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Vollversion: Soziales

Was wir in Dachau & Landkreis für den Bereich "Soziales" erreichen möchten #Kommunalwahl2020 Die Kurzfassung ist unter "Weitere Magazine" zu finden, oder über folgenden Link: : https://7i.fi/buendnisfuerdachau_soziales

Was wir in Dachau & Landkreis für den Bereich "Soziales" erreichen möchten
#Kommunalwahl2020
Die Kurzfassung ist unter "Weitere Magazine" zu finden, oder über folgenden Link: : https://7i.fi/buendnisfuerdachau_soziales

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WAHLPROGRAMM<br />

SOZIALES<br />

VOLLVERSION<br />

Die<br />

Menschen im<br />

Mittelpunkt<br />

Regional und unabhängig<br />

Bündnis für Dachau | V.i.S.d.P.: Mike Berwanger | Sprecher des Vorstands | Konrad-Adenauer-Str. 22 | 85221 Dachau<br />

www.buendnis-fuer-dachau.de | facebook.com/BuendnisfuerDachau | instagram.com/buendnis_fuer_dachau/


Sozialpolitik<br />

Die Menschen im Mittelpunkt<br />

Ziel der Sozialpolitik von Stadt und Landkreis Dachau muss es sein, allen Bürger*innen<br />

– über die Existenzsicherung hinaus – die Teilhabe an Bildung und gesellschaftlichem<br />

Leben zu ermöglichen.<br />

Soziale Lebensqualität und Durchlässigkeit zwischen Gruppen sind die Grundbedingungen<br />

für sozialen Frieden und eine lebenswerte Gesellschaft. Dachau mit seiner<br />

Vergangenheit weiß, wie zerstörerisch Ausgrenzung und Populismus wirken. Deshalb<br />

werden wir uns mit aller Kraft allen Entwicklungen entgegenstellen, bei denen<br />

soziale Gerechtigkeit nicht berücksichtigt wird.<br />

Die Entwicklung der Stadt und des Landkreises darf nicht nur nach wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten erfolgen. Boden- und Mittelvergabe muss auch nach sozialen<br />

Kriterien entschieden werden.<br />

Das Bündnis für Dachau steht für Lebensfreude und Lösungen.<br />

Die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird von der direkten<br />

Umgebung geprägt. Deshalb ist der sozialräumliche Ansatz unser Leitprinzip für<br />

ein lebendiges und vielfältiges Gemeinwesen. Es ist nötig, das Lebensumfeld in den<br />

einzelnen Stadtteilen/Gemeinden so zu gestalten, dass Begegnung, Engagement<br />

und Zusammenhalt stattfinden können. Dafür braucht es ausreichend Freiräume.<br />

Dies betrifft sowohl die Gestaltung von Wegen, Plätzen, Verkehrsmitteln und Freiflächen<br />

als auch die Förderung von Ideen und Kreativität. Jeder Sozialraum soll für alle<br />

ausreichend Flächen und Einrichtungen für Erholungs-, Sport- und Betreuungsangebote<br />

bieten. Wir fördern persönliche Entfaltung in der Gemeinschaft. Bürger*innen<br />

sollen und dürfen ihre Visionen und Wünsche einbringen und somit die Kommune<br />

gestalten. Dies schafft soziale Nähe, Sicherheit und Integration.


Unsere Anliegen in der Sozialpolitik<br />

Zur Umsetzung sozialpolitischer Ziele soll künftig analog zum Stadtrat auch der<br />

Kreistag einen Sozialausschuss einrichten.<br />

Stadt und Landkreis sorgen für Trägervielfalt im sozialen Bereich. Die Vergabe von<br />

Trägerschaften für soziale Einrichtungen erfolgt nach dem Subsidiaritätsprinzip,<br />

transparent und in öffentlichen Sitzungen.<br />

Bildung<br />

Dachau braucht nicht nur ausreichend viele Kinderbetreuungsplätze, sondern<br />

qualitativ hochwertige Betreuungsplätze. Ergänzend zu den bestehenden Angeboten<br />

brauchen wir gebundene Ganztagsschulen. Zusätzlich werden statt reiner<br />

Mittagsbetreuung pädagogische Hortangebote ausgebaut. Die Horte müssen sich<br />

in Schulnähe befinden. Wir setzen uns für eine gute Erzieher*innenausbildung in<br />

Dachau ein.<br />

Der künftige Bedarf an Grundschulen muss geklärt werden. Daraus folgend muss<br />

das Angebot vorausschauend geplant und realisiert werden. Kinder in Containern<br />

unterzubringen muss von der Regel wieder zur Ausnahme werden.<br />

Schulen müssen grundsätzlich so geplant werden, dass sie als gebundene Ganztagsschule<br />

genutzt werden können – also mit Küche, Mensa und Aufenthaltsräumen.<br />

Der Landkreis erstellt zusammen mit den Gemeinden ein mittel- und langfristiges<br />

Schul- und Standortkonzept für alle Schularten.<br />

Bildung muss als generationenübergreifendes Thema verstanden werden. Bildung<br />

endet nicht mit dem Schulabschluss. Bildung ist auch Erwachsenenbildung, Familienbildung<br />

und Seniorenstudium. Dies gilt es bei der räumlichen Planung künftig<br />

besser zu berücksichtigen, um Konfliktsituationen zwischen Schulen und anderen<br />

Bildungsträgern zu verhindern.<br />

Alle Bildungseinrichtungen in Stadt und Landkreis sind Orte der Inklusion, Integration,<br />

Chancengleichheit und Teilhabe. Bildungsgrad und Bildungsmöglichkeiten<br />

dürfen nicht von individuellen wirtschaftlichen Verhältnissen abhängen.<br />

Zudem ist ein besseres Informationsangebot über sämtliche Bildungsangebote in<br />

Stadt und Landkreis zu erstellen.<br />

Wohnen<br />

Wohnen ist Menschenrecht. Jeder Mensch soll in seiner Stadt oder in seiner Gemeinde<br />

eine Wohnung haben, in der er sich wohl und daheim fühlt.<br />

In Stadt und Landkreis Dachau gibt es zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Die Mieten<br />

sind in den vergangenen Jahren viel zu stark gestiegen und gemessen an der Einkommensentwicklung<br />

viel zu hoch.


In Stadt und Landkreis bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist die größte aktuelle<br />

soziale Frage und wird dies auch in Zukunft bleiben. Für Kommunen ist die Wohnraumproblematik<br />

essentiell. Sie betrifft junge Erwachsene, die erst ins Berufsleben<br />

einsteigen, sie betrifft Familien mit Kindern genauso wie Senior*innen. Der freie<br />

Immobilienmarkt wird keine Lösungen für günstigen Wohnraum schaffen. Auch in<br />

der Nachverdichtung entstehen keine Wohnungen mehr, die sich Normalverdiener<br />

leisten können. Dazu sind die Grundstückspreise zu hoch und die Renditeerwartungen<br />

der Bauträger und Immobilienunternehmen zu astronomisch. Wohnraum, der<br />

dauerhaft dem Spekulationsmarkt entzogen ist, zu sichern und neu zu schaffen,<br />

wird die große Herausforderung der Zukunft sein.<br />

Das fordern wir:<br />

• Intensivierung des sozialen Wohnungsbaus bei gleicher Verteilung auf alle Stadtteile<br />

und Gemeinden<br />

• Förderung von alternativen Wohnformen aller Art<br />

• Erwerb von Grundstücke für diese Wohnformen durch Stadt und Landkreis und<br />

Vergabe in Erbpacht an Genossenschaften, Vereine und Bauträgergemeinschaften<br />

• Wohnungsbau mit Begegnungs- und Gemeinschaftsräumen<br />

• Boden- und Mittelvergabe nach sozialen und gemeinwohlorientierten Kriterien<br />

• Wohnraumentwicklung erst dann, wenn die soziale Infrastruktur geschaffen ist<br />

• Kooperative Entwicklung eines Wohnkonzepts zur sozial verträglichen Nachverdichtung<br />

• Förderung von Wohnformen für alle Lebensphasen<br />

• Angemessene Anwendung des städtischen Vorkaufsrechts<br />

• Keine Schlupflöcher für Bauträger. Die Lasten von Siedlungsentwicklung sind<br />

gerecht zu verteilen. Die Dachauer Grundsätze der Baulandentwicklung sind<br />

konsequent anzuwenden.<br />

• Strategien, um Wohnungsleerstand zu vermeiden<br />

• Keine Nutzungsänderungen mehr von Wohnungen hin zu Ferienwohnungen<br />

oder Arbeiterwohnheimen<br />

• würdevolle Unterbringung für Obdachlose (insbesondere Familien


Gesundheitsversorgung<br />

Der Landkreis unterstützt die Sicherung einer ausreichenden ärztlichen und therapeutischen<br />

Nahversorgung.<br />

Über Wohnraumangebote müssen Anreize geschaffen werden, um Fachpersonal<br />

wie z. B. Hebammen und Pflegekräfte in die Region zu bringen.<br />

Zudem bedarf es eines Zentrums für Familien. Wird neues Leben geboren, entstehen<br />

Unsicherheiten, Sorgen und ein wachsender Bedarf nach Austausch. In einem<br />

Familienzentrum kann ein vielseitiges Angebot geschaffen werden, in dem z. B. ein<br />

Eltern/Kindertreff aufgebaut wird, Kurse angeboten werden und eine Hebammenpraxis<br />

Platz findet. Hierfür sind geeignete Räumlichkeiten zu finden. In Petershausen<br />

gibt es bereits ein vergleichbares Zentrum.<br />

Die Ansichten und Forderungen des Bündnis für Dachau in Bezug auf die Amperkliniken<br />

finden Sie im Wahlprogramm „Wirtschaft“.<br />

Freiräume<br />

Die Umgebung beeinflusst unser soziales Verhalten.<br />

Die Gestaltung der Umgebung wirkt sich auf uns alle aus. Freiräume und Orte der<br />

Begegnung sind hier unverzichtbar. Eine lebendige Gemeinschaft braucht Möglichkeiten<br />

für Kultur und Sport, für Ideen und Projekte der Bürger*innen.<br />

Das fordern wir:<br />

• kommunikative Gestaltung von Plätzen, Wegen und Gebäuden – aber auch des<br />

Straßenraums und der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

• Bolzplätze und frei zugängliche Sportanlagen<br />

• Spielplätze, die die Kreativität fördern<br />

• viele Sitzgelegenheiten mit Beschattung sowie Plätze zur Kommunikation im<br />

öffentlichen Raum<br />

• Nutzung von Flächen für Gartenprojekte (z.B. Urban Gardening)<br />

• Ausweitung des Projekts Mietergärten<br />

• Schaffung von siedlungsnahen Freiflächen<br />

• frei zugängliche Fluss- und Bachufer<br />

• Naturerlebnisräume<br />

• Quartiersarbeit in allen Stadtvierteln nach dem Vorbild des Bürgertreffs Ost


Soziale Einrichtungen<br />

Es müssen ausreichend soziale Institutionen zur Verfügung stehen. Insbesondere<br />

muss zeitnah ein flächendeckender, existenzsichernder Sozialdienst als Clearingstelle<br />

geschaffen werden.<br />

Um die nötigen Zahlen und Hintergründe zu kennen, ist die Armutsberichterstattung<br />

im Landkreis Dachau fortzuführen. Stadt und Landkreis unterstützen die<br />

Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem Armutsbericht mit konkreten<br />

Maßnahmen.<br />

Informationen über alle Angebote zur Teilhabe werden breit gestreut und sind niedrigschwellig<br />

zugänglich.<br />

Barrierefreiheit<br />

Das fordern wir:<br />

• Barrierefreiheit im Wohnungsbau entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, bei<br />

Behörden und im Straßenraum<br />

• für alle leicht zugängliche Angebote auch durch Unterstützung bei der Antragstellung<br />

Es gibt eine Vielzahl von sozialen Angeboten. Oft scheitert eine Inanspruchnahme<br />

an den nötigen Informationen oder schlicht am Verständnis.<br />

• dezentrales / mobiles Bürgerbüro<br />

Sport<br />

Sportvereine mit ihrer Vielzahl von Aufgaben, z. B. Jugendarbeit und Integration,<br />

sind ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Lebens. Deswegen ist eine vielfältige<br />

Vereinslandschaft mit verschiedenen Standorten unverzichtbar.<br />

Das aktuelle Sportentwicklungskonzept der Stadt Dachau (Stand 02.2019) stellt<br />

sicher, dass den Bürger*innen auch in Zukunft ausreichend Flächen für ihre Sportaktivitäten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

In diesem Konzept sind bereits gute Ideen zu finden. Hier wird die Optimierung der<br />

Sportfreianlagen an den Schulstandorten beschrieben sowie die Schaffung von<br />

weiteren Sport- und Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Stadtraum und die<br />

Einbindung der Amper in einen Sportparkour mit Laufpfad. Diese bereits vorhandenen<br />

Ideen und Anregungen müssen umgesetzt werden.


Ehrenamt<br />

Der Autor Oliver Hassencamp fragte einst: „Tun Sie eigentlich etwas, womit Sie<br />

weniger oder gar nichts verdienen? Es zahlt sich aus.“ Ehrenamt muss gestärkt und<br />

gefördert werden. Denn jedes bürgerschaftliche Engagement leistet einen Beitrag<br />

für das Gemeinwohl. Der Landkreis Dachau ist bereits im Verbund der Bayerischen<br />

Ehrenamtskarte. Dies verleiht dem Ehrenamt zusätzliche Anerkennung und Würdigung.<br />

Wir wollen das Angebot von Akzeptanzpartnern ausweiten und stärker<br />

über die Möglichkeiten der Ehrenamtskarte aufklären (u.a. durch eine regelmäßige<br />

Aktualisierung des Informationsmaterials).

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