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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 10/2019

Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e. V.

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erhofft: Jan Gürtler und Valentin Baus unterlagen<br />

der Türkei im Halbfinale <strong>mit</strong> 0:2.<br />

Da<strong>mit</strong> gelang den Türken die Revanche für<br />

das Halbfinal‐Aus bei der EM 2017. Baus<br />

und Gürtler gewinnen so<strong>mit</strong> Team‐Bronze.<br />

Auch Tim Laue und Benedikt Müller<br />

unterlagen in ihrem Halbfinale der WK 6.<br />

Die deutschen Youngster gewannen zwar<br />

im fünften Satz das Auftaktdoppel, mussten<br />

sich dann in beiden Einzeln geschlagen<br />

geben. Bronze ist dennoch ein hervorragendes<br />

Resultat für den 23‐jährigen<br />

Laue und den erst 16‐jährigen Müller –<br />

der da<strong>mit</strong> gleich von seiner ersten EM <strong>mit</strong><br />

einer Medaille zurückkehrt.<br />

Lena Kramm, Marlene Reeg und Bente<br />

Harenberg holten im letzten Gruppenspiel<br />

Wir haben unsere<br />

6 7<br />

Arbeit in noch einmal<br />

professionalisiert. Ich<br />

freue mich sehr, dass wir<br />

hier schon die ersten<br />

Foto: Binh Truong<br />

Früchte sehen.«<br />

VOLKER ZIEGLER<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4 5<br />

gegen die Ukraine die nötigen Punkte, und<br />

schafften den Sprung ins Halbfinale der<br />

WK 9‐<strong>10</strong>. Dort unterlag das deutsche<br />

Team zwar der Türkei <strong>mit</strong> 0:2, aber die<br />

Freude über Bronze war riesig.<br />

Einen versöhnlichen Abschluss feierten<br />

auch Lisa Hentig und Sandra Mikolaschek<br />

in der WK 4‐5: Sie gewannen ihr letztes<br />

Spiel gegen Russland <strong>mit</strong> 2:1 und schließen<br />

die EM so<strong>mit</strong> auf Rang vier ab.<br />

ZWEI TICKETS FÜR<br />

TOKIO SCHON SICHER<br />

In der Wettkampfklasse 3 zeigte Thomas<br />

Schmidberger (Foto 3) im gesamten Turnier<br />

seine Dominanz – lediglich einen<br />

Durchgang ließ er in der Gruppenphase<br />

liegen. Sein Halbfinale gegen Lokalmatador<br />

Alexander Ohgren gewann er in drei<br />

Sätzen und auch der Franzose Florian<br />

Merrien wurde dem 27‐Jährigen lediglich<br />

im zweiten Satz gefährlich. Doch Schmidberger<br />

wehrte die Satzbälle ab und ließ<br />

da<strong>mit</strong> keine Zweifel aufkommen. Er gewann<br />

Durchgang drei <strong>mit</strong> 11:6 und durfte<br />

jubeln: Als Europameister qualifizierte er<br />

sich gleichzeitig für die Paralympics 2020.<br />

Zuvor hatte Thomas Brüchle (5) dem<br />

Franzosen Merrien in seinem Halbfinale<br />

zu einem klaren Sieg gratulieren müssen –<br />

so<strong>mit</strong> gewann der Lindauer Bronze.<br />

Valentin Baus (4) dominierte die WK 5<br />

genauso wie Schmidberger die WK 3. Der<br />

Bochumer setzte sich in seinem Halbfinale<br />

<strong>mit</strong> 3:0 gegen den amtierenden Europameister<br />

Ali Ozturk durch. Und auch im<br />

Endspiel gegen Mitar Palikuca ließ der Bochumer<br />

absolut nichts anbrennen. Er dominierte<br />

die Begegnung zu jeder Zeit und<br />

holte sich so Gold und sein Ticket für Tokio.<br />

»Ich bin überglücklich über den Titelgewinn<br />

und darüber, dass ich nach der<br />

Durststrecke die Bestätigung bekommen<br />

habe, dass die Umstellung im Spiel und<br />

meine harte Arbeit im Training der richtige<br />

Weg waren«, sagte der frischgebackene<br />

Europameister.<br />

Sensationell ins Finale zog Stephanie<br />

Grebe (6) ein. Dort traf die 31‐Jährige erneut<br />

auf Maliak Alieva, gegen die sie in der<br />

Gruppenphase zum ersten Mal überhaupt<br />

knapp gewann. Und auch im Finale begann<br />

Grebe stark, ging <strong>mit</strong> 2:0‐Sätzen in<br />

Führung – und konnte die Goldmedaille<br />

quasi schon riechen. Doch der Russin gelang<br />

es, sich zurück ins Spiel zu kämpfen<br />

und es tatsächlich noch zu drehen. Mit<br />

dem Vize‐Europameistertitel dürfte Grebe<br />

der Qualifikation für die Paralympischen<br />

Spiele 2020 allerdings auch schon ein erhebliches<br />

Stück nähergekommen sein.<br />

Ebenfalls Silber gewann Janina Sommer<br />

(1) bei ihrer EM‐Premiere in der WK<br />

1, die zum ersten Mal separat ausgespielt<br />

wurde. Bei Sandra Mikolaschek (2) (WKs<br />

Die deutschen Medaillengewinner*<br />

innen im Einzelwettbewerb.<br />

4‐5) lief es hingegen nicht wie gewünscht.<br />

Sie verlor ihr Halbfinale gegen die in der<br />

Weltrangliste zwei Plätze hinter ihr geführte<br />

Serbin Nada Matic klar in drei Sätzen.<br />

Doch die Wahl‐Düsseldorferin darf<br />

sich <strong>mit</strong> einer Bronze‐Medaille trösten.<br />

Thomas Rau (7) zeigte in seinem Halbfinale<br />

gegen Peter Rosenmeier über weite<br />

Strecken ganz großen <strong>Sport</strong>. Nach fünf<br />

Sätzen durfte dennoch der Weltranglisten‐<br />

Zweite aus Dänemark über den Final‐Einzug<br />

jubeln. Für den Spieler des RBS Solingen<br />

ist die Bronzemedaille die Belohnung<br />

für einen tollen Einzel‐Wettbewerb bei<br />

den Europameisterschaften.<br />

Bundestrainer Volker Ziegler erlebte in<br />

Helsingborg <strong>mit</strong> 13 Medaillen ein unvergessliches<br />

Turnier: »Wir haben unsere Arbeit<br />

in den vergangenen Monaten noch<br />

einmal professionalisiert – unter anderem<br />

durch mehr hauptamtliche Trainer. Ich<br />

freue mich sehr, dass wir hier schon die<br />

ersten Früchte sehen«, sagt Ziegler nach<br />

der erfolgreichen Reise, die durch das<br />

Bundesministerium des Innern, für Bau<br />

und Heimat gefördert wurde. »Unsere<br />

Athleten haben gezeigt, dass sie sich weiterentwickelt<br />

haben und auf europäischer<br />

Ebene inzwischen fast überall oben <strong>mit</strong>mischen.<br />

Besonders freut mich natürlich,<br />

dass Thomas Schmidberger und Valentin<br />

Baus ihr Ticket für Tokio bereits lösen<br />

konnten. Toll ist aber auch, dass <strong>mit</strong> Janina<br />

Sommer, Benedikt Müller, Dirk Hartmann<br />

und Maximilian Kröber gleich vier unserer<br />

Debütanten eine Medaille erspielt haben.«<br />

Quelle: DBS, S. Scholten<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 27

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