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KURT Jan./Feb. 2020

KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Januar/Februar 2020

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Ausgabe Januar/Februar 2020

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Musik<br />

Musik<br />

» Rolling Stones. Wie oft haben<br />

Sie die Band live gesehen?<br />

Unsere Fassung von „The Last<br />

Time“ ist sehr süß geworden<br />

(lacht). Wir werden Sie definitiv<br />

auf unserer Tour spielen.<br />

Die Rolling Stones habe ich<br />

in den 60er Jahren so oft gesehen,<br />

dass ich gar nicht mehr<br />

mitgezählt habe. Manchmal<br />

sah ich sie dreimal die Woche.<br />

Waren Sie mit ihnen befreundet?<br />

Wir waren keine Freunde, aber<br />

wir kannten und unterhielten<br />

uns manchmal. Man konnte<br />

die Stones vor und nach ihren<br />

Gigs im Porcupine Pub gegenüber<br />

des Clubs am Leicester<br />

Square treffen. Mit Brian<br />

Jones habe ich mich angeregt<br />

über R&B-Musik unterhalten.<br />

Sie arbeiteten damals<br />

als Friseur. Haben<br />

Sie auch Jagger<br />

und Co die Haare<br />

geschnitten?<br />

Nein, aber<br />

Adam Ant.<br />

Das war jedoch<br />

viel später. Der<br />

Punk-Look ähnelte<br />

dem Sixties-Look,<br />

nur war er etwas stacheliger.<br />

In den 60ern war ich ein Folkie.<br />

So nannte sich die Bewegung<br />

zwischen den Beatniks<br />

und Hippies. Ich bin auf der<br />

Straße mit Akustikgitarre und<br />

Banjo aufgetreten. Gespielt<br />

habe ich Sachen von Woody<br />

Guthrie und Bob Dylan. Meine<br />

Pilgerfahrt führte mich bis<br />

nach Südfrankreich in der<br />

Hoffnung, viel Geld zu machen.<br />

Einmal kamen Leute<br />

vorbei und meinten, in Amerika<br />

gäbe es einen Typ namens<br />

Charlie<br />

Harper und die<br />

UK Subs treten am Dienstag,<br />

21. <strong>Jan</strong>uar, ab 20 Uhr im<br />

Schützenhaus in Schweimke auf.<br />

Als Vorband spielt die Punkband<br />

Hoax aus Groß Oesingen. Einlass<br />

ist ab 19 Uhr. Tickets gibt‘s im<br />

Vorverkauf für 16 Euro, an der<br />

Abendkasse für<br />

19 Euro.<br />

Dylan, der all meine Songs<br />

spielen würde (lacht).<br />

Wie kamen Sie als Folkie schließlich<br />

zur Rockmusik?<br />

Ich war schon als Schüler von<br />

Rock‘n‘Roll-Musik fasziniert.<br />

Irgendwann verliebte ich mich<br />

in ein Mädchen, das ein Banjo<br />

besaß. So wurde ich ein<br />

Folkie. Mit dem Rock‘n‘Roll<br />

machte ich vorerst Schluss,<br />

bis mir Jahre später die Rolling<br />

Stones über den Weg liefen.<br />

Ihre Musik war echter und<br />

erdiger als die der Beatles.<br />

Das letzte Mal gesehen habe<br />

ich sie im Wembley Stadion.<br />

Sie waren immer noch toll.<br />

Wir sind ja im selben Alter.<br />

Ich werde ganz bestimmt nicht<br />

vor ihnen aufhören. Alles andere<br />

wäre für mich eine<br />

Vor-<br />

schreckliche<br />

stellung.<br />

Als der Punk<br />

aufkam, waren<br />

Sie bereits<br />

Anfang 30.<br />

Die Leute von<br />

den Stranglers<br />

und Crass waren in<br />

meinem Alter, aber die<br />

meisten Punks waren deutlich<br />

jünger als ich. Mit 30 sah ich<br />

immer noch aus wie 19. Erst<br />

die Medien haben mein Alter<br />

thematisiert. Sie schrieben,<br />

ich sei ein alter Mann (lacht).<br />

Waren Sie ein zorniger 30-jähriger<br />

Punk?<br />

Oh ja. In den Straßen von<br />

London lagen damals Berge<br />

von Müll. Es wurde gestreikt.<br />

Wir Punks haben die Müllhaufen<br />

einfach in Brand gesetzt.<br />

Das hat funktioniert,<br />

denn kurz darauf wurden sie<br />

entfernt.<br />

Was faszinierte Sie am Punk?<br />

Hauptsächlich die Musik.<br />

Punksongs waren bis aufs<br />

Skelett reduziert. Die Gitarre<br />

ließen wir immer sehr natürlich<br />

klingen, weshalb wir beim<br />

Spielen keinerlei Effektgeräte<br />

benutzten. Die Gitarre kam<br />

direkt in den Marshall-Verstärker<br />

und hatte einen natürlichen<br />

Sound. Heutzutage<br />

klingen fast alle Gitarristen<br />

gleich. Das werden wir definitiv<br />

vermeiden, wenn wir unsere<br />

nächste Platte aufnehmen.<br />

Guns n’ Roses haben 1990<br />

Ihren Song „Down on the Farm“<br />

gecovert. Haben sie um Erlaubnis<br />

gebeten?<br />

Ein Freund von mir lernte die<br />

Band in Los Angeles kennen.<br />

Sie erzählte ihm, dass sie den<br />

Song covern wollten, um ihn<br />

beim Farm-Aid-Benefizkonzert<br />

zu spielen. Duff McKagan<br />

war so nett, mich deshalb<br />

anzurufen. Mit ihrer Coverversion<br />

auf dem Album „The<br />

Spaghetti Incident“ haben sie<br />

unser Leben gerettet. Ohne die<br />

Tantiemen aus dem Song wären<br />

wir damals pleite gegangen.<br />

Das sichert unsere Rente.<br />

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />

Tot (lacht). Wenn ich noch zehn<br />

Jahre hätte, wäre das cool. Einige<br />

meiner Verwandten sind<br />

übrigens über 90 geworden –<br />

dann hat der Krebs sie dahingerafft.<br />

Aber ich habe die Gene<br />

meines Großvaters geerbt, der<br />

den Krebs besiegt hat. Ich<br />

kann mir gut vorstellen, noch<br />

zehn Jahre Musik zu machen.<br />

WITTINGER FEIERT ALLE,<br />

DIE WISSEN, WO DIE MUSIK<br />

SPIELT.<br />

52<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 53

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