– A la carte-Mittagessen oder
regionales Mittagsmenü
– Nachmittagsjausen, Kaffeespezialitäten
mit hausgemachten Kuchen
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Abendstunden
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Foto: Maria Hollunder-Oktabec – FOTOGRAFIE
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BURGENLAND EXTREM TOUR 2020
gemeinsam
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im Jahre 2007 an zwei Standorten (Wien
und Burgenland) gegründet. Mit einem Team
aus rund 20 hochmotivierten und fachlich
hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern sind
wir heute ein stetig wachsendes Unternehmen
im Wirkungsbereich Wien, Burgenland, Niederösterreich,
Steiermark und Deutschland.
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Kontrolle und Örtliche Bauaufsicht.
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termingerecht, kostensparend und
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sichern die Qualität und Leistungsfähigkeit
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Betriebsführung. Die DI Markus Weiner
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mit Sitz in 7063 Oggau. www.24stundenburgenland.com
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Burgenland Extrem und Heartwalker (jeweils als Wort und Bild): MOTO GmbH. Alle Rechte vorbehalten,
insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Vervielfältigung, der Einspeicherung
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öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung. Abdruck – ganz oder teilweise – nur mit schriftlicher
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