Sport + Mobilität mit Rollstuhl 10/2019
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e. V.
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FACHBEREICHE<br />
Für die deutsche Nationalmannschaft<br />
hat die heiße Phase<br />
der Vorbereitung auf die<br />
Weltmeisterschaft (B-Pool) Mitte<br />
November in Berlin begonnen – Der<br />
Kader steht – Mannschaft und<br />
Trainerteam arbeiten für das große<br />
Ziel: Aufstieg in die A-Gruppe.<br />
Am 17. November, wird die Para<br />
Eishockey‐Weltmeisterschaft in<br />
Berlin eröffnet. Cheftrainer Andreas<br />
Pokorny ist die Vorfreude anzumerken.<br />
»Langsam steigt die Anspannung. Der<br />
Verband ermöglicht uns diese Heim‐WM<br />
und ich freue mich riesig darauf«, betont<br />
der frühere Eishockey‐Profi, der seit 2012<br />
Cheftrainer der Para Athleten ist. „Für jeden<br />
<strong>Sport</strong>ler ist es das Größte, bei einem<br />
solchen Turnier vor heimischem Publikum<br />
dabei zu sein. Diesen Vorteil wollen<br />
wir nutzen.«<br />
Insgesamt kämpfen sechs Mannschaften<br />
in Berlin um den Sprung unter die besten<br />
Teams der Welt, aber nur die beiden<br />
Erstplatzierten schaffen den Aufstieg in<br />
den A‐Pool und haben da<strong>mit</strong> die Möglichkeit,<br />
sich für die Paralympischen Winterspiele<br />
2022 in Peking (China) zu qualifizieren.<br />
Dabei setzen Pokorny und sein Co‐<br />
Trainer Michael Gursinsky größtenteils<br />
auf bewährte Kräfte. Das Gros der 17‐köpfigen<br />
Mannschaft, die aus 15 Feldspielern<br />
und zwei Torhütern besteht, spielt bereits<br />
seit rund zwei Jahren zusammen. »Wir haben<br />
eine gute Formation gefunden. Die<br />
Jungs sind eingespielt, das ist sicher ein<br />
Vorteil für uns«, sagt Pokorny. Das Gerüst<br />
bilden die »alten Haudegen« Jörg Wedde,<br />
Robert Pabst und Bas Disveld, dazu sind<br />
PARA EISHOCKEYI<br />
Heim-WM als Chance<br />
»Wir geben alles für den Wiederaufstieg in die A-Gruppe«<br />
Bernhard Hering, Felix Schrader und Ingo<br />
Kuhli‐Lauenstein Anwärter auf die<br />
Stammformation. Als Neuling ist Veit<br />
Mühlhans dabei. Der 22‐Jährige, der erst<br />
seit Sommer beim Para Eishockey dabei<br />
ist, soll die Möglichkeit bekommen, bei einem<br />
großen Wettkampf Turnierluft zu<br />
schnuppern. »Er ist ein Riesentalent und<br />
einer für die Zukunft«, sagt Pokorny.<br />
Gespielt wird in der Eissporthalle des<br />
ECC Preussen Berlin in Charlottenburg.<br />
Dabei trifft Deutschland auf die Teams aus<br />
China, Russland, Polen, Großbritannien<br />
und der Slowakei. Mit Russland reist eines<br />
der stärksten Teams der Welt an. »Die<br />
Russen sind klarer Favorit auf den Titel«,<br />
ist Pokorny überzeugt. »Um den zweiten<br />
Aufstiegsplatz streiten wir uns <strong>mit</strong> China<br />
und der Slowakei.«<br />
Gegen die Slowaken hat das deutsche<br />
Team beim Katarina‐Witt‐Cup erst kürzlich<br />
bewiesen, dass es gut in Form ist. Alle<br />
drei Duelle gewann Deutschland überzeugend<br />
(4:0, 6:5, 6:4) und machte beste Werbung<br />
für Para Eishockey. Anschließend<br />
durfte das Team in der Drittelpause der<br />
Partie zwischen den Eisbären Berlin und<br />
den Kölner Haien in der Deutschen Eishockey‐Liga<br />
(DEL) aufs Eis und ihre spektakuläre<br />
<strong>Sport</strong>art vorführen. Ein weiterer<br />
Präsentations‐Termin ist beim Deutschland‐Cup<br />
(7. bis <strong>10</strong>. November) in Krefeld<br />
geplant.<br />
»Das waren gute Tests« erklärt Pokorny.<br />
»Ich bin sehr zufrieden <strong>mit</strong> der Vorbereitung,<br />
die Jungs haben seit Sommer<br />
gut gearbeitet. Jetzt geht es um den Feinschliff,<br />
wir wollen das Überzahl‐ und Unterzahlspiel<br />
noch verbessern. Aber alles in<br />
allem sind wir für die WM gerüstet.« Das<br />
Team aus China hingegen sei im Vorfeld<br />
schwer einzuschätzen. »Das ist die große<br />
Unbekannte, wir bekommen wenig <strong>mit</strong>.<br />
Aber wir können davon ausgehen, dass sie<br />
<strong>mit</strong> Blick auf ihre Paralympics 2022 eine<br />
entsprechend starke Truppe aufbauen<br />
werden.« Nichtsdestotrotz: »Wir spielen<br />
im eigenen Land und werden für den Wiederaufstieg<br />
alles geben.«<br />
Erstmals überhaupt gibt es die Möglichkeit,<br />
ein internationales Turnier dieser<br />
Größe in Deutschland hautnah zu erleben.<br />
2017 musste Deutschland den Abstieg in<br />
den B‐Pool hinnehmen. Mit den eigenen<br />
Fans im Rücken soll im eigenen Land die<br />
Rückkehr in den Kreis der weltweit besten<br />
acht Para Eishockey‐Nationen gelingen.<br />
Fernziel sind die Paralympics in Peking.<br />
Pokorny: »Wir müssen einen Schritt nach<br />
dem anderen gehen. Priorität hat das erfolgreiche<br />
Abschneiden bei der Heim‐<br />
WM.«<br />
Das deutsche Aufgebot<br />
Simon Kunst, Klaus Brzoska (beide Tor),<br />
Hugo Rädler, Robert Pabst, Lucas Sklorz,<br />
Christian Pilz, Bas Disveld, Felix Schrader,<br />
Ingo Kuhli‐Lauenstein, Bernhard Hering,<br />
Jörg Wedde, Jacob Wolff, Finn Bentzen,<br />
Veit Mühlhans, Nils Krüger und Christian<br />
Jaster, ehemaliger DRS‐Fachbereichsleiter<br />
Para Eishockey.<br />
Quelle: Stefanie Bücheler-Sandmeier<br />
Foto: Ralf Kuckuck<br />
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<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>