Sport + Mobilität mit Rollstuhl 10/2019

FACHBEREICHE
David Lebuser gilt als Pionier und
Wegbereiter des WCMX in
Ronja
Deutschland. Ausgerechnet bei
der ersten WM im eigenen Land
konnte er verletzungsbedingt nicht
in den Wettkampf eingreifen.
Für ›Sport + Mobilität mit Rollstuhl‹
zieht er sein persönliches Fazit
dieser tollen Veranstaltung.
Tom
Fotos: Anna Spindeldreier
KOMMENTARI
»Ein großer Schritt für die
Entwicklung des Sports«
Weltmeisterschaft in Köln für alle ein »riesiges Erlebnis«
Metin
Welch großartige Wettkämpfe,
spannende Duelle und große
Tricks konnten wir da sehen
bei den WCMX World Championships in
Köln. Nun konnte ich mein eigenes sportliches
Ziel durch eine Daumenverletzung in
den Vorbereitungen leider nicht erreichen,
aber dafür als Co‐Moderator mit
bestem Blick sehen, was da aus meinem
kleinen Hobby von vor zehn Jahren entstanden
ist.
In meiner Startkategorie (Div. 1 – die
Red.) gab es ja fast keinen Zweifel, dass
der Titelverteidiger Aaron Fotheringham
den Titel auch behalten wird. Dahinter
formt sich aber ein talentiertes, internationales
Feld, das viel Spannung versprochen
hat. Leider war durch Verletzungspech
das Feld dezimiert, denn neben mir
fiel auch der serbische Starter Nemanja
Radicevic aus. Genau wie ich, hatte er
durchaus Chancen auf das Treppchen.
Bei den Frauen haben wir ein großes
und breit gefächertes Feld gesehen mit
vielen verschiedenen Typen, Behinderungen
und Altersklassen. Es war das wohl
umstrittenste Ergebnis, aber auch ein
Wink mit dem Zaunpfahl, was dieser Sport
braucht: eine Klassifizierung und noch
mehr Sportler in den einzelnen Kategorien,
um vergleichbare Starter zu haben.
Til
Neben Lili Rice war hier ja unsere deutsche
Newcomerin Ronja Holtze Favoritin.
Am Ende ein nicht ganz nachvollziehbarer
dritter Platz, aber bei ihrem ersten Auftritt
bei den Weltmeisterschaften darf sie damit
wohl mehr als zufrieden sein.
Alles in allem ein großartiges Event
und ein großer Schritt in die richtige Richtung
für die Entwicklung des Sports. Und
wenn man über die Entwicklung des
Sports spricht, dann muss man vor allem
auch von den großartigen Kids sprechen.
Die Kids haben eine Show geliefert, die
den Großen definitiv ebenbürtig war. Das
verspricht doch eine großartige Zukunft
für diesen jungen Sport, denn die Kinder
werden die Latte mit Sicherheit noch
deutlich höher hängen.
Glaubt ihr etwa jetzt schon, dass das
was Aaron da macht, unmöglich scheint?
Dann wartet mal bis Tom, Metin oder Aylin
(Seite 12) das Unmögliche möglich machen.
Ich bin mir sicher, dass sie noch so
einiges erreichen, was hier und heute unvorstellbar
scheint.
Besonders beeindruckt hat mich Metin,
der mit seinen vier Jahren gezeigt hat,
dass es kein ›zu jung‹ gibt, um seinen Rollstuhl
zu beherrschen und der in dem jungen
Alter schon genau verstanden hat,
was die Judges sehen wollen. Oder Tom,
der hier verdient gewonnen hat, weil er
gezeigt hat, dass er sich verbessern konnte
und der sich von den Rückschlägen der
letzten beiden Meisterschaftsteilnahmen
nicht hat beeindrucken lassen.
Auch unsere internationalen Gäste bei
den Kids haben sehr beeindruckt und lassen
keinen Zweifel daran, dass hier etwas
Großes mit Zukunft entsteht.
Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen
Zuschauer*innen bedanken, denn es wurde
ausnahmslos jede*r angefeuert – und
das hat das Event zusätzlich zu einem riesigen
Erlebnis für alle gemacht. Natürlich
danke ich auch dem Orga‐Team um Patrick
Krause, allen Sponsoren und ganz besonders
allen Helfer*innen und Volunteers –
selten ein so grandioses und gut gelauntes
Team an freiwilligen Helfern gesehen.
Freuen wir uns auf das was da noch
kommt. Eine WCMX‐Weltmeisterschaft
wird es so schnell nicht wieder in
Deutschland geben, aber die internationalen
Deutschen Meisterschaften und viele
andere Events in 2020 werden den Glamour
der WM sicher gebürtig weitertragen.
David Lebuser
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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 10/2019