07.01.2020 Aufrufe

Ordner Klima schützen

Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können.

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UND SONST NOCH?<br />

Damit das System noch eine Weile funktionieren<br />

kann, müssen beispielsweise Kosten<br />

für die Produktion gesenkt werden. Das kann<br />

durch die Verlagerung der Produktionsstätte<br />

in ein Land erfolgen, in dem menschliche<br />

Arbeitskraft weniger wert ist oder es keine<br />

hohen Umweltstandards gibt.<br />

DEIN T-SHIRT – EIN GLOBETROTTER<br />

So kommt es, dass beispielsweise ein T-Shirt,<br />

bis es bei uns im Schrank hängt, in der Regel<br />

schon viel von der Welt gesehen hat<br />

– CO 2<br />

-Emissionen inklusive. Bereits beim<br />

Anbau konventioneller Baumwolle kommen<br />

Unmengen von Dünger und Pestiziden zum<br />

Einsatz. Nach der Ernte hat die Baumwolle<br />

eine lange Reise vor sich. An jeweils unterschiedlichen<br />

Orten wird sie häufig unter<br />

miserablen und gesundheitsgefährdenden<br />

Arbeitsbedingungen genäht und gefärbt. Bei<br />

jedem einzelnen Produktionsschritt (Anbau,<br />

Verarbeitung, Transport) entstehen Treibhausgase.<br />

Ein einzelnes 300 Gramm schweres<br />

T-Shirt verursacht so etwa sechs bis<br />

sieben Kilogramm CO 2<br />

. Diese Berechnungen<br />

gehen von einem kombinierten Schifffahrtsund<br />

Lufttransport aus und beinhalten noch<br />

nicht den Einsatz von Chemikalien im Produktionsprozess<br />

und Düngemitteln für den<br />

Anbau. Um die gesamte Treibhausgas-Bilanz<br />

eines T-Shirts zu ermitteln, müsste jetzt<br />

auch noch berechnet werden, wie ein T-Shirt<br />

genutzt wird: Wie oft und bei welcher Temperatur<br />

wird es gewaschen? Wie wird es<br />

letztendlich wieder entsorgt?<br />

WAS HEISST DENN WOHLSTAND? ODER:<br />

DIE FRAGE NACH DEM GUTEN LEBEN<br />

Häufig wird Wohlstand als wirtschaftliche<br />

Größe definiert und Wirtschaftswachstum<br />

(gemessen an der Steigerung des Pro-Kopf-<br />

BIP) gefordert, um den Wohlstand zu erhalten.<br />

Wenn die deutsche Wirtschaft in den<br />

kommenden Jahren um drei Prozent pro<br />

Jahr wachsen soll, müssen die deutschen<br />

Unternehmen in 25 Jahren doppelt so viel<br />

umsetzen wie heute, d. h. wir müssten doppelt<br />

so viele oder so teure Dinge neu kaufen<br />

wie heute. Es ist jedoch höchst fraglich, ob<br />

gesellschaftlicher Wohlstand, der am BIP<br />

gemessen wird, die Lebenszufriedenheit der<br />

Menschen abbildet oder gar fördert. Auf der<br />

politischen Ebene hat die Europäische Union<br />

2009 vorgeschlagen, das BIP um soziale und<br />

ökologische Indikatoren zu ergänzen. Dabei<br />

ist neben der Berücksichtigung der Lebensqualität<br />

und dem Wohlergehen von einem<br />

umfassenden Umweltindex die Rede.<br />

Grundlegend – auch für die Entwicklung alternativer<br />

Indikatoren – sollten aber immer<br />

folgende Fragen sein: Was brauchen wir, um<br />

glücklich zu sein? Wer kann an der Diskussion<br />

über das gute Leben teilnehmen? Kann es<br />

mir gut gehen, wenn mein „Glück“ auf Kosten<br />

anderer geht? Wie kann ein gutes Leben<br />

für alle – jetzt und in Zukunft – aussehen?<br />

KLIMA SCHÜTZEN<br />

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