ZAP-2020-02

Fach 20, Seite 676
Grundlagen der Besteuerung der Personengesellschaft
Steuerrecht
Beispiel für die Ermittlung der Einkünfte bei einer Personengesellschaft:
An der A-KG sind die Gesellschafter A, B und C beteiligt: A mit einer Einlage von 200.000 € und B und C
mit einer Einlage je von 150.000 €. Der Handelsbilanzgewinn der Gesellschaft beträgt 240.000 €. Im
Gesellschaftsvertrag ist vereinbart, dass A für seine persönliche Haftung 10 % vom Handelsbilanzgewinn
erhalten soll. Die Privatkonten sollten mit 8 % verzinst werden. Hiernach stehen A 4.000 €, B und C je
6.000 € zu. Der Restgewinn soll wie folgt verteilt werden: A 40 %, B und C je 30 %.
Mit A ist ein Anstellungsvertrag geschlossen, nach dem A ein Geschäftsführergehalt von 90.000 €
erhalten soll, das auch ausgezahlt wurde. Außerdem hat er der Gesellschaft ein Patent überlassen,
wofür er in 2001 eine Gebühr von 45.000 € erhalten hat (in 2002 ausgezahlt).
B hat der Gesellschaft ein Darlehen i.H.v. 200.000 € gegeben, das mit 9 % zu verzinsen ist. Die Zinsen
wurden in 2002 gezahlt.
C hat der Gesellschaft ein unbebautes Grundstück zu einer Jahresmiete von 9.000 € überlassen, die
Grundstückskosten belaufen sich auf 1.000 €.
Das Geschäftsführergehalt, die Lizenzgebühr und die Grundstücksmiete wurden von der KG als Aufwand
gebucht.
Gesamtgewinnermittlung der Mitunternehmerschaft:
1. Stufe: Vorweggewinn lt. Gesellschaftsvertrag
Gesamt A B C
Haftungsvergütung 24.000 24.000
Kapitalkontenverzinsung 16.000 4.000 6.000 6.000
40.000 28.000 6.000 6.000
Restgewinn (240.000 - 40.000) 200.000 80.000 60.000 60.000
Korrekturen Steuerbilanz 0
Gewinn/Verlust aus Ergänzungsbilanzen 0
Steuerbilanzgewinn auf der 1. Stufe 240.000 108.000 66.000 66.000
2. Stufe: Sondergewinne
Geschäftsführergehalt 90.000 90.000
Lizenzerträge 45.000 45.000
Zinserträge 18.000 18.000
Grundstückseinnahmen 9.000 9.000
Grundstücksausgaben - 1.000 - 1.000
Gesamtgewinn 2001: 401.000 243.000 84.000 74.000
98 ZAP Nr. 2 22.1.2020