20.01.2020 Aufrufe

Business Monat Holz 2020

Was denken Sie wenn Sie durch den Wald gehen? Nichts Besonderes, oder? Die Ausgabe vom BusinessMonat im Dezember 2019 steht gänzlich unter dem großen Thema Holz

Was denken Sie wenn Sie durch den Wald gehen? Nichts Besonderes, oder?
Die Ausgabe vom BusinessMonat im Dezember 2019 steht gänzlich unter dem großen Thema Holz

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HOLZSPECIAL<br />

UMDENKEN<br />

Der Wald zeigt vor, wie nachhaltige<br />

Wirtschaft funktionieren kann<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XI, NR. 6, 15. DEZEMBER 2019, PREIS: 2,50 EURO, BILD/GRAFIK: SHUTTERSTOCK<br />

NEU DENKEN<br />

Auf <strong>Holz</strong> gebaut: So hat sich der Umgang<br />

mit dem natürlichen Baustoff verändert<br />

VORAUSDENKEN<br />

Nachhaltige Forstwirtschaft sorgt<br />

für ein gesundes Klima


Admonter ist nicht nur am Boden Zuhause, sondern weiß auch,<br />

wie man gesamten Räumen ein Antlitz verleiht, das die Handschrift<br />

des Designers und der Natur gleichermaßen trägt. Böden, Wände,<br />

Treppen, Türen und Akustiklösungen gehen Hand in Hand und sind<br />

dazu da, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Hergestellt<br />

aus nachhaltigem <strong>Holz</strong>, zu 100% in Österreich. admonter.at<br />

Naturholzböden Naturholzplatten Naturholztüren Naturholzstiegen<br />

Naturholz-Akustikplatten


EDITORIAL<br />

UNSERE ZUKUNFT<br />

© MIA’S PHOTOART<br />

Was denken Sie, wenn<br />

Sie durch den Wald<br />

gehen? Nichts Besonderes,<br />

oder? Der Wald ist<br />

selbstverständlich, er ist Erholungsraum<br />

und Rohstofflieferant.<br />

Dabei hat er als Ökosystem<br />

große Herausforderungen zu<br />

stemmen – Stichwort Klimawandel.<br />

Die Waldbesitzer trachten<br />

danach, ihre Wälder durch gute<br />

Bewirtschaftung klimafit zu machen,<br />

damit diese in hundert<br />

Jahren noch wachsen wie heute.<br />

Aktuell ist es so, dass mehr <strong>Holz</strong><br />

nachwächst, als geerntet wird.<br />

Ein guter Grund, das Thema weiterzudenken,<br />

vor allem in Richtung<br />

Innovationen. Schon heute<br />

wird <strong>Holz</strong> neuen Verwendungszwecken<br />

zugeführt, aus <strong>Holz</strong>fasern<br />

werden bereits heute Stoffe<br />

und Materialien hergestellt, die<br />

erdölbasierte Produkte ersetzen<br />

könnten. Forschungseinrichtungen<br />

– auch die TU Graz – haben<br />

dazu einige spannende Projekte<br />

in petto.<br />

Der Wald ist für uns unverzichtbar,<br />

immerhin ist die Steiermark<br />

Österreichs Waldland<br />

Nummer eins. Dieser<br />

BUSINESS MONAT ist eine Leistungsschau<br />

der steirischen Erzeuger<br />

und <strong>Holz</strong>verarbeiter, die<br />

das Grüne Herz um einen Wirtschaftsfaktor<br />

reicher machen. Es<br />

ist ein Stück Klimaschutz – auf<br />

jeder einzelnen Seite.<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

© THOMAS LUEF<br />

#WOODFORFUTURE<br />

DORIS STIKSL<br />

GF pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

NICOLE NIEDERL<br />

GF BUSINESS MONAT<br />

Der Wald ist Leben, den<br />

Wald brauchen wir<br />

zum Überleben. Wälder<br />

und der daraus gewonnene<br />

und stetig nachwachsende<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> sind aber auch<br />

Wirtschaftsfaktor, Multitalent<br />

und – in Zeiten des sich verändernden<br />

Klimas wohl einer<br />

der wichtigsten Punkte – Klimaschützer<br />

Nr. 1. <strong>Holz</strong> bindet<br />

sowohl im Wald als auch verarbeitet<br />

im Wohnbau oder als<br />

Designstück CO 2<br />

. Ein Fakt, der<br />

es unumgänglich macht, zukünftig<br />

noch mehr auf heimische<br />

Materialien und Knowhow<br />

zu setzen. Denn <strong>Holz</strong> ist<br />

unsere Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft.<br />

In der bereits vierten Sonderausgabe<br />

des BUSINESS<br />

MONAT zum Thema <strong>Holz</strong><br />

wird in Kooperation mit pro-<br />

<strong>Holz</strong> Steiermark wieder steirisches<br />

<strong>Holz</strong> in all seinen Facetten<br />

und Einsatzbereichen<br />

in den Fokus gestellt. Hintergrundartikel<br />

zeigen auf, warum<br />

das Baumaterial von<br />

gestern das Baumaterial von<br />

morgen ist, welche zukunftsweisenden<br />

Innovationen bereits<br />

jetzt zum Einsatz kommen<br />

und weshalb gerade<br />

Architekten und Designexperten<br />

immer öfter auf den Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> setzen. Wir wünschen<br />

Ihnen viel Spaß beim<br />

Eintauchen in diese spannende<br />

und vielseitige Welt und<br />

freuen uns, gemeinsam mit<br />

Ihnen noch mehr auf <strong>Holz</strong> zu<br />

bauen!<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

3


6 20 40<br />

52<br />

<strong>Holz</strong>experte Erwin Thoma,<br />

<strong>Holz</strong>transport, Best-Practice-Beispiele:<br />

Swatch und Bauernhof<br />

der Familie Polzhofer (v. l.).<br />

INHALT<br />

6 NACHHALTIGER WEG<br />

Ein Waldspaziergang mit dem Autor<br />

und <strong>Holz</strong>experten Erwin Thoma.<br />

10 DATEN UND FAKTEN<br />

Wissenswertes rund<br />

um das Thema <strong>Holz</strong>.<br />

28 BRENNWERT<br />

Heizen mit <strong>Holz</strong> schafft Behaglichkeit<br />

und ist klimaschonend.<br />

30 GESCHÄFTSMODELLE<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie besetzt<br />

erfolgreich Nischenmärkte.<br />

52 VORZEIGEPROJEKTE<br />

Ausgezeichnet bauen mit<br />

<strong>Holz</strong> – die besten Beispiele.<br />

60 TRITTSCHMEICHLER<br />

Weitzer Parkett setzt auf<br />

Böden mit Zusatzfunktionen.<br />

12 INNOVATIONSMOTOR<br />

<strong>Holz</strong>cluster-GF Christian Tippelreither<br />

baut auf steirische Betriebe.<br />

16 ZUKUNFTSFIT<br />

Ein Forschungsprojekt der Boku<br />

Wien soll unsere Wälder schützen.<br />

22 JAGDGESPRÄCH<br />

Eine Mailkorrespondenz zwischen<br />

Tierschützer und Jäger.<br />

36 ÖKOBILANZ<br />

Um nachhaltig zu bauen, gilt es<br />

im Vorfeld einiges zu bedenken.<br />

40 AUF HOLZ GEBAUT<br />

Zwei steirische <strong>Holz</strong>baumeister<br />

im Interview.<br />

46 FUNDAMENT<br />

Sieben Thesen für nachhaltiges<br />

Bauen von Architekt Thomas Kaden.<br />

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT erscheint am 14. Februar <strong>2020</strong><br />

68 BESTNOTE<br />

Ein Erfolgsmodell: die Initiative<br />

„<strong>Holz</strong> macht Schule“.<br />

70 HEADS & NEWS<br />

75 BIZOCIETY<br />

82 FRAUENPOWER<br />

Petra Huber ist die neue Geschäftsführerin<br />

des Sägewerks Kaml-Huber.<br />

IMPRESSUM:<br />

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.<br />

E-Mail: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Mag. Alexandra Reischl. CvD: Lissi Stoimaier.<br />

REDAKTION: Yvonne Hölzl, Sarah Kampitsch. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Daniela Müller, Mag. Elke Jauk-Offner. ANZEIGEN: Karin Hödl, Hans-Jürgen Maier, Renate Prattes, Denise<br />

Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter, Caroline Brogyanyi. ASSISTENTIN DER GESCHÄFTSLEITUNG: Veronika Probst. BACK-OFFICE: Julia Kahofer. ABO- & ADRESS MANAGEMENT:<br />

abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela Balazic MA, Max Kapfenberger; grafik@diesteirerin.at. Lektorat: www.redpen.at. HERSTELLER: Druck Styria GmbH & Co KG.<br />

Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.<br />

© MARIJA KANIZAJ, MIA‘S PHOTOART, SWATCH LTD., ALEXANDER KIRSCHNER<br />

4<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


IHR FENSTER-PARTNER<br />

FÜRS LEBEN<br />

KATZBECK FensterGmbH Austria<br />

Headquarter und Produktion: A-7571 Rudersdorf, Teichweg 6<br />

www.katzbeck.at | Tel.: +43 (0) 3382 / 735-0<br />

KATZBECK Fenster Ateliers: Graz | Feldbach | Fürstenfeld<br />

Donnerskirchen | Vösendorf/Blaue Lagune | Wels | Innsbruck | Dornbirn<br />

Foto: Michael Kemter<br />

Architekt: heim+müller architektur, dornbirn


DER WALD WEISS,<br />

WIE ES GEHT<br />

Obwohl er vor 30 Jahren als Spinner abgetan wurde, hat Erwin Thoma an seiner Idee festgehalten: den<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> wieder höheren Weihen zuzuführen. Heute ist er weltweit gefragter Experte für <strong>Holz</strong>bau und<br />

denkt als Buchautor und Redner über eine Wirtschaftsordnung nach, die nur eines bräuchte: Nachhaltigkeit.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Ist uns eigentlich bewusst,<br />

welch wichtige Rolle der Wald<br />

in unserem Leben spielt?<br />

Thoma: Nicht immer. Dabei<br />

ist der Wald eine Wunderwelt.<br />

Bäume bestehen zu 99,5 Prozent<br />

aus Luft und Wasser, es ist eine<br />

materielle Welt mit Millionen<br />

und Milliarden Kubikmetern, die<br />

sich aus Luft bilden, angetrieben<br />

von Sonnenenergie, abfallund<br />

rückstandsfrei. Ein unglaubliches<br />

Wirtschaftsmodell. Uns<br />

Menschen gäbe es ohne Bäume<br />

nicht, erst durch das Chlorophyll<br />

ist es möglich geworden, dass<br />

sich organische Masse bildet<br />

und daraus Pflanzen, Tiere und<br />

Menschen entstehen können.<br />

In den Wäldern dieser Erde ist<br />

mehr CO 2<br />

gespeichert als in der<br />

gesamten Atmosphäre, nichts ist<br />

so systemrelevant wie der Wald.<br />

Der Wald greift viel mehr in unser<br />

Leben ein, als wir gemeinhin<br />

wahrnehmen. Unser Problem<br />

ist, dass wir unsere Verbundenheit<br />

mit der Natur verloren haben.<br />

Wann ist das passiert? Mit der<br />

Industrialisierung?<br />

Ich denke, das hat mit der an<br />

sich positiven Aufklärung begonnen,<br />

als man anfing, das Menschenbild<br />

mechanistisch zu erklären.<br />

Doch spätestens mit der<br />

Quantenphysik haben wir begriffen,<br />

dass unser Leben nicht nur<br />

so erklärt werden kann. Nun stehen<br />

wir vor dem Problem, dass<br />

unser gesellschaftliches System<br />

keine Lösungen bietet, wir halten<br />

aber noch immer verzweifelt<br />

daran fest. Das Finanzsystem<br />

kollabiert, das Modell vom exponentiellen<br />

Wachstum hat sich als<br />

untauglich gezeigt. Wachstum<br />

muss passieren, wie es der Wald<br />

vormacht: Es muss begrenzt sein<br />

und der Baum muss nach dem<br />

Wachstum in den Dienst für alle<br />

kommen, indem er die Luft reinigt<br />

oder für Humus sorgt. Solche<br />

Modelle brauchen wir. Alle<br />

anderen Wirtschaftsmodelle haben<br />

ausgedient.<br />

Unser Wirtschaftsmodell<br />

scheint unumstößlich. Wer von<br />

denen, die es tragen, sollte ein<br />

Interesse haben, es zu ändern?<br />

Für mich sind wir jetzt da, wo<br />

die Sowjetunion vor dem Zusammenbruch<br />

war. Ich sehe keine<br />

Notwendigkeit, das System zu bekämpfen,<br />

weil es ohnehin zusammenbrechen<br />

wird.<br />

Sehen Sie Anzeichen?<br />

Da braucht man nur die Augen<br />

zu öffnen, überall Blasen, die Finanzblase,<br />

die Rohstoffsituation.<br />

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft,<br />

die à la longue keine<br />

Zukunft hat, weil sie in die Angst<br />

und in den Mangel führt. Langfristig<br />

können wir nur Kreislaufwirtschaft<br />

betreiben. Wir sollten<br />

von den Ameisen lernen: Was<br />

sie nicht verwenden, gerät in einen<br />

Nutzungszyklus, der in der<br />

nächsten Kaskade wieder genutzt<br />

wird. Nur wir Menschen sind<br />

dem Wahn verfallen, zu glauben,<br />

die Wirtschaft sei nur dann<br />

für alle gut, wenn sie exponentiell<br />

wächst, und damit sie das tut,<br />

müssen wir Produkte designen,<br />

die immer kürzer leben, die man<br />

immer schneller wegwirft und<br />

die man noch schneller produzieren<br />

muss. Dieses Prinzip führt<br />

zur Verwüstung und Ausbeutung<br />

der Erde. Ein Handy werfen wir<br />

nach ein paar Jahren weg, diese<br />

ganzen Elektronikgeräte beinhalten<br />

pro Tonne zehn Mal mehr<br />

seltene Erde als das Erz, das wir<br />

weltweit ausbuddeln. Doch aus<br />

dem Elektroschrott wieder neue<br />

Geräte zu machen, können wir<br />

nicht. Das ist völliger Wahnsinn.<br />

Aber schauen Sie die <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

an: Wir kontaminieren<br />

auch Spanplatten mit hochgiftigem<br />

Leim. Unsere Branche hat<br />

leider vielfach den Anspruch verloren,<br />

eine ökologische Lösungsalternative<br />

zu sein.<br />

Ist für Ihre Forderung nach<br />

Kreislaufwirtschaft die Welt<br />

mittlerweile nicht zu komplex?<br />

Früher sagte man gern: Wen<br />

kümmert es, wenn in China ein<br />

Sack Reis umfällt. Heute wissen<br />

wir, wie volatil alles ist, die<br />

Börsen etwa. Noch einmal die<br />

Frage: Wer sollte etwas ändern?<br />

Das wird die Not machen, nicht<br />

die Einsicht. Fridays for Future ist<br />

nur ein kleines Vorzeichen. Sie<br />

zeigen aber erst das Problem auf<br />

und bringen noch keine Lösung.<br />

Ich sehe aber auch positive Entwicklungen.<br />

Wenn ich nur daran<br />

denke, wie exotisch das war, was<br />

ich vor 30 Jahren vorhatte! Zwischenzeitlich<br />

haben wir in mehr<br />

als 30 Ländern an die 2.000 Projekte<br />

gebaut, vom Saunahüttl bis<br />

zum elfgeschoßigen Bürogebäude<br />

mit über tausend Arbeitsplätzen,<br />

abfallfrei, energieautonom.<br />

Für mich gilt der Satz von Victor<br />

Hugo: Nichts ist stärker als<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

7


„Nichts ist stärker<br />

als eine Idee, deren<br />

Zeit gekommen<br />

ist. Dass es reif<br />

dafür ist, spüren<br />

wir eh alle.“<br />

ERWIN THOMA<br />

<strong>Holz</strong>experte<br />

eine Idee, deren Zeit gekommen<br />

ist. Wenn Zeit für einen Wandel<br />

gekommen ist, ist er nicht mehr<br />

aufzuhalten. Und dass es reif dafür<br />

ist, spüren wir eh alle.<br />

Glauben Sie an die Selbstreinigungskräfte<br />

innerhalb<br />

der Gesellschaft? Brauchen<br />

wir eine neue Aufklärung?<br />

Wer daran zweifelt, dass eine<br />

Gesellschaft einen solchen Wandel<br />

schaffen kann, möge schauen,<br />

wie eine Lawine funktioniert<br />

und wie wenig nötig ist, wenn<br />

erst einmal die Spannung aufgebaut<br />

und die Zeit reif ist. Da genügen<br />

ein paar Flocken, also ein<br />

kleiner Auslöser, für eine Energie<br />

und Wucht, die nicht mehr<br />

aufzuhalten ist. Diese Dynamiken<br />

werden sich auch in der Gesellschaft<br />

zeigen, auch wenn wir<br />

nicht genau modellieren können,<br />

wie das dann aussehen wird. Ich<br />

mache mir da mehr Gedanken,<br />

was jeder Einzelne tun kann, damit<br />

wir eine zukunftsfähige Lösung<br />

schaffen.<br />

Was? Genau hier kommen<br />

ja gern die Argumente,<br />

dass China ein viel<br />

größerer Klimasünder ist,<br />

wenn es darum geht, die<br />

eigene Lebensweise etwas<br />

einzuschränken.<br />

Das ist die falscheste Haltung,<br />

die es gibt. Ich als Mensch habe<br />

Verantwortung für mein Leben,<br />

ich muss mir überlegen, was ich<br />

möchte. Wenn Menschen bei bedenklichen<br />

Entwicklungen nicht<br />

mehr mitmachen, tut sich etwas<br />

und die Welt sähe besser aus. Wir<br />

haben das beim Eisernen Vorhang<br />

gesehen, dessen Fall noch so<br />

viele Panzer nicht aufhalten konnten.<br />

Jeder muss sich überlegen, in<br />

welcher Verbundenheit mit der<br />

Natur er und sie steht: Ist das Bacherl<br />

im Wald genauso wichtig<br />

wie meine Adern oder sage ich:<br />

Das hat mit mir nichts zu tun?<br />

Genauso, wenn es um das Thema<br />

Fleisch aus Massentierhaltung<br />

geht, um die Fernreise, weil sie<br />

billig ist, oder den Kauf eines Kastls,<br />

das nach dem ersten Übersiedeln<br />

kaputt wird. Es geht nicht<br />

darum, dass man in Ökoschlapfen<br />

die Welt retten will, im Gegenteil:<br />

Wir müssen mehr in die Fröhlichkeit<br />

gehen. Der Konsumismus hat<br />

uns kaputtgemacht.<br />

Es fühlt sich gerade an<br />

wie in den 1980er-Jahren:<br />

Waldsterben, Kalter Krieg,<br />

Zukunftsängste.<br />

Damals haben wir ja gesehen,<br />

wie schnell sich alles wandelt. Vor<br />

genau der Situation stehen wir<br />

gerade. Ich bin überzeugt, wenn<br />

wir den Konsum und das Gefühl<br />

des Habenmüssens, das uns über<br />

sämtliche Medien vermittelt wird<br />

und das uns zu funktionierenden<br />

Teilen einer unmenschlichen<br />

Wirtschaftsmaschinerie macht,<br />

durchschauen und durchbrechen,<br />

hat die Menschheit durchaus eine<br />

fröhliche Zukunft. Was ich in den<br />

letzten 30 Jahren gelernt habe, ist:<br />

Es geht nicht da rum, zu denken,<br />

dass die anderen zu groß und zu<br />

mächtig sind. Es geht darum, zu<br />

tun, was man für richtig hält, auch<br />

wenn es noch so unbedeutend ist.<br />

Sie haben ja selbst starken<br />

Gegenwind auf Ihrem Weg<br />

verspürt. Hatten Sie nicht auch<br />

das Gefühl, sich lieber in den<br />

Mainstream zurückzuziehen?<br />

Sicher kann das frustrieren.<br />

Aber wann wird man frustriert?<br />

Das hat mit den Quellen zu tun,<br />

aus denen man schöpft. Es macht<br />

einen Unterschied, ob man sauberes<br />

oder dreckiges Wasser<br />

trinkt. Unser Problem ist, dass<br />

unsere Lebensrealität von quantitativem<br />

Denken bestimmt ist<br />

und Qualität völlig auslässt. Es<br />

braucht ein gutes Leben für alle.<br />

Was ist das für Sie,<br />

ein gutes Leben?<br />

Sagen wir so: Ein guter Tag<br />

hängt mit geglückten Beziehungen<br />

zusammen. Nicht nur auf<br />

Partnerebene, sondern auch zur<br />

Mitwelt, zur Zukunft meiner Enkelkinder.<br />

Kommen wir bitte auf das<br />

Thema <strong>Holz</strong> zurück.<br />

Warum schafft <strong>Holz</strong> es nicht in<br />

den Massenbau?<br />

Hier tut sich viel und es wird<br />

sich noch viel ändern, auch die<br />

noch recht gut funktionierenden<br />

Beharrungskräfte werden<br />

den Wandel nicht verhindern<br />

können. Mit Beton kommen wir<br />

nicht weiter, allein schon wegen<br />

der Energiebilanz. Doch solange<br />

wir <strong>Holz</strong>bauten anbieten, die<br />

nach 30, 40 Jahren als Sondermüll<br />

entsorgt werden müssen, haben<br />

auch wir aus der Branche unsere<br />

Hausaufgaben nicht gemacht.<br />

Was berichten Ihre Kunden,<br />

deren Häuser Sie gebaut<br />

haben?<br />

Ich habe schon oft gehört,<br />

dass Allergien zurückgegangen<br />

oder verschwunden sind, seit<br />

die Menschen in <strong>Holz</strong>häusern leben.<br />

Eine Familie hatte ein allergisches<br />

Kind, das völlig zerkratzt<br />

war. Nach Einzug in das <strong>Holz</strong>haus<br />

war es beschwerdefrei. Viele sagen,<br />

dass sie nun endlich wieder<br />

schlafen können. Es gibt immer<br />

mehr Ansätze, <strong>Holz</strong> im medizini-<br />

8<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


schen Bereich einzusetzen. Dazu<br />

habe ich mit Maximilian Moser<br />

ein ganzes Buch geschrieben: Die<br />

sanfte Medizin der Bäume.<br />

Was ist für Sie der größte<br />

Irr glaube im Zusammenhang<br />

mit Wald?<br />

Auf der Nordhalbkugel haben<br />

wir so viel Wald, wir können<br />

hier gar nicht ernten, was<br />

nachwächst. Auf der Südhalbkugel<br />

hingegen gibt es dramatische<br />

Verluste, etwa im Regenwald Brasiliens.<br />

Diese beiden Seiten einer<br />

Medaille werden gern vermischt,<br />

die Leute glauben, der Wald<br />

nimmt ab, und klagen, wenn bei<br />

uns <strong>Holz</strong> gefällt wird. Im Gegenteil:<br />

Wir müssen das viele <strong>Holz</strong><br />

für den Bau nutzen! Im Moment<br />

baut sich der Wald durch die<br />

Klimaerwärmung um. Wir haben<br />

viel mehr Nadelholz, als wir<br />

brauchen können. Es wäre ein<br />

Wahnsinn, würden wir das häckseln,<br />

verheizen oder herumliegen<br />

lassen. Wir müssen Häuser bauen<br />

damit! Lassen wir es liegen,<br />

geht der gespeicherte Kohlenstoff<br />

in die Atmosphäre, die damit<br />

belastet wird. Wenn ich dann<br />

zum Bauen statt <strong>Holz</strong> noch Beton<br />

nehme, belaste ich das Klima ein<br />

zweites Mal. Im <strong>Holz</strong> als Baumaterial<br />

bleibt CO 2<br />

gespeichert und<br />

ist damit der größte Beitrag für<br />

die Zukunft unserer Kinder.<br />

Wann wird hier das<br />

Umdenken beginnen?<br />

Mit meiner Firma habe ich gezeigt,<br />

was möglich ist, es geht in<br />

vielen Bereichen nicht mehr um<br />

Prototypen, sondern um richtige<br />

Lösungen. Die Frage ist nur<br />

mehr, wann die Lawine ins Tal<br />

kommt.<br />

BUCHTIPP<br />

In seinem neunten<br />

Buch setzt sich der<br />

Salzburger Erwin<br />

Thoma mit der Frage<br />

auseinander, wie die<br />

Weisheit der Bäume<br />

unser Leben stärkt.<br />

FILMTIPP<br />

But beautiful.<br />

Thoma ist Protagonist<br />

im neuen Film von<br />

Erwin Wagenhofer.<br />

Untergasse 15, 8162 Passail • Tel.: 03179/23 227-0<br />

office@feldgrill-bau.at • www.feldgrill-bau.at<br />

Wellness im Grünen<br />

Freizeit im Grünen<br />

Genuss im Grünen<br />

Arbeiten im Grünen


DATEN &<br />

FAKTEN<br />

GRAFIKEN: SHUTTERSTOCK, QUELLE: LK STEIER5MARK, PROHOLZ STEIERMARK<br />

Wussten Sie, dass es über 40.ooo Waldbesitzer in der Steiermark gibt und dass pro<br />

Sekunde 1 Kubikmeter <strong>Holz</strong> in Österreich nachwächst? Wir haben spannende Zahlen<br />

rund um die Themen <strong>Holz</strong>, Wälder und die steirische <strong>Holz</strong>wirtschaft für Sie.<br />

850 Millionen Bäume<br />

stehen in der Steiermark.<br />

Alle 4 Minuten wächst in den steirischen<br />

Wäldern ein Einfamilienhaus nach.<br />

55.000 Menschen<br />

sind in der Forst- und<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft beschäftigt.<br />

40.100 Waldbesitzer<br />

gibt es in der Steiermark.<br />

10<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Rund 5 Milliarden Euro erwirtschaftet<br />

die <strong>Holz</strong>wirtschaft in<br />

der Steiermark pro Jahr.<br />

60 Prozent des <strong>Holz</strong>es aus steirischen<br />

Wäldern werden für Hausbau<br />

und Möbelerzeugung verwendet.<br />

1 Kubikmeter <strong>Holz</strong> wächst pro Sekunde<br />

in Österreich nach. Jährlich bedeutet das<br />

einen <strong>Holz</strong>zuwachs von 30 Millionen<br />

Kubikmetern in Österreich.<br />

Stürme, Schneedruck und Wetter -<br />

kapriolen verursachten 2018 in der<br />

Steiermark 250.000 Festmeter Schadholz.<br />

© GRAFIKEN: SHUTTERSTOCK<br />

500.000 Festmeter <strong>Holz</strong> sind laut<br />

Steiermärkischer Landesregierung im<br />

Vorjahr in der Steiermark dem klimabedingten<br />

Baumsterben zum Opfer gefallen.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

11


INNOVATIONEN,<br />

AUF HOLZ GEBAUT<br />

Seit 1. Mai ist Christian Tippelreither Geschäftsführer des steirischen <strong>Holz</strong>clusters. Welche Ideen er für<br />

die breit gefächerte <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette in der Steiermark hat und warum <strong>Holz</strong> die Antwort auf die<br />

aktuelle Klimaproblematik sein kann, verriet er dem BUSINESS MONAT.<br />

TEXT: ALEXANDRA REISCHL, FOTO: MIA’S PHOTOART<br />

<strong>Holz</strong> faszinierte Christian<br />

Tippelreither<br />

schon seit seiner<br />

Kindheit; kein Wunder, liegt<br />

es ihm doch im Blut. Schon<br />

sein Großvater war Forstarbeiter,<br />

sein Bruder ist Forstwirt –<br />

„und ich war von Kindheit an<br />

mit dem Vater im Wald unterwegs“.<br />

Der Schritt zum Studium<br />

der <strong>Holz</strong>technik war dann<br />

nur mehr ein kleiner. „<strong>Holz</strong> ist<br />

so ein vielseitiger, lebendiger<br />

Werkstoff; aktuell geht es um<br />

die industrielle Verarbeitung<br />

von <strong>Holz</strong>, da gibt es sehr spannende<br />

Forschungsthemen, die<br />

anstehen“, so der 34-Jährige.<br />

INNOVATIONEN<br />

Mit der Förderschiene<br />

„Spitzen!Leistung <strong>Holz</strong>“ will<br />

man genau da ansetzen, die<br />

<strong>Holz</strong>unternehmen gezielt bei<br />

ihren Problemstellungen unterstützen<br />

und Innovationen<br />

auf den Weg bringen. In einer<br />

ersten Tranche wurden 13<br />

Unternehmen gefördert. Die<br />

zweite Förderperiode ist im<br />

Sommer 2019 gestartet und<br />

läuft über drei Jahre. Nachdem<br />

gerade in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

Klein- und Mittelbetriebe dominieren,<br />

soll die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der KMU in der<br />

Steiermark damit gesteigert<br />

werden. Dank der heimischen<br />

Forschungseinrichtungen wie<br />

dem <strong>Holz</strong>bau-Forschungsinstitut<br />

der TU Graz ist die Steiermark<br />

übrigens auch über die<br />

Landesgrenzen hinaus im Bereich<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitung sehr<br />

gut positioniert. International<br />

geht der Trend dahin, mit <strong>Holz</strong><br />

immer höher zu bauen. „Das<br />

sind tolle Prestigeprojekte, für<br />

die Zukunft ist aber wichtig,<br />

dass <strong>Holz</strong> nicht mehr nur ein<br />

Trend ist sondern endgültig in<br />

der Breite des Bauprozessen<br />

verankert wird“, erklärt Tippelreither.<br />

Ein Beispiel für das<br />

enorme Potenzial von <strong>Holz</strong> sei<br />

der mehrgeschoßige Wohnbau<br />

– wenn von Beginn an mit<br />

<strong>Holz</strong> geplant werde, sei man<br />

dabei preislich durchaus konkurrenzfähig.<br />

Auch in puncto<br />

Langlebigkeit könne <strong>Holz</strong><br />

mit anderen Baumaterialien<br />

mithalten; man denke nur an<br />

100-jährige Almhütten.<br />

HOLZ LEBT<br />

Das Wohngefühl in einem<br />

<strong>Holz</strong>haus ist einzigartig. „Wer<br />

einmal barfuß über einen gebürsteten,<br />

geölten Eichenboden<br />

gegangen ist, will keinen<br />

anderen Bodenbelag mehr“,<br />

schwärmt Tippelreither. „<strong>Holz</strong><br />

muss man erleben, dann fesselt<br />

es einen.“ Ein weiterer<br />

Pluspunkt ist die Umweltkomponente.<br />

Bäume speichern<br />

während des Wachstums<br />

CO 2<br />

. „Wenn der Baum dann<br />

reif geerntet wird, wird dieses<br />

CO 2<br />

gebunden. Lässt man<br />

allerdings das <strong>Holz</strong> im Wald<br />

verrotten, wird durch diesen<br />

Prozess das CO 2<br />

wieder freigesetzt“,<br />

so Tippelreither. Eine<br />

nachhaltige, vorrausschauende<br />

Forstwirtschaft, so wie sie<br />

in Österreich praktiziert wird,<br />

sorgt also für eine optimale<br />

Umweltbilanz. <strong>Holz</strong> kann<br />

übrigens nicht nur als Werkstoff<br />

und Heizmaterial eingesetzt<br />

werden, auch in der Bekleidungsindustrie<br />

findet es in<br />

Form von Viskose oder Lyocellfasern<br />

Verwendung.<br />

Doch nicht nur die Bau- oder<br />

Textil-, sondern auch die Fahrzeugbranche<br />

soll künftig auf<br />

<strong>Holz</strong> klopfen können – und<br />

12<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Christian Tippelreither leitet seit Mai den steirischen <strong>Holz</strong>cluster.<br />

zwar nicht nur als dekoratives<br />

Element, sondern als Werkstoff<br />

für Strukturbauteile. „Das<br />

WoodC.A.R-Projekt katapultiert<br />

den Werkstoff <strong>Holz</strong> in die<br />

Spitzentechnologie. Wir sind<br />

gerade dabei, Glasfaser-Bauteile<br />

durch <strong>Holz</strong> zu ersetzen“,<br />

so der Experte. Bei dem Bauteil<br />

kann somit 20 Prozent an Gewicht<br />

eingespart werden, das<br />

Material ist umweltfreundlich.<br />

Zudem hat <strong>Holz</strong> elastische Eigenschaften,<br />

die andere Werkstoffe<br />

oft nicht aufweisen.<br />

Tippelreither rechnet in den<br />

nächsten fünf bis zehn Jahren<br />

damit, dass Autoteile aus <strong>Holz</strong><br />

serienreif werden – VW ist in<br />

dem Projekt stark involviert, in<br />

der Steiermark wurde in dem<br />

Bereich viel Know-how aufgebaut.<br />

„Nur fünf Bauteile aus<br />

<strong>Holz</strong> in einem Bus oder Auto<br />

brächten enorme Stückzahlen.<br />

Wenn man die Lieferkette mitdenkt,<br />

könnten wir eine ungeheure<br />

Wertschöpfung in die<br />

Steiermark holen, von der vor<br />

allem auch die ländlichen Regionen<br />

profitieren würden.“<br />

KLIMAFREUNDLICH<br />

Mit dem fachlich kompetenten<br />

und höchst motivierten<br />

Team, das Tippelreither heuer<br />

von seinem Vorgänger Erhard<br />

Pretterhofer übernommen<br />

hat, will er in den kommenden<br />

Jahren richtig durchstarten.<br />

„Viele wichtige Themen wurden<br />

ja schon in der Vergangenheit<br />

erfolgreich aufgegriffen.<br />

Aber natürlich will ich auch<br />

meine Ideen und Visionen einbringen“,<br />

so der <strong>Holz</strong>-Experte.<br />

Eines der Ziele: Die Cluster-<br />

Partner, also die steirischen<br />

<strong>Holz</strong>unternehmer, wieder<br />

stärker einzubinden – und<br />

zwar über das klassische Netzwerken<br />

hinaus auch in der Prozessgestaltung.<br />

„Derzeit bin<br />

ich dabei, Schwerpunkte herauszuarbeiten,<br />

um gezielt<br />

Dinge bewegen zu können.“<br />

Die drei großen Themenfelder<br />

werden dabei Forst, Industrie<br />

und Gewerbe sein. „Nun gilt<br />

es auszuarbeiten, wie wir für<br />

diese Bereiche einen Mehrwert<br />

erzielen können“, so Tippelreither.<br />

Denn letztlich sei<br />

eine nachhaltige und innovative<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft und -industrie<br />

die Antwort auf die aktuelle<br />

Klimadiskussion. „Wenn<br />

wir an die nächsten Generationen<br />

denken, wäre es eine<br />

Sünde, nicht auf die Innovationen<br />

im <strong>Holz</strong>sektor zu bauen“,<br />

ist er überzeugt.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

13


DER WEG ZUM<br />

KLIMAFITTEN<br />

WALD<br />

Der Klimawandel wird den Wald verändern. Ein Projekt des Landes<br />

Steiermark kann die Klimabedingungen in 80 Jahren simulieren und Wald –<br />

besitzern Empfehlungen geben, wie sie ihren Wald zukunftsfit machen können.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Gestern war der Saure Regen,<br />

heute bestimmt der Klimawandel<br />

die großen Diskussionen.<br />

Und wieder trifft’s den<br />

Wald. Konnten dank strenger Grenzwerte<br />

die Fluor- und Chlorwerte, die in den<br />

1980er-Jahren für das Waldsterben verantwortlich<br />

waren, drastisch reduziert werden<br />

– was zu einer vollständigen Genesung<br />

des Waldes geführt hatte –, ist jetzt<br />

neuerlich Handlungsbedarf gegeben. Der<br />

klimafitte Wald wird künftig nicht mehr<br />

überwiegend aus Fichten bestehen, sondern<br />

aus Mischwald, sagt der steirische<br />

Landesforstdirektor Michael Luidold.<br />

Österreich und die Steiermark im Besonderen<br />

haben die Entwicklung des<br />

Waldes gut im Blick: Die Zusammensetzung<br />

der Baumarten, die Schadsituation,<br />

Luftverunreinigungen, die sich<br />

in den Nadeln nachweisen lassen. Die<br />

Waldfläche in der Steiermark ist seit den<br />

1960er-Jahren um 300.000 Hektar gewachsen,<br />

eine Million Hektar Wald der<br />

österreichweit vier Millionen befinden<br />

sich in der Steiermark. Der Klimawandel,<br />

betont der Landesforstdirektor, könnte<br />

auch das Borkenkäferproblem befeuern:<br />

Wird es in höheren Lagen wärmer, könnte<br />

er sich dort niederlassen, in der Vergangenheit<br />

konnte er über 1.400 Metern<br />

nicht überleben. Die Fichte hingegen bekommt<br />

aufgrund ihrer flachen Wurzeln<br />

immer stärker Trockenstress, „das hat<br />

sich zuletzt dramatisch verändert, vor allem<br />

in Ober- und Niederösterreich“, sagt<br />

Luidold. Fichten gedeihen auch bei hohen<br />

Temperaturen, vorausgesetzt, sie sind<br />

ausreichend mit Wasser versorgt. Ist das<br />

nicht der Fall, kann sich der Baum nicht<br />

gegen Borkenkäferangriffe wehren. Dazu<br />

kommt, dass ein gestresster Baum Duftstoffe<br />

ausstößt, die der Käfer erkennt und<br />

Sexuallockstoffe an die Weibchen aussendet.<br />

ZUKUNFT MISCHWALD<br />

Als klimafit wird der Mischwald angesehen,<br />

wobei es auch darum gehen werde,<br />

noch nicht heimische Baumarten einzubringen,<br />

betont Michael Luidold. Hier<br />

sei die Wissenschaft gefordert, die in ihren<br />

Zukunftsszenarien solche Gastbaumarten<br />

mitmodellieren muss. Die Buche<br />

wird künftig in höheren Lagen einwandern,<br />

in tieferen, trockenen Lagen jedoch<br />

Schwierigkeiten bekommen. Die Fichte<br />

wiederum wird in mittleren und höheren<br />

Lagen günstige Bedingungen finden.<br />

Eine widerstandsfähige Baumart sei<br />

14<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


die Eiche, betont der Landesforstdirektor.<br />

Vom Klimawandel<br />

werden in der Steiermark<br />

vor allem der Süden und Osten<br />

betroffen sein.<br />

Viele Waldbesitzer stehen<br />

vor der Frage, wie sie ihren<br />

Grund und Boden zukunftsfit<br />

machen sollen. Das Land<br />

Steiermark hat dazu ein Projekt<br />

gestartet, das die Entwicklung<br />

der Klimasituation<br />

in den nächsten 80 Jahren simulieren<br />

kann. In Rastern zu<br />

je 50 mal 50 Meter wurde die<br />

aktuelle Waldsituation katalogisiert,<br />

Waldbesitzer können<br />

daraus Empfehlungen ableiten,<br />

welche Bäume ihren<br />

Wald klimafit machen. Acht<br />

Forschungsinstitute sind mit<br />

dem Projekt befasst, bislang<br />

wurden 300 Mannmonate<br />

nur damit aufgewendet, den<br />

Boden genetisch, chemisch<br />

und auf seine Mineralphysik<br />

hin zu untersuchen. „Über die<br />

landwirtschaftlichen Böden<br />

weiß man viel, über die Böden<br />

der Forstwirtschaft hingegen<br />

wenig“, betont Michael<br />

Luidold.<br />

HOLZ IST MEHR<br />

Der Landesforstdirektor<br />

regt an, <strong>Holz</strong> diverser zu verwenden<br />

als bisher. Das ist<br />

auch das Forschungsthema<br />

von Wolfgang Bauer vom Institut<br />

für Papier-, Zellstoff-<br />

und Fasertechnik an der TU<br />

Graz. Dort beschäftigt man<br />

sich unter anderem mit der<br />

Nutzung der aus dem <strong>Holz</strong><br />

in der Zellstofferzeugung<br />

gewonnenen Wertstoffe –<br />

Zellstoff, Lignin und Hemicellulosen<br />

– als Ersatz für<br />

synthetische und nicht nachwachsende<br />

und somit nicht<br />

nachhaltige Materialien. Damit<br />

lassen sich Verpackungen<br />

herstellen, die daraus gewonnenen<br />

Produkte können zur<br />

Energiespeicherung in Superund<br />

Ultrakondensatoren und<br />

für Redow-Flow-Batterien<br />

verwendet werden. Beforscht<br />

wird zudem die Nutzung<br />

dieser Wertstoffe in der Papier-<br />

und Kartonherstellung<br />

anstelle synthetischer, erdölbasierter<br />

Additive und bei<br />

der Herstellung von Dämmstoffen.<br />

Die ersten Produkte<br />

sollen in den nächsten zwei<br />

bis zehn Jahren auf den Markt<br />

kommen, schätzt Bauer. „<strong>Holz</strong><br />

als stark nachgefragter Wertstoff<br />

muss unbedingt nach<br />

den Prinzipien der kaskadischen<br />

Nutzung verwendet<br />

werden: zuerst stofflich verwertet,<br />

etwa in Baustoffen,<br />

Möbeln, Faserplatten, um eine<br />

möglichst hohe Wertschöpfung<br />

zu erzielen. Eine thermische<br />

Verwertung sollte erst<br />

am Ende dieser kaskadischen<br />

Nutzung stehen.“<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

15


„EIN MEILENSTEIN<br />

IN DER WALDFORSCHUNG“<br />

Für das Programm „Dynamische Waldtypisierung“ untersuchen derzeit über hundert Wissenschaftler den<br />

steirischen Waldboden. Ab 2021 soll das Projekt Waldbesitzern helfen, ihren Wald zukunftsfit zu machen.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTOS: LEBENSRESSORT STEIERMARK<br />

Mehr als 100 Wissenschaftler<br />

der Universität<br />

für Bodenkultur<br />

Wien untersuchen gerade<br />

die Böden und Vegetation der<br />

steirischen Wälder, um für das<br />

Programm „Dynamische Waldtypisierung“<br />

Daten zu sammeln.<br />

Dieses soll Waldbauern<br />

helfen, ihren Wald klima- und<br />

zukunftsfit zu machen.<br />

Herr Landesrat, was passiert<br />

bei diesem Programm<br />

genau?<br />

Johann Seitinger: Der Klimawandel<br />

ist für die nachhaltige<br />

Forstwirtschaft eine enorme<br />

Herausforderung, das Schadensausmaß<br />

durch das klimabedingte<br />

Baumsterben betrug<br />

im Jahr 2018 in der Steiermark<br />

eine halbe Million Festmeter.<br />

Um uns auf diese große Bedrohung<br />

vorzubereiten und wissenschaftliche<br />

Daten zu sammeln,<br />

ziehen wir alle Register.<br />

Bis dato hat das Rüstzeug gefehlt,<br />

um unseren Forstwirten<br />

eine optimale Entscheidungsgrundlage<br />

für die Bewirtschaftung<br />

ihres Waldes zu liefern. So<br />

haben wir ein ambitioniertes<br />

und einzigartiges Leuchtturmprojekt<br />

ins Leben gerufen. Es<br />

hilft dabei, dem Wald zu helfen<br />

und einen wichtigen Beitrag<br />

zum Klimaschutz zu leisten.<br />

Wie wird den Waldbesitzern<br />

genau geholfen?<br />

Man muss sich immer vor<br />

Augen führen, dass ein Baum<br />

seine Wurzeln nicht einfach in<br />

die Hand nehmen und zweihundert<br />

Meter nach oben marschieren<br />

kann. Die Waldbesitzer<br />

in der Steiermark brauchen<br />

konkrete Empfehlungen, die<br />

ihnen eine sichere Planung<br />

für die Bewirtschaftung ihres<br />

Waldes ermöglicht. Nach Abschluss<br />

des europaweit einzigartigen<br />

Forschungsprojektes<br />

im Jahr 2021 steht jedem Waldbesitzer<br />

in der Steiermark eine<br />

gezielte, auf den Standort abgestimmte<br />

Empfehlung von bis<br />

zu 20 unterschiedlich geeigneten<br />

Baumarten sowie deren Bewirtschaftung<br />

zur Verfügung.<br />

Sie werden auch digital abrufbar<br />

sein. Dabei wird den unterschiedlichen<br />

Klimaszenarien<br />

Rechnung getragen und Aussagen<br />

über die Eignung von Baumarten<br />

für den Zeitraum bis<br />

2100 getroffen.<br />

Wie weit lassen sich die<br />

klimatischen Entwicklungen/<br />

Veränderungen überhaupt<br />

voraussagen?<br />

Eines ist klar: Als Folge des<br />

Klimawandels muss sich der<br />

Wald auf höhere Temperaturen,<br />

mehr Feuchtigkeit im Winter,<br />

trockenere Sommer und mehr<br />

Schädlingsbefall einstellen, dabei<br />

aber weiterhin seine vielfältigen<br />

Aufgaben als Klimaschützer,<br />

Lebensraum, Arbeitsplatz,<br />

Erholungsort sowie als Wasserspeicher<br />

und Wärmespender<br />

erfüllen. Auf klimatische<br />

Entwicklungen im Bereich der<br />

Forstwirtschaft können wir seit<br />

den 1990er-Jahren mit einem<br />

sich ständig weiterentwickelnden<br />

Maßnahmenpaket im Zuge<br />

der Umforstungsstrategie der<br />

Wälder reagieren. Ein Beispiel:<br />

Die Forstaufsicht – insbesondere<br />

Forstschutzmaßnahmen<br />

im Zuge der Borkenkäferbekämpfung<br />

– und das Monitoring<br />

von Schadinsekten in den<br />

steirischen Wäldern sowie die<br />

Beratung der steirischen Waldbesitzer<br />

ist durch den Forst-<br />

LR Johann Seitinger<br />

fachdienst der Behörde gewährleistet.<br />

Die Sicherstellung<br />

dieses fachlich gut ausgebildeten<br />

Forstpersonals ist auch<br />

in den budgetären Kennzahlen<br />

des steirischen Landesbudgets<br />

verankert.<br />

Welchen Rat haben<br />

Sie für die steirischen<br />

Waldbesitzer, was das Thema<br />

der Waldpflege oder der<br />

Verjüngung betrifft?<br />

Der Wald als sensibles Ökosystem<br />

bedarf einer professionellen<br />

und vor allem ganzjährigen<br />

Pflege. Denn so ist auch<br />

gewährleistet, dass er seine volle<br />

Funktion erfüllen kann und<br />

auch der Wert einer Waldfläche<br />

erhalten bleibt. Eine gute<br />

Pflege besteht aus einem soliden<br />

Maßnahmen-Mix und be-<br />

16<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ginnt bereits sehr früh bei der<br />

Wahl der Baumart und des<br />

passenden Pflanzenmaterials.<br />

Darüber hinaus muss auf<br />

die Düngung, den Schutz vor<br />

Wildverbiss und Schädlingen<br />

geachtet werden, auf das Auflockern<br />

überdichter Bestände<br />

sowie das Ausmähen der Kulturen<br />

und die Astung und den<br />

Formschnitt. In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich besonders<br />

auf die Sicherheit bei<br />

der Waldarbeit hinweisen. Leider<br />

passieren Jahr für Jahr aufs<br />

Neue zu viele Unfälle bei der<br />

Waldarbeit. Durch das Tragen<br />

einer adäquaten Schutzausrüstung,<br />

die das Land Steiermark<br />

durch die Initiative „Persönliche<br />

Schutzausrüstung im<br />

Forst“ fördert, und durch gegebene<br />

Vorsicht kann das Unfallrisiko<br />

stark minimiert werden.<br />

„Der Wald als<br />

Klimaschützer,<br />

Erholungsraum<br />

und Arbeitsplatz<br />

muss uns<br />

auch etwas<br />

Wert sein.“<br />

JOHANN SEITINGER<br />

Landesrat<br />

Der Wald ist dann<br />

klimafit, wenn er gepflegt<br />

ist: Wäre es denkbar,<br />

hier die Waldbesitzer<br />

mit Förderungen zu<br />

unterstützen?<br />

Der Wald als Klimaschützer,<br />

Erholungsraum und Arbeitsplatz<br />

im waldreichsten<br />

Bundesland Österreichs muss<br />

uns auch etwas Wert sein, das<br />

bedeutet, dass wir auch Mittel<br />

dafür einsetzen müssen. Als<br />

Land Steiermark unterstützen<br />

wir sowohl bei der Bewältigung<br />

von Katastrophenereignissen<br />

als auch bei der danach<br />

notwendigen Wiederbewaldung<br />

der betroffenen Waldflächen.<br />

Der Schwerpunkt<br />

liegt vor allem bei der Aufforstung<br />

von standorttauglichen<br />

Mischwäldern. Über<br />

das Förderprogramm Ländliche<br />

Entwicklung wurde in<br />

den letzten Jahren das Setzen<br />

von rund 200.000 Stück<br />

Laubhölzer und Tannen sowie<br />

rund 40.000 Stück seltener<br />

Baumarten über die Aktion<br />

„Mutterbaum“ auf diesen Katastrophenflächen<br />

finanziell<br />

unterstützt. Auch bei Pflegeeingriffen<br />

wird darauf geachtet,<br />

dass die „grüne Biomasse“<br />

– Nadeln und Blätter – als<br />

Dünger und Kohlenstoffspeicher<br />

im Wald bleibt.<br />

08<br />

UHR<br />

20<br />

Der neue Lehrling steht<br />

vor der Tür, hat aber noch<br />

keinen Vertrag.<br />

08<br />

UHR<br />

22<br />

Jetzt schon – dank dem<br />

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AUFG’RÄUMT IS’<br />

Ein gepflegter Wald ist eine Wohltat für Naturfreunde. Er ist noch viel mehr: Grundlage für das Leben<br />

und Heimat eines wertvollen Rohstoffes. Doch zur Zeit stehen große Herausforderungen an.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

18<br />

Die Waldbauern<br />

stehen vor großen<br />

Herausforderungen.<br />

Wie mit der<br />

Klimaerwärmung umgehen?<br />

Was tun, wenn es durch Borkenkäfer,<br />

Stürme und Schneedruck<br />

immer mehr Schadholz<br />

gibt? Und vor allem: Wie geht<br />

es für die Waldbauern weiter,<br />

wenn – wie aktuell – die Preise<br />

auf dem Boden liegen? Derzeit<br />

werden rund 70 Euro per Festmeter<br />

Sägerundholz bezahlt,<br />

sagt Peter Konrad, Bundesvorsitzender<br />

der Forstunternehmer<br />

im Fachverband der gewerblichen<br />

Dienstleister in der<br />

WKO. Das betrifft auch seine<br />

Branche: Je niedriger der <strong>Holz</strong>preis,<br />

desto weniger Waldpflege-Dienstleistungen<br />

wer- den<br />

in Anspruch genommen, was<br />

letztlich die ganze Wertschöpfungskette<br />

<strong>Holz</strong> trifft.<br />

SCHUTZ VOR<br />

KLIMAWANDEL<br />

Dabei sind es bewirtschaftete<br />

Wälder, die den Auswirkungen<br />

des Klimawandels und<br />

damit einhergehenden Kalamitäten<br />

besser standhalten können,<br />

sagt Konrad. In Österreich<br />

wurden zuletzt 18 Mio. Festmeter<br />

<strong>Holz</strong> jährlich geerntet, davon<br />

ein großer Teil Schadholz,<br />

Tendenz steigend. Entschädigungen<br />

für Verluste bekommt<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

der Waldbesitzer kaum. „Momentan<br />

muss der Waldbesitzer<br />

den größten Anteil der Wertminderung<br />

seines Rohstoffes<br />

schlucken“, schildert Konrad.<br />

„Die nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

ist Voraussetzung<br />

für einen gesunden<br />

Wald, hier fehlt oftmals das Bewusstsein.“<br />

Und der Borkenkäfer<br />

macht auch keinen Halt vor<br />

Schutzwäldern, die bei Starkregen<br />

Hangrutschungen und<br />

Murenabgänge verhindern.<br />

Beim aktuellen <strong>Holz</strong>preis sei<br />

man jedenfalls nicht wettbewerbsfähig,<br />

betont auch Peter<br />

Michelitsch, <strong>Holz</strong>ernteunternehmer<br />

aus Wies. Ihm stoßen<br />

dabei mehrere Aspekte sauer<br />

auf: einmal, dass „Käferholz“<br />

preistechnisch nicht definiert<br />

ist. Die Qualität kann noch so<br />

gut sein und zur Weiterverarbeitung<br />

geeignet, wird aber<br />

automatisch auf der niedrigsten<br />

Stufe eingeordnet. Michelitsch:<br />

„Das ist für den Lieferanten<br />

nicht zu kontrollieren.“<br />

Dieser erhält im Übrigen für<br />

die Baumrinde – immerhin bis<br />

zu zehn Prozent einer <strong>Holz</strong>fuhre<br />

– gar nichts, obwohl die<br />

Sägewerke diesen „Abfall“ zu<br />

Wärme machen und für ihre<br />

Trocknungsanlagen einsetzen.<br />

Zwischen 150 und 200 Euro<br />

Verlust fährt der Waldbauer<br />

derzeit für eine Lkw-Lieferung<br />

Weitere Infos:<br />

www.forstunternehmerverband.at<br />

www.wko.at/branchen/stmk/gewerbe-handwerk/<br />

gewerbliche-dienstleister/Forstunternehmer.html


von 30 Festmetern ein, hat sich<br />

Michelitsch von der Boku ausrechnen<br />

lassen. „Das zahlt nur<br />

einer: der Waldbesitzer“, so Michelitsch.<br />

KLIMAFITTE GESETZE<br />

Die Forstdienstleister vermissen<br />

zudem klimafitte Gesetze,<br />

etwa eine Förderung von<br />

Biomasse in jeglicher Form.<br />

Auch Arbeiten in schwer zugänglichen<br />

Gebieten, die der<br />

Stabilität der Bestände als<br />

Schutz vor Muren etc. dienen,<br />

müssten mehr gefördert werden.<br />

Gesetzlich geregelt gehörte<br />

zudem ein strikteres Vorgehen<br />

bei Schad- holz: Das heißt,<br />

dass die Aufarbeitung und die<br />

Abfrachtung des Schadholzes<br />

umgehend zu erfolgen hat.<br />

„Hätten wir schon früher klimafitte<br />

Gesetze gehabt, wäre<br />

die Käferkalamität nicht so<br />

schlimm ausgefallen“, konstatiert<br />

Michelitsch. Seinem Kollegen<br />

Peter Konrad geht es<br />

auch um eine angemessene<br />

Wahrnehmung seiner Branche:<br />

„Wir sind ja nicht nur da,<br />

um pfleglich und nachhaltig<br />

<strong>Holz</strong>ernte zu betreiben. Wir<br />

sind auch Partner für Aufforstungen,<br />

Pflege und sind Spezialisten<br />

in Katastrophenfällen.“<br />

Auch wenn <strong>Holz</strong>bau aktuell<br />

boome und von politischer Seite<br />

Unterstützung komme, for-<br />

„Manuelle<br />

Waldarbeit<br />

ist heute fast<br />

unbezahlbar.“<br />

PETER KONRAD<br />

dert Konrad die Industrie und<br />

Verarbeiter auf, ihren Rohstoff<br />

noch mehr bei regionalen Produzenten<br />

zu beziehen. „Beim<br />

Urproduzenten muss noch etwas<br />

ankommen, und das ist bei<br />

den aktuellen Weltmarktpreisen<br />

nur schwer möglich. Wir<br />

alle müssen dem Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

wieder mehr Wert geben“, fordert<br />

Konrad.<br />

Manuelle Waldarbeit hat<br />

auch heute noch ihren Stellenwert,<br />

aber eine gezielte<br />

und schnelle <strong>Holz</strong>bereitstellung<br />

kommt ohne Forstspezialmaschinen<br />

und -geräte nicht<br />

mehr aus. Der Einsatz von<br />

Harvestern und Forwardern<br />

wird aus Sicherheitsgründen<br />

in vielen Einsatzsituationen<br />

vorgezogen. Den zunehmenden<br />

technischen Anforderungen<br />

an die moderne <strong>Holz</strong>ernte<br />

ist man nun mit dem neuen<br />

Lehrberuf des Forsttechnikers<br />

nachgekommen. In drei Jahren<br />

lernen junge Menschen dabei<br />

nicht nur den fachgerechten<br />

Umgang mit Spezialgeräten<br />

im Wald, sie erhalten auch die<br />

kommunikative Kompetenz,<br />

Waldbesuchern ihre Tätigkeit<br />

zu erklären. „Diese Kommunikation<br />

ist wichtig, um der<br />

wachsenden Kritik an Nutzung<br />

und Pflege der Waldbestände<br />

entgegenzuwirken. Die<br />

Arbeit, die wir leisten, ist extrem<br />

gefährlich und schwer.“<br />

Eine fundierte Ausbildung der<br />

Maschinenführer ist heute unerlässlich,<br />

um eine pflegliche<br />

und nachhaltige <strong>Holz</strong>ernte zu<br />

bewerkstelligen. Auch die Digitalisierung<br />

wird die Branche<br />

nachhaltig verändern. „Forstunternehmer,<br />

Auftraggeber<br />

und Abnehmer werden Profiteure<br />

einer strategisch klugen<br />

Digitalisierung sein. Ich würde<br />

ihnen empfehlen, sich bald genug<br />

mit dem Thema auseinanderzusetzen.“<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

19


HOLZTRANSPORT 2.0<br />

Vom Wald zur Säge – Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind in der <strong>Holz</strong>transport-Branche<br />

längst schon mehr als nur Schlagwörter. Eine Frächterin gibt Einblick.<br />

FOTOS: MIA’S PHOTOART, BEIGESTELLT<br />

Frau Poscharnegg-<br />

Kriebernegg, Sie sind<br />

Prokuristin der Josef<br />

Poscharnegg GmbH, die sich<br />

auf Transport und Logistik<br />

spezialisiert hat – was ist<br />

für Sie persönlich das Schöne<br />

und das Faszinierende an der<br />

Arbeit in der <strong>Holz</strong>transport-<br />

Branche?<br />

Da gibt es viele Punkte. Zu allererst<br />

die Faszination am nachwachsenden<br />

Rohstoff. Aber natürlich<br />

auch die Arbeit in der<br />

freien Natur im Wald, der direkte<br />

Kontakt mit den Forstwirten<br />

und Waldbesitzern, die Vielseitigkeit<br />

der Anforderungen sowie<br />

die Vielseitigkeit der Verarbeitungs-<br />

und Verwendungsmöglichkeiten<br />

des <strong>Holz</strong>es in der<br />

gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Wir als Unternehmen sind<br />

gefordert, für die Bereitstellung<br />

der geeigneten Fahrzeugarten<br />

für die breite Palette der<br />

Einsatzmöglichkeiten von <strong>Holz</strong><br />

– von Bloch-Schnittholztransporten,<br />

Biomasse- oder Sägespänetransporten<br />

– zu sorgen.<br />

Stichwort „Nachhaltigkeit“.<br />

Inwiefern setzt Ihr<br />

Unternehmen und andere<br />

Unternehmen in der<br />

<strong>Holz</strong>transportbranche auf<br />

Umweltfreundlichkeit?<br />

Das ist ein großes Thema.<br />

Die Möglichkeiten im Bereich<br />

der Nachhaltigkeit reichen<br />

von einem umweltfreundli-<br />

20<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


chen und lärmarmen Fuhrpark<br />

über die Verwendung<br />

von biologisch abbaubaren<br />

Betriebsmitteln bis zur Belieferung<br />

von regionalen <strong>Holz</strong>verarbeitungsbetrieben.<br />

Welche Rolle nimmt<br />

technische Innovation<br />

bzw. Digitalisierung im<br />

Rahmen der Tätigkeiten in<br />

der <strong>Holz</strong>branche ein?<br />

Die Digitalisierung ist auch<br />

in der <strong>Holz</strong>branche angekommen.<br />

Fahrer zum Beispiel verwenden<br />

Tablets und erhalten<br />

so direkt ihre Ladungsaufträge<br />

in die Fahrerkabine zugestellt.<br />

Die Verwendung von<br />

Smartphones sowie der E-<br />

Mail-Datenaustausch mit der<br />

Disposition zählt schon lange<br />

zum Standard, genauso wie<br />

die Navigation und Ortung.<br />

Welche Eigenschaften muss<br />

man für den Beruf des<br />

Lkw-Fahrers für Rundholzund<br />

<strong>Holz</strong>transporte<br />

mitbringen?<br />

Die Durchführung von<br />

Rundholztransporten stellt<br />

eine besonders hohe Anforderung<br />

an Mensch und Maschine<br />

dar. Der Fahrer muss<br />

natürlich über ausreichend<br />

Kenntnis über die verschiedenen<br />

<strong>Holz</strong>arten verfügen und<br />

er sollte den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

wertschätzen. Neben dem<br />

technischen Verständnis benötigt<br />

der Fahrer auch die<br />

notwendigen Fertigkeiten: Er<br />

muss flexibel sein und über<br />

ein gewisses Maß an Stressresistenz<br />

verfügen.<br />

Der Fahrernachwuchs<br />

braucht eine notwendige Affinität<br />

zum Rohstoff <strong>Holz</strong> und<br />

zur Arbeit in der freien Natur<br />

im Wald. Er sollte wetterfest<br />

sein und wenn er dazu noch<br />

einen starken Lkw lenken<br />

möchte, ist er genau richtig!<br />

Welche Zukunftsperspektiven<br />

bietet die<br />

Branche im Allgemeinen<br />

und welche konkret für<br />

Berufskraftfahrer?<br />

Einen Berufskraftfahrer<br />

wird man nie wegrationalisieren<br />

können, denn er bringt,<br />

was die Menschen täglich<br />

brauchen. Trotzdem sind wir<br />

wie viele andere Branchen<br />

auch gegenwärtig mit einem<br />

gravierenden Fahrermangel<br />

konfrontiert. Das Interesse der<br />

Jungen am Job als Berufskraftfahrer<br />

ist rapide gesunken. Dabei<br />

bietet die Branche einen<br />

abwechslungsreichen und sicheren<br />

Arbeitsplatz an.<br />

Sorglospaket<br />

Wir, die Transporteure,<br />

bieten<br />

komplette Transportlösungen<br />

aller Art – vom<br />

Rundholz aus dem Wald, <strong>Holz</strong><br />

aus der Säge, Sägenebenprodukte,<br />

Leimbinder, <strong>Holz</strong>konstruktionsteile<br />

(mitunter mit<br />

Überlänge, Überbreite). Und<br />

das zum verarbeitenden Betrieb,<br />

zur Baustelle und vieles<br />

mehr, innerhalb und außerhalb<br />

der EU. Damit liefern wir<br />

ein Sorglospaket für die Wirtschaft.<br />

Deshalb sind unsere Berufskraftfahrerinnen<br />

und<br />

-fahrer eine sehr wichtige<br />

Säule in der Forstwirtschaft<br />

und <strong>Holz</strong>industrie. Dieser Beruf<br />

hat viele Herausforderungen,<br />

wie jeder andere Beruf<br />

auch, aber ebenso viel Reiz,<br />

den Überblick vom Führerhaus<br />

über die Straße zu haben<br />

oder in der Natur zu arbeiten.<br />

Um diesen Beruf ins Rampenlicht<br />

zu rücken, haben wir<br />

als Interessenvertretung der<br />

Transporteure auf Facebook<br />

und Instagram die Austro-<br />

Peter Fahrner,<br />

WKO-Steiermark-<br />

Fachgruppenobmann<br />

für das Güterbeförderungs<br />

gewerbe<br />

Einen Berufskraftfahrer wird man nie<br />

wegrationalisieren können, denn er bringt,<br />

was Sie täglich brauchen …<br />

truckerplattform geöffnet.<br />

Wollen auch Sie posten, dann<br />

senden Sie uns Beiträge per<br />

Mail an steirertrucker@wkstmk.at.<br />

Damit die Transporteure<br />

mit ihrem Fahrpersonal auch<br />

in der Gesamtheit der Wirtschaft<br />

ihren Platz finden, ist<br />

ein wertschätzender Umgang<br />

mit uns sehr wichtig. Denn<br />

wenn die Transportwirtschaft<br />

als tragende Säule wegfällt,<br />

funktioniert nichts mehr.<br />

Die Sägeindustrie verdient<br />

zur Zeit gutes Geld, leider<br />

kommt im Transportwesen<br />

davon nichts an. Wir kämpfen<br />

mit Fahrermangel und Kontrollwahnsinn,<br />

oft geht’s ums<br />

Überleben des Transporteurs.<br />

Lkw-Servicekosten, Löhne<br />

usw. steigen laufend. Es muss<br />

möglich sein, im gesetzlichen<br />

Rahmen wirtschaftlich unterwegs<br />

zu sein! Daher unser<br />

Appell: Leben und leben lassen<br />

– damit das Sorglospaket<br />

auch morgen noch zur Verfügung<br />

steht.<br />

www.wko.at/stmk/gueter<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

21


BETREFF:<br />

JAGDGESPRÄCH<br />

Jäger und Tierschützer stehen einander oft unversöhnlich gegenüber. Sie hingegen zeigen Haltung:<br />

Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof und Lambert Schönleitner von den Grünen.<br />

Wir baten die beiden zu einer Mailkorrespondenz über das Thema Jagd.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTOS: J.J. KUCEK, CHRISTINE HOFER-LUKIC, SHUTTERSTOCK<br />

Sehr geehrter Herr Mayr-Melnhof,<br />

es freut mich sehr, dass Sie die Einladung des BUSINESS MO-<br />

NAT angenommen haben und sich mit mir über dieses Thema<br />

austauschen möchten. Vorneweg: Unbestritten ist, dass die steirischen<br />

Jägerinnen und Jäger viele wichtige Aufgaben in der Steiermark<br />

haben und der überwiegende Teil der Jägerschaft diese auch<br />

verantwortungsvoll wahrnimmt. Was ich aber nicht nachvollziehen<br />

kann, ist das Thema „Fasanenjagd“. Wie Sie wissen, werden<br />

dafür die Tiere extra gezüchtet, damit sie dann wenige <strong>Monat</strong>e<br />

später geschossen werden können – mit einer waidgerechten Jagd<br />

hat das nichts zu tun. Wieso machen Sie sich als Landesjägermeister<br />

nicht gegen diese „Auswilderungsjagd“ stark?<br />

Sehr geehrter Herr Schönleitner,<br />

herzlichen Dank für Ihre wertschätzende Haltung gegenüber<br />

den Leistungen der Steirischen Jagd. Ich sehe meine Aufgabe<br />

als Landesjägermeister in der Vertretung der Steirischen Jagd<br />

nach außen sowie in einer klaren Haltung gegenüber unseren<br />

Mitgliedern: Das Bewusstsein unserer Verantwortung und der<br />

entsprechende Umgang damit ist unerlässlich im Hinblick auf<br />

die uns anvertrauten Wildlebensräume, allen anderen Naturnutzern<br />

und generell der Öffentlichkeit gegenüber. Vor einzelne<br />

schwarze Schafe mag auch ich mich nicht stellen. Zu Ihrem<br />

Thema: Bodenbrüter wie der Fasan verlieren in der freien Natur<br />

bis zu 70 Prozent ihrer Küken in den ersten vier Wochen, danach<br />

kommen aber noch weitere vier kritische Wochen, bis sie<br />

flugfähig sind, da bleibt nicht viel übrig, um eine Population zu<br />

erhalten oder sogar zu stärken. In unseren Auswilderungsbiotopen<br />

sind die Jungfasane vor Beutegreifen durch den seitlichen<br />

Zaun geschützt und können, sobald sie ihre Flugfähigkeit erreicht<br />

haben, frei ein- und ausfliegen. Mit jeder Woche besiedeln<br />

sie zunehmend die umliegenden und mit großem Aufwand von<br />

Jägern gestalteten Lebensräume, wovon viele Arten profitieren,<br />

die auf der Verliererseite stehen, Stichworte Insektenschwund<br />

oder Singvogelsterben. Mit drei <strong>Monat</strong>en ist der Fasan als Hühnervogel<br />

ausgewachsen, der Anteil der Jagdstrecke an im selben<br />

Jahr geborenen Fasanhähnen beträgt fünf bis zehn Prozent. Die<br />

Hennen werden nicht bejagt, wobei einzelne Fehlabschüsse passieren<br />

können. Das Bild, das über dieses Thema von Organisationen,<br />

die über jagdfeindliche Kampagnen Spenden lukrieren wollen,<br />

verbreitet wird, ist schlicht und einfach falsch. Ich lade Sie<br />

gerne ein, sich anzusehen, was hier geleistet wird und wie diese<br />

wertvollen Rückzugsflächen, die auch der erholungsuchende<br />

Mensch schätzt, hier in unserem Bundesland mit hohem Fachwissen<br />

und dem Blick auf die Landschaft aus der Sicht des Wildtieres<br />

gestaltet werden.<br />

Sehr geehrter Herr Mayr-Melnhof,<br />

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort – wobei ich<br />

schon sehe, dass wir hier weiterhin nicht einer Meinung sind:<br />

Denn aus unserer Sicht ist nach der Novelle des Jagdgesetzes<br />

2016 das wahr geworden, wovor wir davor gewarnt hatten:<br />

Nämlich dass diese Novelle nicht tauglich ist, dieser inakzeptablen<br />

Form der Jagd einen hundertprozentigen Riegel<br />

vorzuschieben. Auch viele steirische Jäger sehen diese Form der<br />

„Scheinjagd“, die mit einer ethisch vertretbaren Jagd nichts gemeinsam<br />

hat, sehr kritisch. Ich möchte mich außerdem dagegen<br />

verwehren, dass es Tierschutzorganisationen nur um<br />

Spenden ginge – im Gegenteil: Es geht ihnen um die Sache.<br />

Aber eine andere Frage: Wie sehen Sie die Auswirkungen des<br />

Klimawandels auf die Jägerschaft beziehungsweise auf die Aufgaben<br />

der Jägerinnen und Jäger? Die Erhaltung naturnaher Lebensräume<br />

zählt ja auch zu den Aufgaben, beziehungsweise wie<br />

es einmal ein Professor an der Universität für Bodenkultur beschrieben<br />

hat: „Jäger erhalten und erhöhen die Biodiversität in<br />

unserer Kulturlandschaft.“<br />

22<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Lambert Schönleitner,<br />

Die Grünen<br />

Franz Mayr-Melnhof,<br />

Landesjägermeister Steiermark<br />

Sehr geehrter Herr Schönleitner,<br />

wenn Leistungen, die für unsere Natur erbracht werden,<br />

schlecht gemacht werden, nur weil sie von Jägerinnen und Jägern<br />

erbracht werden, können wir hier kein Einvernehmen erzielen. Im<br />

Falle der Fasane sollte nur mitreden, wer auch die nötige Fachkompetenz<br />

mitbringt und sich mit Lebensraumansprüchen, Schlupfraten<br />

und profitierenden Arten intensiv beschäftigt hat. Zum Thema<br />

Tierschutzorganisationen gibt es viele seriös arbeitende Einrichtungen,<br />

mit denen wir gut kooperieren. Daneben gibt es aber auch<br />

jene, die Gesetze missachten und übertreten und Diffamierungen<br />

als Teil ihrer Kampagne betrachten.<br />

Die Sicherung der Biodiversität hat in den heutigen vielseitig<br />

genutzten Landschaften höchste Priorität, die Steirische Jagd<br />

setzt sich schon länger für den Erhalt und die Förderung der biologischen<br />

Vielfalt auf den jagdwirtschaftlich genutzten land- und<br />

forstwirtschaftlichen Flächen ein. Biodiversität ist aber auch ein<br />

öffentliches Interesse aller, etwa der Landeigentümer, Land- und<br />

Naturnutzer. Die bisher gesetzten Maßnahmen reichen nicht<br />

aus, noch immer ist es nicht gelungen, den Rückgang von zahlreichen<br />

Singvögelarten in der Agrarlandschaft zu stoppen. Ebenso<br />

hat sich der Rückgang der Fasane, Rebhühner und Hasen, die<br />

Indikatoren für die biologische Vielfalt der Agrarlandschaft sind,<br />

dramatisch beschleunigt und ist bis zu einem existenziellen Minimum<br />

bei manchen Populationen geschrumpft. Die Biodiversität<br />

der Lebensräume muss noch mehr als bisher ein wesentlicher<br />

Bestandteil der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)<br />

sein und sie sollen durch stärkere Förderung bei gleichzeitiger<br />

Minimierung bürokratischer Hürden auch in der Praxis eine<br />

deutliche Aufwertung und höhere Akzeptanz erfahren. Wir nehmen<br />

unsere Rolle der Naturkompetenz mit Praxiserfahrung sehr<br />

ernst – das zeigt unsere Fachtagung im Jänner unter dem Titel<br />

„Klimawandel und Wildtier“, zu der ich Sie jetzt schon herzlich<br />

einlade.<br />

Sehr geehrter Herr Mayr-Melnhof,<br />

beim Thema Biodiversität und Artenschutz können wir an einem<br />

Strang ziehen, wie es aussieht. Denn die Erhaltung des Waldes<br />

und seiner multifunktionalen Wirkungen durch eine nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung ist wesentlich für die Zukunft der<br />

Steiermark – immerhin ist die Steiermark ja mit 61,4 Prozent<br />

Waldfläche Österreichs waldreichstes Bundesland. Wir schlagen<br />

zum Erhalt der Biodiversität in unseren Wäldern zum Beispiel<br />

ein Biotopverbundnetz geschützter Waldflächen, Maßnahmen in<br />

Natura-2000-Gebieten oder einen Fördertopf für Vertragsnaturschutz<br />

in Wäldern vor und werden das Thema auch in der neuen<br />

Legislaturperiode weiter bearbeiten. Ich hoffe, dass auch die<br />

neue schwarz-rote Landesregierung den Ernst der Lage erkennt<br />

und hier endlich aktiver wird! Danke auch für die Einladung zu<br />

Ihrer Fachtagung, die wir gerne annehmen werden!<br />

Sehr geehrter Herr Schönleitner,<br />

stellvertretend für alle Waldeigentümer halte ich fest, dass die<br />

Erhaltung des Waldes und seiner multifunktionellen Wirkungen<br />

durch die Prinzipien der nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />

schon seit Generationen gelebt werden und keine aktuelle Erfindung<br />

sind. Damit wurde auch die Basis für jene Biodiversität und<br />

Artenvielfalt geschaffen, die wir auch für die Zukunft erhalten<br />

müssen.<br />

Ich danke Ihnen für diesen Austausch und freue mich auf eine<br />

Fortsetzung bei unserer Tagung „Klimawandel und Wildtier“!<br />

Mehr zur Fasanjagd: www.jagd-stmk.at/<br />

wp-content/uploads/2019/11/<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

23


HYBRIDE UND<br />

HAUSAUFGABEN<br />

Klimawandel, Wohnraumverdichtung und Selbstoptimierung: Die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe stellt sich als <strong>Holz</strong>spezialist<br />

und führender Brettschichtholz-Produzent in Europa den Herausforderungen von Natur und Gesellschaft.<br />

Der Vorstandsvorsitzende DI Richard Stralz im Gespräch über neue Technologien und alte Weisheiten.<br />

TEXT: ELKE JAUK-OFFNER, FOTOS: SABINE HOFFMANN, KLAUS MORGENSTERN, MAYR-MELNHOF HOLZ, HIEBLER, HOHENSINN ARCHITEKTUR,<br />

VISUALISIERUNGEN: EXPRESSIV.AT, ALLMANN SATTLER WAPPNER ARCHITEKTEN GMBH<br />

Fakt ist: 100 Prozent Baum ergeben<br />

zwar 100 Prozent Ausbeute, aber<br />

nicht für <strong>Holz</strong>bauprodukte. Welche<br />

Optimierungsprozesse werden<br />

in der Verarbeitung von <strong>Holz</strong><br />

vorangetrieben?<br />

Richard Stralz: Wir verarbeiten<br />

60 bis 65 Prozent des Volumens eines<br />

Baumstamms zu Schnittholz, die Basis<br />

für <strong>Holz</strong>bauprodukte, der Rest<br />

sind Nebenprodukte. In der Weiterverarbeitung<br />

des Schnittholzes fallen<br />

20 Prozent an Produktionsabfällen<br />

an. Die <strong>Holz</strong>industrie wusste zum<br />

Glück immer kreativ damit umzugehen,<br />

das machte Entwicklungen wie<br />

Brettsperrholz aus Seitenware, Pellets<br />

aus Sägespänen, Hackgut als Dämmstoff<br />

sowie die kaskadische Nutzung<br />

von Anfallware in der Papier- und Zellstoffindustrie,<br />

wo <strong>Holz</strong>fasern aufgelöst<br />

und zu Zellstoff verarbeitet werden,<br />

möglich. Es steckt aber noch viel Potenzial<br />

darin, den Anteil der Ausbeute<br />

deutlich zu erhöhen. Mit den Technologien<br />

in Säge- und Weiterverarbeitung,<br />

die wir derzeit einsetzen, sind<br />

uns Grenzen gesetzt. Da haben wir<br />

noch viele Hausaufgaben vor uns, wir<br />

sind aber stark damit befasst.<br />

Welche Denkansätze gibt es,<br />

in welche technologischen<br />

Stoßrichtungen geht es?<br />

Es existieren bereits Sägelinien,<br />

die die Ausbeute um fünf Prozent<br />

nach oben treiben. Auch in der Weiterverarbeitung<br />

können mit neuen<br />

Hobeltechnologien bereits zwei, drei<br />

Prozent gewonnen werden. In Wahrheit<br />

muss das erste Ziel jedoch sein,<br />

aus 100 Prozent Rohstoff in Richtung<br />

70 Prozent Produkt aus <strong>Holz</strong>weiterverarbeitung<br />

zu kommen. Hier sind<br />

Forschung und Maschinenbau gefordert.<br />

Es wird bereits einiges getestet:<br />

Fertigungsverfahren werden variiert,<br />

indem das Schälen des Stamms vor<br />

das Schneiden gesetzt wird. Es gibt<br />

Hochleistungsstähle, mit denen sich<br />

Sägeblattstärken weiter verringern<br />

lassen. Auch neue Einschnittgeometrien<br />

werden geprüft, beispielsweise<br />

den Stamm wie ein Tortenstück aufzuschneiden.<br />

Von ersten Ansätzen<br />

über Prototypen bis hin zur großen<br />

Richard Stralz, CEO der Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

Holding AG, Obmann von pro<strong>Holz</strong> Austria und<br />

Aufsichtsvorsitzender des <strong>Holz</strong>clusters Steiermark.<br />

24<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Vom Rohstoff<br />

üppig umgeben:<br />

die Firmenzentrale<br />

von Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> in Leoben.<br />

industriellen Nutzung kalkuliere<br />

ich allerdings noch einen Zeitraum<br />

von mindestens zehn bis<br />

fünfzehn Jahren.<br />

Was ist die derzeit wichtigste<br />

Entwicklungsaufgabe im<br />

<strong>Holz</strong>bau?<br />

Wir müssen uns davon verabschieden,<br />

ständig noch mehr<br />

Boden zu versiegeln. Um dringend<br />

benötigten Wohnraum in<br />

Ballungszentren zu schaffen,<br />

muss in die Höhe gebaut werden<br />

– und das unter der Prämisse<br />

leistbaren Wohnens. Allein in<br />

Wien gibt es rund 7.000 Gemeindebauten,<br />

von denen wiederum<br />

70 bis 80 Prozent aufstockungswürdig<br />

sind. <strong>Holz</strong> ist als leichtes<br />

Baumaterial mit hoher Festigkeit<br />

im Verhältnis zum Gewicht prädestiniert<br />

für die Erweiterung<br />

von Geschoßen. Dafür braucht<br />

es aber standardisierte Bauteile.<br />

Modulare Systeme bringen Kostenersparnisse<br />

und erhöhen das<br />

Tempo in der Projektabwicklung.<br />

Daher gilt es, die Digitalisierung<br />

in der Produktion voranzutreiben<br />

und den Materialeinsatz zu optimieren.<br />

Ein Fokus muss dabei<br />

auch auf der Haustechnik liegen.<br />

Wir brauchen Lösungen für die<br />

einzige wirkliche Schwäche von<br />

<strong>Holz</strong>, nämlich mangelnde Resistenz<br />

gegen Wasser, in Form<br />

von Spezialmodulen für Nassbereiche.<br />

Und es muss standardisierte<br />

Reparaturvorgaben bei<br />

etwaigen Beschädigungen geben.<br />

Im Bau gewinnen zunehmend<br />

auch Verbundmaterialien an<br />

Bedeutung?<br />

Die Nutzung von <strong>Holz</strong> als<br />

Baumaterial wird je nach Bauanforderung<br />

häufig auch in einer<br />

Hybridverwendung liegen, die<br />

Kombination von Brettsperrholz<br />

mit anderen Baumaterialien wird<br />

immer bedeutender. Wir haben<br />

in einem Joint Venture mit der<br />

Kirchdorfer Gruppe vor vier<br />

Jahren <strong>Holz</strong>-Beton-Verbundelemente<br />

entwickelt, die die Vorteile<br />

beider Werkstoffe vereinen. Diese<br />

<strong>Holz</strong>-Hybridmaterialien sind<br />

im Vergleich zu traditionellen<br />

Baustoffen, wie Beton und Stahl,<br />

deutlich leichter und wesentlich<br />

klimaschonender, weil sie<br />

im <strong>Holz</strong> CO 2<br />

binden, der hohe<br />

Vorfertigungsgrad verkürzt die<br />

Bauzeiten deutlich, da Aushärtezeiten<br />

auf der Baustelle entfallen.<br />

Über Effizienzsteigerung<br />

hinaus: Was kann der Einsatz<br />

des Werkstoffes <strong>Holz</strong> im<br />

Dienste der Nachhaltigkeit<br />

leisten?<br />

<strong>Holz</strong> hat seit jeher einen<br />

unschlagbaren ökologischen<br />

Fußabdruck. Klimaschonendes<br />

Bauen setzt bei der Vermeidung<br />

von CO 2<br />

an. Ein Kubikmeter<br />

<strong>Holz</strong> bindet 250 Kilogramm<br />

Kohlenstoff und entzieht der<br />

Luft dabei rund eine Tonne CO 2<br />

.<br />

Ob Haus oder Möbel, in jedem<br />

Produkt aus dem Werkstoff <strong>Holz</strong><br />

bleibt Kohlenstoff damit langfristig<br />

unter Verschluss, während<br />

im Wald wieder Rohstoff<br />

heranwächst, der ebenfalls CO 2<br />

bindet. Und noch viel wichtiger:<br />

Durch die Verwendung und den<br />

Einsatz von <strong>Holz</strong> werden andere,<br />

bei der Herstellung stark<br />

CO 2<br />

verursachende Werkstoffe<br />

nicht oder weniger verwendet,<br />

was nochmals positiv auf die<br />

Umwelt wirkt. Sehr wichtig und<br />

noch viel zu wenig verankert<br />

in der Bevölkerung ist folgende<br />

Tatsache: Nur wenn wir den<br />

Wald ständig nachhaltig bewirtschaften<br />

– also durchforsten,<br />

ernten und wieder neue Bäume<br />

pflanzen – und den „Wertstoff“<br />

weiterverarbeiten, kommen<br />

diese klimaschützenden<br />

Vorteile von <strong>Holz</strong> zum Tragen.<br />

Das PEFC-Gütesiegel gibt dem<br />

Konsumenten die Sicherheit,<br />

dass das der Fall ist. PEFC zertifiziertes<br />

<strong>Holz</strong> ist garantiert<br />

in einem Wald gewachsen, der<br />

nachhaltig bewirtschaftet wird.<br />

Das unterstreicht der PEFC-Slogan:<br />

„Das g’fallt dem Wald“.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

25


Rund 2,8 Mio. Tonnen<br />

<strong>Holz</strong> werden von<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

jährlich verarbeitet.<br />

Sie finden sich in<br />

veredelter Form in<br />

Bauprojekten wie<br />

Graz-Reininghaus,<br />

der Legero-Zentrale<br />

oder einer Tank- und<br />

Rastanlage im deutschen<br />

Freising.<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

blickt bereits auf eine<br />

165-jährige Tradition<br />

in der Auseinandersetzung<br />

mit und der Verarbeitung von<br />

einem der ältesten Baustoffe der<br />

Menschheit zurück. Die mehr als<br />

eine Million Festmeter Nadelhölzer,<br />

welche für die Produktion<br />

am Standort und Stammsitz Leoben<br />

benötigt werden, kommen<br />

zum Großteil aus den umgebenden,<br />

waldreichen Regionen.<br />

Verarbeitet wird nur <strong>Holz</strong>, das<br />

PEFC-zertifiziert ist.<br />

Moderne Berechnungs- und<br />

Fertigungsverfahren haben für<br />

den Werkstoff gänzlich neue<br />

Möglichkeiten in der Konstruktion<br />

eröffnet. Das HoHo in Wien,<br />

das als mit 24 Geschoßen und<br />

84 Metern Höhe Mitteleuropas<br />

höchstes <strong>Holz</strong>hochhaus von sich<br />

reden macht, ist ein markantes<br />

Beispiel für den <strong>Holz</strong>-Hybridbau.<br />

Für die Geschoßdecken wurden<br />

XC-Elemente als Ergebnis des<br />

Joint Ventures der Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> Holding und der Kirchdorfer<br />

Fertigteilholding eingesetzt.<br />

Ein Quadratmeter der <strong>Holz</strong>-Beton-Verbunddecke<br />

wiegt dabei<br />

übrigens 370 Kilogramm. Eine<br />

vergleichbare Betondecke von<br />

22 Zentimetern Stärke mit 550<br />

Kilogramm pro Quadratmeter<br />

weist ein um ein Drittel höheres<br />

Gewicht auf. Auf die gesamte<br />

Nutzfläche des <strong>Holz</strong>hochhauses<br />

HoHo Wien bezogen bedeutet<br />

das eine Gewichtsreduktion um<br />

3.000 Tonnen. Dazu kommt der<br />

Gewinn an zusätzlicher Bruttogeschoßfläche<br />

durch den Einsatz<br />

der <strong>Holz</strong>-Hybrid-Bauteile.<br />

NEUE DIMENSIONEN<br />

Die Produkte des Unternehmens,<br />

das durch den großen<br />

Waldbesitz des Eigentümers<br />

die gesamte Wertschöpfungskette<br />

<strong>Holz</strong> – vom Forst über das<br />

Sägewerk bis hin zur Weiterverarbeitung<br />

des Schnittholzes<br />

zu konstruktiven Bauteilen wie<br />

Brettschicht- oder Brettsperrholz<br />

– integriert, werden in die<br />

ganze Welt geliefert. Die Projekte<br />

reichen von Studentenheimen<br />

in Deutschland und Norwegen<br />

über Bildungszentren in<br />

den Niederlanden und Schweden<br />

bis hin zum Hotel in Katar.<br />

In der Steiermark finden sich<br />

die Produkte beispielsweise im<br />

bisher größten reinen <strong>Holz</strong>bau-<br />

Quartier im südlichen Teil des<br />

Entwicklungsgebiets Reininghaus<br />

in Graz. Das Großprojekt<br />

mit knapp 35 Millionen Euro<br />

Investitionssumme stellt einen<br />

weiteren Meilenstein im mehrgeschoßigen<br />

<strong>Holz</strong>bau in der<br />

Steiermark dar. Hier werden<br />

von der ENW 211 Wohnungen<br />

mit insgesamt rund 15.400 Quadratmetern<br />

Wohnfläche errichtet.<br />

Auch die tragenden Elemente<br />

der Erschließungskerne<br />

und Stiegenhäuser sind zu 100<br />

Prozent aus <strong>Holz</strong>. Das stellt<br />

gerade bei sechsgeschoßigen<br />

Wohnhäusern eine wesentliche<br />

Neuerung in Österreich dar.<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> lieferte die<br />

Brettsperrholzplatten für das<br />

gesamte Quartier. Der Legero<br />

United Campus in Feldkirchen<br />

bei Graz ist ein weiteres Beispiel<br />

eines innovativen <strong>Holz</strong>gebäudes.<br />

Es besteht aus zwei<br />

unterschiedlich großen Ringen,<br />

die beide jederzeit aufgestockt<br />

werden können. Damit wurde<br />

dem Wunsch des Kunden nach<br />

einem in Etappen ausbaubaren<br />

Firmensitz entsprochen. Mayr-<br />

Melnhof <strong>Holz</strong> lieferte dafür<br />

Brettsperrholz, das im Weiterverarbeitungswerk<br />

in Gaishorn<br />

26<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


am See aus heimischem <strong>Holz</strong> hergestellt<br />

wurde.<br />

INVESTITIONSVOLUMEN<br />

Das Unternehmen, das sich in<br />

die Divisionen Schnittholz und<br />

Weiterverarbeitung gliedert und<br />

rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

hat im Vorjahr alle Anteile der Hüttemann<br />

Gruppe mit ihren Standorten<br />

in Wismar und Olsberg in<br />

Deutschland übernommen und<br />

sich so als führender Brettschichtholz-Produzent<br />

in Europa etabliert.<br />

In den letzten Jahren wurden über<br />

60 Millionen Euro in die eigenen<br />

Standorte investiert. Das Schnittholz<br />

wird sowohl in Österreich<br />

als auch in Deutschland in Mayr-<br />

Melnhof-Werken weiterverarbeitet.<br />

Die drei Sägewerksstandorte mit<br />

angeschlossenen Pelletierungen<br />

befinden sich in Leoben, im tschechischen<br />

Paskov und in Efimovskij<br />

in Russland. 2018 wurde ein Jahresumsatz<br />

von rund 680 Millionen<br />

Euro erzielt. Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

verarbeitet mehr als 3,4 Mio. Festmeter<br />

<strong>Holz</strong> jährlich, was in etwa<br />

2,8 Mio. Tonnen des nachwachsenden<br />

Rohstoffs entspricht. <strong>Holz</strong>bauprodukte<br />

und innovative <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />

können heute bereits in<br />

vielen Fällen herkömmliche, CO 2<br />

-<br />

intensive Baumaterialien wie Beton<br />

und Stahl, die bereits bei ihrer<br />

Herstellung und ihrem Transport<br />

zum Bauplatz einen wesentlich höheren<br />

ökologischen Fußabdruck<br />

hinterlassen, ersetzen beziehungsweise<br />

ergänzen. Der Einsatz von<br />

<strong>Holz</strong> führt damit zur Reduktion des<br />

Treibhauseffekts, bei einem Einfamilienhaus<br />

ist hier beispielsweise<br />

die Rede von Einsparungswerten<br />

von bis zu 50 Prozent. <strong>Holz</strong><br />

als nachwachsender, regional verfügbarer<br />

und wiederverwendbarer<br />

Baustoff steigert die Ressourceneffizienz<br />

um ein Vielfaches.<br />

„Nur, wenn wir<br />

den Wald ständig<br />

bewirtschaften – also<br />

ernten und neue Bäume<br />

pflanzen –, kommen<br />

die klimaschützenden<br />

Vorteile von <strong>Holz</strong><br />

zum Tragen.“<br />

RICHARD STRALZ<br />

CEO der Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> Holding AG<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

27


WÄRME AUS HOLZ<br />

Das fossile Zeitalter geht dem Ende zu und erneuerbare Energie durch Biomasse nimmt wieder<br />

verstärkt ihren Platz ein. Für diese Energiewende stehen auch Franz Titschenbacher von der Steirischen<br />

Landwirtschaftskammer und Christian Metschina vom Österreichischen Biomasse-Verband.<br />

Ein Gespräch über nachhaltige Wärme aus <strong>Holz</strong>.<br />

TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTO: PRONTOLUX, GRAFIK: STATISTIK AUSTRIA<br />

Energiewende in der Steiermark<br />

– wie äußert sich diese beim<br />

Thema Heizen mit <strong>Holz</strong>?<br />

Christian Metschina: Die<br />

heimischen Biomassekesselhersteller<br />

sind Weltmarktführer<br />

im Bereich Verbrennungstechnologie<br />

und Effizienz. Hier<br />

gab es in den letzten fünfzehn<br />

Jahren enorme technologische<br />

Weiterentwicklungen. Wer mit<br />

<strong>Holz</strong> heizt, leistet einen Beitrag<br />

zum Umweltschutz und stärkt<br />

die heimische Wirtschaft. Die<br />

steirischen Waldbesitzerinnen<br />

und Waldbesitzer sind unverzichtbare<br />

Partner am Energiemarkt<br />

geworden – ob als Betreiber<br />

von Biomasseheizwerken,<br />

Nahwärmeanlagen oder als<br />

Produzenten von hochqualitativen<br />

Brennstoffen wie Hackgut<br />

oder Brennholz.<br />

Franz Titschenbacher: Aus<br />

der Region für die Region lautet<br />

dabei die Devise. Knapp<br />

600 Biomasseheizwerke sichern<br />

– verteilt über die Steiermark<br />

– die Wärmeversorgung<br />

von über 90.000 steirischen<br />

Haushalten. So eine hohe Dichte<br />

an Heizwerken gibt es in keiner<br />

anderen Region der Welt.<br />

Biomasse hat im Portfolio der<br />

Erneuerbaren Energieträger<br />

in der Steiermark einen Anteil<br />

von 67 Prozent, gefolgt von<br />

der Wasserkraft mit 25 Prozent<br />

und der Sonnenenergie mit<br />

vier Prozent. Ohne den forcierten<br />

Einsatz von Biomasse ist<br />

die Energiewende nicht realisierbar.<br />

Welche Vorteile hat <strong>Holz</strong> als<br />

natürlicher Brennstoff?<br />

Metschina: Durch den Betrieb<br />

der Biomasseheizwerke werden<br />

in der Steiermark jährlich rund<br />

150 Millionen Liter Heizöl und<br />

500.000 Tonnen klimaschädliches<br />

Kohlendioxid eingespart.<br />

Jeder Abnehmer trägt somit<br />

aktiv zum Klimaschutz bei. Die<br />

Brennstoffe für das Heizwerk<br />

stammen aus der Umgebung<br />

und müssen nicht aus politisch<br />

instabilen Krisengebieten importiert<br />

werden. Ein Schüttraummeter<br />

Hackschnitzel ersetzt<br />

rund 76 Liter Heizöl. Die<br />

Wertschöpfung aus der Brennstoffbereitstellung<br />

(Ernte, Transport,<br />

Hacken) und der Investitionen<br />

in die Anlagentechnik von<br />

jährlich 120 Millionen Euro bleiben<br />

im Inland und stärken damit<br />

die regionale Wirtschaft.<br />

Was bedeutet das für den<br />

Werk- und Heizstoff in der<br />

Be- und Verarbeitung?<br />

Titschenbacher: <strong>Holz</strong> wird<br />

sehr ressourceneffizient und<br />

umweltfreundlich eingesetzt.<br />

Die energetische Nutzung<br />

von <strong>Holz</strong> erlaubt es der heimischen<br />

Säge- und <strong>Holz</strong>industrie,<br />

an ihren Standorten zum<br />

großen Teil auf fossile Energien<br />

zu verzichten. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

verwertet beispielsweise<br />

Sägenebenprodukte,<br />

wie Hackschnitzel oder Rinde,<br />

thermisch und setzt sie zur<br />

<strong>Holz</strong>trocknung ein. Die Pelletsproduktion<br />

erfolgt ebenfalls an<br />

den Standorten der <strong>Holz</strong>industrie<br />

und erlaubt die Verwertung<br />

der Sägespäne, also eigentlich<br />

eines Abfallproduktes, die nun<br />

zu Pellets, einem genormten<br />

und wertvollen Energieträger,<br />

gepresst werden.<br />

Dabei entsteht <strong>Holz</strong> als<br />

Heizmaterial aus dem<br />

Abfallprodukt in der<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitung?<br />

Metschina: <strong>Holz</strong>brennstoffe<br />

stammen aus Nebenprodukten<br />

der nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />

und der <strong>Holz</strong>verarbeitung.<br />

Bei Pellets, die aus Sägespänen<br />

produziert werden, ist<br />

Österreich Nettoexporteur.<br />

Wie stark ist das <strong>Holz</strong>land<br />

Österreich als Markt?<br />

Titschenbacher: Österreich<br />

ist traditionell ein <strong>Holz</strong>land, der<br />

<strong>Holz</strong>bau steht auch aktuell hoch<br />

im Kurs. Das zeigen Projekte wie<br />

das HoHo in Wien – es ist der<br />

zweithöchste <strong>Holz</strong>bau der Welt.<br />

Die österreichische <strong>Holz</strong>industrie<br />

hat wegweisende Produkte,<br />

wie Brettsperrholz, entwickelt,<br />

das die Vorfertigung großer Bauteile<br />

ermöglicht. Diese <strong>Holz</strong>produkte<br />

erobern ebenso den internationalen<br />

Markt.<br />

28<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Christian Metschina<br />

vom Österreichischen<br />

Biomasse-Verband (l.)<br />

und Franz<br />

Titschenbacher von<br />

der Steirischen Landwirtschaftskammer.<br />

Biomasse-Raumwärme spart<br />

CO 2<br />

und Geld?<br />

Metschina: Wir haben die<br />

Heizkosten von einem durchschnittlichen<br />

Einfamilienhaus in<br />

der Steiermark unter die Lupe<br />

genommen. Der klimafreundliche<br />

Brennstoff <strong>Holz</strong> ist dabei<br />

am günstigsten. Die zum Teil höheren<br />

Anschaffungskosten der<br />

modernen <strong>Holz</strong>heizungen werden<br />

durch die Preisvorteile beim<br />

Brennstoff ausgeglichen. Schlussendlich<br />

kommt es auf die Gesamtkosten<br />

an und hier ist <strong>Holz</strong>,<br />

speziell bei mittleren und größeren<br />

Anwendungen, unerreicht.<br />

Titschenbacher: Einen erfreulichen<br />

Trend gibt es auch bei Kachelöfen.<br />

Speziell in Gebäuden<br />

mit einem geringeren Wärmebedarf<br />

werden Kachelöfen vermehrt<br />

eingesetzt. Mit dem Einsatz<br />

von Qualitätsbrennholz aus<br />

der Region und bei sachgerechter<br />

Bedienung ist der Einsatz<br />

von Kachelöfen eine saubere Sache.<br />

Unsere Infokampagne „Gegen<br />

die Klimakrise. Für bessere<br />

Luft“ gibt praktische Hinweise<br />

über die richtige Bedienung von<br />

Heizsystemen basierend auf Biomasse.<br />

www.wärmeausholz.at<br />

Was muss eine <strong>Holz</strong>-<br />

Heizanlage heute können?<br />

Metschina: Die Anforderungen<br />

der Nutzerinnen und Nutzer<br />

in puncto Bedienerfreundlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit sind in<br />

den letzten Jahren deutlich gestiegen.<br />

Das Heizen mit <strong>Holz</strong> ist<br />

heute sauber, kostengünstig und<br />

zudem klimaschonend. Die heimischen<br />

Kesselproduzenten haben<br />

entsprechende Produkte auf<br />

den Markt gebracht und zählen<br />

gerade deshalb zu Weltmarktführern<br />

in ihrem Segment.<br />

In welchen Bereichen gibt es<br />

weiteres Potenzial, um mit<br />

<strong>Holz</strong> zu heizen?<br />

Titschenbacher: Speziell im<br />

Bereich Hotellerie und Gewerbe<br />

ist der Umstieg auf Biomasse<br />

ideal. Hier gibt es mit Pelletsund<br />

Hackgutanlagen sowie mit<br />

modernen Nahwärmeanlagen<br />

optimale Lösungen. Überall, wo<br />

größere Energiemengen benötig<br />

werden, ist Biomasse praktisch<br />

unschlagbar. Klimaschutz und<br />

regionale Wertschöpfung gibt es<br />

quasi als Draufgabe dazu.<br />

Metschina: Etwa die Hälfte<br />

der heimischen Haushalte heizen<br />

direkt (Öfen, Herde, Kachelöfen,<br />

Scheitholz-, Pellets- oder<br />

Hackgutkessel) oder indirekt<br />

(Nah- oder Fernwärme) mit<br />

<strong>Holz</strong>. <strong>Holz</strong>brennstoffe haben in<br />

den Haushalten Erdöl und Erdgas<br />

überholt.<br />

<strong>Holz</strong> brennt CO 2<br />

-neutral,<br />

<strong>Holz</strong>öfen verursachen<br />

jedoch Rußemissionen.<br />

Wie gelingt nun saubere<br />

Biomasseverbrennung?<br />

Metschina: Allen Vorurteilen<br />

zum Trotz ist die Verbrennung<br />

von Biomasse eine saubere<br />

Sache. Grund dafür sind<br />

die modernen <strong>Holz</strong>heizsysteme.<br />

Sowohl bei industriell hergestellten<br />

Öfen und Herden als<br />

auch bei individuell errichteten<br />

Kachelöfen hat die heimische<br />

Biomassebranche eine signifikante<br />

Verbesserung der<br />

Verbrennungsqualität erreicht.<br />

Dadurch konnten die Feinstaubemissionen<br />

im Kleinverbrauch<br />

in den letzten Jahren deutlich reduziert<br />

werden, trotz steigender<br />

Anzahl an neuen Biomassefeuerungen.<br />

Titschenbacher: Von der Römerzeit<br />

bis ins 19. Jahrhundert<br />

hat die gesamte Menschheit<br />

praktisch im biogenen Zeitalter<br />

gelebt. In dieser Zeit gab es<br />

nachweislich keine Erhöhung<br />

der CO 2<br />

-Konzentration in der<br />

Atmosphäre. Wie ist die jahrhundertelange<br />

Konstanz des<br />

atmosphärischen CO 2<br />

-Gehalts<br />

bei gleichzeitiger Bioenergienutzung<br />

sonst erklärbar? Die<br />

Probleme kamen erst mit der<br />

zügellosen Nutzung der fossilen<br />

Energieträger: Öl, Gas und<br />

Kohle. Sie sind für 90 Prozent<br />

der Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

29


GUTE<br />

BODENHAFTUNG<br />

STIA, Scheucher, Weitzer und Göbel: Diese vier großen Player in der <strong>Holz</strong>industrie haben ihre Nische gefunden und<br />

bespielen diese äußerst erfolgreich. Wie sie sich für die Zukunft rüsten, verraten die Unternehmer in einer Umfrage.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER, FOTOS: MIA’S PHOTOART, CHRISTINE WIENER, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

ADMONTER<br />

GÖBEL<br />

WEITZER<br />

SCHEUCHER<br />

WEITZER<br />

PARKETT<br />

JOSEF GÖBEL<br />

GMBH<br />

SCHEUCHER<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

ADMONTER<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

Bei Weitzer Parkett reichen<br />

die Wurzeln in das Jahr<br />

1831 zurück, als mit zwei<br />

Mitarbeitern ein Sägewerk<br />

gegründet wurde. Es war<br />

der Bedarf an Schnittholz<br />

da, es waren Wälder da, es<br />

war der Wille da und der<br />

„Weizbach“. Heute setzt<br />

der Parketthersteller aus<br />

Weiz mit 630 Mitarbeitern<br />

an sechs Standorten rund<br />

80 Millionen Euro um.<br />

Das Unternehmen Josef<br />

Göbel wurde 1874 von Edmund<br />

Göbel gegründet,<br />

der damals als Walztischler<br />

in die Steiermark kam. Heute<br />

wird es in fünfter Generation<br />

von Josef Göbel junior<br />

geführt. Das Unternehmen<br />

unterhält Standorte in Fladnitz<br />

und Passail, rund 300<br />

Mitarbeiter erwirtschaften<br />

dort einen Umsatz von rund<br />

40 Millionen Euro.<br />

Scheucher Parkett ist mit 17<br />

Mitarbeitern gestartet. Zuvor<br />

betrieb man ein Sägewirk, eine<br />

Mühle, eine Ölpresse, bis man<br />

entschloss, in die Weiterverarbeitung<br />

zu wechseln. Bis 1993<br />

wurden Platten für die Möbelindustrie<br />

gefertigt, nach der Lireabwertung<br />

in Italien musste<br />

gehandelt werden. So kam<br />

es zum Parkett. Mit 246 Mitarbeitern<br />

werden derzeit 65<br />

Millionnen Euro umgesetzt.<br />

1874 startete das Benediktinerstift<br />

Admont mit der industriellen<br />

Verarbeitung von <strong>Holz</strong>, 1972<br />

wurde die STIA (Stift Admont)<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH mit 13 Mitarbeitern<br />

gegründet und begann<br />

mit der Herstellung von<br />

Betonschalungsplatten. Heute<br />

stellt das Unternehmen am<br />

Standort Admont mit 300 Mitarbeitern<br />

Landhausdielenböden,<br />

Akustikelemente, Treppenlösungen,<br />

Türen und Tischplatten her.<br />

30<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


WEITZER PARKETT<br />

Josef Stoppacher<br />

Geschäftsführung<br />

Herr Stoppacher, was sind<br />

für Sie die aktuellen Herausforderungen<br />

und wie rüsten<br />

Sie Ihr Unternehmen für den<br />

Wettbewerb?<br />

Josef Stoppacher: Wir investieren<br />

jährlich zwischen 1,3<br />

und 3 Prozent in F&E mit eigener<br />

Abteilung, dort sind sechs<br />

Personen damit beschäftigt,<br />

qualitätssichernde Maßnahmen<br />

zu setzen sowie Produkte<br />

zu testen, auch fremde. Wir<br />

arbeiten auf Mikromillimeter<br />

genau mit einem homogenen<br />

Rohstoff, der nicht immer so<br />

reagiert, wie man das wünscht.<br />

Um trotzdem Qualität zu liefern,<br />

müssen wir forschen. Parketthersteller<br />

in Osteuropa gehen<br />

einen anderen Weg: Dort<br />

wird in Massen produziert und<br />

nur diese Qualität ist erhältlich.<br />

Das Produkt Parkett ist ausdifferenziert;<br />

sämtliche Oberflächen,<br />

Dimensionen und Farben<br />

sind entwickelt. Die Innovationen<br />

gehen nun eher in Richtung<br />

Dienstleistung für den Kunden.<br />

Die Forschung ist für uns überlebenswichtig,<br />

wir brauchen<br />

neue Ideen, um in einem globalen<br />

Massenmarkt zu bestehen.<br />

Im aktuellen Handelskrieg versucht<br />

China, seine Böden vermehrt<br />

in Europa abzusetzen,<br />

da muss man sich schon genau<br />

überlegen, wie man sich unterscheiden<br />

kann. Ich sage immer:<br />

Der einzige Weg ist die Flucht<br />

nach vorn.<br />

Wann zeigte sich für<br />

den Standort Österreich<br />

die Notwendigkeit zur<br />

Spezifizierung?<br />

Das war vor rund 15 Jahren,<br />

als wir beschlossen haben,<br />

stärker auf Funktionalität<br />

zu setzen, weil <strong>Holz</strong> einfach<br />

mehr kann, Stichwort Parkett<br />

Intelligence. Wir schauen uns<br />

nach wie vor auf internationalen<br />

Messen um, was es an<br />

Neuerungen gibt, ansonsten<br />

leisten wir Innovationen und<br />

Produktverbesserungen in<br />

unserer F&E-Abteilung. 2021<br />

werden wir mit einer neuen<br />

Sache auf den Markt gehen,<br />

darüber kann ich aber noch<br />

nicht reden. Wir haben kürzlich<br />

in Kroatien ein Werk gekauft,<br />

das Produkte rein für<br />

den Export herstellt, günstige<br />

Produkte im Einstiegssegment.<br />

Das können wir in Österreich<br />

nicht leisten.<br />

Was bedeutet für Sie<br />

der Wirtschaftsstandort<br />

Steiermark?<br />

Wir haben hohe Standards<br />

in Österreich, und das ist gut<br />

so. Wir müssen aber international<br />

wettbewerbsfähig sein.<br />

Fakt ist, dass wir gegen polnische,<br />

gegen chinesische Billigprodukte<br />

ankämpfen, dort gibt<br />

es aber keine Sozialstandards<br />

wie bei uns. Bei uns sind auch<br />

die ethischen Anforderungen<br />

groß, man wünscht sich chemikalienfreie<br />

Produkte oder Rohstoffe<br />

aus der Region. Das will<br />

aber keiner zahlen! Es gibt bei<br />

uns durchaus Kunden, die unser<br />

regionales Produkt schätzen,<br />

doch im internationalen<br />

Handel spielt das keine Rolle.<br />

Es braucht einfach mehr Bewusstsein<br />

für Handwerk, Region<br />

und Qualität.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

31


JOSEF GÖBEL<br />

GMBH<br />

SCHEUCHER<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

ADMONTER<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

Karl Scheucher<br />

Geschäftsführer<br />

Josef Göbel<br />

Geschäftsführer<br />

Johann Pichler<br />

Vorstand Vertrieb<br />

Was sind die aktuellen<br />

Herausforderungen und wie<br />

rüsten Sie Ihr Unternehmen für<br />

den Wettbewerb?<br />

Das produzierende Handwerk<br />

ist heute extrem vielfältig und anspruchsvoll.<br />

Ohne automatisierte<br />

Lösungen und moderne Datenunterstützung<br />

ist eine Handwerksproduktion<br />

nicht mehr denkbar,<br />

und wir haben gute Handwerker.<br />

Das reicht nicht aus. In den vergangenen<br />

<strong>Monat</strong>en haben wir unsere<br />

Betriebsfläche verdoppelt und erhalten<br />

demnächst Maschinen der<br />

neuesten Generation der Tischlereitechnik.<br />

In die Ära Handwerk<br />

4.0 werden rund 12,5 Millionen<br />

Euro investiert – die größte Investition<br />

der Firmengeschichte. Um<br />

weiterhin in Österreich produzieren<br />

zu können, müssen wir kosteneffizient<br />

arbeiten.<br />

Wir setzen auf Breite – Möbel,<br />

Fenster, Glas, Museumseinrichtungen<br />

– und widersprechen dem<br />

Trend der Spezialisierung.<br />

Was bedeutet für Sie der<br />

Wirtschaftsstandort<br />

Steiermark?<br />

Bei der Errichtung der neuen<br />

Fertigungshalle setzen wir ausschließlich<br />

auf heimische Betriebe.<br />

Ohne Breitbandanschluss wäre der<br />

Standort Fladnitz nicht zu halten<br />

gewesen. Unsere Kunden schicken<br />

uns Pläne aus der halben Welt, Kupferkabel<br />

leisten das nicht. Ohne die<br />

G31, die Glasfaserinitiative aller Gemeinden<br />

im Bezirk Weiz, wäre der<br />

Standort nicht haltbar gewesen.<br />

Was hat Sie bewogen, in<br />

die Parketterzeugung zu<br />

wechseln?<br />

Bis 1993 haben wir Platten für<br />

die Möbelindustrie gefertigt,<br />

nach der Lireabwertung in Italien<br />

sahen wir Handlungsbedarf.<br />

Das Ergebnis war die Parkettfertigung<br />

und eine Deckschichterzeugung,<br />

wir waren die Ersten in<br />

Österreich, die den klassischen<br />

3-Schicht-Parkettboden professionell<br />

erzeugt haben. Das Ziel<br />

war, Schiffsböden zu erzeugen,<br />

danach waren die Landhausdielen<br />

in längeren Dimensionen, verschiedene<br />

Farben und verschiedene<br />

Oberflächen der Renner<br />

und wir haben auch hier intensiv<br />

gearbeitet, verschiedenste Hölzer,<br />

Farben, Dimensionen, Oberflächenbearbeitung<br />

etc. zu machen.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit<br />

dem Wirtschaftsstandort<br />

Steiermark bzw. Ihrem<br />

Produktionsstandort?<br />

Der Wirtschaftsstandort Steiermark<br />

kommt uns insofern entgegen,<br />

dass wir mitten im Nadelholzgebiet<br />

liegen und die<br />

<strong>Holz</strong>versorgung optimal ist, die<br />

Nachteile sind wie bei allen anderen<br />

Firmen auch die hohen Lohnund<br />

Lohnnebenkosten und wir<br />

haben damit zu kämpfen, mit anderen<br />

Ländern konkurrenzfähig<br />

zu bleiben. Ein weiteres Problem<br />

für uns ist die Abwanderung gut<br />

ausgebildeter Mitarbeiter in die<br />

Städte.<br />

Was würden Sie als Meilenstein<br />

in der Herstellung bezeichnen?<br />

Als wir unser Sortiment um<br />

Landhausdielenböden in Fichte<br />

und Lärche erweiterten. Da wir seit<br />

jeher 3-Schicht-Platten produzieren,<br />

war eine Weiterentwicklung<br />

im Bereich 3-Schicht-Parkettböden<br />

naheliegend. Seit 2015 fertigen<br />

wir zudem Komplettlösungen für<br />

den Innenraumbereich (Akustikelemente,<br />

Stiegenlösungen, Wandund<br />

Deckenverkleidung und Innentüren).<br />

Was tun Sie, um in puncto<br />

Innovation am Ball zu bleiben?<br />

Aktuell mit unseren beiden Virtual-Reality-Tools<br />

(VR-Tools), die<br />

mit und ohne VR-Brille anwendbar<br />

sind und den Eintritt in eine virtuelle<br />

Wohnküche ermöglichen. Dort<br />

können verschiedene Naturholzböden<br />

mittels Mausklick verlegt<br />

und erlebt werden. Die gewählten<br />

Boden-Favoriten können dann in<br />

eine virtuelle Wohnküche mitgenommen<br />

werden, um so die Wirkung<br />

in einer „realen“ Wohnsituation<br />

auszuprobieren.<br />

Was wäre mit <strong>Holz</strong> noch alles<br />

möglich?<br />

Vor allem im Bereich Wohnbau<br />

liegt noch viel Potenzial für den<br />

Werkstoff <strong>Holz</strong>, wie etwa <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />

bzw. <strong>Holz</strong>fachwerk-<br />

Konstruktionen für den mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau. Hier ist das<br />

HoHo-Wien-Projekt für mich ein<br />

Vorzeigeprojekt in puncto nachhaltigen<br />

Hochhausbaus.<br />

32<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


WIRTSCHAFTSFAKTOR WALD<br />

Barbara Eibinger-Miedl, steirische Wirtschaftslandesrätin, über<br />

die Potenziale der heimischen <strong>Holz</strong>branche.<br />

© LUNGHAMMER<br />

Welche Bedeutung hat<br />

die <strong>Holz</strong>industrie für die<br />

steirische Wirtschaft?<br />

Eibinger-Miedl: Die Steiermark<br />

ist das waldreichste Bundesland<br />

Österreichs und die<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft ist daher ein<br />

traditionelles Stärkefeld der<br />

grünen Mark. Mit über 5.000<br />

Unternehmen, die mehr als<br />

55.000 Arbeitsplätze sichern,<br />

hat die Branche eine große<br />

Bedeutung für die steirische<br />

Wirtschaft.<br />

Wohin geht die Reise?<br />

Wir wollen in Zukunft noch<br />

stärker auf Forschung und Entwicklung<br />

in der <strong>Holz</strong>branche<br />

setzen. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass unsere hervorragenden<br />

Betriebe und Forschungseinrichtungen<br />

noch<br />

innovativere Produkte, Verfahrenstechniken<br />

und Produktionsprozesse<br />

entwickeln<br />

können. Dabei bietet auch die<br />

Digitalisierung zahlreiche<br />

Chancen. Darüber hinaus<br />

spielt <strong>Holz</strong> bei Maßnahmen<br />

für Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />

eine große Rolle.<br />

Welche Rolle spielt<br />

der <strong>Holz</strong>cluster<br />

in der steirischen<br />

Clusterlandschaft?<br />

Der Cluster hat sich in den<br />

vergangenen Jahren sehr gut<br />

entwickelt und zählt heute<br />

über 150 Mitgliedsbetriebe. Er<br />

trägt vor allem dazu bei, die<br />

Vernetzung zwischen Unternehmen<br />

aus der Branche und<br />

Forschungseinrichtungen zu<br />

forcieren. Darüber hinaus unterstützt<br />

er die Mitglieder bei<br />

der Internationalisierung.<br />

<strong>Holz</strong> ist ein sehr<br />

traditionelles Material,<br />

aber auch sehr innovativ –<br />

was sind die aktuellsten<br />

Entwicklungen?<br />

In den vergangenen Jahren<br />

sind durch die erwähnte Zusammenarbeit<br />

zwischen Cluster,<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

viele<br />

Erfolge gelungen, etwa bei der<br />

Weiterentwicklung des Werkstoffs<br />

Brettsperrholz oder dem<br />

Einsatz von <strong>Holz</strong> im Fahrzeug-<br />

bau. Ich denke aber, dass es<br />

im Hinblick auf Innovationen<br />

im <strong>Holz</strong>bereich noch Potenzial<br />

gibt. Dieses gilt es in den<br />

kommenden Jahren zu nutzen.<br />

Denn Rohstoffe gibt es auch<br />

in anderen Regionen, unser<br />

Trumpf aber ist die Innovationskraft.<br />

Ökologische Wohnträume<br />

aus <strong>Holz</strong><br />

• Freifinanzierte Eigentumswohnungen<br />

• Geförderte Mietwohnungen mit Kaufoption<br />

• Kindergarten<br />

• Direkt an der Haltestelle „Reininghaus“<br />

• Fertigstellung: Sommer <strong>2020</strong><br />

50 - 90 m 2 <strong>Holz</strong>bau 21,47 kWh/m²a<br />

Ein Projekt der


„<strong>Holz</strong> ist ein<br />

hochtechnologisches<br />

Material.<br />

Es verbindet uns mit<br />

der Vergangenheit<br />

und der Zukunft.“<br />

BRIGITTE MAROLD<br />

GF <strong>Holz</strong>industrie<br />

WKO Steiermark<br />

AM PULS<br />

DER ZEIT<br />

Damit sich steirische Betriebe im internationalen Wettbewerb behaupten können, muss<br />

das Innovationspotenzial voll ausgeschöpft werden. Warum das gelingen kann und wie<br />

sich die <strong>Holz</strong>industrie als Technologieführer den Herausforderungen des Marktes stellt.<br />

TEXT: ELKE JAUK-OFFNER, FOTOS: SHUTTERSTOCK, FOTO FISCHER, BEIGESTELLT<br />

Theoretisch könnten<br />

in heimischen<br />

Dörfern und Städten<br />

nur mehr Häuser<br />

aus <strong>Holz</strong> errichtet werden,<br />

denn der nachwachsende<br />

Baustoff steht in den Wäldern<br />

ausreichend zur Verfügung.<br />

Weniger als ein Drittel des<br />

jährlichen <strong>Holz</strong>zuwachses in<br />

Österreich würde ausreichen,<br />

um alle Hochbauten eines Jahres<br />

in <strong>Holz</strong> zu errichten. Der<br />

Werkstoff <strong>Holz</strong> ist immer stärker<br />

in den Fokus gerückt – und<br />

damit auch die <strong>Holz</strong>industrie.<br />

Die Steiermark ist in diesem<br />

Sektor gut aufgestellt:<br />

Viele Betriebe behaupten sich<br />

auf den Weltmärkten und machen<br />

mit hoher Innovationskraft<br />

von sich reden. In den<br />

Sägewerken und holzverarbeitenden<br />

Betrieben von Möbel-,<br />

Parkett- und Fensterproduzenten<br />

bis hin zu den Herstellern<br />

von Fertigteilhäusern sind<br />

in rund 220 aktiven Betrieben<br />

insgesamt 6.000 Menschen<br />

beschäftigt. Im Branchenvergleich<br />

ist die <strong>Holz</strong>industrie<br />

damit der fünftwichtigste Arbeitgeber<br />

der Steiermark. Kleine<br />

Sägewerke, die zumeist als<br />

Familienbetrieb geführt sind,<br />

agieren mit einem breiten Aktionsradius<br />

und etablieren sich<br />

auch in Nischenbereichen. Sie<br />

fungieren als Spezialisten für<br />

massives Bauholz, bieten unterschiedliche<br />

Sortimente für<br />

Zimmereien, aber auch Baukastensätze<br />

für Hochbeete in<br />

Privathaushalten. Großsägewerke<br />

haben als Lieferanten<br />

für <strong>Holz</strong>hochbauten Ruhm<br />

weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus erlangt.<br />

ERFINDUNGSREICH<br />

Wie eine Idee zu einem<br />

weltmarktfähigen Massenprodukt<br />

wachsen kann, zeigt die<br />

beispiellose Erfolgsgeschichte<br />

von Brettsperrholz. Mitte<br />

der 1990er-Jahre suchten zwei<br />

Murauer Sägebetriebe nach<br />

Möglichkeiten, wie man aus<br />

günstiger Seitenware ein hochwertiges<br />

Produkt entwickeln<br />

könnte. Unter der Federführung<br />

des Instituts für <strong>Holz</strong>bau<br />

und <strong>Holz</strong>technologie der Technischen<br />

Universität Graz wurde<br />

nach einer mehrjährigen<br />

34<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Möbel, Fenster, Böden, Räume: Um<br />

besondere Atmosphären zu schaffen, liefert<br />

die <strong>Holz</strong>industrie innovative Vorarbeiten.<br />

Forschungs- und Entwicklungsphase<br />

das erste Produktionsjahr<br />

von Brettsperrholz gestartet.<br />

500 Quadratmeter waren damals<br />

ein Riesenerfolg, seit damals<br />

sind die Produktionsmengen<br />

durch die Decke gegangen.<br />

Geringes Eigengewicht, hoher<br />

Vorfertigungsgrad, trockenes<br />

wie schnelles Bauen – die Liste<br />

der Vorzüge von Brettsperrholz<br />

ist lang. Drei Viertel des mitteleuropäischen<br />

Bedarfs produzieren<br />

alleine die österreichischen<br />

Hersteller. Im Bundesländervergleich<br />

ist die Steiermark nach<br />

wie vor Spitzenreiter.<br />

Immer wieder neu erfinden<br />

sich auch die Parketthersteller<br />

– das reicht von der bahnbrechenden<br />

Entwicklung eines<br />

Zweischichtparketts mit einem<br />

gänzlich neuen Aufbau der<br />

Schichten und der Erfindung eines<br />

komfortablen Klick-Systems<br />

zum Verlegen von Böden über<br />

technologisch mit unterschiedlichen<br />

Funktionen belegte Parkettböden<br />

bis hin zu raumgestaltenden<br />

Akustikplatten. <strong>Holz</strong><br />

ist in vielerlei Hinsicht leistungsstark<br />

und schafft – ob als<br />

Möbel, Fenster oder Boden – ein<br />

hohes Maß an Behaglichkeit in<br />

den eigenen vier Wänden.<br />

FORSCHUNGSINTENSIV<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

„WoodC.A.R.“ arbeiten<br />

Unternehmen der <strong>Holz</strong>- und<br />

Automobilindustrie mit wissenschaftlichen<br />

Partnern der Technischen<br />

Universität Graz, der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

der FH Joanneum und dem Grazer<br />

Forschungszentrum „Virtual<br />

Vehicle“ zusammen. Das Projektteam<br />

erarbeitet die Grundlagen<br />

für die Potenziale von<br />

<strong>Holz</strong> im Fahrzeugbau, um es als<br />

Werkstoff für Strukturbauteile<br />

einzusetzen.<br />

Die heimischen Betriebe investieren<br />

darüber hinaus verstärkt<br />

in eine nachhaltigere<br />

Zukunft. Die österreichische<br />

Bioökonomiestrategie, fossile<br />

Brennstoffe durch nachwachsende<br />

zu ersetzen, hat zum<br />

Ziel, biobasierten Produkten,<br />

Energien, Technologien und<br />

Dienstleistungen einen kräftigen<br />

Wachstumsschub zu geben.<br />

„Wenn der notwendige Rohstoff,<br />

das Rundholz, aus nachhaltiger<br />

Waldbewirtschaftung<br />

stammt, ist die Säge- und <strong>Holz</strong>industrie<br />

gelebte Bioökonomie.<br />

Hier ist sowohl der Waldbesitzer<br />

gefordert, Regionalität<br />

im Verkauf zu suchen, als auch<br />

der Sägewerker, diese Regionalität<br />

in Anspruch zu nehmen“,<br />

sagt Monika Zechner, Obfrau<br />

der Fachgruppe der <strong>Holz</strong>industrie<br />

in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark und Inhaberin einer<br />

Traditionssägemanufaktur.<br />

VIRTUAL REALITY<br />

Die Bioökonomie soll auch<br />

ein Motor für die regionale<br />

Wertschöpfung und Entwicklung<br />

gerade in strukturschwachen,<br />

ländlich geprägten Räumen<br />

sein. „So innovativ sich<br />

die steirischen Betriebe zeigen,<br />

so am Puls der Zeit wollen<br />

wir auch in der Interessenvertretung<br />

agieren“, sagt<br />

Zechner, „wir haben als erste<br />

Fachgruppe der Wirtschaftskammer<br />

ein 3D-Video erstellt,<br />

das Betrieben kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt wird.“ Mit<br />

einer Virtual-Reality-Brille<br />

können junge Menschen die<br />

Bandbreite der <strong>Holz</strong>verarbeitung<br />

in einer 360-Grad-Perspektive<br />

erleben, „wir wollen<br />

damit unter anderem in Schulen<br />

Lust auf die Ausbildung<br />

zum <strong>Holz</strong>techniker machen.<br />

Investition in Bildung ist die<br />

beste Innovation für die Zukunft.“<br />

Monika Zechner,<br />

Obfrau der<br />

<strong>Holz</strong>industrie in der<br />

WKO Steiermark<br />

STEIRISCHE<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

Die Fachgruppe der<br />

<strong>Holz</strong>industrie Steiermark<br />

umfasst 220 aktive Mitgliedsbetriebe.<br />

Davon sind 172<br />

Sägewerke (davon 14 Betriebe<br />

mit <strong>Holz</strong>verarbeitung) und 48<br />

holzverarbeitende Betriebe.<br />

Fachgruppe <strong>Holz</strong>industrie,<br />

WKO Steiermark<br />

Tel.: 0316/601-526,<br />

holzindustrie@wkstmk.at<br />

Obfrau: Monika Zechner<br />

GF: Brigitte Marold<br />

www.holzindustriesteiermark.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

35


GRÖSSER DENKEN,<br />

KLEINER MACHEN<br />

Um nachhaltig zu bauen, muss man an vielen Hebeln ansetzen. Natürliche Werkstoffe, die nachwachsen,<br />

sind ein wesentlicher Aspekt für die Ökobilanz. Es muss jedoch der gesamte Lebenszyklus eines Bauvorhabens<br />

mitkalkuliert werden, betont Experte Alexander Passer. Besser heute als morgen. Denn die Zeit drängt.<br />

TEXT: ELKE JAUK-OFFNER, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

Wenn Alexander<br />

Passer<br />

von der Arbeitsgruppe<br />

Nachhaltiges Bauen an der<br />

Technischen Universität Graz<br />

von seinem Büro im Leuchtturmprojekt<br />

Science Tower<br />

auf das neu errichtete Schulgebäude<br />

gegenüber blickt,<br />

dann fragt er sich, warum sich<br />

die Photovoltaikanlage nur<br />

über die Hälfte des Daches<br />

erstreckt. Und das ist nur die<br />

Spitze des Eisbergs, eine Ebene<br />

von sehr vielen. Nachhaltiges<br />

Bauen meint einen umfassenden<br />

Prozess, der sämtliche<br />

relevante Aspekte in ein ganzheitliches,<br />

systematisches<br />

Modell integriert. „Dieses<br />

Modell umfasst den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Bauwerks<br />

oder städtebaulichen Vorhabens.<br />

Das geht vom Bau über<br />

die Nutzung bis hin zum Ende<br />

des Lebenszyklus. Hier muss<br />

dringend ein Umdenken einsetzen“,<br />

sagt Passer.<br />

Denn Faktum ist: Die notwendige<br />

drastische Reduktion<br />

der Treibhausgas-Emissionen<br />

gilt in besonderem Maße<br />

für den Bausektor. In Europa<br />

können der Nutzung von Gebäuden<br />

rund 40 Prozent des<br />

36<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Plädoyer für<br />

systemische Konzepte:<br />

Alexander Passer von<br />

der Arbeitsgruppe<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

am Institut für<br />

Materialprüfung und<br />

Baustofftechnologie<br />

der Technischen<br />

Universität Graz.<br />

Energieverbrauchs und rund<br />

39 Prozent der CO 2<br />

-Emissionen<br />

zugeordnet werden. „Damit ist<br />

der Bausektor der größte Einzelemittent.<br />

Er hat folglich die<br />

größte Bürde zu tragen, aber<br />

zugleich auch die größte Chance,<br />

seinen Beitrag zu leisten“,<br />

sagt Passer.<br />

NETTO-NULL-<br />

EMISSIONEN<br />

„Für den Bau- und Immobilienbereich<br />

werden spezifische<br />

Ziele und Budgets für die Treibhausgasemissionen<br />

benötigt“,<br />

heißt es in der Grazer Deklaration<br />

für Klimaschutz (https://<br />

gd.ccca.ac.at) im Baubereich im<br />

Rahmen der Sustainable Built<br />

Environment D-A-CH Conference<br />

vergangenen September,<br />

„bedingt durch die lange Nutzungsdauer<br />

von Gebäuden und<br />

deren lang anhaltenden Auswirkungen<br />

müssen verbindliche<br />

Anforderungen bis 2025<br />

eingeführt werden“. Die Aufgabe<br />

ist so groß, dass jeder einen<br />

Beitrag leisten muss, unterstreicht<br />

Passer: „Das ist nicht<br />

verhandelbar. Nur so können<br />

wir die Netto-Null-Emissionen<br />

bis 2050 erreichen. Im Nationalen<br />

Energie- und Klimaplan ist<br />

bis zum Jahr 2030 eine Reduktion<br />

von 50 Prozent der Emissionen<br />

vorgeschrieben. Bislang<br />

haben wir allerdings nicht viel<br />

vorzuweisen.“<br />

Die Wahl des Baumaterials<br />

ist im Zuge eines Bauvorhabens<br />

ein ganz wesentlicher Aspekt.<br />

„Mit erneuerbaren, nachwachsenden,<br />

regionalen Werkstoffen<br />

ist man hier auf jeden Fall auf<br />

dem richtigen Weg. Regionale<br />

Wertschöpfung, nachhaltige<br />

Bewirtschaftung, Verfügbarkeit<br />

und Transport sind Grundprinzipien“,<br />

sagt Passer.<br />

NACHWUCHSPOTENZIAL<br />

In Bezug auf den Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong> sieht die Lage folgendermaßen<br />

aus: Knapp die Hälfte<br />

des Landes, rund vier Millionen<br />

Hektar, sind mit Wald bedeckt.<br />

Österreich zählt damit zu den<br />

waldreichsten Ländern Europas<br />

mit einem hohen, stetig<br />

wachsenden <strong>Holz</strong>vorrat. In österreichischen<br />

Wäldern wachsen<br />

jährlich rund 30 Millionen<br />

Vorratsfestmeter <strong>Holz</strong> nach,<br />

davon werden rund 26 Millionen<br />

Vorratsfestmeter geerntet.<br />

Weniger als ein Drittel des<br />

jährlichen <strong>Holz</strong>zuwachses hierzulande<br />

würde ausreichen, um<br />

damit alle Hochbauten eines<br />

Jahres in <strong>Holz</strong> zu errichten. Aus<br />

dem Jahreszuwachs könnten<br />

theoretisch 18 Millionen Kubikmeter<br />

<strong>Holz</strong>bauprodukte hergestellt<br />

werden.<br />

Passer lässt allerdings keinen<br />

Zweifel daran, dass der Baustoff<br />

allein nicht isoliert betrachtet<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

37


„Ein Gebäudekonzept,<br />

das keine Rücksicht<br />

auf Lebenszykluskosten<br />

nimmt, ist nicht<br />

zukunftsfähig.“<br />

ALEXANDER PASSER<br />

TU Graz<br />

werden kann, „es gilt zu bedenken,<br />

welche Werkstoffe sonst<br />

noch im Spiel sind, welche<br />

Dämmstoffe zum Einsatz kommen.<br />

Jede Bauaufgabe ist individuell<br />

zu betrachten.<br />

Einen Baustoff muss man im<br />

Kontext seiner Anwendung –<br />

Verwendung im Gebäude, Berücksichtigung<br />

der Fügetechnik,<br />

Nutzung, End of Life – sehen. Zu<br />

den ökologischen Anforderungen<br />

kommen dann im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit noch ökonomische,<br />

soziofunktionale und technische<br />

hinzu.“<br />

LEBENSZYKLUS<br />

Nicht nur die Errichtungskosten,<br />

sondern auch Lebenszykluskosten<br />

müssten<br />

mitgedacht werden. „Ein Gebäudekonzept,<br />

das darauf keine<br />

Rücksicht nimmt, ist eigentlich<br />

nicht zukunftsfähig“,<br />

sagt Passer, „Nachhaltigkeitsziele<br />

müssen in den Planungsprozess<br />

miteinbezogen werden.<br />

Wir wissen, dass wir im Betrieb<br />

Treibhausgasneutralität<br />

leichter erreichen können, im<br />

Lebenszyklus ist das dagegen<br />

weitaus schwieriger.“<br />

Effizienz, Konsistenz, Suffizienz<br />

– das sind drei Stoß-<br />

Es ist höchst an der Zeit:<br />

Nachhaltigkeitsziele müssen<br />

in den Planungsprozess<br />

miteinbezogen werden.<br />

richtigungen, die im Sinne eines<br />

nachhaltigen Bauvorhabens<br />

analysiert werden müssen. Das<br />

meint: Eine maßgebliche Reduktion<br />

des Energieaufwandes, eine<br />

Berücksichtigung neuer Nutzungsformen<br />

– etwa Gemeinschaftsnutzungen<br />

im Wohnbau<br />

– und eine Rückbesinnung<br />

auf Verhältnismäßigkeiten.<br />

„Früher betrug die Wohnfläche<br />

durchschnittlich 30 Quadratmeter<br />

pro Person, heute sind es bereits<br />

60 Quadratmeter“, verweist<br />

der Experte auch auf den Luxus<br />

Raum, mit dem sich der Mensch<br />

heute umgibt. Größer im Sinne<br />

von Nachhaltigkeit planen, halb<br />

so groß bauen. „Es muss viel<br />

systemischer gedacht werden,<br />

wir versuchen, ganzheitliche<br />

Ansätze zu finden.“


GESETZLICHE<br />

VORGABEN<br />

„Nachhaltiges Bauen“ bedeutet<br />

in diesem Sinne, „Bauwerke<br />

ganzheitlich aus der Lebenszyklusperspektive<br />

derart zu planen,<br />

zu errichten und zu betreiben,<br />

dass diese ein Kapital für<br />

künftige Generationen und keine<br />

Altlast darstellen“, sagt Passer,<br />

„durch den aktuellen Trend<br />

zu immer energieeffizienteren<br />

Gebäuden rücken die Bauprodukte<br />

und deren ,graue‘ Energie<br />

beziehungsweise die ,grauen‘<br />

Treibhausgasemissionen<br />

neben Lebenszykluskosten und<br />

anderen Aspekten hinsichtlich<br />

der Optimierung vermehrt in<br />

den Fokus.“<br />

Die Politik ist gefordert, entsprechende<br />

Rahmenbedingungen<br />

zu setzen und verbindliche<br />

Grenzwerte bei<br />

Bauvorhaben einzufordern, „in<br />

den Niederlanden ist das bereits<br />

Realität, hier gibt es bereits<br />

gesetzliche Vorschriften<br />

für den CO 2<br />

-Fußabdruck. In<br />

anderen Ländern ist man auf<br />

dem Weg dorthin, beispielsweise<br />

in Finnland.“


HÖHER<br />

HINAUS<br />

Im Wandel der Zeit: Der <strong>Holz</strong>baumeister agiert heutzutage als<br />

Generalunternehmer vom kleinen Zubau bis zum mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau und vereint Digitalisierung mit Handwerk. Das Führungsduo<br />

der Innung, Oskar Beer und Josef König, im Gespräch.<br />

TEXT: ELKE JAUK-OFFNER, FOTOS: CHRIS ZENZ, BEIGESTELLT<br />

Der Trend zur Regionalität<br />

ist sehr präsent. Inwieweit<br />

ist er auch im <strong>Holz</strong>bau<br />

angekommen?<br />

Oskar Beer: Immer mehr<br />

Kunden denken regional, umweltbewusst<br />

und ökologisch.<br />

<strong>Holz</strong> ist ja einer der wenigen<br />

Baustoffe, der eine positive<br />

CO 2<br />

-Bilanz für sich beanspruchen<br />

kann. Ein Kubikmeter<br />

<strong>Holz</strong> speichert eine Tonne Kohlenstoffdioxid,<br />

erst durch die<br />

Verbrennung wird das CO 2<br />

wieder freigesetzt. Andere<br />

Baustoffe wie Zement verbrauchen<br />

bereits in der Herstellung<br />

ein hohes Maß an Energie. Immer<br />

mehr Bauherren ziehen<br />

Tatsachen wie diese bereits<br />

in ihre Überlegungen mit ein.<br />

Vor 15 Jahren musste man Kunden<br />

noch überzeugen, doch einen<br />

anderen Weg als den herkömmlichen<br />

zu gehen. Heute<br />

kommen sie zu uns, weil sie<br />

aus Prinzip einen <strong>Holz</strong>bau haben<br />

möchten.<br />

Josef König: Der Trend zur<br />

Regionalität ist stark spürbar.<br />

Wir haben uns auch selbst ganz<br />

darauf eingerichtet, nur Aufträge<br />

im überschaubaren Umkreis<br />

anzunehmen, Hunderte<br />

Kilometer weit fahren wir gar<br />

nicht, weil es ja auch dort vor<br />

Ort gute Betriebe gibt. Ein Unternehmen<br />

in der Region zu<br />

beauftragen, hat viele Vorteile.<br />

Wenn der Zimmermeister nur<br />

zehn Kilometer entfernt wohnt,<br />

kann er alles viel rascher abwickeln<br />

und Kleinigkeiten kurzfristig<br />

erledigen.<br />

Der <strong>Holz</strong>bau vernetzt<br />

sich mit Politik und<br />

Wissenschaft: Josef<br />

König (König &<br />

Gruber), Landesrat<br />

Johann Seitinger,<br />

Brettsperrholz-Pionier<br />

Gerhard Schickhofer<br />

und Oskar Beer<br />

(<strong>Holz</strong> & Bau<br />

Hirschböck).<br />

40<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Landwirtschaftliche<br />

Bauten neu gedacht:<br />

Der Bauernhof der<br />

Familie Polzhofer als<br />

prägnantes Beispiel<br />

zeitgenössischer<br />

<strong>Holz</strong>bauarchitektur.<br />

Wie hat sich die Rolle des<br />

<strong>Holz</strong>baumeisters denn<br />

grundsätzlich verändert?<br />

Beer: Der heutige <strong>Holz</strong>baumeister<br />

setzt nicht nur<br />

Wohnbauten, sondern auch<br />

Mehrfamilienhäuser, Siedlungsbauten,<br />

Gewerbe und Industrieprojekte<br />

um. Er agiert<br />

als Generalunternehmer und<br />

ist grundsätzlicher Ansprechpartner<br />

für das Thema Bauen.<br />

Wir sehen uns auch in hohem<br />

Maße als Dienstleister. Handwerkliche<br />

Arbeit ist sehr gefragt,<br />

weil immer weniger<br />

Kunden auch kleinere Arbeiten<br />

selbst machen wollen oder<br />

können. Die Bandbreite reicht<br />

vom Gartenbereich bis zur Sanierung.<br />

König: Die Digitalisierung<br />

ist wie in allen anderen Berufen<br />

ein starkes Thema, es<br />

kommt allerdings auch auf die<br />

Art des Betriebs und die Unternehmensgröße<br />

an, inwieweit<br />

die Technologien bereits<br />

Eingang finden. In der Ausbildung<br />

gehört der Umgang<br />

mit Abbundmaschinen und<br />

CNC-Fräsen, das Wissen rund<br />

um Sinus- und Cosinus-Kurven<br />

heute aber dazu. Dennoch<br />

geht es nicht allein darum, etwas<br />

von einem Bildschirm aus<br />

zu steuern, es braucht nach<br />

wie vor viel handwerkliches<br />

Wissen.<br />

Wie gelingt im <strong>Holz</strong>bau der<br />

Spagat zwischen traditionell<br />

und modern?<br />

Beer: Der <strong>Holz</strong>bau hat eine<br />

gute und lange Tradition, die<br />

hochgehalten wird und in der<br />

auch die Zunftfahne seit jeher<br />

eine Rolle spielt. Es ist noch<br />

immer vielfach ein Handwerk,<br />

das vom Vater an den Sohn,<br />

vom Meister an den Lehrjungen<br />

weitergegeben wird. Hier<br />

geschieht auch ein Wissenstransfer,<br />

wenn es beispielsweise<br />

um spezielle Elemente wie<br />

traditionelle Eckverbindungen<br />

oder klassische Verzierungen<br />

geht. Auf der anderen Seite<br />

ist die Modernisierung im<br />

<strong>Holz</strong>bau konsequent vorangeschritten.<br />

Dazu gehören bahnbrechende<br />

Erfindungen wie<br />

das Brettsperrholz, das Gerhard<br />

Schickhofer an der Technischen<br />

Universität Graz entwickelt<br />

hat und für das er<br />

heuer den renommierten Marcus-Wallenberg-Preis<br />

für wegweisende<br />

wissenschaftliche<br />

Errungenschaften erhalten<br />

hat. Wir sind heute ein kompetenter<br />

Partner für die moderne<br />

Architektur, viele bewegen<br />

sich ja bereits in Richtung<br />

<strong>Holz</strong>bauten.<br />

Wie hoch ist der Anteil an<br />

<strong>Holz</strong>häusern, die derzeit<br />

gebaut werden?<br />

Beer: Im Bereich der Einfamilienhäuser<br />

liegt der Anteil<br />

aktuell bei 50 Prozent, betrachtet<br />

man die gesamte Bauwirtschaft,<br />

so liegt der Wert bei 30<br />

Prozent. Ich gehe davon aus,<br />

dass wir den Wert in den kommenden<br />

zehn Jahren noch um<br />

zehn Prozentpunkte steigern<br />

können. Es ist einfach ein logischer<br />

Schritt. Schließlich haben<br />

wir es mit einem Baustoff<br />

zu tun, der direkt vor der Türe<br />

wächst und mit hoher Beständigkeit<br />

punktet, wenn Spezialisten<br />

am Werk sind. Ein Lebenszyklus<br />

von mehreren<br />

Generationen ist da kein Problem,<br />

wie alte Bauten zeigen.<br />

Die hohe Qualität aktueller<br />

Projekte zeigt sich auch jedes<br />

Jahr beim <strong>Holz</strong>baupreis, wir<br />

hatten heuer beachtliche 180<br />

Einreichungen. Das zeigt, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg<br />

sind. Bei den mehrgeschoßigen<br />

Bauten wurden sogar zwei Projekte<br />

ex aequo ausgezeichnet.<br />

König: Durch die Industrie,<br />

die jetzt mehr und mehr mit<br />

<strong>Holz</strong>hochbauten befasst ist,<br />

verändern sich unsere Arbeitsprozesse.<br />

Der Vorfertigungs-<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

41


grad der Elemente wird immer<br />

höher, wir agieren da teils in<br />

ers ter Linie als Monteure, aber<br />

es braucht ja auch eine Fassade,<br />

die den Ball der Wertschöpfung<br />

dann wieder zu uns spielt. Was<br />

die Digitalisierung betrifft: Es<br />

muss gar nicht jeder über alle<br />

technologischen Gerätschaften<br />

verfügen, das wäre gar nicht<br />

wirtschaftlich, vielmehr geht<br />

es um betriebsbezogene Stärkefelder.<br />

Wie gut ist die Steiermark<br />

aufgestellt?<br />

Beer: Das Know-how bei uns<br />

ist sehr dicht. Wir machen immer<br />

wieder Fachexkursionen in<br />

andere Länder. Natürlich erhält<br />

man überall Inspiration, aber<br />

generell muss man sagen, dass<br />

Österreich im <strong>Holz</strong>bauwissen<br />

ganz vorne steht. Wir sind in<br />

diesem Sinne ein handwerkliches<br />

Exportland. Der Zimmerer<br />

gilt auch als zukunftsträchtiger<br />

Beruf. Der Nachwuchs<br />

dafür ist da. Es ist ein hochtechnischer<br />

Job geworden, für den<br />

die Anforderungen deutlich gewachsen<br />

sind. Die Ausbildung<br />

der Facharbeiter und Meister ist<br />

auf höchstem Niveau, das duale<br />

Bildungssystem ist ideal dafür.<br />

Die Zeit der Helfer ist vorbei,<br />

ich habe fast nur Fachpersonal<br />

in meinem Betrieb. Um die Vorgaben<br />

von Architekten umsetzen<br />

zu können, braucht es einfach<br />

Hirnschmalz, damit die<br />

Qualität am Papier den Eingang<br />

ins Werk findet. Jeder Meisterkurs<br />

wird alle zwei Jahre in<br />

seinen Inhalten nachjustiert.<br />

Das ist ganz wesentlich, damit<br />

man in Sachen Wissen am Ball<br />

bleibt, sonst ist man schnell<br />

weg vom Markt.<br />

Was sind die wichtigen<br />

Erfolgsparameter für die<br />

Zukunft?<br />

König: Für mich ist die Mitarbeiterführung<br />

ein absolut<br />

wichtiges Thema. Wenn<br />

man zufriedene Kunden will,<br />

dann sollte man auch zufriedene<br />

Mitarbeiter wollen. Gegenseitige<br />

Wertschätzung ist<br />

die große Chance des Kleinbetriebs,<br />

das beginnt schon<br />

im ersten Lehrjahr. In größeren<br />

Unternehmen wird oft<br />

nicht auf einer Ebene kommuniziert,<br />

da werden die Mitarbeiter<br />

eher als Zahl gesehen,<br />

viele haben da schon innerlich<br />

gekündigt.<br />

Beer: Die Steiermark ist mit<br />

einem Waldanteil von 62 Prozent<br />

das <strong>Holz</strong>bauland Österreichs.<br />

Es braucht Innovatoren<br />

wie Gerhard Schickhofer und<br />

Innovationen wie die Entwicklung<br />

der Brettsperrholzplatte.<br />

Dieses Know-how ist<br />

längst ein Exportfaktor. Seitens<br />

der Politik erfahren wir<br />

gute Unterstützung durch<br />

Landesrat Johann Seitinger.<br />

Immerhin erzielen 55.000<br />

Beschäftigte in der gesamten<br />

<strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />

in der Steiermark auch eine<br />

wichtige Wertschöpfung für<br />

das Land. <strong>Holz</strong> ist der Baustoff<br />

der Zukunft.<br />

Im Zuge der Verleihung des<br />

<strong>Holz</strong>baupreises 2019 konnten<br />

insgesamt 180 Einreichungen<br />

verzeichnet werden, „sie<br />

haben sich durch sehr hohe<br />

Qualität ausgezeichnet“,<br />

betonen Beer und König.<br />

42<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


NEWS<br />

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In Aflenz setzt formart-ST einen zukunfts weisenden<br />

<strong>Holz</strong>bau um, der sich perfekt ans Gelände anpasst.<br />

Die Volksschule in Aflenz bekommt an der Südseite einen Zubau<br />

geplant vom Team von formart-ST in Kapfenberg rund um<br />

Architektin Sandra Taendler – und der kann sich sehen lassen,<br />

schon alleine wegen der Optik. Der Zubau in <strong>Holz</strong>bauweise ist<br />

aufgrund der Höhensituation des Naturgeländes auf Stützen gestellt.<br />

Die Räumlichkeiten selbst bieten in Zukunft unter anderem<br />

Platz für den Werkraum, die Ganztagesschule, barrierefreie<br />

WCs, den Turnsaal, das Arztzimmer sowie die Technikzentrale.<br />

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Accoya ist ideal für Fassaden und Terrassen.<br />

Das Geheimnis hinter Accoya ist die Behandlung von nachhaltiger<br />

und schnell wachsender Pinus radiata mit natürlicher Essigsäure,<br />

dadurch wird das <strong>Holz</strong> sehr widerstandsfähig, ist aber<br />

trotzdem pflegeleicht und bewahrt seine natürliche Schönheit.<br />

In Österreich wurde bereits bei vielen öffentlichen Projekten auf<br />

Accoya gesetzt, Die Generalvertretung für Accoya in Österreich<br />

hat M. Hechenblaickner. Von der Vielseitigkeit von Accoya<br />

kann man sich übrigens im <strong>Holz</strong>-Megastore in Graz-Gösting einen<br />

Eindruck machen.<br />

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Gebäude aus dem nachhaltigsten<br />

Baustoff der Welt<br />

Bei Lieb Bau Weiz wird Innovation großgeschrieben. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Weiz ist darum<br />

eines der führenden in der Branche.<br />

Dominikus Jantscher ist seit 41<br />

Jahren bei Lieb Bau beschäftigt.<br />

Dominikus Jantscher arbeitet<br />

bereits seit 1978<br />

bei Lieb Bau Weiz. Er<br />

hat dort seine Zimmererlehre<br />

absolviert und sich hochgearbeitet;<br />

heute fungiert er als<br />

Prokurist und Bereichsleiter<br />

für den Geschäftsbereich<br />

<strong>Holz</strong>bau. Mit dem BUSINESS<br />

MONAT sprach er über Meilensteine<br />

in der Geschichte<br />

der Firma Lieb Bau und über<br />

aktuelle Entwicklungen in der<br />

<strong>Holz</strong>baubranche.<br />

BUSINESS MONAT: Wie ist<br />

der Bereich <strong>Holz</strong>bau bei Lieb<br />

Bau verwurzelt?<br />

Dominikus Jantscher: Der<br />

<strong>Holz</strong>bau ist ein wichtiger Geschäftsbereich<br />

in der Lieb Bau<br />

Weiz Gruppe mit zirka 190 Mitarbeitern<br />

und 34 Mio. € Umsatz.<br />

Seit 1991 gibt es einen<br />

eigenständigen Standort in<br />

St. Ruprecht, weitere Standorte<br />

befinden sich in Hartberg und<br />

Trofaiach. Wir decken mittlerweile<br />

Stiegenbau, Bautischler,<br />

Ingenieurholzbau, Zimmerei<br />

sowie Fertigteilproduktion ab.<br />

Was kann Lieb Bau im<br />

Bereich <strong>Holz</strong>bau anbieten?<br />

Hier reicht die Palette von<br />

der Fertigung von Dachstühlen<br />

über Einfamilienwohnhäuser<br />

als Fertigteilhaus bis zum<br />

mehrgeschoßigen Wohnbau.<br />

Ebenso angeboten werden<br />

die Errichtung von Einkaufszentren<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise, Gewerbe-<br />

und Gastronomiebauten<br />

sowie landwirtschaftliche<br />

Bauten.<br />

Welche Projekte können<br />

als Meilensteine bezeichnet<br />

werden?<br />

Wir haben viele Auszeichnungen<br />

für <strong>Holz</strong>bauprojekte<br />

bekommen. Ein Meilenstein<br />

war sicher die Stadionüberdachung<br />

St. Pölten mit Tragkonstruktion<br />

aus Brettschichtholzträgern<br />

mit einer Länge<br />

von bis zu 47,5 Metern. Der<br />

Durchmesser der Dachkonstruktion<br />

im Grundriss betrug<br />

173 Meter. Sehr stolz sind<br />

wir auch auf das neue Legero<br />

United Headquarter in<br />

Feldkirchen; das Headquarter<br />

bestehend aus einem ringförmigen<br />

Bürogebäude und<br />

einem zylinderförmigen Outlet,<br />

die Konstruktionen bestehend<br />

aus Brettschichtholz und<br />

Brettsperrholz.<br />

44<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Vom stylischen<br />

Einfamilienhaus<br />

über das<br />

Fußballstadion<br />

St. Pölten bis hin<br />

zum Bürogebäude<br />

der Firma<br />

Miba – Lieb Bau<br />

Weiz ist führend<br />

in der Errichtung<br />

moderner <strong>Holz</strong>bauten.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © DANIEL HAWELKA, PETER MELBINGER, LIEB BAU WEIZ, BEIGESTELLT<br />

Wie hat sich die Bedeutung<br />

des Baustoffes <strong>Holz</strong> in den<br />

letzten Jahren und Jahrzehnten<br />

verändert?<br />

Bis vor etwa 20 Jahren war<br />

<strong>Holz</strong> ein regional verfügbarer<br />

und leicht zu verarbeitender<br />

Baustoff und wurde in der<br />

breiten Masse mit niedriger<br />

Veredelungsstufe verarbeitet.<br />

Nur im Hallenbau wurde <strong>Holz</strong><br />

veredelt als Leimbinder eingesetzt.<br />

In den letzten Jahren<br />

wird der Baustoff immer weiter<br />

veredelt, vom Vollholz zu<br />

Ingenieurholzbauprodukten.<br />

Darunter fallen zum Beispiel<br />

hochtechnologisierte <strong>Holz</strong>produkte<br />

für den Baubereich wie<br />

Brettsperrholz, Brettschichtholz,<br />

Konstruktionsvollholz<br />

oder Furniersperrholz.<br />

Wie zeigt sich der technische<br />

Fortschritt im Bereich <strong>Holz</strong><br />

und <strong>Holz</strong>bau?<br />

Der technische Fortschritt im<br />

Brandschutz geht in Richtung<br />

fertiger Systemlösungen speziell<br />

im Haustechnikbereich. Dafür<br />

werden zum Beispiel temperaturbeständige<br />

Klebstoffe bei<br />

Brettsperrholz eingesetzt. Der<br />

technische Fortschritt macht<br />

auch vor den Materialien nicht<br />

halt: Das geht bis zur Entwicklung<br />

von Profilbauteilen, die bereits<br />

mit dem Stahlbau mithalten<br />

können. Bei der Vorfertigung<br />

ist man mit Brettsperrholz beim<br />

Einsatz von Modulbau in eine<br />

neue Dimension eingetreten.<br />

Weiters streben wir eine voll digitale,<br />

gewerksübergreifende 3D-<br />

Planung an.<br />

Wo sehen Sie die Herausforderungen<br />

und Grenzen?<br />

Die Herausforderungen sind<br />

ein höherer Planungsaufwand<br />

als im Massivbau sowie eine<br />

holzbaugerechte Architektur.<br />

Dem <strong>Holz</strong>bau sind bei fachgerechter<br />

Planung und technischem<br />

Know-how sehr wenig<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Was sind generell Vorteile im<br />

Bereich <strong>Holz</strong>bau – egal ob<br />

beim privaten Einfamilienhaus<br />

oder beim mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau – im Vergleich<br />

zur massiven Bauweise?<br />

Die Vorteile des <strong>Holz</strong>baus sind<br />

schnelle und trockene Bauweise,<br />

behagliches Raumklima, da<br />

<strong>Holz</strong>oberflächen Luftfeuchtigkeit<br />

puffern. Genereller Vorteil<br />

ist der höhere Vorfertigungsgrad<br />

gegenüber der Massivbauweise.<br />

Ein <strong>Holz</strong>gebäude fungiert<br />

als Kohlenstoffspeicher; Bäume<br />

benötigen zum Wachstum CO 2<br />

und speichern daraus den Kohlenstoff<br />

und geben den Sauerstoff<br />

wieder ab.<br />

Wie nachhaltig ist der Baustoff<br />

wirklich? Wo kommt das verarbeitete<br />

<strong>Holz</strong> bei Lieb Bau her?<br />

Bei Beachtung von Gütesiegeln<br />

(PEFC) kann davon ausgegangen<br />

werden, dass wieder aufgeforstet<br />

wird und es sich somit<br />

um einen nachhaltigen Baustoff<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

handelt. Der Begriff Nachhaltigkeit<br />

stammt ursprünglich aus<br />

der Forstwirtschaft. Bei Lieb Bau<br />

Weiz wird das Bauholz großteils<br />

regional eingekauft.<br />

Wie sieht die Zukunft im<br />

<strong>Holz</strong>bau aus?<br />

Die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus<br />

liegt im Modulbau mit volldigitaler<br />

Planung. Die nächsten<br />

Schritte sollen rückbaubare<br />

und recyclingbare Gebäude unter<br />

dem „Cradle to Cradle“-Ansatz<br />

(von der Wiege zur Wiege)<br />

werden, nichts soll mehr auf der<br />

Deponie landen. Im konstruktiven<br />

<strong>Holz</strong>bau wird die Fichte ihre<br />

Stellung behalten, es wird aber<br />

auch verstärkt an Produkten aus<br />

Laubhölzern geforscht, speziell<br />

Birke und Buche. Im Außenbereich<br />

wird Lärche weiterhin an<br />

Bedeutung gewinnen. Douglasie<br />

könnte als wärmeresistente Nadelholzbaumart<br />

Einzug in den<br />

modernen <strong>Holz</strong>bau halten.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

45


7 THESEN<br />

UND EINE REPLIK<br />

Das Architekturinstitut des <strong>Holz</strong>bauexperten<br />

Tom Kaden hat 7 Thesen aufgestellt, was es<br />

für eine nachhaltige Bauweise bräuchte. Für<br />

den genossenschaftlichen Wohnbau nehmen<br />

Christian Krainer von ÖWG Wohnbau und<br />

Wolfram Sacherer von der Wohnbaugruppe<br />

ENNSTAL dazu Stellung.<br />

TEXT: DANIELA MÜLLER,<br />

FOTOS: MARIJA KANIZAJ, THOMAS LUEF, PIERER.AT, SHUTTERSTOCK<br />

Tom Kaden, Berliner<br />

<strong>Holz</strong>bauexperte und Professor<br />

für Architektur und <strong>Holz</strong>bau<br />

an der TU Graz.<br />

Gleich vorweg: Sogar für den <strong>Holz</strong>experten<br />

Tom Kaden und sein Architekturinstitut<br />

kann der <strong>Holz</strong>bau<br />

alleine nicht als Allheilmittel<br />

gesehen werden. Doch biete er, im richtigen<br />

Kontext eingesetzt, viele Möglichkeiten, um<br />

zukünftig weiterhin neuen Wohnraum zu<br />

schaffen und dabei bewusster mit der Umwelt<br />

umzugehen. Die Entscheidung für den <strong>Holz</strong>wohnbau<br />

liege laut Architekturinstitut nicht<br />

beim Architekten, sondern beim Bauherrn.<br />

Dieser müsse bereits in der Projektentwicklung<br />

<strong>Holz</strong> als Baumaterial einfordern. Genauso<br />

müsse er stärker auf den geringeren CO 2<br />

-<br />

Verbrauch auf seiner Baustelle pochen – wie<br />

er auch ganz selbstverständlich die Einhaltung<br />

der Kosten fordert. Für den BUSINESS<br />

MONAT hat das Institut sieben Thesen für<br />

den <strong>Holz</strong>bau aufgestellt. Christian Krainer<br />

von der ÖWG Wohnbau und Wolfram Sacherer<br />

von der Wohnbaugruppe ENNSTAL kommentieren<br />

diese Thesen aus dem Blickwinkel<br />

des genossenschaftlichen Wohnbaus.<br />

46<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Bauherren müssen<br />

zukünftig stärker<br />

fordern, dass neben<br />

Kostenschwellen und<br />

Energiekennwerten auch<br />

CO 2<br />

-Schwellen zwingend<br />

einzuhalten sind. Der Energieausweis<br />

greift hier zu kurz. Um Gebäudekosten,<br />

Energie- und CO 2<br />

-Verbrauch ganzheitlich<br />

betrachten zu können, muss<br />

man das Gebäude über den gesamten<br />

Lebenszyklus betrachten. Best-Practice-<br />

Beispiel: In der Prinz-Eugen-Kaserne in<br />

München wurden nachwachsende Rohstoffe<br />

an die Fördersumme gekoppelt.<br />

Der <strong>Holz</strong>bau<br />

hat das Potenzial,<br />

von der<br />

Ressource bis hin<br />

zu den Unternehmen<br />

die Wertschöpfung in der<br />

Region zu halten. Das sollte<br />

mehr gesehen und genutzt<br />

werden.<br />

6<br />

1<br />

4<br />

Eine<br />

Gleichsetzung<br />

der<br />

Materialität <strong>Holz</strong> mit<br />

konventionellen Baumaterialien<br />

wäre zeitgemäß.<br />

Ein Ansatz wäre beispielsweise<br />

die Gleichstellung<br />

von brennbaren und nichtbrennbaren<br />

Baustoffen<br />

und ein Nachweis des<br />

gleichwertigen Schutzniveaus<br />

nach Schweizer<br />

Vorbild.<br />

Um die Pariser Klimaziele zu<br />

erreichen, werden wir zukünftig<br />

2 mit massiven Einschränkungen<br />

bezüglich Ressourcen, Material<br />

und Logistik im Bau konfrontiert<br />

werden, der Bausektor ist einer der<br />

größten CO 2<br />

-Emittenten. Nicht so viel Material<br />

wie möglich, sondern so wenig wie nötig ist das<br />

Ziel. Dies fordert von Planern kluges Entwerfen<br />

und Konstruieren. Auch wenn in der Primärstruktur<br />

von Gebäuden ein <strong>Holz</strong>anteil von 80 %<br />

bis 90 % denkbar ist, müssen wir vor allem an<br />

hybride Bauweisen denken. Wir müssen beginnen,<br />

flexibel zu bauen und langfristig zu denken,<br />

wir bauen für die Zukunft!<br />

5<br />

Raumplanung ist aktiver<br />

Klimaschutz. Es gehört die<br />

Urbanisierung gefördert und<br />

die Zersiedelung unterbunden<br />

bzw. rückgängig gemacht. Wo<br />

es möglich ist, sollten Menschen<br />

aus Zersiedlungsgebieten wieder in die<br />

Städte geholt werden. Nur durch qualitative<br />

Stadtentwicklung und baukulturell<br />

hochwertige Architektur kann in der<br />

Zukunft eine gesunde, dicht bebaute<br />

Stadt entstehen. Graz müsste sich weitgehend<br />

vom Siedlungsbau hin zu einem<br />

Städtebau entwickeln.<br />

3<br />

Spekulation<br />

und künstliche<br />

erzeugter Leerstand<br />

sind Gründe<br />

für den steigenden<br />

Flächenverbrauch. Es müssen<br />

Mechanismen entwickelt<br />

werden, welche die großmaßstäbliche<br />

Spekulation am<br />

Wohnungsmarkt unterbinden<br />

und Leerstand aufzeigen.<br />

7<br />

Die steiermärkische<br />

Wohnbauförderung<br />

und<br />

der Wohnbautisch<br />

müssen sich für neue<br />

Wohnformen und Wohnmodelle<br />

öffnen, um gesellschaftliche<br />

Entwicklungen individueller<br />

auffangen zu können. Der Wohnnutzflächenverbrauch<br />

pro Person<br />

steigt seit den 1950er-Jahren stetig<br />

an. Um im sozialen Wohnungsbau<br />

richtig auf gesellschaftliche<br />

Veränderungen reagieren zu können,<br />

braucht es ein gewisses Maß<br />

an Freiheiten in der Grundrissgestaltung<br />

bzw. Platz für alternative<br />

Ideen und Wohnformen.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

47


DIE RAUMORDNUNG<br />

Besonders in den letzten Jahrzehnten wurde das Thema<br />

der Raumordnung stark vernachlässigt. Die in dieser Zeit<br />

begangenen Fehler sind nur durch besondere Anstrengung<br />

teilweise zu beheben. So ist eine klare Definition von<br />

Siedlungsschwerpunkten, aber auch der qualitative Ausbau<br />

der öffentlichen verkehrstechnischen Anbindungen<br />

und Vernetzungen dieser Siedlungsschwerpunkte unumgänglich.<br />

Für eine geordnete Weiterentwicklung ist dies<br />

unseres Erachtens eine dringende Notwendigkeit.<br />

QUALITÄT UND LEISTBARKEIT<br />

Gerade der geförderte Wohnbau ist hier als Vorreiter zu<br />

nennen. Sowohl in den raumplanerischen Aspekten der für<br />

den Geschoßwohnbau erforderlichen Architektenwettbewerbe<br />

und Gutachterverfahren als auch bei den Energiekennwerten<br />

wurden bereits in der Vergangenheit und werden<br />

auch in Zukunft hohe Anforderungen gestellt. Diese<br />

sind für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft eine große<br />

Herausforderung, da ein Einklang mit der gesellschaftlichen<br />

Verpflichtung, leistbaren Wohnraum zur Verfügung<br />

zu stellen, zu finden ist. Anreizsysteme und Änderung<br />

der Förderungssysteme sollten hier überdacht werden.<br />

Kostenobergrenzen nach oben zu verschieben, ohne gleichzeitige<br />

Anhebung der entsprechenden Wohnbauförderungen,<br />

ist gerade in energieeffizienten und zukunftsorientierten<br />

Gebäuden nur schwer zu verwirklichen.<br />

GROSS-ARTIG.<br />

ÖWG Wohnbau wurde mit dem <strong>Holz</strong>baupreis Steiermark 2019<br />

ausgezeichnet für den mehrgeschoßigen Wohnbau in <strong>Holz</strong>riegel<br />

und Massivholzbauweise am Grazer Sternäckerweg.<br />

„Es braucht im<br />

Wohnbau Anreize<br />

und eine Änderung<br />

der Fördersysteme.“<br />

CHRISTIAN KRAINER<br />

ÖWG Wohnbau<br />

48<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


NACHHALTIGE BAUWEISE<br />

Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft denkt hier in längeren<br />

Perioden. Sie ist nicht gewinnorientiert, sondern bewirtschaftet<br />

Objekte nachhaltig und längerfristig. In letzter<br />

Zeit wurde auch hier aufgrund der Vorgaben der Förderungen<br />

vermehrt in den <strong>Holz</strong>bau investiert, sodass auch für die<br />

regionale Wertschöpfung durch den <strong>Holz</strong>bau und durch die<br />

Gemeinnützigkeit Möglichkeiten aufbereitet wurden.<br />

ZUKUNFT DES WOHNENS<br />

Neue Wohnformen und Wohnmodelle sind sicherlich künftig<br />

notwendig, um die gesellschaftlichen Entwicklungen der nächsten<br />

Jahre begleiten zu können. Veränderungen bei den Wohnformen<br />

und auch bei den Grundrissformen scheinen erforderlich<br />

zu sein und dieser Thematik werden die Gemeinnützigen sicherlich<br />

positiv entgegensehen. Im Bereich der gemeinnützigen<br />

Wohnungswirtschaft ist der spekulative Wohnbau kein Thema.<br />

Bei den Gemeinnützigen wird Wohnraum sowohl im ländlichen<br />

als auch im urbanen städtischen Bereich für wohnungssuchende<br />

Menschen geschaffen. Eine Stärkung und gleichzeitig auch<br />

eine Zweckbindung der öffentlichen Förderungsmittel für den<br />

Wohnbau sind dringend erforderlich, wobei auch auf eine Stärkung<br />

der Ortszentren sowohl durch Verdichtung der Bestandsobjekte<br />

als auch durch die Sanierung von Altgebäuden in den<br />

Zentren der Gemeinden ein hohes Augenmerk gelegt werden<br />

muss. Gerade auch bei der Sanierung und bei der Verdichtung<br />

können entsprechende <strong>Holz</strong>systeme eingesetzt werden.<br />

AUSGEZEICHNET.<br />

Die vielen Vorteile von <strong>Holz</strong>bau vereinen sich im Wohnbaugruppe-<br />

ENNSTAL-Wohnbau-Projekt in der Max-Mell-Allee in Graz, der dafür<br />

auch mit dem <strong>Holz</strong>baupreis Steiermark 2019 ausgezeichnet wurde.<br />

„Es braucht<br />

Veränderungen bei<br />

den Wohn- und<br />

Grundrissformen.“<br />

WOLFRAM SACHERER<br />

Wohnbaugruppe Ennstal<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

49


WOHNTRÄUME<br />

WERDEN WAHR<br />

Wer an den Bau eines Eigenheimes denkt, braucht vor allem eines: verlässliche Partner an seiner Seite.<br />

Besonders in puncto Finanzierung sollte man kein Risiko eingehen.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Wenn es um die Finanzierung<br />

von<br />

Wohnträumen<br />

geht, dann ist Raiffeisen ein<br />

perfekter Ansprechpartner.<br />

Mehr als 60 Prozent aller privaten<br />

Wohnträume werden<br />

mit Raiffeisen verwirklicht.<br />

Warum? Weil die Wohnbaukunden<br />

bei Raiffeisen ein<br />

Rundum-Service genießen.<br />

Der Kredit an sich ist nur ein<br />

Teil der umfassenden Beratungsleistung.<br />

Die beginnt<br />

schon bei der Suche nach<br />

dem geeigneten Grundstück,<br />

spart mit der Förderberatung<br />

bares Geld, Zeit und Nerven,<br />

schützt mit kluger Absicherung<br />

vor unerwarteten Notfällen<br />

und lässt mit flexiblen<br />

Rückzahlungsmodellen genügend<br />

Spielraum für andere<br />

wichtige Anschaffungen.<br />

VOR ORT GUT BERATEN<br />

Die Wohnbauberater in den<br />

Raiffeisenbanken kennen den<br />

Markt vor Ort, weil sie selbst<br />

dort wohnen. Kreditentscheidungen<br />

werden rasch und<br />

transparent getroffen – immer<br />

im besten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Egal ob gewerblicher<br />

Bau oder privater<br />

Wohnbau, Immobilienkauf<br />

oder Sanierung – Raiffeisen<br />

bietet die passende Lösung,<br />

um Wohnträume wahr werden<br />

zu lassen.<br />

Raiffeisen-Generaldirektor<br />

Martin Schaller weiß, was die<br />

Kunden wünschen: „Raiffeisen<br />

bietet umfassende Beratung<br />

und begleitet von der Planung<br />

bis zur Einstandsfeier.“<br />

HOLZBAU BOOMT<br />

Die Art, wie man baut und<br />

wohnt, nimmt Einfluss auf<br />

den ökologischen Fußabdruck.<br />

Einerseits kann man<br />

mit thermischen Sanierungen<br />

alte Baubestände klimafit<br />

machen, andererseits wird<br />

<strong>Holz</strong> als gesunder, nachhaltiger<br />

Baustoff immer populärer.<br />

Mehr und mehr Bauherren<br />

und -frauen, die von Raiffeisen<br />

betreut werden, setzen<br />

auf Nachhaltigkeit, wie es die<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft in<br />

Österreich seit jeher tut.<br />

Einen Baum pflanzt man<br />

nicht für sich, sondern für<br />

die nächste Generation. Auch<br />

in den Raiffeisen-Genen ist<br />

langfristiges Denken und<br />

nachhaltiges Tun fest verankert.<br />

Raiffeisen übernimmt<br />

Verantwortung in der Gesellschaft,<br />

bringt Wertschöpfung<br />

in die Regionen – und setzt<br />

ebenfalls auf <strong>Holz</strong>, wie der<br />

Raiffeisen Sportpark unterstreicht.<br />

50<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


AUSGEZEICHNET<br />

Der Raiffeisen Sportpark in der Grazer<br />

Hüttenbrennergasse ist aktuell<br />

Österreichs modernste Ballsporthalle.<br />

2019 wurde der innovative Bau, der<br />

3.000 Personen fasst, mit dem steirischen<br />

<strong>Holz</strong>baupreis ausgezeichnet. Die Begründung<br />

der Jury: „Das Projekt besticht<br />

durch das Ausreizen der aktuell möglichen<br />

Spannweite in <strong>Holz</strong>bauweise. Es zeigt die<br />

Eleganz und Leistungsfähigkeit und den<br />

besten Fall des positiven Dialogs zwischen<br />

Ingenieurskunst und Architektur.“<br />

BANDBREITE<br />

Der Raiffeisen Sportpark in Graz bietet<br />

neue Bewegungsräume und stärkt<br />

den Breitensport ebenso wie<br />

den Spitzensport.<br />

© WALTER LUTTENBERGER PHOTOGRAPHY<br />

MODERNE<br />

BALLSPORTHALLE<br />

Internationale und nationale<br />

Handball-, Volleyball- und Basketballspiele<br />

können in der neuen Halle ausgetragen werden.<br />

FÜHL DICH<br />

ZUHAUSE<br />

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daher nur heimische Premium-Hölzer<br />

wie Fichte oder Lärche.<br />

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SICH EIN BEISPIEL<br />

NEHMEN<br />

Kreativ, aufsehenerregend, nachhaltig – auf <strong>Holz</strong> lässt sich ideal bauen, wie nationale und<br />

internationale Best-Practice-Beispiele zeigen.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, G.OTT, PIERER.NET, SWATCH, TOR EVEN MATHISEN, BEIGESTELLT<br />

KONZERTHAUS<br />

Am Taurasberg in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen, entsteht<br />

mit dem neuen Konzerthaus in visionärem Design ein innovativer<br />

<strong>Holz</strong>bau mit atemberaubenden Aussichten über die Stadt.<br />

Das Architektenteam Arquivio Architects aus Spanien setzte<br />

bei der Planung nicht nur aufgrund der Nachhaltigkeit,<br />

sondern auch wegen der raumatmosphärischen und<br />

akustischen Vorzüge auf <strong>Holz</strong>.<br />

1<br />

2<br />

FIRMENHAUPTSITZ<br />

Mit dem neuen Hauptsitz in Biel eröffnete Swatch nach fünf<br />

Jahren Bauzeit eine der weltweit größten <strong>Holz</strong>konstruktionen. Der<br />

für seine filigranen Strukturen bekannte japanische Stararchitekt<br />

Shigeru Ban hat eine geschwungene Silhouette entworfen, die<br />

240 Meter lang und 35 Meter breit ist und sich über 25.000 m2<br />

Geschoßfläche und fünf Stockwerke erstreckt.<br />

HOLZBAU FÜR KRANKENHAUS<br />

Die KAGes setzt ihren nachhaltigen Kurs mit einem zweiten <strong>Holz</strong>bau<br />

für das LKH Graz fort. Die Inbetriebnahme des Folgeprojektes,<br />

geplant wie das erste von Simon Speigner (sps÷architekten), ist für<br />

das Frühjahr <strong>2020</strong> vorgesehen. „Bauen mit <strong>Holz</strong> passt zur steirischen<br />

Krankenanstaltengesellschaft wie die sprichwörtliche Faust aufs<br />

Auge: effizient, regional und umweltbewusst. Genau auf diese Art<br />

versuchen wir tagtäglich, unseren Auftrag – den Menschen im Land<br />

zu helfen – zu erfüllen“, erklärt Vorstand Ernst Fartek<br />

3<br />

52<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


4<br />

GESUNDHEITSEINRICHTUNG<br />

Die Gesundheitseinrichtung Josefhof in Graz, geplant von Dietger<br />

Wissounig Architekten ZT GmbH, ist in <strong>Holz</strong>modulbauweise<br />

errichtet, die Baukörper sind kompakt und lichtdurchflutet.<br />

Auf einer Gebäudelänge von 115 Metern wurden bei dem schmalen<br />

langgestreckten Baukörper, der sich perfekt an die Landschaft<br />

anpasst, rund 2.000 Kubikmeter <strong>Holz</strong> verbaut.<br />

5<br />

JUGENDZENTRUM<br />

Einen Platz für Jugendliche – nicht nur zum Zeitvertreib, sondern<br />

zum Wohlfühlen – bietet das neue Jugendzentrum Echo Graz, das<br />

das alte Gebäude am Mühlgang abgelöst hat. Geplant von Puerstl<br />

Langmaier Architekten bietet der <strong>Holz</strong>massivbau sowohl nach außen<br />

als auch nach innen einen geschützten Ort mit einer Vielfalt von<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen.<br />

www.oewg.at


6<br />

HOLZOASE<br />

Die neuen <strong>Holz</strong>oasen von Feldgrill (www.feldgrill-bau.at)<br />

können Wohnzimmer, Arbeitsraum, Wellnessbereich<br />

oder edle Gartenküche sein – individuell abgestimmt<br />

auf Wünsche und Anforderungen. <strong>Holz</strong> – vom Boden<br />

über die Wände bis zu den Decken – sorgt dabei für ein<br />

angenehmes Lebensgefühl. Ein Musterhaus der <strong>Holz</strong>oasen<br />

ist in Passail zur Besichtigung aufgestellt.<br />

7<br />

WANDERHÜTTE<br />

Die hölzerne Wanderhütte „Varden“ am nördlichen Polarkreis<br />

in Hammerfest in Norwegen bietet nicht nur unglaubliche<br />

Ausblicke, sondern gewährt Wanderern ein ganz besonderes<br />

Flair im Inneren. Die Ideenskizzen dazu kamen vom Osloer<br />

Architekturbüro Spinn und wurden durch Format Engineers<br />

realisierbar. Für die Hütte kam Kebony zum Einsatz – ein<br />

modifiziertes <strong>Holz</strong> aus Norwegen, das extrem haltbar ist.<br />

Follow-me-Award 2019<br />

Beim Follow-me-Award 2019 wurden wieder erfolgreiche Betriebsübernahmen ausgezeichnet.<br />

Die Laudatoren Steiermärkische-Sparkasse-Vorstand Oliver Kröpfl,<br />

WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Landesrätin Barbara Eibinger-<br />

Miedl und Grazer Gemeinderat Kurt Egger (v. l.) mit dem Nachfolger<br />

des Jahres 2019, Rauchfangkehrer Christoph Kagerbauer (M.).<br />

Jedes Jahr sucht die Steiermark<br />

unter zwölf nominierten<br />

Nachfolge-Betrieben<br />

den „Nachfolger des Jahres“ und<br />

zeichnet diesen mit dem „Follow-me-Award“<br />

aus. Die im Rahmen<br />

des Wettbewerbs präsentierten<br />

Nachfolge-Geschichten<br />

zeigen, wie Betriebsübernahmen<br />

zwischen Tradition und Innovation<br />

erfolgreich gemeis tert<br />

werden können.<br />

2019 wurde der Gnaser<br />

Rauchfangkehrer Christoph<br />

Die strahlenden Sieger: Ronald Hohl (Winzerhof Wiednermichl)<br />

mit Begleitung, Christoph Kagerbauer (Rauchfangkehrer<br />

Kagerbauer), Lukas Gruber (Gasthof Schwarzer Adler),<br />

Birgit und Christoph Rodler (Rodler-Markt, v. l.).<br />

Kagerbauer zum „Nachfolger<br />

des Jahres“ gewählt. Platz 2 sicherte<br />

sich Ronald Hohl vom<br />

„Winzerhof Wiednermichl“ in<br />

Krottendorf. Christoph und<br />

Birgit Rodler vom „Rodler-<br />

Markt“ in Kaindorf gewannen<br />

Platz 3 beim Follow-me-Award<br />

2019. Und in der Kategorie „Externe<br />

Nachfolge“ überzeugte<br />

Jungkoch Lukas Gruber vom<br />

Gasthof „Schwarzer Adler“ in<br />

Aflenz. Herzliche Gratulation!<br />

followme.nachfolgen.at<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © FOTO FISCHER<br />

54<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


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Vom Design, über die Auswahl des Materials<br />

und die Integration in<br />

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Nachhaltiger Vorteil<br />

Mit dem neuen <strong>Holz</strong>bau Spar-Supermarkt in Frohnleiten setzt Spar Steiermark einen zukunftsweisenden Schritt in<br />

puncto Nachhaltigkeit. Worin die großen Vorteile liegen und was für die Zukunft geplant ist, verrät Geschäftsführer<br />

Christoph <strong>Holz</strong>er im Interview.<br />

700<br />

m²<br />

Kubikmeter<br />

Fläche<br />

und über 450<br />

Brettschichtholz, das in rund<br />

30 Minuten in der Steiermark<br />

nachwächst – mit dem neuen<br />

Spar-Supermarkt in moderner<br />

und nachhaltiger <strong>Holz</strong>bauweise<br />

in Frohnleiten setzt das österreichische<br />

Familienunternehmen<br />

einen weiteren Schritt<br />

in seinem Plan für mehr Nachhaltigkeit.<br />

Christoph <strong>Holz</strong>er, Geschäftsführer<br />

Spar Steiermark und Südburgenland,<br />

freut sich, dieses<br />

Projekt gerade in Frohnleiten<br />

umsetzen zu können, zählt die<br />

Gegend doch zu den waldreichsten<br />

Gebieten der Steiermark.<br />

Herr <strong>Holz</strong>er, wie entstand<br />

die Idee, einen Supermarkt in<br />

<strong>Holz</strong>bauweise zu errichten?<br />

Spar hat Nachhaltigkeit<br />

längst zum Teil der Marke gemacht.<br />

In Frohnleiten gehen<br />

wir einen Schritt weiter und<br />

bauen den ganzen Supermarkt<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise. Das Projekt,<br />

von Architektin Eveline Malek<br />

geplant und ausgeführt<br />

von Strobl Bau Weiz, wurde<br />

in nachhaltiger und moderner<br />

<strong>Holz</strong>bauweise errichtet.<br />

Das Gebäude wurde in <strong>Holz</strong>-<br />

Skelett- und -Riegelbauweise<br />

sowie mit einer tragenden<br />

Brettsperrholzdecke als Flachdach<br />

ausgeführt. Die <strong>Holz</strong>fassade<br />

und die geschützte Eingangszone<br />

sind aus gebeizter<br />

Fichte gestaltet<br />

Welches <strong>Holz</strong> wurde dafür<br />

verwendet?<br />

Das <strong>Holz</strong> stammt aus heimischen<br />

Wäldern, über 450<br />

Kubikmeter Brettschichtholz,<br />

hergestellt von Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong>, kamen für den Markt<br />

zum Einsatz. Der große Vorteil<br />

davon: Das verwendete Material<br />

wächst natürlich nach.<br />

Stichwort „nachwachsend“ –<br />

wie lange dauert das?<br />

Alle vier Minuten wächst<br />

in der Steiermark ein ganzes<br />

Haus aus <strong>Holz</strong> nach. Das beim<br />

neuen Supermarkt verbaute<br />

<strong>Holz</strong> ist in rund 30 Minuten in<br />

der Steiermark nachgewachsen.<br />

Der Baustoff <strong>Holz</strong> ist aber<br />

nicht nur nachhaltig – er produziert<br />

als Baum Sauerstoff<br />

und bindet CO 2<br />

.<br />

Spar setzt beim neuen<br />

Markt aber nicht nur bei der<br />

Bauweise auf Nachhaltigkeit.<br />

Der Neubau in Frohnleiten<br />

setzt auch bei der Haustechnik<br />

© PEFC AUSTRIA/SABINE KLIMPT, WERNER KRUG, IV-STEIERMARK/KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

56<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


„Ein <strong>Holz</strong>bau, bei dem<br />

ausschließlich Material<br />

aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />

Einsatz findet,<br />

gehört ausgezeichnet.“<br />

KURT RAMSKOGLER<br />

Obmann PEFC Austria<br />

„Zum Klimaschutz und zur<br />

Nachhaltigkeit trägt Spar<br />

durch den Einsatz von 450 m3<br />

steirischem <strong>Holz</strong> von Mayr-<br />

Melnhof <strong>Holz</strong> bei.“<br />

RICHARD STRALZ<br />

CEO Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Holding AG<br />

auf einen nachhaltigen Betrieb:<br />

Es kommen energiesparende<br />

LED-Lampen zum Einsatz sowie<br />

eine Wärmerückgewinnungsanlage,<br />

die die Abwärme der Kühlgeräte<br />

zum Heizen des Marktes<br />

nutzt. Damit wird wertvolle Energie<br />

doppelt genutzt. Am Dach<br />

des neuen Supermarktes wurde<br />

außerdem eine 550 m² große<br />

Photovoltaikanlage errichtet.<br />

Was hat sich allgemein im<br />

Bereich des <strong>Holz</strong>baus in den<br />

letzten Jahren getan?<br />

Sehr viel – einerseits in den<br />

technischen Möglichkeiten,<br />

was statische Lösungen betrifft,<br />

andererseits aber auch<br />

im Bereich der Oberflächenbehandlungen.<br />

Blick in die Zukunft –<br />

wird es weitere Märkte in<br />

<strong>Holz</strong>bauweise geben?<br />

Diese Art zu bauen hat viele<br />

positive Aspekte. Der Markt<br />

in Frohnleiten wird sicherlich<br />

nicht der letzte in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

sein.<br />

„Der Spar-Markt in<br />

<strong>Holz</strong>bau weise ist für uns<br />

zukunftsweisend im Umgang<br />

mit Ressourcen und Umwelt.“<br />

JOHANNES WAGNER<br />

Bürgermeister Frohnleiten<br />

„Es freut mich, dass beim Bau<br />

auf den natürlichen Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> gesetzt wurde, denn <strong>Holz</strong><br />

ist ein ökologischer Baustoff.“<br />

„Der ‚Vollholz-Spar‘ ist ein<br />

großartiges Projekt und hat<br />

sicher Vorbildwirkung für<br />

andere Unternehmen.“<br />

DORIS STIKSL<br />

Geschäftsführerin<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

FRANZ MAYR-<br />

MELNHOF-SAURAU<br />

Forstbetrieb Franz<br />

Mayr-Melnhof-Saurau<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

57


Trends mit regionalen Wurzeln<br />

Seit über 80 Jahren steht die Firma Knittelfelder für erstklassige Maßmöbel aus heimischem <strong>Holz</strong>. Nachhaltigkeit<br />

wird in der Traditionstischlerei großgeschrieben, das geht sogar bis zum stylischen Recycling von altem <strong>Holz</strong>.<br />

Im Jahr 1939 haben Susanna<br />

und Josef Knittelfelder den<br />

Betrieb in Gleisdorf als Bautischlerei<br />

gegründet, seit 2003<br />

wird sie von Enkelin Susanna<br />

gemeinsam mit ihrem Ehegatten<br />

Bernd Marinic als Möbeltischlerei<br />

geführt. Von Beginn<br />

an war der Betrieb bekannt für<br />

erstklassige Anfertigungen im<br />

privaten Einrichtungsbereich.<br />

Zur Werkstatt gesellte sich<br />

2008 schließlich das moderne<br />

Einrichtungshaus mit internationalen<br />

Möbelmarken direkt<br />

am Standort in Gleisdorf dazu.<br />

Seit jeher steht Knittelfelder für<br />

zeitloses, elegantes Design mit<br />

dem Ziel, Kunden das schönste<br />

Zuhause einzurichten.<br />

Was fasziniert Sie am<br />

Einrichten mit <strong>Holz</strong>?<br />

Susanna Marinic-Knittelfelder:<br />

<strong>Holz</strong> ist ein Material,<br />

das ich seit meiner Kindheit in<br />

unserer Werkstätte mit allen<br />

Sinnen aufgenommen habe.<br />

Mich faszinieren die Haptik,<br />

der Geruch und die Einzigartigkeit<br />

in der Struktur eines jeden<br />

Baumes. Ich sehe die mit<br />

viel Sorgfalt für unsere Kunden<br />

ausgesuchten Stämme bei<br />

der Anlieferung und bin immer<br />

wieder fasziniert, wie daraus<br />

ein Esstisch, eine Bibliothek<br />

oder ein Bett entstehen.<br />

Was ist der Vorteil von<br />

(Vollholz-)Möbeln?<br />

Susanna Marinic-Knittelfelder:<br />

Eindeutig die Langlebigkeit<br />

– Vollholzmöbel können<br />

renoviert werden, was die<br />

Lebensdauer weiter verlängert.<br />

Warum heimische Hölzer?<br />

Bernd Marinic: Weil sie<br />

wunderschön und von hoher<br />

Qualität sind. Besonders die<br />

Eiche erlebt eine Renaissance<br />

und wird „schlicht und elegant“<br />

im modernen Stil oder<br />

„wild“ im Alpin-Chic eingesetzt.<br />

Heute gelten <strong>Holz</strong>merkmale<br />

als schön, die vor Jahren<br />

unverkäuflich gewesen wären.<br />

Dieser Mut zur fehlenden<br />

Perfektion zeigt ein entspanntes<br />

Verhältnis von Mensch und<br />

Natur; damit erhöht sich auch<br />

die Verwertbarkeit des Baumes,<br />

was wiederum die Ressourcen<br />

schont. Andere Hölzer<br />

wie Ulme oder Nuss bleiben<br />

aktuell – wobei auch Äste und<br />

Risse durchaus erwünscht<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © FREIFRAU/JANUA, BEIGESTELLT<br />

58<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Susanna Marinic-Knittelfelder, Gatte Bernd und Innenarchitektin<br />

Christina Taschwer (r.) von der Firma Knittelfelder.<br />

sind. Die Zirbe setzen wir gerne<br />

im Schlafbereich ein.<br />

Wie gehen Sie mit dem<br />

Thema Nachhaltigkeit um?<br />

Susanna Marinic-Knittelfelder:<br />

In der Eigenproduktion<br />

setzen wir auf lokale Lieferanten,<br />

der Strom kommt<br />

aus erneuerbarer Energie,<br />

<strong>Holz</strong>abfälle werden zum Heizen<br />

verwendet, viele unserer<br />

Mitarbeiter kommen mit dem<br />

Fahrrad in die Arbeit. Darüber<br />

hinaus ist für <strong>2020</strong> eine Photovoltaik-Anlage<br />

geplant.<br />

Sie arbeiten auch mit alten<br />

Materialien – warum?<br />

Bernd Marinic: <strong>Holz</strong> ist ein<br />

wunderbares Recycling-Produkt.<br />

Die Verwertung von abgetragenen<br />

Dachstühlen bietet<br />

die Möglichkeit, 150 Jahre alte<br />

<strong>Holz</strong>trame aufzuschneiden<br />

und zu Tischen, urigen Wandvertäfelungen<br />

oder Möbelfronten<br />

weiterzuverarbeiten.<br />

Was sind die aktuellen<br />

Wohntrends?<br />

Susanna Marinic-Knittelfelder:<br />

Grundsätzlich geht der Trend in<br />

Richtung Wohnlichkeit und Gemütlichkeit<br />

mit viel <strong>Holz</strong> und edlen<br />

Textilien Natur- und Pastelltöne<br />

werden mit dunklen Hölzern<br />

kombiniert, zur Natureiche passen<br />

auch kräftige Farben.<br />

Pirching 41<br />

(A2 Gleisdorf Süd)<br />

8200 Gleisdorf<br />

Tel.: 03112/22 70-0<br />

www.knittelfelder.at


BODEN AUS<br />

FREILANDHALTUNG<br />

Weitzer Parkett ist einer der größten Hersteller Europas und beliefert 60 Länder.<br />

Das Familienunternehmen verlegt <strong>Holz</strong>böden von Paris bis Dubai, investiert in<br />

Kroatien, reüssiert am chinesischen Markt und propagiert <strong>Holz</strong> statt Plastik.<br />

TEXT: ELKE JAUK-OFFNER, FOTOS: HARALD EISENBERGER,<br />

MIA’S PHOTOART, THOMAS KLAMINGER, BEIGESTELLT<br />

60<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Am Firmensitz<br />

in Weiz und dem<br />

Produktionsstandort<br />

in Güssing werden<br />

Aufträge für<br />

Privatkunden<br />

umgesetzt.<br />

Was nach <strong>Holz</strong><br />

aussieht,<br />

muss nicht<br />

notwendigerweise<br />

<strong>Holz</strong> sein. „Es gibt einen<br />

starken Trend zu Designböden,<br />

die sich der <strong>Holz</strong>optik bedienen,<br />

aber Kunststoffschichten<br />

enthalten“, erklärt Josef<br />

Stoppacher, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer von Weitzer<br />

Parkett die Motivation, die der<br />

Kampagne „<strong>Holz</strong> statt Plastik“<br />

zugrunde liegt. „Die Hersteller<br />

greifen argumentatorisch<br />

in dieselbe Werkzeugkiste wie<br />

wir, sie sprechen von natürlichen<br />

Rohstoffen und Bioböden,<br />

dem müssen wir etwas entgegenhalten“,<br />

so Stoppacher.<br />

Das Unternehmen hält bei<br />

Parkettböden und <strong>Holz</strong>stiegen<br />

mit einem Marktanteil von<br />

über 20 Prozent, neben Privatkunden<br />

werden gewerbliche<br />

Großkunden wie Wohnanlagen,<br />

Hotels und Bürobauten<br />

bedient. „Man muss ver stärkt<br />

dafür sensibilisieren, dass<br />

viele Menschen die größte<br />

Einrichtungsfläche mit Kunststoff<br />

auslegen. <strong>Holz</strong> unterstützt<br />

das Raumklima, es fühlt<br />

sich mit Bereichen von 40 bis<br />

60 Prozent bei der gleichen<br />

Luftfeuchtigkeit wohl wie der<br />

Mensch“, will man mehr Bewusstsein<br />

für die Qualitäten<br />

von „Boden aus Freilandhaltung“<br />

schaffen.<br />

EXPORTPLÄNE<br />

Die Investition in Aufklärung<br />

ist nicht die einzige, die<br />

das Familienunternehmen getätigt<br />

hat, um der Zukunft Paroli<br />

bieten zu können. Zehn<br />

Millionen Euro hat man gerade<br />

in den kroatischen Standort<br />

Turopolje investiert. Weitzer<br />

Parkett betreibt das Joint<br />

Venture gemeinsam mit einer<br />

kroatischen Unternehmerfamilie<br />

seit März 2018. „Die Errichtung<br />

einer neuen Produktionshalle<br />

dient ausschließlich<br />

dem Exportwachstum und soll<br />

nicht die Produktion in Österreich<br />

ersetzen.“ Eine Million<br />

Quadratmeter Zwei-Schicht-<br />

Parkett werden hier künftig<br />

gefertigt. „Uns ist es wichtig,<br />

dass der Rohstoff <strong>Holz</strong> aus<br />

Kroatien direkt im Land verarbeitet<br />

wird. Wir schaffen<br />

damit Arbeitsplätze und generieren<br />

eine höhere Wertschöpfung.<br />

Das entspricht unserem<br />

Verständnis von Nachhaltigkeit“,<br />

betont Stoppacher.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

61


Von Weiz in die Welt:<br />

GF Josef Stoppacher<br />

leitet das Familienunternehmen<br />

in<br />

siebenter Generation.<br />

Der Blick zu den Landesnachbarn<br />

schweift noch weiter: „Wir dehnen uns derzeit<br />

sukzessive in Richtung Osten aus, eröffnen<br />

in Zagreb eine Ausstellung und waren<br />

auf der Messe in Warschau. Das Etikett<br />

,Made in Austria‘ ist dort ein großer Bonus“,<br />

so Stoppacher. Eine neue Niederlassung in<br />

Ungarn wird <strong>2020</strong> eröffnet, ein Standort in<br />

Gyékényes existiert bereits.<br />

BODEN MIT FUNKTION<br />

Es gibt aber auch ein klares Bekenntnis<br />

zur Region: Um den Firmensitz in Weiz und<br />

den Produktionsstandort in Güssing abzusichern,<br />

wurde in die Modernisierung der<br />

Anlagen investiert. Dafür hat man 7,5 Millionen<br />

Euro in die Hand genommen. An beiden<br />

Standorten in Österreich produziert man,<br />

wie bisher, das gesamte Weitzer-Parkett-Sortiment<br />

für das Privatkundengeschäft. Durch<br />

ein hauseigenes Biomasse-Heizkraftwerk<br />

versorgt Weitzer Parkett sein eigenes Werk<br />

und mehr als die Hälfte der Stadt Weiz mit<br />

Fernwärme und Ökostrom.<br />

Die Unternehmensgruppe ist Arbeitgeber<br />

für rund 630 Mitarbeiter und setzt auf<br />

Böden mit Funktion. Den Varianten Pflegefrei-Parkett,<br />

Gesund-Parkett und Flüster-Parkett<br />

liegen eigens entwickelte Technologien<br />

zugrunde: Im ersten Fall schützt eine Mehrfach-Versiegelung<br />

der Oberfläche das Parkett<br />

bei starker Beanspruchung, im zweiten<br />

Fall unterstützen Naturöle und Wachse<br />

die Regulierung des Raumklimas, im dritten<br />

Fall schafft eine feste Verbindung zwischen<br />

Parkett und Untergrund Kompaktheit. Einem<br />

besonderen Belastungstest wurde das<br />

Gesund-Parkett zuletzt in einem Pavillon<br />

bei der Weltausstellung Reformation in der<br />

Lutherstadt Wittenberg in Deutschland unterzogen:<br />

294.000 Besucher beanspruchten<br />

den Boden. „Selbst als Parkettprofis waren<br />

wir über den Zustand der Oberfläche überrascht“,<br />

so Stoppacher, „der Boden präsentierte<br />

sich für die außerordentlich starke<br />

Belastung in einem relativ guten optischen<br />

Zustand.“<br />

FOKUS FERNOST<br />

Mehr als 55 Prozent der Produkte gehen in<br />

den Export. China ist nach Deutschland zum<br />

zweitwichtigsten Markt geworden. „Gerade<br />

die aufsteigende Mittelschicht der Chinesen<br />

schätzt hochwertig produzierte Ware von<br />

einem Familienunternehmen aus Europa<br />

sehr“, sagt Stoppacher, „allerdings ist es herausfordernd,<br />

geeignete Handelspartner zu<br />

finden.“ Geliefert wird auch nach Israel und<br />

Mexiko, Saudi-Arabien und Aserbaidschan,<br />

Kerngebiet bleibt jedoch die D-A-CH-Region<br />

mit den angrenzenden Ländern.<br />

Im Rahmen des Projektes „WoodC.A.R. –<br />

Computer Aided Research“ verfolgt Weitzer<br />

Parkett gemeinsam mit nationalen und<br />

internationalen Partnern aus Wissenschaft<br />

und Wirtschaft das Ziel, das Potenzial des<br />

Leichtbaumaterials <strong>Holz</strong> für die Automobilindustrie<br />

zu nutzen. „Erste Erfolge sind bereits<br />

sichtbar: <strong>Holz</strong> stellt richtig eingesetzt<br />

eine wertvolle Materialerweiterung für den<br />

Mobilitätssektor der Zukunft dar“, sagt der<br />

Geschäftsführer.<br />

2009 ist man als einer der ersten Parketthersteller<br />

aus dem Tropenholzgeschäft ausgestiegen.<br />

Mittlerweile bestehen rund 95<br />

Prozent des Sortiments aus Eichenparkett.<br />

„Die Nachfrage am Markt ist enorm, und das<br />

zu Recht, da sich die Eiche aufgrund ihrer<br />

62<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


HOCH HINAUS<br />

Ein echter Härtetest für jeden Boden:<br />

Wer den Pariser Eiffelturm besucht –<br />

und das sind immerhin sieben Millionen<br />

Menschen pro Jahr –, der wandelt<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit auch<br />

über Weitzer Parkett in Eiche natur. In<br />

der Boutique der Gruppe Relay im ersten<br />

Geschoß des Turms schützt eine<br />

siebenfach versiegelte Oberfläche<br />

den Boden.<br />

GROSSPROJEKT<br />

23.000 Quadratmeter Weitzer Parkett<br />

wurden auf der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien in Büros, Besprechungszimmern,<br />

Seminarräumen und in<br />

der Sporthalle verlegt. Das bedeutet<br />

umgerechnet einen Quadratmeter<br />

Parkett pro Student. 24.000 Quadratmeter<br />

wurden übrigens nach Dubai<br />

überstellt – für das Großprojekt „The<br />

Buildings by Daman“.<br />

Eigenschaften hervorragend für Parkett eignet.“ Sie wird entsprechend<br />

behandelt, um unterschiedlichste Optiken zu erzeugen.<br />

ROHSTOFFLIEFERANTEN<br />

Mehr als die Hälfte des Rohstoffs stammt aus einem Umkreis<br />

von 250 Kilometern aus Österreich, Kroatien und Ungarn.<br />

„Wetterkapriolen oder rasant steigende Nachfrage können<br />

zu Versorgungsengpässen führen, die wir kurzfristig<br />

abdecken müssen. Zur Abdeckung dieser Spitzen bedienen<br />

wir uns auch Lieferanten aus Serbien, Bosnien-Herzegowina,<br />

Schweden oder der Ukraine. Die gesamten Rohstoffe werden<br />

gemäß den geltenden Richtlinien nach FSC und EUTR – European<br />

Timber Regulation – beschafft“, so Stoppacher.<br />

Begonnen hat übrigens alles 1831 mit einem Sägewerk, später<br />

wurden Spulen für die Textilindustrie gefertigt. Als der<br />

Niedergang der Textilindustrie eingeläutet wurde, begann<br />

man 1955 mit der Parkettproduktion und arbeitete sich sukzessive<br />

zum österreichischen Marktführer hoch. Die siebente<br />

Generation der Familie ist derzeit im Geschäft tätig, die achte<br />

lernt gerade laufen. „Seit unseren Anfängen war es stets von<br />

Bedeutung, möglichst flexibel zu bleiben. Wenn man in einem<br />

über Jahrhunderte bestehenden Familienunternehmen beschäftigt<br />

ist, geht es nicht allein um den <strong>Business</strong>plan für die<br />

nächsten fünf Jahre, sondern auch darum, etwas für die kommenden<br />

Generationen zu sichern“, betont Stoppacher.<br />

AUF HÖHERER EBENE<br />

Auf 1.237 Metern Seehöhe hat im<br />

Wellnessbereich, in den Suiten und<br />

Seminarräumen des Almwellness-<br />

Hotels Pierer ebenfalls Weitzer Parkett<br />

Einzug gehalten. Hotellerie und Gastronomie<br />

ist nur einer der Bereiche,<br />

in dem das Familienunternehmen<br />

Projekte umsetzt. Auch Shops, Büros,<br />

öffentlichen Einrichtungen und der<br />

private Wohnbereich gehören dazu.<br />

KASTILIEN UND CO.<br />

Ausgestattet mit Weitzer Parkett ist<br />

auch das Landesparlament der Provinz<br />

Kastilien in Spanien. Es ist nur<br />

eines von vielen internationalen Projekten,<br />

dazu gehören ein Levi’s Showroom<br />

und das Stokke Headquarter in<br />

Norwegen, die Kunsthalle Hamburg,<br />

die spanische Kirche Aldeanueva de<br />

Ebro sowie Wohnhausanlagen in<br />

Manchester und Toronto.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

63


Designfenster made in Austria<br />

Architektur und KATZBECK-Fenster gehen eine Symbiose ein, die ästhetisch wie technologisch<br />

neue Maßstäbe setzt und gleichzeitig höchste Qualitätsansprüche erfüllt.<br />

Fenster und Türen haben<br />

nicht nur praktische Bedeutung,<br />

sondern prägen<br />

auch den Charakter eines<br />

Gebäudes. Der Fenster- und<br />

Türenspezialist KATZBECK<br />

setzt seit 1950 sowohl auf Top-<br />

Design, -Funktionalität und Innovation<br />

als auch auf traditionelle<br />

Werte. Die Produktion in<br />

Österreich und der bevorzugte<br />

Einsatz von hochwertigen<br />

heimischen Rohstoffen ist für<br />

das Traditionsunternehmen<br />

genauso selbstverständlich,<br />

wie es hervorragende Fertigungsqualität,<br />

Zuverlässigkeit<br />

und nachhaltige Produktionsprozesse<br />

sind. Darüber hinaus<br />

sorgen rund 250 hochqualifizierte<br />

und geschulte Mitarbeiter<br />

für Kundenbegeisterung<br />

– durch persönliche Beratung,<br />

individuelle Planung, maßgenaue<br />

Fertigung, rasche und<br />

pünktliche Lieferung sowie<br />

saubere Montage. Besonders<br />

wenn es gilt, Herausforderungen<br />

zu meistern, läuft<br />

KATZBECK zur Höchstform<br />

auf – davon geben zahlreiche<br />

architektonische Meilensteine<br />

Zeugnis, wie z. B. das HoHo,<br />

das höchste <strong>Holz</strong>hochhaus der<br />

Welt in der Seestadt Aspern,<br />

das futuristisch-gläserne<br />

Erste-Group-Headquarter in<br />

Wien, mehrere anspruchsvolle<br />

Wohnobjekte im „VIERTEL<br />

ZWEI plus“ in Wien Leopoldstadt,<br />

aber auch spezielle Lösungen<br />

für die Hotellerie, für<br />

öffentliche Gebäude und individuell<br />

geplante Privathäuser.<br />

INHOUSE-INNOVATION<br />

„Möglichmachung“ ist ein<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor von<br />

KATZBECK – das gelingt dank<br />

der hauseigenen Forschungsund<br />

Entwicklungsabteilung<br />

in der Unternehmenszentrale<br />

in Rudersdorf, wo permanent<br />

an neuen Designs, Produktinnovationen<br />

und individuellen<br />

Lösungen gearbeitet wird. So<br />

sind KATZBECK-Produkte<br />

nicht nur ästhetisch und technologisch<br />

„immer einen Katzensprung“<br />

voraus, sondern<br />

lassen sich auch individuell<br />

an Sonderwünsche von Architekten,<br />

Bauträgern, Fertigteilhausanbietern<br />

und Privatkunden<br />

anpassen. Unzählige<br />

Auszeichnungen bestätigen<br />

den eingeschlagenen Weg des<br />

burgenländischen Familienunternehmens,<br />

das heute zu Österreichs<br />

führenden Herstellern<br />

von Fenstern und Türen<br />

aus <strong>Holz</strong>/Alu und <strong>Holz</strong> zählt.<br />

© MICHAEL KEMTER, KITO / MICHAEL BAUMGARTNER, STEPHAN FRIESINGER, GABRIEL BÜCHELMEIER, WWW.EXKLUSIVWOHNEN.AT, WALTER LUTTENBERGER PHOTOGRAPHY<br />

BEZAHLTE ANZEIGE<br />

64<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Nina, Daniela<br />

und Kristina<br />

Katzbeck – ein<br />

Familienunternehmen<br />

seit 1950.<br />

MODERN ART<br />

Flächenbündig, schlank und<br />

energieeffizient – so lautet ein<br />

Architektur-Credo von heute.<br />

Ein Kunststück, das KATZ-<br />

BECK-Fenstersysteme innen<br />

wie außen in Perfektion beherrschen.<br />

Mit raumhohen, barrierefreien<br />

Hebeschiebetüren und<br />

Fensterelementen von KATZ-<br />

BECK flutet Licht den Raum<br />

und die Bewohner fühlen sich<br />

der Natur so nah wie innerhalb<br />

der eigenen vier Wände<br />

nur möglich. Aber auch den<br />

Wunsch nach Elementen, die<br />

sich charmant in Bestehendes<br />

einfügen und dennoch<br />

modernsten Ansprüchen genügen,<br />

erfüllt KATZBECK auf<br />

höchstem Niveau. Für spezielle<br />

Ansprüche an Stärke, Stabilität,<br />

Wärmedämmung und<br />

Sicherheit finden sich ebenfalls<br />

optisch perfekte Lösungen<br />

im Sortiment. Zeitloses Design<br />

kommt eben nie aus der<br />

Mode und dank bewährter<br />

Qualität aus heimischer Produktion<br />

genießen Kunden die<br />

Aussicht auf Fenster, an denen<br />

sie besonders lange Freude haben.<br />

Langlebigkeit – selbst bei<br />

höchster Beanspruchung – ist<br />

insbesondere bei öffentlichen<br />

Gebäuden ein wichtiges Thema,<br />

weshalb gerade bei <strong>Holz</strong>neubauten<br />

von Kindergärten<br />

und Schulen immer häufiger<br />

KATZBECK-Elemente zum<br />

Einsatz kommen.<br />

KATZBECK Fenster & Türen<br />

Headquarter und Produktion:<br />

7571 Rudersdorf • Teichweg 6<br />

Fenster-Ateliers:<br />

Graz • Fürstenfeld • Feldbach,<br />

Donnerskirchen •<br />

Vösendorf/Blaue Lagune •<br />

Wels • Innsbruck • Dornbirn<br />

Tel.: 03382/735-0<br />

www.katzbeck.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

65


MÖBELENTSCHEIDUNG<br />

WIRD ZUR KLIMAENTSCHEIDUNG<br />

Die steirischen Tischler präsentierten einen eindrucksvollen ökologischen Fußabdruck-Vergleich.<br />

© BEIGESTELLT<br />

Wir sind bescheiden,<br />

weil Perfektion für<br />

uns normal ist“, leitete<br />

Walter Schadler, Landesinnungsmeister<br />

der Tischler, ein.<br />

Gemeinsam mit Christian Zach<br />

präsentierte er aktuelle Zahlen<br />

zum ökologischen Fußabdruck<br />

der steirischen Tischler. Für die<br />

Berechnung engagierten sie den<br />

Erfinder des SPI (Sustainable<br />

Process Index, zu Deutsch ökologischer<br />

Fußabdruck), den an der<br />

TU Graz promovierten Wissenschaftler<br />

Christian Krotscheck.<br />

Das selbst für die Tischler<br />

verblüffende Ergebnis: Ein<br />

Vollholztisch vom steirischen<br />

Tischler ist um den Faktor 7<br />

besser als ein vergleichbarer industriell<br />

gefertigter Tisch. Als<br />

Referenztischlerei fungierte<br />

Christian Zachs Betrieb in Straden.<br />

Damit nicht genug, stellte<br />

Krotscheck in seiner Abschätzung<br />

fest, dass ein mit Vollholz<br />

nachhaltig produzierter Tisch<br />

vom steirischen Tischler im<br />

Vergleich zum mit industriellen<br />

MDF-Platten hergestellten<br />

„Billigmöbel“ gar um den Faktor<br />

81 besser sei.<br />

„Rohstoffsituation, Verpackungsmaterial<br />

und Transporte<br />

sind die schwerwiegenden<br />

Faktoren, die sich in der Industrie<br />

summieren. Die Dezentralität<br />

der Tischler wird hier zum<br />

Vorteil“, so der Wissenschaftler.<br />

„Damit wird die Entscheidung<br />

für ein Möbel zur Klimaentscheidung“,<br />

so Walter Schadler.<br />

Christian Zach verstärkte das<br />

Argument noch zusätzlich mit<br />

der Nutzungsdauer: „Tischlermöbel<br />

haben das Zeug, zur Antiquität<br />

von morgen zu werden.<br />

Und lange Nutzungsdauer bedeutet<br />

lange CO 2<br />

-Speicherung<br />

im <strong>Holz</strong>.“<br />

Für den Landesinnungsmeister<br />

ein freudiges Ergebnis.<br />

Die Gemeinschaft der Tischler<br />

ist mit 5.000 Arbeitsplätzen,<br />

400 Lehrplätzen und rund<br />

1.000.000 m² Produktionsfläche<br />

nicht nur wirtschaftlich „top of<br />

styria“, sondern sie ist auch ökologisch<br />

top drauf.<br />

66<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Landesinnungsmeister<br />

Walter Schadler (M.)<br />

mit Christian Krotscheck<br />

(r.), Christian Zach<br />

und Landesinnungs-<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Klamminger (l.).<br />

© BEIGESTELLT<br />

SIHGA ®<br />

Neue Lösungen für die sichere Befestigung von:<br />

www.sihga.com<br />

• Zäunen und Geländer<br />

• Carports ohne Kopfband<br />

• PSA - Schutz ab 2 m Höhe<br />

• Pergolen und Vordächern auf Ziegel<br />

• BSP/CLT Wänden auf Beton oder <strong>Holz</strong><br />

• Terrassenbelägen oder Fassaden in Windeseile<br />

• schwenkbaren Lasthebemittel für schwere Elemente<br />

• plus Software für <strong>Holz</strong>bau und Terrassenbau<br />

SIHGA ® SICHERHEIT IM HOLZBAU GARANTIERT AUSSERGEWÖHNLICHES<br />

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Stuttgart<br />

von 28. – 31.01.<strong>2020</strong><br />

Halle 10, Stand 10.509


HOLZ MACHT<br />

SCHULE<br />

Die Initiative „<strong>Holz</strong> macht Schule“ bringt Kindern und Jugendlichen das Thema Wald und <strong>Holz</strong> näher.<br />

Lernen können aber auch Erwachsene so einiges. Die konzipierenden Fachdidaktiker und Petra Seebacher von<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark im Gespräch über eine einzigartige Bewegung, die bereits Tausende Schüler und Lehrer in<br />

der Steiermark und darüber hinaus begeistert hat.<br />

FOTO: THOMAS LUEF<br />

Was war die Initialzündung<br />

für diese Initiative?<br />

Erich Reichel: Die steirische<br />

Papierindustrie hat sich<br />

vor rund 15 Jahren an uns gewandt,<br />

weil das Thema Papier<br />

im Unterricht praktisch nichtvorkam.<br />

Hans Eck: Und wenn doch,<br />

wurde die Branche noch immer<br />

an Altlasten gemessen, die<br />

nicht mehr der Realität entsprachen<br />

– Stichwort Schaum<br />

auf der Mur. Die Inhalte waren<br />

nicht zeitgemäß.<br />

Petra Seebacher: Das hat<br />

auch eine Umfrage unter Schülern,<br />

Studierenden und Lehrern<br />

klar gezeigt. Wir wollten<br />

damit herausfinden, welches<br />

Papier-Wissen bei diesen Zielgruppen<br />

vorhanden ist und<br />

wie sie die Papierindustrie<br />

und ihre Werte beurteilen. Die<br />

Ergebnisse waren fatal. Aber<br />

wir haben damit die Industrie<br />

wachgerüttelt und die Basis<br />

für für die Initiative „Papier<br />

macht Schule“ gelegt.<br />

Reichel: Dabei sind zwei<br />

Welten aufeinandergetroffen,<br />

die Papierindustrie und die<br />

Bildungswelt. Wir wussten<br />

nicht wirklich viel voneinander,<br />

der Findungsprozess hat<br />

zwei Jahre lang gedauert.<br />

Wie hat es dennoch geklappt?<br />

Eck: Wir wollten Inhalte zuerst<br />

direkt in den Lehrplänen<br />

und Lehrbüchern verankern,<br />

das war jedoch nicht möglich.<br />

Aber durch die Kooperation<br />

mit der Pädagogischen Hochschule,<br />

die in Lehrer-Kreisen<br />

großes Vertrauen genießt,<br />

konnten wir bei der Aus- und<br />

Fortbildung der Lehrer ansetzen.<br />

Seebacher: Bei der Arbeit<br />

mit den Schulen wurde rasch<br />

klar, dass auch zum Thema<br />

Wald und <strong>Holz</strong> relativ wenig<br />

Wissen vorhanden ist. Darum<br />

haben wir vor rund sechs Jahren<br />

mit „<strong>Holz</strong> macht Schule“<br />

einen weiteren Schwerpunkt<br />

gestartet, der inzwischen zu<br />

einer echten Bewegung geworden<br />

ist. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei das Berühren, Entdecken<br />

und Erforschen von<br />

<strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>produkten.<br />

Wie wird das Wissen<br />

vermittelt?<br />

Reichel: Wir stehen für forschendes<br />

Lernen. Kinder dürfen<br />

und sollen selbst Schritte<br />

setzen, beobachten, Fragen<br />

stellen und überlegen, wie sie<br />

diese zum Beispiel mit einem<br />

Experiment beantworten<br />

könnten.<br />

Wichtig ist auch, dass es<br />

sich bei der Wissensvermittlung<br />

nicht um ein einmaliges<br />

„Special Event“ handelt.<br />

Vielmehr müssen die<br />

Informationen regelmäßig<br />

Teil der Unterrichts sein. Dafür<br />

gibt es hochwertige Unterrichtsmaterialien,<br />

die alle<br />

Sinne ansprechen, kostenlose<br />

Workshops, <strong>Holz</strong>- und Papierforscherhefte,<br />

Experimente-<br />

Boxen, aber auch digitale Medien<br />

wie die neue „App ins<br />

<strong>Holz</strong>“.<br />

Seebacher: Material und<br />

Workshops können übrigens<br />

kostenlos auf unserer Webseite<br />

www.holzmachtschule.at<br />

gebucht werden. Hier finden<br />

Lehrkräfte auch Infos zu den<br />

Forscherheften und die dazupassenden<br />

Videos. Eine weitere<br />

Wissensdrehscheibe ist<br />

www.papiermachtschule.at<br />

Was ist für den Erfolg des<br />

Projekts wesentlich?<br />

Marion Starzacher: Die Materialien<br />

werden von uns auch<br />

in der Lehrer-Ausbildung eingesetzt.<br />

Denn nur wenn sich<br />

bereits die Lehramts-Studierenden<br />

mit Themen wie Wald,<br />

<strong>Holz</strong>, Papier oder Klimaschutz<br />

befassen, findet das Wissen<br />

später auch tatsächlich Eingang<br />

in die Schulstunden. Gerade<br />

in der Volksschule gibt es<br />

viele Möglichkeiten, Schwerpunkte<br />

zu setzen.<br />

Seebacher: Wie groß die Begeisterung<br />

seitens der Lehrer<br />

und Schüler ist, zeigt sich<br />

daran, dass an der Pädagogischen<br />

Hochschule Steiermark<br />

alle über „<strong>Holz</strong> macht<br />

Schule“ angebotenen Fortbildungen<br />

immer restlos ausgebucht<br />

sind. Auch bei den kostenlosen<br />

Schulworkshops gibt<br />

es nur mehr sehr wenige freie<br />

Termine.<br />

Eck: Bei den Fortbildungen<br />

erforschen wir zum Beispiel<br />

die Eigenschaften von <strong>Holz</strong> anhand<br />

von einfachen, aber spannenden<br />

Experimenten, die wir<br />

speziell für „<strong>Holz</strong> macht Schule“<br />

entwickelt haben. Die Inhalte<br />

und Themen werden genau<br />

auf die Ausbildungsstufen<br />

68<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Das „<strong>Holz</strong> macht<br />

Schule“-Kernteam:<br />

Die Fachdidaktiker der<br />

Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark Erich Reichel,<br />

Marion Starzacher und<br />

Hans Eck mit Petra<br />

Seebacher von pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark (2. v. r.).<br />

abgestimmt. In meiner 45-jährigen<br />

Laufbahn gab es übrigens<br />

bei keinem anderen Thema so<br />

viel Resonanz wie bei <strong>Holz</strong> und<br />

Papier – und wir haben schon<br />

viel ausprobiert!<br />

Seebacher: Interesse für unsere<br />

Initiativen gibt es mittlerweile<br />

aus fast ganz Europa.<br />

Täglich erreichen uns Anfragen<br />

von Ausbildungsstätten,<br />

Nationalparks, Unternehmen<br />

oder Organisationen. Sogar<br />

Top-Hotels möchten unser<br />

Wissen in die Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter einfließen<br />

lassen. Natürlich werden wir<br />

auch in Zukunft neue Impulse<br />

setzen, um unsere Themen in<br />

den Schulen zu verankern. Ein<br />

Fokus wird dabei auf der Kombination<br />

von Naturwissenschaften<br />

mit Robotik oder Coding<br />

liegen.<br />

INFO<br />

Informationen,<br />

Materialien, Workshops<br />

bei pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

www.holzmachtschule.at<br />

www.papiermachtschule.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

69


HEADS & NEWS<br />

NEUES AUS DER STEIRISCHEN WIRTSCHAFT<br />

1 2<br />

3<br />

4 5<br />

6<br />

1 Buchpräsentation<br />

Mit seinem neuen Buch „Aktive<br />

Kommunikation“ begeisterte Autor<br />

und Moderator Gregor Withalm bei der<br />

Präsentation in der Buchhandlung Moser<br />

in Graz ein volles Haus. Das Sachbuch<br />

gibt wichtige Tipps und Tricks für eine<br />

gelungene Kommunikation, von denen einige<br />

bereits am Abend selbst von den Gästen<br />

ausprobiert werden konnten. Foto: Moser-<br />

Geschäftsführer Franz Kriutz, Verlegerin<br />

Anita Keiper, Autor Gregor Withalm und<br />

Robert Fimbinger.<br />

2 Grawe Award<br />

Unter dem Jahresthema Sicherheit wurde der<br />

diesjährige Grawe Award für die Organisation<br />

Steirische Bergrettung an Herrn Michael<br />

Miggitsch übergeben. Die ganzjährige<br />

Einsatzbereitschaft der 1.700 Bergretter der<br />

Steiermark, in jeder Wetterlage freiwillig<br />

und unentgeltlich für rasche Hilfe zu sorgen,<br />

hat sich die Auszeichnung verdient. Foto:<br />

Grawe-Generaldirektor Klaus Scheitegel,<br />

Preisträger Michael Miggitsch und Grawe-<br />

Ehrenpräsident und Juryvorsitzender Franz<br />

Harnoncourt-Unverzagt.<br />

3 Fachkräfte-Nachwuchs<br />

Im Zuge der Fachkräfteinitiative Take Tech<br />

der steirischen Wirtschaftsförderung fanden<br />

sich 3.500 Jugendliche aus 80 Schulen zum<br />

Talentetag XXL am Flughafen Graz ein.<br />

Betriebsklima, Individualität im Job und<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz sind Erwartungen<br />

der Generation Z an ihre künftigen Arbeitgeber,<br />

welche sich im Laufe des Tages ergaben.<br />

Foto: Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl,<br />

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und<br />

SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig mit<br />

potenziellen Nachwuchskräften.<br />

4 Steirische Kfz-Wirtschaft<br />

Ganz im Zeichen der Digitalisierung standen<br />

am alljährlichen Tag der steirischen Kfz-<br />

Wirtschaft die neuen Herausforderungen des<br />

Fahrzeughandels, digitale Medien für den<br />

Geschäftserfolg und Kundenbezug auf den<br />

sozialen Netzwerken auf der Agenda der<br />

Branchentagung. Foto: Landesinnungsmeister<br />

Josef Harb, Landesgremialobmann Klaus<br />

Edelsbrunner, Geschäftsführerin Barbara<br />

Leitner, Wirtschaftskammerpräsident Josef<br />

Herk und Landesinnungsmeister-Stellvertreter<br />

Josef Niegelhell.<br />

5 Weihnachtsgeschenke<br />

Rund 6 Millionen Packerl werden heuer<br />

unter steirischen Christbäumen erwartet –<br />

das ergab eine Studie der KMU Forschung<br />

Austria. Die Steirer geben dabei im Schnitt<br />

370 Euro für ihre Geschenke aus, jedes<br />

sechste Weihnachtsgeschenk wird bereits<br />

online gekauft. Die Ausgangslage spräche für<br />

ein stabiles, positives Weihnachtsgeschäft<br />

2019. Foto: Geschäftsführer der Sparte<br />

Handel Helmut Zaponig, Spartenobmann<br />

Gerhard Wohlmuth und Wolfgang Ziniel von<br />

der KMU Forschung Austria.<br />

6 Marketing & IT<br />

Rund 100 heimische Marketingmanager<br />

und jene, die es noch werden möchten,<br />

fanden sich zur Abendveranstaltung „Best of<br />

Marketing & Sales“ an der Fachhochschule<br />

Campus 02 in Graz ein. Wolfgang Erlebach,<br />

Geschäftsführer des IT-Dienstleisters für<br />

Marketing Premedia, eröffnete mit einer<br />

Keynote über das Spannungsfeld zwischen<br />

IT- und Marketingmanagern und dem Ziel<br />

der verstärkten Zusammenarbeit dieser.<br />

Foto: Premedia Geschäftsführer Wolfgang<br />

Erlebach.<br />

© RODARICH, RALPH KÖNIG, FRANKL, FISCHER, FISCHER, FH CAMPUS 02 GRAZ<br />

70<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Selbstverständlich<br />

wählen<br />

wir unsere eigene<br />

Vertretung.<br />

© FOTO FISCHER, MARGIT KUNDIGRABER<br />

7 8<br />

7 Elevator Pitch<br />

Innovative Ideen, die in nur 90 Sekunden<br />

begeistern – das war die Challenge, der sich<br />

beim „Elevator Pitch“ der Jungen Wirtschaft im<br />

Lift des Gastgebers der Energie Steiermark 21<br />

Finalisten stellten. Die meisten Punkte sicherte<br />

sich Simon Werba mit „DigniSens“. Der zweite<br />

Platz ging an Lisa Krapinger mit „breathe ilo“.<br />

Den dritten Platz teilten sich punktegleich<br />

Gabriel Gschaider von „Freyzein“ und Charlotte<br />

Ohonin mit dem „3D-Brain-On-Chip“.<br />

8 CEO-Management-Dialog<br />

Zu einem spannenden „CEO-Management-<br />

Dialog“ zum Thema „Export quo vadis“ lud<br />

die Steiermärkische Sparkasse. Zahlreiche<br />

Kommerzkunden kamen um gemeinsam<br />

mit Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Stmk.<br />

Sparkasse, Willibald Cernko, Mitglied des<br />

Vorstandes Erste Bank, Nikolaus Moder,<br />

Außenhandelsberater Stmk. Sparkasse und<br />

Norbert Adler, Geschäftsstellenleiter DB<br />

Schenker Graz, zu diskutieren.<br />

Judith Schwarz<br />

CEO & Founder,<br />

Aiola Living GmbH, Graz<br />

„Ich gehe selbstverständlich<br />

wählen, weil für uns UnternehmerInnen<br />

eine starke Interessenvertretung<br />

wichtig ist.“<br />

WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERST<br />

WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong> WIRT<br />

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WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSKAMME<br />

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020 WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

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wko.at/stmk/wahl<br />

© Marija-M. Kanizaj<br />

Größter Lade-Hotspot<br />

in Graz eröffnet<br />

In der neuen Wohnanlage „Ost“ in Liebenau wurde direkt beim neuen Lidl-<br />

Markt der größte Lade-Hotspot in Graz von der Energie Graz errichtet. Er<br />

umfasst zwei Schnellladestationen und vier Plätze für beschleunigtes Laden.<br />

Werner Ressi (GF Energie Graz), Kristijan<br />

Agatic (Grawe Immo Holding), Maximilian<br />

Haas (Venta), Boris Papousek (GF Energie Graz),<br />

Hannes Teschl (Lidl) und Mario Haas.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © FOTO FISCHER<br />

Fahrer von Elektrofahrzeugen<br />

haben es gut in Graz, denn das<br />

Ladenetz wird ständig erweitert!<br />

Die Energie Graz hat in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße,<br />

in der<br />

Nähe des Stadions, einen neuen<br />

Lade-Hotspot mit sechs Stellplätzen<br />

errichtet, die alle überdacht<br />

und sehr gut beleuchtet sind. Gemeinsam<br />

mit der Grawe Immo<br />

Holding, Venta und Lidl konnte<br />

dieser Lade-Hotspot realisiert<br />

werden. An zwei Schnellladestationen<br />

kann das Fahrzeug bereits<br />

in rund 30 Minuten wieder zu 80<br />

Prozent vollgeladen werden. Zudem<br />

stehen vier Ladestationen für<br />

beschleunigtes Laden zur Verfügung.<br />

So wird auf verschiedenste<br />

Bedürfnisse eingegangen. Für alle<br />

E-Fahrzeugbesitzer und E-Taxifahrer<br />

steht mit diesem neuen Hotspot<br />

täglich und rund um die Uhr<br />

eine moderne und leistungsfähige<br />

Ladeinfrastruktur zur Verfügung.<br />

WARUM ELEKTRISCH?<br />

An allen 48 Ladepunkten der<br />

Energie Graz in der Landeshauptstadt<br />

wird zu 100 Prozent regional<br />

produzierter Naturstrom geladen.<br />

Es wird somit ein wertvoller Beitrag<br />

zum Klimaschutz geleistet.<br />

Neben dem ökologischen Aspekt<br />

ist elektrisch fahren auch kostengünstig.<br />

AUSBLICK <strong>2020</strong><br />

Ein weiterer Lade-Hotspot in<br />

einem Grazer Einkaufszentrum<br />

wird von der Energie Graz errichtet,<br />

so viel darf bereits verraten<br />

werden. Außerdem eröffnet<br />

der erste Grazer „Hypercharger“,<br />

der mit 150 kW dreimal so schnell<br />

ladet wie eine Schnellladestation.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt im<br />

nächsten Jahr wird der Ausbau einer<br />

Ladeinfrastruktur exklusiv für<br />

E-Taxis in Graz sein.<br />

Viele weitere spannende Informationen<br />

rund um das Thema<br />

Elektromobilität finden Sie auf<br />

energie-graz.at/elelektromobilitaet.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

71


1<br />

3 2<br />

4<br />

Selbstverständlich<br />

wählen<br />

wir unsere eigene<br />

Vertretung.<br />

Klaus Weikhard<br />

Juwelier,<br />

Juwelier Weikhard, Graz<br />

„Ich gehe selbstverständlich<br />

wählen, damit die Wirtschaft<br />

in Österreich eine starke<br />

Stimme hat.“<br />

WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERST<br />

WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong> WIRT<br />

BSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄ<br />

ERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN S<br />

WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSKAMME<br />

SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLI<br />

020 WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.A<br />

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© Weikhard<br />

5<br />

1 Übergabe<br />

Bei prachtvollem Herbstwetter hat Christian<br />

Walcher vom Jaguar Land Rover Fleet- &<br />

<strong>Business</strong>-Center GB Premium Cars in Graz im<br />

Bundesgestüt Piber an die Generaldirektorin<br />

der Spanischen Hofreitschule, Sonja Klima,<br />

ihren neuen Dienstwagen, einen Land Rover<br />

Discovery Sport, übergeben.<br />

2 Charity-Aktion<br />

Im November feierte die Junge Wirtschaft<br />

Steiermark ihr 60-Jahr-Jubiläum – und das mit<br />

einem Weltrekord. In der Messe Graz wurde<br />

das weltgrößte DKT für das Guinness-Buch<br />

der Rekorde aufgebaut und gespielt. Jedes der<br />

40 DKT-Felder repräsentierte ein steirisches<br />

Unternehmen bzw. eine Institution, die an<br />

den Verein „Steirer helfen Steirern“ gespendet<br />

haben. Die Fachgruppe Versicherungsmakler<br />

und Berater in Versicherungsangelegenheiten<br />

der WKO Steiermark war dabei einer<br />

der Hauptunterstützer des Projekts und<br />

unterstrich damit den Charity-Gedanken der<br />

steirischen Versicherungsmakler. Im Foto:<br />

Wolfgang Wachschütz (Obmann-Stv. der<br />

steirischen Versicherungsmakler) und Junge-<br />

Wirtschaft-GF Bernd Liebminger (v. l.).<br />

3 ImmoDienstag<br />

Der ImmoDienstag im November im Technopark<br />

Raaba bot wieder kompakte Fachvorträge<br />

zum Thema: „Großvolumiger Wohnbau – eine<br />

wirtschaftliche Herangehensweise!“. Damit<br />

Bauträger und Projektentwickler noch genauer<br />

wissen, was sie bauen sollen, stand das Thema<br />

Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt. Für einen<br />

umfassenden Einblick in dieses spezielle Thema<br />

sorgten die drei Vortragenden: Ökonomin<br />

Elisabeth Springler, Christine Ipser von der<br />

Donau-Universität Krems und Peter Scherer von<br />

der Wirtschaftskammer Österreich.<br />

4 Neuer Vorstand<br />

Mit 1. Jänner <strong>2020</strong> wird Ingo Hofmann als<br />

Nachfolger von Generaldirektor Gerald Kogler<br />

zum Mitglied des Vorstandes und zugleich<br />

zum Sprecher des Vorstandes der Merkur<br />

Versicherung AG bestellt. Ingo Hofmann ist<br />

verheiratet, Vater von zwei Kindern und verfügt<br />

über umfangreiche Erfahrungen im In- und<br />

Ausland. Stationen seiner Tätigkeit waren die<br />

Versicherungsunternehmen D.A.S., Volkswohl-<br />

Bund-Lebensversicherung und Ergo Beratung<br />

und Vertrieb AG.<br />

5 Bäume fürs Murtal<br />

Terra Mater gestaltet den Wald der Zukunft:<br />

Das Magazin pflanzt für jeden neuen<br />

Abonnenten im steirischen Murtal jeweils<br />

einen Baum. Das Magazin will so mithelfen,<br />

den Planeten gemeinsam ein bisschen besser<br />

zu machen – und deshalb ein Zeichen setzen.<br />

© PICTUREPEOPLE, PRIVAT, RED BULL, BEIGESTELLT<br />

72<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


1<br />

1 Die Besten der Besten<br />

Mit 96,5 Prozent Gesamtzufriedenheit wurde<br />

der Congress Loipersdorf zur Oscarnacht<br />

der Seminarbranche wieder unter die besten<br />

Seminar-Locations Österreichs gewählt.<br />

Das „Goldene Flipchart“ gilt bundesweit als<br />

wichtigste Auszeichnung der Tagungs- und<br />

Seminarbranche und zeichnet die Leistungen<br />

der Seminarhotels aus. Foto: Congress-Sales-<br />

Managerin Ebru Ozanogullari-Oucherif<br />

(Mitte).<br />

2<br />

2 Digitalisierung fördern<br />

Die Steirische Wirtschaftsförderung<br />

SFG vergibt nun Venture Captial für<br />

hochinnovative Jungunternehmen. Im Co-<br />

Investment mit privaten Geldgebern sollen<br />

hochtechnologisches Gründungspotenzial<br />

in der Steiermark gehoben und<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden. Foto:<br />

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-<br />

Miedl, <strong>Business</strong> Angel Herbert Gartner und<br />

SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig.<br />

3<br />

3 Neuer Landesdirektor<br />

Ab Jänner <strong>2020</strong> wird der derzeitige<br />

Leiter des Stammvertriebs der Wiener<br />

Städtischen Steiermark die Funktion des<br />

neuen Landesdirektors annehmen. Er löst<br />

damit Sonja Steßl ab, die mit Jahresbeginn<br />

ihre Vorstandsfunktion in Wien antritt.<br />

Witsch freut sich darauf, die Entwicklung<br />

der Landesdirektion voranzutreiben und den<br />

Marktanteil der Wiener Städtischen in der<br />

Steiermark zu steigern.<br />

© APA-FOTOSERVICE/GREINDL, HARRY SCHIFFER, WIENER STÄDTISCHE<br />

Mit der Antenne durch die Feiertage<br />

Als steirischer Weihnachtssender Nummer eins hat die Antenne am 20. Dezember für ihre Hörer vorab eine<br />

besondere weihnachtliche Bescherung parat: Um 15 Uhr startet die Antenne mit der „Verrückten Weihnachtsstunde“<br />

in die schönste Zeit des Jahres, in der jeder noch so absurde Christmas-Song gespielt wird.<br />

Antenne-Moderator Markus<br />

Dietrich wartet am Heiligabend<br />

mit der Steiermark aufs<br />

Christkind.<br />

Damit dann am Heiligabend<br />

die Zeit, bis die<br />

Glocke läutet, schneller<br />

vergeht, versüßt Markus<br />

Dietrich in der Sendung „Wir<br />

warten auf das Christkind“<br />

von 14 bis 18 Uhr die harte<br />

Wartezeit mit den besten<br />

Christmas-Hits und Geschichten<br />

rund um Weihnachten.<br />

Wem das zu lange dauert,<br />

der kann sich jetzt schon einstimmen:<br />

Mit dem Antenne<br />

„Christmas Hits Stream“ gibt<br />

es Weihnachtsmusik 24 Stunden<br />

nonstop – im Web und per<br />

Knopfdruck auf der Antenne-<br />

App.<br />

Zu Silvester lässt es die Antenne<br />

so richtig krachen: Markus<br />

Dietrich startet die große<br />

Feier zum Jahresende von 17<br />

bis 20 Uhr mit den „Top 50<br />

Jahrescharts“ und spielt die<br />

besten Hits aus 2019. Simone<br />

Koren-Wallis und Roland Schmidt<br />

heizen von 20 bis 24 Uhr<br />

mit der „Antenne Silvesterparty“<br />

noch mal so richtig ein<br />

und feiern mit der Steiermark<br />

die letzten Stunden des Jahres.<br />

Das Besondere an dieser Sendung:<br />

Die Hörer bestimmen<br />

die Musik! Im Antenne-Silvester-Countdown<br />

werden dann<br />

gemeinsam die letzten Sekunden<br />

gezählt, damit die Steiermark<br />

pünktlichst das neue Jahr<br />

begrüßen kann – dank Antenne-App<br />

sowohl drinnen als<br />

auch beim Feuerwerk im Garten!<br />

Mit der besten Musik für<br />

den Jahreswechsel und Walzerklang<br />

um Mitternacht inklusive.<br />

Und wer bis dahin noch<br />

nicht in Feierlaune ist, der ist<br />

es spätestens ab 24 Uhr. Denn<br />

dann übernimmt DJ Enrico<br />

Ostendorf bis vier Uhr mit seinem<br />

„Partyhitmix“ und da bleiben<br />

garantiert bei keinem Hörer<br />

die Füße still.<br />

Infos auch auf www.antenne.at<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © ANTENNE/JÖRGLER<br />

74<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


BIZOCIETY<br />

HELDEN DER REGION<br />

Mut, Tradition, Zukunft – bei einer Tour durch alle steirischen Bezirke<br />

macht sich der Wirtschaftsbund Steiermark auf die Suche<br />

nach Unternehmerpersönlichkeiten, die mit großem Engagement,<br />

Leistungsbereitschaft und Einsatz Vorbilder des selbstständigen<br />

Handelns in ihrer Heimat sind – die Helden der Region. In<br />

den ersten Regionen wurden die Helden und Heldinnen schon<br />

per Voting gewählt und im Rahmen feierlicher Veranstaltungen<br />

ausgezeichnet. Weitere Regionen folgen bis Mitte Jänner <strong>2020</strong>.<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7 8<br />

9<br />

10<br />

1. WB-Direktor Jochen Pack begrüßte gemeinsam mit Moderatorin<br />

Claudia Aichhorn-Edler die zahlreichen Gäste.<br />

2. Die Sieger aus Bruck-Mürzzuschlag mit WB-Direktor<br />

Jochen Pack, LH Hermann Schützenhöfer, LAbg. Cornelia<br />

Niesenbacher und WB-Landesobmann Josef Herk.<br />

3. LH Hermann Schützenhöfer, LAbg. Cornelia Niesenbacher und<br />

WB-Landesobmann Josef Herk (v. l.).<br />

4. WB-Landesobmann Josef Herk, LH Hermann Schützenhöfer,<br />

Markus Habisch und Regionalstellen-Obmann Manfred Kainz<br />

(v. l.).<br />

5. Die Nominierten in der Kategorie „Mut“ aus Hartberg-<br />

Fürstenfeld mit LH Hermann Schützenhöfer, Kanzler in spe<br />

Sebastian Kurz und WB-Landesobmann Josef Herk (v. l.).<br />

6. Die Abendveranstaltungen sind immer sehr gut besucht,<br />

wie hier in Bad Blumau.<br />

7. Die Sieger und Siegerinnen aus Weiz mit LH Hermann<br />

Schützenhöfer und WB-Landesobmann Josef Herk.<br />

8. WB-Landesobmann Josef Herk tourt durch die Steiermark,<br />

um den Unternehmerinnen und Unternehmern in der Region<br />

die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdienen.<br />

9. „UnternehmerInnen sind Vorbilder, keine Feindbilder“,<br />

betont Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer,<br />

der die Tour begleitet.<br />

10. Die Sieger aus Liezen mit LH Hermann Schützenhöfer<br />

und WB-Landesobmann Josef Herk.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

75


DRUCKFRISCH<br />

Spannende steirische Unternehmensgeschichten<br />

aus der Sparte<br />

Transport und Verkehr wurden in<br />

der dritten Ausgabe des BUSINESS<br />

HISTORY MONATS vor den Vorhang<br />

geholt. Exklusiv präsentiert wurde<br />

das Magazin, das auch diesmal<br />

gemeinsam mit dem Institut für<br />

Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte<br />

produziert wurde,<br />

im Cargo Center Graz. Die Aufarbeitung<br />

der heimischen Firmenhistorien<br />

ist übrigens so erfolgreich, dass<br />

sie <strong>2020</strong> in der vierten Auflage eine<br />

Fortsetzung finden wird.<br />

1<br />

2 3<br />

Selbstverständlich<br />

wählen<br />

wir unsere eigene<br />

Vertretung.<br />

Eveline Wild<br />

Konditorweltmeisterin & Patissier,<br />

St. Kathrein am Offenegg<br />

„Ich gehe selbstverständlich<br />

wählen, weil’s nix hilft, wenn<br />

alle nur jammern und keiner<br />

selbst mitbestimmt.“<br />

WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERST<br />

WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong> WIRT<br />

BSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄ<br />

ERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN S<br />

WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSKAMME<br />

SELBSTVERSTÄNDLICH WÄHLEN SELBSTVERSTÄNDLI<br />

020 WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL VON 3.–5. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

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wko.at/stmk/wahl<br />

© Jorj Konstantinov<br />

4 5 6<br />

1. Franz Glanz (Cargo Center<br />

Graz), Walter Iber (Institut<br />

für Wirtschaftsgeschichte),<br />

Nicole Niederl (GF BUSINESS<br />

MONAT), Alfred Ferstl<br />

(Spartenobmann Transport<br />

und Verkehr), Alexandra<br />

Reischl (CR BUSINESS<br />

MONAT) und Thomas<br />

Krautzer (Institut für<br />

Wirtschaftsgeschichte, v. l.).<br />

2. Silvana Gherman (Uniqa) und<br />

Dominik Grubelnig, welcher an<br />

der Ausgabe mitgearbeitet hat.<br />

3. Sabine, Sandra und Ulrike<br />

Poscharnegg von der Josef<br />

Poscharnegg GmbH (v. l.).<br />

4. Thomas Frühauf (Spedition<br />

Thomas) und Gerhard Harer<br />

(Steiermarkbahn).<br />

5. Sarah Kampitsch (l.)<br />

und Nicole Niederl (beide<br />

BUSINESS MONAT) mit<br />

Fabrice Girardoni (Stuhleck<br />

Bergbahnen).<br />

6. Sylvia Loibner (Taxi 878) mit<br />

Spartenobmann Alfred Ferstl.<br />

© THOMAS LUEF<br />

76<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


AIRCONTACT 2019<br />

Schon traditionell traf sich auf der<br />

Aircontact, der zweitägigen Fachkonferenz<br />

des ACstyria Mobilitätsclusters,<br />

am Flughafen Graz das<br />

Who-is-who der österreichischen<br />

und internationalen Luftfahrtindustrie<br />

– der ideale Treffpunkt zum<br />

Netzwerken und Knüpfen neuer<br />

Geschäftsbeziehungen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1. BKS-Landesdirektor Nikolaus<br />

Juhasz und ACstyria-Mobilitätscluster-Geschäftsführerin<br />

Christa Zengerer.<br />

3. Rene Adam (FACC) und Isabelle<br />

Berger (4a manufacturing).<br />

4. Martin Stubenrauch (l.) und<br />

Karl Postl (beide Magna Steyr).<br />

© THOMAS LUEF<br />

2. Holger Friehmelt (FH Joanneum),<br />

Martina Windisch-König<br />

(FH Joanneum) und Björn Nagel<br />

(Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, v. l.).<br />

5. SFG-Geschäftsführer Christoph<br />

Ludwig, ACstyria-Mobilitätscluster-Geschäftsführerin<br />

Christa Zengerer und Josef<br />

Affenzeller (AVL List, v. l.).<br />

4<br />

5<br />

6


DIE BANK DER<br />

ZWEITEN CHANCE<br />

Die Zweite Sparkasse war das erste<br />

Projekt der Erste Stiftung zur Förderung<br />

sozialer und finanzieller Inklusion<br />

– und Thema des 317. Marketing<br />

Clubabends. Seit der Gründung<br />

der Zweiten Sparkasse im Jahr 2006<br />

wurde rund 15.000 Menschen in<br />

Österreich geholfen, ihre finanziellen<br />

Schwierigkeiten zu überwinden.<br />

Kunden der Zweiten Sparkasse<br />

erhalten ein Girokonto mit Bankomatkarte<br />

und Zugang zum Online-<br />

Banking sowie in Zusammenarbeit<br />

mit Partnerorganisationen kostenlose<br />

oder vergünstigte Bank- sowie<br />

eine Rechtsberatung pro Quartal.<br />

Dabei hat die Zweite Sparkasse keine<br />

Ertragsziele, sie arbeitet nicht<br />

gewinnorientiert, sondern ist dem<br />

gemeinwohlorientierten Sparkassengedanken<br />

verpflichtet.<br />

1 2<br />

3 4<br />

Selbstverständlich<br />

wählen<br />

wir unsere eigene<br />

Vertretung.<br />

5<br />

6<br />

Josef Göbel<br />

Josef Göbel GmbH,<br />

Fladnitz an der Teichalm<br />

„Ich gehe selbstverständlich<br />

wählen, weil ich als Unternehmer<br />

an der wirtschaftlichen<br />

Ausrichtung unseres Landes<br />

beteiligt sein will!“<br />

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© Christine Wiener Photography<br />

7<br />

8<br />

1. Die Referenten des Abends<br />

Oliver Kröpfl und Jutta<br />

Hofstätter (Steiermärkische)<br />

mit Moderator Andreas<br />

Jaklitsch (Rotes Kreuz<br />

Steiermark) und Thomas<br />

Foscht (Marketing Club<br />

Graz, v. r.).<br />

2. Leopold Hrovat,<br />

Claudia Kernbichler<br />

(Bankhaus Krentschker),<br />

Richard Brandstätter<br />

(Kleine Zeitung) und<br />

Michael Gradischnig<br />

(Steiermärkische, v. l.).<br />

3. Georg Jungwirth (Campus<br />

02), Michael Egger<br />

(Erfolgszeiten) und<br />

Hannes Haring (Porsche<br />

Kärntnerstraße, v. l.)<br />

4. René Kerschbaumer (Uni<br />

Graz) und Silvia Geier<br />

(Instahelp).<br />

5. Franz Trappl<br />

(Wirtschafsberatung<br />

Trappl), Doris Stiksl<br />

(pro<strong>Holz</strong> Steiermark)<br />

und Karl-Heinz Krois<br />

(Kühne + Nagel, v. l.).<br />

6. Andreas Spreitzer<br />

(brandbase), Richard<br />

Kaufmann (Spar)<br />

und Christian Lagger<br />

(Krankenhaus der<br />

Elisabethinen, v. l.).<br />

7. Michael Petz (Golfclub<br />

Liebenau) und Heike<br />

Riedl (Marketing Club<br />

Graz).<br />

8. Jörg Perchthaler<br />

(brandingpark) und<br />

Markus Hatzl (Destillerie<br />

Franz Bauer, v. l.).<br />

© OLIVER WOLF<br />

78<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Opernredoute <strong>2020</strong><br />

Der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres – bei der 22. Opernredoute am 25. Jänner <strong>2020</strong> trifft sich das<br />

Who-is-who der heimischen Wirtschaft, Politik, Medien, Kultur und Gesellschaft zum Netzwerken.<br />

Die Macher des Opernredoute-Krönchens <strong>2020</strong>,<br />

Juwelier Klaus Weikhard und Stardesignerin Eva Poleschinski,<br />

mit Redoute-Organisator Bernd Pürcher (v. l.).<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © OPERNREDOUTE/MARIJA KANIZAJ, JEANNE DEGRAA<br />

Das Motto spricht Tanzfreunden aus<br />

der Seele: „Alles Glück! Alles Walzer“<br />

wird die 22. Grazer Opernredoute<br />

prägen. Seit Jahren schätzt eine illustre<br />

Gästeschar aus dem In- und Ausland<br />

die einzigartige Mischung aus architektonisch<br />

prachtvollen Räumlichkeiten, exzellentem<br />

künstlerischem Rahmenprogramm<br />

und erstklassigem kulinarischem Angebot.<br />

Nicht umsonst strömt alles, was Rang und<br />

Namen hat, in die Oper Graz – daher gilt<br />

die Opernredoute auch zu Recht als gesellschaftlicher<br />

Höhepunkt des Jahres.<br />

KUNST AM PARKETT<br />

Und natürlich ist die 22. Opernredoute<br />

auch ein künstlerischer Höhepunkt, denn<br />

für die Unterhaltung sorgen die Besten<br />

der Besten: Die Grazer Philharmoniker,<br />

SängerInnen, Ballett und Chor der Oper<br />

Graz, das Orchester Sigi Feigl, das Grazer<br />

Salonorchester, Silvio Gabriel & Cuba<br />

Libre, Michel Nikolov & Friends, die Saitenspringer,<br />

Chris Oliver & Chris Oliver<br />

Band sowie zahlreiche DJs begleiten die<br />

Gäste durch die Ballnacht des Jahres.<br />

Passend zu dieser enormen Vielfalt können<br />

die Gäste durch gleich neun verschiedene<br />

Ballwelten flanieren: Die zahlreichen<br />

Räumlichkeiten – auch hinter den Kulissen<br />

– verwandeln sich in einzigartige zauberhafte<br />

Welten, in denen die Opernredoute-Gesellschaft<br />

bezaubert, verwöhnt, zum<br />

Tanzen und miteinander ins Gespräch gebracht<br />

wird. Großartige Shows bietet der<br />

Ballroom in der Oper: die Stars des Hauses<br />

eröffnen das Ballhighlight und zelebrieren<br />

weitere künstlerische Höchstleistungen zu<br />

Mitternacht. Ein unvergesslicher Abend im<br />

Walzerglück steht bevor.<br />

INFO<br />

22. OPERNREDOUTE<br />

Conférencière<br />

Maria Happel.<br />

Samstag, 25. Jännner <strong>2020</strong><br />

Einlass: 18.30 Uhr<br />

Eröffnung: 21.00 Uhr • Ende: 5.00 Uhr<br />

Eintrittskarten im Ticketzentrum Kaiser-Josef-Pl. 10,<br />

8010 Graz • Tel.: 0316/8000<br />

tickets@opernredoute.com<br />

www.opernredoute.com<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

79


1<br />

2<br />

HOLZ ALS<br />

ANTWORT<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Der Klimawandel mit all seinen Folgen<br />

ist nicht nur Herausforderung,<br />

sondern vor allem Chance für die<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft – dieses Thema stand<br />

auch beim diesjährigen <strong>Holz</strong>-Cluster-<br />

Empfang im Mittelpunkt. Gemeinsam<br />

mit rund 130 Gästen wurden in<br />

der Grazer Seifenfabrik aktuelle Forschungstrends<br />

diskutiert und sorgten<br />

dabei für so manchen Aha-Effekt. Ein<br />

Highlight des Abends war sicherlich<br />

die Keynote von Baumeister Harald<br />

Professner, der unter anderem die<br />

kontroversielle These aufstellte, dass<br />

in Summe 40 Prozent des weltweiten<br />

CO 2<br />

-Aufkommens alleine durch die<br />

Bauwirtschaft verursacht wird.<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Wohlfühltischlerei!<br />

Altes erhalten, Neues<br />

gestalten“ – das ist<br />

das Motto der Tischlerei<br />

Knaus. Und das bereits seit<br />

über 100 Jahren. Die Wohlfühltischlerei<br />

gestaltet u. a.<br />

Zirbenbetten, die für Erholung<br />

sorgen und ein stilvoller<br />

Blickfang aus <strong>Holz</strong> in den<br />

eigenen vier Wänden sind.<br />

Metallfrei und mit viel Liebe<br />

zum Detail geschaffen,<br />

sorgen sie – dank radiästhetisch<br />

bestätigter Wirkung –<br />

für einen strahlenfreien, gesunden<br />

Schlaf. Tipp: Auf<br />

der Häuslbauermesse Graz<br />

(23. bis 26.1.<strong>2020</strong>) wird u. a.<br />

das Zirbenbett <strong>2020</strong> präsentiert!<br />

www.knaus.at<br />

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1. Clustergeschäftsführer<br />

Christian Tippelreither,<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann<br />

Paul Lang, Landesrätin<br />

Barbara Eibinger-<br />

Miedl und <strong>Holz</strong>cluster-<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Richard Stralz (v. l.).<br />

2. Die Vortragenden Gerhard<br />

Schickhofer (holz.bau<br />

forschungs gmbh), Thomas<br />

Gimpel (LEAN MC),<br />

Baumeister und Keynote-<br />

Speaker Harald Professner<br />

(Rhomberg Holding) und<br />

Stefan Brugger (Technische<br />

Universität Graz, v. l.).<br />

3. Harald Strobl (Strobl<br />

Bau), pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-<br />

Geschäftsführerin Doris<br />

Stiksl und pro<strong>Holz</strong>-<br />

Steiermark-Obmann Paul<br />

Lang (v. l.).<br />

4. Konrad Mörth<br />

(Liechtenstein <strong>Holz</strong>treff),<br />

ACStyria-Geschäftsführerin<br />

Christa Zengerer, Monika<br />

Zechner, WKO-Obfrau der<br />

Fachgruppe <strong>Holz</strong>industrie,<br />

und Stefan Theissl (Haas<br />

Fertighaus, v. l.).<br />

5. Eberhard Schrempf<br />

(Creative Industries<br />

Styria, l.) und Franz<br />

Mayr-Melnhof-Saurau<br />

(Forstbetrieb Franz Mayr-<br />

Melnhof-Saurau).<br />

6. Landesforstdirektor<br />

Michael Luidold, GF MM<br />

Forst, Willibald Ehrenhöfer<br />

(Forstbetrieb Franz Mayr-<br />

Melnhof-Saurau) sowie<br />

Helga Rosenkranz und<br />

Wolfgang Rosenkranz<br />

(beide Tischlerei<br />

Rosenkranz, v. l.).<br />

7. Manfred Gaulhofer<br />

(Gaulhofer Industrie-<br />

Holding), Manfred<br />

Steinwiedder (GF<br />

Hasslacher Preding<br />

<strong>Holz</strong>industrie), Bernhard<br />

Klapf und Reinhard Kaltzin<br />

(beide Hasslacher Preding<br />

<strong>Holz</strong>industrie, v. l.).<br />

8. Anja Krenn (WKO<br />

Steiermark-Sparte<br />

Transport und Verkehr)<br />

und Gottfried Golob als<br />

Vertreter der <strong>Holz</strong>frächter.<br />

© MIA’S PHOTOART, HOLZCLUSTER STEIERMARK<br />

80<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


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TEXT: SARAH KAMPITSCH, FOTO: MIA’S PHOTOART<br />

TRADITION SÄGEWERK<br />

Außergewöhnlicher Werdegang – aus dem Tourismus zurück zum <strong>Holz</strong>.<br />

<strong>2020</strong> wird Petra Huber Geschäftsführerin im Traditionssägewerk Kaml-Huber.<br />

Eigentlich hätte die Schwester<br />

das elterliche Sägewerk<br />

Kaml-Huber übernehmen<br />

sollen. Die bog dann aber<br />

nach der HTL an einer anderen Ecke<br />

ab – und Petra Huber kam vom Tourismus<br />

zurück zu ihren Wurzeln.<br />

Seit 2008 arbeitet sie im<br />

Betrieb, <strong>2020</strong> übernimmt sie<br />

die Position der Geschäftsführung<br />

ihres Vaters. Mit vielen<br />

Aus- und Weiterbildungen<br />

in der <strong>Holz</strong>wirtschaft in den<br />

letzten Jahren hat sie sich auch<br />

inhaltlich entsprechend auf<br />

die neuen Aufgaben vorbereitet.<br />

Gleichzeitig beginnt die<br />

Vorstandsfunktion bei pro-<br />

<strong>Holz</strong>. In einer sehr stark männerdominierten<br />

Branche fällt<br />

das auf, Huber selbst sieht das<br />

aber nicht so streng. Da viele<br />

forstwirtschaftliche Betriebe<br />

familiär geführt werden, übernimmt<br />

meist der Sohn irgendwann<br />

die Geschäftsführung.<br />

„Bei uns hat sich diese Frage<br />

nie gestellt, weil wir zwei<br />

Mädchen sind“, lacht Huber.<br />

Eine familiäre Verpflichtung<br />

war die Übernahme jedoch<br />

nie: 2008 war sie es, die auf ih-<br />

ren Vater zukam.<br />

Die Erfahrungen aus<br />

der Spitzengastronomie<br />

bieten Huber eine wert-<br />

volle Perspektive auf die<br />

<strong>Holz</strong>industrie. Zum einen<br />

ist ihr Kommunikation ganz<br />

wichtig, das interne Betriebs-<br />

klima soll harmonisch sein.<br />

Konnte man früher manche<br />

Dinge etwas gelassener sehen,<br />

sind heute Kundenkonzentriertheit<br />

und die genaue Auftragserfüllung<br />

oberstes Gebot,<br />

um konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

„Wenn ich eine Hose will,<br />

gehe ich auch nicht mit einem<br />

Rock nach Hause.“<br />

ZUKUNFTSAUSSICHT<br />

Für die betriebliche Zukunft<br />

sollen die Prozesse, die bereits<br />

gut funktionieren, zusätzlich<br />

optimiert werden. Produktion<br />

und Vertrieb mussten und müssen<br />

immer wieder an die zeitlichen<br />

Herausforderungen angepasst<br />

werden. Nur so kann man<br />

am Markt bestehen. Hierbei<br />

spielt wie so oft Digitalisierung<br />

eine wichtige Rolle. Durch die<br />

Automatisierungsprozesse bei<br />

Kaml-Huber wurden Mitarbeiter<br />

nicht etwa ersetzt, sondern<br />

effektiv umverteilt. Immerhin<br />

kämpfe man auch in der Sägeindustrie<br />

stark mit Arbeitskräftemangel,<br />

der Beruf des Sägefacharbeiters<br />

wird aufgrund der oft<br />

zu Unrecht negativ assoziierten<br />

Arbeitsbedingungen zur Seltenheit.<br />

Der frühere hohe Bedarf an<br />

Hilfsarbeitern in Sägewerken ist<br />

dank der Digitalisierung nicht<br />

mehr so stark gegeben, Mitarbeiter<br />

müssen inzwischen Maschinen<br />

und EDV-Programme<br />

bedienen können – ein Vorteil,<br />

so Petra Huber: „Es ist heutzutage<br />

leichter, einen Maschinenbauer<br />

zu finden als einen Hilfsarbeiter,<br />

der Bretter schlichtet.“<br />

Am Produkt selbst brauche es<br />

keine Änderungen, da Huber<br />

auch in Zukunft in ihrem Sägewerk<br />

Kaml-Huber auf Rundholz<br />

setzt.<br />

Dass das Bestehende weitergeführt<br />

wird, ist Huber auch<br />

im Betrieb sehr wichtig. Es sei<br />

nicht immer notwendig, das Rad<br />

neu zu erfinden. „Für mich hat<br />

Tradition einfach Bestand.“


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