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Leseprobe: Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

Schloss Moritzburg erhebt sich auf einer künstlichen Insel inmitten des Moritzburger Teichgebietes. Kleine Seen, Wälder, Gärten, ein Miniatur-Leuchtturm und das Fasanenschlösschen ergänzen das Ensemble. Einst zählte das Moritzburger Revier zu den bevorzugten Jagdgebieten sächsischer Könige. Gewaltige Geweihe im Schloss zeugen von der Jagdleidenschaft der Wettiner und dem Glanz am Hof Augusts des Starken. Der Band beleuchtet Architektur wie Geschichte und lädt zu einem Ausflug auf Schloss Moritzburg ein.

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SCHLOSS<br />

MORITZBURG<br />

UND FASANENSCHLÖSSCHEN<br />

Matthias Donath<br />

Margitta Hensel<br />

Edition Leipzig


<strong>Moritzburg</strong> liegt in einer von Menschenhand geschaffenen<br />

<strong>und</strong> doch natürlich wirkenden Kulturlandschaft nordwestlich<br />

von Dresden. Das <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong> liegt in einem<br />

Ensemble aus Wäldern, Teichen, Gärten sowie kleineren<br />

<strong>und</strong> größeren Bauwerken, in dem sich Natur <strong>und</strong> Kultur zu<br />

einem einzigartigen Gesamtkunstwerk vereinen. Das Landschaftsbild<br />

wurde zwischen 1542 <strong>und</strong> 1945 durch Herzöge,<br />

Kurfürsten, Könige <strong>und</strong> Prinzen aus dem Geschlecht der<br />

Wettiner geprägt.<br />

Der Friedewald nördlich der Dresdner Elbtalweitung<br />

war über Jahrh<strong>und</strong>erte eines der wichtigen Jagdreviere der<br />

Kurfürsten <strong>und</strong> Könige von Sachsen. Unter Herzog Moritz<br />

von Sachsen (1521–1553) entstand ein erstes Jagdhaus,<br />

das von seinen Nachfolgern ausgebaut <strong>und</strong> erweitert wurde.<br />

Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670–1733),<br />

der als König von Polen August II. hieß <strong>und</strong> vor allem unter<br />

dem Namen August der Starke bekannt ist, ließ das einfache<br />

Jagdhaus in ein glanzvolles Barockschloss umwandeln.<br />

2 SCHLOSS MORITZBURG


Er gliederte <strong>Moritzburg</strong> in die<br />

weiträumige Residenzlandschaft<br />

um Dresden ein, die mit Schlössern<br />

<strong>und</strong> Gärten – etwa in Pillnitz<br />

<strong>und</strong> Großsedlitz – durchsetzt<br />

wurde. Die Umgebung<br />

des <strong>Schloss</strong>es wurde durch die<br />

Anlage des <strong>Schloss</strong>teiches, die<br />

Herrichtung von Achsen <strong>und</strong><br />

Schneisen <strong>und</strong> den Bau der<br />

Fasanerie entscheidend umgestaltet.<br />

Aus der Fasanerie<br />

ging unter Kurfürst Friedrich<br />

August III. (1750–1827) ein<br />

zweiter <strong>Schloss</strong>bezirk hervor.<br />

Blick auf <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong> von Westen<br />

Das im exotischen Stil gestaltete<br />

<strong>Fasanenschlösschen</strong> ist das<br />

kleinste Königsschloss Sachsens. Von einzigartigem Reiz<br />

ist die maritime Welt, die an den Ufern des Bärnsdorfer<br />

Großteichs für den Herrscher <strong>und</strong> seine Gäste inszeniert<br />

wurde. Auf der Mole unterhalb des <strong>Fasanenschlösschen</strong>s<br />

steht der einzige Leuchtturm Sachsens.<br />

EIN JAGDHAUS FÜR<br />

HERZOG MORITZ<br />

Die Jagd war in der vormodernen<br />

Welt nicht nur Zeitvertreib<br />

<strong>und</strong> Vergnügen, sondern in erster<br />

Linie Herrschaftsausübung<br />

<strong>und</strong> ein Symbol der Macht. Die<br />

»hohe Jagd«, also die Jagd auf<br />

Bären, Wölfe, Rot- <strong>und</strong> Damwild, Wildschweine, Fasanen <strong>und</strong><br />

Luchse, bildete ein Vorrecht der Landesfürsten. Indem die<br />

Herzöge <strong>und</strong> Kurfürsten von Sachsen auf Jagd gingen, de-<br />

3<br />

EIN JAGDHAUS FÜR HERZOG MORITZ


monstrierten sie ihre Herrschaft über Land <strong>und</strong> Untertanen.<br />

Die Jagd gehörte zu den Pflichten <strong>und</strong> Aufgaben, die ein<br />

Landesfürst wahrzunehmen hatte, weil sie seinen Rang betonte<br />

<strong>und</strong> als Mittel der Repräsentation eingesetzt werden<br />

konnte. Demzufolge benötigten die Landesfürsten möglichst<br />

große Jagdreviere mit eigenen Jagdschlössern, die der<br />

Jagdgesellschaft <strong>und</strong> Gästen als Unterkunft dienten.<br />

Auf der Hochfläche nördlich des Dresdner Elbtals hatte<br />

sich ein geschlossenes Waldgebiet erhalten. Der Friedewald<br />

gehörte spätestens im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert den Markgrafen<br />

von Meißen, die 1423 zu Kurfürsten von Sachsen avancierten<br />

<strong>und</strong> zur mächtigsten Dynastie im mitteldeutschen<br />

Raum aufstiegen. Zur hier betriebenen Forstwirtschaft <strong>und</strong><br />

Jagd kam um 1500 die Teichwirtschaft dazu. Um den steinigen,<br />

wenig fruchtbaren Boden besser zu nutzen, ließ Herzog<br />

Georg von Sachsen (1471–1539) in der Umgebung des<br />

Dorfes Eisenberg (heute <strong>Moritzburg</strong>) mehrere Fischteiche<br />

anlegen. Die Fische wurden an die Dresdner <strong>Schloss</strong>küche<br />

geliefert.<br />

1541 trat Moritz von Sachsen (1521–1553) die Regierung<br />

im albertinischen Herzogtum Sachsen an. Er gilt als<br />

einer der tatkräftigsten <strong>und</strong> mächtigsten Herrscher Sachsens.<br />

Indem er 1547 seinem Familienzweig die Kurwürde<br />

<strong>und</strong> große Teile des wettinischen Herrschaftsgebiets sicherte,<br />

kann er als eigentlicher Begründer des albertinischen<br />

Kurstaates gelten. Das Kurfürstentum Sachsen mit<br />

der Hauptstadt Dresden gehörte seit der Mitte des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

zu den einflussreichsten Ländern im Reich, es<br />

galt als Hort der Reformation <strong>und</strong> bildete einen wichtigen<br />

Machtfaktor in Europa. Moritz baute das Dresdner <strong>Schloss</strong><br />

zu einer Renaissance-Residenz von europäischem Maßstab<br />

aus, wandelte die Burg Klippenstein in Radeberg in<br />

ein Jagdschloss um <strong>und</strong> ließ im Friedewald ein neues<br />

4 SCHLOSS MORITZBURG


<strong>Schloss</strong>modell von Paul Buchner, Holz, um 1590 Jagdhaus erbauen. Es erhielt<br />

den Namen <strong>Moritzburg</strong>.<br />

Das nahe Dorf Eisenberg wurde erst 1937 in <strong>Moritzburg</strong><br />

umbenannt.<br />

Das Jagdhaus wurde 1542 bis 1546 am Rande einer<br />

sumpfigen Niederung auf einer Felskuppe errichtet.<br />

<strong>Schloss</strong>teich <strong>und</strong> Insel gab es damals noch nicht. Die äußere<br />

Gestalt bestimmten vier mächtige R<strong>und</strong>türme, die durch<br />

Wehrmauern miteinander verb<strong>und</strong>en waren. Inmitten des<br />

nahezu quadratischen Hofes stand das eigentliche Jagdhaus,<br />

ein schlichter rechteckiger Bau, dessen Erdgeschoss<br />

massiv erbaut war, während das Obergeschoss aus Fachwerk<br />

bestand. An der Ostseite erhob sich ein Wendelstein.<br />

Während sich im Haupthaus die Eingangshalle, die Hofstube<br />

<strong>und</strong> die Wohn- <strong>und</strong> Schlafräume des Kurfürsten befanden,<br />

beherbergten die Ecktürme die Amtsstube, die Küche,<br />

das Backhaus, Lager <strong>und</strong> andere Wirtschaftseinrichtungen.<br />

Die Baugestalt des Jagdschlosses beruhte auf Motiven,<br />

die aus dem frühneuzeitlichen <strong>Schloss</strong>bau Frankreichs<br />

5<br />

EIN JAGDHAUS FÜR HERZOG MORITZ


stammen <strong>und</strong> bereits im letzten Drittel des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nach Sachsen gelangt waren. So kommen die r<strong>und</strong>en<br />

Ecktürme bei der <strong>Moritzburg</strong> in Halle/Saale vor, der Residenz<br />

des Erzbischofs Ernst von Sachsen. Unmittelbar vergleichbar<br />

mit dem Jagdhaus in <strong>Moritzburg</strong> sind die Schlösser<br />

in Hermsdorf bei Dresden <strong>und</strong> in Guteborn bei Ruhland.<br />

Auch dort war der Kernbau jeweils von einer Wehrmauer<br />

umgeben, an dessen Ecken r<strong>und</strong>e Türme angeordnet<br />

waren. Entwurf <strong>und</strong> Ausführung des Jagdhauses lagen vermutlich<br />

in den Händen des Baumeisters <strong>und</strong> Festungsbauexperten<br />

Caspar Voigt von Wierandt (um 1500–1559). Die<br />

Oberleitung hatte der Bauintendant Hans von Dehn-Rothfelser<br />

(um 1500–1561) inne. Der Name »<strong>Moritzburg</strong>« ist zuerst<br />

am 12. Februar 1549 bezeugt.<br />

Kurfürst Moritz starb im Alter von nur 33 Jahren auf<br />

dem Schlachtfeld von Sievershausen. Da er keine männlichen<br />

Erben hatte, trat sein jüngerer Bruder August (1526–<br />

1586) die Regierung an, der Sachsen einen langen Zeitraum<br />

friedlicher Entwicklung bescherte. Der jagdbegeisterte<br />

Herrscher ließ das Jagdhaus <strong>Moritzburg</strong> nach 1582 modernisieren.<br />

Der Baumeister Peter Kummer bekrönte das<br />

Haupthaus mit mächtigen Volutengiebeln <strong>und</strong> stockte den<br />

Wendelstein auf. An die Innenseiten der Wehrmauern wurden<br />

schmale Anbauten angefügt. Wie das Jagdschloss<br />

nach dem Umbau aussah, zeigt ein Holzmodell, das der<br />

Oberzeugmeister Paul Buchner (1531–1607) um 1590 detailgetreu<br />

herstellte. Es kann etagenweise auseinander genommen<br />

werden, wobei die Innengestaltung der Räume<br />

sichtbar wird.<br />

Nach dem Dreißigjährigen Krieg genügte das Jagdhaus<br />

den Repräsentationsansprüchen des sächsischen Hofes<br />

nicht mehr. Kurfürst Johann Georg II. (1613–1680) ließ<br />

daher den Jagdsitz zwischen 1656 <strong>und</strong> 1672 umbauen <strong>und</strong><br />

6 SCHLOSS MORITZBURG


neu einrichten. Unter der Bauleitung des Landbaumeisters<br />

Ezechiel Eckardt (1595–1673) wurden in den Ecktürmen<br />

<strong>und</strong> in den zwischen ihnen verlaufenden schmalen Flügeln,<br />

die durch einen engen umlaufenden Hof vom Haupthaus<br />

getrennt waren, zusätzliche Räume für Jagdgäste eingerichtet.<br />

Die bedeutendste Veränderung war der Anbau der<br />

noch heute in fast unverändertem Zustand erhaltenen<br />

<strong>Schloss</strong>kapelle. Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel<br />

(1630–1691) fügte das rechteckige Bauwerk an den<br />

Westflügel des Gevierts an. Mit dem weithin sichtbaren geschweiften<br />

Dach <strong>und</strong> dem hohen Dachreiter übertrumpfte<br />

der Kapellenanbau das vergleichsweise schlichte Hauptgebäude.<br />

Zwischen 1691 <strong>und</strong> 1696 trug man die Volutengiebel<br />

des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts ab. Das Hauptgebäude, das sich im<br />

Kern des barocken Jagdschlosses erhalten hat, erhielt ein<br />

zusätzliches Stockwerk <strong>und</strong> ein flaches Walmdach.<br />

JAGDEN<br />

UND FESTE<br />

Die im 16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

übliche Jagdart war die »Eingestellte<br />

Jagd«. Dazu umfriedete<br />

man im Jagdgebiet ein Areal mit<br />

Tüchern <strong>und</strong> Lappen. Erfahrene<br />

Jäger mit Jagdh<strong>und</strong>en trieben<br />

das Wild trichterförmig auf diesen Ort zu. Den Kessel konnte<br />

das Wild nur über einen Ausgang verlassen, der zu einem<br />

umzäunten freien Platz führte. Hier stand eine Hütte, von der<br />

aus der Kurfürst mit seinem Gefolge aus sicherer Distanz das<br />

Wild abschießen konnte. Diese Jagdart ermöglichte es, an<br />

nur einem Jagdtag große Tiermengen zu erlegen. Um für die<br />

Jagden eine große Zahl an Rot- <strong>und</strong> Schwarzwild bereitzuhalten,<br />

wurden die Tiere im Friedewald gefüttert. Das erklärt<br />

auch das enorme Gewicht einiger Tiere. So erlegte Kurfürst<br />

7<br />

JAGDEN UND FESTE


ZEITTAFEL<br />

1295 Urk<strong>und</strong>liche Erwähnung<br />

von »Ysenberc« (Eisenberg).<br />

1542 bis 1546 Herzog Moritz<br />

von Sachsen (1521–1553) lässt im Friedewald<br />

unweit des Dorfes Eisenberg am<br />

Rand eines Teiches ein Jagdhaus errichten.<br />

1549 Ältester urk<strong>und</strong>licher Beleg für den Namen<br />

»Moritzburch« (<strong>Moritzburg</strong>).<br />

1581/82 Umbauten am Jagdhaus unter Kurfürst<br />

August von Sachsen (1526–1586).<br />

1595 bis 1598 Erneuerung der Wehrmauern <strong>und</strong> zweier<br />

Türme.<br />

1656 bis 1672 Umbau des Jagdhauses für Kurfürst Johann<br />

Georg II. von Sachsen (1613–1680).<br />

Die Baupläne erstellte Oberlandbaumeister<br />

Wolf Caspar von Klengel (1630–1691).<br />

1672 Weihe der <strong>Schloss</strong>kapelle.<br />

1699 Der Jesuitenpater Moritz Vota hält in der<br />

<strong>Schloss</strong>kapelle in <strong>Moritzburg</strong> für den 1697<br />

zum Katholizismus konvertierten August<br />

den Starken die erste katholische Messe<br />

seit Einführung der Reformation in Sachsen.<br />

1700 August der Starke entwickelt erste Ideen<br />

zum Umbau des Jagdhauses.<br />

1703 Marcus Conrad Dietze (1658–1704) entwirft<br />

einen Plan zum Neubau des <strong>Schloss</strong>es.<br />

1716 Projekt für einen Umbau des Jagdhauses<br />

in Anlehnung an Dietzes Ideen.<br />

1723 bis 1729 Nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann<br />

(1662–1736) wird ein neues Jagd-<br />

66 SCHLOSS MORITZBURG


schloss errichtet. Teile des alten Jagdhauses<br />

werden in den Neubau einbezogen.<br />

Das <strong>Schloss</strong> wird mit einer Terrasse umgeben<br />

<strong>und</strong> der <strong>Schloss</strong>teich so ausgehoben,<br />

dass eine geometrische geformte Insel<br />

entsteht.<br />

1727 bis 1732 Anlage einer neuen Zufahrtsstraße von<br />

Dresden nach <strong>Moritzburg</strong>.<br />

1736 Die Innenausstattung ist weitgehend abgeschlossen.<br />

1738 Bau eines Lusthauses im Fasanengarten.<br />

1746 Umgestaltung des Altars der <strong>Schloss</strong>kapelle.<br />

1770 bis 1776 Der Hofarchitekt Johann Daniel Schade<br />

(1730–1798) errichtet für Kurfürst Friedrich<br />

August III. von Sachsen (1750–1827)<br />

das <strong>Fasanenschlösschen</strong>. Bau des Hafens<br />

<strong>und</strong> des Leuchtturms sowie der Dardanellen.<br />

1830 Das Federzimmer wird aus dem Japanischen<br />

Palais in Dresden ins <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong><br />

gebracht.<br />

1891 Beginn umfangreicher Reparaturen <strong>und</strong><br />

Umbauten des <strong>Schloss</strong>es. Mehrere Räume<br />

werden für König Albert (1828–1902) <strong>und</strong><br />

Königin Carola (1833–1907) neu eingerichtet.<br />

1918 König Friedrich August III. von Sachsen<br />

(1867–1932) verzichtet infolge der Novemberrevolution<br />

auf den Thron.<br />

1924 Im Vermögensausgleich zwischen dem<br />

Freistaat Sachsen <strong>und</strong> dem vormals regierenden<br />

Königshaus wird das <strong>Schloss</strong> Mo-<br />

67<br />

ZEITTAFEL


itzburg mit den umliegenden Forstrevieren<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Fasanenschlösschen</strong> dem<br />

Verein Haus Wettin Albertinische Linie e. V.<br />

zugesprochen.<br />

1925 Prinz Ernst Heinrich von Sachsen (1896–<br />

1971), der Generalbevollmächtigte des<br />

Vereins Haus Wettin Albertinische Linie,<br />

übernimmt <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. Er <strong>und</strong><br />

seine Familie bewohnen das zweite Obergeschoss.<br />

1927 Mit der Eröffnung des Porzellan-Quartiers<br />

im Jägerturm beginnt die museale Erschließung<br />

des <strong>Schloss</strong>es. Prinz Ernst<br />

Heinrich von Sachsen zeigt in verschiedenen<br />

Teilen des <strong>Schloss</strong>es Kunstwerke <strong>und</strong><br />

Bücher aus dem Besitz des Königshauses.<br />

1945 Einmarsch der Roten Armee <strong>und</strong> Enteignung<br />

des vormaligen Königshauses.<br />

1947 Eröffnung des Barockmuseums Schloß<br />

<strong>Moritzburg</strong>.<br />

1953 Im <strong>Fasanenschlösschen</strong> wird ein Museum<br />

für Vogelk<strong>und</strong>e als Außenstelle des Staatlichen<br />

Museums für Tierk<strong>und</strong>e Dresden eröffnet.<br />

1992 <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong> <strong>und</strong> das <strong>Fasanenschlösschen</strong><br />

gehen in den Besitz des Freistaates<br />

Sachsen über.<br />

2007 Nach umfassender Restaurierung der Innenräume<br />

wird das <strong>Fasanenschlösschen</strong><br />

wiedereröffnet.<br />

68 SCHLOSS MORITZBURG


LITERATUR<br />

Margitta Çoban-Hensel: 500 Jahre Bärnsdorfer<br />

Großteich <strong>und</strong> der Traum vom<br />

Sächsischen Meer. In: Staatliche Schlösser,<br />

Burgen <strong>und</strong> Gärten Sachsen. Jahrbuch 10<br />

(2002), S. 41–51.<br />

Margitta Çoban-Hensel: Das <strong>Fasanenschlösschen</strong> im Fasanengarten <strong>Moritzburg</strong>.<br />

Lindenberg 2007.<br />

Ralf Giermann: Die Geweihsammlung Augusts des Starken im Schloß <strong>Moritzburg</strong>.<br />

<strong>Moritzburg</strong> 1993.<br />

Ralf Giermann: Die Geschichten auf Leder im Schloß <strong>Moritzburg</strong>. In: Jahrbuch<br />

der Staatlichen Schlösser, Burgen <strong>und</strong> Gärten Sachsen 1994, S. 138–154,<br />

1995, S. 191–209, 1996, S. 126–143.<br />

Ralf Giermann: Sehnsucht nach Arkadien. Die Monumentalmalereien August<br />

des Starken im <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. Dresden 2000.<br />

Ralf Giermann: Mehr zum Staat als zum Gebrauche. Das Federzimmer im<br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. Dresden 2003.<br />

Ralf Giermann: Die Sorgen an den Nagel hängen. <strong>Moritzburg</strong>er Festkultur im<br />

augusteischen Zeitalter. Dresden 2005.<br />

Ralf Giermann: Vom heiligen Hubertus <strong>und</strong> einem Tête-à-Tête. Meissener<br />

Porzellan im <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. Dresden 2009.<br />

Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- <strong>und</strong> Kunstdenkmäler<br />

des Königreichs Sachsen. Bd. 26. Amthauptmannschaft Dresden-<br />

Neustadt. Dresden 1904, S. 95–117.<br />

Hans-Günther Hartmann: <strong>Moritzburg</strong>. Schloß <strong>und</strong> Umgebung in Geschichte<br />

<strong>und</strong> Gegenwart. 2. Auflage Weimar 1990.<br />

Iris Kretschmann: <strong>Schloss</strong>kapelle <strong>Moritzburg</strong>. München/Zürich 1991.<br />

Harald Marx (Hrsg.): Matthäus Daniel Pöppelmann. Der Architekt des Dresdner<br />

Zwingers. Leipzig 1990, S. 219-224.<br />

Ingrid Möbius: <strong>Moritzburg</strong> Palace. München/Zürich 1991.<br />

Ingrid Möbius: <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. 5. Auflage Regensburg 2008.<br />

Ingrid Möbius: Die Einrichtung des Barockmuseums im <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong><br />

vor 60 Jahren. Versuch einer Rekonstruktion der Verwaltungsgeschichte.<br />

In: Staatliche Schlösser, Burgen <strong>und</strong> Gärten Sachsen. Jahrbuch 14 (2006),<br />

S. 147–151.<br />

Ingrid Möbius/Margitta Çoban-Hensel: <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>. Gestaltung einer<br />

Kulturlandschaft. 2. Auflage Leipzig 2003.<br />

Andreas Schulze: Goldleder zwischen 1500 <strong>und</strong> 1800. Herstellung <strong>und</strong> Erhaltung.<br />

Dresden 2011.<br />

Gerhard Thümmler: Beobachtungen zur Baugeschichte des Jagdschlosses<br />

<strong>Moritzburg</strong>. In: Sächsische Heimatblätter 1972, S. 57–72.<br />

Haus Wettin (Hrsg.): Der Schatz der Wettiner. Die <strong>Moritzburg</strong>er F<strong>und</strong>e. Dokumente,<br />

F<strong>und</strong>bericht, Katalog. Leipzig 1997.<br />

69 LITERATUR


SERVICE<br />

Anreise<br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong> ist über die A 4, Abfahrten<br />

Dresden-Flughafen oder Dresden-Wilder<br />

Mann, <strong>und</strong> über die A 13, Abfahrt<br />

Radeberg, zu erreichen. Parkplätze<br />

befinden sich unmittelbar vor dem <strong>Schloss</strong> an der <strong>Schloss</strong>allee. Das <strong>Fasanenschlösschen</strong><br />

ist über einen Fußweg (40 Minuten) mit dem <strong>Schloss</strong>areal verb<strong>und</strong>en.<br />

Außerdem befindet sich neben der »Waldschänke« ein kostenfreier<br />

Parkplatz. Von dort ist der Fasanengarten durch einen kurzen Fußweg zu erreichen.<br />

Die Historische Schmalspurbahn von Radebeul nach Radeberg führt durch<br />

die <strong>Moritzburg</strong>er Teichlandschaft. Besucher können an den Haltestellen <strong>Moritzburg</strong><br />

oder Cunnertswalde aussteigen.<br />

Öffnungszeiten<br />

Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Öffnungszeiten unter<br />

http://www.schloss-moritzburg.de<br />

<strong>Schloss</strong><br />

April-Oktober<br />

Täglich 10.00 Uhr-17.30 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)<br />

Winterausstellung »3 Haselnüsse für Aschenbrödel«<br />

Mitte November – Februar<br />

Di – So 10.00 – 18.00 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)<br />

<strong>Fasanenschlösschen</strong>:<br />

Mai-Oktober<br />

täglich geführte R<strong>und</strong>gänge<br />

Mai – Oktober<br />

Mo – Fr 11.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />

Sa/So 11.00 – 18.00 Uhr<br />

Leuchtturm<br />

Mai –Oktober<br />

Sonntags 11.00 Uhr – 16.00 Uhr geführte Aufstiege<br />

Service<br />

Während der Öffnungszeiten werden täglich <strong>Schloss</strong>führungen durch geführt.<br />

Anmeldungen sind hierfür nicht erforderlich. Für Gruppen werden individuelle<br />

Führungen nach Voranmeldung angeboten.<br />

(www.moritzburger-schlossrestaurant.de)<br />

70 SCHLOSS MORITZBURG


Die <strong>Schloss</strong>terrasse <strong>und</strong> die Freiflächen vor dem <strong>Fasanenschlösschen</strong> werden<br />

für festliche Veranstaltungen im Freien wie Hochzeiten, Empfänge oder<br />

Familienfeiern vermietet. Im <strong>Schloss</strong> selbst kann man die »Königliche<br />

<strong>Schloss</strong>küche« mieten, die sich im Sockelgeschoss befindet. Fünf der acht<br />

Teichhäuser r<strong>und</strong> um die <strong>Schloss</strong>insel enthalten Ferienwohnungen für bis zu<br />

vier Personen. Die Wohnungen können von Ende April bis Oktober für Aufenthalte<br />

von mindestens zwei Nächten gemietet werden.<br />

Kontakt<br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong> <strong>und</strong> <strong>Fasanenschlösschen</strong><br />

01468 <strong>Moritzburg</strong><br />

Tel. 035207 / 873-0<br />

Fax 035207 / 873-11<br />

Besucherservice Tel. 035207-87318 Fax 035207-87340<br />

moritzburg@schloesserland-sachsen.de<br />

www.schloss-moritzburg.de<br />

Bildnachweis<br />

Staatliche Schlösser, Burgen <strong>und</strong> Gärten Sachsen gGmbH, Zentrale, <strong>und</strong><br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong>, Bildarchive: Foto Sylvio Dittrich (Umschlag vorn); Fotos<br />

Jürgen Karpinski (vordere Umschlagklappe außen, 26 o., 35, 36, 51, 58); Nora<br />

Lippmann <strong>und</strong> buero4 (vordere Umschlagklappe innen); buero4 (S. 22);<br />

Fotos Frank Höhler (S. 1/2, 26 u., 28, 29, 38, 41, 42, 43, Umschlag hinten);<br />

Foto Werner Lieberknecht (S. 5, 60, 61); Foto Gabriele Hanke (S. 11, Detail);<br />

Foto Holm Röhner, Luftbildservice (S. 23); Fotos Hermann Thomas (S. 24, 31);<br />

Foto Hans Peter Kluth (32, 48, 49); Foto Gabriele Hilsky (S. 33 li. u. re., 52, 64);<br />

Foto Herbert Boswank (S. 39); Fotos Carlo Böttger (S. 54, 55, 56, 57, 59); Foto:<br />

Werner Knobloch (S. 62); ping<strong>und</strong>pong (hintere Umschlagklappe innen);<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inv.-Nr.<br />

99/164, Foto Hans Peter Kluth (S. 8); Inv.-Nr. 75/24, Foto Jürgen Karpinski<br />

(S. 10);<br />

Sächsische Landesbibliothek - Staats- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek Dresden,<br />

Inv.-Nr.: B7804, Foto Regine Richter, df_hauptkatalog_0283573, (S. 12); df_<br />

hauptkatalog_0113105 (S. 15); Foto Inge Schön, df_wm_0010406 (S. 37); df_<br />

hauptkatalog_0118387 (S. 64);<br />

Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand Verein Haus<br />

Wettin, 2. Ausgabe Nr. 13 (S. 18); Kriegsar. F. VII, 17 (S. 21);<br />

DEFA-Stiftung Berlin, Szene aus dem Originalfilm mit Libuše Šafránková <strong>und</strong><br />

Pavel Trávníček in den Hauptrollen (S. 44);<br />

Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inv.-Nr. 1990/67 (S. 50)<br />

71 SERVICE / BILDNACHWEIS


Impressum<br />

Umschlagmotiv vorn: <strong>Schloss</strong> <strong>Moritzburg</strong><br />

Umschlagmotiv hinten: <strong>Fasanenschlösschen</strong><br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet<br />

über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-361-00707-9<br />

© 2015 Staatliche Schlösser, Burgen <strong>und</strong> Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH,<br />

Autoren <strong>und</strong> Edition Leipzig in der Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

www.edition-leipzig.de<br />

Die Verwertung der Texte <strong>und</strong> Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung<br />

der Rechteinhaber urheberrechtswidrig <strong>und</strong> strafbar. Dies gilt auch für<br />

Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> für die Verarbeitung<br />

mit elektronischen Systemen.<br />

Umschlaggestaltung, Layout <strong>und</strong> Satz: Gudrun Hommers, Berlin<br />

Bildredaktion: Miriam Röther<br />

Herstellung: Sabine Artner<br />

Reproduktionen: Medien Profis GmbH, Leipzig<br />

Druck <strong>und</strong> Bindung: Stürtz GmbH, Würzburg<br />

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