15.01.2020 Aufrufe

Leseprobe: Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

neu einrichten. Unter der Bauleitung des Landbaumeisters<br />

Ezechiel Eckardt (1595–1673) wurden in den Ecktürmen<br />

<strong>und</strong> in den zwischen ihnen verlaufenden schmalen Flügeln,<br />

die durch einen engen umlaufenden Hof vom Haupthaus<br />

getrennt waren, zusätzliche Räume für Jagdgäste eingerichtet.<br />

Die bedeutendste Veränderung war der Anbau der<br />

noch heute in fast unverändertem Zustand erhaltenen<br />

<strong>Schloss</strong>kapelle. Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel<br />

(1630–1691) fügte das rechteckige Bauwerk an den<br />

Westflügel des Gevierts an. Mit dem weithin sichtbaren geschweiften<br />

Dach <strong>und</strong> dem hohen Dachreiter übertrumpfte<br />

der Kapellenanbau das vergleichsweise schlichte Hauptgebäude.<br />

Zwischen 1691 <strong>und</strong> 1696 trug man die Volutengiebel<br />

des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts ab. Das Hauptgebäude, das sich im<br />

Kern des barocken Jagdschlosses erhalten hat, erhielt ein<br />

zusätzliches Stockwerk <strong>und</strong> ein flaches Walmdach.<br />

JAGDEN<br />

UND FESTE<br />

Die im 16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

übliche Jagdart war die »Eingestellte<br />

Jagd«. Dazu umfriedete<br />

man im Jagdgebiet ein Areal mit<br />

Tüchern <strong>und</strong> Lappen. Erfahrene<br />

Jäger mit Jagdh<strong>und</strong>en trieben<br />

das Wild trichterförmig auf diesen Ort zu. Den Kessel konnte<br />

das Wild nur über einen Ausgang verlassen, der zu einem<br />

umzäunten freien Platz führte. Hier stand eine Hütte, von der<br />

aus der Kurfürst mit seinem Gefolge aus sicherer Distanz das<br />

Wild abschießen konnte. Diese Jagdart ermöglichte es, an<br />

nur einem Jagdtag große Tiermengen zu erlegen. Um für die<br />

Jagden eine große Zahl an Rot- <strong>und</strong> Schwarzwild bereitzuhalten,<br />

wurden die Tiere im Friedewald gefüttert. Das erklärt<br />

auch das enorme Gewicht einiger Tiere. So erlegte Kurfürst<br />

7<br />

JAGDEN UND FESTE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!