Sport + Mobilität mit Rollstuhl 10/2019
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e. V.
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e. V.
- TAGS
- spiel
- rollstuhlbasketball
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verbandes e.V.<br />
38. Jahrgang | Nr. <strong>10</strong> | Oktober <strong>2019</strong><br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong><br />
MIT ROLLSTUHL<br />
• Para Tischtennis<br />
Deutsche TT-Cracks<br />
rocken Helsingborg<br />
• HRA-<strong>Rollstuhl</strong>sporttag<br />
»Hamburgs größtes<br />
Klassenzimmer«<br />
Ziel erreicht:<br />
Ticket für Tokio<br />
PLATZ 4 FÜR DEUTSCHE HERREN<br />
BEI RBB-EM IN POLEN
www.volkswagen-mobil.de<br />
Annika, BWL-Studentin, Volkswagen Kundin<br />
Ich bin ich.<br />
Und das ist mein Volkswagen.<br />
Volkswagen Fahrhilfen. Individualität in Serie.<br />
„Volkswagen unterstützt mich bei meinen Plänen – <strong>mit</strong> ausgereiften Modellen,<br />
modernen Fahrerassistenzsystemen und speziellen Fahrhilfen ab Werk, die exakt<br />
auf meine Bedürfnisse abgestimmt werden.“<br />
Sichern auch Sie sich Individualität in Serie und zudem bis zu 15 % Nachlass. 1<br />
Ihr Volkswagen Partner berät Sie gern.<br />
Kraftstoffverbrauch in l/<strong>10</strong>0 km: 5,2–4,9 (kombiniert), CO 2-Emissionen in g/km: 118–112 (kombiniert). 1 Die Volkswagen AG<br />
gewährt Menschen <strong>mit</strong> Behinderung im Zeitraum 01.01. bis 31.12.<strong>2019</strong> beim Kauf von nahezu allen fabrikneuen Fahrzeugen<br />
der Marke Volkswagen PKW einen Nachlass von 15 % auf den zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen Listenpreis, inklusive<br />
Fahrhilfen. Voraussetzung: Grad der Behinderung mind. 50. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis. Stand <strong>10</strong>/19
VORWORT<br />
Verstärkung für die<br />
Bundeszentrale in Hamburg<br />
Liebe Mitglieder des DRS,<br />
liebe Freundinnen und Freunde<br />
des <strong>Rollstuhl</strong>sports,<br />
wir bedanken uns herzlich für die vielen positiven Rückmeldungen<br />
zur letzten Ausgabe des Magazins, welches<br />
sich ja traditionell <strong>mit</strong> dem Bereich Kinder‐ und Jugend<br />
beschäftigt. Solche Konstanz in der Darbietung ist nur<br />
möglich, wenn über Jahre hinaus Vertrauen und nachhaltige<br />
Absprachen bestehen. Mit der verantwortlichen<br />
Agentur unter der Leitung von Gregor Pleßmann können wir eine derartige Qualität anbieten<br />
und voller Stolz auf jahrelange Verbandschroniken zurückblicken.<br />
Vielen Dank, lieber Gregor Pleßmann!<br />
Über die Rückkehr eines langjährigen hauptamtlichen Wegbegleiters<br />
freuen wir uns in der Bundeszentrale in Hamburg besonders.<br />
Malte Wittmershaus wird wieder in unseren Reihen arbeiten und<br />
das Team der Kommunikation verstärken. Dazu wird er sich eigenverantwortlich<br />
um diverse Projekte kümmern.<br />
Die noch vakante Stelle in Duisburg wird zeitnah besetzt werden,<br />
hier werden natürlich intensive Bewerbungsgespräche geführt.<br />
In Duisburg selber hat Daniel Jakel seit 20‐jähriges Jubiläum. Seit vielen Jahren führt er Aufgaben<br />
beim BRSNW als Stellenpartner, sowie natürlich bei seinem Arbeitgeber, dem DRS aus.<br />
Wir gratulieren aus vollem Herzen und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Jahre.<br />
Ende des Jahres tagt der DRS <strong>Sport</strong>ausschuss im Süden Deutschlands. U. a werden hier auch<br />
Abstimmungen zu den <strong>Sport</strong>‐ und <strong>Sport</strong>ehrenpreisen durchgeführt. Noch haben alle Mitglieder<br />
des DRS Gelegenheit Vorschläge zu unterbreiten. Dies kann formlos per Mail geschehen.<br />
Also, wenn verdienstvolle <strong>Sport</strong>ler bekannt sind, oder Menschen die nach ihrer persönlichen<br />
Karriere sich in den Dienst der Sache gestellt haben, bitte einfach anmelden.<br />
Die Preise selber werden dann im Rahmen des nächsten Verbandstages vergeben.<br />
Willi Lemke<br />
DRS-Ehrenpräsident<br />
Prof. Dr. Joachim Breuer<br />
DRS-Ehrenpräsident<br />
Kooperationspartner<br />
Herzlichst<br />
Ulf Mehrens<br />
GEMEINSAM AKTIV!<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong><br />
3
OKTOBER <strong>2019</strong><br />
16<br />
20<br />
8<br />
Foto: Anna Spindeldreier<br />
Malte Wittmershaus wird in<br />
Zukunft wieder die DRS-Bundeszentrale<br />
in Hamburg verstärken.<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
6 DBS-AKADEMIE<br />
Referenten gesucht<br />
6 DRS INTERN<br />
Henning Schulze sucht neue<br />
berufliche Herausforderung<br />
6 PREISE UND EHRUNGEN<br />
Ehrenamt ist unverzichtbar –<br />
eine entsprechende<br />
Würdigung auch<br />
7 MENSCHEN<br />
Raúl Krauthausen: »Wir<br />
sind die Regisseure unseres<br />
eigenen Lebens«<br />
7 PFEFFERSPORT E. V.<br />
Rundes Jubiläum<br />
8 DRS VOR ORT<br />
DRS auf der Rehacare<br />
9 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />
Tokyo calling<br />
23 DRS VOR ORT<br />
Der DRS auf dem<br />
BGW Forum <strong>2019</strong><br />
TITEL<br />
16 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />
Ziel erreicht – Herren sichern<br />
sich Ticket für Tokio<br />
20 HRA ROLLSTUHLSPORTTAG<br />
»Hamburg größtes<br />
Klassenzimmer«<br />
26 PARA TISCHTENNIS<br />
Deutsche TT-Cracks rocken<br />
Helsingborg<br />
FACHBEREICHE<br />
<strong>10</strong> PARA EISHOCKEY<br />
Heim-WM als Chance<br />
14 WCMX WM<br />
Kommentar: »Ein großer<br />
Schritt für die Entwicklung des<br />
<strong>Sport</strong>s«<br />
30 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />
Neue Rollstühle für deutsche<br />
Herren<br />
30 RBBL<br />
Clubs gründen Förderverein<br />
4<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong><br />
34 PARA KANU<br />
Zurück in der Weltspitze
INHALT<br />
26<br />
SPORT VOR ORT<br />
9 USC MÜNCHEN<br />
›One moment for you‹<br />
22 RBB MÜNCHEN<br />
Iguanaclash – <strong>Rollstuhl</strong>basketballfest<br />
verbindet<br />
23 USC MÜNCHEN<br />
Trauer um Heinz Nolting<br />
23 SGH BERLIN<br />
Nachruf Adnan Souleiman<br />
28 SPINAL CORD INJURY DAY<br />
Begegnung auf Augenhöhe<br />
32 TRIER DOLPHINS<br />
Der Wheelsoccermeister<br />
kommt aus Trier<br />
32 ROLLI-HAIE KÖLN<br />
Nachruf Jochen Sch<strong>mit</strong>t<br />
SPORT KOMPAKT<br />
24 PARA BADMINTON<br />
Zwei Medaillen für<br />
deutsches Team<br />
24 PARA SCHWIMMEN<br />
Edelmetall für deutsche<br />
Schwimmer<br />
24 PARA TRIATHLON<br />
Dreifacher Gold-Jubel<br />
24 PARA RADSPORT<br />
19 Edelmetalle für das<br />
deutsche Team<br />
DRS SERVICE<br />
28 SPORTKALENDER<br />
Termine November <strong>2019</strong><br />
41 ADRESSEN<br />
Ihre DRS-Ansprechpartner<br />
42 AUSSCHREIBUNGEN UND<br />
ERGEBNISSE<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong><br />
Informationsschrift des DRS e. V.<br />
38. Jahrgang, Heft <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> –<br />
Oktober <strong>2019</strong><br />
Herausgeber<br />
Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. <strong>10</strong><br />
47055 Duisburg<br />
www.rollstuhlsport.de<br />
www.facebook.com/rollstuhlsport<br />
Redaktion und Layout<br />
Pleßmann Design<br />
Gregor Pleßmann, g.p. (verantw.)<br />
Lambertus-Kirchplatz 7<br />
59387 Ascheberg<br />
redaktion@rollstuhlsport.de<br />
Anzeigen<br />
Pleßmann Kommunikations Design<br />
Es gilt die Preisliste Nr. 17/2017<br />
Mit Beiträgen von<br />
Ulf Mehrens, USC München, Tanja<br />
Feddersen, DBS, David Lebuser,<br />
Hamburger Rolli-Allianz, RBB München,<br />
BS Niedersachsen, Sonja Scholten, Ines<br />
Gasteiger, Sören Pröpper, RSC Rollis<br />
Trier, Kevin Müller<br />
Druck<br />
Burlage Druck + Einband, Freckenhorst<br />
Erscheinungsweise<br />
monatlich<br />
Verkaufspreis<br />
ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Nicht<strong>mit</strong>glieder können ›<strong>Sport</strong><br />
+ <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹ über die DRS-<br />
Ge schäfts stelle beziehen.<br />
Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €<br />
(Inland, Ausland zzgl. Porto)<br />
Redaktionsschluss<br />
Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des<br />
Vormonats. Digitale Daten für Artikel/<br />
Fotos senden Sie bitte an<br />
redaktion@rollstuhlsport.de.<br />
Hinweis<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manu skripte und Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Titelfoto<br />
Aliaksandr Halouski – hier im Spiel um<br />
Platz 3 gegen die Türkei – war bei der<br />
EM in Polen bester deutscher Scorer.<br />
Foto: Werner Schorp<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird in den Texten überwiegend die<br />
männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger<br />
beziehen sich die Angaben auf<br />
Angehörige aller Geschlechter.<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 5
KURZ + BÜNDIG<br />
STELLENANGEBOT<br />
DBS-Akademie<br />
sucht Referenten<br />
Foto: Gregor Pleßmann<br />
n Die DBS-Akademie, ein Bildungsanbieter<br />
im Behinderten- und Rehabilitationssport<br />
und Unterstützer des DBS<br />
und seiner Landes- und Fachverbände<br />
in diesem Bereich sucht für die Ergänzung<br />
ihres Teams Referenten (m/w/d)<br />
für Lehrtätigkeiten (40 Std./Woche).<br />
Gefordert ist ein hohes Engagement,<br />
sich weiterzuentwickeln und ein Team<br />
zu unterstützen, hohe Flexibilität<br />
(Wochenendarbeit) und Zuverlässigkeit<br />
sowie eine hohe Reisebereitschaft.<br />
Voraussetzung ist ein abgeschlossenes<br />
Studium oder eine abgeschlossene<br />
Ausbildung im <strong>Sport</strong>bereich (z. B. Gymnastiklehrer*in,<br />
Dipl. <strong>Sport</strong>lehrer*in,<br />
Physiotherapeut*in), Erfahrung in der<br />
Leitung von Rehasportgruppen sowie<br />
EDV-Kenntnisse in Word, Excel und<br />
Powerpoint. Bewerbungen sind schriftlich<br />
oder per Mail zu richten an<br />
DBS-Akademie gGmbH, Ludger Elling,<br />
Vormannstraße 9, 48565 Steinfurt<br />
lelling@dbs-akademie.de. Stellenausschreibung<br />
unter dbs-akademie.de.<br />
n Henning Schulze, zuletzt Leiter der<br />
DRS‐Geschäftsstelle in Duisburg, hat den<br />
DRS auf eigenen Wunsch verlassen, um<br />
sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />
zu stellen. Im Januar 2015 war der<br />
gebürtige Erfurter, der in Leipzig ein<br />
<strong>Sport</strong>management‐Studium absolvierte,<br />
im Rahmen der DRS‐Inklusionkampagne<br />
›Gemeinsam was ins Rollen bringen‹<br />
zunächst als Projektleiter eingestellt<br />
worden. Nach Ende der Kampagne betreute<br />
er hauptverantwortlich das Projekt<br />
›Gemeinsam zum Korberfolg‹ und<br />
übernahm dann im Januar <strong>2019</strong> auch<br />
die Leitung der Geschäftsstelle in Duisburg.<br />
»Es war eine intensive, lehrreiche<br />
Henning Schulze (r.) auf<br />
der Rehacare 2018.<br />
DRS INTERN<br />
Henning Schulze sucht neue<br />
berufliche Herausforderung<br />
und vor allem sehr schöne Zeit und ich<br />
habe die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den verschiedenen<br />
Gremien des DRS stets geschätzt<br />
und als äußerst wertvoll empfunden«,<br />
fasst Schulze die gut viereinhalb<br />
Jahre seiner Tätigkeit für den DRS<br />
zusammen.<br />
Der DRS bedankt sich bei Henning<br />
Schulze für seine engagierte Arbeit und<br />
wünscht ihm für seine berufliche Zukunft<br />
alles Gute.<br />
Die Suche nach einem Nachfolger für<br />
die Leitung der DRS‐Geschäftsstelle in<br />
Duisburg hat schon begonnen. Für die<br />
Verkündung von Namen ist es laut Ulf<br />
Mehrens aber »noch zu früh«. gp<br />
PREISE UND EHRUNGENI<br />
Ehrenamt ist unverzichtbar – eine<br />
entsprechende Würdigung auch<br />
Der DRS würdigt regelmäßig <strong>mit</strong> verschiedenen Preisen<br />
und Ehrungen sportliche Erfolge und das besondere Engagement<br />
von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen und Institutionen<br />
n Der DRS erreicht seine Ziele nur, weil<br />
sich viele Menschen seit Jahren <strong>mit</strong> Herz<br />
und Seele in den gemeinsamen Dienst des<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sports stellen. Das ist nicht<br />
selbstverständlich. Der Verband würdigt<br />
daher regelmäßig <strong>mit</strong> verschiedenen Preisen<br />
und Ehrungen das besondere Engagement<br />
von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen<br />
und Institutionen. Neben herausragenden<br />
sportlichen Leistungen, werden<br />
im Besonderen auch ehrenamtliche Aktivitäten<br />
ausgezeichnet. Die Auszeichnungen<br />
werden in folgenden Kategorien vergeben:<br />
n <strong>Sport</strong>ler*in des Jahres<br />
Auszeichnung für herausragende<br />
Wettkampferfolge.<br />
n Besonderes Engagement<br />
Auszeichnung für Personen, die sich<br />
auf eine besondere Weise ehrenamtlich<br />
für den Verband engagieren bzw. engagiert<br />
haben.<br />
n Ehrennadel in Gold und Silber<br />
für langjährige Verdienste<br />
Auszeichnung für langfristiges und<br />
nachhaltiges Engagement im <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
Die Auszeichnungen erfolgen im jährlichen<br />
Turnus oder bei besonderen Anlässen.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.<br />
Bitte richten Sie Ihre Nominierungswünsche<br />
an unsere Geschäftsstelle in Duisburg,<br />
per Mail an info@rollstuhlsport.de<br />
<strong>mit</strong> dem Betreff ›Ehrung‹. Die entsprechenden<br />
Formulare finden Sie auf unserer<br />
Homepage unter http://www.drs.org/<br />
cms/drs/ehrungen‐preise.html.<br />
6<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
KURZ + BÜNDIG<br />
MENSCHENI<br />
»WIR SIND DIE REGISSEURE<br />
UNSERES EIGENEN LEBENS!«<br />
Klaus D. Herzog über Raúl Krauthausen, einen Aktivisten<br />
für Inklusion und Barrierefreiheit<br />
Der Artikel »Wir sind die Regisseure<br />
unseres eigenen Lebens!«<br />
von Raúl hat mich bewogen, an<br />
dieser Stelle auf seinen Newsletter hinzuweisen,<br />
denn der ist es echt wert, angesehen<br />
zu werden. Auch wenn Raúl jeden<br />
Dienstag wirklich viele Infos zum Thema<br />
›Geschichten von Menschen – <strong>mit</strong> Behinderung‹<br />
bringt, so sind sie übersichtlich<br />
sortiert und jede*r kann sich sein Thema<br />
rauspicken.<br />
Hier ein Auszug aus dem Artikel:<br />
EIN SCHWANK AUS<br />
MEINER JUGEND<br />
Ich war ein ziemlich durchschnittlicher<br />
Schüler auf einer Inklusionsschule, die nicht<br />
wusste, dass sie Inklusion macht. Man<br />
nannte es damals noch Integration. Es war<br />
eher ein Zufall, dass die Schule solch ein<br />
Konzept hatte. Ich hatte eine großartige<br />
Schulzeit. Ich bin in die Schule gegangen,<br />
um meine Freunde zu treffen und nicht um<br />
zu lernen. Wenn ich lernte, schrieb ich genauso<br />
gute oder schlechte Noten, wie wenn<br />
ich nicht lernte. Die logische Konsequenz<br />
war dann nicht zu lernen. Das heißt, ich<br />
hatte immer Dreien in der Schule. Das ist eine<br />
blöde Note, sie ist nicht gut und nicht<br />
schlecht und ich bin immer irgendwie unter<br />
dem Radar geflogen.<br />
In der 9. Klasse habe ich dann zu meiner<br />
Mutter gesagt: »Ich habe keine Lust, das<br />
Abitur zu machen. Es hat sich nicht gelohnt<br />
zu lernen und weitere vier Jahre in die<br />
Schule zu gehen, finde ich blöd«. Meine Mutter<br />
sagte: »Du musst kein Abitur machen«,<br />
was so viel hieß wie: jeder von uns hat Abitur<br />
gemacht, also streng dich gefälligst an!<br />
»Dachdecker kannst du aber auch nicht<br />
werden!« Ich dachte nach: Dachdecker!? Ich<br />
mag diese pragmatische Art meiner Mutter.<br />
Ihre Worte haben drei Tage in mir gearbeitet.<br />
Dann dachte ich, Dachdecker wollte ich<br />
eh nicht werden. Also versuchte ich es <strong>mit</strong><br />
dem Abitur.<br />
Ich wollte früher immer Pilot von 747 Flugzeugen<br />
werden und meine Mutter fragte<br />
mich irgendwann: »Wie stellst Du dir das<br />
vor?« Und ich sagte: »Wie immer: wenn ich<br />
lande, holst Du mich ab!« Ein paar Tage<br />
später hat sie mir dann ein sehr dickes Buch<br />
geschenkt, wie man Pilot wird und da stand<br />
drin, dass man unglaublich viel lernen<br />
muss. Also habe ich den Entschluss gefasst,<br />
dass ich doch etwas anderes werden würde.<br />
Ich wuchs in einem Umfeld auf, in dem<br />
ich nicht übertrieben beschützt wurde, aber<br />
mir wurde klar gemacht, was realistisch ist<br />
und was nicht. Es ist total wichtig, dass WIR<br />
selber diese Erfahrung machen, ohne dass<br />
uns im Vorfeld jemand versucht, davon abzuhalten.<br />
Meine Mutter hat immer gesagt: »Mit 18<br />
Jahren ziehst du aus«. Im Nachhinein war<br />
klar, was sie meinte. Nämlich, dass auch sie<br />
älter wird und dann nicht mehr für mich<br />
sorgen kann und möchte. Am Ende war es<br />
so, dass sie auszog. Weil die Wohnung barrierefrei<br />
war und mehr für mich geeignet<br />
war als für sie – ihr kennt das! In der Wohnung<br />
habe ich dann eine WG gegründet.<br />
Abschließend möchte ich noch einige<br />
Worte an alle Jugendliche und Kinder <strong>mit</strong><br />
Behinderung richten: »… es ist oft mehr<br />
möglich, als eure Eltern glauben und auch<br />
als ihr glaubt. Es geht nicht darum, dass ihr<br />
besonders risikoreich leben sollt. Aber lernt<br />
neue Leute kennen, probiert Neues aus, erforscht<br />
eure Grenzen und vielleicht verschieben<br />
sich diese Grenzen ja!«<br />
Quelle: raul.de<br />
Die Erfahrungen von Raúl kann ich nur<br />
bestätigen – also schaut mal auf Raúls<br />
Website (raul.de), da gibt es mehr zu ihm<br />
und seinen Projekten wie wheelmap, Sozialhelden,<br />
Leidmedien, Rampen aus Lego<br />
und vieles andere mehr – und natürlich alles<br />
über seine Newsletter (Abo, Archiv<br />
etc.).<br />
Klaus D. Herzog<br />
PFEFFERSPORT E. V.<br />
RUNDES<br />
JUBILÄUM<br />
Wheel-Soccer-Cup in Berlin<br />
feiert <strong>10</strong>-jähriges Jubiläum<br />
n Die Max Schmeling Halle in Berlin<br />
stand für ein Wochenende ganz im Zeichen<br />
des <strong>Rollstuhl</strong>sports. Bereits zum<br />
<strong>10</strong>. Mal war Berlin der Austragungsort<br />
des Wheel‐Soccer‐Cups.<br />
Nach einem gemeinsamen ›warmup‹<br />
und Training am Samstagmorgen,<br />
starteten am Samstag<strong>mit</strong>tag die Turnierspiele.<br />
Rund 150 Teilnehmer*innen,<br />
verteilt auf insgesamt 17 Mannschaften<br />
(neun Teams bei den Rollikids<br />
und acht bei den Rollicracks),<br />
kämpften zwei Tage lang um den Teufelspokal<br />
des <strong>Sport</strong>vereins Pfeffersport<br />
e. V. Berlin. Während sich bei den<br />
Rollikids wie im Vergangenen Jahr das<br />
Team des ›HSV Wheelsoccer‹ aus<br />
Hamburg erneut durchsetzen konnte,<br />
entschieden die Dolphins aus Trier das<br />
Turnier bei den Rollicracks für sich (s.<br />
auch Seite 32). Da der Fairplay‐Gedanke<br />
beim Wheel‐Soccer‐Cup im Vordergrund<br />
steht, wurde zusätzlich zum Siegerpokal<br />
wie in den Vorjahren auch<br />
wieder ein Fairplaypokal an das fairste<br />
Team vergeben. Bei den Rollikids ging<br />
dieser Pokal in diesem Jahr an das<br />
Heimteam des <strong>Sport</strong>vereins Pfeffersport<br />
e.V. Bei den Erwachsenen wurde<br />
das Mix‐Team aus Dresden und dem<br />
Berliner Umland (Power Lions Dresden)<br />
für seine besondere Fairness ausgezeichnet.<br />
Das Turnier endete am Samstag<strong>mit</strong>tag<br />
nach der Siegerehrung <strong>mit</strong> dem<br />
Maskottchen des <strong>Sport</strong>vereins Pfeffersport<br />
<strong>mit</strong> einem gemeinsamen Mittagessen.<br />
Die Organisatoren bedanken sich<br />
bei allen Teilnehmer*innen, Helfer*innen<br />
und Sponsoren und freuen sich<br />
auf den nächsten Wheel‐Soccer‐Cup<br />
im Jahr 2020. Er findet statt am 22.<br />
und 23. August.<br />
Patrick Moser<br />
In der Rollikids.de-Ausgabe (Sept. <strong>2019</strong>)<br />
konnten wir diese beiden Beiträge nicht<br />
mehr unterbringen und reichen sie euch<br />
hier<strong>mit</strong> nach.<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 7
KURZ + BÜNDIG<br />
Fotos: Gregor Pleßmann<br />
SICH BEWEGEN – BEWEGT ETWAS!I<br />
DRS auf der Rehacare<br />
DRS-Referenten bewegen die Menschen und hinterlassen Spuren<br />
<strong>Rollstuhl</strong>tennis-Demo auf dem Stand<br />
der DGUV <strong>mit</strong> Jürgen Kugler (o. l.),<br />
moderiert von seiner Frau Elke (u. l.)<br />
und Andreas Escher.<br />
Gemeinsam konnten der DRS und<br />
die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV) auf der Rehacare<br />
in Düsseldorf (18.09. – 21.09.) einiges<br />
ins Rollen bringen. Die Themen Rehabilitation<br />
und Prävention sind sowohl<br />
beim DRS als auch bei der DGUV zentrale<br />
Bestandteile der eigenen Arbeit. Ziel ist es,<br />
Menschen dabei zu unterstützen, dass sie<br />
selbstbestimmt am Leben teilhaben können.<br />
Diese Botschaft hat der DRS auf dem<br />
Gemeinschaftsstand der DGUV <strong>mit</strong> einem<br />
bunten <strong>Sport</strong>programm sehr anschaulich<br />
präsentiert und transportiert.<br />
ROLLSTUHLSPORT-<br />
PERSÖNLICHKEITEN ZEIGEN<br />
DEN WEG<br />
An vier Tagen konnten Zuschauer und Interessierte<br />
die verschieden <strong>Rollstuhl</strong>sportarten<br />
kennenlernen. Jeweils um<br />
11.00 Uhr, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr präsentierten<br />
die Referenten des DRS auf der<br />
Eventfläche des Gemeinschaftsstands der<br />
DGUV vom Mittwoch bis Samstag ganz gemäß<br />
dem DRS Motto ›sich bewegen – bewegt<br />
etwas‹. Von WCMX (<strong>Rollstuhl</strong>skaten),<br />
Schnellfahren, Tennis, Tischtennis, Tanzen,<br />
Yoga bis zu Zumba reichte das <strong>Sport</strong>programm.<br />
Immer im Mittelpunkt stand<br />
dabei die <strong>Mobilität</strong> des Menschen im <strong>Rollstuhl</strong>.<br />
»Unsere Referenten sind tolle Vorbilder,<br />
die einen Weg aufzeigen, um als<br />
<strong>Rollstuhl</strong>fahrer mobil und sportlich aktiv<br />
zu sein«, unterstreicht DRS Referatsleiter<br />
Andreas Escher die Rolle der DRS‐Referenten<br />
als Vorbilder und Mutmacher.<br />
MITEINANDER IM SPORT UND<br />
NACHDENKLICHE GESPRÄCHE<br />
Wie gut man gemeinsam inklusiv <strong>Sport</strong><br />
treiben kann, wurde besonders bei den<br />
Tanzvorführungen deutlich. Gleich drei<br />
Mal begeisterte der Tanzsport die Menschen<br />
und lockte zahlreiche Interessierte<br />
auf die Tanzfläche. Für viele positive erstaunte<br />
Gesichter sorgten die <strong>Rollstuhl</strong>skater<br />
<strong>mit</strong> ihrer Show über Rampen und<br />
›Rails‹. Aber auch nachdenkliche und kritische<br />
Gespräche zum Thema Inklusion und<br />
Teilhabe fanden ihren Platz. Nicht zuletzt<br />
Alhassane Baldé, paralympischer Rennrollstuhlfahrer<br />
vom SSF Bonn, machte<br />
deutlich klar, dass weiterhin Missstände<br />
offen und lösungsorientiert angesprochen<br />
werden müssen.<br />
Der DRS bedankt sich bei der DGUV für<br />
die Möglichkeit, sich präsentieren zu können,<br />
und ist sich sicher, in Düsseldorf Spuren<br />
in den Köpfen der Menschen hinterlassen<br />
zu haben. Des Weiteren bedankt<br />
sich der DRS ganz herzlich bei den Referenten,<br />
welche <strong>mit</strong> ihren Präsentationen<br />
viele Menschen bewegt haben.<br />
Die DRS Referenten im Kurz-Profil<br />
Patrick Krause als Fachbereichsleiter<br />
WCMX (<strong>Rollstuhl</strong>skaten) zusammen <strong>mit</strong><br />
den drei Skatern Timon Luu (Weltmeister),<br />
Till Augustin (Nachwuchs‐Weltmeister)<br />
und Dennis Drolshagen (Vize‐Weltmeister).<br />
Jürgen Kugler als Fachbereichsleiter Tennis<br />
im DRS und seine Frau Elke Kugler als<br />
seine Stellvertreterin.<br />
Alhassane Baldé als Vize‐Europameister<br />
2018 im Rennrollstuhlfahren vom SSF<br />
Bonn und sein Heimtrainer Alois Gmeiner,<br />
seit Juli dieses Jahres Blocktrainer<br />
Rennrollstuhl im DBS<br />
Andrea Naumann-Clément als Fachbereichsleiterin<br />
Tanzen im DRS, zusammen<br />
<strong>mit</strong> Ihrem Tanzpartner Jean-Marc Clément.<br />
Zusammen haben beide bereits 14<br />
Titel als Deutsche Meister gewonnen und<br />
an 6 Weltmeisterschaften teilgenommen<br />
Tim Bunte als vielfacher Deutscher Meister<br />
im <strong>Rollstuhl</strong>tischtennis (WK 2).<br />
Conny Runge, aktuell Deutschlands einzige<br />
aktive, zertifizierte Zumba‐Trainern im<br />
<strong>Rollstuhl</strong>.<br />
Rolf Lang als ausgebildeter Yoga‐Lehrer<br />
und DRS Klinikbeauftragter Lichtenau e.V.<br />
(Orthopädische Klinik und Rehabilitationszentrum<br />
der Diakonie)<br />
Udo Dumbeck <strong>mit</strong> dem Verein inklusives<br />
Tanzen in NRW. Seit vielen Jahren ist der<br />
Verein ein Musterbeispiel für inklusives<br />
Tanzen auf Breitensport‐Niveau.<br />
Erik Machens als zweifacher Vizeweltmeister<br />
und Europameister 2014 im Solo<br />
<strong>Rollstuhl</strong>‐Tanzen.<br />
Quelle: www.rollstuhlsport.de<br />
8<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
ROLLSTUHLTANZEN<br />
›ONE MOMENT FOR YOU‹<br />
Münchener <strong>Rollstuhl</strong>tänzer*innen bei der Weltgymnaestrada<br />
Foto: USC München<br />
n Die <strong>Rollstuhl</strong>tanzformation der Technischen Universität München und<br />
der Abteilung <strong>Rollstuhl</strong>tanzsport im USC München beteiligten sich an der 16.<br />
Weltgymnaestrada in Dornbirn/Österreich, zusammen <strong>mit</strong> 2200 Aktiven des<br />
Deutschen Turnerbundes. Insgesamt zeigten 22000 Aktive aus 68 Ländern<br />
und fünf Kontinenten eine Woche lang von morgens bis spät in die Nacht hinein<br />
alles rund ums Tanzen, Gymnastik, Jonglage und Turnen.<br />
In Dornbirn zeigte die <strong>Rollstuhl</strong>tanzformation unter Leitung von Ludwig<br />
Stürmer und Margit Quell einen Querschnitt von Lateinamerikanischen Tänzen<br />
nach Musiken von Whitney Houston. Der absolute Höhepunkt für die<br />
Münchner war die Auswahl <strong>mit</strong> 12 anderen deutschen Gruppen das Programm<br />
für den Deutschen Nationenabend <strong>mit</strong>gestalten zu dürfen. Der wurde<br />
zweimal vor jeweils ausverkauftem Haus <strong>mit</strong> 6000 Zuschauern aufgeführt.<br />
›One Moment for You‹ war das Thema der Rolli‐Lateinformation und bereicherte<br />
<strong>mit</strong> dem inklusiven Tanzen den Abend <strong>mit</strong> den spektakulären Auftritten<br />
der deutschen Gruppen. Quelle: Margit Quell<br />
ROLLSTUHLBASKETBALL<br />
TOKYO CALLING<br />
Martin Otto unterzeichnet<br />
Pre-Camp Vertrag in Fukuoka<br />
n Damen‐Bundestrainer Martin Otto<br />
sowie Teammanager Andreas Ebertz haben<br />
einen wichtigen organisatorischen<br />
Grundstein für die im kommenden Jahr<br />
stattfindenden Paralympics in Tokio gelegt.<br />
Im Rahmen eines offiziellen Termins<br />
in der Präfektur Fukuoka <strong>mit</strong> dem Bürgermeister<br />
der Stadt Kitakyushu, Kenji Kitahashi,<br />
sowie der Vize‐Gouverneurin der<br />
Präfektur Fukuoka, Akie Omagari, unterzeichnete<br />
Otto den Vertrag für das geplante<br />
Vorbereitungscamp im Südwesten Japans.<br />
Das Pre‐Camp wird direkt vor Beginn<br />
der Paralympics in Kitakyushu stattfinden.<br />
Mit Blick auf das nur wenige Tage<br />
später stattfindende sportliche Highlight<br />
in Tokio geht es dabei vor allem um den<br />
letzten sportlichen Feinschliff. Aber auch<br />
um eine optimale Akklimatisierung hinsichtlich<br />
der Zeitverschiebung und den<br />
ungewohnten Luftverhältnissen.<br />
Quelle: Tanja Feddersen<br />
Foto: Privat<br />
Zuschauer sind<br />
herzlich willkommen,<br />
da<strong>mit</strong> das richtige<br />
Wettkampf-Feeling<br />
aufkommen kann.<br />
INES ENGELMANN,<br />
WSV OBERHOF 05<br />
n Die DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN IM PARA SKILANG-<br />
LAUF UND PARA BIATHLON finden am 26. und 27. Oktober<br />
<strong>2019</strong> in der LOTTO Thüringen Skisport Halle Oberhof statt.<br />
Die Wettkämpfe für Menschen <strong>mit</strong> Behinderung werden vom<br />
WSV Oberhof 05 in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Thüringer Behinderten‐<br />
und Rehabilitationssportverband Thüringen<br />
durchgeführt. Am Start werden erfolgreiche Paralympic‐Sieger<br />
wie z. B. die aus Apolda stammende Andrea Eskau, Martin<br />
Fleig und Clara Klug erwartet. Für Thüringen gehen die<br />
Athleten Patrik Fogarasi, Mathias Köhler und als Jüngste die <strong>10</strong>‐jährige Lilly Marie<br />
Münch an den Start. Zuschauer sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Zeitplan:<br />
Samstag, 26. Oktober <strong>2019</strong>, <strong>10</strong>.00 Uhr – 13.00 Uhr: Para Biathlon und Sonntag, 27. Oktober<br />
<strong>2019</strong>, 9.00 Uhr – 12.00 Uhr: Para Skilanglauf.<br />
Ines Engelmann<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 9
FACHBEREICHE<br />
Für die deutsche Nationalmannschaft<br />
hat die heiße Phase<br />
der Vorbereitung auf die<br />
Weltmeisterschaft (B-Pool) Mitte<br />
November in Berlin begonnen – Der<br />
Kader steht – Mannschaft und<br />
Trainerteam arbeiten für das große<br />
Ziel: Aufstieg in die A-Gruppe.<br />
Am 17. November, wird die Para<br />
Eishockey‐Weltmeisterschaft in<br />
Berlin eröffnet. Cheftrainer Andreas<br />
Pokorny ist die Vorfreude anzumerken.<br />
»Langsam steigt die Anspannung. Der<br />
Verband ermöglicht uns diese Heim‐WM<br />
und ich freue mich riesig darauf«, betont<br />
der frühere Eishockey‐Profi, der seit 2012<br />
Cheftrainer der Para Athleten ist. „Für jeden<br />
<strong>Sport</strong>ler ist es das Größte, bei einem<br />
solchen Turnier vor heimischem Publikum<br />
dabei zu sein. Diesen Vorteil wollen<br />
wir nutzen.«<br />
Insgesamt kämpfen sechs Mannschaften<br />
in Berlin um den Sprung unter die besten<br />
Teams der Welt, aber nur die beiden<br />
Erstplatzierten schaffen den Aufstieg in<br />
den A‐Pool und haben da<strong>mit</strong> die Möglichkeit,<br />
sich für die Paralympischen Winterspiele<br />
2022 in Peking (China) zu qualifizieren.<br />
Dabei setzen Pokorny und sein Co‐<br />
Trainer Michael Gursinsky größtenteils<br />
auf bewährte Kräfte. Das Gros der 17‐köpfigen<br />
Mannschaft, die aus 15 Feldspielern<br />
und zwei Torhütern besteht, spielt bereits<br />
seit rund zwei Jahren zusammen. »Wir haben<br />
eine gute Formation gefunden. Die<br />
Jungs sind eingespielt, das ist sicher ein<br />
Vorteil für uns«, sagt Pokorny. Das Gerüst<br />
bilden die »alten Haudegen« Jörg Wedde,<br />
Robert Pabst und Bas Disveld, dazu sind<br />
PARA EISHOCKEYI<br />
Heim-WM als Chance<br />
»Wir geben alles für den Wiederaufstieg in die A-Gruppe«<br />
Bernhard Hering, Felix Schrader und Ingo<br />
Kuhli‐Lauenstein Anwärter auf die<br />
Stammformation. Als Neuling ist Veit<br />
Mühlhans dabei. Der 22‐Jährige, der erst<br />
seit Sommer beim Para Eishockey dabei<br />
ist, soll die Möglichkeit bekommen, bei einem<br />
großen Wettkampf Turnierluft zu<br />
schnuppern. »Er ist ein Riesentalent und<br />
einer für die Zukunft«, sagt Pokorny.<br />
Gespielt wird in der Eissporthalle des<br />
ECC Preussen Berlin in Charlottenburg.<br />
Dabei trifft Deutschland auf die Teams aus<br />
China, Russland, Polen, Großbritannien<br />
und der Slowakei. Mit Russland reist eines<br />
der stärksten Teams der Welt an. »Die<br />
Russen sind klarer Favorit auf den Titel«,<br />
ist Pokorny überzeugt. »Um den zweiten<br />
Aufstiegsplatz streiten wir uns <strong>mit</strong> China<br />
und der Slowakei.«<br />
Gegen die Slowaken hat das deutsche<br />
Team beim Katarina‐Witt‐Cup erst kürzlich<br />
bewiesen, dass es gut in Form ist. Alle<br />
drei Duelle gewann Deutschland überzeugend<br />
(4:0, 6:5, 6:4) und machte beste Werbung<br />
für Para Eishockey. Anschließend<br />
durfte das Team in der Drittelpause der<br />
Partie zwischen den Eisbären Berlin und<br />
den Kölner Haien in der Deutschen Eishockey‐Liga<br />
(DEL) aufs Eis und ihre spektakuläre<br />
<strong>Sport</strong>art vorführen. Ein weiterer<br />
Präsentations‐Termin ist beim Deutschland‐Cup<br />
(7. bis <strong>10</strong>. November) in Krefeld<br />
geplant.<br />
»Das waren gute Tests« erklärt Pokorny.<br />
»Ich bin sehr zufrieden <strong>mit</strong> der Vorbereitung,<br />
die Jungs haben seit Sommer<br />
gut gearbeitet. Jetzt geht es um den Feinschliff,<br />
wir wollen das Überzahl‐ und Unterzahlspiel<br />
noch verbessern. Aber alles in<br />
allem sind wir für die WM gerüstet.« Das<br />
Team aus China hingegen sei im Vorfeld<br />
schwer einzuschätzen. »Das ist die große<br />
Unbekannte, wir bekommen wenig <strong>mit</strong>.<br />
Aber wir können davon ausgehen, dass sie<br />
<strong>mit</strong> Blick auf ihre Paralympics 2022 eine<br />
entsprechend starke Truppe aufbauen<br />
werden.« Nichtsdestotrotz: »Wir spielen<br />
im eigenen Land und werden für den Wiederaufstieg<br />
alles geben.«<br />
Erstmals überhaupt gibt es die Möglichkeit,<br />
ein internationales Turnier dieser<br />
Größe in Deutschland hautnah zu erleben.<br />
2017 musste Deutschland den Abstieg in<br />
den B‐Pool hinnehmen. Mit den eigenen<br />
Fans im Rücken soll im eigenen Land die<br />
Rückkehr in den Kreis der weltweit besten<br />
acht Para Eishockey‐Nationen gelingen.<br />
Fernziel sind die Paralympics in Peking.<br />
Pokorny: »Wir müssen einen Schritt nach<br />
dem anderen gehen. Priorität hat das erfolgreiche<br />
Abschneiden bei der Heim‐<br />
WM.«<br />
Das deutsche Aufgebot<br />
Simon Kunst, Klaus Brzoska (beide Tor),<br />
Hugo Rädler, Robert Pabst, Lucas Sklorz,<br />
Christian Pilz, Bas Disveld, Felix Schrader,<br />
Ingo Kuhli‐Lauenstein, Bernhard Hering,<br />
Jörg Wedde, Jacob Wolff, Finn Bentzen,<br />
Veit Mühlhans, Nils Krüger und Christian<br />
Jaster, ehemaliger DRS‐Fachbereichsleiter<br />
Para Eishockey.<br />
Quelle: Stefanie Bücheler-Sandmeier<br />
Foto: Ralf Kuckuck<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Spielerische <strong>Mobilität</strong> erleben.<br />
Mercedes-Benz Fahrhilfen ab Werk. Entdecken Sie die neue Art des Zusammenspiels <strong>mit</strong> Ihrem Automobil.<br />
Die Mercedes-Benz Fahrhilfen ab Werk in Ihrer neuen A-Klasse ermöglichen es Ihnen, Ihre Ziele auch <strong>mit</strong> Handicap<br />
sportlich zu erreichen und mobile Unabhängigkeit zu genießen. Mit dem intuitiven MBUX Multimediasystem lässt<br />
sich jedes Detail in Ihrer A-Klasse spielerisch Ihren Wünschen und Bedürfnissen anpassen.<br />
Mehr Infos zu Mercedes-Benz Fahrhilfen ab Werk unter: www.mercedes-benz.de/fahrhilfen
FOTO DES MONATS<br />
12<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Drop in!<br />
n Voller Konzentration und <strong>mit</strong> einer gehörigen<br />
Portion Mut und viel Selbstvertrauen demonstriert<br />
Melisa Aylin Bübül bei der WCMX World Challenge<br />
in Köln am Finaltag einen Drop in – und scheint dabei<br />
für einen Moment schwerelos an der Kante zu<br />
›kleben‹.<br />
Foto: Eicke Michler/DRS<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 13
FACHBEREICHE<br />
David Lebuser gilt als Pionier und<br />
Wegbereiter des WCMX in<br />
Ronja<br />
Deutschland. Ausgerechnet bei<br />
der ersten WM im eigenen Land<br />
konnte er verletzungsbedingt nicht<br />
in den Wettkampf eingreifen.<br />
Für ›<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹<br />
zieht er sein persönliches Fazit<br />
dieser tollen Veranstaltung.<br />
Tom<br />
Fotos: Anna Spindeldreier<br />
KOMMENTARI<br />
»Ein großer Schritt für die<br />
Entwicklung des <strong>Sport</strong>s«<br />
Weltmeisterschaft in Köln für alle ein »riesiges Erlebnis«<br />
Metin<br />
Welch großartige Wettkämpfe,<br />
spannende Duelle und große<br />
Tricks konnten wir da sehen<br />
bei den WCMX World Championships in<br />
Köln. Nun konnte ich mein eigenes sportliches<br />
Ziel durch eine Daumenverletzung in<br />
den Vorbereitungen leider nicht erreichen,<br />
aber dafür als Co‐Moderator <strong>mit</strong><br />
bestem Blick sehen, was da aus meinem<br />
kleinen Hobby von vor zehn Jahren entstanden<br />
ist.<br />
In meiner Startkategorie (Div. 1 – die<br />
Red.) gab es ja fast keinen Zweifel, dass<br />
der Titelverteidiger Aaron Fotheringham<br />
den Titel auch behalten wird. Dahinter<br />
formt sich aber ein talentiertes, internationales<br />
Feld, das viel Spannung versprochen<br />
hat. Leider war durch Verletzungspech<br />
das Feld dezimiert, denn neben mir<br />
fiel auch der serbische Starter Nemanja<br />
Radicevic aus. Genau wie ich, hatte er<br />
durchaus Chancen auf das Treppchen.<br />
Bei den Frauen haben wir ein großes<br />
und breit gefächertes Feld gesehen <strong>mit</strong><br />
vielen verschiedenen Typen, Behinderungen<br />
und Altersklassen. Es war das wohl<br />
umstrittenste Ergebnis, aber auch ein<br />
Wink <strong>mit</strong> dem Zaunpfahl, was dieser <strong>Sport</strong><br />
braucht: eine Klassifizierung und noch<br />
mehr <strong>Sport</strong>ler in den einzelnen Kategorien,<br />
um vergleichbare Starter zu haben.<br />
Til<br />
Neben Lili Rice war hier ja unsere deutsche<br />
Newcomerin Ronja Holtze Favoritin.<br />
Am Ende ein nicht ganz nachvollziehbarer<br />
dritter Platz, aber bei ihrem ersten Auftritt<br />
bei den Weltmeisterschaften darf sie da<strong>mit</strong><br />
wohl mehr als zufrieden sein.<br />
Alles in allem ein großartiges Event<br />
und ein großer Schritt in die richtige Richtung<br />
für die Entwicklung des <strong>Sport</strong>s. Und<br />
wenn man über die Entwicklung des<br />
<strong>Sport</strong>s spricht, dann muss man vor allem<br />
auch von den großartigen Kids sprechen.<br />
Die Kids haben eine Show geliefert, die<br />
den Großen definitiv ebenbürtig war. Das<br />
verspricht doch eine großartige Zukunft<br />
für diesen jungen <strong>Sport</strong>, denn die Kinder<br />
werden die Latte <strong>mit</strong> Sicherheit noch<br />
deutlich höher hängen.<br />
Glaubt ihr etwa jetzt schon, dass das<br />
was Aaron da macht, unmöglich scheint?<br />
Dann wartet mal bis Tom, Metin oder Aylin<br />
(Seite 12) das Unmögliche möglich machen.<br />
Ich bin mir sicher, dass sie noch so<br />
einiges erreichen, was hier und heute unvorstellbar<br />
scheint.<br />
Besonders beeindruckt hat mich Metin,<br />
der <strong>mit</strong> seinen vier Jahren gezeigt hat,<br />
dass es kein ›zu jung‹ gibt, um seinen <strong>Rollstuhl</strong><br />
zu beherrschen und der in dem jungen<br />
Alter schon genau verstanden hat,<br />
was die Judges sehen wollen. Oder Tom,<br />
der hier verdient gewonnen hat, weil er<br />
gezeigt hat, dass er sich verbessern konnte<br />
und der sich von den Rückschlägen der<br />
letzten beiden Meisterschaftsteilnahmen<br />
nicht hat beeindrucken lassen.<br />
Auch unsere internationalen Gäste bei<br />
den Kids haben sehr beeindruckt und lassen<br />
keinen Zweifel daran, dass hier etwas<br />
Großes <strong>mit</strong> Zukunft entsteht.<br />
Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen<br />
Zuschauer*innen bedanken, denn es wurde<br />
ausnahmslos jede*r angefeuert – und<br />
das hat das Event zusätzlich zu einem riesigen<br />
Erlebnis für alle gemacht. Natürlich<br />
danke ich auch dem Orga‐Team um Patrick<br />
Krause, allen Sponsoren und ganz besonders<br />
allen Helfer*innen und Volunteers –<br />
selten ein so grandioses und gut gelauntes<br />
Team an freiwilligen Helfern gesehen.<br />
Freuen wir uns auf das was da noch<br />
kommt. Eine WCMX‐Weltmeisterschaft<br />
wird es so schnell nicht wieder in<br />
Deutschland geben, aber die internationalen<br />
Deutschen Meisterschaften und viele<br />
andere Events in 2020 werden den Glamour<br />
der WM sicher gebürtig weitertragen.<br />
David Lebuser<br />
14<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Discretion by Design<br />
Ein Katheter, dessen Design wirklich begeistert.<br />
Der Infyna Chic Einmalkatheter wurde <strong>mit</strong> Hilfe von Fachexperten entwickelt, um ein hohes Maß an<br />
Diskretion für Frauen, die Einmalkatheter verwenden, zu gewährleisten. Der Einmalkatheter hat nicht<br />
nur ein ansprechendes Design, sondern ist auch einfach in der Handhabung. Infyna Chic kann einer<br />
Frau helfen, sich besser da<strong>mit</strong> zu fühlen, einen Katheter zu verwenden.<br />
Benötigen Sie weitere Informationen oder möchten Sie ein Testprodukt<br />
anfordern? Dann besuchen Sie uns auf www.hollister.de oder<br />
rufen Sie uns an unter 0800 <strong>10</strong>15023.<br />
Lesen Sie vor der Verwendung die Gebrauchsanleitung <strong>mit</strong><br />
Informationen zu Verwendungszweck, Kontraindikationen,<br />
Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen und Anleitungen.<br />
0050<br />
© <strong>2019</strong>: Hollister Incorporated. Hollister<br />
und Logo sowie Infyna Chic sind<br />
Warenzeichen von Hollister Incorporated.<br />
Einmalkatheter<br />
Kontinenzversorgung
Fotos: Werner Schorp<br />
Nur kurz währte<br />
die Enttäuschung<br />
über die verpasste<br />
Medaille, denn <strong>mit</strong> Platz<br />
vier sichern sich die<br />
deutschen Herren bei der<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball-EM das<br />
Ticket für Tokio 2020.<br />
Ziel erreicht<br />
Bester Werfer im deutschen<br />
Team neben Aliaksandr<br />
Halouski (Nr. 14 oben): Dirk<br />
Passiwan (r.).<br />
D<br />
ie deutsche Herren Nationalmannschaft<br />
hat<br />
bei der Europameisterschaft<br />
in Polen eine Medaille<br />
verpasst. Im Spiel<br />
um Platz drei musste man sich am Finaltag<br />
in der Aqua Zdroj Arena der Türkei <strong>mit</strong><br />
65:76 (23:14/31:37/46:63) geschlagen<br />
geben. Beste Werfer für die deutschen Farben<br />
waren einmal mehr Aliaksandr Halouski<br />
(26) sowie Dirk Passiwan (22).<br />
Das Team Germany kam gut in die Partie<br />
und ließ <strong>mit</strong> einer schnellen 5:0‐Führung<br />
(Min 1) aufhorchen. In der Defense<br />
machte die deutsche Auswahl einen guten<br />
Job und hielt die Topshooter der Türken<br />
auf Distanz. Über das 13:6 (Min 5) brachte<br />
man bis zum 23:14 Viertelstand schnell einen<br />
neun Punkte Abstand zwischen sich<br />
und den Europameister aus 2017. Doch im<br />
zweiten Viertel kam es nach dem 29:20<br />
(Min 13) zu einem Bruch im deutschen<br />
Spiel. Ein 13:0 Lauf der Türkei ließ die<br />
Führung in einen drei Punkte Rückstand<br />
zum 29:33 (Min 18) wandeln. In der Offensive<br />
fielen die Würfe nicht und Defensiv<br />
gewährte man dem Gegner nun zu viele<br />
leichte Möglichkeiten. Beim Stand von<br />
31:37 ging es in die Halbzeitpause.<br />
Zurück auf dem Parkett erwischte erneut<br />
das Team Germany <strong>mit</strong> schnellen<br />
zwei Punkten den besseren Einstand. Davon<br />
ließen die sich nun vor allem in Person<br />
von Kapitän Özgür Gürbulak aufspielenden<br />
Türken jedoch nicht beeindrucken.<br />
Die deutsche Auswahl bekam das türki‐<br />
16<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
TITEL<br />
sche Offensivspiel nicht mehr in den Griff.<br />
In der eigenen Offense fand das Leder nur<br />
mäßig den Weg in die gegnerische Reuse<br />
und so wuchs der Rückstand über das<br />
39:55 (Min 27) bis hin zum 46:65 (Min<br />
31) an. Ein 8:0 Lauf zum 54:65 (Min 35)<br />
sowie ein Endspurt in der Crunchtime kamen<br />
dann jedoch für die ING Korbjäger zu<br />
spät. Mit 65:76 muss sich die deutsche<br />
Auswahl am Ende geschlagen geben und<br />
beendet die EM da<strong>mit</strong> auf Platz 4.<br />
»Wir wollten diese Bronzemedaille unbedingt<br />
und sind gerade enttäuscht, dass<br />
wir das Spiel verloren haben. Wir werden<br />
etwas brauchen, bis wir uns darüber freuen<br />
können, dass wir die Qualifikation für<br />
Tokio geschafft haben. Das war das große<br />
Ziel und das haben wir erreicht«, so Nicolai<br />
Zeltinger nach der Schlusssirene.<br />
Im Endspiel setzte sich Großbritannien<br />
<strong>mit</strong> 77:52 gegen Spanien durch und sicherte<br />
sich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft<br />
2018 auch den EM‐Titel.<br />
MAKELLOSE SERIE REISST<br />
GEGEN DEN WELTMEISTER<br />
Gegen Gruppengegner Österreich sicherte<br />
sich die Auswahl von Nicolai Zeltinger<br />
zum Auftakt der EM nach etwas schleppendem<br />
Beginn am Ende einen ungefährdeten<br />
75:19‐Erfolg. Zum besten Werfer in<br />
den deutschen Reihen avancierte Thomas<br />
Böhme <strong>mit</strong> 23 Punkten. In einer bis zum<br />
Schluss spannenden Partie gegen Gastgeber<br />
Polen konnte sich das Team Germany<br />
im zweiten Gruppenspiel verdient <strong>mit</strong><br />
79:71 durchsetzen. Mit Dirk Passiwan<br />
(29), Aliaksandr Halouski (26) und Thomas<br />
Böhme (14) punkteten dabei gleich<br />
drei Spieler zweistellig. Dem souveränen<br />
Sieg über die Schweiz (80:42) folgte ein<br />
hart umkämpfter Erfolg gegen schwer zu<br />
spielende Italiener. Beim 81:72 punkteten<br />
Halouski (29), Böhme (27) und Passiwan<br />
(20) erneut zweistellig. Zum Showdown<br />
um den Gruppensieg kam im abschließenden<br />
Spiel gegen Großbritannien. Der amtierende<br />
Weltmeister und Titelfavorit beendete<br />
die Siegesserie der deutschen <strong>Rollstuhl</strong>basketballer<br />
und rollte <strong>mit</strong> 75:58 als<br />
Sieger vom Parkett.<br />
Mit einer starken Offense legten die<br />
Schützlinge von Nicolai Zeltinger im Viertelfinale<br />
gegen die Niederlande dann den<br />
Grundstein für die erhoffte Paralympics‐<br />
Qualifikation. Der 72:63‐Erfolg schien<br />
zum Ende noch gefährdet, aber Routinier<br />
Dirk Passiwan, bester deutscher Werfer in<br />
diesem Match, behielt gerade in der hektischen<br />
Schlussphase die Nerven und machte<br />
<strong>mit</strong> zwei Treffern von der Freiwurflinie<br />
›den Sack zu‹.<br />
Nach dem enttäuschenden Abschneiden<br />
<strong>mit</strong> Platz 13 bei der Heim‐WM 2018 in<br />
Hamburg hat sich das Team von Nicolai<br />
Zeltinger im europäischen Ranking wieder<br />
an die Spitze herangearbeitet und<br />
kann für Tokio planen.<br />
Quelle: Tanja Feddersen, DBS<br />
Wir wollten die<br />
Medaille unbedingt<br />
und sind gerade etwas<br />
enttäuscht. Es wird<br />
etwas dauern, bis wir<br />
uns darüber freuen<br />
können, die Quali für<br />
Tokio 2020 geschafft<br />
zu haben.<br />
NICOLAI ZELTINGER, DIREKT<br />
NACH DEM SPIEL UM PLATZ 3<br />
Thomas Böhme (r.)<br />
im Spiel gegen die Niederlande.<br />
Foto: Anette von Kintzel<br />
Fotos: Werner Schorp<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 17
TITEL<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
Europameisterschaft <strong>2019</strong><br />
Wałbrzych, Polen<br />
30.08. – 08.09.<strong>2019</strong><br />
Vorrunde Gruppe A<br />
Polen – Schweiz 79:53<br />
Österreich – Deutschland 19:75<br />
Italien – Großbritannien 54:76<br />
Italien – Österreich 71:47<br />
Großbritannien – Schweiz 90:35<br />
Deutschland – Polen 79:71<br />
Österreich – Großbritannien 39:95<br />
Polen – Italien 68:70<br />
Schweiz – Deutschland 42:80<br />
Großbritannien – Polen 83:61<br />
Schweiz – Österreich 60:49<br />
Deutschland – Italien 81:72<br />
Großbritannien – Deutschland 75:58<br />
Italien – Schweiz 53:44<br />
Polen – Österreich 57:48<br />
Vorrunde Gruppe B<br />
Frankreich – Israel 86:79<br />
Türkei – Russland 63:52<br />
Spanien – Niederlande 83:36<br />
Israel – Türkei 59:91<br />
Russland – Spanien 35:<strong>10</strong>1<br />
Niederlande – Frankreich 73:42<br />
Spanien – Israel 75:56<br />
Frankreich – Türkei 59:91<br />
Russland – Niederlande 40:72<br />
Spanien – Frankreich 76:25<br />
Türkei – Niederlande 61:53<br />
Israel – Russland 58:36<br />
Frankreich – Russland 76:66<br />
Niederlande – Israel 71:52<br />
Türkei – Spanien 61:76<br />
Zwischenrunde Platz 9 – 12<br />
Schweiz – Russland 77:70<br />
Österreich – Israel 45:55<br />
Viertelfinale<br />
Großbritannien – Frankreich 93:51<br />
Niederlande – Deutschland 63:72<br />
Türkei – Italien 63:58<br />
Polen – Spanien 62:79<br />
Zwischenrunde Platz 5 – 8<br />
Frankreich – Italien 51:63<br />
Polen – Niederlande 73:67<br />
Halbfinale<br />
Türkei – Großbritannien 81:94<br />
Deutschland – Spanien 60:70<br />
Spiel um Platz 11<br />
Russland – Österreich 56:62<br />
Spiel um Platz 9<br />
Israel – Schweiz 54:67<br />
Spiel um Platz 7<br />
Niederlande – Frankreich 95:46<br />
Spiel um Platz 5<br />
Polen – Italien 72:84<br />
Spiel um Platz 3<br />
Deutschland – Türkei 65:76<br />
Finale<br />
Großbritannien – Spanien 77:52<br />
Endstand<br />
1. Großbritannien<br />
2. Spanien<br />
3. Türkei<br />
4. Deutschland<br />
5. Italien<br />
6. Polen<br />
7. Niederlande<br />
8. Frankreich<br />
9. Schweiz<br />
<strong>10</strong>. Israel<br />
11. Österreich<br />
12. Russland<br />
Kader Herren Nationalmannschaft<br />
Jens Eike Albrecht, 1991, Thuringia Bulls 3.0<br />
Andre Bienek, 1986, RSB Thuringia Bulls 3.0<br />
Thomas Böhme, 1991, RSV Lahn Dil 3.0<br />
Alexander Budde, 2000, Hannover United 3.5<br />
Nico Dreimüller, 1997, RSV Lahn Dill 2.0<br />
Jan Haller, 1988, Hannover United 2.0<br />
Aliaksandr Halouski, 1987, Thuringia Bulls 4.5<br />
Christopher Huber, 1995, RSV Lahn Dill 1.0<br />
Matthias Güntner, 1998, Rhine River Rhinos 4.5<br />
Dirk Passiwan, 1976, Doneck Dolphins Trier 4.5<br />
Jan Sadler, 1993, Hannover United 3.0<br />
Phillip Schorp, 1993, Rhine River Rhinos 1.0<br />
Betreuerstab<br />
Nicolai Zeltinger (Headcoach)<br />
Martin Kluck, Paul Bowes (Co-Trainer)<br />
Eike Gössling (Teammanager)<br />
Sascha Kluge (Mannschaftsarzt)<br />
Cornelia Freitag, Lena Weins (Physiotherapeutin)<br />
Dirk Lösel (Athletiktrainer)<br />
Dafni Bouzikou (<strong>Sport</strong>psychologie)<br />
Björn Lohmann (Video-Coach)<br />
Rene Dietsch (Techniker)<br />
Foto: Werner Schorp<br />
Freundschaft: Das Team vom Gastgeberland Polen und die deutsche Nationalmannschaft stellen sich vor ihrem<br />
Aufeinandertreffen in Gruppe A zu einem gemeinsamen Foto.<br />
18<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Kleine Helden, gr0ß<br />
geschützt. Mit dem<br />
ERGO Unfallschutz.<br />
Finanzielle Absicherung und persönliche Betreuung –<br />
da<strong>mit</strong> Ihr Kind jederzeit passend geschützt ist.<br />
ergo.de
SPORT VOR ORT<br />
Drei unterschiedlich hohe Basketballkörbe<br />
erforderten Zielgenauigkeit beim Werfen.<br />
Leichte Koordinationsschwierigkeiten<br />
traten beim Dribbling auf, die Herausforderung<br />
war den <strong>Sport</strong>rollstuhl und den<br />
Basketball zeitgleich unter Kontrolle zu<br />
bringen. Alireza Ahmadi, <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐Trainer<br />
des Bundesligisten BG Baskets<br />
Hamburg, erklärte wie es geht. Seilspringen<br />
ist für so manchen Fußgänger<br />
bereits <strong>mit</strong> zu viel Geschicklichkeit verbunden<br />
– wie bewerkstelligt man das nun<br />
<strong>mit</strong> dem <strong>Rollstuhl</strong>? Etwas ruhiger und vermeintlich<br />
einfacher sah das Boccia‐Spiel<br />
aus; neben dem Ballgefühl waren Taktik<br />
und Teamfähigkeit gefragt. Welches Fahrgefühl<br />
sich tatsächlich einstellte, offenbarte<br />
schließlich der <strong>Rollstuhl</strong>parcours. Sofern<br />
dieser erfolgreich bewältigt wurde,<br />
lockte der Rolli‐Führerschein. Auch wenn<br />
gelegentlich ein Auge zugedrückt werden<br />
musste, bekam ein jeder am Ende ganz unbürokratisch<br />
das Dokument ausgehändigt.<br />
Bei so viel anwesenden Lehrer*innen sollte<br />
natürlich der pädagogische Auftrag<br />
nicht zu kurz kommen: Ein Wissensquiz<br />
<strong>mit</strong> elf Fragen rund um das Thema <strong>Sport</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> galt es zu lösen. Die Antworten<br />
fanden die meisten in eigenständiger<br />
Recherche <strong>mit</strong> Hilfe der bereitgestellten<br />
Unterrichtsmaterialien.<br />
ROLLSTUHLSPORTTAG DER HAMBURGER ROLLI-ALLIANZ<br />
»Hamburgs größtes<br />
Klassenzimmer«<br />
Ungewohnte <strong>Sport</strong>erfahrungen für über 250 Teilnehmer*innen<br />
in der edel-optics.de-Arena in Hamburg<br />
In der edel‐optics.de Arena in Hamburg‐Wilhelmsburg,<br />
dem jüngsten und<br />
buntesten Hamburger Stadtteil, kamen<br />
über 250 Teilnehmer*innen zu einem<br />
ganz besonderen <strong>Sport</strong>unterricht zusammen.<br />
Pünktlich um 9.00 Uhr begrüßte Peter<br />
Richarz vom DRS die jungen wie älteren<br />
Schüler*innen und eine Klasse <strong>mit</strong><br />
Auszubildenden der Orthopädietechnik.<br />
Einen ganzen Tag lang stand <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
in der barrierefreien <strong>Sport</strong>halle auf<br />
dem Stundenplan. Bevor die erste von<br />
zwei <strong>Sport</strong>einheiten jedoch beginnen<br />
konnte, galt es die Muskulatur aufzuwärmen.<br />
Nach dem Warm‐up ging es dann<br />
endlich los: Acht Mitmachaktionen brachten<br />
einen ersten Einblick in die <strong>Sport</strong>welt<br />
von <strong>Rollstuhl</strong>fahrern. Beim Schnellfahren<br />
ging es um die persönliche Bestzeit. Kein<br />
geringerer als der vor kurzem in Köln gekürte<br />
Weltmeister im WCMX, <strong>Rollstuhl</strong>skater<br />
Timon Luu, ließ die Stoppuhr laufen.<br />
Etwas anspruchsvoller war das Slalomfahren,<br />
hier flogen die ersten aus der Kurve.<br />
VIELFÄLTIGE MITMACH-<br />
ANGEBOTE – DRINNEN WIE<br />
DRAUSSEN<br />
Eine Besonderheit in diesem Jahr waren<br />
die Spiel‐ und <strong>Sport</strong>angebote der Parksportinsel,<br />
die draußen auf dem Areal direkt<br />
vor der Halle zum Mitmachen einluden.<br />
Bei herrlichem Spätsommerwetter<br />
nutzten entsprechend viele Schüler*innen<br />
die Gelegenheit und probierten sich unter<br />
anderem im Frisbee‐Disc‐Golf‐Parcours,<br />
im Kubb, hierzulande als Wikingerschach<br />
bekannt oder sie mischten beim Street<br />
Ball‐Turnier <strong>mit</strong>.<br />
Nach so viel Anspannung war Entspannung<br />
angesagt und dazu gab es <strong>mit</strong>tags<br />
Gelegenheit. Die bereitgestellten Wasserflaschen<br />
wurden gerne angenommen und<br />
das <strong>mit</strong>gebrachte Butterbrot sorgte für<br />
den nötigen Energieschub. Nach der Pause<br />
wurde es erst einmal offiziell: Peter Richarz<br />
stellte die Repräsentanten der Hamburger<br />
Rolli‐Allianz vor und fragte nach<br />
deren Motivation, sich an so einem Gemeinschaftsprojekt<br />
wie dem <strong>Rollstuhl</strong>sporttag<br />
zu beteiligen. Die Antworten fielen<br />
unterschiedlich aus, gemeinsam war<br />
Am Nach<strong>mit</strong>tag folgte als zweite Höhepunkt<br />
das <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Turnier<br />
im Spielmodus 3-gegen-3.<br />
Fotos: Bernhard Hoffmann/DRS<br />
20<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Ein buntes Programm an<br />
Mitmachaktionen bot der <strong>Rollstuhl</strong>sporttag<br />
des Hamburger<br />
Rolli-Allianz.<br />
ihre Zielsetzung: <strong>Sport</strong> als Mittel der Inklusion.<br />
Vor Ort waren Katharina Pohle (Evangelische<br />
Stiftung Alsterdorf), Ralf Lehnert<br />
(Hamburger <strong>Sport</strong>bund), Thomas Fromm<br />
(Behinderten‐ und Rehabilitations‐<strong>Sport</strong>verband<br />
Hamburg), Thomas Mühlbach<br />
(Schulbehörde Hamburg), Kumar Tschana<br />
(HSV <strong>Rollstuhl</strong>sport), Andreas Escher<br />
(Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>‐<strong>Sport</strong>verband), Boris<br />
Stade (Allianz Versicherung) und Mitarbeiter<br />
des BG Klinikum Hamburg.<br />
Am Nach<strong>mit</strong>tag folgte dann der zweite<br />
Höhepunkt, das <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐Turnier.<br />
Unter der Anleitung von erfahrenen<br />
Trainer*innen und internationalen Spieler*innen<br />
ging es im Spielmodus 3‐gegen‐<br />
3 um die <strong>Sport</strong>lerehre. Das Ergebnis wurde<br />
auf echten Urkunden festgehalten und<br />
wie zuvor die Ehrengäste der Hamburger<br />
Rolli‐Allianz erhielten auch die Lehrer*innen<br />
ein kleines Geschenk als Dankeschön<br />
für die Gemeinschaftsarbeit, ohne die der<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sporttag nicht durchführbar wäre.<br />
Ein besonderer Dank geht natürlich<br />
Initiatoren, Macher und Ehrengäste: Boris Stade (Allianz Versicherung),<br />
Thomas Fromm (BRS Hamburg), Thomas Mühlbach (Schulbehörde), Ralf Lehnert<br />
(Hamburger <strong>Sport</strong>bund), Katharina Pohle (in Vertretung Evangelische Stiftung<br />
Alsterdorf), Anne Patzwald (BG Baskets), Kumar Tschana (HSV <strong>Rollstuhl</strong>sport)<br />
und Peter Richarz (DRS) (v. l. n. r.)<br />
auch an die zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Helfer*innen, die für den reibungslosen<br />
Ablauf sorgten.<br />
Wir freuen uns schon auf das nächste<br />
Jahr, bei dem wir wieder viele junge Menschen<br />
<strong>mit</strong> ungewohnten <strong>Sport</strong>erfahrungen<br />
neue Erkenntnisse entdecken lassen<br />
wollen.<br />
Hamburger Rolli-Allianz<br />
Fotos: Bernhard Hoffmann/DRS<br />
Erleben Sie die unverwechselbare Lage im Grünen bei einem erholsamen oder aktiven Aufenthalt. Das<br />
BARRIEREFREIE HOHENWART FORUM ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge oder Geschäftstermine.<br />
Im Hohenwart Forum begegnet sich eine bunte Vielfalt von Menschen. Seien Sie ein Teil davon und tragen<br />
zu dieser besonderen Atmosphäre bei.<br />
HOHENWART FORUM Schönbornstr. 25 • 75181 Pforzheim-Hohenwart • Telefon: 07234 - 606 - 0 • www.hohenwart.de • info@hohenwart.de<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 21
SPORT VOR ORT<br />
RBB MÜNCHENI<br />
Iguanaclash –<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball-Fest verbindet<br />
Am vorletzten Sommer Wochenende<br />
war es auf der Säbener Straße<br />
in München richtig heiß. Nicht<br />
nur wegen der herrlichen Temperaturen,<br />
sondern auch dank der Energie von vier<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball Mannschaften, die <strong>mit</strong><br />
ihrem Können der Fangemeinde und allen<br />
Freunden dieser <strong>Sport</strong>art ein richtiges<br />
Fest geschenkt haben. ›Iguanaclash‹ hieß<br />
das Freundschaftsturnier, das von den<br />
Münchener Iguanas (RBB München e.V.)<br />
<strong>mit</strong> Beteiligung der Nationalteams aus der<br />
Schweiz, Österreich und Russland organisiert<br />
wurde. Zum einem wollte man den<br />
<strong>Sport</strong>lern eine Warm‐Up‐Möglichkeit vor<br />
der <strong>Rollstuhl</strong>basketball EM in Polen geben,<br />
zum anderen ging es um ein ›Get‐Together‹<br />
für die internationale Community<br />
aus Profis und Fans. Und nicht zuletzt hieß<br />
es: Try Out für den Nachwuchs im Rahmen<br />
des Projekts ›<strong>Rollstuhl</strong>basketball macht<br />
Schule/We Will Roll You‹.<br />
So hat man <strong>mit</strong>ten in der Ferienzeit für<br />
Kinder eine extra Möglichkeit angeboten,<br />
sich in den Ferien auf kreative Weise herausfordern<br />
zu lassen. Mit oder ohne Erfahrung,<br />
auf <strong>Rollstuhl</strong> angewiesen oder<br />
Fußgänger – die Trainer vom RBB München<br />
wissen, was die Teenager richtig bewegt.<br />
Mittels brandneuer <strong>Sport</strong>rollstühlen<br />
schaffte man die Bedingungen, um sich auf<br />
Augenhöhe zu treffen, eine besondere<br />
Kommunikation zu gestalten und gemeinsam<br />
richtig inklusive Momente zu erleben<br />
Der Nachwuchs konnte selbst ausprobieren,<br />
ob es schwierig oder einfach ist, im<br />
<strong>Rollstuhl</strong> unterwegs zu sein. <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
bietet dafür eine perfekte Möglichkeit:<br />
egal, welche Erfahrung, welche Einschränkung,<br />
welchen Hintergrund man<br />
hat – sich anschnallen und los geht es! Einen<br />
<strong>Rollstuhl</strong> zu fahren und zu dribbeln,<br />
den Partner sehen und richtig zu passen,<br />
ein Drei‐Punkte‐Wurf – unmöglich, oder?<br />
Außerdem ist ja auch der Gegner <strong>mit</strong> zu<br />
bedenken. Kinder haben bei diesen Herausforderungen<br />
immer Spaß, das Projekt<br />
hat aber auch soziale Bedeutung: »Es geht<br />
darum den Kindern spielerisch diese Unbefangenheit<br />
zu ver<strong>mit</strong>teln, dass sie sehen,<br />
dass ein Mensch im <strong>Rollstuhl</strong> sich genauso<br />
fortbewegen kann und das gleiche<br />
Denken hat«, so der Vorsitzende von RBB<br />
München, Benjamin Ryklin.<br />
Während die Kinder am Vor<strong>mit</strong>tag 3‐<br />
gegen‐3 spielten, stiegen die Temperaturen<br />
in der großen Halle. Russland und die<br />
Schweiz kämpften Kopf an Kopf um die<br />
Punkte, so dass die Zuschauer dabei zu atmen<br />
vergaßen. Die Coaches und die Spieler<br />
vom RBB München und Team Austria<br />
schienen diese Spannung nicht mehr ertragen<br />
zu können und plauderten im Garten<br />
über die Perspektiven der einheimischen<br />
Ligen und das Akquirieren von dem<br />
Nachwuchs für <strong>Rollstuhl</strong>basketball.<br />
»Internationale Treffen dieser Art sind<br />
von enormer Bedeutung, da man hier<br />
nicht nur seine Kräfte <strong>mit</strong> einem starken<br />
Gegner messen kann, sondern auch die<br />
Möglichkeit bekommt sich professionell<br />
auszutauschen und auch zum Beispiel Inspiration<br />
für unsere Community und Ihre<br />
Entwicklung zu holen«, glaubt Wassilij<br />
Laikow. <strong>Rollstuhl</strong>basketball scheint viel<br />
Inklusions‐ und Verbindungspotential zu<br />
haben: für <strong>Sport</strong>ler <strong>mit</strong> dem professionellen<br />
Anspruch, für Zuschauer, für Kinder –<br />
<strong>mit</strong> und ohne Behinderung. Therapeutische<br />
›Nebeneffekte‹ sind dabei auch nicht<br />
wegzudenken. Nico Hausammann, der Kapitän<br />
der auf dem Iguanaclash triumphierenden<br />
Schweizer Mannschaft ist sich sicher:<br />
»<strong>Rollstuhl</strong>basketball ersetzt eine<br />
Selbsthilfegruppe komplett, gerade wenn<br />
du frisch verletzt bist, da passiert mehr,<br />
als du je von irgendeinem Psychologen<br />
oder Therapeuten kriegst. Du fokussierst<br />
dich auf <strong>Sport</strong>, hast zusammen Spaß im<br />
Team und denkst nicht an die Alltagsprobleme.<br />
Es ist nichts anderes für Menschen<br />
<strong>mit</strong> und ohne Behinderung.«<br />
Dem Alltag zu entfliehen gelang es am<br />
diesem Wochenende allen Beteiligten! Die<br />
neue Spielsaison bringt neue Treffen, sei<br />
es auf dem Parkett der europäischen Hallen<br />
oder in Münchener Schulhöfen. Das<br />
RBB München e.V. Team ist ab September<br />
bereit neue Schulen zu rollen. Mehr Info<br />
dazu auf wewillrollyou.de<br />
Quelle: rbb-muenchen.de<br />
Fotos: RBB München Iguanas<br />
22<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Foto: Privat<br />
Trauer um Heinz Nolting<br />
n Wir <strong>Rollstuhl</strong>basketballer vom USC München<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sport trauern um unseren langjährigen <strong>Sport</strong>kameraden<br />
Heinz Nolting, der am 16. August <strong>2019</strong> im<br />
Alter von 71 Jahren in seiner Heimat in Bückeburg verstorben<br />
ist.<br />
Heinz war ein Pionier des <strong>Rollstuhl</strong>sports in<br />
Deutschland und ein herausragender <strong>Rollstuhl</strong>basketballer<br />
sowohl im Trikot der deutschen Nationalmannschaft<br />
als auch des USC München.<br />
1963, im Alter von 16 Jahren, wurde Heinz bei einem Mopedunfall querschnittgelähmt.<br />
Heinz gewann danach etliche nationale und internationale<br />
Titel im Bogenschießen, in der Leichtathletik und ganz besonders im <strong>Rollstuhl</strong>basketball.<br />
Er war ein Kämpfer und Vorbild für viele junge, sportbegeisterte<br />
Menschen <strong>mit</strong> Behinderung. Auch wenn es ihm nie wichtig war, im Rampenlicht<br />
zu stehen, war er auf dem Spielfeld nicht zu übersehen und stets präsent.<br />
Seine Teilnahme an den Weltspielen der Gelähmten 1972 in Heidelberg –<br />
den Vorgängerspielen der Paralympics – und 1976 in Toronto waren Höhepunkte<br />
seiner sportlichen Karriere.<br />
Wir haben einen lebenslustigen, charmanten, engagierten und stets positiv<br />
im Leben stehenden Menschen verloren – einen, der den <strong>Rollstuhl</strong>sport in<br />
Deutschland maßgeblich <strong>mit</strong>prägte.<br />
Lieber Heinz, du wirst immer einen festen Platz in unserem Verein und in<br />
unseren Herzen haben. Du wirst uns unvergessen bleiben.<br />
USC München <strong>Rollstuhl</strong>sport e. V.<br />
Die <strong>Sport</strong>gemeinschaft Handicap Berlin e. V. trauert um<br />
Adnan Souleiman<br />
Adnan lernte beim RSC Berlin <strong>Rollstuhl</strong>basketball spielen und war dort<br />
lange Jahre im Ligabetrieb, eine Zeit lang auch in der 2. Bundesliga, aktiv.<br />
2011 wechselte er zur SGH Berlin. Anfangs nur Spieler wurde er sehr<br />
bald Trainer, zunächst nur bei den Kindern und Jugendlichen, in den letzten<br />
Jahren dann auch bei den Erwachsenen. Seine besondere Stärke lag<br />
im Einzeltraining. Viele SGH-Spieler, besonders die Jüngeren, haben<br />
durch ihn eine solide Ausbildung erhalten.<br />
Adnan liebte seinen <strong>Sport</strong>. Er mochte besonders das spielerische Element.<br />
Lieber ein schöner Pass als selber den Korb machen oder warum ein einfacher<br />
Korbleger, wenn es doch viel schöner ist, vom Gegner dabei gefoult<br />
zu werden und dann dafür einen Nachwurf zu bekommen.<br />
Aber auch menschlich war Adnan für uns sehr wichtig. Immer fröhlich<br />
und zu einem Spaß aufgelegt, dazu aber verantwortungsvoll und verlässlich,<br />
genoss er den Respekt aller.<br />
Neben seiner Trainertätigkeit bei der SGH war er aber auch ein geachteter<br />
Schiedsrichter, der durch seine ruhige aber bestimmte Art zum Vorbild<br />
wurde.<br />
Er starb nach kurzer Krankheit am 29. Juli <strong>2019</strong> im Alter von 53 Jahren.<br />
Er hinterlässt eine Frau und 4 Kinder.<br />
Die SGH Berlin verdankt Adnan Souleiman sehr viel. Es wird schwer sein<br />
die entstandene Lücke zu füllen.<br />
Martin Schmidt für die SGH Berlin<br />
DRS VOR ORT<br />
DER DRS AUF DEM<br />
BGW FORUM <strong>2019</strong><br />
DRS Mitmach-Aktion ›Ein Tag im <strong>Rollstuhl</strong>‹<br />
sorgt für großes Interesse<br />
n Zum Themenkomplex ›Gesundheitsschutz<br />
in Krankenhaus und Klinik‹ fand das BGW Forum<br />
<strong>2019</strong> im Grand Elysee Hotel in Hamburg statt. Anhand<br />
zahlreicher Workshops und Info‐Stände<br />
konnte man sich zu verschiedenen Bereichen informieren<br />
und weiterbilden. Der DRS präsentierte<br />
sich <strong>mit</strong> einem Stand und der Mitmach‐Aktion<br />
›Ein Tag im <strong>Rollstuhl</strong>‹ vor Ort.<br />
Besonders großes Interesse zeigten die Teilnehmer<br />
und Besucher bei der Mitmach‐Aktion.<br />
Unter Anleitung von Verena Klein (Foto oben vorne<br />
links), ehemalige <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐Nationalspielerin<br />
und Referentin bei verschiedenen<br />
DRS‐<strong>Mobilität</strong>sprojekten, bekamen Interessierte<br />
die Möglichkeit, einen praktischen Einblick in den<br />
Alltag eines <strong>Rollstuhl</strong>fahrers zu bekommen.<br />
»Durch die Selbsterfahrung erkennen die Teilnehmer,<br />
wie wichtig der passende <strong>Rollstuhl</strong> für<br />
die Lebensqualität und Selbstständigkeit ist. Da<br />
können wir als Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>‐<strong>Sport</strong>verband<br />
<strong>mit</strong> unserem Wissen und unserem Netzwerk<br />
wichtige Impulse setzen«, freute sich Verena<br />
Klein über das große Interesse der Teilnehmer.<br />
Im Rahmen des BGW Forums fand im ›Schuppen<br />
52‹ der ›Hamburger Abend‹ statt. Auf dem<br />
Programm stand das Blindenfußball‐Spiel zwischen<br />
dem 1. FC St. Pauli und Stern Moskau. Für<br />
die professionelle Audiodeskription sorgte Reporter<br />
Florian Eib. Möglich gemacht hatte dieses<br />
Blindenfußballspiel Wolf Schmidt (1. FC St. Pauli)<br />
<strong>mit</strong> Unterstützung des DRS. »Als DRS war dieses<br />
BGW Forum <strong>2019</strong> eine tolle Möglichkeit, um unsere<br />
Kompetenzen beim Thema <strong>Mobilität</strong> und<br />
<strong>Rollstuhl</strong> möglichst breit zu streuen«, so DRS Referatsleiter<br />
Andreas Escher.<br />
Quelle: rollstuhlsport.de<br />
Foto: DRS<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 23
SPORT KOMPAKT<br />
PARA-BADMINTON<br />
Zwei WM-Medaillen<br />
für deutsches Team<br />
n Die deutsche Nationalmannschaft<br />
kehrte <strong>mit</strong> zwei Medaillen von der Para‐<br />
Badminton‐Weltmeisterschaft aus Basel<br />
zurück. Jan-Niklas Pott (VfL Grasdorf/<br />
Team BEB) zog überraschend <strong>mit</strong> seiner<br />
Partnerin Katrin Seibert im Mixed (Startklasse<br />
SL 4) ins Finale ein. Nach zwei verlorenen<br />
Sätzen freute sich das Duo über<br />
die Silbermedaille. Auch Bronze wurde<br />
im Mixed gewonnen. In der Startklasse<br />
WH 1 zogen Young-Chin Mi (VfL Grasdorf/<br />
Team BEB) und seine Partnerin<br />
Valeska Knoblauch im Mixed (Startklasse<br />
WH 1) ins kleine Finale ein und jubelten<br />
nach einer intensiven Partie über<br />
Bronze! Die Ergebnisse machen ein Jahr<br />
vor der Paralympics‐Premiere im Para<br />
Badminton Hoffnung auf mehr.<br />
Quelle: BS Niedersachsen<br />
PARA SCHWIMMEN<br />
Edelmetall für<br />
deutsche Schwimmer<br />
n Dreifach‐Gold für Deutschland: Elena<br />
Krawzow holte <strong>mit</strong> 1:13,62 Minuten über<br />
<strong>10</strong>0 Meter Brust in der Startklasse S12<br />
die Goldmedaille bei den Para Schwimm‐<br />
Weltmeisterschaften in London. Gold gewann<br />
auch Taliso Engel über die <strong>10</strong>0 Meter<br />
Brust in der Startklasse S13 (1:05,20<br />
Minuten). Der 17‐Jährige sorgte da<strong>mit</strong> für<br />
die größte Überraschung im deutschen<br />
Team. Verena Schott, die sich und dem<br />
deutschen Team Silber über <strong>10</strong>0 Meter<br />
Brust in der Startklasse SB5 erschwommen<br />
hatte, setzte dem so schon herausragenden<br />
vierten Wettkampftag die Krone<br />
auf: Über <strong>10</strong>0 Meter Rücken in der Startklasse<br />
S6 holte die 30 Jahre alte Schwimmerin<br />
vom BPRSV die dritte Goldmedaille<br />
für Deutschland. Denise Grahl ging in<br />
London unter anderem über <strong>10</strong>0 Meter<br />
Freistil (Startklasse S7) an den Start. Im<br />
Finale verbesserte sie ihre Zeit aus dem<br />
Vorlauf nochmals auf 1:12,<strong>10</strong> Minuten<br />
und holte sich so Silber. Über 50 Meter<br />
Freistil (Startklasse S7) holte die Schwerinerin<br />
Bronze. Bemerkenswert: Von den<br />
15 Schwimmern schafften es 14 in mindestens<br />
ein WM‐Finale.<br />
Quelle: DBS<br />
PARA TRIATHLON<br />
Dreifacher Gold-Jubel<br />
n Die deutschen Para Triathleten haben<br />
bei den Europameisterschaften im spanischen<br />
Valencia gleich dreimal Gold gewonnen.<br />
Martin Schulz sicherte sich in<br />
der Startklasse PTS5 seinen achten EM‐<br />
Titel in Folge während Elke van Engelen<br />
(PTS4) und Christiane Reppe (PTCW)<br />
über ihre jeweils erste Goldmedaille bei<br />
einer Europameisterschaft jubelten.<br />
In der Klasse der <strong>Rollstuhl</strong>fahrerinnen<br />
lieferte sich Christiane Reppe <strong>mit</strong> der Niederländerin<br />
Margret Ijdema einen harten<br />
Schlagabtausch. Erst auf dem letzten Abschnitt<br />
<strong>mit</strong> dem Rennrollstuhl übernahm<br />
die 32‐jährige Dresdenerin die Spitze und<br />
sicherte sich den ersten EM‐Titel ihrer<br />
noch jungen Para Triathlon‐Karriere.<br />
2016 gewann Reppe noch <strong>mit</strong> dem Handbike<br />
Gold bei den Paralympischen Spielen<br />
in Rio. Mit Bronze bei der WM und EM‐<br />
Gold hat sie sich nun vollends in der internationalen<br />
Para Triathlon‐Szene etabliert.<br />
Quelle: DBS<br />
PARA RADSPORT<br />
19 Edelmetalle für<br />
das deutsche Team<br />
Eskau und Merklein krönen sich<br />
zu Doppel-Weltmeisterin – Zeyen und<br />
Hausberger holen bei ihrer<br />
WM-Premiere direkt den Titel<br />
n Was für ein Abschluss, was für eine Medaillenausbeute:<br />
Am letzten Wettkampftag<br />
der Weltmeisterschaften im Para Radsport<br />
im niederländischen Emmen hat<br />
die deutsche Mannschaft ihren erfolgreichsten<br />
Tag gefeiert – <strong>mit</strong> sieben Medaillen,<br />
darunter drei Weltmeistertiteln.<br />
Handbikerin Annika Zeyen gewann bei<br />
ihrer ersten WM‐Teilnahme überraschend<br />
das Straßenrennen der Klasse H3, zudem<br />
krönte sich Andrea Eskau zur Doppel‐<br />
Weltmeisterin – ebenso wie Vico Merklein.<br />
Bereits der Start am Sonntag verlief<br />
perfekt <strong>mit</strong> dreimal Silber und einmal<br />
Bronze in den Dreirad‐Klassen. Insgesamt<br />
gewann das deutsche Team acht Gold‐,<br />
acht Silber‐ und drei Bronzemedaillen.<br />
Die frühere <strong>Rollstuhl</strong>basketballerin und<br />
Para Leichtathletin Annika Zeyen war<br />
nach einer Verletzung 2018 aufs Handbike<br />
gewechselt und fuhr dieses Jahr ihre<br />
erste Saison im Para Radsport. Nach einem<br />
sechsten Platz im Zeitfahren kündigte<br />
Zeyen im Straßenrennen einen Angriff<br />
an, machte ihr Versprechen <strong>mit</strong> einem beherzten<br />
Auftritt wahr und wurde <strong>mit</strong><br />
Gold und dem Regenbogentrikot belohnt.<br />
Dabei war Zeyen nach einer Kollision zunächst<br />
sogar zurückgefallen, kämpfte sich<br />
aber zurück und fuhr auf dem letzten<br />
Kilometer allen davon. »Meine Erwartungen<br />
wurden übertroffen«, zog Tobias<br />
Bachsteffel, seit Anfang <strong>2019</strong> Bundestrainer<br />
im Para Radsport, Bilanz.<br />
Quelle: DBS<br />
24<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Care at home<br />
LIQUICK X-TREME<br />
X-TREME INNOVATION: BEREITS AKTIVIERT<br />
UND SOFORT EINSATZBEREIT<br />
LIQUICK X-TREME<br />
Für Ihre Unabhängigkeit - schnell, einfach und sicher anzuwenden<br />
Das neue außergewöhnlich clevere Kathetersystem ist nach der Entnahme aus der<br />
Verpackung sofort einsatzbereit. Ausgestattet <strong>mit</strong> unserem SafetyCat Sicherheitskatheter<br />
<strong>mit</strong> innen und außen weich gerundeten Soft Cat Eyes, der flexiblen Ergothan-Spitze und<br />
der neuen, bereits aktivierten Beschichtung, ermöglicht der Liquick X-treme eine<br />
behutsame und schonende Katheterisierung.<br />
Testen Sie jetzt die neue Katheterinnovation von Teleflex und<br />
fordern Sie unter 0800/403<strong>10</strong>01 kostenlose Muster an.<br />
Teleflex Medical GmbH – Homecare Urologie<br />
Welfenstraße 19 ∙ D-70736 Fellbach · Telefon: + 49 (0)711 4905 9897<br />
homecare-de@teleflex.com ∙ www.teleflex-homecare.de<br />
MCI-2018-0613 . <strong>10</strong> 19
TITEL<br />
Erfolgreich in Helsingborg:<br />
Janina Sommer (o. r.) und Andreas<br />
Schmidberger (u.)..<br />
Fotos: Binh Truong<br />
Deutsche TT-Cracks<br />
rocken Helsingborg<br />
D<br />
ie deutsche Para Tischtennis‐Nationalmannschaft<br />
hat<br />
im schwedischen Helsingborg<br />
das erfolgreichste Abschneiden bei<br />
einer Europameisterschaft seit 14 Jahren<br />
gefeiert. Schon die Einzel‐Wettbewerbe<br />
der Para Tischtennis‐EM in Helsingborg<br />
waren aus deutscher Sicht ein voller Erfolg:<br />
Thomas Schmidberger krönte sich<br />
zum dritten Mal zum Einzel‐Europameister,<br />
Valentin Baus zum ersten Mal. Beide<br />
lösten <strong>mit</strong> dem Titel bereits ihr Ticket für<br />
die Paralympischen Spiele in Tokio. Zudem<br />
gewannen Stephanie Grebe und Janina<br />
Sommer Silber sowie Sandra Mikolaschek,<br />
Thomas Brüchle und Thomas Rau<br />
Bronze.<br />
In den Team‐Wettbewerben knüpften<br />
die Athletinnen und Athleten von Bundestrainer<br />
Volker Ziegler nahtlos an diese<br />
starke Ausbeute an. Thomas Brüchle und<br />
Thomas Schmidberger gewannen zum<br />
fünften Mal in Folge EM‐Gold in der Wettkampfklasse<br />
3. Vize‐Europameister wurden<br />
Florian Hartig, Dirk Hartmann und<br />
Maximilian Kröber in der WK 11, ebenso<br />
wie Stephanie Grebe, Juliane Wolf und Corinna<br />
Hochdörfer in der WK 6‐8. Bronze<br />
holten außerdem Jan Gürtler und Valentin<br />
Baus in der WK 5, Tim Laue und Benedikt<br />
Müller in der WK 6 sowie Marlene Reeg,<br />
Mit insgesamt 13 Medaillen erfolgreichste EM seit 2005 –<br />
Auch vier Debütanten gewinnen Edelmetall<br />
Lena Kramm und Bente Harenberg in der<br />
WK 9‐<strong>10</strong>.<br />
Mit insgesamt 13 Medaillen sind es für<br />
die deutsche Mannschaft die erfolgreichsten<br />
Europameisterschaften seit 2005, als<br />
14 Edelmetalle heraussprangen.<br />
SCHMIDBERGER UND<br />
BRÜCHLE DOMINIEREN<br />
Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger<br />
unterstrichen in Helsingborg erneut<br />
ihre Dominanz in der WK 3. Im Halbfinale<br />
gegen die schwedischen Lokalmatadoren<br />
Öhgren/Sjoqvist wurde das deutsche Duo<br />
zum ersten Mal in diesem Turnier ins entscheidende<br />
letzte Einzel gedrängt, gewann<br />
aber 2:1. Wie im Einzel‐Wettbewerb kam<br />
es im Finale zu einem deutsch‐französischen<br />
Duell: Florian Merrien hatte <strong>mit</strong> seinem<br />
Partner Sylvan Noel im zweiten Semifinale<br />
die Ukraine <strong>mit</strong> 2:0 besiegt. Doch im<br />
Endspiel gab es ausschließlich deutschen<br />
Jubel. Souverän gewannen Schmidberger/Brüchle<br />
das Doppel und auch im Einzel<br />
ließ Brüchle gegen Noel nichts anbrennen.<br />
Seit 2011 besetzen die Rekord‐Europameister<br />
nun durchgehend das oberste<br />
Treppchen im Teamwettbewerb der WK 3.<br />
Große Gegenwehr leistete das deutsche<br />
Trio im Finale der WK 11 gegen die topgesetzten<br />
Franzosen: Florian Hartig und<br />
Dirk Hartmann verlangten Lucas Creange<br />
und Antoine Zhao in einem regelrechten<br />
Krimi im Eingangsdoppel über fünf Sätze<br />
alles ab. Auch im anschließenden Spiel<br />
von Maximilian Kröber gegen Timothe<br />
Ivaldi erzwang der 19‐jährige Berliner<br />
nach 0:2‐Rückstand einen fünften Durchgang,<br />
indem Ivaldi aber die besseren Nerven<br />
hatte und den Titel nach Frankreich<br />
holte. Dennoch schaffte das Trio <strong>mit</strong> Silber<br />
einen historischen Erfolg: Hartig, Hartmann<br />
und Kröber holten die erste Medaille<br />
für ein deutsches Team in der WK 11<br />
überhaupt.<br />
Die Damen der WK 6‐8 gewannen ihr<br />
Halbfinale gegen die Norwegerinnen Dahlen/Korneliussen<br />
<strong>mit</strong> 2:0. Im Finale gegen<br />
Polen war schließlich das Doppel ausschlaggebend:<br />
Dieses Mal waren es allerdings<br />
Grebe und Wolf, denen im letzten<br />
Satz das entscheidende Quäntchen Glück<br />
fehlte. Jastrzebska/Marszal gewannen<br />
Satz fünf <strong>mit</strong> 11:9. Anschließend revanchierte<br />
sich Wolf <strong>mit</strong> einem 3:1‐Sieg bei<br />
Dajana Jastrzebska für ihre Niederlage im<br />
Einzel‐Wettbewerb, doch Grebe musste<br />
nach einem engen Spiel Katarzyna Marszal<br />
zum Sieg gratulieren – Polen schnappte<br />
sich Gold, die deutschen Damen Silber.<br />
In der WK 5 lief es am Finaltag nicht wie<br />
26<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
erhofft: Jan Gürtler und Valentin Baus unterlagen<br />
der Türkei im Halbfinale <strong>mit</strong> 0:2.<br />
Da<strong>mit</strong> gelang den Türken die Revanche für<br />
das Halbfinal‐Aus bei der EM 2017. Baus<br />
und Gürtler gewinnen so<strong>mit</strong> Team‐Bronze.<br />
Auch Tim Laue und Benedikt Müller<br />
unterlagen in ihrem Halbfinale der WK 6.<br />
Die deutschen Youngster gewannen zwar<br />
im fünften Satz das Auftaktdoppel, mussten<br />
sich dann in beiden Einzeln geschlagen<br />
geben. Bronze ist dennoch ein hervorragendes<br />
Resultat für den 23‐jährigen<br />
Laue und den erst 16‐jährigen Müller –<br />
der da<strong>mit</strong> gleich von seiner ersten EM <strong>mit</strong><br />
einer Medaille zurückkehrt.<br />
Lena Kramm, Marlene Reeg und Bente<br />
Harenberg holten im letzten Gruppenspiel<br />
Wir haben unsere<br />
6 7<br />
Arbeit in noch einmal<br />
professionalisiert. Ich<br />
freue mich sehr, dass wir<br />
hier schon die ersten<br />
Foto: Binh Truong<br />
Früchte sehen.«<br />
VOLKER ZIEGLER<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4 5<br />
gegen die Ukraine die nötigen Punkte, und<br />
schafften den Sprung ins Halbfinale der<br />
WK 9‐<strong>10</strong>. Dort unterlag das deutsche<br />
Team zwar der Türkei <strong>mit</strong> 0:2, aber die<br />
Freude über Bronze war riesig.<br />
Einen versöhnlichen Abschluss feierten<br />
auch Lisa Hentig und Sandra Mikolaschek<br />
in der WK 4‐5: Sie gewannen ihr letztes<br />
Spiel gegen Russland <strong>mit</strong> 2:1 und schließen<br />
die EM so<strong>mit</strong> auf Rang vier ab.<br />
ZWEI TICKETS FÜR<br />
TOKIO SCHON SICHER<br />
In der Wettkampfklasse 3 zeigte Thomas<br />
Schmidberger (Foto 3) im gesamten Turnier<br />
seine Dominanz – lediglich einen<br />
Durchgang ließ er in der Gruppenphase<br />
liegen. Sein Halbfinale gegen Lokalmatador<br />
Alexander Ohgren gewann er in drei<br />
Sätzen und auch der Franzose Florian<br />
Merrien wurde dem 27‐Jährigen lediglich<br />
im zweiten Satz gefährlich. Doch Schmidberger<br />
wehrte die Satzbälle ab und ließ<br />
da<strong>mit</strong> keine Zweifel aufkommen. Er gewann<br />
Durchgang drei <strong>mit</strong> 11:6 und durfte<br />
jubeln: Als Europameister qualifizierte er<br />
sich gleichzeitig für die Paralympics 2020.<br />
Zuvor hatte Thomas Brüchle (5) dem<br />
Franzosen Merrien in seinem Halbfinale<br />
zu einem klaren Sieg gratulieren müssen –<br />
so<strong>mit</strong> gewann der Lindauer Bronze.<br />
Valentin Baus (4) dominierte die WK 5<br />
genauso wie Schmidberger die WK 3. Der<br />
Bochumer setzte sich in seinem Halbfinale<br />
<strong>mit</strong> 3:0 gegen den amtierenden Europameister<br />
Ali Ozturk durch. Und auch im<br />
Endspiel gegen Mitar Palikuca ließ der Bochumer<br />
absolut nichts anbrennen. Er dominierte<br />
die Begegnung zu jeder Zeit und<br />
holte sich so Gold und sein Ticket für Tokio.<br />
»Ich bin überglücklich über den Titelgewinn<br />
und darüber, dass ich nach der<br />
Durststrecke die Bestätigung bekommen<br />
habe, dass die Umstellung im Spiel und<br />
meine harte Arbeit im Training der richtige<br />
Weg waren«, sagte der frischgebackene<br />
Europameister.<br />
Sensationell ins Finale zog Stephanie<br />
Grebe (6) ein. Dort traf die 31‐Jährige erneut<br />
auf Maliak Alieva, gegen die sie in der<br />
Gruppenphase zum ersten Mal überhaupt<br />
knapp gewann. Und auch im Finale begann<br />
Grebe stark, ging <strong>mit</strong> 2:0‐Sätzen in<br />
Führung – und konnte die Goldmedaille<br />
quasi schon riechen. Doch der Russin gelang<br />
es, sich zurück ins Spiel zu kämpfen<br />
und es tatsächlich noch zu drehen. Mit<br />
dem Vize‐Europameistertitel dürfte Grebe<br />
der Qualifikation für die Paralympischen<br />
Spiele 2020 allerdings auch schon ein erhebliches<br />
Stück nähergekommen sein.<br />
Ebenfalls Silber gewann Janina Sommer<br />
(1) bei ihrer EM‐Premiere in der WK<br />
1, die zum ersten Mal separat ausgespielt<br />
wurde. Bei Sandra Mikolaschek (2) (WKs<br />
Die deutschen Medaillengewinner*<br />
innen im Einzelwettbewerb.<br />
4‐5) lief es hingegen nicht wie gewünscht.<br />
Sie verlor ihr Halbfinale gegen die in der<br />
Weltrangliste zwei Plätze hinter ihr geführte<br />
Serbin Nada Matic klar in drei Sätzen.<br />
Doch die Wahl‐Düsseldorferin darf<br />
sich <strong>mit</strong> einer Bronze‐Medaille trösten.<br />
Thomas Rau (7) zeigte in seinem Halbfinale<br />
gegen Peter Rosenmeier über weite<br />
Strecken ganz großen <strong>Sport</strong>. Nach fünf<br />
Sätzen durfte dennoch der Weltranglisten‐<br />
Zweite aus Dänemark über den Final‐Einzug<br />
jubeln. Für den Spieler des RBS Solingen<br />
ist die Bronzemedaille die Belohnung<br />
für einen tollen Einzel‐Wettbewerb bei<br />
den Europameisterschaften.<br />
Bundestrainer Volker Ziegler erlebte in<br />
Helsingborg <strong>mit</strong> 13 Medaillen ein unvergessliches<br />
Turnier: »Wir haben unsere Arbeit<br />
in den vergangenen Monaten noch<br />
einmal professionalisiert – unter anderem<br />
durch mehr hauptamtliche Trainer. Ich<br />
freue mich sehr, dass wir hier schon die<br />
ersten Früchte sehen«, sagt Ziegler nach<br />
der erfolgreichen Reise, die durch das<br />
Bundesministerium des Innern, für Bau<br />
und Heimat gefördert wurde. »Unsere<br />
Athleten haben gezeigt, dass sie sich weiterentwickelt<br />
haben und auf europäischer<br />
Ebene inzwischen fast überall oben <strong>mit</strong>mischen.<br />
Besonders freut mich natürlich,<br />
dass Thomas Schmidberger und Valentin<br />
Baus ihr Ticket für Tokio bereits lösen<br />
konnten. Toll ist aber auch, dass <strong>mit</strong> Janina<br />
Sommer, Benedikt Müller, Dirk Hartmann<br />
und Maximilian Kröber gleich vier unserer<br />
Debütanten eine Medaille erspielt haben.«<br />
Quelle: DBS, S. Scholten<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 27
SERVICE<br />
<strong>Sport</strong>kalender<br />
NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
01.11.19 DBSJ-TalentTag Hannover<br />
01.11. –03.11.19 Schwimmen - Trainerfortbildung Grünheide<br />
02.11.19 1. RBBL, 7. Spieltag bundesweit<br />
03.11.19 New York-Marathon New York (USA)<br />
03.11.19 Para-Tanzsport – Europa tanzt inklusiv Münster<br />
07.11.19 <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Turnier Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Herdecke<br />
07.11. – 15.11.19 Leichtathletik-WM Dubai (UAE)<br />
08.11. – <strong>10</strong>.11.19 Manfred Sauer Stiftung: Yoga Lobbach<br />
09./<strong>10</strong>.11.19 DRS-Fortbildung ›<strong>Rollstuhl</strong>versorgung‹ Köln<br />
<strong>10</strong>.11.19 <strong>Rollstuhl</strong>basketball Tryout Hamburg<br />
16.11.19 Internationaler Tag der Toleranz<br />
16.11.19 DBSJ-TalentTag Hannover<br />
16.11.19 1. RBBL, 8. Spieltag bundesweit<br />
17.11.19 DBSJ-TalentTag Senftenberg<br />
17.11. – 22.11.19 Para-Eishockey-WM Berlin<br />
22.11. – 24.11.19 Manfred Sauer Stiftung: Offene Kreativwerkstatt Lobbach<br />
23.11.19 Boccia-DM Düsseldorf<br />
23.11.19 1. RBBL, 9. Spieltag bundesweit<br />
23./24.11.19 DRS & FIBS-Fortbildung ›Mobicoach‹ Köln<br />
29.11. – 01.12.19 Manfred Sauer Stiftung: Badminton Lobbach<br />
29.11. – 01.12.19 DRS-<strong>Sport</strong>ausschuss-Sitzung Pforzheim<br />
29.11. – 01.12.19 Para-Tanzsport-Weltmeisterschaft Bonn<br />
30.11.19 1. RBBL, <strong>10</strong>. Spieltag bundesweit<br />
30.11.19 <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Turnier ›Next Generations Cup‹ Stralsund<br />
Stand: 02.<strong>10</strong>.<strong>2019</strong> | Quelle: www.rollstuhlsport.de/termine Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Foto: Christoph Bjerler<br />
SPINAL CORD INJURY DAY<br />
BEGEGNUNG AUF<br />
AUGENHÖHE<br />
Erfolgreicher SCI-Aktionstag im AUVA-<br />
Rehabilitationszentrum Häring<br />
n Laut Statistik sind etwa 2,7 Millionen<br />
Menschen weltweit querschnittgelähmt.<br />
Allein in Österreich sind rund<br />
50.000 Menschen auf einen <strong>Rollstuhl</strong> angewiesen,<br />
davon 4000 aufgrund einer<br />
Querschnittslähmung 1 . Aus diesem Grund<br />
wurde vor vier Jahren erstmals der 5. September<br />
als der Welttag der Querschnittgelähmten<br />
erkoren. Initiiert wurde dieser<br />
Tag vor allem, um ein stärkeres Bewusstsein<br />
für die Belange querschnittgelähmter<br />
Menschen zu entwickeln. Auch engagierte<br />
Mitarbeiter vom AUVA Rehabilitationszentrum<br />
(RZ) Häring (Österreich) rückten<br />
anlässlich des internationalen ›Spinal<br />
Cord Injury Day‹ querschnittgelähmte<br />
Personen in den Mittelpunkt und organisierten<br />
in diesem Jahr zum ersten Mal die<br />
›RZ‐Runden‐Challenge‹. Eine Veranstaltung<br />
die nicht nur allen Teilnehmer*innen<br />
sondern auch den zahlreich erschienenen<br />
Besucher*innen Gänsehautmomente bereitete.<br />
Bei der ›Runden‐Challenge‹ versuchten<br />
die Teilnehmer*innen <strong>mit</strong> einem<br />
<strong>Rollstuhl</strong> innerhalb von drei Stunden das<br />
RZ‐Gelände so oft wie möglich zu ›errunden‹.<br />
Für jede gefahrene Runde wurde ein<br />
bestimmter Betrag gutgeschrieben. Trotz<br />
strömenden Regens erkämpften sich 90<br />
Starter in ihren Rollstühlen Runde um<br />
Runde wertvolle Euros. Der jüngste Teilnehmer<br />
war 13 Jahre, der älteste <strong>Rollstuhl</strong>fahrer<br />
81 Jahre alt. Schlussendlich<br />
konnten nach drei Stunden <strong>mit</strong> 1773 Runden<br />
4150 Euro ›erfahren‹ werden, die nun<br />
einem guten Zweck zugutekommen.<br />
Ines Gasteiger<br />
1<br />
Quelle: Wings for Life<br />
90 Starter fuhren<br />
Runde für Runde<br />
für den guten<br />
Zweck.<br />
28<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
30. November <strong>2019</strong><br />
Ausrichter: Stralsund Pirates<br />
© Ottobock · 50282=de_DE-01-1906<br />
Jung <strong>mit</strong> Alt!<br />
Beim Next Generations-Cup gibt es was viel zu lernen:<br />
Die jungen Wilden (unter 23 Jahre) spielen <strong>mit</strong> den alten<br />
Hasen (über 40) zusammen. Pro Team müssen zwei<br />
U23-Spieler auf dem Feld sein.<br />
Kontakt: Günther Vogel<br />
guenther.vogel.bamberg@t-online.de<br />
www.ottobock.de/<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
In Kooperation <strong>mit</strong>
FACHBEREICHE<br />
Freuen sich über die neu gewonnene<br />
Partnerschaft (v. l. n. r): Winfried Sigg<br />
(Kundenservice & Technik), Lee<br />
Fawcett und Thomas Sincler (Anpassung<br />
Basketball RGK), Leticia Aguilar<br />
(Marketing Leitung GER/AT) und Errol<br />
Marklein (Business Development)<br />
zusammen <strong>mit</strong> Bundestrainer Nicolai<br />
Zeltinger (stehend) und den Team<br />
Germany-Athleten Jan Haller (2. v. r)<br />
und Alexander Budde (3. v. r).<br />
Foto: Steffie Wunderl<br />
ROLLSTUHLBASKETBALLI<br />
Neue Rollstühle<br />
für deutsche Herren<br />
Sunrise Medical ist neuer Sponsoring-Partner des<br />
deutschen <strong>Rollstuhl</strong>basketballs<br />
n Wenige Wochen vor dem Start der<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball‐Europameisterschaften<br />
der Herren im polnischen Walbrzych<br />
präsentierte der Fachbereich <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
im DRS einen neuen Premiumpartner.<br />
Neuer Technikpartner wird das<br />
weltweit tätige <strong>Rollstuhl</strong>unternehmen<br />
Sunrise Medical <strong>mit</strong> Sitz in Malsch. Im Zuge<br />
dieser zweijährigen Partnerschaft wird<br />
die deutschen Herren‐Nationalmannschaft<br />
<strong>mit</strong> den Premium‐<strong>Sport</strong>rollstühlen<br />
der Marke RGK ausgestattet.<br />
»Wir freuen uns auf eine inspirierende<br />
Partnerschaft <strong>mit</strong> diesen Spitzen‐Athleten<br />
und sind zuversichtlich, dass wir <strong>mit</strong> unseren<br />
maßgeschneiderten Hochleistungs‐<br />
Basketballrollstühlen zum Erfolg der<br />
deutschen Nationalmannschaft beitragen<br />
können,« so Thomas Hardt, Geschäftsführer<br />
von Sunrise Medical Deutschland.<br />
Auch Nicolai Zeltinger, leitender Bundestrainer<br />
der deutschen Nationalmannschaften,<br />
ist sich der sportlichen Stärke<br />
seines Teams sicher: »Wir sind top vorbereitet<br />
auf das anstehende EM‐Turnier und<br />
auf die Paralympics‐Qualifikation. Aber<br />
die richtigen Wettkampfstühle können am<br />
Ende entscheidend sein.«<br />
Quelle: Tanja Feddersen<br />
(Bericht und Ergebnisse der<br />
EM in Polen ab Seite 16.)<br />
RBBL<br />
Clubs gründen<br />
Förderverein<br />
»Meilenstein für deutschen<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball«<br />
n Die Clubs der <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
Bundesliga (RBBL) haben am 17. August<br />
in Köln die Gründung des Vereins ›RBBL<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball Bundesliga‹ durchgeführt.<br />
Der Verein wird die Arbeit der bisherigen<br />
Arbeitsgemeinschaft der Clubs<br />
(RBBL AG) fortführen und die öffentliche<br />
Wahrnehmung der RBBL sowie des <strong>Rollstuhl</strong>basketballs<br />
fördern. 19 Teilnehmer<br />
waren der Einladung der RBBL Arbeitsgemeinschaft<br />
nach Köln‐Deutz gefolgt und<br />
versammelten sich in der Domstadt, um<br />
die letzten Details zur Gründung des Vereins<br />
zu besprechen.<br />
Als Vorstand wurden Sören Pröpper<br />
(Vorsitzender), Stephan Rehling, Vorstand<br />
der Baskets 96 Rahden (Vertreter RBBL2)<br />
und Nationalspielerin Nathalie Ebertz von<br />
den Doneck Dolphins Trier (Vertreterin<br />
RBBL1 und Frauen) gewählt.<br />
Marcus Albanus, der zusammen <strong>mit</strong><br />
Pröpper in der vergangenen Saison die<br />
Geschicke der Arbeitsgemeinschaft als Geschäftsführer<br />
lenkte, wird auch weiterhin<br />
im Bereich Sponsoring für den neu gegründeten<br />
Verein aktiv sein. Eine der Aufgaben<br />
des neuen Vorstandes wird es sein,<br />
die zukünftige Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />
Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>‐<strong>Sport</strong>verband (DRS)<br />
abzustimmen.<br />
Quelle: Sören Pröpper<br />
RBBL Vorstand (v.l.): Sören Pröpper,<br />
Nathalie Ebertz, Stephan Rehling<br />
Foto: Gero Müller-Laschet<br />
30<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
„ES KÖNNTE AUCH<br />
DEIN LEBEN VERÄNDERN“<br />
Wenn Sie eine Rückenmarkverletzung erlitten haben, sind Darmprobleme in irgendeiner<br />
Form unvermeidlich. Für einige ist eine Änderung der Ernährung und des<br />
Lebensstils ausreichend, aber viele kämpfen seit Jahren darum, die Kontrolle über<br />
ihren Darm zurückzuerlangen. Es gibt jedoch eine Lösung, die oft übersehen wird.<br />
Wir wissen, dass Darmfunktionsstörungen die<br />
Lebensqualität beeinträchtigen, psychischen Stress<br />
verursachen und sehr zeitaufwendig sein können.<br />
Die Transanale Irrigation (TAI) ist eine Therapie, die<br />
oft übersehen wird, obwohl sie einfach, sicher und<br />
effektiv für das Darmmanagement ist.<br />
TAI ist eine häufig angewendete Therapieform, die<br />
Verstopfung sowie Inkontinenz vermeidet und die<br />
Wiederherstellung einer berechenbaren Darmfunktion<br />
unterstützt. Dabei wird der Darm durch das<br />
Instillieren von Wasser über einen Rektalkatheter in<br />
den Dickdarm wirksam entleert. Durch das Wasser<br />
werden die Darmbewegungen (Peristaltik) angeregt,<br />
die zur Stuhlentleerung führen.<br />
Wie hilft TAI?<br />
Regelmäßig angewendet kann die Therapie es<br />
dem Anwender ermöglichen, Ort und Zeitpunkt für<br />
die Darmentleerung selbst zu bestimmen und ihm<br />
so<strong>mit</strong> die Kontrolle, das Vertrauen und die Würde<br />
wellspect.de<br />
WELLSPECT verzichtet nicht auf ein Markenrecht, indem es die Symbole ® oder nicht verwendet.<br />
zurückgeben. Dank Navina Systems können auch<br />
Anwender <strong>mit</strong> eingeschränkter Handfunktion die<br />
Irrigation erlernen und die Anwendung selbst durchführen.<br />
Unterstützt werden Sie dabei von einer<br />
elektronischen Kontrolleinheit sowie Pumpe und<br />
intuitiven und großen Tasten zur Bedienung.<br />
Die voreingestellten personalisierten Parameter, die<br />
die Durchflussgeschwindigkeit und das Ballonvolumen<br />
des Systems steuern, sind darauf ausgelegt, die<br />
Irrigation <strong>mit</strong> Navina<br />
gleichbleibend und<br />
sicher zu machen,<br />
unabhängig von<br />
Ihrer täglichen<br />
Form oder von<br />
demjenigen, der<br />
das Verfahren<br />
durchführt.<br />
72938-DE-20 1 8-0 5-0 1 © 20 1 8 WELLSPECT. All rights reserved.
SPORT VOR ORT<br />
TRIER DOLPHINS ROLLICRACKS<br />
Der Wheelsoccermeister<br />
<strong>2019</strong> kommt aus Trier<br />
Ü18-Mannschaft der Trierer Rollis gewinnt Wheel-Soccer-Cup in Berlin<br />
Siegerpokal <strong>mit</strong> nach Trier zu bringen«,<br />
sagte Günter Ewertz, Leiter der RSC‐Rollis<br />
Jugend nach dem Turnier.<br />
Die Ü18 Mannschaft der Trierer Rollis,<br />
die Trier‐Dolphins Rolli‐Cracks, machten<br />
es im Erwachsenenturnier, zu dem acht<br />
Mannschaften angetreten waren, dem<br />
Nachwuchs schon mal vor. Nachdem man<br />
2018 den 2. Platz belegt hatte, setzte sich<br />
das von Dajana Säglitz und Heike Reitz betreute<br />
Team in sieben umkämpften, aber<br />
fairen Spielen gegen die starke Konkurrenz<br />
durch. Angeführt vom Topscorer des<br />
Turniers, Florian Ewertz und <strong>mit</strong> einer<br />
starken Mannschaftsleistung, sowohl in<br />
der Defense und den meisten Toren sicherten<br />
sich die Rolli‐Cracks <strong>mit</strong> sechs Siegen<br />
und einem Unentschieden den Titel<br />
›Bundesweiter Wheelsoccermeister‹ und<br />
konnten den Wanderpokal anschließend<br />
bei der Siegerehrung unter großen Applaus<br />
der vielen Begleiter in Empfang nehmen.<br />
Titelverteidigung heißt nun das Ziel<br />
für 2020!<br />
Red. RSC-Rollis Trier<br />
Wie jedes Jahr fanden in der Berliner<br />
Max‐Schmeling‐Halle die<br />
bundesweiten Wheel‐Soccer‐<br />
Meisterschaften statt.<br />
Der RSC‐Rollis Trier reiste dank der<br />
Hilfe vieler Sponsoren gleich <strong>mit</strong> drei<br />
Mannschaften (zwei Kinder‐ und ein Ü18‐<br />
Team) und vielen Betreuern an, um an<br />
dem zweitägigen Turnier teilzunehmen.<br />
Gespielt wird im <strong>Sport</strong>rolli auf Kleinfeldern<br />
<strong>mit</strong> einem Pezziball, den man wie<br />
beim Fußball ins gegnerische Tor schießen<br />
muss. Je Team sind fünf Spieler inklusive<br />
Torwart auf dem Feld, wobei ein fliegender<br />
Wechsel jederzeit möglich ist.<br />
Am Kinderturnier nahmen neun Mannschaften<br />
aus der ganz Deutschland teil,<br />
wobei die Trier‐Dolphins 1 und Trier‐Dolphins<br />
2 <strong>mit</strong> die jüngsten Teams stellten<br />
und sogar in jeder Mannschaft ein E‐Rollispieler<br />
im Einsatz war. Nach jeweils acht<br />
engen und anstrengenden Spielen gegen<br />
teils körperlich sehr überlegene Teams,<br />
konnten die Trier‐Dolphins 2 einen tollen<br />
5. Platz erkämpfen und auch der 7. Platz<br />
der Trier‐Dolphins 1 wurde als Erfolg gefeiert.<br />
»Wir sind sehr zufrieden und wenn wir<br />
weiter hart daran arbeiten und die Kinder<br />
die körperlichen Voraussetzungen haben,<br />
ist es unser Ziel in zwei bisdrei Jahren den<br />
Die Rolli-Haie Köln trauern um ihren Mitspieler und Freund<br />
Jochen Sch<strong>mit</strong>t.<br />
Jochen hat den Hockeysport geliebt. Ein Freitag ohne Training kaum vorstellbar.<br />
Ein Spieltag ohne ihn undenkbar. Er war bei fast jedem Spieltag – egal wie weit<br />
weg – dabei. Jochen hat für uns als Festschläger gespielt. Im Juni haben wir den<br />
Aufstieg in Liga 2 gemeinsam gefeiert. Jochen war <strong>mit</strong> so einer Begeisterung und so<br />
viel Herzblut beim <strong>Sport</strong> dabei.<br />
Hier im Verein hat er nicht nur Mitspieler sondern auch Freunde gefunden. Seine<br />
nette, herzliche und sympathische Art wird für immer unvergessen bleiben. Wir<br />
können es immer noch nicht glauben, dass Jochen nicht mehr da ist. Unser tief<br />
empfundenes herzliches Beileid richten wir an alle Angehörigen, Bekannten und<br />
Freunde.<br />
Alle im Verein sind traurig und bestürzt. Jochen wird als Mensch, Mitspieler und<br />
Freund fehlen. Bei der Vorbereitung auf die neue Saison und beim Training wird<br />
Jochen immer präsent sein. Als Verein haben wir uns entschieden, Jochens Rückennummer<br />
(7) nie wieder zu vergeben.<br />
Jochen, du wirst für immer ein Teil von uns bleiben. Du hast einen festen Platz in<br />
unseren Herzen. Wir sind stolz, dir begegnet zu sein und werden dich niemals<br />
vergessen!<br />
Clara, Björn, Jan-Owe, Tom, Nick, Kai, Özkan, Thomas, Niklas, Fred, Basti,<br />
Dominik, Nicolai, Michael, Vanessa, Tim M., Tim T., Stephan, Miguel …<br />
… und alle Geschwister, Eltern und Begleiter*innen.<br />
32<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
Ihre DRS-Ansprechpartner<br />
SERVICE<br />
Ehrenpräsidenten<br />
Willi Lemke, Prof. Dr. Joachim Breuer<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
➜ Ulf Mehrens<br />
c/o BG Klinikum Hamburg<br />
Bergedorfer Str. <strong>10</strong>, 2<strong>10</strong>33 Hamburg<br />
Fon 0 40 / 73 06 -1382, Fax 0 40 / 73 06 -1390<br />
Mobil 0170 / 795 74 95<br />
u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />
1. stellv. Vorsitzender<br />
➜ Jean-Marc Clément<br />
Rheinstr. 37, 63225 Langen<br />
Mobil 01 72 / 6 73 32 <strong>10</strong><br />
Fax 0 61 03 / 9 60 53 09<br />
Jean-Marc.Clement@t-online.de<br />
2. stellv. Vorsitzender<br />
➜ Uwe Bartmann<br />
Georg-Schumann-Weg 11, 07747 Jena<br />
Fon 0 36 41 / 47 37 44<br />
Uwe.Bartmann@rollstuhlsport.de<br />
Beisitzer<br />
➜ Peter Richarz<br />
(Adresse s. DRS-Referat<br />
<strong>Mobilität</strong> & Inklusion)<br />
Beisitzerin<br />
➜ Ann-Katrin Gesellnsetter<br />
Thingstr. 9, 45527 Hattingen<br />
Fon 0 23 24 / 6 25 20<br />
Ann-Katrin.gesellnsetter@t-online.de<br />
kooptiertes Mitglied<br />
➜ Gregor Doepke<br />
Deutsche Gesetzliche<br />
Unfallversicherung e. V. (DGUV)<br />
Glinkastr. 40, <strong>10</strong>117 Berlin<br />
DRS-Kontaktstellen<br />
BUNDESZENTRALE HAMBURG<br />
c/o BG Klinikum Hamburg,<br />
Bergedorfer Str. <strong>10</strong>, 2<strong>10</strong>33 Hamburg<br />
Fax 0 40 / 73 06 - 13 90<br />
➜ Ulf Mehrens (Leitung & Steuerung)<br />
Fon 0 40 / 73 06 - 1382<br />
u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />
DRS-Referat<br />
<strong>Sport</strong> und Kommunikation<br />
➜ Andreas Escher<br />
(Leiter des Referats/<strong>Sport</strong>koordination<br />
und Kommunikation)<br />
Fon 0 40 / 73 06 - 1369<br />
Andreas.Escher@rollstuhlsport.de<br />
➜ Alexander Groth<br />
(Projektkoordinator/Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Fon 0 40 / 73 06 -1650<br />
Alexander.Groth@rollstuhlsport.de<br />
DRS-Referat<br />
<strong>Mobilität</strong> und Inklusion<br />
c/o BG Klinikum Hamburg, s. o.<br />
➜ Peter Richarz<br />
(Leitung des Referats)<br />
Fon 0 40 / 73 06 - 3814, Mobil 01 71 / 229 34 66<br />
Peter.Richarz@rollstuhlsport.de<br />
➜ Tatjana Sieck<br />
(<strong>Rollstuhl</strong>- und <strong>Mobilität</strong>straining)<br />
Fon 0 40 / 73 06 - 1991<br />
Tatjana.Sieck@rollstuhlsport.de<br />
BUNDESGESCHÄFTSSTELLE DUISBURG<br />
Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sportverband e. V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. <strong>10</strong>, 47055 Duisburg<br />
Fax 02 03 / 71 74- 181<br />
info@rollstuhlsport.de<br />
www.rollstuhlsport.de, www.drs.org<br />
www.facebook.com/rollstuhlsport<br />
DRS-Referat<br />
Vereinsservice und Beratung<br />
➜ Daniel Jakel<br />
(Vereins service + Verwaltung)<br />
Fon 0203 / 7174 -182<br />
Daniel.Jakel@rollstuhlsport.de<br />
Kinder- und Jugendsport<br />
DRS-Rollikids<br />
➜ Ute Herzog<br />
Altenbödinger Str 40, 53773 Hennef<br />
Fon 0 22 42 / 72 66, Fax 0 22 42 / 90 14 88<br />
ute.herzog@rollikids.de<br />
www.rollikids.de<br />
Verbandsärzteteam<br />
➜ Dr. med. Klaus Röhl<br />
BG Kliniken Bergmannstrost<br />
Direktor Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />
und Klinik für Orthopädie<br />
Fon 03 45 / 1 32 63 11<br />
Fax 03 45 / 1 32 63 13<br />
verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />
➜ Sabine Drisch<br />
BG Unfallklinik Murnau, LOÄ BG Reha<br />
Sabine Drisch@bgu-murnau.de<br />
verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />
Rechtsberatungsteam<br />
Allgemeine und<br />
behindertenspezifische Beratung<br />
Rechtsanwalt Jörg Albers<br />
Fachanwalt für Sozialrecht<br />
Gubener Str. 50, <strong>10</strong>243 Berlin<br />
Fon 0 30 / 797 30 28<br />
Fax 0 30 / 88 91 28 94<br />
mail@joerg-albers.de<br />
www.joerg-albers.de<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht<br />
Christian Au LL.M.<br />
Hauptsitz: Bahnhofstraße 28,<br />
21614 Buxtehude<br />
Fon 0 41 61 / 866 511-0<br />
Fax 0 41 61 / 866 511-2<br />
Zweigstelle: Buxtehuder Str. 68 A, 21635 Jork<br />
Fon 0 41 62 / 912 92 82<br />
Fax 0 41 62 / 912 92 06<br />
rechtsanwalt@rechtsanwalt-au.de<br />
www.rechtsanwalt-au.de<br />
Rechtsanwalt Jochen Link<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht, Mediator<br />
Hauptstelle: Niedere Straße 63<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Fon 0 77 21 / 331 66, Fax 0 77 21 / 331 97<br />
Zweigstelle: Ekkehard-Str. 20, 78224 Singen<br />
Fon 0 77 31 / 8 22 80-30<br />
Fax 0 77 31 / 8 22 80-333<br />
info@anwaltskanzlei-vs.de<br />
www.anwaltskanzlei-vs.de<br />
Rechtsanwalt Thomas Reiche LL.M.oec<br />
Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />
Fachanwalt für Strafrecht<br />
Kanzlei Düren: Oberstr. 113, 52349 Düren<br />
Fon 0 24 21 / 50 06 54, Fax 0 24 21 / 50 09 59<br />
tr@reiche-ra.de, www.reiche-ra.de<br />
Zweigstelle Köln:<br />
Aachener Str. 1212, 50859 Köln<br />
Fon 02 21 / 28 27 54 77<br />
Fax 02 21 / 29 78 09 49<br />
DRS-Kontoverbindung<br />
DRS-Konto<br />
Volksbank Köln Bonn eG<br />
IBAN DE73 3806 0186 5333 3330 17<br />
BIC GENODED1BRS<br />
DRS-Spendenkonto<br />
Volksbank Köln Bonn eG<br />
IBAN DE29 3806 0186 5333 3330 33<br />
BIC GENODED1BRS<br />
Mehr Infos unter www.rollstuhlsport.de<br />
Stand: 30.08.<strong>2019</strong><br />
Stiftung Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
Wilfried Klein<br />
Fon 02 81 / 5 25 95<br />
stiftungdr@gmx.de<br />
www.stiftung-deutscher-rollstuhlsport.de
FACHBEREICHE<br />
Foto: Angelika Kriszka<br />
PARA KANUI<br />
Zurück in der Weltspitze<br />
Edina Müller gewinnt nach Rückkehr aus der Babypause WM-Silber<br />
Edina Müller konnte ihr Glück ein<br />
Jahr und einen Tag vor Beginn der<br />
Paralympics selbst kaum fassen.<br />
WM‐Silber gewonnen, das Tokio‐Ticket<br />
gelöst – und das nur sieben Monate nach<br />
der Geburt ihres Sohnes Liam. Da<strong>mit</strong> hat<br />
die querschnittgelähmte 36‐Jährige den<br />
Abschluss der Para Kanu‐Weltmeisterschaften<br />
im ungarischen Szeged gekrönt.<br />
Insgesamt freute sich das deutsche Team<br />
über drei Silbermedaillen und mindestens<br />
drei Quotenplätze für die Paralympics<br />
2020.<br />
Die drei deutschen Medaillengewinner*innen<br />
Edina Müller (<strong>mit</strong> Sohn<br />
Liam), Peter Happ und Esther Bode<br />
(v. l. n. r.).<br />
Edina Müller war nach dem Rennen überglücklich.<br />
Die Athletin des Hamburger KC<br />
kam nach 56,97 Sekunden als Zweitschnellste<br />
ins Ziel, musste sich in der paralympischen<br />
Startklasse Kl 1 nur der<br />
Ukrainerin Maryna Mazhula geschlagen<br />
geben. »Ich bin sofort ins Rennen gekommen,<br />
hatte einen tollen Start«, sagt Müller,<br />
die sich schon früh auf Position zwei<br />
schob und diesen Rang nicht mehr hergab.<br />
Da<strong>mit</strong> setzte sie gut ein Jahr vor den Paralympics<br />
ein Ausrufezeichen: Edina Müller<br />
ist nach der Babypause zurück in der<br />
Weltspitze, hat den Spagat als Mama und<br />
Leistungssportlerin auch dank der Unterstützung<br />
ihres Umfeldes geschafft. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> Heimtrainer Arne Bandholz<br />
bereitete sie sich akribisch auf die WM vor<br />
– und belohnte sich vor zahlreichen Zuschauern<br />
in der ungarischen Kanu‐Hochburg<br />
selbst.<br />
Das freut auch Bundestrainer André<br />
Brendel: »Edina ist ein ganz starkes Rennen<br />
gefahren. So nach der Pause wieder<br />
zurückzukommen, zeigt, wieviel Potential<br />
noch in ihr steckt im Hinblick auf die Paralympics<br />
2020 in Tokio«, lobt Brendel seine<br />
ehrgeizige Athletin. Dafür sammelte Müller<br />
in Szeged, wo parallel auch die Wettbewerbe<br />
der Kanuten ohne Behinderung<br />
stattfanden, mächtig Selbstvertrauen und<br />
Motivation. In Tokio strebt sie ihre vierte<br />
Paralympics‐Teilnahme an. Bislang holte<br />
die 36‐Jährige als <strong>Rollstuhl</strong>basketballerin<br />
2008 Silber und vier Jahre später Gold, als<br />
Para Kanutin gewann sie 2016 Silber –<br />
und 2020? Edina Müller befindet sich auf<br />
einem sehr guten Weg, das hat sie in Ungarn<br />
eindrucksvoll bewiesen.<br />
SILBER AUCH FÜR PETER<br />
HAPP UND ESTHER BODE<br />
Zudem durften auch Peter Happ (VfK<br />
Wuppertal) und Esther Bode (Hallescher<br />
KC 54) nach spannenden Rennen über Silbermedaillen<br />
in der nicht‐paralympischen<br />
Startklasse Vl 1 jubeln. Weitere Quotenplätze<br />
für die Paralympics in Tokio holten<br />
Katharina Bauernschmidt, die in der Startklasse<br />
Vl 2 im Va’a auf einem hervorragenden<br />
fünften Platz landete, sowie Tom Kierey.<br />
»Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir<br />
erhofft habe. Die Bedingungen waren super.<br />
Ich habe meine beste Leistung abrufen<br />
können«, berichtet Bauernschmidt.<br />
Kierey, Silbermedaillengewinner von<br />
Rio 2016, wurde im Kajak‐Finale Achter.<br />
»Tom hat sich gut verkauft und den Quotenplatz<br />
erreicht«, so Brendel.<br />
Nicht zufrieden war Ivo Kilian <strong>mit</strong> Platz<br />
neun in der Startklasse Kl 2, der Athlet<br />
vom Halleschen KC 54 hatte sich mehr erhofft.<br />
Da<strong>mit</strong> verpasste er auch einen Quotenplatz<br />
für Tokio diesmal knapp.<br />
Anja Adler belegte den achten Platz im<br />
Finale der Startklasse Kl 2. WM‐Debütantin<br />
Felicia Laberer erreichte das B‐Finale.<br />
Quelle: DBS/Kevin Müller<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
Try Out <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
Veranstalter: Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband<br />
e. V., Fachbereich Basketball Ausrichter:<br />
BRS Hamburg und Hamburger SV e. V.,<br />
Abt. <strong>Rollstuhl</strong>sport Lehrgangsleitung:<br />
Bernd Eickemeyer, Landes- und Stützpunkttrainer<br />
Hamburg (FB RBB) Organisation:<br />
DRS, FB RBB, Komm. 4, Kinder und Jugendsport<br />
Datum: <strong>10</strong>. November <strong>2019</strong>, <strong>10</strong>.00 bis<br />
16.00 Uhr – Hallenöffnung 9.30 Uhr Ort: ›Barakiel-<strong>Sport</strong>halle‹,<br />
Elisabeth-Flügge-Str. 8,<br />
22337 Hamburg-Alsterdorf Meldeschluss:<br />
01.11. <strong>2019</strong> Anmeldung: Bernd Eickemeyer,<br />
b.eickemeyer@osphh-sh.de (bitte per Email<br />
senden!) alternativ per Post: Straße der Einheit<br />
9, 19217 Schlagsdorf Teilnahme: Es<br />
können Vereinsteams und auch Einzelspieler*Innen<br />
gemeldet werden. Die Jugendlichen,<br />
Mädchen und Jungen, sollten im Alter<br />
von 8 bis 18 Jahren sein, sicher <strong>Rollstuhl</strong> fahren,<br />
einige Erfahrungen <strong>mit</strong> Ballspielen sowie<br />
Gruppenerfahrung haben. Für jeden<br />
Teilnehmer/Teilnehmerin bitte ein eigenes<br />
Anmeldeformular ausfüllen und an obige<br />
Adressen senden. Anreise/Unterkunft:<br />
Fahrtkosten der Teilnehmer*innen (Mannschaften<br />
und EinzelspielerInnen) müssen<br />
von den Vereinen oder selbst getragen werden.<br />
Gleiches gilt für mögliche Kosten für Logis.<br />
Verpflegung: Für Verpflegung während<br />
der Veranstaltung sorgen die Teilnehmer bitte<br />
selbst. Es ist eine 30- bis 45-minütige Mittagspause<br />
geplant.<br />
Ottobock lädt ein<br />
Next Generations Turnier<br />
Bei dem neuen Turniermodus ›Next Generations‹<br />
gibt es was viel zu lernen! Hierbei müssen<br />
mindestens zwei Jugendspieler (unter 23<br />
Jahre) pro Team auf dem Feld sein. Hiervon<br />
versprechen wir uns nicht nur Spaß, sondern<br />
vor allem Spielzeit und Erfahrungen für den<br />
Nachwuchsbereich. Die erste Gelegenheit<br />
dieses Format auszuprobieren findet am 30.<br />
November in Stralsund statt. Dort richten die<br />
Stralsund Pirates ein Turnier unter der Leitung<br />
von Katja Fiedler aus. Anmeldungen<br />
können ab sofort entgegen genommen werden.<br />
Veranstalter/Ausrichter: Stralsund Pirates<br />
Datum: 30.11.<strong>2019</strong> Ort: Stralsund Kontakt:<br />
Günther Vogel, guenther.vogel.bamberg@t-online.de<br />
Stand: <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2019</strong>. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Ausschreibungen und Termine auf<br />
www.rollstuhlsport.de<br />
34<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>10</strong>/<strong>2019</strong>
ERSTATTUNGSFÄHIGES<br />
HILFSMITTEL<br />
Diveen® ist ein intravaginales<br />
Medizinprodukt für Frauen <strong>mit</strong><br />
Blasenschwäche.<br />
Mit Diveen® bieten wir betroffenen<br />
Frauen 12 Stunden diskrete<br />
Kontinenzkontrolle.<br />
Detaillierte Informationen über<br />
Diveen® und dessen Anwendung<br />
finden sie unter:<br />
www.bbraun.de/diveen<br />
Einfach QR-Code <strong>mit</strong> der Kamera Ihres Smartphones<br />
oder geeigneten Reader Applikationen einscannen.<br />
Diveen ® macht das<br />
Leben leichter<br />
STRESS- / BELASTUNGSINKONTINENZ<br />
B. Braun Melsungen AG | 34209 Melsungen | Deutschland<br />
Tel. (0 56 61) 71-33 99 | www.bbraun.de<br />
Nr. 4000779A Stand: 04/<strong>2019</strong>
Ihr Freiraum<br />
für vollen Einsatz.<br />
Die Audi Fahrhilfen.<br />
Das nächste Abenteuer wartet auf Sie. Mit den Fahrhilfen von Audi selbstbestimmt<br />
durch den Alltag – ganz individuell auf Sie und Ihre Bedü rfnisse abgestimmt. Komfortabel,<br />
sicher und in gewohnter Audi Qualität bietet Ihnen das Audi Fahrhilfen-Programm mehr<br />
Möglichkeiten, Ihre persönliche Freiheit auszuleben.<br />
Nähere Informationen zu Konditionen und Verfügbarkeit einzelner Fahrhilfen und ihrer Lieferzeit<br />
erhalten Sie bei Ihrem Audi Partner auf www.audi.de/fahrhilfen oder unter der kostenfreien Servicenummer<br />
0800/5511111 und per E-Mail: fahrhilfen@audi.de.<br />
Audi – Partner der deutschen <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Nationalmannschaften