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Leseprobe: Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

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stammen <strong>und</strong> bereits im letzten Drittel des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nach Sachsen gelangt waren. So kommen die r<strong>und</strong>en<br />

Ecktürme bei der <strong>Moritzburg</strong> in Halle/Saale vor, der Residenz<br />

des Erzbischofs Ernst von Sachsen. Unmittelbar vergleichbar<br />

mit dem Jagdhaus in <strong>Moritzburg</strong> sind die Schlösser<br />

in Hermsdorf bei Dresden <strong>und</strong> in Guteborn bei Ruhland.<br />

Auch dort war der Kernbau jeweils von einer Wehrmauer<br />

umgeben, an dessen Ecken r<strong>und</strong>e Türme angeordnet<br />

waren. Entwurf <strong>und</strong> Ausführung des Jagdhauses lagen vermutlich<br />

in den Händen des Baumeisters <strong>und</strong> Festungsbauexperten<br />

Caspar Voigt von Wierandt (um 1500–1559). Die<br />

Oberleitung hatte der Bauintendant Hans von Dehn-Rothfelser<br />

(um 1500–1561) inne. Der Name »<strong>Moritzburg</strong>« ist zuerst<br />

am 12. Februar 1549 bezeugt.<br />

Kurfürst Moritz starb im Alter von nur 33 Jahren auf<br />

dem Schlachtfeld von Sievershausen. Da er keine männlichen<br />

Erben hatte, trat sein jüngerer Bruder August (1526–<br />

1586) die Regierung an, der Sachsen einen langen Zeitraum<br />

friedlicher Entwicklung bescherte. Der jagdbegeisterte<br />

Herrscher ließ das Jagdhaus <strong>Moritzburg</strong> nach 1582 modernisieren.<br />

Der Baumeister Peter Kummer bekrönte das<br />

Haupthaus mit mächtigen Volutengiebeln <strong>und</strong> stockte den<br />

Wendelstein auf. An die Innenseiten der Wehrmauern wurden<br />

schmale Anbauten angefügt. Wie das Jagdschloss<br />

nach dem Umbau aussah, zeigt ein Holzmodell, das der<br />

Oberzeugmeister Paul Buchner (1531–1607) um 1590 detailgetreu<br />

herstellte. Es kann etagenweise auseinander genommen<br />

werden, wobei die Innengestaltung der Räume<br />

sichtbar wird.<br />

Nach dem Dreißigjährigen Krieg genügte das Jagdhaus<br />

den Repräsentationsansprüchen des sächsischen Hofes<br />

nicht mehr. Kurfürst Johann Georg II. (1613–1680) ließ<br />

daher den Jagdsitz zwischen 1656 <strong>und</strong> 1672 umbauen <strong>und</strong><br />

6 SCHLOSS MORITZBURG

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