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Leseprobe: Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

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monstrierten sie ihre Herrschaft über Land <strong>und</strong> Untertanen.<br />

Die Jagd gehörte zu den Pflichten <strong>und</strong> Aufgaben, die ein<br />

Landesfürst wahrzunehmen hatte, weil sie seinen Rang betonte<br />

<strong>und</strong> als Mittel der Repräsentation eingesetzt werden<br />

konnte. Demzufolge benötigten die Landesfürsten möglichst<br />

große Jagdreviere mit eigenen Jagdschlössern, die der<br />

Jagdgesellschaft <strong>und</strong> Gästen als Unterkunft dienten.<br />

Auf der Hochfläche nördlich des Dresdner Elbtals hatte<br />

sich ein geschlossenes Waldgebiet erhalten. Der Friedewald<br />

gehörte spätestens im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert den Markgrafen<br />

von Meißen, die 1423 zu Kurfürsten von Sachsen avancierten<br />

<strong>und</strong> zur mächtigsten Dynastie im mitteldeutschen<br />

Raum aufstiegen. Zur hier betriebenen Forstwirtschaft <strong>und</strong><br />

Jagd kam um 1500 die Teichwirtschaft dazu. Um den steinigen,<br />

wenig fruchtbaren Boden besser zu nutzen, ließ Herzog<br />

Georg von Sachsen (1471–1539) in der Umgebung des<br />

Dorfes Eisenberg (heute <strong>Moritzburg</strong>) mehrere Fischteiche<br />

anlegen. Die Fische wurden an die Dresdner <strong>Schloss</strong>küche<br />

geliefert.<br />

1541 trat Moritz von Sachsen (1521–1553) die Regierung<br />

im albertinischen Herzogtum Sachsen an. Er gilt als<br />

einer der tatkräftigsten <strong>und</strong> mächtigsten Herrscher Sachsens.<br />

Indem er 1547 seinem Familienzweig die Kurwürde<br />

<strong>und</strong> große Teile des wettinischen Herrschaftsgebiets sicherte,<br />

kann er als eigentlicher Begründer des albertinischen<br />

Kurstaates gelten. Das Kurfürstentum Sachsen mit<br />

der Hauptstadt Dresden gehörte seit der Mitte des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

zu den einflussreichsten Ländern im Reich, es<br />

galt als Hort der Reformation <strong>und</strong> bildete einen wichtigen<br />

Machtfaktor in Europa. Moritz baute das Dresdner <strong>Schloss</strong><br />

zu einer Renaissance-Residenz von europäischem Maßstab<br />

aus, wandelte die Burg Klippenstein in Radeberg in<br />

ein Jagdschloss um <strong>und</strong> ließ im Friedewald ein neues<br />

4 SCHLOSS MORITZBURG

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