Vollversion: Naturschutz und Artenvielfalt

Der Landkreis soll ebenso wie die Stadt Dachau das AELF 3 darin unterstützen, den
Umbau des nach wie vor stark auf Fichte gestützten Waldbestandes in Laubmischwälder
voranzutreiben. Diese sind resistenter gegen Schädlingsbefall (wie etwa den
Borkenkäfer) und insgesamt klimatoleranter. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels
mit zunehmenden Hitze- und extremen Wettererscheinungen ist dies
besonders wichtig. Für Privatwälder könnte eine freiwillige Förderung unterstützend
wirken.
Im Landkreis gibt es insgesamt über 250 Einzelwälder und -wäldchen. Sie alle zu
vernetzen ist nicht möglich. Deshalb muss größter Wert darauf gelegt werden, die
Waldränder (die sich bei der Vielzahl von Waldstücken auf viele Hundert Kilometer
aufsummieren!) ökologisch sinnvoll mit einem Waldsaum als Übergang zur freien
Flur auszubauen. Dass dabei der Waldbestand selbst nicht verringert werden darf,
versteht sich von selbst.
Insgesamt gilt: Ein durchschnittlicher Laubbaum von 15-20 m Höhe produziert
rund 3 Mio. Liter Sauerstoff pro Jahr und verbraucht dadurch klimaschädliches CO 2.
Er kann rund 7 kg Feinstoffe wie Staub und giftige Stickoxide pro Jahr aus der Luft
filtern. Die ökologische Funktion schon von einzelnen Bäumen ist also unbestritten.
Umso mehr gilt dies für Wälder. Deshalb setzen wir uns für hoch geschützten Bannwald
ebenso wie für sog. Erholungswald ein. Gerade auch im Stadtgebiet Dachau
dürfen hier zum Wohl der Luft- und damit Lebensqualität der Bevölkerung keine
Zugeständnisse gemacht werden.
Gewässer zugänglich machen und renaturieren
Art. 141 Abs. 3 Bayerische Verfassung
Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge
zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und
allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechtes freizumachen sowie Wanderwege
und Erholungsparks anzulegen.
Die Amper, die Glonn, die Würm und viele weitere Gewässer durchziehen den Landkreis.
Alleine die Stadt Dachau zählt 17 Fließgewässer auf ihrem Gebiet. Das Bündnis
für Dachau setzt sich dafür ein, dass das in der Bayerischen Verfassung garantierte
Recht auf freien Zugang zu allen Flüssen auch durchgesetzt wird. So ist z.B. der Wasserlauf
an der Amper im inneren Stadtgebiet von Dachau vielfach nicht zugänglich.
In Bauleitplänen ist hierauf in Zukunft zu reagieren.
Es darf wegen der unverhältnismäßigen Schäden für die Natur keine neuen Wasserkraftwerke
geben, zumal mit Windrädern hervorragende Alternativen zur Verfügung
stehen. Aber auch die bestehenden Kleinstkraftwerke bedürfen der Überprüfung. So
gibt es alleine an der Glonn eine Vielzahl von Kleinstwasserkraftwerken.
3 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten