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Geologische Wanderung

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Der Eibsee

Das Eibsee-Becken wird aufgefasst als eine von eiszeitlichen

Gletschern ausgeschürfte Mulde, deren Überlaufschwelle durch

Bergsturz überhöht wurde. Die Sturzmasse hat das ursprünglich

größere Becken vor allem auf seiner Nord- und Ostseite teilweise

verfüllt. Die Grunddaten des Sees, bezogen auf Mittelwasserstand,

lauten: Wasserspiegelhöhe 973,3 m über NN, Oberfläche 1,774 km,

Volumen 26,61 Mio. m 3 , maximale Tiefe 36 m. Die Längserstreckung

beträgt 2,45 km, die größte Breite 0,85 km. Das Nordufer ist durch

Buchten reich gegliedert. Im Nordteil des Sees liegen acht Inseln,

die aus Bergsturzblöcken aufgebaut sind. Es werden folgende Teilbecken

unterschieden: Weitsee (Hauptbecken), Untersee, Braxensee,

Steingringpriel und Frillensee (die drei Letzteren durch Schwellen

abgetrennt, doch spiegelgleich).

Aufgrund seiner Lage in einem oberflächenabflusslosen Becken

(siehe unten) ist der Eibsee als Blindsee zu typisieren und weist

hohe Wasserstandsschwankungen auf. Die Größt-Amplitude beträgt

über 4 m. Die mittlere Schwankung im Jahresgang liegt bei

1,8 m, wobei das Minimum im März und der Hochpunkt im August

erreicht wird. Das überaus niederschlagsreiche Jahr 1999 brachte

einen Extremhochstand: Er lag etwa 2,2–2,5 m über dem Mittelwasserstand.

Ein ungefähr gleich hoher Wert war bereits in den

Jahren 1910 und 1965 erreicht worden. Der See weist an durchschnittlich

100–110 Tagen im Jahr Eisbedeckung auf: Die von den

überragenden Höhen zugeströmte Kaltluft kann aus dem geschlossenen

Becken nicht abfließen; es handelt sich um eine Kaltluftsenke.

Es sind keinerlei oberirdische Abflussmöglichkeiten gegeben; die

niedrigste „Überlaufschwelle“ (nordöstlich des Untersees) liegt

etwa 25–30 m über dem mittleren Seespiegel. Das Seebecken ist

nach Osten durch einen Süd–Nord verlaufenden Rücken aus Bergsturzmasse

gegen den Talraum von Grainau hin abgedämmt.

10 Untersee

NN-Höhe 975 m

Der schmale Untersee ist vom Hauptbecken durch eine Schwelle

getrennt, deren Scheitel bei Mittelwasserstand nur 0,6 m unter

dem Seespiegel liegt und die bei Niedrigwasserstand trockenfällt.

Über diese Schwelle aus Bergsturztrümmern führt der Steg des

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